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Dissertation Fichtner August 2011
Dissertation Fichtner August 2011
vorgelegt von
Stefan Fichtner
aus Northeim
Vorwort
Die Befestigungstechnik stellt ein Spezialgebiet dar, das in der Bundesrepublik
Deutschland nur an wenigen Standorten gelehrt wird. Das Vertrauen und die Betreu-
ung von Prof. Dr.-Ing. Eligehausen halfen mir, dieses Thema zu bearbeiten und mit
dieser Dissertation abzuschließen. Mein Dank gilt ebenfalls Frau Prof. Dr.-Ing. Ulrike
Kuhlmann für Ihre Betreuung als Mitberichterin.
In diesem Zusammenhang möchte ich mich auch bei der Deutschen Forschungsge-
sellschaft, dem Deutschen Institut für Bautechnik und den Firmen fischer, Hilti, Würth,
Mungo, Peikko, Köco und Nelson für Ihre Unterstützung bei den diversen Projekten
bedanken.
Am Institut wurden mir neben den Untersuchungen zum Thema „Ankerplatten“ auch
Möglichkeiten zur Weiterentwicklung der eigenen Programmiertechniken ermöglicht.
Hierfür und für die Gelegenheit, die Möglichkeiten der Finiten-Element-Methode ken-
nenzulernen, gilt mein Dank Herrn Prof. Dr.-Ing. Ožbolt.
In den ersten Monaten war aufgrund der Koordination des anstehenden 1. Symposi-
ums „Connections between Steel and Concrete“ Herr Dr.-Ing. Fuchs eine zentrale An-
laufstelle, darüber hinaus in der weiteren Zeit auch für die diversen fachlichen Fragen.
Vielen Dank für die Unterstützung und die hilfreichen Diskussionen. Ich möchte mich
an dieser Stelle bei allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des IWB (u.a. Dipl.-Ing.
Lubor Bezecny, Dr.-Ing. Matthew Hoehler, Dipl.-Ing. Thorsten Hüer, Prof. Dr.-Ing. Isa-
belle Simons), den Technikern des IWB-Labors, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Instituts für Konstruktion und Entwurf (Dipl.-Ing. Markus Rybinski) und des IEA
(Dr.-Ing. Jörg Asmus) für die Unterstützung, die vielen interessanten, aufschlussrei-
chen Diskussionen und Zusammenarbeiten bedanken.
Die Zeit am IWB war eine prägende Erfahrung, dass ich in keiner Weise missen möch-
te.
Zumeist gilt mein Dank meiner Frau und meinen Eltern, die es mir in der gesamten
Zeit immer wieder durch Ihre Unterstützung ermöglichten, diese Arbeit zu vollenden.
Seite 5
Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS ............................................................................................. 5
FORMELZEICHEN.................................................................................................... 15
6.4 EINFLUSS DER VERSCHIEDENEN PARAMETER AUF DIE BRUCHLAST ................ 239
6.4.1 Durchmesser ................................................................................ 239
6.4.2 Achsabstand ................................................................................ 240
6.4.3 Mörtelfestigkeit ............................................................................. 241
6.4.4 Lochspiel ...................................................................................... 242
6.4.5 Steifigkeit der Befestigungsmittel ................................................. 243
6.5 ZUSAMMENFASSUNG UND BEMESSUNGSANSATZ .......................................... 244
6.5.1 Zusammenfassung....................................................................... 244
6.5.2 Neuer Bemessungsansatz ........................................................... 251
4.7.3 ........................................................................................................273
10.5 LASTVERSCHIEBUNGSKURVEN DER ZUGVERSUCHE AN EINZELDÜBELN ...........274
10.6 LAST-VERSCHIEBUNGSKURVEN UND BETONAUSBRUCHKEGEL DER
VERSUCHE ZUM EINFLUSS DER ANKERPLATTENSTEIFIGKEIT AUF DIE
BRUCHLAST VON VERBUNDDÜBELN.............................................................275
10.6.1 Versuch AP4LB: Ankerplatte mit 4 Befestigungsmitteln
(M16, hef=90 mm) und exzentrisch angeordnetem Anbauteil
(Referenz: Schneider (1999)) .......................................................275
10.6.1.1 Ausbruchkegel ........................................................................................................... 275
10.6.1.2 Last-Verschiebungskurven ......................................................................................... 276
Formelzeichen
Beschreibung
As Spannungsquerschnitt
αS Parameter für die Steifigkeit
c Randabstand
D resultierende Druckkraft
d0 Bohrlochdurchmesser
E Elastizitätsmodul
F Kraft
h Bauteildicke
hmin Mindestbauteildicke
M Biegemoment
N Zuglast
Rk charakteristische Tragfähigkeit
S Schnittgröße
s Achsabstand
v Variationskoeffizient
δ Verschiebung
1. Einführung
Ein wesentlicher Bestandteil der Tragwerksplanung ist die Verbindung zwischen Bau-
teilen mit gleichen, aber auch unterschiedlichen Werkstoffen. In der Befestigungstech-
nik nimmt die Verbindung zwischen den beiden Werkstoffen Stahl und Beton eine be-
sondere Stellung ein. Durch eine sinnvolle Kombination können die Vorteile beider
Materialien genutzt werden.
Allerdings haben sich beide Bereiche in den letzten Jahrzehnten oft getrennt vonei-
nander weiterentwickelt, was im Wesentlichen mit den unterschiedlichen Anwen-
dungsgebieten zu erklären ist. Um jedoch eine sichere und wirtschaftliche Konstrukti-
onsweise sicherzustellen, ist es erforderlich, die Materialien so einzusetzen, dass der
Ausnutzungsgrad bei beiden hoch und möglichst gleich groß ist.
Ankerplatten, in der Stahlbauterminologie häufig auch anwendungsbezogen als Stirn-
oder Fußplatten bezeichnet, bilden ein solches Bindeglied zwischen einer Stahl- oder
Verbundbaukonstruktion und einem Betonbauteil. Hierbei sind neben Fußplatten
(Abb.1.1a), welche durch Biegemomente, Querkräfte und Normalkräfte beansprucht
werden, auch Konsolen (Abb.1.1b) zu nennen, die überwiegend Querkräfte übertragen
müssen. Die Untersuchung dieser Konstruktionspunkte ist Kern dieser Arbeit und
mündet schließlich in verschiedene, zu kombinierende Bemessungsvorschläge.
a) b)
2.1.1 Sicherheitskonzept
zu erfüllen.
Für Verankerungen im Beton und im Mauerwerk haben sich Dübel und einbetonierte
Bauteile (Kopfbolzen und Ankerschienen) etabliert. Auf Ankerschienen wird im Fol-
genden nicht eingegangen. Verankerungen werden mit dem sog. CC-Verfahren
(Concrete Capacity) bemessen. Da diese Methode Basis der in den folgenden Ab-
schnitten aufgeführten Arbeiten ist, wird im Folgenden detailliert auf dieses Verfahren
eingegangen.
Das CC-Verfahren wurde in den CEB Design Guide (1997) aufgenommen und ist Be-
standteil der EOTA (1997). Auch im Rahmen der Fortschreibung des Eurocode 2 wird
derzeit mit der prCEN/TS 1992-4 die Bemessung von Befestigungen in die europäi-
sche Normung aufgenommen, deren Grundlage das CC-Verfahren ist.
2.1.2.1 Betonbruch
A c, N Gl. 2–2
N u,c = N 0u,c * * ψ s, N * ψ ec, N * ψ ucr, N
A 0c, N
mit:
mittlere Bruchlast:
,
= 15,5 (Kopfbolzen)
,
= 13,5 (Dübel)
= Würfeldruckfestigkeit [N/mm²]
charakteristischer Widerstand:
= 9*h ef2
Ac,N = vorhandene projizierte Fläche, die durch die Überschneidung der Bruch-
kegel bzw. durch Bauteilränder begrenzt wird, s. Abb. 2.1
Abb. 2.1: Beispiel für die Ermittlung der vorhandenen projizierten Fläche Ac,N des
Betonausbruchkörpers bei einer Gruppenbefestigung in der Bauteilecke
c
= 0, 7 + 0,3* ≤ 1, 0
ccr , N
ψ ec,N = Faktor zur Berücksichtigung der Exzentrizität der Zugkraft der gezo-
genen Bolzen bezogen auf den Schwerpunkt der gezogenen Befesti-
gungsmittel
1
= ≤ 1, 0
eN
1 + 2*
scr,N
Die Exzentrizitäten eN werden als Abstand zwischen der Wirkungslinie der Zugkraftre-
sultierenden der gezogenen Bolzen zum Schwerpunkt der Befestigungsmittel ermittelt.
Vereinfachend darf der geometrische Schwerpunkt der zu einer Rechteckform ergänz-
ten Befestigungsmittel benutzt werden (s. Abb. 2.3b).
Abb. 2.2: Beispiel für eine Exzentrizität der resultierenden Zugkraft bei einer Biege-
momentenbeanspruchung (Eligehausen/Mallée (2000))
Seite 24 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
2.1.2.2 Stahlbruch
N u , s = f u * As Gl. 2–3
N Rk , s = f uk * As Gl. 2–4
, αM M , /l Gl. 2–9
R , αM MR , /l Gl. 2–10
Greifen eine Zugkraft und eine Querlast (z.B. Schrägzuglast oder Querlast mit Biege-
moment) gleichzeitig an der Befestigung an, so ist die Interaktion dieser Belastungen
bei der Berechnung der Höchstlast zu beachten.
In der Regel geschieht dies in der Befestigungstechnik durch eine trilineare Interaktion
beider Lastanteile (Eligehausen, Mallée (2000)) (Gl. 2–11). Für die Versagensart Be-
tonausbruch:
⎛ N ⎞ ⎛ V ⎞ Gl. 2–11
⎜ ⎟ ⎜ ⎟
⎜ N ⎟ + ⎜ V ⎟ ≤ 1,2
⎝ u , c ⎠ ⎝ u ,c ⎠
N
mit: ≤ 1,0 , N u ,c = mittlere Bruchlast unter Zugbeanspr uchung (Gl. 2 − 1)
N u ,c
V
≤ 1,0 ,Vu ,c = mittlere Bruchlast unter Querzugbeanspruchung (Gl. 2 − 4)
Vu ,c
N
mit: ≤ 1,0 , N u ,s = mittlere Bruchlast unter Zugbeanspruchung (Gl. 2 − 2)
N u ,c
V
≤ 1,0 ,Vu ,s = mittlere Bruchlast unter Querzugbeanspruchung (Gl.2 − 6)bzw.(Gl.2 − 8)
Vu ,c
Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung Seite 27
2.2.1 Anwendungsgebiete
Derzeit werden Anbauteile an eine Stahlplatte angeschweißt und diese mit Hilfe von
Dübeln oder Kopfbolzen im Untergrund verankert (Abb. 2.4 b). Ein großer Vorteil ist
die vergleichsweise geringe Einbindetiefe, die wesentlich kürzer ist als bei einbetonier-
ten Stahlträgern (Abb. 2.4 c).
a) b) c)
Ein wichtiger Aspekt bei der Bemessung des Knotenpunktes ist die Ankerplattendicke,
die das Tragverhalten des Knotenpunktes wesentlich beeinflusst.
Im Stahlbau (DIN EN 1993-1-8 (2005)) wird angenommen, dass unter einachsiger
Biegung die Druckzone zwischen zwei Stirnplatten direkt unter den Anbauteilen liegt
(Abb. 2.5a). In der Befestigungstechnik wird – wie bei Stahlbetonbauteilen – ange-
nommen, dass die Querschnitte eben bleiben, so dass sich die abgebildete dreiecks-
förmige Lastverteilung unter der Ankerplatte ergibt (siehe Abb. 2.5b und Abb. 2.11)
(Bernoulli-Hypothese in Verbindung mit der Elastizitätstheorie).
Seite 28 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
a) b)
2.2.2 Bemessungsverfahren
Zunächst soll auf das im Stahlbau übliche und erprobte T-Stub Modell eingegangen
werden. Nach dem Eurocode 3, Teil 1.8 (DIN EN 1993-1-8 (2005)) werden Stahlträ-
ger- bzw. -stützenanschlüsse unter Biegebeanspruchung auf die Flansche reduziert.
Die Druckkraft unter der Fußplatte wird dabei direkt unter dem Flansch angenommen.
Der Nachweis ist dann lediglich für das „T-Stück“ zu führen, welches den Zugflansch,
die Ankerplatte und die Verbindungsmittel berücksichtigt. Es werden Anschlüsse mit
bündiger und überstehender Stirnplatte unterschieden, wobei aufgrund des Themas
Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung Seite 29
dieser Arbeit die überstehende Ankerplatte von wesentlicher Bedeutung ist (Abb. 2.6).
In Abb. 2.7 ist das Modell auf eine Ankerplatte mit Biegung angewandt.
Abb. 2.6: Versagenszustände nach Eurocode 3, Teil 1.8 (DIN EN 1993-1-8 (2005))
Zt Zt Zt
Abb. 2.7: Anwendung auf den Fall einer Ankerplatte mit nachträglichen Befesti-
gungsmitteln
M y = Z t * (h − t ) Gl. 2–13
Abb. 2.8 und Abb. 2.9 zeigen die Berechnungsweise des Grenzmomentes.
Seite 30 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
Mt
Zt
t
Es ist zu erkennen, dass die Überstände auf der Druckseite der Stirnplattenkonstrukti-
on nicht in den inneren Hebelarm eingehen. Lediglich auf der Zugseite wird der größe-
re Hebelarm der Schrauben über die Versagenszustände berücksichtigt.
2.2.2.2 Befestigungstechnik
Der Vorschlag von Cook / Klingner (1989) lehnt sich sehr stark an die Methoden des
Stahlbaus an.
Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung Seite 31
a) b)
Abb. 2.10: Effekt der Ankerplattensteifigkeit auf die Position der Reaktionsdruckkräfte
unter der Ankerplatte (a: sehr steife Ankerplatte, b: Ausbildung eines
Fließgelenkes nahe des Anbauteils)
In Abb. 2.10 ist schematisch der Vergleich zwischen einer ideal-steifen und einer ide-
al-weichen Ankerplatte dargestellt. Im ersten Fall sind sowohl die Ankerplatte als auch
der Untergrund so steif, dass die Druckkraft am Ende der Ankerplatte angreift. Dieser
Fall ist wenig realistisch, da zumindest der große Steifigkeitsunterschied zwischen
Stahl und Beton (7:1) ein Eindrücken der Ankerplatte in den Beton nach sich zieht. Die
Druckkraft würde durch eine dreieckige Druckfläche ersetzt werden, wobei die Vertei-
lung der Spannungen dreiecksförmig (E-Theorie, Abb. 2.10a) oder rechteckig (Plastizi-
tätstheorie, Abb. 2.10b) angenommen werden kann.
In Teilbild b) wird die Platte als sehr weich angenommen, so dass die Druckkraft in
einem Abstand x=My/C vom Flansch des Anbauteils angreift. D.h. dieser Abstand der
Druckkraft C ist notwendig, damit die Ankerplatte nicht fließt.
Bei einer biegebeanspruchten Ankerplatte ohne äußere Normalkraft greift das gleiche
Moment auf der Seite der gezogenen Befestigungsmittel an. Somit würde nicht nur die
gedrückte Seite der Ankerplatte plastisch verformt, sondern auch die Zugseite. Das
Fließen des Anbauteils auf der Zugseite wird verhindert (siehe CEB Design Guide
(1997)).
Dieser Ansatz stellt daher eine Annahme dar, die die Leistungsfähigkeit des Befesti-
gungsmittels nicht vollständig in die Tragfähigkeit der Konstruktion umsetzen kann.
Das Bemessungsmodell nach Mallée, Riemann (1990) gewährleistet, dass eine Be-
rechnung der Schnittkräfte der Befestigungsmittel auf der Grundlage der Bernoulli-
Hypothese und der Elastizitätstheorie ausreichend sichere Ergebnisse liefert.
Wie im CEB „Design Guide of Fastenings in Concrete” (1997) gefordert (Abb. 2.11),
gehen Mallée/Riemann (1990) davon aus, dass die Ankerplatte ausreichend steif
Seite 32 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
bleibt. Unter der Annahme des Ebenbleibens der Querschnitte lassen sich aus den an
der Ankerplatte angreifenden Schnittkräften die Zugkräfte in den Verankerungsmitteln
und der Druckkraft im Untergrund nach der Elastizitätstheorie berechnen.
Z D
Diese Berechnung kann in einfachen Fällen von Hand durchgeführt werden, jedoch
erfolgt sie mittlerweile über die von Herstellern angebotenen Bemessungsprogramme,
welche die Ankerplatte als grobes Finite-Element-Modell darstellen. Dabei werden auf
Seite 34 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
der Ankerplatte das Anbauteil als Belastung und die Befestigungsmittel als Lager mo-
delliert (Abb. 2.12). Ein betonierter Untergrund wird mit einem standardisierten
E-Modul von 30.000 N/mm² (siehe EOTA (1997) oder CEB Design Guide (1997)) an-
genommen und hierüber das Eindrücken der Ankerplatte in den Beton berücksichtigt.
Alle anderen Wechselwirkungen zwischen den einzelnen Konstruktionsbestandteilen
werden nicht berücksichtigt. Sie werden im Rahmen dieser Arbeit noch aufgezeigt.
Der Beton wurde als linear-elastisches Material modelliert, der nur Druckspannungen
aufnehmen konnte. Die Last-Verschiebungskurven der Dübel folgten der in Abb. 2.15
dargestellten Kurve.
Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung Seite 35
Bei Erreichen der Bemessungslast (s. Abschnitt 2.1.1) nach E-Theorie (s. Abschnitt
2.2.2.2.2) griff Schneider (1999) die Beanspruchung in den Dübeln ab.
In Abb. 2.16 sind die berechneten Zugkräfte in den höchstbeanspruchten Dübeln be-
zogen auf die Zugkräfte nach der E-Theorie in Abhängigkeit von der Ankerplattendicke
aufgetragen. Die erforderliche Plattendicke beträgt 16 mm.
2,5
2,0
(höchstbeanspruchter Bolzen)
Z(Fem)/Z(E-Theorie)
1,5
1,0
Plattendicke [mm]
Wie Abb. 2.16 zeigt, kann die Kraft in den Befestigungsmitteln deutlich über derjenigen
liegen, die nach der Elastizitätstheorie ermittelt wird. Insbesondere bei zweiachsiger
Biegung ergibt sich eine starke Abweichung der Kraft in den Befestigungsmitteln ge-
genüber der geltenden Bemessung nach der E-Theorie. Sie übersteigt die erwartete
Dübelbeanspruchung um bis das Zweifache. Damit die Dübelkräfte in etwa mit den
Rechenwerten nach der E-Theorie übereinstimmen, muss die Plattendicke je nach
Anwendungsfall mehr als 30 mm betragen.
Seite 36 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
Versuch Nr.
1 21) 32) 4 5 6 7
Abb. 2.17 zeigt schematisch den Aufbau der Ankerplatte mit Anbauteil sowie die Posi-
tionierung und Bezeichnung der Befestigungsmittel.
Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung Seite 37
Abb. 2.17: Schematische Darstellung der Ankerplatte mit Anbauteil und Ankerpositi-
onen (einachsige (links) und zweiachsige (rechts) Biegung)
Abb. 2.18: Foto des Versuchsaufbaus mit Messeinrichtung für die Dübelkräfte (recht-
eckige Ankerplatte, Versuche 4 und 5)
In Abb. 2.18 ist der Versuchsaufbau, die Einleitung der Zugkraft und das Abgreifen der
Dübelkräfte über Kraftmessdosen, zu erkennen. Die Steifigkeit der Dübel wird dadurch
verringert (s. Abschnitt 2.3.4.2).
In Abb. 2.19 sind die Ergebnisse der durchgeführten sieben Versuche dargestellt
(Versuch 6 und 7 wurden von Mallée/Burkhardt (1999) gemittelt). Auf der X-Achse ist
die am Anbauteil angreifende Zugkraft aufgetragen, auf der Y-Achse die gemessene
Dübelkraft. Im Vergleich ist zudem die Kurve eingezeichnet, die sich nach der E-
Theorie ergibt. In Abb. 2.19a) wurde außer dem Referenzversuch zusätzlich je ein
Versuch ohne Ausgleichsschicht (2) bzw. mit vorgespannten Dübeln (3) dargestellt.
Seite 38 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
Wie aus Abb. 2.19 zu erkennen ist, bilden die Rechenwerte der E-Theorie die Realität
sehr gut ab. Einzig bei vorgespannten Dübeln ist anfangs ein großer Unterschied in
der Dübelkraft zu sehen, der allerdings auf die Höchstlast der Ankerplattenkonstrukti-
on keinen Einfluss hat.
Die Abweichung in Abb. 2.19c) beträgt bei dem höchstbeanspruchten Dübel 1 ca.
+10%. Es ist eine geringe Umlagerung der Beanspruchung von Dübel 2 auf Dübel 1
festzustellen. Auf die Höchstlast der Ankerplattenkonstruktion hat dies keinen Einfluss.
Auf Basis der Versuche (s. Abschnitt 2.3.2) führten Mallée/Burkhardt (1999) FE-
Simulationen durch. Als Parameter bei den FE-Simulationen wurden die Ankerplatten-
größe sowie die Belastungsart und -richtung variiert (Druck- bzw. Zuglast). Die Achs-
abstände waren so groß, dass es zu einzelnen Ausbruchkörpern kam.
Die Eingangsdaten für diese Berechnungen waren:
Betondruckfestigkeit: 25 N/mm²
Dübel: FZA 18x80 M12, hef=80mm (Parameterstudie)
Stahl der Ankerplatte: St 52-3 (~S355)
Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung Seite 39
1,1
0,9
0,8
0,7
0,6
einachsig
einachsig
einachsig
zweiachsig
zweiachsig
zweiachsig
Es ist zu erkennen, dass die Dübelkräfte bei Erreichen der Bemessungslasten im Ge-
gensatz zu den Berechnungen nach Schneider (1999) gut mit denen nach der E-
Theorie überein. Dies ist wie folgt zu erklären:
Seite 40 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
Das Anbauteil wurde ausschließlich mittig auf der Ankerplatte angeordnet und die Be-
festigungsmittel hatten eine Steifigkeit von bis zu 40 kN/mm. Demgegenüber waren
die Anbauteile in den Simulationen von Schneider (1999) auch exzentrisch auf der
Ankerplatte angebracht, wobei die größten Abweichungen festgestellt wurden. Die
Dübelsteifigkeit betrug dort bis zu 24 kN/mm.
Mallée (2004) führte weitere Versuche durch, bei denen unterschiedliche Befesti-
gungsmittel unter Beibehaltung der Befestigung (Achsabstand, Ankerplattendicke, An-
bauteil) verwendet wurden.
Die Versuche wurden in Anlehnung an die Berechnungen von Schneider (1999) (Abb.
2.14) und Eligehausen/Fichtner (2003) durchgeführt (exzentrisch angeordnetes An-
bauteil). Wesentliche Änderungen gegenüber den Simulationen waren hierbei unter-
schiedliche Befestigungsmittel (s. Tab. 2.2) und der äußere Hebelarm der aufgebrach-
ten Druckkraft (700 mm statt 1175 mm).
2.3.4.1 Befestigungsmittel
Die Befestigungsmittel deckten einen Teil des auf dem Markt verfügbaren Produkt-
spektrums ab. Es wurden wegkontrollierte Metallspreizdübel, Betonschrauben und
Hinterschnittdübel verwendet.
2.3.4.2 Versuchsaufbau
M,N
Mutter
Unterlegscheibe
exz. Anbauteil
Befestigungsmittel Ankerplatte
Abb. 2.21: Tatsächlicher Kraftfluss in der Verbindung Ankerplatte - Befestigungsmit-
tel
M,N
Mutter
LPr=140 mm
Kalotte
exz. Anbauteil
Kraftmessdose
Ankerplatte
Befestigungsmittel
2.3.4.3 Ankerplatte
Die Dicke (t=40 mm) der Ankerplatten aus S235 wurde von Mallée (2004) so gewählt,
dass das Spannungskriterium eingehalten war. Zusätzlich wurden Versuche mit dün-
Seite 42 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
nen Platten (t=26 mm) durchgeführt. Diese Plattendicke genügte nicht dem Kriterium
der Spannungsbegrenzung.
Die folgende Tabelle zeigt eine Zusammenstellung der durchgeführten Versuche und
einen Vergleich der gemessenen Höchstlast mit dem Wert nach der Elastizitätstheorie.
Tab. 2.2: Ergebnisse der Versuche von Mallée (2004) zur Ankerplattensteifigkeit
Es ist zu erkennen, dass bei dünnen Ankerplatten trotz ansonsten gleicher Versuchs-
bedingungen die Maximallast der Befestigung deutlich abnimmt (Nr. 1, Hinterschnitt-
dübel). Sie liegt um 22% unter dem Rechenwert der E-Theorie.
Ähnlich groß ist die Abnahme bei dem Versuch mit dem Einschlaganker EA M12 D.
Die hohe Steifigkeit der Anker beeinflusst die Traglast der Ankerplattenkonstruktion
ungünstig.
Abb. 2.23:
2 Sch
hematische
e Darstellu
ung der Ank
kerplatte mit
m 9 Kopfb
bolzen
Last-Vers
scheibungskurrve einer Grupp
pe mit 9 Bolze
en und s=1,23*hef
180
160
140 20mm
15mm
120 10mm
CC-Verfahre
en
Gesamtlast [kN]
100
80
60
40
20
0
0,00 0
0,50 1,00 1,50 2,00 2,50
Versch
hiebung [mm
m]
Abb. 2.24:
2 Lasstverschieb
bungskurve en der Verrsuche an einer Ankkerplatte mit
m 9 Kopf--
bolzzen unter zentrischem
z m Zug
Es istt zu erkenn
nen, dass die Bruch
hlast bei allen drei Ankerplatte
A ndicken de
eutlich un--
terhalb des Recchenwertess nach demm CC-Verffahren lieg gt. Die Beg
gründung für
f die ge--
ringe Bruchlast lässt sich aus Abb. 2.25 ableiten. In die
esem Diag gramm ist neben derr
Seite 44 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
Kräfteverteilung die Bruchlast der einzelnen Kopfbolzen nach dem CC-Verfahren ein-
gezeichnet.
22,5
1 2 3
20 5
CC-Verfahren 4 5 6
17,5
Last je Bolzen [kN]
15 5 7 8 9
6
6
12,5 4
2 4
2
10
1
7,5 1 9
3
7
9
5 3
7
2,5
0 1
2
3
4
5
6
7
9
0 0,5 1 1,5 2 2,5
Verschiebung Lastangriffspunkt [mm]
Es ist zu erkennen, dass lediglich der mittlere Kopfbolzen direkt unter dem Anbauteil
die Bruchlast nach dem CC-Verfahren erreicht. Nach Versagen des mittleren Bolzens
ist ein erster Riss entstanden, der die Bruchlast der umliegenden Kopfbolzen beein-
flusst.
Aufgrund der Durchbiegung der Ankerplatte kann diese nicht mehr lastverteilend wir-
ken, so dass die Kopfbolzen an den Längsseiten der Ankerplatte deutlich weniger be-
ansprucht werden (ca. 70%). Am geringsten ist die Kraft in den Kopfbolzen in den
Eckbereichen (ca. 35%), da hier die Ankerplatte am meisten nachgibt.
a) b) sk ≤ sx ≤ 0,5 * sk
c) 0,5 * sk ≥ sx > 0 d) sk → 0
Abb. 2.26: Einfluss der Biegedruckkraft auf den Ausbruchkegel der gezogenen Bol-
zen (Zhao (1994))
Zhao (1991) prüfte Gruppen mit 4 Kopfbolzen (hef = 160 mm). Die Befestigungen wur-
den durch eine Querkraft beansprucht, die im Abstand e von der Ankerplatte am An-
schlussprofil angriff (Abb. 2.27). Somit wurde die Befestigung durch eine Querkraft V
sowie ein einachsiges Biegemoment M = V * e beansprucht.
Seite 46 Abschnitt
A 2: Problem- und Aufgabens
stellung
Abb. 2.27
7: Versuch
hsaufbau und
u Belasttung, Drauffsicht und Ansicht
A
Abb. 2.28
8: Bruchbiild nach Errreichen de
er Höchstla
ast
Aus den gemessenen Querkräften Vu wurde die Zugkraft in den gezogenen Bolzen
ermittelt.
Vu * e Gl. 2–14
Z=
z
Der Hebelarm der inneren Kräfte wurde nach der Elastizitätstheorie (EOTA (1997))
bestimmt.
Weiterhin sind in Tab. 2.3 die rechnerischen Höchstlasten der Bolzen nach dem
CC-Verfahren angegeben. Sie wurden nach Gl. 2–2 (Zugbeanspruchung) ermittelt. In
weiteren Spalten sind das Verhältnis aus Achsabstand bzw. innerem Hebelarm zu der
effektiven Verankerungslänge hef angegeben.
Zusätzlich wurde überprüft, ob die Interaktion von Zug- und Querkraft berücksichtigt
werden muss. Dazu wurde die Bruchlast bei reiner Querbelastung berechnet. Die Ab-
stützung der Querlast erfolgte nahe an der Befestigung (s. Abb. Abb. 2.27). Daher
konnte ein Betonkantenbruch nicht auftreten und es muss nur die Versagensart „Be-
tonausbruch auf der lastabgewandten Seite“ (berechnet für 4 Bolzen) berücksichtigt
werden. Betrug das Verhältnis V/Vu > 0,2 (V = Querlast bei Höchstlast, entspricht
Vu,Test in Tab. 2.3; Vu = rechnerische Bruchlast bei ausschließlicher Querbelastung),
wurde die Ausbruchlast der gezogenen Bolzen wie folgt berechnet:
Betonplatte Ankerplatte Hebel- Bolzen Kopf Vu,Test V/Vu Mu,Test s/hef zCC z/hef Nu,Test Nu,CC ψM
b t l βw Länge Breite arm Anz Anz sx sy hef dnom dk
[N/
[m] [m] [m] [mm] [mm] [mm] X Y [mm] [kN] [-] [kNm] [-] [mm] [-] [kN] [kN] [-]
mm²]
45,2 0,08 36160 0,63 0,76 299 198 1,36
200 100 46,8 0,09 37440 0,63 121 0,76 310 198 1,41
51,9 0,10 41520 0,63 0,76 344 198 1,56
53,7 0,09 42960 0,88 0,98 273 198 1,24
240 140 53,3 0,09 42640 0,88 158 0,98 271 198 1,23
54,9 0,09 43920 0,88 0,98 279 198 1,27
27,4 800
66,5 0,10 53200 1,31 1,40 238 198 1,08
310 210 68,1 0,11 54480 1,31 223 1,40 244 198 1,11
64,6 0,10 51680 1,31 1,40 232 198 1,05
87,0 0,12 69600 1,75 1,81 240 192 1,09
380 280 85,1 0,12 68080 1,75 290 1,81 235 198 1,07
84,5 0,12 67600 1,75 1,81 233 193 1,06
1,2 0,3 1,2 200 2 2 100 160 22 35
78,7 0,21 62960 0,88 0,98 300 201 1,52
600
79,3 0,15 63440 0,88 0,98 302 204 1,53
107,4 0,29 85920 0,88 0,98 273 186 1,41
400
100,2 0,27 80160 0,88 0,98 254 190 1,31
169,5 0,32 135600 0,88 0,98 215 179 1,32
28,9 200
157,4 0,42 125920 0,88 0,98 200 158 1,20
240 140 158
245,5 0,66 196400 0,88 0,98 234 110 1,77
150
241,7 0,46 193360 0,88 0,98 230 151 1,73
277,8 0,75 222240 0,88 0,98 176 92 1,55
100
257,4 0,69 205920 0,88 0,98 163 104 1,35
337,4 0,65 269920 0,88 0,98 107 111 1,35
28,2 50
327,4 0,89 261920 0,88 0,98 104 62 1,27
In Abb. 2.29 ist der nach Gl. 2–16 berechnete Beiwert ψM in Abhängigkeit von dem
Achsabstand bezogen auf die Verankerungstiefe hef aufgetragen. Dabei wurde der
Faktor ψM nach Gl. 2–16 ermittelt.
3,00
Versuche Zhao (1991), var. Plattengröße
2,00
ψ Μ [−]
1,50
1,00
0,50
0,00
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00
s/hef [-]
Abb. 2.29: Zugkraft der Bolzen, ermittelt aus der gemessenen Bruchlast im Vergleich
zu dem Wert nach dem CC-Verfahren in Abhängigkeit vom Verhältnis
s/hef, Versuche von Zhao (1991) mit Kopfbolzengruppen
Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung Seite 49
Für bezogene Achsabstände s/hef < 1,5 steigt die aus den gemessenen Bruchlasten
berechnete Zugkraft der Bolzen gegenüber der Betonausbruchlast nach dem CC-
Verfahren deutlich an.
Varga (1995, 1996) führte Versuche an Gruppen mit 6 Kopfbolzen unter einachsiger
Biegung und 4 bzw. 9 Kopfbolzen unter zweiachsiger Biegung in ungerissenem Beton
durch. Das Biegemoment wurde durch eine Normalzugkraft erzeugt, die an einem He-
belarm angriff. Abb. 2.30 zeigt den Versuchsaufbau für Befestigungen mit 6 Kopfbol-
zen. Dabei betrug der Hebelarm der äußeren Zuglast l = 2,0 m.
Eine Querkraft war nicht vorhanden. Die Ankerplatte war ausgesteift, so dass sie als
sehr steif anzusehen ist.
Variiert wurden der Achsabstand und die Art der Beanspruchung der Ankerplatte
(Zugkraft mit einachsiger (Gruppe mit 6 Bolzen) bzw. zweiachsiger Biegung (Gruppe
mit 4 bzw. 9 Bolzen)). Die Verankerungstiefe wurde nur gering verändert
(hef = 160 mm für Gruppen mit 4 und 6 Kopfbolzen bzw. hef = 150 mm bei Gruppen mit
9 Kopfbolzen). Das Versagen erfolgte in allen Fällen durch Betonausbruch.
Tab. 2.4 enthält eine Zusammenstellung der durchgeführten Versuche sowie die wich-
tigsten Versuchsergebnisse. Angegeben ist zunächst die im Versuch aufgebrachte
Höchstlast Fu. Daraus wurde die resultierende Zugkraft der gezogenen Bolzen nach
Gl. 2–17 ermittelt.
F l zD Gl. 2–17
N
z
Seite 50 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
wobei:
Fu = gemessene Höchstlast
l = äußerer Hebelarm = 2000 mm
z = innerer Hebelarm nach der Elastizitätstheorie
zD = Abstand der Druckresultierenden unter der Ankerplatte vom Mittel-
punkt der Ankerplatte nach der Elastizitätstheorie
Der Hebelarm der inneren Kräfte wurde wie in Abschnitt 2.4.1.1 nach der Elastizitäts-
theorie berechnet.
Betonplatte Ankerplatte Hebel- Art Bolzen Kopf Fu Mu s/hef z z/hef Nu,Test Nu,CC ψM
b t l βw Länge Breite arm der Anz Anz sx sy hef dnom dk
[N/
[m] [m] [m] [mm] [mm] [m] Bel. X Y [mm] [kN] [kNm] [-] [mm] [-] [kN] [kN] [-]
mm²]
24,3 48600 0,63 1,17 262 216 1,14
0,8 300 100 187
25,0 50000 0,63 1,17 269 216 1,17
einachsig
In Abb. 2.31 ist der Faktor ψM (berechnet nach Gl. 2–16) in Abhängigkeit vom Verhält-
nis z/hef aufgetragen. Er ist für z/hef ≤ 1,5 deutlich größer als 1.
Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung Seite 51
3,00
Varga, 6fach, einachsig (1995)
2,00
ψ Μ [−]
1,50
1,00
0,50
0,00
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00
z/hef [-]
Abb. 2.31: Zugkraft der Bolzen, ermittelt aus der gemessenen Bruchlast im Vergleich
zu dem Wert nach dem CC-Verfahren in Abhängigkeit von dem Verhältnis
z/hef, Versuche von Varga (1995/1996) mit Kopfbolzengruppen
Zur Berechnung der Betonausbruchlasten wurde das Programm PCalc (2001) benutzt,
das am besten zur Berechnung der Modelle an die vorhandenen Parameter angepasst
werden konnte.
10m
Belastungs- 1,80m
richtung
10m
495 mm
Das Versagen erfolgte durch Betonausbruch. Ein typisches Bruchbild zeigt Abb. 2.33.
Man erkennt deutlich, dass die Bildung des Ausbruchkegels durch die Biegedruckkraft
behindert wird.
Abb. 2.33: Bruchbild nach Erreichen der Höchstlast (Bruckner et al. (2001))
Tab. 2.5 enthält eine Zusammenstellung der durchgeführten Berechnungen, die be-
rechnete Bruchlast sowie die Zugbeanspruchungen in den Bolzen. Weiterhin ist die
nach Gl. 2–2 berechnete Betonausbruchlast der Kopfbolzengruppe nach dem
CC-Verfahren angegeben.
Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung Seite 53
Betonplatte Ankerplatte Hebel- Bolzen Kopf Vu,FE Mu zFE z/hef Nu,FE Nu,CC ψM
b t l βw Länge Breite arm e Anz Anz sx sy hef dnom dk
[N/
[m] [m] [m] [mm] [mm] [m] X Y [mm] [kN] [kNm] [mm] [-] [kN] [kN] [-]
mm²]
300 300 200 200 34,5 344660 232 0,47 1488 1048 1,42
400 400 300 300 46,9 468800 345 0,70 1359 1110 1,22
1,8 1 10 28,5 10 2 2 495 40 90
500 500 400 400 54,6 546000 460 0,93 1186 1088 1,09
600 600 500 500 63,0 630000 572 1,16 1102 1066 1,03
Der innere Hebelarm der Kräfte muss nach der Elastizitätstheorie berechnet werden.
In Abb. 2.34 ist der Faktor ψM, berechnet nach Gl. 2–14, in Abhängigkeit vom Verhält-
nis z/hef dargestellt. Eine Erhöhung der Betonausbruchlast gegenüber dem Wert nach
dem CC-Verfahren wird erst für z/hef < 1,0 beobachtet. Dies kann an der großen Ver-
ankerungstiefe liegen, bei welcher der Betonausbruchkegel tendenziell kleiner ist als
bei geringen Verankerungstiefen. Außerdem sind in dieser Tiefe die Druckspannungen
durch die Ankerplatte bereits deutlich niedriger als in Oberflächennähe.
3,00
2,50
2,00
ψΜ [−]
1,50
1,00
0,50
0,00
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00
z/hef [-]
Abb. 2.34: Zugkraft der Bolzen im Vergleich zu dem Wert nach dem CC-Verfahren in
Abhängigkeit vom Verhältnis z/hef, numerische Untersuchungen von
Bruckner et al. (2001) mit Kopfbolzengruppen
Seite 54 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
2.4.2 Vorschläge zur Berücksichtigung des Einflusses der Biegedruckkraft auf die
Betonausbruchlast
Zhao (1994) berücksichtigt den Einfluss der Biegedruckkraft auf die Betonausbruchlast
mit dem Faktor ψM nach Gl. 2–18. Er geht davon aus, dass die Betonausbruchlast bei
einem Achsabstand s ≥ 1,5 * hef nicht durch die Biegedruckkraft beeinflusst wird, weil
die Druckkraft den Ausbruchkegel, dessen Durchmesser zu 3 * hef angenommen wird,
gerade berührt (ψM = 1). Bei einem theoretischen Achsabstand s = 0 greifen Zug und
Druckkraft an der gleichen Stelle an, so dass ein Betonausbruch nicht auftreten kann
und die Betonausbruchlast gegen unendlich strebt (ψM → ∞). Zwischen diesen Extre-
ma wird ein hyperbolischer Verlauf angenommen (Gl. 2–20). Zhao setzt voraus, dass
der Hebelarm der inneren Kräfte (Abstand zwischen der resultierenden Biegedruck-
kraft und den gezogenen Bolzen) dem Achsabstand entspricht.
sx
ψM = 1 1,5 ≤ Gl. 2–19
h ef
1,5* h ef sx
ψM = 0≤ ≤ 1,5 Gl. 2–20
sx h ef
ψM = Beiwert
Abb. 2.35 zeigt den Ansatz für den Beiwert ψM in Abhängigkeit vom Verhältnis Achs-
abstand zu Verankerungstiefe. Mit eingetragen sind die Ergebnisse der von
Zhao (1991) durchgeführten Versuche.
Es ist zu erkennen, dass dieser Ansatz die Versuchsergebnisse etwas zu optimistisch
interpretiert.
Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung Seite 55
3,00
Versuche Zhao (1991), var. Plattengröße
Versuche Zhao (1991), var. Hebelarm
2,50 Ansatz Zhao (1993)
2,00
ψ Μ [−]
1,50
1,00
0,50
0,00
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00
s/hef [-]
Abb. 2.35 Einflussfaktor ψM nach Zhao (1994) und Vergleich mit Versuchen von
Zhao (1991)
sx Gl. 2–21
ψM = 1 1, 0 ≤
h ef
sx sx Gl. 2–22
ψM = 2 − 0≤ ≤ 1, 0
h ef h ef
Abb. 2.36 zeigt die Ansätze von Zhao (1994) und Bruckner (2001) für den Beiwert ψM
in Abhängigkeit vom Verhältnis s/hef mit den Ergebnissen der Versuche von Zhao
(1991) und der numerischen Untersuchungen von Bruckner (2001) berechneten Bei-
werte ψM. Das Bild zeigt, dass der Vorschlag von Bruckner die untere Grenze der Er-
gebnisse der experimentellen und numerischen Untersuchungen beschreibt.
Seite 56 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
3,00
FE-Rechnungen, Bruckner (2001)
Versuche Zhao (1991), var. Plattengröße
2,00
ψ Μ [−]
1,50
1,00
0,50
0,00
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00
s/hef [-]
Abb. 2.36: Beiwert ψM nach den Vorschlägen von Zhao (1994) und Bruckner (2001)
sowie der Vergleich mit den Ergebnissen der experimentellen bzw. nume-
rischen Untersuchungen von Zhao (1991) bzw. Bruckner (2001)
Die Ansätze von Zhao (1994) und Bruckner (2001) gelten nur für einachsige Biegung.
Nachteilig ist, dass als maßgebende Größe der Achsabstand der Bolzen angenom-
men wird. Diese Annahme ist nur als grobe Näherung anzusehen. Die Position der
Druckkraft unter der Ankerplatte, die die Bildung des Ausbruchkegels behindert, ist
unabhängig von der Lage der Befestigungsmittel. Sie hängt wesentlich von der Durch-
biegung der Ankerplatte ab. Weiterhin sind die Ansätze auf Befestigungen mit mehr
als zwei Bolzenreihen sowie schiefer Biegung nicht übertragbar, weil hierbei der He-
belarm der inneren Kräfte wesentlich vom Achsabstand abweicht.
Aus diesen Gründen wird in Abschnitt 5 ein verbesserter Ansatz vorgeschlagen.
Die Ankerplatten mit angeschweißten Kopfbolzen werden einbetoniert und bei der Va-
riante a) werden die Endplatten der Stützen an die Ankerplatte angeschweißt. Beton-
schädigungen, durch die beim Aufschweißen eingebrachte Wärmeenergie, können
durch eine entsprechende Anpassung des Schweißprotokolls vermieden werden. Die
Endplatten können auch mit den einbetonierten Ankerplatten durch aufgeschweißte
Schrauben oder eine zusätzliche Stiftplatte mit Schrauben verbunden werden, siehe
Abb. 2.38b. Da die Schweißung bzw. Verschraubung in einem vorgegebenen Bereich
der Ankerplatte erfolgen kann, können Montagetoleranzen ausgeglichen werden und
es ist eine ausreichende Montageflexibilität gegeben. Häufig werden die Stützenfüße
auch auf einem Mörtelbett verlegt und die Verbindung mit dem Beton erfolgt über
nachträglich montierte Dübel (z.B. Spreiz-, Hinterschnitt-, Verbund- bzw. Verbund-
spreizdübel), siehe Abb. 2.38c.
Seite 58 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
2.5.1 Eurocode 3
Konstruktion
Fb,R*1,0 1)
{min}
Die einzelnen Widerstände ermitteln sich aus den Gleichungen nach Abb. 2.40.
, , , ,
; 1,0 / ü
/ ü
/
, min , , ; , , ,
Bei der Bemessung nach den o.g. Gleichungen wird die Scherfestigkeit in der Fuge
Ankerplatte/Mörtel bzw. Ankerplatte/Beton in erster Linie durch den Beton bzw. Mörtel
beeinflusst. Die Ankerplattendicken sind aufgrund der übrigen Randbedingungen so
dick ausgebildet, dass ein Versagen infolge Lochleibung nicht maßgeblich wird.
Eine Mörtelschicht wird bei dem Verfahren nach Eurocode 3 nicht berücksichtigt.
Seite 60 Abschnitt 2: Problem- und Aufgabenstellung
Der CEB Design Code (1997) sieht zwei Stufen für die Berücksichtigung einer Mörtel-
schicht vor. Bis zu einer Dicke von 3,0 mm wird die gesamte Konstruktion wie eine
Befestigung ohne Mörtelschicht bemessen. Das heißt, dass sowohl die Betonaus-
bruchlast (pry-out) als auch die Stahltragfähigkeit mit voller Tragfähigkeit angesetzt
werden darf.
Bei dickeren Mörtelschichtdicken geht der CEB Design Guide davon aus, dass die
Mörtelschicht keinen wirksamen Widerstand mehr für die Querlasten darstellt. Die Be-
festigungsmittel sind dann wie bei einer Abstandsmontage der Ankerplatten bemes-
sen. Daher wird die Stahltragfähigkeit der Dübel auf Biegung maßgeblich.
Die prCEN/TS 250 1992-4 (2008) lehnt sich sehr stark an den CEB Design Guide an.
Der grundlegende Unterschied ist hierbei, dass die Mörtelschichtdicke halb so dick wie
der Durchmesser des verwendeten Befestigungsmittels sein darf. Erst ab dieser Dicke
wird in der Bemessung die Tragfähigkeit aller Dübel auf den Widerstand aus dem Bie-
gemoment abgesenkt.
Mallée (2004) geht aufgrund eigener Versuche davon aus, dass sich die Mörtelschicht
nicht bewegt. Vielmehr vermutet er, dass der Mörtel vor den vorderen Befestigungs-
mitteln abplatzt und diese ausschließlich auf Biegung tragen, während Befestigungs-
mittel, die weiter hinten montiert sind, die volle Schubtragfähigkeit entwickeln können.
Bei einer 4-fach-Befestigung und einachsiger Querlast würde demnach die Traglast
auf maximal 50% absinken (die hinteren Dübel behalten ihre volle Querkrafttragfähig-
keit). Auf der einen Seite ist dieses theoretische Modell nachvollziehbar, andererseits
lässt die Aussage von Mallée, dass sich die gesamte Mörtelschicht während des Ver-
suches abgelöst habe, vermuten, dass die vorgeschlagene Bemessung nur zufällig mit
den Höchstlasten der Versuche übereinstimmt, der tatsächliche Tragmechanismus
jedoch ein anderer ist.
handelt sich hierbei um eine Zweifach-Befestigung mit Dübeln M12 und einem Span-
nungsquerschnitt von je 84 mm².
