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Ultrasound of the Thyroid

Article in Zeitschrift für Gastroenterologie · March 2015


DOI: 10.1055/s-0034-1398939 · Source: PubMed

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2 authors, including:

Christoph F Dietrich
Kliniken Hirslanden Beau Site & Salem und Permanence Bern
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Use of Ultrasound in the Diagnostic Work-Up of Adult Intussusception – A Multicenter Retrospective Analysis View project

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208 Übersicht

Die Bedeutung der Sonografie bei der Abklärung


von Schilddrüsenerkrankungen
Ultrasound of the thyroid

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Autoren C. F. Dietrich1, J. Bojunga2

1
Institute Innere Medizin 2, Caritas Krankenhaus Bad Mergentheim
2
Schwerpunkt Endokrinologie und Diabetologie, Medizinische Klinik I, Johann Wolfgang Goethe-Universität,
Frankfurt am Main

Schlüsselwörter Zusammenfassung Abstract


● Empfehlungen
"
! !
● Leitlinien
"
Schilddrüsenknoten und Schilddrüsenverände- Thyroid nodules and thyroid abnormalities are
● Bildgebung
"
rungen sind häufige Befunde in der Allgemeinbe- common findings in the general population. Ul-
Key words völkerung. Die Sonografie ist dabei das wichtigste trasonography is the most important imaging
● recommendation
"
bildgebende Instrument der Schilddrüsendiag- tool for diagnosing thyroid disease. In the major-
● guidelines
"
nostik. In Zusammenschau des sonografischen ity of cases a correct diagnosis can already be
● imaging
"
Befunds mit basalen Schilddrüsenhormonpara- made in synopsis of the sonographic together
metern und dem klinischen Bild lässt sich in der with clinical findings and basal thyroid hormone
überwiegenden Zahl der Fälle bereits eine kor- parameters and an appropriate therapy can be in-
rekte Diagnose stellen – wie z. B. Hashimoto-Thy- itiated thereafter. A differentiation of hormonally
reoiditis, eine diffuse Struma oder ein Morbus active versus inactive nodes, and in particular be-
Basedow – und eine entsprechende Therapie ein- nign versus malignant nodules is sonographically,
leiten. Eine sichere Unterscheidung hormonak- however, not reliably possible. In this context,
tiver und inaktiver Knoten sowie insbesondere radioscanning has its clinical significance predo-
benigner und maligner Knoten ist jedoch sono- minantly in diagnosing hormonal activity of thy-
grafisch nicht sicher möglich. In der Diffenzial- roid nodules. Efforts of the past years aimed to
diagnose der Hormonaktivität von Schilddrüsen- improve sonographic risk stratification to predict
knoten hat die Szintigrafie ihre klinische malignancy of thyroid nodules through standard-
Bedeutung. Zur Risikostratifizierung des Maligni- ized diagnostic assessment of evaluated risk fac-
tätsrisikos von Knoten wurde in den vergangenen tors in order to select patients, who need further
Jahren versucht, durch standardisierte Befund- diagnostic work up. According to the "Breast Ima-
erhebung evaluierter Risikofaktoren eine bessere ging Reporting and Data System" (BI-RADS),
eingereicht 8.8.2014 Selektion von Patienten, die einer weiteren Diag- "Thyroid Imaging Reporting and Data Systems"
akzeptiert 11.1.2015 nostik zugeführt werden sollen, zu erzielen. Ent- (TI-RADS) giving standardized categories with
sprechend des „Breast Imaging Reporting and rates of malignancy were evaluated as a basis
Bibliografie
Data System“ (BI-RADS), das standardisierte Ma- for further clinical management. Recent techno-
DOI http://dx.doi.org/
10.1055/s-0034-1398939 lignitäts- bzw. Benignitätskategorien mit evalu- logical developments, such as elastography,
Z Gastroenterol 2015; 53: ierten prozentualen Malignitätswahrscheinlich- also show promising data and could gain entrance
208–225 © Georg Thieme keiten als Grundlage für das weitere klinische into clinical practice. The ultrasound-guided fine-
Verlag KG Stuttgart · New York · Management definiert, wurde analog ein „Thyroid needle aspiration is the key element in the diag-
ISSN 0044-2771 Imaging Reporting and Data System“ (TI-RADS) nosis of sonographically suspicious thyroid no-
Korrespondenzadresse vorgeschlagen. Neuere technische Verfahren, wie dules and significantly contributes to the diagno-
Prof. Dr. Jörg Bojunga die Elastografie, zeigen ebenfalls vielversprechen- sis of malignancy versus benignity.
Leiter Schwerpunkt de Daten und könnten Eingang in den klinischen
Endokrinologie und Alltag gewinnen. Die sonografisch gesteuerte Fein-
Diabetologie, Medizinische nadelpunktion ist das zentrale Element in der
Klinik I, Johann Wolfgang
Diagnostik sonografisch suspekter Schilddrüsen-
Goethe-Universität
knoten und trägt wesentlich zur Sicherung der Di-
Theodor-Stern-Kai 7
60590 Frankfurt am Main agnose Malignität vs. Benignität bei.
Tel.: ++ 49/69/63 01-8 76 81
joerg.bojunga@kgu.de

Dietrich CF, Bojunga J. Die Bedeutung der … Z Gastroenterol 2015; 53: 208–225
Übersicht 209

Leitsymptom Sonografie Aussage Tab. 1 Indikationen zur Sono-


grafie der Schilddrüse [3].
Hypothyreose (nicht vorbehandelt) obligat Echoarmut als Hinweis auf Hashimoto-Thyreoiditis?
Hyperthyreose obligat Knotennachweis als Hinweis auf mögliche fokale
Autonomie oder Echoarmut als Hinweis auf Auto-
immunthyreopathie?
nach definitiver Behandlung obligat Dokumentation des Therapieerfolges
sichtbare Struma obligat Volumetrie
Palpationsbefund (diffuse oder knotige obligat Vorbereitung Szintigrafie, Schweregrad der Struma?
Struma)
in zeitlichem Zusammenhang zur obligat Korrelation von pathologischen Befunden beider
Szintigrafie Methoden ist erforderlich zur korrekten Interpre-
tation

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schmerzhafte Schilddrüse obligat fleckförmig inhomogen als Hinweis auf de Quervain
Thyreoiditis oder echofreies/-armes Areal mit
scharfer Begrenzung als Hinweis auf Einblutung
klare klinische Beschwerden (z. B. Glo- obligat pathologischer Befund? Ausmaß? Indikations-
busgefühl, Dysphagie, Dyspnoe, prüfung zur Szintigrafie
schnelle Halsdickenzunahme)
Palpation z. B. bei Adipositas nicht empfehlenswert pathologischer Befund?
möglich
unklare klinische Beschwerden empfehlenswert pathologischer Befund?
(z. B. leichter zervikaler Druck)
Diagnose eines Malignoms mit poten- empfehlenswert Hinweis auf thyreogene Metastasierung?
zieller Metastasierung in SD (Mamma-
karzinom, Nierenzellkarzinom, klein-
zelliges Bronchialkarzinom)

Einleitung
Tab. 2 Alters- und geschlechtsabhängige Normbereiche des Schilddrüsen-
!
volumens [3].
Schilddrüsenerkrankungen sind in Deutschland sehr häufig, al-
lein bei etwa jedem Vierten finden sich Schilddrüsenknoten. In Patientengruppe Volumenangabe (Normalwerte)
Anbetracht der hohen Prävalenz von Schilddrüsenerkrankungen Männer < 25 ml (< 15 ml) 1
ist somit eine effektive und möglichst frühzeitige Erkennung von Frauen < 18 ml (< 12 ml) 1
behandlungsbedürftigen Befunden in Zeiten knapper werdender 7 Jahre 2 – 6 ml
Ressourcen auch gesundheitspolitisch hilfreich [1, 2]. In diesem 9 Jahre 3 – 8 ml
Kontext ist die Schilddrüsensonografie als weit verbreitete diag- 11 Jahre 5 – 11 ml
13 Jahre 6 – 13 ml
nostische Option von zentraler Bedeutung, sie ist das wichtigste
15 Jahre 8 – 17 ml
bildgebende Instrument der Schilddrüsendiagnostik.
17 Jahre 9 – 18 ml
Als oberflächennahes Organ ist die Schilddrüse der sonografi-
1
Die Größenangaben können im Hinblick auf die untersuchte Population variieren.
schen Untersuchung ideal zugänglich. Die Indikationen sind in
Die gefundenen Größenparameter liegen in Ländern mit ausreichender Jodzufuhr
●" Tab. 1 zusammengefasst. deutlich niedriger als in Deutschland (Jodmangelgebiet).
Aufgrund der hohen Prävalenz von Strumen und Schilddrüsen-
knoten ist eine Schilddrüsensonografie bei Erwachsenen auch
bei symptomfreien Patienten gerechtfertigt. Die Normwerte Diffuse Schilddrüsenkrankheiten
sind in ●
" Tab. 2 zusammengefasst. Struma diffusa
Bezüglich der Sonomorphologie, Untersuchungstechnik und An- Die häufigste Schilddrüsenerkrankung ist die Struma diffusa. Ne-
forderungen an einen Sonografiebefund verweisen wir auf die ben genetischen Ursachen ist ein Jodmangel für einen Teil dieser
Literatur [4]. Erkrankungen verantwortlich. Ein lange bestehender Jodmangel
Die hier vorliegende Publikation ist eine Überarbeitung einer führt zunächst zur Entstehung einer diffusen Struma und in der
2007 erschienenen Zusammenfassung [3]. In der vorliegenden Folge auch zu einer Bildung von Knoten und zum Auftreten von
Übersichtsarbeit wurden aktuelle Literatur sowie aktuelle Leit- Funktionsstörungen.
linien und Empfehlungen [5 – 7] eingearbeitet und kommentiert.
Bedeutung der Sonografie
Die Sonografie ist die Untersuchung der Wahl und der Goldstan-
Schilddrüsenerkrankungen dard zur Bestimmung der Größe und Morphologie der Schilddrü-
! se. Sie ist allen anderen Verfahren inklusive MRT hierin überle-
Schilddrüsenerkrankungen können in angeborene und erworbe- gen. Der Tastbefund der Schilddrüse zur Größenbestimmung
ne sowie in anatomische und funktionelle (eu-, hyper- und hypo- hat nur noch orientierenden Charakter. Initial lässt sich sonogra-
thyreote) Erkrankungsentitäten eingeteilt werden. Für eine so- fisch das Organ vergrößert mit gleichmäßigem Echomuster dar-
nografische Betrachtung bietet sich die Einteilung in diffuse und stellen. Hierbei ist die Geräteeinstellung sowie -generation von
umschriebene Veränderungen an. besonderer Bedeutung: der Untersucher muss mit dem Gerät
und dem Seheindruck des Normalbefundes vertraut sein. Insbe-
sondere neueste sog. High-end-Geräte liefern eine deutliche hö-

