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2) Konsequenzialistische Ethik:
Handlungsfolgen sind maßgeblich für die Bewertung→ Konsequenz
3) Tugendethik:
Vier Kardinaltugenden:
• Klugheit
• Gerechtigkeit
• Tapferkeit
• Besonnenheit
Später kamen die christlichen dazu
• Glaube
(sehr offene Darstellung)
Gründe: Fortschritte der medizinischen Technik werfen neue Fragen auf, die in der
vergangenen Zeit nicht bedacht werden mussten
• Lebensverlängerung
• Organtransplantation
• Künstliche Befruchtung
• Diagnostik des menschlichen Genoms
→Abwägen von Nutzen und Risiko
Pluralität von Wertüberzeugungen und Lebensformen
Selbstbestimmung von Patienten steigt
Entscheidungsautorität des Arztes wird bezweifelt
Allgemeiner gültige moralische Prinzipien müssen gelten, es ist keine einzige objektive
Lösung möglich
Prinzipienorientierte Medizinethik
Tom L. Beauchamp / James F. Childress (`01)
Oberstes moralisches Prinzip muss einem mittleren Prinzip weichen um der Pluralität
(Vielfältigkeit)der Gesellschaft gerecht werden zu können
1. Prinzip des Respekts vor der Autonomie
Wünsche, Ziele und Wertvorstellungen des Patienten
Freiheit von äußerem Zwang
Förderung der Entscheidungsfähigkeit
→auf die Bedürfnisse des einzelnen Patienten angepasst( Aufklärung und Einwilligung)
2. Prinzip des Nichschadens
Primum nil nocere
3. Prinzip des Wohltuns
Häufig in Konflikt mit 2.
Krankheiten behandeln
Beschwerden lindern
Salus aegroti suprema lex
Abwägung von Nutzen und Schaden ist nötig
4. Prinzip der Gerechtigkeit
Fazit:
→Intuition und Subjektivität sind nicht vermeidbar in schwierigen moralischen
Konfliktsituationen
Kapitel 2
Der Hippokratische Eid
- Über 2000 Jahre alt
- Namen zu unrecht weil er selbst vielleicht nicht mitgeschrieben hat
- Herkunft wahrscheinlich so um das 4.JH v.Chr. in einer pytagoräischen
Ärztegruppe
- Dann an erste Stelle des Corpus Hippocraticum eingefügt (Schriften aus dem
4.-1.JH v.Chr. von dem Autor einiger Schriften Hippokrates)
Gliederung:
Funktion:
• Vertrauen des Patienten gewinnen
• Vereinigender Bezugspunkt des ärztlichen Selbstverständnisses
• Inhalt heute mit untergeordneter Rolle, traditioneller Bezug
Fazit:
→Genfer Gelöbnis von 1948 wurde der Berufsordnung vorangestellt und steht nach Inhalt
und Form in direkter Tradition zum Hippokratischen Eid:
Damit für alle Ärzte in der BRD verbindlich
Kapitel 3
• Tätigkeit des Arztes ist nie ohne Einfluss, was er weiß, woher er es weiß, wie er es
gelernt hat, welche Mittel er einsetzten kann, zu welchen Bedingungen er arbeiten
muss
• Primäre Frage im 3.Reich: ist es mit der ärztlichen Ethik und dem moralischen
Empfinden vereinbar, sich zum Instrument einer Politik machen zu lassen
• Sekundäre Frage ist dann die, ob systematische Ausgrenzung, Aussonderung und
Ausschaltung aller Minderwertigen, durch Vertreibung, Ausschluss von der
Fortpflanzung und schließlich Tötung ein erlaubtes, gebotenes oder notwendiges
Mittel der Sozialpolitik sein könne und dürfe
• Zahl muss größer als die immer genannten 350 sein
• Wenig Widerstand obwohl jeder Arzt zumindest über die Euthanasie Bescheid wusste
Fragen ob in der ökonomisch angespannten Situation (1WK) daran gedacht werden müsse
geistig schwerstkranke zu töten.