Es ist zu erkennen, dass der Eurocode 3 bei reiner Querlast eine bis zu 10-fach höhe-
re Tragfähigkeit gegenüber der Bemessung nach CEB Design Guide bzw. prCEN/TS
250 1992-4 errechnet. Der Eurocode 3, Teil 1.8 berücksichtigt die Dicke der Mörtel-
schicht nicht (keine Bemessung der Befestigungsmittel auf Biegung). Die Bemessun-
gen nach CEB Design Guide und prCEN/TS 250 1992-4 liegen nicht weit auseinander
und berücksichtigen die Mörtelschicht sehr stark. Der Ansatz von Mallée bildet eine
mittlere Lösung, in dem bei der vorliegenden Konstruktion die Hälfte der Befesti-
gungsmittel voll und die übrigen nur mit der Biegesteifigkeit angesetzt werden.
Die Untersuchung dieser großen Differenzen zwischen den Bemessungsverfahren ist
Gegenstand in Abschnitt 0.
80
70
60
50
[kN]
Rk[kN]
40
EuroCode 3
VVRk
30
Mallée
20
prCEN TS
10
ETAG 001
0
0 10 20 30 40 50 60
Mörtelschichtdicke [mm]
3.1 Grundlagen
Das Verfahren der finiten Elemente wurde verstärkt mit Beginn der computergestütz-
ten Berechnungen entwickelt.
Im Ingenieurwesen wird die zu untersuchende Konstruktion in endlich kleine Elemente
unterteilt. Diese Einteilung ermöglicht eine bereichsweise Berechnung des verwende-
ten Bauteils. Hierfür werden Spannungs-Dehnungsbeziehungen aufgestellt, die den
Zustand eines Bauteilabschnittes exakt beschreiben. Die Ermittlung dieser Beziehun-
gen kann über unterschiedliche Art und Weise erfolgen. Dabei ist das Materialgesetz
zu berücksichtigen.
Die Finite-Element-Methode (FEM) ist ein wesentlicher Bestandteil der vorliegenden
Arbeit. Daher soll auf die Theorie, Nutzung und Weiterentwicklung der genutzten FE-
Programme im Folgenden detailliert eingegangen werden.
Die Berechnungen wurden auf dem Rechnerpool des IWB durchgeführt. Es standen in
der Regel Standard-PCs (Betriebssystem Microsoft) zur Verfügung, die jedoch auf die
erhöhten Anforderungen der numerischen Simulation abgestimmt waren.
sor visuell aufbereitet werden. Hier sind dann insbesondere Rissbilder sehr gut zu er-
kennen.
In seinem Rechenkern verarbeitet MASA Hexaeder- und Tetraederelemente als Soli-
delemente und Stabelemente als 1D-Elemente. Diese Elementtypen besitzen 8, 4
bzw. 2 Knoten.
Hexaeder sind achtknotige Elemente, dem ein Gaußpunkt je Knoten zugeordnet ist, in
denen alle Materialzustände während der Berechnung aufintegriert werden.
Die Tetraederelemente werden je nach Materialgesetz unterschiedlich behandelt (sie-
he folgende Abschnitte).
Bei den Stabelementen wird zwischen Bewehrungselementen und unabhängigen Stä-
ben differenziert. Der wesentliche Unterschied liegt in der Ermittlung der Gesamtsteif-
igkeitsmatrix. Die Bewehrungselemente werden dabei in eines der umgebenden Soli-
delemente eingebettet. Die Steifigkeit der Knoten wird zu den Knoten der Solidele-
mente addiert. Die Ermittlung der Spannungs-Dehnungsbeziehung im unabhängigen
Stab erfolgt dagegen getrennt von den umgebenden Elementen.
Die unabhängigen Stabelemente sind von jeglichen anderen Elementen losgelöst und
werden als eigenständiges Element behandelt.
Diese Unterteilung hat bei den derzeitigen Datenanordnungen einen Vor- und einen
Nachteil. Zum einen sind unabhängige Stabelemente nicht an das Vorhandensein von
Volumenelementen gebunden, auf der anderen Seite erhöhen sie aufgrund der derzei-
tigen Sortierung der Input-Dateien die Bandbreite und somit die Rechendauer erheb-
lich.
Die Berechnung erfolgt über ein iteratives, direktes Verfahren. Hierbei werden zu-
nächst Steifigkeitsmatrizen aufgestellt und in einem zweiten Schritt die Residuen er-
mittelt. Über das Eulersche Kriterium wird eine Konvergenzzahl bestimmt. Diese sollte
in der Regel unter 1,0 % liegen. Ist dies erreicht, dann wird das Ergebnis für diesen
Lastschritt ausgegeben und der nächste Lastschritt begonnen. Diese Grenze lässt
eine hinreichende Genauigkeit in Bezug auf das Gleichgewicht vermuten. Dabei sollte
jedoch immer darauf geachtet werden, dass die erforderliche Anzahl der Iterations-
schritte gering ist, da hierdurch eine konsistente und gute Vorhersage der Steifig-
keitsmatrix dokumentiert wird.
Es existieren drei verschiedene Verfahrensoptionen. Das einmalige Aufstellen der
Steifigkeitsmatrix bringt eine schnelle Berechnung mit sich, da je Lastschritt nur die
Residuen berechnet werden müssen (konstante Steifigkeitsmatrix). Hierdurch wird die
„Vorhersage“ des Lastschrittes jedoch im Laufe der Berechnung und mit zunehmender
Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die Seite 65
durchgeführten Verbesserungen
Schädigung schlechter, die Iterationszahlen höher und das Ergebnis kann ungenauer
sein.
Dagegen bewirkt die ständige Erneuerung der Matrix (Tangentensteifigkeit) zwar eine
genauere Vorhersage, jedoch ist das Aufstellen der Matrix vor jedem Iterationsschritt
sehr zeitaufwendig.
Daher wird in den meisten Fällen ein Kompromiss aus beiden Verfahren angewandt.
Bei der Sekantensteifigkeitsmethode wird zu Beginn jedes Lastschrittes und nach je-
dem 25. Iterationsschritt (dieser Wert ist unveränderbar im Quellcode festgeschrieben
und wurde aus Effizienz- und Gründen der numerischen Stabilität gewählt) die Steifig-
keitsmatrix neu aufgebaut. Dies ermöglicht die zeitweise Anpassung der Steifigkeiten
an den aktuellen Materialzustand, ohne extrem lange Rechenzeiten in Kauf zu neh-
men. Insbesondere mit Blick auf die Kontaktschichtelemente (Abschnitt 3.4) ist eine
solche Vorgehensweise sehr sinnvoll.
3.2.1 Materialgesetze
3.2.1.1 Microplane-Modell
Bei quasi-spröden Materialien wie Beton kommt das Microplane-Modell zum Einsatz.
Das Modell von Ožbolt, Bažant (1992) definiert die Materialeigenschaften auf Mikro-
ebenen.
Dabei wird um jeden Gaußpunkt ein Ikosaeder (21-Flächner) gespannt. In jeder dieser
Flächen (Mikroebenen) werden ein Normalenvektor und zwei Tangentenvektoren
(Schubkräfte) errichtet und einfache Spannungs-Dehnungsbeziehungen ermittelt (Abb.
3.1).
z z ε
εN
ε ij n
y
ε εK
σij εM
x
y σ
Microplane
Integration point
3D solid FE (8 integration points) x
Abb. 3.1: Gaußpunkt für das Microplane-Modell (Ožbolt, Li, Kožar (1997))
Seite 66 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
Nimmt man an, dass die Dehnungskomponenten auf der Mikroebene Projektionen des
makroskopischen Dehnungstensors sind, dann lassen sich aus den bekannten Deh-
nungen der Mikroebene die makroskopische Steifigkeit und der Spannungstensor er-
mitteln. Auf Grundlage der virtuellen Arbeit werden hierbei die Spannungskomponen-
ten innerhalb jedes Gaußpunktes aufintegriert.
Die Last-Verschiebungskurven der Mikroebenen sind charakterisiert durch die Microp-
lane-Parameter, die die Simulation eines nichtlinearen Materialverhaltens darstellen.
Diese werden u.a. über die Gesetzmäßigkeiten des CEB-FIP Model Code 90 (1990)
generiert. Als Eingangsparameter werden der E-Modul, die Querdehnzahl, die Zugfes-
tigkeit, Druckfestigkeit und die Bruchenergie benötigt. MASA zeichnet während der
Berechnung die Schädigung der jeweiligen Microplane-Ebene auf, so dass eine Ent-
lastung und Wiederbelastung in der Simulation möglich ist.
Das konstitutive Microplane-Modell wurde für verschiedene Lastkombinationen über-
prüft, wobei sich zeigte, dass das Verhalten für allgemeine dreidimensionale Span-
nungs-Dehnungszustände vorhergesagt werden kann (Ožbolt, Li, Kožar (2001)).
de zur „Stress Relaxation Method“ kombiniert. Damit wird sichergestellt, dass weder
die Größe noch die Ausrichtung der Elemente einen Einfluss auf die Rissentwicklung
haben (keine Lokalisierungen) Ožbolt (1999).
3.2.1.3 Stahlmodell
Der Werkstoff Stahl ist für seine homogene Struktur und seine Volumenkonstanz be-
kannt.
Daher kommt für das Material Stahl das Modell nach Huber-von Mises-Hencky zum
Einsatz. Hierbei wird ein beliebiger dreiachsiger Spannungszustand auf einen einach-
sigen zurückgeführt. Dieser wird mit der Last-Verformungskurve eines einachsig be-
lasteten Proportionalstabes verglichen und durch die vorgegebene Dehnung die zuge-
hörige Spannung ermittelt. Bei der Ermittlung des Spanungs-Dehnungszustandes wird
ausschließlich der deviatorische Anteil berücksichtigt, da Stahl ein volumenstabiles
Verhalten aufweist. D. h. der rein volumetrische Teil der Elementverformung hat ins-
besondere auf die Erreichung charakteristischer Punkte, wie das Erreichen der
Streckgrenze bzw. der Zugfestigkeit keinen Einfluss. Für die Bestimmung der elasti-
schen und plastischen Verformung wird aus der Vergleichsspannung ein Projektions-
wert ermittelt, der eine Rückrechnung auf den dreiachsigen Spannungs- und Deh-
nungszustand ermöglicht.
MASA wurde zunächst nur für kleine Verformung entwickelt, da quasi-spröde Stoffe
wie Beton bis zum Erreichen der Höchstlast nur geringe Verformungen aufweisen. Bei
duktilen Werkstoffen wie Stahl führt diese Annahme je nach Konstruktion und Belas-
tung zu falschen Ergebnissen. Große Verschiebungen wie bei Ankerplatten unter
Querzug (Abschnitt 0) erfordern daher Berechnungen am verformten System (nichtli-
neare Geometrie). Der Ansatz wie bei kleinen Verformungen würde zu geringe Wider-
standswerte ergeben.
Das folgende Beispiel erläutert den Einfluss einer nichtlinearen Geometrie. Die Begrif-
fe Zugkraft und Querkraft beziehen sich auf die Beanspruchung in bzw. senkrecht zur
ursprünglichen Stabrichtung.
Der Stahlstab ist an beiden Enden in X-Richtung festgehalten. Der obere Punkt wird
horizontal verschoben.
Auf der Y-Achse der Diagramme ist die Kraft in X- bzw. Y-Richtung angegeben (ent-
spricht Zug- bzw. Querkraftrichtung). Auf der X-Achse ist die Vertikal- bzw. Horizontal-
verschiebung des Lastangriffspunktes aufgetragen.
Seite 68 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
1.
123123123
123123123
123123
123 123123
123
123123123123
123 123
50,00
50,00
Querkraft, kleine Verformungen
Zugkraft, kleine Verformungen
45,00
45,00 Zugkraft, nichtlineare Geometrie Querkraft, nichtlineare Geometrie
40,00
40,00
35,00 35,00
30,00 30,00
Kraft [kN]
Kraft [kN]
25,00 25,00
20,00 20,00
15,00 15,00
X 10,00 10,00
Y 5,00 5,00
Es ist zu erkennen, dass bei linearer Geometrie (blau, kleine Verformungen) die Quer-
kraft bei 15 kN bleibt. Dies ist der Widerstand des Stahlstabes bei reiner Biegung. Zu
erkennen ist dies auch an der nicht weiter ansteigenden Kraft in X-Richtung (Zugkraft).
Bei größeren Querverschiebungen des Lastangriffspunktes wird der Stab in Stab-
längsrichtung jedoch erheblich verlängert (Theorie II. Ordnung). Die dann eintretende
Seilzugwirkung wird nur bei einer Berechnung am verformten System erfasst. Daher
wurde MASA um eine Berücksichtigung der geometrischen Nichtlinearität (Berech-
nung am verformten System) erweitert (Ožbolt et al.).
Die Steifigkeitsmatrix des Werkstoffes Stahl wird hierbei während der Berechnung um
den Winkel und die Verschiebung der Gaußknoten transformiert.
Bei der Ermittlung der Residuen wird die Dehnungsmatrix auf die bisherigen Verfor-
mungsrichtung gedreht, so dass der Spannungszustand am verformten System ermit-
telt wird und nicht wie bei kleinen Verformungen am unverformten System. Die Ermitt-
lung des Spannungszustandes wird wiederum über den einachsigen Nachweis nach
Huber-von Mises-Hencky und trilinearer Spannungs-Dehnungsbeziehung durchge-
führt, wobei der Wiederverfestigungsmodul (in Abb. 3.2: 800 N/mm²) berücksichtigt
wird (Abb. 4.17).
Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die Seite 69
durchgeführten Verbesserungen
3.3.1 Rissverlauf
Da nicht nur das Bruchverhalten und die Höchstlast für die Parameterstudien von Be-
deutung sind sondern auch die Verschiebungen, wurde zunächst die Wirkungsweise
des Programms MASA an einem Kopfbolzen in einem Betonkörper modelliert und ein
zentrischer Zugversuch simuliert. Diese Simulationen gaben dem Verfasser nützliche
Hinweise auf kritische Punkte bei der Modellierung und Durchführung der Berechnung.
31.1.
3 3 1.1. 3 3 3
3 3 3 3 3
3 3 3
3 3 3
1 3 3 3 3 3 2
1 3 3 23 2
131 31 2
111 2 22
1 1 1 1 11 1 1 1 1 222 2 2
1 1 2 2 222 22 2 2 2 2 2
1 1 1 1 11 2 2 2
1 1 1 11 1 1 1 2 2 22 22 2
1
1 1 1 1 1 11 1 1111 1 1 1 1 2 2 2 2222 2 22 2 2 2 2 2
1 1 1 1 2 2 2 22 2 2 2 2 2
1 1 1 1 1 1 1 1 1 122 2 22 2 2 2 2
1 1 1 1 1 111 1 112222222 2 22 2 2 2 2 2 2 2
1 1 1 1 1 111111 11 2 2
1 1 1 1 1 1 1 1 1 122
2
222 2 2 2 2 2
2 2
1 1 1 1 1 1 1111222 22 2 2 2 2 2 2 2
1 1 1 1 1 1 1 11 1 111112 2 2 2 2 2 2
1 11 1 1 11122 2
22 2 22 2 2 2
2 2
1 1 1
1 1 1 1 1 1111122222 2 12 2 2 2 2 2 2
1 2
1 1 1 1111122222 2 2 2 2 2 2
1 1 1 11222 2 2 2
1 1 1 1 1 1 1 11111122 2
22222 2 2 2 2
1 1 1 1111112 2 2 2 2
1 1 1 1 1111 12
11222 2
222 2 2 2 2 2
1 1
1 2
2
1 1
1 11111 1 1 12 22
2 2
22 2 2
1 11 122 22
11 22
2 2
2
2 2
1 1 1 1 1 1 111111222222 2 2
2
1 1 1 1 2 2 2 2
1 1 1 1 2 2 2 2 2
1 2
1 1 12 2
1 1 2 2
1 1 1 2 2 2
1 1 1 2 2 2
1 1 12 2 2 2
1 1 2
1 1 2 2 2
1 1 1 2 2 2
1
1 1 12 2 2
Y 1 2 X
1 1 1 2 2 2
240. 1 1 2 2 2 240.
220.
Z 220. 1
200. 1 1 1 2 2 2 200.
180.
180. 2 160.
160. 1 1 1 12 2 2 140.
140. 2120.
Y X 120.1
100. 1
80. 1 2 2 100.
80.
60. 1 2 60.
40. 1
20. 1 2 40.
20.
0. 12 0.2
In Abb. 3.3 ist das FE-Netz des Kopfbolzens und seiner Betonumgebung dargestellt.
Für diesen einfachen Versuch genügte eine durch Ausnutzung der Doppelsymmetrie
reduzierte Art der Modellierung. Um die Ergebnisse bewerten zu können, wurden sie
sowohl mit Versuchen als auch mit in der Literatur einschlägigen Bemessungsmodel-
len verglichen.
Vergleicht man zunächst den Versagensmechanismus, so ist die Rissentwicklung von
besonderer Bedeutung. In Abb. 3.4 und Abb. 3.5 ist der Rissverlauf zu verschiedenen
Zeitpunkten der Belastungskurve dargestellt. Es ist zu erkennen, dass der Riss am
Seite 70 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
äußeren Ende des Kopfes beginnt und sich dann in Richtung der Betonoberfläche
entwickelt.
0.002
1. 1.
1. 1. 0.00175
0.0015
0.00125
0.001
0.00075
0.0005
0.00025
0.
-0.00025
-0.0005
-0.00075
-0.001
-0.00125
Z
-0.0015
Y X
Y X 260.
240. 240. -0.00175
220. 220.
200. pullout014
Output Set: MASA3 200.
180. 180. -0.002
Deformed(0.42): Total nodal disp.
160. 160.
Contour: Avrg.E11 stra. E 140. 140.
120. 120.
0.002
1. 1.
1. 1. 0.00175
0.0015
0.00125
0.001
0.00075
0.0005
0.00025
0.
22° -0.00025
-0.0005
-0.00075
-0.001
-0.00125
Z
-0.0015
Y X
Y X 260.
240. 240. -0.00175
220. 220.
200. pullout018
Output Set: MASA3 200.
180. 180. -0.002
Deformed(0.54): Total nodal disp.
160. 160.
Contour: Avrg.E11 stra. E 140. 140.
120. 120.
Ein erster Anhaltspunkt sind die Untersuchungen von Zhao (1994), in denen in Ab-
hängigkeit von der Einbindetiefe die Bruchkegelsteilheit untersucht wurde (Abb. 3.6).
Mit der zugehörigen Formel
lässt sich im vorliegenden Fall ein Neigungswinkel von 30,8° gegenüber der Beton-
oberfläche bestimmen. Dieser Wert liegt im nach Versuchen zu erwartenden Streu-
band (Abb. 3.6).
80
70
60
50
Last [kN]
40
30 Kraft am oberen
Kopfbolzenende
Versagenslast nach CC-
20
Verfahren
10
0
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7 0,8 0,9 1
Verschiebung [mm]
Neben der Höchstlast lässt sich auch die Verschiebung rechnerisch bestimmen.
Die Verschiebung des belasteten Endes des Kopfbolzens ergibt sich aus der Stahl-
dehnung des Kopfbolzenschaftes, der Verschiebung (Schlupf) des Bolzenkopfes und
der Verschiebung des gesamten Ausbruchkörpers.
Für die Verschiebung infolge Stahldehnung ergibt sich:
σ Fu 1 70600 1
Δl Stahl = * l Schaft = * * l Schaft = * * 80 = 0,134 mm Gl. 3–2
ES As Es π * 8² 210000
5
2 * 26,33 2
ka *kA ⎛ σ ⎞ a ⎛ 117 ⎞
Δs Kopf = * ⎜⎜ ⎟⎟ = *⎜ ⎟ = 0,297 mm Gl. 3–3
600 ⎝ βw ⎠ 600 ⎝ 40,0 ⎠
5
mit: ka = Verschiebungsbeiwert =
a
π
Au = Aufstandsfläche des Kopfes = * ( d 2k − d 2 ) = 603 mm ²
4
d2 d
= + 9 * a * (d + a) − − a = 26,33
4 2
N u 70,6 N
σ = Pressung unter dem Kopf = = = 117
Au 603 mm²
Die Verschiebung des Ausbruchkörpers ist sehr klein und wird näherungsweise zu
Null angenommen.
Damit ergibt sich die zu erwartende Gesamtverschiebung bei Höchstlast zu:
Bei einer Höchstlast von 70,6 kN und einer Gesamtverschiebung von 0,41 mm ergibt
sich eine Steifigkeit k = 172 kN/mm.
5
Kraft [kN]
3
Änderung der Lastschrittweite
2
0
0 5 10 15 20 25 30 35 40
Lastschritt
Abb. 3.8: Zugkräfte unter der Ankerplatte mit fortschreitender Belastung, Sprünge
bei Lastschrittweitenwechsel
Seite 74 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
zum Anbauteil hin – wurde die oberste Schicht als Tetraeder ausgeführt. So konnte
auf die in der Anzahl geringeren und dennoch genauen Hexaederelemente zurückge-
griffen werden, ohne die einfache Handhabung der Tetraeder vollkommen aufzuge-
ben. Bei den Befestigungsmitteln wurden die Schäfte in Hexaedern ausgeführt.
Der Kontakt zweier Bauteile ist eine besondere Interaktion zwischen Materialien. Auf
der einen Seite sollen in der Regel senkrecht zur Kontaktfläche nur Druckkräfte und
keine Zugkräfte übertragen, andererseits soll ein gegenseitiges Eindringen der Körper
ineinander verhindert werden. Treten Druckkräfte auf, so entsteht zusätzlich ein Reib-
widerstand. Da die Kontaktschicht in der Realität keine Ausdehnung hat bzw. kein ei-
genständiger Körper ist, ist auch im Rahmen der numerischen Simulation eine beson-
dere Behandlung der Eigenschaften erforderlich. Die Implementierung dieser Kontakt-
schicht ist ausführlich im Folgenden erläutert.
Diverse andere Verbesserungen im Quellcode von MASA sind in Abschnitt 3.4.2 be-
schrieben.
3.4.1 Kontaktschichtproblem
Druck- Zug-
Bereich
ε
dings wirkt sich dieser Aspekt erst bei Simulationen mit sehr großen Verschiebungen
aus (z.B. bei Setzbolzen).
Um numerische Probleme zu vermeiden, wurden bislang Stabelemente verwendet
und bei Erkennung einer Zugbelastung die Steifigkeit auf 1% der elastischen Steifig-
keit herabgesetzt. Dies führt bei Kontaktschichten, die meistens gedrungene Abmes-
sungen besitzen, in Abhängigkeit von der vorhandenen Fläche zu erheblichen Zug-
kräften, die das Ergebnis verfälschen (Abb. 3.8). Eine Herabsetzung der Steifigkeit auf
einen Wert nahe Null führt bei dieser Methode zu numerischen Instabilitäten bei der
Steifigkeitsmatrix. Somit muss ein Element, welches unter Zugbelastung steht, explizit
„ausgeschaltet“, d.h. die Steifigkeits- und Lastermittlung explizit auf Null gesetzt wer-
den.
Aus diesem Grund wurde ein neuer Elementtyp (zweidimensionales Element, Stab) in
MASA in Anlehnung an die Stabelemente implementiert. Es handelt sich hierbei um
ein Stabelement mit sechs Freiheitsgraden (drei je Endpunkt). Diese Stäbe werden in
Solidelemente eingebettet, die den jeweiligen Stabelementen die Flächengröße der
Kontaktschicht ermitteln und übergeben (Abschnitt 3.4.1.4). Eine von den vorhande-
nen Stabelementen getrennte Programmierung ist sinnvoll, um die Eigenschaften der
vorhandenen Stabelemente nicht zu beeinflussen und durch diese nicht beeinflusst zu
werden. Testläufe bestätigen die Notwendigkeit einer solchen Vorgehensweise.
Die bisher verwendete Methode, die Kontaktschicht an einem einzelnen Hexaeder-
Element mit vier Stäben zu kalibrieren, führt nicht zum gewünschten Ergebnis, da
hierdurch der Einfluss der Berechnungsmethode (Solver) nicht berücksichtigt wird.
Diese Art der Überprüfung führt dazu, dass die Übertragbarkeit zwischen dem einfa-
chen Kalibrierungsmodell und den Anwendungsbeispielen nicht gewährleistet ist und
somit die Kontaktelemente nur im kleinen Modell funktionieren. Insbesondere die nu-
merische Instabilität bei Auftreten von „Nullsteifigkeiten“ wird hierbei nicht geprüft bzw.
berücksichtigt.
Um die Eigenschaften des Kontaktmaterials in den folgenden Abschnitten zu verdeut-
lichen, dient folgendes Beispielmodell:
Seite 78 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
1.
Zug-
/Druckkraft1.
1.
12
1.
12
12
Stahlplatte
12
Schubbeanspru-
Kontaktschicht aus Solid und chung
Stäben
5. Y
4.
3.
2.
Beton -1.
0.
1.
-2.
Z -3. 123
Y -5.-4.
X-5.123
-4. -3.
-2. -1.
0. 1. X
2. 3.
4. 5 123
3.4.1.3 Reibgesetz
3.4.1.3.1 Theorie
Zur Vervollständigung des Modells (Druck/Zug s. Abschnitt 3.4.1.2) ist noch die Be-
rücksichtigung der Rauigkeit zwischen zwei Materialien notwendig (Untersuchungen in
Abschnitt 0). Für das Kontaktmodell in MASA wurde die Coulomb’sche Reibung Gl. 3–
5 verwendet, die einen Bezug zwischen dem maximalen Reibwiderstand in tangentia-
ler Richtung zur Oberfläche zweier Körper und der aufgebrachten Normalkraft her-
stellt.
R = μ*N Gl. 3–5
Bei der Umsetzung existieren in der Praxis im Wesentlichen zwei Modelle: Das klassi-
sche Reibgesetz und das sogenannte nicht-klassische Reibgesetz. Hierbei geht es in
erster Linie um die Vorgehensweise bei der Bestimmung des Last-
Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die Seite 79
durchgeführten Verbesserungen
3.4.1.3.2 Implementierung
Bei der Implementierung werden die einzelnen Stäbe, die für die Kontaktschicht ein-
gesetzt werden, herangezogen, um eine Verbindung zwischen zwei Knoten herzustel-
len. Die Bewegung zwischen diesen beiden Knoten wird dann ausgewertet.
Es muss gelten:
τ ≤ μ *σ N Gl. 3–6
σN = εN Gl. 3–7
ε • (k 2 − k1 ) Gl. 3–8
mit: εN =
(k 2 − k1 )
Die Ermittlung der maximal übertragbaren Reibkraft im jeweiligen Lastschritt wird über
eine elastische Verschiebung in tangentialer Richtung berechnet. Dies erfordert eine
fortwährende Überwachung dieses Anfangspunktes.
ε 0 = ε − ε el Gl. 3–10
ε el ≤ μ * ε N Gl. 3–11
Die Berücksichtigung eines Anfangspunktes impliziert das Gleiten eines Körpers wie
im Folgenden beschrieben:
2
Abb. 3.12: Last-Verformungsverhalten des Testmodells unter konstantem Druck und
großen tangentialen Verschiebungen
Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die Seite 81
durchgeführten Verbesserungen
3.4.1.4.1 Materialdatei
Des Weiteren hilft dieses Vorgehen bei der weitgehenden Vermeidung von verblei-
benden Zugspannungen in den angrenzenden Elementen. Wird im Verlauf der Be-
rechnung festgestellt, dass sich das Kontaktelement im Zugbereich befindet, so wird
es bei dem nächsten Aufbau der Steifigkeitsmatrix nicht mehr berücksichtigt.
Allerdings muss bei dieser Vorgehensweise beachtet werden, dass bei den „ausge-
schalteten“ Elemente (= Steifigkeit gleich Null) auch keine Residualkräfte berechnet
werden dürfen. Andernfalls kommt es zu einer Art Rückkopplung, bei der der Solver
aufgrund der vorhandenen Lasten und fehlender Steifigkeit unendlich große Verschie-
bungen ermittelt, um ein Gleichgewicht herzustellen. Eine Berechnung wäre in diesem
Fall wegen der Divergenz nicht möglich
3.4.1.4.2 Elementdatei
In der Elementdatei werden die Kontaktschichtstäbe wie auch die normalen Stäbe mit
der Materialnummer, der Option und den zugehörigen Knoten angegeben.
Abb. 3.14: Beispiel für die Eingabe der Kontaktschichtelemente in die .ELE-Datei von
MASA
Die Option („nonl“) kennzeichnet hierbei die Behandlung als Kontaktstab (Element-Nr.
26-29) und ist auf den Wert „6“ zu setzen. Die umgebenden Hexaederelemente (hier:
Nr. 13) erhalten die Option „1“ (linear elastisch). Die hier angegebenen Elemente mit
„0“ und „2“ betreffen nicht die Kontaktschicht, sondern die angrenzenden Materialien
Beton und Stahl.
Zusätzlich kann für jeden Stab die Wirkungsrichtung angegeben werden. Dies ist ins-
besondere bei ähnlichen Oberflächen (nicht kongruent) interessant. Mit Hilfe dieser
Option lassen sich Stäbe auf eine oder zwei Achsen des kartesischen Koordinatensys-
tems projizieren. Der Wert „nonl“ hat dann die Form „k06“, wobei sich k wie folgt ermit-
telt:
Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die Seite 85
durchgeführten Verbesserungen
⎧a = 0 x − Richtung
⎪
k = 2a ⎨a = 1 y − Richtung
⎪a = 2 z − Richtung
⎩
Es ist darauf zu achten, dass immer die Richtung anzugeben ist, die während der Be-
rechnung NICHT berücksichtigt werden soll.
Beispiel:
Ein Stab mit den Knotenkoordinaten (0,0,0) und (1,1,1) soll nur senkrecht (z-Richtung)
wirken. Somit sind die Richtungen x und y auszuschalten:
k = 20 + 21 = 3 Die Option für diesen Stab muss somit lauten: 306
Es ist zu erkennen, dass sowohl eine Belastung in Druck- als auch in Zugrichtung das
gewünschte Last-Verformungsverhalten zeigt (Abb. 3.16 und Abb. 3.17).
Ferner wird bei Verschiebung tangential zur Kontaktebene (= Schubwiderstand) weder
unter neutraler Verschiebung senkrecht zu dieser Ebene (= keine Normalkraft) noch
bei Verschiebung in Zugrichtung eine Schubkraft ermittelt (Abb. 3.18 und Abb. 3.19).
Seite 88 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
Da während der Berechnung - und auch innerhalb der einzelnen Lastschritte in den
einzelnen Elementen - immer wieder ein Wechsel zwischen dem Druck- und Zugbe-
reich stattfinden kann, muss diesem Aspekt besondere Aufmerksamkeit gewidmet
werden.
Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die Seite 89
durchgeführten Verbesserungen
Abb. 3.20: Simulation mehrerer Lastwechsel zwischen dem Druck- und Zugbereich
Kontaktelemente werden nicht nur zwischen Körpern eingesetzt, die von Anfang an
direkt aufeinander liegen, sondern auch bei Kontaktflächen, die erst nach längerer Be-
rechnung und nach zurücklegen größerer Verschiebungen in Kontakt kommen. Dies
ist zum Beispiel bei einem Lochspiel der Fall.
In Abb. 3.21 ist die Situation einer solchen Lücke dargestellt. Bis zum Überbrücken der
Differenz von 1 mm wird keine Kraft aufgebaut. Erst danach werden die Kontaktele-
mente vollständig aktiviert.
Seite 90 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
Abb. 3.22: Simulation mehrerer Lastwechsel zwischen dem Druck- und Zugbereich,
zuvor Überwindung des Lochspiels von 1 mm
Allerdings kann es bei größeren Modellen im Laufe der Berechnung innerhalb des
Modells dazu kommen, dass während des Vorzeichenwechsels von Zug auf Druck
große Verschiebungen auftreten. Dies hat einen Einfluss auf sehr steife Elemente
und/oder Elemente mit einer geringen Bruchdehnung, wie z.B. Beton. Hier können die
vom Solver irrtümlich errechneten Stauchungen zu Vorschädigungen in angrenzenden
Elementen führen. Das Ergebnis wäre eine instabile Rechnung, die zu geringere Las-
ten ausweist – oder sogar eine vollkommen fehlerhafte Simulation. Um dieses Szena-
rio zu umgehen, wurde sich programmintern der Kontaktlücke bedient.
Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die Seite 91
durchgeführten Verbesserungen
Bei dem angesprochenen Fehler geht der Solver bei der Berechnung der Steifigkeits-
matrix davon aus, dass sich das Kontaktelement zu Anfang des Lastschrittes noch im
σ
Zugbereich befindet. Daher schiebt der Solver die beiden
Kontaktknoten näher zusammen, als es eigentlich mög-
lich wäre. Dieser Fehler würde bei der nächsten Erstel-
ε
lung der Steifigkeitsmatrix jedoch nur wieder korrigiert,
solange sich die angrenzenden Elemente noch in einem
linear elastischen Zustand befinden. Dies kann bei Verwendung von Betonelementen
mit nichtlinearen Materialeigenschaften unter Umständen jedoch schon nicht mehr der
Fall sein, so dass sich die erwähnte Vorschädigung ergibt.
Dieses Problem lässt sich nun mit Hilfe der Kontaktlückeneigenschaft lösen. Hierbei
wird der Punkt festgehalten, an dem während der Berechnung der Steifigkeitsmatrix
eine Stauchung des Kontaktelementes festgestellt wird. Dieser Punkt wird dann für die
weitere Rechnung als Nullpunkt angenommen. Anschaulich lässt sich diese Vorge-
hensweise am besten mit einer Verschiebung der Y-Achse umschreiben.
Auch bei dieser Methode wird ein Fehler akzeptiert, welcher jedoch im Gegensatz zu
einer Vernachlässigung des Sachverhaltes untergeordnete Bedeutung hat. Der auftre-
tende Fehler liegt mit 1 - 10% bei ca. 0,01 bis 0,10 mm pro Kontaktschichtelement
(Länge 1 mm). Würde diese Korrektur nicht vorgenommen werden, dann würden die
angeschlossenen Elemente mit eben dieser Verschiebung konfrontiert, welches bei
einer Betonelementkantenlänge von z.B. 10 mm bereits eine Dehnung von 1 % und
somit eine Schädigung des Elementes bedeuten würde. Natürlich ist auch eine iterati-
ve Lösung dieses Problems möglich, würde aber zu einem erheblich höheren Re-
chenaufwand führen.
Diese Vorgehensweise hat Einfluss auf das „normale“ Druck-Zug-Verhalten, das sich
bei jedem Übergang vom Zugbereich auf den Druckbereich ergibt. Das in Abb. 3.20
dargestellte Verhalten ändert sich dann wie folgt:
Abb. 3.23: Simulation mehrerer Lastwechsel zwischen dem Druck- und Zugbereich
Seite 92 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
Es ist zu erkennen, dass der Fehler nicht wie bisher (Abb. 3.20) nach einigen Last-
schritten wieder korrigiert wird, sondern für die Fortdauer der Druckbelastung beste-
hen bleibt. Die Größe der Differenz zu der eigentlich vorhandenen Last-
Verschiebungskurve ist Abhängigkeit von der Verschiebung der umgebenden Knoten.
Bei kleinen Lastschrittweiten der äußeren Zwangsverschiebung kann diese Differenz
jedoch auf maximal 1 - 4 % für ein einzelnes Element begrenzt werden. In den meis-
ten Fällen wird dieser Fehler jedoch kaum messbar sein.
Um eine Begrenzung der Fortpflanzung dieses Fehlers zu erreichen, wird diese Kor-
rektur zurückgeführt, sobald sich das Element wieder im Zugbereich befindet.
Sowohl die Lasteinleitung im Kopfbereich eines Befestigungsmittels als auch die ge-
samte Schaftlänge benötigt eine Kontaktfläche, die lediglich Druck- und Reibkräfte
überträgt. Abb. 3.24 zeigt beispielhaft die Modellierung des Kopfes eines Kopfbolzens.
Abb. 3.25 zeigt die Modellierung eines Dübels. Zur Vereinfachung wurde in Anlehnung
eines Kopfbolzens nur das Durchgangsloch durch die Ankerplatte und die Mutter zu-
sätzlich (im Vergleich zu einem Kopfbolzen) modelliert. Die Steifigkeit des Befesti-
gungsmittels in dessen Längsachse wurde über die Kontaktstäbe zwischen Mutter und
Ankerplatte kontrolliert.
0,0 N/mm²
Betonkörper
-1,0 N/mm² (Druck)
Abb. 3.26: Draufsicht auf die Betonoberfläche unter einer Ankerplatte (Spannungen
in vertikaler Richtung [N/mm²])
In Abb. 3.27 ist ein Schnitt in einem Bohrloch abgebildet. Die Farben zeigen an, wel-
che Spannungen in horizontaler Richtung aufgebaut werden.
Es ist zu erkennen, dass die Elemente im linken Bereich zusammengedrückt werden
(mehrfach überhöhte Darstellung). Am rechten oberen Rand des Bohrloches ist dage-
gen eine vollkommene Entlastung zu erkennen. Die Spannungen sind neutral und
auch die Verformung der Elemente lässt eine Spannungsfreiheit erkennen.
Seite 94 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
0,0 N/mm²
Betonkörper
3.4.2.1 Bandbreite
Die Bandbreite stellt bei dem Finite-Element-Programm MASA das konzeptionelle
Vorgehen zwischen den Steifigkeiten und den berechneten Verschiebungen dar. Wie
bei vielen numerischen Simulationen wird hierbei das Gleichungssystem
r r
A•x = b
mit: A: Steifigkeitsmatrix
x: Verschiebungsvektor
b: Lastvektor
gelöst.
Mit Hilfe des Frontsolver-Algorithmus (Irons (1970)) lässt sich eine, in diesem Fall
dünn besetzte, symmetrische Matrix auch ohne kostspielige Hochleistungsrechner
lösen. Im Folgenden ist zu erkennen, dass eine Art Fenster durch die gesamte Matrix
geschoben wird. Neue Elemente werden aufgenommen bzw. bei Bestand derer sum-
miert und nach vollkommener Bestimmung der Gleichungen gespeichert und aus der
Teilmatrix eliminiert. Hierdurch wird der Arbeitsspeicher, der gleichzeitig in Anspruch
genommen wird, auf einen Bruchteil der gesamten Matrix reduziert. Alle übrigen Daten
sind oder werden auf externe Speicher ausgelagert.
Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die Seite 95
durchgeführten Verbesserungen
Ein wichtiges Kriterium für die Geschwindigkeit der Berechnung ist die Größe der
Bandbreite. Dies ist die maximale und durchschnittliche Länge der einzelnen Glei-
chungen. In dem obigen Diagramm ist es die Länge einer Zeile des umschreibenden
Rechteckes bzw. die Anzahl der Elemente außerhalb der Hauptdiagonalen.
Ist die Bandbreite groß, so steigt nicht nur der Speicherbedarf an, sondern auch die
Rechenzeit kann um ein Vielfaches (in der Regel quadratisch zum Anstieg der Band-
breite) anwachsen. Daher ist es sinnvoll, einen Bandbreitenoptimierer der Berechnung
vorauszuschalten.
Seite 96 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
Das kartesische Verfahren sortiert lediglich die Elemente und Knoten aufsteigend in
X-, Y- bzw. Z-Richtung und ermittelt die o.g. spezifischen Werte. Dies ist die einfachs-
te Methode, die dementsprechend i.d.R. auch die geringsten Chancen verspricht, eine
geringe Bandbreite zu erreichen (Abb. 3.29). Die folgenden Bilder zeigen - nach Far-
ben sortiert - die Elementnummer und somit die Sortierrichtung des jeweiligen Verfah-
rens.
Element-
nummer
30170.
29227.
Z
28284.
27342.
26399.
hohe und
25456.
24513.
niedrige
Y
1.1.1. 23571.
22628.
Element-
X 21685.
20742.
nummer
19799.
18857.
direkt
17914.
16971.
nebenei-
16028.
15086. nander
14143.
13200.
12257.
11314.
10372.
9429.
8486.
7543.
6600.
5658.
4715.
3772.
2829.
1887.
943.8
1.
Der Sloan-Algorithmus verknüpft die kartesische Sortierung nach Knoten und Elemen-
ten. Hierbei werden zunächst die Knoten in einer der drei kartesischen Koordinaten-
richtungen sortiert. Danach werden alle Elemente nach deren geringsten Knotennum-
mern beziffert, Zum Beispiel erhält ein Element mit den Knoten (1,2,3,4) den Rang 1
vor dem Element mit den Knoten (1,2,3,5). Diese Sortierung ermöglicht, dass die Kno-
ten – und damit auch die zugehörigen Freiheitsgrade und Bestimmungsgleichungen in
der Steifigkeitsmatrix – schnellstmöglich summiert und eliminiert werden können. In
Abb. 3.30 ist das gleiche Modell mit einer Sloan-Sortierung dargestellt.
Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die Seite 97
durchgeführten Verbesserungen
Element-
nummer
30170.
29227.
28284.
27342.
Z 26399.
25456.
24513.
1.1.1. 23571. stetiger
Y
22628.
21685. Übergang
X 20742.
19799. von ho-
18857.
17914.
16971.
hen zu
16028.
15086.
niedrigen
14143.
13200.
Element-
12257.
11314.
nummern
10372.
9429.
8486.
7543.
6600.
5658.
4715.
3772.
2829.
1887.
943.8
1.
Allein durch die grafische Darstellung lässt sich jedoch nur ein unwesentlicher Unter-
schied ausmachen. Betrachtet man jedoch die Ausschnitte rechts von den Modellen,
so erkennt man einen deutlich unruhigeren Verlauf bei der X-Achsennummerierung.
Die Bandbreite lässt sich in diesem Fall auf bis zu 70 % der ursprünglichen Größe
senken.
Im Rahmen der Erstellung des Optimierers wurde mit dem Cuthill-McKee-Verfahren
ein weiterer Algorithmus aufgenommen. Dieses Verfahren untersucht elementgebun-
den das gesamte Modell. Das folgende Schema erläutert die Arbeitsweise.
Seite 98 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
Initiere
Variable i = 1
i=i+1
ja
Ende
Da in erster Linie der Abstand der Knotennummern die Bandbreite beeinflusst, greift
der Cuthill-McKee-Algorithmus an dieser Stelle an. Das generelle Bestreben besteht
darin, dass möglichst das Element als nächstes bearbeitet wird, welches die geringste
Zahl an noch nicht aufgenommenen Knoten hat. Denn dann ist gewährleistet, dass die
Teilmatrix bzw. Bandbreite am geringsten anwächst bzw. schnellstmöglich reduziert
wird.
In den meisten Fällen der in dieser Arbeit zugrunde liegenden numerischen Studien
lieferte der Sloan-Algorithmus die günstigste Sortierung. Ein Beispiel für den Vorteil
des Cuthill-McKee-Verfahrens zeigt Abb. 3.32. Das Modell besitzt drei ausgeprägte
Entwicklungsrichtungen. Der Cuthill-McKee-Algorithmus geht vom Knotenpunkt des
Modells gleichmäßig in beide Richtungen weiter.
Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die Seite 99
durchgeführten Verbesserungen
Element- 7103.
6881.
nummer 7103.
6659. Element- 6881.
6437.
6215.
nummer 6659.
6437.
5993. 6215.
5771. 5993.
5549. 5771.
5328. 5549.
5106. 5328.
4884. 5106.
4662. 4884.
4440. 4662.
4218. 4440.
3996. 4218.
3774. 3996.
3552. 3774.
3330. 3552.
3108. 3330.
3108.
2886.
2886.
2664.
2664.
2442.
2442.
Z 2220.
1998.
2220.
1998.
1777. 1777.
Y 1555. 1555.
X 1333. 1333.
1111. 1111.
888.8 888.8
666.8 666.8
444.9 444.9
222.9 222.9
1. 1.
In Abb. 3.33 ist die maximale und durchschnittliche Bandbreite sowie ein Vergleichs-
wert für die Berechnungsdauer aufgelistet.
Hierbei erkennt man, dass die maximale Bandbreite in erster Linie für die Geschwin-
digkeit und das Datenaufkommen der Berechnung verantwortlich ist. Jedoch sollte die
durchschnittliche Bandbreite ebenfalls berücksichtigt werden (Vergleich Zeile 3 und 7).
So ist die maximale Bandbreite nur ca. 12 % geringer (909 / 810) aber die durch-
Seite 100 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
schnittliche Bandbreite liegt bereits um 30 % (195 / 151) unter der einfachen Sortie-
rung in z-Richtung. Während die maximale Bandbreite in erster Linie einen Anhalts-
punkt über das programmbedingte Speicheraufkommen gibt, lässt die durchschnittli-
che Bandbreite die Dauer der Rechenzeit einschätzen.
3.4.2.2 Frontsolver
Eine weitere Optimierungsmöglichkeit im Hinblick auf die Workstation-Prozessoren der
neuesten Generationen ist die Ausnutzung neuer Technologien, die seit einigen Jah-
ren bereitgestellt werden. Diese sind im Wesentlichen SIMD und MultiCore (Intel
(2009)).
Mit SIMD besteht die Möglichkeit, dem Prozessor eine Anweisung zu erteilen, die er
dann parallel auf unterschiedliche Daten gleichzeitig anwendet (Single Instruction Mul-
tiple Data).
Außerdem wird nun auch das parallele Rechnen für den Workstationeinsatz ökono-
misch sinnvoll. Daher ist zunächst eine Auslegung auf zwei Kerne, später auf 4, 8 und
16 Kerne anzustreben.
Aufgrund der seriellen Abarbeitung der Matrix im Frontsolver ist eine umfassende
Restrukturierung erforderlich. Zunächst wurde die Adaption und aktive Nutzung zweier
Prozessorkerne implementiert. Hierzu wurde auch das Speicherverhalten von MASA
umgestellt.
Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die Seite 101
durchgeführten Verbesserungen
X x x
x X x
x x X x x x
x X x x x x
x x X x x x
x x x X x x x
x x x X x x
x x x x X x
x x x X x
x X x x x x
x X x x x
x x X x x x
x x x X x x x x x x
x x x x X x x x x x
x x x X x x x x
x x x X x x x x
x x x x X x x x x
x x x x x X x x x
x x x x x x X x x
x x x x X x x
x x x x X x
x x X x
x X x x x
x X x x
x x X x x x
x x x X x x
x x X x x
x x x X x x
x x X x x
x x X x x x
x x X x x
x x X x x
x x x X x x
x x X x
x x X
Die beiden Kerne des Prozessors bearbeiten nun jeweils eine Hälfte der gesamten
Steifigkeitsmatrix. Um die Größe der Bandbreite gering zu halten, fangen die Prozes-
soren jeweils am Anfang bzw. am Ende der Matrix an. Sobald die beiden Threads (pa-
rallele Prozesse) alle Elemente abgearbeitet haben, verbleibt eine gleiche Anzahl nicht
vollständiger Gleichungen. Diese stellen zusammengefasst die Interfacematrix dar,
welche der Masterthread faktorisiert und anschließend löst. Die erhaltenen Lösungs-
vektoren gehen wiederum an beide Childthreads, die ihrerseits ihre Gleichungen durch
rückwärtiges Einsetzen lösen. Das Ergebnis entspricht in geänderter Reihenfolge dem
des seriellen Programmcodes.
