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SEL Handout Gäbele
SEL Handout Gäbele
Theoretischer Hintergrund
Bezugsrahmen: Lebensqualität als Kriterium der medizinischen Behandlung
Gesundheitsbezogene Lebensqualität
Konstruktion
Ziel = diagnostisches Verfahren entwickeln, das als Statusdiagnostik und bei der
Entscheidungsfindung für medizinisch-therapeutische Strategien einsetzbar ist
68 Items (Langform) 26 Items dieser für die Kurzform
Anwendung:
Testung von Therapiealternativen
Dokumentation des Erfolgs einer gegebenen Maßnahme
Verbesserte Betreuung des Patienten
Individuelle Evaluation des Therapieverlaufs
Kostendämpfung im Gesundheitswesen
Aufbau:
5 Skalen und
3 Bereiche
Mehrdimensionaler
Fragebogen
(Dimensionen:
Inhaltlich, subjektiver
Relevanzgrade, Zeit)
Darbietung der Items
erfolgt skalenweise
(nach unterschiedlich
langen Retrospektiven)
Immer 5
Antwortmöglichkeiten
pro Item (von 1 bis 5)
1 = „trifft gar nicht zu/ nie/ schlecht und 5 = „immer/ stark/ trifft voll zu/ sehr gut“
Durchführung
positive Einstellung des Probanden, allein und ungestörte Bearbeitung vom Probanden selbst
keine zeitliche Einschränkung, ungefähre Dauer: 5-10 Minuten
Testinstruktion erfolgt im Fragebogen schriftlich und skalenweise
Auswertung: 2 Möglichkeiten
Manuelle Übertragung der Antworten auf den Auswertungsbogen
Durchführung der dort festgelegten Rechenoperationen
Werte des Probanden in das Auswertungsprogramm eingeben
Interpretation:
Abschätzung der Gültigkeit des Fragebogenergebnisses durch die Globalitems
Übereinstimmung zwischen Fragebogengesamtwert (SEL) & Item LEQUA/KOEQUA prüfen
(große Abweichungen weisen auf eine mögliche Fehlerbehaftung der Messung hin)
Interindividueller Vergleich mit Referenzstichproben
Intraindividueller Vergleich der Skalen- & Bereichswerte
Intraindividueller Vergleich im Zeitverlauf
GÜTEKRITERIEN:
Objektivität ✅ standardisierte Durchführung, Auswertung, Interpretation
Normierung „✅“ von 1990/97 = veraltet; Gesamtstichprobe N = 2305, 5 Teilstichproben
Reliabilität ✅
o Innere Konsistenz: 👍 SEL α = .89, KOGEMO α = .85, KOERPER α = .78
👎 SUSOZ α = .52
o Retest-Reliabilität 👍 5 Wochen r =. 71; 34 Wochen r = .70; 40 Wochen r = .62
Validität ✅
o Validitätsbelege: Änderungssensitivität 👍 & Extremgruppenvergleiche 👍
o Konstruktvalidität: Faktorenstruktur: 2 Faktoren 👍 (stimmt mit Hypothesen überein)
o Konvergente Validität: Vergleich mit anderem LQ-Messinstrument: EORTC-QLQ-30 👍
Hohe Korrelation der Gesamtwerte & einzelner Bereiche (mit 1 Ausnahme)
Vorteile Nachteile
hohe Standardisierung & Ökonomie Isomorphie der Abbildung & Repräsentation
Kurz und Langform vielseitige Anwendungen Keine Übersetzungen vorhanden
Prüfung der Gütekriterien Diskriminante Validität fehlt
Sehr ausführliche Beschreibung & Beschönigend
Interpretation der statistischen Kennwerte teilweise positive Bewertung schlechter/
u.a. viele Validitätsbelege mittelmäßiger Werte (z.B: Trennschärfen)
40 Seiten Referenzstichprobenwerte Normierungsstichproben (1990/97) veraltet
Ausführliche & sinnvolle theoretische Fehlende Altersbegrenzung
Überlegungen
Ermöglicht intra- & interindividuelle Vergleiche Keine Definitionen der Zeitbezüge (was ist „häufig“?)
(einfache & schnelle Auswertung Fehler im Auswertungsblatt der Kurzform
Quellen:
- TESTMANUAL Averbeck, M., Leiberich, P., Grote-Kusch, M.T., Olbrich, E., Schröder, A., Brieger, M. & Schumacher, K.
(1997). SEL: Skalen zur Erfassung der Lebensqualität. Frankfurt am Main: Sets & Zeitlinger B.V..
- Blanz, M. (2015). „Forschungsmethoden und Statistik für die Soziale Arbeit. Grundlagen und Anwendungen“. W.
Kohlhammer Verlag
- Weise G (1975). Psychologische Leistungstests. Göttingen: Hogrefe.
- https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/effektstaerke/3796 (19.6.2023)