Din 52616 1977-11

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1 Zweck und Anwendungsbereich Das Verfahren nach dieser Norm dient zur Bestimmung der Warmeteitfahigkelt von Stoffen oder des Warmedurch: laBwiderstandes geschichteter Materialien mit Warme- strommessern. Die Bestimmung der Warmeleitfahigkeit nach dieser Norm erfolgt in Abweichung von DIN §2612 Teil t nach einem jertahren, dessen Ergebnisse nicht als Grundlage fur die Festlegung von Rechenwerten der Warmeleitfahigkeit im Sinne von DIN 4108 angewendet werden diirten. Wegen des eintacheren Aufbaues und der Schnelligkeit des MeBvorganges ist dieses Verfahren besonders fir Serienmessungen und fir die Produktionskontrolle ge- feignet. Das Verfahren ist fir Stoffe in Form von ebenen und profi- liorten Platten anwendbar, fur profiierte Platten jedoch ‘nur dann, wenn die durch die Profilierung entstehenden Hohlrdume auch bel der praktischen Anwendung abge- deckt oder ohne nennenswerten EinfluB auf den MeBwert sind Es ist sowohl fr homogene Stoffe%) als auch fur ang niéhert homogene, pordse, faserige, kémige sowie gi schichtete Stoffe geeignet! Die Anwendung ist im alige- ‘meinen aut Stotfe mit einer Warmeleitfahigkeit kleiner als 2,5WHAK « m) beschrankt. Inet fr Normung 6 Vi Bar, gst DIY De 2 Mitgeltende Normen DIN 52612 Teil 1 Warmeschutztechnische _Prifungen, Bestimmung der Warmeleitfahigkeit mit dom Plattengerdt; Versuchsdurchfun rung und Versuchsauswertung DIN 3855 Teil 3. Prufung von Textilien; Bestimmung der Dicke textiler Flachengebilde; Fus- bodenbelage DIN 51964 Prifung von organischen Bodenbela- ‘gen (auBer textilen Bodenbelagen); 8e- stimmung der Nutzschichtdicke Nachdrck wich auszigorelas ut mt Genahrigng 3. Begriffe und Einheiten Die Warmeleitfahigkeit 2 ist eine Stoffeigenschaft, die be- stint, wie groB in einem gegebenen Temperaturfold der \Warmestrom Ist, der die MeBflache unter der Wirkung des in Richtung der Flichonnormale genommenen Tempera- ‘urgefalles durchstrémt, Der Warmedurchla8widerstand A einer Stottschicht der Dicke s ist gleich 3/2 ‘give dr Norman uch Buin Vag Gn Barn 90nd KOT DEUTSCHE NORMEN ‘Warmeschutztechnische Prifungen Bestimmung der Warmeleitfahigkeit mit dem WarmestrommeBplatten-Gerat Testing of thermal insulation materials; determination of thermal conductivity by means of a heat-flow meter Essais disolation thermique; détermination de la conductivité thermique au moyen d'un fluxmatre thermique Fachnormenausschu8 Materialprifung (FNM) im DIN Deutsches Institut fir Normung ¢. V. Normenausschu8 Bauwesen (NABau) im DIN Arbeitagruppe Einheitiiche Technische Baubestimmungen (ETB) November 1977 Die Warmeleitfabigkeit A wird in Wi(K » m), der Warme: ‘durchlaBwiderstand 1/4 in K -m®/W angegeben ‘Umrechnung ‘keal/(m: h = ®C) = 1,463 Wi(K « m) 1 WICK - m) = 0,860 keal/(m > h-°C) 4 Kurzbeschreibung des Vertahrens 41° MeBprinzip Bestimmung der Warmeleitfahigkeit von plattenformigen Proben durch Messen der Warmestromdichte mittels \Warmestrommesser und der Temperaturditferenz im stax tiondren Zustand sowie der Probendicke. 