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F2.f3.diagnostik Und Therapie Bipolarer Stoerungen 2
F2.f3.diagnostik Und Therapie Bipolarer Stoerungen 2
Übersicht
zum Krankheitsbild
Symptome bipolarer Störungen
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Depressive Stimmung
Gefühl der Gefühllosigkeit, Ängste, Pessimismus
Verlangsamung / Hemmung psychischer Abläufe:
Denken, Sprache, Motorik
Rückzugsverhalten, Interessenlosigkeit,
Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
Antriebsmangel, Energielosigkeit
DEPRESSION
Schuldgefühle, Insuffizienzgefühle, Suizidalität
Schlafstörungen oder vermehrtes Schlafbedürfnis,
Früherwachen, Morgentief
Berühmte Personen mit
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie bipolaren Störungen
DSM V Affektive
Störungen
Depressive Störungen
Bipolare Substanz-induzierte
Störungen affektive Störungen
Bipolare
Major Dysthme
NNB
Bipolar I Bipolar II Zyklothyme Störung
Depression Störung Störung Störung Störung
NNB
Übersicht zum Krankheitsbild
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Krankheitsaspekt Wissen
§ Bipolar I: 1 %
Lebenszeitprävalenz § Bipolar II: 1,1 %
§ Bipolare Störungen gesamt: 3,9–4,4 %
Punktprävalenz § 2.8 %
§ Bipolar I: m = w
Geschlechterverhältnis
§ Bipolar II: w > m
Grundlagen:
Epidemiologie
1-Jahres-Prävalenz bipolarer
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Störungen in Europa (2005 / 2011)
40 38,3
1-Jahres-Prävalenz psychischer Erkrankungen 2005
30
1-Jahres-Prävalenz psychischer Erkrankungen 2011
27,4
10
6,9 6,9 6,4 6,4 6,3
4,9
3,4 2,4
2,4 1 0,81,2 1,8 1,8 1,3 2 2,3 2,3 1,7
1,2 0,5 0,3 0,5 0,9 0,9 0,7 0,7 0,70,7 0,4 0,3 0,4 0,3 0,7 0,6 0,4 1
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G
Depression 4320400
Demenz 2236514
Alkohol Krankheit 2039741
Schlaganfall 1576838
Drogen Krankheit 756548
Bipolare Störung 727841
2011 rangierte die bipolare
Migräne 642677 Störung unter allen psychischen
Schizophrenie 637693 und neurologischen
Insomnie 389753
Erkrankungen
Panikstörung 383783
Parkinson Krankheit 334446
auf Platz 6!
Zwangsstörung 329684
Epilepsie 260424
PTBS 245475 Lebensjahre mit Behinderung bei
Multiple Sklerose 172826 psychischen und neurologischen
Mentale Retardierung 5393
Erkrankungen
0 1000000 2000000 3000000 4000000 5000000
Wittchen et al. European Neuropsychopharmacology (2011) 21, 655–679
Epidemiologie im Detail
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Krankheitsaspekt Wissen
§ Bipolar I: 1 %
Lebenszeitprävalenz § Bipolar II: 1.1 %
§ Bipolare Störungen gesamt: 3.9–4.4 %
Punktprävalenz § 2.8 %
Geschlechter- § Bipolar I: m = w
verhältnis § Bipolar II: w > m
Grundlagen:
Symptomatik, diagnostische Kriterien,
Typen bipolarer Störungen
Symptome bipolarer Störungen
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Depressive Stimmung
Gefühl der Gefühllosigkeit, Ängste, Pessimismus
Verlangsamung / Hemmung psychischer Abläufe:
Denken, Sprache, Motorik
Rückzugsverhalten, Interessenlosigkeit,
Konzentrations- und Aufmerksamkeitsstörungen
Antriebsmangel, Energielosigkeit
DEPRESSION
Schuldgefühle, Insuffizienzgefühle, Suizidalität
Schlafstörungen oder vermehrtes Schlafbedürfnis,
Früherwachen, Morgentief
Hypomanische Episode (nach ICD-10)
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Klassifizierung:
• leicht (F32.0), mind. 2 Haupt- und 2 Zusatzsymptome
• mittel (F32.1), mind. 2 Haupt- und 3-4 Zusatzsymptome
