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Mehr多一点勇气,少一点接触的恐惧 Johanna

Recktenwald
Mut,weniger Berührungsängstee

kennt ihr Menschen mit Behinderung oder habt ihr selbst


irgendeine Einschränkung
was denkt ihr oder wie reagiert ihr wenn
ihr Menschen mit Behinderung seht
verhaltet ihr euch anders
manche von euch haben sich darüber
vielleicht noch nie Gedanken gemacht gut
vielleicht weil ihr es gar nicht hat
irgendeine Besonderheit anseht wenn
jemand anders ist wir haben ja
schließlich alle unsere Macken
vielleicht aber auch weil ihr denkt mich
betrifft es eh nicht oder weil er
unsicher seid und Berührungsängste habt
mir ging das lange Zeit sogar ähnlich
mit den Berührungsängsten obwohl ich
selbst eine Behinderung habe
man sieht es mir vielleicht nicht auf
den ersten Blick an aber ich sehe nur
noch sehr wenig genau genommen so zwei
bis drei Prozent
ich werde dann oft gefragt und was
siehst du da noch
ja kann man schwer beschreiben und sich
auch schwer vorstellen
ich kann auch schlecht sagen was ich
nicht sehe wenn ich es ja nicht sehe
aber wenn ich euch grob ein Beispiel
geben darf ich Sie alles sehr sehr
verschwommen das heißt ich kann keine
Schriften in normaler Größe lesen und
das begegnet einem im Alltag sehr sehr
häufig ihr könnt ja mal überlegen beim
Einkaufen
Bezeichnung eines Produkts die
Beschriftung der Straßenbahn
wenn die Post kommt oder auch eine
Speisekarte im Restaurant
und ich erkenne auch keine Gesichter
das ist sehr blöd weil ich kann nie
Blickkontakt halten und es ist auch
nicht unfreundlich gemeint wenn jemand
an mir vorbeigeht den ich vielleicht
kenne aber ich nicht Hallo sage dann
habe ich ihn einfach nicht erkannt
außerdem bin ich auch immer auf sehr
gute Lichtverhältnisse und hohe
Kontraste angewiesen
wenn ich mich aber irgendwo auskenne und
die Gegebenheiten kenne dann kann ich
mich relativ frei bewegen
das erfordert zwar enorm viel
Konzentration und Energie aber dann
falle ich kaum auf
diese Einschränkung hat mich auch zum
parasport gebracht ich bin nämlich
Biathletin und skilangläuferin im
Behindertensportverband und nahm 2022 an
meinen ersten Paralympics teil
bis ich jedoch zum parasport kam hatte
ich selbst kaum Berührungspunkte zu
anderen Menschen mit Behinderung
ich erlebe sehr oft dass Menschen nicht
wissen was sie sagen dürfen und wie sie
sich verhalten sollen wenn sie auf
Menschen mit einer Einschränkung treffen
ich selbst habe mich lange Zeit gar
nicht als Mensch mit Behinderung
angesehen
mein Sehvermögen in meiner Kindheit war
auch noch deutlich besser
ich war immer ein Regelschulen waren
alle möglichen Vereinen eigentlich
gelebte Inklusion
ich glaube aber auch dass die Leute
damals gar nicht wussten wie wenig ich
eigentlich sehe
ich war und bin aber auch Meisterin
darin ist mir nicht anmerken zu lassen
damals jedoch wollte ich mich auch gar
nicht damit identifizieren oder
auffallen und war dadurch in einer
Spirale gefangen bin selbst wenn ich
sagte dass ich nicht sehe was nicht
greifbar da ich ja immer irgendwie alles
hinbekommen habe
als man Sehvermögen dann aber schlechter
wurde war das mit der Inklusion in
manchen Bereichen dann doch nicht mehr
so einfach
ich konnte zum Beispiel dann schon als
Leistungssportlerin in der Oberstufe
beim Schulsport nicht mehr immer
mitmachen
ich muss dann zum Beispiel Referate über
eine Ballsportart halten anstatt selber
mitzuspielen
zum parasport bin ich dann relativ
zufällig gekommen
mit 14 Jahren wurde ich gefragt ob ich
bei einem langlaufteam für den
schulsportwettbewerb Jugend trainiert
für Paralympics mitmachen möchte
