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iche, eee Spricht nicht selten von Erkrankten und von Krankheiten. Haufig sind es kérper- oftmals dimonische keape ne sche Oder psychische Leiden. Als Ursache far Krankheiten werden hanna e Krafte angenommen, die sich eines Menschen bemichtigt haben. Krankheiten 1 Antike jedoch eine Bedeutung, die weit Gber die kérperlichen Gebrechen und seeli- scher i f Y ceoeneea hhinausging. Denn wer krank war, war vom gesellschaftlichen Leben weitgehend aus- ee SRE EAN I Neven Tonumen (ey angaicaa sop Re Boe ne | decken das ganze Spektrum der in der | mann (geboren 1969) ist Professor fir Neues ntike bekannten Krankheiten ab. Da ist von ,einfache- | Testament on der Johannes-Gutenberg-Uni- fen” Krankheiten wie vom Fieber die Rede oder von | versitat Mainz. Einer seiner Forschungs- $ Behinderungen wie 2.B. einer ausgezehrten, verdorrten | Schwerpunkte liegt auf der Erforschung Hand oder ei ‘i Pieiakuie. Haut frihchristlicher Wundererzdhlungen, den SBare RAT ean ibeladule. HEutig wer: | Windererzahiungen der vier kenorlechen den unheilbare und chronische Krankheiten genannt, Evangelion Url stich Wunderterictiten Alle die in hohem MaBe das Bild der Gesellschaft geprigt | gen spokevphen Evangelien,Texten, die nicht haben, Lahmungen, Blindheit, zum Teil von Geburt an. | zum biblischen Kanon gehoren. Er ist der He- 10 Taubheit wird mehrfach erwahnt, auch Lepra/Aussatz, rausgeber eines zweibindigen wissenschaft- eine Erkrankung, die aufgrund der Ansteckungsgefahr | lichen Handbuchs zu den frihchristichen in besonderem MaBe zeigt, wie mit der Krankheit auch | Wundererzahlungen, dessen Gesamtumfang 2000 Seiten Gbersteiat. Die Aussatzigen mussten vor dem Stadttor leben, sich mit Rasseln bemerkbar machen, damit ande- 15 re einen weiten Bogen um sie machen konnten. Sie waren vom sozialen Leben ausgeschlossen. Wer Aussatz hatte, galt als kultisch ,unrein? Kérperliche Heilung musste deshalb auch von Priestern bestatigt werden, damit die Kultfahigkeit wieder gewahrleistet war. [...] Die Art und Weise, wie Jesus heilt, ist vielfaltig. Mal gebietet er machtvoll, dass der die Krankheit offenbar verursachende Damon den Menschen verlassen mége. Mal reicht sogar ein Wort aus der 20 Ferne, wie an der Fernheilung des Sklaven des Hauptmanns von Kafarnaum gezeigt wird. Allerdings zeigen doch viele Erzéhlungen, dass Jesus Gleichwohl reduziert sich in keiner neutestamentlichen Wundererzahlung die Heilung auf die kérper- liche Dimension. Jesus lésst die Kérperlichkeit zu, ja er bezieht sie in sein Wirken ein. Doch sie wird nicht isoliert oder funktional verselbststéndigt. Heilungshandlungen sind so gesehen keine Prakti- 25 ken, die man einiiben und ,machen" kann. Dies unterscheidet die Heilungstatigkeit Jesu etwa von @ © Kommerzielien Heilern. (..] Entscheidend ist letztlich nicht die Handlung selbst, sondern das sie begleitende Vertrauen, der Glaube. Jesus stellt das unmissverstandlich klar, wenn er sagt: ,Dein_ Glaube hat dich gerettet” Nicht also die Berihrung, nicht die Handlung, sind Keim und Basis der Heilung, sondern der Glaube. Er fihrt [...] zu vollem Heilsein und Hineingenommenwerden in die 20 Gottesgemeinschaft. [...] _Krankheit wurde in der Zeit Jesu mit Sinde identifiziert. Wer krank ist, ist nicht nur mit sich selbst und anderen Menschen, sondern auch mit Gott im Unfrieden. [...] Dabei wird Krankheit ist dabei menschlichem Fehlverhalten zuzuschrei- ben. Ein solcher Tun-Ergehen-Zusammenhang wird auch heute noch bemiht, wie man an der Be- % wertung von Kreislauferkrankungen Ubergewichtiger oder Aids leicht erkennen kann. Text: Zimmermann, Ruben: Heilsame Berlihrungen. Die Heilungswunder Jesu im Neuen Testament. In: Bibel heute 2/2010. S. 12-16. Der besseren Lesbarkeit wegen wurden die im Text enthaltenen Verweise auf die ent- sprechenden biblischen Textstellen weltgehend entfernt, Aufgaben 1. Arbeiten Sie die Folgen psychischer und korperlicher Leiden fur die Menschen in den neutesta- mentlichen Erzéhlungen heraus. 2. Benennen Sie die Ursachen, die zur Erklérung von Erkrankungen herangezogen werden. 3. Charakterisieren Sie das Heilungshandein Jesu. Setzen Sie diese Charakteristika in Bezug zur Erzahlung von der Heilung der Besessenen von Gadara (Mt 8,28-34; M 6).

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