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T

Praxis der Antriebstechnik

Band 4
SEW-Scheibenbremsen
Technische Daten
Projektierungshinweise
Schaltungsvorschläge
Ausgabe 06/98
0920 220X / 1098
Das komplette Programm
auf einen Blick

Getriebe- und Bremsmotoren


■ Stirnradgetriebe/ -motoren
■ Flachgetriebe/ -motoren
■ Kegelradgetriebe/ -motoren
■ Schneckengetriebe/ -motoren
■ Spiroplan® -Getriebemotoren
■ Spielarme Planetengetriebe/ -motoren
■ Bremsmotoren
■ Explosionsgeschützte Drehstrommotoren

Elektronisch geregelte Antriebe


■ Frequenzumrichter MOVITRAC®
■ MOVIMOT® -Getriebemotoren
■ Antriebsumrichter MOVIDRIVE®
■ Servoumrichter MOVIDYN®
■ Servomotoren und -Getriebemotoren
■ Gleichstrom-Getriebemotoren, -Motoren und -Bremsmotoren

Mechanische Verstellantriebe
■ Breitkeilriemen-Verstellgetriebemotoren VARIBLOC®
■ Reibscheiben-Verstellgetriebemotoren VARIMOT®

Dienstleistungen
■ Technische Beratung
■ Anwender-Software
■ Seminare
■ Fachdokumentation
■ Kundendienst

2
Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis
1 Einführung ....................................................................................... 5
1.1 Einleitung...............................................................................................................5
1.2 Bremsaufgaben und ihre Lösungen .......................................................................5
1.3 Das Prinzip der SEW-Bremse.................................................................................6
1.3.1 Prinzipieller Aufbau......................................................................................6
1.3.2 Grundsätzliche Funktion ..............................................................................7
1.3.3 Das SEW-Bremssystem im Detail..............................................................11
1.3.4 Bremsenansteuerungen.............................................................................15
1.4 Projektierungshinweise........................................................................................16
1.4.1 Auswahl der Bremse und des Bremsmomentes
gemäß den Projektierungsdaten (Auswahl des Motors) ............................16
1.4.2 Bestimmen der Bremsenspannung............................................................18
1.4.3 Auswahl der Bremsenansteuerung und der Schaltungsart ........................19
1.4.4 Auswahl und Verlegung der Leitung..........................................................19
1.4.5 Auswahl des Bremsschützes .....................................................................20
1.4.6 Wichtige Konstruktionsangaben ................................................................20

2 Drehstrombremsmotoren DT/DV...BM(G)................................................. 22
2.1 Bremsenansteuerung in Standardausführung......................................................22
2.2 Bremsmotoren für besondere Anforderungen .....................................................23
2.2.1 Bremsenansteuerung für hohe Schalthäufigkeit ........................................23
2.2.2 Bremsmotoren für hohe Haltegenauigkeit .................................................24
2.2.3 Bremsenansteuerung bei erhöhter Umgebungstemperatur
bzw. eingeschränkter Belüftung.................................................................27
2.2.4 Bremsenansteuerung für tiefe und wechselnde
Umgebungstemperaturen..........................................................................27
2.2.5 Bremsenansteuerung im Schaltschrank ....................................................28
2.2.6 Mehrmotorenbetrieb von Bremsmotoren ..................................................28
2.2.7 Steckverbinder IS und Bremsenansteuerung.............................................29
2.2.8 Steckverbinder AS und Bremsenansteuerung............................................29
2.2.9 Steckverbinder AM und Bremsenansteuerung...........................................30

3 Drehstrombremsmotoren DT/DV...BM(G) mit Frequenzumrichter .................... 31

4 Servomotoren mit Bremse DY 71..B - DY 112..B ........................................ 32

5 Gleichstrommotoren mit Bremse G/GV... BM(G) ........................................ 33

6 Explosionsgeschützte Drehstrombremsmotoren
eDT 71D4 BC05/H./TF - eDT 100L4 BC2/H./TF ........................................... 34

7 Bremsen in Verstellgetrieben VARIBLOC®................................................ 36

8 Bremsen in Laternen mit Anlaufkupplung................................................. 37

9 Prinzipschaltbilder Bremsenansteuerungen .............................................. 38


9.1 Legende ...............................................................................................................38
9.2 BG, BMS ..............................................................................................................39
9.3 BGE, BME ............................................................................................................40
9.4 BSR .....................................................................................................................41
9.5 BUR .....................................................................................................................42
9.6 BSG .....................................................................................................................43
9.7 BMP, BMH ...........................................................................................................44

Praxis der Antriebstechnik Band 4 3


Inhaltsverzeichnis

10 Schaltungsbeispiele .......................................................................... 45
10.1 Legende ............................................................................................................ 45
10.2 Drehstrommotoren mit einer Drehzahl.............................................................. 46
10.3 polumschaltbare Motoren ................................................................................. 54
10.4 Drehstrommotoren mit Frequenzumrichter....................................................... 63
10.5 Mehrmotorenbetrieb ......................................................................................... 67
10.6 Gleichstrommotor mit Stromrichter .................................................................. 71
10.7 Drehstrombremsmotoren mit Steckverbinder IS .............................................. 75
10.8 Drehstrombremsmotor mit Steckverbinder AS ................................................. 81
10.9 Drehstrommotoren mit Steckverbinder AM ...................................................... 86

11 Technische Daten / Maßbilder .............................................................. 91


11.1 Technische Daten B03, BM(G) für Drehstrommotoren DT / DV ........................ 91
11.2 Technische Daten BM(G) für Gleichstrommotoren G / GV ............................... 91
11.3 Tabelle zur Einstellung verschiedener Bremsmomente ..................................... 92
11.4 Betriebsströme für Bremsen Typ BMG, B03 ..................................................... 94
11.5 Betriebsströme für Bremsen Typ BC ................................................................. 96
11.6 Maximal zulässige Schaltarbeit ......................................................................... 97
11.7 Arbeitsluftspalt bei SEW - Bremsen .................................................................. 98
11.8 Technische Daten Bremse B für Servomotoren DFY 56..B - DFY 112..B .......... 99
11.9 Bremsfeder-Bestückung für Servomotoren DFY 71..B - DFY 112..B ................. 99
11.10 Maßbilder Bremsenansteuerungen.................................................................. 100

12 Zeichenlegende.............................................................................. 102

13 Index .......................................................................................... 103

14 SEW-Bremssystem .......................................................................... 107

Wichtige Anweisung für sicheren und störungsfreien Betrieb.

Hinweis auf Schaltungsbeispiele.


(→ S. XX = auf Seite XX finden Sie entsprechende Schaltungsbeispiele)

Hinweis auf weitere SEW-Druckschriften.

Hinweis auf SEW-Software.

4 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Einführung 1

1 Einführung

1.1 Einleitung

Die vorliegende Broschüre wendet sich an die projektierenden Ingenieure, die beabsichtigen,
SEW-Drehstrom-, -Servo- oder -Gleichstrombremsmotoren bzw. -Getriebebremsmotoren einzu-
setzen. Sie informiert über das Grundprinzip, die besonderen Eigenschaften und den zweckdien-
lichen Einsatz sowie den elektrischen Anschluß der SEW-Bremsmotoren mit Schaltungsbeispielen.
Dabei wird bewußt nicht auf die von Fall zu Fall unterschiedlichen Sicherheitsbedingungen und
deren Realisierung in der Motorsteuerung eingegangen. Dies liegt ausschließlich im Verantwor-
tungsbereich des Projektierenden und unterscheidet sich keinesfalls von den Notwendigkeiten bei
anderen Bremsmotoren.
Die Wirkungsweise und charakteristischen Daten von SEW-Scheibenbremsen sind außerdem in
den SEW-Katalogen über Drehstromgetriebemotoren, Bremsmotoren, Servogetriebemotoren, Ver-
stellgetriebemotoren und Gleichstromgetriebemotoren erläutert. Über die Dimensionierungsgrund-
lagen informiert Sie ausführlich die SEW-Druckschrift ‘’Praxis der Antriebstechnik Band 1’’. Hier
finden Sie auch alle weiteren Hinweise zur Antriebsberechnung. Mit der SEW-Projektierungssoft-
ware “PRODRIVE” werden Sie bei der Auslegung unterstützt.
Informationen zu Inbetriebnahme, Betrieb und Wartung finden Sie in den jeweiligen Betriebsanlei-
tungen.

1.2 Bremsaufgaben und ihre Lösungen

Das SEW-Bremssystem ist, wie auch das gesamte Produktprogramm, modular aufgebaut. Für jede
übliche Aufgabenstellung wird eine charakteristische Lösung durch geeignete Zusammensetzung
vom mechanischen und vom elektronischen Teil des Bremssystems angeboten. Die folgende
Tabelle vermittelt einen Überblick über die typischen Eigenschaften und verweist auf zweckdienli-
che Hinweise im jeweiligen Kapitel.

Aufgaben / Einsatzbedingungen siehe Kapitel


Positionieren 1.3.2 2.2.2
Hubwerksbetrieb 1.3.2 2.2.2
Hohe Schalthäufigkeit 1.3.2 2.2.2
Lange Bremsenstandzeit 1.3.2 1.3.5 2.2.1
Niedriger Geräuschpegel 1.3.2
Hohe Umgebungstemperatur / Eingeschränkte Belüftung 1.3.2 2.2.3
Bremszuleitung vermeiden 2.2.2.2
Tiefe und wechselnde Umgebungstemperaturen 2.2.4
Bremsenansteuerung im Schaltschrank 2.2.5
Bremsmotoren mit Steckverbinder 2.2.6 2.2.7 2.2.8
Elektronisch geregelte Antriebe mit mechanischer Bremse 3 4 5
Explosionsgeschützter Bremsmotor 6
Verstellantriebe mit Bremse 7
Anlaufkupplung mit Bremse 8

Tabelle 1: Eigenschaften / Ausführungsarten des SEW-Bremssystems und ihre Beschreibung

Praxis der Antriebstechnik Band 4 5


1 Einführung

1.3 Das Prinzip der SEW-Bremse

1.3.1 Prinzipieller Aufbau

Die SEW-Bremse ist eine gleichstromerregte Elektromagnetscheibenbremse, die elektrisch öffnet


und durch Federkraft bremst. Das System genügt grundsätzlichen Sicherheitsanforderungen: bei
Stromunterbrechung fällt die Bremse automatisch ein.
Die wesentlichen Teile des Bremssystems sind die eigentliche Bremsspule (Beschleunigerspule +
Teilspule = Haltespule), bestehend aus dem Spulenkörper (9) mit vergossener Wicklung und einer
Anzapfung (8), die bewegliche Ankerscheibe (6), die Bremsfedern (7), der Belagträger (1) und das
Bremslagerschild (2).
Wesentliches Merkmal der SEW-Bremsen ist die sehr kurze Bauweise: Das Bremslagerschild ist
gleichzeitig Teil des Motors und der Bremse. Die integrierte Bauweise des SEW-Bremsmotors
erlaubt besonders platzsparende und robuste Lösungen.

1 6
7

2 8

3
9

10

4
11
5
00871AXX

1 Belagträger 5 Arbeitsluftspalt 9 Spulenkörper


2 Bremslagerschild 6 Ankerscheibe 10 Motorwelle
3 Mitnehmer 7 Bremsfeder 11 Elektromagnetische Kraft
4 Federkraft 8 Bremsspule

Bild 1: Prinzipbild der Bremse

6 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Einführung 1

1.3.2 Grundsätzliche Funktion

Im Unterschied zu üblichen gleichstromerregten Scheibenbremsen arbeiten die SEW-Bremsen mit


einem Zweispulensystem. Die Ankerscheibe wird im stromlosen Zustand des Elektromagneten
durch die Bremsfedern gegen den Belagträger gedrückt. Der Motor wird gebremst. Anzahl und Art
der Bremsfedern bestimmen das Bremsmoment.
Wenn die Bremsspule an die entsprechende Gleichspannung angeschlossen ist, wird die Bremsfe-
derkraft (4) magnetisch (11) überwunden, die Ankerscheibe liegt nun am Spulenkörper, der Belag-
träger kommt frei, der Rotor kann sich drehen.

Besonders kurze Reaktionszeiten


Beim Einschalten:
Eine besondere Bremsenansteuerung sorgt dafür, daß zunächst nur die Beschleunigerspule und
anschließend die Haltespule (Gesamtspule) eingeschaltet ist. Die kräftige Stoßmagnetisierung
(hoher Beschleunigungsstrom) der Beschleunigerspule bewirkt eine besonders kurze Ansprechzeit
speziell der großen Bremsen, ohne daß die Sättigungsgrenze erreicht wird (→ Bild 2). Der Belag-
träger kommt sehr schnell frei, der Motor läuft nahezu ohne Bremsverluste an.

1) 2)

M TS
3 UAC
BS

01873ADE

IB

IH

t
120 ms

Beschleunigung Halten
00868ADE

BS Beschleunigerspule 1) Bremse IB Beschleunigungsstrom


TS Teilspule 2) Bremsenansteuerung IH Haltestrom
BS + TS = Haltespule

Bild 2: Funktionsprinzip der Zweispulenbremse

Praxis der Antriebstechnik Band 4 7


1 Einführung

Die besonders kurzen Ansprechzeiten der SEW-Bremsen bedeuten verkürzte Motoranlaufzeit, mini-
male Anlauferwärmung und damit Energieeinsparung und vernachlässigbaren Bremsverschleiß
beim Anlauf (→ Bild 3). Sehr hohe Schalthäufigkeit und lange Bremsenstandzeit sind die Vorteile
für den Anwender.

1) 2)
IS IS

t t
t1 t1

MB MB

t t

n n

t t
00869AXX

IS Spulenstrom 1) Einschaltvorgang bei 2) Einschaltvorgang bei Betrieb mit SEW-


MB Bremsmoment Betrieb mit Gleichrichter Gleichrichter mit Umschaltelektronik,
n Drehzahl ohne Umschaltelektronik. z.B. BGE (Standard ab Baugröße 112)
t1 Ansprechzeit der Bremse

Bild 3: Verkürzung der Motoranlaufzeit durch das SEW-Bremssystem

Sobald die SEW-Bremse gelüftet hat, wird elektronisch auf die Haltespule umgeschaltet. Der
Bremsmagnet ist jetzt nur soweit magnetisiert (kleiner Haltestrom), daß die Ankerscheibe im ange-
zogenen Zustand mit ausreichender Sicherheit bei minimaler Bremserwärmung gehalten wird
(→ Bild 2).

8 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Einführung 1

Beim Abschalten:
Das bedeutet, daß beim Abschalten der Spule die Entregung sehr schnell erfolgt und vor allem die
großen Bremsen mit sehr kurzer Reaktionszeit einfallen. Der Vorzug für den Anwender ist ein
besonders kurzer Bremsweg mit hoher Wiederholgenauigkeit und große Sicherheit z.B. für die
Anwendung bei Hubantrieben.

1) 2)

IS IS

t t
t2 t2

MB MB

t t

n n

t t
00872AXX

IS Spulenstrom 1) Bremseinfall bei wechsel- 2) Bremseinfall bei gleich- und


MB Bremsmoment stromseitiger Abschaltung wechselstromseitiger Abschal-
n Drehzahl tung
t2 Bremseneinfallzeit
Bild 4: Verkürzung des Bremswegs durch gleich- und wechselstromseitige Abschaltung der Bremse

Die Reaktionszeit des Bremseinfalls hängt zusätzlich davon ab, wie schnell die in der Bremsspule
gespeicherte Energie bei der Abschaltung der Stromversorgung abgebaut wird. Bei der “wechsel-
stromseitigen Abschaltung” dient eine Freilaufdiode dazu, die Energie abzubauen. Der Strom klingt
nach einer e-Funktion ab.
Wenn bei der “gleich- und wechselstromseitigen Abschaltung” gleichzeitig der Gleichstromkreis
der Spule unterbrochen wird, klingt der Strom über den Varistor wesentlich schneller ab. Die Reak-
tionszeit wird erheblich kürzer (→ Bild 4, Bild 5). Im konventionellen Fall wird die “gleich- und
wechselstromseitige Abschaltung” mit einem zusätzlichen Kontakt des Bremsschützes (geeignet → Kap10
für Gleichstromschaltung) ausgeführt .
Unter bestimmten Bedingungen können auch die elektronischen Relais SR und UR
(→ Kap. 2.2.2.2) vorteilhaft zur Unterbrechung des Gleichstromkreises eingesetzt werden.

Praxis der Antriebstechnik Band 4 9


1 Einführung

M TS
3 UAC
BS

001240ADE
Bild 5: Prinzip der gleich- und wechselstromseitigen Abschaltung

Besonders leise
In vielen Anwendungen im Leistungsbereich bis ca. 5,5 kW werden zum Schutz der Umwelt beson-
ders leise Bremsmotoren gefordert. SEW erfüllt diese Bedingungen standardmäßig bei allen
Bremsmotoren bis zur Größe 132S durch entsprechende konstruktive Maßnahmen, ohne die
besonderen dynamischen Eigenschaften des Bremssystems zu beeinflussen.

Besonders sicher
Bei Spannungsausfall oder besonders starken Spannungseinbrüchen kann die zum Halten erfor-
derliche Erregerleistung unterschritten werden. Die Bremse fällt aus Sicherheitsgründen ein. Ein
Überwachungssystem sorgt dafür, daß beim Wiederanstieg der Spannung die Beschleunigerspule
erneut aktiviert wird und damit die Bremse wieder lüftet.

10 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Einführung 1

1.3.3 Das SEW-Bremssystem im Detail

1.3.3.1 Die Bremse B03 für Bremsmotoren DT 63..B03

B03 ist die Scheibenbremse für die Motoren DT 63 (Technische Daten → Seite 91, 92, 94, 97, 98).
Für sehr kompakte Bauweise sorgt, daß

• das Lüfterrad (6) des Motors gleichzeitig Reibbelag-Träger ist,

• das Bremsmoment nur mit einer Reibfläche durch Druck der Bremsfeder (3) auf die Anker-
scheibe (5) aufgebracht wird,
• die Bremsspule (10) zum Lüften der Bremse im Bremslagerschild (1) integriert ist,
• das Bremslagerschild gleichzeitig B-seitiges Motorlagerschild ist.

