Sie sind auf Seite 1von 22

Name:

Klasse/Jahrgang:

Standardisierte kompetenzorientierte schriftliche


Reifeprüfung / Reife- und Diplomprüfung

17. September 2015

Deutsch

öffentliches Dokument
Hinweise zur Aufgabenbearbeitung

Sehr geehrte Kandidatin! Sehr geehrter Kandidat!


Ihnen werden im Rahmen dieser Klausur insgesamt drei Themenpakete mit je zwei Aufgaben
vorgelegt. Wählen Sie eines der drei Themenpakete und bearbeiten Sie beide Aufgaben zum
gewählten Thema.

Themenpakete Aufgaben Textbeilagen


(geforderte Wortanzahl)
1. Lachen Textinterpretation 1 Erzählung
(540 bis 660 Wörter)
Zusammenfassung 1 Online-Artikel
(270 bis 330 Wörter)
2. Jugend Meinungsrede 1 Zeitungsartikel
(540 bis 660 Wörter)
Leserbrief 1 Zeitungsartikel
(270 bis 330 Wörter)
3. Arbeitswelt Erörterung 1 Zeitungsartikel
(540 bis 660 Wörter)
Kommentar 1 Interview
(270 bis 330 Wörter)

Ihnen stehen dafür 300 Minuten an Arbeitszeit zur Verfügung.


Die Aufgaben sind unabhängig voneinander bearbeitbar.
Verwenden Sie einen nicht radierbaren, blau oder schwarz schreibenden Stift.
Verwenden Sie ausschließlich die Ihnen zur Verfügung gestellten Blätter. In die Beurteilung wird alles
einbezogen, was auf den Blättern steht und nicht durchgestrichen ist. Streichen Sie Notizen auf
den Blättern durch.
Schreiben Sie auf jedes Blatt Ihren Namen und die fortlaufende Seitenzahl. Geben Sie die Nummer
des gewählten Themenpaketes und den jeweiligen Aufgabentitel an.
Falls Sie mit dem Computer arbeiten, richten Sie vor Beginn eine Kopfzeile ein, in der Ihr Name und
die Seitenzahl stehen.
Als Hilfsmittel dürfen Sie gedruckte und, falls Sie mit dem Computer arbeiten, elektronische Wör-
terbücher verwenden. Die Verwendung von Autokorrekturprogrammen, (gedruckten und online
verfügbaren) Enzyklopädien oder elektronischen Informationsquellen ist nicht erlaubt.
Abzugeben sind das Aufgabenheft und alle von Ihnen verwendeten Blätter.
Ihre Arbeit wird nach folgenden Kriterien beurteilt:

n Inhalt
n Textstruktur
n Stil und Ausdruck
n normative Sprachrichtigkeit

Viel Erfolg!

öffentliches Dokument
Thema 1: Lachen
Aufgabe 1

Heinrich Böll: Der Lacher

Verfassen Sie eine Textinterpretation.

Situation: Im Rahmen der schriftlichen Reifeprüfung / Reife- und Diplomprüfung in


Deutsch sollen Sie nachweisen, dass Sie literarische Texte analysieren und interpretieren
können.

Lesen Sie die Erzählung Der Lacher von Heinrich Böll (Textbeilage 1).

Verfassen Sie nun die Textinterpretation und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge:

n Beschreiben Sie die berufliche Realität des Ich-Erzählers.


n Untersuchen Sie, inwiefern die Erzählung von Gegensätzen geprägt ist.
n Deuten Sie die Erzählung in Bezug auf die Aussage des Lachers, er kenne sein eigenes
Lachen nicht.
n Diskutieren Sie die Aktualität des Textes im Hinblick auf die Bedeutung des Lachens.

Schreiben Sie zwischen 540 und 660 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.

3
öffentliches Dokument
Aufgabe 1 / Textbeilage 1

Hinweis: Die Rechtschreibung des Originaltextes wurde beibehalten.

Heinrich Böll: Der Lacher (1955)


Wenn ich nach meinem Beruf gefragt werde, befällt mich Verlegenheit:
ich werde rot, stammele, ich, der ich sonst als ein sicherer Mensch bekannt
bin. Ich beneide die Leute, die sagen können: Ich bin Maurer. Friseuren,
Buchhaltern und Schriftstellern neide ich die Einfachheit ihrer Bekennt-
nisse, denn alle diese Berufe erklären sich aus sich selbst und erfordern kei- 5
ne längeren Erklärungen. Ich aber bin gezwungen, auf solche Fragen zu
antworten: „Ich bin Lacher.“ Ein solches Bekenntnis erfordert weitere, da
ich auch die zweite Frage „Leben Sie davon?“ wahrheitsgemäß mit „Ja“
beantworten muß. Ich lebe tatsächlich von meinem Lachen, und ich lebe
gut, denn mein Lachen ist – kommerziell ausgedrückt – gefragt. Ich bin 10
ein guter, bin ein gelernter Lacher, kein anderer lacht so wie ich, keiner
beherrscht so die Nuancen meiner Kunst. Lange Zeit habe ich mich – um
lästigen Erklärungen zu entgehen – als Schauspieler bezeichnet, doch sind
meine mimischen und sprecherischen Fähigkeiten so gering, daß mir diese
Bezeichnung als nicht der Wahrheit gemäß erschien: ich liebe die Wahrheit, 15
und die Wahrheit ist: ich bin Lacher. Ich bin weder Clown noch Komiker,
ich erheitere die Menschen nicht, sondern stelle Heiterkeit dar: ich lache
wie ein römischer Imperator oder wie ein sensibler Abiturient, das Lachen
des 17. Jahrhunderts ist mir so geläufig wie das des 19., und wenn es sein
muß, lache ich alle Jahrhunderte, alle Gesellschaftsklassen, alle Altersklas- 20
sen durch: ich hab’s einfach gelernt, so wie man lernt, Schuhe zu besohlen.
Das Lachen Amerikas ruht in meiner Brust, das Lachen Afrikas, weißes,
rotes, gelbes Lachen – und gegen ein entsprechendes Honorar lasse ich es
erklingen, so wie die Regie es vorschreibt.
Ich bin unentbehrlich geworden, ich lache auf Schallplatten, lache auf 25
Band, und die Hörspielregisseure behandeln mich rücksichtsvoll. Ich lache
schwermütig, gemäßigt, hysterisch – lache wie ein Straßenbahnschaffner
oder wie ein Lehrling der Lebensmittelbranche; das Lachen am Morgen,
das Lachen am Abend, nächtliches Lachen und das Lachen der Dämmer-
stunde, kurzum: wo immer und wie immer gelacht werden muß: ich mache 30
es schon.
Man wird mir glauben, daß ein solcher Beruf anstrengend ist, zumal
ich – das ist meine Spezialität – auch das ansteckende Lachen beherrsche;
so bin ich unentbehrlich geworden auch für Komiker dritten und vierten
Ranges, die mit Recht um ihre Pointen zittern, und ich sitze fast jeden 35
Abend in den Varietés herum als eine subtilere Art Claqueur, um an schwa-
chen Stellen des Programms ansteckend zu lachen. Es muß Maßarbeit sein:
mein herzhaftes, wildes Lachen darf nicht zu früh, darf auch nicht zu spät,
es muß im richtigen Augenblick kommen – dann platze ich programmge-
mäß aus, die ganze Zuhörerschaft brüllt mit, und die Pointe ist gerettet. 40

