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Temperaturmessung
von
Marina Radovanovic 5 HIB 2006
5 HIB 2005/06 1
Inhaltsverzeichnis
Einleitung 3
1. Widerstandthermometer 3
1.1 Metalle 4
1.2 Kennwerte von Widerstandsthermometern 5
1.3 Pt100 5
Was ist NTC/PTC 6
1.4 NTC Halbleiter 7
1.5 Messschaltungen 7
a) Zweileiterschaltung 8
c) Vierleiterschaltung 9
2. Thermoelemente 10
Physikalische Erklärung des Seebeck – Effekts 11
2.1 Aufbau von Thermoelementen 13
2.2 Thermoelektrische Spannungsreihe 14
2.3 Messanordnung 15
2.4 Auswertung 16
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Einleitung
Die Temperatur ist eine thermodynamische Zustandsgröße. Sie wird in Kelvin [K],
Grad Celsius [°C] oder in Fahrenheit [F] angegeben. Die Temperatur kennzeichnet
den Wärmezustand eines Stoffes (Siedepunkt, Schmelzpunkt).
1. Widerstandsthermometer
Ein Widerstandsthermometer ist ein Thermometer, bei dem als Temperaturfühler ein
Messwiderstand verwendet wird, dessen elektrischer Widerstand (ohmscher Wert)
sich mit der Temperatur verändert.
Ihr Temperaturbereich reicht von -220 bis +750°C und man kann mit ihnen eine sehr
hohe Genauigkeit erzielen (bis 0,0001°C).
Vorzugsweise werden die Typen Pt 100 und Ni 100 verwendet. Diese Materialien
verändern ihren Widerstand annähernd linear mit der Temperatur und ihr
Temperaturkoeffizient ist sehr klein.
Bild 1
Dieses Bild zeigt den Verlauf des elektrischen Widerstands abhängig von der
Temperatur für drei Werkstoffe, die zur Temperaturmessung eingesetzt werden.
Der Widerstand bei 0°C beträgt jeweils 100Ω. Die beiden Metalle zeigen einen
positiven, der Halbleiter einen sehr stark negativen Temperaturkoeffizienten.
Auffallend ist auch, dass sich der Widerstand der Metalle näherungsweise linear
ändert, während der Halbleiterwiderstand eine nichtlineare Funktion der Temperatur
ist.
1.1 Metalle
Mathematisch lassen sich die Abhängigkeiten für Metalle durch folgende Gleichung
darstellen:
R ϑ = R ϑ0 ⋅ [1 + α ⋅ ∆ϑ + β ⋅ ( ∆ϑ) 2 ]
∆ϑ = ϑ − ϑ0
Der Temperaturkoeffizient ist die relative Änderung einer physikalischen Größe bei
einer Temperaturänderung von 1 K (Kelvin). Auf Grund der Formel ist ersichtlich,
dass die Temperaturabhängigkeit im Allgemeinen nicht linear ist.
1 1
Nickel : α = 5,43 ⋅ 10 - 3 β = 7,85 ⋅ 10 - 6
K K2
1 1
Platin : α = 3,911⋅ 10 − 3 β = −0,588 ⋅ 10 − 6
K K2
R ϑ = R ϑ0 ⋅ [1 + α ⋅ ∆ϑ ]
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1.2 Kennwerte von Widerstandsthermometern
Für Präzisionsmessungen bevorzugt man die Metalle Nickel und Platin als
Messfühler. Begründet ist dies in der Langzeitkonstanz des Widerstands, der
Korrosionsfestigkeit und der annähernd linearen Widerstands-Temperatur-
Charakteristik. Nachteilig ist der verhältnismäßig kleine Temperaturbeiwert, den die
Messschaltung auswerten muss.
Der Messwiderstand besteht aus einer Wicklung aus Platin- bzw. Nickeldraht, die auf
ein Keramik- oder Glasröhrchen aufgebracht wird. Der ganze Widerstandskörper
wird mit spezieller Keramikmasse in einem Hüllrohr vergossen. Die Anschlussdrähte
werden entweder lose herausgeführt oder am Ende des Hüllrohrs an einer
Anschlussarmatur fixiert. Die Ausführungsformen sind ja nach Anwendungsfall sehr
verschieden: Nadelfühler, Oberflächenfühler, Einschraubfühler sind nur einige
Beispiele.