Mit Hilfe aller durchgeführten Änderungen und Verbesserungen beschleunigte sich die
Rechengeschwindigkeit selbst bei Beibehaltung der Hardwareumgebung um das 20-
bis 30-fache.
Seite 102 Abschnitt 3: Beschreibung des Finite-Element-Programms MASA und die
durchgeführten Verbesserungen
3.4.2.3.1 Allgemeines
Für die Durchführung der FE-Simulationen wurden neben dem bestehenden Pro-
gramm MASA diverse weitere Hilfsprogramme geschrieben, die u.a. eine erhebliche
Erleichterungen und Einsparungen bei den Auswertungen von Parameterstudien mit
sich bringen.
Neben vollständig automatisierten Modellierungsdateien, die über die Programmier-
schnittstelle von FEMAP parametrisierbare Konstruktionen ermöglichen, wurde auch
die Übergabe zwischen MASA und FEMAP neu geschrieben und erweitert. Hiermit
war es möglich, das FE-Programm mit höchster Effizienz für große Parameterstudien
nutzen zu können.
Im Wesentlichen sind hier die Last-Verschiebungskurven bezogene Auswertung der
einzelnen Lastschritte und die Übergabeprotokolle zwischen den Projektdaten und
eine alles zusammenfassende Excel-Tabelle zu erwähnen. Im Folgenden soll jedoch
nur auf die Ermittlung von Schnittkräften in einem Modell eingegangen werden.
FE-Modell
4.1 Allgemeines
Die Untersuchungen von Schneider (1999) ergaben, dass es bei bestimmten Anker-
plattenkonstruktionen zu einer geringeren Höchstlast kommen kann als nach der Elas-
tizitätstheorie errechnet wird. Um diese numerischen Simulationen verifizieren zu kön-
nen, führte der Verfasser Versuche durch, bei der die Dübelsteifigkeit, die Anzahl der
Befestigungsmittel und die Anbauteilposition variiert wurden (Eligehausen / Fichtner
(2006)).
4.2.2 Versuchsprogramm
4.2.2.1 Befestigungsmittel
Als Befestigungsmittel wird ein Injektionssystem verwendet, welches ein steifes Last-
Verschiebungsverhalten aufweist. Es wird häufig in der Praxis verwendet.
Das System besteht aus einer Gewindestange mit einer Festigkeit 8.8 bzw. 10.9 und
einem Zweikomponentenmörtel (Epoxidharz und Härter), der mit einer Kartusche in
einer Mischwendel vermengt und dann in das Bohrloch eingespritzt wird.
Durch die variable Länge der Gewindestange kann die gewünschte Verankerungstiefe
gewählt werden.
Seite 106 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
Schlupf/
Nr Anziehen 0,5*Tinst hSpannmutter hZugmuf f e hef Fsoll***) Fu,Versuch s u,Versuch Bruchart Steifigkeit βw,200**) βw,200,mittel hef ,erf
St.-Dehnung
10.02.2006 10.02.2006 [mm] [mm] [mm] [mm] [kN] [kN] [mm] [-] *) [kN/mm] [N/mm²] [N/mm²] [mm]
5 10:18 10:28 20 40 0,11 140 122 146 1,68 BA 87 42,6 43,5 123
*) Bruchart: BA = Betonausbruchkegel
**) errechnet mit Gl. 2-1
***) ermittelt mit dem Spannungskriterium und einer vorgegebenen Ankerplattendicke
Die Versuche zeigen, dass für dieses Befestigungsmittel das CC-Verfahren (Gl. 2–2)
mit der Formel für Kopfbolzen anwendbar ist.
Die Ankerplatte und das Anbauteil sind aus Stahl mit der Festigkeit S 355 gefertigt.
Während das Anbauteil überdimensioniert ist, ist die Ankerplatte mit dem Verfahren
nach Mallée/Riemann (1990) (Abschnitt 2.2.2.2.2) bemessen.
4.2.2.3 Versuche
sx1 sx2
Versuch Ankerplatte Achsabstand Hebelarm
Nr Bezeichnung Länge Breite Dicke erf.*) s x1 s x2 sy Länge
[mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm]
1 AP4LB 400 350 30 29 350 - 280 1275 y sy
2 AP4 500 350 40 36 400 - 250 1000
3 AP6 700 350 60 58 300 300 250 1000 x
Versuch Anbauteil Beton Dübel
Exzen- Durch- Stahl-
Nr Bezeichnung Länge Breite Dicke Güte Alter fcc Anzahl hef s y /hef
trizität messer güte
[mm] [mm] [mm] [mm] [d] [N/mm²] [mm] [-] [mm]
1 AP4LB 140 120 10 70 56 30,7 16 4 90 14,2 8.8
2 AP4 200 120 10 100 56 31,2 20 4 130 7,7 10.9
3 AP6 240 120 10 175 63 33,3 20 6 130 7,7 10.9
Der Versuch AP4LB entspricht der Simulation von Schneider (1999). Die Versuche
AP4 und AP6 sollen den Einfluss der maßgebenden Parameter klar herauszustellen.
Während des Versuchsablaufs werden neben der üblichen Kolbenkraft und Kolben-
verschiebung die Daten von bis zu 31 Wegaufnehmern aufgezeichnet. Bis zu 26 hier-
von erfassen die Ankerplattenverformung (Abb. 4.2 bis Abb. 4.4).
Seite 108 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
350
Dübel Dübel
280
Dübel Dübel
400
Dübel
Dübel
Dübel
250
Dübel Dübel
300 300
Dübel Dübel
Dübel
250
Die Dübelkräfte werden nicht über Kraftmessdosen (siehe Abschnitt 2.3.4.1) gemes-
sen sondern über Dehnmessstreifen (DMS).
Die Gewindegänge der Gewindestangen werden an drei Stellen im Winkel von 120°
für die Aufnahme der Dehnmessstreifen abgeschliffen. Die Querschnittsschwächung
ist hierbei als gering anzusehen. Die Flächen sind so positioniert, dass sie später in
Höhe der Ankerplatte liegen (Abb. 4.6).
Verankerungstiefe Ankerplatte
In die Oberfläche des Betons werden von den Bohrlöchern der Dübel ausgehend klei-
ne Kanäle gefräst, in die die Kabel der DMS eingelegt werden, so dass sie nicht durch
die auf der Betonoberfläche aufliegende Ankerplatte beschädigt werden (Abb. 4.7).
4.2.4 Versuchsaufbau
Der Versuchsaufbau erfolgt auf dem Spannboden des IWB-Labors. Die ausmittige
Anordnung der Ankerplatte führt zu der gewünschten Normalkraftexzentrizität mit da-
raus resultierendem Biegemoment.
Hydraulikzylinder
Ankerplatte
Test EInzeldübel
äußerer Hebelarm
Druckkraft
h
ef
s 25
[mm]
Hydraulikzylinder
Hebelarm
Ankerplatte
Abspannung
4.2.5 Versuchsdurchführung
Als nächstes wird der Injektionsmörtel in die Bohrlöcher gefüllt. Die Gewindestangen
werden dann drehend in die gefüllten Bohrlöcher eingesetzt, bis sie den Bohrloch-
grund erreichen. Dabei tritt der Überschussmörtel aus dem Bohrloch aus. Der Mörtel
wird sorgfältig von der Betonoberfläche genommen, um wieder einen möglichst ebe-
nen Untergrund für die Ankerplatte herzustellen. Dabei wird auch die Ankerstange ge-
richtet, so dass sie senkrecht zur Betonoberfläche steht.
Seite 114 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
Nach einer Aushärtungszeit von 50-60 Stunden (laut Hersteller sind bei optimalen Be-
dingungen nur 12 Stunden erforderlich) werden die Zuleitungen für die DMS in die
vorbereiteten Betonschlitze verstaut. Aufgrund der ebenen Betonoberfläche (Schalsei-
te), liegt die Ankerplatte relativ gut auf. Auf einen Ausgleichsmörtel wird in diesem Fall
verzichtet.
Nachdem die Ankerplatte abgesenkt worden ist und Beschädigungen an den DMS-
Kabeln ausgeschlossen werden können, werden die Vorspannungen auf die einzelnen
Befestigungspunkte aufgebracht. Hierbei werden die Dübeln M16 mit 80 Nm und M20
mit 150 Nm angezogen (Tinst). Diese Vorspannung wird ca. 15-20 min belassen und
danach auf 50% reduziert. Dies gibt ungefähr das Niveau wieder, welches sich nach
längerer Zeit in den Befestigungspunkten durch Effekte wie Relaxation, Kriechen und
Schwinden einstellt.
4.2.5.3 Dehnmessstreifen-Messung
Die DMS, die auf den Dübeln aufgebracht sind, werden jeweils als Halbbrücke an ei-
nen Kanal des Spider Messverstärkers angeschlossen. Als Kalibrierwert wird der in
Vorversuchen an Gewindestangen ermittelte Wert eingestellt. Er stimmt mit dem auf
der Verpackung der DMS angegebenen Wert überein.
Zudem werden die Dübel nach Versuchsende einem Zugversuch unterzogen, so dass
hierüber spezifische Kalibrierwerte für jeden Dübel vorhanden sind und somit der Zu-
sammenhang zwischen Dehnung und Zugkraft ermittelt werden kann (Abschnitt
10.6.4).
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 115
auf die Bruchlast von Befestigungen
4.2.5.4 Versuchsablauf
Nach Positionierung der Betonplatten unter dem Portal wird die Druckplatte auf dem
Hebelarm aufgesetzt. Der Servohydraulikzylinder ist über eine Kalotte mit der Druck-
platte in dem vorausberechneten Abstand zum Ankerplattenschwerpunkt verbunden
(s. Abb. 4.15).
Hydraulikzylinder
Kalotte
Druckplatte
Hebelarm
Nach Beendigung des Versuches werden die zusätzlich in gleicher Tiefe und Beton-
platte gesetzten zwei Einzeldübel gezogen, um einen Vergleichs- und Kontrollwert zu
dem durchgeführten Versuch zu erhalten (s. Abb. 4.10).
Seite 116 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
Die Kräfte Fu,T und Nu,T wurden über Kraftmessdosen und Dehnmessstreifen ermittelt.
Die jeweils zugehörigen Verschiebungen su,F und su,N wurden mit Wegaufnehmern
aufgezeichnet. Die rechnerischen Werte der mittleren Ausbruchslasten der Dübel-
gruppen ergaben sich mit dem CC-Verfahren (Abschnitt 2.1.2). Die Höchstlast am
Lastangriffspunkt wurde unter Annahme einer ausreichend steifen Ankerplatte nach
der Elastizitätstheorie ermittelt (Abschnitt 2.2.2.2.2 bzw. EOTA (1997)).
Versuch βw hef d sx1 sx2 sy tfix Fu,T su,F Fu,ETh Fu,T/Fu,ETh Nu,T su,N Nu,CC Nu,T/Nu,CC Fu,T/Fu,ETh k
Nr Bez. [N/mm² [mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [mm] [kN] [mm] [kN] [-] [kN] [kN] [kN] [kN] norm. [kN/mm]
Tab. 4.4:
[1] [2] [3] [4] [5] [6] [7] [8] [9] [10] [11] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19]
1 AP4LB 30,7 88 16 350 - 280 30 27,64 29,09 48,20 0,57 62,00 0,58 70,00 0,89 0,65 106,9
2 AP4 31,2 130 20 400 - 250 40 52,66 20,80 108,00 0,49 85,15 0,53 105,00 0,81 0,60 160,7
3 AP6 33,3 130 20 300 300 250 60 77,24 19,10 174,18 0,44 79,55 0,87 103,50 0,77 0,58 91,4
Differenz bei der Bildung des Quotienten (Versuch / E-Theorie, Spalte 13 berücksich-
In Tab. 4.4, Spalte 17 ist die rechnerische Betonausbruchlast des Dübels der im Ver-
Seite 117
Seite 118 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
tigt. Daher werden die Höchstlasten der drei Großversuche in Spalte 18 normiert:
Spalte 18 = Spalte 13 / Spalte 17.
Die Höchstlasten in den Versuchen erreichen die Werte nach der Elastizitätstheorie
nicht. Sie wurden um 33 % (Versuch AP4), 35 % (Versuch AP4LB) bzw. 44 % (Ver-
such AP6) deutlich unterschritten (Tab. 4.4, Spalte 18).
[mm] [N/mm²] [mm] [mm] [mm] [kN] [kN] [-] [mm] [kN] [kN] [mm]
Beton-
4 22/90 27,7 310*160 40 1000 aus- 33,2 30,5 0,92 308 55,4 49,2 0,35
bruch
Beton-
8 22/90 28,2 310*160 15 1000 aus- 33,5 25,8 0,77 308 55,9 45,6 0,30
bruch
4.4.1.1 Allgemeines
Da die Steifigkeit der Befestigungsmittel ein wesentlicher Einflussfaktor ist, werden alle
Berechnungen mit Modellen unter der Annahme eines unbewehrten, ungerissenen
Betons durchgeführt, da hier die größeren Steifigkeiten auftreten. Alle Bestandteile der
Konstruktionen werden vollständig modelliert, außer es wird in Abschnitt 4.6 anders
dargestellt.
1.1.1.
Auf eine Modellierung des Betons wird aus Gründen der Rechenzeitersparnis verzich-
tet. Der Schlupf der Befestigungsmittel wird durch Federkennlinien modelliert (siehe
Abschnitt 4.4.1.2.2). Damit ist eine Variation der Steifigkeiten möglich. Unter der An-
kerplatte wird eine Kontaktschicht angeordnet, deren Steifigkeit mit 70 kN/mm² in etwa
das Verformungsverhalten eines betonierten Untergrundes simuliert. Diese Kontakt-
schicht kann eine Druckkraft jedoch keine Zugkräfte übertragen.
Die Ankerplatte, das Anbauteil und die Befestigungselemente werden mit Solid-
Elemente modelliert.
Seite 120 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
Die Ankerplatten bestehen in der Regel aus Stahl St52-3 mit einer Streckgrenze von
fy = 360 N/mm² und einer Zugfestigkeit von fu = 510 N/mm². Hierbei wird für die Span-
nungs-Dehnungslinie ein elasto-plastisches Verhalten mit einem Wiederverfesti-
gungsmodul von H = 800 N/mm² verwendet (Abb. 4.17).
Zusätzlich werden noch Berechnungen mit St37 mit einer Streckgrenze fy = 240
N/mm² und fu = 360 N/mm² durchgeführt (Abschnitt 4.7.1.9).
600
Spannung [N/mm²]
500
400
300
200
100
0
0 0,05 0,1 0,15 0,2 0,25 0,3
Dehnung [-]
4.4.1.2.2 Befestigungsmittel
Stabelement mit
Federkennlinie
Der Einfachheit halber wird ein linearer Verlauf für die Last-Verschiebungskurve der
einzelnen Befestigungsmittel gewählt. Die Bruchlast und Bruchverschiebung stimmen
hierbei mit dem reellen Befestigungsmittel überein. Da sich die angenommene Steifig-
keit auf die Steifigkeit bei Bruchlast der Befestigungsmittel bezieht, liefert diese zu Be-
ginn der Belastung ein weicheres Tragverhalten (Abb. 4.19).
Fu Versuchsdaten
idealisierter Ansatz
Kraft
k
Verschiebung
su
Abb. 4.19: Vergleich des realen Befestigungsmittels mit dem vereinfachten Ansatz
Für eine Aussage zum Zeitpunkt des Versagens der Konstruktion ist dieser Fehler je-
doch vernachlässigbar.
Mit Hilfe der Federkennlinie werden unterschiedliche Betone und Verankerungstiefen
und somit verschiedene Last-Verschiebungskurven der Verankerungsmittel simuliert.
Die Bruchlast des Befestigungsmittels berechnet sich aus der Verankerungstiefe nach
Gl. 2–2 (Betonausbruch). Dabei wird eine Betondruckfestigkeit von βw=40 N/mm² an-
genommen (Abschnitt 3.3.2).
Für den abfallenden Ast der Kennlinie wird ein Wert von -5.000 N/mm² angesetzt. Für
einige Befestigungsmittel mit einem ausgeprägten Plateau bei Erreichen der Maximal-
Seite 122 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
last ist dieser Wert hoch. Für diese Studie ist dieser Wert jedoch nur von geringem
Interesse, da bei Erreichen der Höchstlast im höchstbeanspruchten Befestigungsmittel
von einem Versagen der Gesamtkonstruktion ausgegangen werden kann.
Für das Material Stahl der Dübel wird linear-elastisch Verhalten angenommen.
Mit dieser Vorgehensweise ist das Modell nicht auf bestimmte Befestigungssysteme
(Verbunddübel, Schraubdübel, etc.) festgelegt. Allerdings vernachlässigt es den Abfall
der Steifigkeit bei zunehmender Last. Bei einem Bolzendübel ist die Anfangssteifigkeit
sehr viel höher als die Bruchsteifigkeit, bei Verbunddübeln hingegen sind die Steifig-
keitsunterschiede weniger extrem (siehe auch Abb. 4.33). Da sich im vorliegenden Fall
die Ausbruchkegel nicht überschneiden und somit Einzeldübel vorliegen, ist in erster
Linie die Bruchlast und Bruchverschiebung des einzelnen Befestigungsmittels für die
Höchstlast der Konstruktion relevant.
Wenn im Folgenden die Dübelsteifigkeit erwähnt wird, so ist damit die Steifigkeit des
Dübelsystems bei Erreichen der Bruchlast gemeint.
4.4.1.2.3 Kontaktschicht
Für die Verbindung von Ankerplatte und Untergrund werden Stabelemente verwendet,
die sowohl die elastische Bettung des Betons simulieren als auch das Druck-Zug-
Verhalten zwischen Ankerplatte und Beton darstellen sollen.
Bei dieser Methode wird eine Master-Slave-Beziehung der beiden einander zugehöri-
gen Knoten erzeugt (vgl. 3.4.1).
Dabei erhält die Beziehung beider Knoten eine definierte Normalkraftrichtung und eine
dazu senkrecht aufgespannte Reibfläche.
Die Stabelemente werden mit einem E-Modul von 70 N/mm² und einer Länge von
1 mm modelliert (= Dicke der Kontaktschicht). Dies gibt bei Druckbelastung annähernd
die zu erwartende Belastungsverformung des Betonuntergrundes wieder.
Kontaktstäbe
Bei Abheben der Ankerplatte von der Betonoberfläche werden keine Kräfte übertra-
gen.
4.4.1.2.4 Anbauteil
Als Anbauteil wird bei allen Untersuchungen ein Kastenprofil verwendet (vgl. Abb.
4.21). Dabei wird das Anbauteil so bemessen, dass bei den prognostizierten Lasten
die Fließgrenze des Stahls nicht erreicht wird.
Das Verhältnis Anbauteilgröße zu Ankerplattengröße wird zwischen 25 % und 70 %
variiert (dies entspricht dem Verhältnis Länge Anbauteil / Länge Ankerplatte). Bei grö-
ßeren Verhältnissen - also größeren Profilen - ist die Auswirkung auf die Ankerplatte
und damit die Änderung der Höchstlast deutlich geringer.
Obwohl kleinere Profile kritischer zu betrachten sind als größere, sind noch kleinere
Profile praxisfern, weshalb die gewählten Parameter die Gesamtheit der vorliegenden
Problematik am besten beschreibt.
Auf die Ausbildung von Schweißnähten wird bei der Modellierung verzichtet.
Die in Abschnitt 4.5 beschriebenen Simulationen zeigen, dass die Lage des Anbauteils
auf der Ankerplatte die Traglast der Konstruktion wesentlich beeinflusst. Daher wird
das Anbauteil mittig und exzentrisch (u.a. 10 mm-Schritte bis äußere gezogene Dübel-
reihe) auf der Ankerplattenseite mit den unter Zug stehenden Befestigungsmitteln an-
gebracht.
Auch die Art und Richtung der angreifenden Belastung kann die Höchstlast der Befes-
tigung wesentlich beeinflussen. Daher werden alle Modelle mit drei unterschiedlichen
Lasten beaufschlagt (vgl. Abb. 4.22).
Seite 124 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
Zunächst wird eine hohe Druckkraft exzentrisch auf die Ankerplatte aufgebracht. Dies
bewirkt eine hohe Normalkraft und ein vergleichsweise geringes Biegemoment (He-
belarm 1200mm).
In weiteren Simulationen wird über eine große Exzentrizität (l = 5.000 mm) eine Druck-
und eine Zugkraft aufgebracht, so dass die Befestigung durch überwiegende Biegung
beansprucht wird. Eine sehr hohe Zugkraft ohne Momentenanteil ist ein Parameter,
auf den in Abschnitt 4.7.1.8 eingegangen wird.
äußerer Hebelarm
1270
hef Steifigkeit
s350 25 [mm]
4.4.2 Vergleich mit den Ergebnissen der Versuche von Mallée (2004)
Die Versuche von Mallée (2004) werden mit dem oben beschriebenen Finite-Element-
Modell (Abschnitt 4.4.1) nachgerechnet. Dabei werden die Parameter aus den Versu-
chen verwendet. Als Steifigkeit der Dübel wird die Steifigkeit der Befestigungsmittel
bei Höchstlast angenommen, die den Last-Verformungsdiagrammen von Mallée ent-
nommen wird.
In Abb. 4.23 sind die Höchstlasten der Ankerplattenkonstruktion in den Simulationen
den Versuchen von Mallée und dem Rechenwert nach der E-Theorie gegenüberge-
stellt. Dabei werden bis auf die Dübelsteifigkeit alle übrigen Parameter konstant gehal-
ten.
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 125
auf die Bruchlast von Befestigungen
konst. Plattendicke 40 mm
100
Versuche Fischerwerke
90 FE-Rechnungen IWB
E-Theorie
80
70
Bruchlast [kN]
60
50
40
30
20
10
0
15 (Hinterschnittdübel) 30 (Schraubdübel) 75 (Einschlagdübel)
Dübelsteifigkeit [kN/mm] (Dübeltyp)
Abb. 4.23 zeigt, dass die Berechnungen nach der Methode der Finiten Elemente die
gemessenen Höchstlasten gut beschreiben. Es ist zu erkennen, dass bei einer hohen
Steifigkeit der Verankerungsmittel die Höchstlast der Konstruktion absinkt.
In Abb. 4.24 wird bei relativ weichen Befestigungsmitteln die Ankerplattendicke vari-
iert. Eine Dicke von 40 mm entspricht hier der erforderlichen Dicke nach der Span-
nungsbegrenzung.
90 Versuche Fischerwerke
FE-Rechnungen IWB
80
E-Theorie
70
Bruchlast [kN]
60
50
40
30
20
10
0
26 40
Ankerplattendicke [mm]
Die Ankerplatte biegt sich bei einer Dicke von 26 mm sehr stark durch, so dass die
Druckkraft unter der Ankerplatte sehr nahe am Anbauteil liegt. Dies führt zu einer star-
Seite 126 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
ken Abnahme der Höchstlast der Konstruktion. Bei dicken Platten (t=40mm) stimmt die
gemessene Bruchlast gut mit dem Wert nach der E-Theorie überein.
Die folgenden Bilder zeigen die Ergebnisse der in Abschnitt 4.2 vorgestellten Versu-
che. Hierbei ist jeweils der Vergleich zwischen den Versuchsergebnissen, den Re-
chenwerten nach E-Theorie und den Finite-Element-Berechnungen eingezeichnet.
Dargestellt ist die Zugkraft in den Befestigungsmitteln als Funktion der aufgebrachten
Druckkraft.
Abb. 4.25 zeigt, dass in Versuch AP4LB die gemessene Dübelzugkraft bei konstant
aufgebrachter Kraft auf die Befestigung wesentlich größer ist als die Rechenwerte
nach der Elastizitätstheorie. Die Dübel versagen bei einer Zuglast von ca. 62 kN. Dies
entspricht etwa 90% der Betonbruchlast nach dem CC-Verfahren. Die Bruchlast der
Befestigung entspricht mit ca. 27 kN nur ca. 56% der Rechenwerte nach der Elastizi-
tätstheorie. Die Simulation beschreibt die Ergebnisse des Versuchs relativ gut.
Abschn nitt 4: Einflusss der Steifig
gkeit der Ankerplatte bei Zug-
Z und Mo
omentenbelastung Seite 127
7
auf die
e Bruchlast vo on Befestigu ungen
Abb. 4.26:
4 Verrsuch AP4,, 4 Dübel, hef=130 mm
m
Wie bei
b Versuch h AP4LB isst auch in Versuch AP4
A übelbeanspruchung im Experi--
die Dü
ment deutlich hö öher als be
ei der Bere
echnung nach
n der Elastizitätstheorie. Die
e Simulati--
on mit Hilfe der Finiten Ele
emente lieg
gt sehr nah
h an den Versuchser
V rgebnissenn.
In Abb
b. 4.27 sin
nd die Erge
ebnisse vo
on Versuch
h AP6 mit den
d beiden
n gezogen
nen Dübel--
reihen
n dargestellt.
120
0
100
0
Dübel 1 (Messung)
Dübel 2 (Messung)
80
0 Dübel 3 (Messung)
Dübel 4 (Messung)
Dübelkraft [kN]
E-Theo
orie Dübel 1/2
E-Theo
orie Dübel 3/4
60
0
FEM Dü
übel 1/2
FEM Dü
übel 3/4
40
0
20
0
0
0 20 40 60 80 100
0 120 14
40 160 180 200
-20
0
Druck
kkraft [kN]
Abb. 4.27:
4 Verrsuch AP6,, 6 Dübel, hef=130 mm
m
1 3
Resultierende ZugkraftVersuch/FE
Druckraft
Um die im vorigen Abschnitt dargestellten Ergebnisse aus den Versuchen und FE-
Simulationen verstehen zu können, wurde die Verformung der Ankerplatte in den Ver-
suchen gemessen. In Abb. 4.28 ist die Durchbiegung der Ankerplatte entlang der Plat-
tenmittelachse für verschiedene Belastungszeitpunkte dargestellt (Versuch AP4LB).
Im Vergleich hierzu ist die Ankerplattendurchbiegung der FE-Berechnung bei Höchst-
last eingezeichnet.
1,20
27kN
vertikale Plattenverschiebung [mm]
1,00 25kN
20kN
0,80 15kN
10kN
0,60 5kN
FE-Sim. (27 kN)
0,40
0,20
0,00
-0,20
-0,40
-0,60
-250 -200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 250
Abstand von Plattenmitte [mm]
Abb. 4.28: Biegung der Ankerplatte entlang der Mittelachse (Versuch AP4LB und FE-
Rechnung)
Es ist zu erkennen, dass die unter Höchstlast gemessenen Biegelinien mit den be-
rechneten gut übereinstimmen. Allerdings ist im Druckbereich eine größere Differenz
zwischen dem Versuch und der Simulation zu erkennen. Die Erklärung hierfür liegt in
den optimalen Bedingungen einer Simulation. Zu Beginn der Berechnung liegen alle
Elemente der Ankerplatte kraftschlüssig an den Betonelementen an. Im Versuch hin-
gegen werden je nach Belastungsfortschritt Unebenheiten in der Betonoberfläche
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 129
auf die Bruchlast von Befestigungen
4.5.1 Allgemeines
Anzahl Befes-
He-
des
Achsabstände
Ankerplatten-
tigungsmittel
Profilgröße
Simulation
Anbauteils
Position
äußerer
(sx, sy)
belarm
dicke
tung
[-] [-] [mm] [mm] [mm] [-] [mm] [mm]
In Abb. 4.29 ist für alle Simulationen die bei Betonausbruch berechnete Höchstlast der
höchstbeanspruchten Kopfbolzen bezogen auf den Rechenwert nach dem CC-
Verfahren in Abhängigkeit von der Steifigkeit der Ankerplatte bezogen auf den Wert
nach dem Vorschlag von Mallée/Riemann (1990) aufgetragen.
1,30
n = 18
μ = 79,0 kN
v = 2,67 %
1,20
Bolzenkraft Nu,FE/Nu,CC
1,10
1,00
Abb. 4.29: Verhältniswerte der Höchstlasten der Kopfbolzen nach FE-Methode und
Bemessung nach Verfahren Mallée/Riemann (1990)
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 131
auf die Bruchlast von Befestigungen
Aus dem Diagramm ist zu erkennen, dass die in der FE-Simulation bestimmte Bruch-
last mit 79 kN im Mittel ca. 10% über dem rechnerischen Wert nach dem CC-
Verfahren liegt (Nu,CC=70,6 kN). Der Variationskoeffizient von 2,7 % belegt, dass die
unterschiedlichen Ankerplattenkonstruktionen und Elementierungen keinen Einfluss
auf die Bruchlast der Kopfbolzen haben.
In Abb. 4.30 ist das Verhältnis der Höchstlasten nach der Finite-Element-Methode zu
den Rechenwerten nach der Elastizitätstheorie in Abhängigkeit von der Ankerplatten-
dicke bezogen auf den Wert nach dem Verfahren von Mallée/Riemann (1990) darge-
stellt.
Das Bild zeigt, dass die Höchstlasten nach E-Theorie nicht in allen Fällen erreicht
werden, weil die Kopfbolzen bei gleicher äußerer Belastung eine höhere Zugkraft auf-
nehmen als es nach der E-Theorie berechnet wird.
1,40
1,20
1,00
Fu,FE /F u,CC
0,80
4-fach einachsig
0,60
6-fach einachsig
4-fach zweiachsig
0,40 4-fach einachsig, exzentrisch
6-fach einachsig, exzentrisch
0,20 4-fach zweiachsig, exzentrisch
CC-Verfahren
0,00
0,0 0,5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0 3,5 4,0
Mallée(1990)
Ankerplattendicke FE/E-Theorie
Abb. 4.30: Einfluss der Ankerplattendicke auf die maximale Traglast der Konstruktion
Insbesondere bei exzentrisch angeordnetem Profil ist eine Abnahme der berechneten
Höchstlast gegenüber dem Wert nach der E-Theorie zu erkennen. Diese Abnahme
korrespondiert mit einer Überbeanspruchung der Befestigungsmittel.
In Abb. 4.31 ist das Verhältnis des in der Simulation ermittelten inneren Hebelarmes
zu dem Wert nach der E-Theorie in Abhängigkeit von der Ankerplattendicke in den FE-
Simulationen zu dem Wert nach dem Verfahren nach Mallée/Riemann (1990) aufge-
tragen.
Seite 132 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
1,2
1,1
innerer Hebelarm FE/CC
1,0
0,9
Abb. 4.31: Verhältniswert des innerer Hebelarm in Abhängigkeit von der Ankerplat-
tendicke
Trotz der Bemessung der Ankerplatte nach Mallée/Riemann (1990), wodurch ein Flie-
ßen der Platte ausgeschlossen werden soll, ist der innere Hebelarm der Kräfte bei ei-
ner relativen Ankerplattendicke von 1,0 kleiner als der Wert bei Annahme des Eben-
bleibens der Querschnitte (E-Theorie).
Die Abnahme des inneren Hebelarms ist bei einer Gruppe mit 6 Kopfbolzen und ex-
zentrisch angeordnetem Anbauteil am stärksten ausgeprägt. Bei dieser Konstruktion
wird die mittlere Kopfbolzenreihe überdrückt, wodurch die Höchstlast der Konstruktion
um bis zu 38% unterschritten wird. Bei einer dicken Ankerplatte entsprechend dem 3-
fachen erforderlichen Wert nach Mallée/Riemann (1990) stimmt der rechnerisch ermit-
telte Hebelarm mit dem Rechenwert nach der E-Theorie überein.
Übereinstimmend zu den Untersuchungen von Schneider (1999) ist festzustellen, dass
eine Spannungsbegrenzung nicht für alle Konstruktionen ausreichend ist.
Verankerungstiefe 80 mm-360 mm
Ankerplattenüberstand 25 mm – 35 mm
sy
Anbauteil
Biegemoment
ex
Abb. 4.32: Position des Anbauteils und Achsabstände
Seite 134 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
260
240
Kopfbolzen M30
220
200
180
160
Hinterschnittdübel M20
Kraft [kN]
140
Hülsendübel M24
120
Injektionsdübel M24
100
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Verschiebung [mm]
Aufgrund der großen Streuung der Steifigkeiten werden für die FEM-Simulation Werte
für k = 30 kN/mm, 90 kN/mm und 160 kN/mm gewählt. Somit ist das vorhandene
Spektrum gut abgedeckt.
4.6.3.1 Allgemeines
Die Steifigkeit der Befestigungsmittel ist ein wesentlicher Einflussfaktor. Daher werden
alle Berechnungen unter der Annahme von ungerissenem Beton durchgeführt, da hier
die größeren Steifigkeiten auftreten. Alle Bestandteile der Konstruktionen werden voll-
ständig modelliert, außer es wird wie in Abschnitt 4.6.3.2 und 4.6.4 anders dargestellt.
Die Höchstlast der Gruppe entspricht dann nicht der n-fachen Bruchlast eines einzel-
nen Befestigungsmittels, sondern ist nach dem CC-Verfahren über die projizierte Flä-
che zu berechnen (Abschnitt 2.1). Dies hat aber auch eine veränderte Last-
Verschiebungskurve des einzelnen Befestigungsmittels zur Folge (vgl. Abb. 4.34).
einzelnes
Befestigungsmittel
Befestigungsmittel einer
Gruppe mit geringem
Kraft
Achsabstand
Verschiebung
Abb. 4.34: Vergleich der Last-Verschiebungskurve eines Einzeldübels und eines Dü-
bels in einer Gruppe, schematisch
1.1.
1.
X
500.
450.
400.
350.
300.
250.
200.
150.
100.
Y Z 50.
0.
Y
250. X -50.
200. -100.
150. -150.
100. -200.
50. -250.
0 -300
Die Modelle werden mit einer exzentrischen Druck- bzw. Zuglast beansprucht. Hierbei
wird die Drucklast mit einem kurzen (überwiegend Druckbeanspruchung) und einem
langen Hebelarm aufgebracht (überwiegend Biegebeanspruchung) und die Zuglast
ebenfalls mit langem Hebelarm angesetzt.
4.6.3.2.2 Befestigungsmittel
4.6.3.2.3 Kontaktschicht
Die Kontaktschicht zwischen allen Beton- und Stahlbauteilen wird mit Hilfe der neu
implementierten Kontaktelemente in MASA gemäß Abschnitt 3.4.1 und 4.4.1.2.3 reali-
siert.
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 137
auf die Bruchlast von Befestigungen
4.6.3.2.4 Anbauteil
Das Anbauteil ist, wie in Abschnitt 4.4.1.2.4 beschrieben, ein Rechteckprofil aus Stahl
mit linear-elastischem Materialgesetz. Die Profilgröße zeigt 25 % der Ankerplattengrö-
ße.
Y X
4.6.4.1 Ankerplattendicke
Die Ankerplattendicke wird zunächst nach der E-Theorie unter Bemessungslast ermit-
telt. Diese Berechnung liefert die geringste erforderliche Plattendicke. Weiterhin wird
die Ankerplattendicke ermittelt, die nach Elastizitätstheorie unter Ansatz der mittleren
Bruchlast der verwendeten Befestigungsmittel erforderlich ist. Dies führt zu einer An-
kerplatte, die doppelt so dick ist, wie nach E-Theorie unter Bemessungslast.
Seite 138 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
80
steiler Abfall nach Bruchlast
70 flacher Abfall nach Bruchlast
60
50
Last [kN]
40
30
20
10
0
0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2 1,4 1,6 1,8
Verschiebung [mm]
Abb. 4.37: Schematische Darstellung der in den Simulationen verwendeten Befesti-
gungsmitteln
4.6.4.3 Anbauteil
Das Anbauteil wird zentrisch in Ankerplattenmitte positioniert. Das Verhältnis Anbau-
teilgröße zu Ankerplattengröße beträgt 25%.
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 139
auf die Bruchlast von Befestigungen
3
FE-Rechnung
2,5
E-Theorie
2
Verschiebung [mm]
1,5
0,5
Anbauteil
0
-600 -400 -200 0 200 400 600
-0,5
-1
Befestigungs-
-1,5
mittel
-2
Abstand ab Plattenmitte [mm]
Druckresultierende: FE-Rechnung
E-Theorie
Abb. 4.38: Verformung einer Ankerplatte mit sechs Befestigungsmitteln nach FE-
Rechnung und E-Theorie, Belastung durch eine Druckkraft und ein Bie-
gemoment M=N*l mit l=1200mm und Dübelsteifigkeit k= 30 kN/mm, zent-
risch angeordnetes Anbauteil
3
FE-Rechnung
2,5
E-Theorie
2
Verschiebung [mm]
1,5
Anbauteil
1
0,5
0
-600 -400 -200 0 200 400 600
-0,5
-1
-1,5
Befestigungsmittel
-2
Abstand ab Plattenmitte [mm]
Druckresultierende: FE-Rechnung
E-Theorie
Abb. 4.39: Verformung einer Ankerplatte mit sechs Befestigungsmitteln nach FE-
Rechnung und E-Theorie, Belastung durch eine Druckkraft und ein Bie-
gemoment M=N*l mit l=1200mm und Dübelsteifigkeit k= 1600 kN/mm, ex-
zentrische angeordnetes Anbauteil
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 141
auf die Bruchlast von Befestigungen
Die Ankerplatte in Abb. 4.39 verformt sich so, dass die Druckkraft nahe an das Profil
heranrückt. Dadurch werden die Dübel in der mittleren Reihe überdrückt, so dass die-
se keine Zuglast aufnehmen. Daher wird die Zugkraft nur von den äußersten beiden
Befestigungsmitteln aufgenommen. Weiterhin reduziert sich der innere Hebelarm. Bei-
de Effekte bewirken eine Verringerung der Bruchlast der Befestigungsgruppe gegen-
über dem Wert nach der E-Theorie.
1,20
1,00
Fu,FE/Fu,E-Theorie
0,80
0,60
0,40
4fach;k=30;zentr.;sx=960mm;hef=240mm;M/N=-5000mm
4fach;k=160;zentr.;sx=320mm;hef=80mm;M/N=-1200mm
0,20
6fach;k=30;zentr.;sx=500mm;hef=160mm;M/N=5000mm
6fach;k=30;zentr.;sx=240mm;hef=80mm;M/N=-1200mm
0,00
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%
Verhältnis Profilgröße / Ankerplattengröße
a)
Seite 142 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
1,40
4fach;k=30;exz.;sx=960mm;hef=240mm;M/N=-5000mm
4fach;k=160;exz.;sx=320mm;hef=80mm;M/N=-1200mm
1,20 6fach;k=30;exz.;sx=500mm;hef=160mm;M/N=5000mm
6fach;k=160;exz.;sx=500mm;hef=81mm;M/N=-1200mm
1,00
Fu,FE/Fu,E-Theorie
0,80
0,60
0,40
0,20
0,00
0% 10% 20% 30% 40% 50% 60% 70% 80%
Verhältnis Profilgröße / Ankerplattengröße
b)
Abb. 4.40: Einfluss der Profilgröße (Anbauteil zentrisch (a) und exzentrisch (ca. 18%
der Plattenlänge) (b))
Es ist zu erkennen, dass bei zentrischem Anbauteil die Rechenwerte nach der E-
Theorie um maximal 15% unterschritten werden. Lediglich bei einer 6-fach-
Befestigung und kleinem Anbauteil ist die Bruchlast in der Simulation um ca. 22% ge-
ringer als nach der Elastizitätstheorie. Diese Abnahme ist auch bei 4fach-
Befestigungen zu beobachten, wird aber aufgrund der Abmessungen (Profil/Platte =
240/960mm = 0,25) als nicht praxisrelevant angesehen.
Bei exzentrischem Anbauteil ist die Bandbreite der Ergebnisse deutlich größer. Es ist
zu erkennen, dass bei Verwendung von Befestigungsmitteln mit geringer Steifigkeit
(k = 30 kN/mm) die in den Simulationen ermittelte Bruchlast nur um maximal 10% ge-
genüber den Rechenwerten nach der E-Theorie absinkt. Bei sehr steifen Befesti-
gungsmitteln sind die rechnerischen Bruchlasten wesentlich geringer als die Werte
nach der E-Theorie. Die Bruchlasten der 6fach-Befestigungen sind noch etwas gerin-
ger als die von 4fach-Befestigungen. Sie liegen bis zu 64% unter Rechenwert der E-
Theorie.
Das Verhältnis Bruchlast FE / Bruchlast E-Theorie steigt mit zunehmender Größe des
Anbauteils an. Dies ist dadurch zu erklären, dass die Druckkraft unter der Ankerplatte
nicht so stark zum Anbauteil wandert und der innere Hebelarm nicht so stark verringert
werden kann. Dies bedeutet eine geringere Abnahme des Hebelarms der inneren
Kräfte und damit eine höhere Bruchlast der Konstruktion.
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 143
auf die Bruchlast von Befestigungen
1,40
1,20
1,00
Nu,FE/Nu,CC
0,80
0,60
0,40
4‐fach
0,20
6‐fach
0,00
0 50 100 150 200 250
Versuch Nr.
Abb. 4.41: Beanspruchung der nach E-Theorie höchstbeanspruchten Befestigungs-
mittel
Die jeweiligen Kurven bilden dabei in der Regel die Ober- bzw. Untergrenzen aller Si-
mulationen.
1,40
1,20
1,00
Fu,FE/Fu,E-Theorie
0,80
0,60
0,40
4fach;zentr.;sx=158mm;hef=79mm;M/N=-5000mm;Pr/Pl=0,25
4fach;zentr.;sx=320mm;hef=80mm;M/N=5000mm;Pr/Pl=0,25
0,20
6fach;zentr.;sx=500mm;hef=160mm;M/N=5000mm;Pr/Pl=0,35
6fach;zentr.;sx=500mm;hef=160mm;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,35
0,00
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Steifigkeit der Befestigungsmittel [kN/mm]
a)
1,40
1,20
1,00
Fu,FE/Fu,E-Theorie
0,80
0,60
0,40
4fach;exz.;sx=960mm;hef=240mm;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,25
0,20 4fach;exz.;sx=320mm;hef=80mm;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,25
6fach;exz.;sx=500mm;hef=160mm;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,35
6fach;exz.;sx=500mm;hef=81mm;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,25
0,00
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Steifigkeit der Befestigungsmittel [kN/mm]
b)
Abb. 4.42: Einfluss der Steifigkeit der Befestigungsmittel (Anbauteil zentrisch (a) und
max. exzentrisch (b)) auf die bezogene Bruchlast mit geringer Steifigkeit
Sehr viel größer ist die Auswirkung der Steifigkeit der Befestigungsmittel bei exzentri-
scher Anordnung des Anbauteils. Während die in der Simulation erreichte Bruchlast
bei einer Befestigung mit 4 Dübeln/Kopfbolzen (k = 30 kN/mm) auf maximal 85% des
Rechenwertes nach der E-Theorie absinkt, kann bei sechs Befestigungsmitteln mit
geringer Steifigkeit die Abnahme bis zu 50% betragen. Bei sehr steifen Befestigungs-
mitteln ist eine deutliche Reduzierung der Bruchlasten auf ca. 35% bis 50% (Befesti-
gung mit 6 Dübeln) bzw. 60% bis 75% (Befestigung mit 4 Dübeln) gegenüber den Re-
chenwerten der E-Theorie festzustellen.
1,20
1,00
Fu,FE/Fu,E-Theorie
0,80
0,60
0,40
4fach;k=30;sx=960mm;hef=240mm;M/N=5000mm;Pr/Pl=0,45
4fach;k=160;sx=320mm;hef=80mm;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,25
0,20
6fach;k=30;sx=500mm;hef=160mm;M/N=5000mm;Pr/Pl=0,35
6fach;k=160;sx=500mm;hef=81mm;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,25
0,00
-25% -20% -15% -10% -5% 0% 5% 10% 15% 20% 25%
Exzentrizität / Ankerplattenlänge [-]
Seite 146 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
Abb. 4.43: Einfluss der Position des Anbauteils auf die bezogene Bruchlast
Bei Gruppen mit 4 weichen Befestigungsmitteln beeinflusst die Position des Anbauteils
auf der Ankerplatte kaum die Bruchlast der Befestigung. Sowohl bei steifen Dü-
beln/Kopfbolzen und bei Befestigungen mit 6 Dübeln ist ein deutlicher Einfluss der An-
bauteilposition auf die bezogene Bruchlast zu erkennen. Sie nimmt um bis zu ca. 65%
ab. Es ist zudem zu erkennen, dass bei einer äußeren Druckkraft die relative Bruchlast
geringer ist als bei einer Zugkraft.
Bei mittiger Anordnung des Profils nimmt die bezogene Bruchlast selbst bei ungüns-
tigsten Bedingungen (sehr steife Befestigungsmittel, hohe Druckkraft mit Hebelarm,
sehr kleines Anbauteil) die Bruchlast auf maximal 78% des Rechenwertes nach dem
CC-Verfahren ab.
Bei mittiger Anordnung auf einer Ankerplatte mit 6 Befestigungsmitteln (geringe Steif-
igkeit) ist eine Steigerung der Höchstlast um ca. 12% zu erkennen. Hierbei biegt sich
die Ankerplatte auf der Seite der gezogenen Befestigungsmittel so sehr durch, dass
die Verteilung auf die gezogenen 4 Befestigungsmittel eine geringere Exzentrizität
ergibt. Somit erhöht sich der Faktor ψec,N (Abschnitt 2.1.2) und die Bruchlast der Grup-
pe steigt an. Dies bedeutet dann eine größere Höchstlast der gesamten Befestigung,
welche höher ist als der Rechenwert nach der E-Theorie.
1,40
1,20
1,00
Fu,FE/Fu,E-Theorie
0,80
0,60
0,40
4fach;k=30;zentr.;sx=960mm;M/N=-5000mm;Pr/Pl=0,7
4fach;k=160;zentr.;sx=960mm;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,35
0,20
6fach;k=30;zentr.;sx=500mm;M/N=-5000mm;Pr/Pl=0,25
6fach;k=160;zentr.;sx=500mm;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,35
0,00
0 50 100 150 200 250 300
Verankerungstiefe [mm]
a)
1,40
1,20
1,00
Fu,FE/Fu,E-Theorie
0,80
0,60
0,40
4fach;k=30;exz.;sx=960mm;M/N=-5000mm;Pr/Pl=0,45
0,20 4fach;k=160;exz.;sx=320mm;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,25
6fach;k=30;exz.;sx=500mm;M/N=-5000mm;Pr/Pl=0,25
6fach;k=160;exz.;sx=500mm;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,25
0,00
0 50 100 150 200 250 300
Verankerungstiefe [mm]
b)
Abb. 4.44: Einfluss der Verankerungstiefe auf die bezogene Bruchlast (Anbauteil
zentrisch (a) und exzentrisch (Exzentr./Plattenlänge=0,18) (b))
In Abbildung Abb. 4.44a ist zu erkennen, dass die Verankerungstiefe (=Bruchlast der
Befestigungsmittel) bei zentrischem Anbauteil keinen signifikanten Einfluss auf die
Bruchlast hat. Demgegenüber nehmen bei exzentrischem Anbauteil die bezogenen
Bruchlasten mit ansteigender Verankerungstiefe zu. Bei Sechsfach-Befestigungen ist
der Anstieg der Bruchlasten bei größerer Verankerungslänge (= höhere Bruchlast des
einzelnen Befestigungsmittel) wesentlich größer als bei Vierfach-Befestigungen.