Dietrich CF, Bojunga J. Die Bedeutung der … Z Gastroenterol 2015; 53: 208–225
210 Übersicht

here Detailauflösung des Parenchyms. Bezüglich der Referenzbe- nung (z. B. Radiojodbehandlung eines M. Basedow) geht sowie
reiche der Schilddrüsengröße müssen Alter und Geschlecht be- gelegentlich zur Differenzialdiagnose zwischen der kurzen hy-
rücksichtigt werden. In die Größenbestimmung einbezogen wer- perthyreoten Phase einer Thyreoiditis (z. B. Hashimoto-Thyreo-
den rechter und linken Seitenlappen, das Volumen des Isthmus iditis, Silent-Thyreoiditis) zur Hyperthyreose bei M. Basedow.
muss nicht zwingend mit erfasst werden (im Gegensatz zur Kno-
tendetektion). Lymphozytäre Thyreoiditis
Über die Funktion der Schilddrüse kann allein aufgrund des so- Die relativ häufige lymphozytäre Thyreoiditis ist histologisch
nografischen Befundes keine Aussage getroffen werden, insbe- durch lymphozytäre und plasmazelluläre Infiltrationen unter
sondere lässt sich eine funktionelle Autonomie nicht sonogra- Ausbildung von Lymphfollikeln mit Keimzentren charakterisiert
fisch erfassen. und kommt in zwei Formen vor, einer seltenen hypertrophen
(eigentliche Hashimoto-Thyreoiditis) und häufigeren chronisch-
Weitere Abklärung atrophen Form, die möglicherweise auch Ausdruck eines unter-

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Bei sonografischem Nachweis einer Struma diffusa ist die Mes- schiedlichen Krankheitsstadiums sein können. Beide Entitäten –
sung des TSH, ggf. ergänzt durch fT3, fT4 sowie Antikörper gegen hypertroph und atroph – werden im klinischen Alltag häufig un-
thyreoidale Peroxidase (A-TPO), sinnvoll. Eine Thyreoglobulin- ter dem Begriff „Hashimoto-Thyreoiditis“ subsumiert.
Messung oder ein TRH-Test sind nicht indiziert, ebenso wenig In der Regel sind die Patienten beschwerdefrei und es wird kein
wie eine Schilddrüsenszintigrafie. Auch andere weitergehende Druckschmerz angegeben. Serologisch finden sich meist Antikör-
Diagnostik ist in der Regel nicht empfohlen. per gegen thyreoidale Peroxidase und gegen Thyreoglobulin
(TAK). Meist sind die Patienten bei der Diagnose euthyreot oder
Therapie und Nachsorge (latent) hypothyreot. Eher selten finden sich die (passageren) Zei-
Für die Therapie der euthyreoten Struma diffusa existieren keine chen der hyperthyreoten Stoffwechsellage, die insbesondere ini-
höhergradig evidenzbasierten Empfehlungen. tial im Krankheitsverlauf auftreten können.
Die Korrektur eines alimentären Jodmangels als wichtiger patho-
gentischer Faktor bei Kindern und Jugendlichen vor der Pubertät Bedeutung der Sonografie
(150 – 200 µg Jodid/die) ist sinnvoll. Bei Jugendlichen nach der Auffällig ist bei beiden Verlaufsformen der lymphozytären Thy-
Pubertät oder Erwachsenen kann diese Therapie erwogen wer- reoiditis das im Vergleich zur normalen Schilddrüse gleichmäßig
den, ebenso wie eine „Wait and watch“-Strategie. Eine eindeutige schwächer echogene Echomuster, teils mit fingerförmigen Aus-
Aussage ist aufgrund fehlender Daten aus adäquaten Studien läufern der unregelmäßig begrenzten Schilddrüse, das sich regel-
nicht möglich. haft (> 90 %) in späteren Krankheitsstadien nachweisen lässt und
Alternativ zu Jodid ist eine Behandlung mit Jodid und L-Thyroxin lebenslang (im Unterschied zum M. Basedow) bestehen bleibt [3,
möglich, wobei diese Option von vielen Experten inzwischen kri- 8, 9]. Als weiteren Unterschied zum M. Basedow finden sich
tisch gesehen wird. Eine L-Thyroxinmonotherapie ist nicht emp- gleichmäßig angeordnete Echos ohne umschriebene Verände-
fohlen, da hiermit der intrathyreoidale Jodmangel nicht behoben rungen. Typischerweise findet sich bei der chronischen lympho-
wird. Eine TSH-suppressive Therapie, wie früher häufig empfoh- zytären Thyreoiditis eine verminderte, bei der akuten Form der
len, ist heute obsolet und für den Patienten mit potenziell erheb- Hashimoto-Thyreoiditis häufiger auch eine vermehrte Paren-
lichem Risiko (insb. Rhythmusstörungen, Osteoporose) verbun- chymvaskularisation. Beim M. Basedow ist die Vaskularisation
den. Bei postmenopausalen Frauen und Männern über 60 Jahre regelhaft gesteigert.
ist aus diesen Gründen eine medikamentöse Behandlung einer Häufig wirkt die schwächer echogene Schilddrüse auch wie wa-
Struma diffusa oder nodosa grundsätzlich nicht empfohlen. big umgebaut. Umschrieben schwächer echogene Areale können
Sonografisch sollte die Schilddrüse bei nachgewiesener Patholo- auf eine verstärkte lymphomatöse Infiltration hinweisen und die
gie einmal pro Jahr für 3 Jahre, im Anschluss in größeren Abstän- Abgrenzung von suspekten unscharf begrenzten Knoten er-
den, kontrolliert werden. schweren. In unklaren Fällen kann hier gelegentlich eine Aspira-
tionszytologie hilfreich sein, die einen typischen Befund mit
Thyreoiditiden dichter lymphozytärer Infiltration zeigt (●
" Abb. 1).

Bei den verschiedenen Thyreoiditisformen handelt es sich um Gelegentlich stellen auch schwächer echogene Knoten in einer
eine heterogene Krankheitsgruppe, denen nur das histologische inhomogenen chronisch-atrophen Thyreoiditis eine Herausfor-
Substrat der entzündlichen Infiltration gemeinsam ist. Bei Auto- derung dar und maligne Knoten können so übersehen werden
immunthyreopathien wie z. B. der Hashimoto-Thyreoiditis, der (●
" Abb. 2).

chronisch atrophischen lymphozytären Autoimmunthyreoiditis Sonografisch kann es bei der seltenen hypertrophen Form zu ei-
sowie dem Morbus Basedow finden sich meist typische Labor- ner Größenzunahme insbesondere des Tiefendurchmessers mit
veränderungen mit Nachweis von Autoantikörpern. Andere Thy- Abrundung der Organkonturen kommen, da die Schilddrüsen-
reoiditisformen wie z. B. die Thyreoiditis de Quervain oder die kapsel nur bedingt dehnbar ist.
Silent-Thyreoiditis zeigen typische klinische Merkmale bei häufig Bei der akuten Form der Hashimoto-Thyreoiditis ist die Schild-
unspezifischen Laborparametern, z. B. erhöhten Entzündungs- drüsenszintigrafie nur in diagnostischen Problemfällen (s. o.) er-
werten. forderlich, bei der chronisch-atrophen Verlaufsform meist ent-
Autoimmunthyreopathien gehen mit typischen Veränderungen behrlich.
des Echomusters einher, sodass die sonografische Verdachtsdiag-
nose wegweisend sein kann. In den meisten Fällen reicht zur Di- Weitere Abklärung
agnostik somit eine gezielte Anamnese, der Schilddrüsen- und Die sonografische Untersuchung der Schilddrüse wird ergänzt
Antikörperstatus, die Sonografie und die in manchen Fällen er- durch entsprechende Laboruntersuchungen. TPO- und/oder TG-
gänzende Feinnadelpunktion aus. Eine szintigrafische Untersu- Antikörper sind meist signifikant erhöht (> 2 × oberer Referenz-
chung ist erforderlich, wenn es um die definitive Therapiepla- bereich), gelegentlich jedoch auch normal. Bei Vorliegen eines ty-

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Übersicht 211

Abb. 1 Chronische Autoimmunthyreoiditis mit fo-


kal unterschiedlicher Aktivität a, Feinnadelaspirati-
onszytologie mit Nachweis eines lymphozytenrei-
chen Infiltrates b.

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Tab. 3 Differenzialdiagnose „kleine Schilddrüse“ [3].

Differenzialdiagnose
atrophische Hashimoto-Thyreoiditis
Z. n. Strumaresektion
Z. n. 131Jod-Therapie
Z. n. (perkutaner) Strahlentherapie
dystope Schilddrüsenanteile
angeborene Hypoplasie

heitsverlauf bei der atrophen Form meist nicht wesentlich än-


dert. Bedeutung hat die Sonografie jedoch bei der Frage der
Ausbildung von Knoten oder intra- oder extrathyreoidaler Lym-
phome, die bei dieser Erkrankung in einigen Studien eine leicht
Abb. 2 Papilläres Schilddrüsenkarzinom rechts dorsal bei langjähriger erhöhte Inzidenz aufwiesen. Auf die Schwierigkeit, schwächer
Autoimmunthyreoiditis. echogene Knoten in einer lymphozytären Thyreoiditis zu detek-
tieren, wurde bereits hingewiesen. Auf begleitende Autoimmun-
erkrankungen und Auftreten im Rahmen einer Interferon-alpha-
pischen sonografischen Befundes kann dann die Diagnose einer Therapie ist zu achten. Die Differenzialdiagnose „kleine Schild-
antikörpernegativen Thyreoiditis gestellt werden. Umgekehrt drüse“ ist in ●
" Tab. 3 zusammengefasst.

findet man im Labor – teilweise nur gering – erhöhte Autoanti-


körper, der sonografische Befund ist jedoch vollkommen regel- Morbus Basedow
recht. Diesem Befund sollte man keinen übermäßigen Krank- Der Morbus Basedow ist eine durch rezeptorstimulierende Anti-
heitswert zuordnen. Eine Verlaufskontrolle, insbesondere bei körper (TSH-Rezeptorautoantikörper, TRAK, synonym: thyreoid
Auftreten klinischer Beschwerden, ist gerechtfertigt. Sonogra- stimulating immunoglobulins, TSI) hervorgerufene Autoimmun-
fisch sollte die Schilddrüse ansonsten einmal pro Jahr für 3 Jahre, erkrankung, die durch ein charakteristisches Antikörpermuster
im Anschluss ggf. in größeren Abständen kontrolliert werden. determiniert, einen szintigrafisch stark erhöhten 99 mTcO4-Uptake
Der Stellenwert der Szintigrafie ist bei der lymphozytären Thyreo- aufweist und häufig mit der endokrinen Orbitopathie (EO), deut-
iditis gering. Szintigrafisch nimmt die Schilddrüse bei lymphozytä- lich seltener mit dem prätibilaen Myxödem assoziiert ist. Sero-
rer Thyreoiditis wenig oder kein Technetium auf (verminderter logisch finden sich gehäuft Antikörper gegen Peroxidase der
99 m
TcO4-Uptake), wobei der zum Szintigrafiezeitpunkt aktuelle Mikrosomen (A-TPO) und gegen Thyreoglobulin (TAK) als immu-
TSH-Wert mitberücksichtigt werden muss, da es bei deutlicher nologisches Begleitphänomen. Wegweisend ist die Bestimmung
TSH-Stimulation trotz Thyreoiditis zu einem hohen Uptake kom- der TSH-Rezeptor-Autoantikörper. Seit Einführung der neuen
men kann) [10]. TRAK-Assays ist der TRAK-negative M. Basedow selten gewor-
den. Der M. Basedow lässt sich auch unter Berücksichtigung der
Therapie und Nachsorge klinischen Symptomatik sonografisch von der lymphozytären
Klinisch relevant ist es, bei der Verlaufsbeobachtung eine (laten- Thyreoiditis unterscheiden. Bei der Hashimoto-Thyreoiditis zei-
te) Hypothyreose frühzeitig zu erkennen. Die sonografische Grö- gen Patienten nur selten klinische Zeichen der Hyperthyreose,
ße der Schilddrüse kann einen gewissen Anhaltspunkt für das eine endokrine Orbitopathie tritt nie auf.
Risiko einer Hypothyreose geben, ebenso wie die Echogenität.
Das Fortschreiten einer Autoimmunthyreoiditis von einer Eu- zu Bedeutung der Sonografie
einer Hypothyreose ist meist langsam über Jahre und nur bei Die Schilddrüse ist häufig vergrößert (Struma diffusa parenchy-
einem Teil der Betroffenen. Klinisch-laborchemische Kontrollen matosa). Durch die Wachstumstendenz verändert sich insbeson-
können alle 1 – 2 Jahre durchgeführt werden sowie jederzeit bei dere der Tiefendurchmesser, sodass eine verplumpte Schilddrü-
klinischen Beschwerden. In diesen Intervallen kann auch über senform imponieren kann (● " Abb. 3).