1.3 Pt100
Als Pt100 werden Temperaturfühler aus Platin bezeichnet. Es handelt sich wie
bereits erwähnt um ein Widerstandsthermometer.
Zur Temperaturmessung im Bereich -220 °C bis 750 °C wird in der Industrie häufig
die elektrische Widerstandsänderung eines Platindrahtes genutzt.
Er besitzt bei 0 °C den Widerstand R0 = 100 Ω.
Wegen der geringen Korrosionsanfälligkeit, dem großen Temperaturbereich und der
hohen Linearität wird der Pt100-Messwiderstand vorwiegend eingesetzt.
Bsp.:
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Was ist NTC / PTC?
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1.4 NTC – Halbleiter
1 1
− β ⋅ −
T T
R ϑ = R ϑ0 ⋅e 0
Die Werte für den Koeffizienten β liegen im Bereich β=2500 K bis 5200 K. Bild 1 zeigt
einen Heißleiter mit den Werten β=2500 Kund R ϑ0 =100Ω.
1.5 Messschaltungen
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a) Zweileiterschaltung (wichtig)
Es besteht ein vergleichsweise geringer Leitungsaufwand, jedoch ist diese nur für
kurze Verbindungsleitungen geeignet, da die Widerstandsänderungen der Zuleitung
als Fehler in die Messung eingehen.
Diese zeigt wie der Raumtemperatureinfluss auf die Zuleitungen kompensiert werden
kann. In jedem Brückenzweig befindet sich eine Zuleitung, so dass die
Widerstandsänderung der Leitungen keine Brückenspannung erzeugt.
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c) Vierleiterschaltung (wichtig!)
Die Vierleiterschaltung stellt sicher die optimale Lösung dar und wird für
Präzisionsmessungen meist bevorzugt.
Nachteil:
Der Hauptgrund diese Schaltung nicht zu verwenden liegt in den doppelten Kosten
für die Zuleitungen, die bei großen Leitungslängen (z. B. im Anlagenbau) durchaus
die Sensorkosten überschreiten können.
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2. Thermoelemente
Wenn zwei verschiedene Metalle an einem Ende leitend verbunden sind, dann
entsteht ein Thermoelement (Thermopaar), dessen Spannung temperaturabhängig
ist. Es wechseln aufgrund von Unterschieden in den atomaren Energieniveaus
Elektronen von einem Metall zum anderen über. Dabei entsteht eine Spannung, die
umso größer ist, je höher die Temperatur der Berührungsstelle ist. Diese
Thermospannung kann zur Temperaturmessung ausgenutzt werden.
Die Berührungsstelle bildet das Thermoelement.
Dieser physikalische Effekt wird Seebeck - Effekt (siehe nächste Seite) genannt.
Temperaturbereiche in °C
Fe - CuNi (Eisen - Konstantan) -210 … 1200
NiCr - Ni (Nickel+Chrom – Nickel) -270 … 1372
PtRh13 + Pt (Platin+Rhenium - Platin) -50 … 1769
Konstantan = Legierung aus Kupfer und Nickel
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Physikalische Erklärung des Seebeck – Effekts
Atom allgemein:
Ein Elektron kann sich nur auf bestimmten, diskreten Kreisbahnen (Schalen) aufhalten. Diese
diskreten Kreisbahnen werden auch Energieniveaus genannt. Um das Elektron auf eine weiter
außen liegende Bahn zu bringen, muss ihm Energie zugeführt werden.
Das höchste besetzte Energieniveau (Schale) wird Fermi-Niveau genannt.
Da die Höhe des Fermi-Niveaus materialabhängig ist, treten bei einer innigen Berührung
(Verbindung) zweier unterschiedlicher Metalloberflächen(6) einige Elektronen vom Material
mit niedrigerer Austrittsarbeit in das andere über (d.h. die Elektronen des Metalls mit dem
höheren Fermi-Niveau fließen zum Metall mit dem niedrigeren Fermi-Niveau.).
Es entsteht eine Berührungsspannung, die temperaturabhängig ist.
Haben die beiden Berührungsstellen dieselbe Temperatur, gleichen sich die beiden
Berührungsspannungen aus(7) – unterscheidet sich die Temperatur der Berührungsstellen,
fließt als Folge einer Temperaturdifferenz ein Thermostrom.