Der Arbeitsluftspalt wird über eine zentrale Sechskantmutter (7) eingestellt. (Technische Daten →
Seite 98)

00812AXX

1 Bremslagerschild komplett 8 Sicherungsring 15 Handhebel


2 O-Ring 9 Zylinderstift 16 Lüftbügel komplett
3 Bremsfeder 10 Bremsspule komplett 17 Spannstift
4 Abdichtband 11 Ausgleichsscheibe 18 Rückstellfeder
5 Ankerscheibe komplett 12 Gegenfeder * Arbeitsluftspalt
6 Bremslüfter komplett 13 Stützscheibe
7 Sechskantmutter 14 Ausgleichsscheibe

Bild 6: Die Bremse B03 für Motoren DT 63

Praxis der Antriebstechnik Band 4 11


1 Einführung

1.3.3.2 Die Bremse BM(G)

findet Einsatz bei allen Drehstrom-Bremsmotoren DT 71..BMG - DV 225..BM, bei Gleichstrom-


bremsmotoren G 71DBMG - GV 160MBM, in Laternen mit Anlaufkupplungen sowie in Verstellge-
trieben VARIBLOC® (Technische Daten → Seite 91, 92, 93, 95, 97, 98).
Die wesentlichen Teile der Bremse sind

• die Bremsspule mit Anzapfung (15)


• die bewegliche Ankerscheibe (3)
• der oder die Belagträger (2) - ab Motorbaugröße 180 bis 225 auch als Zweischeibenbremse
• die Bremsfedern (4) bestimmen je nach Bestückung das Bremsmoment
(Technische Daten → Seite 92, 93)
• das Bremslagerschild (1)

Der Arbeitsluftspalt (**) wird durch die 3 Befestigungsschrauben (17) und die zugehörigen Mut-
tern (16) eingestellt (Technische Daten → Seite 98)

00873AXX

1 Bremslagerschild 8 Lüfthebel 18 Druckring


2 Belagträger komplett 9 Stiftschraube 19 Abdichtband
3 Ankerscheibe 10 Stellschraube 20 Gegenfeder
4 Bremsfeder 11 Kegelfeder 21 Mitnehmer
5 Handhebel (bei nicht 12 Spiral-Spannfeder 22 Ausgleichsscheibe
arretierbarer Handlüftung HR) 13 Lüfter
6 Gewindestift (bei arretierbarer 14 Lüfterhaube * Längsspiel der Handlüftung
Handlüftung HF) 15 Spulenkörper komplett ** Arbeitsluftspalt
7 Dämpfungsscheibe 16 Sechskantmutter
(nur bei Bremse BMG) 17 Befestigungsschraube

Bild 7: Bremse BM(G)

12 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Einführung 1

1.3.3.3 Die Bremse BC für explosionsgeschützte Drehstrombremsmotoren eDT..BC

BC ist eine druckfest gekapselte Bremse der Zündschutzart EEx dII BT3. Die Bremse besteht im
Prinzip aus den gleichen Grundelementen wie BMG und wird in Motoren eDT 71..BC - eDT 100..BC
integriert (→ Kap. 6). Der Arbeitsluftspalt wird wie bei BMG nachgestellt (Technische Daten →
Seite 98).

00874AXX

3 Bremsfedern 13 Zugbolzen 30 Kabel


4 Handhebel 14 Lüfterhaube 31 Gehäusedeckel
5 Gewindestift 17 Lüfter 32 Muttern
9 V-Ring 19 Sechskantmutter * Längsspiel der Handlüftung
11 Kegelfeder 21 Spulenkörper ** Arbeitsluftspalt
12 Stellmutter 22 Ankerscheibe

Bild 8: Bremse BC für explosionsgeschützte Drehstrombremsmotoren eDT..BC

Praxis der Antriebstechnik Band 4 13


1 Einführung

1.3.3.4 Die Bremse B für Servomotoren DY 71B - 112B

Die Scheibenbremse B dient in erster Linie als Haltebremse und ist demzufolge für geringen Ver-
schleiß ausgelegt. Die Eigenschaften der Bremse B gleichen denen von BMG. Der Aufbau ist prinzi-
piell identisch (Technische Daten → Seite 99). Der Arbeitsluftspalt wird nicht nachgestellt.
.

1 2 3 4 5 6 7 8

1 Bremslagerschild
9 2 Belagträger komplett
3 Zwischenring
10 4 Ankerscheibe
5 Sicherungsring
11 6 Zylinderstift
7 Bremsfeder
8 Bremsspule komplett
12 9 Handhebel
10 Lüftbügel
13 11 Spulenkörper
12 Spannfeder
14 13 Scheibe
14 Sicherungsmutter
15 15 Stiftschraube
16 Verschlußkappe
17 Winkelsteckverbinder
16 18 Zylinderschraube
19 Sicherungsring
20 Paßfeder
21 Mitnehmer

21 20 19 18 17
00813AXX
Bild 9: Bremse B für Synchron-Servomotoren DY...B

14 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Einführung 1

1.3.4 Bremsenansteuerungen

Zu den aufgeführten Bremsen gehören besondere Bremsenansteuerungen, die entweder am Motor


(im Klemmenkasten bzw. Steckverbinder IS) oder im Schaltschrank eingebaut werden.
Prinzipschaltbilder → Kap. 9 , Technische Daten / Abmessungen → Kap. 11.

Bremsen- Einbau-
Funktion Spannung IHmax (A) Typ Sachnummer Farbcode zu beachten
ansteuerung ort

bei Klemmenkasten: nur DT63 S46 - S49,


42 - 500VAC 1,5 BG 1 825 590 3 schwarz S54, S59,
bei IS: nur DT63-90
S63, S68,
BG Einweggleichrichter 150 - 500VAC 1,5 BG 1,5 825 384 6 schwarz S70 - S71,
bei Klemmkasten:DT71-100 S75 - S76,
42 - 150VAC 3,0 BG 3 825 386 2 braun bei IS: DT100 S80 - S82,
S86 - S87
S46 - S49,
150 - 500VAC 1,5 BGE 1,5 825 385 4 rot - S54, A59,
Einweggleichrichter S63, S68,
BGE mit elektronischer S70 - S71,
Umschaltung S75 - S76,
42 - 150VAC 3,0 BGE 3 825 387 0 blau - S80 - S82,
S86 - S87
BG1 + 825 590 3 + bei Klemmenkasten: nur DT63
42 - 500VAC 1,0
SR 11 825 462 1 bei IS: nur DT63-90
BGE 1,5 + 825 385 4 +
1,0 -
Motor

SR 11 825 462 1
Einweggleichrichter 150 - 500VAC
+ Stromrelais zur BGE 1,5 + 825 385 4 + S50, S78,
BSR 1,0 - S84 - S85,
gleichstromseitigen SR 15 825 463 X S89 - S90
Abschaltung
BGE 3 + 825 387 0 +
1,0 -
SR11 825 462 1
42 - 150VAC
BGE 3 + 825 387 0 +
1,0 -
SR15 825 463 X
BG 1 + 825 590 3 + Bei Klemmenkasten: nur DT63
42 - 150VAC 1,0
UR 11 825 776 0 bei IS: nur DT63-90
BG 1 + 825 590 3 +
Einweggleichrichter 150 - 500VAC 1,0
+Spannungsrelais zur UR 15 825 773 6 S55, S77,
BUR
gleichstromseitigen BGE 1,5 + 825 385 4 + S83 , S88
Abschaltung 150 - 500VAC 1,0 -
UR 15 825 773 6
BGE 3 + 825 387 0 +
42 - 150VAC 1,0 -
UR11 825 776 0

Wegen Querschnitt der S53, S58,


Elektronische S62, S66,
BSG 24VDC - BSG 825 459 1 weiß Anschlußleitung empfohlen bis S74, S81,
Umschaltung
max. Bremsgröße BMG4 S82, S87
150 - 500VAC 1,5 BMS 1,5 825 802 3 schwarz S51, S56,
BMS Einweggleichrichter wie BG nur bis Motorgröße 100, nicht S60, S64,
für Ex- und Servo S67, S69,
42 - 150VAC 3,0 BMS 3 825 803 1 braun
S72, S79

Einweggleichrichter mit 150 - 500VAC 1,5 BME 1,5 825 722 1 rot - S51, S56,
S60, S64,
Schaltschrank

BME elektronischer Umschaltung S67, S69,


wie BGE 42 - 150VAC 3,0 BME 3 825 723 X blau -
S72, S79
Einweggleichrichter mit 150 - 500VAC 1,5 BMH 1,5 825 818 X grün - S52, S57,
BMH elektronischer Umschaltung S61, S65,
und Heizfunktion 42 - 150VAC 3 BMH 3 825 819 8 gelb - S73, S80
Einweggleichrichter mit
elektronischer Umschaltung, S51, S56,
BMP integriertes Spannungsrelais 150 - 500VAC 1,5 BMP 1,5 825 685 3 weiß - S60, S64,
zur gleichstromseitigen S72, S79
Abschaltung

Tabelle 2: SEW-Bremsenansteuerungen im Überblick

Praxis der Antriebstechnik Band 4 15


1 Einführung

1.4 Projektierungshinweise

Sowohl der Bremsmotor selbst als auch seine elektrische Verbindung müssen im Interesse einer
möglichst langen Lebensdauer sorgfältig dimensioniert werden.

Dabei sind die folgenden Gesichtspunkte zu beachten:

• Auswahl der Bremse und des Bremsmomentes gemäß den Projektierungsdaten


(Auswahl des Motors)
• Bestimmen der Bremsenspannung
• Auswahl der Bremsenansteuerung und der Schaltungsart
• Dimensionierung und Verlegung der Leitung
• Auswahl des Bremsschützes
• Konstruktionsangaben

1.4.1 Auswahl der Bremse und des Bremsmomentes gemäß den Projektierungsdaten
(Auswahl des Motors)

Die mechanischen Komponenten, Bremstyp und Bremsmoment, werden bei der Bestimmung des
Antriebsmotors festgelegt. Die Antriebsart bzw. Einsatzgebiete und die dabei zu beachtenden Nor-
men bestimmen ebenfalls die Auswahl der Bremse.

Auswahlkriterien sind:
• Drehstrommotor mit einer Drehzahl / polumschaltbarer Motor
(Einschränkungen bei 2poligen Motoren DV 160L bis DV 180L)
• drehzahlgeregelter Drehstrommotor mit Frequenzumrichter
• Gleichstrommotor
• Servomotor
• Anzahl der betriebsmäßigen und der Not-Aus - Bremsungen
• Betriebsbremse oder Haltebremse
• Höhe des Bremsmomentes („weiche Bremsung" / „harte Bremsung" )
• Hubwerksanwendung
• minimale / maximale Verzögerung

16 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Einführung 1

Was wird bei der Motorauswahl bestimmt / ermittelt:


Basisfestlegung Verknüpfung / Ergänzung / Bemerkung
Motortyp Bremstyp / Bremsenansteuerung
Bremsmoment1) Bremsfedern
Schaltungsart der Bremsenansteuerung (wichtig für die Elektrokonstruktion für
Bremseneinfallzeit
Schaltpläne)
Bremszeit
Bremsweg Einhaltung der geforderten Daten nur dann, wenn die vorstehenden Parameter
Bremsverzögerung die Anforderungen erfüllen
Bremsgenauigkeit
Bremsarbeit
Nachstellzeit (wichtig für den Service)
Bremsenstandzeit
1) Das Bremsmoment wird aus den Anforderungen der Anwendung in Bezug auf maximale Verzögerung und maximal
zulässigen Weg bzw. Zeit ermittelt

Tabelle 3: Motorauswahl

Ausführliche Informationen zur Dimensionierung des Bremsmotors und der Berechnung der Brem-
sendaten finden Sie in Praxis der Antriebstechnik Band 1. Die Auslegung des Bremsmotors und
der Bremse ist bei Nutzung des SEW-Antriebsprojektierungs-Programms PRODRIVE automatisch
eingeschlossen.

Praxisbeispiel:
Ein Fahrwagen mit 2 angetriebenen Rädern läuft
auf Schienen mit Stahl/Stahl-Reibpaarung, mit
einer Geschwindigkeit von 0,5 m/s,
Schalthäufigkeit: 75 Fahrten leer, 75 Fahrten
beladen / Stunde, 40% ED.
Eigenmasse 1500 kg
max. Zuladung 1500 kg
Raddurchmesser 250 mm
Zapfendurchmesser 60 mm
Kettenvorgelege iv 1,588 0777AXX
Kettenraddurchmesser 215 mm

Über den Fahrwiderstand werden mit Hilfe von Praxiserfahrungen zum Wirkungsgrad und Tabel-
lenwerten zu Reibungseigenschaften die statische und dynamische Leistung des Motors berech-
net. Durch Abschätzung und anschließende Nachrechnung wird iterativ der günstigste Motor
ermittelt. Mit dem Motor liegt automatisch die Bremsgröße fest.
Im hier betrachteten Fall wird der Typ DT 71D 2 BMG Z gewählt, ein 2poliger Bremsmotor 0,55kW
mit Zusatzschwungmasse (Schwerer Lüfter).
Die Berechnung des erforderlichen Bremsmomentes ergibt 2,5Nm. Dieser Wert ist durch geeig-
nete Bremsfederbestückung der zugehörigen Bremse BMG 05 zu realisieren (Technische Daten
→Seite 92).
Durch gleich- und wechselstromseitiges Abschalten der serienmäßigen Bremsenansteuerung BG
im Klemmenkasten wird eine Bremseneinfallzeit von 0,005s erreicht.
Mit Bremsmoment und Fahrwiderstand errechnet sich die Bremszeit zu 1s. Mit der vorgegebenen
Geschwindigkeit des Fahrwagens wird daraus die Bremsverzögerung mit 0,5m/s2 ermittelt.
Der Bremsweg ergibt sich mit o. g. Werten zu 252,5mm.
Die Bremsgenauigkeit läßt sich mit der empirisch ermittelten Toleranz von ± 12% auf ± 30,3mm
abschätzen.

Praxis der Antriebstechnik Band 4 17


1 Einführung

Durch Berechnung der Schaltarbeit, der während des Bremsvorganges in Wärme umgesetzten
kinetischen Energie, gewinnt man ein Maß für den Bremsverschleiß und damit auch für die Brem-
senstandzeit.
Der Maximalwert der Schaltarbeit ergibt sich zu 368J
Als Mittelwert aus der Schaltarbeit leer und beladen errechnet man 306J.
In der Bremsdatentabelle (→ Kap. 11) findet sich der Wert 120 · 106J für die Schaltarbeit der
Bremse bis zur Nachstellung. Mit diesem Wert wird die Bremsenstandzeit bis zur Nachstellreife
zu 2600h ermittelt. Dies ist eine wichtige Angabe für die vorsorgende Wartung.

Kontrolle:
Bei jeder Bremsung entsteht Reibungswärme am Belagträger, die bei Überschreiten der zulässigen
Grenzbelastung zu erhöhter Temperatur und zu übermäßigem Verschleiß des Bremsbelags führt.
Die Tabellen „Maximal zulässige Schaltarbeit pro Schaltung Wmax in Abhängigkeit von der Schalt-
häufigkeit und der maximalen Drehzahl" für die Umgebungstemperatur 40°C (→Seite 97) dienen
der Kontrolle der berechneten Werte.
Im allgemeinen, wie auch in diesem Fall, wird die zulässige Schalthäufigkeit des Motors durch die
thermische Belastung der Wicklung bereits auf niedrigere Werte beschränkt.
Bei 75 Schaltungen ergibt sich eine maximal zulässige Schaltarbeit von 2500J, die über dem
berechneten Wert der maximalen Schaltarbeit liegt.

1.4.2 Bestimmen der Bremsenspannung

Die Auswahl der Bremsenspannung sollte sich generell an der verfügbaren Netzwechselspannung
bzw. Motorbetriebsspannung orientieren. Damit hat der Anwender die Gewähr der in jedem Fall
kostengünstigsten Installation für niedrige Bremsströme.
Wenn bei spannungsumschaltbaren Ausführungen die Netzspannung beim Motorkauf noch nicht
feststeht, muß die jeweils kleinere Spannung gewählt werden, um bei Einbau der Bremsenansteue-
rung in den Klemmenkasten oder IS-Steckverbinder in jedem Fall brauchbare Anschlußbedingun-
gen zu erreichen.
Kleinspannungen sind oft wegen Sicherheitsbestimmungen unumgänglich. Sie erfordern jedoch
erheblich höheren Aufwand an Kabeln, Schaltgeräten, Transformatoren und auch Gleichrichtern
und Überspannungsschutz (z. B. bei direkter 24VDC - Versorgung) als bei Netzspannungsanschluß
nötig.

Mit Ausnahme BG, BMS fließt beim Bremslüften maximal der 8,5fache Haltestrom. Dabei darf
die Spannung an der Bremsspule nicht unter 90% der Nennspannung sinken. Bei weniger als
70% der Nennspannung fällt die Bremse wieder ein. Bei Wiederanstieg der Spannung wird der
Lüftvorgang wiederholt. Bei zu schwacher Spannungsquelle und/oder zu geringem Leitungs-
querschnitt kann dies zur Überlastung und Zerstörung der Beschleunigerspule und der Brem-
senansteuerung führen.

18 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Einführung 1

1.4.3 Auswahl der Bremsenansteuerung und der Schaltungsart

a) Die Bremsenansteuerung wird nach folgenden Kriterien gewählt:


• Funktion: → Kap. 2 - 7
• Ort: Klemmenkasten/IS oder Schaltschrank (→ Kap. 2 - 7)
• Spannung: generell 42 - 500VAC möglich,
Standard: 220 - 240 VAC / 380 - 415VAC / 24VDC
(Technische Daten → Seite 95)

b) Die Schaltungsart richtet sich nach:


• Funktion: → Kap. 2 - 7

1.4.4 Auswahl und Verlegung der Leitung

a) Auswahl der Leitung


Für die Bemessung der Bremszuleitung gelten ebenfalls die unter Kap.1.4.3 genannten Kriterien.
Die Datenblätter der Bremsen (Technische Daten → Seite 95) geben Auskunft über die möglichen
Anschlußspannungen und daraus resultierende Betriebsströme.
Zur schnellen Information über die Dimensionierung der Leitungsquerschnitte unter Berücksichti-
gung der Beschleunigungsströme bei Leitungslängen ≤ 50m dient Tabelle 4.