eine Sonografie entschieden werden. Charakteristisch für die Basedow-Struma ist die Veränderlichkeit
Die Sonografie kann im Verlauf ansonsten jedoch keinen we- der Schilddrüsengröße und des Echomusters im Verlauf [3, 11 –
sentlichen Beitrag leisten, da sich das Echomuster im Krank- 13], typisch ist die unter Therapie reversible Ungleichmäßigkeit

Dietrich CF, Bojunga J. Die Bedeutung der … Z Gastroenterol 2015; 53: 208–225
212 Übersicht

drüsenvolumina < 60 ml und keiner schwerergradig ausgepräg-


Abb. 3 Typisches so-
ten EO. Die chirurgische Behandlung ist sinnvoll, wenn größere,
nografisches Bild eines
M. Basedow mit ver- insbesondere multinodöse Strumen vorliegen, eine ausgeprägte
größerter Schilddrüse EO vorliegt oder beispielsweise eine unmittelbare Symptomkon-
(Tiefendurchmesser, trolle notwendig ist.
siehe Lagebeziehung Standardtherapie ist jedoch meist eine thyreostatische Therapie
zur A. carotis) mit diffus mit Thiamazol über 12 – 18 Monate. Propylthiouracil (PTU) wird
schwächer echogenem
heute aufgrund der höheren Toxizität nur noch in speziellen
Parenchym.
Situationen angewandt (erstes Trimenon der Schwangerschaft,
Thiamazol-Unverträglichkeit).
Die sonografische Bestimmung der Größenparameter, des Echo-
musters sowie der Vaskularisation sind für die Bestimmung der

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Krankheitsaktivität unter einer thyreostatischen Therapie von
gewisser Bedeutung und ein Baustein in der Einschätzung, durch
Abb. 4 Richtungsko-
thyreostatische Therapie eine anhaltende Remission zu erzielen.
dierte Powerdoppler-
Sonografie bei M. Base- Mit einem Rezidiv ist nach Absetzen der thyreostatischen Thera-
dow mit typischer, dif- pie dennoch in ca. 50 % zu rechnen und eine definitive Therapie
fus erheblich gesteiger- (Operation oder Radiojodtherapie) anzustreben. Die Bedeutung
ter Vaskularisation (sog. der (Farbduplex-)Sonografie bei der Einschätzung des Therapie-
vaskuläres Inferno). erfolges wird kontrovers diskutiert, insbesondere auch aufgrund
der im Hinblick auf die Flussdetektion nicht vergleichbaren Gerä-
tetechniken, die auch eine Quantifizierung der Vaskularisation
nicht zulassen.

(Subakute) granulomatöse Thyreoiditis de Quervain


Die Thyreoiditis de Quervain ist eine seltene, subakut verlaufen-
des Echomusters mit kleinen und kleinsten Arealen schwächerer de granulomatöse Entzündung der Schilddrüse. Sie ist keine Au-
Echogenität. Bei der Differenzierung der Hashimoto-Thyreoiditis toimmunthyreopathie, sondern möglicherweise viral oder post-
von dem M. Basedow kann die Farbduplex-Sonografie hilfreich infektiös verursacht, da sie häufig nach Infektionen der oberen
sein. Bei adäquater Geräteeinstellung findet sich beim M. Base- Luftwege beobachtet wird. Gelegentlich wird von endemischem
dow häufig eine sehr ausgeprägte Hypervaskularisation („vasku- Vorkommen berichtet. Bei der Thyreoiditis de Quervain kann
läres Inferno“), die bei der Hashimoto-Autoimmunthyreopathie ein typisches klinisches Bild mit febrilen Temperaturen, Krank-
in der Regel fehlt (●
" Abb. 4). heitsgefühl, hoher Blutsenkungsgeschwindigkeit (Sturzsenkung),
hohen IL-6-Konzentrationen i. S., mäßiger CRP-Anstieg und ini-
Weitere Abklärung tial manchmal einer kurzen hyperthyreoten Phase vorliegen.
Die Diagnose eines M. Basedow wird gestellt durch das klinische Nur selten wird eine geringgradige Leukozytose beobachtet (Dis-
Bild (insbesondere der EO), die typischen Laborbefunde sowie krepanz BSG/CRP/IL-6 vs. Leukozytenzahl). Typisch sind die loka-
den charakteristischen Ultraschallbefund. In seltenen Fällen len Schmerzen am Hals, die nicht selten in der Intensität schwan-
kann die Abgrenzung eines TRAK-negativen M. Basedow von ken und die Seite wechseln können. In der Praxis sieht man
der disseminierten Autonomie schwierig sein, wenn keine EO häufiger klinisch weniger apparente Verlaufsformen, häufig be-
vorliegt. Zudem finden sich immunogene Hyperthyreosen eben- steht kein Fieber und auch kein stärkeres Krankheitsgefühl.
so in multinodösen Strumen, bei gleichzeitigem Vorliegen auto- Auch die ansonsten typischen, in der Lokalisation wechselnden
nomer Adenome spricht man von einem Marine-Lenhart-Syn- Schmerzen werden gelegentlich als Schluckbeschwerden oder
drom. Eine Silent-Thyreoiditis kann sonografisch dem Bild eines Fremdkörpergefühl beschrieben. Eine subtile Anamnese ist daher
TRAK-negativen M. Basedow sehr ähnlich sehen, insbesondere, der Schlüssel zur Diagnose.
wenn sich eine vermehrte Vaskularisation findet. Können diese
beiden Entitäten klinisch nicht differenziert werden (EO nur bei Bedeutung der Sonografie
M. Basedow und meist keine oder nur geringe Beschwerden trotz Die Thyreoiditis de Quervain kann sowohl die ganze Schilddrüse
laborchemisch ausgeprägter Hyperthyreose bei der Silent-Thy- als auch – häufiger – nur Teile davon betreffen. Je nach Ausprä-
reoiditis) kann in seltenen Fällen eine Schilddrüsenszintigrafie gung der Entzündung ist sonografisch eine Vergrößerung des Or-
sinnvoll sein, die bei der Silent-Thyreoiditis keinen relevanten ganes (insbesondere des Tiefendurchmessers) nachweisbar mit
Uptake bei supprimiertem TSH zeigt (siehe unten). ausgeprägt ungleichmäßigem Echomuster und Arealen normaler
Ansonsten ist die Schilddrüsenszintigrafie zur Diagnosestellung und schwächerer Echogenität („fleckförmig, landkartenartig“),
eines M. Basedow nicht erforderlich, gewinnt aber Bedeutung die auch knotig und unscharf begrenzt imponieren können. Hier
bei der Planung einer Radiojodtherapie. ist die Abgrenzung zu malignen Knoten wichtig, nicht selten
wurde dem Patienten gegenüber bereits ein Karzinomverdacht
Therapie und Nachsorge geäußert und eine operative Therapie angedacht. Typisch ist
Grundsätzlich bestehen mit thyreostatischer Therapie, Radiojod- die Berührungsempfindlichkeit und Schmerzangabe durch die
therapie (RJT) sowie „Near total“-Thyreoidektomie unterschiedli- Transducerapplikation während der Sonografie, die der Patient
che Therapieoptionen bei M. Basedow. Die Auswahl des Thera- oft genau lokalisieren kann. Doppler-Sonografisch sieht man in
pieverfahrens richtet sich nach den Bedürfnissen des Patienten den entzündlich veränderten Arealen meist eine verminderte
sowie Komorbiditäten. So ist eine RJT z. B. nur sinnvoll bei Schild- Vaskularisierung [14]. Fast regelhaft finden sich sonografisch

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Übersicht 213

Abb. 5 a – e Klinisch-zytologisch Thyreoiditis de


Quervain im rechten Seitenlappen mit schwächer
echogenem Areal mit unscharfer Begrenzung, auch
zur Halsmuskulatur. Subjektiv allgemeines Krank-
heitsgefühl (Pathologie: PD Dr. M. Woenckhaus,
Bad Mergentheim).

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nachweisbare vergrößerte und aktivierte (Verlust des stärker nach promptem initialen Ansprechen prolongierte Verläufe über
echogenen Hilus sowie der ovalären Form) zervikale Lymph- viele Monate vorkommen und Rezidive nicht selten sind.
knoten. Bestehen Zweifel an der Diagnose in Abgrenzung zum Sonografisch normalisiert sich das Echomuster innerhalb weni-
Schilddrüsenmalignom, ist zur Diagnosesicherung eine Feinna- ger Wochen, ebenso lässt sich eine Größenabnahme nachweisen,
delbiopsie erforderlich. Der Nachweis mehrkerniger Riesenzellen wobei der sonografische Befund nicht immer mit dem klinischen
bestätigt die Diagnose der Thyreoiditis (●
" Abb. 5). Befund und den laborchemischen Parametern korreliert. Regel-
Im Krankheitsverlauf ändert sich das sonografische Bild mit un- haft sieht man auch im Verlauf teils vergrößerte, teils aktivierte
terschiedlicher Ausprägung der schwächer echogenen Bereiche Lymphknoten im Abflussgebiet der Schilddrüse, die auch nach
in einem oder beiden Schilddrüsenlappen [14 – 18]. Unter durch- Eintreten einer Remission noch einige Zeit persistieren können.
geführter Therapie sind diese Veränderungen ebenso wie das kli- Im Initialstadium liegt oft eine durch den Follikelzerfall bedingte
nische Ansprechen von diagnostischer Bedeutung. Hyperthyreose vor, die thyreostatisch nicht angehbar ist. Im wei-
teren Krankheitsverlauf gilt es, eine möglicherweise auftretende
Weitere Abklärung Schilddrüsenunterfunktion frühzeitig zu erkennen.
Die Diagnose einer Thyreoiditis de Quervain wird gestellt durch
das klinische Bild (insbesondere der Schmerzsymptomatik wech- Riedelstruma
selnder Lokalisation), die typischen Laborbefunde sowie den cha- Die chronische invasiv-fibröse sklerosierende „Riedel’sche“
rakteristischen Ultraschallbefund. Thyreoiditis (eisenharte Riedel-Struma) tritt v. a. bei Frauen im
Die Szintigrafie, die meist nicht erforderlich ist, zeigt in der Regel mittleren Alter auf und ist durch hyalinisierte und kollagenrei-
keine Technetium-Aufnahme der Schilddrüse bzw. ein inhomo- che Narbenbildung charakterisiert [19 – 25]. Halsbeschwerden
genes und sich im Verlauf schnell veränderndes Anreicherungs- bestimmen die klinische Symptomatik. Die Differenzialdiagnose
muster, entsprechend der aktuellen Entzündungsaktivität. beinhaltet das Karzinom und andere chronische Entzündungs-
formen.
Therapie und Nachsorge
Die Therapie erfolgt medikamentös mit antiinflammatorischen Bedeutung der Sonografie
Substanzen. Nicht steroidale Antiphlogistika (NSAID) sind nur Die Schilddrüse ist vergrößert und unscharf begrenzt. Das Echo-
bei leichten Formen zu erwägen, meist ist eine Therapie mit Kor- muster ist ausgesprochen ungleichmäßig. Farbduplex-Sonogra-
tikosteroiden sinnvoll, Beginn z. B. Prednisolon 40 – 60 mg/d für fisch sieht man wenig Gefäße [3, 26, 27]. Perithyreoidale Lymph-
1 Woche, dann Reduktion um 10 mg/Woche. Das klinische An- knotendarstellung ist typisch (●
" Abb. 6).