Grund:
• ohne intelligentes vermögen
• kein Anspruch auf Leben
• Einzelexistens wird dem Gesamtwohl untergeordnet
• Idee wurde vom NS-Regime benutzt zur Rechtfertigung der Krankentötungen und
später für die Rassenhygiene
• Übertragung von Darwin (Evolutionstheorie) unter Hervorhebung des
Selektionsprinzips. Folge: Verbesserung des Erbgutes (Sterilisation / Eheverbot)
• Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses (Jul. 33)
Löffler:
• lindert das Leid dieser Generation und schützt zukünftige Generationen
o Bruch und Revolution gegen altes Denken
• Nächstenliebe (des Arztes) beschränkt sich nicht nur auf das Individuum sondern auf
diese und die zukünftigen Generationen
Braun:
• Ärzte sind im Kriegsfall Soldaten, -> Befehle müssen ausgeführt werden
Fazit:
→Ärzte haben ihren Auftrag verraten, machen sich moralisch schuldig. Sie haben Ihre
Verantwortung nicht gesichert gegen die Zumutung, das ärztliche Gewissen außer Kraft
zu setzen.
Kapitel 4
Die Berufsordnung
• Führt Normen des ärztlichen Handelns an, jeder Arzt ist ihr verpflichtet, trotzdem den
meisten unbekannt
• Wird zunächst von der Bundesärztekammer verfasst und dann von den
Landesärztekammern übernommen, kann von diesen auch leicht verändert werden
• Vertrauen zwischen Arzt und Patient soll durch sie geschaffen werden, denn wenn
nicht die erfolgreiche Therapie gesichert sein kann, muss doch wenigstens die
fachliche Kompetenz und die moralische Integrität erwartet werden dürfen.
• Der Arzt soll dem Patienten nutzen und nicht schaden, er muss sein Einverständnis
einholen, und verschwiegen sein, er muss den Willen des Patienten anerkennen
• Der Berufsordnung vorangestellt ist das Genfer Gelöbnis von 1948 in dt. Übersetzung
mit direkter Tradition zum Hippokratischen Eid
• 2 Schwerpunkte: im Genfer Gelöbnis- salus aegroti suprema lex (WOHL)
In der Ordnung - voluntas aegroti suprema lex (WILLE)
• -spiegelt die Veränderung der Arztrolle und der Patientenrolle wider-
• Auch hier wieder wichtig: sehr allgemein formuliert aufgrund der Pluralität der
Gesellschaft, trotzdem sind die wichtigsten moralischen Grundsätze verfasst
→Die Berufsordnung stellt eine gute Orientierung dar, ethische Fragen und
Schwierigkeiten des ärztlichen Alltags jedoch bleiben bestehen
Kapitel 5
Wandel vom Paternalismus bis hin zur Autonomie aufgrund des zunehmenden Pluralismus
der Wertvorstellungen und des veränderten Selbstverständnisses
Asymmetrie der Beziehung: Arzt als Machtinhaber,
Patient ist schwach, krank, abhängig, untergeordnet, hilfesuchend
Das paternalistische Modell: Der Arzt alleine entscheidet für das Wohl des Patienten, dieser
ordnet sich vertrauensvoll unter
→Der Arzt bestimmt
Das informative Modell : Der Arzt stellt die medizinische Lage dar und der autonome
Patient entscheidet nach eigenen Wertvorstellungen
→Der Arzt informiert nur
Das interpretative Modell : Der Arzt hält sich mit seinen eigenen Wertvorstellungen zurück,
hilft dem Patienten aber die entsprechende Behandlungsoption
nach den Vorstellungen des Pat. auszuwählen
Das deliberative Modell : Der Arzt versucht den Patienten argumentativ von den
Vorstellungen des Realisierbaren zu überzeugen. Natürlich zum
Wohl des Patienten
Beauchamp/Faden:
Informed consent: seit den 70 er Jahren aktuell, heute zu jeder medizinischen Maßnahme
durchzuführen→ Aufklärung und Einwilligung
ausreichende Aufklärung, Pat. hat Aufklärung verstanden, freiwillige
kompetente Entscheidung, Zustimmung
eigentlich war das ein Aufruf zur Selbstbestimmung für den Patienten, der
aber noch nicht die möglichen Ausmaße erreicht hat
Patient und Arzt sollen Selbstbestimmen, allerdings soll der Arzt auch
besser auf den Patienten eingehen(fragen nach Befinden, Ängsten,
Verständnis…)
7 Kategorien:
I: Voraussetzung
1. Fähigkeit zu verstehen
2.Freiwilligkeit des Entscheidens
II Aufklärung
3.Erläuterung der Informationen
4.Empfehlung der Vorgehensweise
5.Verständnis von 3. und 4.
