Sie sind auf Seite 1von 32

ModAltbauten.4qxd 23.04.

2002 14:46 Uhr Seite 1

INFORMATIONSDIENST HOLZ

Modernisierung von Altbauten

Folge 1
Teil 14
holzbau handbuch Reihe 1
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:46 Uhr Seite 2

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Inhaltsangabe Impressum Bildnachweis

Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Das holzbau handbuch ist eine gemeinsame 3.1 Kenntnisspektrum bei historischen Bauweisen
3.2 Typische Schadensschwerpunkte an Gebäuden
1. Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Schriftenreihe von
3.3 Ablaufschema zur Prüfung der Funktionsfähig-
2. Baurechtliche Aspekte . . . . . . . . . . 2 • Arbeitsgemeinschaft Holz e.V., Düsseldorf keit an Holzkonstruktionen in Altbauten
2.1 Bestandsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . 2 • Entwicklungsgemeinschaft Holzbau (EGH) 3.4 Flankenübertragung: Schallübertragungswege
2.2 Bauaufsichtliches Genehmigungs- in der Deutschen Gesellschaft für Holz- bei Luft- und Trittschallübertragung
verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 forschung e.V., München 3.5 Beurteilung der Standsicherheit, Trag- und
Nutzungsfähigkeit bzw. Gebrauchstauglichkeit
2.3 Denkmalschutz . . . . . . . . . . . . . . . . 3
von Holzkonstruktionen in Altbauten
2.4 Bauphysik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Herausgeber:
2.5 Tragfähigkeit/Gebrauchstauglichkeit 6 DGfH Innovations- und Service GmbH 4.1 Trennwandanschluss
3. Bauzustandsanalyse – Postfach 31 01 31, D-80102 München 4.2 Anordnung der Wärmedämmung ohne Ersatz
Bewertung der Bausubstanz . . . . . . 6 mail@dgfh.de des Fensters
4.3 Anordnung der Wärmedämmung bei gleich-
3.1 Methodik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 www.dgfh.de zeitigem Ersatz des Fensters
3.2 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 (089) 51 61 70-0 4.4 Sicherung gegen Brandüberschlag bei
3.3 Bauphysikalische Bewertung . . . . . . 10 (089) 53 16 57 fax Gebäudetrennwänden
3.4 Holzschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 und
5.1 Instandsetzung von Dachkonstruktionen –
3.5 Bewertung der Tragfähigkeit/ HOLZABSATZFONDS
Grundprinzipien
Gebrauchstauglichkeit . . . . . . . . . . 12 Absatzförderungsfonds der deutschen 5.2 Verschiedene Lösungen für die Instand-
4. Bauphysikalische Ertüchtigung Forst- und Holzwirtschaft, Bonn setzung von geschädigten Balkenköpfen bei
der Altbausubstanz . . . . . . . . . . . . . 13 Holzbalkendecken
4.1 Dachkonstruktionen . . . . . . . . . . . . 13 Bearbeitung/Verfasser: 5.3 Fachwerk-Instandsetzung von Verbindungen
5.4 Fachwerk-Instandsetzung von Stielen
4.2 Deckenkonstruktionen . . . . . . . . . . 16 Baurecht, Bauzustandsanalyse, Tragsicherheit: 5.5 Fachwerk-Instandsetzung von Schwellen
4.3 Wandkonstruktionen . . . . . . . . . . . 19 Dr.-Ing. K. Lißner / Dresden,
4.4 Treppenkonstruktionen . . . . . . . . . . 22 Prof. Dr.-Ing. W. Rug / Wittenberge 6.1 Möglichkeiten der Verstärkung von Holz-
4.5 Balkone . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23 Brandschutz: Univ.-Prof. Dr.-Ing. S. Winter, balkendecken
4.6 Aufstockungen . . . . . . . . . . . . . . . . 24 Universität Leipzig;
5. Maßnahmen zur Wieder- Dipl.-Ing. D. Schmidt, Tabellennachweis
herstellung der Tragfähigkeit/ bauart Konstruktions GmbH / Lauterbach
Gebrauchstauglichkeit . . . . . . . . . . 24 Schallschutz: Prof. Dipl.-Phys. F. Holtz; 2.1 Mindestwerte für Wärmedurchlasswiderstände
5.1 Nachweis der Tragfähigkeit/ Dipl.-Phys. Dr. J. Hessinger / Stephanskirchen von Bauteilen gemäß DIN 4108-2:2001
2.2 Höchstwerte der Wärmedurchgangskoeffizien-
Gebrauchstauglichkeit . . . . . . . . . . 24 Wärmeschutz: Univ.-Prof. Dr.-Ing. G. Hauser;
ten bei erstmaligem Einbau, Ersatz und
5.2 Dachkonstruktionen . . . . . . . . . . . . 24 Dr.-Ing. F. Otto / Baunatal Erneuerung von Bauteilen
5.3 Deckenkonstruktionen . . . . . . . . . . 26 2.3 Anforderungen an den Mindestwärmeschutz
5.4 Fachwerkwände . . . . . . . . . . . . . . . 27 Redaktionelle Bearbeitung: gemäß DIN 4108 [DIN 4108 52x:1952];
6. Maßnahmen zur Erhöhung Dipl.-Ing. H. Held, Prof. Dr.-Ing. W. Rug / [DIN 4108 52xx:1952]; [DIN 4108:1960];
[DIN 4108:1969]; [DIN 4108-2:1981]
der Tragfähigkeit/ Wittenberge 2.4 Anforderungen an den Mindestwärmeschutz
Gebrauchstauglichkeit . . . . . . . . . . 27 gemäß DIN 4108 [DIN 4108 52x:1952];
6.1 Dachkonstruktionen . . . . . . . . . . . . 28 Technische Anfragen an: [DIN 4108 52xx:1952]; [DIN 4108:1960];
6.2 Deckenkonstruktionen . . . . . . . . . . 28 Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. [DIN 4108:1969]; [DIN 4108-2:1981] für
leichte Bauteile, flächenbezogene Masse
Literaturhinweise . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30 Postfach 30 01 41
kleiner gleich 300 kg/m2
D-40401 Düsseldorf 2.5 Schalldämmanforderungen bei Mehrfamilien-
argeholz@argeholz.de häusern, Doppel- und Reihenhäusern und
www.argeholz.de Zwei-Familienhäusern, exemplarisch für die
(0211) 478180 Bauteile Trennwand, Trenndecke und Treppe
(0211) 452314 fax 3.1 Zusammenstellung verschiedener Verfahren zur
Materialbewertung von Altholz
Die technischen Informationen dieser Schrift 3.2 Planungsablauf zur Erarbeitung von Brand-
entsprechen zum Zeitpunkt der Druck- schutzmaßnahmen im Altbaubestand
legung den anerkannten Regeln der Technik.
4.1 Dachaufbauten
Eine Haftung für den Inhalt kann trotz sorg- 4.2 Deckenaufbauten
fältigster Bearbeitung und Korrektur nicht 4.3 Klassifizierungstabellen von Decken nach
übernommen werden. DIN 4102-4
4.4 Wandaufbauten
4.5 Klassifizierungstabellen von Wänden nach
In diese Broschüre sind Ergebnisse aus zahl-
DIN 4102-4
Erschienen: Dezember 2001 reichen Forschungsprojekten eingeflossen.
ISSN-Nr. 0466-2114 Für deren Förderung danken wir der Arbeits- 5.1 Erforderliche Laschenquerschnitte und
gemeinschaft industrieller Forschungsver- Verbindungsmittel nach DIN 1052-2
holzbau handbuch einigungen (AiF), der Arbeitsgemeinschaft für Balkenkopfinstandsetzungen mit einer
Schadlänge bis zu 1,0 m
Reihe 1: Entwurf und Konstruktion Bauforschung (ARGE BAU), den Forst- und
Teil 14: Umbau und Modernisierung Wirtschaftsministerien des Bundes und der 6.1 Anzahl der Verbindungsmittel für eine
Folge 1: Modernisierung von Altbauten Länder und der Holzwirtschaft. Holz-Beton-Verbund-Konstruktion im Altbau

2
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:46 Uhr Seite 3

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

1. Einleitung • die Nutzung geändert wird, sichtigt, ist in jedem Fall empfehlenswert
• wesentliche, die Stand- und Funktions- und verhindert spätere Zeitverluste und
Die Bautätigkeit im Gebäudebestand nimmt sicherheit berührende Änderungen Kostenerhöhungen.
bei Wohngebäuden heute schon einen durchgeführt werden,
Anteil von über 50 % ein. In Deutschland • die Beseitigung der vorhandenen Bau- 2.4 Bauphysik
ist etwa jedes zweite Wohngebäude älter schäden einen Eingriff in das statisch-
als 40 Jahre, ca. jedes fünfte Wohngebäude konstruktive Gefüge des Gebäudes erfor- 2.4.1 Wärme- und Feuchteschutz
älter als 80 Jahre und immer noch jedes dert, An die Ausführung von Bauteilen bei der
zehnte älter als 100 Jahre. Zu den ältesten • aufgrund des Bauzustandes Gefahren für Modernisierung werden im Grundsatz die
Gebäuden zählen die etwa zwei Millionen die öffentliche Sicherheit und Ordnung gleichen Mindestanforderungen gestellt
Fachwerkhäuser mit einem Baualter von bestehen oder wie an neue Konstruktionen. In der
200–600 Jahren. • die Gestaltung bzw. das Erscheinungsbild aktuellen DIN 4108 [DIN 4108-2:2001];
So werden zum Beispiel die Fachwerkbauten des Gebäudes verändert wird. [DIN 4108-3:2001] finden sich die entspre-
auf der Krämerbrücke in Erfurt schon seit Zum Beispiel besteht kein Bestandsschutz, chenden Grenzwerte. Von diesen Grenz-
über 500 Jahren als Wohngebäude genutzt. wenn in ein Wohngebäude eine Gaststätte werten sollte lediglich in begründeten Fällen
Altbauten jeglicher Bauweise genügen kaum oder ein Laden eingebaut wird, wenn ein abgewichen werden. Für Fachwerkbauten
heutigen Ansprüchen an die Bauphysik. So Wohngebäude zu Eigentumswohnungen werden im WTA-Merkblatt 8-1-96-D [WTA
ist der Heizenergiebedarf eines Altbaus i.a. umgebaut wird, wenn die durch Holzschäd- 1997] sogar ausdrücklich Abweichungen
vier- bis sechsmal höher als bei einem neu- linge befallenen Bauteile ersetzt oder ver- empfohlen.
errichteten Gebäude mit heutigem wärme- stärkt werden müssen. Dann wird der Alt- Bei Unterschreitung des Mindestwärmeschut-
technischen Standard. Auch der Schall- und bau bauordnungsrechtlich wie ein Neubau zes sind die Konsequenzen sorgfältig abzu-
Brandschutz entspricht i.a. nicht den heute behandelt und alle neu eingebauten und wägen. Der Nutzer ist ggf. auf ein angepass-
gültigen Mindestanforderungen. alle verbleibenden Bauteile müssen den tes Verhalten hinzuweisen. Dies betrifft im
Baumängel oder Bauschäden mindern aktuell gültigen Vorschriften genügen. Wesentlichen ein an die Feuchteproduktion
häufig den Nutzwert. Inwieweit Bestandsschutz in Anspruch ge- angepasstes Lüftungsverhalten. Die Anfor-
Eine Modernisierung beinhaltet Maßnah- nommen werden kann, ist mit der zuständi- derungen an den Mindestwärmeschutz
men, die dem Gebäude eine neue, früher gen Baubehörde abzustimmen. gemäß Norm finden sich in Tabelle 2.1.
nicht vorhandene Qualität, verbunden mit Über den Mindestwärmeschutz hinaus wer-
einer nachhaltigen Erhöhung des Nutzungs- 2.2 Bauaufsichtliches den von der Bundesregierung bauordnungs-
und Gebrauchswertes oder mit einer nach- Genehmigungsverfahren rechtliche Maßnahmen aus Gründen der
haltigen Einsparung von Heizenergie, ver- Die Umsetzung der i.a. für neue Bauten Versorgungssicherheit und des Klimaschut-
leihen [Wohnungsbaugesetz 1994]. geltenden Normen auf bestandsgeschützte zes auf der Grundlage des Energieeinspa-
Ein großer Anteil von Hauptkonstruktions- Altbauten ist keinesfalls immer angeraten, rungsgesetzes [EnEG 1976] vorgeschrieben.
teilen in Altbauten besteht aus Holz. da hieraus häufig überzogene und teure
Zumeist sind das Dach, die Geschossdecken, Forderungen, wenig dauerhafte Lösungen Energieeinsparverordnung EnEV 2002
die Treppen und bei Fachwerkhäusern auch oder viel zu große Eingriffe in den Altbau- Die am 1. Februar 2002 in Kraft getretenen
die Wände aus tragenden Holzkonstruktio- bestand resultieren. Besser ist es, hier der Anforderungen finden sich in der „Verord-
nen. Die vorliegende Schrift beschäftigt sich zunehmenden Praxis zu folgen und die in nung über den energiesparenden Wärme-
mit dem Einsatz von Holz bei der Moderni- jeder Landesbauordnung zulässige Aus- schutz und energiesparende Anlagentechnik
sierung und dem substanzschonenden nahme im Einzelfall zu beantragen. Dabei bei Gebäuden (Energieeinsparverordnung –
Erhalt von Holzbauteilen in Altbauten. kommt es darauf an, die Abweichungen EnEV)“ [EnEV 2002] wieder. Die Grundlagen
Fragen des Denkmalschutzes werden nur vom Neubaustandard gegenüber der ge- der EnEV einerseits und ihre Bedeutung für
am Rande behandelt. nehmigenden Behörde fachlich fundiert zu neu zu errichtende Gebäude in Bezug auf
begründen. den Holzbau andererseits sind in [hh 3/2/2]
erläutert. Die Verordnung behandelt in
2. Baurechtliche Aspekte 2.3 Denkmalschutz Abschnitt 3 Anforderungen bei bestehenden
Denkmale sollen nach der Gesetzgebung Gebäuden. Es wird zwischen Änderungen
2.1 Bestandsschutz der einzelnen Bundesländer als Quellen und von Gebäuden, Nachrüstung bei Anlagen
Alle Gebäude, die aufgrund früherer Baube- Zeugnisse menschlicher Geschichte ge- und Gebäuden sowie der Aufrechterhaltung
stimmungen und -genehmigungen errichtet schützt und gepflegt werden. Für die der energetischen Qualität unterschieden.
wurden, genießen Bestandsschutz. Sie müs- Fragen der Denkmalwürdigkeit, der Unter- Über die Reglementierung der Bauteile
sen also nicht generell geänderten Bauvor- schutzstellung und der Bewahrung des hinaus werden zukünftig auch Anforderun-
schriften angepasst werden. Werden Ände- Denkmals ist immer die untere Denkmal- gen an die minimalen Oberflächentempe-
rungen an den Bauten durchgeführt, die schutzbehörde zuständig. Der Denkmal- raturen in Form des Temperaturfaktors und
nicht baugenehmigungspflichtig sind, so schutz verpflichtet den Eigentümer zur an die Luftdichtheit der Gebäudehülle ge-
besteht auch weiterhin Bestandsschutz (z.B. Abstimmung mit der Behörde bei Um- und stellt. Aufgrund konstruktiver Zwänge ist
wenn nur die Haustechnik eines Gebäudes Ausbaumaßnahmen. Jede Veränderung die Einhaltung letztgenannter Anforderun-
modernisiert wird oder das Gebäude nur eines Denkmals, selbst eine Instandhaltung, gen nicht immer möglich, so dass über die
einen Anstrich bekommt, ohne dass Eingriffe ist genehmigungspflichtig [Seehausen 1998]. Konsequenzen im Einzelfall zu entscheiden
in die Tragstruktur vorgenommen werden). Eine rechtzeitige Planung, die die Belange ist. Eine Übersicht über die Anforderungen
Ein Gebäude verliert allerdings seinen Be- des Denkmalschutzes und eventuell beste- an den energiesparenden Wärmeschutz bei
standsschutz, wenn: hender Gestaltungssatzungen berück- Maßnahmen im Gebäudebestand gemäß

3
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:46 Uhr Seite 4

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Tabelle 2.1 Mindestwerte für Wärmedurchlasswiderstände von Bauteilen gemäß DIN 4108-2:2001 Tabelle 2.2 Höchstwerte der Wärmedurchgangs-
koeffizienten bei erstmaligem Einbau, Ersatz und
Bauteil Wärmedurchlass- Erneuerung von Bauteilen
widerstand
R [m2·K/W] Bauteil Anforde- Anforde- Anforde-
Außenwände 1,20 rungen rungen rungen
nach nach nach
Wohnungstrennwände 0,07
EnEV WSVO WSVO
Treppenraumwände zu Treppen- wesentlich niedrigeren 0,25 2002 1995 1984
räumen mit Innentemperaturen, θi ≤10°C umax1) in kmax in kmax in
Innentemperaturen θi >10°C 0,07 W/(m2.K) W/(m2.K) W/(m2.K)
Wohnungstrenndecken allgemein 0,35 Außenwände
allgemein 0,45 0,50 0,60
in zentralbeheizten Büro- 0,17
abhängig von
gebäuden
Baumaßnahme 0,35 0,40
Unterer Abschluss nicht unter- unmittelbar an das Erdreich flächenbezogene 0,90
Außenliegende Doppel-
kellerter Aufenthaltsräume grenzend Gesamtmasse
Fenster, Fenster- 1,7 2) 1,8 oder
über nicht belüftetem ≥ 100 kg/m2
türen, Dachflächen- Isolierver-
Hohlraum fenster glasung
Decken unter nicht ausgebauten Verglasungen 1,5 3) –
Dachräumen etc. Vorhangfassaden 1,9 4) –
Kellerdecken Außenliegende
Decken (auch Dächer), die nach unten, gegen Garagen, 1,75 Fenster, Fenster-
Aufenthaltsräume gegen die Durchfahrten etc. türen, Dachflächen- 2,0 2) – –
Außenluft abgrenzen fenster mit Sonder-
nach oben, Dächer, Decken 1,20
verglasungen
unter Terrassen etc.
Sonderverglasungen 1,6 3) – –
Außenwände, Decken unter nicht flächenbezogene 1,75
Vorhangfassaden 2,3 4) – –
ausgebauten Dachräumen, Dächer Gesamtmasse zusätzlich im
mit Sonder-
< 100 kg/m2 Mittel R ≥ 1,0
verglasungen
Decken, Dächer 0,30 0,30 0,45
und Dachschrägen
Dächer 0,25
der EnEV 2002 [EnEV 2002], der Wärme- • die Maßnahme übersteigt 20 % der je- Decken und Wände 0,40 0,50 0,70
schutzverordnung 1995 [WSVO 1995] und weiligen Bauteilfläche bei Außenwänden, gegen unbeheizte
der Wärmeschutzverordnung 1984 [WSVO außenliegenden Fenstern, Fenstertüren Räume oder Erdreich 0,50 0,50
1982] findet sich in Tabelle 2.2. und Dachflächenfenstern, 1) Wärmedurchgangskoeffizient des Bauteils unter
Gemäß EnEV 2002 sind folgende Kriterien • bei einer Erweiterung des beheizten Ge- Berücksichtigung der neuen und der vorhandenen
zu beachten: bäudevolumens um zusammenhängend Bauteilschichten; für die Berechnung opaker Bauteile
mindestens 30 m3 sind für ist DIN EN ISO 6946:1996-11 zu verwenden.
2) Wärmedurchgangskoeffizient des Fensters;
den neuen Gebäudeteil die
technischen Produkt-Spezifikationen zu entnehmen
Anforderungen an zu errich- oder nach DIN EN ISO 10077-1:2000-11 zu ermit-
tende Gebäude einzuhalten, teln.
3) Wärmedurchgangskoeffizient der Verglasung;
• alternativ zum Nachweis
technischen Produkt-Spezifikationen zu entnehmen
einzelner Bauteile gilt die oder nach DIN EN 673:2000-1 zu ermitteln.
Anforderung als erfüllt, 4) Wärmedurchgangskoeffizient der Vorhangfassade;

wenn das geänderte nach anerkannten Regeln der Technik zu ermitteln.