sprechen auf diese Therapie muss prompt innerhalb weniger


Tage erfolgen, ansonsten bestehen Zweifel an der Diagnose. Eine
Remission ist nach 3 – 6 Monaten zu erwarten, obwohl teilweise

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214 Übersicht

Therapie und Nachsorge und geringe bis fehlende klinische Beschwerden einer Hyperthy-
Die lokoregionär symptomatische Riedel-Struma sollte reseziert reose [12, 32, 33].
werden, wenn Alter, Begleitumstände und Komorbidität nicht
dagegen sprechen. Bedeutung der Sonografie
Das sonografische Bild ist variabel. Sonografisch sieht man meist
Post-Partum-Thyreoiditis eine normal große bis gering vergrößerte, gering bis deutlich
Die akute Thyreoiditis (viral oder bakteriell bedingt sowie die schwächer echogene Schilddrüse. Die Vaskularisation kann nor-
chronische hypertrophische Thyreoiditis [Riedel-Struma]) sind mal, aber auch deutlich gesteigert sein (●" Abb. 8). Dann ist die

sehr seltene Krankheitsbilder, auf die hier nicht weiter eingegan- Abgrenzung zur disseminierten Autonomie oder zum TRAK-ne-
gen wird [3, 24, 28]. gativen M. Basedow schwierig. Lässt sich dies klinisch nicht ent-
Relativ häufig ist diese Thyreoiditisform, die bei bis zu 10 % der scheiden, kann eine Szintigrafie hilfreich sein, die einen fehlen-
Frauen 6 – 12 Monate nach Entbindung auftritt. Das klinische den Uptake in der Schilddrüse nachweist.

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Bild ist ähnlich der Silent-Thyreoiditis. Histologisch und zytolo-
gisch liegt eine lymphozytäre Infiltration vor. Inital wird häufig Weitere Abklärung
eine 8 – 12 Wochen dauernde hyperthyreote Phase beobachtet, Die Diagnose einer Silent-Thyreoiditis wird gestellt durch die ty-
die einer Freisetzungshyperthyreose entspricht und entspre- pische Klinik, negative TRAK-Antikörper sowie die Sonografie.
chend thyreostatisch nicht angehbar ist. Eine symptomatische Selten ist in unklaren Fällen eine Szintigrafie notwendig.
Behandlung mit ß-Blockern kann erforderlich werden. Nachfol-
gend kommt es zu einer meist milden hypothyreoten Phase, die Therapie und Nachsorge
bei 90 % der Patientinnen passager ist. Bei den übrigen Patientin- Die Therapieempfehlungen beruhen auf klinischer Erfahrung.
nen geht dieses Krankheitsbild in eine chronische lymphozytäre Meist ist keinerlei Therapie notwendig. Bei hyperthyreoten Pa-
Thyreoiditis über. Zur Differenzialdiagnose ist die Bestimmung tienten mit ausgeprägten Beschwerden oder hohem Risiko für
von TRAK, A-TPO und A-TG obligat. Sonografisch liegt ein ähnli- Vorhofflimmern kann passager eine ß-Blockertherapie (z. B. Pro-
ches Bild wie bei der initialen Hashimoto-Thyreoiditis vor (echo- pranolol, z. B. 3 × 10 – 20 mg) durchgeführt werden. Die Schild-
arm und meist hypervaskularisiert) [29 – 31] (● " Abb. 7). drüsenfunktion sollte alle 4 – 8 Wochen getestet werden, um
eine Remission zu dokumentieren und die seltenen Fälle einer
Silent-Thyreoiditis Hypothyreose frühzeitig zu detektieren.
Die Silent-Thyreoiditis (ST) wird als eine Form der chronischen
Autoimmunthyreoiditis angesehen. Häufig finden sich erhöhte Varia: Amiodaron- und Interferon-induzierte
TG- und TPO-Antikörpertiter sowie eine positive Familienanam- Schilddrüsenveränderungen
nese für autoimmune Schilddrüsenerkrankungen. Frauen sind Sowohl Amiodaron [34, 35] als auch Interferon-α [36] können zu
häufiger betroffen als Männer. Der typische Verlauf der ST be- Veränderungen der Schilddrüsenfunktion mit typischen sono-
steht aus einer Phase der Hyperthyreose im Rahmen einer Hor- grafischen Befunden führen.
monfreisetzung, gelegentlich gefolgt von einer Hypothyreose. Die Amiodaron-induzierte Hypothyreose entsteht mit einer Inzi-
Eine spontane Remission tritt nahezu immer auf. Nicht selten denz von ca. 7 % auf dem Boden einer vorbestehenden lymphozy-
handelt es sich um einen Zufallsbefund einer Hyperthyreose im tären Autoimmunthyreoiditis. Sie tritt meist innerhalb der ersten
Rahmen einer Blutentnahme. Die Patienten haben keine lokalen 6 – 18 Monate nach Therapiebeginn auf. Frauen sind häufiger be-
Beschwerden, insbesondere keine Schmerzen. Auffallend diskre- troffen, laborchemisch sind meist signifikant erhöhte TPO-Anti-
pant sind häufig Höhe der Schilddrüsenhormonkonzentrationen körper nachweisbar. Der sonografische Befund unterscheidet
sich nicht von der üblichen Form der lymphozytären Autoim-
munthyreoiditis. Die Therapie besteht in der Gabe von L-Thyro-
xin, Amiodaron kann weiter gegeben werden.
Abb. 6 Riedel-Struma.
Die Amiodaron-induzierte Hyperthyreose (AIH) ist mit einer Inzi-
Die Schilddrüse ist ver-
größert und unscharf
denz von zirka 12 % häufiger als die Hypothyreose. Klinisch kön-
begrenzt. Das Echo- nen zwei Typen unterschieden werden, für deren Charakterisie-
muster ist ausgespro- rung die Sonografie unerlässlich ist.
chen ungleichmäßig. Die AIH Typ 1 ensteht auf dem Boden einer Knotenstruma oder –
Ein kleiner Lymphkno- seltener – einer diffusen Struma. Pathogenetisch besteht eine jo-
ten ist dargestellt. dinduzierte Überproduktion von Schilddrüsenhormonen. Sono-
grafisch sieht man entsprechend den Befund einer Struma multi-

Abb. 7 Post-Partum-Thyreoiditis, Manifestation


8 Wochen nach Entbindung. Im B-Bild diffus
schwächer echogenes Parenchym a. Deutliche
Hypervaskularisation b, spontane Remission.

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Übersicht 215

Abb. 8 B-Bild a und duplex-sonografischer b Befund einer Silent-Thyreoiditis mit ausgeprägter laborchemischer Hyperthyreose, korrespondierend zur

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Pathogenese keinerlei Uptake in der Szintigrafie c.

Abb. 9 Links destruktive Thyreoiditis, rechts im-


munogene Hyperthyreose unter Interferon im Rah-
men einer Hepatitis-Therapie. Zu beachten ist die
unterschiedliche Vaskularisation (unterer Bildteil)
(aus [37]).

nodosa oder diffusa, die Vaskularisierung ist typischerweise ge- Entwicklung einer Schilddrüsenfunktionsstörung, meist einer
steigert. Gelegentlich finden sich positive Autoantikörper. Die Hypothyreose. Der sonografische Befund entspricht meist dem
medikamentöse Therapie besteht zunächst in einer thyreostati- einer lymphozytären Thyreoiditis. Mit 1,3 % seltener, aber kli-
schen Therapie, ggf. kombiniert mit Perchlorat. Häufig ist eine nisch relevant ist das Auftreten eines M. Basedow. Hier ist die so-
operative Schilddrüsensanierung im Verlauf notwendig. nografische Diagnostik mit typischem Befund von besonderer
Die AIH Typ 2 ist eine destruierende Thyreoiditis meist ohne vorbe- Bedeutung, insbesondere die sonografisch meist mögliche Ab-
stehende Schilddrüsenerkrankung. Sonografisch sieht man eine in grenzung zu destruktiven Formen der Thyreoiditis ist wichtig.
Teilen oder auch Gänze schwächer echogene, eher kleine Schild- Letztere treten häufiger unter Interferontherapie auf und weisen
drüse, die Vaskularisierung ist typischerweise vermindert. Der so- einen typischen zweizeitigen Verlauf mit initialer Hyperthyreose,
nografische Befund kann jedoch auch normal sein. Laborchemisch gefolgt von einer Hypothyreose auf. Aufgrund der Freisetzungs-
sind die Autoantikörper in der Regel negativ, nicht selten IL-6 (falls hyperthyreose ist bei der destruktiven Form nur eine symptoma-
verfügbar) jedoch erhöht. Die medikamentöse Therapie besteht in tische, beim M. Basedow eine thyreostatische Therapie notwen-
der Gabe von Steroiden (z. B. Prednisolon 60 mg/die, Ausschleichen dig. Die Interferontherapie kann meist fortgeführt werden. Nicht
über 6 – 12 Wochen), Spontanremissionen können vorkommen. selten sind sonografische früher als klinische oder laborchemi-
Häufig kommen in der Praxis jedoch Mischformen von AIH Typ 1 sche Veränderungen nachweisbar (● " Abb. 9).

und 2 vor, die auch sonografisch nicht sicher differenziert werden


können. Ein polypragmatisches therapeutisches Vorgehen mit Akute Thryeoiditis
Gabe von Thyreostatika und Steroiden ist dann oft notwendig. Die akute Thyreoiditis (viral oder bakteriell bedingt) wird selten
Die häufigste Manifestation einer Schilddrüsenstörung unter In- (sonografisch) beobachtet.
terferon-Therapie ist die Entwicklung von Autoantikörpern, die
in zirka 20 % der Fälle auftritt [37]. Bedeutung der Sonografie
Präexistente oder während einer Therapie auftretende Anti-TPO- Die schwächer echogene druckschmerzhafte Vergrößerung der
oder TG-Antikörper haben einen hohen prädiktiven Wert für die Schilddrüse ist ein unspezifisches sonografisches Zeichen. Die ex-

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216 Übersicht

trem seltene Form der staphylokokkenbedingten abszedierenden Fibrosearealen und Verkalkungsechos mit komplettem Schall-
Thyreoiditis ist ein lebensbedrohliches und in der Regel septisches schatten sowie zystisch-regressive Areale (rundlich, unregelmä-
Krankheitsbild. ßig begrenzt, echofrei mit Randschatten und Schallverstärkung)
darstellen. Differenzialdiagnostisch ist eine diffuse (auch knotige)
Therapie und Nachsorge Infiltration (z. B. Amyloidose, Hämochromatose) zu erwähnen,
Die antibiotische Therapie erfolgt gezielt nach Keimnachweis. die insgesamt selten ist. Mit nur wenigen Ausnahmen findet
Abszesse lassen sich je nach Stadium als echoarme oder echofreie sich bei diesen Knoten eine gleichmäßig stärkere Echogenität
Bereiche identifizieren und müssen drainiert werden [38, 39]. (gegenüber den umgebenden Muskeln). Mit der Ausbildung sol-
cher abgrenzbarer Strukturen ist die Struma nodosa den Schild-
Sonografische Differenzialdiagnose fokaler drüsenerkrankungen mit umschriebenen Veränderungen zuzu-
Schilddrüsenveränderungen rechnen.
Entsprechend der Klassifikation anderer Organsysteme können Im Unterschied zu den seltenen Schilddrüsenadenomen handelt es