und ja so nahm es seinen Lauf und ich
als gebürtige Saarländerin die nicht in
Schneesport Winter Gebiet lebt wurde
dann Biathletin und die Langläuferin im
Leistungssport
ich muss aber zugeben bevor ich da zum
para Sport gekommen bin hatte ich
eigentlich gar keine Ahnung über den
Behindertensport klar man hat mal
Paralympics im Fernsehen gesehen aber
ich wusste auch nicht wie andere
Menschen mit ihrer Behinderung so
umgehen
und das war auch eine spannende
Erfahrung die ich machte als ich das
erste Mal bei einem Event dabei war denn
plötzlich war ich umgeben von Menschen
mit einer Behinderung mit fehlenden
Gliedmaßen Prothesen im Rollstuhl
sitzend und anderen blinden und
sehbehinderten
ich habe zum ersten Mal gemerkt wie
unsicher ich bin und dass ich gar nicht
weiß wie darf ich jetzt mit denen reden
aber die Erkenntnis das war völlig
normal alle waren total offen und haben
kommuniziert und haben mir so auch ein
bisschen Sicherheit gegeben
und das beste niemand macht so viele
Witze über Behinderte wie Behinderte
selbst
ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie
oft zum Beispiel jemand aus Spaß zu mir
sagt Johanna halt dein Handy nicht so
nach vors Gesicht ist schlecht für die
Augen
durch die Erfahrung mit dem Sport
erkannte ich zum einen meine eigenen
Berührungsängste aber erkannte auch wie
wichtig es ist offen zu kommunizieren
und wie viel einfacher ich mir dadurch
mein Leben mache
und das ist auch das was mich seitdem
ständig bewegt
die Vorurteile und
Unsicherheiten abzubauen die ist
unberechtigterweise gibt
und das ist nur durch Kommunikation
wirklich
dadurch kann man Barrieren in den Köpfen
abbauen und ich möchte auch Betroffene
ermutigen offener zu kommunizieren denn
nur auf Augenhöhe gelingt eine inklusive
Gesellschaft
ich kann natürlich nur aus meiner Sicht
sprechen aber ihr Lieben bitte behandelt
Menschen mit Behinderung nicht wie
irgendwas besonderes man will nicht
ständig hören was man nicht kann oder
was nicht geht und schon gar nicht
möchte man bewundert werden wie sehr man
sein Leben meistert
ich mache ja auch den Sport nicht trotz
meiner Behinderung sondern mit meiner
Behinderung
natürlich soll das Thema nicht immer im
Mittelpunkt jedes Gesprächs stehen aber
ich finde wenn man Fragen hat dann fragt
einfach sind bilden sich nur falsche
Vorstellungen in den Köpfen und klotzen ist natürlich auch nicht
schön
selbst ich als fast blinde Personen
bekomme es mit wenn man mich anstarrt
das möchte niemand
aber ich hatte auch schon Situationen wo
ein Rollstuhlfahrer mich beobachtet hat
wie ich mein Obst geschnitten habe für
mich eigentlich was total normal ist
aber ihn hat es interessiert und wir
kamen dadurch ein gutes Gespräch
es gibt die verbindenden Elemente wie
den Sport der mir geholfen hat besser
mit meiner Behinderung umzugehen und mir
auch meine Berührungsängste gelöst hat
der Sport ist eine Chance
positiv etwas Positives aus meiner
Behinderung zu machen und ich kann
dadurch eine Sache vermutlich besser als
viele andere Leute auf der Welt
jeder hat so Fähigkeiten und Ressourcen
und sollte sie ausschöpfen und sich
etwas suchen was ihm Spaß macht
ich bin glücklich diese ganzen
Erfahrungen und Erlebnisse mitnehmen zu
dürfen
und auch wenn ich mich hier wiederhole
egal ob ihr mit dem Thema Behinderung
noch nie in Kontakt getreten seid
oder selbst betroffen seid
sucht euch etwas was ihr mit euren
Fähigkeiten gut könnt und was euch Spaß
macht und es wichtigste seid offen
kommuniziert seid respektvoll und habe Humor

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