Seite 148 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
1,20
1,00
Fu,FE/Fu,E-Theorie
0,80
0,60
0,40
k=30;zentr.;sx=324mm;hef= 81mm;M/ N=-1200mm;Pr/Pl=0,25
k=160;zentr.;sx=320mm;hef=80mm ;M/N=-1200mm;Pr/Pl=0,25
0,20
k=30;exz.;sx=320mm;hef=80mm;M/N= -1200mm;Pr/Pl=0,25
k=160;exz.;sx=320mm;hef=80mm;M/ N=-1200mm;Pr/Pl=0,25
0,00
3 4 5 6 7
Anzahl der Befestigungsmittel
Abb. 4.45: Einfluss der Anzahl der Befestigungsmittel auf die bezogene Bruchlast
Es ist zu erkennen, dass die bezogene Bruchlast bei Ankerplatten mit sechs Befesti-
gungsmitteln tendenziell unterhalb der Werte bei 4fach-Befestigungen liegt.
Bei zentrischem Anbauteil erreichen die Berechnungen mindestens 80% der Rechen-
werte nach der E-Theorie und die Ergebnisse bei 6fach-Befestigungen liegen lediglich
um maximal 10% unter denen einer 4fach-Befestigung. Bei exzentrisch angeordnetem
Anbauteil sind die bezogenen Bruchlasten allgemein geringer und nehmen bei 6fach-
Befestigungen gegenüber Ankerplatten mit 4 Befestigungsmitteln um bis zu 20% ab.
1,40
1,20
1,00
Fu,FE/Fu,E-Theorie
0,80
0,60
0,40
4fach;k=30;zentr.;sx=324mm;hef=81mm;Pr/Pl=0,25
4fach;k=160;zentr.;sx=324mm;hef=81mm;Pr/Pl=0,25
0,20
6fach;k=30;zentr.;sx=500mm;hef=160mm;Pr/Pl=0,35
6fach;k=160;zentr.;sx=500mm;hef=160mm;Pr/Pl=0,35
0,00
-6000 -4000 -2000 0 2000 4000 6000
Verhältnis M/N [mm] = äußerer Hebelarm
a)
1,40
1,20
1,00
Fu,FE/Fu,E-Theorie
0,80
0,60
0,40
4fach;k=30;exz.;sx=960mm;hef=240mm;Pr/Pl=0,45
0,204fach;k=160;exz.;sx=320mm;hef=80mm;Pr/Pl=0,25
6fach;k=30;exz.;sx=500mm;hef=160mm;Pr/Pl=0,35
6fach;k=160;exz.;sx=500mm;hef=81mm;Pr/Pl=0,25
0,00
-6000 -4000 -2000 0 2000 4000 6000
Verhältnis M/N [mm] = äußerer Hebelarm
b)
Abb. 4.46: Einfluss der Größe des äußeren Hebelarms auf die bezogene Höchstlast
der Konstruktion (Anbauteil zentrisch (a) und exzentrisch (b))
In Abb. 4.46a ist zu erkennen, dass lediglich bei kleinem äußeren Hebelarm und einer
hohen Druckkraft die bezogene Bruchlast um bis zu 25% abnimmt (Sechsfach-
Befestigung). Bei den Vierfach-Befestigungen ist diese Abnahme gegenüber großen
Hebelarmen mit ca. 13% geringer.
In Abb. 4.46b sind die Ergebnisse aus den Simulationen mit exzentrisch angeordne-
tem Anbauteil dargestellt. Auch hier ist bei Verringerung des äußeren Hebelarmes ei-
ne Abnahme der bezogenen Bruchlast um bis zu 20% zu erkennen. Lediglich bei einer
Seite 150 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
1,2
1,0
Fu,FE / Fu,E-Theorie
0,8
0,6
0,4
weiche BFM (k=30 kN/mm), sx=640mm
weiche BFM (k=30 kN/mm), sx=320mm
0,2 steife BFM (k=160 kN/mm), sx=640mm
steife BFM (k=160 kN/mm), sx=320mm
0,0
160 200 240 280 320 360 400 440
fy [N/mm²]
a)
1,2
1,0
Fu,FE / Fu,E-Theorie
0,8
0,6
0,4
weiche BFM (k=30 kN/mm), sx=640mm
weiche BFM (k=30 kN/mm), sx=320mm
0,2 steife BFM (k=160 kN/mm), sx=640mm
steife BFM (k=160 kN/mm), sx=320mm
0,0
160 200 240 280 320 360 400 440
fy [N/mm²]
b)
Abb. 4.47: Einfluss der Stahlgüte auf die bezogene Bruchlast (zentrisches Anbauteil
(a), exzentrisches Anbauteil (b))
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 151
auf die Bruchlast von Befestigungen
Es ist zu erkennen, dass die bezogene Bruchlast durch die Streckgrenze des Stahls
der Ankerplatte bei zentrischer Anordnung des Anbauteils nicht beeinflusst wird (a).
Bei exzentrischer Anordnung des Anbauteils nimmt bei Erhöhung der Streckgrenze
von fy=240 N/mm² auf fy=360 N/mm² die bezogene Bruchlast um höchstens 10% ab.
Dies gilt sowohl für steife als auch für weiche Befestigungsmittel.
Der Grund hierfür ist die Durchbiegung der Ankerplatte. Gleichung Gl. 4–1 gibt die er-
forderliche Dicke der Ankerplatte in Abhängigkeit von der Streckgrenze an. Sie ist pro-
portional zu 1/√fy (vgl. Gl. 4–2a).
F l F l 6 F l 12 Gl. 4–1
;
E W ² 3 E I 3 ³
6 12 1 Gl. 4–2
a b
3
6
Reduziert man jedoch die Dicke der Ankerplatte, nimmt die Durchbiegung der Anker-
platte proportional zu t³ bzw. fy1,5 zu (vgl. Gl. 4–2b). Die zunehmende Durchbiegung
der Ankerplatte bewirkt eine Abnahme der bezogenen Bruchlast.
Die Eingangsdaten und Ergebnisse für die Parameter der untersuchten Befestigungen
(Ankerplatte mit 6 Dübeln) sind in den Tabellen in Anhang 10.2 zusammengefasst. In
allen Simulationen wird das Versagen durch Betonausbruch (βw=40 N/mm²) hervorge-
rufen.
1,4
1,2
1,0
Fu,FE / Fu,E-Theorie
0,8
0,6
0,0
0 50 100 150 200 250 300
Achsabstandes [mm]
a)
1,4
1,2
1,0
Fu,FE / Fu,E-Theorie
0,8
0,6
0,0
0 50 100 150 200 250 300
Achsabstandes [mm]
b)
Abb. 4.48: Einfluss des Achsabstandes auf die bezogene Höchstlast der Konstrukti-
on (Anbauteil (a) zentrisch und (b) exzentrisch)
Es ist zu erkennen, dass die bezogenen Bruchlasten nur wenig durch den Achsab-
stand beeinflusst werden. Bei zentrischem Anbauteil entsprechen die rechnerischen
Bruchlasten etwa den Werten nach der E-Theorie, bei exzentrischem Anbauteil betra-
gen sie nur ca. 60% (Steifigkeit der Befestigungsmittel k=90kN/mm bzw. 160 kN/mm)
bzw. 80% (k=30 kN/mm) dieser Werte.
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 153
auf die Bruchlast von Befestigungen
1,4
1,2
1,0
Fu,FE / Fu,E-Theorie
0,8
0,6
0,0
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
1,4
1,2
1,0
Fu,FE / Fu,E-Theorie
0,8
0,6
0,0
0 20 40 60 80 100 120 140 160 180
Abb. 4.49: Einfluss der Steifigkeit der Befestigungsmittel bei geringen Achsabstän-
den (Anbauteil (a) zentrisch und (b) exzentrisch)
Es ist zu erkennen, dass die Steifigkeit der Befestigungsmittel bei zentrischem Anbau-
teil keinen Einfluss auf die bezogene Bruchlast hat. Bei exzentrisch angeordnetem
Anbauteil (e=60 mm) ist zu erkennen, dass die in den Simulationen ermittelte Bruch-
Seite 154 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
last bei weichen Befestigungsmitteln (k=30 kN/mm) 15-20% unter den Rechenwerten
nach der E-Theorie liegt. Bei zunehmender Steifigkeit der Befestigungsmittel nimmt
die Bruchlast um bis zu 40-45% gegenüber den Werten nach der E-Theorie ab.
Somit zeigt sich die gleiche Tendenz wie in Abschnitt 4.7.1.4. Der Grund ist ebenfalls
die Verkürzung des inneren Hebelarms.
1,4
1,2
1,0
Fu,FE / Fu,E-Theorie
0,8
0,6
Abb. 4.50: Verhältnis zwischen Höchstlast nach FEM und E-Theorie über dem äuße-
ren Hebelarm
Es ist zu erkennen, dass die bezogenen Bruchlasten bei geringen Steifigkeiten (30
kN/mm) unabhängig von dem äußeren Hebelarm sind.
Bei größeren Steifigkeiten (90 bzw. 160 kN/mm) gibt es sowohl bei zentrischem als
auch bei exzentrischem Anbauteil jeweils bei den Simulationen mit kurzem Hebelarm
– also hohen Druckkräften am Hebelarm – eine Verringerung der bezogenen Bruch-
lasten um ca. 5% gegenüber den Berechnungen mit langem äußerem Hebelarm. Der
Grund hierfür liegt darin, dass sich nur bei geringem Abheben der Ankerplatte vom
Untergrund die größere elastische Durchbiegung der Ankerplatte infolge der höheren
Druckkraft auf den inneren Hebelarm auswirkt.
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 155
auf die Bruchlast von Befestigungen
1,8
1,6
1,4
Verformung [mm]
1,2
0,8
0,6
t=29mm
0,4 t=45mm
t=90mm
0,2 E-Theorie
Anbauteil
0
-250 -200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 250
Abstand von Plattenmitte [mm]
Es ist zu erkennen, dass sich die Ankerplatte mit einer Dicke von 29 mm sehr stark
durchbiegt. Da es sich um ein dünnwandiges, quadratisches Anbauteil handelt, kommt
es in der dargestellten Mittelachse innerhalb des Profils zu einer leichten Wölbung
nach oben (0,09 mm).
Die Durchbiegung hat zur Folge, dass der mittlere Kopfbolzen sehr hoch beansprucht
wird und als erster versagt. Bei geringem Achsabstand führt dieses Versagen zu ei-
nem Primärriss, der sich auf die umliegenden Kopfbolzen auswirkt. Dies zeigt Abb.
4.52, in dem das Rissbild der 9fach-Befestigung kurz nach Erreichen der Höchstlast
Seite 156 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
des Kopfbolzens unter dem Anbauteil dargestellt ist. Die Simulationen bestätigen die
Versuchsergebnisse in Abschnitt 2.3.5.
ε11
700
600
t=29mm
500 t=45mm
t=90mm
Last [kN]
400 E-Theorie
300
200
100
0
0 1 2 3 4 5
Verschiebung [mm]
11 21 31
12 22 32
13 23 33
Abb. 4.54: Anordnung der Kopfbolzen und Bezeichnung
Ankerplattendicke 29mm
80 11
12
Beanspruchung in den Bolzen [kN]
70
22 32 21
60 22
31
50
32
40
30
31
20
10
0
0 0,5 1 1,5 2 2,5
Verschiebung am Lastangriffspunkt [mm]
Nachdem der mittlere Kopfbolzen (22) unter dem Anbauteil seine Bruchlast erreicht
hat, wird die Last lediglich von den Befestigungsmitteln (12, 21, 23, 32) in den Mittel-
achsen getragen; die Steifigkeit der Befestigung nimmt ab. Die Kopfbolzen (11, 13, 31,
Seite 158 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
33) in den Eckbereichen werden erst nach Versagen der Befestigungsmittel 12, 21, 23
und 32 wesentlich beansprucht.
Bei den Ankerplattendicken 45 mm und 90 mm beträgt die Abnahme noch 30% bzw.
8%.
Anders verhält es sich bei einem geringen Achsabstand s/hef=1,0. In Abb. 4.56 sind
die Bruchlasten der FE-Simulationen dargestellt. Die Dicke der Ankerplatte wird ana-
log zu der zuvor beschriebenen Ankerplatte mit s = 240 mm berechnet.
250
200
Last [kN]
150
100
t=18mm
50 t=24mm
t=48mm
E-Theorie
0
0 0,5 1 1,5 2
Verschiebung [mm]
Es ist zu erkennen, dass die Bruchlast bei einer Plattendicke t=18 mm (= erforderliche
Dicke nach Mallée/Riemann (1990)) um lediglich 30 % gegenüber dem Rechenwert
nach dem CC-Verfahren absinkt. Dieser relativ geringe Abfall kann mit Abbildung Abb.
4.57 erklärt werden, in dem die Beanspruchungen der einzelnen Kopfbolzen in Ab-
hängigkeit der Verschiebung am Lastangriffspunkt dargestellt sind.
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 159
auf die Bruchlast von Befestigungen
Ankerplattendicke 18mm
60
Beanspruchung in den Bolzen [kN]
11
55 12
21
50 22
45
31
32
22
CC-Verfahren
40
35
30
25
20
32
15
10
5
31
0
0 0,1 0,2 0,3 0,4 0,5 0,6 0,7
Es ist zu erkennen, dass der Kopfbolzen 22 unter dem Anbauteil am frühesten versagt
und damit den Bruchriss auslöst. Die von diesem Kopfbolzen aufgenommene Last
beträgt mit ca. 53 kN etwa 75% der rechnerischen Betonausbruchlast eines Einzelbol-
zens mit großem Achs- und Randabstand. In Verbindung mit der E-Theorie nimmt je-
der Kopfbolzen nach dem CC-Verfahren nur 26 kN auf. Die höhere Lastaufnahme des
Mittelbolzens ist nur möglich, weil die benachbarten Bolzen nur relativ niedrige Kräfte
aufnehmen (N ~22 kN, Bolzen 12, 21, 23 und 32). Die Kraftaufnahme der Bolzen 11,
13, 31 und 33 ist sehr gering (~5 kN).
Je dicker die Ankerplatte wird, desto gleichmäßiger wird die Last, die in die Kopfbolzen
eingeleitet wird. Bei einer Ankerplattendicke t=48 mm entspricht die numerisch ermit-
telte Bruchlast etwa dem Rechenwert nach dem CC-Verfahren.
In Abb. 4.58 ist das Verhältnis der numerisch ermittelten Höchstlasten zu den rechne-
rischen Höchstlasten nach dem CC-Verfahren über dem Verhältnis der Ankerplatten-
dicke aufgetragen. Der Wert 1,0 entspricht der Ankerplattendicke, die mit der Methode
der Spannungsbegrenzung ermittelt wird.
Seite 160 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
1,40
1,20
Bruchlast FE/CC
1,00
0,80
0,60
Bruchlast nach CC-Verfahren
0,40 Achsabstand 100 mm steil
Achsabstand 160 mm steil
0,20 Achsabstand 240 mm, steil
Achsabstand 240 mm, flach
0,00
0 1 2 3 4 5
Ankerplattendicke FE / Mallée/Riemann (1990)
Abb. 4.58: Verhältnis der numerisch ermittelten Höchstlasten zu dem Wert nach der
CC-Methode in Abhängigkeit von der bezogenen Ankerplattendicke
Es ist zu erkennen, dass bei Ankerplattendicken, die nach dem Kriterium der Span-
nungsbegrenzung bemessen werden, je nach Achsabstand eine Abminderung der
Bruchlast gegenüber dem Rechenwert nach dem CC-Verfahren um ca. 20 % bis 50 %
vorliegt. Erst bei einer Plattendicke, die etwa dem 3-fachen Rechenwert (Spannungs-
begrenzung) entspricht, wird der Rechenwert nach dem CC-Verfahren erreicht.
Somit ist es möglich, dass die Bemessung der Ankerplattendicke mithilfe des Kriteri-
ums der Spannungsbegrenzung auch bei zentrischer Zugbelastung nicht ausreichend
sein kann.
4.7.4 Zusammenfassung
Die Versuche und Simulationen haben gezeigt, dass die Ankerplattendicke, die mit der
Methode der Spannungsbegrenzung bemessen wird, nicht immer ausreichend steif ist.
So ergeben sich bei Biegebeanspruchungen Verringerungen des inneren Hebelarms
und bei zentrischen Zugbeanspruchungen stark unterschiedliche Beanspruchungen
der einzelnen Befestigungsmittel.
Der neue Bemessungsvorschlag muss auf der einen Seite gewährleisten, dass die
äußere Last entsprechend den Annahmen der E-Theorie auf die Befestigungsmittel
aufgeteilt wird. Auf der anderen Seite muss die Größe des inneren Hebelarms gewähr-
leistet werden.
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 161
auf die Bruchlast von Befestigungen
4.8 Bemessungsvorschlag
4.8.1 Allgemeines
In vielen Fällen führt eine Bemessung der Ankerplatte mit Hilfe der Spannungsbegren-
zung zu ausreichend dicken Ankerplatten, so dass die Schnittgrößenermittlung nach
der Elastizitätstheorie realistische Werte liefert. In einigen Fällen sind jedoch auch
deutliche Unterschreitungen der rechnerischen Höchstlasten nach dem CC-Verfahren
zu erwarten, weil bei biegebeanspruchten Befestigungen der Hebelarm der inneren
Kräfte infolge der Verformung der Ankerplatte kleiner ist als nach der E-Theorie be-
rechnet oder weil bei zugbeanspruchten Befestigungen die Lastaufnahme der einzel-
nen Dübel/Kopfbolzen sehr ungleichförmig ist.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, bei biegebeanspruchten Befestigungen den inne-
ren Hebelarm der Kräfte zu bestimmen:
Ein konservativer Ansatz wird im Stahlbau angewandt. Es wird angenommen, dass
sich die Biegedruckkraft generell direkt unter dem äußeren Rand des Anbauteils be-
findet. Dadurch wird der innere Hebelarm deutlich reduziert. Mit dieser Annahme wird
die Höchstlast der Konstruktion bei - im Vergleich zu den Ankerplatten - relativ kleinen
Anbauteilen deutlich unterschätzt.
Als zweite Methode steht die Berechnung der Schnittkräfte mit der Finite-Element-
Methode zur Verfügung. Hierbei wurden die Ankerplattensteifigkeit, die Lage des An-
bauteils und die Steifigkeit der Befestigungsmittel wirklichkeitsnah berücksichtigt. Al-
lerdings sind diese Rechnungen sehr aufwändig. Zudem ist die Abschätzung der wirk-
lichen Steifigkeit der Anker/Dübel schwierig.
Das dritte Verfahren ist die derzeit bereits verwendete Berechnung nach der Elastizi-
tätstheorie unter Annahme einer steifen Ankerplatte. Hierbei ist sicherzustellen, dass
die Ankerplatte ausreichend steif ist. Es wird vorgeschlagen, die Dicke der Ankerplatte
nach zwei Kriterien zu bestimmen, die beide erfüllt sein müssen:
a) Spannungskriterium nach Mallée/Riemann (1990) (siehe Abschnitt 2.2.2.2.2)
b) Verformungskriterium
Im Folgenden wird das Verformungskriterium abgeleitet. In Abschnitt 4.8.6 wird disku-
tiert, in welchen Fällen es vernachlässigt werden darf.
Das Steifigkeitskriterium berücksichtigt die Berechnungsergebnisse des Verfahrens
der Spannungsbegrenzung. Das heißt, die Schnittgrößenermittlung und die Positions-
ermittlung der Druckkraft unter der Ankerplatte wird wie bisher unter der Annahme ei-
Seite 162 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
In den Abb. 4.60 und Abb. 4.61 sind schematisch die Durchbiegung einer dicken und
dünnen Ankerplatte gegenübergestellt. Dabei wird die Betonoberfläche gedanklich
entfernt. Die Auflagerflächen (Z, D) nach der E-Theorie werden beibehalten um die
theoretische Durchbiegung aufgrund der internen Schnittkräfte miteinander zu verglei-
chen.
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 163
auf die Bruchlast von Befestigungen
Indem sich die steife Ankerplatte nur gering durchbiegt, kann die Druckkraft unter der
Ankerplatte am Ende derselben verbleiben. Bei der dünnen Ankerplatte biegt sich die
Ankerplatte auf der Seite der Druckkraft soweit durch, dass die Biegelinie unterhalb
der Betonoberfläche liegen würde.
Z Z
Die Steifigkeiten bzw. Verschiebungen der einzelnen Punkte der Ankerplatte (Z, D)
werden miteinander verglichen. Zugrunde gelegt wird ein rein linear-elastisches Ver-
halten der Bauteile.
Für die Herleitung eines neuen Ansatzes sind in Abb. 4.61 schematisch die Durchbie-
gungen und Verformungen der einzelnen Komponenten dargestellt. Wie bereits aus
Abb. 4.60 zu erkennen ist, ist die Bewegung des rechten Fußpunktes des Anbauteils
als maßgeblich anzusehen. Wenn dieser die Betonoberfläche erreicht, dann verkürzt
sich der innere Hebelarm und die Höchstlast verringert sich.
Tangente an Anbauteil z’
lZ lD
verformte Ankerplatte
fZ
kritischer Punkt
fB
fD
Die Schnittkräfte werden nach der Elastizitätstheorie unter der Annahme des Eben-
bleibens der Ankerplatte bestimmt.
Seite 164 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
Zunächst wird die Durchbiegung auf der Druckseite der Ankerplatte ermittelt. Bei ei-
nem Biegemoment in einer einachsigen Richtung lässt sich diese relativ einfach be-
stimmen über:
D * l D3 * 12 Gl. 4–3
fD =
3 * E * b * t 3fix
Z * l Z3 * 12 Gl. 4–4
fZ =
3 * E * b * t 3fix
N Gl. 4–5
fB =
k
mit: N: Zugkraft im Befestigungsmittel nach der E-Theorie
k: Steifigkeit des Befestigungsmittels bei Höchstlast
Der Wert entspricht der Verschiebung bei Bruchlast des höchstbelasteten Befesti-
gungsmittels oder – bei Gruppenbefestigungen – bei der Gruppenbruchlast (vgl. Ab-
schnitt 4.6.3.2 bzw. Abb. 4.34).
Auf die Ermittlung der Steifigkeit (k) der Befestigungsmittel wird in Abschnitt 4.9 einge-
gangen.
Die angegebenen drei Gleichungen berücksichtigen sowohl die Geometrie als auch
die Beanspruchungen bzw. deren Verhältnisse untereinander. Da bei allen Kompo-
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 165
auf die Bruchlast von Befestigungen
nenten ein rein linear-elastisches Materialverhalten vorausgesetzt wird, ist das Lastni-
veau, an dem das Steifigkeitskriterium überprüft wird, grundsätzlich ohne Bedeutung.
Allerdings muss als Dübelsteifigkeit die Steifigkeit bei Höchstlast eingesetzt werden.
Setzt man die einzelnen Faktoren (Gl. 4–3 bis Gl. 4–5) zueinander ins Verhältnis
(Dreisatz), so erhält man die Bemessungsformel, die als „Steifigkeitskriterium“ αS be-
zeichnet werden kann.
lD Gl. 4–6
fD ≤ ( fB + fZ )*
z'
fD
αS = ≤ 1,0 Gl. 4–7
l
( fB + fZ )* D
z'
mit: z‘: innerer Hebelarm des am weitesten entfernten Befestigungsmittels (i.d.R.
höchstbelastetes BFM)
lD: Abstand der Druckkraft unter der Ankerplatte vom Anbauteil
4.8.3 Anwendung bei überwiegender Zugkraft (keine Druckzone unter der Anker-
platte)
Bei Befestigungen, die vorwiegend durch eine Zugkraft beansprucht sind, fehlt eine
(hohe) Druckkraft unter der Ankerplatte. Das maßgebende Kriterium ist hier der Unter-
schied in der Verformung der Ankerplatte bei den einzelnen Befestigungspunkten.
Grundsätzlich sollten bei zentrischer Zugbeanspruchung die Verschiebungen aller Be-
festigungsmittel in etwa gleich sein, damit die Dübel/Kopfbolzen die gleiche Kraft auf-
nehmen. Mit Blick auf Abb. 4.62 und Abschnitt 4.6.4 lässt sich folgende Gl. 4–8 auf-
stellen:
f B1 + f Z1 Gl. 4–8
αS = ≤ 1,5
f B2 + f Z2
LZ2=0
LZ1
Mit dieser Vorgehensweise wird sichergestellt, dass die Ankerplatte die Zugkräfte
gleichmäßig auf alle Befestigungsmittel verteilt. Je nach Anordnung der Befesti-
gungsmittel kann der Sollwert 1,0 aus Gl. 4–7 in einigen Fällen unerreichbar sein. Bei-
spielsweise ist bei einer Ankerplatte mit 9 Kopfbolzen und einem Befestigungsmittel
direkt unter dem Anbauteil eine gleiche Verschiebung bei allen Kopfbolzen rein rech-
nerisch nicht erreichbar, da der Term fZ2 b zw. LZ2 gleich Null ist (der Abstand zum An-
bauteil (LZ2) ist Null, somit auch die Ankerplattendurchbiegung). Es wird vorgeschla-
gen, mit Bezug auf die Berechnungen aus Abschnitt 4.7.3 einen Verhältniswert von
1,5 anzusetzen. Der hierbei eingegangene Fehler führt dazu, dass die Höchstlasten im
Gegensatz zu der Annahme nach der Elastizitätstheorie um maximal 10 % unterschrit-
ten werden (s. Abb. 4.66).
Die Steifigkeit der Befestigungspunkte ergibt sich aus der Verschiebung der Befesti-
gungsmittel und aus der Durchbiegung der Ankerplatte. Bei sehr asymmetrischen An-
kerplattenabmessungen können anstelle einer unwirtschaftlichen Ankerplattendicke
zusätzliche Steifen angeordnet werden. Die Ankerplatte besitzt so an allen Befesti-
gungspunkten die gleiche Steifigkeit.
Mit diesem Modell lassen sich die folgenden drei schematisch dargestellten Ankerplat-
ten bemessen:
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 167
auf die Bruchlast von Befestigungen
2
1 2 2
1 1
Wie aus Abb. 4.63 ersichtlich, wird jeweils für den am weitesten vom Anbauteil ent-
fernten und den am nächsten liegenden Befestigungspunkt die vertikale Verschiebung
aus Ankerplattendurchbiegung und Dübelschlupf berechnet. Bei Einhaltung der
Gl. 4–8 kann so ein Ebenbleiben der Ankerplatte und damit eine gleichmäßige Vertei-
lung der Schnittkräfte in den Befestigungsmitteln gewährleistet werden.
1,30
4fach, hohe Steifigkeit
1,20 6fach, hohe Steifigkeit
1,10 6fach, mittlere Steifigkeit
4fach, geringe Steifigkeit
1,00
6fach, geringe Steifigkeit
0,90
Fu,FE/Fu,E‐Theorie [‐]
0,80
0,70
0,60
0,50
0,40
0,30
0,20
0,10
0,00
0,10 1,00 10,00 100,00
a) log α s
1,30
4fach, hohe Steifigkeit
1,20 6fach, hohe Steifigkeit
1,10 4fach, mittlere Steifigkeit
6fach, mittlere Steifigkeit
1,00
4fach, geringe Steifigkeit
0,90 6fach, geringe Steifigkeit
Fu,FE/Fu,E‐Theorie [‐]
0,80
0,70
0,60
0,50
0,40
0,30
0,20
0,10
0,00
0,10 1,00 10,00 100,00
b) log α s
Bei zentrisch angeordnetem Anbauteil nimmt das Verhältnis Fu,FE/Fu,E-Theorie mit stei-
gendem αs ab. Für αs = 1,0 betragen die Bruchlasten zwischen 90% und 110% des
Rechenwertes nach dem CC-Verfahren. Befestigungen mit 6 Dübeln/Kopfbolzen ver-
halten sich in der Regel günstiger als solche mit 4 Befestigungsmitteln. Zu begründen
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 169
auf die Bruchlast von Befestigungen
ist dies mit einer im Vergleich zur E-Theorie gleichförmigeren Kräfteverteilung auf die
gezogenen Befestigungsmitteln (s. Abb. 4.38). Des Weiteren ist zu erkennen, dass bei
Befestigungsmitteln mit geringen Steifigkeiten 90% des Rechenwertes nach der E-
Theorie erreicht werden.
Bei exzentrischem Anbauteil zeigen die Simulationen, dass das Verhältnis
Fu,FE/Fu,E-Theorie mit zunehmendem αs deutlich abnimmt. Das Streuband ist hauptsäch-
lich wiederum auf die Ankerplatten mit sechs Befestigungsmitteln zurückzuführen (s.
Abb. 4.38). Bei den 4-fach-Befestigungen liegt die Streubreite bei ca. 10-15%. Bei
αs= 1,0 beträgt Fu,FE/Fu,E-Theorie ~ 1,0. Es nimmt auf 0,5-0,6 für αs > 1,0 ab.
In Abb. 4.65 (Abschnitt 2.3.4 und 4.2) ist das Verhältnis Fu,Versuch/Fu,E-Theorie für die
durchgeführten experimentellen Untersuchungen von Mallée/Burkhardt (1999), Mallée
(2004), Eligehausen/Fichtner (2006) und Fichtner/Rybinski (2006) über αs aufgetra-
gen.
1,30
Versuche Mallée/Burkhardt (1999)
1,20
Versuche Mallee (2004)
1,10 Versuche Eligehausen/Fichtner (2006)
Versuche Fichtner/Rybinski (2006)
1,00
0,90
Fu,Versuch/Fu,E‐Theorie [‐]
0,80
0,70
0,60
0,50
0,40
0,30
0,20
0,10
0,00
0,10 1,00 10,00 100,00
log α s
Es ist zu erkennen, dass auch bei den Versuchen das Verhältnis Fu,Versuch/Fu,E-Theorie
bei zunehmendem αs abnimmt. Bei den Versuchen Eligehausen/Fichtner (2006/2)
wurden steife Befestigungsmittel gewählt (ca. 100 kN/mm) gewählt, so dass αs >> 1,0
beträgt. Die Ankerplattendicke wurde mit der Methode der Spannungsbegrenzung er-
mittelt (2.2.2.2.2). Extrapoliert man die Versuchsergebnisse auf αs = 1,0 erhält man
Fu,Versuch/Fu,E-Theorie~1,0.
Seite 170 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
Die Rechenergebnisse werden durch eine Gerade angenähert. Zusätzlich ist der vor-
geschlagene Grenzwert (αs=1,5) eingetragen.
1,4
1,2
Fu,FE/Fu,CC
1,0
0,8
0,6
Abb. 4.66 zeigt, dass die numerisch ermittelte Bruchlast deutlich kleiner wird als die
Rechenwerte nach dem CC-Verfahren, wenn der Parameter αs wesentlich größer ist
als der vorgeschlagene Grenzwert αs = 1,5. Dies ist auf die deutlich unterschiedliche
Lastaufnahme der einzelnen Kopfbolzen zurückzuführen. Der Kopfbolzen unter dem
Anschlussprofil nimmt die höchste Last auf. Demgegenüber entziehen sich die Kopf-
bolzen in den Ecken der Befestigung wegen der Verformung der Ankerplatte weitge-
hend der Lastaufnahme.
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 171
auf die Bruchlast von Befestigungen
Bei einer ausreichend dicken Ankerplatte ist die Durchbiegung der Platte gegenüber
der Verschiebung der Kopfbolzen vernachlässigbar gering und die Gruppe erreicht
den Rechenwert nach dem CC-Verfahren. Bei Einhaltung des Grenzwertes αs = 1,5
entspricht die zu erwartende Bruchlast mindestens 90% des Rechenwertes. Diese
geringere Höchstlast wird vom Verfasser als akzeptabel angesehen.
Als wesentliche Parameter haben sich die Steifigkeit der Befestigungsmittel und die
Größe und Position des Anbauteils auf der Ankerplatte herausgestellt.
Insbesondere im Hinblick auf die unzureichenden Angaben für Dübelverschiebungen
bzw. Dübelsteifigkeiten in den Zulassungen für Befestigungsmittel ist ein vereinfachter
Ansatz zur Gewährleistung einer ausreichenden Ankerplattensteifigkeit sinnvoll.
Soll die Steifigkeit der Befestigungsmittel unberücksichtigt bleiben bzw. das gesamte
Spektrum an Steifigkeiten konservativ abgedeckt werden, so muss sich der Bemes-
sungsansatz auf die geometrischen Vorgaben für die Ankerplatte beschränken.
Die Untersuchungen zeigen, dass das Spannungskriterium für mittige Anbauteilanord-
nungen und überwiegende Biege-/Biegedruckbeanspruchung ausreichende Plattendi-
cken liefert (Abschnitt 4.7.1.5). Für 4fach-Befestigungen unter einachsiger Biegung
und mittig angeordnetem Anbauteil sind daher keine weiteren Nachweise erforderlich.
Wie aus den Abb. 4.68 und Abb. 4.69 hervorgeht ist hier ein Verhältnis Profilgröße /
Ankerplattengröße von 50% einzuhalten.
Da allein aufgrund von Imperfektionen eine Ausmittigkeit entstehen kann, muss si-
chergestellt werden, dass auch bei kleinen Exzentrizitäten der Anbauteile die rechne-
rische Höchstlast nach der E-Theorie erreicht wird.
Lässt man die Steifigkeit der Befestigungsmittel außer Betracht bzw. nimmt sie auf der
ungünstigen Seite liegend (= sehr steif) an, dann lässt sich aus folgenden geometri-
schen Eigenschaften ein Kriterium für maximale Exzentrizitäten ableiten:
- innerer Hebelarm
- Anbauteilgröße
Seite 172 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
LPr LPr
LZ LD ex
eZ eD
L D − LZ
ξ= Gl. 4–9
LPr
eD − eZ + 2 * ex ξ * LPr − eD + eZ
ξ=
LPr
Gl. 4–10 ex = Gl. 4–11
2
Um den Einfluss der Ankerplattendicke auf die Höhe der Bruchlast abschätzen zu
können, wird hilfsweise der innere Hebelarm, der sich aufgrund des Gleichgewichts
der Schnittkräfte ergibt, analysiert. Über die Überstände LD und LZ wird die Verfor-
mung der Ankerplatte berücksichtigt. Die Differenz wird mit der Größe des Anbauteils
in Verhältnis gesetzt. Dies gewährleistet, dass der Überstand auf der Druckseite nicht
wesentlich größer ist als bei der Zugseite. Zudem wird hiermit beachtet, dass bei gro-
ßen Anbauteilen auch bei dünner Ankerplatte keine maßgebliche Verkleinerung des
inneren Hebelarmes stattfinden kann.
In Abb. 4.68 und Abb. 4.69 ist das Verhältnis der Bruchlasten nach der FE-Methode
mit den Rechenwerten nach dem CC-Verfahren über dem o.g. Quotienten aufgetra-
gen. Abb. 4.68 gilt für Befestigungen mit 4 Dübeln/Kopfbolzen und Abb. 4.69 für Be-
festigungen mit 6 Dübeln/Kopfbolzen. Parameter sind die Steifigkeit der Dübel, die
Größe und Position des Anbauteils.
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 173
auf die Bruchlast von Befestigungen
1,20
1,00
0,80
Fu,FE/Fu,E‐Theorie
0,60
4fach, k=30, Profil/Platte=0,6
0,40 4fach, k=30, Profil/Platte=0,7
4fach, k=160, Profil/Platte=0,6
0,20 4fach, k=160, Profil/Platte=0,7
4fach, Profil/Platte<0,45
0,00
0,00 0,10 0,20 0,30 0,40 0,50 0,60
ξ
Abb. 4.68: Abnahme der Traglasten über dem geometrischen Kriterium (4 Dübel)
In Abb. 4.68 ist zu erkennen, dass bei 4-fach-Befestigungen bis zu einem Wert ξ=0,25
mindestens 80% der Traglast nach E-Theorie auch mit steifen Befestigungsmitteln
erreicht wird (k = 160 kN/mm). Mit eingetragen sind Simulationen mit einem Pro-
fil/Plattengröße-Verhältnis von 0,35 und sehr großer Ankerplatte eingetragen
(sx = 960mm). Selbst bei zentrisch angeordnetem Anbauteil verringert sich die Höchst-
last auf 70% der Rechenwerte nach der E-Theorie.
1,40
1,20
1,00
Fu,FE/Fu,E‐Theorie
0,80
0,60
6fach, k=30, Profil/Platte=0,6
0,40 6fach, k=160, Profil/Platte=0,6
6fach, k=30, Profil/Platte=0,7
0,20 6fach, k=160, Profil/Platte=0,7
6fach, k=30, Profil/Platte<0,45
6fach, k=160, Profil/Platte<0,45
0,00
0,00 0,10 0,20 0,30 0,40 0,50 0,60
Abb. 4.69: Abnahme der Traglasten über dem geometrischen Kriterium (6 Dübel)
Seite 174 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
Bei Ankerplatten mit sechs Befestigungsmitteln wird dieser Wert ebenfalls eingehalten
(Abb. 4.69). Hier fallen die Höchstlasten bei Ankerplatten mit sehr kleinen Anbauteilen
(Profil/Platte = 0,35) bis auf 70% ab.
Aus den Diagrammen Abb. 4.68 und Abb. 4.69 lässt sich ableiten, dass bei einem
Wert von ξ=0,25 für den Faktor die Höchstlasten nach der E-Theorie zu mindestens
80% erreicht werden.
e D − eZ + 2 * e x Gl. 4–12
ξ= ≤ 0,2
LPr
Die Simulationen zeigen zudem, dass das vorgeschlagene Kriterium auf der unsiche-
ren Seite liegen kann, wenn die Ankerplatten sehr groß werden und gleichzeitig sehr
kleine Anbauteile damit verbunden sind. Daher ist ein minimales Verhältnis Anbauteil /
Ankerplattengröße von 50% einzuhalten.
In Abb. 4.70 wird für ein Beispiel die maximal zulässige Ausmittigkeit des Anbauteils
nach Gl. 4–11 berechnet.
300
,
max
600
47,5
Abb. 4.70: Maximale Ausmitte eines Anbauteils
Wenn diese Ausmittigkeit nicht überschritten wird, ist selbst bei der Verwendung von
sehr steifen Befestigungsmitteln höchstens von einer Abnahme der Bruchlast um bis
zu 20% gegenüber dem Rechenwert des CC-Verfahrens auszugehen.
Die Gl. 4–12 in Abschnitt 4.8.6.2 benutzt den inneren Hebelarm als maßgeblichen Ein-
flussfaktor, so dass dieses Kriterium auch bei zweiachsiger Biegung angewendet wer-
den kann. Eine Überprüfung wurde bislang nicht durchgeführt.
Bei überwiegender Zugbelastung ist vereinfachend Gl. 4–8 anzuwenden. Hierbei wird
die Verformung aus der Verschiebung der Befestigungsmittel vernachlässigt.
f B1 + f Z 1 Gl. 4–13
αS = ≤ 1,5
f B2 + f Z 2
Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung Seite 175
auf die Bruchlast von Befestigungen
Eine ausreichend steife Ankerplatte ist hiermit gewährleistet. Die Auswirkung der
Ausmittigkeit des Anbauteils auf die Betonausbruchlast wird bereits vom CC-Verfahren
berücksichtigt ψEc,N.
Um die Bemessung nach Abschnitt 4.8 umsetzen zu können, wird die Steifigkeit des
Befestigungsmittels benötigt. Einerseits müssen die größten Steifigkeiten eines Dü-
bel-/Kopfbolzensystems (geringste Verschiebungen) bekannt sein, andererseits muss
berücksichtigt werden, dass bei Gruppen die Steifigkeit bei Bruch der Gruppe größer
ist als bei Versagen eines Einzeldübels.
In den derzeit gültigen Zulassungen für Befestigungsmittel werden nur die Verschie-
bungen bei Fzul angegeben, d.h. man erhält mit dieser Angabe die an der unteren
Grenze des Streubereichs liegende Dübelsteifigkeit.
Es wird vorgeschlagen, in Zukunft auch die mittleren Steifigkeiten im ungerissenen
bzw. gerissenen Beton anzugeben. Falls die Steifigkeiten wesentlich durch die Beton-
festigkeit beeinflusst werden, sollten mittlere Dübelsteifigkeiten für niederfesten
(C20/25) und hochfesten (C50/55) Beton angegeben werden.
In Gl. 4–5 ist die Dübelsteifigkeit bei Höchstlast der Befestigung einzusetzen. Diese
hängt bei konstanter Betonfestigkeit von zahlreichen Parametern wie Achsabstand,
Randabstand und Exzentrizität der angreifenden Zuglast ab. Daher erscheint es sinn-
voll, die mittlere Dübelsteifigkeit bei N=0,5*Nu,m (Nu,m = mittlere Bruchlast Einzeldübel)
anzugeben. Die zugehörigen Verschiebungen bzw. Dübelsteifigkeiten werden im Zu-
lassungverfahren ausgewertet und im Hinblick auf die Streuung bewertet.
Bisher werden die mittleren Dübelsteifigkeiten bei N=0,5*Nu,m nicht in den Zulassun-
gen für Befestigungsmittel angegeben. Daher wurden vom Verfasser aus den beim
IWB vorliegenden Versuchsberichten von zugelassenen Dübeln die mittleren Dübels-
teifigkeiten N=0,5*Nu,m bestimmt und mit den in den Zulassungen angegebenen mini-
malen Steifigkeiten bei Fzul verglichen. Die Auswertungsergebnisse sind in Tab. 4.8
zusammengestellt.
Seite 176 Abschnitt 4: Einfluss der Steifigkeit der Ankerplatte bei Zug- und Momentenbelastung
auf die Bruchlast von Befestigungen
Tab. 4.8: Vergleich der Steifigkeiten bei Fzul mit den Werten bei 0,5*Num
k(0,5*Num)/
Typ Hersteller dnom Num 0,5*Num δ(0,5Num) k(0,5*Num) Fzul δ(Fzul) k(Fzul)
k(FZul)
Metallspreizanker A 10,0 35,1 17,6 0,31 56,6 14,3 1,10 13,0 4,4
Metallspreizanker A 12,0 51,8 25,9 0,51 50,8 17,2 1,10 15,6 3,2
Metallspreizanker A 16,0 84,4 42,2 1,25 33,8 24,0 1,10 21,8 1,5
Metallspreizanker B 8,0 31,7 15,9 0,60 26,4 11,2 0,10 112,0 0,2
Metallspreizanker B 10,0 43,2 21,6 0,98 22,0 14,1 0,20 70,5 0,3
Metallspreizanker B 12,0 52,5 26,3 0,65 40,4 17,2 0,30 57,3 0,7
Metallspreizanker B 16,0 86,4 43,2 0,80 54,0 24,0 0,20 120,0 0,5
Betonschraube C 7,5 21,2 10,6 0,09 117,8 3,0 0,10 30,0 3,9
Betonschraube C 10,0 24,0 12,0 0,47 25,5 4,0 0,10 40,0 0,6
Betonschraube C 12,0 31,6 15,8 0,72 21,9 5,3 0,20 26,5 0,8
Betonschraube C 14,0 44,9 22,5 0,37 60,7 10,1 0,30 33,7 1,8
Betonschraube C 16,0 63,6 31,8 0,44 72,3 13,7 0,40 34,3 2,1
Hinterschnittanker D 12,0 106,9 53,5 1,61 33,2 23,8 0,90 26,4 1,3
Verbundanker E 12,0 69,5 34,8 0,21 165,5 28,6 0,25 114,4 1,4
Verbundanker E 8,0 41,7 20,9 0,29 71,9 14,3 0,30 47,7 1,5
Verbundanker E 10,0 66,8 33,4 0,35 95,4 23,8 0,30 79,3 1,2
Verbundanker E 16,0 159,0 79,5 0,42 189,3 37,7 0,30 125,7 1,5
Verbundanker E 20,0 206,5 103,3 0,52 198,6 55,6 0,30 185,3 1,1
Verbundanker E 9,5 48,7 24,4 0,15 162,3 15,9 0,20 79,5 2,0
Verbundanker E 12,7 28,8 14,4 0,05 288,0 19,8 0,20 99,0 2,9
Verbundanker E 15,9 120,7 60,4 0,28 215,7 13,9 0,20 69,5 3,1
Einschlaganker B 6,0 17,5 8,8 0,08 109,4 4,0 0,10 40,0 2,7
Einschlaganker B 8,0 18,1 9,1 0,06 150,8 6,1 0,10 61,0 2,5
Einschlaganker B 10,0 18,2 9,1 0,03 303,3 6,1 0,10 61,0 5,0
Einschlaganker B 12,0 38,7 19,4 0,06 322,5 8,5 0,10 85,0 3,8
Einschlaganker B 16,0 51,4 25,7 0,09 285,6 12,6 0,10 126,0 2,3
Einschlaganker B 20,0 73,4 36,7 0,08 458,8 17,2 0,10 172,0 2,7
Mittelwert: 1,9
Nach Tab. 4.8 entspricht die Steifigkeit bei 0,5*Num im Mittel der doppelten Steifigkeit
bei Fzul. Daher wird vorgeschlagen, in Gl. 4–5 als Steifigkeit k den Wert nach Gl. 4–14
einzusetzen.
k = 2,0 * k (Fzul) Gl. 4–14
5.1 Aufgabenstellung
Wie in Abschnitt 2.4 bereits beschrieben, hat eine Biegedruckkraft unter der Ankerplat-
te einen positiven Einfluss auf die Betonausbruchlast der Befestigung. Die Bemes-
sungsansätze von Zhao (1994) und Eligehausen, Ožbolt, Bruckner (2001) sind jedoch
nicht für beliebige Konstruktionen anwendbar.
Verbin- Anker-
Achsab- Exzent- Versagen- innerer
Nr. dungsmittel βw platten- Fu,CC Fu,Versuch Nu,CC Nu,Versuch
stand rizität e sart Hebelarm
(Ø / hef) dicke t
[mm] [N/mm²] [mm] [mm] [mm] [kN] [kN] [mm] [kN] [kN]
Betonaus-
3 22/250 28,3 310*160 40 1000 129,5 129,5 308 395 431
bruch
7 22/250 28,3 310*160 15 1000 Stahlbruch 75,8 75,8 308 395 418
Entgegen der Erwartung trat bei Versuch Nr. 7 (dünne Ankerplatte) Stahlbruch in der
Schweißnaht auf, da sich die Ankerplatte zu stark verformte. Daher wird in der weite-
ren Auswertung lediglich der Versuch Nr. 3 berücksichtigt.