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die umschriebenen Veränderungen der Schilddrüse in echofreie sich bei der sonografisch fassbaren Knotenbildung meistens um
und im Vergleich zu normalem Schilddrüsengewebe schwächer kolloidreiche und zellarme hyperplastische adenomatöse Schild-
echogene, isoechogene sowie stärker echogene Veränderungen drüsenknoten. Das sonografische Bild der hyperplastischen ade-
eingeteilt werden. Die klinisch wichtigste Aufgabe der Sonografie nomatösen Schilddrüsenknoten ist unterschiedlich. In der Regel
ist die Risikoabschätzung fokaler Veränderungen für Malignität. handelt es sich um schwächer oder isoechogene umschriebene
Höhergradig malignomverdächtige Knoten müssen einer weite- Veränderungen, die glatt begrenzt sind. Mikrofollikuläre Adenome
ren Diagnostik, meist einer Feinnadelbiopsie und ggf. einer chi- zeigen eine schwächere Echogenität als makrofollikuläre Adeno-
rurgischen Therapie zugeführt werden. Insgesamt ist die Zahl me. Farbduplexsonografisch findet sich häufig eine (randbetonte)
der Schilddrüsenoperationen aus diagnostischen Gründen in Hypervaskularität, dieses Kriterium ist jedoch nicht sehr spezifisch
Deutschland im Vergleich zu anderen Ländern weiterhin hoch [3, 43].
[40]. Demgegenüber steht die eher niedrige Anwendungsrate
der Feinnadelbiopsie, obwohl diese eine zentrale Rolle im diag- Benigne umschriebene Veränderungen der Schilddrüse
nostischen Algorithmus der von amerikanischen und europä- Ein echoreicher Knoten mit einem schwächer echogenen Rand-
ischen Fachgesellschaften gemeinsam verfassten Leitlinien ein- saum, der farbdoppler-sonografisch hypervaskularisiert ist,
nimmt [5]. spricht nach unseren Erfahrungen für einen benignen Knoten.
Die diagnostische Herausforderung an die Sonografie besteht da-
bei in der möglichst korrekten Charakterisierung von Schilddrü- Maligne umschriebene Veränderungen der Schilddrüse
senknoten vor dem Hintergrund, dass in Deutschland mit > 25 – Die sonografische Risikokonstellation ist der isolierte echoarme
30 % zwar eine hohe Knotenprävalenz vorliegt, insgesamt das Knoten. Ist ein solcher Knoten zentral hypervaskularisiert, blei-
Lebenszeitrisiko, an Schilddrüsenkrebs zu erkranken, sowohl für ben als Differenzialdiagnose eigentlich nur eine unifokale Auto-
Männer mit 0,3 % als auch Frauen mit 0,7 % sehr niedrig ist [41]. nomie oder aber ein differenziertes Schilddrüsenkarzinom übrig,
Auch in Deutschland scheint in diesem Kontext eine präoperative die sich durch eine konsekutive Szintigrafie (heißer vs. kalter
Risikostratifizierung, ob es sich bei einem Schilddrüsenknoten Knoten) ideal voneinander differenzieren lassen. Eine besondere
um ein Malignom handeln könnten, weiter ausbaufähig [42]. Risikokonstellation stellt ein bekanntes oder vermutetes Tumor-
leiden mit dem sonografischen Befund eines nicht typischen,
Struma diffusa et nodosa echoreichen Knotens mit Halocharakter dar.
Hyperplastische adenomatöse Schilddrüsenknoten,
Schilddrüsenadenome Bedeutung der Sonografie
Die Struma ist definiert als Organvergrößerung und tritt mor- Bei der Mehrzahl der Schilddrüsenmalignome handelt es sich um
phologisch in zwei Formen auf, der diffusen sowie der nodösen differenzierte papilläre, seltener um follikuläre Karzinome. Dane-
Struma. Der Übergang von diffusen in umschriebene Schilddrü- ben kommen in der Schilddrüse auch anaplastische und medul-
senerkrankungen ist fließend. Im weiteren Krankheitsverlauf läre Karzinome sowie Sarkome, Lymphome und Metastasen (ty-
der diffusen Jodmangelstruma kommt es zunächst zu einem un- pischerweise von Nierenzellkarzinomen) vor (● " Tab. 4).

gleichmäßigen Echomuster, dann zur Knotenbildung. Als fort- Auch bei der Untersuchung der Schilddrüse gilt, dass allein sono-
geschrittenes Bild der Struma diffusa et nodosa lassen sich re- grafisch keine Differenzierung zwischen benignen und malignen
gressive Veränderungen im Sinne von Einblutungen, Nekrosen, Veränderungen getroffen werden kann. Erst durch die Invasivität

Karzinom Differenzie- Häufigkeit Metastasierung Alter Jodspeiche- Tab. 4 Umschriebene Verände-


rungsgrad [Jahre] rung rungen, Karzinome [3].

papillär gut 50 – 80 % 1 lymphogen < 40 (ja)


follikulär gut 20 – 40 % 1 hämatogen > 40 (ja)
anaplastisch schlecht 3–5% lymphogen und hämatogen > 55 (nein)
medullär 2 C-Zell- 4 – 10 % lymphogen und hämatogen jünger nein
Karzinom
Lymphome, Sar- – selten variabel variabel nein
kome, Metastasen
1
Je ausgeprägter der Jodmangel ist, desto häufiger sind follikuläre und desto seltener sind papilläre Karzinome.
2
Familiäre Häufung in 20 %, Auftreten im Rahmen von multipler endokriner Neoplasien (MEN IIa, b: Phäochromozytom, Hyperparathy-
reoidismus), cave: Phäochromozytomabklärung vor Operation wegen drohender hypertensiver Krise.

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Übersicht 217

Abb. 10 a Die Patientin kam zu einer Abklärung


einer Raumforderung links, die operativ-histolo-
gisch einem mikrofollikulären Adenom entsprach.
Auf der rechten Seite fand sich ein bisher nicht
beachteter Befund einer 8 mm großen schwächer
echogenen Raumforderung (ohne Halo, unscharf
begrenzt, Ausläufer, b). Die konventionelle Elasto-
grafie (Hitachi [blau, c] und Siemens [rot, d]) zeigte
eine härtere Konsistenz im Vergleich zum umge-
benden Parenchym. ARFI ergab Messwerte von
2,8 m/sec im Knoten (e) im Vergleich zu 1,75 m/sec
im umgebenden Schilddrüsenparenchym (f). Histo-

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logie: Papilläres Schilddrüsenkarzinom rechts.

einer umschriebenen Raumforderung mit Infiltration in die be-


Tab. 5 Sonografische Kriterien für Malignität von Schilddrüsenknoten.
nachbarten Strukturen ergeben sich indirekte Hinweise auf Ma-
– singulärer Knoten in einer ansonsten normalen Schilddrüse
lignität. Differenzierte Schilddrüsenkarzinome imponieren häu-
– schwächer echogene Knoten
figer ähnlich wie ein Adenom. Prinzipiell ist sonografisch auch
– Mikrokalzifikationen
keine Differenzierung zwischen primären malignen Schilddrü-
– fehlender B-Bild-Saum (Halo)
sentumoren, malignen Lymphomen sowie Metastasen möglich. – unscharfe Begrenzung
Die weitere Abklärung muss unter Berücksichtigung des Alters – anteroposteriorer/transverser Durchmesser > 1 („taller than wide“)
des Patienten, der klinischen Begleitsymptomatik und ggf. des – intranoduläre Vaskularisation
szintigrafischen Befundes erfolgen. Ein höheres Malignomrisiko
muss klinisch bei Schilddrüsenkarzinomen in der Familie, loka-
ler Bestrahlung, allgemeiner Strahlenexposition (Tschernobyl, Spezifität auf, hat jedoch mit 30 – 50 % nur eine geringe Sensitivi-
Fukushima), raschem Knotenwachstum, tastbar hartem Knoten, tät. Der Nachweis eines singulären Knotens in einer ansonsten
regionaler Lymphknotenvergrößerung, Rekurrensparese sowie normalen Schilddrüse hingegen hat mit zirka 70 % eine hohe Sen-
neuen Knoten bei Alter < 30 oder > 60 Jahre angenommen wer- sitivität, mit zirka 50 % jedoch eine geringe Spezifität. Durch
den. Der sonografische Befund ist dann das wichtigste bildge- Kombination von Kriterien, z. B. schwächer echogen plus Mikro-
bende Diagnostikum. Bei sonografisch auffälligem Befund ist die kalzifikationen, konnten Sensitivität und Spezifität verbessert
sonografisch gezielte Feinnadelpunktion und ggf. Operation not- werden, sind jedoch weiterhin nicht optimal insbesondere für
wendig. die Selektion von Patienten, die einer FNAB zugeführt werden
sollen. Die Größe des Knotens spielt bez. Risikostratifizierung
B-Bild und Indikation zur FNAB keine Rolle mehr [46].
Die B-Bild-Sonografie ist das zentrale Element in der Risikostrati- In den letzten Jahren wurde daher versucht, standardisierte Be-
fizierung von Schilddrüsenknoten (● " Abb. 10). fundbeschreibungen zu etablieren, die die Vorhersage von Mali-
Die Befunderhebung und -dokumentation sollte daher standardi- gnität verbessern. Entsprechend des „Breast Imaging Reporting
siert erfolgen [7]. Etablierte sonografische Kriterien für Malignität and Data System“ des American College of Radiology (BI-RADS),
von Schilddrüsenknoten sind in ● " Tab. 5 aufgezählt [44, 45]. das standardisierte Malignitäts- bzw. Benignitätskategorien mit
Die Sensititvität und Spezifität dieser Kriterien ist jedoch in ver- evaluierten prozentualen Malignitätswahrscheinlichkeiten als
schiedenen Studien sehr variabel. So weist das Kriterium Mikro- Grundlage für das weiter klinische Management definiert, wurde
kalzifikationen in den meisten Studien mit ca. 90 % die höchste analog ein „Thyroid Imaging Reporting and Data System“ (TIRADS)

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218 Übersicht

Abb. 11 a B-Bild mit Powerdoppler-Sonografie


eines mehrjährig vorbeschriebenen Schilddrüsen-
knotens ohne Nachweis einer gesteigerten Vasku-
larisation. b Realtime-Elastografie mit Nachweis
eines Elastizitätsmuster 3 (überwiegend
blau = hart). In der Histologie fand sich ein folli-
kuläres Schilddrüsenkarzinom.