• schwer; ohne/mit psychotischen Symptome (F32.2./F32.3) alle drei
Haupt, und mind. 4 Zusatzsymptome, davon einige schwer
§ Mindestdauer der Episode: etwa 2 Wochen
Hauptsymptome Zusatzsymptome
§ depressive Stimmung § verminderte Konzentration und Aufmerksamkeit
§ Interessenverlust, § vermindertes Selbstwertgefühl und
Freudlosigkeit Selbstvertrauen
§ Antriebsmangel, erhöhte § Gefühl von Schuld/Wertlosigkeit
Ermüdbarkeit § negative und pessimistische
Zukunftsperspektiven
§ Suizidgedanken und - handlungen
§ Schlafstörungen
§ verminderter Appetit
Diagnostische Einteilung (nach ICD-10)
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Normale
Stimmungs- Bipolar II Bipolar I
schwankung Störung Störung
Manie
Zyklothyme
Persönlichkeit
Hypomanie
Baseline
Depression
Unipolare
Schwere Manie
Depression Zyklothymie
Bipolar-I-Erkrankung (Störung)
Manie
Hypomanie
Normale Stimmung
Leichte Depression
Schwere Depression
Manie
Hypomanie
Normale Stimmung
Leichte Depression
Schwere Depression
ICD-10: F31.8
Die Bipolar II-Erkrankung ist durch weniger ausgeprägte, bzw. kürzer andauernde
Manien, die sogenannten Hypomanien, und oft schwere depressive Episoden
gekennzeichnet. Diese Form der bipolaren Erkrankung ist sehr wichtig aber auch sehr
schwierig zu erfassen, da rückblickend die Hypomanien oft nicht als krankheitswertig
erachtet oder erinnert werden.
Manie
Hypomanie
Normale Stimmung
Leichte Depression
Schwere Depression
ICD-10: F31.8
Rapid Cycling bedeutet schneller Wechsel der Episoden. Bei dieser speziellen Form der
Bipolaren Erkrankung treten innerhalb von 12 Monaten mindestens vier (oder mehr)
Episoden der Manie, der Hypomanie oder der Depression auf. Es werden 3 Typen
unterschieden:
Rapid cycling (ICD 10: F31.8)
Mindestens 4 Phasen pro Jahr (in ca. 20 % der Fälle)
Ultra rapid cycling (ICD 10: F31.8)
Phasenwechsel innerhalb von Wochen oder Tagen, mehr als 4 Episoden pro Monat
Ultradian cycling (ICD 10: F31.8)
Phasenwechsel innerhalb eines Tages, an mehr als 4 Tagen in der Woche
Gemischte Episode
Manie
Hypomanie
Normale Stimmung
Leichte Depression
Schwere Depression
ICD-10: F31.6
Bei den „gemischten Episoden“ treten die Symptome der Manie und Depression in
raschem Wechsel aufeinander auf oder sind gleichzeitig vorhanden. Die klassischerweise
sich in die gleiche Richtung bewegende Hemmung (Depression) oder Erregung (Manie)
emotionaler, kognitiver und psychomotorischer Prozesse ist bei den Mischzuständen nicht
mehr vorhanden. Somit können zum Beispiel rasches Denken und Reden (wie in der
Manie) gleichzeitig mit ängstlich-depressiver Stimmung vorkommen. Ein Mischzustand ist
ein äußerst vielgestaltiges, teils schwer zu diagnostizierendes und schwerer
behandelbares Krankheitsbild.
Zyklothymia 2 Jahre
Manie
Hypomanie
Normale Stimmung
Leichte Depression
Schwere Depression
ICD-10: F34.0
Eine abgeschwächte Form der Bipolaren Erkrankung ist die sogenannte Zyklothymia
oder zyklothyme Störung. Bei diesen Menschen finden sich oftmals fortlaufend über einen
Zeitraum von mindestens zwei Jahren Stimmungsschwankungen stärkeren
Ausprägungsgrades, wobei die Kriterien für eine Depression oder Manie im einzelnen
nicht erfüllt werden und welche oftmals unabhängig von äußeren Einflüssen vorkommen.
Die Übergänge sind jedoch sehr fließend, so dass bei Menschen, die mit der
Verdachtsdiagnose Zyklothymia in eine Klinik oder Ambulanz kommen, oft eine Bipolar (-
II) Störung festgestellt werden kann.