Gebäude insgesamt den
jeweiligen Höchstwert für
zu errichtende Gebäude pflichtung, den Wärmeschutz von Ge-
um nicht mehr als 40 bäuden und die Wärmeverteilung sowie die
vom Hundert überschrei- Effizienz der Wärmeerzeugung im Bestand
tet. zu verbessern. Es ist eine Nachrüstpflicht
Darüber hinaus sind detail- in die Verordnung aufgenommen worden,
lierte Anforderungen bei die:
Änderung von Bauteilen • eine Erneuerung von Heizkesseln abhän-
bestehender Gebäude ge- gig vom Tag des Einbaus, der Art der
mäß Anhang 3 der Ver- Heizungsanlage sowie des Betriebs-
ordnung zu beachten. zustands in bestimmten Fällen vor-
Die Anforderungen der schreibt,
EnEV 2002 sind beispiels- • eine Dämmung von zugänglichen unge-
weise dann einzuhalten, dämmten Heizungsrohren einfordert,
wenn der Wetterschutz • eine Dämmung zugänglicher oberster
einer Außenwand bei mehr Geschossdecken unter unbeheizten
als 20 % der Bauteilfläche Dachräumen vorschreibt.
Modernisiertes Einfamilienhaus in Mischbauweise
erneuert wird. Eine Ausnahme von dieser Verpflichtung gibt
(Untergeschoss Massiv-, Obergeschoss Fachwerkbauweise), in den dreißiger
Jahren des 20. Jahrhunderts errichtet (Neustadt Weinstraße) Auf Grund der Verordnung es lediglich bei Wohngebäuden mit nicht
Foto: Dipl.-Ing. Thomas Strauß gibt es erstmalig die Ver- mehr als zwei Wohnungen, von denen zum

4
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:46 Uhr Seite 5

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Tabelle 2.3 Anforderungen an den Mindestwärmeschutz gemäß DIN 4108 [DIN 4108 52x:1952]; Tabelle 2.5 Schalldämmanforderungen bei Mehr-
[DIN 4108 52xx:1952]; [DIN 4108:1960]; [DIN 4108:1969]; [DIN 4108-2:1981]. Bei Angaben von zwei Werten ist familienhäusern, Doppel- und Reihenhäusern und
der linke Wert im Mittel und der rechte Wert an der ungünstigsten Stelle einzuhalten. Zwei-Familienhäusern, exemplarisch für die Bauteile
Trennwand, Trenndecke und Treppe, die Anforde-
rungen wurden auf die derzeit gültigen Messgrößen
Bauteil DIN 4108- DIN 4108:1969 DIN 4108:1960, ’52xx, ’52x
R’w und L’n,w umgerechnet.
2:1981
Durchlass- Durchlasswiderstand 1/Λ Durchlasswiderstand 1/Λ
widerstand [m2.K/W] [m2.K/W] DIN 4109:1989 DIN 4109:1962
1/Λ Wärmedämmgebiete Wärmedämmgebiete Mehrfamilienhaus
[m2.K/W] I II III I II III
Wohnungs- R’w ≥ 53 dB R’w ≥ 52 dB
Außenwände 0,55/0,47 0,39 0,47 0,56 0,39 0,47 0,56
trennwand
Wohnungstrennwände
– nicht zentralbeheizt 0,25 0,26 Wohnungs- R’w ≥ 54 dB R’w ≥ 52 dB
– zentralbeheizt 0,07 0,06 0,26 0,26 0,34 trenndecke
Treppenraumwände 0,25 0,26 Luftschall
Wohnungstrenn- Wohnungs- L’n,w ≤ 53 dB L’n,w ≤ 60 dB
decken und Wände trenndecke
zwischen fremden Trittschall
Arbeitsräumen
Treppenläufe L’n,w ≤ 58 dB Keine
– allgemein 0,35
und Podeste Anforderung
– nicht zentralbeheizt 0,34 0,47/0,34
– zentralbeheizt 0,17 0,17 Zweifamilienhaus
Unterer Abschluss Wohnungs- R’w ≥ 53 dB R’w ≥ 52 dB
nicht unterkellerter trennwand
Aufenthaltsräume
Wohnungs- R’w ≥ 52 dB R’w ≥ 52 dB
– unmittelbar an das
trenndecke
Erdreich grenzend 0,90 0,86
Luftschall
– über nicht belüftetem
Hohlraum Wohnungs- L’n,w ≤ 53 dB L’n,w ≤ 60 dB
Decken unter nicht trenndecke
ausgebauten Trittschall
Dachräumen etc. 0,90/0,45 0,65/0,43 0,47/0,34 Treppenläufe Keine Keine
Kellerdecken 0,65/0,43 und Podeste Anforderung Anforderung
Decken (auch Dächer),
Doppel- / Reihenhaus
die Aufenthaltsräume
gegen die Außenluft Haus- R’w ≥ 57 dB R’w ≥ 55 dB
abgrenzen trennwand
– nach unten 1,75/1,30 1,29/0,95 1,51/1,12 1,72/1,29 1,29/0,95 1,51/1,12 1,72/1,29 Decke L’n,w ≤ 48 dB L’n,w ≤ 60 dB
– nach oben 1,10/0,80 1,08/0,77 0,56/0,39 0,56/0,47 0,56/0,56 Trittschall,
horizontal und
diagonal

Zeitpunkt des Inkrafttretens der Verordnung gen, müssen entsprechend den gesetzlichen Treppe L’n,w ≤ 53 dB Keine
Trittschall, Anforderung
eine der Eigentümer selbst bewohnt. Wich- Anforderungen zum Zeitpunkt der Gebäude- horizontal und
tig in diesem Zusammenhang ist, dass bei erstellung bewertet werden. Ein Überblick diagonal
einem Eigentümerwechsel die Maßnahme über die Entwicklung des Mindestwärme-
innerhalb von zwei Jahren durchzuführen ist. schutzes in den vergangenen Jahren ist in
Eine weitere Forderung besagt, dass durch den Tabellen 2.3 und 2.4 wiedergegeben.
Modernisierungsmaßnahmen Bauteile in
Bezug auf ihren Wärmeschutz nicht ver- 2.4.2 Schallschutz
schlechtert werden dürfen. Als technische Regeln für den Schallschutz
Baumaßnahmen, die nicht den wärmetech- sind zur Zeit die Normen DIN 4109 [DIN
nischen Anforderungen gemäß EnEV 2002 4109:1989] und Beiblatt 1 zur DIN 4109
und zusätzlich dem Bestandsschutz unterlie- [DIN 4109/Bbl1:1989] vom November 1989

Tabelle 2.4 Anforderungen an den Mindestwärmeschutz gemäß DIN 4108 [DIN 4108 52x:1952];
[DIN 4108 52xx:1952]; [DIN 4108:1960]; [DIN 4108:1969]; [DIN 4108-2:1981] für leichte Bauteile, flächen-
bezogene Masse ≤ 300 kg/m2

Flächenbezogene DIN 4108-2:2001 DIN 4108-2:1981 DIN 4108:1969


Masse 1) DIN 4108:1960, ’52xx, ’52x
Durchlasswiderstand R Durchlasswiderstand 1/Λ Durchlasswiderstand 1/Λ
[kg/m2] [m2.K/W] [m2.K/W] [m2.K/W]
Wärmedämmgebiete
I II III
0 1,75
20 flächenbezogene 1,40 1,12 1,59 2,24
50 Gesamtmasse 1,10 0,86 1,20 1,72
100 unter 100 kg/m2 0,80 0,60 0,82 1,12
150 0,65 0,47 0,56 0,77
R = 1,75 m2.K/W
200 0,60 0,43 0,52 0,65
im Mittel R ≥ 1,0 m2.K/W
300 0,55 0,39 0,47 0,56
1) – der raumseitigen Bauteilschichten (Ausgabe 1981; 3. Spalte) Holzskelettbau von 1890
– der Gesamtkonstruktion (Ausgabe 1960. ’52; 4. Spalte) Foto: Prof. Dr.-Ing. W. Rug

5
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:46 Uhr Seite 6

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

eingeführt (siehe auch Tabelle 2.5 mit An- Brandschutzkonzepten kann die in den können oder besonders niedrige Tragfähig-
gaben für die Normfassungen 1989 und Bauordnungen bisher nicht berücksichtigte keiten bei der Tragwerksplanung zu berück-
1962). Empfehlungen für den erhöhten Anlagentechnik wie z.B. Rauchmelder und sichtigen sind. Abweichungen von den
Schallschutz und für einen Schallschutz im Sprinkleranlagen eingesetzt werden. Bauliche Normen sind im Einzelfall mit Zustimmung
eigenen Wohn- und Arbeitsbereich werden und technische Maßnahmen werden in der zuständigen Bauaufsichtsbehörde mög-
zukünftig im Teil 10 der DIN 4109 [E DIN Abstimmung mit einem Rettungskonzept lich. In einigen Bundesländern gibt es schon
4109-10:2000] geregelt. Wenn kein Be- als Gesamtmaßnahme erarbeitet. behördlich zugelassene Abweichungen. So
standsschutz vorliegt, gelten diese Normen. wurde zum Beispiel in Berlin der zulässige
Für die Definition der bauakustischen Mess- 2.5 Tragfähigkeit/ Grenzwert für die Durchbiegung von Decken-
größen für die Luft- und Trittschall-Däm- Gebrauchstauglichkeit balken im Altbau von L/300 auf L/200 an-
mung wird auf Abschnitt 3.2.2 und die ent- Gemäß Bauordnungen der Länder darf auch gehoben [SenBauWohnen 1990]. Können
sprechenden Publikationen des INFORMA- bei Änderungen und Erhaltungsmaßnahmen die Forderungen der Norm nicht erfüllt
TIONSDIENST HOLZ [hh 3/3/1], [hh 3/3/3] an bestehenden Gebäuden die Sicherheit werden, sollte generell von der Möglichkeit
sowie auf die Normen [DIN 4109:1989] und der Menschen nicht beeinträchtigt werden. der Abweichung im Einzelfall Gebrauch ge-
[DIN EN ISO 140:1998] verwiesen. Es ist zu Bei der Durchführung von Modernisierungs- macht werden.
beachten, dass die Schalldämmwerte der maßnahmen kann es erforderlich werden,
verschiedenen Bauteile im eingebauten Zu- die Tragfähigkeit und Gebrauchstauglichkeit
stand unter Berücksichtigung der bauüb- der vorhandenen Holzbauteile und Verbin- 3. Bauzustandsanalyse –
lichen Nebenwege (z.B. Flankenübertragung) dungen nachzuweisen. Nach dem Bau- Bewertung der Bausubstanz
erreicht werden müssen (Kennzeichnung gesetz ist der mit der Beurteilung der Trag-
durch einen Hochstrich am R und L). Der sicherheit beauftragte Ingenieur verpflich- 3.1 Methodik
Nachweis einer ausreichenden Schalldäm- tet, die bauaufsichtlich eingeführten Be- Die Modernisierung von Altbauten erfordert
mung kann wegen der Vielfältigkeit der rechnungs- und Bemessungsnormen ein- viel Erfahrung im Umgang mit der histori-
Konstruktionen und des Erhaltungszustands zuhalten. Für den Holzbau sind dies die schen Bausubstanz. (s. Bild 3.1).
in den meisten Fällen nur mittels einer Schall- DIN 1052, T1 bis T3 (Ausgabe 1988 mit
dämmprüfung am Bau (einer sogenannten Änderung 1 von 1996) oder die DIN V ENV
Güteprüfung nach DIN 4109) erfolgen. 1995-1-1 (EC 5 mit Nationalem Anwen- Historische Bauweise
Kultur-, Bau- und Nutzungsgeschichte
Hierfür gibt es in Deutschland sachverstän- dungsdokument) und die DIN 4074:1989. Bautechnik
dige Prüfstellen, die in einem Verzeichnis Diese sind aber ausschließlich für Neubau- Bauweise
beim Verband der Materialprüfämter e.V., ten konzipiert. Ihre Anwendung kann u.U. Baukonstruktion
Verbindungen
VMPA, geführt werden [Verzeichnis o.J.]. zu Fehlinterpretationen der Sicherheit der
Konstruktionsprinzipien
In Einzelfällen kann bei genauer Kenntnis untersuchten Tragwerkselemente der Alt-
der Bauteile auch ein Nachweis über die bausubstanz führen. Zum Beispiel liegt die
Beispielsammlung des Bbl. 1 zur DIN 4109 Festigkeit von Altholz im Bereich der Festig- (Altbau-) Architekt
[DIN 4109/Bbl1:1989] möglich sein. keit von neuem Holz (siehe Untersuchungen (Holzbau-) Tragwerksplaner
Denkmalpfleger
von [Rug, Seemann 1989] und [Ehlbeck,
Holzschutzsachverständiger
2.4.3 Brandschutz Görlacher 1987]). Die Anwendung der Norm- Spezialist
Geht der baurechtliche Bestandsschutz auf- werte der Festigkeiten in der DIN 1052 ist
grund der Umbaumaßnahmen bzw. Um- jedoch an die Durchführung einer Festig-
nutzung verloren, gelten die Anforderun- keitssortierung gebunden. Diese unterbleibt Bauart- und baustofftypische Eigenschaften
gen an Bauteile der Landesbauordnungen häufig im Altbau, zum Beispiel wegen der und Wirkungsmechanismen,
Wirksamkeit der Verbindungen
(LBO) und die Sonderverordnungen für Ge- verdeckten Lage von Deckenbalken. Damit
bäude oder Räume mit besonderer Art und wird überhaupt nicht untersucht, ob nicht
Nutzung. Sind bei älteren Gebäuden die höhere Tragfähigkeiten genutzt werden Bild 3.1 Kenntnisspektrum bei historischen Bauweisen
geltenden baurechtlichen Anforderungen
nur mit erheblichem Aufwand zu erfüllen, 4, 10
13
ist abzuwägen, ob ein vorbeugender bau- 13
9 1
licher Brandschutz durch Ertüchtigung der 3
Bauteile gemäß geltender Vorschriften er-
10
folgt oder die Schutzziele durch andere 3, 4
12 9
Maßnahmen erreicht werden können. 3 11
11
8
Das individuelle Brandschutzkonzept
11 7
Statt eines Brandschutznachweises „nach 2
3
Liste“, also dem Umsetzen von Anforderun- 3 2
1
gen der Landesbauordnungen, kann in Ab- 1 2 5 5 11 6
stimmung mit Feuerwehr, Bauaufsicht und 7, 8 11

Bauherrschaft bzw. Nutzer ein individuelles a) Mehrstöckige Wohnbauten b) Fachwerkhäuser


Brandschutzkonzept erarbeitet werden. 1: Keller; 2: Sockel; 3: Deckenkonstruktion; 4: Dachkonstruktion; 5: Fachwerkhölzer;
Dieses Konzept muss die grundsätzlichen 6: Gefache; 7: Treppen; 8: Innenwände; 9: Dachentwässerung; 10: Dacheindeckung; 11: Fenster/Türen;
12: Fassade/Außenputz; 13: Schornsteine
Anforderungen an den passiven und aktiven
Brandschutz sicherstellen. Im Rahmen von Bild 3.2 Typische Schadensschwerpunkte an Gebäuden nach [Lißner, Rug 2000]