Mindestquerschnitt in mm2 (AWG) der Bremszuleitungen bei Leitungslänge ≤ 50m und


Bremsenspannung (VAC)
Brems-Typ
56
42 49 61 73 77 88 97 110 125 - 500
24VDC
B03

BMG05

BMG1
2,5 (12) 1,5 (16)
BMG2

BMG4 4 (10)
BMG8 6 (8) 4 (10) 2,5 (12)
BM15
10 (8) 6 (8) 4 (10) 2,5 (12)
BM 30 - 62 16 (6)
Werte in Klammern = AWG (American Wire Gauge)

Tabelle 4: Mindestquerschnitte der Bremszuleitungen

An die Klemmen der Bremsenansteuerungen können Drahtquerschnitte von max. 2,5mm2


angeschlossen werden. Bei größeren Querschnitten müssen Zwischenklemmen gesetzt wer-
den.

Praxis der Antriebstechnik Band 4 19


1 Einführung

b) Verlegungshinweise
Bremszuleitungen sind immer getrennt von anderen Leistungskabeln mit getakteten Strömen
zu verlegen, wenn diese nicht abgeschirmt sind.

Leistungskabel mit getakteten Strömen sind insbesondere


• Ausgangsleitungen von Frequenz- und Servoumrichtern, Stromrichtern, Sanftanlauf- und
Bremsgeräten
• Zuleitungen zu Bremswiderständen

1.4.5 Auswahl des Bremsschützes

Mit Rücksicht auf hohe Stoßstrombelastung und zu schaltende Gleichspannung an induktiver


Last müssen die Schaltgeräte für die Bremsspannung und die gleichstromseitige Abschaltung
entweder spezielle Gleichstromschütze oder angepaßte Wechselstromschütze mit Kontakten
der Gebrauchskategorie AC3 nach EN 60947-4-1 sein.
Die Auswahl des Bremsschützes für Netzbetrieb gestaltet sich recht einfach:
Für die Standardspannungen 230VAC bzw. 400VAC wird ein Leistungsschütz mit einer Bemes-
sungsleistung von 2,2kW bzw. 4kW bei AC3-Betrieb ausgewählt.
Bei 24 VDC wird das Schütz für DC3-Betrieb ausgelegt.

1.4.6 Wichtige Konstruktionsangaben

a) EMV (Elektromagnetische Verträglichkeit)


SEW-Drehstrombremsmotoren erfüllen bei bestimmungsgemäßem Einsatz im Dauerbetrieb am
Netz die relevanten Fachgrundnormen zur EMV.
Bei Betrieb mit Frequenzumrichtern müssen die entsprechenden Hinweise der Umrichter-Doku-
mentation zusätzlich berücksichtigt werden.
Für den Einsatz von SEW-Servo- und -Gleichstrommotoren mit Bremse müssen die EMV-Hinweise
in der Dokumentation der Servoumrichter bzw. Stromrichter ebenfalls zusätzlich beachtet werden.
Daneben sind die Hinweise zur Kabelverlegung (→Kap. 1.4.4) unter allen Umständen zu befolgen.

b) Schaltungsart
Über die Schaltungsart und die damit beabsichtigte Bremsfunktion muß die Elektrokonstruktion
und vor allem das Installations- und Inbetriebnahmepersonal besonders informiert werden.

Die Einhaltung von bestimmten Bremseinfallzeiten kann sicherheitsrelevant sein. Die Entschei-
dung zwischen wechselstromseitiger oder gleich- und wechselstromseitiger Abschaltung muß
eindeutig und unverwechselbar an die Ausführenden weitergegeben werden. Die Bremsen-
einfallzeiten t2I der Datenübersicht (→ Seite 91) für wechselstromseitiges Abschalten gelten nur
für separate Spannungsversorgung. Bei Anschluß am Klemmbrett/IS des Motors werden die
Zeiten länger.

20 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Einführung 1

BG und BGE werden werkseitig im Klemmenkasten/IS grundsätzlich für wechselstromseitige


Abschaltung verdrahtet. Bei gleich- und wechselstromseitiger Abschaltung muß der blaue
Draht von der Bremsspule unbedingt von Klemme 5 auf Klemme 4 verlegt werden.

c) Nachstellzeit
Die aus dem erwarteten Bremsenverschleiß ermittelte Zeit bis zur Nachstellung ist zur Erstellung
des Wartungsplans der Maschine für den Service des Betreibers von Bedeutung (Maschinendoku-
mentation).

d) Meßprinzipien
Bei Service-Messungen an den Bremsen muß folgendes beachtet werden:
Die in den Datenblättern angegebenen Werte der Gleichspannung gelten nur für den Fall der
externen Versorgung der Bremsen mit Gleichspannung ohne SEW-Bremsenansteuerung.
Die bei Betrieb mit den Bremsenansteuerungen von SEW meßbare Gleichspannung liegt wegen
der Anordnung des Freilaufzweiges nur über der Teilspule um 10 bis 20% niedriger als die der
normalen Einweggleichrichtung mit Freilaufzweig über der Gesamtspule.

Praxis der Antriebstechnik Band 4 21


2 Drehstrombremsmotoren
DT/DV...BM(G)

2 Drehstrombremsmotoren DT/DV...BM(G)

Weitere Informationen und ausführliche technische Daten finden Sie in

• Katalog, Preiskatalog “Getriebemotoren”


• Katalog, Preiskatalog “Polumschaltbare Getriebemotoren”

Nur für die kleinste Baugröße DT 63.. kommt die Bremse B03 (→Bild 6) zum Einsatz. Alle anderen
Bremsmotoren von DT 71.. bis DV 225.. nutzen das Prinzip der Bremse BMG / BM (→Bild 7).
SEW-Bremsmotoren DT 63..B03 bis DV 225..BM zeichnen sich durch die Integration der Bremse in
den Motor und ihre damit sehr kurze und kompakte Bauweise aus.
Verschiedene Bremsenansteuerungen für Einbau in den Klemmenkasten oder Steckverbinder bzw.
den Schaltschrank (→ Kap. 1.3.4) erlauben für jede Anwendung und ihre Bedingungen eine opti-
mierte Lösung.
Wenn keine besonderen Forderungen gestellt werden, wird die Standardausführung geliefert.

2.1 Bremsenansteuerung in Standardausführung

Als Standardausführung wird ein Bremsmotor bezeichnet, der mit Klemmenkasten und, mit einer
Ausnahme, mit eingebauten Bremsenansteuerungen geliefert wird. Die Standardausführung ist
komplett anschlußfertig.
Wie die Motoranschlußspannung wird auch die Bremsenspannung üblicherweise vom Kunden
festgelegt. Sollte dies einmal unterbleiben, wird automatisch die Strangspannung bei eintourigen
und die Netzspannung bei polumschaltbaren Motoren als Bremsenspannung gewählt. Tabelle 5
zeigt die Standardausführungen von Drehstrombremsmotoren.

Standardausführung der Bremsenansteuerung für


Typ Bremsmotor
AC-Anschluß 24VDC-Anschluß
DT 63..B03 - DT 100..BMG BG ohne Steuergerät
DV 112..BMG - DV 225..BM BGE BSG

Tabelle 5: Standardausführung der Bremsenansteuerung

Mit den Standardausführungen kann entweder wechselstromseitig (BG, BGE) oder gleich- und
→ 46 - 49, 53, 54,
wechselstromseitig (BG, BGE, BSG) abgeschaltet werden
58, 59, 62, 75 - 76,
81 - 82, 86 - 87
Die Bremsenspannung für die Bremse kann entweder separat zugeführt (insbesondere bei polum-
schaltbaren Motoren) oder direkt am Motorklemmbrett oder Steckverbinder (bei Motoren mit einer
festen Drehzahl) abgenommen werden.
Die Reaktionszeiten t2I für wechselstromseitige Abschaltung (Technische Daten → Seite 91) gelten
für die separate Zuführung der Versorgungsspannung. Bei Anschluß am Klemmbrett führt die
remanenzbehaftete Motorabschaltung zu weiterer Verzögerung des Bremseinfalls.
Die genannten Bremsenansteuerungen besitzen einen leistungsfähigen Überspannungsschutz für
Bremsspule und Schaltkontakt.

22 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotoren 2
DT/DV...BM(G)

Bei der Standard-Ausführung für Spannungsversorgung 24VDC der Motoren DT 63..B03 bis
DT 100..BMG wird keine Bremsenansteuerung mitgeliefert. Hier ist kundenseits ein geeigneter
Überspannungsschutz zu installieren (→ Bild 10).

Bremsspule

ws rt bl

ws = weiß Typ Varistor Hersteller


rt = rot
1a 2a 3a 4a 5a bl = blau SIOV-S10 K300 Siemens
10M 250 VB Conradty
VZB 300 Thomson

+
24VDC
-

01157ADE
Bild 10: 24 VDC Anschluß mit Überspannungsschutz der Bremsen
zu Motorbaugrößen 63 - 100

2.2 Bremsmotoren für besondere Anforderungen

Das SEW-Baukastensystem der Bremsmotoren erlaubt vielfältige Variationen der Ausrüstung mit
elektronischen und mechanischen Optionen. Der Bogen spannt sich von Sonderspannungen über
die mechanische Handlüftung, spezielle Schutzarten und Steckverbinderanschluß bis hin zu spezi-
ellen Bremsenansteuerungen (→ Katalog “Getriebemotoren”)

2.2.1 Bremsenansteuerung für hohe Schalthäufigkeit

Hohe Schalthäufigkeit bei gleichzeitig nicht zu vernachlässigenden externen Massenträgheitsmo-


menten ist eine häufige Forderung an Bremsmotoren.
Neben der grundsätzlichen thermischen Eignung des Motors kommt es bei der Bremse darauf an,
daß ihre Ansprechzeit t1 so gering ist, daß sie unter Berücksichtigung des zu beschleunigenden
Massenträgheitsmoments beim Start des Motors bereits geöffnet ist. Ohne die sonst übliche
Anlaufphase bei noch geschlossener Bremse erlaubt die Temperatur- und Verschleißbilanz der
SEW-Bremse hohe Schalthäufigkeit.
Die Motoren DV 112..BMG bis DV 225...BM sind bereits standardmäßig für hohe Schalthäufig-
keit ausgerüstet.

Praxis der Antriebstechnik Band 4 23


2 Drehstrombremsmotoren
DT/DV...BM(G)

Hohe Schalthäufigkeit
Typ Bremsmotor
Bremsenansteuerung für AC-Anschluß Bremsenansteuerung für 24VDC-Anschluß
DT 63..B03 BME (BMH, BMP) im Schaltschrank BSG im Schaltschrank

DT 71..BMG bis DV 225..BM BGE (BSR, BUR) im Klemmenkasten / IS BSG im Klemmenkasten / IS oder im
oder BME (BMH, BMP) im Schaltschrank Schaltschrank

Tabelle 6: Ausführungen von Bremsmotoren DT 63..B03 bis DV 225..BM für hohe Schalthäufigkeit

Tabelle 6 zeigt, daß neben BGE (BME) und BSG auch die Bremsenansteuerungen BSR, BUR, BMH
→ S. 46 - 62,67 -70,
und BMP neben ihren sonstigen Funktionen über Eigenschaften der Verkürzung der Ansprechzeit
76 - 90 verfügen.

2.2.2 Bremsmotoren für hohe Haltegenauigkeit

Hohe Haltegenauigkeit ist eine Forderung für positionierende Systeme.


Bremsmotoren weisen aufgrund des mechanischen Prinzips, des Abnutzungsgrads der Beläge und
der physikalischen Randbedingungen vor Ort eine empirisch ermittelte Streuung des Bremsweges
von ± 12 % auf. Je kürzer der Bremsweg wird, desto geringer wirkt sich die “natürliche” Streuung
als Fehler auf den Gesamtweg aus (→ Bild 4).
Die gleich- und wechselstromseitige Abschaltung erlaubt, die Bremseneinfallzeit t2II erheblich
abzukürzen (→ Technische Daten Seite 91).

2.2.2.1 Gleich- und wechselstromseitige Abschaltung mit mechanischem Kontakt

→ S. 46 - 49, 51 - 52, In Kapitel 1.3.2 und 2.1 wurde bereits auf die Möglichkeit hingewiesen, diese Lösung konventionell
54 - 57, 59 - 61, 63, mit Zusatzkontakt zu erzielen.
69 - 70, 79 - 80,
86 - 87

2.2.2.2 Gleich- und wechselstromseitige Abschaltung mit elektronischem Relais im Klem-


menkasten / IS

Besonders elegante Möglichkeiten mit elektronischem, verschleißfreiem Kontakt für gleichzeitig


minimalen Verdrahtungsaufwand bieten die Bremsenansteuerungen BSR und BUR (→Tabelle 2).
Beide Ansteuerungen bestehen aus BGE (BG bei Größe 63 und IS1) und entweder dem Stromrelais
SR oder dem Spannungsrelais UR.
BSR eignet sich nur für Motoren mit einer festen Drehzahl.
BUR kann bei separater Zuführung der Versorgungsspannung universell eingesetzt werden.
Bei der Bestellung des Bremsmotors genügt neben der Angabe von Motor- bzw. Bremsenspan-
nung der Hinweis auf BSR oder BUR. Das SEW-Auftragsbearbeitungssystem trifft die exakte
Zuordnung der Relais.
Für mögliche Nachrüstungen finden sich in Tabelle 7 und Tabelle 8 die zu Motor und Spannung
passenden Relais. Die elektronischen Relais schalten maximal 1A Spulenstrom und begrenzen
damit die Auswahl an BSR und BUR.

24 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotoren 2
DT/DV...BM(G)

Prinzip BSR
Die Bremsenansteuerung BGE (bzw. BG) wird im Falle BSR direkt vom Motorklemmenbrett eines
Motors mit einer festen Drehzahl mit Spannung versorgt, benötigt also keine besondere Zuleitung.

Beim Abschalten des Motors wird der Motorstrom nahezu verzögerungsfrei unterbrochen und über
das Stromrelais SR zur gleichstromseitigen Abschaltung der Bremsspule benutzt. Trotz der Rema-
nenzspannung am Motorklemmenbrett und an der Bremsenansteuerung erfolgt so ein besonders
schneller Bremseinfall (→ Kap. 9.4).
Die Bremsenspannung wird ohne weitere Kundenangaben automatisch mit der Motorstrangspan-
nung festgelegt (z.B. Motor 230V ∆ / 400V Y, Bremse 230V). Wahlweise läßt sich die Bremsspule
→S. 50 , 78, 84 - 85
auch für die verkettete Spannung (max. 500V) ausführen (z.B. Motor 230 V ∆ / 400 V Y, Bremse 89 - 90
400 V).
Auswahl BSR
Tabelle 7 berücksichtigt bei der Zuordnung der SR-Relais neben dem Bremsstrom auch den
Motorstrom.

Prinzip BUR
Die Bremsenansteuerung BGE (bzw. BG) wird im Fall BUR separat mit Spannung versorgt, weil am
Motorklemmbrett keine konstante Spannung anliegt (Polumschaltbare Motoren, Motoren am Fre-
quenzumrichter). Mit der wechselstromseitigen Abschaltung löst das Spannungsrelais UR nahezu
verzögerungsfrei die gleichstromseitige Abschaltung der Bremsspule mit besonders schnellem
Bremseinfall aus(→ Kap. 9.5).
Die Bremsenspannung wird ohne weitere Kundenangaben automatisch mit der Motorstrangspan-
nung festgelegt. Wahlweise lassen sich gemäß Tabelle 8 auch andere Bremsenspannungen definie-
ren.
→S. 55 , 77, 83, 88
Auswahl BUR
Tabelle 8 berücksichtigt bei der Zuordnung der UR - Relais neben dem Bremsstrom auch die Brem-
senspannung.

Praxis der Antriebstechnik Band 4 25


2 Drehstrombremsmotoren
DT/DV...BM(G)

BSR (BGE/BG1 + SR..) für Motorspannung (VAC) in V-Schaltung

105 - 106
117 - 131
132 - 147
148 - 164
165 - 185
186 - 207
208 - 233
234 - 261
262 - 293
294 - 329
330 - 369
370 - 414
415 - 464
465 - 522
523 - 690
93 - 104
40 - 58
59 - 66

67 - 73
74 - 82
83 - 92
Typ Motor:

DT 63..B031)
DT 71D..BMG2)
DT 80N..BMG2)
DT 80K..BMG2)
DT 90S..BMG2)
DT 90L..BMG2)
DT 100LS..BMG
DT 100L..BMG
DV 112M..BMG
DV 132S..BMG
DV 132M..BM
DV 132ML..BM
DV 160M..BM
DV 160L..BM
DV 180M..BM
DV 180L..BM
DV 200LS..BM
DV 200L..BM

SR11 SR15 nicht ausführbar

Tabelle 7: Zuordnung der Stromrelais SR11 und 15 zu Motor und Motorspannung

BUR (BGE/BG1 + UR..) für Bremsenspannung (VAC)


105 - 116

117 - 131

132 - 147

148 - 164

165 - 185

186 - 500
93 - 104
23 - 25

40 - 46

47 - 52

53 - 58

59 - 66

67 - 73

74 - 82

83 - 92

Typ Motor:

DT 63..B031)
DT 71/80..BMG2)
DT 90/100..BMG2)
DV 112M..BMG
DV 132S..BMG
DV 132M..BM
DV 132ML..BM
DV 160M..BM
DV 160L..BM
DV 180M/L..BM
DV 200/225..BM

UR11 UR15 nicht ausführbar

Tabelle 8: Zuordnung der Spannungsrelais UR11 und 15 zu Motor und Spannung

1) BSR/BUR = BG1 + SR../UR..


