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Von einer minderjährigen jungen Frau

Eine verwitwete Mutter hatte ein Töchterlein, doch das war nach der Meinung
der Mutter noch minderjährig und zu schwach fürs Vögeln. Dennoch warb um sie ein
Bursche bei der Mutter. Die Mutter redete sich aus, das Mädchen wäre noch zu
schwach, da aber der Bursche eine gute Partie und von guter Abstammung war,
mochte sie ihn nicht abweisen, sondern traf mit dem Burschen eine Abmachung, daß
sie ihn beim Zumpt halten werde, wenn er das erstemal zu vögeln beginnt und sie
werde nur kleinweise nachlassen, bis die Tochter genug davon habe; denn sie
befürchte, er könnte ihr die Tochter aus den Fugen reißen. Der Bursche willigte auf
diesen Vorschlag ein.
Als der Bursche am ersten Abend das Mädchen zu vögeln anhub, war da auch
ihre Mutter zugegen, die den Burschen beim Zumpt ergriff und aus der Faust nur das
Häuptchen hervorsteckte und sie sagte zum Burschen, er soll furs erstemal nur das
Häuptchen hineintreiben. Als er das Häuptchen hineingetrieben, sprach das
Mädchen: ‚Geh, Mütterchen, laß auch noch den Hals frei!‘ — Als sie den Hals
freigelassen, sagte das Mädchen: ,Geh, Mütterchen, laß noch um einen Gedanken los!‘
— Sie ließ den Zumpt bis zur Hälfte los, das Mädchen aber sagte: ,Geh, noch um
einen Gedanken! Und ,noch um einen Gedanken!' bis nicht der ganze Zumpt
eingedrungen war. Da wiederholte heftig das Mädchen: ,Laß, Mütterchen, noch! laß,
Mütterchen, noch aus!' Sie aber sagte: ,Gott helf mir, Söhnchen, mehr ist nicht da!‘
Darauf antwortete das Mädchen der Mutter: ,Geh du nur, du Unglücksmensch! Schon
längst habe ich vom Vater sagen gehört, daß alles was in deine Hände gerät, ohne
Gedeihen bleibt!‘

Wachse, wachse nur zu, bis ich die Gürtel aufgelöst!

Ein sehr junges Mädchen hatte geheiratet. Als sie sich am ersten Abend ins
Bett legte, sagte sie zum Bräutigam, der sich entkleidete: ,Ich bin noch klein. Meine
Mutter hat gesagt, du sollst mich nicht anrühren, bis ich nicht heranwachse!‘ —
Darauf der Bräutigam: ,Wachse du, wachse nur zu, bis ich nur die Gürtel aufgelöst
habe!‘

Wie man die Manneskraft monopolisiert

Dies taugt, damit ein Mann keine Neigung zu fremden Frauen fassen kann:
Alsdann reißt (die Frau) am Freitag im Neumond vor Sonnenaufgang im Friedhof aus
einem (Grab-)Kreuz einen Nagel heraus. Darnach schlägt sie am Sonntag im Neumond
an jener Stelle, wo er seine kleine Notdurft verrichtet hat, den Nagel ein, den sie vom
Friedhof gebracht hat. Sodann kann er nimmer fremde Weiber gern haben. (Aus
Pleternica in Slavonien. Mitgeteilt wörtlich von einer jungen Bäuerin.)

Gewähr mir Arschloch!

Bei einem Meister diente ein Lehrjunge, der ein großer Galgenstrick war. Die
Meisterin war jung, der Meister jedoch alt. Der Lehrjunge machte die Wahrnehmung,
daß er leicht mit der Meisterin das Geschäft vollführen konnte und hub an:
— So Gott dir helfe, Meisterin, gewähr mir ein wenig Arschloch!
— Was für ein Arschloch, du Galgenstrick, bei einer so schönen Voz!
— Gott helfe mir, ich schäme mich Voz zu heischen!, und packte sie bei den
Beinen an.
— Was beginnst du da, du Unglückseliger! Weißt du denn nicht, daß ich an
Stelle deiner Mutter bin?
— Halt du, Meisterin, nur die Beine gerade. Ich weiß wohl, wer mich geboren
hat!, und pfropfte ihr ihn nach Junggesellenart ein.
Von der Zeit an betrachtete die Meisterin den Lehrling mit anderen Augen.
Er dient für abgelegte Sachen

Ein junger Bauer, gesund wie ein Kornelkirschenbaum, doch zerlumpt, daß
Hunde nicht woran ihn anzufassen hätten, verdang sich bei einem Manne in Dienst,
doch solle er keinen Lohn in Geld empfangen, sondern für abgelegte Sachen dienen,
zum Beispiel für altes Gewand vom Herrn, dessen Kappe, Beschuhung usw.
Dieser Mann besa em n sehr junges und schemes Weib. Eines Abends kam er
furchtbar betrunken nach Haus und hub sie zu bestürmen an. Da ihn das Weib so
hagelvoll sah, kehrte sie ihm den Rücken zu mit dem Ausruf: Rück weg, du
Trunkenbold, von mir!
— Dreh dich um oder ich probiere gleich ein neues Loch! sagte der Säufer. Als
der Knecht dies hörte, rief er aus der anderen Stube aus:
— Und mir das alte! Weißt, Hausherr, daß wir abgemacht haben, ich soll für
abgelegte Sachen dienen!

