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21060 Geotechnische Entwürfe

Modulprüfung SS 2016

TEILERGEBNISSE

Name, Vorname: …………………………………………………..

Matrikelnummer: ………………………………….……………….

Dauer der Klausur: 90 Minuten


Max. Punktzahl: 90 (80 Punkte = 1,0; 40 Punkte = 4,0)

Erreichte Punkte: Aufgabe 1 (max. 35 P):


Aufgabe 2 (max. 31 P):
Aufgabe 3 (max. 24 P):

Note:

Aufgabe 1 – Standsicherheit eines Kranfundaments


Für den Neubau einer Straßenbrücke ist ein Turmdrehkran flach zu gründen. Die
Arbeitsvorbereitung Ihres Unternehmens bittet Sie, die Standsicherheit des Krans zu prüfen
und stellt Ihnen die in Abbildung 1 gezeigten Lasten zur Verfügung (charakteristische
Größen). Als Hilfsfundamente stehen Betonplatten mit den Abmessungen von a×b =
1,5 m×1,5 m und einer Dicke von 0,5 m zur Verfügung. Die Platten sollen vollständig im
Boden einbinden.
Der Baugrund besteht aus sandigen Auffüllungen, gefolgt von Hochflutlehmen über
Terrassenkiesen. Grundwasser steht in einer Tiefe von ca. 3 m an. Weitere Angaben zum
Baugrund sind Tabelle 1 zu entnehmen.

a) Überprüfen Sie die Standsicherheit des maßgebenden Hilfsfundaments für die


angegebenen Lasten. Führen Sie hierfür nur den Grundbruchnachweis für die
Bemessungssituation BS-T. (25 P)
Exzentrizität: eA=eC=0,012 m, eB=0,012 m; eD=0,009 m; Lastneigung δ für alle Fundamente
ähnlich  maßgebend ist Fundament B wg. max. V; Rn,k=1330 kN, Rn,d=1023 kN;
Nd=738 kN; Rn,d=1023 kN ≥ 738 kN=Nd (µ=0,72)  Nachweis der Grundbruchsicherheit für
Fundament B in BS-T erbracht.

b) Prognostizieren Sie die mittleren Setzungen des Krans, indem Sie die Setzung von
Fundament B infolge ständiger und veränderlicher Lasten berechnen. Schätzen Sie
hierfür die Grenztiefe sinnvoll ab. (10 P)
Grenztiefe ds=1,5…3 m. Annahme: ds=2 m. s=7 mm.

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Tabelle 1: Angaben zum Baugrund


Schicht Beschreibung Boden- Schicht- Wichten Festigkeiten Steifemodul
gruppe dicke γ / γ‘ ϕk' / ck‘ Es
[kN/m³] [° / kN/m²] [MN/m²]
[m]
1 Auffüllungen, SW / SE 4,5 19 / 9 32,5 / - 20
Sande
2 Hochflutlehme TL / UM 8,5 18 / 8 25 / 5 5
3 Terrassenkiese GW / GE 4,5 19 / 10 38 / - 65

Abbildung 1: Krangründung im Grundriss (links) und im Schnitt (rechts); nicht maßstäblich

Tabelle 2: Lasten an Oberkante Fundament (charakteristisch, G = ständig, Q = veränderlich)


Fundament Lastrichtung Bezeichnung Größe
A vertikal VG,k 84 kN
VQ,k 391 kN
horizontal HQ,x,k = HQ,y,k 12 kN
B vertikal VG,k 84 kN
VQ,k 465 kN
horizontal HQ,x,k = HQ,y,k 14 kN
C vertikal VG,k 84 kN
VQ,k 391 kN
horizontal HQ,x,k = HQ,y,k 12 kN
D vertikal VG,k 84 kN
VQ,k 0 kN
horizontal HQ,x,k = HQ,y,k 2 kN

Hinweise:
 Gehen Sie davon aus, dass die Grundbruchfigur vollständig oberhalb des
Grundwasserspiegels liegt.
 Eine gegenseitige Beeinflussung der Fundamente kann hier vernachlässigt werden.