6
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:46 Uhr Seite 7

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Bei Modernisierungen sind gleichzeitig auch Eine fundierte Prüfung des Bauzustandes Grundsätzlich lässt sich der Modernisie-
Forderungen des Bauherrn nach Nutzungs- hilft in der Planungsphase Zeit und Geld zu rungsumfang nur durch eine umfassende
bedingungen, die den heutigen Lebens- sparen, weil ein umfassender und detaillier- Funktionsfähigkeitsprüfung der bestehen-
ansprüchen genügen müssen, zu berück- ter Überblick über die vorgefundenen Bau- den Bauteile exakt bestimmen. Für Holz-
sichtigen. Die wesentlichen Konfliktebenen mängel und deren Ursachen gegeben wird. konstruktionen gilt das in Bild 3.3 ange-
ergeben sich aus der gegebenen Bau- und Außerdem werden Aussagen zur bauphysi- gebene Ablaufschema. Eine weitere Detail-
Konstruktionsweise, dem Erhaltungszustand kalischen Funktionsfähigkeit und zur Trag- lierung des Ablaufs von Sanierungsmaß-
und der Verwendbarkeit dieser Bauweisen und Nutzungsfähigkeit der vorhandenen nahmen kann [Becker, Tichelmann 1997]
unter dem Aspekt der vollständigen Reali- Konstruktion getroffen und eventuell Va- entnommen werden.
sierung moderner Nutzeransprüche. Die riantenuntersuchungen zur Instandsetzung,
Kenntnis der bautechnischen Eigenschaften Verstärkung bzw. Erhaltung unter Berück-
der vorgefundenen Bauweisen ist äußerst sichtigung der künftigen Nutzung durchge- 3.2 Grundlagen
wichtig bei der Bewertung der Erhaltungs- führt.
und Instandsetzungswürdigkeit einer Kons- Bevor der Architekt oder Bauherr an den 3.2.1 Wärme- und Feuchteschutz
truktion. Ziel einer Schadensanalyse ist es, Tragwerksplaner oder andere Fachleute Mängel beim Wärmeschutz machen sich im
das tatsächliche Ausmaß einer Schädigung einen Auftrag erteilt, sollte er dem Ratschlag wesentlichen durch Feuchteschäden be-
festzustellen, die Schadensursachen zu er- von Mönck in [Mönck 1999] folgen: merkbar. Kritisch in Bezug auf die Verbesse-
kennen und Wege zur Schadensbehebung „Es gibt im Regelfall mehrere Möglichkeiten, rung des Wärmeschutzes sind Bauteilan-
aufzuzeigen. um den Schaden oder die Schäden zu be- schlüsse, da in diesen Bereichen häufig eine
Ein erfahrener Fachmann kennt daher für heben. Es ist immer lohnenswert, mehrere optimale Lösung nicht mehr erreicht wer-
sein systematisches Vorgehen die Verteilung Varianten auszuarbeiten und miteinander den kann. Ungeeignete Dämm-Maßnah-
typischer Schädigungen an Gebäuden nach bestimmten Kriterien, z.B. Kosten, men können wirkungslos sein oder sogar
(s. Bild 3.2) und er untersucht sehr gründ- Technologie, Tragfähigkeit, örtliche Bedin- eine Verschlechterung der Situation hervor-
lich das Gebäude oder die Konstruktion gungen, Aussehen zu vergleichen.“ rufen. Aus der vermeintlichen Verbesserung
nach Indikatoren für mögliche Schädigun-
gen. Je nach Aufgabenstellung, Schadens-
Funktionsfähigkeitsprüfung an Holzkonstruktionen
bild und Schadensumfang sowie Denkmal-
würdigkeit wird der mit der Planung beauf- ja nein
Bauteile / Verbindungen Bauteil / Konstruktion Bauteile / Verbindungen
tragte Architekt oder Ingenieur weitere Spe-


tragend tragend / aussteifend? nicht tragend
zialisten (z.B. Holzschutzsachverständige, evtl. notwendige Funktions-
altbauerfahrene Tragwerksplaner bzw. Bau- fähigkeitsprüfungen sind nicht
physiker) zu Rate ziehen. Die Ausführung Gegenstand dieser Schrift
der Arbeiten soll stets qualitätsgeprüften ▼
Ermittlung der Beanspruchbarkeit Erfüllt das Bauteil / die Konstruktion
Firmen übertragen werden. Für den Holz- der Bauteile / Verbindungen ▼ die gestellten Anforderungen?
bau sind dies die im Verband der Restaura-
toren im Zimmererhandwerk e.V., Stuttgart ▼ ▼
Annahme zulässiger oder charakteristischer Gestaltung
zusammengefassten Firmen (Kontakt über Festigkeits- und Formänderungswerte Ortssatzung, Bauordnung
www.restauratoren-verband.de). In bestimm- – Festigkeitssortierung visuell (DIN 4074) Denkmalschutz
ten Fällen kann das exakte Schadensausmaß – ggf. weitergehende Ermittlung von Holzeigenschaften
(Rohdichte, E-Modul mit speziellen Prüfmethoden
oder die Schadensart nur über Spezialunter-
im Labor oder in-situ – siehe Tabelle 3.1) ▼
suchungen, ausgeführt von entsprechenden Holzschutz
Sachverständigen, festgestellt werden. ▼ DIN 68800
Standsicherheits- und Gebrauchstauglichkeitsnachweis
Hierzu zählen beispielsweise die Erfassung
äußerlich nicht sichtbarer Kernfäule mittels
der Bauteile und Verbindungen ▼
Wärme- / Feuchteschutz
Bohrwiderstandsmessung oder die Beurtei- ▼ DIN 4108, EnEV 2002
1. Ermittlung des Kraftflusses und realistische
lung des Einbauzustandes verdeckt liegen-
Annahme des zutreffenden statischen Systems
der Verbindungsmittel mittels Röntgenver- 2. Wahl verträglicher Lastannahmen (DIN 1055, EC 1) ▼
Brandschutz
fahren. Die Tabelle 3.1 (Seite 8) gibt einen 3. Tragfähigkeitsnachweis (DIN 1052, EC 5 T 1-1)
DIN 4102, EC 5 T 1-2
zusammenfassenden Überblick über Mess- 4. Anwendung neuer Forschungsergebnisse

und Prüfmethoden bei der Beurteilung ▼ ▼


von verbauten Holzbauteilen (siehe auch Werden an das Bauteil / die Konstruktion weitergehende ja Schallschutz
[Görlacher 1999], [Lißner, Rug 2000]). Anforderungen gestellt? DIN 4109

Ein methodisches Vorgehen bei der Bauzu- nein



standsanalyse an Altbauten hat sich in der Funktionsfähigkeit erfüllt?
Praxis bewährt. Im wesentlichen sind dabei ja nein
vier Arbeitsschritte zu bewältigen:
▼ ▼
Erarbeitung von Instandsetzungs-
• Erfassung des Bauzustandes, Prüfung der Funktionsfähigkeit abgeschlossen und Sanierungsmaßnahmen (Wieder-
• Ermittlung von Schadensursachen herstellung der Gebrauchs- und
Funktionsfähigkeit)
(sofern Schäden vorhanden),
• Bewertung des Bauzustandes,
• Festlegung bautechnischer Maß- Bild 3.3 Ablaufschema zur Prüfung der Funktionsfähigkeit an Holzkonstruktionen in Altbauten
nahmen. (nach [Becker, Tichelmann 1997], [Lißner, Rug 2000])

7
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 8

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Tabelle 3.1 Zusammenstellung verschiedener Verfahren zur Materialbewertung von Altholz [Lißner, Rug 2000] einer Unterschreitung der Taupunkttempe-
ratur zur Bildung von flüssigem Wasser
Untersuchungsziel visuelle Fest- biolo- Feuch- Roh- Festig- Bestim- aggres- An- innerhalb von Bauteilen und damit zu
Ein- stel- gische tigkeit dichte keit mung sive wen- Feuchteschäden, die die Bausubstanz ge-
schät- lung Schäd- pH- Medien dung
Verfahren zung Holzart linge Wert fährden können. Auch ohne Risse und
ZERSTÖREND:
Fugen in der Gebäudehülle dringt Wasser-
dampf aus der Raumluft in Folge von Diffu-
DIN 52180 bis 52192,
DIN EN 323, 384, 408
■ • ■ ■ ■ ■ ■ ■ L
sionsvorgängen in die Bauteile ein. Durch
ZERSTÖRUNGSARM: einen geeigneten Schichtaufbau wird die
Anreicherung von Bauteilen mit flüssigem
Stechprobe • ■ ■ ■ L/B
Wasser verhindert.
Endoskopietechnik ■ ■ • ■ • B
Fehler bei der Planung und Ausführung der
Dynstatverfahren ■ ■➁ ■ L
nach TGL 25106 Blatt 9 Luftdichtheit der Gebäudehülle können die
Pilodynverfahren ■ ■ • ■ B folgenden Konsequenzen nach sich ziehen:
Bohrkerne • ■ ■ ■ ■ ■➂ ■➀ • L • Zugluft an windreichen Tagen
Bohrwiderstandsmessung ■ • ■ ■ • B • Feuchteschäden, wenn Raumluft durch
ZERSTÖRUNGSFREI: Fehlstellen in Bauteile einströmen kann
und Tauwasser ausfällt. Gefahr von
Klangprobe,
visuelle Einschätzung
• ■ ■ ■ ■ L/B
Schimmelpilzbildung!
Ultraschall- ■ ■ B/L • hohe Wärmeverluste durch einen un-
Laufzeitmessung kontrollierten Luftaustausch
Röntgenverfahren ■ B • die gewünschte Raumlufttemperatur
Thermografie ➃ ■ B kann an windreichen Tagen nicht er-
reicht werden.
➀ nur im Zusammenhang mit Bohrkernentnahme ■ gut geeignet
Konstruktive Möglichkeiten zur Verbesse-
➁ Biegung
➂ Druck
•■geeignet
wenig geeignet rung der Luftdichtheit von Bauteilen müs-
➃ qualifiziertes Verfahren zur Bewertung des Wärmeschutzes und zur L Labor sen im Einzelfall geprüft werden. Häufig
Lokalisierung von verdeckten Fachwerkhölzern (s. auch Abschnitt 3.2.1) B Baustelle werden nur einzelne Bauteile (z.B. Fenster)
ausgetauscht, was unter Umständen zu
Problemen führen kann. Beispiele für geeig-
resultiert dann ein erneuter Feuchteschaden. recht gesicherte Bauteilanschlüsse, beispiels- nete Materialien für die Luftdichtheitsebene
Eine umfassende Untersuchung von Wärme- weise Folienüberlappungen oder Fenster- und luftdichte Ausführungen von Anschluss-
brücken mit Hinweisen zu wärmetechnisch anschlüsse, führen zu einer Durchströmung details können [DIN 4108-7:2001] entnom-
günstigen Lösungen kann beispielsweise der Konstruktion. Auf diese Weise kann men werden.
[Hauser, Stiegel 1992], [Hauser, Stiegel 1996], wesentlich mehr Wärme verloren gehen, als Hinweise auf den Zustand der Gebäude-
[Hauser, Stiegel 2002] entnommen werden. durch die Transmissionswärmeverluste der hülle liefern Thermografieaufnahmen und
Lag der Schwerpunkt von Umbaumaßnah- Außenbauteile [Hauser, Maas 1992]. Die Blower-Door-Messungen. Mit Thermografie-
men bisher bei der Verbesserung des Wär- Konsequenzen reichen jedoch noch weiter. aufnahmen werden Oberflächentemperatu-
meschutzes der Bauteile, so kommt heute Bei einer Durchströmung (Konvektion) von ren zur Lokalisierung von Wärmebrücken
der „Luftdichtheit“ der Gebäudehülle eine Fugen von innen nach außen führt der in gemessen. Blower-Door-Messungen ermög-
ebenso große Bedeutung zu. Nicht fachge- der Raumluft enthaltene Wasserdampf bei lichen die Überprüfung der Luftdichtheit
der Gebäudehülle und in Kombination mit
Anemometersonden das Auffinden von
Leckagen.

3.2.2 Schallschutz
In der Bauakustik werden unterschieden:
a) Luftschall (= Geräusche verursacht durch
Sprache, Musik, Lärm, etc.), beschrieben
durch das bewertete Schalldämm-Maß
Rw bzw. R’w, und
b) Trittschall (= Geräusche verursacht durch
Geh- und Trittgeräusche, Stühlerücken,
etc.), beschrieben durch den bewerteten
Norm-Trittschallpegel Ln,w bzw. L’n,w.
Zum Strich am R und L siehe unten. Je grö-
ßer die Zahlenwerte Rw bzw. R’w desto bes-
ser die Luftschalldämmung, je niedriger der
Zahlenwert Ln,w bzw. L‘n,w desto besser die
Trittschalldämmung.
Sanierung eines Hauses vorher nachher Für die Schallschutz-Planung im Altbau wird
Fotos: Arbeitsgemeinschaft Holz e.V. die Hilfe eines Bauakustikers zur Schadens-

8
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 9

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

analyse und zur Erarbeitung von wirtschaft- Mineralfaser eingesetzt. In vielen Fällen kön- Brandschutzplanung im Altbau
lich vertretbaren Sanierungskonzepten nen auch andere Dämmstoffe eingesetzt Ein Planungsablauf zur brandschutztechni-
empfohlen. werden, ohne dass sich die bauphysikali- schen Ertüchtigung im Rahmen einer Alt-
Bei der Planung von Verbesserungen schen Eigenschaften verschlechtern. Es ist baumodernisierung oder -umnutzung ist in
kommt erschwerend hinzu, dass der Schall auf jeden Fall zu beachten, dass hier ge- Tabelle 3.2 dargestellt.
nicht nur über das Trennbauteil, sondern normte Dämmstoffe (z.B. Kokosfaserdämm- Anhand der Bauzustandsanalyse, der ge-
auch über flankierende Bauteile übertragen platten nach DIN V 18165-1:2002 und wünschten Umbaumaßnahmen und eines
werden kann. Deshalb dürfen bei der Sanie- DIN 18165-2:2001 oder Holzfaserdämm- Abgleichs mit den baurechtlichen Anforde-
rung die Flankenbauteile nicht vergessen platten nach DIN 68755-1:2000 und rungen an das Gebäude kann festgestellt
werden. Die Schalldämmung inklusive Flan- DIN 68755-2:2000) oder Dämmstoffe mit werden, was geändert werden soll, was
kenübertragung wird durch einen Strich am einer bauaufsichtlichen Zulassung einge- geändert werden muss und was nicht ge-
R bzw. L gekennzeichnet. setzt werden, siehe auch [hh 4/5/1]. Die ändert werden darf. Dabei werden oft Dis-
In der Bauakustik wird daher bei den Mess- bauphysikalischen Kenndaten zum Wärme-, krepanzen zwischen den gestellten Anfor-
größen unterschieden – mit oder ohne Flan- Schall- und Brandschutz sind von den jewei- derungen und den geltenden Bauordnun-
kenübertragung: ligen Herstellern zu erfragen. Im Zweifelsfall gen und Richtlinien deutlich. Außerdem
• Rw, Ln,w: bewertetes Schalldämm-Maß sollten die Konstruktionen jedoch von einem wird erkannt, welche Ertüchtigungsmaß-
und bewerteter Norm-Trittschallpegel Fachmann geprüft werden. nahmen mit vertretbarem Aufwand durch-
ohne Flankenübertragung (nur direkt geführt werden können.
übertragener Schall, Übertragungsweg 3.2.3 Brandschutz Darüber hinaus muss die Brandschutzpla-
Dd) Für die Bewertung der Bausubstanz und die nung mit den statischen Anforderungen
• R‘w, L‘n,w: bewertetes Schalldämm-Maß darauffolgende Festlegung der bautechni- bzw. Möglichkeiten und den bauphysikali-
und bewerteter Norm-Trittschallpegel schen Maßnahmen müssen die grundsätz-
inklusive Flankenübertragung (direkt über- lichen Ziele des Brandschutzes bekannt sein. Tabelle 3.2 Planungsablauf zur Erarbeitung von
tragener Schall, Übertragungsweg Dd, und Diese umfassen im wesentlichen drei Brandschutzmaßnahmen im Altbaubestand
Flankenschall, Übertragungswege Df, Ff, Fd). Aspekte:
1. Baurechtliche Bewertung des Gebäudes
In alten Normen und Veröffentlichungen 1. Personensicherheit • Art des Gebäudes
werden Ergebnisse zum Teil in veralteten 2. Sachwertschutz (Objektschutz, • Geschosszahl, Nutzungseinheiten
Messgrößen angegeben, jeweils mit und Unternehmensschutz/-sicherheit) • Gebäudeklasse nach LBO
• Gebäudeabschnitte
ohne Strich: 3. Umweltschutz. • Gebäude besonderer Art und Nutzung
Luftschallschutz: Die Grundlagen des Brandschutzes sind in • Grenzabstände, Grenzbebauung
• Luftschallschutzmaß LSM: [hh 3/4/1] ausführlich erläutert. 2. Feststellen der Anforderungen
• Liegt Bestandsschutz vor?
Rw = LSM + 52 dB
• Ist der Denkmalschutz maßgebend?
• mittleres Schalldämm-Maß: Vorbeugender baulicher Brandschutz • Anforderungen an Bauteile nach LBO
Rm ≈ Rw – 2 dB * Bei der Altbauertüchtigung bezieht sich der • Anforderungen gemäß Sonderbauverordnungen
Trittschallschutz: vorbeugende Brandschutz fast ausschließlich und -richtlinien
3. Bauzustandsanalyse
• Trittschallschutzmaß TSM: auf bauliche und technische Maßnahmen • Aufnahme der Gebäudesubstanz, Bauteil-
Ln,w ≈ 63 dB – TSM an der Gebäudesubstanz. Gebäudeausdeh- aufbauten
* das Rm wurde speziell bei Fenstern ver- nung, Abstände zu Nachbargebäuden und • Raumaufteilung, vorhandene Flucht- und
wendet, weil die LSM-Werte von Fenstern die Zugänglichkeit für die Feuerwehr sind Rettungswege
• Überprüfung von Grenzabständen, Nachbar-
negativ sind, d.h. bei –10 bis –20 dB liegen. im Regelfall bereits festgelegt. Der Einfluss bebauung
auf Flucht- und Rettungswege ist gering. 4. Bewertung der Bausubstanz
Dämmstoffe zur Schalldämmung Bei Nutzungsänderung muss anhand der • Prüfung hinsichtlich der brandschutztechnischen
Anforderungen
In den meisten Bauteilen werden zur Wärme- baulichen Gegebenheiten festgestellt wer-
• Abstimmung mit Statik, Wärme- und Feuchte-
oder Schalldämmung Dämmplatten aus den, ob die Substanz hierfür geeignet ist schutz, Schallschutz
bzw. ob sich die Substanz • Aufdecken von Defiziten
mit vertretbarem Aufwand 5. Ertüchtigungsmaßnahmen planen,
ggf. Kompensation von Defiziten
den neuen Gegebenheiten • Bauteile definieren
anpassen lässt. • Rettungswege planen
• Gebäude- bzw. Brandabschnitte einteilen
• Einrichtungen für die Feuerwehr herstellen
Organisatorischer
• ggf. Einplanen von Anlagentechnik wie z.B.
Brandschutz Rauchmelder, RWA-Anlagen, Sprinkleranlagen
Eine ergänzende Maß- • ggf. zusätzliche Fluchtmöglichkeiten schaffen
nahme zur Erfüllung der 6. Individuelles Brandschutzkonzept abstimmen
Abstimmung der Kompensierungsmaßnahmen, des
Schutzziele ist der organi- Rettungskonzepts und des Brandschutzkonzepts
satorische Brandschutz, mit
der es im Brandfall ermög- • zuständigem Bauamt, Bauaufsicht
licht, effektiv auf einen • Feuerwehr
• beteiligten Fachplanern
Entstehungsbrand zu • Bauherrschaft, Nutzern
reagieren und Maßnah- • Schadenversicherern.
a) Luftschall b) Trittschall
men zu treffen, die eine
Eine Checkliste zur Brandschutzplanung ist in Form
Bild 3.4 Flankenübertragung: Schallübertragungswege bei Luft- und Tritt- schnelle Rettung der An-
eines Ablaufplans in [hh 3/4/1] enthalten.
schallübertragung wesenden sicherstellen.