Proben rabbinischer Weisheit in moralischen Lebensregeln.


Andreas Riem, Leviathan

Israel, merke auf! Höre, Volk Juda, und nimms zu Ohren, dann deine
Rabbinen lehren dich Weisheit; und ihr Völker lernt am Beyspiele. Ich will euch
erzählen, was ihr zu thun habt in manchen Vorfällen des Lebens — hört auf die Worte
der Weisen!
Also spricht Rabbi Naphtali: Die Lilis hat Macht über alle Kinder der Väter, die
während sie sie zeugten, ihre Weiber vom Glanz eines Lichtes bescheinen ließen. —
Sie hat Macht über die Kinder der Weiber, die nackend sich beschlafen lassen, oder
zur Zeit ihrer Unreinigkeit. — Löscht also das Licht aus, ihr Kinder Israels, wenn ihr
bey euren Weibern lieget; — und ihr Weiber, behaltet wenigstens das Hemd an, wenn
ihr — ihr wißt wohl, was; und wartet hübsch, bis eure Reinigung vorüber ist, wenn ihr
— ihr versteht mich schon.
Die Teufel und Teufelinnen kommen oft des Nachts, um Weiber und Mädchen
zu beschlafen, oder sich von Männern und Jünglingen beschlafen zu lassen; darum
hört die Verordnungen unserer Rabbinen, um dieser Sünde zu entgehen: wasche die
Hände rein, ehe du die Worte lesest: Höre Israel, der Herr unser Gott ist ein einiger
Gott etc. sodann erst leset sie mit Andacht, Männer und Weiber. Hierauf leset das
Bekenntnis der Sünden, deutsch oder hebräisch; und hierauf sagt die ersten vier
Psalmen her. Hiermit tödtet ihr die Teufel, die aus eurem Saamen entsprungen sind.
Die besten Mittel sind: Gelübde, Särge zu machen; ein Grab für Todte zu graben; das
beste aber von allen ist: Mazkuchen zu kneten, bis einem der Schweiß von allen
Gliedern herabrinnt*.
Stehe nicht nackend vor einem brennenden Lichte, sonsten kriegst du die
fallende Krankheit**.
Wer die Ehe bricht mit eines Mannes Weib in Israel, dessen Seele fährt nach
der Quaal des Unstätseyns in eine Mühle, wo vermittelst des Wassers gemahlen wird,
und daselbst werden sie beyde gerichtet. Unten liegt als Mühlstein das Weib, oben
darauf der Mann, der immer auf ihr umdreht, nach dem Geheimniß der Worte Hiobs
31, 10: So müsse meine Frau einem andern mahlen***.
Beschlafe dein Weib nicht, wenn du vom Abtritt kommst, sondern warte eine
Stunde lang, sonst sieht es der Teufel, und dein Kind bekommt die fallende
Krankheitf.
Ehe du deine Frau fleischlich beschläfst, so red vorhero mit ihr, um dich zu
überzeugen, daß es keine Teufelin sey, mit der du dich vermischest.
Hüte dich zu gehen in eine Bes Tifla (so nennen die Juden mit vielem Rechte
ein gewisses Haus), ja sehe es nicht einmal an. Wenn du bey einem Bes Hakisse
wohnst, oder an einer abgöttischen Kirche, und deines Hauses Mauer berührt die
Kirche und fällt ein, so sollst du sie nicht wieder aufbauen, sondern zwischen dir und
der Kirche einen Raum lassen von vier Ellen. Mache in diesen Raum ein — Bes
Hakisse für Kinder, denn für Große würde es sich der Schamhaftigkeit halben nicht
schicken.
Warum wird nicht das Arschloch, sondern die Voz gevöglt.

Es besteht eine Überlieferung, wonach am Anfang der Dinge das Arschloch für
das Vögeln bestimmt war. Daher rührt auch das Sprichwort her: Das Arschloch ist
des Zumptes Modell. — Und späterhin hat es, sagt man, die Voz beim HERRN durch
ihre Bitten erwirkt, daß dies Geschäft ihr zugeteilt worden. So geschah es auch und
das Arschloch giftet sich haufig auf diesen Beschluti. Daher der Furz beim Vogeln. Um
es aber doch einigermaBen zu befriedigen, sagte der HERR, es moge auch gelegentlich
zu falen bekommen, was der Zumpt sei, wann er namlich ausrutscht und in die Voz
nicht hineintrifft.
Anmerkung. Das angeführte Arschvögler-Sprichwort soll nur die
Handlungweise rechtfertigen, die Opfer der Paraphiletiker sind freilich nicht derselben
Meinung, wie dieses so manche von unseren Erzahlungen klar beweist. Richtig ist's,
daß der Bauer, sowie der Kulturmensch, ab und zu, namentlich wenn sein Weib
infolge des Alters hinwelkt, auch die sich in ihrer Rundung länger behauptende
Breitseite zu gebrauchen pflegt. Leute, die angesteckt sind, geben dem After den
Vorzug, weil sie den Glauben hegen, durch die Zusammenziehung des Afters würden
sie ihre Krankheit eher los und ledig. Daher kommt es nicht selten, daLl die armen
Weiber am After mit bosartigen Geschwüren behaftet sind.

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