4
öffentliches Dokument
Ich aber schleiche dann erschöpft zur Garderobe, ziehe meinen Mantel
über, glücklich darüber, daß ich endlich Feierabend habe. Zu Hause liegen
meist Telegramme für mich „Brauchen dringend Ihr Lachen. Aufnahme
Dienstag“, und ich hocke wenige Stunden später in einem überheizten D-
Zug und beklage mein Geschick. 45
Jeder wird begreifen, daß ich nach Feierabend oder im Urlaub wenig
Neigung zum Lachen verspüre: der Melker ist froh, wenn er die Kuh, der
Maurer glücklich, wenn er den Mörtel vergessen darf, und die Tischler ha-
ben zu Hause meistens Türen, die nicht funktionieren, oder Schubkästen,
die sich nur mit Mühe öffnen lassen. Zuckerbäcker lieben saure Gurken, 50
Metzger Marzipan, und der Bäcker zieht die Wurst dem Brot vor; Stier-
kämpfer lieben den Umgang mit Tauben, Boxer werden blaß, wenn ihre
Kinder Nasenbluten haben: ich verstehe das alles, denn ich lache nach Fei-
erabend nie. Ich bin ein todernster Mensch, und die Leute halten mich –
vielleicht mit Recht – für einen Pessimisten. 55
In den ersten Jahren unserer Ehe sagte meine Frau oft zu mir: „Lach
doch mal“, aber inzwischen ist ihr klargeworden, daß ich diesen Wunsch
nicht erfüllen kann. Ich bin glücklich, wenn ich meine angestrengten Ge-
sichtsmuskeln, wenn ich mein strapaziertes Gemüt durch tiefen Ernst ent-
spannen darf. Ja, auch das Lachen anderer macht mich nervös, weil es mich 60
zu sehr an meinen Beruf erinnert. So führen wir eine stille, eine friedliche
Ehe, weil auch meine Frau das Lachen verlernt hat: hin und wieder ertappe
ich sie bei einem Lächeln, und dann lächele auch ich. Wir sprechen leise
miteinander, denn ich hasse den Lärm der Varietés, hasse den Lärm, der in
den Aufnahmeräumen herrschen kann. Menschen, die mich nicht kennen, 65
halten mich für verschlossen. Vielleicht bin ich es, weil ich zu oft meinen
Mund zum Lachen öffnen muß.
Mit unbewegter Miene gehe ich durch mein eigenes Leben, erlaube mir
nur hin und wieder ein sanftes Lächeln, und ich denke oft darüber nach,
ob ich wohl je gelacht habe. Ich glaube: nein. Meine Geschwister wissen zu 70
berichten, daß ich immer ein ernster Junge gewesen sei.
So lache ich auf vielfältige Weise, aber mein eigenes Lachen kenne ich
nicht.
Quelle: Böll, Heinrich: Werke. Kölner Ausgabe. Band 9: 1954 – 1956. Herausgegeben von J. H. Reid.
Köln: Kiepenheuer & Witsch 2006, S. 79 – 81.

INFOBOX

Heinrich Böll (1917 – 1985), deutscher Schriftsteller, Nobelpreis für Literatur (1972) 

5
öffentliches Dokument
Thema 1: Lachen
Aufgabe 2

Verbundenheit durch Lachen

Verfassen Sie eine Zusammenfassung.

Situation: Sie nehmen an einem Schulprojekt zum Thema Nonverbale Kommunikation


teil. In diesem Zusammenhang haben Sie die Aufgabe bekommen, auf der Projekt-
Website über die Bedeutung des Lachens für Kommunikation zu informieren.

Lesen Sie den Online-Artikel Lachen von Götz Bolten von der Website Planet Wissen vom 8. Jän-
ner 2015 (Textbeilage 1).

Verfassen Sie nun die Zusammenfassung und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge:

n Geben Sie einleitend die zentralen Aussagen des Textes in knapper Form wieder.
n Beschreiben Sie anhand der Informationen in der Textbeilage den evolutionsbiologischen
Hintergrund des Lachens.
n Erklären Sie die sozialen Funktionen des Lachens, wie sie im Artikel dargestellt werden.

Schreiben Sie zwischen 270 und 330 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.

6
öffentliches Dokument
Aufgabe 2 / Textbeilage 1

Lachen
Lachen hat seit Jahren in Deutschland Hochkonjunktur: Der Bedarf an Schenkelklopfern ist groß und die
Zahl der Nachwuchs-Kabarettisten kaum noch bestimmbar. Doch sollte man den Comedy-Boom nicht über-
bewerten. Nur 20 Prozent aller Lacher entstehen durch einen Witz. Die Mehrzahl der Lacher haben weniger
mit Humor zu tun, sondern mehr damit, wie wir im Alltag bestehen können.

Von Götz Bolten das Phänomen Lachen weit mehr zu sprechen. Tagsüber konnten
ist als eine reflexartige Kontrakti- sich die Urmenschen, ähnlich wie
Lachen ohne Witz on der Bauch- und Gesichtsmus- Tiere, durch Überlegenheits- und
Der Selbstversuch ist ganz ein- kulatur. Lachen ist soziale Inter- Demutsgesten von einem solchen
fach: Man schaue sich eine der aktion, eine besonders intensive Tun abhalten. Nachts jedoch wa-
zahlreichen Comedy-Sendungen und häufig unbewusste Form der ren diese Gesten und die Mimik
mal ganz alleine an. Höchstwahr- Kommunikation. nicht zu sehen.
scheinlich wird die Anzahl herz- Evolutionsbiologen gehen davon Die Menschen waren damals auf
hafter Lacher bei diesem zweifel- aus, dass die ersten Vorfahren des Geräusche angewiesen. In den
haften Vergnügen überschaubar Homo sapiens vor sechs Millio- grunzenden „Ich-tue-dir-nichts-
bleiben. Und das liegt nicht nur an nen Jahren zwar noch keine For- du-tust-mir-nichts“-Lauten un-
schlechten Gags. Die wenigsten men von Kultur entwickelt hat- serer Vorfahren sehen viele Wis-
Menschen lachen, wenn sie allein ten, jedoch schon die Anfänge senschaftler die Ursprünge des
sind. Die Alltagserfahrung zeigt, des menschlichen Lachens. Diese Lachens. Zwar ist das Lachen
dass meist in der Gruppe gelacht Vermutung wird durch die Er- heute nicht mehr so überlebens-
wird. Für den Lacherfolg wichti- kenntnis untermauert, dass das wichtig wie früher, doch auch
ger als die Pointe eines Witzes ist Lachen seinen Ursprung im lim- bei heutigen sozialen Kontakten
die Konstellation der Personen in- bischen System hat, einem ent- lassen sich ähnliche Muster er-
nerhalb der Gruppe. wicklungsgeschichtlich sehr alten kennen. Sprechen beispielsweise
Wer ist der Witzerzähler? Ist er ein Teil des Gehirns. Das Sprachzen- zwei Menschen am Telefon mit-
„Alphatier“, also eine Führungs- trum muss sich im Laufe der Evo- einander, fühlen sie intuitiv, ob
persönlichkeit? Ist er in der Lage, lution später gebildet haben, da der Mensch am anderen Ende
die Aufmerksamkeit der Personen es im Cortex liegt, einer äußeren der Leitung lächelt. Der deutsche
im Raum auf sich zu ziehen, gege- Gehirnregion. Lachforscher Carsten Niemitz
benenfalls sogar das Interesse des fand heraus, dass ein Lächeln die
anderen Geschlechts? 80 Prozent Seit wann lacht der Mensch? Stimmmelodie, die Atmung und
der sogenannten „Spaßkommuni- Wie wichtig das Lachen in einer den Sprachrhythmus ändert.
kation“, also einer Kommunikati- steinzeitlichen Welt ohne Spra-
on, bei der gelacht wird, kommen che gewesen sein muss, macht Sozialer Klebstoff
sogar gänzlich ohne Humor und folgendes Beispiel deutlich: Vor 80 Prozent aller Lacher beruhen
Pointe aus. rund 2,5 Millionen Jahren hatte nicht auf einem Witz oder einer
der Homo rudolfensis den Stein- Pointe. Die meisten Menschen
Wo liegt das Lachen? keil entdeckt. Damit konnte er lachen, um ihrem Gegenüber be-
Der US-Psychologe Robert Pro- seinem Gegenüber also schon wusst oder unbewusst etwas mit-
vine hat in über 15 Jahren Lach- den Kopf einschlagen, war aber zuteilen. Lachen ist also in erster
forschung herausgefunden, dass noch nicht in der Lage, mit ihm Linie ein Mittel der Kommunika-