2) Bei Steckverbinder IS: BSR/BUR = BG1 + SR../UR..

26 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotoren 2
DT/DV...BM(G)

2.2.3 Bremsenansteuerung bei erhöhter Umgebungstemperatur bzw. eingeschränkter


Belüftung

Erhöhte Umgebungstemperatur, ungenügende Kühlluftzufuhr, und/oder Wärmeklasse H sind


neben grundsätzlichen Erwägungen die Gründe für den Einbau der Bremsenansteuerung im Schalt-
schrank.
Mit Rücksicht auf sicheres Schalten bei erhöhter Wicklungstemperatur der Bremse werden nur →S. 51, 53, 56, 58,
Bremsenansteuerungen mit elektronischer Umschaltung eingesetzt. 60, 62, 79, 80,

Für den Sonderfall “Elektrische Bremslüftung bei Motorstillstand” ist grundsätzlich für Motoren
der Größen 63-100 der Einsatz von BGE, BME oder BSG anstelle von BG, BMS oder 24VDC-
Direktanschluß vorgeschrieben, wenn nicht bereits Ansteuerungen mit Zusatzfunktion genutzt
werden.

Erhöhte thermische Belastung


Typ Bremsmotor Bremsenansteuerung für AC-Anschluß Bremsenansteuerung für 24VDC-
(im Schaltschrank) Anschluß (im Schaltschrank)
DT 63..B03
BME, BMP BSG
DT 71..BMG - DV225..BM

Tabelle 9: Sonderausführungen von Bremsmotoren DT 63..B03 bis DV 225..BM für erhöhte thermische Belastung mit
Bremsenansteuerungen im Schaltschrank

2.2.4 Bremsenansteuerung für tiefe und wechselnde Umgebungstemperaturen

Bremsmotoren für tiefe und wechselnde Umgebungstemperaturen z.B. bei Aufstellung im Freien
sind der Gefahr von Betauung und Vereisung ausgesetzt. Funktionseinschränkungen durch Korro-
sion und Eis kann durch Einsatz der Bremsenansteuerung BMH mit der Zusatzfunktion “Still-
standsheizung” begegnet werden.
Die Funktion “Heizen” wird von außen aktiviert. Sobald die Bremse eingefallen und die Heizfunktion
in längeren Pausen eingeschaltet ist, werden die beiden Teilspulen des SEW-Bremssysstems anti-
parallel durch einen teilausgesteuerten Thyristor mit reduzierter Spannung versorgt. Hierdurch
wird einerseits die Induktionswirkung nahezu aufgehoben (Bremse lüftet nicht). Andererseits wird
eine Heizleistung im Spulensytem bewirkt, die zu einer Temperaturerhöhung von ca. 50 K gegen-
über der Umgebungstemperatur führt. →S. 52, 57, 61, 80,
BMH steht für alle Motorgrößen zur Verfügung und wird ausschließlich im Schaltschrank montiert .

Praxis der Antriebstechnik Band 4 27


2 Drehstrombremsmotoren
DT/DV...BM(G)

2.2.5 Bremsenansteuerung im Schaltschrank

Die SEW-Bremsenansteuerungen sind auch für Schaltschrankeinbau lieferbar. Folgende Gründe


sprechen für den Schaltschrankeinbau der Bremsenansteuerungen:

• Ungünstige Umgebungsbedingungen am Motor (z.B. Motor mit Wärmeklasse H, hohe


Umgebungstemperatur > 40° C, tiefe Umgebungstemperaturen usw.)
• Schaltungen mit gleichstromseitiger Abschaltung durch Schützkontakt verursachen im
Schaltschrank geringeren Aufwand
• leichtere Zugänglichkeit der Bremsenansteuerung für Servicezwecke

Grundsätzlich ist bei dem Einbau der Bremsenansteuerung in den Schaltschrank zu beachten, daß
immer 3 Leitungen zwischen Bremsspule und Ansteuerung verlegt werden müssen. Zum Anschluß
im Klemmenkasten steht eine Hilfsklemmenleiste mit 5 Klemmen zur Verfügung. Zwei davon gehö-
→S. 51 - 53, 56 - ren zur Motorwicklungsüberwachung.
58, 60 - 61, 67,69,
79 - 80 Tabelle 10 zeigt die Übersicht aller Bremsenansteuerungen für Schaltschrankeinbau. Mit Aus-
nahme von BSG sind alle anderen in Standardgehäusen zum Aufschnappen auf Hutprofilschienen
untergebracht.

Bremsenansteuerung im Schaltschrank
Typ Bremsmotor
für AC-Anschluß für 24VDC-Anschluß
DT 63..B03
BMS, BME, BMH, BMP
DT 71 - 100..BMG BSG
DV 112..BMG - DV 225..BM BME, BMH, BMP

Tabelle 10: Ausführungen von Bremsmotoren DT 63..B03 bis DV 225..BM mit Bremsenansteuerung im Schaltschrank

2.2.6 Mehrmotorenbetrieb von Bremsmotoren

Bei Mehrmotorenbetrieb müssen Bremsen gemeinsam geschaltet werden, aber auch bei Betrieb
mehrerer Motoren auf gemeinsame Last bei Störung einer Bremse gemeinsam einfallen.

Das gemeinsame Schalten kann durch parallele wechselstromseitige Versorgung mehrerer beliebi-
ger Bremsen an einer Bremsenansteuerung erfolgen.
Die parallele wechselstromseitige Versorgung wird so ausgeführt, daß im Wechsel beide Span-
nungshalbwellen genutzt werden.
→S. 67 - 68 Bei der Parallelschaltung mehrerer Bremsen am gemeinsamen Bremsgleichrichter darf die
Summe aller Betriebströme nicht den Nennstrom der Bremsenansteuerung überschreiten.

Die wechselstromseitige Reihenschaltung einer begrenzten Anzahl von Bremsen gleichen Typs
erlaubt gleichzeitig die gemeinsame Steuerung und gemeinsamen Bremseinfall, wenn z.B. eine
Bremsspule unterbrochen ist
Bitte beachten Sie, daß die Bremsenspannung entsprechend der Anzahl von in Reihe geschal-
→S. 69 - 70
teten Bremsen reduziert werden muß.

Grundsätzlich gilt, daß im Störfall einer Bremse alle Bremsen wechselstromseitig abgeschaltet
werden müssen.

28 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotoren 2
DT/DV...BM(G)

2.2.7 Steckverbinder IS und Bremsenansteuerung

Der Steckverbinder IS für Motoren DT 63 bis DV 132S enthält 4 Kontakte (8, 9, 10, 11), über die
die Verbindung vom Schaltschrank zur Bremse hergestellt werden kann. Je nach Anspruch und
Erfordernis wird entweder die Bremsenansteuerung im Steckverbinder oder im Schaltschrank ein-
gebaut. → S. 75 - 80

Bremsmotor mit IS
Typ Bremsmotor Bremsenansteuerung Bremsenansteuerung im Anschluß
im IS Schaltschrank

DT 63..B03 IS - BG1, BSR1), BUR1) BMS, BME, BMH, BMP AC

DT 90..BMG IS - BSG 24VDC

DT 100..BMG IS - BG2), BGE, BSR, BUR BMS2), BME, BMH, BMP AC

DV 132S..BMG IS BSG BSG 24VDC

1) BSR und BUR mit BG1


2) Nur bei DT 100

Tabelle 11: Ausführungen von Bremsmotoren mit Steckverbinder IS

2.2.8 Steckverbinder AS und Bremsenansteuerung

Die Steckverbinder AS für Motoren DT 71 bis DV 132S enthalten 2 Kontakte, über die die Brem-
senansteuerung an die Versorgungsspannung angeschlossen wird. Die gleich- und wechselstrom-
seitige Abschaltung ist nur mit BSR oder BUR möglich.
Abgesehen von der möglichen Direktversorgung von Bremsen der Motoren Größe DT 71 bis → S. 81 - 85
DT 100 mit 24VDC stehen fünf Ausführungsarten mit Bremsenansteuerung im Klemmenkasten zur
Wahl.

Bremsmotor mit AS
Typ Bremsmotor Bremsenansteuerung im Klemmenkasten
AC - Anschluß Anschluß an 24 VDC
DT 71..BMG AS -
BG1), BGE1), BSR, BUR BSG2)
DT 100..BMG AS
DV 112..BMG AS -
BGE1), BSR, BUR BSG
DV 132S..BMG AS

1) nur für wechselstromseitige Abschaltung 2) Wahlweise auch an 24 VDC direkt anschließbar

Tabelle 12: Ausführungen von Bremsmotoren mit Steckverbinder AS

Praxis der Antriebstechnik Band 4 29


2 Drehstrombremsmotoren
DT/DV...BM(G)

2.2.9 Steckverbinder AM und Bremsenansteuerung

Im Steckverbinder AM für Motoren DT 71 bis DV 132S können bis zu vier Kontakte für die Verbin-
dung zur Bremse genutzt werden.
Damit sind alle Bremsenansteuerungen für Klemmenkasten und Schaltschrankeinbau uneinge-
→ S. 86 - 90 schränkt sowohl mit wechselstromseitiger als auch gleich- und wechselstromseitiger Abschaltung
nutzbar.
Tabelle 13 zeigt die Übersicht.

Bremsmotor mit AM
Typ Bremsmotor Bremsenansteuerung im Bremsenansteuerung im Anschluß
Klemmenkasten Schaltschrank

DT 71..BMG AM - BG1), BGE, BSR, BUR BMS1), BME, BMH, BMP AC


DV 132S..BMG AM BSG BSG 24VDC

1) Nur bei DT 71 - DT 100

Tabelle 13: Ausführungen von Bremsmotoren mit Steckverbinder AM

30 Praxis der Antriebstechnik Band 4


DT/DV...BM(G) mit 3
Frequenzumrichter

3DT/DV...BM(G) mit Frequenzumrichter Drehstrombremsmotoren DT/DV...BM(G) mit Frequenzumrichter

Weitere Informationen und ausführliche technische Daten finden Sie in

• Katalog, Preiskatalog “Getriebemotoren”


• Katalog “MOVITRAC® 0500”
• Katalog “MOVITRAC 31C® ”
• Katalog “MOVIDRIVE® ”
• “Praxis der Antriebstechnik, Band 5”

WICHTIG
Die Spannungsversorgung der Bremse muß immer separat zugeführt werden. Wegen der
variablen Anschlußspannung des Motors darf sie nicht am Klemmbrett des Motors abgenom-
men werden.
Die mechanische Bremse hat bei Frequenzumrichterbetrieb des Motors im Normalfall nur den Cha-
rakter der Haltebremse zur Fixierung einer erreichten Position und der Sicherheitsbremse für den
Notfall (Not-Aus). Ihre Dimensionierung wird deshalb durch eine definierte Anzahl Not-Aus-Brem-
sungen des Antriebs mit voller Last aus maximaler Drehzahl bestimmt (→ Kap. 1.4).
Generell gilt auch hier, daß der Bremsbefehl gleichzeitig und unverzögert mit dem Stopp-Befehl an
den Frequenzumrichter erteilt wird. Vorteilhaft und empfehlenswert ist, diesen Befehl über den Fre-
quenzumrichter selbst zu generieren. Interne Verriegelungen im Frequenzumrichter sorgen für den
exakten Zeitpunkt. Damit wird die sichere Übernahme der Last durch die mechanische Bremse
gewährleistet. z.B. wird das „Durchsacken“ beim Hubwerksbetrieb dadurch vermieden. → S. 55, 63 - 66

Tabelle 14 zeigt alle Bremsenansteuerungen im Überblick, die in Verbindung mit Frequenzumrich-


terspeisung des Motors möglich sind.

Einbau in Klemmenkasten
Bremsmotor Typ Einbau in Schaltschrank Anschluß an
oder IS
BG1, BUR1) BMS, BME, BMP, BMH AC
DT 63..B03
ohne Steuergerät BSG 24VDC

BG12), BG, BGE, BUR1) BMS, BME, BMP, BMH AC


DT 71..BMG - DT 100..BMG
BSG BSG 24VDC

BGE, BUR BME, BMP, BMH AC


DV 112..BMG - DV 225..BM
BSG BSG 24VDC

1) BUR besteht bei Bremse B03 und bei Betrieb der Motoren Größe 63 - 90 mit Steckverbinder IS aus BG1 und UR.
2) BG1 wird nur bei Verwendung von Steckverbindern IS an Motoren Größe 71 - 90 eingebaut.
Tabelle 14: Bremsenansteuerungen bei Frequenzumrichterbetrieb

Praxis der Antriebstechnik Band 4 31


4 Servomotoren mit Bremse
DY 71..B - DY 112..B

4 Servomotoren mit Bremse DY 71..B - DY 112..B

Weitere Informationen und ausführliche technische Daten finden Sie in

• Katalog, Preiskatalog “Servogetriebemotoren”


• Katalog “MOVIDYN® ”
• Katalog “MOVIDRIVE® ”
• “Praxis der Antriebstechnik, Band 7”

Die Bremsen B (Bild 9) der Servomotoren DY 71 - 112..B werden ausschließlich über einen separa-
ten Steckverbinder aus dem Schaltschrank mit Spannung versorgt.
Die B-seitige Integration der Bremse in das Motorgehäuse sorgt für besonders platzsparende Bau-
weise. Servomotoren mit Bremse können auch mit der Option “Handlüftung” geliefert werden.
Mit verschiedenen Bremsenansteuerungen und der Möglichkeit, sowohl an 110, 230, 400 V AC als
auch an 24 VDC anzuschließen, eröffnen sich mit dieser ausgesprochenen Not-Aus- und Halte-
bremse alle Anwendungsbereiche mit hoher Dynamik (→ Technische Daten Seite 99).
Der Bremsbefehl wird bei Servoantrieben im MOVIDYN®- bzw. MOVIDRIVE®-Servoumrichter
erzeugt und mit geeignetem Bremsschütz zum Schalten der Bremse genutzt.
Die Dimensionierung richtet sich auch bei dieser Bremse ausschließlich nach der geforderten
Anzahl von möglichen Notbremsungen mit voller Last aus maximaler Drehzahl (→ Kap. 1.4 ).
Die Bremsen B sind je Motortyp alternativ mit zwei möglichen Bremsmomenten M B1 und MB2 lie-
ferbar. Das höhere Bremsmoment MB2 (2 - 3 x M0) wird aus Sicherheitsgründen beim Hubwerks-
betrieb gewählt.
Die Tabelle 15 zeigt die verschiedenen Bremsenansteuerungen.

Servomotor mit Bremse Typ Bremsenansteuerung im Anschluß an


Schaltschrank
BME, BMP AC
DY 71..B - DY 112..B
BSG 24VDC

Tabelle 15: Bremsenansteuerungen für Servoantriebe

32 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Gleichstrommotoren mit 5
Bremse G/GV... BM(G)

5 Gleichstrommotoren mit Bremse G/GV... BM(G)

Weitere Informationen und ausführliche technische Daten finden Sie in

• Katalog, Preiskatalog „Gleichstromgetriebemotoren“

Die Bremsen BM(G) sind auch bei Gleichstrommotoren integraler Bestandteil des Motors.
Die Bremsenansteuerungen werden entweder im Klemmenkasten oder im Schaltschrank einge-
baut. Die Schaltungsbeispiele entsprechen denen von Bremsmotoren mit Frequenzumrichterspei-
sung.
→ S. 71 - 74
Der Bremsbefehl wird vorzugsweise im speisenden Stromrichter generiert, um einen exakten Zeit-
punkt für die Lastübernahme durch die mechanische Bremse sicherzustellen.
Die serienmäßigen Gleichstrommotoren mit BM(G) werden im Unterschied zu den Drehstrom-
bremsmotoren gleicher Achshöhe mit kleineren Bremsmomenten geliefert (→ Technische Daten
Seite 91).
Die mechanische Bremse der Gleichstrommotoren ist als reine Halte- und Notbremse gedacht. Sie
wird für eine bestimmte Anzahl von Notbremsungen mit voller Last aus maximaler Drehzahl
dimensioniert.
Tabelle 16 zeigt die möglichen Bremsenansteuerungen serienmäßiger Gleichstrommotoren im
Überblick.
Gleichstrommotoren der Baugrößen 71 - 100 werden mit Bremsgleichrichtern BG, größere
Motoren dagegen mit BGE im Klemmenkasten als Standard ausgerüstet. Bei der Versorgungs-
spannung 24 VDC gilt bei Baugrößen 71 - 100 als Standard ohne, bei größeren Motoren mit BSG
im Klemmenkasten (→ Tabelle 1).

Gleichstrommotor mit
Einbau in Klemmenkasten Einbau in Schaltschrank Anschluß an
Bremse Typ
BG1), BGE, BUR BMS1), BME, BMP, BMH AC
GF 71DBMG - GV 132SBMG 2)
BSG BSG 24VDC
BGE, BUR BME, BMP, BMH AC
GV 132MBM - GV 160MBM
BSG BSG 24VDC
1) BG und BMS wird nur für Baugrößen 71 - 100 eingesetzt, BG ist bei diesen Motoren Standard.
2) BSG ist bei Baugrößen 71 - 100 als Option verfügbar, als Standard wird ohne BSG geliefert.
Tabelle 16: Bremsenansteuerungen serienmäßiger Gleichstrommotoren

Praxis der Antriebstechnik Band 4 33


6 Explosionsgeschützte
Drehstrombremsmotoren

6 Explosionsgeschützte Drehstrombremsmotoren
eDT 71D4 BC05/H./TF - eDT 100L4 BC2/H./TF

Weitere Informationen und ausführliche technische Daten finden Sie in

• Katalog, Preiskatalog “Getriebemotoren”,


• Katalog “Explosionsgeschützte Drehstrommotoren, Zündschutzart Erhöhte Sicherheit”

Die explosionsgeschützten Drehstrombremsmotoren eDT...BC.. in Zündschutzart „Erhöhte Sicher-


heit“ arbeiten mit eingebauter, druckfest gekapselter Bremse. Die vom Abnahmeinstitut Physika-
lisch-Technische Bundesanstalt (PTB) Braunschweig bescheinigte Kombination arbeitet nach dem
Prinzip der Bremsen BMG mit den technischen Daten gemäß Tabelle 17.