4.2 MeBverfahren Bel diesem Prifvertahren wird die mittlere Warmeleitfahig- keit einer plattentérmigen Probe ermittelt, die zwischen zwei auf unterschiedlichen Temperaturen betindlichen Platten (Heiz- b2w. Kuhiplatte) legen (siehe Bild). Zur Be- stimmung der Warmestromdichte werden beiderseits der Probe Warmestrommesser angeordnet, ‘Wenn der Einflu8 der Konvektion in pordsen Stoffen nicht berticksichtigt werden soll, mu8 die Helzplatte oben ange- bracht werden, Wormestrommesser mit Schutzzone \, Heiz~ bzw. Kuhlplatte v Probe ‘Kuhl- bzw. Heizplatte Bild. Schematischer Aufbau der MeBanordnung |) Homogen hinsichtlich der Masseverteilung ist ein K&r- per, wenn dio Dichte Uberall gleich ist, d.h. wenn ‘gemessenen Einzelwerte der Dichte innerhalb der M Lnsicherheit mit seiner mittleren Dichte Ubereinstimmen, Fortsetzung Seite 2 und 3 Ertauterungen Seite 3 DIN 62616 Nov 1977 Prelegr 4 Seite 2 DIN 52618 5 Priifgerat er Aufbau der MeBanordnung st im Bild schematisch dar- gestett. ‘Ale Werkstoft fur Helz~ und KUhiplatte sollen Metalle mit ‘groBer Warmeleitfahigkelt(z.8. Kupfer oder Leichtmetalle) Verwendet werden, Die Oberflachen sind so 2u behandeln, {a8 sie eine Emissionszahl von mindestens 0,8 aufweisen, Die Temperierung erfolat Uber zwei getrennte Heizkreise (im allgemeinen Flussigkeitsthermostate). Bei honen Tem- peraturen knnen die Platten elektrisch beheizt werden, Anmerkung: Bei gréBeren Regelschwankungen der Heiz- ‘baw. Kihiplattentemperaturen schwankt auch die EMK der Warmestrommesser. Abhilfe kann dadurch erzielt werden, {daB zwischen Heiz- bzw. Kihiplatte und Wérmestrommes ‘ser eine Gummi oder Schaumstoffplatte von 2 bis 3mm Dicke eingelegt wird oder daB Heiz~ und Kuhiplatten mit groBer Wérmekapazitst gewahlt werden. 5.1 Warmestrommefplatten-Gerait Die Warmestrommesser bestehen aus einem Tragermate: rial, auf dessen beiden Obertlchen Temperaturtihler, .B, eine Thermokette, angeordnet sind?) Um den nur senkrecht durch die Probe hindurchtretenden \Warmestrom zu erfassen, mu8 der Warmestrommesservon ‘einer Schutzzone aus dem gleichen Stott wie das Trager- material umgeben sein. Die Breite der Schutzzone mu8 mindestens der Seiten- lange des Warmestrommessers betragen. 5.2. TemperaturmeBeinrichtungen ‘TemperaturmeBeinrichtungen sind erfordertch: 2) fiir die Oberflachentemperaturen der Probe b) fUrdie Temperaturen zwischen Heiz- bzw. Kuhiplatten- oberflaiche des Warmestrommessers (zur Bestimmung der Mitteltemperatur des Warmestrommessers). Hierfir eignen sich Thermoelemente und Widerstandsther- ‘mometer; ihre Anzahl baw. der von ihnen 2u erfassende Flachenantell richtet sichnach GroBe und Homogenitat der Probe. 6 Probenabmessungen und Vorbehandlung der Proben 6.1 Die Seitenlinge der Proben mu8 mindestens gleich der Seitenlange der Warmestrommesser und héchstens gleich der Seitentinge von Heiz- bzw. Kuhiplatte sein. Fur dle Probendicke werden folgende Grenzwerte’) emp- fohlen: Seitenliinge des ‘Warmestrom- | gr6Bte Dicke | kieinste Dicke messers, der Probe der Probe 500 125, 8 200 50 5 100 20 5 6.2 Die Obertlachen von festen plattentormigen Proben mussen eben und planparaliel sein. Dies gilt sinngemad auch fir Proben mit profiierten Obertlachen. 