7
öffentliches Dokument
tion. Wie wichtig diese non-ver- kommende Woche miteinander tersuchen die Mimik beim La-
bale Sprache ist, zeigt folgendes verbringen werden, lachen sich chen, nur eine Handvoll beschäf-
Beispiel: Ein Chef erzählt einem nachgewiesenermaßen am An- tigt sich mit den Geräuschen, die
Angestellten einen Witz. Im Nor- fang dieser Zeit häufiger an als dabei entstehen. Lachforscher
malfall fängt der Chef lauthals an zum Ende. Schon in den ersten glauben mittlerweile zwischen
zu grölen und auch der Angestell- Stunden wird durch häufiges La- echtem und falschem Lachen un-
te beginnt zu lachen, auch wenn er chen geklärt, wer sich innerhalb terscheiden zu können. Ein echtes
den Unterhaltungswert des Wit- der Gruppe am sympathischsten Lachen beginnt spätestens eine
zes als eher gering einschätzt. ist. Das Lachen zeigt an, dass zwei halbe Sekunde nach dem Lach-
Nicht der Witz provoziert das Menschen sich freundlich geson- reiz. Der Lachende schließt die
Lachen des Angestellten, sondern nen sind, dass sie sich gegenseitig Augen und schaut sein Gegenüber
die vermeintliche Erwartungshal- zustimmen, also eine Basis an Ge- dann erst einmal nicht mehr an.
tung seines Chefs: Mitlachen! Der meinsamkeiten haben. Ein weiteres Indiz sind die Lach-
Angestellte kommt dieser Erwar- Dieser Gruppenfindungsprozess falten. Ohne die ist das Lachen
tungshaltung meist nach, um den geschieht fast ausschließlich un- wahrscheinlich gespielt.
Chef in seiner Rolle als Chef zu bewusst. Die Lachkommunikati- Beim Lachen geschieht Erstaunli-
bestätigen, da er sonst negative on hat hier den Vorteil, dass die ches mit der menschlichen Stim-
Konsequenzen befürchtet. Man Gefühle nicht offen ausgespro- me: In wenigen Millisekunden
stelle sich nur einmal vor, der An- chen werden und sich so auch nie- kommt eine herzhaft lachende
gestellte würde dem Chef sein zu- mand direkt verletzt fühlen muss. Frau auf eine Tonhöhe von 1 000
stimmendes Lachen verweigern. Aufgrund seiner Ordnungsfunk- Hertz, wobei die normale Fre-
Forscher haben bei dieser Art des tion innerhalb sozialer Gruppen quenz bei 100 Hertz liegt. Die
Lachens herausgefunden, dass der bezeichnen viele Wissenschaft- Wissenschaftler sagen, dass der
Vorlacher meist laut und vokal ler das Lachen auch als soziales komplexe Vorgang des Lachens,
lacht. Die Menschen, die auf das Schmiermittel oder als Klebstoff. also die Lachmelodie, die Grunz-
Lachen reagieren, halten sich in und Schnarchlaute und die Ver-
der Lautstärke zurück. Die Lehre vom Lachen änderung der Tonhöhe unbewusst
Doch Lachen kann weitaus mehr Was und wie beim Lachen kom- gesteuert werden und deshalb
zwischen Menschen vermitteln muniziert wird, untersuchen niemals glaubwürdig nachgeahmt
als bloße Machtpositionen. La- weltweit rund 200 Lachforscher, werden können. Jeder Mensch er-
chen kann auch als Indikator für sogenannte Gelotologen (gelos, kenne instinktiv, ob das Lachen
Sympathien oder Antipathien ge- griechisch für: Lachen). Sie for- des Gegenübers echt sei. n
nutzt werden. Die Menschen in schen dabei in zwei Richtungen:
einer Reisegruppe etwa, die die Die meisten Wissenschaftler un-

Quelle: http://www.planet-wissen.de/alltag_gesundheit/humor/lachen/ [22.06.2015]

8
öffentliches Dokument
Thema 2: Jugend
Aufgabe 1

Was bedeutet Jugend heute?

Verfassen Sie eine Meinungsrede.

Situation: Im Rahmen eines Projekts im Deutschunterricht setzen Sie sich mit dem
Thema Identität von Jugendlichen auseinander. Für die Projektpräsentation verfassen
Sie eine Meinungsrede, in der Sie sich mit der Frage beschäftigen, was Jugendliche
heute für die Entwicklung ihrer Identität brauchen. Sie halten Ihre Rede vor Eltern,
Schülerinnen und Schülern sowie Lehrerinnen und Lehrern.

Lesen Sie den Artikel Unsere Eltern kiffen mehr als wir aus der Online-Ausgabe der Wiener
Zeitung vom 15. Juni 2012 (Textbeilage 1).

Verfassen Sie nun die Meinungsrede und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge:

n Benennen Sie die Identitätsangebote, auf die Jugendliche laut Textbeilage heute zurückgreifen
können.
n Setzen Sie diese Angebote zu Ihren eigenen Erfahrungen, Vorstellungen und Bedürfnissen in
Beziehung.
n Entwerfen Sie Vorschläge, wie Jugendliche in der Entwicklung der eigenen Identität unterstützt
werden können.

Schreiben Sie zwischen 540 und 660 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.