Bremsmomente Bremsarbeit1) Ansprechzeit Einfallzeit2) Einfallzeit3) Spulenleistung


Ex-Bremsmotor Typ
(Nm) W (106 J) t1 (10-3 s) t2II (10-3 s) t2I (10-3 s) PB(W)
7,5/6/5/4/2,5/
eDT 71 - 80..BC 120 20 8 40 29
1,6/1,2

eDT 90 - 100..BC 30/24/20/16/10/ 260 35 15 80 41


6,6/5
1) Schaltarbeit der Bremse bis zur Nachstellung
2) Einfallzeit bei gleich- und wechselstromseitiger Abschaltung
3) Einfallzeit bei wechselstromseitiger Abschaltung

Tabelle 17: Technische Daten der Bremsen BC von explosionsgeschützten Bremsmotoren

Grundsätzlich zugelassen sind die Bremsenansteuerungen gemäß Tabelle 18 (nur für Schalt-
schrankeinbau), die nach Bild 11 zu verschalten sind. Obligatorisch ist auch die thermische Über-
wachung des Motors und der Bremse über Kaltleiter-Temperaturfühler mit einem zugelassenen
Auslösegerät mit dem PTB-Prüfzeichen 3.53 - PTC A.
Durch externe Maßnahmen ist sicherzustellen, daß der Bremsbefehl zeitgleich mit der Abschaltung
des Motors erfolgt.

Ex-Bremsmotor Typ Bremsenansteuerung im Schaltschrank Anschluß an


BME AC
eDT 71 - 100..BC
BSG 24VDC

Tabelle 18: Zugelassene Bremsenansteuerungen für explosionsgeschützte Drehstrombremsmotoren

34 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Explosionsgeschützte 6
Drehstrombremsmotoren

TF-Motor TF-Bremse

weiß

Bremsspule
rot

blau

weiß

blau
rot
Motor Bremse
weiß

weiß

blau
rot

blau
rot

blau

weiß

rot
Zum Auslösegerät Zum Auslösegerät Zum Auslösegerät

13 14 15
13 14 15
1 2 3 4 5

1 2 3 4
1 2 3 4

BME
BSG

BME

Schaltschrank Schaltschrank VAC Schaltschrank VAC


24VDC

Steuergerät BSG Bremsgleichrichter BME Bremsgleichrichter BME


für Gleichspannungsanschluß 24V-(VDC) wechselstromseitiges Abschalten wechselstrom- und gleichstromseitiges Abschalten
normales Einfallen der Bremse schnelles Einfallen der Bremse

Anzulegende Wechselspannung siehe Motorleistungsschild Bremse V~...

Schaltkontakte der Gebrauchskategorie AC 3 nach EN 60947


01204ADE
Bild 11: Anschlußschema explosionsgeschützter Drehstrombremsmotoren

Praxis der Antriebstechnik Band 4 35


7 Bremsen in
Verstellgetrieben

7 Bremsen in Verstellgetrieben VARIBLOC®

Weitere Informationen und ausführliche technische Daten finden Sie im

• Katalog, Preiskatalog “Verstellgetriebemotoren”

Mit Rücksicht auf die Keilriemenverbindung zwischen Motor und Getriebe ist in vielen Anwendun-
gen die am Motor angebaute Bremse als Halte- und Sicherheitsbremse nicht zulässig.
Für VARIBLOC® VU/VZ 01 - 41 gibt es deshalb eine Ausführung mit Bremse an der getriebenen
Verstellscheibe. Die zugehörigen Bremsenansteuerungen sind in einem speziellen Klemmenkasten
→ S. 49, 53 am Verstellgetriebe eingebaut.

VARIBLOC® - Motor Bremsenansteuerung (Standard)


maximales
Verstellgetriebe Leistungsbereich Bremsentyp
Bremsmoment (Nm) AC 24VDC
Typ (kW)
VU/VZ 01 BMG/HF 0,25..0,75 BMG05 5 BG -
VU/VZ 11 BMG/HF 0,37..1,5 BMG1 10 BG -
VU/VZ 21 BMG/HF 0,37..3,0 BMG2 20 BG -
VU/VZ 31 BMG/HF 1,5..5,5 BMG4 40 BGE BSG
VU/VZ 41 BMG/HF 3,0..11,0 BMG8 75 BGE BSG

Tabelle 19: Datenübersicht VARIBLOC®-Verstellgetriebe mit Bremse

Tabelle 19 informiert über die Rahmendaten von VARIBLOC®-Verstellgetrieben mit angebauter


Bremse und feststellbarer Handlüftung als serienmäßige Ausführung.

1364AXX
Bild 12: Bremse in Verstellgetrieben VARIBLOC®

36 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Bremsen in Laternen mit 8
Anlaufkupplung

8 Bremsen in Laternen mit Anlaufkupplung

Weitere Informationen und ausführliche technische Daten finden Sie im

• Katalog “Anlauf- und Rutschkupplungen”

Bei besonderen Anforderungen an schnelle und sichere Stillsetzung der Maschine und zur Vermei-
dung vom Rückwärtsdrehen der Abtriebswelle bei stehendem Motor werden die Laternen mit
SEW-Anlaufkupplungen zusätzlich mit Bremsen ausgerüstet. Die Bremsenansteuerungen sind in
einem besonderen Klemmkasten an der Laterne eingebaut.
Bei Rutschkupplungen genügt die Bremse am Motor.
→ S. 49, 53

Bremsenansteuerung
Laterne mit Bremse + (Standard)
Bremsen Typ Maximales Bremsmoment (Nm)
Anlaufkupplung Typ
AC 24VDC
LT/LM 60 BMG BMG4 -
30 BG
LT/LM 70 BMG BMG4
LT/LM 80 BMG BMG8 55
LT/LM 90 BM
LT/LM 100 BM
BGE BSG
LT/LM 105 BM BM15 125
LT/LM 130 BM
LT/LM 135 BM
Tabelle 20: Datenübersicht Laternen mit Anlaufkupplung und Bremse

Tabelle 20 informiert über die Rahmendaten von Laternen mit Verstellgetrieben und Bremsen in
serienmäßiger Ausführung.

01368AXX
Bild 13: Bremse in Laterne mit Anlaufkupplung

Praxis der Antriebstechnik Band 4 37


9 Prinzipschaltbilder
Bremsenansteuerungen

9 Prinzipschaltbilder Bremsenansteuerungen

9.1 Legende

Wechselstromseitige Abschaltung (normales Einfallen der Bremse)


AC

DC Gleich- und wechselstromseitige Abschaltung


AC (schnelles Einfallen der Bremse)

Bremse
BS
BS = Beschleunigerspule
TS TS = Teilspule

1a
2a
3a Hilfsklemmenleiste im Klemmenkasten
4a
5a

Motor in Dreieckschaltung

Motor in Sternschaltung

ws weiß
rt rot
bl blau
br braun
sw schwarz

38 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Prinzipschaltbilder 9
Bremsenansteuerungen

9.2 BG, BMS


U AC

BG
1
ws
2
rt
3
4
M BS AC
5
TS
bl

01524AXX

U AC

BG
1
ws
2
rt DC
3

M
BS 4 AC
5
TS
bl

01525AXX

UAC

BMS
ws 1
rt 2
1a
3
BS 2a
M 3a
4

4a 13
AC
TS
bl
5a 14
15

01526AXX

UAC

BMS
ws 1
rt 2
1a
3
M
BS 2a
4
DC
3a
TS 4a 13 AC
bl
5a 14
15

01527AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 39


9 Prinzipschaltbilder
Bremsenansteuerungen

9.3 BGE, BME


UAC

BGE
1
ws
2
rt
3
BS 4 AC
M 5
TS
bl

01533AXX

U AC

BGE
1
ws
2
DC
rt
3
4
AC
BS
M 5
TS
bl

01534AXX

UAC

BME
ws 1
rt 2
1a
3
BS 2a
M 3a
4
AC
TS 4a 13
bl
5a 14
15

01535AXX

UAC

BME
ws 1
rt 2
1a
3
BS 2a
M 3a
4 DC
TS 4a 13
bl AC
5a 14
15

01536AXX

40 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Prinzipschaltbilder 9
Bremsenansteuerungen

9.4 BSR

SR
ws rt

ws bl

ws
BGE
1
rt DC
W2 U2 V2 2
BS 3 AC
4
U1 V1 W1 TS 5
bl

L1 L2 L3
01537AXX

SR
ws rt

ws bl

ws BGE
1
rt
W2 U2 V2 2 DC
BS 3
AC
4
U1 V1 W1 TS 5
bl

L1 L2 L3

01538AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 41


9 Prinzipschaltbilder
Bremsenansteuerungen

9.5 BUR

U AC

UR
bl br/ws

br/ws

rt

ws BGE
1
rt
2 DC
BS 3
M AC
4
TS 5
bl

01634AXX

42 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Prinzipschaltbilder 9
Bremsenansteuerungen

9.6 BSG

24 VDC

BSG
1
ws
2 DC
rt
3 AC
BS 4
M 5
TS
bl

01539AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 43


9 Prinzipschaltbilder
Bremsenansteuerungen

9.7 BMP, BMH


UAC

BMP
ws 1
rt 2
1a
3
BS 2a
M 3a
4

TS
bl
4a 13
AC
5a 14
15

01540AXX

U AC

BMP
ws 1
rt 2
1a
3
M BS 2a
4
DC
3a
TS
bl
4a 13
AC
5a 14
15

01541AXX

U AC

1) heizen
2) lüften 1) 2)

BMH
ws 1
rt 2
1a
3
BS 2a
M 3a
4

TS 4a 13
bl
5a 14 AC
15

01542AXX

U AC

1) heizen
2) lüften 1) 2)

BMH
ws 1
rt 2
1a
BS 2a
3
DC
M 3a
4

TS
bl
4a 13 AC
5a 14
15

01543AXX

44 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

10 Schaltungsbeispiele

10.1 Legende

• Zum Lüften der Bremse Spannung (siehe Typenschild) anlegen, Kontakte arbeiten parallel
mit Motorschütz.
• Kontaktbelastbarkeit der Bremsschütze AC 3 nach EN 60947-4-1

1a
Wechselstromseitige 2a
Hilfsklemmenleiste im
AC Abschaltung 3a
Klemmenkasten
(normales Einfallen der Bremse) 4a
5a

DC Gleich- und wechselstromseitige


Abschaltung Frequenzumrichter
AC
(schnelles Einfallen der Bremse)

Bremse
BS
BS = Beschleunigerspule Stromrichter
TS TS = Teilspule

1 BG
2
BGE Bremsenansteuerung Typ BG, Motor in
3 BGE für Einbau in den Dreieckschaltung
4
5
Motorklemmenkasten

1
2
3 Bremsenansteuerung Typ BME,
BME Motor in
4 BMS für Einbau in den Schalt-
BMS Sternschaltung
13 schrank
14
15

ws weiß
rt rot
bl blau
br braun
sw schwarz

Praxis der Antriebstechnik Band 4 45


10 Schaltungsbeispiele

10.2 Drehstrommotoren mit einer Drehzahl

BG, BGE im Klemmenkasten, Versorgung vom Motorklemmbrett

Bremsspannung = ∆-Spannung
Beispiel: Netz 400 V, Motor 230 V∆ /400 VV, Bremse 230 VAC

L1 L2 L3

K13 K14

ws
W2 U2 V2 1 BG
2
rt BGE
3
4
bl
U1 V1 W1 5
AC

01544AXX

L1 L2 L3

1)

K13 K14
K12

ws
W2 U2 V2 1 BG
2
rt
3
BGE
bl
4
DC
U1 V1 W1 5
AC

01545AXX

1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 (Drehrichtung) geschaltet.

46 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

BG, BGE im Klemmenkasten, Versorgung vom Motorklemmbrett

Bremsspannung = ∆-Spannung

Beispiel:Netz 400 V, Motor 400 V∆ /690 VV, Bremse 400VAC

L1 L2 L3

K13 K14

ws
W2 U2 V2 1 BG
2
rt BGE
3
4
bl
U1 V1 W1 5
AC

01546AXX

L1 L2 L3

1)

K13 K14
K12

ws
W2 U2 V2 1 BG
2
rt
3
BGE
bl
4
DC
U1 V1 W1 5
AC

01547AXX

1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 (Drehrichtung) geschaltet.

Praxis der Antriebstechnik Band 4 47


10 Schaltungsbeispiele

BG, BGE im Klemmenkasten, Versorgung vom Motorklemmbrett

Bremsspannung = V- Spannung
Beispiel :Netz 400 V, Motor 230 V ∆ /400 V V, Bremse 400VAC

L1 L2 L3

K13 K14

ws
W2 U2 V2 1 BG
2
rt BGE
3
4
bl
U1 V1 W1 5
AC

01548AXX

L1 L2 L3

1)

K13 K14
K12

ws
W2 U2 V2 1 BG
2
rt BGE
3
bl
4
DC
U1 V1 W1 5
AC

01549AXX

1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 (Drehrichtung) geschaltet.

48 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

BG, BGE im Klemmenkasten, externe Versorgung

L1 L2 L3 UAC

1) K12
K13 K14

K12

ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3
bl
4
5
AC

UAC

K12

ws
1 BG
rt
2
BGE DC
3
bl
4
5
AC

01550AXX

1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 (Drehrichtung) geschaltet.

Praxis der Antriebstechnik Band 4 49


10 Schaltungsbeispiele

BSR im Klemmenkasten

Bremsspannung = ∆-Spannung
Beispiel: Netz 400 V, Motor 230 V∆ / 400 VV, Bremse 230 VAC

L1 L2 L3

K13 K14

SR
ws rt

ws bl
DC

ws
AC
W2 U2 V2 1 BG
2
rt
3
BGE
bl
4
U1 V1 W1 5

01555AXX

Beispiel: Netz 400 V, Motor 400 V∆/690 VV, Bremse 400 VAC

SR
ws rt

ws bl

DC
ws
W2 U2 V2 1 BG AC
2
rt
3
BGE
bl
4
U1 V1 W1 5

01556AXX

Bremsspannung = V-Spannung
Beispiel: Netz 400 V, Motor 230 V∆ / 400 VV, Bremse 400 VAC

SR
ws rt

ws bl
DC
ws
W2 U2 V2 1 BG AC
2
rt BGE
3
bl
4
U1 V1 W1 5

01557AXX

50 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

BMS, BME, BMP im Schaltschrank

L1 L2 L3 UAC

1) K12
K13 K14

K12

1
2
1a
3
2a
ws 4 BME
3a
M rt BMS
3 4a 13 AC
bl
5a 14
15

UAC

K12

1
2
1a
3
2a
BME DC
ws 4
3a
BMS
rt
4a 13 AC
bl
5a 14
15

UAC

K12

1
2
1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 1a
(Drehrichtung) geschaltet. 2) 3
ws
2a
4 BMP DC
3a
2) Brücke oder Schließer von 3 auf 4, wenn rt
4a 13 AC
nur wechselstromseitig geschaltet wer- bl
5a 14
den soll. 15

01558AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 51


10 Schaltungsbeispiele

BMH im Schaltschrank

L1 L2 L3 UAC

1) K12
K13 K14
K12
2)
K16 K12

1
2
1a
3
2a
ws 4 BMH
3a
M rt
3 bl
4a 13 AC
5a 14
15

UAC

K12
2)
K16 K12

1
2
1a
1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 3
(Drehrichtung) geschaltet. ws
2a
4 BMH DC
3a
rt
2) zum Heizen der Bremse K16 betätigen,
bl
4a 13 AC
ist mit K12 verriegelt, nur in längeren 5a 14
15
Pausen heizen!

