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Leseverstehen

Wie sich die Arbeitswelt verändert hat

Freitagabend um 18 Uhr bei der Familie sein, das Handy liegt weit entfernt im Arbeitszimmer
und man sitzt gemütlich beisammen und isst ein selbst gekochtes Gericht - dies ist eine
Situation, die es so heutzutage kaum noch gibt, denn die meisten Menschen sind auch
nachdem sie das Büro verlassen haben nicht im Feierabend. Doch wieso ist dies so und wie
hat sich die Arbeitswelt in den letzten Jahrzehnten verändert?
Prinzipiell kann man sagen, dass die Arbeitswelt im Umbruch ist und durch Aspekte wie
Globalisierung, den Einsatz digitaler Medien, Individualität, Mobilität und internationale
Zusammenarbeit geprägt ist. Das heißt, dass Mitarbeiter und Unternehmen immer flexibler
und jederzeit verfügbar sein müssen, damit Sie interessant bleiben und nicht in der Masse der
Firmen untergehen. Geregelte Arbeitszeiten sind daher die Seltenheit, Überstunden sind die
Normalität und so suchen viele Arbeitgeber in ihren Stellenanzeigen nach Mitarbeitern, die
kein Problem mit flexiblen Arbeitszeiten haben und auch am Wochenende arbeiten wollen.
Hinzu kommt, dass es immer weniger feste Arbeitsverträge gibt, denn oft braucht man die
Mitarbeiter während eines Projekts nur für einen bestimmten Zeitraum und nicht dauerhaft.
Aus diesem Grund bieten sich vor allem Selbstständige an, die nur für einen Auftrag
engagiert werden und im Vergleich oft günstiger und effektivere Arbeitskräfte sind, da der
Arbeitgeber keine Sozialleistungen, kein Urlaubsgeld und keine Krankentage bezahlen muss.

Ein weiterer wichtiger Aspekt, der die heutige Arbeitswelt kennzeichnet, ist der Wegfall von
Arbeitsplätzen, die man seit vielen Jahren kennt. Während es beispielsweise immer Ärzte,
Juristen, Polizisten und Verkäufer geben wird, werden Lehrer, Flugbegleiter und Buchhändler
möglicherweise in ein paar Jahren kaum noch existieren. Hinzu kommt, dass es in
Deutschland nicht genug Fachkräfte gibt, sodass man immer mehr Mitarbeiter aus dem
Ausland nach Deutschland holt. Beispielsweise fehlen insbesondere Fachkräfte in den
Bereichen Softwareentwicklung, Programmierung, Gesundheitswesen (Ärzte und
Pflegekräfte) und im Handwerk. Einer der Gründe ist zum Beispiel die zunehmende
Überalterung der Gesellschaft, denn aufgrund der Tatsache, dass in Deutschland immer
weniger Kinder geboren werden und es immer mehr ältere Menschen im Rentenalter gibt,
stehen dem Arbeitsmarkt immer weniger Fachkräfte zur Verfügung. Doch obwohl es im
eigenen Land genug junge Menschen gibt, die einen Ausbildungs- oder einen Studienplatz
suchen, investiert man in Deutschland nicht ausreichend genug in die eigene Jugend, weil die
Fachkräfte aus dem Ausland günstiger und bereits fertig ausgebildet sind.

Dies sind allerdings nicht die einzigen Dinge, die sich verändert haben. Auch die Einstellung
der Menschen zu ihrem Arbeitsplatz ist anders als früher. Beispielsweise möchten viele Leute
lieber von zu Hause aus arbeiten und nicht täglich ins Büro fahren. Des weiteren wollen die
Mitarbeiter eine sinnvolle Tätigkeit ausüben, dies bedeutet: Wichtiger als ein gutes Gehalt ist
für sie das Gefühl, etwas Wertvolles zu tun und eine wichtige Aufgabe zu haben. Vor allem
junge Menschen möchten sich durch ihre Arbeit auch persönlich entwickeln, ihre Zukunft
gestalten und etwas lernen.
Lebenslanges Lernen ist hier ein wichtiger Punkt, denn Bildung gehört im Leben und in der
heutigen Arbeitswelt zu den wichtigsten Kompetenzen, da sich die Arbeitswelt so schnell
verändert, dass man immer etwas neues lernen muss, um gut in seinem Beruf zu sein. Das
Problem ist jedoch, dass es insbesondere für ältere Mitarbeiter zu wenig Angebote und Kurse
gibt, in denen man ihnen hilft, die neuen Fähigkeiten zu erlernen, sodass sie sich nicht
weiterentwickeln können und langfristig demotiviert sind.

Es stellt sich nun die Frage, wie sich die Arbeitswelt in den kommenden Jahren verändern
wird. Entscheidend ist, dass man wahrscheinlich nicht wieder zu den guten alten Zeiten von
damals zurückkehren kann.

A.) Lesen Sie den Text und kreuzen Sie an. Richtig oder falsch?

Richtig Falsch
1. Die Veränderungen in der Arbeitswelt sind seit Jahren
abgeschlossen.
2. Die meisten Arbeitnehmer haben kein Problem damit, am
Wochenende zu arbeiten.
3. Für zeitlich begrenzte Aufgaben engagieren Firmen oft
Freiberufler.
4. Viele Berufe wird es in Zukunft nicht mehr geben.
5. Fachkräftemangel bedeutet, dass es nicht genug starke
Personen gibt, die eine Arbeit ausführen können.
6. Innerhalb Deutschlands bildet die Regierung Fachkräfte aus.
7. Die Bedürfnisse der Menschen und die Anforderungen an
den Arbeitsplatz haben sich verändert.
8. Ein hohes Gehalt ist noch genauso relevant wie früher.
9. Die persönliche Selbstentwicklung und der Lernprozess
spielen im Arbeitsalltag keine Rolle.
10. Es gibt oft zu wenig Fortbildungsmöglichkeiten für ältere
Menschen.

B.) Beantworten Sie die Fragen in ganzen Sätzen. Kopieren Sie nicht den Text!

11. Was sagt der Text zum Thema Arbeitszeit

12. Warum beschäftigen Firmen oft Selbstständige?

13. Was bedeutet Fachkräftemangel?


14. Warum gibt es einen Fachkräftemangel?

15. Wie hat sich die Arbeitswelt in den letzten 50 Jahren in Ihrem Heimatland verändert?
Schreiben Sie mindestens fünf Sätze.

16. Was denken Sie? Wie wird sich die Arbeitswelt in den kommenden Jahren verändern?

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