9
öffentliches Dokument
Aufgabe 1 / Textbeilage 1

Die Ausstellung „Megacool 4.0“ im Künstlerhaus wirft einen Blick in Jugendzimmer

Unsere Eltern kiffen mehr als wir


Was bedeutet Jugend heute – ist es nur mehr eine Technik, die es zu beherrschen gilt?

Von Manisha Jothady schaft sei ganz besonders um ihre cken wie die Dünnen, die Sport-
Zukunft besorgt. lichen wie die Herumlungernden,
Sie tingeln von einer Großraum- die Selbstbewussten wie die Ver-
disco zur anderen, grölen, was Jägermeister und erster Sex träumten, die politisch Aktiven
das Zeug hält, und saufen sich „50 Jägermeister in 15 Sekunden“ wie die gleichgültig Anmutenden,
ins Koma. Auf Aufriss gehen steht in großen Lettern auf der die Hip-Hopper, die Raver, die
und Bumsen lautet ihre Devise, Malerei von Diana Deu geschrie- Punks, die Gothic-Anhänger, die
die Mädels finden das cool oder ben. Seit Donnerstag hängt das Emos, Visus, Cosplayer und wie
eben nicht … Hey Oida, scheiß Bild in der Ausstellung „Mega- auch immer die Gruppierungen
drauf ! Es ist Samstagnacht und cool 4.0“ im Wiener Künstler- sonst noch heißen mögen. Das
die verheißt totale Entgrenzung! haus. Auch die Kunst bedient sich Bild von Jugend als eine gegen die
Laut, ungehobelt, triebgesteuert der medial vermittelten Stereo- gesellschaftlichen Normen und
und selbstzerstörerisch – sieht so type. Allerdings nicht, um sie zu Konventionen aufbegehrende ho-
etwa die Jugend von heute aus? bekräftigen, sondern um sie kri- mogene Masse ist passé.
Zumindest ATV vermittelt der- tisch, mitunter auch ironisch, zu An die Stelle der großen Jugend-
gleichen in seiner Reality-Serie beäugen. Die Schau liefere keine bewegung, wie sie zuletzt von den
„Saturday Night Fever“ und er- Antworten, sondern werfe viel- 1968ern ausging, sind unüber-
freut sich gerade bei den 12- bis mehr Fragen auf, betont Kurato- schaubar viele parallele Szenen
29-Jährigen ansehnlicher Quoten. rin Birgit Richard, Direktorin des und Tendenzen getreten. Und
Welche Motivation auch immer, Jugendkulturarchivs Frankfurt, auch deren Regeln, Codes und Ri-
vom Fremdschämen bis hin zur am Eröffnungsabend. Denn die tuale scheinen sich permanent zu
lustvollen Teilhabe, die Zuse- Jugend, von der nicht selten pau- verändern. Denn Jugend bedeu-
her zu solchem TV-Voyeurismus schalisierend gesprochen wird, die tet schließlich auch Wandel und
treibt, feststeht, sie sollten lieber gibt es selbstverständlich nicht. Ausprobieren. Der erste Kuss, der
weiterzappen und sich andere Deshalb liest sich die Präsentation erste Sex, die erste Liebe, der erste
Identifikations- oder Abgren- auch wie ein Sammelbecken vieler Verlust. Das erste Auto, der erste
zungsmodelle suchen. Auch auf kleiner Erzählungen, denen man Job. Und über all dem die gro-
anderen Sendern (etwa Okto) freilich noch weitere hinzufügen ßen existenziellen Fragen „Wer
wird Jugendlichen Raum gege- möchte. bin ich?“, „Wer will ich sein?“.
ben, kreativer Raum und Raum Der Rundgang erschließt sich Die meisten Identifikationsan-
zur konstruktiven Meinungsäu- als Streifzug durch die unter- gebote, so vermittelt es jedenfalls
ßerung. Aber die Braven und En- schiedlichsten Jugend-Soziotope. die Ausstellung im Künstlerhaus,
gagierten, die will kaum jemand Malend, zeichnend, skulptural, stellen Computerspiele und das
sehen. Zu sehr hat sich in der me- vor allem aber fotografisch und World Wide Web zur Verfügung.
dialen Darstellung Jugendlicher in Videos wurden diese von den Denn die virtuelle Realität ist
ein ausgeprägter Kulturpessimis- teilnehmenden Künstlern erfasst. aus den Jugendzimmern längst
mus Bahn gebrochen, besonders Megacool, das sind hier die Rebel- nicht mehr wegzudenken. „Mega­
da, wo man meint, die Gesell- len wie die Angepassten, die Di- cool“ bestätigt hier das, was wir

10
öffentliches Dokument
o­hnehin schon wissen. Interes- aktiven Konstruktionsleistung des nem Song der deutschen Gruppe
sant ist allerdings, welch kreatives Individuums bedarf, seine Identität Kraftklub.
Potenzial die neuen Medien für zu erzeugen und über wechselnde
einzelne Kunstschaffende bergen. Kontexte hinweg stabil zu halten. Motor der Kulturindustrie
Rückkoppelungen auf Gesell- In diesem Sinne tun vermut- Wird die Jugend als Lebensphase
schaftskritisches stellen sich da lich alle Erwachsenen gut daran, irgendwann obsolet? Jon Savage,
automatisch ein. wenn sie versuchen, jung zu blei- Autor des empfehlenswerten Bu-
ben. Das Leben selbst erfordert ches „Teenage. Die Erfindung der
Wie lang braucht Identität? es. Wer in der Gegenwart treibt, Jugend (1874 – 1975)“, meinte in
Folgt man den Ausführungen des muss flexibel bleiben, um die einem Interview, dass die Jugend
Neofreudianers Erik H. Erikson, Kurzzeitigkeit gegenwärtiger Si- sich immer ihre Rituale schaffen
so ist mit Jugend jener Lebens- cherheitssysteme, beruflicher wie würde. Nur sei der Begriff heute
abschnitt markiert, in welcher der privater, sowohl verstehen als auch anders determiniert als noch vor
Mensch seine soziale Rolle festi- beherrschen zu können. Jugend, einigen Jahrzehnten. Jugend, be-
gen muss. Die westliche Gesell- könnte man demnach behaupten, stätigt Savage, sei ein „Motor für
schaft stelle ihm dafür eine Zeit ist eine Technik, die es zu beherr- die Kulturindustrie“ geworden:
des Rollen-Experimentierens zur schen gilt. Die unterschiedlichs- „Viele unserer Sorgen drehen sich
Verfügung, ein „psychosoziales ten Diskurse, die medizinischen um die Ökologie, um die Nach-
Moratorium“, wie es der Psycho- ebenso wie die ästhetischen und haltigkeit von Produkten und um
loge nennt. Denn im Vergleich zu politischen, predigen es ohnehin den Klimawandel. All das hat di-
Stammeskulturen oder diktato- schon lange. rekt mit unserem Lebensstil zu
rischen Gesellschaften zum Bei- Wer jung ist, ist lernfähig, gesund tun. Die zentrale Frage wird sein,
spiel, in denen die Rollen festge- und sieht gut aus. Wer jung ist, wie in Zukunft Konzepte der Ju-
legt sind, verlange die Demokratie hat Zukunft. Jugend ist ein gend und der Gesellschaft organi-
eine „selbstgemachte Identität“, Label, das den Anforderungen siert werden können, wenn man
die eine oft mühsame Auswahl aus des Marktes entspricht und sich sie nicht mehr über den Konsum
zahlreichen Möglichkeiten erfor- nach wie vor gut verkaufen lässt. organisieren kann.“
dere. Seit Eriksons 1968 erschie- Wen wundert’s da, wenn die Er- „Denn irgendwann im 21. Jahr-
nenem Buch „Jugend und Krise“ wachsenenwelt heute vielfach aus hundert, vielleicht schon sehr
gilt in der Entwicklungspsycholo- Jugendlichen jenseits der vierzig bald, wird es den Menschen nicht
gie nahezu unwidersprochen, dass besteht. Wenn Mama im Girly- mehr möglich sein, so viel wie jetzt
die Herstellung einer autonomen look erscheint und Papa den zu konsumieren“, so Savages Pro-
Identität als die wichtigste Auf- Kumpel mimt und mit seiner gnose. Für Kunst und Literatur,
gabe der Adoleszenz betrachtet Plattensammlung prahlt, scheinen für Musikindustrie und Mode, für
werden kann. War Erikson al- sich die Bahnen der Elterngene- die Wirtschaft im Allgemeinen,
lerdings noch der Meinung, dass ration eindeutig mit denen ihrer für die Medien und die Politik
der Prozess der Identitätsfindung Kinder zu vermischen. Ein hybri- stellt Jugend jedenfalls eine uner-
auch mal zum Abschluss kommt, der Zustand, der es jungen Leu- schöpfliche Ressource dar. Sie alle
sind sich die Experten unter- ten mitunter unmöglich macht, sind in der Lage, einen Aspekt
schiedlicher Strömungen heute sich an den Werten der Älteren der Jugend zu bewirtschaften,
weitgehend einig, dass Identität zu reiben. „Unsre Eltern kiffen welchem längerfristig gesehen
keine psychische Eigenschaft ist, mehr als wir, wie soll man rebel- bedeutendes Gewicht zukommt:
die einmal erworben wird und lieren? Egal wo wir hinkommen, ihrem Altern. n
dann für immer gleich bleibt. unsre Eltern warn schon eher
Man geht davon aus, dass es einer hier“, heißt es so treffend in ei-