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intranoduläre sowie perinoduläre und deutliche intranoduläre
Tab. 6 TIRADS-Klassifikationen, modifiziert nach [50].
Vaskularisierung [53].
sonografisches Kriterium Odds Ratio für Malignität Follikuläre Karzinome verhalten sich hinsichtlich ihrer Vaskulari-
(multivariate Analyse) sation größenabhängig sehr variabel (● " Abb. 11). Die mit dem

Zusammensetzung Pulsdoppler gemessenen intranodalen Geschwindigkeiten sind


solide 1,8 in Karzinomen typischerweise höher und der intranodale Wider-
gemischt 1 stand ist ebenfalls höher (RI > 0,77), ähnlich wie es für das Pank-
Echogenität reas gezeigt wurde [54]. Insgesamt konnte nur in wenigen Stu-
hyper-/isoechogen 1 dien ausreichende Sicherheit bez. der Dignität einzelner Knoten
schwächer echogen 1,9 mittels der Duplexsonografie gewonnen werden. In einer Arbeit
stark schwächer echogen 3,8
konnte gezeigt werden, dass die Odds Ratio für Malignität bei
Ränder
Nachweis einer intranodalen Vaskularisation bei 14 lag [46].
scharf begrenzt 1
mikrolobuliert 5
unscharf begrenzt 15,3 Elastografie
Kalzifizierungen Zu den klassischen Kriterien der Malignität von Schilddrüsen-
keine Kalzifizierungen 1 knoten zählt eine harte Konsistenz. Palpatorisch ist die Konsis-
Makrokalzifikationen 1,4 tenz jedoch nur bei größeren Knoten [55] sowie intraoperativ zu
Mikrokalzifikationen 5,9 ermitteln. Moderne Ultraschallverfahren ermöglichen mittler-
Form weile die Messung der Gewebehärte. Hierbei unterscheidet man
wider than tall 1
Druck- (strain) von Scherwellen-Elastografieverfahren [56 – 59].
taller than wide 3,7
Bei der Strain-Elastografie (SE) wird die relative Gewebehärte
durch Unterschiede in der Schallausbreitung zwischen nicht
komprimiertem und komprimiertem Gewebe ermittelt. Hierbei
vorgeschlagen [47]. Die Klassifikation besteht aus 6 Kategorien, wird die relative Gewebehärte durch Unterschiede in der Schall-
wobei K1 eine normale Schilddrüse und K6 eine maligne Zytologie ausbreitung zwischen nicht komprimiertem und komprimiertem
darstellen. Die Kategorien 2 – 5 definieren sonografische Komplex- Gewebe ermittelt. Dabei bleibt die Schallausbreitung in nicht
kriterien mit ansteigender Malignitätsrate: TIRAD 20 %, 3 < 5 %, 4a komprimierbaren Gewebeabschnitten während eines Kompres-
5 – 10 %, 4b 10 – 80 %, 5 > 80 %. Hiernach ist einer FNAB der Katego- sionsmanövers weitgehend gleich, während sie sich in kompri-
rien 4 und 5 sinnvoll. Bis heute hat sich dieses System jedoch nicht mierbaren Anteilen ändert. Das Verfahren funktioniert in Echt-
durchgesetzt, da es kompliziert und zudem – wie Folgestudien ge- zeit während der Untersuchung, wobei man wie in den o. g.
zeigt haben – schlecht reproduzierbar ist [48]. Fällen gezeigt in der rechten Hälfte des Ultraschallbildes das ge-
Es wurden daher vereinfachte TIRADS-Klassifikationen vorge- wohnte B-Bild sieht, während im linken Bildteil das elastografi-
schlagen und evaluiert, die allein aufgrund der B-Bild-Sonografie sche Bild über das B-Bild projiziert wird. Neben einer farblichen
eine Risikoabschätzung für Malignität und damit Selektion für Darstellung ist auch die quantitative Messung der Komprimier-
eine FNAB erlauben. Bei Vorliegen von 2 oder mehr Risikokrite- barkeit eines definierten Areals als Prozentwert als sog. Strain-
rien ist eine FNAB indiziert [49]. Diese Kriterien sowie ihre Aus- value möglich. Das Verfahren ermöglicht eine sehr gute Detail-
sagekraft sind in ●" Tab. 6 zusammengefasst. auflösung, sodass auch sehr kleine Strukturen valide untersucht
werden können [48, 56, 57, 60 – 62].
Doppler-Verfahren Bei der Scherwellen-Elastografie (SWE) wird eine mechanische
Typisch für papilläre Karzinome ist die deutliche Hypervaskulari- oder akustische Welle ins Gewebe ausgesandt und die Ausbrei-
sation. Weniger als 10 % zeigen im Powerdoppler bei entspre- tungsgeschwindigkeit von Scherwellen im Gewebe gemessen. Je
chend sensitiver Einstellung keine Vaskularisation. Überwiegend steifer das Gewebe umso schneller ist die Ausbreitungsgeschwin-
oder ausschließlich zentraler Blutfluss konnte als Zeichen für digkeit. Hierbei wird je nach Verfahren entweder die Ausbrei-
Malignität mit guter Sensitivität und Spezifität identifiziert wer- tungsgeschwindigkeit in m/s angegeben oder die Steifheit durch
den [12, 50 – 52], insbesondere bei kleinen Knoten (< 1,5 cm). eine Formel aus Gewebedichte und Ausbreitungsgeschwindigkeit
Auch gibt es Klassifikationen, die die Vaskularisierung der Knoten berechnet und in kPa angegeben.
in unterschiedliche Muster (I–IV) einteilen, z. B. keine oder gering
perinoduläre, deutliche perinoduläre, perinoduläre und gering

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Übersicht 219

Abb. 12 a B-Bild mit Powerdoppler-Sonografie


eines kleinen Schilddrüsenknotens mit Nachweis
einer Pattern-2-Vaskularisation. b Realtime-Elasto-
grafie mit Nachweis eines Elastizitätsmusters 3
(überwiegend blau = hart; beachte: das elastogra-
fisch harte Areal erscheint größer als das B-Bild-
sonografische Areal, ein nicht seltener und mög-
licherweise prognostischer Parameter). In der
Histologie fand sich ein medulläres Schilddrüsen-
karzinom.

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Anwendung der Elastografie bei dominanten Schilddrüsenknoten
Abb. 13 Multilokuläres
Bei der Untersuchung von Schilddrüsenknoten mittels Strain-Elas-
papilläres Schilddrüsen-
tografie lassen sich unterschiedliche Elastizitätsmuster erkennen. karzinom: sowohl bei
Die in Studien zur Schilddrüsenelastografie am häufigsten ange- dem schwächer echo-
wandte Klassifikation unterscheidet 4 Elastizitätsmuster (ES) [60]: genen, harten Knoten
▶ ES 1: ausschließlich weicher („grüner“) Knoten medioventral als auch
▶ ES 2: überwiegend weicher („grüner“) Knoten mit harten dem dorsolateralen,
isoechogenen Knoten
(„blauen“) Anteilen
handelt es sich um An-
▶ 3: überwiegend harter („blauer“) Knoten mit weichen
ES
teile eines papillären
(„grünen“) Anteilen Schilddrüsenkarzinoms.
▶ ES 4: ausschließlich harter („blauer“) Knoten
Studien konnten zeigen, dass der Nachweis einer harten Knoten-
konsistenz (ES3 und ES4) signifikant häufiger mit Malignität der
Schilddrüsenknoten assoziiert ist, während eine weiche Konsis- aus Duplexsonografie und RTE erreicht in Metaanalysen bei der
tenz eher für Benignität spricht. Insbesondere im Vergleich mit Dignitätsbeurteilung von Schilddrüsenknoten Sensitivitäten und
etablierten Malignitätskriterien wie Hypoechogenität, Mikrokal- Spezifitäten, die der klassischen Feinnadelaspirationszytologie
zifikationen, fehlender Halo, unscharfe Begrenzung, ovale Form vergleichbar sind. Zudem scheint die Realtime-Elastografie eine
sowie suspekte Vaskularisation konnten in Studien durch Hinzu- nützliche Methode in Ergänzung zu oder anstatt der FNA für die
nahme der Elastografie signifikant mehr maligne Knoten korrekt Selektion von Patienten für eine Schilddrüsenoperation darzu-
klassifiziert werden [63] (●" Abb. 12). stellen. Der Nachweis eines weichen Knotens schließt nach aktu-
Eine weitere denkbare Anwendung der RTE bei multinodösen eller Studienlage einen malignen Knoten zu über 98 % aus [70].
Strumen ist die Identifizierung in der Praxis nicht seltener multilo-
kulärer papillärer Karzinome. Auch hier existieren bisher keine Experimentelle Verfahren
Daten. ●" Abb. 13 zeigt ein multilokuläres papilläres Schilddrüsen- Signalverstärkte Sonografie: mehrere Studien sind zur signal-
karzinom: der schwächer echogene, harte Knoten medioventral verstärkten Sonografie (CEUS) bei Schilddrüsenraumforderungen
wurde präoperativ feinnadelpunktiert, es zeigten sich Zellen eines veröffentlicht worden. Beschrieben wurden in einigen Studien un-
papillären Schilddrüsenkarzinoms. In der finalen Histologie ergab terschiedliche Wash-out-Phänomene und frühere Arrival-time des
sich, dass es sich auch bei einem dorsolateralen, isoechogenen Kontrastmittels. Die Datenlage zur Wertigkeit von CEUS bei dieser
Knoten um ein papilläres Karzinom handelt. Dieser Befund zeigte Anwendung ist jedoch uneinheitlich [61, 71 – 77]. Neuere Studien
sich präoperativ elastografisch ebenfalls „hart“. beschreiben insbesondere ein Ring-enhancement als prädiktiv für
benigne Knoten [78, 79]. Hier muss sich das Verfahren jedoch mit
Anwendung der Scherwellen-Elastografie bei dominanten dem exzellenten negativ prädiktiven Wert der nicht invasiven und
Schilddrüsenknoten schnell durchführbaren Elastografie bei Nachweis weicher Knoten
Inzwischen existieren auch zahlreiche Studien zur Scherwellen- messen lassen. Eine Implementierung von CEUS in die Schilddrü-
Elastografie bei dominanten Schilddrüsenknoten [64 – 69]. Die sensonografie erscheint zum jetzigen Zeitpunkt unwahrscheinlich.
Daten zeigen eine ähnliche Sensitivität und Spezifität wie die
Strain-Elastografie. ●" Abb. 14 zeigt ARFI-Bilder eines anaplasti- (Pseudo-) Zysten
schen Schilddrüsenkarzinoms, dessen Härte mit 6,24 m/s deut- Differenziert werden die – häufigen – zystisch degenerierten Kno-
lich härter als das umliegende Schilddrüsengewebe mit 1,9 m/s ten (Kolloidzysten, Pseudozysten) mit soliden und zystischen An-
ist. teilen von den relativ seltenen serösen endothelialen Schilddrü-
Fallgruben bei der elastografischen Beurteilung von partiell zysti- senzysten. Schilddrüsenzysten stellen sich sonografisch echofrei
schen Läsionen beinhalten, dass zystische Anteile sich elastogra- mit dorsaler Schallverstärkung dar. Die übrigen typischen Zysten-
fisch hart darstellen können. Diese dürfen nicht per se als dadurch kriterien (rund, glatt begrenzt, distale Schallverstärkung, Rand-
malignomsuspekt fehlgedeutet werden. Des Weiteren können ein- schatten) werden nicht immer erfüllt, da es sich häufig nicht um
zelne Malignome unerwartet weich beobachtet werden. echte Zysten handelt. Charakteristischerweise finden sich klein-
Zusammenfassend kann mit der Elastografie in Ergänzung zur zystische Anteile bei benignen Knoten. Die Sonografie hat eine be-
B-Bild-Sonografie und Farbdopplersonografie die Differenzie- sondere Wertigkeit für die Beurteilung der Dignität von nodulären
rung von benignen und malignen Schilddrüsenknoten weiter intrazystischen Anteilen (an Septen oder randlich gelegen) und so-
verbessert werden [48, 56, 57, 61, 62, 64, 65]. Die Kombination mit bei der Beurteilung (größerer) zystischer Läsionen. Eine Szinti-

Dietrich CF, Bojunga J. Die Bedeutung der … Z Gastroenterol 2015; 53: 208–225
220 Übersicht

Abb. 14 a Acoustic Radiation Force Impulse


(ARFI)-Imaging mit der ROI in einem schwächer
echogenen Schilddrüsenknoten. Die ARFI-Messung
im Knoten zeigt eine Ausbreitungsgeschwindigkeit
von 6,24 m/s. Histologisch lag hier ein anaplasti-
sches Schilddrüsenkarzinoms vor. b Der Vergleichs-
ROI im umgebenden knotenfreien Schilddrüsen-
gewebe misst 1,9 m/s.