01559AXX

52 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

Bremsenansteuerung 24 VDC

L1 L2 L3 A 24V DC

1) K12
K13 K14

K12
2) DC
AC
1a
2a
ws
3a
M rt
4a
3 bl
5a

24V DC
B

K12

ws
1 BSG
2 DC
rt
3

bl
4 AC
5

C 24V DC

A Standard für Bremsmotoren Größe


63...100 mit 24VDC Bremse ohne
Steuergerät BSG
B Standard für Bremsmotoren Größe
K12
112...225 mit BSG im Klemmenkasten
C für Bremsmotoren Größe 71...225 mit
BSG im Schaltschrank
1a
1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 2a
(Drehrichtung) geschaltet. ws 1 BSG
3a
rt
2 DC
2) Schutzbeschaltung gegen Schaltüber- bl
4a 3
4
spannungen kundenseitig vorzusehen 5a
5 AC

01590AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 53


10 Schaltungsbeispiele

10.3 polumschaltbare Motoren

BG, BGE im Klemmenkasten, polumschaltbarer Motor (getrennte Wicklung)

L1 L2 L3 UAC

1) K12
K13 K14

K12

K10 K11

ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3 4
bl
5 AC

UAC

K12

ws
1 BG
rt
2
3
BGE DC
bl
1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 4

(Drehrichtung) geschaltet.
5 AC

01591AXX

54 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

BUR bei polumschaltbaren und drehzahlgeregelten Drehstrommotoren

UAC 1)
A L1 L2 L3

K12
K13 K14
K12
UR
bl

K10 K11
rt
ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3 bl
4
5

B L1 L2 L3

K12
K13 K14

K10 K11

K15

M
3

C L1 L2 L3

K11
2) K12

A getrennte Wicklung
B Dahlanderschaltung
C mit Frequenzumrichter
1) Die Spannungsversorgung der Bremse
erfolgt durch separate Zuleitung.
Anschluß an der Klemmenplatte des
M Motors ist nicht zulässig.
3
2) Ausgang Bremsbefehl

01592AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 55


10 Schaltungsbeispiele

BMS, BME, BMP im Schaltschrank, polumschaltbarer Motor


(Getrennte Wicklung)

L1 L2 L3 UAC

1) K12
K13 K14
K12

1
K11 K10 2
1a
3
2a
ws 4 BME
3a
M rt BMS
3 4a 13 AC
bl
5a 14
15

UAC

K12

1
2
1a
3
2a
4 BME DC
ws
3a
rt BMS
4a 13 AC
bl
5a 14
15

UAC

K12

1
1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 1a
2
(Drehrichtung) geschaltet. 2a 2) 3
ws 4 BMP DC
2) Brücke oder Schließer von 3 auf 4, wenn rt
3a

nur wechselstromseitig geschaltet wer- bl


4a 13
AC
5a 14
den soll. 15

01594AXX

56 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

BMH im Schaltschrank, polumschaltbarer Motor (Getrennte Wicklung)

L1 L2 L3 UAC

1) K12
K13 K14
K12 K16
2)
K16 K12
K10 K11
1
2
1a
3
2a
ws 4 BMH
3a
M rt AC
4a 13
3 bl
5a 14
15

UAC

K12 K16
2)
K16 K12

1
2
1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 1a
3
(Drehrichtung) geschaltet. ws
2a
4 BMH DC
3a
2) zum Heizen der Bremse K16 betätigen, rt
4a 13 AC
bl
ist mit K12 verriegelt, nur in längeren 5a 14
Pausen heizen ! 15

01596AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 57


10 Schaltungsbeispiele

Bremsenansteuerung 24VDC, polumschaltbarer Motor (Getrennte Wicklung)

L1 L2 L3 A 24V DC

1) K12
K13 K14
K12
DC
2)
AC
K10 K11 1a
2a
ws
3a
M rt
4a
3 bl
5a

B 24V DC

K12

ws
1 BSG
rt
2 DC
3

bl
4
5
AC

C 24V DC

A Standard für Bremsmotoren Größe


63...100 mit 24VDC Bremse
ohne Steuergerät BSG
K12
B Standard für Bremsmotoren Größe
112...225 mit BSG im Klemmenkasten
C für Bremsmotoren Größe 71...225 mit
BSG im Schaltschrank 1a
1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 2a
1 BSG
ws
(Drehrichtung) geschaltet. rt
3a 2 DC
4a 3
2) Schutzbeschaltung gegen Schaltüber- bl
5a 4

spannungen, kundenseitig 5 AC

01600AXX

58 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

BG, BGE im Klemmenkasten, polumschaltbarer Motor (Dahlander)

L1 L2 L3 UAC

1) K12
K13 K14
K12

K10 K11

K15

ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3 4
bl
5 AC

UAC

K12

ws
1 BG
rt
2
3
BGE DC
1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 bl
4
(Drehrichtung) geschaltet. 5 AC

01601AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 59


10 Schaltungsbeispiele

BMS, BME, BMP im Schaltschrank, polumschaltbarer Motor (Dahlander)

L1 L2 L3 UAC

1) K12
K13 K14
K12

K10 K11
1
K15 1a
2
3
2a
ws 4 BME
3a
M rt BMS
3 bl
4a 13
AC
5a 14
15

UAC

K12

1
2
1a
3
2a
BME DC
ws 4
3a
BMS
rt
4a 13 AC
bl
5a 14
15

UAC

K12

1
2
1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14 1a

(Drehrichtung) geschaltet. 2) 3
ws
2a
4 BMP DC
3a
2) Brücke oder Schliesser von 3 auf 4, rt
4a 13 AC
wenn nur wechselstromseitig geschaltet bl
5a 14
werden soll. 15

01603AXX

60 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

BMH im Schaltschrank, polumschaltbarer Motor (Dahlander)

1)

K16
2)

BMH

AC

K16
2)

1) K12 wird gleichzeitig mit dem K13 oder


K14 (Drehrichtung) geschaltet.
BMH DC
2) zum Heizen der Bremse K16 betätigen, AC
ist mit K12 verriegelt, nur in längeren
Pausen heizen !
01604AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 61


10 Schaltungsbeispiele

Bremsenansteuerung 24VDC, polumschaltbarer Motor (Dahlander)

L1 L2 L3 A 24V DC

1) K12
K13 K14
K12 DC
2)
AC
K10 K11

K15 1a
2a
ws
3a
M rt
4a
3 bl
5a

B 24V DC

K12

ws
1 BSG
rt
2 DC
3
4
bl
5
AC

C 24V DC

A Standard für Bremsmotoren Größe


63...100 mit 24VDC Bremse ohne Steu-
ergerät BSG
B Standard für Bremsmotoren Größe K12
112...225 mit BSG im Klemmenkasten
C für Bremsmotoren Größe 71...225 mit
BSG im Schaltschrank
1a
1) K12 wird gleichzeitig mit K13 oder K14
2a
(Drehrichtung) geschaltet. ws 1 BSG
3a 2
2) Schutzbeschaltung gegen Schaltüber- rt
4a 3
DC
bl
spannungen, kundenseitig 5a 4
5 AC

01605AXX

62 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

10.4 Drehstrommotoren mit Frequenzumrichter

BG, BGE im Klemmenkasten, Drehstrommotor mit Frequenzumrichter

L1 L2 L3 UAC

K11
1) K12

K12

ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3
bl
4
5
AC

UAC

K12

ws
1 BG
rt
2
3
BGE DC
bl
4

1) Ausgang Bremsbefehl 5 AC

01606AXX

DC
AC

Praxis der Antriebstechnik Band 4 63


10 Schaltungsbeispiele

BMS, BME, BMP im Schaltschrank, Drehstrommotor mit Frequenzumrichter

L1 L2 L3 UAC

K11
1) K12

K12

1
2
1a
3
2a
ws 4 BME
3a
M BMS
3
rt
4a 13 AC
bl
5a 14
15

UAC

K12

1
2
1a
3
ws
2a
4 BME DC
3a
rt BMS
4a 13 AC
bl
5a 14
15

UAC

K12

1
2
1a
1) Ausgang Bremsbefehl 2a 2) 3
DC
ws 4 BMP
2) Brücke oder Schließer von 3 auf 4, wenn 3a
rt
nur wechselstromseitig geschaltet wer- 4a 13 AC
bl
5a 14
den soll. 15

01607AXX

64 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

BMH im Schaltschrank, Drehstrommotor mit Frequenzumrichter

L1 L2 L3 UAC

K11
1) K12

K12 K16
2)
K16 K12

1
2
1a
3
2a
ws 4 BMH
3a
M rt
3 4a 13 AC
bl
5a 14
15

UAC

K12 K16
2)
K16 K12

1
2
1a
3
2a
1) Ausgang Bremsbefehl ws 4 BMH DC
3a
rt
2) zum Heizen der Bremse K16 betätigen, 4a 13
AC
bl
ist mit K12 verriegelt, nur in längeren 5a 14
15
Pausen heizen!
01608AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 65


10 Schaltungsbeispiele

Bremsenansteuerung 24VDC, Drehstrommotor mit Frequenzumrichter

L1 L2 L3 A 24V DC

K11
1) K12

K12 DC
2)
AC
1a
2a
ws
3a
M rt
4a
3 bl
5a

B 24V DC

K12

ws
1 BSG
rt
2
3
DC
4
bl
5 AC

C 24V DC

A Standard für Bremsmotoren Größe


63...100 mit 24VDC Bremse ohne Steuer-
gerät BSG K12
B Standard für Bremsmotoren Größe
112...225 mit BSG im Klemmenkasten
C für Bremsmotoren Größe 71...225 mit 1a
BSG im Schaltschrank 2a
ws 1 BSG
1) Ausgang Bremsbefehl rt
3a 2 DC
4a 3
2) Schutzbeschaltung gegen Schaltüber- bl 4
5a
5
AC
spannungen, kundenseitig

01614AXX

66 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

10.5 Mehrmotorenbetrieb

Parallelschaltung mehrerer Bremsen an BMS, BME im Schaltschrank

L1 L2 L3

K11
1
2
3
4 BMS
BME
13
14
15

1a
2a
ws
3a
M rt
4a
3 bl
5a

1a
2a
ws
3a
M rt
4a
3 bl
5a

1a
2a
3a

01615AXX

Die Summe der Bremsenströme darf nicht den maximal zulässigen Strom des Bremsensteuergerätes überschreiten.
IB = Beschleunigerstrom

Praxis der Antriebstechnik Band 4 67


10 Schaltungsbeispiele

Antiparallelschaltung mehrerer BG, BGE im Klemmenkasten an gemeinsam geschalteter


Versorgungspannung

L1 L2 L3 UAC

K11 K12

ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3 4
bl
5

ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3 4
bl
5

ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3 4

01616AXX

68 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

Wechselstromseitige Reihenschaltung mehrerer BMS, BME im Schaltschrank

L1 L2 L3 DC
AC

K11 K12

1
2
3
4 BME
BMS
13
14
15

1a
2a
ws
3a
M rt
4a
3 bl
5a

1
1a 2
2a 3
ws 3a 4 BME
M rt BMS
4a 13
3 bl 5a
14
15

01624AXX

K11, K12 arbeiten parallel

Praxis der Antriebstechnik Band 4 69


10 Schaltungsbeispiele

Wechselstromseitige Reihenschaltung mehrerer BG, BGE im Klemmenkasten

L1 L2 L3

AC
K11

ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3 4
bl
5

ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3 4
bl
5

01617AXX

L1 L2 L3
DC
AC
K11 K12

ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3 bl
4
5

ws
1 BG
M rt
2
BGE
3
3 bl
4
5

01618AXX
K11, K12 arbeiten parallel, Schaltkontakte entsprechen AC3

70 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

10.6 Gleichstrommotor mit Stromrichter

BG, BGE im Klemmenkasten, Gleichstrommotor mit Stromrichter

L1 L2 L3 UAC

K11
1) K12

K12

ws 1 BG
2
M rt 3
BGE
bl
4
5
AC

UAC

K12

ws 1 BG
rt
2 BGE DC
3
bl 4
1) Ausgang Bremsbefehl 5 AC

01629AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 71


10 Schaltungsbeispiele

BMS, BME, BMP im Schaltschrank, Gleichstrommotor mit Stromrichter

L1 L2 L3 UAC

K11
1) K12

K12

1
2
1a
3
2a
ws 4 BME
3a BMS
rt
M 4a 13 AC
bl
5a 14
15

UAC

K12

1
2
1a
3
2a DC
ws 4 BME
3a BMS
rt
bl
4a 13 AC
5a 14
15

UAC

K12

1
2
1a
2a 2) 3
DC
1) Ausgang Bremsbefehl ws 3a 4 BMP
2) Brücke oder Schließer von 3 auf 4 wenn rt
4a 13 AC
bl 5a
nur wechselstromseitig geschaltet wer- 14
15
den soll
01630AXX

72 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Schaltungsbeispiele 10

BMH im Schaltschrank, Gleichstrommotor mit Stromrichter

L1 L2 L3 UAC

K11
1) K12

K12 K16
2)
K16 K12

1
2
1a
3
2a BMH
ws 3a 4
M rt 4a 13 AC
bl 5a 14
15

UAC

K12 K16
2)
K16 K12

1
2
1a
3
2a
1) Ausgang Bremsbefehl ws 3a 4 BMH DC
2) zum Heizen der Bremse K16 betätigen, rt 4a 13
bl 5a AC
ist mit K12 verriegelt, nur in längeren 14
15
Pausen heizen !

01632AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 73


10 Schaltungsbeispiele

Bremsenansteuerung 24 VDC, Gleichstrommotor mit Stromrichter

24VDC
L1 L2 L3 A
K11
1) K12

K12
DC
2)
AC
1a
2a
ws 3a
M rt 4a
bl 5a

B 24VDC

K12

ws 1 BSG
rt 2 DC
3
4
bl
5
AC

24VDC
C

A Standard für Bremsmotoren Größe


63..100 mit 24 VDC Bremse ohne Steu-
ergerät BSG K12
B Standard für Bremsmotoren Größe
112..225 mit BSG im Klemmenkasten
C für Bremsmotoren Größe 71..225 mit 1a
BSG im Schaltschrank 2a
1 BSG
ws 3a
1) Ausgang Bremsbefehl rt
2 DC
4a 3
2) Schutzbeschaltung gegen Schaltüber- bl 4
5a
5 AC
spannungen, kundenseitig
01633AXX

74 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotor AC Squirrel-Cage Motors Moteurs-frein triphasés
mit Steckverbinder IS with IS Integrated Connector avec connecteur IS
Bremsenansteuerung Brake Control Commande de frein

Schaltbild Seite 1 von 2


Circuit diagram Page 1 of 2
Schéma de branchement Page 1 de 2 09 761 197

AT 103

Betriebsanleitung beachten Observe Operating Instructions Respecter les consignes de la notice


d’utilisation
Zum Lüften der Bremse Spannung To release apply brake voltage (see nameplate). Pour débloquer le frein, appliquer la tension
(siehe Typenschild) anlegen. Kontakte Contactors wired parallel with motor contacts. indiquée sur la plaque signalétique. Les
arbeiten parallel mit Motorschütz contacts travaillent en parallèle avec le
contacteur moteur

Kontaktbelastbarkeit der Bremsschütze: Contact rating of brake contacts: Capacité de charge des contacteurs de frein:
AC3 nach EN 60947-4-1 AC3 as per EN 60947-4-1 AC3 selon EN 60947-4-1

Steckverbinder Oberteil Is upper section Partie supérieure du connecteur


(kundenseitig zu verschalten) (user wired) (à câbler par le client)

Steckverbinder Unterteil Is lower section Partie inférieure du connecteur


(werkseitig verschaltet) (factory wired) (câblée en usine)

Wechselstromseitige Abschaltung Cut-off in the AC circuit Coupure du frein côté courant


(normales Einfallen der Bremse) (normal brake reaction) alternatif (freinage normal)

Gleich- und wechselstromseitige Cut-off in the DC and AC circuits Coupure du frein côté courant
Abschaltung (fast brake reaction) alternatif et côté courant continu
(schnelles Einfallen der Bremse) (freinage rapide)

Bremsenansteuerung BGE, BG BGE, BG Brake Control Commande de frein BGE, BG


Spannungsversorgung vom Motor Voltage Supply from Motor Alimentation du moteur
nicht für polumschaltbare und geregelte Not for multi-speed or controlled motors Sauf moteurs régulés par électronique
Motoren. ou à pôles commutables
Bremsspannung gleich ∆ -Spannung Brake voltage equal to ∆ voltage Tension du frein égale à la tension ∆
Beispiel: Motor 230 V ∆ / 400 V Y Example: Motor 230 V ∆ / 400 V Y Exemple: Moteur 230 V ∆ / 400 V Y
Bremse 230 V AC Brake 230 V AC Frein: 230 V AC

7 8 9 10 1112 7 8 9 10 1112
6 5 4 3 2 1 6 5 4 3 2 1

L3 L3
L2 L2
L1 L1

7 8 9 10 1112 7 8 9 10 1112
6 5 4 3 2 1 6 5 4 3 2 1

L3 L3
L2 L2
L1 L1
Bremsspannung gleich Y -Spannung Brake voltage equal to Y voltage Tension du frein égale à la tension Y
Beispiel: Motor 230 V ∆ / 400 V Y Example: Motor 230 V ∆ / 400 V Y Exemple: Moteur 230 V ∆ / 400 V Y
Bremse 400 V AC Brake 400 V AC Frein: 400 V AC

7 8 9 10 1112 7 8 9 10 1112
6 5 4 3 2 1 6 5 4 3 2 1

L3 L3
L2 L2
L1 L1

Praxis der Antriebstechnik Band 4 75


Drehstrombremsmotor AC Squirrel-Cage Motors Moteurs-frein triphasés
mit Steckverbinder IS with IS Integrated Connector avec connecteur IS
Bremsenansteuerung Brake Control Commande de frein

Schaltbild Seite 2 von 2


Circuit diagram Page 2 of 2
Schéma de branchement Page 2 de 2 09 761 197

AT 103
Bremsenansteuerung BGE, BG BGE, BG Brake Control Commande de frein BGE, BG
Externe Spannungsversorgung External supply voltage Alimentation externe

UAC UAC

7 8 9 10 11 12 7 8 9 10 11 12
6 5 4 3 2 1 6 5 4 3 2 1

Bremsenansteuerung BSG Direkte Gleichspannungsversorgung


BSG Brake Control Direct DC supply voltage
Commande de frein BSG Alimentation en tension continue directe
nicht für Motor Baugröße 63 nicht für Motoren ab Baugröße 112
not for motor size 63 not for motors size 112 or larger
sauf moteur taille 63 Sauf moteurs à partir de la taille 112

24 V DC U DC
+- +-

7 8 9 10 11 12 7 8 9 10 11 12
6 5 4 3 2 1 6 5 4 3 2 1

Bremsenansteuerung BGE, BG, BSG Direkte Gleichspannungsversorgung


BGE, BG, BSG Brake Control Direct DC supply voltage
Commande de frein BGE, BG, BSG Alimentation en tension continue directe

BGE, BG BSG

1 2 3 4 5 1 2 3 4 5
rt rt
rt
ws a ws a
bl bl
ws
➀ bl
12 11 10 9 8 7 12 11 10 9 8 7 12 10 9 8 7
1211
1 2 3 4 5 6 1 2 3 4 5 6 1 2 3 4 5 6

➀ Bremsspule ws = weiß / white / blanc


➀ Brake coil rt = rot / red / rouge
➀ Bobine de frein bl = blau / blue / bleu

76 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotor AC Squirrel-Cage Motor Moteurs-frein triphasés
mit Steckverbinder IS with IS Integrated Connector avec connecteur IS
Bremsenansteuerung BUR/BSR Brake Control Commande de frein
BUR/BSR BUR/BSR

Schaltbild Seite 1 von 2


Circuit diagram Page 1 of 2
Schéma de branchement Page 1 de 2 09 764 097

AT 105
Betriebsanleitung beachten Observe Operating Instructions Respecter les consignes de la notice
d’utilisation
Zum Lüften der Bremse Spannung To release apply brake voltage (see name plate). Pour débloquer le frein, appliquer la tension
(siehe Typenschild) anlegen. Kontakte Contactors wired parallel with motor contacts. indiquée sur la plaque signalétique. Les
arbeiten parallel mit Motorschütz contacts travaillent en parallèle avec le
contacteur moteur

Kontaktbelastbarkeit der Bremsschütze: Contact rating of brake contacts: Capacité de charge des contacteurs de frein:
AC3 nach EN 60947-4-1 AC3 as per EN 60947-4-1 AC3 selon EN 60947-4-1