Quelle: http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/kultur/kunstarchiv/465582_Unsere-Eltern-kiffen-mehr-als-wir.html [22.06.2015]


11
öffentliches Dokument
INFOBOX

Soziotop: hier Lebensraum einer Gruppe


Neofreudianer: Vertreter/innen einer Richtung der Psychoanalyse, die Sigmund Freuds Theorie
um die sozialen Einflüsse und Interaktionen, die im Laufe des Lebens eines Individuums auftreten,
erweitern. (Quelle: Gerrig, R. J. / Zimbardo, P. G.: Psychologie. 18., aktualisierte Auflage. München: Pearson 2008, S. 11)

12
öffentliches Dokument
Thema 2: Jugend
Aufgabe 2

Jugend und Werte

Verfassen Sie einen Leserbrief.

Situation: Sie sind in der Wiener Zeitung auf den Artikel Jugendliche zweifeln an Ge-
rechtigkeit gestoßen und schreiben dazu einen Leserbrief.

Lesen Sie den Artikel Jugendliche zweifeln an Gerechtigkeit aus der Online-Ausgabe der Wiener
Zeitung vom 29. Mai 2012 (Textbeilage 1).

Verfassen Sie nun den Leserbrief und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge:

n Geben Sie die für Ihren Leserbrief relevanten Inhalte des Artikels wieder.
n Erläutern Sie diese im Zusammenhang mit Ihrer eigenen Lebenswelt.
n Nehmen Sie zu den Auswirkungen von Krisenzeiten auf die Werthaltungen von Jugendlichen
kritisch Stellung.

Schreiben Sie zwischen 270 und 330 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.

13
öffentliches Dokument
Aufgabe 2 / Textbeilage 1

Jugendwertestudie

Jugendliche zweifeln an Gerechtigkeit


Der Ruf nach Solidarität wird unter Jugendlichen laut aktueller Studie immer lauter.
Wirtschaftskrisen ließen das Interesse der Jungen an der Politik steigen.

Von Petra Tempfer fühl, von einer Krise in die nächs- dern mehrfach belegt sei und das
te zu schlittern, erzeugt das Bild Bild vom egoistischen jugendli-
Wien. Wer sich nicht selbst durch- einer unsteten Gesellschaft ohne chen Kämpfer relativiere.
beißt, dem hilft keiner mehr: Die- Kontinuität“, sagt er im Gespräch Diese Sehnsucht nach familiä-
ser Ansicht ist laut einer Jugend- mit der „Wiener Zeitung“. Laut rem Zusammenhalt hat allerdings
wertestudie der Arbeiterkammer Studie ist das Vertrauen in große „nichts mit dem Biedermeier der
(AK) die Jugend von heute, die Wirtschaftsunternehmen (27 Pro- 50er Jahre zu tun, als man sich
demnach zunehmend an der Ge- zent), in die Regierung (27  Pro- mit 19 für ewig binden wollte und
rechtigkeit in der Gesellschaft zent) und Religionsgemeinschaf- mit der Kinderplanung begann“,
zweifelt. „Die Hälfte sagt, sie muss ten (21 Prozent) beschädigt. fügt Manfred Zentner, ebenfalls
sich um sich selbst kümmern“, sag- vom Institut für Jugendkultur-
te ­AK-Präsident Herbert Tumpel Sehnsucht nach Geborgenheit in forschung, hinzu. Der Wunsch
bei der Studienpräsentation am der Familie nach Familie sei zwar wieder im
Dienstag. Der Ruf nach Solidarität Bedingt durch die Krisenzeiten Vordergrund – heute würden aber
werde daher immer lauter. ist zwar das Interesse der jungen schon gemeinsame Abende und
Konkret waren drei Viertel der Menschen an der Politik gestie- Mahlzeiten geschätzt. „Dass man
1 500 befragten jungen Erwachse- gen: 16  Prozent zeigen sich laut die Dinge, die bedroht scheinen,
nen im Alter von 14 bis 29 Jahren Studie sehr interessiert, 38  Pro- als hochwertig einschätzt, ist ein
der Meinung, dass jene, die mehr zent zumindest etwas. Eine Ge- typisches Phänomen aus der Wer-
besitzen, einen größeren Beitrag sellschaft wie diese ist in den teforschung“, erklärt Ikrath. Wird
leisten sollten, weil sich die Sche- Augen der Jungen aber auch der doch auch die Zeit der Eltern im-
re zwischen Armen und Reichen Nährboden für soziale Ungleich- mer knapper, und Stress und Un-
immer weiter öffne. Genauso vie- heit, meint Ikrath: „Im Vergleich geduld nehmen wegen der unsi-
le fühlen sich durch Arbeit und zu früher fordern die Jugendli- cheren Lage gepaart mit Job- und
Ausbildung stark unter Druck ge- chen von heute mehr gesellschaft- Existenzängsten zu.
setzt. 15 Prozent der Schüler über lichen Zusammenhalt, weil sie Übertragen Eltern diese Angst
15 Jahren arbeiten nebenbei, mehr höher sensibilisiert auf diesem auf ihre Kinder, mündet das laut
als 40 Prozent in den Ferien. Fast Gebiet sind – und sehnen sich Ikrath allerdings in ein Dilemma.
jeder zweite Studierende ist ganz- gleichzeitig nach Geborgenheit „Wenn sie sagen: ,Schreibst du
jährig berufstätig. im Familien- und Freundeskreis.“ keinen Einser, wirst du keinen gu-
„Es ist die Stimmung im Land, Die AK-Studie ergab, dass 98 Pro- ten Job bekommen‘, üben sie zu-
die die Jobangst bei Jugendlichen zent bei Freunden und Bekannten sätzlich Druck aus. Und nehmen
schürt und eine große Unsicher- und 97  Prozent bei der Familie Jugendlichen die letzte Möglich-
heit bei ihnen hervorruft“, analy- Rückhalt suchen. Laut Ikrath keit, zumindest in der Familie
siert Philipp Ikrath vom Institut spiegelt das einen generellen Zu­flucht zu finden.“ n
für Jugendkulturforschung die Trend wider, der auch durch Ju-
Studie. „Das vorherrschende Ge- gendstudien in den Bundeslän-