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Aufgabe 2 – Pfahlgründung für eine Brückenstütze


Die Stützen der in Aufgabe 1 erwähnten Brücke sollen auf Bohrpfählen (D=1,30 m)
gegründet werden. Die Pfähle haben eine Länge von L=17 m ab Unterkante Pfahlkopfplatte.
Der Entwurf der Pfahlgründung ist in Abbildung 2 gezeigt. Charakteristische Einwirkungen
sind in Tabelle 3 gegeben. Ergänzende Angaben zum Baugrund finden sich in Tabelle 4.

a) Schlagen Sie ein Verfahren zur Herstellung der Pfähle vor und beschreiben Sie
dieses stichpunktartig. (5 P)

b) Ermitteln Sie die maximale und minimal Bemessungsbeanspruchung der Pfähle in


der in Abbildung 2 gezeigten Gründung für die gegebenen Einwirkungen. (10 P)
Fc,d,max5,9 MN, Fc,d,min=3,7 MN

c) Ermitteln Sie den Widerstand des Einzelpfahls und führen Sie den Nachweis der
Standsicherheit für den oder die maßgebenden Pfähle für die Bemessungssituation
BS-P. (16 P)
Rc,k=9,2 MN, Rc,d=9,2/1,4 =6,6 MN; Nachweis: Fc,d = 5,9 MN ≤ 6,6 MN=Rc,d (µ=0,89)
Nachweis der äußeren Tragfähigkeit erfüllt (Gruppenwirkung hier vernachlässigt!)

Abbildung 2: Pfahlgründung für Brückenstütze (links: Grundriss, rechts: Schnitt; nicht


maßstäblich)
Tabelle 3: Charakteristische Einwirkungen an Unterkante Pfahlkopfplatte (V wirkt zentrisch)
Einwirkung Größe
VG,k (ständig) 47,5 MN
VQ,k (veränderlich) 11,6 MN
My,Q,k (veränderlich) 38,2 MNm

Tabelle 4: Ergänzende Angaben zum Baugrund


Schicht Beschreibung Boden- Schicht- CPT Undränierte
gruppe dicke qc Kohäsion cu,k
[m] [MN/m²] [kN/m²]
1 Auffüllungen, SW / SE 4,5 12 -
Sande
2 Hochflutlehme TL / UM 8,5 1,5 75
3 Terrassenkiese GW / GE 4,5 18 -

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Hinweise:
 Die Pfahlwiderstände sind mit den Erfahrungswerten der „Empfehlungen des
Arbeitskreises Pfähle“ zu ermitteln.
 Gruppeneffekte sind im Rahmen dieser Aufgabe zu vernachlässigen.

Aufgabe 3 – Standsicherheit eines Geländesprungs


Die Straße wird auf einem Damm an die in Aufgabe 1 erwähnte Brücke herangeführt. Der
Damm wird in Brückennähe durch eine Winkelstützmauer eingefasst. Für den Dammbaustoff
können die gleichen Parameter wir für Schicht 1 angesetzt werden (Tabelle 1).

a) Überprüfen Sie die Standsicherheit des Geländesprungs für den gezeigten


Bruchmechanismus mit zwei Starrkörpern in der Bemessungssituation BS-P. Der
Erdwiderstand am Fuß der Winkelstützmauer ist zu vernachlässigen. Für die Wichte
der Wand kann hier vereinfacht die Wichte des Damms angesetzt werden. (20 P)
siehe grafische Lösung (letzte Seite)

b) Welche weiteren Standsicherheitsnachweise sind für die gezeigte Situation für den
Grenzzustand der Tragfähigkeit zu führen. (4 P)

Abbildung 3: Geländesprung mit Bruchmechanismus

Hinweise:
 Eine grafische Lösung (Seite 5) wird empfohlen. Abmessungen können der
Zeichnung (Seite 5) entnommen werden.
 Als Sohlreibungswinkel der Winkelstützmauer kann hier der Reibungswinkel des
Bodens angesetzt werden (Ortbetonwand).

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Allgemeine Hinweise:
 Alle Nachweise der Standsicherheit sind nach DIN EN 1997-1, DIN EN 1997-1/NA
sowie DIN 1054 zu führen.
 Stichwortartige Bearbeitung.
 Ggf. Werte sinnvoll annehmen.
 Für jede Aufgabe ein neues Blatt verwenden.

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