Die Zugkraft in den gezogenen Bolzen wird nach Gl. 2–17 aus der angreifenden Nor-
malkraft und dem Biegemoment berechnet. Dabei ist der Hebelarm z der inneren Kräf-
te anzusetzen. Dieser hängt von der Ausbildung der Befestigung, der Höhe der angrei-
fenden Belastung (Normalkraft, Biegemoment) sowie davon ab, ob das Biegemoment
Seite 178 Abschnitt 5: Einfluss einer Biegedruckkraft auf die Betonausbruchlast von
Gruppenbefestigungen bei geringem Achsabstand der Befestigungsmittel
um eine oder zwei Achsen wirkt. Abb. 5.1 und Abb. 5.2 zeigen, dass der Hebelarm z in
vielen Fällen deutlich vom Achsabstand s abweichen kann.
s
z
Abb. 5.1: Größe des inneren Hebelarms im Vergleich zum Achsabstand der Befes-
tigungsmittel (Gruppe mit 6 Bolzen, einachsige Biegung)
s1
z s2
Abb. 5.2: Größe des inneren Hebelarms im Vergleich zum Achsabstand der Befes-
tigungsmittel (Gruppe mit 4 Bolzen, zweiachsige Biegung)
Daher ist es sinnvoll, den Beiwert ψM in Abhängigkeit vom Verhältnis z/hef anzugeben.
Dabei wird der Hebelarm z nach der Elastizitätstheorie berechnet. Dieser Wert gilt nur
bei ausreichend steifen Ankerplatten.
In Abb. 5.3 ist der Faktor ψM (berechnet nach Gl. 2–16) aus den Ergebnissen aller ex-
perimentellen (Zhao (1991), Varga (1995/1996)) und numerischen (Bruckner (2001))
Untersuchungen in Abhängigkeit vom Verhältnis innerer Hebelarm z zu Verankerungs-
tiefe hef aufgetragen. Der Hebelarm z wurde bei den ausgewerteten Versuchen bzw.
numerischen Untersuchungen nach der Elastizitätstheorie mit dem Programm PCalc
(2001) berechnet. Die ausgewerteten Untersuchungen sind in Tab. 5.3 zusammenge-
stellt.
Man erkennt aus Abb. 5.3, dass bei Vernachlässigung des günstigen Einflusses der
Biegedruckkraft die gemessenen Ausbruchlasten teilweise wesentlich höher sind als
die rechnerischen Werte.
Abschnitt 5: Einfluss einer Biegedruckkraft auf die Betonausbruchlast von Seite 179
Gruppenbefestigungen bei geringem Achsabstand der Befestigungsmittel
3,00
Versuche Zhao (1991), var. Plattengröße
Versuche Zhao (1991), var. Hebelarm
Ansatz Zhao (1993)
2,50 Varga, einachsig (1995)
Varga, zweiachsig (1995/1996)
Fichtner/Rybinski (2006)
FE-Rechnungen, Bruckner (2001)
2,00 Ansatz Bruckner (2001)
Gleichung 5-1
Gleichung 5-2
ψ Μ [−]
1,50
1,00
0,50
0,00
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00
z/hef [-]
Abb. 5.3: Faktor ψM in Abhängigkeit vom Verhältnis z/hef, Versuche von Zhao (1991)
und Varga (1995, 1996) sowie numerische Untersuchungen von Bruckner
(2001)
Mit eingetragen sind die Vorschläge nach Zhao (1994), Bruckner et. al sowie Neuvor-
schläge nach Gl. 5–1 und Gl. 5–2. Dabei wird in Gl. 5–1 ein hyperbolischer Verlauf
zwischen den Grenzwerten ψM(z/hef = 0) = 2,5 und ψM(z/hef = 1,5) = 1,0 angenommen.
Gl. 5–2 gilt für einen linearen Verlauf zwischen ψM(z/hef = 0) = 2,0 und ψM(z/hef = 1,5) =
1,0. In Tab. 5.1 werden die beiden Ansätze miteinander verglichen.
2,5
ψM = ≥ 1,0
z Gl. 5–1
1+
h ef
z
ψ M = 2 − 0,67 ≥ 1,0 Gl. 5–2
h ef
Bei Berücksichtigung des Faktors ψM,c beträgt die Betonausbruchlast einer Gruppe:
Ansatz z/hef
2,5
ψM =
1 1+
z 2,50 2,00 1,67 1,43 1,25 1,11 1,00
hef
2 z
2 ψM = 2− * 2,00 1,83 1,67 1,50 1,33 1,17 1,00
3 hef
Tab. 5.2: Gegenüberstellung der Ansätze für den Faktor ψM nach Gleichung Gl. 5–
1 bzw. Gleichung Gl. 5–2
Theoretisch strebt der Beiwert ψM für z/hef = 0 gegen unendlich, weil dann Zug- und
Druckkraft an der gleichen Stelle wirken und daher ein Betonausbruch nicht auftreten
kann. Allerdings liegen bisher keine Ergebnisse für z/hef < 0,5 vor. Daher erscheint es
sinnvoll, den Beiwert ψM für z/hef = 0 zu begrenzen.
Abschnitt 5: Einfluss einer Biegedruckkraft auf die Betonausbruchlast von Seite 181
Gruppenbefestigungen bei geringem Achsabstand der Befestigungsmittel
84,5 0,23 67600 1,75 1,81 233 193 1,06 1,00 1,06 1,00 1,06
1,2 0,3 1,2 200 2 2 100 160
78,7 0,21 62960 0,88 0,98 300 201 1,52 1,26 1,21 1,30 1,17
600
79,3 0,15 63440 0,88 0,98 302 204 1,53 1,26 1,22 1,30 1,18
107,4 0,29 85920 0,88 0,98 273 186 1,41 1,26 1,12 1,30 1,09
400
100,2 0,27 80160 0,88 0,98 254 190 1,31 1,26 1,04 1,30 1,01
169,5 0,32 135600 0,88 0,98 215 179 1,32 1,26 1,05 1,30 1,02
28,9 200
157,4 0,42 125920 0,88 0,98 200 158 1,20 1,26 0,95 1,30 0,92
240 140 158
245,5 0,66 196400 0,88 0,98 234 110 1,77 1,26 1,41 1,30 1,36
150
241,7 0,46 193360 0,88 0,98 230 151 1,73 1,26 1,37 1,30 1,33
277,8 0,75 222240 0,88 0,98 176 92 1,55 1,26 1,23 1,30 1,19
100
257,4 0,69 205920 0,88 0,98 163 104 1,35 1,26 1,07 1,30 1,04
337,4 0,65 269920 0,88 0,98 107 111 1,35 1,26 1,07 1,30 1,04
28,2 50
327,4 0,89 261920 0,88 0,98 104 62 1,27 1,26 1,01 1,30 0,98
Versuche Varge (1995/1996)
Betonplatte Ankerplatte Hebel- Art Bolzen Fu V/Vu Mu s/hef z z/hef Nu,Test Nu,CC1) Nu,Test/ ψM2) Nu,Test/ ψM4) Nu,Test/
b t l β w Länge Breite arm der Anz Anz sx sy hef Nu,CC Nu,CC3) Nu,CC5)
[N/
[m] [m] [m] [mm] [mm] [m] Bel. X Y [mm] [kN] [-] [kNm] [-] [mm] [-] [kN] [kN] [-] [-] [-] [-] [-]
mm²]
24,3 - 48600 0,63 1,17 275 216 1,27 1,15 1,10 1,18 1,10
0,8 300 100 187
25,0 - 50000 0,63 1,17 283 216 1,31 1,15 1,13 1,18 1,13
einachsig
31,9 - 63800 0,94 1,68 256 225 1,14 1,00 1,14 1,00 1,14
0,7 0,9 400 200 3 2 150 100 268
30,3 - 60600 0,94 1,68 243 225 1,08 1,00 1,08 1,00 1,08
39,9 - 79800 1,25 2,19 251 233 1,08 1,00 1,08 1,00 1,08
0,7 1,0 26,3 500 2000 200 160 350
37,0 - 74000 1,25 2,19 233 233 1,00 1,00 1,00 1,00 1,00
30,7 - 61400 0,94 1,10 362 198 1,83 1,19 1,53 1,22 1,53
250 250 150 150 176
23,5 - 47000 0,94 1,10 277 198 1,40 1,19 1,17 1,22 1,17
1,5 1,5 2 2
zweiachsig
33,2 - 66400 1,25 1,41 308 210 1,47 1,04 1,42 1,04 1,42
300 300 200 200 226
28,2 - 56400 1,25 1,41 262 210 1,25 1,04 1,21 1,04 1,21
33,4 141 286,7 - 40424,7 0,67 210 1,40 396 244 1,63 1,04 1,56 1,05 1,56
1,5 1,5 1,5 300 300 282 3 3 100 100 150 133,7 - 37703,4 0,67 212 1,40 268 232 1,15 1,04 1,11 1,04 1,11
32,1
423 84,7 - 35828,1 0,67 209 1,40 227 229 0,99 1,04 0,95 1,05 0,95
FE-Rechnungen Bruckner (2001)
Betonplatte Ankerplatte Hebel- Art Bolzen Vu,FE V/Vu Mu s zFE z/hef Nu,FE Nu,CC1) Nu,Test/ ψM2) Nu,Test/ ψM4) Nu,Test/
b t l βw Länge Breite arm e der Anz Anz sx sy hef Nu,CC Nu,CC3) Nu,CC5)
[N/
[m] [m] [m] [mm] [mm] [m] Bel. X Y [mm] [kN] [-] [kNm] [mm] [mm] [-] [kN] [kN] [-] [-] [-] [-] [-]
mm²]
300 300 200 200 34,5 - 344660 232 232 0,47 1488 1048 1,42 1,71 0,83 1,86 0,76
einachsig
400 400 300 300 46,9 - 468800 345 345 0,70 1359 1110 1,22 1,48 0,83 1,56 0,78
1,8 1 10 28,5 10 2 2 495
500 500 400 400 54,6 - 546000 460 460 0,93 1186 1088 1,09 1,30 0,84 1,35 0,81
600 600 500 500 63,0 - 630000 572 572 1,16 1102 1066 1,03 1,17 0,89 1,19 0,87
1) Berechnung von Nu,CC nach Gl. 2–2, berechnet mit der E-Theorie (Abschnitt 2.2.2.2.2)
3) Verhältnis Nu,Test/Nu,CC unter Einbeziehung von 2) und Nu,CC nach Gl. 5–3
5) Verhältnis Nu,Test/Nu,CC unter Einbeziehung von 4) und Nu,CC nach Gl. 5–3
Seite 182 Abschnitt 5: Einfluss einer Biegedruckkraft auf die Betonausbruchlast von
Gruppenbefestigungen bei geringem Achsabstand der Befestigungsmittel
In Abb. 5.4 und Abb. 5.5 ist das Verhältnis der in den experimentellen und numeri-
schen Untersuchungen ermittelten Betonausbruchlast zu den Rechenwerten nach
Gl. 5–3 in Abhängigkeit vom Verhältnis z/hef aufgetragen. Abb. 5.4 bzw. Abb. 5.5 gilt
bei Ansatz des Faktors ψM nach Gl. 5–3 in Verbindung mit Gl. 5–1 bzw. Gl. 5–2. Mit
eingetragen ist jeweils eine lineare Regressionsgerade. Weiterhin sind die Verhältnis-
werte gemessene Bruchlast / Rechenwert in Abb. 5.6 und Abb. 5.7 in Abhängigkeit
von der Art der Belastung (ein-/zweiachsiges Biegemoment) sowie der Art der Befesti-
gung (Gruppen mit 4 bzw. 6 Befestigungsmitteln) aufgetragen. Es ist zu erkennen,
dass beide Ansätze die Versuchsergebnisse brauchbar beschreiben. Das Verhältnis
Nu,Test/Nu,CC beträgt 1,10 bzw. 1,07 mit v=15,5% bzw. v=16,1%.
3,00
n = 41 Versuche Zhao (1991)
µ = 1,10
Versuche Varga (1995/1996), einachsig
v = 15,5 %
2,50 Versuche Varga (1995/1996), zweiachsig
FE-Rechnungen Bruckner (2001)
2,00
Nu,Test / Nu,CC
1,50
1,00
0,50
0,00
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00
z/hef
3,00
n = 41 Versuche Zhao (1991)
µ = 1,07 Versuche Varga (1995/1996), einachsig
2,50 v = 16,1 % Versuche Varga (1995/1996), zweiachsig
FE-Rechnungen Bruckner (2001)
2,00
Nu,Test / Nu,CC
1,50
1,00
0,50
0,00
0,00 0,50 1,00 1,50 2,00 2,50 3,00
z/hef
3,00
Tests Zhao (1991)
Tests Varga (1995/1996)
2,50 FE-Rechnungen Bruckner (2001)
2,00
Nu,Test/Nu,CC
1,50
1,00
0,50
0,00
einachsige Biegung einachsige Biegung zweiachsige Biegung
3,00
Tests Zhao (1991)
Tests Varga (1995/1996)
2,50 FE-Rechnungen Bruckner (2001)
2,00
Nu,Test/Nu,CC
1,50
1,00
0,50
0,00
einachsige Biegung einachsige Biegung zweiachsige Biegung
Die Abb. 5.8 bis Abb.5.10 zeigen die Häufigkeitsverteilung der Quotienten Nu,Test/Nu,CC
für die jeweiligen Bemessungsmethoden. Verglichen werden die bisherige Verfah-
rensweise, die Berücksichtigung des Faktors ψM nach Gl. 5–3 in Verbindung mit
Gl. 5–1 sowie nach Gl. 5–2. Bei allen Diagrammen ist die Normalverteilung mit einge-
tragen, die sich aus den ermittelten Kennwerten Mittelwert und Standardabweichung
ergibt.
Abschnitt 5: Einfluss einer Biegedruckkraft auf die Betonausbruchlast von Seite 185
Gruppenbefestigungen bei geringem Achsabstand der Befestigungsmittel
16
n = 41 Versuchsanzahl
14 µ = 1,30
v = 16,7 % Normalverteilung
12
10
Häufigkeit
0
0,4-0,5
0,5-0,6
0,6-0,7
0,7-0,8
0,8-0,9
0,9-1,0
1,0-1,1
1,1-1,2
1,2-1,3
1,3-1,4
1,4-1,5
1,5-1,6
1,6-1,7
1,7-1,8
1,8-1,9
1,9-2,0
2,0-2,1
2,1-2,2
2,2-2,3
Nu,Test/Nu,CC
Abb. 5.8 gilt für das bisherige Bemessungsverfahren ohne Ansatz von ψM. Es ist zu
erkennen, dass der Mittelwert des Quotienten Nu,Test/Nu,CC das 1,3-fache der rechneri-
schen Tragfähigkeit beträgt. Der Variationskoeffizient liegt bei ca. 17%. Damit unter-
schätzt die herkömmliche CC-Methode die gemessenen Betonausbruchlasten von
biegebeanspruchten Befestigungen mit kleinem Achsabstand der Befestigungsmittel
deutlich.
Abb. 5.9 zeigt das Häufigkeitsdiagramm für das Verhältnis der Versuchswerte zu den
Rechenwerten unter Berücksichtigung des Faktors ψM nach Gl. 5–3 in Verbindung mit
Gl. 5–1. Der Mittelwert des Quotienten Nu,Test/Nu,CC beträgt 1,10 mit einem Variations-
koeffizienten v = 15,5 %.
Seite 186 Abschnitt 5: Einfluss einer Biegedruckkraft auf die Betonausbruchlast von
Gruppenbefestigungen bei geringem Achsabstand der Befestigungsmittel
16
n = 41 Versuchsanzahl
14 µ = 1,10 Normalverteilung
v = 15,5 %
12
10
Häufigkeit
0
0,4-0,5
0,5-0,6
0,6-0,7
0,7-0,8
0,8-0,9
0,9-1,0
1,0-1,1
1,1-1,2
1,2-1,3
1,3-1,4
1,4-1,5
1,5-1,6
1,6-1,7
1,7-1,8
1,8-1,9
1,9-2,0
2,0-2,1
2,1-2,2
2,2-2,3
Nu,Test/Nu,CC
Abb. 5.9: Häufigkeitsdiagramm der Verhältniswerte Nu,Versuch / Nu,CC bei Ansatz des
Faktors ψM nach Gl. 5–1
Abb.5.10 zeigt das Häufigkeitsdiagramm, wenn der Faktor ψM nach Gl. 5–3 in Verbin-
dung mit Gl. 5–2 in die Bemessung nach dem CC-Verfahren einfließt. Der Mittelwert
beträgt 1,07 und der Variationskoeffizient liegt bei 16,1 %. Die Kurve der Normalvertei-
lung ist vergleichbar mit der aus Abb. 5.9. Allein die Einzelergebnisse liegen näher am
Wert 1,0.
16
n = 41 Versuchsanzahl
14 µ = 1,07 Normalverteilung
v = 16,1 %
12
10
Häufigkeit
0
0,4-0,5
0,5-0,6
0,6-0,7
0,7-0,8
0,8-0,9
0,9-1,0
1,0-1,1
1,1-1,2
1,2-1,3
1,3-1,4
1,4-1,5
1,5-1,6
1,6-1,7
1,7-1,8
1,8-1,9
1,9-2,0
2,0-2,1
2,1-2,2
2,2-2,3
Nu,Test/Nu,CC
Aus den Bildern ist zu erkennen, dass die Ergebnisse aus den Versuchen und Finiten-
Element-Rechnungen bei Ansatz der ψM-Faktoren nach Gl. 5–3 in Verbindung mit
Gl. 5–1 bzw. Gl. 5–2 gut mit dem verbesserten CC-Verfahren übereinstimmen. Wegen
des einfacheren Ansatzes, der zudem etwas genauer ist, wird ψM nach Gl. 5–2 emp-
fohlen.
Daher wird vorgeschlagen, die Gl. 2–2 zur Berechnung der Betonausbruchlast um den
Faktor ψM nach Gl. 5–3 in Verbindung mit Gl. 5–2 zu erweitern.
Bei der Bemessung von Befestigungen ist von dem charakteristischen Widerstand
(5%-Fraktile) auszugehen. Damit erhält man Gleichung Gl. 5–4, bei der von gerisse-
nem Beton ausgegangen wird. Für Befestigungen im ungerissenen Beton gilt ein Bei-
wert ψucr,N = 1,4.
0
NRk,c 8,0* βw *h1,5
ef (Kopfbolzen, gerissener Beton) Gl. 5–5
0
NRk,c 7,0* βw *h1,5
ef (Dübel) Gl. 5–6
5.5 Zusammenfassung
Die Beeinflussung der Betonausbruchlast durch die Druckkraft bei biegebeanspruch-
ten Ankerplatten wird in den derzeitigen Bemessungsgleichungen nicht berücksichtigt.
Die numerischen und experimentellen Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die
Druckkraft unter der Ankerplatte positiv auf die Betonausbruch der Gruppe auswirkt,
weil sie die Ausbildung des Bruchkegels behindert.
Es wird vorgeschlagen, den Einfluss der Biegedruckkraft auf die Betonausbruchlast
mit ψM nach Gl. 5–3 in Verbindung mit Gl. 5–2 zu berücksichtigen. Dabei ist der innere
Hebelarm nach der Elastizitätstheorie unter der Annahme einer starren Ankerplatte zu
berechnen. Dieser vorgeschlagene Ansatz ist ausreichend konservativ. Die Richtigkeit
des Ansatzes wurde für biegebeanspruchte Gruppen mit 4 und 6 Befestigungsmitteln
unter einachsiger Biegung sowie für biegebeanspruchte Gruppen mit 4 und 9 Befesti-
gungsmitteln unter zweiachsiger Biegung nachgewiesen. Da in dem Ansatz der innere
Hebelarm z eingeht, kann die Gl. 5–3 in Verbindung mit Gl. 5–2 nach Ansicht des Ver-
fassers auch für andere Befestigungen als die untersuchten angewandt werden.
Seite 188 Abschnitt 5: Einfluss einer Biegedruckkraft auf die Betonausbruchlast von
Gruppenbefestigungen bei geringem Achsabstand der Befestigungsmittel
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 189
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
6.1 Problemstellung
Ziel der Untersuchungen ist es, die in Abschnitt 2.5 dargestellten Unterschiede in den
Bemessungsmodellen bei Stützenfüßen und Konsolen im Stahlbau und der Befesti-
gungstechnik in ein gemeinsames Bemessungsmodell zusammenzufassen. Hierfür
werden sowohl Versuche als auch numerische Simulationen durchgeführt.
6.2.1 Versuchsprogramm
Bauteil Varianten
Befestigungselement Kopfbolzen Hinterschnittanker
Versagen Betonausbruch Stahlversagen
Mörtelschicht nein (0mm) ja (30mm)
Ankerplatte steif (40mm) nachgiebig (15mm)
Lochspiel 0 mm 2 mm
Die Versuchskörper wurden für die "Randwerte" (Extremwerte) dimensioniert, so dass
die Versagensarten der einzelnen Bauteile eindeutig charakterisiert werden konnten.
bei unterschiedlicher Steifigkeit der Ankerplatte und Versagensart und ohne Mörtel-
/Ausgleichsschicht.
Eine tabellarische Übersicht der Versuche mit der Angabe der wichtigsten variierten
Parameter ist in Tab. 6.2 zusammengestellt.
In Tab. 6.2 ist berücksichtigt, dass die Versuche unter vorwiegender Schubbeanspru-
chung einheitlich für eine Exzentrizität von e=60 mm geplant wurden, aber aufgrund
eines Fertigungsfehlers bei einer Ankerplattendicke von t=15 mm mit einer Exzentrizi-
tät von e=50 mm durchgeführt wurden.
Seite 192 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
9 16/250 40 60 0 - Stahlbruch
10 22/100 40 60 0 - Betonausbruch
11 16/250 15 50 0 - Stahlbruch
12 22/100 15 50 0 - Betonausbruch
15 16/190 40 60 0 - Stahlbruch
16 16/190 15 50 0 - Stahlbruch
6.2.2 Materialien
6.2.2.1 Befestigungsmittel
6.2.2.1.1 Allgemeines
Die Ankerplatten wurden entweder direkt einbetoniert oder nachträglich mit einer Mör-
telausgleichsschicht am Betonbauteil befestigt.
Für die einbetonierten Ankerplatten wurden Kopfbolzen und für die nachträglich mon-
tierten Ankerplatten Hinterschnittanker verwendet. Die beiden Befestigungsmittel wei-
sen ein ähnliches Tragverhalten auf, so dass die Versuchsergebnisse gut miteinander
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 193
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
verglichen werden können. Zugkräfte werden bei Kopfbolzen durch eine Unterkopf-
pressung in den Beton eingeleitet, während Sie beim verwendeten Dübel über den
Hinterschnitt eingeleitet werden (ebenfalls Formschluss).
6.2.2.1.2 Kopfbolzen
Die Kopfbolzen wurden vom Hersteller bereitgestellt und im Laborgebäude durch Auf-
schweißen mit Hubzündung und Keramikring auf die Ankerplatten aufgebracht, vgl.
Abb. 6.1b. Die Schweißnähte wurden anschließend durch eine Sichtprüfung unter-
sucht. Die Kopfbolzen entsprechen DIN EN ISO 13918 (2006). Die wichtigsten Maße
der Kopfbolzen sind in Abb. 6.1a abgebildet.
Durch Variation von Schaftdurchmesser dSchaft und Länge L der Kopfbolzen traten un-
terschiedliche Versagensarten der Befestigung in den Versuchen auf. Die Abmessun-
gen der Kopfbolzen und die zu erwartenden Versagensarten sind in Tab. 6.3 zusam-
mengestellt.
6.2.2.1.3 Hinterschnittanker
Der verwendete Hinterschnittdübel bestand aus einem Bolzen mit Konusmutter, einer
Spreizhülse, Unterlegscheibe und Sechskantmutter. Bei den durchgeführten Versu-
chen wurden Dübel der Festigkeitsklasse 8.8 in galvanisch verzinkter Ausführung so-
wohl in Durchsteck- (T) als auch Vorsteckmontage (P) verwendet. In Abb. 6.2 sind die
verwendeten Dübeltypen mit den jeweiligen Abmessungen dargestellt.
gestellt. Vor Versuchsbeginn wurde das Anziehmoment auf T*inst = 0.5 Tinst reduziert,
um den Verlust der Vorspannung durch Relaxation der Anker zu berücksichtigen.
Kraft im Dübel
beim Anziehen Tinst und Reduzieren auf 0.5 Tinst
30
25
20
Kraft in kN
15
10
Anziehen
5
Reduzieren
0
Zeitachse
6.2.2.1.4 Lochspiel
Das Lochspiel wurde bei den Versuchen 15-18 mit 2 mm eingestellt. Bei den Versu-
chen 19 und 20 waren es 3 mm. Diese Werte entsprachen den Zulassungswerten der
Dübel. Solange diese Lochspiele nicht überschritten wurden, war nach Zulassung kei-
ne Abminderung der Traglast zu erwarten.
Bei der Montage der Dübel bzw. Ankerplatte wurde versucht, die Dübel möglichst un-
günstig zu positionieren. Dies gelang in der Regel jedoch nicht. Das vorhandene
Lochspiel war trotz Laborbedingungen allein für ein Ausgleichen der Montageunge-
nauigkeit der Dübel erforderlich.
6.2.2.2 Mörtelschicht
Die Mörtelschicht zwischen Ankerplatte und Betongrund der Versuche 15 bis 20 wurde
einheitlich mit 30 mm Dicke ausgeführt. Für den Verguss wurde ein hochfließfähiger
Vergussmörtel mit hoher Früh- und Endfestigkeit der Firma Pagel verwendet:
Pagel Vergussmörtel V1/50
Mögl. Untergusshöhe: 20-120 mm
Druckfestigkeit nach 24h: ~ 49 N/mm²
Der Betongrund wurde vor dem Verguss ausreichend gewässert und mit nassen Tü-
chern abgedeckt. Nach dem vorschriftsmäßigen Herstellen und Säubern der Bohrlö-
cher wurden die Dübel montiert. Anschließend wurde die Ankerplatte mit Hilfe von Ab-
standshaltern in der richtigen Lage montiert. Das Mörtelbett wurde ca. 24 Stunden vor
Versuchsdurchführung mit Hilfe einer Holzschalung und einem Trichter hergestellt,
siehe Abb. 6.4. Ein seitlicher Überstand des Mörtelbetts wurde so groß gewählt, dass
von einer Seite der Ankerplatte langsam der Mörtel solange eingefüllt wurde, bis auf
der anderen Seite Mörtel austrat. So wurde ein vollständiger Verguss unter der Anker-
platte gewährleistet. Nur für die Versuche mit Teflonplatten zwischen Mörtel und An-
kerplatte wurde das Mörtelbett ohne Montage der Ankerplatte vergossen. Zeitgleich
zum Verguss wurden die Probekörper (40x40x160 mm) für den Mörtel hergestellt.
Mörtelbett und Probekörper wurden bis zur Versuchsdurchführung mit nassen Tüchern
abgedeckt und zusammen mit dem Versuchskörper in der Versuchshalle gelagert.
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 197
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
6.2.2.3 Stahlbauteile
6.2.2.3.1 Stütze
Die Tragfähigkeit und Steifigkeit der Einzelkomponenten der Stütze sind in DIN EN
1993-1-8 (2005) hinreichend beschrieben. Für die kurzen Stützenfüße wurden mehre-
re Einzelbleche statt eines Profilstahls verwendet, um die Schweiß- und Konstrukti-
onsarbeiten zu verringern.
Seite 198 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Für einen symmetrischen Anschluss wurde das Stützenprofil mittig auf die Ankerplatte
geschweißt. Die Schweißnähte zwischen Stütze und Ankerplatte wurden mit 8mm
ausgeführt und waren in den Versuchen nicht maßgebend (Abb. 6.5).
6.2.2.3.2 Ankerplatte
Ein Ziel der Versuche lag in der Untersuchung des Einflusses der Ankerplattensteifig-
keit auf das Tragverhalten der Stützenfüße. Die Versuche wurden daher jeweils mit
einer steifen und einer nachgiebigen Ankerplatte ausgeführt.
Um Überfestigkeiten der Ankerplatte bereits in der Planungsphase zu minimieren,
wurden die Stahlbauteile der Stützenfüße in der Stahlfestigkeitsklasse S355 gefertigt.
In einer ersten Voruntersuchung wurde mit Hilfe von einem Software-Programm eines
Dübelherstellers der Grenzwert für ein elastisches Tragverhalten der Ankerplatte be-
stimmt. Die einzuhaltende Ankerplattendicke lag hier bei ca. 33mm. Für die Versuche
wurden somit folgende beiden Bauteildicken gewählt:
− steife Ankerplatte: 40mm
− nachgiebige Ankerplatte: 15mm
Folgende Maße wurden konstruktiv wie folgt gewählt:
Der Abstand zwischen Aussenkante Stützprofil und Achse der Befestigungsmittel wur-
de in Abhängigkeit der beiden gewählten Ankerplattendicken mit 55 mm festgelegt.
Nach dem Aufbringen der Dehnmessstreifen im Laborgebäude wurden die Stützenfü-
ße mit Kopfbolzen in das Betonwerk geliefert und dort eingebaut.
Exemplarisch für die Versuche mit kurzem Hebelarm (50 bzw. 60 mm) sind die
Konstruktionszeichnungen der Stützenfüße für Versuch 9 in Abb. 6.5 mit Angabe der
Belastungsrichtung im Versuch dargestellt.
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 199
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Belastungs-
richtung
In der Praxis werden Ankerplatten mit der Oberkante plan zur Betonoberfläche einbe-
toniert. Die Stirnfläche der Ankerplatte liegt somit direkt am Beton an und kann über
Kontakt Schubkräfte in den Beton einleiten. Durch Schwinden des Betons oder nicht
ausreichende Verdichtung kann es jedoch zu einem Spalt zwischen Beton und Anker-
platte kommen. Die Bemessung des Anschlusses und somit der Befestigungsmittel
wurde daher unter Vernachlässigung der Stirnflächenpressung durchgeführt. In den
Versuchen wurde die Ankerplatte mit der Unterkante bündig zur Betonoberkante ein-
betoniert. Experimentelle und numerische Untersuchungen zur Tragfähigkeit der Stirn-
flächenpressung wurden bereits von Curbach/Körner/Michler (2001) durchgeführt.
Die Materialkennwerte der einzelnen Ankerplatten mit gleicher Materialstärke waren
identisch, da diese aus einer Blechtafel geschnitten wurden. Zur Ermittlung der Mate-
rialkennwerte wurden der Blechtafel t=15 mm Materialproben für Zugversuche ent-
nommen. Aus den Materialproben wurden proportionale Zugproben nach DIN 50125
(2004), Form E 15 x 30 x 120, gefertigt. Die nach DIN EN 10002 (2005) ermittelten
Materialkennwerte (siehe Tab. 6.8) entsprechen mit geringen Abweichungen den Ma-
terialkennwerten des vorliegenden Abnahmeprüfzeugnisses (siehe Tab. 6.9). Für die
Blechtafeln t=40 mm wurde auf eine Bestimmung der Materialkennwerte durch Zug-
proben verzichtet, da sie in den Versuchen im elastischen Bereich blieben. Die Mate-
rialkennwerte wurden dem Abnahmeprüfzeugnis entnommen. Die Stahlfestigkeiten
waren nur geringfügig (2 % - 11 %) höher als der Sollwert.
Seite 200 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Die Betonbauteile wurden als bewehrte Betonplatten aus normalfestem Beton herge-
stellt. Der Frischbeton wurde unter Berücksichtigung der Eigenfeuchte der Zuschlag-
stoffe gewichtsmäßig zusammengesetzt und fachgerecht nach DIN 1045-2 (2001) be-
handelt. Er wurde in der Konsistenz F2 (DIN 1045-2 (2001) bzw. DIN EN 206-1
(2001)) verarbeitet. Die Betonrezeptur der Versuchskörper ist Tab. 6.10 zu entneh-
men.
Die Stützenfüße mit Kopfbolzenverankerungen wurden mit Hilfe von Kantholzern und
Schraubzwingen vor dem Betonieren fixiert. Die Ankerplatte wird mittig auf dem Be-
tonkörper und mit der Unterkante eben zur Betonoberfläche ausgerichtet, siehe Abb.
6.7b. Besonders sorgfältiger Umgang galt den Dehnmessstreifen, die bei der Montage
und dem Betonieren nicht beschädigt werden durften. Im Bereich unterhalb der An-
kerplatte sollte eine gute Verdichtung erreicht werden. Jedoch zeigte sich nach Ver-
suchsende, dass sich hier größere Luftblasen gebildet haben und es keinen vollflächi-
gen Kontakt zwischen Beton und Ankerplatte gab.
Die Fertigung der bewehrten Betonplatten erfolgte liegend in einer starren Schalung
aus zugeschnittenen glatten Schalungstafeln. Die Frischbetonmasse wurde in die vor-
bereitete Schalform eingebracht und fachgerecht mit einem Flaschenrüttler verdichtet.
Zur Überprüfung der Druckfestigkeit des Betons wurden in der gleichen Verdichtungs-
Seite 202 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
6.2.2.5 Belastung
Im Rahmen dieser Arbeit wurden Stützenfüße mit einer überwiegenden Schub- und
einachsigen Biegebelastung untersucht. Die Querkraft wurde mit einem kleinen He-
belarm aufgebracht (s. Abb. 6.8, aus Eligehausen/Kuhlmann/Fichtner/Rybinski
(2008/1)).
e = 50 bzw. 60 mm
Schubbeanspruchter Anschluss
6.2.2.6 Reibung
Der Wert des Reibungskoeffizienten μ für Stahl auf Beton hängt u. a. von der Beschaf-
fenheit der beiden Oberflächen ab. Dabei liegt der Streubereich des Reibungskoeffi-
zienten μ für Stahl-an-Betonanschlüsse nach Cook & Klingner (1989) zwischen 0,3
und 0,7.
Für den Reibungskoeffizienten μ für Stahl auf Mörtel können ähnliche bis höhere Wer-
te erreicht werden.
Um den Einfluss der Reibung in schubbeanspruchten Anschlüssen genauer zu erfas-
sen, wurde in zwei Versuchen der Reibwiderstand zwischen Ankerplatte und Mörtel-
schicht durch zwei Lagen PTFE (Teflon) reduziert, siehe Abb. 6.9. Die PTFE-Platten
wurden vor dem Einbau auf der Innenseite leicht geölt, um den Reibwiderstand so ge-
ring wie möglich zu halten. Die Kabel der auf der Unterseite der Ankerplatte geklebten
DMS wurden in den hierfür ausgeschnittenen Bereichen verlegt.
Der Reibungskoeffizient zwischen der Mörtelschicht und Beton hing u. a. davon ab,
wie der Betongrund vor dem Verguss vorbereitet wurde. Da der Reibungskoeffizient
Seite 204 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
zwischen Stahl und Mörtel im Normalfall kleiner ist, wurde die Reibung zwischen Mör-
tel und Beton nicht maßgebend und daher nicht weiter untersucht.
6.2.3 Versuchsaufbau
6.2.3.1 Versuchsstand
Die Versuche wurden auf dem Spannboden des Labors durchgeführt. Dieser hatte
eine Größe von 7,0 m x 3,5 m. In den Boden waren Längsrillen im Abstand von 25 cm
eingelassen, so dass eine variable Befestigung aller Teile des Versuchsaufbaus ge-
währleistet war (Abb. 6.10).
Servozylinder
Abspannung
Kalotte
Zugbleche
Prüfkörper
Ankerplatte
mit Anbau-
U-Profile
Spannstange
Das Kippen des Betonkörpers aufgrund des aufgebrachten Momentes wurde mit ei-
nem Stahlblech und zwei Stahlwinkeln verhindert (Abb. 6.12).
Belastungsrich-
Stahlwinkel
Stahlblech
Stahlwinkel
6.2.3.2 Servohydraulikzylinder
Für die Belastung wurde ein Servohydraulikzylinder verwendet, der 630 kN an maxi-
maler Druck- bzw. Zugkraft aufbringen konnte. Die Versuche wurden weggesteuert
durchgeführt (Zylinderweg).
Seite 206 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
6.2.4 Messkonzept
Die Messung aller Daten wurde mit einem Standard Windows-PC durchgeführt, wobei
die Messsoftware DIAdem, Version 7.02, zum Einsatz kam. Aufgrund der gewählten
Versuchsgeschwindigkeit von 30 bis 50 Minuten war eine Messfrequenz von 5 Hz aus-
reichend.
Die Daten der Hydraulikzylinder (Kraft und Weg) als auch die Wegaufnehmer wurden
über bis zu 5 seriell geschaltete Spider8 (Messverstärker) an den PC geleitet. Die
Dehnmessstreifen benötigten wegen ihrer Zweipoligkeit einen zusätzlichen Adapter,
um das Signal in die Messverstärker einspeisen zu können.
6.2.4.1 Allgemeines
6.2.4.2 Wegaufnehmer
BFM BFM
Reihe 2
Reihe 1
25 50 105 105 25 25 25
Abb. 6.13: Draufsicht auf die Wegaufnehmerpositionierung auf der Ankerplatte bzw.
an der Stütze
6.2.4.3 Dehnmessstreifen
6.2.4.3.1 Normalkraft
Die Kopfbolzen wurden mit insgesamt 4 DMS versehen, die auch bei großen Dehnun-
gen funktionieren und bei ca. 50 mm Abstand (gemessen von der Ankerplatte) ange-
bracht wurden. Sie wurden präzise in einem Winkel von 90° auf der gleichen Höhe des
Schaftes eingebaut. Die 4 DMS ermöglichten eine Aufteilung der Kopfbolzenbelastung
in einen Biege- und einen Normalkraftanteil.
Nach Herstellung einer ebenen Oberfläche und gründlicher Reinigung wurden die Po-
sitionen der DMS mit einer Reißnadel angezeichnet. Der DMS wurde dann mit einem
Sekundenkleber, der ebenfalls für große Dehnungen ausgelegt ist, aufgeklebt und ei-
nige Sekunden fest angedrückt (Abb. 6.14). Anschließend wurde die Zuleitung bis zum
DMS vom Untergrund gelöst und als Entlastungsschleife zusammen mit dem DMS mit
einer Schutzflüssigkeit überzogen (Abb. 6.15).
Anschließend wurde ein Schutzband um den Schaft gewickelt. Darüber wurde ein
Gewebeband gelegt, das mit Epoxydharz bestrichen wurde. Dieser Aufbau hatte etwa
eine Dicke von 2 mm und eine Länge von ca. 3 cm (Abb. 6.16).
Zur Messung der Normalkräfte in den Dübeln wurden sog. Bolzen-DMS verwendet,
die zentrisch in die Gewindestange des Dübels eingesetzt wurden.
Dazu wurde bis zu einer Tiefe von ca. 38 mm ein Bohrloch zentrisch in die Ankerstan-
ge mit 2 mm Durchmesser erstellt. Das Bohrloch wurde mit dem DMS mit dem dazu-
gehörigen Kleber vergossen und bei ca. 140° über 6 Stunden ausgehärtet. Die Drähte
wurden dann an den Spider des Messrechners angeschlossen (Abb. 6.18). Die DMS
lagen nach Einbau der Dübel etwa in der Mitte der Ankerplattendicke. Die maximal
aufnehmbare Dehnung betrug 2 %.
Seite 210 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Mit diesen DMS konnte die Bolzenzugkraft beim Aufbringen eines Installationsmo-
ments TInst gemessen werden. Dies wurde vor den Versuchen im Rahmen eines Tests
durchgeführt (Abb. 6.3). Bei allen Versuchen wurden die Hinterschnittdübel mit dem
gleichen Drehmoment vorgespannt. Daher ist davon auszugehen, dass die Dübel in
allen Versuchen eine vergleichbare Vorspannung aufwiesen.
6.2.4.3.2 Querkraft
Belastungs-
richtung
Während der Versuche stellte sich heraus, dass durch diese Dehnungsmessungen
lediglich bei der Anfangsbelastung sinnvolle Ergebnisse erzielt wurden.
6.2.5 Versuchsdurchführung
Die Ankerplatten mit Hinterschnittdübeln und Mörtelschicht wurden vor Ort montiert,
nachdem die Betonkörper das Betonalter von 28 Tagen überschritten und die gefor-
derte Festigkeit erreicht hatten.
Die Montage des Hinterschnittdübels erfolgte gemäß den Vorgaben des Herstellers,
siehe Abschnitt 6.2.2.1.3, durch ein in die Bohrmaschine eingespanntes Spezialwerk-
Seite 212 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
zeug bis die Markierung ein vollständiges Verspreizen des Dübels anzeigte. Nach
Ausrichten und Fixieren der Ankerplatte wurde der Spalt zwischen Ankerplatte und
Betonkörper mit Mörtel vergossen (Abb. 6.21).
Bei den Versuchen mit Teflonschicht (Versuche 17 & 18) wurde die Mörtelschicht oh-
ne aufgesetzte Ankerplatte gegossen (Abb. 6.21). Nach der Aushärtungszeit wurden
zwischen Ankerplatte und Mörtelschicht zwei Schichten Teflon gelegt, so dass nur ei-
ne Reibkraft von ca. 4% der Biegedruckkraft übertragen wurde.
Im Anschluss an die Aushärtungsphase von 24 Stunden wurden die Dübel gemäß den
Angaben des Herstellers mit Unterlegscheibe und Sechskantmutter vorgespannt.
Die Versuchsdurchführung war identisch zu der in Abschnitt 6.2.5.1 beschriebenen
Vorgehensweise.
6.2.6 Versuchsergebnisse
Eine Zusammenfassung der Traglasten und Versagensarten ist für die Versuche mit
Kopfbolzen in Tab. 6.13 und für die Versuche mit Hinterschnittanker und Mörtelschicht
in Tab. 6.14 angegeben. Die Verschiebung bei Höchstlast ist mit dem Mittelwert der
Wegaufnehmer w18/19 angegeben.
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 213
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Tab. 6.14: Traglast und Versagensart der Versuche mit Hinterschnittanker (Mörtel-
schichtdicke tM = 30 mm)
640/80 Stahlbruch
17 29,4 16/190 2 40 60 251 23,8
0 Abscheren (1)
640/80 Stahlbruch
18 29,4 16/190 2 15 50 226 21,9
0 Abscheren (1)
640/80 Betonausbruch
19 27,5 29/90 3 40 60 271 8,6
0 (1+2)
640/80 Betonausbruch
20 27,5 29/90 3 15 50 290 13,6
0 (1+2)
1)
Bezeichnung s. Abb. 6.13 (Reihe 1 = in Lastrichtung gesehen hintere Dü-
bel/Kopfbolzen)
6.2.6.2 Lastverschiebungskurven
Für die Versuche mit Kopfbolzen (Versuch 9 bis 12) und Hinterschnittdübel (15 bis 20)
sind folgende Diagramme (Anhang B) angegeben:
6.2.6.3 Dehnungsmessungen
6.3.1 Modellierung
6.3.1.1 Allgemeines
Die Modellierung der Versuchskörper erfolgte auf Basis der Versuche, die im Rahmen
des Forschungsvorhabens (Eligehausen, Kuhlmann, Fichtner, Rybinski (2008/1,
2008/2)) durchgeführt wurden. Aus Gründen der Rechengeschwindigkeit und Effizienz
wurde bei allen Rechnungen die Symmetrieachse parallel zur Belastungsrichtung
ausgenutzt und lediglich eine Hälfte des Versuchskörpers modelliert.
Im Versuch trat diese Symmetrie nie wirklich ein, da alle Komponenten immer nur ähn-
liche Eigenschaften haben können. Diese Zufälligkeit – Streuung – lässt sich in einem
Modell jedoch nur bedingt einstellen.
6.3.1.2 Lagerung
Z 2
33333333 33333333
323
23
3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 323
33333333 33333333
323
23
3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 3 323
6.3.1.3 Lastangriff
Der Lastangriffspunkt ist in der Regel ein sehr hoch beanspruchter Bereich, der auch
in den Versuchen so ausgebildet wird, dass das Material im linear-elastischen Bereich
beansprucht wird und eine lokale Schädigung ausgeschlossen werden kann. Ähnlich
wie bei den Auflagerpunkten müssen auch hier Einspannungen, die im Versuch nicht
vorhanden sind, vermieden werden. Daher wurden nur wenige Knoten als Lastan-
griffspunkt festgelegt. Um eine lokale Schädigung auszuschließen, wurde das angren-
zende Material als linear-elastisch angenommen oder mit einer ausreichenden Dicke
versehen.
Im Fall der Simulation der Hinterschnittdübel war ein Lochspiel erforderlich. Dies wur-
de mit der in Abschnitt 3.4.1.6.2 beschriebenen Kontaktschicht modelliert.
6.3.2 Materialmodelle
6.3.2.1 Beton
6.3.2.2 Ankerplatte
Das Stahlmodell besteht aus dem trilinearen Materialgesetz von Huber-von Mises-
Hencky und nutzt die Volumenstabilität von Stahl (s. Abb. 4.17). Dabei lässt sich jede
dreidimensionale Beanspruchung eines finiten Elementes auf einen einachsigen
Spannungszustand zurückführen. Dieser war durch die Kenngrößen
- Streckgrenze (360 N/mm²)
Seite 218 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Für das Stahlmodell der Befestigungsmittel wurde ebenfalls das Materialgesetz von
Huber-von Mises-Hencky verwendet. Die Materialkennwerte sind in Tab. 6.15 aufge-
führt.
Kopfbolzen Dübel
Die Geometrie der Versuchskörper wurde ebenfalls exakt vom Versuch übernommen.
Einige Ausnahmen bildeten die Schweißnähte zwischen den einzelnen Stahlteilen, die
nicht modelliert wurden, sowie die Ausbildung der Dübel (6.3.1.6).
Sie wurden entsprechend der Beschreibung in Abschnitt 6.3.1.6 bzw. 3.4.1.7 model-
liert, um die Vorspannung, die Steifigkeit des Dübels und das Lochspiel zu steuern.
2
2
2 Wegauf-
2 2 2
2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 nehmer
2 22 22 22 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2
22 2 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22 22
2
22 2 22 22 22 22 22 22 22 22 2
2 22 22
2
Bei der Nachrechnung der Versuchsergebnisse wurde als Reibungsbeiwert der Kon-
taktschicht zwischen Stahlplatte und Beton bzw. Mörtelschicht μ=0,40 angenommen.
Dies wurde als realistischer Wert angesehen. Die in der Normung (EN 1993-1-8) ver-
wendeten Werte von 0,2 bzw. 0,3 in Abhängigkeit von der Art des Ausgleichsschicht-
materials sind konservativ. Sie berücksichtigen die Bedingungen in der Praxis gegen-
über den Laborbedingungen. In den Finite-Element-Berechnungen wurde lediglich die
Gleitreibung berücksichtigt. Die Haftreibung wurde vernachlässigt, weil sie lediglich am
Anfang der Belastung noch vorhanden ist. Nach Auflösen des Haftreibungsverbundes
Seite 220 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Bezeichnung
(1)
(2)
Die ermittelten Höchstlasten stimmen bei beiden Versuchen gut mit den Messwerten
überein. Auch die in den Simulationen beobachtete Bruchart (Abscheren der Gewin-
destange) stimmt mit den Versuchen überein.