Quelle: http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/panorama/chronik/461207_Jugendliche-zweifeln-an-Gerechtigkeit.html [22.06.2015]

14
öffentliches Dokument
INFOBOX

Herbert Tumpel: bis 2013 AK-Präsident

15
öffentliches Dokument
Thema 3: Arbeitswelt
Aufgabe 1

Arbeit und Freizeit

Verfassen Sie eine Erörterung.

Situation: Als Mitglied der Redaktion der Schülerzeitung verfassen Sie für eine Schwer-
punktausgabe zum Thema Work-Life-Balance eine Erörterung.

Lesen Sie den Artikel Generation Weichei aus der Online-Ausgabe der Tageszeitung Frankfurter
Allgemeine vom 22. Dezember 2012 (Textbeilage 1).

Verfassen Sie nun die Erörterung und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge:

n Geben Sie diejenigen Gründe wieder, die die Verfasserin des Artikels dazu veranlassen, die
heute in das Berufsleben eintretenden jungen Menschen als „Generation Weichei“ zu be-
zeichnen.
n Erläutern Sie die in der Textbeilage genannten Ursachen für diese Einschätzung.
n Nehmen Sie kritisch Stellung zur Frage: „Sind das alles Weicheier, die sich vor Karriere und
Chefsein drücken?“
n Entwerfen Sie Ihre eigenen Vorstellungen von einem erfüllten Leben im Spannungsfeld von
Arbeitsdruck und Work-Life-Balance.

Schreiben Sie zwischen 540 und 660 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.

16
öffentliches Dokument
Aufgabe 1 / Textbeilage 1

Work-Life-Balance

Generation Weichei
Freizeit statt Karriere, Sabbatical statt Stress: Die jungen Leute geben für den Beruf nicht mehr alles.
Fortschritt oder Verfall? [...]

Von Bettina Weiguny Karriere machen. Oder ob sie das Zwei Drittel, so belegen Um-
können. Ein Job in New York – fragen, sind nicht mehr bereit,
Es ist zum Verrücktwerden mit vor zehn Jahren hätten die Mitar- berufliche Ziele über private Be-
den jungen Menschen. Da hat eine beiter sich darum gerissen. Heute lange zu stellen. Eine ausgegli-
große deutsche Wirtschaftsprü- überlegen die Kandidaten: Passt chene „Work-Life-Balance“ ist
fungsgesellschaft einen Posten in das in mein Lebenskonzept? Was gar jedem Zweiten wichtig. Auf
New York zu besetzen. New York, sagt mein Partner dazu? Habe ich Mitbestimmung legen sie großen
wohlgemerkt, nicht Timbuktu noch Zeit für Sport und Musik, Wert und auf eine angenehme
oder Baku. Trotzdem schlägt kei- für die Familie, für mich? Wenn zu Arbeitsatmosphäre, flexible Ar-
ner der Kandidaten gleich zu. „Die viel auf der Strecke bleibt, ziehen beitszeiten, Homeoffice und Sab-
Stadt ist so stressig“, meint ein weder Top-Salär noch New York baticals. Sie arbeiten am liebsten
Jungspund abwägend. „Das muss City. im Team, sind lieber Stellvertreter
ich erst mit meiner Frau bespre- als Chef – und das gerne auch zu
chen“, erklärt der nächste. So geht Ein erfülltes Leben, neben der zweit.
es lustig weiter: Vielleicht. Mal se- Arbeit?
hen. Nur, wenn  … Oder einfach: Die Geister scheiden sich an der Gewohnt, in allen Belangen gefragt
Nein, danke. Frage, ob das nun gut ist oder zu werden
„Die spinnen“, klagt der Perso- schlecht: Sind das alles Weicheier, Christoph Fellinger kennt das nur
nalchef der Wirtschaftsprüfer, der die sich vor Karriere und Chefsein zu gut. Der Beiersdorf-Manager,
viele solcher Geschichten über drücken? Oder haben wir es mit selbst Jahrgang  1969, kümmert
die Berufsanfänger erzählen kann. einem cleveren Nachwuchs zu sich im Nivea-Konzern ums Per-
Und nicht nur er: Alle Führungs- tun, jungen Leuten, die nur laut- sonalmarketing. Sein Job ist es, he-
kräfte und Personalberater, die mit stark einfordern, was viele gerne rauszufinden, wie die Generation
der Generation Y, also den nach hätten, sich nur nie zu fordern tickt, wie man junge Talente fin-
1985 Geborenen, in Kontakt kom- trauten: ein erfülltes Leben neben det, umwirbt und ans Unterneh-
men, stellen fest: Die Jungs und der Arbeit? men bindet. „Wer das nicht schafft,
Mädels, die da momentan in die Eines ist offensichtlich: Die Pri- hat in spätestens drei Jahren einen
Wirtschaft drängen, setzen den oritäten haben sich verschoben. echten Wettbewerbsnachteil“, pro-
Unternehmen arg zu. Offiziell will Das bestätigen Personalvorstände phezeit er. Deshalb müssen die
das so niemand sagen. Schließlich von Dax-Konzernen, Geschäfts- Konzerne umdenken und sich auf
braucht die Wirtschaft die Gene- führer von Beratungsfirmen und die Jungen einstellen. „Das ist ein
ration Y – allein schon wegen des wissenschaftliche Studien: Kar- Muss.“
demografischen Wandels: Der riere um jeden Preis ist für das Es ist die erste Generation, die
Nachwuchs ist knapp. Kein Un- Gros der 18- bis 29-Jährigen un- mit der ­Work-Life-Balance-Welle
ternehmen kann es sich leisten, die vorstellbar. Die Arbeit steht nicht groß geworden ist. Behütet, in
Chefs von morgen zu verprellen. mehr unangefochten an erster Wohlstand gebettet und internati-
Nur weiß niemand, ob die das Stelle, Freizeit, Hobbys, Familie onal ausgebildet. Eine Generation,
überhaupt wollen: Chef werden, und Freunde holen auf. die es von Geburt an gewohnt ist,