9
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 10

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

schen Randbedingungen abgestimmt wer- Zur orientierenden Ortung der Quelle Je nach Aufbau werden bewertete Schall-
den. Können bestimmte baurechtliche An- wird dem Fachmann die Analyse mit einem dämm-Maße von 42 dB ≤ R’w ≤ 57 dB er-
forderungen nicht erfüllt werden, müssen Stethoskop empfohlen. reicht. Als kritisch können sich hier die
Alternativlösungen in Form eines individuel- Schallübertragungen über flankierende Bau-
len Brandschutzkonzepts gefunden werden. Beurteilung, wenn der Aufbau bekannt ist teile erweisen, wenn die flankierenden Bau-
Wenn der genaue Aufbau der Bauteile be- teile als leichte Massivwände (m’< 300 kg/m2)
Individuelles Brandschutzkonzept kannt ist, kann ein Fachmann mit Hilfe von ausgeführt werden. Eine Prognose der
Ziel der Erarbeitung eines individuellen Beispielsammlungen, empirischen Formeln, Schalldämmung kann oft mit Hilfe des Bbl.1
Brandschutzkonzepts ist es, die Schutzziele Diagrammen und Tabellen (z.B. [DIN 4109/ der DIN 4109 erfolgen.
trotz nicht eingehaltener baulicher Vor- Bbl1:1989] und [hh 3/3/3]) die Schalldäm-
schriften zu erreichen. Hierbei muss eine mung von Bauteilen abschätzen. Vorausset- Fachwerkwände
enge Abstimmung mit den beteiligten zung ist allerdings, dass das Bauteil in einem Bei Fachwerkwänden wird die Schalldäm-
Planern und Behörden stattfinden. schadensfreien Zustand vorliegt. Im Altbau mung neben der Art und Masse des Fach-
Die bautechnische Überwachung der Aus- fehlen jedoch meist die genauen Informa- werks und der Ausfachung auch entschei-
führung durch Fachplaner ist ebenso we- tionen: Art des Materials, Materialdicke, dend von der Abdichtung der Fugen zwi-
sentlicher Bestandteil einer Brandschutz- Abmessungen, Querschnitte, Rohdichte, schen Fachwerk und Ausfachung beein-
maßnahme wie die Wartung der Anlagen. Angaben zu den Verbindungsmitteln, Dich- flusst. Eine einfache Fachwerkwand mit ei-
Hierfür müssen Verantwortlichkeiten festge- tungen etc. ner gemauerten Ausfachung kann ein be-
legt werden. wertetes Schalldämm-Maß von Rw ≥ 40 dB
Güteprüfung erreichen, wenn die Wand auf einer Seite
3.3 Bauphysikalische Bewertung Eine genaue, zuverlässige und verbindliche vollständig verputzt und auf der anderen
Dokumentation und Mängelanalyse kann Seite nur im Gefachbereich verputzt wird.
3.3.1 Schallschutz nur durch eine Schalldämmprüfung vor Ort Unverputzt werden sich je nach Fugenanteil
Im Bereich der Altbausanierung trifft man die (Güteprüfung nach DIN 4109) erfolgen. Die Schalldämm-Werte Rw ≤ 30 dB ergeben
verschiedensten Dach-, Decken-, Wand- und maßgebenden Prüfnormen für die Güte- [Holtz u.a. 1991 und Leschnik u.a. 1995].
Treppenkonstruktionen aus dem Massiv- prüfung von Dächern, Decken und Wänden Einfache Fachwerkwände ohne Vorsatz-
und dem Leichtbau an. Die heutigen Min- sind die DIN EN ISO 140-04, 05 und 07 schalen sind zum Einsatz als Wohnungs-
destanforderungen werden im Altbau oft (Ausgabe 1998). Empfohlen werden zusätz- trennwände ungeeignet. Auch als Außen-
nicht erreicht. lich Diagnosemessungen und Messungen wände sind sie bei höheren Lärmbelastun-
Da die Schalldämmung der Bauteile von mit provisorisch abgeschotteten Wänden. gen (bei maßgeblichen Außenlärmpegeln
den besonderen Konstruktionsmerkmalen ≥ 65 dB(A) nach DIN 4109) nicht geeignet.
und dem Erhaltungszustand beeinflusst Dächer
wird, können im Rahmen dieser Publikation Steildächer ohne Wärmedämmung in Alt- Fenster
nur grobe Richtwerte und Einschätzungen bauten haben eine niedrige Schalldämmung Für den Schallschutz von Außenbauteilen
angegeben werden. (Rw < ca. 17 dB). Die Schalldämmung von spielt die Schalldämmung der Fenster eine
wärmegedämmten Steildächern in der Alt- sehr große Rolle. Unsanierte einfache Dreh-
Orientierende Beurteilung der bausubstanz hängt stark von der speziellen oder Dreh-Kipp-Fenster sowie Dachflächen-
Schalldämmung Konstruktion (Gesamtdicke, Art der Däm- fenster haben eine Schalldämmung von
Die Tabelle 1 (Kapitel 3) der VDI 4100 [VDI mung, Dichtheit, Dachsteine) ab: 30 dB ≤ 18 dB ≤ Rw ≤ 25 dB [Froelich 2000 und Neu-
4100:1994] ist eine Grundlage für eine Rw ≤ 45 dB. mann 1997 und Holtz u.a. 1974–2001].
orientierende Beurteilung. Alte Kastenfenster mit einer Dichtung haben
Werden die Mindestanforderung der DIN Holzbalkendecken eine Schalldämmung von 30 dB ≤ Rw ≤ 37 dB.
4109 an die Luftschalldämmung im Mehr- Die Schalldämmung von Holzbalkendecken Kastenfenster haben im niedrigen Frequenz-
familienhaus erfüllt, so kann ein Gespräch in Altbauten wird oft beanstandet. bereich (Straßenverkehrslärm) um ca. 10 dB
in Zimmerlautstärke in der Nachbarwoh- K. Gösele [Gösele 1989] gibt für nicht sa- bessere Schalldämmwerte als neue Fenster
nung zwar gehört, aber nicht verstanden nierte geschlossene Holzbalkendecken im mit einfachem Isolierglas (Aufbau 4 mm
werden. Voraussetzung ist ein Grundge- Altbau auf Grundlage einer großen Mess- Floatglas – 12 mm Scheibenzwischenraum
räuschpegel von ca. 20 dB(A). In sehr ruhi- serie Schalldämmwerte an: – 4 mm Floatglas). Daher sollte vor dem
gen Mehrfamilienhäusern kann der Grund- 45 dB ≤ R’w ≤ 54 dB und Ausbau alter, insbesondere gut erhaltener
geräuschpegel wesentlich kleiner sein. In 58 dB ≤ L’n,w ≤ 71 dB. Kastenfenster sorgfältig geprüft werden, ob
diesen Fällen ist ein Gespräch in Zimmer- Damit werden die Anforderungen an die ein Ersatz durch einfache Isolierglasfenster
lautstärke in der Nachbarwohnung zu ver- Schalldämmung nach DIN 4109 von 1989 empfohlen werden kann.
stehen. nicht eingehalten. D.h. Verbesserungsmaß- Maßgebend für den Schallschutz ist immer
Zur Trittschalldämmung heißt es in der oben nahmen müssen immer dann durchgeführt die resultierende Schalldämmung Rw,res von
genannten Tabelle, dass auch dann, wenn werden, wenn der Bestandsschutz nicht Fenster + Wand, bzw. von Dachflächen-
die Mindestanforderungen der DIN 4109 greift. fenster + Dachfläche [DIN 4109/Bbl1:1989].
erfüllt sind, Geh-Geräusche als störend
empfunden werden. Massive Wände 3.3.2 Brandschutz
Nicht immer ist die trennende Wand oder Verputzte Massivwände aus gemauerten
Decke alleine die Ursache schlechter Schall- Ziegeln verhalten sich schalltechnisch relativ Dächer
dämmung – die Ursache können auch die günstig. Entscheidend ist die flächenbezo- An die Feuerwiderstandsdauer werden bei
flankierenden Wände oder Decken sein. gene Masse m’ in kg/m2. üblicher Nutzung für Wohnzwecke im Ein-

10
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 11

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

und Zweifamilienhaus in der Regel keine • Bei vollständig freiliegenden Holzbalken geltenden Anforderungen die Ermittlung
Anforderungen gestellt. Höhere Anforde- ist ein Nachweis des durch Abbrand redu- der vorhandenen Brandschutzeigenschaften
rungen können an Gebäude besonderer Art zierten Querschnitts der Holzbalken und erforderlich. Während die Ermittlung des
und Nutzung oder an Gebäude in verdich- der Rohdeckenbekleidung zu führen. Feuerwiderstands bei massiven Bauteilen
teter Bauweise gestellt werden, z.B. bei gie- • Bei (vollständig) nicht sichtbaren Holz- i.d.R. einfach ist, stellt sich dies bei Misch-
belständigen Reihenhäusern. Die geforder- balken sind die Deckenbekleidung (Unter- konstruktionen teilweise schwieriger dar. In
ten Feuerwiderstandklassen gehen aus den decke) und der Deckenzwischenraum zu DIN 4102-4 sind Wände entsprechend ihrer
jeweiligen Bauordnungen und Richtlinien beurteilen. Materialien und Konstruktionsaufbauten
hervor. Ausnahmen und Befreiungen kön- • Bei teilweise freiliegenden Holzbalken sind klassifiziert. Danach können auch die mei-
nen unter bestimmten Umständen erteilt die Zwischenraumbekleidung und der sten Altbauwände hinsichtlich ihres Feuer-
werden (z.B. § 68 LBO NRW). freiliegende Holzbalken auf ihren Brand- widerstands beurteilt werden.
Die Feuerwiderstandsklassen von Dächern widerstand unter Berücksichtigung des
(Dachaufbauten) aus Holz und Holzwerk- Abbrandes zu überprüfen. Fachwerkwände
stoffen sind in DIN 4102-4 Abschnitt 5.4 • Die Breite von Holzrippen bei Holztafel- Aufgrund ihrer Konstruktionsweise und der
angegeben. In den Abschnitten 5.5 bis 5.7 decken muss b ≥ 40 mm sein. Bei kleine- üblichen Querschnittsabmessungen erreichen
sind die Feuerwiderstandsklassen für Holz- ren Rippenbreiten werden besondere ältere Fachwerkwände im Regelfall eine
balken (z.B. Pfetten), Holzstützen und Holz- Nachweise erforderlich. Feuerwiderstandsdauer von mindestens
Zugglieder (z.B. Kehlbalken) angegeben. Die • Platten- und Brettschalungen müssen eine 30 Minuten. Im Einzelfall lassen sich auch
wichtigsten Einflussgrößen für den Feuer- geschlossene Fläche bilden, sind also nicht wesentlich höhere Feuerwiderstandsdauern
widerstand von Dächern sind: auf Lücke zu verlegen. nachweisen. Die Gesamtkonstruktion eines
• Dachbekleidung innen • Bei Holzwerkstoffen als brandbeanspruch- Fachwerkhauses wird jedoch kaum besser
• Sparrenabstände ter Beplankung sind Mindestdicken und als F 30 sein, da für die Standsicherheit des
(Spannweiten der unteren Bekleidung) die geforderte Rohdichte von ≥ 600 kg/m3 Gebäudes maßgebende Anschlüsse und
• Brandeigenschaften der Dämmmaterialien einzuhalten. Profilierungen sind nicht er- aussteifende Bauteile brandschutztechnisch
und Dämmstärke laubt. meist unterdimensioniert sind [Kordina,
• Querschnitt von freiliegenden Dach- • Bei mehrlagigen Beplankungen müssen Meyer-Ottens 1994]. Fachwerkwände und
sparren und deren Schnittgrößen Stöße versetzt angeordnet sein. Wände in Holztafelbauart sind in den Tabel-
• Baustoffe, Querschnittswerte, Schnitt- • Brandschutztechnisch notwendige Dämm- len 50 bis 54 der DIN 4102 Teil 4 klassifiziert.
größen tragender Dachbauteile (Pfetten, schichten müssen dicht eingebaut sein und
Stützen etc.). sollen einen Schmelzpunkt T ≥ 1000° C Blockbohlenwände
aufweisen. Wände in Blockbohlenbauweise erreichen
Decken • Bei raumabschließenden Decken ≥ F 30 häufig die Feuerwiderstandsklasse F 30-B.
Geschossdecken sind hinsichtlich des Brand- ist stets ein schwimmender Estrich oder Für die bei dieser Bauweise üblichen Ge-
schutzes von besonderer Bedeutung, da Fußboden zum Schutz gegen Brandbean- bäude im Einfamilienhausbereich ist das aus-
sie häufig Wohneinheiten voneinander spruchung von oben erforderlich. reichend. Der Brandwiderstand hängt von
trennen. Eine Brandweiterleitung im Mehr- der Konstruktion (einfache oder zweifache
familienhaus über die Geschosse hinweg Putzdecken in Altbauten Spundung), den Abständen aussteifender
hätte katastrophale Folgen. Die Deckenunterseite ist oftmals mit einer Bauteile und der vertikalen Belastung ab.
Die Qualität von Geschossdecken bezüglich Putzdecke zunächst unbekannter Feuer- Die maßgebenden Kriterien für eine F 30-B-
ihrer statischen und bauphysikalischen Eigen- widerstandsdauer bekleidet. Allerdings kann Einstufung enthält DIN 4102-4, Tabelle 55.
schaften streut erheblich. Zu analysieren ist anhand von Material, Putzträger, Spann-
der Bestand hinsichtlich weite, Dicke und Befestigung das Verhalten Treppenräume
• der tragenden Rohdecke bei Brandbeanspruchung und die Feuer- Da Treppen die wichtigsten Flucht- und Ret-
• des Fußbodenaufbaus widerstandsdauer abgeschätzt werden. tungswege sind, werden bei Gebäuden mit
• der unteren Deckenbekleidung. Tabelle 63 in DIN 4102-4 enthält Angaben mehreren Wohneinheiten an Treppenbau-
Oftmals wird der Zustand der tragenden über Holzbalkendecken mit Putzbeklei- teile und an Wände von Treppenräumen
Rohdecke vollständig erst während der Bau- dung zum Erzielen eines F 30-Bauteilwider- besondere Anforderungen gestellt. Aufgrund
maßnahme sichtbar. Zur Sicherstellung der standes. der Bedeutung dieser Fluchtwege empfiehlt
angenommenen Eigenschaften muss die es sich, auch dann eine Prüfung des bau-
Decke gegebenenfalls vorab in Teilbereichen Holzdecken mit Einschubböden lichen Brandschutzes vorzunehmen, wenn
geöffnet und kontrolliert werden. Anstelle einer notwendigen Dämmschicht durch Bestands- oder Denkmalschutz hierfür
Entsprechend den Bestimmungen in DIN können auch Einschubböden mit Lehm- eigentlich keine Erneuerungsmaßnahmen
4102 werden Decken bei einseitiger Brand- schlag mit einer Dicke d ≥ 60 mm verwen- erforderlich sind.
beanspruchung jeweils von der ungünstige- det werden. Die Feuerwiderstandsdauer
ren Seite beurteilt. Maßgebend für die Klas- solcher Einschubböden beträgt zwischen Tragende Bauteile
sifizierung nach DIN 4102 Teil 4 ist im Regel- 9 und 25 Minuten. Durch eine unterseitige Alle lastabtragenden Bauteile sind auf ihre
fall eine Brandbeanspruchung von der Unter- Bekleidung kann die Feuerwiderstandsdauer Tragfähigkeit im Brandfall zu untersuchen.
seite, da die Deckenoberseite durch den noch verbessert werden. Werden brandschutztechnische Anforderun-
Fußbodenaufbau ausreichend geschützt ist. gen an Bauteile (Dächer, Decken, Wände)
Im Folgenden sind stichwortartig die grund- Wände gestellt, so müssen deren tragende Bauteile
sätzlich zu prüfenden Anforderungen an Bei der Analyse der Gebäudesubstanz ist für wie z.B. Pfetten, Kehlbalken, Zugbänder,
Holzdecken aufgeführt: den Abgleich mit den für die Umnutzung Stützen und Unterzüge dieselben Anforde-

11
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 12

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

rungen hinsichtlich des Feuerwiderstands Zum vorbeugenden Holzschutz gehört neben konstruktionen) kann der Sicherheitszu-
erfüllen. der Einhaltung bewährter konstruktiver schlag reduziert werden, sofern das verblei-
Die für die Bemessung im Brandfall (siehe Grundsätze auch die Auswahl des Holzes bende Holz nachweislich nicht infiziert ist.
Kap. 5.2) maßgebenden Kriterien sind: (s. auch DIN EN 350-2). Nach Abschnitt 2.2 Hierzu sind i.d.R. mikroskopische Labor-
• Art der Brandbeanspruchung der DIN 68800-3:1990 kann auf chemischen untersuchungen notwendig.
• Auslastung der Bauteile (Schnittgrößen) Holzschutz bei den Gefährdungsklassen 1 Äußerst schwierig sind Bekämpfungsmaß-
• Materialien und Querschnittswerte. bis 3 (4) verzichtet werden, wenn resistente nahmen bei denkmalgeschützten Holz- und
Können die Feuerwiderstandsnachweise für Holzarten (nach DIN 68364) verbaut wer- anderen Bauteilen wie bemalten Holzbalken,
bestehende Bauteile nicht erbracht werden, den. Prinzipiell ist es dadurch möglich, mit Stuckdecken, Holztäfelung o.ä., die erhalten
müssen Holzbauteile, aber auch Stahlträger einheimischen Hölzern und der richtigen bleiben sollen. Da hier keine Maßnahmen
und -stützen eine Brandschutzbekleidung Holzart bis zur Gefährdungsklasse 3 (4) bekannt sind, die einen sicheren Abtötungs-
erhalten. ohne chemischen Holzschutz zu bauen. Das erfolg des Pilzes gewährleisten, besteht ein
DIN 4102-4 enthält in Abschnitt 5.5 die Holz muss dann aber splintfrei sein. mehr oder weniger großes Risiko des Wieder-
Tabellen 74 bis 83, aus denen sich die Min- Beim Einbau von Neuholz kommt es immer auflebens, über das der Auftraggeber schrift-
destbreiten von Balken und Stützen bei wieder zu Baumängeln, weil das Holz nicht lich aufzuklären ist (s. auch [WTA 1991]).
unterschiedlicher Brandbeanspruchung und auf die im Nutzungszustand zu erwartende Die Bekämpfung eines Befalls durch holz-
statischer Ausnutzung einfach ermitteln las- Gleichgewichts- oder Ausgleichsfeuchte vor- zerstörende Insekten ist nach entsprechen-
sen. In Tabelle 84 werden Konstruktions- getrocknet wurde (s. DIN 1052, Teil1, Ab- den Vorarbeiten durch chemische Maßnah-
merkmale genannt, wie durch eine Beklei- schnitt 4.2 und EC 5, Teil 1-1, Abschnitt 3.1.5). men, durch Anwendung des Heißluftver-
dung Feuerwiderstandsklassen bis zu F 60-B Die Folge sind starke Rissbildung, Schwind- fahrens oder in besonderen Fällen durch
erreicht werden können. verformungen, Schimmelbildung bis hin zur Anwendung von Begasungsverfahren mög-
Verminderung der Trag- und Funktionsfähig- lich.
Verbindungen keit von Bauteilen und Verbindungen. Der Sofern das Holz bis 1978, z.T. bis Ende der
Besonderes Augenmerk ist außerdem auf Einbau von Konstruktionsvollholz ist hier zu 80er Jahre, chemisch vorbeugend geschützt
die Verbindungen zu richten, weil diese oft- empfehlen, hat es doch eine garantierte Holz- oder bekämpfend behandelt wurde, be-
mals einen Schwachpunkt der Konstruktion feuchte von u = 15 % ± 3 % (s. [hh 4/2/1]). steht die Gefahr einer Belastung durch Pen-
darstellen. Insbesondere gefährdet sind sicht- tachlorphenol (PCP). Hier ist die bauauf-
bare Verbindungen aus Stahlbauteilen, deren Bekämpfender Holzschutz sichtlich eingeführte „Richtlinie für die Be-
Festigkeit im Brandfall nach wenigen Minu- Bekämpfende Holzschutzmaßnahmen sind wertung und Sanierung Pentachlorphenol
ten nachlässt und damit die Tragfähigkeit bei aktivem Befall des verbauten Holzes (PCP)-belasteter Baustoffe und Bauteile in
der eigentlich noch standfesten Holzbauteile durch Schädlinge zu ergreifen. Diese Maß- Gebäuden“ [PCP-Richtlinie 1996] zu beach-
gefährdet. In Kapitel 5.8 der DIN 4102-4 nahmen sind in der DIN 68800-4:1992 ge- ten.
sind Angaben für die standardmäßig im regelt. Diese Norm ist nicht bauaufsichtlich
Holzbau verwendeten Verbindungsmittel eingeführt. Dokumentation chemischer Holzschutz-
enthalten, aus denen sich der Feuerwider- Voraussetzung für Bekämpfungsmaßnahmen maßnahmen
stand ermitteln lässt. ist gemäß Abschnitt 2.3 der DIN 68800-4 die Alle Holzschutzmaßnahmen sind gemäß
eindeutige Feststellung der Art der Schad- DIN 68800-4 zu dokumentieren und an
3.4 Holzschutz organismen und des Befallsumfanges durch einer sichtbar bleibenden Stelle des Bau-
dafür qualifizierte Fachleute oder Sachver- werkes auszuhängen.
Vorbeugender Holzschutz ständige. Für die vorbeugende Behandlung tragender
Für den vorbeugenden Holzschutz gelten Die Bekämpfung eines Pilzbefalls ist in der und aussteifender Bauteile sind nur bauauf-
die bauaufsichtlich eingeführten Normen Regel nur durch Entfernen des befallenen sichtlich zugelassene Holzschutzmittel zu
DIN 68800-2:1996 und DIN 68800-3:1990. Holzes möglich. Hierbei ist ein Sicherheits- verwenden (lt. aktuellem Holzschutzmittel-
Neu einzubauendes Holz kann gegen Feuch- zuschlag einzuhalten, der bei Echtem Haus- verzeichnis des DIBt).
tigkeit dauerhaft durch eine entsprechende schwamm 1,0 m über den sichtbar befalle-
baulich-konstruktive Gestaltung und bau- nen Bereich hinaus, bei Nassfäulepilzen 3.5 Bewertung der Tragfähigkeit/
physikalische Maßnahmen geschützt wer- 0,3 m beträgt. Bei Hausschwammbefall sind Gebrauchstauglichkeit
den. Im Wesentlichen geht es um das Fern- auch alle anderen, möglicherweise durch- Prinzipiell unterscheidet sich das Vorgehen
halten von Feuchtigkeit und die Vermei- wachsenen Baustoffe wie Schüttungen, Putz, beim Nachweis der Tragfähigkeit/Gebrauchs-
dung einer langdauernden Feuchteeinwir- Fugenmörtel etc. in die Bekämpfungsmaß- tauglichkeit nicht von dem bei neuen Kons-
kung bzw. -entstehung (z.B. infolge Tau- nahmen einzubeziehen. Gemäß DIN 68800-4, truktionen. Allerdings ist sorgfältig zu prü-
wasser). Die DIN 68800-3:1990 spricht in Abschnitt 4.2.2 und 4.2.4 soll sich der fen, ob die Eingangsgrößen in die Berech-
diesem Zusammenhang von einer unzuträg- Sanierungsbereich im Mauerwerk einschließ- nung (wie z.B. Lastannahmen, Festigkeit,
lichen Veränderung des Feuchtegehalts lich eventueller Putzentfernung auf 1,5 m in Festigkeitsklasse, Tragfähigkeit der Verbin-
immer dann, wenn die Voraussetzung für alle Richtungen vom letzten erkennbaren dung, Randabstände, notwendige Abmin-
einen Pilzbefall geschaffen und die Brauch- Pilzmyzel erstrecken. derungen, Querschnittsschwächungen oder
barkeit der Konstruktion durch Quell- und Der Sicherheitszuschlag berücksichtigt die Erhöhungen der Tragfähigkeit) in dem spe-
Schwindvorgänge (z.B. Risse) beeinträchtigt Tatsache, dass sich die Infektion und ein da- ziellen Fall zutreffend sind (s. Bild 3.3 und
wird. Die Möglichkeit eines Insektenbefalls mit verbundener möglicher Festigkeitsver- Bild 3.5). So können bzw. müssen diese An-
wird unter bestimmten Voraussetzungen lust des scheinbar noch gesunden Holzes nahmen vom Tragwerksplaner vor Ort ge-
toleriert, wenn dadurch keine Gefahr für kaum feststellen lässt. In Ausnahmefällen nauer analysiert werden. Der Tragwerkspla-
die Standsicherheit des Bauteiles besteht. (z.B. bei statischen Problemen von Balken- ner sollte in jedem Fall eine genaue geome-