Bei Versuch 15 (Abb. 6.25a) nehmen die im Versuch gemessenen Verschiebungen
nach Überschreiten der Reibungskraft zwischen Ankerplatte und Mörtel deutlich zu
(1). Mit zunehmender Belastung wird die Last-Verschiebungskurve des Versuchs stei-
ler. Dies ist vermutlich auf eine Seilzugwirkung in den Dübeln zurückzuführen (Wald et
al. (1995)). Dieser Effekt wird in der Simulation (Versuch 15) nicht erfasst. Es wird
vermutet, dass dies an der unzureichenden Modellierung der Einspannung der Dübel
in der Ankerplatte liegt. Bei Versuch 16 stimmt die numerisch ermittelte mit der ge-
messenen Last-Verschiebungskurve gut überein. So ist hier auch die steiler werdende
Last-Verschiebungskurve zu erkennen.
Seite 222 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
200
200 Last Zug1
Last Zug1 Zug2 QZMöPla
Zug2 QZMöPla QZBetMö QZ1
QZBetMö QZ1 QZ2
150
QZ2 150 Last
100
100
Last [kN]
Last [kN]
50
50
QZMöPl
0 0
QZBetMö
0 5 10 15 20 25 30 35 0 5 10 15 20 25 30 35
QZ2 QZ1
-50 -50
-100 -100
Verschiebung [mm] Verschiebung [mm]
Abb. 6.26: Numerisch ermittelte Querkraft sowie Dübelzugkraft für die Versuche 15
und 16
Die aufgebrachte Querbelastung wird zunächst vom vorderen Dübel und der Reibung
(hervorgerufen durch die Vorspannkraft) zwischen Mörtel und Beton aufgenommen
(Abb. 6.26, Abb. 6.27), weil der hintere Dübel in der Simulation ein Lochspiel von
2 mm aufwies. Nach Überwindung dieses Lochspiels nimmt auch dieser Dübel einen
Teil der Querlast auf. Nach Überwindung der Reibung zwischen Mörtel und Beton aus
der Vorspannung steigt die über Reibung übertragene Kraft sowie die von den Dübeln
aufgenommene Querkraft weiter an. Bei Höchstlast wird ca. 80 % der angreifenden
Querkraft durch die Dübel und ca. 20 % über die Reibung zwischen Mörtel und Beton
übertragen.
In Abb. 6.27 ist die in der Simulation bei Höchstlast ermittelte Rissbildung in der Mör-
telschicht der im Versuch beobachteten Rissbildung gegenübergestellt. Die Überein-
stimmung zwischen Versuch und Simulation ist gut.
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 223
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Dübel 1
0.01
Belastungsrichtung
0.0075
0.005
0.0025
0.
Dübel 2
Abb. 6.27: Gegenüberstellung der Rissbildung in der Mörtelschicht bei Versuch Nr.
16 im Versuch (links) und in der Simulation (rechts)
Im Bereich des in Lastrichtung gesehen vorderen Dübels 2 platzt der Mörtel aufgrund
der hohen Querkräfte als erstes ab. Im Bereich des in Lastrichtung gesehen hinteren
Dübels 1 trat ebenfalls ein Riss im Mörtel auf, da sich die vordere Mörtelschicht als
Ganzes verschob und somit Zugspannungen an der Mörtelschichtunterseite im Be-
reich der hinteren beiden Dübel entstanden.
Die Verschiebung der Mörtelschicht wird auch durch die Verformungsbilder in der Si-
mulation sowie durch das Bruchbild der Dübel in den Versuchen deutlich (siehe Abb.
6.28). In Abb. 6.28a ist zu erkennen, dass die in Lastrichtung gesehen hinteren Dü-
bel 1 zuerst brechen. Der Bruch erfolgte ca. 15 mm oberhalb der Betonoberfläche et-
wa in der Mitte der Mörtelschicht. Nach der Finiten-Element-Rechnung (Abb. 6.28b)
wird der hintere Dübel etwa in Höhe der Betonoberfläche am höchsten belastet. Das
Versagen wird durch Stahlbruch hervorgerufen, wobei der gesamte Querschnitt auf
Zug beansprucht ist.
Seite 224 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
800.
725.
650.
575.
500.
c) Stahlbruch hinterer Dübel 1 bei Versuch Nr. 16, der Bruch liegt ca. 15 mm über Be-
tonoberkante, d.h. in der Mitte der Mörtelschicht
Abb. 6.28: Verformung der beiden Dübelreihen in Versuch und in der Simulation
Belastungsrichtung
3 3
2 2
Verformung [mm]
Verformung [mm]
1 1
0 0
81,4 kN (25%)
160,7 kN (50%)
-1 241 kN (75%) -1
321,4 kN (100%) 80 kN (25%)
160 kN (50%)
-2 -2
240 kN (75%)
320 kN (100%)
-3 -3
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 -200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm] Plattenkoor. [mm]
Belastungsrichtung
3 3
92 kN (25%)
184 kN (50%)
2 276,1 kN (75%)
2
368 kN (100%)
Verformung [mm]
Verformung [mm]
1 1
0 0
-1 -1
90 kN (25%)
-2 -2 180 kN (50%)
270 kN (75%)
360 kN (100%)
-3 -3
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200 -200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm] Plattenkoor. [mm]
Die Abb. 6.29 und Abb. 6.30 zeigen die Ankerplattenbiegung bei einer Ankerplattendi-
cke von 40 mm und 15 mm. Es ist zu erkennen, dass auf der Seite mit den gezogenen
Befestigungsmitteln (bei +165 mm) die Biegelinie der Simulation gut mit der des Ver-
suches übereinstimmt. In dem in Lastrichtung gesehen vorderen Bereich (negative
Plattenkoordinate) weist die Biegelinie der Versuche bei 75 % und 100 % der Höchst-
last eine deutliche Verformung auf. Bei den Simulationen sind die Verformungen we-
sentlich geringer.
Bei den Simulationen kann das Nachbruchverhalten mit großen Verformungen in der
Mörtelschicht, wie es in den Versuchen aufgetreten ist, nicht in vergleichbaren Maße
abbilden. Auf die Vergleichbarkeit der Ergebnisse zwischen Versuchen und Simulatio-
nen hat dies aber keinen wesentlichen Einfluss.
Seite 226 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Tab. 6.17: Zusammenfassung der Ergebnisse aus den Versuchen und der FE-
Simulation
Verschiebung FE-Simulation
VerschiebungFE/Versuch
Bruchlast FE-Simulation
Verschiebung Versuch
Bruchlast FE/Versuch
Reibung Mörtel/Beton
Reibung Platte/Mörtel
Betondruckfestigkeit
Schaftdurchmesser
Mörtelschichtdicke
Verankerungstiefe
Bruchlast Versuch
Plattendicke
Hebelarm x
Druckkraft
Lochspiel
Bruchart
Nr
[-] [mm] [mm] [mm] [mm] [N/mm²] [mm] [kN] [-] [-] [mm] [-] [kN] [mm] [kN] [mm] [-] [-]
9 240 16 0 60 20 2 0 0,5 0,8 40 S 293,8 11,2 282,8 5,5 0,96 0,49
10 92 22 0 60 19 2 0 0,5 0,8 40 B 323,7 3,0 411,6 3,3 1,27 1,10
11 240 16 0 50 21 2 0 0,5 0,8 15 S 309,9 12,1 283,4 6,6 0,91 0,55
12 92 22 0 50 20 2 0 0,5 0,8 15 B 402,6 6,8 430 3,5 1,07 0,51
x = 1,05 0,67
sx = 15,6% 44%
15 190 14 2 60 24 30 0 0,5 0,7 40 S 321,36 24,2 307,8 18,0 0,96 0,74
16 190 14 2 50 24 30 0 0,5 0,7 15 S 364,5 27,3 362,18 29,7 0,98 1,09
17 190 14 2 60 24 30 0 0,1 0,7 40 S 249,12 23,8 266,8 15,7 1,06 0,66
18 190 14 2 50 24 30 0 0,1 0,7 15 S 223,87 21,9 298,4 28,6 1,32 1,31
19 90 24 2 60 22 30 0 0,5 0,7 40 B 270,45 8,6 333,6 5,5 1,23 0,64
20 90 24 2 50 22 30 0 0,4 0,7 15 B 290 13,6 345,6 6,9 1,19 0,51
x = 1,12 0,82
sx = 14,5% 37%
6.3.5 Parameterstudie
6.3.5.1 Untersuchungsprogramm
• Kopfbolzen/Hinterschnittdübel:
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 227
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Abstand Druckkraft
Rechnung Traglast Bolzenkraft x-faches der
vom Profil
Nr. [kN] [kN] [mm] Plattendicke
79 30,00 90,42 77 1,92
81 50,27 154,40 71 1,76
83 14,85 47,39 58 1,46
85 36,47 103,91 96 2,40
87 18,25 53,07 89 2,22
Mittelwert x = 2,31
Standardabw. s x = 60%
Derzeit gültige Normen gehen davon aus, dass bei Vorhandensein einer Mörtelschicht
die in Lastrichtung gesehen vorderen Befestigungsmittel auf Biegung beansprucht
werden (vgl. Abschnitt 2.5), da in der Regel zu Beginn der Belastung der Mörtel vor
dem Dübel wegbricht und eine Querkraftübertragung in der Schnittebene Ankerplatte-
Mörtel über Schub im Dübel nicht mehr möglich ist.
Die Versuche zeigen, dass ein Ansatz der Biegetragfähigkeit der Dübel deutlich unter-
halb der tatsächlichen Tragfähigkeit der Befestigungsmittel liegt. In Abb. 6.26b ist bei
ca. 2,5 mm Gesamtverschiebung zu erkennen, dass der in Belastungsrichtung gese-
hen vordere Dübel nach Versagen des Mörtels deutlich geringere Laststeigerungen
aufweist.
Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Dübel nicht ungehindert einer Bewegung
wie bei einer Abstandsmontage folgen kann. In Abb. 6.31 ist das Tragverhalten ohne
(a) und mit (b) Mörtelschicht dargestellt.
δ δ=0
1 2
a) N b) N
Abb. 6.31: Gegenüberstellung des Verformungsverhaltens ohne (a) und mit (b) Mör-
telschicht
Damit besteht der Querkraftwiderstand aus zwei Anteilen. Die Normalkraft im Befesti-
gungsmittel hat durch die Schrägstellung eine horizontale Komponente (1). Zudem
erzeugt die Normalkraft eine Klemmwirkung auf die Mörtelschicht, die wiederum durch
den Reibkoeffizienten eine Reibkraft (2) bewirkt.
In Abb. 6.32 sind die Last-Verschiebungskurven bei den Mörtelschichtdicken 0 mm,
30 mm und 60 mm dargestellt. Die Parameter Lochspiel (2 mm), Ankerplattendicke
(15 mm), Dübeldurchmesser (16 mm), Reibungskoeffizient (0,5) und Stahlgüte (Platte
S 355, Dübel 8.8) wurden konstant gehalten.
180
160
140
120
Last [kN]
100
80
60
40 0 mm Mörtelschicht
20 30 mm Mörtelschicht
60 mm Mörtelschicht
0
0 10 20 30 40 50 60
Verschiebung [mm]
Es ist zu erkennen, dass die Bruchlast bei allen Simulationen bei ca. 160 kN liegt (hal-
bes Modell, daher 50 % der gesamten Konstruktion). Die Verschiebung variiert jedoch
sehr stark zwischen 10 und 46 mm. Die Querkraft wird durch die große horizontale
Verschiebung in eine Normalkraft umgelenkt, was jedoch erst bei sehr großen Verfor-
mungen der Fall ist.
Im Folgenden ist die Verteilung der angreifenden Querkraft auf die in Lastrichtung
gesehen vorderen bzw. hinteren Dübel oder Kopfbolzen (Durchmesser = 16 mm) so-
wie die Reibung zwischen Mörtel und Beton dargestellt. Dabei werden sowohl die ab-
soluten als auch die prozentualen Anteile gemessen an der angreifenden Querlast
dargestellt.
Abb. 6.33 zeigt zunächst das Prinzip der Auswertung. Bei den Modellen betrug die
dünnste Mörtelschicht 2 mm (Ausgleichsschicht).
Seite 230 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Last
QZBetMö
QZ2 QZ1
Abb. 6.33: Verteilung der angreifenden Querlast mit den einzelnen Komponenten der
Befestigung (schematischer Darstellung)
Die Verteilung der angreifenden Querkraft auf die einzelnen Komponenten der Befes-
tigung hängt von der Querverschiebung der Ankerplatte ab. Daher wird die Lastauf-
nahme der einzelnen Komponenten für eine Verschiebung δv = 0,5 * d (Abb. 6.34),
δv = 1,0 * d (Abb. 6.35), und bei Höchstlast (Abb. 6.36) gezeichnet. In diesen Bildern
wird als Reibbeiwert zwischen Ankerplatte und Mörtel bzw. Mörtel und Beton µ = 0,1
(jeweils obere Diagramme) und µ = 0,5 (jeweils untere Diagramme) angenommen.
Aus den Bildern ist folgendes zu ersehen:
Die Höchstlast der Befestigung nimmt mit zunehmender Mörtelschichtdicke ab. Dabei
ist die Abnahme bei konstanter Dicke der Mörtelschicht bei geringerer Verschiebung
(δv = 0,5 * d) deutlich größer als bei Bruchverschiebung. Weiterhin wird die Abnahme
mit ansteigendem Reibbeiwert etwas geringer. Bei einer Mörtelschichtdicke
tM = 60 mm beträgt die aufnehmbare Querkraft bei einer Querverschiebung δv = 0,5 * d
ca. 30 % (µ = 0,1) bis 34 % (µ = 0,5) bzw. bei Höchstlast ca. 70 % (µ = 0,1) bis 89 %
(µ = 0,5) des rechnerischen Wertes für Fu,tM = 0 mm.
Die Größe der über Reibung zwischen Mörtel und Beton übertragenen Querkraft (be-
zogen auf die jeweilige aufgebrachte Querlast) ist unabhängig von der Gesamtquer-
verschiebung. Bei µ = 0,1 liegt sie bei ca. 5-10 %. Bei µ = 0,5 steigt der über Reibung
übertragene Querkraftanteil von ca. 14 % (tM = 0 mm) auf ca. 40 % (tM = 60 mm) an.
Dies ist auf den höheren Reibbeiwert, die höhere Biegedruckkraft und die größeren
Seilzugkräfte (s. 6.3.5.2) zurückzuführen.
Der in Lastrichtung gesehen vordere Dübel nimmt etwas höhere Lasten auf als der
hintere Dübel, da er ein Lochspiel von 2 mm aufweist. Dies führt insbesondere bei di-
cken Mörtelschichten (tM = 60 mm) anfangs zu einer überproportional höheren Bean-
spruchung des vorderen Dübels (δv = 0,5 * d). Bei zunehmender Verschiebung wird
dieser Unterschied jedoch geringer. Bei Kopfbolzen ist die Lastaufnahme der vorderen
und hinteren Befestigungsmittel etwa gleich. Die Dübel übertragen bei einer Querver-
schiebung δv = 0,5 * d ca. 61 % (µ = 0,5) bis 94 % (µ = 0,1) bzw. bei Höchstlast ca.
62 % (µ = 0,1) bis 94 % (µ = 0,5) der angreifenden Querlast.
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 231
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
In Abb. 6.36 b ist zu erkennen, dass die Gesamtlast bei 30 mm Mörtelschicht höher ist
als ohne Mörtelschicht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass entsprechend dem Mo-
dell nach Abschnitt 6.3.5.2 die Reibungskraft unter der Ankerplatte durch die hohen
Normalkräfte in den Befestigungsmitteln erheblich ansteigt. Die Reibkraft unter der
Ankerplatte übernimmt nun bis zu 40% der Querlasten.
160 120%
vorderer Dübel (2) vorderer Dübel (2)
hinterer Dübel (1) hinterer Dübel (1)
140 132 Reibung Mörtel/Beton Reibung Mörtel/Beton
Gesamtlast 100%
160 120%
143 vorderer Dübel (2) vorderer Dübel (2)
hinterer Dübel (1) hinterer Dübel (1)
140 Reibung Mörtel/Beton Reibung Mörtel/Beton
Gesamtlast 100%
bezogene Querkraft [-]
120
67
Querkraft [kN]
80 73 60%
22%
60 29 49 34%
40%
56 39%
40 19
25
11 20% 39%
20 26%
20 19 19 14%
0 0%
0mm 30mm 60mm 0mm 30mm 60mm
160 120%
vorderer Dübel (2) vorderer Dübel (2)
hinterer Dübel (1) hinterer Dübel (1)
137
140 Reibung Mörtel/Beton Reibung Mörtel/Beton
Gesamtlast 100%
120
80 60%
47
60 55
40%
62 45%
40 29
44% 38%
41 20%
20
21
12 9% 6% 9%
6 5
0 0%
0mm 30mm 60mm 0mm 30mm 60mm
160 120%
148 vorderer Dübel (2) vorderer Dübel (2)
hinterer Dübel (1)
hinterer Dübel (1)
140 Reibung Mörtel/Beton
Gesamtlast 100% Reibung Mörtel/Beton
116
120
bezogene Querkraft [-]
67
38% 34%
80%
45%
Querkraft [kN]
100
44
76
80 60%
28%
26
60 35%
60 41 40%
41%
40 21
20% 38%
20 27%
31 29
21 14%
0 0%
0mm 30mm 60mm 0mm 30mm 60mm
160 120%
vorderer Dübel (2) vorderer Dübel (2)
hinterer Dübel (1)
137 hinterer Dübel (1)
Reibung Mörtel/Beton
140 Gesamtlast Reibung Mörtel/Beton
124 100%
120
100 49%
58
80 60%
47
60
40%
62 45% 41%
40 58
47%
39
20%
20
12 10 9% 10%
8 6%
0 0%
0mm 30mm 60mm 0mm 30mm 60mm
32%
36%
120 80%
67 45%
Querkraft [kN]
42
100
60%
80 30%
61 39
38%
60 40%
60 41%
40
20% 39%
51
20 42 26%
21 14%
0 0%
0mm 30mm 60mm 0mm 30mm 60mm
Die Abbildungen zeigen, dass die über Reibung übertragene Querkraft in der Schnitt-
fläche Ankerplatte-Mörtel mit zunehmendem Reibbeiwert deutlich ansteigt. Dabei ist
die Reibung zwischen Mörtel und Beton von entscheidender Bedeutung.
80 120%
vorderer Dübel (2) 73 vorderer Dübel (2)
hinterer Dübel (1) hinterer Dübel (1)
70
Reibung Mörtel/Beton 68 Reibung Mörtel/Beton
Gesamtlast
100%
61
60 58
29
32
30
40 60%
22 25
30 32% 34%
40%
20
43% 42%
25 25
20%
10 20 19 29% 26%
3 3 6% 5%
0 0%
10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö;
10% Mö-Be 10% Mö-Be 50% Mö-Be 50% Mö-Be 10% Mö-Be 10% Mö-Be 50% Mö-Be 50% Mö-Be
a) δv = 0,5*d
140 120%
vorderer Dübel (2) vorderer Dübel (2)
hinterer Dübel (1) hinterer Dübel (1)
Reibung Mörtel/Beton Reibung Mörtel/Beton
120 116
Gesamtlast
100%
104
100
100 93
bezogene Querkraft [-]
80
50
47 60%
60
41 33% 35%
35 40%
40
44% 44%
41 44
20%
20
29 31 28% 27%
6 6 6% 6%
0 0%
10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö;
10% Mö-Be 10% Mö-Be 50% Mö-Be 50% Mö-Be 10% Mö-Be 10% Mö-Be 50% Mö-Be 50% Mö-Be
b) δv = 1,0*d
Wird diese Reibung erhöht, steigt die über Reibung in dieser Fuge übertragene Quer-
kraft, weil eine höhere Querkraft vom hinteren Dübel in den Mörtel eingeleitet wird.
Wird dagegen der Reibbeiwert zwischen Ankerplatte und Mörtel erhöht, wird die in der
Fuge Mörtel/Beton übertragene Reibkraft nicht wesentlich beeinflusst.
60 120%
vorderer Dübel (2)
hinterer Dübel (1) vorderer Dübel (2)
Reibung Mörtel/Beton hinterer Dübel (1)
Gesamtlast Reibung Mörtel/Beton
49
50 47 100%
43
17 63% 65%
30
30 60%
24
11 25% 22%
11
20 40%
29% 28%
10 11
13 19 20% 37% 39%
16
3 4 8% 8%
0 0%
10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö;
10% Mö-Be 10% Mö-Be 50% Mö-Be 50% Mö-Be 10% Mö-Be 10% Mö-Be 50% Mö-Be 50% Mö-Be
a) δv = 0,5*d
80 76 120%
vorderer Dübel (2) vorderer Dübel (2)
hinterer Dübel (1) hinterer Dübel (1)
Reibung Mörtel/Beton Reibung Mörtel/Beton
70 Gesamtlast
62 100%
59 26
60 55
bezogene Querkraft [-]
33% 34%
80%
50 20 53% 55%
Querkraft [kN]
34
40 29 21 60%
30% 28%
30 18
40%
20 38% 36%
22
21 29 20% 37% 38%
10 22
5 6 9% 10%
0 0%
10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö; 10% Pl-Mö; 50% Pl-Mö;
10% Mö-Be 10% Mö-Be 50% Mö-Be 50% Mö-Be 10% Mö-Be 10% Mö-Be 50% Mö-Be 50% Mö-Be
b) δv = 1,0*d
Insbesondere in den Abb. 6.38a und Abb. 6.38b ist zu erkennen, dass der in Lastrich-
tung gesehen vordere Dübel höhere horizontale Beanspruchungen erhält. Der größte
Unterschied ist bei einer Reibkraftverteilung Ankerplatte/Mörtel µ = 0,5 und Mörtel /
Beton µ = 0,1 zu erkennen (30/13 bzw. 34/22).
Abb. 6.39 zeigt, dass sich zwischen der Schnittfläche Ankerplatte/Mörtel des hinteren
Dübel (1) und Mörtel/Beton des vorderen Dübels (2) eine Druckstrebe ausbilden kann,
die die durch den Dübel (1) eingeleitete Querkraft über den Mörtel und den vorderen
Dübel (2) in den Beton übertragen wird.
Vu
Dübel 2 Dübel 1
In Abb. 6.40 bis Abb. 6.42 ist das Verhältnis Zugkraft/Querkraft in den in Lastrichtung
gesehen hinteren und vorderen Dübeln dargestellt.
14,00
Dübel 1
12,00
1 2 Dübel 2
10,00
8,00
N/V
6,00
4,00
2,00
0,00
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2
V/Vu
Abb. 6.40: Verhältnis N/V in der vorderen (2) und hinteren (1) Dübelreihe, Mörtel-
schichtdicke 0 mm
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 237
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Es ist zu erkennen, dass bei fehlender Mörtelschicht das Verhältnis N/V bei einer Ge-
samtquerverschiebung von 0,5*d und 1,0*d in etwa bei 1,0 liegt.
Bei einer Mörtelschichtdicke von 30 mm sind die Zugkräfte in beiden Dübeln schon
deutlich höher als die Querkräfte. Das Verhältnis ist bei beiden Dübelreihen in etwa
gleich groß.
14,00
Dübel 1
12,00 1 2
Dübel 2
10,00
8,00
N/V
6,00
4,00
2,00
0,00
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2
V/Vu
Abb. 6.41: Verhältnis N/V in der vorderen (2) und hinteren (1) Dübelreihe, Mörtel-
schichtdicke 30 mm
14,00 1 2
Dübel 1
12,00
Dübel 2
10,00
8,00
N/V
6,00
4,00
2,00
0,00
0,0 0,2 0,4 0,6 0,8 1,0 1,2
V/Vu
Abb. 6.42: Verhältnis N/V in der vorderen (2) und hinteren (1) Dübelreihe, Mörtel-
schichtdicke 60 mm
Seite 238 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
6.4.1 Durchmesser
In Abb. 6.43 ist das Verhältnis der Traglast nach der FE-Simulationen zu dem Re-
chenwert nach der E-Theorie (bei tM=0mm) über dem Durchmessers der Befesti-
gungsmittel aufgetragen.
1,20
1,00
0,80
Fu,FE/Fu,E-Theorie
0,60
0,40
2mm Mörtelschichtdicke, 0,5*d
30mm Mörtelschichtdicke, 0,5*d
60mm Mörtelschichtdicke, 0,5*d
0,20
2mm Mörtelschichtdicke, 1,0*d
30mm Mörtelschichtdicke, 1,0*d
60mm Mörtelschichtdicke, 1,0*d
0,00
5 10 15 20
Durchmesser [mm]
Abb. 6.43: Einfluss des Durchmessers des Befestigungsmittels und der Mörtelschicht
auf die Tragfähigkeit
In Abb. 6.44 ist die Kräfteverteilung auf die Dübel bzw. die Reibungsschicht zwischen
Mörtelschicht und Beton bei einer Gesamtverschiebung δv=0,5*d für die Dübeldurch-
messer 8 mm bzw. 16 mm und die Mörtelschichtdicken 30 mm und 60 mm dargestellt.
80 120%
73 vorderer Dübel (2) vorderer Dübel (2)
hinterer Dübel (1) hinterer Dübel (1)
70 Reibung Mörtel/Beton Reibung Mörtel/Beton
Gesamtlast 100%
60 29
40 19 60% 14%
22% 16%
25
30 34%
40%
11
20 16 17
52%
5 7 20% 44%
39%
10 19 19 2 3 26%
8 7
0 0%
d=16 mm, d=16 mm, d=8 mm, d=8 mm, d=16 mm, d=16 mm, d=8 mm, d=8 mm,
tM=30 mm tM=60 mm tM=30 mm tM=60 mm tM=30 mm tM=60 mm tM=30 mm tM=60 mm
6.4.2 Achsabstand
In Abb. 6.45 ist der Einfluss des Achsabstandes (sx = 260 mm, 310 mm und 500 mm)
auf die Tragfähigkeit dargestellt. Auf der Y-Achse sind die Höchstlasten nach der FE-
Analyse aufgetragen.
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 241
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
180
160
140
Trendlinie 1,0*d
Last FE [kN]
120
Trendlinie 0,5*d
100
80
0
200 250 300 350 400 450 500 550
Achsabstand [mm]
Abb. 6.45: Einfluss des Achsabstandes und der Mörtelschichtdicke auf die Tragfä-
higkeit
Unabhängig von der Dicke der Mörtelschicht und der Verschiebung zeigt sich, dass
die Tragfähigkeit beinahe konstant bleibt. Dies bestätigen auch die beiden Mittelwert-
kurven, die nur leicht in Richtung des größeren Achsabstandes ansteigen.
6.4.3 Mörtelfestigkeit
Ein weiterer Parameter stellt die Festigkeit des verwendeten Mörtels dar. Die Mörtel-
schicht überträgt die Druckkräfte unter der Ankerplatte und ist durch die Schrägstel-
lung der Befestigungsmittel auch Spaltzugspannungen ausgesetzt. Es ist zu vermuten,
dass bei zu geringer Mörtelfestigkeit die Steifigkeit oder die Gesamttragfähigkeit ab-
nimmt.
Im folgenden Diagramm werden die Ergebnisse der FE-Simulation mit Mörtelschicht-
festigkeiten von 15 N/mm² bzw. 40 N/mm² gegenübergestellt.
Seite 242 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
180
160
140
Trendlinie 1,0*d
Last FE [kN]
120
80
60
2mm Mörtelschicht, 0,5*d
40 30mm Mörtelschicht, 0,5*d
60mm Mörtelschicht, 0,5*d
2mm Mörtelschicht, 1,0*d
20 30mm Mörtelschicht, 1,0*d
60mm Mörtelschicht, 1,0*d
0
0 5 10 15 20 25 30 35 40 45
Festigkeit der Mörtelschicht [N/mm²]
Abb. 6.46: Einfluss der Mörtelfestigkeit und der Mörtelschichtdicke auf die Tragfähig-
keit
Es ist zu erkennen, dass sowohl bei 0,5*d – als Indiz für die Anfangssteifigkeit – als
auch bei 1,0*d Verschiebung keine relevante Veränderung bei der Tragfähigkeit zu
verzeichnen ist. Somit kann die Mörtelfestigkeit als nicht wesentlicher Parameter ver-
nachlässigt werden. Es ist jedoch sinnvoll, dass die Mörtelfestigkeit nicht unter der
Festigkeit des vorhandenen Betons liegt.
6.4.4 Lochspiel
Eine ungleiche Beanspruchung der Befestigungspunkte wirkt sich negativ auf die
Bruchlast des Anschlusses aus. In diesem Zusammenhang ist das erlaubte Lochspiel
als wesentlicher Parameter zu nennen. Das Lochspiel entsteht durch die Differenz
zwischen der Größe des Bohrloches im Anbauteil zum Durchmesser des Befesti-
gungsmittels. Im Fall von 16 mm Durchmesser sind bei dem verwendeten Dübeltyp
(HDA) maximal 2 mm Lochspiel je Befestigungspunkt in den Zulassungen erlaubt. In
der Technical Specification (prCEN/TS (2008)) wird ein weiterer Maximalwert mit
4 mm (bei diesem Durchmesser) genannt, bei dem eine Abminderung in der Tragfä-
higkeit vorzunehmen ist.
In Abb. 6.47 ist der Einfluss der Größe des Lochspiels dargestellt. Es sind gemäß den
Vorgaben der prCEN/TS (2008) die Lochspiele für 16 mm Durchmesser gewählt. Zu-
sätzlich sind Simulationen mit 0 mm Lochspiel eingetragen.
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 243
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
180
160
140
Trendlinie 1,0*d
Last FE [kN]
120
80
60
2mm Mörtelschichtdicke, 0,5*d
40 30mm Mörtelschichtdicke, 0,5*d
60mm Mörtelschichtdicke, 0,5*d
20 2mm Mörtelschichtdicke, 1,0*d
30mm Mörtelschichtdicke, 1,0*d
60mm Mörtelschichtdicke, 1,0*d
0
0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0
Lochspiel [mm]
Abb. 6.47: Einfluss des Lochspiels und der Mörtelschichtdicke auf die Tragfähigkeit
180
160
140
Trendlinie 1,0*d
Last FE [kN]
120
100
Trendlinie 0,5*d
80
Abb. 6.48: Einfluss der Steifigkeit der Befestigungsmittel und der Mörtelschichtdicke
auf die Tragfähigkeit
6.5.1 Zusammenfassung
Eine zentrale Fragestellung ist die Verteilung der angreifenden Last auf die einzelnen
Komponenten – insbesondere bei vorwiegender Schubbelastung. Abschnitt 6.2.4.3.2
zeigt, dass im Fall einer Vierfachbefestigung eine quantitative Messung der einzelnen
Dübelbelastungen in Querlastrichtung nicht möglich war. Selbst eine qualitative Be-
stimmung der Kraftverteilung auf die einzelnen Befestigungspunkte war nur zu Belas-
tungsbeginn möglich.
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 245
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Hier leistet die FE-Berechnung mit Ihren Möglichkeiten einen wertvollen Beitrag zum
Verständnis des Tragverhaltens einer Konstruktion.
Wie in den Versuchen erfolgte auch in den Simulationen eine erhebliche Lastabtra-
gung allein über die Reibung zwischen Ankerplatte und Mörtelschicht. Die Reibung
kann mindestens mit den Werten des Eurocode 3 (0,20 bzw. 0,30) angenommen wer-
den.
Darüber hinaus wurden Sekundäreinflüsse wie Kräfte aus Theorie II. Ordnung berück-
sichtigt. Bei größeren Verschiebungen entstehen aufgrund der Umlenkwirkung Nor-
malzugkräfte (s. Abschnitt 6.3.5.2) in den Befestigungsmitteln, die sowohl zusätzliche
Druckkräfte unter der Ankerplatte als auch Querkräfte durch die Neigung der Befesti-
gungsmittel hervorrufen (s. Abschnitt 3.2.1.3).
In den Versuchen und Berechnungen war dieser Effekt sehr gut zu erkennen. Hier
steigerte sich die Last-Verschiebungskurve nach einer Art Fließplateau progressiv bis
zur Bruchlast. Dies lässt mit sinkendem Reibkoeffizienten spürbar nach.
In Abb. 6.49 ist das Verhältnis der Höchstlasten nach der FE-Methode zur Elastizitäts-
theorie (bei Fu(tM=0)) über der Dicke der Mörtelschicht aufgetragen.
2,00
Stahlversagen
1,80
1,60
1,40
1,20
Fu,FE/Fu(t=0)
1,00
0,80
0,60
0,40
0,20
0,00
0 10 20 30 40 50 60 70
Dicke Mörtelschicht [mm]
In Abb. 6.50 sind die absoluten (a) und die auf den Dübeldurchmesser bezogenen
Verschiebungen bei Höchstlast dargestellt.
Seite 246 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
60
Verschiebungen Stahlversagen
50
40
Verschiebung [mm]
30
20
10
0
0 10 20 30 40 50 60 70
Dicke Mörtelschicht [mm]
a)
3,50
Verschiebungen Stahlversagen
3,00
2,50
Verschiebung [x*d]
2,00
1,50
1,00
0,50
0,00
0 10 20 30 40 50 60 70
Dicke Mörtelschicht [mm]
b)
Abb. 6.50: Absolute und auf den Dübeldurchmesser bezogene Querverschiebung bei
Höchstlast
Es ist zu erkennen, dass die Tragfähigkeit unterschiedlich stark abnimmt. Die Streu-
breite liegt bei 0,40 bis 1,40 und entsteht in erster Linie durch die Variation der Reib-
koeffzienten zwischen 10 % bzw. 50 %.
Es ist jedoch zu erkennen, dass die Bruchverschiebungen von ca. 6mm (ohne Mörtel-
schicht) auf über 30 bzw. 40mm (30 bzw. 60mm Mörtelschicht) ansteigen können. Ei-
ne derart große Bewegung im Knotenpunkt ist in der Regel für das Gesamttragsystem
nicht akzeptabel.
Bezieht man die Gesamtverschiebung auf den Durchmesser der Befestigungsmittel
(Abb. 6.50b), so ist eine geringere Streuung der Ergebnisse zu erkennen. Bei Mörtel-
schichtdicken von 30 mm und 60 mm kann die bezogene Querverschiebung bei bis zu
dem Zweifachen des Dübeldurchmessers liegen.
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 247
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Daher ist es sinnvoll, für die Gesamtverschiebung einen Grenzwert festzulegen. Bei
Dübeln mit Abstandsbefestigung (nur Biegung) wird die Traglast bei einem Verdre-
hungswinkel des Dübels von maximal 10° ermittelt (EOTA (1997)). Dies würde im vor-
liegenden Fall jedoch zu erheblich verringerten Tragfähigkeiten führen, da bei gerin-
gen Mörtelschichtdicken beinahe keine Verschiebung erlaubt wäre.
In den FE-Simulationen hat sich herausgestellt, dass die Konstruktion ohne Mörtel-
schicht bei einer Querverschiebung von etwa bei δv=0,5*d die Höchstlast erreicht.
Setzt man dies als maximale Verschiebung bei den Simulationen mit Mörtelschicht an,
so erhält man Abb. 6.51.
2,00
Stahlversagen
1,80
1,60
1,40
Fu,FE/Fu(t=0)
1,20
1,00
0,80
0,60
0,40
0,20
0,00
0 10 20 30 40 50 60 70
2,00
Verschiebungen Stahlversagen
1,80
1,60
1,40
Verschiebung [mm]
1,20
1,00
0,80
0,60
0,40
0,20
0,00
0 10 20 30 40 50 60 70
Abb. 6.51: Relative Tragfähigkeit bei einer Querverschiebung von max δv=0,5*d
Es ist zu erkennen, dass die Tragfähigkeiten bei dicken Mörtelschichten bezogen auf
die Höchstlast bei einer Mörtelschichtdicke t=0 mm deutlich abnehmen. Es ist eine
Seite 248 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Abnahme um 50 % (tM=30 mm) bzw. 66 % (tM=60 mm) zu verzeichnen. Dies ist zum
einen auf die vorwiegende Biegebeanspruchung beider Dübel aber auch auf das un-
günstig angesetzte Lochspiel zurückzuführen.
Alternativ besteht die Möglichkeit eine Querverschiebung von bis zu einem Dübel-
durchmesser zuzulassen (Abb. 6.52). Diese Querverschiebungen werden bei Mörtel-
schichtdicken tM=30 mm und tM=60 mm erreicht. Die Verschiebungen bei tM=2 mm
sind kleiner als 1*d.
2,00
Stahlversagen
1,80
1,60
1,40
Fu,FE/Fu(t=0)
1,20
1,00
0,80
0,60
0,40
0,20
0,00
0 10 20 30 40 50 60 70
2,00
Verschiebungen Stahlversagen
1,80
1,60
1,40
Verschiebung [x*dB]
1,20
1,00
0,80
0,60
0,40
0,20
0,00
0 10 20 30 40 50 60 70
Es ist zu erkennen, dass die Tragfähigkeiten deutlich höher liegen als bei Verschie-
bungen von einem halben Durchmesser. Zudem ergibt sich für Stahlversagen eine
lineare Abhängigkeit von der Mörtelschichtdicke.
Bei einer Begrenzung der Querverschiebung auf 1*d beträgt die Lastabnahme bei
30 mm Mörtelschichtdicke ca. 27 %, bei 60 mm im Mittel ca. 55 %.
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 249
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
Die Traglastabnahme in Abb. 6.52 kann durch folgenden Ansatz angenähert werden:
Fu(tM) = Fu(tM=0) * ψMö Gl. 6–1
mit: ψMö = 1-0,009*tM (tM in mm)
Wertet man die Versuche mit Betonversagen über die Gl. 6–1 aus, so erhält man die
Abb. 6.53 und Abb. 6.54.
2,00
Betonversagen sx=310mm
1,80 MW Betonversagen (sx=310mm)
Betonversagen sx=510mm
1,60
MW Betonversagen (sx=510mm)
1,40
1,20
FFE/FCC
1,00
0,80
0,60
0,40
0,20
0,00
0 10 20 30 40 50 60 70
Dicke Mörtelschicht [mm]
2
Verschiebungen Betonversagen
1,8
1,6
1,4
Verschiebung [x*dB]
1,2
0,8
0,6
0,4
0,2
0
0 10 20 30 40 50 60 70
Dicke Mörtelschicht [mm]
Es ist zu erkennen, dass bei spätestens bei einer Verschiebung um den einfachen
Dübeldurchmesser die Rechenwerte nach dem CC-Verfahren erwartungsgemäß er-
reicht werden.
Die durchgeführten Versuche und Simulationen und das darauf aufbauende Bemes-
sungsmodell behandeln lediglich 4fach-Befestigungen. Die Schnittkraftverteilungen in
Abschnitt 6.3.5.3 zeigen jedoch, dass sich die Lasten gleichermaßen auf die Befesti-
gungsmittel verteilen, so dass auch Mehrfachbefestigungen mit weniger oder mehr als
vier Befestigungsmitteln mit dem Ansatz (Gl. 6–1) bemessen werden können.
Unter Berücksichtigung der Kraftverteilungen in Abschnitt 6.3.5.3 und dem Modell in
Abb. 6.55 ist für Einzelbefestigungen davon auszugehen, dass auch hier die Belas-
tung in ähnlicher Weise aufgenommen wird.
δ=0
1 2
Wie sich bei den Versuchen und Simulationen zeigte, wird die Mörtelschicht in einigen
Bereichen sehr stark beschädigt. Damit die Druckkräfte über den Mörtel in den Unter-
grund eingeleitet werden können, ist auf eine ausreichend große Ankerplatte und Mör-
telfläche zu achten. Aus den bisherigen Untersuchungen kann jedoch nicht abgeleitet
werden, welches die maßgeblichen Parameter sind, so dass hierfür weitere Untersu-
chungen erforderlich sind.
Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das Seite 251
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
In Abschnitt 6.4 sind diverse Parameter untersucht worden. Aus der Variation des
Achsabstandes und der Mörtelfestigkeit konnte kein wesentlicher Einfluss auf die
Bruchlast der Konstruktionen abgeleitet werden. Unter der Maßgabe, dass der Mörtel
mindestens die Festigkeit des darunterliegenden Betons erreicht, kann dieser Parame-
ter unberücksichtigt bleiben. Der Achsabstand ist bei zunehmender Biege- oder Zug-
beanspruchung der Konstruktion entsprechend der Interaktion zu berücksichtigen, hat
jedoch auf das Querkrafttragverhalten keinen Einfluss.
Bei dem Lochspiel hat sich herausgestellt, dass die in den Normen vorgegebenen
Grenzwerte ausreichend sind.
Die Bruchlast der Befestigungsmittel ist stark von den verwendeten Systemen und
Untergrundeigenschaften abhängig. Insbesondere der Beton lässt die Verschiebungen
und somit auch die Steifigkeiten sehr stark streuen. Die vorliegenden FE-Ergebnisse
basieren auf Befestigungsmitteln mit geringer Steifigkeit in Richtung ihrer Längsachse
(ca. 50 kN/mm), so dass diese als auf der sicheren Seite liegend angesehen werden
können. Hierauf basiert auch der Bemessungsansatz.
Nach Mallée (2004) existiert ein Ansatz für die Berücksichtigung einer Mörtelschicht.
Dabei wird angenommen, dass der Dübel auf der lastabgewandten Seite in Höhe der
Oberkante der Mörtelschicht seine volle Quertragfähigkeit entwickeln kann. Am vorde-
ren Dübel platzt die Mörtelschicht frühzeitig ab, so dass die Kräfte nur über einen He-
belarm in den Untergrund abgeleitet werden können. Die Lasten wurden daher durch
Biegung im vorderen Dübel weitergeleitet, was die Höchstlast erheblich reduziert.
Die grundlegende Annahme bei diesem Ansatz ist, dass sich die Mörtelschicht nicht
infolge der Belastung verschiebt. Sollte sich die Mörtelschicht in Lastrichtung ver-
schieben, so ist eine reine Schubbeanspruchung in der Fuge Ankerplatte-
Mörtelschicht im hinteren Dübel nicht möglich.
In den Versuchen und Finite-Element-Rechnungen hat sich gezeigt, dass sich die
Mörtelschicht immer von der Betonoberfläche ablöst und gegenüber dieser verschiebt.
Dies passiert bereits bei geringer Belastung und wird nur anfangs durch die Vorspan-
nung in den Dübeln und die vorhandene Adhäsionskraft zwischen Mörtel und Beton
verhindert werden.
In Abschn. 6.5.1 wurden drei mögliche Ansätze vorgestellt, mit denen eine Bemes-
sung einer Ankerplatte mit Mörtelschicht durchgeführt werden kann. Die Ergebnisse
der Finite-Element-Simulationen haben gezeigt, dass die Festlegung einer Maximal-
verschiebung um maximal 1,0*d eine Steigerung der Höchstlast gegenüber den bishe-
rigen Bemessungsmodellen darstellt. Dabei werden dennoch Verformungen vermie-
Seite 252 Abschnitt 6: Einfluss einer Mörtelausgleichsschicht unter einer Ankerplatte auf das
Tragverhalten einer Befestigung unter Querlasten
den, die für das Tragwerk unverträglich sind. Für die Bemessungslast wird ein linearer
Zusammenhang zur Mörtelschichtdicke angesetzt.
Betonversagen wird generell nicht maßgebend.
Stahltragfähigkeit:
Abschnitt 5 behandelt den Einfluss einer Biegedruckkraft unter der Ankerplatte auf das
Ausbruchverhalten der gezogenen Befestigungsmittel. Untersucht wurde der Einfluss
der unter der Ankerplatte bei Biegebeanspruchung entstehenden Druckkraft auf den
normalen Betonausbruchkegel der Dübel bzw. Kopfbolzen. Eine Behinderung des Ke-
gels durch Überdrücken führt in der Regel zu einer Steigerung der Höchstlast.
Der entwickelte Bemessungsansatz macht die Größe des Einflusses der Biegedruck-
kraft von der effektiven Verankerungstiefe und dem inneren Hebelarm der Schnittkräf-
te (Ermittlung nach der Elastizitätstheorie) abhängig.
Im letzten Abschnitt 6 wird auf Grundlage von experimentellen und numerischen Un-
tersuchungen ein Ansatz für die Bemessungen von Ankerplatten mit einer Mörtelaus-
gleichsschicht unter Querlast entwickelt. Die Ergebnisse zeigen, dass die Versagens-
fälle Stahlbruch und Betonversagen unterschiedlich zu behandeln sind und dass die
Verschiebungen in Belastungsrichtung begrenzt werden sollten. Das vorhandene ge-
samte Tragsystem könnte eine große Deformation innerhalb eines Knotenpunktes
eventuell nicht kompensieren. Die vorgeschlagene Bemessung gilt nur für statische
Beanspruchungen. Für dynamische Belastungen sind weitere Untersuchungen erfor-
derlich.
Die Kombination dieser drei Bemessungsansätze mit den Bemessungsmodellen der
EOTA (1997) und des Eurocode 3 (DIN EN 1993-1-8 (2005)) ermöglicht eine sichere
und wirtschaftliche Methode für die Dimensionierung von Ankerplatten und den ange-
schlossenen Bauteilen und Befestigungsmitteln.
Insbesondere im Hinblick auf andere Einwirkungen (Torsion) oder Ankerplattengeo-
metrien (dreieckige Ankerplatte) sind weitere Untersuchungen erforderlich. Zudem ist
eine Verallgemeinerung des Bemessungsansatzes in Abschnitt 6 für andere Arten von
Befestigungsmitteln und die Erweiterung der Plastizitätstheorie des CEB Design Guide
zu prüfen. Zudem sind weitere Untersuchungen erforderlich, um zu klären, unter wel-
chen Bedingungen der vorgeschlagene Bemessungsansatz auch für Einzelbefesti-
gungen eingesetzt werden kann.
In Bezug auf die Ankerplattensteifigkeit ist die Umsetzung des Steifigkeitskriteriums in
der prCEN/TS 1992-4 und im Anschluss daran in die heute üblichen kleinen FE-
Programme der Firmen anzustreben.
Abschnitt 8: Conclusion and outlook Seite 255
Base plates are an important component to tightly connect steel and concrete struc-
tural members. This dissertation presents the results of experimental and numerical
investigations focusing on this topic. These investigations screen the safety and econ-
omy of the design methods for baseplates in international guidelines and standards
and yield new approaches.
After an introduction Section 2 gives an overview on the current design approaches
used for fastenings given in different guidelines, standards and literature.
Section 3 describes the finite-element-program MASA. Through all the calculations
several improvements and changes were implemented to the program to facilitate
comprehensive parameter studies. Improvements are e.g. the parallelization of the
frontal solver and a bandwidth optimizer, which increase the processing speed signifi-
cantly.
In the numerical simulations the large contact areas between base plate and concrete
slab revealed a lack of functionality. The contact between base plate an concrete has
to transmit pressure forces but no tension forces. With the implementation of a new
material model into the source code of MASA the contact layer is able to fulfill the
above requirements and furthermore allows the simulation of friction, prestress and
hole clearance.
