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B1 Klausur 3
B1 Klausur 3
2021
Klausur III
Vom Gen zum Merkmal
V. Die Proteinbiosynthese
1. Transkription
= Übersetzung eines DNA-Abschnittes in eine mRNA durch Anlagerung komplementärer RNA-Nucleotide
an den codogenen Strang (3´zu 5´) → erster Schritt der PBS
− Öffnung Doppelhelix über bestimmte Strecke; Beginn an Promotor-Region (= Startpunkt des spezielle
DNA-Abschnittes vor jedem Gen)
− RNA-Polymerase kann an codogenen Strang binden
Codogen = Triplett auf dem codogenen Strang
− RNA-Nucleotide aus Zellvorrat lagern sich nach komplementären Basenpaarung an die freien Basen
des codogenen Strang
− RNA-Polymerase läuft entlang Transkriptionsrichtung und verbindet angelagerten RNA-Nucleotide
vom 5´zu 3´Ende zu mRNA-Strang (Verlängerung nur am 3`Ende möglich)
Codon = Triplett auf der mRNA
− Vorgang beendet, wenn RNA-Polymerase auf bestimmte Basenfolge der DNA stößt: Terminator-
Sequenz (= Stoppunkt)
− mRNA löst sich vom codogenen DNA-Strang und verlässt den Zellkern durch die Zellporen →meist
durch intramolekulare Basenpaarung gefaltet (einfacher, da Faltung → Stabilität)
− DNA-Doppelhelix bildet sich wieder
2. Code-Sonne
Gibt an, welches Codon der mRNA in welche Aminosäure übersetzt wird. Wird von innen nach außen
gelesen (5´zu 3´).
3.
Biologie LK Zusammenfassung 20.03.2021
4. Translation
= Synthese eines Peptids aus Aminosäuren; ihre Sequenz wird durch die mRNA vorgegeben
a) Vorinformationen:
− Ribosomen: bestehen aus großer und kleiner Untereinheit, setzen sich erst an einer mRNA
zum funktionsfähigen Ribosom
zusammen
− tRNA: bestehen aus 70-100
Nucleotiden mit charakteristischer
Raumstruktur durch intramolekulare
Basenpaarungen zwischen 3´und 5´
b) Verlauf:
1. Initiation = Start
DNA: Codogen TAC; mRNA: Startcodon AUG; tRNA: Anticodon UAC mit Methionin verknüpft
→ alle Proteine beginnen mit Methionin, wird nach Translation von Enzym abgespaltet
→ endgültige Aminosäuresequenz (in Klammern setzten)
− Kleine Untereinheit des Ribosoms mit 3 Bindungsstellen
(Aminoacyl-Stelle, Polypeptid-Stelle & Exit-Stelle) lagert sich an
mRNA und fährt in 5'-3' Richtung zum Startcodon ab
− Mit Aminosäure beladene tRNA mit passendem Anticodon
lagert sich in A- Stelle an Startcodon an
− Größere Untereinheit lagert sich an → Ribosom funktionsfähig
2. Elongation = Kettenverlängerung
− Ribosom wandert ein Basen-Triplett weiter (= Startcodon P-
Stelle)
− Neue tRNA bindet nach komplementärer Basenpaarung an A-Stelle
− tRNA in P-Stelle gibt Aminosäure ab, die mit Hilfe der Peptidtransferase an Aminosäure in A-
Stelle eine Peptidbindung bildet
− Ribosom wandert weiter & tRNA in der E-Stelle löst sich & verlässt das Ribosom (A-Stelle frei)
− Ablauf wiederholt sich, bis Stopcodon erreicht → lange Aminosäurekette entsteht
3. Termination = Kettenabbruch
− Elongationsphase geht bis A-Stelle ein Stopcodon erreicht
→ Releasefaktor bindet und löst Bindung zwischen Polypeptid und tRNA an P-Stelle
− Letzte tRNA aus E-Stelle und synthetisierte Polypeptid wird freigesetzt
− mRNA wird in einzelne Nukleotide zersetzt und Ribosom zerfällt in seine Untereinheiten
5. Zusammenfassung
Gen = DNA-Abschnitt Transkription mRNA
- RNA- Nucleotide mit verschiedenen Basen
- RNA-Polymerase
- Helicase Ribosomen
Orte der
- Aminoacetyl-tRNA-Synthetasen (61 verschiedene) Translation
- ATP
tRNAs
Beladene tRNAs
Aminosäuren ➔ PBS in Vitro (Komponenten)
6. Vergleich PBS bei Pro- und Eukaryoten
a) bei Prokaryoten (haben keinen Zellkern)
− Ribosomen (70S: sind kleiner) bereits 5`-Ende mRNA ansetzen, während Transkription → PBS
verläuft sehr schnell → hohe Vermehrungsrate
− An mRNA ist Kette von Ribosomen = Polysom → mRNA
mehrfach abgelesen → mehr/schneller Polypeptide
− mRNA hat sehr kurze Lebensdauer, wird schnell durch
RNAsen abgebaut
Biologie LK Zusammenfassung 20.03.2021
b) bei Eukaryoten
Exons: codierende Sequenzen (mit gen. Info.)