12
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 13

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Vorhandene Konstruktionen 4. Bauphysikalische Ertüchtigung


der Altbausubstanz
Tragwerke / Tragstruktur Materialkennwerte

– Baujahr – Holzart 4.1 Dachkonstruktionen


– Belastungsgeschichte / Lastannahmen – Rohdichte
– statische Systeme und evtl. Änderungen – Festigkeiten Festigkeits- 4.1.1 Vorbemerkungen
– Geometrie, Querschnitte, Verbindungen – E-Modul klasse nach Das traditionelle Dach ist geneigt und hat
– Verformungen – Holzfeuchte DIN 4074-1 eine Dacheindeckung aus Tonziegeln, später
– Lageänderungen – Ästigkeit
Betondachsteinen, Schiefer, seltener aus
– Kern- und Splintholzanteil
Holzschindeln oder Reet (auch Riet, Stroh,
Querschnittsabmessungen Aussteifungen Schilf). Der Dachraum oder der Spitzboden
– Größe – ausreichend vorhanden wurde früher als Speicher zur Lagerung von
– Auswirkungen auf Tragfähigkeit – wirksam einschließlich Verbindungen Vorräten oder als Abstellraum benutzt. An-
– Auswirkungen auf Nutzungsfähigkeit – Auswirkungen auf Standsicherheit
forderungen an Wärme-, Brand- und Schall-
Verbindungen schutz gab es keine. Im Zuge höherer Bau-
– Art, Material und Grundstückskosten und der damit ver-
– Schädigungsgrad bundenen Wohnausnutzung des Dachraums
– Tragfähigkeit sowie höherer Energiekosten sind mit dem
– Auswirkungen auf Trag- und Nutzungsfähigkeit
Um- und Ausbau der Dachgeschosse er-
▼ höhte Anforderungen an die Dachkonstruk-
Bewertung Stand- und Tragsicherheit tion zu stellen.
Bewertung der statisch-konstruktiven Funktionssicherheit Trotz erheblicher Verlagerung der Wahl der
Wandbaustoffe zu Stein und Beton im letz-
Tragfähigkeit Gebrauchstauglichkeit
▼ ten Jahrhundert sind die üblichen geneig-
ten Dächer zimmermannsmäßig als Holz-
Schädigungen konstruktion ausgeführt. Diese werden hin-
Risse Verformungen sichtlich ihrer bauphysikalischen Bedeutung
im Folgenden behandelt. Flachdächer mit
– Tiefe – Größe
– Lage – Auswirkungen auf Tragfähigkeit Massivdecken sind hinsichtlich des Brand-
– statisch unbedenklich / bedenklich – Auswirkungen auf Nutzungsfähigkeit und Schallschutzes meist unproblematisch,
bei Aufstockung ist die Dachdecke als Ge-
Schadorganismen Korrosion
schossdecke zu betrachten, es sind die ent-
– Art – Art sprechenden statischen und bauphysikali-
– Schädigungsgrad Holzschutz- – Schädigungsgrad Korrosionsschutz- schen Anforderungen zu beachten.
– Sanierungsmethoden technische – Holz / Verbindungen technische Unter-
– Bekämpfung Untersuchung – Auswirkungen auf suchung (z.B.
– Auswirkung auf – Trag- / Funktions- Spannungsriss- 4.1.2 Wärme- und Feuchteschutz
– Tragfähigkeit – fähigkeit korrosion) Bei der Wärmedämmung von Dächern ist
zu unterscheiden zwischen der
Bild 3.5 Beurteilung der Standsicherheit, Trag- und Nutzungsfähigkeit bzw. Gebrauchstauglichkeit von Holz- • Sanierung bestehender Dächer und
konstruktionen in Altbauten • dem erstmaligen Ausbau eines Dach-
geschosses zu Aufenthaltsräumen.
Ist im Falle der Sanierung und bei einer
Wohnraumerweiterung unter 30 m3 Luft-
volumen ein Wärmedurchgangskoeffizient
trische Erfassung der wesentlichen Bauteile tigkeitsklasse und eventuell vorliegender gemäß Tab. 2.2 einzuhalten, so müssen bei
und Verbindungen selbst vornehmen und festigkeitsbeeinflussender Schädigungen Schaffung neuen Wohnraums über 30 m3
diese zeichnerisch exakt dokumentieren. (z.B. Kernfäule bei Deckenbalken) sind un- für die neuen Bauteile die Anforderungen
Unerlässlich ist hierbei die exakte Feststel- ter Umständen spezielle Untersuchungen für neu zu errichtende Gebäude eingehal-
lung der Struktur des Lastabtrages mit den vor Ort durchzuführen (s. auch Tab. 3.1). ten werden.
maßgebenden Verbindungen und Ausstei- Grundsätzlich muss ebenfalls geprüft wer- Die gebräuchlichste Art der Wärmedäm-
fungen sowie der einflussgebenden Verfor- den, welche Normanforderungen nicht ein- mung von Dächern ist eine Zwischenspar-
mungen. Besonders wichtig ist dabei auch gehalten werden können. Dies erfordert rendämmung. In alten Dächern kann man
die Festlegung der in realistischer Näherung eine Standsicherheitsuntersuchung zum Zeit- teilweise Unterdächer mit und ohne Unter-
anzunehmenden statischen Systeme und punkt vor der Sanierung und Instandset- spannbahn finden. Die Sparrenhöhen sind
der maßgebenden Beanspruchungen bzw. zung sowie eine Untersuchung unter Be- für die erforderlichen Dämmstoffstärken
Belastungen (siehe auch [Görlacher 1999]). rücksichtigung künftiger Nutzeranforderun- häufig nicht ausreichend. Teilweise ist eine
Erst nach einer genaueren in-situ-Prüfung gen. Danach kann ein fundiertes Stand- alte, diffusionsdichte Unterspannbahn oder
der verbauten Holzqualitäten und einfluss- sicherheitskonzept entwickelt werden, das ein Unterdach vorhanden. Dadurch redu-
gebenden Bauschäden kann die Tragfähig- Vorschläge für Instandsetzungen, Entlastun- ziert sich die mögliche Einbauhöhe für den
keit bzw. Gebrauchstauglichkeit der Alt- gen, Verstärkungen, Änderungen in der Dämmstoff. Eine seitliche Verstärkung der
holzbauteile mit den vorgenannten Neu- Tragstruktur oder auch die begründete Sparren durch ein Beiholz ermöglicht eine
baunormen rechnerisch nachgewiesen wer- Abweichung von Neubausicherheiten und Erhöhung der Tragfähigkeit und schafft die
den. Zur Feststellung der vorliegenden Fes- -grenzverformungen enthält. Voraussetzung für höhere Dämmschicht-

13
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 14

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

dicken. Der Dämmstoff zwischen Sparren Schalldämmung gegen Außenlärm • Die Trennwand muss bis unter die Ober-
und raumseitiger Beplankung mildert als Eine Schalldämmung ist nur bei hohen kante der Sparren geführt werden.
positiver Nebeneffekt die Wärmebrücken- Außenlärmpegeln (Verkehrslärm, gewerb- • Der Raum zwischen Dachdeckung und
wirkung der Sparren. Eine Alternative bietet licher Lärm) relevant. In den meisten Fällen Trennwand ist vollständig mit Mineral-
eine Sparrenaufdopplung. Beispiele hierfür spielt die Schalldämmung der Dachfläche wolle auszustopfen, d.h. bis dicht an die
finden sich in Tabelle 4.1. gegenüber den anderen bauphysikalischen Dachdeckung heran [Holtz, Rabold u.a.
Bei fehlender Unterspannbahn oder sonsti- Anforderungen des Brand- und Wärme- 2001].
gem Unterdach ist zu prüfen, ob bei ausrei- schutzes eine untergeordnete Rolle. • Die innere Beplankung ist als 12,5 mm
chender Dachneigung die Dacheindeckung Die zu erwartenden Schalldämm-Maße von dicke Gipskartonplatte oder Gipsfaser-
noch soweit intakt ist, dass auf ein Unter- sanierten Steildachvarianten sind in Tab. 4.1 platte auszuführen, die Gipskarton- oder
dach verzichtet werden kann. In diesem Fall angegeben. Falls auf das Erreichen einer Gipsfaserplatten müssen im Stoß ver-
kann mit einem wasserabweisenden Dämm- Mindest-Schalldämmung Wert gelegt wird, spachtelt werden.
stoff der Hohlraum bis zur Querlatte verfüllt sind folgende Punkte zu beachten [Holtz u.a. • Alle durchlaufenden Bauteile, insbesondere
werden. 2001]: durchlaufende Pfetten sind zu trennen.
Häufig findet man Dachausbauten mit • Dachdeckung: verfalzte Dachsteine (z.B.
• Bimsstein-Gipsdielen, Frankfurter Pfanne) oder Biberschwanz-
• verputztem Schilfrohr, Ziegel. Falls die alte Dachdeckung erhal-
• dünnen Leichtbauplatten, ten bleiben soll, ist darauf zu achten, dass
• mangelhaft verlegten Randleistenmatten deren Dichtheit der einer neuen Dach-
aus Faserdämmstoffen, deckung gleichwertig ist.
• defekten oder fehlenden Dampfsperren • Wärmedämmung: Faserdämmstoff nach
und Winddichtheitsschichten in Verbin- DIN V 18165-1:2002, längenbezogener
dung mit Profilbrettern. Strömungswiderstand r ≥ 5 kN . s/m4 oder
In diesen Fällen kann eine Sanierung bei- geeignete Holzweichfaser- oder Zellulose-
spielsweise durch eine Untersparrendäm- dämmung Bild 4.1 Trennwandanschluss als Prinzipskizze

mung erfolgen. Zur Erhöhung der Dämm- • Innere Beplankung: 12,5 mm dicke Gips-
wirkung der Konstruktion wird eine recht- kartonplatte oder Gipsfaserplatte, die 4.1.4 Brandschutz
winklig zur Sparrenlage laufende Lattung Gipsbauplatten müssen im Stoß verspach- Verbesserungen hinsichtlich des Brandschut-
angebracht. Die zweite Dämmstofflage wird telt werden. Empfohlen werden zwei zes (der Feuerwiderstandsdauer) sind in der
dann zwischen diesen Hölzern eingebracht. Lagen dieser Platten mit überlappenden Dachfläche i.d.R. unkompliziert zu lösen.
Ist innerhalb der Konstruktion eine Dampf- Stößen. Besondere Sorgfalt in der Planung und Ab-
sperre oder eine diffusionsdichte Unterspann- stimmung mit den jedenfalls zu treffenden
bahn vorhanden, muss raumseitig eine zu- Dachgeschoss mit mindestens Verbessungsmaßnahmen des Wärme-,
sätzliche, auf den Feuchtetransport abge- zwei Wohnungen Feuchte- und Schallschutzes und ggf. der
stimmte Dampfsperre angeordnet werden. Die Schall-Längsdämmung an einem Trenn- statischen Ertüchtigung muss für alle Bau-
Auf eine fachgerechte Planung und Ausfüh- wandanschluss ist zu beachten, wenn sich teilanschlüsse erfolgen. Dazu gehören Ort-
rung, insbesondere bei der Luftdichtheits- im Dachgeschoss mehr als eine Wohnung gang, Traufe, Gebäudetrennwand, An-
schicht, ist zu achten. Sicherheit über den befindet. Die Schalldämmung der Woh- schlüsse an die Kehlbalkenlage und Dach-
Zustand der Luftdichtheitsschicht bietet eine nungstrennwand darf nicht verschlechtert durchdringungen. Das Konstruktionsprinzip
Blower-Door-Messung [DIN EN 13829:2000], werden durch eine Schall-Längsleitung über luftdichter Anschlüsse von innen sowie
die auch die Auffindung von Leckagen im die Dachfläche und/oder Fugenschall durch winddichter Ausführung von außen ist für
Bereich von Bauteilanschlüssen erlaubt. Bauanschlussfugen. Für den Standardfall den Brandschutz ebenso vorteilhaft wie für
Eine Aufsparrendämmung ist nur dann sinn- einer Wohnungstrennwand parallel zu den den Feuchte- und Wärmeschutz.
voll, wenn eine komplette Neueindeckung Sparren ist ein Ausführungsbeispiel des Anhand der in DIN 4102-4, Abs. 5.4 ange-
des Daches notwendig ist. Die Konstruktions- Trennwandanschlusses in Bild 4.1 darge- gebenen Tabellen können für die verschie-
art erfordert eine Anpassung aller Dach- stellt. Hierbei ist darauf zu achten, dass die densten Bauteilaufbauten Feuerwiderstands-
randanschlüsse (Dachrinnen, Schornsteine, Anschlussfugen zwischen Dach und Wand, klassen ermittelt werden (Bestandsanalyse).
Dachfenster, Ortgänge von Brandwänden, insbesondere zwischen Pfette und Trenn- Umgekehrt können bei Anforderungen an
etc.) auf Grund der neuen Konstruktions- wand, beidseitig dauerelastisch gedichtet den Feuerwiderstand die erforderlichen Ver-
höhe. Bei freistehenden Einfamilienhäusern werden. besserungsmaßnahmen anhand der Tabel-
ist dies häufig möglich. Als Einzelmaßnahme Um ein Schalldämm-Niveau im Bereich der len festgelegt werden.
bei Reihenhäusern scheidet diese Art im All- Mindestanforderungen nach DIN 4109:1989 Sofern Anforderungen an den Feuerwider-
gemeinen aus. zu garantieren, sind darüber hinaus fol- stand der Bauteile gestellt werden und
gende Punkte zu beachten [Holtz, Rabold diese durch die Bausubstanz nicht erfüllt
4.1.3 Schallschutz u.a. 2001], siehe Bild 4.1: werden können, müssen Ertüchtigungs-
Bei der Sanierung von Steildächern im • Als Wärmedämmung und Schallabsorber maßnahmen ergriffen werden. Da in der
Altbau sind zwei Anforderungen zu be- muss ein Faserdämmstoff oder geeigneter Regel mit der Modernisierung eine Verbes-
achten: Holzweichfaser- oder Zellulosedämmstoff serung des Wärmeschutzes gewünscht
• die Transmissionsschalldämmung gegen mit einem längenbezogenen Strömungs- wird, stehen im Dachbereich sowieso um-
Außenlärm widerstand von r ≥ 5 kN . s/m4 und einer fangreichere Umbaumaßnahmen an. Hier-
• die Schall-Längsdämmung über die Dach- Mindestdicke von 100 mm eingesetzt bei sind die folgenden Ertüchtigungsmaß-
fläche. werden. nahmen zu prüfen:

14
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 15

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Tabelle 4.1 Dachaufbauten

Zeile Bezeichnung Querschnitt Baustoffe Wärmeschutz 1) Brandschutz Schallschutz

1 Steildach 10 Dachdeckung Anforderung gemäß EnEV F 30-B (4102-4 Tab. 69) Bei 140 mm Faser-
8,9 Konterlattung, Lattung 2002: 1 Abstand l ≤ 1250 mm dämmstoff2) und
Bestand: 7 Unterspannbahn Um = 0,30 W/(m2·K) 2 Schalung (Bretter oder 180 mm Gesamtspar-
ungedämmte 1 Sparren Bohlen), d = 25 mm rentiefe Rw ≈ 50 dB
Dachkonstruktion 6 Sparrenverstärkung nach Erreichbarer U-Wert bei 5 Mineralfaserdämmung
mit Unterspann- statischen Gesichtspunkten 15 cm Wärmedämmung d ≥ 80 mm, p ≥ 30 kg/m3 Bei 200 mm Faser-
bahn (Konstruktionsvollholz) der WLG 040 dämmstoff2) und
5 Dämmung 2
Um = 0,29 W/(m ·K) F 30-B (4102-4 Tab. 69) 240 mm Gesamtspar-
Sanierung: 4 Dampfbremse oder -sperre 1 Abstand l ≤ 1250 mm rentiefe Rw ≈ 51 dB
Sparrenverstär- 3 ggf. Lattung Hinweis: 2 Profilbretter, d = 16 mm
kung, Dämmung 2 Beplankung (bei Schall- Bei nahezu dampfdichter 4 Holzwerkstoffplatte, Bei 240 mm Faser-
hinterlüftet, Be- dämmanforderung als Unterspannbahn muss 20 mm, p ≥ 600 kg/m3 dämmstoff2) und
kleidung Gipskarton- oder Gipsfaser- raumseitig eine Dampf- 5 Mineralfaserdämmung 240 mm Gesamtspar-
platte) sperre mit sd ≥ 2 m ein- d ≥ 80 mm, p ≥ 30 kg/m3 rentiefe Rw ≈ 52 dB
gebaut werden.
bei kleineren Sparren-
abständen siehe Zeile 2

2 Steildach 10 Dachdeckung Siehe Zeile 1 F 30-B (4102-4 Tab. 66 Z.1) Bei 140 mm Faser-
8,9 Konterlattung, Lattung 1 Abstand l ≤ 625 mm dämmstoff 2) und
Bestand: 7 Unterspannbahn 2 Gipskarton-Feuerschutzpl. 180 mm Gesamtspar-
ungedämmte 1 Sparren d = 12,5 mm (GKF) rentiefe Rw ≈ 50 dB
Dachkonstruktion 11 Sparrenverstärkung nach 4 Holzwerkstoffplatte,
mit Unterspann- statischen Gesichtspunkten d = 16 mm, p ≥ 600 kg/m3 Bei 200 mm Faser-
bahn (Konstruktionsvollholz) 5 Dämmung mind. B2 dämmstoff 2) und
5 Dämmung sonst keine Anforderung 240 mm Gesamtspar-
Sanierung: 4 Dampfbremse oder -sperre rentiefe Rw ≈ 51 dB
Sparrenverstär- 3 ggf. Lattung F 30-B (4102-4 Tab. 66 Z.10)
kung, Dämmung 2 Beplankung (bei Schall- 1 Abstand l ≤ 625 mm Bei 240 mm Faser-
hinterlüftet, Be- dämmanforderung als 2 Gipskarton-Feuerschutzpl. dämmstoff 2) und
kleidung Gipskarton- oder Gipsfaser- d = 12,5 mm (GKF) 240 mm Gesamtspar-
4 platte) 4 Holzwerkstoffplatte, rentiefe Rw ≈ 52 dB
d = 13 mm, p ≥ 600 kg/m3
5 Mineralfaserdämmung
d ≥ 80 mm, p ≥ 30 kg/m3

bei größeren Sparren-


abständen siehe Zeile 1

3 Steildach 10 Dachdeckung Anforderung gemäß EnEV F 30-B (4102-4 Tab. 66 Z.10) Bei 140 mm Faser-
8,9 Konterlattung, Lattung 2002: 4 Holzwerkstoff, 13 mm dämmstoff2) und 180
Bestand: 7 Unterspannbahn Um = 0,30 W/(m2·K) p ≥ 600 kg/m3 mm Gesamtsparren-
gedämmte Dach- 1 Sparren 3 entfällt tiefe Rw ≈ 50 dB
konstruktion mit 5 Dämmung, hinterlüftet Erreichbarer U-Wert bei 2 Gipskarton-Feuerschutz-
Unterspannbahn 14 defekte Dampfsperre 15 cm Dämmstoff der Platte 15 mm (GKF) Bei 200 mm Faser-
11 Sparrenverstärkung nach WLG 040 Sparrenabstand l ≤ 625 mm dämmstoff2) und
Sanierung: statischen 2
Um = 0,29 W/(m ·K) 240 mm Gesamtspar-
Sparrenverstär- Gesichtspunkten alternativ: rentiefe Rw ≈ 51 dB
kung, Zusatzdäm- (Konstruktionsvollholz) Hinweis: 2 Gipskarton-Feuerschutz-
mung, neue 5 Dämmung Bei dampfdichter Unter- Platte 15 mm (GKF) Bei 240 mm Faser-
Dampfsperre, Be- 4 Dampfbremse oder -sperre spannbahn (sd bis 1000 m) 5 Mineralfaserdämmung dämmstoff2) und
kleidung 3 ggf. Lattung und defekter dampfdichter d ≥ 80 mm, p ≥ 30 kg/m3 240 mm Gesamtspar-
2 Beplankung (bei Schall- alter Dampfsperre (sd bis zul. Sparrenweite l rentiefe Rw ≈ 52 dB
dämmanforderung als 1000 m) muss raumseitig ≤ 400 mm
Gipskarton- oder Gipsfaser- eine Dampfsperre mit
platte) mindestens sd ≥ 2 m ein-
gebaut werden.

4 Steildach 10 Dachdeckung Anforderung gemäß EnEV F 30-B (4102-4 Tab. 70 Z.1) Bei Aufdachdäm-
8,9 Konterlattung, Lattung 2002: 1 Mindestquerschnitt b/h mung 140 mm Faser-
Bestand: 5 Dämmung Um = 0,30 W/(m2·K) nach Abs. 5.5 (DIN 4102-4) dämmstoff2)
ungedämmte 4 Dampfsperre Erreichbarer U-Wert bei 3 Bretter oder Bohlen Rw ≈ 41 dB
Dachkonstruktion 3 Schalung 14 cm oberseitiger d = 50 mm, Doppelnut
mit Leichtbau- 1 Sparren Wärmedämmung der Bei Aufdachdäm-
platte und Putz 4 evtl. Dampfsperre (Bestand) WLG 040 F 30-B (4102-4 Tab. 70 Z.2/3) mung 200 mm
13 Leichtbauplatte Um = 0,29 W/(m2·K) 1 Mindestquerschnitt (s.o.) Faserdämmstoff2)
Sanierung: 12 Putz 4 Holzwerkstoffplatte, Rw ≈ 42 dB
Aufdachdäm- 11 Unterdachplatte, diffusions- d = 40 mm, p ≥ 600 kg/m3
mung mit Scha- offen 3 Holzwerkstoffplatte, Dachschalung:
lung, Sparrenlage d = 30 mm, p ≥ 600 kg/m3 Nut-Feder- Bretter,
wird sichtbar als Fugenabdeckung Dicke ≥ 28 mm
(zwischen Sparren)

F 60-B (4102-4 Tab. 70 Z.4/5)

5 Steildach, 1 Dachdeckung Anforderung gemäß EnEV F 30-B (Prüfzeugnis Isofloc) Bei 140 mm Faser-
Sanierung 2 Lattung 2002: 8 Dämmung z.B. Isofloc dämmstoff2) und 180
von innen 3 Sparren Um = 0,30 W/(m2·K) d ≥ 140 mm mm Gesamtsparren-
4 Fliegende Konterlatte 11 2 x 12,5 mm GKF tiefe Rw ≈ 44 dB
Bestand: 5 Sparrenverstärkung nach Erreichbarer U-Wert bei
ungedämmte statischen Gesichtspunkten 15 cm Wärmedämmung F 60-B (Prüfzeugnis Isofloc) Bei 200 mm Faser-
Dachkonstruktion (Konstruktionsvollholz) der WLG 040 7 Holzwerkstoffplatte dämmstoff2) und 240
ohne Konterlat- 1 6 Anschlagwinkel aus Holz Um = 0,20-0,24 W/(m2·K) z.B. Celit 3D mm Gesamtsparren-
tung 2 7 Unterdachplatte, diffusions- 8 Dämmung z.B. Isofloc tiefe Rw ≈ 45 dB
3 offen d ≥ 150 mm
Sanierung: 8 Volldämmung 11 2 x 12,5 mm GKF Bei 240 mm Faser-
Beiholz und Voll- 4 9 Dampfbremse dämmstoff2) und 240
dämmung, diffu- 5
10 ggf. Lattung Die Prüfzeugnisse der mm Gesamtsparren-
sionsoffener Auf- 6
7
11 Plattenbekleidung (bei Hersteller sind zu beachten! tiefe Rw ≈ 46 dB
bau, Zellulose- 8 Schalldämmanforderung als Unterdachplatte als
9
dämmung 10 Gipskarton- oder Gipsfaser- bituminierte Holz-
11
platte) weichfaserplatte oder
als Bretterschalung

1) Bedingung siehe [EnEV 2002], Anhang 3


2) Hohlraumdämmstoff: Mineralfaser oder geeignete Holzweichfaser- oder Zellulosedämmung
15
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 16

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Dachbekleidung von innen sicherlich an der schnellen, energiesparen- höher setzen, ein Ausgleich der im Eingangs-
• Verwendung nichtbrennbarer Materialien, den Bauweise, aber auch an den mittler- bereich der Wohnung entstehenden Ab-
u.U. mehrlagige Beplankung der Dach- weile ausgereiften Konstruktionen, mit de- sätze und Schwellen sind durchzuführen.
fläche gemäß DIN 4102-4 nen neben gutem Wärmeschutz auch her- Für Geschossdecken unter nicht ausgebau-
• Bekleidung einer sichtbaren Sparrenlage, vorragender Schallschutz und Brandschutz ten Dachräumen fordert die EnEV 2002 ei-
wenn der Querschnitt nach Abbrand sta- gewährleistet werden kann. Für die üb- nen Wärmedurchgangskoeffizienten von
tisch nicht ausreichend ist. lichen Anforderungen können Holzkon- 0,30 W/(m2.K). Dies entspricht einer Dämm-
struktionen, im besonderen auch Holzbal- stoffdicke von ca. 13 cm bei der Wärmeleit-
Dachdämmung kendecken, vergleichbare und sogar bessere fähigkeitsgruppe 040. Die Dämmung der
• Verbesserung der Dämmeigenschaften technische Eigenschaften als massive Aus- obersten Geschossdecke ist bei nicht genutz-
(Dämmdicke) führungen haben. ten Spitzböden eine effiziente und kosten-
• Verwendung schwerentflammbarer Däm- günstige Dämm-Maßnahme. Bei plattenför-
mung (B1-Zelluloseeinblasdämmung mit 4.2.2 Wärme- und Feuchteschutz migen Dämmstoffen ist eine mehrlagige,
Prüfzeugnis) oder nicht brennbarer Dämm- Eine Übersicht über gängige Deckenkon- versetzte Einbringung des Materials emp-
materialien (Mineralfaser nach DIN 18165-1, struktionen der vergangenen Jahrzehnte fehlenswert. Zum Schutz können beispiels-
Schmelzpunkt ≥ 1000° C) kann Tab. 4.2 entnommen werden. Die weise Holzwerkstoffplatten mit Nut und
wärmetechnischen Anforderungen an Woh- Feder aufgelegt werden. Oft kann der
Sparrenabstände nungstrenndecken leiten sich aus dem Min- Dämmstoff lose, in Form von schüttfähigen
• Verringerung der Sparrenabstände, um destwärmeschutz ab. Der Wärmedurchlass- oder einblasbaren Dämmstoffen einge-
die Spannweiten der Bekleidung zu ver- widerstand darf 0,35 m2.K/W nicht unter- bracht werden. Aufwendiger ist der Einbau
ringern. Dies ist oftmals mit den erforder- schreiten. Übliche Holzbalkendecken, z.B. von Dämmstoffen bei Mehrfamilienhäusern
lichen statischen Verbesserungen durch Ausführung Tab. 4.2, aber auch Beton- mit Gemeinschaftsräumen im Dachgeschoss
Zusatzsparren zwischen den vorhandenen decken mit einer 2 cm dicken Trittschall- als Trocken- oder Lagerraum. Hier sind nur
Feldern zu erreichen. dämmung erfüllen diese Bedingung ohne Konstruktionen einsetzbar, die eine aus-
• Diese Maßnahme reduziert außerdem den zusätzliche Maßnahmen. reichende Tragfähigkeit gewährleisten.
Ausnutzungsgrad, wenn die vorhandenen Für Kellerdecken gegen unbeheizte Räume
Sparrenquerschnitte statisch oder brand- fordert die EnEV 2002 in Anhang 3 einen 4.2.3 Schallschutz
schutztechnisch (Abbrandquerschnitt) nicht Wärmedurchgangskoeffizienten von 0,40 Da die Schalldämmung der alten, unsanier-
ausreichend bemessen sind. W/(m2.K). Dies entspricht einer Dämmstoff- ten Holzdecken die derzeit gültigen Anfor-
dicke von ca. 9 cm bei der Wärmeleitfähig- derungen für Wohnungstrenndecken oft
Technische Einbauten keitsgruppe 040. nicht erfüllt, müssen die Holzdecken schall-
Oftmals bietet es sich an, mit technischen Die einfachste Art der nachträglichen Wär- technisch aufgerüstet werden.
Einbauten wie z.B. Rauchmeldern die Ab- medämmung bei Massivdecken ist das An- In der Tabelle 4.2 werden Abschätzungen
weichung von den Forderungen der Bau- kleben oder Andübeln von Dämmstoff an der Trittschalldämmung von Holzdecken ge-
ordnung zu kompensieren. Dies ist im Ein- der Deckenunterseite. Einschränkungen bei geben. Da Einbausituationen und die flan-
zelfall abzustimmen. der maximal möglichen Dämmstoffstärke kierenden Wände, d.h. die Schall-Längs-
können sich jedoch beispielsweise durch leitung über die flankierenden Wände, sich
direkt unterhalb der Kellerdecke eingebaute von Objekt zu Objekt sehr stark unterschei-
4.2 Deckenkonstruktionen Kellerfenster ergeben. den, wurden hier nur Angaben zur Tritt-
Installationsleitungen (z.B. Wasser, Heizung, schalldämmung der reinen Deckenkonstruk-
4.2.1 Vorbemerkungen Elektro) bedürfen beim nachträglichen Ein- tion Ln,w gemacht. Die Luftschalldämmung
Bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden Ge- bau von Dämmschichten einer besonderen der Holzdecken wird weiter unten beschrie-
schossdecken fast ausschließlich als Holzbal- Beachtung. Deckenleuchten müssen evtl. ben. Für eine ausführliche Abhandlung der
kendecken gebaut. Aufgrund der Feuchtig- neu befestigt und deren Anschlüsse verlän- Schalldämmung von Holzbalkendecken wird
keit wurden lediglich über Kellerräumen gert werden. auf die Literatur [hh 3/3/3] und [Gösele 1989]
massive Decken (gemauerte Gewölbe) ge- Gewölbte Kellerdecken (Kappen- oder Ge- verwiesen.
baut. Mit Einführung industrieller Verfahren wölbedecken) bedürfen einer Unter- oder
zur Herstellung von Zement, Stahl, Beton Tragkonstruktion zur Anbringung des Dämm- Trittschalldämmung von Holzdecken im
und Ziegeln wurden zu Beginn des 20. Jahr- stoffs. Am sinnvollsten sind Unterkonstruk- Altbau
hunderts zunächst Stahlsteindecken, später tionen, die quer zu den Trägersystemen ver- Die Trittschalldämmung einer unsanierten
dann Stahlbetondecken verwendet. Trotz laufen, da die Abstände dieser Träger meist Decke, beurteilt mit dem bewerteten Norm-
der im vergangenen Jahrhundert aufkom- über 1 m betragen. Anderenfalls ist eine Trittschallpegel Ln,w, hat typischerweise
menden Massivbauweise wurden Geschoss- Querlattung vorzusehen, deren Abstand von Defizite zwischen ca. 5 dB und 20 dB, ver-
decken aufgrund ihres geringen Eigenge- der verwendeten Bekleidung (Gipskarton- glichen mit den Mindestanforderungen der
wichts und der schnellen Bauweise noch bis Bauplatten, Gipsfaserplatten, o.ä.) abhängig DIN 4109 (1989). Bei der Sanierung der
in die 70er Jahre auch in Mauerwerksbauten ist. Holzdecke sind zwei Fälle zu unterscheiden:
aus Holz gebaut. Diese Bauweise ist in der Ein Verlegen des Wärmedämmstoffs auf
Mehrzahl der Altbauten als sichtbare oder dem Fußboden ist nur sinnvoll, wenn die a) die Rohdecke bleibt unverändert
bekleidete Holzbalkenkonstruktion vorzufin- hieraus resultierende Anpassung der Höhen Wenn die Rohdecke unverändert bleiben
den. möglich ist und ausreichende Raumhöhen soll, können Maßnahmen zur Verbesserung
Dass die Holzbauweise inzwischen wieder vorhanden sind. Umfangreiche Folgearbeiten der Trittschalldämmung an der unterseitigen
zunehmend an Bedeutung gewinnt, liegt wie beispielsweise Türen kürzen, Heizkörper Bekleidung und/oder am Fußbodenaufbau