17
öffentliches Dokument
im Mittelpunkt zu stehen und in ren Akademikern bei der Geldan- lästert ein gestandener Unterneh-
allen Belangen gefragt zu werden: lage hilft. Wenn er die Hochschul- mer. Arbeit, Fleiß, Disziplin und
Ob sie Fußball spielen wollen, absolventen heute fragt: Wie stellt wirtschaftlicher Erfolg, das sind
Tennis oder doch lieber Geige. Ihr Euch Eure Karriere vor, merkt Werte, die er kennt. Ärmel hoch,
Und natürlich durften sie immer er: „Von der großen Karriere und dann steigern wir das Bruttosozi-
alles ausprobieren. „Die sind de- dem großen Geld träumen nur alprodukt! Männer wie er befürch-
motiviert“, erklärt Fellinger, „wenn wenige.“ Das sei bis vor kurzem ten, dass die Jungen – verhätschelt,
man in der Arbeitswelt ihre Mei- ganz anders gewesen. verzogen und feige – dazu nicht
nung übergeht.“ Die Folge: Die Fünf Jahre Finanzkrise, Euro- taugen.
Youngsters wollen ständiges Feed- Drama und Gier-Debatte haben Dafür spricht, dass die Generation
back, möglichst positives natür- in den Köpfen der Heranwachsen- sich wenig strapazierfähig zeigt.
lich. Sie arbeiten am liebsten an den einiges verschoben. Macht- Schon im Studium stoßen viele an
abwechslungsreichen, „sinnvollen“ streben lehnen sie ab, sagt Scholl. ihre Grenzen: Burn-out, Schlaf-
Projekten, selbstbestimmt, in mög- „Auch die entsprechenden Insigni- störungen, Prüfungsängste, psy-
lichst kleinen Teams. Da zeigen sie en – Sportwagen, Lederkoffer, Na- chische Erkrankungen, das alles
dann durchaus Leistung. delstreifenanzug – sind verpönt.“ findet man bei dieser Generation
Haben sie sich aber einmal richtig Die Generation Y will etwas in nie gekanntem Ausmaß.
reingekniet, heißt es anschließend: „Sinn­volles“ tun, im Großen oder
Gang runter, Privatleben genießen. im Kleinen: für den Globus, das „Junge Führungskräfte wollen
Denn immer bis 21 Uhr im Büro Klima, die Gesellschaft, ihre Stadt, gleich die Welt verändern“
zu sitzen, das kommt für sie nicht ihre Freunde oder für sich. Haben Wie sie die beruflichen Belas-
in Frage. Entweder die Arbeit lässt sie die Wahl zwischen mehr Arbeit tungen wegstecken werden, das
sich anders organisieren – oder oder mehr Freizeit, wählen sie den beschäftigt auch Professor Kon-
man kündigt. freien Tag und nehmen dafür die stantin Korotov von der European
Das ist ihre Antwort auf die El- Gehaltsabstriche in Kauf. Nach School of Management and Tech-
terngeneration. Schließlich haben dem Motto: Ich komme auch mit nology in Berlin. Der Führungs-
sie zu Hause auch die Kehrseite weniger Geld klar, wenn dafür kräfte-Experte vermisst bei den
des wirtschaftlichen Erfolgs erlebt. mehr „quality time“ übrigbleibt. sogenannten „High Potentials“ zu-
„Soll ich mich kaputt machen?“, nehmend die Bereitschaft, unten
fragt der flügge Nachwuchs die „Wo soll der nötige Biss herkom- anzufangen und kleine Aufgaben
Karriere-Väter gerne. „Was habe men?“ zu übernehmen. „Die wollen gleich
ich davon? Einen Herzinfarkt mit Besonders ältere Führungskräf- die Welt verändern.“ Schließlich
50, wie Du.“ Eine geschiedene te ätzen, wenn sie das hören. Wie haben sie 20  Jahre lang nichts
Ehe, eine zerrüttete Familie. Nein, sollen die mal Verantwortung anderes gehört als: Yes, you can!
verheizen lassen sie sich nicht. Der über­nehmen? Wo soll der nötige „Wie sie mit den ersten Rück-
Ausgleich – Sport, Hobbys, Freun- Biss herkommen? „Früher fragten schlägen und Misserfolgen im Be-
de – spielt eine immer größere Bewerber schon im ersten Ge- ruf klarkommen, könnte zu einer
Rolle. spräch, wie schnell sie Partner wer- echten Herausforderung für die
den“, erzählt der Chef einer Bera- Gesellschaft werden.“
Monetäre Anreize stehen nicht tungsgesellschaft, „heute reden sie Andererseits hat der Wissen-
mehr an erster Stelle von Sabbaticals.“ Zu seiner Zeit schaftler auch Beruhigendes über
Dafür sind sie bereit, auf gewisse zählten Augenringe nach durchge- die Generation der Karrierever-
Dinge zu verzichten. „Monetä- schufteten Nächten als Statussym- weigerer herausgefunden: „Sie ha-
re Anreize stehen nicht mehr an bol, heute schlicht als hässlich. ben zwar keine Lust auf Chef –
erster Stelle“, berichtet der Ver- „Wenn wir früher nach der ersten aber wer es einmal ausprobiert hat,
mögensberater Thomas Scholl von Gehaltserhöhung gefragt haben, dem gefällt es.“ n
Mayflower Capital, der seit 20 Jah- fragen die nach der Babypause“,
Quelle: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/work-life-balance-generation-weichei-12002680.html [22.06.2015]

18
öffentliches Dokument
INFOBOX

Jungspund: junger, unerfahrener Mensch


Sabbatical: (neben dem jährlichen Erholungsurlaub) einmal in einem längeren Zeitraum gewährte
längere Freistellung
Dax: misst die Entwicklung der 30 größten und umsatzstärksten Unternehmen am deutschen
Aktienmarkt und repräsentiert rund 80 Prozent des in Deutschland zugelassenen Börsenkapitals
(Quelle: http://www.dax-indices.com/DE/index.aspx?pageID=25&ISIN=DE0008469008 [18.08.2015])

High Potential: überdurchschnittlich qualifizierte Nachwuchskraft


flügge: hier erwachsen geworden

19
öffentliches Dokument
Thema 3: Arbeitswelt
Aufgabe 2

Schöne neue Arbeitswelt

Verfassen Sie einen Kommentar.

Situation: Die Tageszeitung Die Presse veröffentlicht eine Serie von Interviews zu
Zukunftsthemen und lädt junge Erwachsene ein, dazu Stellung zu nehmen. Sie wählen
das Interview mit Matthias Horx und verfassen dafür einen Kommentar, der in einer
Schwerpunktausgabe abgedruckt werden soll.