In Section 4 the required base pate thickness of anchor groups is investigated. De-
signing the joint connection the thickness of the base plate is governing the bearing
and rotation capacity of the connection. The experimental and numerical investigations
give information on the safety and economy of the outcome of the design methods for
composite structures, steel structures and fastenings. The comparison among these
design approaches indicates that the design might yield both, conservative and un-
conservative connections.
On the base of all investigations two design approaches were developed, which are
mainly differing in the input data. In the first model it is assumed that the stiffness of
the fastener is known, in the simplified model the influence of the stiffness is neglected
which yields more conservative results.
Seite 256 Abschnitt 8: Conclusion and outlook
Section 5 illustrates the influence of the pressure force between base plate and con-
crete slab (due to a bending moment) on the ultimate load of a fastener. The numerical
investigations and the literature review indicated that the pressure force has an influ-
ence on the development of the concrete cones which are formed by pulling on fas-
teners. This effect results in a higher ultimate resistance of the fasteners.
In the proposed approach the influence on the ultimate resistance is depending on the
effective embedment depth and the inner lever arm of internal forces.
Mortar layers between a base plate and a concrete slab are used to level the under-
ground and assure a force-fit connection. Section 6 presents experimental and numer-
ical studies which result in an approach for the design of base plates with a mortar
layer and loaded by a shear force. The results demonstrate a significant difference in
case of the failure modes steel or concrete cone failure. It is also proposed to restrict
the overall displacements because it might be possible that the structural system is not
able to compensate such large deformations. The approach is limited to static loads;
dynamic loads will need further investigations.
The combination of those three design approaches together with the existing methods
in the guideline and standard of EOTA (1997) and Eurocode 3 (DIN EN 1993-1-8
(2005)), respectively allow a more safe and economic design of base plates and the
connected components and fasteners. Furthermore investigations are necessary to
verify if the new approach is applicable to single fastener connections.
With regard to different loads (torsion) or base plate arrangements (e.g. triangular
geometry) further investigations are necessary. Furthermore for a generalization of the
design approach in Section 6 additional studies are essential with regard to other
types of fasteners and the plasticity theory.
Abschnitt 9: Literatur Seite 257
9. Literatur
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Seite 262 Abschnitt 9: Literatur
10.
10.1
Nr. Nr.
Bezeichnung
Anzahl Bolzen
Verankerungstiefe
Kopfdurchmesser
Schaftdurchmesser
Achsabstand x
Achsabstand y
Druck-/Zugkraft
Hebelarm x
Profilposition
Exzentrizität X
Steifigkeit Bolzen
Profildicke
Plattenlänge x
Plattenbreite y
Verh. Profil/Platte
erf. Plattendicke
Bruchlast (Fu, Fk)
innerer Hebelarm
Bruchlast Fu
Verschiebung su
Verhältnis
FE / E-Theorie
innerer Hebelarm
LZ LD fD fZ fB αs
273 41080-1175MS35_020.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 M 0 160 10 400 330 35 20 48276 346 -46282 18 0,96 505 105 330 117,27 1,29 1,05 52,44 273
274 41080-1175MS35_034.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 M 0 160 10 400 330 35 34 48276 346 -49487 14 1,03 523 105 330 23,87 0,27 1,05 19,01 274
275 41080-1175MS35_070.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 M 0 160 10 400 330 35 70 48276 346 -57621 10 1,19 566 105 330 2,74 0,03 1,05 2,65 275
276 41080-1175ZS35_026.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 Z -70 160 10 400 330 35 26 48276 346 -34255 13,5 0,71 406 35 330 53,38 0,02 1,05 52,16 276
277 41080-1175ZS35_043.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 Z -70 160 10 400 330 35 43 48276 346 -41317 11 0,86 460 330 330 11,80 4,17 1,05 2,37 277
Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
278 41080-1175ZS35_085.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 Z -70 160 10 400 330 35 85 48276 346 -56339 10,5 1,17 563 330 330 1,53 0,53 1,05 1,01 278
279 61080-1175MS35_028.MS3 6 80 32 16 480 280 - 1175 M 0 160 10 530 330 35 28 81000 401 -78604 20 0,97 459 330 330 61,83 15,57 1,05 7,95 279
280 61080-1175MS35_046.MS3 6 80 32 16 480 280 - 1175 M 0 160 10 530 330 35 46 81000 401 -71942 10 0,89 570 330 330 13,96 3,14 1,05 7,12 280
281 61080-1175MS35_090.MS3 6 80 32 16 480 280 - 1175 M 0 160 10 530 330 35 90 81000 401 -92458 9 1,14 671 330 330 1,86 0,45 1,05 2,65 281
282 61080-1175ZS35_040.MS3 6 80 32 16 480 280 - 1175 Z -100 160 10 530 330 35 40 81000 401 -41769 9,5 0,52 559 330 330 21,21 5,18 1,05 7,29 282
283 61080-1175ZS35_067.MS3 6 80 32 16 480 280 - 1175 Z -100 160 10 530 330 35 67 81000 401 -55859 10 0,69 639 330 330 4,52 1,12 1,05 4,45 283
284 61080-1175ZS35_130.MS3 6 80 32 16 480 280 - 1175 Z -100 160 10 530 330 35 130 81000 401 -87914 10,5 1,09 725 330 330 0,62 0,15 1,05 1,10 284
285 42080-1175MS35_020.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 M 0 160 10 400 330 35 20 35964 334 -34266 21 0,95 1350 330 330 90,05 0,03 0,42 197,71 285
286 42080-1175MS35_034.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 M 0 160 10 400 330 35 34 35964 334 -34915 9,5 0,97 1350 330 330 18,35 0,01 0,42 42,83 286
287 42080-1175MS35_070.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 M 0 160 10 400 330 35 70 35964 334 -42442 7,8 1,18 1350 330 330 2,10 0,00 0,42 4,98 287
288 42080-1175ZS35_026.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 Z -70 160 10 400 330 35 26 35964 334 -20096 7,5 0,56 1350 330 330 40,99 0,01 0,42 95,98 288
289 42080-1175ZS35_043.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 Z -70 160 10 400 330 35 43 35964 334 -23626 9,5 0,66 1350 330 330 9,07 0,00 0,42 21,45 289
Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
290 42080-1175ZS35_085.MS3 4 80 32 16 350 280 - 1175 Z -70 160 10 400 330 35 85 35964 334 -38231 9,4 1,06 1350 330 330 1,17 0,00 0,42 2,78 290
Finite-Element-Simulation: Ankerplatte mit 4 und 6 Befesti-
gungsmitteln und ein-/zweiachsiger Biegung (Abschnitt 4.5)
Seite 263
E-Theorie Ergebnisse FE 0 0,50
10.2
Seite 264
Nr. Nr.
Bezeichnung
Anzahl Bolzen
Verankerungstiefe
Kopfdurchmesser
Schaftdurchmesser
Achsabstand x
Achsabstand y
Druck-/Zugkraft
Hebelarm x
Profilposition
Exzentrizität X
Steifigkeit Bolzen
Profildicke
Plattenlänge x
Plattenbreite y
Verh. Profil/Platte
erf. Plattendicke
Bruchlast (Fu, Fk)
innerer Hebelarm
Bruchlast Fu
Verschiebung su
Verhältnis
FE / E-Theorie
innerer Hebelarm
LZ LD fD fZ fB αs
1 41079-5000MS25_022.MS3 4 79 32 16 158 240 - 5000 M 0 160 20 208 290 25 22 1963,23 165 -2305 -422 0,97 168 49 55 0,15 0,10 0,44 0,84 1
2 41079-5000MW25_022.MS3 4 79 32 16 158 240 - 5000 M 0 30 20 208 290 25 22 1963,23 165 -2488 -517 1,05 178 49 55 0,15 0,10 2,33 0,19 2
3 41080-5000MS25_021.MS3 4 80 32 16 240 240 - 5000 M 0 160 20 290 290 25 21 2891,87 242 -3242 -380,5 0,93 226 80 82 0,57 0,51 0,44 1,79 3
4 41080-5000MW25_021.MS3 4 80 32 16 240 240 - 5000 M 0 30 20 290 290 25 21 2891,87 242 -3481 -464,5 0,99 243 80 82 0,57 0,51 2,33 0,60 4
5 41080-5000MW70_024.MS3 4 80 32 20 960 720 - 5000 M 0 30 10 1010 770 70 24 12150,4 945 -13592 -25,17 0,92 902 125 110 0,41 0,48 2,33 1,23 5
6 41080-1200MS35_036.MS3 4 80 32 20 960 720 - 1200 M 0 160 10 1010 770 35 36 72638 932 -61225 -8,33 0,70 780 300 272 3,35 2,02 0,44 4,67 6
7 41080+5000MS25_024.MS3 4 80 32 20 320 240 + 5000 M 0 160 20 370 290 25 24 -3583,9 317 3829 201,60 0,88 281 110 107 0,76 0,88 0,44 1,71 7
8 41081-5000MS25_024.MS3 4 81 32 16 324 240 - 5000 M 0 160 15 374 290 25 24 3839,49 319 -4293 -301,3 0,92 292 112 109 0,91 0,95 0,44 1,93 8
9 41081-5000MW25_024.MS3 4 81 32 16 324 240 - 5000 M 0 30 15 374 290 25 24 3839,49 319 -4623 -361,8 1,00 317 112 109 0,91 0,94 2,33 0,82 9
10 41081+5000MW25_024.MS3 4 81 32 20 324 240 + 5000 M 0 30 20 374 290 25 24 -3671,5 321 4340 265,9 0,98 332 112 109 0,81 0,90 2,36 0,73 10
11 41081-1200MW25_024.MS3 4 81 32 20 324 240 - 1200 M 0 30 20 374 290 25 24 17914,6 317 -20504 -42,16 0,95 307 112 105 1,02 0,94 2,36 0,93 11
12 41160-5000MW70_035.MS3 4 160 32 20 960 720 - 5000 M 0 30 10 1010 770 70 35 34384,5 945 -41499 -54,11 1,00 951 125 110 0,37 0,45 6,60 0,45 12
13 41160-1200MS35_054.MS3 4 160 32 20 960 720 - 1200 M 0 160 20 1010 770 35 54 205542 932 -182260 -10,53 0,73 805 300 272 2,81 1,68 1,24 3,30 13
14 41240-5000MW70_047.MS3 4 240 32 20 960 720 - 5000 M 0 30 10 1010 770 70 47 63181,2 945 -76902 -82,08 1,01 982 125 110 0,28 0,33 12,13 0,19 14
15 41240-1200MS35_071.MS3 4 240 32 20 960 720 - 1200 M 0 160 30 1010 770 35 71 377352 932 -353170 -12,63 0,77 831 300 272 2,27 1,35 2,27 2,15 15
16 41240-5000MW45_054.MS3 4 240 32 20 960 720 - 5000 M 0 30 10 1010 770 45 54 63181,2 945 -78171 -128,24 1,02 1004 250 235 1,80 1,71 12,13 0,52 16
17 61080-1200MM25_033.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 M 0 90 20 530 290 25 33 32568,2 401 -35739 -26,96 0,91 332 170 154 1,80 1,24 0,78 2,69 17
18 61080-5000MM25_033.MS3 6 80 32 16 240 240 - 5000 M 0 90 15 530 290 25 33 6786,04 402 -8072 -235,7 0,98 345 170 158 1,52 1,24 0,78 2,23 18
19 61080+5000MM25_030.MS3 6 80 32 16 240 240 + 5000 M 0 90 15 530 290 25 30 -6263,4 403 7794 243,8 1,03 470 170 161 1,82 0,79 0,78 3,39 19
20 61080-1200MS25_033.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 M 0 160 20 530 290 25 33 32568,2 401 -36068 -26,155 0,92 303 170 154 1,80 1,26 0,44 3,19 20
21 61080-5000MS25_033.MS3 6 80 32 16 240 240 - 5000 M 0 160 15 530 290 25 33 6786,04 402 -8201 -234,5 1,00 313 170 158 1,52 1,26 0,44 2,65 21
22 61080+5000MS25_030.MS3 6 80 32 16 240 240 + 5000 M 0 160 15 530 290 25 30 -6263,4 403 7830 238,9 1,03 376 170 161 1,82 0,97 0,44 3,78 22
23 61080-1200MW25_033.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 M 0 30 20 530 290 25 33 32568,2 401 -39175 -33,67 0,99 394 170 154 1,80 1,24 2,33 1,52 23
24 61080-5000MW25_033.MS3 6 80 32 16 240 240 - 5000 M 0 30 15 530 290 25 33 6786,04 402 -8717 -273,2 1,06 418 170 158 1,52 1,24 2,33 1,26 24
25 61080+5000MW25_030.MS3 6 80 32 16 240 240 + 5000 M 0 30 15 530 290 25 30 -6263,4 403 8297 273,5 1,09 423 170 161 1,82 1,67 2,33 1,33 25
26 61080-1200MS35_043.MS3 6 80 32 20 500 500 - 1200 M 0 160 10 1050 550 35 43 88326,1 818 -77032 -4,986 0,72 524 315 271 3,49 1,90 0,44 5,27 26
27 61080+5000MW35_031.MS3 6 80 32 20 500 500 + 5000 M 0 30 10 1050 550 35 31 -12608 828 14366 48,37 0,94 693 315 294 5,01 5,10 2,33 2,25 27
28 61081-1200MM25_057.MS3 6 81 32 16 500 240 - 1200 M 0 90 20 1050 290 25 57 87920,4 817 -82816 -12,745 0,78 571 365 316 4,52 2,45 0,79 4,21 28
29 61081-5000MM25_045.MS3 6 81 32 16 500 240 - 5000 M 0 90 15 1050 290 25 45 15073,6 823 -16979 -104 0,93 674 365 333 6,24 4,58 0,79 3,38 29
30 61081+5000MM25_042.MS3 6 81 32 16 500 240 + 5000 M 0 90 10 1050 290 25 42 -12681 827 15018 106,1 0,98 831 365 341 5,99 5,63 0,79 2,67 30
31 61081-1200MS25_057.MS3 6 81 32 16 500 240 - 1200 M 0 160 20 1050 290 25 57 87920,4 817 -81657 -12,125 0,77 547 365 316 4,52 2,47 0,44 4,68 31
32 61081-5000MS25_045.MS3 6 81 32 16 500 240 - 5000 M 0 160 15 1050 290 25 45 15073,6 823 -16018 -97,8 0,88 753 365 333 6,24 4,60 0,44 3,60 32
gungsmitteln und einachsiger Biegung (Abschnitt 4.7.1)
33 61081+5000MS25_042.MS3 6 81 32 16 500 240 + 5000 M 0 160 10 1050 290 25 42 -12681 827 13969 99 0,91 974 365 341 5,99 5,69 0,44 2,80 33
34 61081-1200MW25_057.MS3 6 81 32 16 500 240 - 1200 M 0 30 20 1050 290 25 57 87920,4 817 -86673 -15,44 0,81 695 365 316 4,52 2,45 2,36 2,83 34
Finite-Element-Simulation: Ankerplatte mit 4 und 6 Befesti-
35 61081-5000MW25_045.MS3 6 81 32 16 500 240 - 5000 M 0 30 15 1050 290 25 45 15073,6 823 -18029 -119,7 0,99 738 365 333 6,24 4,37 2,36 2,69 35
Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
E-Theorie Ergebnisse FE 0 0,50
Nr. Nr.
Bezeichnung
Anzahl Bolzen
Verankerungstiefe
Kopfdurchmesser
Schaftdurchmesser
Achsabstand x
Achsabstand y
Druck-/Zugkraft
Hebelarm x
Profilposition
Exzentrizität X
Steifigkeit Bolzen
Profildicke
Plattenlänge x
Plattenbreite y
Verh. Profil/Platte
erf. Plattendicke
Bruchlast (Fu, Fk)
innerer Hebelarm
Bruchlast Fu
Verschiebung su
Verhältnis
FE / E-Theorie
innerer Hebelarm
LZ LD fD fZ fB αs
36 61081+5000MW25_042.MS3 6 81 32 16 500 240 + 5000 M 0 30 10 1050 290 25 42 -12681 827 16921 129,35 1,10 1662 365 341 5,99 0,91 2,36 5,24 36
37 61160-1200MM25_071.MS3 6 160 32 16 500 500 - 1200 M 0 90 25 1050 550 35 71 259356 822 -245250 -10,105 0,78 728 315 281 2,52 1,18 2,20 2,57 37
38 61160-5000MM25_054.MS3 6 160 32 16 500 500 - 5000 M 0 90 15 1050 550 35 54 43309,4 828 -49759 -76,25 0,95 712 315 294 3,77 2,72 2,20 2,55 38
39 61160+5000MM25_051.MS3 6 160 32 16 500 500 + 5000 M 0 90 10 1050 550 35 51 -36163 831 45334 84,85 1,04 764 315 301 3,45 3,00 2,20 2,17 39
40 61160-1200MS25_071.MS3 6 160 32 16 500 500 - 1200 M 0 160 25 1050 550 35 71 259356 822 -234970 -8,69 0,75 678 315 281 2,52 1,18 1,24 3,59 40
41 61160-5000MS25_054.MS3 6 160 32 16 500 500 - 5000 M 0 160 15 1050 550 35 54 43309,4 828 -49264 -70,6 0,94 646 315 294 3,77 2,61 1,24 3,26 41
42 61160+5000MS25_051.MS3 6 160 32 16 500 500 + 5000 M 0 160 10 1050 550 35 51 -36163 831 46088 77,14 1,05 672 315 301 3,45 3,23 1,24 2,53 42
43 61160-1200MW25_071.MS3 6 160 32 16 500 500 - 1200 M 0 30 25 1050 550 35 71 259356 822 -296220 -16,565 0,94 830 315 281 2,52 1,19 6,60 1,11 43
44 61160-5000MW25_054.MS3 6 160 32 16 500 500 - 5000 M 0 30 15 1050 550 35 54 43309,4 828 -54706 -108,5 1,04 881 315 294 3,77 2,61 6,60 1,36 44
45 61160+5000MW25_051.MS3 6 160 32 16 500 500 + 5000 M 0 30 10 1050 550 35 51 -36163 831 49276 121,9 1,13 1317 315 301 3,45 2,08 6,60 1,30 45
46 61160+5000MW25_051.MS3 6 160 32 20 500 500 + 5000 M 0 30 30 1050 550 25 51 -35672 828 40988 168,64 0,95 -590 365 344 5,10 4,88 6,60 1,26 46
47 61160+5000MW70_035.MS3 6 160 32 20 500 500 + 5000 M 0 30 10 1050 550 70 35 -35672 828 45076 51,99 1,04 -616 130 109 0,50 0,70 6,60 0,62 47
48 61160+5000MW45_042.MS3 6 160 32 20 500 500 + 5000 M 0 30 10 1050 550 45 42 -35672 828 42224 84,74 0,98 -582 260 239 3,06 3,23 6,60 1,28 48
49 41080-1200ZM25_030.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 Z -67 90 20 370 290 25 30 17700,4 317 -14491 -30,71 0,68 234 43 173 2,31 0,03 0,78 5,24 49
50 41080-1200ZM35_028.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 Z -67 90 10 370 290 35 28 17700,4 317 -14537 -18,76 0,68 235 28 158 2,17 0,01 0,78 5,50 50
Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
51 41080-1200ZM45_025.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 Z -67 90 5 370 290 45 25 17700,4 317 -14596 -13,725 0,68 234 8 138 2,03 0,00 0,78 5,97 51
52 41080-5000ZM25_029.MS3 4 80 32 16 320 240 - 5000 Z -67 90 15 370 290 25 29 3840,77 319 -3398 -238,5 0,73 239 43 175 2,17 0,03 0,78 4,87 52
53 41080-5000ZM35_026.MS3 4 80 32 16 320 240 - 5000 Z -67 90 10 370 290 35 26 3840,77 319 -3312 -116,5 0,71 236 28 160 2,30 0,01 0,78 5,79 53
54 41080-5000ZM45_023.MS3 4 80 32 16 320 240 - 5000 Z -67 90 5 370 290 45 23 3840,77 319 -3242 -70,5 0,70 234 8 140 2,23 0,00 0,78 6,50 54
55 41080+5000ZM25_027.MS3 4 80 32 16 320 240 + 5000 Z 66,6 90 15 370 290 25 27 -3617,8 320 3244 220,5 0,74 237 43 177 2,41 0,04 0,78 5,36 55
56 41080+5000ZM35_025.MS3 4 80 32 16 320 240 + 5000 Z 66,6 90 10 370 290 35 25 -3617,8 320 3218 110,3 0,74 237 28 162 2,33 0,01 0,78 5,83 56
57 41080+5000ZM45_023.MS3 4 80 32 16 320 240 + 5000 Z 66,6 90 5 370 290 45 23 -3617,8 320 3235 68,1 0,74 237 8 142 2,01 0,00 0,78 5,84 57
58 41080-1200ZS25_030.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 Z -67 160 20 370 290 25 30 17700,4 317 -13299 -26,47 0,62 219 43 173 2,31 0,03 0,44 9,08 58
59 41080-1200ZS35_028.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 Z -67 160 10 370 290 35 28 17700,4 317 -13458 -15,725 0,63 221 28 158 2,17 0,01 0,44 9,69 59
60 41080-1200ZS45_025.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 Z -67 160 5 370 290 45 25 17700,4 317 -13614 -11,17 0,64 222 8 138 2,03 0,00 0,44 10,61 60
61 41080-5000ZS25_029.MS3 4 80 32 16 320 240 - 5000 Z -67 160 15 370 290 25 29 3840,77 319 -3075 -208,5 0,66 223 43 175 2,17 0,03 0,44 8,43 61
62 41080-5000ZS35_026.MS3 4 80 32 16 320 240 - 5000 Z -67 160 10 370 290 35 26 3840,77 319 -3128 -102,85 0,67 222 28 160 2,30 0,01 0,44 10,17 62
63 41080-5000ZS45_023.MS3 4 80 32 16 320 240 - 5000 Z -67 160 5 370 290 45 23 3840,77 319 -3119 -60,75 0,67 222 8 140 2,23 0,00 0,44 11,55 63
64 41080+5000ZS25_027.MS3 4 80 32 16 320 240 + 5000 Z 66,6 160 15 370 290 25 27 -3617,8 320 3091 202,5 0,71 222 43 177 2,41 0,04 0,44 9,19 64
65 41080+5000ZS35_025.MS3 4 80 32 16 320 240 + 5000 Z 66,6 160 10 370 290 35 25 -3617,8 320 3066 97,8 0,70 223 28 162 2,33 0,01 0,44 10,23 65
66 41080+5000ZS45_023.MS3 4 80 32 16 320 240 + 5000 Z 66,6 160 5 370 290 45 23 -3617,8 320 3086 57,75 0,70 225 8 142 2,01 0,00 0,44 10,38 66
67 41080-1200ZW25_030.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 Z -67 30 20 370 290 25 30 17700,4 317 -18104 -47,1 0,85 280 43 173 2,31 0,03 2,33 1,79 67
68 41080-1200ZW35_028.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 Z -67 30 10 370 290 35 28 17700,4 317 -17796 -30,75 0,83 278 28 158 2,17 0,01 2,33 1,85 68
69 41080-1200ZW45_025.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 Z -67 30 5 370 290 45 25 17700,4 317 -17304 -23,81 0,81 271 8 138 2,03 0,00 2,33 1,99 69
70 41080-5000ZW25_029.MS3 4 80 32 16 320 240 - 5000 Z -67 30 15 370 290 25 29 3840,77 319 -4081 -321 0,88 291 43 175 2,17 0,03 2,33 1,67 70
Seite 265
E-Theorie Ergebnisse FE 0 0,50
Seite 266
Nr. Nr.
Bezeichnung
Anzahl Bolzen
Verankerungstiefe
Kopfdurchmesser
Schaftdurchmesser
Achsabstand x
Achsabstand y
Druck-/Zugkraft
Hebelarm x
Profilposition
Exzentrizität X
Steifigkeit Bolzen
Profildicke
Plattenlänge x
Plattenbreite y
Verh. Profil/Platte
erf. Plattendicke
Bruchlast (Fu, Fk)
innerer Hebelarm
Bruchlast Fu
Verschiebung su
Verhältnis
FE / E-Theorie
innerer Hebelarm
LZ LD fD fZ fB αs
71 41080-5000ZW35_026.MS3 4 80 32 16 320 240 - 5000 Z -67 30 10 370 290 35 26 3840,77 319 -3918 -170,2 0,84 282 28 160 2,30 0,01 2,33 1,95 71
72 41080-5000ZW45_023.MS3 4 80 32 16 320 240 - 5000 Z -67 30 5 370 290 45 23 3840,77 319 -3789 -114,1 0,82 273 8 140 2,23 0,00 2,33 2,17 72
73 41080+5000ZW25_027.MS3 4 80 32 16 320 240 + 5000 Z 66,6 30 15 370 290 25 27 -3617,8 320 3902 302,5 0,89 287 43 177 2,41 0,04 2,33 1,84 73
74 41080+5000ZW35_025.MS3 4 80 32 16 320 240 + 5000 Z 66,6 30 10 370 290 35 25 -3617,8 320 3847 166 0,88 284 28 162 2,33 0,01 2,33 1,97 74
75 41080+5000ZW45_023.MS3 4 80 32 16 320 240 + 5000 Z 66,6 30 5 370 290 45 23 -3617,8 320 3773 112,2 0,86 280 8 142 2,01 0,00 2,33 1,95 75
76 41080+5000ZW25_038.MS3 4 80 32 16 960 240 + 5000 Z 66,6 30 10 1010 290 25 38 -10078 945 9346 98,24 0,77 739 283 401 10,75 3,63 2,33 4,25 76
77 41080-5000ZS25_042.MS3 4 80 32 16 960 240 - 5000 Z -67 160 10 1010 290 25 42 12016,8 937 -9385 -74,52 0,65 681 283 393 9,10 2,67 0,44 6,98 77
78 41080+5000ZW25_030.MS3 4 80 32 16 480 240 + 5000 Z 66,6 30 20 530 290 25 30 -5292,4 475 4982 158 0,78 390 103 232 3,86 0,35 2,33 2,94 78
79 41080-5000ZS25_032.MS3 4 80 32 16 480 240 - 5000 Z -67 160 20 530 290 25 32 5781,41 473 -4396 -117,96 0,63 319 103 229 3,72 0,30 0,44 10,40 79
80 41160-1200ZM25_062.MS3 4 160 55 22 640 480 - 1200 Z -124 90 50 690 530 25 62 113337 619 -100680 -29,5 0,73 514 106 334 3,74 0,07 2,20 3,06 80
81 41160-1200ZM35_053.MS3 4 160 55 22 640 480 - 1200 Z -124 90 15 690 530 35 53 113337 619 -92590 -18,7 0,68 493 71 299 4,29 0,03 2,20 3,99 81
82 41160-1200ZM45_050.MS3 4 160 55 22 640 480 - 1200 Z -124 90 10 690 530 45 50 113337 619 -96183 -14,35 0,70 499 36 264 3,51 0,01 2,20 3,75 82
83 41160-5000ZM25_052.MS3 4 160 55 22 640 480 - 5000 Z -124 90 30 690 530 25 52 22024,1 627 -20475 -191,5 0,77 513 106 341 4,55 0,12 2,20 3,61 83
84 41160-5000ZM35_045.MS3 4 160 55 22 640 480 - 5000 Z -124 90 15 690 530 35 45 22024,1 627 -20142 -105 0,76 499 71 306 5,07 0,05 2,20 4,61 84
85 41160-5000ZM45_042.MS3 4 160 55 22 640 480 - 5000 Z -124 90 10 690 530 45 42 22024,1 627 -20305 -72,6 0,76 500 36 271 4,33 0,01 2,20 4,54 85
86 41160+5000ZM25_046.MS3 4 160 55 22 640 480 + 5000 Z 124 90 25 690 530 25 46 -19590 631 19533 184,8 0,82 517 106 345 5,29 0,17 2,20 4,08 86
87 41160+5000ZM35_041.MS3 4 160 55 22 640 480 + 5000 Z 124 90 10 690 530 35 41 -19590 631 18898 107,5 0,80 504 71 310 5,42 0,07 2,20 4,86 87
88 41160+5000ZM45_039.MS3 4 160 55 22 640 480 + 5000 Z 124 90 10 690 530 45 39 -19590 631 18808 71,6 0,79 509 36 275 4,40 0,01 2,20 4,56 88
89 41160-1200ZS25_062.MS3 4 160 55 22 640 480 - 1200 Z -124 160 50 690 530 25 62 113337 619 -89486 -24,22 0,65 473 106 334 3,74 0,07 1,24 5,31 89
90 41160-1200ZS35_053.MS3 4 160 55 22 640 480 - 1200 Z -124 160 15 690 530 35 53 113337 619 -86502 -15,415 0,63 461 71 299 4,29 0,03 1,24 7,00 90
91 41160-1200ZS45_050.MS3 4 160 55 22 640 480 - 1200 Z -124 160 10 690 530 45 50 113337 619 -87805 -11,12 0,64 470 36 264 3,51 0,01 1,24 6,65 91
92 41160-5000ZS25_052.MS3 4 160 55 22 640 480 - 5000 Z -124 160 30 690 530 25 52 22024,1 627 -19084 -169 0,72 478 106 341 4,55 0,12 1,24 6,17 92
93 41160-5000ZS35_045.MS3 4 160 55 22 640 480 - 5000 Z -124 160 15 690 530 35 45 22024,1 627 -18827 -88,85 0,71 470 71 306 5,07 0,05 1,24 8,04 93
94 41160-5000ZS45_042.MS3 4 160 55 22 640 480 - 5000 Z -124 160 10 690 530 45 42 22024,1 627 -19306 -59,8 0,72 472 36 271 4,33 0,01 1,24 8,04 94
95 41160+5000ZS25_046.MS3 4 160 55 22 640 480 + 5000 Z 124 160 25 690 530 25 46 -19590 631 17583 156 0,74 479 106 345 5,29 0,17 1,24 6,90 95
96 41160+5000ZS35_041.MS3 4 160 55 22 640 480 + 5000 Z 124 160 10 690 530 35 41 -19590 631 18282 94 0,77 477 71 310 5,42 0,07 1,24 8,42 96
97 41160+5000ZS45_039.MS3 4 160 55 22 640 480 + 5000 Z 124 160 10 690 530 45 39 -19590 631 18129 59,15 0,76 484 36 275 4,40 0,01 1,24 8,08 97
98 41160-1200ZW25_062.MS3 4 160 55 22 640 480 - 1200 Z -124 30 50 690 530 25 62 113337 619 -132900 -50,95 0,97 611 106 334 3,74 0,07 6,59 1,04 98
99 41160-1200ZW35_053.MS3 4 160 55 22 640 480 - 1200 Z -124 30 15 690 530 35 53 113337 619 -116030 -35 0,85 565 71 299 4,29 0,03 6,59 1,34 99
100 41160-1200ZW45_050.MS3 4 160 55 22 640 480 - 1200 Z -124 30 10 690 530 45 50 113337 619 -118730 -27,5 0,87 574 36 264 3,51 0,01 6,59 1,25 100
101 41160-5000ZW25_052.MS3 4 160 55 22 640 480 - 5000 Z -124 30 30 690 530 25 52 22024,1 627 -25889 -292,5 0,97 629 106 341 4,55 0,12 6,60 1,25 101
102 41160-5000ZW35_045.MS3 4 160 55 22 640 480 - 5000 Z -124 30 15 690 530 35 45 22024,1 627 -24090 -173,5 0,90 585 71 306 5,07 0,05 6,60 1,56 102
103 41160-5000ZW45_042.MS3 4 160 55 22 640 480 - 5000 Z -124 30 10 690 530 45 42 22024,1 627 -24031 -131 0,90 579 36 271 4,33 0,01 6,60 1,52 103
104 41160+5000ZW25_046.MS3 4 160 55 22 640 480 + 5000 Z 124 30 25 690 530 25 46 -19590 631 22882 270 0,97 626 106 345 5,29 0,17 6,60 1,43 104
105 41160+5000ZW35_041.MS3 4 160 55 22 640 480 + 5000 Z 124 30 10 690 530 35 41 -19590 631 21929 173 0,93 602 71 310 5,42 0,07 6,60 1,65 105
Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
E-Theorie Ergebnisse FE 0 0,50
Nr. Nr.
Bezeichnung
Anzahl Bolzen
Verankerungstiefe
Kopfdurchmesser
Schaftdurchmesser
Achsabstand x
Achsabstand y
Druck-/Zugkraft
Hebelarm x
Profilposition
Exzentrizität X
Steifigkeit Bolzen
Profildicke
Plattenlänge x
Plattenbreite y
Verh. Profil/Platte
erf. Plattendicke
Bruchlast (Fu, Fk)
innerer Hebelarm
Bruchlast Fu
Verschiebung su
Verhältnis
FE / E-Theorie
innerer Hebelarm
LZ LD fD fZ fB αs
106 41160+5000ZW45_039.MS3 4 160 55 22 640 480 + 5000 Z 124 30 10 690 530 45 39 -19590 631 21692 128 0,92 596 36 275 4,40 0,01 6,60 1,53 106
107 41240-1200ZM25_111.MS3 4 240 90 40 960 720 - 1200 Z -182 90 100 1010 770 25 111 351141 902 -386500 -28,63 0,91 862 168 474 3,02 0,06 4,04 1,40 107
108 41240-1200ZM35_087.MS3 4 240 90 40 960 720 - 1200 Z -182 90 25 1010 770 35 87 351141 902 -312180 -17,9 0,73 782 118 424 4,49 0,04 4,04 2,34 108
109 41240-1200ZM45_078.MS3 4 240 90 40 960 720 - 1200 Z -182 90 15 1010 770 45 78 351141 902 -304210 -14,3 0,72 764 68 374 4,27 0,01 4,04 2,54 109
110 41240-5000ZM25_061.MS3 4 240 90 40 960 720 - 5000 Z -182 90 35 1010 770 25 61 61337,6 922 -54535 -169 0,73 733 168 494 11,49 0,37 4,04 4,87 110
111 41240-5000ZM35_058.MS3 4 240 90 40 960 720 - 5000 Z -182 90 15 1010 770 35 58 61337,6 922 -56143 -107,25 0,76 741 118 444 9,71 0,15 4,04 4,81 111
112 41240-5000ZM45_068.MS3 4 240 90 40 960 720 - 5000 Z -182 90 10 1010 770 45 68 61337,6 922 -61138 -70,6 0,82 802 68 394 4,21 0,02 4,04 2,43 112
113 41240+5000ZM25_052.MS3 4 240 90 40 960 720 + 5000 Z 182 90 30 1010 770 25 52 -51802 933 51549 173,65 0,82 755 168 505 13,61 0,60 4,04 5,42 113
114 41240+5000ZM35_052.MS3 4 240 90 40 960 720 + 5000 Z 182 90 15 1010 770 35 52 -51802 933 52396 109,5 0,84 771 118 455 9,95 0,21 4,04 4,81 114
115 41240+5000ZM45_055.MS3 4 240 90 40 960 720 + 5000 Z 182 90 10 1010 770 45 55 -51802 933 54488 75,5 0,87 794 68 405 5,93 0,03 4,04 3,36 115
116 41240-1200ZS25_111.MS3 4 240 90 40 960 720 - 1200 Z -182 160 100 1010 770 25 111 351141 902 -318860 -21,65 0,75 782 168 474 3,02 0,06 2,27 2,46 116
117 41240-1200ZS35_087.MS3 4 240 90 40 960 720 - 1200 Z -182 160 25 1010 770 35 87 351141 902 -275270 -13,615 0,65 724 118 424 4,49 0,05 2,27 4,12 117
118 41240-1200ZS45_078.MS3 4 240 90 40 960 720 - 1200 Z -182 160 15 1010 770 45 78 351141 902 -272020 -10,505 0,64 716 68 374 4,27 0,01 2,27 4,51 118
119 41240-5000ZS25_061.MS3 4 240 90 40 960 720 - 5000 Z -182 160 35 1010 770 25 61 61337,6 922 -51659 -147 0,70 688 168 494 11,49 0,37 2,27 8,11 119
Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
120 41240-5000ZS35_058.MS3 4 240 90 40 960 720 - 5000 Z -182 160 15 1010 770 35 58 61337,6 922 -51861 -87 0,70 698 118 444 9,71 0,15 2,27 8,33 120
121 41240-5000ZS45_068.MS3 4 240 90 40 960 720 - 5000 Z -182 160 10 1010 770 45 68 61337,6 922 -56489 -52,85 0,76 745 68 394 4,21 0,02 2,27 4,30 121
122 41240+5000ZS25_052.MS3 4 240 90 40 960 720 + 5000 Z 182 160 30 1010 770 25 52 -51802 933 48176 148 0,77 704 168 505 13,61 0,60 2,27 8,77 122
123 41240+5000ZS35_052.MS3 4 240 90 40 960 720 + 5000 Z 182 160 15 1010 770 35 52 -51802 933 49467 90,55 0,79 724 118 455 9,95 0,21 2,27 8,24 123
124 41240+5000ZS45_055.MS3 4 240 90 40 960 720 + 5000 Z 182 160 10 1010 770 45 55 -51802 933 51633 59,25 0,82 746 68 405 5,93 0,03 2,27 5,93 124
125 41240-1200ZW25_111.MS3 4 240 90 40 960 720 - 1200 Z -182 30 100 1010 770 25 111 351141 902 -499730 -47,2 1,18 972 168 474 3,02 0,06 12,12 0,47 125
126 41240-1200ZW35_087.MS3 4 240 90 40 960 720 - 1200 Z -182 30 25 1010 770 35 87 351141 902 -428490 -37 1,01 912 118 424 4,49 0,04 12,12 0,79 126
127 41240-1200ZW45_078.MS3 4 240 90 40 960 720 - 1200 Z -182 30 15 1010 770 45 78 351141 902 -402740 -29,95 0,95 887 68 374 4,27 0,01 12,12 0,85 127
128 41240-5000ZW25_061.MS3 4 240 90 40 960 720 - 5000 Z -182 30 35 1010 770 25 61 61337,6 922 -66488 -282 0,90 846 168 494 11,49 0,38 12,12 1,72 128
129 41240-5000ZW35_058.MS3 4 240 90 40 960 720 - 5000 Z -182 30 15 1010 770 35 58 61337,6 922 -66704 -188 0,90 861 118 444 9,71 0,15 12,12 1,64 129
130 41240-5000ZW45_068.MS3 4 240 90 40 960 720 - 5000 Z -182 30 10 1010 770 45 68 61337,6 922 -76377 -135,3 1,03 961 68 394 4,21 0,02 12,12 0,81 130
131 41240+5000ZW25_052.MS3 4 240 90 40 960 720 + 5000 Z 182 30 30 1010 770 25 52 -51802 933 56243 264,5 0,90 833 168 505 13,61 0,61 12,11 1,98 131
132 41240+5000ZW35_052.MS3 4 240 90 40 960 720 + 5000 Z 182 30 15 1010 770 35 52 -51802 933 59253 186 0,95 900 118 455 9,95 0,21 12,11 1,66 132
133 41240+5000ZW45_055.MS3 4 240 90 40 960 720 + 5000 Z 182 30 10 1010 770 45 55 -51802 933 62086 141 0,99 960 68 405 5,93 0,03 12,11 1,13 133
134 61080-1200ZM25_045.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 Z -95 90 20 530 290 25 45 32570 401 -23360 -19,28 0,59 355 75 250 3,01 0,04 0,78 6,83 134
135 61080-5000ZM25_042.MS3 6 80 32 16 240 240 - 5000 Z -95 90 15 530 290 25 42 6785,78 402 -5238 -154,7 0,64 363 75 254 3,03 0,05 0,78 6,77 135
136 61080+5000ZM25_039.MS3 6 80 32 16 240 240 + 5000 Z 95,4 90 15 530 290 25 39 -6257,8 403 5002 137,4 0,66 364 75 256 3,34 0,06 0,78 7,32 136
137 61080-1200ZS25_045.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 Z -95 160 20 530 290 25 45 32570 401 -21060 -16,295 0,53 338 75 250 3,01 0,04 0,44 11,69 137
138 61080-5000ZS25_042.MS3 6 80 32 16 240 240 - 5000 Z -95 160 15 530 290 25 42 6785,78 402 -4933 -140,9 0,60 343 75 254 3,03 0,05 0,44 11,46 138
139 61080+5000ZS25_039.MS3 6 80 32 16 240 240 + 5000 Z 95,4 160 15 530 290 25 39 -6257,8 403 4679 123,7 0,62 341 75 256 3,34 0,06 0,44 12,28 139
140 61080-1200ZW25_045.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 Z -95 30 20 530 290 25 45 32570 401 -31299 -30,79 0,79 415 75 250 3,01 0,04 2,33 2,36 140
Seite 267
E-Theorie Ergebnisse FE 0 0,50
Seite 268
Nr. Nr.
Bezeichnung
Anzahl Bolzen
Verankerungstiefe
Kopfdurchmesser
Schaftdurchmesser
Achsabstand x
Achsabstand y
Druck-/Zugkraft
Hebelarm x
Profilposition
Exzentrizität X
Steifigkeit Bolzen
Profildicke
Plattenlänge x
Plattenbreite y
Verh. Profil/Platte
erf. Plattendicke
Bruchlast (Fu, Fk)
innerer Hebelarm
Bruchlast Fu
Verschiebung su
Verhältnis
FE / E-Theorie
innerer Hebelarm
LZ LD fD fZ fB αs
141 61080-5000ZW25_042.MS3 6 80 32 16 240 240 - 5000 Z -95 30 15 530 290 25 42 6785,78 402 -6867 -224,7 0,84 430 75 254 3,03 0,05 2,33 2,35 141
142 61080+5000ZW25_039.MS3 6 80 32 16 240 240 + 5000 Z 95,4 30 15 530 290 25 39 -6257,8 403 6202 200,7 0,82 599 75 256 3,34 0,04 2,33 2,59 142
143 61080-1200ZS25_049.MS3 6 80 32 20 500 500 - 1200 Z -189 160 20 1050 550 25 49 88331,5 818 -36111 -5,268 0,34 605 176 510 15,76 0,23 0,44 44,52 143
144 61081-1200ZM25_070.MS3 6 81 32 16 500 240 - 1200 Z -189 90 20 1050 290 25 70 87917,3 817 -40941 -7,705 0,38 635 176 505 9,97 0,15 0,79 20,11 144
145 61081-5000ZM25_054.MS3 6 81 32 16 500 240 - 5000 Z -189 90 15 1050 290 25 54 15073,9 823 -8994 -52 0,49 635 176 522 13,92 0,31 0,79 23,43 145
146 61081+5000ZM25_046.MS3 6 81 32 16 500 240 + 5000 Z 189 90 10 1050 290 25 46 -12681 827 9091 50,9 0,59 759 176 530 17,15 0,45 0,79 25,45 146
147 61081-1200ZS25_070.MS3 6 81 32 16 500 240 - 1200 Z -189 160 20 1050 290 25 70 87917,3 817 -38541 -6,625 0,36 616 176 505 9,97 0,15 0,44 31,74 147
148 61081-5000ZS25_054.MS3 6 81 32 16 500 240 - 5000 Z -189 160 15 1050 290 25 54 15073,9 823 -8756 -47,8 0,48 619 176 522 13,92 0,32 0,44 33,81 148
149 61081+5000ZS25_046.MS3 6 81 32 16 500 240 + 5000 Z 189 160 10 1050 290 25 46 -12681 827 8561 46,5 0,56 820 176 530 17,15 0,40 0,44 37,44 149
150 61081-1200ZW25_070.MS3 6 81 32 16 500 240 - 1200 Z -189 30 20 1050 290 25 70 87917,3 817 -52034 -12,64 0,49 705 176 505 9,97 0,15 2,36 7,48 150
151 61081-5000ZW25_054.MS3 6 81 32 16 500 240 - 5000 Z -189 30 15 1050 290 25 54 15073,9 823 -10813 -75,5 0,59 702 176 522 13,92 0,32 2,36 9,61 151
152 61081+5000ZW25_046.MS3 6 81 32 16 500 240 + 5000 Z 189 30 10 1050 290 25 46 -12681 827 10198 69,35 0,66 758 176 530 17,15 0,50 2,36 11,05 152
153 61081-1200ZS25_067.MS3 6 81 32 20 500 240 - 1200 Z -189 160 20 1050 290 25 67 84342,4 816 -34536 -5,339 0,34 -1703 176 494 10,31 0,16 0,44 32,41 153
154 61081-1200ZS35_067.MS3 6 81 32 20 500 240 - 1200 Z -189 160 10 1050 290 35 67 84342,4 816 -37908 -3,13 0,37 -1853 126 444 7,48 0,06 0,44 31,40 154
155 61160-1200ZM25_111.MS3 6 160 32 16 500 500 - 1200 Z -200 90 25 1050 550 35 111 259246 822 -195960 -9,625 0,62 798 115 481 3,31 0,02 2,20 3,01 155
156 61160-5000ZM25_076.MS3 6 160 32 16 500 500 - 5000 Z -200 90 15 1050 550 35 76 43305 828 -32999 -50,25 0,63 751 115 494 6,40 0,05 2,20 5,65 156
157 61160+5000ZM25_063.MS3 6 160 32 16 500 500 + 5000 Z 200 90 10 1050 550 35 63 -36172 831 29826 48,85 0,68 752 115 501 8,45 0,08 2,20 7,29 157
158 61160-1200ZS25_111.MS3 6 160 32 16 500 500 - 1200 Z -200 160 25 1050 550 35 111 259246 822 -163790 -6,99 0,52 748 115 481 3,31 0,02 1,24 5,32 158
159 61160-5000ZS25_076.MS3 6 160 32 16 500 500 - 5000 Z -200 160 15 1050 550 35 76 43305 828 -30421 -40,2 0,58 705 115 494 6,40 0,05 1,24 9,87 159
160 61160+5000ZS25_063.MS3 6 160 32 16 500 500 + 5000 Z 200 160 10 1050 550 35 63 -36172 831 27261 37,94 0,62 709 115 501 8,45 0,08 1,24 12,62 160
161 61160-1200ZW25_111.MS3 6 160 32 16 500 500 - 1200 Z -200 30 25 1050 550 35 111 259246 822 -296640 -19,315 0,95 928 115 481 3,31 0,02 6,60 1,01 161
162 61160-5000ZW25_076.MS3 6 160 32 16 500 500 - 5000 Z -200 30 15 1050 550 35 76 43305 828 -42721 -92,5 0,82 889 115 494 6,40 0,05 6,60 1,91 162
163 61160+5000ZW25_063.MS3 6 160 32 16 500 500 + 5000 Z 200 30 10 1050 550 35 63 -36172 831 36581 91,5 0,84 907 115 501 8,45 0,08 6,60 2,49 163
164 61160-1200ZS25_106.MS3 6 160 32 20 500 500 - 1200 Z -189 160 60 1050 550 25 106 249680 818 -152750 -11,902 0,51 705 176 510 4,40 0,06 1,24 6,37 164
165 61160-1200ZW25_106.MS3 6 160 32 20 500 500 - 1200 Z -189 30 60 1050 550 25 106 249680 818 -271520 -27,426 0,90 8929 176 510 4,40 0,06 6,59 1,24 165
166 61160-1200ZW35_086.MS3 6 160 32 20 500 500 - 1200 Z -189 30 20 1050 550 35 86 249680 818 -224840 -18,34 0,74 202680 126 460 6,05 0,04 6,59 1,89 166
167 41080-12000S25_025.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 0 0 160 20 370 290 25 25 17700,1 317 -17750 -33,92 0,83 279 110 107 0,93 0,77 0,44 2,29 167
168 41080-12000S60_017.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 0 0 160 5 370 290 60 17 17700,1 317 -19354 -7,95 0,90 295 45 42 0,18 0,17 0,44 2,21 168
169 41080-12000S70_016.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 0 0 160 5 370 290 70 16 17700,1 317 -19834 -5,38 0,93 300 30 27 0,06 0,06 0,44 1,33 169
170 41080-12000W25_025.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 0 0 30 20 370 290 25 25 17700,1 317 -19205 -47,16 0,90 300 110 107 0,93 0,76 2,33 0,89 170
171 41080-12000W60_017.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 0 0 30 5 370 290 60 17 17700,1 317 -20761 -15,47 0,97 314 45 42 0,18 0,17 2,33 0,54 171
172 41080-12000W70_016.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 0 0 30 5 370 290 70 16 17700,1 317 -20455 -11,90 0,96 319 30 27 0,06 0,06 2,33 0,28 172
173 41080-12001S25_026.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 1 -10 160 20 370 290 25 26 17700,9 317 -17029 -30,12 0,80 270 100 117 1,08 0,51 0,44 3,09 173
174 41080-12001S60_019.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 1 -20 160 5 370 290 60 19 17700,9 317 -18401 -6,69 0,86 286 25 62 0,41 0,02 0,44 4,60 174
175 41080-12001S70_013.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 1 -30 160 5 370 290 70 13 17700,9 317 -18523 -5,20 0,86 287 0 57 0,99 0,00 0,44 12,69 175
Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
E-Theorie Ergebnisse FE 0 0,50
Nr. Nr.