16
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 17

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

durchgeführt werden. Welche Maßnahmen Randbemerkungen bei den entsprechenden Bei Holzdecken in Massivbauten sind Defi-
getroffen werden können oder müssen, DIN-Tabellen. Zur weiteren Information zite in der Luftschalldämmung oftmals nicht
hängt von den im Einzelfall vorliegenden siehe [hh 3/3/3], [Bobran, Bobran-Wittfoht auf den direkten Schalldurchgang durch die
Nebenbedingungen ab: 1995] und [Gösele 1989]. Holzdecke, sondern auf eine Schall-Längs-
• Raumhöhe, leitung über die geschossübergreifenden
• Tür- und Fensterhöhe, Beschwerung der Decke: flankierenden Massivwände zurückzufüh-
• Denkmalschutz, Falls erforderlich und statisch möglich kann ren. Daher wird bei ausreichend dämmen-
• zulässige Flächenbelastung, die Trittschalldämmung durch eine Be- den Holzdecken im Massivbau die maximal
• Kosten. schwerung (z.B. eine trockene Kies-, Quarz- erreichbare Luftschalldämmung R’w oft
sand oder Barytsandschüttung) verbessert durch diese vertikale Schall-Längsleitung in
a1) Maßnahmen an der Deckenuntersicht: werden. Diese Schüttung wird, vor Einbrin- den flankierenden Wänden beschränkt.
Verbesserung von ca. 12 dB sind möglich gen des schwimmenden Estrichs, direkt auf D.h. ohne zusätzliche Maßnahmen an den
[Gösele 1989], wenn 12,5 mm dicke Gips- die Rohdecke gebracht. Die Verbesserung Wänden wird die maximal erreichbare Luft-
kartonplatten federnd (z.B. mittels Feder- der Trittschalldämmung durch eine Roh- schalldämmung der Decken auf ca. R’w,max
schienen) untergehängt werden in einem deckenbeschwerung hängt von der Flächen- = 48 dB – 52 dB (bei Fachwerkwänden mit
Abstand von mindestens 90 mm. Der Hohl- masse der Schüttung ab und variiert zwi- einem Gewicht von 150 kg/m2 – 250
raum ist mit einem Faserdämmstoff voll- schen ca. 7 dB (bei 1,5 cm Quarzsandschüt- kg/m2) und auf ca. R’w,max = 52 dB – 56 dB
ständig zu füllen. tung) und ca. 16 dB (bei 6 cm Quarzsand- (bei Massivwänden aus Mauerziegeln mit
Die erforderliche Abhängehöhe kann hal- schüttung). Weitere Informationen sind der einem Gewicht von 300 kg/m2 – 450 kg/m2)
biert werden, wenn nicht eine, sondern Literatur [hh 3/3/3] zu entnehmen. begrenzt. Als Sonderfall können bei sehr
zwei Lagen Gipskartonplatten untergehängt alten Fachwerkwänden (Baujahr vor 1900)
werden. b) die Rohdecke wird geöffnet und saniert aber auch noch deutlich bessere Luftschall-
Wenn aus statischen, brand- oder schall- dämm-Maße (R’w,max = 62 dB – 66 dB) für
a2) Maßnahmen im Fußbodenbereich: schutztechnischen Gründen die Rohdecke die Deckenaufbauten erzielt werden, siehe
Die Trittschalldämmung kann um 7 bis 22 dB geöffnet werden muss, können verschiedene [Gösele 1989].
verbessert werden. Die im Fußbodenbereich effektive Maßnahmen zur Verbesserung der Eine Verbesserung der vertikalen Schall-
möglichen Sanierungsmaßnahmen hängen Trittschalldämmung ergriffen werden. Längsdämmung der Wände (und damit eine
ab von der maximal möglichen Höhe des Bei Holzbalkendecken mit Einschub und Verbesserung des Luftschallschutzes) kann
neuen Fußbodenaufbaus (Treppenniveau, schwerer Einschubfüllung ist es sinnvoll, die- durch geeignete innenliegende Vorsatzscha-
Niveau der vorhanden Türstöcke, Raum- sen zu entfernen und den Hohlraum mit len, Installationsebenen oder gleichwertige
höhen) sowie von der maximal zulässigen einem Faserdämmstoff zu füllen. Das hier- Konstruktionen erreicht werden. Diese Vor-
Belastbarkeit der Altbaudecke. durch eingesparte Gewicht kann dann satzschalen müssen dann nur in jedem
Ein neu eingebrachter Estrich sollte schwim- schalltechnisch effektiver als Rohdeckenbe- zweiten Geschoss eingesetzt werden. Ge-
mend verlegt werden als : schwerung, (z.B. als Quarzsandschüttung) eignet sind Vorsatzschalen aus 2 x 12,5 mm
• Trockenestrich (z.B. 25 mm Gipskarton- genutzt werden (siehe oben). Verbesserun- Gipskartonplatten (mit überlappenden Stö-
platte auf 22/20 Mineralfaser-Trittschall- gen um bis zu 15 dB sind möglich. ßen, in den Fugen verspachtelt) auf Holz-
dämmplatte Typ TK nach DIN 18165- Wenn auch die Unterdecke ersetzt wird, oder Metallständerwerk mit einem Abstand
2:2001), oder als sollte eine federnd (z.B. mittels Federschie- von mindestens 50 mm von der Wand. Der
• Gussasphaltestrich (z.B. 30 mm Guss- nen) abgehängte 12,5 mm dicke Gipskar- Hohlraum ist mit einem Faserdämmstoff zu
asphalt auf 22/20 Mineralfaser-Trittschall- tonplatte (mit verspachtelten Stößen) einge- füllen.
dämmplatte Typ TK nach DIN 18165-2: setzt werden. Dadurch können Verbesse-
2001) oder als rungen um ca. 10 dB erzielt werden. Bauanschlussfugen
• Fließestrich (z.B. 50 mm Zementestrich- Mit den oben beschriebenen Maßnahmen Neben der Flankenübertragung ist auch der
platte auf 35/30 Mineralfaser-Trittschall- können bei Holzbalkendecken im Altbau Schallfluss über undichte Bauanschlüsse zu
dämmplatte Typ T nach DIN 18165-2: bewertete Norm-Trittschallpegel von Ln,w ≤ beachten. Bauanschlussfugen zwischen
2001). 53 dB erreicht werden, d.h. bei einer aus- Decke und Wand bzw. Schornstein müssen
Mit einem Fließestrich werden die größten reichenden Flankenschalldämmung werden ausreichend dicht sein. Sie sind beidseitig
Verbesserungen erzielt – sie sind jedoch damit die Mindestanforderungen der DIN dauerelastisch zu dichten.
wegen der hohen Flächenlast von ca. 100 4109:1989 erfüllt.
kg/m2 nicht immer möglich. Weitere Infor- Ergebnis
mationen, auch zur Prognose der Trittschall- Luftschalldämmung von Holzdecken im Mit den oben genannten Maßnahmen wer-
verbesserung, sind der Literatur [hh 3/3/3] Altbau den bewertete Schalldämm-Maße der Decke
zu entnehmen. von R’w ≥ 54 dB erreicht und damit die
Schalldämmung der Decke und Flanken-
Mindestanforderungen der DIN 4109:1989
schalldämmung
Teppich: erfüllt.
Eine leichte Verbesserung der Trittschall- Erfahrungsgemäß ist die Luftschalldäm-
dämmung von Holzdecken kann durch das mung der reinen Holzdeckenkonstruktion, 4.2.4 Brandschutz
Verlegen von weichfedernden Bodenbelägen, d.h. ohne Berücksichtigung der Flanken- Die Klassifizierung von Decken kann an-
z.B. Teppichböden, erfolgen. Sie dürfen je- schallübertragung, ausreichend gut, wenn hand der DIN 4102-4 für die verschiedenen
doch nur in Ausnahmefällen zum Nachweis die Trittschalldämmung dieser Holzdecke Baustoffe und Deckenkonstruktionen vor-
der Trittschalldämmung nach DIN 4109 den Mindestanforderungen der DIN 4109 genommen werden.
herangezogen werden – siehe hierzu die genügt. (Siehe auch Tabelle 4.3.)

17
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 18

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Tabelle 4.2 Deckenaufbauten

Zeile Bezeichnung/ Querschnitt Aufbauten/Baustoffe Wärmeschutz Brandschutz Schallschutz


Baujahr

1 Dollen-Holz- 1 2 1 300/340 Balken Anforderung F 30-B von unten, Rohdecke:


balkendecke 2 40...80 Lehmverstrich für Geschossdecke nach (F 60-B bei Überprüfung) Ln,w,eq,H ≈ ≤ 67 dB
ca. 1760 3 200/260...220/260 Balken, DIN 4108:
dicht nebeneinanderliegend, R = 0,35 m2·K/W Hinweis: Mit geeignetem
durch Luftdichtheit wegen Durch- Trockenestrich
3 4 4 sichernde Runddübel Anforderung brandgefahr herstellen. Ln,w ≈ ≤ 58 dB
(Dollen, (∅ 50 mm) für oberste Geschoss- Nachweis des Abbrandquer-
miteinander verbunden decke nach EnEV: schnitts für einseitige Brand- Mit geeignetem
Um = 0,30 W/(m2·K), ent- beanspruchung von unten ist Zementestrich
spricht ca 12 cm Dämm- sinnvoll. Ln,w ≈ ≤ 50 dB
stoff WLG 040

Anforderung für Keller-


decke nach EnEV:
Um = 0,40/0,50 W/(m2·K),
entspricht ca 9 cm
Dämmstoff WLG 040

2 Halbe 1 2 3 1 50 Gipsestrich Siehe Zeile 1 F 30-B Rohdecke:


Windelboden- 2 ~ 100 Strohlehm (DIN 4102-4, Tab. 58, Z.1) Ln,w,eq,H ≈ ≤ 66 dB
decke 3 180/240 Deckenbalken 15 mm Putzdicke
1790-1870 4 ~ 60 Wellerhölzer Putzträger l ≤ 500–1000 mm Mit geeignetem
5 Lehm/Strohwickel Querstäbe l ≤ 1000 mm Trockenestrich
6 35 Latten Befestigg. l ≤ 200 mm Ln,w ≈ ≤ 57 dB
4 6 5 7 8 7 25 Deckenschalung
8 20 Rohrputz F 60-B (4102-4, Tab. 58, Z.2) Mit geeignetem
20–25 mm Putzdicke und Zementestrich
kleinere Spannweiten als im Ln,w ≈≤ 49 dB
F30-B-Aufbau

Hinweise siehe Aufbau 3

3 Einschub- 1 2 3 4 5 1 24 Dielung Siehe Zeile 1 F 30-B Rohdecke:


decke 2 20 Hohlraum (DIN 4102-4, Tab. 58, Z.1) Ca. 62 dB
1870-1930 3 ~100 Auffüllung ≤ Ln,w,eq,H ≤ ca. 70 dB
4 10 Bitumen-Filzpappe F 60-B
5 20 Schwartenbretter (DIN 4102-4, Tab. 58, Z.2) Mit geeignetem
800 ... 900
6 60/40 Latten Trockenestrich
6 7 8 9 7 20 Deckenschalung Hinweise: Ca. 53 dB
8 200/260 Deckenbalken Dämmschicht/Füllung brand- ≤ Ln,w ≤ ca. 61 dB
9 20 Rohrputz schutztechnisch nicht nötig.
Es sind die zulässigen Spann- Mit geeignetem
weiten für Putzträger und die Zementestrich
Abstände der Befestigungs- Ca. 45 dB
punkte gem. Tab 58 in ≤ Ln,w ≤ ca. 53 dB
DIN 4102-4 zu prüfen und
einzuhalten.

4 Holzträger- 1 25 Estrich Siehe Zeile 1 F 30-B (von unten) Rohdecke ohne


1 2 3
decke 2 1 Lage Bitumenpappe (DIN 4102-4 Tab. 57 Z.1-3) Anhydritestrich:
1930-1960 3 40 Anhydritestrich Holzwolle-Leichtbauplatte Ca. 62 dB
4 30 Holzwolle-Leichtbau- d ≥ 25 mm mit Spannweite ≤ Ln,w,eq,H ≤ ca. 70 dB
platten l ≤ 500 mm, Putz d ≥ 20 mm
5 200...260 Hohlraum Mit Anhydritestrich
6 25 Holzwolle-Leichtbau- F 60-B (von unten) und geeignetem
7 platten (DIN 4102-4 Tab. 57 Z.4-6) Trockenestrich:
5 46 8 7 200...260 zusammen- 2 x 12,5 mm Gipskarton- Ca. 53 dB
gesetzter Träger Feuerschutzplatte als ≤ Ln,w ≤ ca. 61 dB
8 20 Putz untere Bekleidung,
Spannweite l ≤ 400 mm

5 Betondecke 3 1 Betondecke (StBt) Anforderung gemäß EnEV: F 60-A ab 80 mm StBt Abhängig von der
ab 1950 2 Trittschalldämmung Um = 0,40 W/(m2·K) F 90-A ab 100 mm StBt Dicke der Stahlbeton-
2
3 Estrich F 120-A ab 120 mm StBt Decke, der dynami-
1 4 Wärmedämmung Erreichbarer U-Wert bei schen Steifigkeit der
9 cm Wärmedämmung bei Verwendung von Holz- Trittschalldämmplatte
4 der WLG 040 wolle-Leichtbauplatten als und der Estrichplatte:
Um = 0,39 W/(m2·K) untere Bekleidung: siehe Bbl. 1
F 60-A ab 50 mm Plattendicke zur DIN 4109

(s.a. DIN 4102-4, Tab. 9)

6 Kappendecke 1 Betondecke bzw. Auffüllung Anforderung gemäß F 30-A ab 100 mm Beton Ca. 86 dB
ab 1900 2 Trittschalldämmung EnEV: mit 15 mm Betondeckung, ≤ L'n,w ≤ ca. 90 dB
4 Wärmedämmung Um = 0,40 W/(m2·K) 10 mm Belag (Baustoffkl. A),
5 Ziegelstein 5 mm Putz PIVa/b über Stahl Anmerkung:
6 Stahlträger Erreichbarer U-Wert bei Rohdecke ohne
7 Lagerholz durchschnittlich 9 cm F 60-A ab 100 mm Beton Estrich und Unter-
8 Sand, Schlacke, o.ä. Wärmedämmung der und Dicken von 25/15/15 mm decke
9 Dielen WLG 040
10 Trockenestrich Um = 0,39 W/(m2·K) mit Unterdecke Ca. 74 dB
11 Gipskartonplatte nach DIN 4102-4, Abs. 6.5: ≤ L’n,w ≤ ca. 78 dB
F 30-A ab Unterdecke
d ≥ 50 mm Anmerkung:
Rohdecke mit Unter-
(s.a. DIN 4102-4, Tab. 29) decke ohne Estrich

18
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 19

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Tabelle 4.3 Klassifizierungstabellen von Decken nach DIN 4102-4 men zu erreichen und auf nachträgliche Be-
kleidungen zu verzichten.
Baustoff/Konstruktion Tabelle in DIN 4102-4 Feuerwiderstandsklassen

Stahlbetonplatten Tabelle 9 F 30-A bis F 180-A 4.3 Wandkonstruktionen


Stahlbeton-Rippendecken Tabelle 17-26 F 30-A bis F 180-A 4.3.1 Vorbemerkungen
Stahlsteindecken Tabelle 27 F 30-A bis F 180-A Fachwerkwände waren bis Ende des 19. Jahr-
Kappendecken Tabelle 29 F 30-A bis F 180-A hunderts die Regelausführung für Außen-
Holztafeldecken Tabelle 56-59 F 30-B bis F 60-B wände. Die Konstruktion wird durch das
Holzbalkendecken Tabelle 60-64 F 30-B bis F 60-B tragende Holzwerk und Ausfachung aus
Lehm, später Mauerwerk gebildet.
In einigen Regionen sind auch Gebäude in
Decken aus Holz Verbunddecken Block- und Umgebindebauweise vorzufinden.
Hinsichtlich des baulichen Brandschutzes Holzbalkendecken können in Verbindung Im letzten Jahrhundert ging der Trend hin
müssen vor allem Decken in Holzbauweise mit Stahlbetonplatten als Verbunddecken zum Massivbau mit Außenwänden aus Zie-
genauer betrachtet werden. Da sich das hergestellt werden (s. auch Abschnitt 6.3.2). gel- oder Natursteinen, später auch Beton-
Abbrandverhalten von Decken in Holztafel- Dies kann eine interessante Alternative bei steinen oder Porenbetonsteinen. Den Witte-
bauart mit tragenden (aussteifenden) Be- der Altbausanierung sein. Sichtbar blei- rungsschutz stellt ein Verputz oder die Ver-
plankungen (Abschnitt 5.2 DIN 4102-4) bende Holzbalken sind als dreiseitig brand- klinkerung des Mauerwerks dar. Beton-
gegenüber dem von Holzbalkendecken beanspruchte Bauteile zu bemessen. wände aus Fertigteilen oder in Ortbeton mit
(Abschnitt 5.3) nicht unterscheidet, gelten aufgebrachter Dämmschicht sind oberhalb
die nachfolgenden Erläuterungen sinn- Kappendecken des Kellers fast ausschließlich im Objekt-
gemäß. Die wichtigsten Einflussgrößen Die im Altbau häufig in den Kellergeschos- bereich zu sehen und werden im Rahmen
für den Feuerwiderstand von Holzdecken sen anzutreffenden Kappendecken können dieser Schrift nicht behandelt.
sind: infolge der Bestandsschutzregelungen oft- Ab den 60er und 70er Jahren erhielt der
• Kennwerte der Beplankungen bzw. Be- mals beibehalten werden. Ihr Feuerwider- Fertighausbau mit tragendem Holzständer-
kleidungen, wie Dicke, Spannweite, stand kann je nach Deckenquerschnitt, Pro- werk und aussteifenden Beplankungen aus
Befestigung (Lagerung), Fugenausbildung filart und -größe sowie vorhandener Bean- Gips- oder Holzwerkstoffen zusätzliche
• Dämmschichten zwischen oberer und un- spruchung der Stahlbauteile ≥ F 30 sein. Ein Marktanteile.
terer Bekleidung und deren Schmelzpunkt ggf. ungeschützter Oberflansch kann durch
(zu unterscheiden sind brandschutztech- einen Holzfußboden geschützt werden. 4.3.2 Wärme- und Feuchteschutz
nisch notwendige von den nicht notwen- Bei einer Nutzungsänderung müssen der- Bei Außenwänden beträgt die Anforderung
digen Dämmschichten) artige Kappendecken ggf. in Feuerwider- der EnEV 2002 für den Wärmedurchgangs-
• Querschnitte von freiliegenden Balken standsklasse F 90 eingestuft werden. Dann koeffizienten allgemein 0,45 W/(m2K).
und deren Schnittgrößen ist der freiliegende Untergurt zu schützen Werden Bekleidungen angebracht, Wärme-
• Baustoffe, Querschnitte und Schnittgrößen (siehe [Hass u.a. 1993]). dämmschichten eingebaut oder wird der
tragender Deckenbauteile (Unterzüge, Außenputz bei einer Wand mit einem
Stützen etc.). Holzfußböden Wärmedurchgangskoeffizienten größer als
Aufgrund von Nutzungsänderung oder -in- Der nicht unerhebliche Feuerwiderstand von 0,90 W/(m2K) erneuert, so ist ein Wert von
tensivierung kann es der Fall sein, dass hohe Holzfußböden in Altbauten ist für den 0,35 W/(m2K) einzuhalten (zu Ausnahme-
Anforderungen an den Feuerwiderstand von Schutz der Deckenkonstruktion von oben empfehlungen bei Fachwerken siehe [WTA
Geschossdecken gestellt werden. Feuer- von Bedeutung. Mit einem in Altbauten üb- 1997] bzw. Beispiele in Tabelle 4.4).
hemmende Decken (F 30-B) sind ausführlich lichen Dielenfußboden mit Schlacken- oder Mit einem bauaufsichtlich zugelassenen
im Holzbau Handbuch [hh 3/4/2:1994] erläu- Sandschüttung (in neueren Bauten mit Hohl- Wärmedämmverbundsystem kann die
tert. Werden Konstruktionen aus nichtbrenn- raumdämmung) wird unter Betrachtung der Wärmedämmung von Holzkonstruktionen
baren Baustoffen gefordert (z.B. F 90-A schwächsten Stelle im in der Schüttung ein- und massiven Außenwänden in Mauerwerk
oder F 90-AB), ist es oft sinnvoller, auf dem gebetteten Lagerholzbereich bei oder Beton durch die Anbringung von
Wege einer Befreiung eine F 90-B-Decke zu • 19 mm Dielenbelag (Nadelholz) und Dämmstoffplatten (in der Regel Hart-
verwenden, als die alten Decken abzureißen • 30 mm Lagerholzdicke (Nadelholz) schaum- oder Mineralfaserplatten) verbes-
und durch Massivdecken zu ersetzen, was eine Durchbrandzeit des Fußbodens von sert werden. Auf die Wärmedämmschicht
außerdem Auswirkung auf die gesamte Ge- 70 Minuten erreicht [Kordina, Meyer-Ottens wird eine Spachtelmasse aufgebracht, in die
bäudekonstruktion haben könnte. 1994, S. 206]. Unter Einbeziehen der Ab- ein Armierungsgewebe eingearbeitet wird.
brandzeit der Deckenkonstruktion kann bei Danach folgt der Außenputz.
Holzdecken mit hohem Feuerwiderstand üblichen Fußböden demnach mit einer Die Fenster liegen jedoch nach solchen
(F 90-B) Widerstandszeit von ca. 90 Minuten ge- Maßnahmen weit innen in den Laibungen.
Unter Verwendung von z.B. Kalzium-Silikat- rechnet werden. Eine Koppelung mit der Erneuerung von
Platten können bei genügend dicker Beklei- Fenstern und Türen mit entsprechenden
dung mit entsprechender Unterkonstruktion Tragende Bauteile, Unterzüge Dichtungsprofilen und ausreichend breiten
unterhalb der Holzrippen sowie einer sinn- Bei erhaltenswerter Bausubstanz mit zim- Fensterbänken an der wärmetechnisch opti-
voll angeordneten Dämmschicht Feuer- mermannsmäßig gefertigten und teilweise malen Stelle ist deshalb sinnvoll.
widerstände von 90 oder 120 Minuten er- künstlerisch bearbeiteten Holzbauteilen Die Dämmung der Fensterlaibung sollte,
reicht werden (siehe hierzu [Kordina, Meyer- sollte versucht werden, die Schutzziele des wie in Bild 4.2 dargestellt, erfolgen. Auf die
Ottens 1994], S. 198). Brandschutzes durch alternative Maßnah- fachgerechte Fugenausbildung am Blend-