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grafie ist nicht indiziert, aufgrund der zystischen Struktur ist der punktiert werden sollten, da sie praktisch nie maligne sind. Ob
Knoten funktionslos. der Knoten sich indifferent oder hypofunktionell („kalt“) dar-
Schilddrüsenpseudozysten treten am häufigsten im Sinne re- stellt, hat für die Frage einer FNAB hingegen keine Bedeutung:
gressiver Veränderungen in einer Struma diffusa et nodosa auf der positiv prädiktive Wert der Szintigrafie zur Malignomdetek-
und weisen häufig Verkalkungsstrukturen auf. Im Zusammen- tion beträgt < 10 %.
hang mit einem Schmerzereignis kann es zur Einblutung kom- Obsolet ist die Szintigrafie (wie früher noch häufig geübt) zur
men, wobei sich auch die Echogenität ändern kann. Die Schild- Verlaufsbeurteilung (Volumenbestimmung → „Größenabnah-
drüsenzyste imponiert dann häufiger schwächer echogen mit me“) unter Suppressionstherapie. Wir sehen keine Indikation
gleichmäßigem Echobesatz. Bei lokalen Beschwerden kann eine bei zystischen Läsionen, „Halo“-Knoten mit normalem TSH, Auto-
Behandlung der Zysten sinnvoll sein. Die alleinige Abpunktion immunerkrankungen und Thyreoitiden. Bei diesen Erkrankun-
des Zysteninhalts führt fast regelhaft zu einem Rezidiv. Die sono- gen liegt der beweisende Charakter vielmehr in Klinik, Antikör-
grafisch gesteuerte perkutane Ethanolinjektion in die abpunk- perstatus und – in zweifelhaften Fällen – insbesondere dem
tierte Zyste ist eine einfache, sichere und relativ effektive Be- Ergebnis der Feinnadelpunktion.
handlungsmethode. Größere, symptomatische Zysten sollten Die Tabelle bez. der Indikationen zur Szintigrafie ist in Anleh-
einer Operation zugeführt werden. nung an die Leitlinie Schilddrüsendiagnostik der Deutschen Ge-
sellschaft für Nuklearmedizin erstellt worden (● " Tab. 7, [81]).

Schilddrüsenverkalkungen Die Indikation muss grundsätzlich ein im Strahlenschutz beim


Verkalkungen der Schilddrüse werden unterschieden in Mikro- Umgang mit offenen Radionukliden fachkundiger Arzt stellen.
und Makrokalzifikationen. Obwohl in den meisten Studien keine Eine absolute Kontraindikation besteht bei Schwangerschaft. Ge-
genauere Größendefinition angegeben wird, werden Verkalkun- gebenenfalls ist ein Schwangerschaftstest durchzuführen. Eine
gen < 1 mm Durchmesser als Mikrokalzifikationen, darüber als relative Kontraindikation ist das Stillen. Bei Kindern oder Jugend-
Makrokalzifikationen bezeichnet. lichen muss eine strenge Indikationsstellung erfolgen. Unter Um-
Schilddrüsenmakroverkalkungen lassen sich am häufigsten als ständen kann I-123 wegen dessen deutlich höherem thyreoida-
regressive Veränderungen bei der Struma diffusa et nodosa nach- lem Uptake verwendet werden. Dieses wird auch bei Verdacht
weisen. Aber auch isolierte Verkalkungen können auftreten. Ihre auf ektopes Schilddrüsengewebe (Zungengrundstruma, Struma
klinische Bedeutung ist gering, insbesondere wenn es sich um ovarii, retrosternale Anteile) eingesetzt. Die Szintigrafie mit I-
grobschollige Verkalkungen handelt. Das Malignitätsrisiko eines 131 wird zur Vorbereitung einer Radiojodtherapie im Rahmen
Knotens bei Nachweis von Makroverkalkungen ist mit einer Odds des Radiojodspeichertestes und in der Nachsorge nach differen-
Ratio (OR) von ca. 1,4 nur gering erhöht. Im Gegensatz hierzu ist zierten SD-Karzinomen als Ganzkörperszintigrafie unter TSH-
der Nachweis von Mikrokalzifikationen ein einem Knoten mit Stimulation eingesetzt.
einer OR von zirka 6 ein starker Prädiktor für Malignität [49, 80]. Die Suppressionsszintigrafie kann bei Verdacht auf eine klinisch
relevante funktionelle SD-Autonomie und nicht sicher hyper-
funktionellen Arealen in der konventionellen Szintigrafie bei
Szintigrafie der Schilddrüse normalem TSH durchgeführt werden.
!
Die Bedeutung der Szintigrafie in der Differenzialdiagnose von
Schilddrüsenerkrankungen hat in den letzten Jahren nicht zu- Feinnadelpunktion der Schilddrüse (FNP)
letzt durch Verbesserung der sonografischen Möglichkeiten ab- !
genommen. Dennoch wird die Szintigrafie in Europa deutlich Die Feinnadelpunktion der Schilddrüse ist nach der Sonografie
häufiger als in den USA durchgeführt. das zentrale diagnostische Verfahren zur Diffenzialdiagnose
Die Szintigrafie ist vor geplanter Radiojodtherapie und (als Jod- Schilddrüsenmalignom. Entsprechend der amerikanischen und
ganzkörperszintigramm) bei einem Schilddrüsenkarzinom ange- europäischen Konsensusleitlinien sollen alle Knoten > 1 cm einer
zeigt. Indiziert ist die Szintigrafie v. a. zur Sicherung von Autono- FNP zugeführt werden, wenn sie sonografisch suspekt sind. Bei
mien in der Schilddrüse. Sinnvoll ist die Szintigrafie daher bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren wird eine Punktion bereits ab
supprimiertem TSH oder multinodösen Strumen. Da in Jodman- 5 mm empfohlen [5]. In Deutschland wird die FNP der Schilddrü-
gelgebieten hyperfunktionelle Knoten auch bei normalem TSH se aus unterschiedlichen Gründen jedoch seltener durchgeführt
vorliegen können, kann bei der Initialdiagnostik eines Knotens als in anderen Ländern [82].
auch in diesen Fällen eine Szintigrafie erwogen werden. Zur Eine zusammenfassende Darstellung der Indikationen zur FNP ist
Auswahl von Knoten, die einer FNAB zugeführt werden, trägt in ●
" Tab. 8 zu finden.

die Szintigrafie insofern bei, als hyperfunktionelle Knoten nicht

Dietrich CF, Bojunga J. Die Bedeutung der … Z Gastroenterol 2015; 53: 208–225
Übersicht 221

Tab. 7 Indikationen zur Szintigrafie der Schilddrüse mit Tc-99m-Pertechnetat [3].

Leitsymptom/Verdachtsdiagnose Sonobefund Labor Szintigramm


tastbarer und/oder sonografisch abgrenzba- echoarm normal oder pathologisch obligat
re Herdbefund > = 1 cm größter Durchmesser
tastbarer und/oder sonografisch abgrenzba- echonormal oder echo- normal oder hypothyreot empfehlenswert
re Herdbefund > = 1 cm größter Durchmesser reich
tastbarer und/oder sonografisch abgrenzba- echonormal oder echo- latent oder manifest hyperthyreot obligat
re Herdbefund > = 1 cm größter Durchmesser reich
tastbarer und/oder sonografisch abgrenzba- egal normal oder hypothyreot nicht hilfreich (Auflösung des Szintigrammes
re Herdbefund < 1 cm größter Durchmesser zu gering)
Tastbarer und/oder sonografisch abgrenzba- egal latent oder manifest hyperthyreot empfehlenswert wegen V. a. funktionelle SD-

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re Herdbefund < 1 cm größter Durchmesser Autonomie
nach definitiver Therapie zur Überprüfung egal egal obligat
und Dokumentation des Therapieerfolges
M. Basedow typisch (siehe Text) hyperthyreot nicht erforderlich (nur falls Radiojodtherapie
geplant)
Hashimoto-Thyreoiditis typisch (siehe Text) hypothyreot nicht erforderlich
unklare Autoimmunthyreopathie nicht typisch hyperthyreot, TRAK normal oder ggf. hilfreich in der Abgrenzung M. Basedow/
im Graubereich initiale Hashimoto-Thyreoiditis
diffuse Struma echonormal euthyreot nicht erforderlich
diffuse Struma echonormal latent oder manifest hyperthyre- empfehlenswert wegen V. a. disseminierte
ot, TRAK negativ funktionelle SD-Autonomie
druckschmerzhafte Schilddrüse bei V. a. de fleckförmig inhomogen hyperthyreot, gel. euthyreot falls Diagnose nicht eindeutig, ggf. hilfreich in
Quervain Thyreoiditis Abgrenzung zu atypischem M. Basedow
bekannte fokale SD-Autonomie im Verlauf Knotennachweis euthyreot oder hyperthyreot nur bei eindeutigem Wachstum des Knotens
oder Verschlechterung der Funktionslage

Wichtig ist auch die Interpretation des zytologischen Ergebnis-


Tab. 8 Indikationen zur Feinnadelpunktion der Schilddrüse [3].
ses, die am besten gemeinsam mit dem Zytologen erfolgt: wird
Klinisch und/oder sonografisch malignomverdächtige Schilddrüsenkno-
zytologisch der V. a. ein papilläres Karzinom gestellt, so ist diese
ten > 1 cm. In Ausnahmefällen Schilddrüsenknoten > 5 mm. Verdacht auf
Diagnose meist korrekt und die Operation kann entsprechend
lokales Tumorrezidiv.
Verdacht auf intrathyreoidale Metastasen.
onkologisch geplant werden. Unverändert besteht das Problem
Nachweis von Metastasen unklarer Primärlokalisation, histologisch zu der sog. follikulären Neoplasie, da hier zwischen follikulären Kar-
einem malignen Schilddrüsentumor passend mit Nachweis umschrie- zinomen und Adenomen aufgrund der fehlenden Beurteilbarkeit
bener Veränderungen der Schilddrüse. einer Gefäßinvasion nicht unterschieden werden kann. Meist (ca.
Verdacht auf akute bakterielle Thyreoiditis, soweit ein chirurgisches 80 %) handelt es sich um Adenome und die notwendige Operati-
Vorgehen nicht indiziert ist (inklusive Versendung von Material zur on erfolgt somit häufig aus diagnostischer als aus therapeuti-
mikrobiologischen Untersuchung und Resistenzprüfung). scher Indikation.
Verdacht auf subakute Thyreoiditis de Quervain bei unklarem Krank-
In Einzelfällen kann auch bei ansonsten nicht eindeutiger Be-
heitsbild. 1
fundkonstellation eine differenzialdiagnostische Klärung ver-
Verdacht auf chronisch-lymphozytäre Hashimoto-Thyreoiditis und
unklarem klinischen Befund, insbesondere bei Verdacht auf Lymphom-
schiedener Thyreoiditisformen eine Feinnadelpunktion notwen-
infiltration, die bei umschriebenen Veränderungen in einer Hashimoto- dig machen. Ein beurteilbares zytologisches Präparat sollte nicht
typischen Schilddrüse nachgewiesen werden können. 1 zuletzt als Qualitätskriterium in mehr als 90 % der Fälle durch
1
Die Feinnadelpunktion bei der subakuten Thyreoiditis de Quervain und bei der chro- adäquate Punktionstechnik zu erreichen sein.
nischen-lymphozytären Hashimoto-Thyreoditis ist fakultativ und sollte anhand der Bei unkomplizierter Zyste liegt nur dann eine Indikation zur Fein-
Ausprägung des Krankheitsbildes sowie der Eindeutigkeit der übrigen Untersu-
nadelpunktion vor, wenn mechanische Komplikationen vorlie-
chungsergebnisse entschieden werden.
gen (therapeutische Option, Rezidivhäufigkeit zirka 50 %).
Bei gut tastbarem Knoten kann die Punktion unter Palpations-
In Jodmangelgebieten ist das Hauptproblem der Schilddrüsen- kontrolle durchgeführt werden. In der Regel ist jedoch eine sono-
diagnostik die Unterscheidung benigner und maligner Schild- grafisch gesteuerte Punktion vorzuziehen. Hierfür existieren un-
drüsenknoten. Ein sonografisch suspekter, szintigrafisch nicht terschiedliche Vorgehensweisen.
hyperfunktioneller („heißer“) Knoten mit einem größten Durch- Verwendet wird meist ein Nadeldurchmesser von 0,6 – 0,7 mm,
messer > 10 mm sollte einer Feinnadelpunktion unterzogen wer- wobei die Nadel an einer 10 oder 20 ml Einwegspritze befestigt
den. Dies gilt insbesondere, wenn einer der zwei oder mehr wird. Ein Punktionshandgriff (Spritzenhalter) kann verwendet
unabhängige Risikofaktoren für Malignität wie schwächere Echo- werden, ist jedoch nicht Voraussetzung. Eine Lokalanästhesie ist
genität, unscharfe Begrenzung, intranodale Hypervaskularisie- nicht erforderlich. Unter sonografischer Kontrolle wird die Na-
rung, anteroposteriorer/transverser Durchmesser > 1 oder Mik- delspitze nunmehr in die umschriebene Schilddrüsenverände-
rokalk vorliegen [5]. Bei Vorliegen weiterer Risikofaktoren wie rung vorgeschoben und ein Sog durch Zurückziehen des Sprit-
suspekter Lymphknoten ist – wie oben ausgeführt – eine Punk- zenkolbens aufgebaut. Die korrekte Platzierung der Nadelspitze
tion ab 5 mm zu erwägen, wenn dies technisch realisierbar ist im Zielknoten sollte sonografisch dokumentiert werden.
(●
" Abb. 15). Unter kontinuierlicher Aufrechterhaltung des Unterdruckes er-
folgt die fächerförmige Punktion des entsprechenden Areals. Die