Lesen Sie das Interview Erfolg heißt, sich selbst zu finden mit dem Trendforscher Matthias Horx
aus der Online-Ausgabe der Tageszeitung Die Presse vom 3. November 2011 (Textbeilage 1).

Verfassen Sie nun den Kommentar und bearbeiten Sie dabei die folgenden Arbeitsaufträge:

n Benennen Sie die Veränderungen, die Matthias Horx für die zukünftige Arbeitswelt prognosti-
ziert.
n Erläutern Sie mögliche Herausforderungen, die sich für junge Erwachsene daraus ergeben
können.
n Nehmen Sie zu ausgewählten Positionen des Trendforschers kritisch Stellung.

Schreiben Sie zwischen 270 und 330 Wörter. Markieren Sie Absätze mittels Leerzeilen.

20
öffentliches Dokument
Aufgabe 2 / Textbeilage 1

Interview

Matthias Horx: Erfolg heißt, sich


selbst zu finden
Von Planung hält Trendforscher Matthias Horx nicht viel. Seinen Kindern vermittelt er lieber ein lebendiges Bild
der Welt und lässt sie selbst herausfinden, was ihnen Spaß macht. Nur dann, sagt er, werden sie erfolgreich sein.

Von Andrea Lehky kürzlich formuliert, er würde ja Arbeitswelt ist entstanden, weil sie
gern mehr Frauen in die Chefeta- auf Abhängigkeit und Wiederho-
Die Presse: Herr Horx, auf welche ge holen, aber er findet keine, die lung basiert. Langfristig wird sich
Trends in der Arbeitswelt sollten auch den ganzen Samstag zur Ver- der Anteil monotoner Arbeit re-
wir uns einstellen? fügung stehen. Frauen sind nicht duzieren. Ob es in zwanzig Jahren
Matthias Horx: Arbeit ist kein ech- bereit, sich unter den Bedingun- noch Kassiererinnen gibt, ist zwei-
tes Trend-Thema. Wir reden hier gen männlicher Arbeitsinvestitio- felhaft. Dafür steigt der Zwang zu
von einem Strukturwandel – von nen für Karriere zu engagieren. Kreativität, Innovation und Kom-
der Industriewelt in die Kreative Die Presse: Wie kommen Frauen munikation. In den Großstädten
Ökonomie. Die Voraussetzung für dann nach oben? entsteht gerade eine neue kreative
die alte Arbeitssicherheit war ein Matthias Horx: Bislang haben das Klasse: mobil, kosmopolitisch und
strenges Regiment von Zeit, Ver- nur Einzelkämpferinnen geschafft, im tertiären oder quartären Sektor
fügbarkeit und Verbindlichkeit. die ihren Lebensstil vermännlich- tätig. Geld wird nicht mehr mit
Der Deal war klar: Sicherheit ge- ten. Früher oder später wird auch Produkten verdient, sondern mit
gen Abhängigkeit. Die Menschen in den deutschsprachigen Ländern Innovation und Selbstverände-
heute wünschen sich mehr innere eine Quote eingeführt werden, die rung. Diese Gruppen werden der
und äußere Flexibilität. Sie wollen es in Norwegen, Spanien, selbst Schlüssel der neuen Arbeitswelt.
sich als ganze Person, nicht nur als Frankreich schon gibt. Erst wenn Sie ersetzen den „Organisation
Lohnempfänger einbringen. die kritische Masse von Frauen in Man“, den Mann in den traditi-
Die Presse: Die Grenzen zwischen den Topetagen erreicht ist, wird onellen Kommando-Hierarchien.
Leben und Erwerbsarbeit ver- sich eine neue Zeitmoral durchset- Das wird Management-Stil und
schwimmen. Welchen Stellenwert hat zen, neben der auch eine Familie Arbeitskultur nachhaltig beein-
Arbeit heute? Platz hat. In Skandinavien pas- flussen.
Matthias Horx: Aus diesem Grund siert das bereits. Wer in Stockholm Die Presse: Wird dann auch der
stehen Frauen vor dem Durch- um 17 Uhr noch am Schreibtisch Begriff „Erfolg“ neu definiert?
bruch in der Erwerbswelt. Das sitzt, wird gefragt, ob er denn zu Matthias Horx: In dieser neuen
wird die Arbeitskulturen mas- Hause Probleme hat. Dort gilt Kultur hat Erfolg eher mit Selbst-
siv verändern – damit meine ich als Minderleister, wer übermäßig verwirklichung zu tun. Erfolgreich
nicht die unteren Stockwerke, Zeit in die Arbeit investiert. Er hat sind Menschen, die ihr Talent re-
sondern die Chefetagen. Frauen schlicht seinen Job nicht im Griff. alisiert haben. Die frühere Umset-
werden die männliche Präsenz- Er kann nicht führen im Sinne von zung in Statussymbole wird sus-
kultur beenden müssen, in der Delegation und Teamwork. pekt. Wer ein dickes Auto fährt,
nur Karriere machen kann, wer Die Presse: Neben dem Zeitauf- zeigt eher seine Unsicherheit. Der
täglich zehn bis zwölf Stunden wand verändert sich auch der Inhalt wahrhaft Erfolgreiche fährt auch
der Firma zur Verfügung steht. von Arbeit. auf einem schönen alten Fahrrad
Der Vorsitzende von BMW hat Matthias Horx: Die Krise unserer durch die Stadt.

21
öffentliches Dokument
Die Presse: Nicht jeder kann es sich an der Tür, mit dem er gemeinsam anzuregen, sich in einer sich ver-
leisten, sein Leben der Selbstver- überlegt, wie er seine Fähigkeiten ändernden Welt ohne Angst und
wirklichung zu widmen. Was pas- weiterentwickelt. Der Staat steckt Schrecken zu bewegen. Planen
siert mit Menschen, die arbeitslos viel Aufwand in Fortbildung und bringe ich ihnen nicht so sehr bei
auf der Straße stehen? Trainings – und befreit gleichzeitig – wer plant, erleidet Schiffbruch.
Matthias Horx: Das bestfunktionie- den Arbeitsmarkt von seinen Fes- Sie sollen herausfinden, worin sie
rende soziale System ist eines, das seln. Das verstehe ich unter „Fle- gut sind und was sie wirklich ma-
die persönliche Motivation einbe- xicurity“ – einer Verbindung von chen wollen. Nur dann werden sie
zieht und die Menschen an ihren Sicherheit und Flexibilität. erfolgreich sein. n
persönlichen Fähigkeiten packt. Die Presse: Wie bereiten Sie Ihre
In Dänemark gibt es so gut wie Kinder auf die Zukunft vor? Wie
keinen Kündigungsschutz. Wenn sollen sie ihr Leben planen?
dort jemand seinen Job verliert, Matthias Horx: Ich versuche, ihnen
klingelt ein persönlicher Trainer die Vielfalt der Welt zu zeigen, sie

Quelle: http://karrierenews.diepresse.com/home/karrieretrends/705777/Matthias-Horx_Erfolg-heisst-sich-selbst-zu-finden [22.06.2015]

INFOBOX

quartärer Sektor: Informationsdienstleistungssektor

22
öffentliches Dokument

Das könnte Ihnen auch gefallen