6.3 Mssen die Proben aus einzelnen Stucken gleicher Dicke zusammengesetzt werden, so sind die Seitenflachen der Sticke derart zu bearbeiten, daB sie ohne Luftzwi- schenrdume aneinanderstoBen. Ein Vermérteln oder son- stiges Dichten von StoBfugen, die senkrecht zur Heizplatte verlaufen, ist zuléssig, softer der Antell der Fugenflachen 5% der Probengrundilache nicht iberschreitet 6.4 Bei losen und leicht zusammendriickbaren Stotten wird der erforderiiche Abstand zwischen Heiz- und KUhi- platte mit Hilfe von Distanzstiicken moglichst geringer Watmeleitfahigkeit eingehalten. Lose Stoffe erhalten auBerdem eine Randbegrenzung 6.5 Die lose Schichtung von Probeplatten ist unzulassig, 6.6 FuBbodenbelage werden vor der Prstungim entspre- cchenden Normaiklima bis zur Massenkonstanz gelagert Die Dicke textiler Fusbodenbelaige wird nach DIN 53855 Teil 3, die organischer Bodenbelage nach DIN 51964 ge- ‘essen. Der zulassige Feuchtegehaitistzu beachten. Eine Zusammensetzung der Proben aus mebreren Lagen (Schichten) istzuldssig, sofern keine storenden Luttschich- ten entstehen, 6.7 Vor der Prafung sind die Proben mit Ausnahme der- jenigen Schaumkunststotte, deren Zelien ein Gas enthal: ten, dessen Warmeleitfahigkeit kleiner ist als die Warme- leitfahigkeit von Luft, bis zur Massenkonstanz zu trocknen und awar: 2) gipshaltige Stoffe bei 40°C b) Schaumkunststotte aut der Basis von Polystyrol, Poly- Urethan, Phenoiharz, Polyvinylchlorid und Hamstoft- Formaldehyd bei 70°C ©) alle ibrigen Stotfe bei 105°C ©) Stotfe, die bel der Trocknung be! 105°C Stoft- und/oder Forménderungen erwarten lassen, sind bei 40°C vorzu: trocknen. Der bel der Priftung vorhandene Feuchtege: halt, dessen zuldssiger Héchstwert DIN 52612 Tell zu ‘entnehmen ist, wird nach der Prifung durch Trocknung bei 105°C bestimmt. Massenkonstanz im Sinne dieser Norm liegt vor, wenn die Anderung der Masse nicht grdBer als 0,1 % ist und zwar innerhalb von 6 Stunden bei einer Trocknungstemperatur vvon 108°C innerhalb von 24 Stunden bet von 70°C. {innerhalb von 36 Stunden bel einer Trocknungstemperatur vvon 40°C, Es kann zweckmasig sein, Vakuur oder ein Trocknungs- mittel zu verwenden, ‘Schaumkunststoffe, deren Poren oder Zellen ganz oder teilweise mit einem Gas gofult sind, dessen Warmeleit- fahigkeit Kleiner ist als die Warmeleitfahigkelt von Luft, sind vor der Prufung mindestens 6 Wochen bei etwa 20°C. zu lagen, Bei der Bestimmung des Trockengewichtes von Damm: stoffen pflanalichen Ursprungs kénnen erhebliche Fehler dadurch entstehen, daB die Proben Gelegenhelt haben, vor dem Wagen Feuchte aus der Luft aufzunehmen. Falls die Proben nicht unmittelbar aus dem Warmeschrank aut die Waage gebracht werden kénnen, missen sie im Exsik- kator abgekuhit werden. Es ist dafar zu sorgen, da8 die Proben nach det Trocknung und wahrend der Prifung moglichst wenig Feuchte aus der Luft aufnehmen, Dies ist 2.8, durch Umhillen mit einer wasserdamp{dichten Folie méglich Nach der Priifung ist festzustelien, ob der Feuchtegehalt den zulassigen Héchstwert nach DIN 52612 Tell 1 nicht ‘berschriten hat iner Trocknungstemperatur 2) Wegen der méglichen Alterung des Tragermaterials der Warmestrommesser wird eine Kalibrierung in geeigne ten Zeitabstinden empfohien: auBerdem ist nach be- sonderer Beanspruchung, wie 2.8. thermische, mecha- rische oder chemmische, eine Pritung erforderlich 8) Bei abweichenden Dicken mu8 Abschnitt 83 beachtet werden, In Ausnahmetilien kann nach Vereinbarung die Prifung ‘auch an Proben in feuchtem Zustand durchgetuhrt werden, sofern dabei der héchstzuldssige Feuchtegehalt nicht Uberschritten wird 7 Einbau der Probe in das Gerat 7A Die Probe ist vor der Prufung auszumessen und 2u wagen. Eine zur Mittelwertbildung ausreichende Anzahi von Einzeimessungen ist durchzutuhren. 