Grundlagen:
Früherkennung
Frühwarnzeichen
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
einer bipolaren Störung
Grundlagen:
Differentialdiagnostik
Differentialdiagnostik
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Differentialdiagnose Wissen
§ Schwierige Unterscheidung anhand Art
psychotischer Symptome, da bei Bipolar I
Schizophrenie Störungen alle Arten psychotischer Symptome
möglich
Grundlagen:
Komorbidität
Komorbidität bei bipolaren Störungen
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Grundlagen:
Ursachen
Entstehungsmodell
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
affektiver Störungen
Ungünstige Irritierbare,
Genetische
frühkindliche selbstunsichere
Belastung
Erfahrungen Persönlichkeit
Geringe
Geringe Fehlendes soziales
Bewältigungs-/
Stressresistenz Netzwerk
Problemlösefähigkeit
„ gemeinsame Endstrecke“
Therapie
Therapieziele im Überblick
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Behandlung
Rückfälle
verhindern
Agency for Healthcare Research and Quality. Depression in Primary Care: Vol.2. Treatment of Major Depression. Rockville, MD:1993.
Therapie: akute Episoden
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
und Rezidivprophylaxe
Rezidivprophylaxe
Behandlung der Behandlung der
von Manie und
akuten Manie akuten Depression
Depression
Therapie:
Pharmakotherapie Überblick
Pharmakotherapie: Überblick
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Phasenprophylaxe
Behandlung der Behandlung der
von Manie und
akuten Manie akuten Depression
Depression
Phasenprophylaktika Benzodiazepine
Antipsychotika Antidepressiva
Therapie:
Pharmakotherapie der
akuten Manie
Pharmakotherapie der akuten Manie
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
CANMAT Empfehlung
§ Phasenprophylaktikum alleine (Lithium oder Valproinsäure)
§ Antipsychotikum alleine (Olanzapin, Risperidon, Quetiapin,
1. Wahl
Aripiprazol, Ziprasidon)
alle ggf. plus
Benzodiazepin § Kombinationstherapie (Lithium oder Valproinsäure +
Risperidon, Lithium oder Valproinsäure + Quetiapin, Lithium
oder Valproinsäure + Olanzapin)
§ Carbamazepin
2. Wahl § EKT
§ Lithium + Valproinsäure
§ Haloperidol
§ Chlorpromazin
3. Wahl § Lithium oder Valproinsäure + Haloperidol
§ Lithium + Carbamazepin
§ Clozapin
§ Monotherapie mit Lamotrigen
Nicht empfohlen
§ Risperidon + Carbamazepin
Optimierungsmöglichkeiten in der
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Therapie der akuten Manie
§ Compliancesicherung (Blutspiegelkontrollen)
§ Antipsychotische Zusatzmedikation bei psychotischer (wahnhafter)
Symptomatik
§ Behandlung psychiatrischer Komorbidität (z. B. von Alkohol- und
Substanzmittelmissbrauch, Nikotin- und Koffeinabusus)
Allgemeine
Möglichkeiten § Diagnostik und Behandlung somatischer Komorbidität (z. B. von
interkurrierenden oder okkulten somatischen Erkrankungen
§ Ausschluss negativer Arzneimittelinteraktionen (mit psychiatrischer
und internistischer Komedikation)
§ Ausschluss krankheitsauslösender oder krankheitsunterhaltender
internistischer Medikamente
§ Ausreichende Dauer der antimanischen Medikation (in der Regel > 4
Wochen)
Optimierung § Dosissteigerung
Pharmakotherapie § Serumspiegel der Phasenprophylaktika (Lithium, Carbamazepin,
Valproat) anheben
§ Kombinationsbehandlungen (2-fach oder 3-fach Kombination)
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Therapie:
Pharmakotherapie der
akuten Depression
Der bipolare Patient: Häufig depressiv
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
und nur manchmal manisch
Therapie:
Phasenprophylaxe
Pharmakotherapie Phasenprophylaxe
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
CANMAT Empfehlung
Therapie:
Psychosoziale Therapien
Psychologische Therapien
Klinik und Poliklinik für Psychiatrie und Psychotherapie