Bezeichnung
Anzahl Bolzen
Verankerungstiefe
Kopfdurchmesser
Schaftdurchmesser
Achsabstand x
Achsabstand y
Druck-/Zugkraft
Hebelarm x
Profilposition
Exzentrizität X
Steifigkeit Bolzen
Profildicke
Plattenlänge x
Plattenbreite y
Verh. Profil/Platte
erf. Plattendicke
Bruchlast (Fu, Fk)
innerer Hebelarm
Bruchlast Fu
Verschiebung su
Verhältnis
FE / E-Theorie
innerer Hebelarm
LZ LD fD fZ fB αs
176 41080-12001W25_026.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 1 -10 30 20 370 290 25 26 17700,9 317 -19146 -44,66 0,89 295 100 117 1,08 0,52 2,33 1,03 176
177 41080-12001W60_019.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 1 -20 30 5 370 290 60 19 17700,9 317 -20664 -14,65 0,96 311 25 62 0,41 0,02 2,33 0,89 177
178 41080-12001W70_013.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 1 -30 30 5 370 290 70 13 17700,9 317 -20030 -12,70 0,94 306 0 57 0,99 0,00 2,33 2,38 178
179 41080-12002S25_027.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 2 -20 160 20 370 290 25 27 17704 317 -15847 -26,32 0,74 261 90 127 1,24 0,33 0,44 4,06 179
180 41080-12002S60_019.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 2 -30 160 5 370 290 60 19 17704 317 -17842 -6,48 0,83 276 15 72 0,64 0,00 0,44 6,44 180
181 41080-12002S70_014.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 2 -40 160 5 370 290 70 14 17704 317 -17979 -4,84 0,84 277 0 67 1,30 0,00 0,44 14,07 181
182 41080-12002W25_027.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 2 -20 30 20 370 290 25 27 17704 317 -18835 -42,16 0,88 292 90 127 1,24 0,34 2,33 1,16 182
183 41080-12002W60_019.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 2 -30 30 5 370 290 60 19 17704 317 -19943 -14,65 0,93 304 15 72 0,64 0,00 2,33 1,22 183
184 41080-12002W70_014.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 2 -40 30 5 370 290 70 14 17704 317 -19719 -12,70 0,92 300 0 67 1,30 0,00 2,33 2,64 184
185 41080-12003S25_028.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 3 -30 160 20 370 290 25 28 17702,6 317 -15185 -24,42 0,71 252 80 137 1,39 0,20 0,44 5,03 185
186 41080-12003S60_019.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 3 -40 160 5 370 290 60 19 17702,6 317 -17016 -6,27 0,79 265 5 82 0,95 0,00 0,44 8,44 186
187 41080-12003S70_016.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 3 -50 160 5 370 290 70 16 17702,6 317 -17322 -4,66 0,81 270 0 77 1,32 0,00 0,44 12,46 187
188 41080-12003W25_028.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 3 -30 30 20 370 290 25 28 17702,6 317 -18242 -39,66 0,85 290 80 137 1,39 0,21 2,33 1,27 188
189 41080-12003W60_019.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 3 -40 30 5 370 290 60 19 17702,6 317 -19016 -14,65 0,89 296 5 82 0,95 0,00 2,33 1,58 189
Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
190 41080-12003W70_016.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 3 -50 30 5 370 290 70 16 17702,6 317 -19411 -12,70 0,91 298 0 77 1,32 0,00 2,33 2,34 190
191 41080-12004S25_029.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 4 -40 160 20 370 290 25 29 17700,7 317 -15257 -24,42 0,71 244 70 147 1,55 0,13 0,44 5,91 191
192 41080-12004S60_020.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 4 -50 160 5 370 290 60 20 17700,7 317 -16384 -6,06 0,76 257 0 92 1,15 0,00 0,44 9,12 192
193 41080-12004S70_019.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 4 -60 160 5 370 290 70 19 17700,7 317 -16923 -4,48 0,79 265 0 87 1,14 0,00 0,44 9,51 193
194 41080-12004W25_029.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 4 -40 30 20 370 290 25 29 17700,7 317 -18207 -39,66 0,85 288 70 147 1,55 0,13 2,33 1,36 194
195 41080-12004W60_020.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 4 -50 30 5 370 290 60 20 17700,7 317 -18453 -14,65 0,86 292 0 92 1,15 0,00 2,33 1,71 195
196 41080-12004W70_019.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 4 -60 30 5 370 290 70 19 17700,7 317 -19358 -12,70 0,90 300 0 87 1,14 0,00 2,33 1,78 196
197 41080-12005S25_029.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 5 -50 160 20 370 290 25 29 17703,3 317 -14334 -24,42 0,67 234 60 157 1,89 0,08 0,44 7,38 197
198 41080-12005S60_020.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 5 -60 160 5 370 290 60 20 17703,3 317 -15645 -6,06 0,73 248 0 102 1,58 0,00 0,44 11,22 198
199 41080-12005S70_019.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 5 -70 160 5 370 290 70 19 17703,3 317 -16255 -4,66 0,76 256 0 97 1,58 0,00 0,44 11,83 199
200 41080-12005W25_029.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 5 -50 30 20 370 290 25 29 17703,3 317 -17923 -42,16 0,84 280 60 157 1,89 0,08 2,33 1,58 200
201 41080-12005W60_020.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 5 -60 30 5 370 290 60 20 17703,3 317 -18219 -15,47 0,85 284 0 102 1,58 0,00 2,33 2,10 201
202 41080-12005W70_019.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 5 -70 30 5 370 290 70 19 17703,3 317 -19104 -13,50 0,89 292 0 97 1,58 0,00 2,33 2,22 202
203 41080-12006S25_030.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 6 -60 160 20 370 290 25 30 17701,3 317 -14107 -24,42 0,66 228 50 167 2,06 0,04 0,44 8,14 203
204 41080-05006S25_038.MS3 4 80 32 16 320 240 - 500 6 -67 160 25 370 290 25 38 57865,6 329 -39287 -6,39 0,56 237 38 181 1,97 0,01 0,44 8,02 204
205 41080-08006S25_033.MS3 4 80 32 16 320 240 - 800 6 -67 160 20 370 290 25 33 30830,7 332 -21685 -10,99 0,58 229 38 184 2,43 0,01 0,44 9,74 205
206 41080-12006W25_030.MS3 4 80 32 16 320 240 - 1200 6 -60 30 20 370 290 25 30 17701,3 317 -17629 -42,16 0,82 280 50 167 2,06 0,04 2,33 1,65 206
207 41080-05006W25_038.MS3 4 80 32 16 320 240 - 500 6 -67 30 25 370 290 25 38 57865,6 329 -57693 -13,86 0,82 300 38 181 1,97 0,01 2,33 1,53 207
208 41080-08006W25_033.MS3 4 80 32 16 320 240 - 800 6 -67 30 20 370 290 25 33 30830,7 332 -30417 -22,84 0,82 294 38 184 2,43 0,01 2,33 1,87 208
209 61080-12000S25_033.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 0 0 160 20 530 290 25 33 32568,2 401 -31347 -23,23 0,80 271 170 154 1,80 1,21 0,44 3,28 209
210 61080-12000S60_021.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 0 0 160 5 530 290 60 21 32568,2 401 -37684 -6,87 0,96 307 80 64 0,50 0,51 0,44 3,85 210
Seite 269
E-Theorie Ergebnisse FE 0 0,50
Seite 270
Nr. Nr.
Bezeichnung
Anzahl Bolzen
Verankerungstiefe
Kopfdurchmesser
Schaftdurchmesser
Achsabstand x
Achsabstand y
Druck-/Zugkraft
Hebelarm x
Profilposition
Exzentrizität X
Steifigkeit Bolzen
Profildicke
Plattenlänge x
Plattenbreite y
Verh. Profil/Platte
erf. Plattendicke
Bruchlast (Fu, Fk)
innerer Hebelarm
Bruchlast Fu
Verschiebung su
Verhältnis
FE / E-Theorie
innerer Hebelarm
LZ LD fD fZ fB αs
211 61080-12000S70_018.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 0 0 160 5 530 290 70 18 32568,2 401 -37889 -4,17 0,96 344 50 34 0,12 0,20 0,44 2,59 211
212 61080-12000W25_033.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 0 0 30 20 530 290 25 33 32568,2 401 -32206 -30,20 0,82 343 170 154 1,80 1,22 2,33 1,53 212
213 61080-12000W60_021.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 0 0 30 5 530 290 60 21 32568,2 401 -36938 -11,63 0,94 357 80 64 0,50 0,50 2,33 1,29 213
214 61080-12000W70_018.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 0 0 30 5 530 290 70 18 32568,2 401 -39313 -8,78 1,00 378 50 34 0,12 0,20 2,33 0,65 214
215 61080-12001S25_038.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 1 -15 160 20 530 290 25 38 32569,8 401 -27912 -18,03 0,71 307 155 169 1,56 0,61 0,44 4,08 215
216 61080-12001S60_023.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 1 -20 160 5 530 290 60 23 32573 401 -30710 -5,05 0,78 323 60 84 0,87 0,16 0,44 7,96 216
217 61080-12001S70_019.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 1 -20 160 5 530 290 70 19 32573 401 -32353 -3,40 0,82 350 30 54 0,41 0,04 0,44 7,41 217
218 61080-12001W25_038.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 1 -15 30 20 530 290 25 38 32569,8 401 -32698 -27,00 0,83 370 155 169 1,56 0,62 2,33 1,45 218
219 61080-12001W60_023.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 1 -20 30 5 530 290 60 23 32573 401 -34216 -10,61 0,87 361 60 84 0,87 0,16 2,33 1,91 219
220 61080-12001W70_019.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 1 -20 30 5 530 290 70 19 32573 401 -35634 -8,29 0,90 374 30 54 0,41 0,04 2,33 1,48 220
221 61080-12002S25_039.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 2 -30 160 20 530 290 25 39 32566,9 401 -25929 -16,73 0,66 316 140 184 1,86 0,42 0,44 5,44 221
222 61080-12002S60_028.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 2 -40 160 5 530 290 60 28 32566,9 401 -28884 -4,27 0,73 337 40 104 0,91 0,03 0,44 8,73 222
223 61080-12002S70_020.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 2 -50 160 5 530 290 70 20 32566,9 401 -30357 -3,18 0,77 350 0 84 1,32 0,00 0,44 16,60 223
224 61080-12002W25_039.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 2 -30 30 20 530 290 25 39 32566,9 401 -30510 -25,40 0,77 373 140 184 1,86 0,41 2,33 1,71 224
225 61080-12002W60_028.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 2 -40 30 5 530 290 60 28 32566,9 401 -32596 -10,10 0,83 368 40 104 0,91 0,03 2,33 1,72 225
226 61080-12002W70_020.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 2 -50 30 5 530 290 70 20 32566,9 401 -34286 -8,29 0,87 370 0 84 1,32 0,00 2,33 3,11 226
227 61080-12003S25_039.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 3 -45 160 20 530 290 25 39 32570,4 401 -23184 -15,43 0,59 320 125 199 2,35 0,29 0,44 7,48 227
228 61080-12003S60_028.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 3 -55 160 5 530 290 60 28 32571,8 401 -27032 -4,14 0,69 335 25 119 1,36 0,01 0,44 11,94 228
229 61080-12003S70_021.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 3 -65 160 5 530 290 70 21 32571,8 401 -28519 -3,07 0,72 348 0 99 1,86 0,00 0,44 19,90 229
230 61080-12003W25_039.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 3 -45 30 20 530 290 25 39 32570,4 401 -29020 -25,40 0,74 371 125 199 2,35 0,30 2,33 2,08 230
231 61080-12003W60_028.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 3 -55 30 5 530 290 60 28 32571,8 401 -32306 -10,10 0,82 367 25 119 1,36 0,01 2,33 2,27 231
232 61080-12003W70_021.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 3 -65 30 5 530 290 70 21 32571,8 401 -33130 -8,29 0,84 368 0 99 1,86 0,00 2,33 3,73 232
233 61080-12004S25_040.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 4 -60 160 20 530 290 25 40 32569,6 401 -20603 -14,13 0,52 324 110 214 2,71 0,18 0,44 9,54 233
234 61080-12004S60_028.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 4 -70 160 5 530 290 60 28 32570,4 401 -25643 -4,01 0,65 335 10 134 1,94 0,00 0,44 15,35 234
235 61080-12004S70_022.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 4 -80 160 5 530 290 70 22 32570,4 401 -27395 -2,96 0,70 348 0 114 2,47 0,00 0,44 22,94 235
236 61080-12004W25_040.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 4 -60 30 20 530 290 25 40 32569,6 401 -27858 -25,40 0,71 373 110 214 2,71 0,19 2,33 2,33 236
237 61080-12004W60_028.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 4 -70 30 5 530 290 60 28 32570,4 401 -31102 -10,10 0,79 364 10 134 1,94 0,00 2,33 2,88 237
238 61080-12004W70_022.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 4 -80 30 5 530 290 70 22 32570,4 401 -31737 -8,29 0,81 365 0 114 2,47 0,00 2,33 4,30 238
239 61080-12005S25_040.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 5 -75 160 20 530 290 25 40 32570,7 401 -19878 -14,13 0,50 323 95 229 3,32 0,12 0,44 12,08 239
240 61080-12005S60_029.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 5 -85 160 5 530 290 60 29 32569,6 401 -24487 -3,88 0,62 335 0 149 2,40 0,00 0,44 17,09 240
241 61080-12005S70_027.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 5 -95 160 5 530 290 70 27 32569,6 401 -26681 -2,85 0,68 351 0 129 1,93 0,00 0,44 15,88 241
242 61080-12005W25_040.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 5 -75 30 20 530 290 25 40 32570,7 401 -26392 -25,40 0,67 370 95 229 3,32 0,12 2,33 2,74 242
243 61080-12005W60_029.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 5 -85 30 5 530 290 60 29 32569,6 401 -29870 -10,10 0,76 362 0 149 2,40 0,00 2,33 3,20 243
244 61080-12005W70_027.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 5 -95 30 5 530 290 70 27 32569,6 401 -31589 -8,78 0,80 369 0 129 1,93 0,00 2,33 2,98 244
245 61080-12006S25_045.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 6 -90 160 20 530 290 25 45 32570,6 401 -18583 -12,83 0,47 332 80 244 2,82 0,05 0,44 11,05 245
Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
E-Theorie Ergebnisse FE 0 0,50
Nr. Nr.
Bezeichnung
Anzahl Bolzen
Verankerungstiefe
Kopfdurchmesser
Schaftdurchmesser
Achsabstand x
Achsabstand y
Druck-/Zugkraft
Hebelarm x
Profilposition
Exzentrizität X
Steifigkeit Bolzen
Profildicke
Plattenlänge x
Plattenbreite y
Verh. Profil/Platte
erf. Plattendicke
Bruchlast (Fu, Fk)
innerer Hebelarm
Bruchlast Fu
Verschiebung su
Verhältnis
FE / E-Theorie
innerer Hebelarm
LZ LD fD fZ fB αs
246 61080-05006S25_063.MS3 6 80 32 16 240 240 - 500 6 -95 160 50 570 330 25 63 119164 411 -63708 -4,43 0,44 367 70 251 1,73 0,01 0,44 7,26 246
247 61080-08006S25_053.MS3 6 80 32 16 240 240 - 800 6 -95 160 25 570 330 25 53 58839 413 -33694 -6,86 0,47 345 70 258 2,22 0,02 0,44 9,04 247
248 61080-12006S60_029.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 6 -105 160 5 530 290 60 29 32567,4 401 -23202 -3,75 0,59 335 0 169 3,51 0,00 0,44 21,97 248
249 61080-12006S70_027.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 6 -70 160 5 530 290 70 27 32567,4 401 -25401 -2,85 0,64 348 0 104 1,01 0,00 0,44 10,33 249
Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
250 61080-12006W25_045.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 6 -90 30 20 530 290 25 45 32570,6 401 -27430 -25,40 0,70 387 80 244 2,82 0,05 2,33 2,25 250
251 61080-05006W25_063.MS3 6 80 32 16 240 240 - 500 6 -95 30 50 570 330 25 63 119164 411 -104160 -8,99 0,72 418 70 251 1,73 0,01 2,33 1,39 251
252 61080-08006W25_053.MS3 6 80 32 16 240 240 - 800 6 -95 30 25 570 330 25 53 58839 413 -53223 -14,80 0,75 412 70 258 2,22 0,02 2,33 1,75 252
253 61080-12006W60_029.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 6 -105 30 5 530 290 60 29 32567,4 401 -28261 -10,10 0,72 359 0 169 3,51 0,00 2,33 4,12 253
254 61080-12006W70_027.MS3 6 80 32 16 240 240 - 1200 6 -70 30 5 530 290 70 27 32567,4 401 -31495 -8,78 0,80 368 0 104 1,01 0,00 2,33 1,94 254
Seite 271
10.3
Seite 272
4.7.2)
Nr. Nr.
Bezeichnung
Anzahl Bolzen
Verankerungstiefe
Kopfdurchmesser
Schaftdurchmesser
Achsabstand x
Achsabstand y
Druck-/Zugkraft
Hebelarm x
Profilposition
Exzentrizität X
Steifigkeit Bolzen
Profildicke
Plattenlänge x
Plattenbreite y
Verh. Profil/Platte
erf. Plattendicke
Bruchlast (Fu, Fk)
innerer Hebelarm
Bruchlast Fu
Verschiebung su
Verhältnis
FE / E-Theorie
innerer Hebelarm
LZ LD fD fZ fB αs
255 61080+5000ZW35_022.MS3 6 80 32 16 80 80 + 5000 Z 60 30 10 210 130 35 22 -1226 143 1469 495 0,99 140 0 100 1,41 0,00 1,36 1,65 255
256 61080-5000ZW35_022.MS3 6 80 32 16 80 80 - 5000 Z -60 30 10 210 130 35 22 1262,9 143 -1459 -578,5 0,96 135 0 100 1,47 0,00 1,37 1,72 256
257 61080-0500ZW35_025.MS3 6 80 32 16 80 80 - 500 Z -60 30 15 210 130 35 25 14576,5 144 -12784 -30,62 0,72 140 0 98 1,23 0,00 1,40 1,41 257
258 61080+5000MW35_015.MS3 6 80 32 16 80 80 + 5000 M 0 30 10 210 130 35 15 -1226,1 143 1887 733 1,27 147 40 40 0,29 0,29 1,36 0,69 258
259 61080-5000MW35_015.MS3 6 80 32 16 80 80 - 5000 M 0 30 10 210 130 35 15 1262,94 143 -1785 -488,5 1,17 131 40 40 0,30 0,26 1,37 0,72 259
260 61080-0500MW35_015.MS3 6 80 32 16 80 80 - 500 M 0 30 15 210 130 35 15 14576,7 144 -15948 -21,22 0,90 134 40 38 0,34 0,21 1,40 0,86 260
261 61080+5000ZS35_022.MS3 6 80 32 16 80 80 + 5000 Z 60 160 10 210 130 35 22 -1226 143 1600 757,4 1,08 136 0 100 1,41 0,00 0,26 8,80 261
262 61080-5000ZS35_022.MS3 6 80 32 16 80 80 - 5000 Z -60 160 10 210 130 35 22 1262,9 143 -1476 -421,8 0,97 101 0 100 1,47 0,00 0,26 9,17 262
263 61080-0500ZS35_025.MS3 6 80 32 16 80 80 - 500 Z -60 160 15 210 130 35 25 14576,5 144 -12488 -18,725 0,71 93 0 98 1,23 0,00 0,26 7,52 263
264 61080+5000MS35_015.MS3 6 80 32 16 80 80 + 5000 M 0 160 10 210 130 35 15 -1226,1 143 1821 407,4 1,23 113 40 40 0,29 0,29 0,26 2,08 264
265 61080-5000MS35_015.MS3 6 80 32 16 80 80 - 5000 M 0 160 10 210 130 35 15 1262,94 143 -1881 -406,8 1,23 106 40 40 0,30 0,29 0,26 2,16 265
266 61080-0500MS35_015.MS3 6 80 32 16 80 80 - 500 M 0 160 15 210 130 35 15 14576,7 144 -15119 -9,265 0,86 103 40 38 0,34 0,22 0,26 2,89 266
267 61080+5000ZM35_022.MS3 6 80 32 16 80 80 + 5000 Z 60 90 10 210 130 35 22 -1226 143 1506 991,8 1,02 157 0 100 1,41 0,00 0,45 4,95 267
268 61080-5000ZM35_022.MS3 6 80 32 16 80 80 - 5000 Z -60 90 10 210 130 35 22 1262,9 143 -1456 -361,8 0,95 109 0 100 1,47 0,00 0,46 5,16 268
269 61080-0500ZM35_025.MS3 6 80 32 16 80 80 - 500 Z -60 90 15 210 130 35 25 14576,5 144 -12562 -20,02 0,71 110 0 98 1,23 0,00 0,47 4,23 269
270 61080+5000MM35_015.MS3 6 80 32 16 80 80 + 5000 M 0 90 10 210 130 35 15 -1226,1 143 1873 571,8 1,26 125 40 40 0,29 0,28 0,45 1,55 270
271 61080-5000MM35_015.MS3 6 80 32 16 80 80 - 5000 M 0 90 10 210 130 35 15 1262,94 143 -1892 -451,8 1,24 113 40 40 0,30 0,29 0,46 1,58 271
272 61080-0500MM35_015.MS3 6 80 32 16 80 80 - 500 M 0 90 15 210 130 35 15 14576,7 144 -15085 -10,4 0,86 112 40 38 0,34 0,22 0,47 2,03 272
und einachsiger Biegung, mit Modellierung desBeton (Abschnitt
Finite-Element-Simulation: Ankerplatte mit 6 Befestigungsmitteln
Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
10.4
Nr
Bezeichnung
Anzahl Bolzen
Verankerungstiefe
Kopfdurchmesser
Schaftdurchmesser
Achsabstand x
Achsabstand y
Druck-/Zugkraft
Exzentrizität X
Exzentrizität Y
Profildicke
Verh. Profil/Platte
erf. Plattendicke
Bruchlast (Fu, Fk)
innerer Hebelarm
FE / E-Theorie
Bruchlast Fu
Bruchlast
fB
fZ
fD
αs
1 91080+0100MS25_018.MS3 9 80 32 16 100 100 + 0 0 10 25 18 -97961 14140,7 0,70 164848 26330 0,05 0,02 0,28 4,29
2 91080+0100MS25_024.MS3 9 80 32 16 100 100 + 0 0 10 25 24 -97961 14140,7 0,76 180158 26330 0,05 0,01 0,12 2,11
3 91080+0100MS25_048.MS3 9 80 32 16 100 100 + 0 0 10 25 48 -97961 14140,7 0,98 231740 26330 0,05 0,00 0,01 0,29
Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
4 91080+0160MS25_023.MS3 9 80 32 16 160 160 + 0 0 10 25 23 -158765 14140,7 0,59 226520 42689 0,08 0,03 0,72 6,24
5 91080+0160MS25_031.MS3 9 80 32 16 160 160 + 0 0 10 25 31 -158765 14140,7 0,72 274940 42689 0,08 0,01 0,29 3,10
6 91080+0160MS25_062.MS3 9 80 32 16 160 160 + 0 0 10 25 62 -158765 14140,7 1,17 447760 42689 0,08 0,00 0,04 0,45
7 91080+0240MS25_029.MS3 9 80 32 16 240 240 + 0 0 10 25 29 -262461 14140,7 0,53 335000 70567 0,13 0,07 1,53 7,62
8 91080+0240MS25_045.MS3 9 80 32 16 240 240 + 0 0 10 25 45 -262461 14140,7 0,68 434000 70567 0,13 0,02 0,41 2,70
9 91080+0240MS25_090.MS3 9 80 32 16 240 240 + 0 0 10 25 90 -262461 14140,7 0,91 578000 70567 0,13 0,00 0,05 0,38
10 91080+0240MS25_029.MS3 9 80 32 16 240 240 + 0 0 10 25 29 -262461 14140,7 0,80 506000 70567 0,13 0,07 1,53 7,62
11 91080+0240MS25_045.MS3 9 80 32 16 240 240 + 0 0 10 25 45 -262461 14140,7 0,93 588000 70567 0,13 0,02 0,41 2,70
Modellierung des Betons, Abschnitt 4.7.3
12 91080+0240MS25_090.MS3 9 80 32 16 240 240 + 0 0 10 25 90 -262461 14140,7 0,98 621000 70567 0,13 0,00 0,05 0,38
te, Gruppe mit 9 Befestigungsmitteln unter zentrischem Zug mit
Seite 273
200
Zugversuch‐1
180 6
Zugversuch‐2
160 Zugversuch‐3
5 Zugversuch‐4
140 Zugversuch‐5
4
Zugversuch‐6
120
Kraft [kN]
100 3
80 2
60 1
40
20
V9.53, oS
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8
Verschiebung [mm]
10.6.1.1 Ausbruchkegel
350
Schnitt A-A
1
Schnitte B-
280
2
Schnitt A-A
-40
-50
-60
-70
-80
-90
-100 Dübel 1 Dübel 2
Koord. [mm]
Schnitt B-B
-40
-50
-60
-70 Dübel 1
-80 mittig
-90 Dübel 2
-100
Koord. [mm]
Seite 276 Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
10.6.1.2 Last-Verschiebungskurven
Last
Weg
10.6.2 Versuch AP4: Ankerplatte mit 4 Befestigungsmitteln (M20, hef=130 mm) und
exzentrisch angeordnetem Anbauteil
10.6.2.1 Ausbruchkegel
400
Schnitt A-A
1
Schnitte B-
250
Schnitt A-A
-60
-80
-100
-120
-140 Dübel 1 Dübel 2
Koord. [mm]
Schnitt B-B
-60
-80
-100 Dübel 1
mittig
-120
Dübel 2
-140
Koord. [mm]
Seite 278 Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
10.6.2.2 Last-Verschiebungskurven
Last
Weg
10.6.3.1 Ausbruchkegel
300 300
Schnitt A-A
1
Schnitte B-
250
Schnitt A-A
-20
-40
Tiefe [mm]
-60
-80
-100
-120
Schnitt B-B
-20
-40
Tiefe [mm]
-60
-80
-100 Dübel 1
mittig
-120
Dübel 2
-140
Koord. [mm]
Seite 280 Abschnitt 10: Anhang A – Steifigkeit von Ankerplatten
10.6.3.2 Last-Verschiebungskurven
Last
Weg
11.1 Last-Verschiebungskurven
350
weg18
300 weg19
250
Kolbenkraft [kN]
200 18/19
150
70mm
100
50
0
0 2 4 6 8 10 12 14
Weg 18+19 [mm]
Querverschiebung der Konstruktion
350
Weg3
300 Weg7
weg17
250
Kolbenkraft [kN]
200
3
150
100
17
50 7
0
-1 -0,5 0 0,5 1 1,5 2
Weg 3+7+17 [mm]
350
weg18
300 weg19
250
Kolbenkraft [kN]
200 18/19
150
70mm
100
50
0
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4
Weg 18+19
Querverschiebung der[mm]
Konstruktion
350
Weg3
300
Weg7
250
Kolbenkraft [kN]
200
3
150
100
7
50
0
-0,5 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3
Weg 3+7+17 [mm]
350
weg18
300 weg19
250
Kolbenkraft [kN]
200 18/19
150
70mm
100
50
0
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18
Weg 18+19der
Querverschiebung [mm]
Konstruktion
Abb. 11.5: Querverschiebung der Konstruktion
350
Weg3
300 Weg7
weg17
250
Kolbenkraft [kN]
200
3
150
17
100
7
50
0
-0,5 0 0,5 1 1,5 2 2,5
Weg 3+7+17 [mm]
450
400 weg18
weg19
350
Kolbenkraft [kN]
300 18/19
250
200 70mm
150
100
50
0
0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Weg 18+19
Querverschiebung der[mm]
Konstruktion
450
Weg3
400
Weg7
weg17
350
Kolbenkraft [kN]
300
250
200
3
150
17
100
7
50
0
-0,5 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3
Weg 3+7+17 [mm]
300
250
Kolbenkraft [kN]
weg18 18/19
200 weg19
Kolbenweg
150 70mm
100
50
0
0 5 10 15 20 25 30 35 40
Weg [mm]
Querverschiebung der Konstruktion
Unstetigkeit
Wegaufnehmer 3
17
100%
Haftverbund Ankerplatte/Mörtel DMS123
DMS456
80% DMS78
DMS910
Lastanteil [%]
60%
Messausfall
40%
DMS78 DMS123
20%
DMS456
0% DMS910
0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300
Kolbenkraft [kN]
350
300
18
8/19
Kolbenkraft [kN]
250
200
weg18
70mm
150 weg19
Kolbe
enweg
100
50
0
0 5 10 15
5 20 25 3
30 35 40
Que
erverschie Weg [mm
ebung derr] Konstruk
ktion
Abb. 11.12: Kolbenw
weg, Querrverschiebu
ung der Ko
onstruktion
n
Seilzugwirkung in
hinteren Dübeln
17
100%
DMS12
23
DMS45
56
80% DMS78
8
DMS91
10
60% DM
MS78 DMS123
Lastanteil [%]
40%
DMS456
DM
MS910
20%
0%
0 30 6
60 90 120 15
50 180 210 240
0 270 300
Kolbenkraft [kN]
250
18/19
Kolbenkraft [kN]
200
weg18
150
weg19 70mm
100
50
0
0 5 10 15 20 25 30
Weg 18+19 [mm]
Querverschiebung der Konstruktion
Abb. 11.15: Querverschiebung der Konstruktion
300
Weg3
Weg7
250
weg17
200
Kolbenkraft [kN]
3
150
100
50
7
0
0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5
Weg 3+7 [mm]
2400
2000 B3
B1
1600
Dehnung [μm/m]
1200
800
400 DMS B1
DMS B3
0
-400
0 50 100 150 200 250 300
Kolbenkraft [kN]
200
70mm
Kolbenkraft [kN]
150
100
weg18
weg19
Kolbenweg
50
0
0 5 10 15 20 25 30
Weg [mm]
Querverschiebung der Konstruktion
Abb. 11.18: Kolbenweg, Weg 18 und Weg 19
250
Weg3
200
Weg7
Kolbenkraft [kN]
150
3
100
50
7
0
-0,5 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5
Weg 3+7 [mm]
weg18
250
weg19
18/19
Koltenkraft [kN]
200
150
70mm
100
50
0
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20
Weg 18+19 [mm]
Querverschiebung der Konstruktion
Abb. 11.20: Weg 18 und Weg 19
300
Weg3
250 Weg7
weg17
Kolbenkraft [kN]
200
150
3
100
50
17
0 7
-1 0 1 2 3 4 5 6
Weg 3+7 [mm]
100%
DMS123
DMS456
80% DMS78
DMS910
60%
Lastanteil [%]
DMS78 DMS123
40%
20% DMS456
DMS910
0%
0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300
Kolbenraft [kN]
300
70mm
250
Kolbenkraft [kN]
200
150
weg18
100 weg19
Kolbenweg
50
0
0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22
Weg [mm]
Querverschiebung der Konstruktion
350 3
300
250
Kolbenkraft [kN]
7
200
Weg3
150 Weg7
100
50
0
-0,5 0 0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4 4,5 5
Weg 3+7 [mm]
100%
DMS123
DMS456
80% DMS78
DMS910
60%
Lastanteil [%]
DMS78 DMS123
40%
DMS456
20% DMS910
0%
0 30 60 90 120 150 180 210 240 270 300
Kolbenkraft [kN]
11.1.11 Ankerplattenverformung
11.1.11.1 Versuch 9
1,5
74,1 kN (25%)
1 147 kN (50%)
220,5 kN (75%)
0,5
Verformung [mm]
294 kN (100%)
-0,5
-1
-1,5
-2
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm]
11.1.11.2 Versuch 10
2
181,2 kN (25%)
162,5 kN (50%)
1,5 243,7 kN (75%)
324,9 kN (100%)
Verformung [mm]
0,5
-0,5
-1
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm]
11.1.11.3 Versuch 11
2
77,5 kN (25%)
155 kN (50%)
1,5 232,5 kN (75%)
310 kN (100%)
Verformung [mm]
0,5
-0,5
-1
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm]
Seite 294 Abschnitt 11: Anhang B – Versuche zum Einfluss der Mörtelschichtdicke
11.1.11.4 Versuch 12
100,7 kN (25%)
1,5
201,4 kN (50%)
302 kN (75%)
1
Verformung [mm]
402,7 kN (100%)
0,5
-0,5
-1
-1,5
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm]
11.1.11.5 Versuch 15
2
Verformung [mm]
0
81,4 kN (25%)
160,7 kN (50%)
-1 241 kN (75%)
321,4 kN (100%)
-2
-3
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm]
11.1.11.6 Versuch 16
3
92 kN (25%)
184 kN (50%)
2 276,1 kN (75%)
368 kN (100%)
Verformung [mm]
-1
-2
-3
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm]
Abschnitt 11: Anhang B – Versuche zum Einfluss der Mörtelschichtdicke Seite 295
11.1.11.7 Versuch 17
3
162,8 kN (25%)
2 125,5 kN (50%)
188,4 kN (75%)
251,1 kN (100%)
Verformung [mm]
-1
-2
-3
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm]
11.1.11.8 Versuch 18
2
Verformung [mm]
-1
56,6 kN (25%)
113,1 kN (50%)
169,5 kN (75%)
-2
226,1 kN (100%)
-3
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm]
11.1.11.9 Versuch 19
2
67,8 kN (25%)
1,5
135,5 kN (50%)
203,3 kN (75%)
1
Verformung [mm]
271,1 kN (100%)
0,5
-0,5
-1
-1,5
-2
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm]
Seite 296 Abschnitt 11: Anhang B – Versuche zum Einfluss der Mörtelschichtdicke
11.1.11.10 Versuch 20
2
72,5 kN (25%)
1,5 145,2 kN (50%)
217,7 kN (75%)
1 290,2 kN (100%)
Verformung [mm]
0,5
-0,5
-1
-1,5
-2
-200 -150 -100 -50 0 50 100 150 200
Plattenkoor. [mm]
Abschnitt 11: Anhang B – Versuche zum Einfluss der Mörtelschichtdicke Seite 297
Tab. 11.1: Ergebnisse numerische Parameterstudie und Vergleich mit dem Rechen-
wert nach dem CC-Verfahren bei tM=0mm
Betondruckfestigkeit (zyl.)
Hebelarm Lastangriff **)
(S=Stahl; C=Beton)
Reibung Mörtel/Beton
Reibung Platte/Mörtel
Vorspannung Dübel
Mörtelschichtdicke
Kopfbolzen (KB) *)
Verankerungstiefe
Achsabstand s x
Achsabstand s y
Versagensart
Traglast FE ***)
Dübel (HS) /
Plattendicke
FuFE/Fu(tM=0)
Druckkraft
Lochspiel
Nr
[-] [mm] [-] [mm] [kN] [mm] [mm] [mm] [N/mm² [mm] [kN] [mm] [mm] [mm] [kN] [-] [-]
1 240 KB16/240 0 0 310 160 60 20 2 0 0,1 0,8 15 131,64 1,05 S
2 240 KB16/240 0 0 500 160 60 20 2 0 0,1 0,8 15 133,13 1,06 S
3 240 KB22/240 0 0 310 160 60 20 2 0 0,1 0,8 15 216,66 1,00 S
4 240 KB22/240 0 0 500 160 60 20 2 0 0,1 0,8 15 216,91 1,00 S
5 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 2 0 0,1 0,6 15 136,94 1,04 S
6 190 HS16/190 2 15 500 160 60 20 2 0 0,1 0,6 15 139,07 1,06 S
7 90 HS24/90 2 15 310 160 60 20 2 0 0,1 0,6 15 192,82 1,02 C
8 90 HS24/90 2 15 500 160 60 20 2 0 0,1 0,6 15 206,88 1,10 C
9 240 KB16/240 0 0 310 160 60 20 2 0 0,5 0,8 15 146,10 1,17 S
10 240 KB16/240 0 0 500 160 60 20 2 0 0,5 0,8 15 144,45 1,15 S
11 240 KB22/240 0 0 310 160 60 20 2 0 0,5 0,8 15 227,49 1,05 S
12 240 KB22/240 0 0 500 160 60 20 2 0 0,5 0,8 15 237,90 1,10 S
13 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 2 0 0,5 0,6 15 148,49 1,13 S
14 190 HS16/190 2 15 500 160 60 20 2 0 0,5 0,6 15 147,63 1,13 S
15 90 HS24/90 2 15 310 160 60 20 2 0 0,5 0,6 15 195,08 1,03 C
16 90 HS24/90 2 15 500 160 60 20 2 0 0,5 0,6 15 211,78 1,12 C
17 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 30 0 0,1 0,1 15 124,07 0,95 S
18 190 HS16/190 2 15 500 160 60 20 30 0 0,1 0,1 15 129,11 0,98 S
19 90 HS24/90 2 15 310 160 60 20 30 0 0,1 0,1 15 175,91 0,93 C
20 90 HS24/90 2 15 500 160 60 20 30 0 0,1 0,1 15 208,45 1,11 C
21 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 30 0 0,5 0,1 15 129,46 0,99 S
22 190 HS16/190 2 15 500 160 60 20 30 0 0,5 0,1 15 130,29 0,99 S
23 90 HS24/90 2 15 310 160 60 20 30 0 0,5 0,1 15 169,25 0,90 C
24 90 HS24/90 2 15 500 160 60 20 30 0 0,5 0,1 15 212,92 1,13 C
25 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 30 0 0,1 0,5 15 124,42 0,95 S
26 190 HS16/190 2 15 500 160 60 20 30 0 0,1 0,5 15 132,65 1,01 S
27 90 HS24/90 2 15 310 160 60 20 30 0 0,1 0,5 15 176,39 0,94 C
28 90 HS24/90 2 15 500 160 60 20 30 0 0,1 0,5 15 217,04 1,15 C
29 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 30 0 0,5 0,5 15 160,32 1,22 S
30 190 HS16/190 2 15 500 160 60 20 30 0 0,5 0,5 15 158,40 1,21 S
Betondruckfestigkeit (zyl.)
Hebelarm Lastangriff **)
(S=Stahl; C=Beton)
Reibung Mörtel/Beton
Reibung Platte/Mörtel
Vorspannung Dübel
Mörtelschichtdicke
Kopfbolzen (KB) *)
Verankerungstiefe
Achsabstand s x
Achsabstand s y
Versagensart
Traglast FE ***)
Dübel (HS) /
Plattendicke
FuFE/Fu(tM=0)
Druckkraft
Lochspiel
Nr
[-] [mm] [-] [mm] [kN] [mm] [mm] [mm] [N/mm² [mm] [kN] [mm] [mm] [mm] [kN] [-] [-]
31 90 HS24/90 2 15 310 160 60 20 30 0 0,5 0,5 15 172,16 0,91 C
32 90 HS24/90 2 15 500 160 60 20 30 0 0,5 0,5 15 208,62 1,11 C
33 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 60 0 0,1 0,1 15 95,05 0,72 S
34 190 HS16/190 2 15 500 160 60 20 60 0 0,1 0,1 15 93,66 0,71 S
35 90 HS24/90 2 15 310 160 60 20 60 0 0,1 0,1 15 131,85 0,70 C
36 90 HS24/90 2 15 500 160 60 20 60 0 0,1 0,1 15 200,07 1,06 C
37 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 60 0 0,5 0,1 15 108,59 0,83 S
38 190 HS16/190 2 15 500 160 60 20 60 0 0,5 0,1 15 104,88 0,80 S
39 90 HS24/90 2 15 310 160 60 20 60 0 0,5 0,1 15 137,74 0,73 C
40 90 HS24/90 2 15 500 160 60 20 60 0 0,5 0,1 15 207,00 1,10 C
41 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 60 0 0,1 0,5 15 83,44 0,64 S
42 190 HS16/190 2 15 500 160 60 20 60 0 0,1 0,5 15 93,56 0,71 S
43 90 HS24/90 2 15 310 160 60 20 60 0 0,1 0,5 15 136,26 0,72 C
44 90 HS24/90 2 15 500 160 60 20 60 0 0,1 0,5 15 221,95 1,18 C
45 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 60 0 0,5 0,5 15 132,45 1,01 S
46 190 HS16/190 2 15 500 160 60 20 60 0 0,5 0,5 15 137,80 1,05 S
47 90 HS24/90 2 15 310 160 60 20 60 0 0,5 0,5 15 134,17 0,71 C
48 90 HS24/90 2 15 500 160 60 20 60 0 0,5 0,5 15 207,54 1,10 C
Abschnitt 11: Anhang B – Versuche zum Einfluss der Mörtelschichtdicke Seite 299
Betondruckfestigkeit (zyl.)
Hebelarm Lastangriff **)
(S=Stahl; C=Beton)
Reibung Mörtel/Beton
Reibung Platte/Mörtel
Vorspannung Dübel
Mörtelschichtdicke
Kopfbolzen (KB) *)
Verankerungstiefe
Achsabstand s x
Achsabstand s y
Versagensart
Traglast FE ***)
Dübel (HS) /
Plattendicke
FuFE/Fu(tM=0)
Druckkraft
Lochspiel
Nr
[-] [mm] [-] [mm] [kN] [mm] [mm] [mm] [N/mm² [mm] [kN] [mm] [mm] [mm] [kN] [-] [-]
109 190 HS16/190 4 15 310 160 60 20 2 0 0,5 0,5 15 134,18 1,02 S
110 190 HS16/190 4 15 310 160 60 20 30 0 0,5 0,5 15 155,97 1,19 S
111 190 HS16/190 4 15 310 160 60 20 60 0 0,5 0,5 15 149,4 1,14 S
112 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 2 0 0,5 0,5 15 145,55 1,11 S
113 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 30 0 0,5 0,5 15 152,21 1,16 S
114 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 60 0 0,5 0,5 15 148,15 1,13 S
115 160 HS8/160 2 15 310 160 60 20 2 0 0,5 0,5 15 40,794 1,34 S
116 160 HS8/160 2 15 310 160 60 20 30 0 0,5 0,5 15 34,719 1,14 S
117 160 HS8/160 2 15 310 160 60 20 60 0 0,5 0,5 15 20,867 0,68 S
118 190 HS16/190 2 15 260 160 60 20 2 0 0,5 0,5 15 142,08 1,08 S
119 190 HS16/190 2 15 260 160 60 20 30 0 0,5 0,5 15 167,67 1,28 S
120 190 HS16/190 2 15 260 160 60 20 60 0 0,5 0,5 15 140,97 1,08 S
121 190 HS16/190 2 15 310 160 20 20 2 0 0,5 0,6 15 144,93 1,11 S
122 90 HS24/90 2 15 310 160 20 20 2 0 0,5 0,6 15 187,06 0,99 C
123 190 HS16/190 2 15 310 160 20 20 30 0 0,5 0,5 15 156,28 1,19 S
124 90 HS24/90 2 15 310 160 20 20 30 0 0,5 0,5 15 185,68 0,98 C
125 190 HS16/190 2 15 310 160 20 20 60 0 0,5 0,5 15 151,85 1,16 S
126 90 HS24/90 2 15 310 160 20 20 60 0 0,5 0,5 15 169,25 1,01 C
127 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 2 0 0,5 0,5 15 150,26 1,15 S
128 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 30 0 0,5 0,5 15 159,14 1,21 S
129 190 HS16/190 2 15 310 160 60 20 60 0 0,5 0,5 15 148,94 1,14 S
Seite 300 Abschnitt 11: Anhang B – Versuche zum Einfluss der Mörtelschichtdicke
Abschnitt 12: Lebenslauf Seite 301
12. Lebenslauf
Persönliche Daten
Name Stefan Fichtner
Geburtstag 15.07.1974
Geburtsort Northeim
Familienstand verheiratet
Staatsangehörigkeit deutsch
Schulausbildung
1980 – 1984 Grundschule „Am Sultmer“ (Northeim)
1984 – 1986 Orientierungsstufe Northeim
1986 – 1993 Gymnasium Corvinianum (Abitur im Mai 1993)
07 / 1993 – 09 / 1994 Zivildienst bei der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Northeim
Hochschulausbildung
10 / 1994 – 06 / 2000 Studium an der Universität Hannover im Studiengang-
Bauingenieurwesen
05 / 1996 – 06 / 2000 Studien – Vertieferbereich „Konstruktiver Ingenieurbau
Juni 2000 Abschluss (Diplom)
Berufspraktische Tätigkeiten
08 – 09 / 1995 Praktikum bei der Firma HMN, Northeim
03 / 1996 Praktikum im Ingenieurbüro C. Lüdecke, Northeim
07 / 1996 – 08 / 1996 Praktikum im Ingenieurbüro C. Lüdecke, Northeim
Berufliche Laufbahn
10 / 2000 – 03 / 2006 wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Werkstoffe
im Bauwesen (IWB) der Universität Stuttgart
04 / 2006 – 03 / 2008 Referendar im höheren bautechnischen Verwaltungs-
dienst beim Innenministerium Baden-Württemberg
03 / 2008 Zweite Staatsprüfung
05 / 2008 – 04 / 2009 Bauassessor am Regierungspräsidium Tübingen
seit 05 / 2008 Baurat am Regierungspräsidium Tübingen