Dietrich CF, Bojunga J. Die Bedeutung der … Z Gastroenterol 2015; 53: 208–225
222 Übersicht

Abb. 15 Kleiner suspekter Knoten rechts ventral:


schwächer echogen, fehlender Halo, „taller than
wide“, Mikrokalzifikationen. Zytologisch und histo-
logisch: Papilläres Schilddrüsenkarzinom (a B-Bild,
b während Punktion mit Nadel (Pfeile) innerhalb des
Knotens).

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Punktion wird abgebrochen, sobald Gewebeflüssigkeit oder Blut
im Spritzenkolben nachweisbar ist. Die Nadel wird in der um- Abb. 16 Normalbe-
fund eines normalen
schriebenen Veränderung belassen und der Unterdruck ausgegli-
zervikalen submandibu-
chen; erst jetzt erfolgt das Zurückziehen der Nadel. Hierdurch
lären Lymphknotens
wird verhindert, dass nicht repräsentatives Zellmaterial in die (16 mm) mit ovalärer
Nadel eingesogen wird, was zu einer Verfälschung der Untersu- Form und erhaltener
chungsergebnisse führen kann. Bei sehr kleinen umschriebenen Architektur.
Veränderungen kann die Gewinnung des zytologischen Materials
auch ohne wesentliche Sogwirkung erfolgen, insbesondere auch
um Blutbeimengungen zu vermeiden. Nach erfolgter Punktion
muss eine ausreichend lange Kompression der Punktionsstelle
mit einem sterilen Tupfer erfolgen. Empfehlenswert ist zum Aus-
Abb. 17 Entzündlich
schluss einer akuten Einblutung eine Kontrollsonografie unmit-
veränderter Lymphkno-
telbar sowie 30 Minuten nach Punktion. Gerinnungshemmende
ten mit farbdopplerso-
Medikamente müssen in der Regel nicht abgesetzt werden, ins- nografisch erhaltener
besondere nicht ASS. Bei dualer Plättchenaggregationshemmung Gefäßarchitektur.
sollte ausreichend lange vor Punktion (z. B. 7 Tage) bei gegebener
Indikation eine ASS-Monotherapie erwogen werden. Ebenso gilt
die FNAB bei einem INR< 2 sowie Thrombozyten über 40 000 als
sicheres Verfahren.
Das Aspirat wird nunmehr auf einen Objektträger gebracht und
ausgestrichen, luftgetrocknet oder fixiert. Eine etwas visköse
Konsistenz des Aspirates spricht für einen ausreichend hohen
Zellgehalt. Bei bluthaltigem Aspirat spricht eine feinkörnige
Oberfläche für ein ausreichend zahlreiches Punktat. Bei der Un-
tersuchung von Zystenmaterial ist darauf zu achten, dass das Ma-
terial zentrifugiert und das Sediment zytologisch untersucht
wird. Bei Versendung und nicht sofortiger Weiterverarbeitung
ist die Zugabe von Heparin erforderlich.
Für eine exakte Diagnostik ist auf anamnestische Angaben, den
Untersuchungsbefund sowie die Notierung der Verdachtsdiagno-
se zu achten. Insbesondere müssen thyreostatische Vorbehand-
lungen erwähnt werden, da die Applikation von Thyreostatika
zu pseudodysplastischen Veränderungen und somit zu einer
Fehlinterpretation des zytologischen Befundes führen kann. Des
Weiteren sollte der Funktionszustand, die Punktionsstelle sowie Abb. 18 Kleine, in anderen Bildgebungen nicht nachweisbare postopera-
vorausgegangene Behandlungsmaßnahmen (z. B. Operation, Be- tive zervikale Lymphknotenmetastase bei Z. n. papillärem Schilddrüsenkar-
strahlungstherapie, Radiojodtherapie) Erwähnung finden. zinom und ansteigenden TG-Werten. Rundliche Form des Lymphknotens,
kein Hilus, Mikrokalzifikation. Präoperative sonografisch gesteuerte Farb-
markierung, histologische Sicherung der Metastase.

Lymphknotensonografie
bei Schilddrüsenerkrankungen
! Auch bei Gesunden finden sich regelhaft zervikale Lymphknoten.
Die Beurteilung der Lymphknoten ist ein wichtiges Element in Normale Lymphknoten sind typischerweise < 7 mm im Längs-
der Risikostratifizierung von Schilddrüsenknoten und Charakte- durchmesser, von ovalärer Form, schwächer echogen mit einem
risierung von entzündlichen Läsionen (● " Abb. 16 – 20). Jeder so- stärker echogenen Hilus, an dem sich in ca. 2/3 der Fälle ein Hi-
nografische Befund der Schilddrüse sollte daher eine Aussage zu lusgefäß nachweisen lässt. In bis zu 10 % der Fälle ist der Hilus so-
zervikalen Lymphknoten beinhalten [7]. Auffällige Lymphknoten nografisch auch bei Gesunden nicht nachweisbar, was meist
sollten beschrieben und deren Lokalisation entsprechend der ohne klinische Bedeutung ist. Der Nachweis des Hilus schließt
Kompartimente angegeben werden [5, 83]. Malignität aber nahezu immer aus. Die Größe des Lymphknotens

Dietrich CF, Bojunga J. Die Bedeutung der … Z Gastroenterol 2015; 53: 208–225
Übersicht 223

Abb. 19 15-jährige Patientin mit Zustand nach


Schilddrüsenoperation vor 7 Monaten wegen eines
papillären Schilddrüsenkarzinoms (pT1b, L0, V0,
pN1b [9/20], M0, R0). a Farbdopplersonografische
Darstellung von Lymphknotenmetastasen mit peri-
pher betontem Gefäßmuster mit kapselpenetrie-
renden Blutgefäßen und somit einer zerstörten
Gefäßarchitektur als Ausdruck einer malignen Infil-
tration. b Die Elastografie zeigt die deutlich härtere
Konsistenz im Vergleich zum umgebenden Hals-
gewebe.

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Abb. 20 a Große, teils nekrotische Lymphknoten-
metastase eines anaplastischen Schilddrüsenkarzi-
noms. b In der Powerdopplersonografie Nachweis
einer atypischen Vaskularisation.

Abb. 21 Metachrone Metastase eines Nierenzell-


karzinoms 7 Jahre nach erfolgter Nephrektomie.
a Schwächer echogene Raumforderung des rechten
Schilddrüsenlappens bis zum Isthmus reichend. b Man
beachte nach Applikation des Echosignalverstärkers
SonoVue® die erkennbare Neovaskularisation mit Ge-
fäßabbrüchen und die für das Nierenzellkarzinom
typischen Nekroseanteilen schallkopfnah. Der Patient
wurde erneut kurativ operiert und ist rezidivfrei.

im Längsdurchmesser hat eine geringe Aussagekraft, Bedeutung als multimodales Echtzeitverfahren mit hoher örtlicher und zeitli-
hat jedoch eine Zunahme des Querdurchmessers oder die Abnah- cher Auflösung wurde herausgestellt.
me des Längs- zu Querdurchmessers (sog. Steinkamp-Quotient). Die Sonografie wurde in den letzten Jahren durch die verschiede-
Ein Querdurchmesser > 8 mm in Level II und > 5 mm in Level III, IV nen Verfahren zur Durchblutungsanalyse (farbkodierte Doppler-
und VI ist auffällig. Weitere typische sonografische Zeichen su- sonografie, Elastografie und Kontrastmittelsonografie) erweitert
spekter Lymphknoten beinhalten Mikrokalzifikationen, teilweise (●
" Abb. 21).

zystische Anteile, periphere oder diffus gesteigerte Vaskularisa- Limitationen liegen in der mangelnden Darstellung der Mikro-
tion sowie eine im Vergleich zu normalen Lymphknoten stärker vaskularisation. Diese Grenzen könnten durch signalverstärkte
echogene Erscheinung, häufig vergleichbar der Schilddrüse (sie- Methoden überschritten werden. Solche neuen Modalitäten ver-
he Beispiele unten). Nahezu die Hälfte aller Lymphknotenmetas- sprechen zusätzliche Informationen. Inwieweit hierdurch wert-
tasen findet sich im Level III und IV, die andere Hälfte in Level VI, volle zusätzliche Informationen geliefert werden, müssen diese
meist unilateral [84 – 87]. Verfahren in den nächsten Jahren beweisen.
Bei Nachweis suspekter Lymphknoten wird eine FNAC von Kno-
ten ab 5 mm empfohlen [5], was in der Praxis jedoch selbst bei
entsprechender technischer Expertise nicht immer möglich ist. Danksagung
!
Die Autoren danken Frau Dr. Ulrike Woenckhaus für die kritische
Zusammenfassung Durchsicht des Manuskripts.
!
Der Kliniker verfügt zur Untersuchung der Schilddrüse über Ver-
fahren, welche ihm neben der Anamnese funktionelle (Szintigrafie, Literatur
Laborchemie) als auch morphologische Informationen (Tastbe- 01 Dietrich CF, Riemer-Hommel P. Challenges for the German Health Care
fund, Sonografie) liefern. In diesem Artikel wurden die verschiede- System. Z Gastroenterol 2012; 50 (6): 557 – 572
02 Dietrich CF, Mäurer M, Riemer-Homme P. Challenges for the German
nen Bausteine zur Analyse von Schilddrüsenerkrankungen einzeln Health Care System – Pharmaceuticals. Endo heute 2014; 27: 1 – 9
dargestellt und kritisch beleuchtet. Der Stellenwert der Sonografie 03 Dietrich CF, Schneider JG, Ignee A. Schilddrüsensonographie: Eine Über-
sicht. Endoskopie heute 2007; 20: 17 – 27

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