6 Metalle mit unterschiedlichem Fermi-Niveaus.
7 Wiederherstellung des thermodynamischen Gleichgewicht – das Fermi-Niveau muss an allen Orten gleich sein.
8 Durch die Erhitzung erniedrigt sich am wärmeren Ende des Materialstücks das Fermi-Niveau, es ist negativ geladen --> es werden laufend
Elektronen nachgeliefert
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In der Bandstruktur der Materialien sind die möglichen Energiezustände und deren
Besetzungswahrscheinlichkeiten (=wie viele Elektronen eine Schale besetzen) den
anwesenden Elektronen vorgegeben.
Entsprechend der Umgebungstemperatur haben die Ladungsträger eine Energieverteilung
und besetzen damit die möglichen Energiezustände.
Da das Fermi-Niveau das oberste besetzte Niveau angibt, muss im thermodynamischen
Gleichgewicht innerhalb eines Festkörpers das Fermi-Niveau an allen Orten gleich sein
(sonst würden Elektronen an Orte mit niedrigerem Fermi-Niveau hinwandern, dort freie
Zustände besetzen und damit das Fermi-Niveau wieder anheben).
Verändert man die Temperatur des Materials, so können sich die Anzahl der Ladungsträger,
die Lage der Energiezustände, Zustandsdichten und die Besetzungswahrscheinlichkeiten
ändern, und damit ändert sich auch die Fermi-Energie.
Erhitzt (= Energiezufuhr) man nun ein Ende eines länglichen Materialstückes P2, so wird dort
das Fermi-Niveau erniedrigt und Elektronen laufen an diese Stelle.
(Abb. Potentialtopfmodell b) c) )
Werden die Elektronen nicht abgesaugt, so gleicht sich das Fermi-Niveau wieder aus.
Allerdings ist jetzt das heiße Ende P2 des Stabes1 negativ geladen, das kalte Ende positiv
(ähnlich wie bei einer Batterie).
Werden die beiden Enden kontaktiert (sprich es wird ein Messgerät -> Voltmeter
angeschlossen – Material2), so werden laufend Elektronen nachgeliefert, es fließt ein Strom
(elektromotorische Kraft).
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2.1 Aufbau von Thermoelementen
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2.2 Thermoelektrische Spannungsreihe
Um die Spannungen, die sich bei der Berührung verschiedener Metalle ausbilden,
vergleichen zu können, hat man eine Spannungsreihe aufgestellt.
Jedoch entstehen beim Anschluss des Spannungsmessers wiederum zwei
Kontaktstellen, also zwei Thermoelemente, die das Messergebnis verfälschen.
An diesem Bild erkennt man, dass an vier Stellen Spannungen auftreten: U1,U2,U3,U4
Sorgt man dafür, dass die Anschlusspunkte für den Spannungsmesser die gleiche
Temperatur ϑ0 haben, dann heben sich die Spannungen U3 und U4 gegenseitig auf.
( Maschenregel )
UT = K PtM ⋅ (ϑ1 − ϑ 2 )
UT
K PtM =
∆ϑ
In diesem Fall wird Platin – Kupfer verwendet, das Prinzip gilt aber auch für andere Metalle.
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Das oben abgebildete Thermoelement mit den Metallen M1 und M2, soll die
Temperatur ϑM messen. Das Messgerät ist am Vergleichsort angeschlossen, hier
herrscht die Temperatur ϑ V . Somit müssen drei Kontaktstellen beachtet werden: Die
angezeigte Thermospannung UT errechnet sich unter Verwendung der
thermoelektrischen Spannungsreihe:
UT = K M1M2 ⋅ (ϑM − ϑ V )
2.3 Messanordnung
Anschluss -
armatur des konstante
Thermoelements Vergleichsstelle
Ausgleichs -
leitungen
Da die Vergleichsstelle, an der der Übergang auf den Kupferleiter erfolgt, auf
konstanter Bezugstemperatur bleiben muss, muss sie oft in einiger Entfernung von
der Messstelle angebracht werden.
In diesem Fall verlegt man zwischen dem Thermopaar und der Vergleichsstelle
Ausgleichsleitungen, deren Leiter jeweils aus dem gleichen Material bestehen
muss wie der anschließende Thermodraht des Thermoelementes, oder aus einem
hinsichtlich des Thermospannungseffektes angeglichenen Material. Es muss darauf
geachtet werden, dass beide Klemmstellen der Vergleichsstelle stets gleiche
Temperatur haben, sonst entsteht hier ebenfalls ein Thermospannungsbeitrag.
Zusammenfassung:
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2.4 Auswertung
R groß
RE>>
≈ UT
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