III Einverständnis
6. Entscheidung
7. Erteilung des Auftrages
Erste Stufe
• Patientenverfügung
• Vorsorgevollmacht
• Betreuungsverfügung
Davon darf sich nur distanziert werden, wenn Grund zu Annahme besteht, das der Pat. seine
Meinung geändert hat
Zweite Stufe
Am mutmaßlichen Willen orientieren, indem seine Umgebung befragt wird
Dritte Stufe
Am objektiven Wohl des Patienten orientieren
Arzt steht in Beweispflicht, Eingriffe mit Nebenwirkungen und Risiken bedürfen der
ausdrücklichen Einwilligung des Patienten, nicht aber der tägliche Praxisablauf der
Medikamentennahme etc.
Ziel soll sein den Patienten in seiner Entscheidung zu unterstützen und ihm die Tragweite
verständlich zu machen
Besprochen werden Risiken, Folgen, Methoden, Dringlichkeit, Heilungschancen, Diagnosen,
Verläufe,……
Aufklärung sollte individuell und in einem persönlichen Gespräch erfolgen
Patientenverfügungen
Schriftlich abgefasst
Mit Datum versehen
Ständig erneuert
Persönlich unterschrieben
Vor Zeugen verfasst
Mit wichtigen Papieren aufbewahrt
Kapitel 6
Nürnberger Kodex:
1. Die freiwillige Zustimmung der versuchsperson ist unbedingt erforderlich
2. Der Versuch muß derart sein, das fruchtbare Ergebnisse für das Wohl der der
Gesellschaft zu erwarten sind, welche nicht durch andere Forschungsmittel oder
Methoden zu erlangen sind, und welche ihrem Wesen nach nicht willkürlich oder
unnötig sind
3. vermutliche Ergebnis muß auf Tierversuch oder Wissen über Krankheit Gründen dient
der Rechtfertigung.
4. Risiken für Körper und Geist müssen minimiert sein
5. Der Tod od. bleibender Schaden müssen ausgeschlossen sein (Ausnahme
Versuchsleiter = Proband)
6. Sicherheit muß gewährleistet sein (sorgfältige Planung)
7. nur geschultes Personal
8. Proband darf jeder Zeit aussteigen
9. Versuchsleiter muß zu gegen sein, um im Falle X den Versuch zu stoppen
Kapitel 9
Sterbehilfe ist zunehmend ein Thema geworden, da wir immer mehr alte, chronisch kramke
Menschen in unserer Gesellschaft haben. Auch der medizinisch- technische Fortschritt wirft
immer mehr die Frage der Moral auf. Wertvorstellungen zu diesem Thema sind heutzutage
sehr unterschiedlich, so dass die Entscheidung über das Lebensende eigentlich dem Pat. selbst
überlassen sein muss.
Sterbehilfe: Hilfe zum Sterben
Sterbebegleitung: Hilfe im Sterben
In der dt. Rechtsprechung ist aktive Sterbehilfe verboten, Beihilfe zum Suizid ist im allg.
nicht strafbar
Vertrag:
1. Du kannst immer alles wissen, auch wenn es schlimm ist
2. Wir werden dich niemals belügen
3. Wir werden versuchen, dich und deine Eltern mit euern Problemen nie allein zu lassen
4. Du wirst nie auch nur einen Tag unnötig in der Klinik sein
• Eltern geben Einverständnis im Wohl des Kindes
• Ihr eigenes Wohl müssen sie zurückstecken
• Der Arzt kann ein Vormundschaftsgericht beantragen, wenn die Eltern zum
Nachteil des Kindes Entscheiden
• In der Neonatologie soll abgebrochen werden, wenn der Schaden für das Kind
zu groß ist, darf aber nicht unterbrochen werden, nur weil das Kind behindert
sein wird. Schaden und Nutzen müssen abgewogen sein
• Kinder sollen eingebunden sein in die ärztlichen Maßnahmen und, soweit es
ihnen der Verstand erlaubt, an Entscheidungen mitarbeiten
• Kinder, denen die Diagnose vorenthalten wird, bemerken das etwas nicht
stimmt und schonen ihre Eltern, indem sie nicht nachfragen: sie werden ohne
das die Eltern etwas ahnen mit ihren Fragen und Ängsten allein gelassen und
sterben schweigend
• Kinder können ihren Eltern nur glauben dass alles in Ordnung ist, wenn sie
merken dass ihre Eltern auch sonst immer ehrlich gewesen sind