Introns: Sequenzen (ohne gen. Info.) = zwischen 50 – 3000 Nucleotiden lang
Transkription: alles transkripiert (Exons und Introns) → prä-mRNA
Reifung der prä-mRNA im Zellkern:
− An 5´wird eine cap-Sequenz angehängt → erleichtert anhaften von 80s Ribosomen
− An 3´wird eine 100-200 lange Adenin-Nucleotid
Sequenz angehängt (= Poly-A-Schwanz)
→ erschwert Abbau der mRNA
→ verlängerte Lebensdauer
− Spleißen der prä-mRNA: Herausschneiden der
Introns durch Spleißenzyme & Verknüpfung der
Exons → reife mRNA
− Alternatives Spleißen: unterschiedliche Reihenfolge
der Exons → 1 Gen kann Infos für unterschiedliche
Proteine tragen
c) Tabellarischer Vergleich:
Prokaryoten Eukaryoten
------ Gestückelte Gene (Introns, Exons)
DNA ist histonfrei DNA als Nucleohistonkomplex (stabilisierung der DNA-Doppelhelix)
70S-Ribosomen 80S-Ribosomen
mRNA wird schon während der mRNA verlässt erst nach Spleißen den Kern
Transkription abgelesen → Translation → PBS verläuft langsamer
7. Hemmung der PBS durch bestimmte Stoffe
Antibiotika: als Hemmstoffe der PBS, wirken an Prokaryoten spezifischen Eigenschaften
Bedingungen: gegen Bakterien wirksam, nicht schädlich für Menschen
→ Unterschiede zwischen menschlichen und prokaryotischen Zellen interessant
VI. Antibiotika-Resistenz
1. Test auf Resistenz (Antibiogramm)
mit Hemmhof → Bakterium ist nicht resistent gegen Antibiotikum,
kein Hemmhof → Bakterium ist resistent gegen Antibiotikum
2. Resistenzmechanismen
a. Verändertes Zellmembranprotein verhindert Eintritt Bakteriumzelle
b. Zielstruktur (RS) ist verändert, weshalb Bindung nicht möglich
c. Enzym in Bakterienzelle zerstört das Antibiotikum
d. Membranprotein befördert Antibiotikum aus Zelle heraus
3. Entstehung von Resistenzen
→ durch Mutationen
− Vertikaler Gentransfer: durch Mitose enthält jedes replizierte Bakterium Resistenzgen
− Horizontaler Gentransfer: Transformation (Aufnahme freigesetzter DNA), Transduktion (Bakteriophagen
als Überträger DNA) und Konjugation (Übertragung DNA durch Kontaktaufnahme über Pilus)
4. Verbreitung von resistenten Stämmen
− Verschiedene Bakterien im Körper – einige aufgrund Mutationen in der DNA resistent
− Eingenommene Antibiotika tötet nicht resistente Bakterien
− Resistente Bakterien vermehren sich ungestört (vertikal)
− Weitergabe Teile der DNA (horizontal) → Verbreitung
5. Maßnahmen
Umsichtiger Einsatz auch in Tiermast (keine Massentierhaltung), Notfall-Antibiotika nicht Tieren geben,
strenge Hygienevorschriften in Kliniken
Niederlande: Aufsicht über Desinfektion in Klinik durch Microbiologe, Screening von Patienten bevor
Behandlung → Isolation bis Ergebnis der Resistenz
Biologie LK Zusammenfassung 20.03.2021
(Ausgangsstoff) A B C D E (Endprodukt)
Ein-Gen-ein-Polypeptid-Hypothese: ein Gen ist ein bestimmter DNA-Abschnitt, der in seiner
Basensequenz die Information zum Aufbau eines bestimmten Polypeptids trägt.
Genwirkkette: Alle Gene, die über die von ihnen codierten Enzyme eine Synthesekette steuern, bilden
eine Genwirkkette.
2. Syntheseketten und ihre Aufklärung
Mutanten-Stämme, die bestimmte Fähigkeit verloren haben → Mangelmutante
z.B. Biosyntheseweg von Arginin __: Genetischer Block, M: Mutante
Gen 1 Gen 2 Gen 3
__ M1 __ M2 __ M3
Enzym 1 Enzym 2 Enzym 3
VIII. Stammbaumanalyse
Rezessiv Gesunde Eltern mit kranken Kindern A = intaktes Allel AA, Aa → gesund
a = defektes Allel aa → krank
Dominant kranke Eltern mit gesunden Kindern a = intaktes Allel aa → gesund
A = defektes Allel AA, Aa → krank
x-chromosomal kann ausgeschlossen werden, wenn…
kranke Tochter mit gesundem Vater, Zwingend autosomal x-chromosomal nicht
kranken Mutter mit gesundem Sohn rezessiv ausgeschlossen, dann x-
kranker Vater mit gesunder Tochter, Zwingend autosomal chromosomal/autosomal
kranker Sohn mit gesunder Mutter dominant vererbt
Schreibweise x-chromosomal: Schreibweise autosomal:
auf xx sind aa/Aa/AA, aa/Aa/AA
auf xy sind a/A (y-Chromosom enthält kein 2. Allel)