Steckverbinder Oberteil Is upper section Partie supérieure du connecteur


(kundenseitig zu verschalten) (user wired) (à câbler par le client)

Steckverbinder Unterteil Is lower section Partie inférieure du connecteur


(werkseitig verschaltet) (factory wired) (câblée en usine)

Bremsenansteuerung BUR BUR Brake Control Commande de frein BUR

➀ Bremsspule
➀ Brake coil
➀ Bobine de frein

➁ Spannungsrelais
➁ Voltage relay
➁ Relais de tension

ws= weiß / white / blanc


rt= rot / red / rouge
bl= blau / blue / bleu
br= braun / brown / brun
sw= schwarz / black / noir

Praxis der Antriebstechnik Band 4 77


Drehstrombremsmotor AC Squirrel-Cage Motor Moteurs-frein triphasés
mit Steckverbinder IS with IS Integrated Connector avec connecteur IS
Bremsenansteuerung BUR/BSR Brake Control Commande de frein
BUR/BSR BUR/BSR

Schaltbild Seite 2 von 2


Circuit diagram Page 2 of 2
Schéma de branchement Page 2 de 2 09 764 097

AT 105
Bremsenansteuerung BSR BSR Brake Control Commande de frein BSR
Bremsspannung gleich ∆ -Spannung Brake voltage equals ∆ voltage Tension du frein égale à la tension ∆
Beispiel: Motor 230 V ∆ / 400 V Y Example: Motor 230 V ∆ / 400 V Y Exemple: Moteur 230 V ∆ / 400 V Y
Bremse 230 V AC Brake 230 V AC Frein: 230 V AC

Bremsspannung gleich Y -Spannung Brake voltage equal to Y voltage Tension du frein égale à la tension Y
Beispiel: Motor 230 V ∆ / 400 V Y Example: Motor 230 V ∆ / 400 V Y Exemple: Moteur 230 V ∆ / 400 V Y
Bremse 400 V AC Brake 400 V AC Frein: 400 V AC

➂ Wechselklemmbrücke abgetrennt
➂ Variable terminal link separated
➂ Barrette adaptée Y ou ∆

➀ Bremsspule
➀ Brake coil
➀ Bobine de frein

➃ Stromrelais SR 11
➃ SR 11 current relay
➃ Relais d'intensité SR 11

ws = weiß / white / blanc


rt = rot / red / rouge
bl = blau / blue / bleu
br = braun / brown / brun
sw = schwarz / black / noir

78 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotor AC Squirrel-Cage Motors Moteurs-frein triphasés
mit Steckverbinder IS with IS Integrated Connector avec connecteur IS
Bremsenansteuerung Brake Control Commande de frein dans
im Schaltschrank in Switch Cabinet l’armoire de commande

Schaltbild Seite 1 von 2


Circuit diagram Page 1 of 2
Schéma de branchement Page 1 de 2 09 765 197

AT 104
Betriebsanleitung beachten Observe Operating Instructions Respecter les consignes de la notice
d’utilisation
Zum Lüften der Bremse Spannung To release apply brake voltage (see name plate). Pour débloquer le frein, appliquer la tension
(siehe Typenschild) anlegen. Kontakte Contactors wired parallel with motor contacts. indiquée sur la plaque signalétique. Les
arbeiten parallel mit Motorschütz contacts travaillent en parallèle avec le
contacteur moteur

Kontaktbelastbarkeit der Bremsschütze: Contact rating of brake contacts: Capacité de charge des contacteurs de frein:
AC3 nach EN 60947-4-1 AC3 as per EN 60947-4-1 AC3 selon EN 60947-4-1

Steckverbinder Oberteil Is upper section Partie supérieure du connecteur


(kundenseitig zu verschalten) (user wired) (à câbler par le client)

Steckverbinder Unterteil Is lower section Partie inférieure du connecteur


(werkseitig verschaltet) (factory wired) (câblée en usine)

Wechselstromseitige Abschaltung Cut-off in the AC circuit Coupure du frein côté courant


(normales Einfallen der Bremse) (normal brake reaction) alternatif (freinage normal)

Gleich- und wechselstromseitige Cut-off in the DC and AC circuits Coupure du frein côté courant
Abschaltung (fast brake reaction) alternatif et côté courant continu
(schnelles Einfallen der Bremse) (freinage rapide)

Bremsenansteuerung BME, BMS BME, BMS Brake Control Commande de frein BME, BMS

Bremsenansteuerung BMP BMP Brake Control Commande de frein BMP

Praxis der Antriebstechnik Band 4 79


Drehstrombremsmotor AC Squirrel-Cage Motors Moteurs-frein triphasés
mit Steckverbinder IS with IS Integrated Connector avec connecteur IS
Bremsenansteuerung Brake Control Commande de frein dans
im Schaltschrank in Switch Cabinet l’armoire de commande

Schaltbild Seite 2 von 2


Circuit diagram Page 2 of 2
Schéma de branchement Page 2 de 2 09 765 197

AT 104
Bremsenansteuerung BMH BMH Brake Control Commande de frein BMH

Bremsenansteuerung BGE, BG, BSG BGE, BG, BSG Brake Control Commande de frein BGE, BG, BSG

BGE BGE BSG


BG BG
1 2 3 4 5 1 2 3 4 5 1 2 3 4 5
-
UAC UAC 24VDC
+

7 8 9 10 11 12 7 8 9 10 11 12 7 8 9 10 11 12
6 5 4 3 2 1 6 5 4 3 2 1 6 5 4 3 2 1

ws = weiß / white / blanc


rt = rot / red / rouge
bl = blau / blue / bleu

80 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotor mit AC Brake Motor Moteur-frein triphasé
Steckverbinder AS with AS connector avec connecteur AS
Bremsenansteuerung Brake control system et commande de frein

Schaltbild Seite 1 von 2


Circuit diagram Page 1 of 2
Schéma de branchement Page 1 de 2 09 774 097

AT 106
Betriebsanleitung beachten Follow the Operating Instructions Voir prescriptions dans notice
Zum Lüften der Bremse Spannung (siehe Ty- To release the brake, apply the voltage as Pour débloquer le frein, appliquer la tension in-
penschild) anlegen. shown on nameplate. Contacts operate in paral- diquée sur la plaque signalétique. Le contact à
Kontakte arbeiten parallel mit Motorschütz. lel to motor switch contactor. fermeture travaille en parallèle avec le contac-
Kontaktbelastbarkeit der Bremsschütze: Contact rating for the brake switch contactors: teur moteur.
AC3 nach EN 60947-4-1 AC3 as per EN 60947-4-1 Capacitè de charge des contacteurs frein:
AC3 selon EN 60947-4-1

Steckverbinder Oberteil Connector Upper Part Couvercle connecteur


(kundenseitig zu verschalten) (To be connected by customer) (à câbler par le client)
Steckverbinder Unterteil Connector Lower Part Embase connecteur
(werkseitig verschaltet) (Connected in factory) (câblée en usine)
Wechselstromseitige Abschaltung Switch off in the AC circuit Coupure côté courant alternatif
AC (normales Einfallen der Bremse) AC (normal brake reaction) AC (retombée normale du frein)

DC Gleich- und wechselstromseitige DC Switch off in the AC and DC DC Coupure côté courant continu et
Abschaltung circuits côté courant alternatif
AC AC AC
(schnelles Einfallen der Bremse) (Rapid brake reaction) (retombée rapide du frein)

Bremsenansteuerung BGE, BG Brake control system BGE, BG Commande de frein BGE, BG


Externe Spannungsversorgung External voltage supply Alimentation externe

6 7 8 9 10

AC

1 2 3 4 5

UAC

Bremsenansteuerung BSG Brake control system BSG Commande de frein BSG


Nicht für Motor Größe 63 Not for size 63 motor Non disponible pour moteur de taille 63

6 7 8 9 10

1 2 3 4 5
+
_ 24VDC

Praxis der Antriebstechnik Band 4 81


Drehstrombremsmotor mit AC Brake Motor Moteur-frein triphasé
Steckverbinder AS with AS connector avec connecteur AS
Bremsenansteuerung Brake control system et commande de frein

Schaltbild Seite 2 von 2


Circuit diagram Page 2 of 2
Schéma de branchement Page 2 de 2 09 774 097

AT 106
Bremsenansteuerung Brake control System Commande de frein
BGE, BG, BSG BGE, BG, BSG BGE, BG, BSG

BGE, BG, BSG

1 2 3 4 5

rt
a Bremsspule ws
a Brake coil
a Bobine de frein a
bl

1 2 3 4 5

6 7 8 9 10

Direkte Gleichspannungsversor- Direct DC voltage supply Alimentation en tension continue


gung directe
Nicht für Motoren ab Baugröße 112 Not for motors size 112 and larger Non disponible pour moteurs à partir de la taille
112

bl
a Bremsspule a
a Brake coil ws
a Bobine de frein

b Klemmenleiste
b Terminal strip rt
b Barrette à bornes

ws = weiß/white/blanc b 1a 2a 3a 4a 5a
rt = rot/red/rouge
bl = blau/blue/bleu

6 7 8 9 10 1 2 3 4 5

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

+
_ UDC

82 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotor AC Brake Motor with Moteur-frein triphasé
mit Steckverbinder AS AS connector avec connecteur AS
Bremsenansteuerung Brake control system et commande de frein
BUR/ BSR BUR / BSR BUR / BSR

Schaltbild Seite 1 von 3


Circuit diagram Page 1 of 3
Schéma de branchement Page 1 de 3 09 775 097

AT 107
Betriebsanleitung beachten Follow the Operating Instructions Voir prescriptions dans notice
Zum Lüften der Bremse Spannung (siehe Ty- To release the brake, apply the voltage as Pour débloquer le frein, appliquer la tension in-
penschild) anlegen. shown on nameplate. Contacts operate in paral- diquée sur la plaque signalétique. Le contact à
Kontakte arbeiten parallel mit Motorschütz. lel to motor switch contactor. fermeture travaille en parallèle avec le contac-
Kontaktbelastbarkeit der Bremsschütze: Contact rating for the brake switch contactors: teur moteur.
AC3 nach EN 60947-4-1 AC3 as per EN 60947-4-1 Capacité de charge des contacteurs frein:
AC3 selon EN 60947-4-1

Steckverbinder Oberteil Connector Upper Part Couvercle connecteur


(kundenseitig zu verschalten) (To be connected by customer) (à câbler par le client)
Steckverbinder Unterteil Connector Lower Part Embase connecteur
(werkseitig verschaltet) (Connected in factory) (câblée en usine)
Wechselstromseitige Abschaltung Switch off in the AC circuit Coupure côté courant alternatif
AC (normales Einfallen der Bremse) AC (normal brake reaction) AC (retombée normale du frein)

DC Gleich- und wechselstromseitige DC Switch off in the AC and DC DC Coupure côté courant continu et
Abschaltung circuits côté courant alternatif
AC AC AC
(schnelles Einfallen der Bremse) (Rapid brake reaction) (retombée rapide du frein)

Bremsenansteuerung BUR Brake control system BUR Commande de frein BUR

a Bremsspule
a Brake coil
a Bobine de frein BGE, BG1

b Spannungsrelais UR11 /15


b Voltage relay UR 11 /15
b Relais de tension UR 11/15
1 2 3 4 5
c UR 11 (42-150 V) = braun/browb/brun
c UR 15 (150-500V) = schwarz/black/noir
bl
ws = weiß/white/blanc rt
rt = rot/red/rouge
bl = blau/blue/bleu

rt b
ws

a c
bl

6 7 8 9 10 1 2 3 4 5

DC
AC
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

UAC

Praxis der Antriebstechnik Band 4 83


Drehstrombremsmotor AC Brake Motor with Moteur-frein triphasé
mit Steckverbinder AS AS connector avec connecteur AS
Bremsenansteuerung Brake control system et commande de frein
BUR/ BSR BUR / BSR BUR / BSR

Schaltbild Seite 2 von 3


Circuit diagram Page 2 of 3
Schéma de branchement Page 2 de 3 09 775 097

AT 107
Bremsenansteuerung BSR Brake control system BSR Commande de frein BSR
Bremsspannung gleich ∆-Spannung Brake voltage = DELTA (∆) voltage Tension du frein égale à la tension ∆
Beispiel: Motor 230 V ∆ / 400 V V Example: Motor 230 V ∆ / 400 V V Exemple: Moteur 230 V ∆ / 400 V V
Bremse 230 V AC Brake 230 V AC Frein 230 V AC

DC
AC

6 7 8 9 10

1 2 3 4 5
BGE, BG1

d W2 U2 V2 1 2 3 4 5
U1 V1 W1
rt

c L1 L2 L3 ws

a bl
rt bl

b
ws
ws
6 7 8 9 10 1 2 3 4 5

6 7 8 9 10
1 2 3 4 5

c L1 L2 L3

a Bremsspule b Stromrelais SR11 c Schaltschrank d Klemmenplatte ws = weiß/white/blanc


a Brake coil b Current relay SR 11 c Wiring cabinet d Terminal board rt = rot/red/rouge
a Bobine de frein b Relais d’ intensité SR11 c Armoire de commande d Plaque à bornes bl = blau/blue/bleu
br = braun/brown/brun
sw = schwarz/black/noir

84 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotor AC Brake Motor with Moteur-frein triphasé
mit Steckverbinder AS AS connector avec connecteur AS
Bremsenansteuerung Brake control system et commande de frein
BUR/ BSR BUR / BSR BUR / BSR

Schaltbild Seite 3 von 3


Circuit diagram Page 3 of 3
Schéma de branchement Page 3 de 3 09 775 097

AT 107
Bremmsspannung gleich V-Spannung Brake voltage = STAR (V) voltage Tension du frein égale à la tension V
Beispiel: Motor 230 V ∆ /400 V V Example: Motor 230 V ∆ /400 V V Exemple: Moteur 230 V ∆ /400 V V
Bremse 400 V AC Brake 400 V AC Frein 400 V AC

DC
AC

BGE

d W2 U2 V2 1 2 3 4 5
U1 V1 W1
6 7 8 9 10 rt
ws

a bl
rt bl
1 2 3 4 5
b
ws
ws

1 2 3 4 5

c L1L2L3
6 7 8 9 10

a Bremsspule b Stromrelais SR11 c Schaltschrank d Klemmenplatte ws = weiß/white/blanc


a Brake coil b Current relay SR 11 c Wiring cabinet d Terminal board rt = rot/red/rouge
a Bobine de frein b Relais d’ intensité SR11 c Armoire de commande d Plaque à bornes bl = blau/blue/bleu
br = braun/brown/brun
sw = schwarz/black/noir

Praxis der Antriebstechnik Band 4 85


Drehstrombremsmotor mit AC Brake Motor Moteur-frein triphasé
Steckverbinder AM with AM connector avec connecteur AM
Bremsenansteuerung Brake control system et commande de frein

Schaltbild Seite 1 von 2


Circuit diagram Page 1 of 2
Schéma de branchement Page 1 de 2 09 776 097

AT 108
Betriebsanleitung beachten Follow the Operating Instructions Voir prescriptions dans notice
Zum Lüften der Bremse Spannung (siehe Ty- To release the brake, apply the voltage as Pour débloquer le frein, appliquer la tension in-
penschild) anlegen. shown on nameplate. Contacts operate in paral- diquée sur la plaque signalétique. Le contact à
Kontakte arbeiten parallel mit Motorschütz. lel to motor switch contactor. fermeture travaille en parallèle avec le contac-
Kontaktbelastbarkeit der Bremsschütze: Contact rating for the brake switch contactors: teur moteur.
AC3 nach EN 60947-4-1 AC3 as per EN 60947-4-1 Capacitè de charge des contacteurs frein:
AC3 selon EN 60947-4-1

Steckverbinder Oberteil Connector Upper Part Couvercle connecteur


(kundenseitig zu verschalten) (To be connected by customer) (à câbler par le client)
Steckverbinder Unterteil Connector Lower Part Embase connecteur
(werkseitig verschaltet) (Connected in factory) (câblée en usine)
Wechselstromseitige Abschaltung Switch off in the AC circuit Coupure côté courant alternatif
AC (normales Einfallen der Bremse) AC (normal brake reaction) AC (retombée normale du frein)

DC Gleich- und wechselstromseitige DC Switch off in the AC and DC DC Coupure côté courant continu et
Abschaltung circuits côté courant alternatif
AC AC AC
(schnelles Einfallen der Bremse) (Rapid brake reaction) (retombée rapide du frein)

Bremsenansteuerung BGE, BG Brake control system BGE, BG Commande de frein BGE, BG


Externe Spannungsversorgung External voltage supply Alimentation externe

UAC

UAC

A2 1 2 1 C A2 1 2 1 C
3 3 DC 3 3
AC 5 5 AC 5 5
4 4 4 4
6 6 6 6

Direkte Gleichspannungsversorgung Direct voltage supply Alimentation en tension continue di-


Nicht für Motoren ab Baugröße 112 Not for motors larger than size 112 recte
Non disponible pour moteurs à partir de la taille
112

+ UDC
-
A2 1 3 2 1 C
3

5 5
4 4
6 6

86 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotor mit AC Brake Motor Moteur-frein triphasé
Steckverbinder AM with AM connector avec connecteur AM
Bremsenansteuerung Brake control system et commande de frein

Schaltbild Seite 2 von 2


Circuit diagram Page 2 of 2
Schéma de branchement Page 2 de 2 09 776 097

AT 108
Bremsenansteuerung BSG Brake control system BSG Commande de frein BSG
+
24VDC -
a Bremsspule
a Brake coil
a Bobine de frein A2 1 2 1 C
3 3
ws = weiß/white/blanc
rt = rot/red/rouge 5 5
bl = blau/blue/bleu 4 4
6 6

BSG

1 2 3 4 5 c a
3 1 3 1
2 2
rt 4 4
ws 5 6 5 6

a bl

Bremsenansteuerung BGE, BG Direkte Gleichspannungsversorgung


Brake control system BGE, BG Direct voltage supply
Commande de frein BGE, BG Alimentation en tension continue directe