7-2. Luttawischenraume zwischen den Probenobertla- ‘chen und den Warmestrommessern bzw. Heiz- und Kihl- plattenobertichen missen unbedingt vermieden werden, Sofern sie nicht durch eine Profilierung der Oberflachen be- dingt sind (siehe Abschnitt 62), Bel Stotfen, die sich der Oberflache der Warmestrommes- ser nicht vollig anpassen, kénnen Luftzwischenraume durch Ausgleichsschichten vermieden werden, 7.8. Eine Stérung der Temperaturverhaltnisse im Gerat durch Umgebungseinflisse ist zu verhindern, 2.8. durch ‘Umhillen mit Warmedammstoffen. 8 Durchfiihrung 8A. Die Temperaturdifferenz zwischen den Oberlichen der Probe wird zweckmaBig nicht Kleiner als etwa 10K ge- wanit 8.2_Die Prufung mu8 bei mindestens 3 verschiedenen Mittetemperaturen durchgetunrt werden, die sich um we- nigstons 8K unterschelden mussen. Es ist anzustreben, a8 die Mitteltemperaturen maglichst in dem Temperatur- bereich lagen, in dem der Stot praktisch verwendet wer- den sol, bel Baustoften im allgemeinen zwischen 10°C und 40°C Boi grdBerer Abweichung der Probenmitteltemperatur als -£20K von der Umgebungstemperatur ist das Gerat in ein Genduse mit regelbarer Temperatur einzubringen. Tau: wasserbldung mu6 vermieden werden. 8.3_Die mit denbeiden Wirmestrommessem ermittlten ‘Warmestromaichten dirfen sich nicht mehr als 5% von ihrem Mittelwert unterecheiden Die Kalibriorung dex Warmestrommessor it in gesigneton Zeitabstanden Zu Uberprifen Weitere Normen DIN 52616 Seite 3 9 Auswertung der MeBergebnisse Die Warmeleittanigkeit & wird wie folat berechnet: Hierin bedeuten: Miltlere Warmestromdichte durch die Probe in Wim? Gu Warmestromdichte zwischen Heizplatte und Probe in wim? 4 Warmestromdichte zwischen Kuhiplatte und Probe in wim? 5 Mittlere Dicke der Probe in m fe Mittere Temperatur der Probenoberilache an der Heiz platte in °C 1 Mittere Temperatur der Probenobertlache an der Kuhl: platte in °C. Bol der Ermittiung der Warmestromdichten ist die Tempe: raturabhangigkeit der Anzeigen der Warmestrommesser zu berdcksichtigen, Die berechnete Warmeletfahigkeitistjeweils auf die Mitte: temperatur der Probe zu beziehen, 10 MeBunsicherheit Die MeBunsicherheit unter Wiederholbedingungen (siene DIN 1319 Teil 3) bet der Bestimmung der Warmeleittahig- keit nach dieser Norm betragt +: 8% unter der Vorausse! 2ung, daB alle mestechnischen Regeln sorgfaltig einge halten werden 11. Priifbericht Im Priifoericht sind unter Hinweis auf diese Norm anzugeben: = Angaben Uber die Herkuntft und Beschreibung der g pruten Probe = Richtung des Warmestromes und die Lage der Probe zum Schwereteld der Erde — Warmeleittahigkeit 4 in W/(K mm) — Abweichungen von der Norm = Priitdatum DIN 1219 Tell 3 Grundbegritfe der MeBtechnik; Begritfe fur die Fehler beim Messen DIN 4108, ‘Warmeschutz im Hochbau Erléuterungen Die vortiegende Norm wurde vom Arbeitsausschu8 B 7 ,Warmeschutztechnisches Messen” erstalt Ein Verfahren zur Bestimmung der Warmeleitfahigkelt mit dem Warm trommesser ist in der von der International Organization for Standardization (1S0) herausgegebenen Inter- nationalen Norm ISO 2581-1975 E: Plastios ~ Rigid cellular materials ~ Determination of “apparent” thermal conductivity by means of a heat-tlow met F: Matiares plastiques ~ Matériaux alvéolaires rigides ~ Détermination de la conductivité thermique «apparente» au moyen d'un fluxmetre thermique festgeleat.

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