BGE, BG

1 2 3 4 5 a Bremsspule a bl
a Brake coil
a Bobine de frein ws

rt
ws = weiß/white/blanc
ws
rt = rot/red/rouge
rt c a
a bl = blau/blue/bleu 3 1 3 1
bl 2 2
b 1a 2a 3a 4a 5a 4 4
5 6 5 6

c a a Bremsspule b Klemmenleiste
3 1 3 1 ws = weiß/white/blanc
2 2 a Brake coil b Terminal strip rt = rot/red/rouge
4 4 a Bobine de frein b Barrette à bornes bl = blau/blue/bleu
5 6 5 6

Praxis der Antriebstechnik Band 4 87


Drehstrombremsmotor mit AC Brake Motor Moteur-frein triphasé
Steckverbinder AM with AM connector avec connecteur AM
Bremsenansteuerung Brake control system et commande de frein
BUR / BSR BUR / BSR BUR / BSR

Schaltbild Seite 1 von 3


Circuit diagram Page 1 of 3
Schéma de branchement Page 1 de 3 09 777 097

AT 109
Betriebsanleitung beachten Follow the Operating Instructions Voir prescriptions dans notice
Zum Lüften der Bremse Spannung (siehe Ty- To release the brake, apply the voltage as Pour débloquer le frein, appliquer la tension in-
penschild) anlegen. shown on nameplate. Contacts operate in paral- diquée sur la plaque signalétique. Le contact à
Kontakte arbeiten parallel mit Motorschütz. lel to motor switch contactor. fermeture travaille en parallèle avec le contac-
Kontaktbelastbarkeit der Bremsschütze: Contact rating for the brake switch contactors: teur moteur.
AC3 nach EN 60947-4-1 AC3 as per EN 60947-4-1 Capacité de charge des contacteurs frein:
AC3 selon EN 60947-4-1

Steckverbinder Oberteil Connector Upper Part Couvercle connecteur


(kundenseitig zu verschalten) (To be connected by custommer) (à câbler par le client)
Steckverbinder Unterteil Connector Lower Part Embase connecteur
(werkseitig verschaltet) (Connected in factory) (câblée en usine)

DC Gleich- und wechselstromseitige DC Switch off in the AC and DC DC Coupure côté courant continu et
Abschaltung circuit côté courant alternatif
AC AC AC
(schnelles Einfallen der Bremse) (Rapid brake reaction) (retombée rapide du frein)

Bremsenansteuerung BUR Brake control system BUR Commande de frein BUR

BGE

1 2 3 4 5

bl
rt

b
rt
ws
a
1 c
UAC bl

A 2 1 2 1 C c 1 1 a
3 3 3 3
DC 2 2

AC 5 5 4 4
4 4
6 6 5 6 5 6

a Bremsspule b Spannungsrelais UR 11 / 15 c UR 11 (42-150V) = braun/brown/brun


a Brake coil b Voltage relay UR 11 /15 c UR 15 (150-500 V) = schwarz/black/noir
a Bobine de frein b Relais de tension UR11 / 15
ws = weiß/white/blanc
rt = rot/red/rouge
bl = blau/blue/bleu

88 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Drehstrombremsmotor mit AC Brake Motor Moteur-frein triphasé
Steckverbinder AM with AM connector avec connecteur AM
Bremsenansteuerung Brake control system et commande de frein
BUR / BSR BUR / BSR BUR / BSR

Schaltbild Seite 2 von 3


Circuit diagram Page 2 of 3
Schéma de branchement Page 2 de 3 09 777 097

AT 109
Bremsenansteuerung BSR Brake control system BSR Commande de frein BSR
Bremsspannung gleich ∆-Spannung Brake voltage = DELTA (∆) voltage Tension du frein égale à tension ∆
Beispiel: Motor 230 V ∆ / 400 V V Example: Motor 230 V∆ / 400 V V Exemple: Moteur 230 V∆ / 400 V V
Bremse 230 V AC Brake 230 V AC Frein 230 V AC

BGE
L3 b
DC
L1 W2 U2 V2 1 2 3 4 5
L2 AC U1 V1 W1
d rt
ws
a
bl
A2 1 2 1 C rt bl
3 3
c
5 5
4 4
6 6
ws
a
c
3
1
3
1 ws
2 2
4 4
5 6 5 6

BGE
L3 DC
L1 b W2 U2 V2
L2 AC 1 2 3 4 5

d U1 V1 W1
rt
ws
a
A2 1 3 2 1 C bl
3
rt bl

4
5
4
5 c
6 6
ws

c a
1 1
3
2
3
2
ws
4 4
5 6 5 6

a Bremsspule b Klemmbrücke c Stromrelais SR11 d Klemmenplatte ws = weiß/white/blanc


a Brake coil b Terminal link c Current relay SR 11 d Terminal board rt = rot/red/rouge
a Bobine de frein b Barrette de c Relais d’ intensité SR11 d Plaque à bornes bl = blau/blue/bleu
couplage br = braun/brown/brun
sw = schwarz/black/noir

Praxis der Antriebstechnik Band 4 89


Drehstrombremsmotor mit AC Brake Motor Moteur-frein triphasé
Steckverbinder AM with AM connector avec connecteur AM
Bremsenansteuerung Brake control system et commande de frein
BUR / BSR BUR / BSR BUR / BSR

Schaltbild Seite 3 von 3


Circuit diagram Page 3 of 3
Schéma de branchement Page 3 de 3 09 777 097

AT 109
Bremsspannung gleich Y-Spannung Brake voltage = STAR (V) voltage Tension du frein égale à la tension V
Beispiel: Motor 230 V ∆ / 400 VV Example: Motor 230 V ∆ / 400 VV Exemple: Moteur 230 V ∆ / 400 VV
Bremse 400 V AC Brake 400 V AC Frein 400 V AC

BGE
L3 b
DC
L1 W2 U2 V2
L2 AC 1 2 3 4 5
U1 V1 W1
d rt
ws
a
A2 1 2 1 C bl
3 3

5 5 bl
4 4 rt
6 6 c

c a
1 1
3 3
2 2 ws
4 4 ws
5 6 5 6

a Bremsspule b Klemmbrücke c Stromrelais SR11 d Klemmenplatte ws = weiß/white/blanc


a Brake coil b Terminal link c Current relay SR 11 d Terminal board rt = rot/red/rouge
a Bobine de frein b Barrette de c Relais d’ intensité SR11 d Plaque à bornes bl = blau/blue/bleu
couplage br = braun/brown/brun
sw = schwarz/black/noir

90 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Technische Daten / 11
Maßbilder

11 Technische Daten / Maßbilder

11.1 Technische Daten B03, BM(G) für Drehstrommotoren DT / DV

Typ Typ MBmax Bremsmomentreduzierung (Richt- W t1 1) t2 PB


Bremse Bremsmotor werte)
t2II t2I
[Nm] [Nm] [106J] [10-3s] [10-3s] [10-3s] [W]
251)
B03 DT 63.. B03 3,2 2,4 1,6 0,8 80 3 30 32
-
301)
BMG05 DT 71/80 BMG 5 4 2,5 1,6 1,2 120 5 35 32
20
501)
BMG1 DT 80.. BMG 10 7,5 6 120 8 40 36
20
701)
BMG2 DT 90/100.. BMG 20 16 10 6,6 5 260 12 80 40
30
1301)
BMG4 DT 100.. BMG 40 30 24 260 15 80 50
35
DV 112M BMG 55 45 37 30 19 12,6 9,5 600 30 12 60 65
BMG8
DV 132S BMG 75 55 45 37 30 19 12,6 9,5 600 35 10 50 65
DV 132M BM 100 75 50 35 25 1000 40 14 70 95
BM15
DV 132ML/160M BM 150 125 100 75 50 35 25 1000 50 12 50 95
DV 160L BM 200 150 125 100 75 50 1500 55 18 90 95
BM30
DV 180M/L BM 300 250 200 150 125 100 75 50 1500 60 16 80 95
BM31 DV 200/225.. BM 300 250 200 150 125 100 75 50 1500 60 16 80 95
BM322) DV 180M/L BM32 300 250 200 150 100 1500 55 18 90 95
2)
BM62 DV 200/225 BM62 600 500 400 300 250 200 150 100 1500 60 16 80 95

11.2 Technische Daten BM(G) für Gleichstrommotoren G / GV

Typ Bremse Typ Bremsmotor MBmax Bremsmomentreduzierung W t1 1) t2 PB


(Richtwerte)
t2II t2I
[Nm] [Nm] [106J] [10-3s] [10-3s] [10-3s] [W]
30
GF71D BMG 2,5 1,6 1,2 120 8 50 32
20
BMG05
30
G80.. BMG 5 4 2,5 1,6 1,2 120 5 35 32
20
60
GF90L BMG 10 6,6 5,0 260 15 100 40
30
BMG2
70
G100L BMG 20 16 10 6,6 5,0 260 12 80 40
30
GV112M BMG 30 19 12,6 9,5 600 30 14 80 65
BMG8
GV132S BMG 37 30 19 12,6 9,5 670 30 14 80 65
GV132M BM 50 35 25 1000 40 18 100 95
BM15
GV160M BM 75 50 35 25 1000 40 16 80 95
1) Ansprechzeit t1
Wert in oberer Zeile für Betrieb mit Gleichrichter BG / BMS.
Alle anderen Werte für Betrieb mit Gleichrichter BGE / BME.
2) Zweischeibenbremse
Die Ansprech- bzw. Einfallzeiten für die Bremsen sind Richtwerte bezogen auf max. Bremsmoment

Praxis der Antriebstechnik Band 4 91


Technische Daten / 11
Maßbilder

11.6 Maximal zulässige Schaltarbeit

Maximal zulässige Schaltarbeit der SEW-Scheibenbremse je Schaltung abhängig von Schalthäufig-


keit und Motordrehzahl 3000 und 1500 1/min.

01766AXX

Maximal zulässige Schaltarbeit der SEW-Scheibenbremse je Schaltung abhängig von Schalthäufig-


keit und Motordrehzahl 1000 und 750 1/min.

01765AXX

Praxis der Antriebstechnik Band 4 97


11 Technische Daten /
Maßbilder

11.7 Arbeitsluftspalt bei SEW - Bremsen

Arbeitsluftspalt (mm)
Motorgröße Bremstyp
neu eingestellt nachzustellen bei
63 B03
71/80 BMG05, BC05
80 BMG1, BC05 min. 0,25 max. 0,6
90/100 BMG2, BC2
100 BMG4, BC2
112/132S BMG8
132M/160M BM15
min. 0,3 max. 1,2
160L/180 BM30
200/225 BM31
180 BM321)
min. 0,4 max. 1,2
200/225 BM621)

1) Zweischeibenbremse

98 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Technische Daten / 11
Maßbilder

11.8 Technische Daten Bremse B für Servomotoren DFY 56..B - DFY 112..B

IH IH IH IH
MB1 MB2 W
Motor Typ (110 V AC) (230 VAC ) (400 V AC ) (24 VDC) IB/IH t1 t2I t2II
[Nm] [Nm] [106 J]
[A] [A] [A] [A]
DFY 56MB
/ 2,5 / / / / 0,5 / 7 5 /
DFY 56LB
DFY 71SB 6 3 12 220 45
DFY 71MB 10 6 16 120 20
60 0,30 0,15 0,10 1,0 6,7
DFY 71MLB 10 6 16 120 20
DFY 71LB 15 10 20 65 8
DFY 90SB 20 12 15 90 20
DFY 90MB 30 12 90 0,45 0,23 0,13 1,5 6,0 18 55 13
DFY 90LB 40 20 22 42 10
DFY 112SB 35 17,5 14 315 60
DFY 112MB 35 17,5 14 315 60
180 0,70 0,35 0,20 2,15 6,0
DFY 112MLB 60 35 22 230 32
DFY 112LB 90 35 35 170 20
MB1 = maximales Bremsmoment IH = Haltestrom W = gesamte Bremsarbeit bis zum Aus-
MB2 = minimales Bremsmoment IB = Einschaltstrom tausch des Belagträgers

Hinweis:
Die maximale Schaltarbeit pro Bremsung finden Sie im Katalog, Preiskatalog “Servogetriebemoto-
ren”.

11.9 Bremsfeder-Bestückung für Servomotoren DFY 71..B - DFY 112..B

Typ Bremsmoment Anzahl und Art der Federn Sachnummer

Bremse Motor [Nm] normal rot normal rot


B2 DFY 71..B 3 - 3
6 - 6
183 623 4 183 742 7
10 3 -
15 4 2
B4 DFY 90..B 12 - 6
20 3 -
184 002 9 184 003 7
30 4 2
40 6 -
B10 DFY 112..B 17,5 - 3
35 - 6
184 007 X 184 008 8
60 3 -
90 4 2

Praxis der Antriebstechnik Band 4 99


11 Technische Daten /
Maßbilder

11.10 Maßbilder Bremsenansteuerungen

BG1

11

28
1 2 3 4 5
32

4,3
21
7

60,5
70
78

01620AXX

BG 1,5, BG 3, BGE, BSG

12
32,5

36
4,3
14

1 2 3 4 5
60,5
70
78

01621AXX

Hilfsklemmenleiste im Klemmenkasten / IS für Anschluß Bremsspule und TF / TH und


Heizbänder
R4
8

16
28

1 a 2 a 3 a 4 a 5 a
20
14

4,3
60,5
70
78

01622AXX

SR / UR
33,5
9,5 2
Pg 16
27

36

01644AXX

100 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Technische Daten / 11
Maßbilder

BMS, BME, BMH, BMP

Tragschienenbefestigung EN 50022-35-7.5

BM. ...
1
2
3
75

13
14
15

22,5 5 68

91,5

01645ADE

Praxis der Antriebstechnik Band 4 101


12 Zeichenlegende

12 Zeichenlegende

AWG American Wire Gauge


ED Einschaltdauer
IB Einschaltstrom
IH Haltestrom
IB/IH Einschaltstromverhältnis
IG Gleichstrom in der Bremsspule
IHmax maximaler Haltestrom
IS Spulenstrom
MB Bremsmoment
MBmax maximales Bremsmoment
MB1 maximales Bremsmoment bei Servomotoren
MB2 minimales Bremsmoment bei Servomotoren
n Drehzahl
PB Leistungsaufnahme der Bremsspule bei 20° C
t1 Ansprechzeit der Bremse
t2 Einfallzeit der Bremse
t2I Einfallzeit der Bremse bei wechselstromseitiger Abschaltung bei separater Brems-
stromversorgung
t2II Einfallzeit der Bremse bei gleich- und wechselstromseitiger Abschaltung
W gesamte Bremsarbeit bis zum Austausch des Belagträgers
Wmax Maximal zulässige Schaltarbeit je Schaltung

102 Praxis der Antriebstechnik Band 4


Index

Index L
Leitungsquerschnitt 18, 19
A
Ankerscheibe 6, 7, 8, 11, 12, 13, 14 M
Anlauferwärmung 8 Mehrmotorenbetrieb 28
Anlaufkupplung 5, 12, 37 Mitnehmer 6, 12, 14
Ansprechzeit 7, 8, 24, 34 Motoranlaufzeit 8
Arbeitsluftspalt 6, 11, 12, 13, 14
N
B Nachstellzeit 17, 21
Belagträger 6, 7, 12, 14, 18
Belüftung 5, 27 P
Beschleunigerspule 6, 7, 10, 18 Parallelschaltung 28
Beschleunigungsstrom 7 Positionieren 5
Betriebsbremse 16
Bremsarbeit 17, 18, 34 R
Bremseneinfallzeit 9, 17, 24 Reaktionszeiten 7, 22
Bremsenspannung 16, 18, 22, 24, 25 Reihenschaltung 28
Bremsenstandzeit 5, 8, 17, 18
S
Bremsenverschleiß 21
Schaltarbeit 18, 34
Bremsfedern 6, 7, 12, 13, 17
Schalthäufigkeit 5, 8, 17, 18, 23, 24
Bremsgenauigkeit 17
Schaltungsart 16, 17, 19, 20
Bremslüften 18
Servoumrichter 20, 32
Bremsmoment 7, 8, 9, 11, 12, 16, 17, 32, 33, 34,
Spannungsquelle 18
36, 37
Spannungsrelais 15, 24, 25, 26
Bremsschütz 9, 16, 20
Spulenkörper 6, 7, 12, 13, 14
Bremsspule 6, 7, 9, 11, 12, 14, 18, 20, 22, 25, 28
Spulenstrom 8, 9
Bremsverzögerung 17
Standardausführung 22
Bremsweg 9, 17, 24
Steckverbinder 5, 15, 18, 22, 23, 29, 30, 32
Bremszeit 17
Stillstandsheizung 27
Bremszuleitung 5, 19, 20
Stoßmagnetisierung 7
Stromrelais 15, 24, 25
E
Stromrichter 20, 33
Elektronisch geregelte Antriebe 5
EMV 20 T
Explosionsgeschützter Bremsmotor 5 Teilspule 6, 7, 21, 27
F
U
Frequenzumrichter 20
Überspannungsschutz 22, 23
G Umgebungstemperatur 5, 18, 27, 28
Gebrauchskategorie AC3 20 Umschaltelektronik 8
Geräuschpegel 5
V
Gleich- und wechselstromseitige Abschaltung 9, 10
Verstellantriebe 5
H W
Haltebremse 14, 16, 31, 32 Wechselstromseitige Abschaltung 9, 25
Haltegenauigkeit 24
Haltespule 6, 7, 8 Z
Haltestrom 7, 8, 18 Zweispulensystem 7
Handlüftung 12, 13, 23, 32, 36
Heizen 27
Hilfsklemmenleiste 28
Hubwerksbetrieb 5, 31, 32

K
Kleinspannungen 18

Praxis der Antriebstechnik Band 4 103


SEW - Bremssystem 14

BMH 1,5 BMH 3

BME 3 BMP 1,5

BMS 3

BME 1,5 BMS 1,5

UR 15

BG 1 BSG
SR11

BG 1,5 BGE 3

BG 3 BGE 1,5

Praxis der Antriebstechnik Band 4 107


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