19
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 20

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Tabelle 4.4 Wandaufbauten

Zeile Bezeichnung Schnitt Baustoffe Wärmeschutz Brandschutz Schallschutz

1 Mauerwerks- 1 Innenputz, Gipsputz, 15 mm Anforderung gemäß tragende, raumabschließende R’w ≈ 55 dB


wand 2 Mauerwerk, 24 cm, EnEV: Wände:
p = 1,6-1,8 Um = 0,35 W/(m2·K) F 60-A für d = 11,5 cm Voraussetzungen:
Bestand: 6 1 3 Außenputz, Zementputz, F 90-A für d = 17,5 cm Wärmedämmung
Mauerwerk mit 2 20 mm Erreichbarer U-Wert bei F 120-A für d = 24,0 cm ≥ 40 mm
Innen- und 7 4 Wärmedämmung 10 cm Wärmedämmung Faserdämmstoff2)
3
Außenputz 5 bituminöse Holzweichfaser- der WLG 040 und 19 mm Werte gelten für 36,5 cm
4 platte (winddicht abgeklebt) bituminöser Holzweich- Mauerziegel nach DIN 105 Flankierende Wände
Sanierung: 6 Tragkonstruktion faserplatte (ohne Leichthochlochziegel) mit Masse
Vorgehängte 5 7 Boden-Deckelschalung Um = 0,31 W/(m2·K) und einseitigen Putz bei voller m’ ≥ 300 kg/m2
Fassade mit Däm- statischer Ausnutzung. (massiv)
mung und Holz- oder als Holzständer-
verschalung1) Hinweis: wand
Bei Dämmschicht aus Bau-
stoffen der Baustoffklasse B
darf der Aufbau nicht als Putz
gewertet werden.

2 Fachwerkwand 6 7 8 9 10 11 1 Kalkputz, Anforderung gemäß im Regelfall: R’w ≈ 47 dB


Anstrich diffusionsoffen EnEV:
Bestand: 2 Fachwerkstütze Um = 0,35 W/(m2·K) F 30-B Anmerkung:
Fachwerk mit 3 Trapezleiste zur Sicherung (DIN 4102-4 Abschn. 4.11) Trennwandanschluss
Ausfachung aus der Gefache Erreichbarer U-Wert bei Verbesserung des Brand- nicht für Wohnungs-
Bims 4 Ausmauerung, z.B. Vollziegel 8 cm Wärmedämmung widerstands von außen trennwand geeignet
oder Bimsbeton der WLG 040 durch Wärmedämmung mit
Sanierung: 1 2 3 4 5 5 Innenputz (Kalk oder Lehm) Um = 0,30 W/(m2·K) Mineralfaserplatten (Baustoff- Voraussetzungen :
Vorgehängte 6 Lattung horizontal, auf Aus- klasse A). Wärmedämmung
Fassade mit Däm- gleichsblättchen, ≥ 80 mm Faserdämm-
mung und Holz- z.B. 60/80 mm Verbesserung des Brand- stoff2)
verschalung1) 7 Dämmung, z.B. Holzweich- widerstands von innen durch
faserplatte Beplankung mit Gipskarton- Ausmauerung aus
geeignet für 8 diffusionsoffene Folie, Feuerschutzplatten. Ziegelstein
Schlagregen- sd < 0,2 m
beanspruchungs- 9 Lattung vertikal 30/50 mm F60-B möglich Fachwerk außen im
gruppe 1 bis 3 10 Schalung bzw. Unter- Gefach verputzt
nach DIN 4108-3 konstruktion, horizontal
11 Verschindelung bzw. Fachwerk innen voll-
vertikale Holzverschalung flächig verputzt

3 Fachwerkwand 1 2 3 4 5 6 7 1 Kalkputz, Anforderung gemäß im Regelfall: R’w ≈ 48 dB


Anstrich diffusionsoffen EnEV:
Bestand: 2 Fachwerkstütze Um = 0,35 W/(m2·K) F 30-B Anmerkung:
Fachwerk mit 3 Trapezleiste zur Sicherung Trennwandanschluss
Ausfachung aus der Gefache Erreichbarer U-Wert bei Verbesserung des Brand- geeignet
Bims 4 Ausmauerung, 4 cm Wärmedämmung widerstands auf F60-B von für R’w ≥ 53 dB
z.B. Bimsbeton der WLG 040 und innen durch Vorsatzschale ge-
Sanierung: 8 9 10 11 5 Innenputz (Kalk oder Lehm) 8 cm Perlite mäß DIN 4102-4, Tabelle 49: Voraussetzungen:
Innendämmung 6 Dämmung Perlite ~ 8cm (hydrophobiert) WLG 070 12,5 mm GKF Installationsebene
mit Installations- (hydrophobiert) Um = 0,34 W/(m2·K) 40 mm Dämmung (MiFa) ≥ 50 mm Faserdämm-
ebene und Gips- 7 Sperrholz 12 mm 18 mm GKB (statt Sperrholz) stoff3)
kartonbekleidung 8 Installationsebene, Der Wandaufbau ist nach
gedämmt 4 cm Glaserverfahren zulässig. Materialien gemäß Anforde- Ausmauerung aus
geeignet für 9 Gipskartonbekleidung rungen in DIN 4102-4 Ziegelstein
Schlagregen- 10 Dampfbremspappe zur Luft-
beanspruchungs- dichtung an allen Anschlüs- Verbesserung des Brand- Fachwerk außen im
gruppe 1 nach sen (Boden, Decke) widerstands von außen nur Gefach verputzt
DIN 4108-3 11 Innenwand, durch Bekleidung und
als Holzrahmenkonstruktion Änderung des Fassadenbilds. Fachwerk innen
vollflächig verputzt

4 Blockbohlen- 1
1 Blockbohlen 7/16...10/20 Anforderung gemäß im Regelfall: R’w ≈ 48 dB
wand 4 2 teerfreie Dachpappe EnEV:
3 Sperrholz oder gespundete Um = 0,35 W/(m2·K) F 30-B Voraussetzungen:
Bestand: Schalung mindestens 140 mm
Vollholz-Block- 2 4 Wärmedämmung / Holz- Erreichbarer U-Wert bei Mindestdicken von tragenden Blockbohle Fichte,
balken mit ein- 5 unterkonstruktion 80 mm 8 cm Wärmedämmung Wänden aus Vollholz-Block- 3-fach genutet,
facher Spundung 5 Dampfsperre der WLG 040 balken für F30-B Fugen geeignet
6 Installationsebene, Um = 0,32 W/(m2·K) in DIN 4102-4, Tab. 55 gedichtet
3
Sanierung: 6 gedämmt 50 mm
Innendämmung 7
7 Gipskartonbekleidung Hinweis: für q = 30 kN/m Wärmedämmung
mit Installations- 12,5 mm Innenseitig ist eine l ≤ 3,0 m, h ≤ 2,60 m ≥ 80 mm Faserdämm-
ebene und Gips- Dampfsperre erf. d = 120 mm stoff3)
kartonbekleidung mit sd ≥10 m vorzusehen
Verbesserung des Brand- Installationsebene
widerstands von innen durch ≥ 50 mm Faserdämm-
Vorsatzschale i.d.R. unnötig. stoff 3) mit 12,5 mm
Gipskartonplatte
Verbesserung des Brand-
widerstands von außen nur
durch Bekleidung und Ände-
rung des Fassadenbilds.

1) Hinweis zur Tragkonstruktion der vorgehängten Fassade: Die Tragkonstruktion ist für die Nutzungsdauer der Fassadenbekleidung der Kontrolle und Beobachtung entzogen.
Im Versagensfall ist mit einer nicht unerheblichen Gefährdung der „öffentlichen Sicherheit und Ordnung" zu rechnen (MBO §3). Im Sinne der DIN 68 800 Teil 3 kann damit
entsprechend der Gefährdungsklasse (im allgemeinen nicht 0!) die Notwendigkeit des Einsatzes genügend eigenresistenter Holzarten (z.B. Kiefernkernholz) oder aber eines
chemisch vorbeugenden Holzschutzes der Tragkonstruktion erwachsen (siehe auch [Mühlberg, Rafalski 1996]).
2) Mineralfaser- oder geeignete Holzweichfaserplatten
3) Hohlraumdämmstoff: Mineralfaser- oder geeignete Holzweichfaser- oder Zellulosedämmung

20
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 21

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

erreichbare Wärmeschutz ist durch den Trennwände und der flankierenden Wände
Schalenabstand begrenzt – ist eine intakte (Schall-Längsleitung).
äußere Mauerwerksschale. Der in den Hohl- Bestehende Wandkonstruktionen in Massiv-
raum eingebrachte Dämmstoff muss geeig- oder Fachwerkbauweise können mit Vor-
net sein. Hier haben sich vor allem Mineral- satzschalen, z.B. 2 x 12,5 mm Gipskarton-
woll-Granulate und Perlite (Blähgestein) be- platten (mit überlappenden Stößen) auf
währt. Bestehende Wärmebrücken können Holz- oder Metallständerwerk, verbessert
nicht beseitigt werden. werden. Wichtig ist die Verwendung biege-
Bild 4.2
weicher Materialien wie z.B. 12,5 mm Gips-
Anordnung der Wärme- Innendämmung karton- oder Gipsfaserplatten oder 13 mm
dämmung ohne Ersatz Bei intakter oder erhaltenswerter Fassade ist Spanplatte, sowie ein ausreichend großer
des Fensters
auch die Kombination einer Hohlraumver- Abstand der Platten von der bestehenden
füllung mit einer Innendämmung möglich. Wandkonstruktion (im Fall von 12,5 mm
Diese kann auch durch Auflagen des Denk- Gipskartonplatten mindestens 50 mm) und
malschutzes erforderlich werden. Die bei ei- ein Ausfüllen des Hohlraums mit schallab-
ner Innendämmung sehr stark ausgeprägte sorbierendem Material wie z.B. Faserdämm-
Wärmebrückenwirkung muss sorgfältig über- stoff. Der Abstand der Holz- oder Metall-
prüft und ggf. durch zusätzliche Dämm- ständer richtet sich nach den Plattengrößen,
Maßnahmen im Randbereich einbindender sollte aber 625 mm nicht unterschreiten.
Innenbauteile kompensiert werden. Mit freistehenden Vorsatzschalen sind grö-
Bild 4.3
Anordnung der Vielfach werden Innendämm-Maßnahmen ßere Verbesserungen möglich, das gilt auch
Wärmedämmung bei mit Bauschäden in Verbindung gebracht, für alle federnden Befestigungen. Beispiele
gleichzeitigem Ersatz des deren Ursache im wesentlichen in einer Fehl- für Wandkonstruktionen mit Vorsatzschalen
Fensters
planung sowie einer mangelhaften hand- sind in der Tabelle 4.4 dargestellt.
werklichen Ausführung zu suchen sind. Insbesondere bei der Schalldämmung von
Durch die nachträgliche Dämmung auf der Innenwänden ist zu beachten, dass die
rahmen, beispielsweise mit dauerelastischen Innenseite sinkt das Temperaturniveau in Schallübertragung auch über flankierende
Fugendichtbändern, ist zu achten. der Außenwand. Dies hat z.B. Auswirkun- Bauteile erfolgt. Wenn hier eine höhere
Im Zuge eines ebenfalls geplanten Fenster- gen auf Hausinstallationsleitungen (z.B. Schall-Längsleitung vorliegt, so müssen
austausches sollte der Fensteranschlag ana- Wasser, Heizung), die im ungünstigsten diese flankierenden Bauteile ebenfalls mit
log Bild 4.3 soweit wie möglich bis an oder Falle sogar einfrieren können. Die innere Vorsatzschalen versehen werden. Im Zwei-
in die Dämmstoffebene verlegt werden. Verkleidung (Fugen, Wandanschlüsse) muss felsfall empfiehlt sich eine schalltechnische
Es dürfen nur aufeinander abgestimmte luftdicht ausgeführt werden, um eine Diagnose der Bausituation, um die Schwach-
Wärmedämmverbundsysteme eines Anbie- Hinterströmung zu verhindern. Abhängig stellen festzustellen. Diese Diagnose ist die
ters verwendet werden. Eine Kombination von der Dicke der Innendämmung ist raum- Voraussetzung für eine preiswerte Sanie-
verschiedener Einzelprodukte ist nicht zu- seitig eine Dampfsperre anzuordnen. rung.
lässig. Zum Selbstbau kann daher nicht ge- Wärmebrücken, wie sie besonders im Lai-
raten werden. bungsbereich von Fenstern, bei Geschoss- 4.3.4 Brandschutz
Eine weitere Möglichkeit, eine Dämmschicht deckeneinbindungen und an Innenwänden
außen am Gebäude anzubringen, ist die An- auftreten, sollten entsprechend Bild 4.2 Massivwände
ordnung einer Vorhangfassade. Die Wärme- bzw. 4.3 gedämmt werden. Ansonsten Der Feuerwiderstand von massiven Wänden
dämmplatten werden von außen auf dem wächst die Gefahr der Schimmelpilzbildung. ist i.d.R. für den Brandschutz von Gebäuden
alten Putz zwischen der Unterkonstruktion Die Nischen von Heizkörpern müssen nicht üblicher Art und Nutzung ausreichend. Ver-
befestigt. Es eignen sich alle Dämmstoffe, nur rückseitig, sondern auch seitlich ge- besserungen können durch Putze, wirkungs-
deren Oberflächen wasserabweisend sind dämmt werden. voller aber durch eine gedämmte Vorsatz-
(siehe Tabelle 4.4). schale mit Feuerschutzplatten erzielt werden.
Vorhandene zweischalige Außenwände fin- 4.3.3 Schallschutz
det man bei älteren Gebäuden häufig noch Die Ursache einer mangelhaften Schalldäm- Wände in Leichtbauweise
ohne Dämmstoff im Zwischenraum. Bei mung von einschaligen Wänden im Altbau Die Wandkonstruktion setzt sich aus Stän-
neueren Gebäuden variiert die Dämmstoff- ist meist eine zu geringe Masse einschaliger dern und Riegeln, der Beplankung und der
dicke von ca. 4 bis maximal 8 cm.
Eine wärmetechnische Verbesserung der
Konstruktion kann erreicht werden durch:
• vollständige Verfüllung des Hohlraums mit Tabelle 4.5 Klassifizierungstabellen von Wänden nach DIN 4102-4

riesel- oder einblasfähigem, wasserabwei- Baustoff/Konstruktion Tabelle in DIN 4102-4 Feuerwiderstandsklassen


sendem Dämmstoff. Meist stehen wenig- Mauerwerkswände, -pfeiler und Flachstürze Tabelle 38-42 F 30-A bis F 180-A
stens 4 cm zur Verfügung, Brandwände Tabelle 45 mind. F 90-A
• Anbringung eines Wärmedämmverbund- nichttragende Wände aus Gipskartonplatten Tabelle 48-49 F 30 bis F 180
systems vor der äußeren Mauerschale, Fachwerkwände, Abschnitt 4.11
• Anbringung einer Innendämmung. Wände in Holztafelbauart Tabelle 50-53 F 30-B bis F 90-B
Tabelle 54 F 30-B + F 90-B
Voraussetzung für die vollständige Ausfül-
Wände aus Vollholz-Blockbalken Tabelle 55 F 30-B
lung des belüfteten Luftzwischenraums – der

21
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 22

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Ausfüllung der Gefache zusammen. Von stellen der Konstruktion. Nicht nur bei gel- 4.4 Treppenkonstruktionen
besonderer Bedeutung sind die unmittelbar tenden Brandschutzanforderungen ist zu
4.4.1 Schallschutz
dem Feuer ausgesetzten Beplankungen. gewährleisten, dass Anschlüsse luft- bzw.
Durch zusätzliche Bekleidungen mit Feuer- rauchdicht und sicher gegen Brandweiter- Trittschallschutz von Holztreppen
schutzplatten (z.B. Gipskartonfeuerschutz- leitung (Durchbrand) ausgeführt werden. Die Ursachen für eine zu hohe Trittschall-
oder Gipsfaserplatten) kann der Feuerwider- DIN 4102-4 enthält für die verschiedenen übertragung vom Treppenhaus in angren-
stand im Regelfall unproblematisch verbes- Wandarten und Wandkonstruktionen zende Aufenthaltsräume sind in der Trep-
sert werden. Oft bietet es sich an, diese Hinweise zu den entsprechenden Bauteil- penkonstruktion und/oder einer mangelhaf-
Maßnahmen mit einer Vorsatzschale als zu- übergängen. Die sorgfältige Ausführung ten Schalldämmung der Treppenhauswand
sätzlicher Installations- und Dämmebene solcher Anschlüsse hat gleichzeitig wesent- zu suchen.
auszuführen. liche Bedeutung für den Wärme- und Die Sanierung von Wänden wird in Ab-
Eine brandschutztechnisch notwendige Schallschutz. schnitt 4.3.3. beschrieben. Im Fall einer
Dämmschicht muss nicht immer nicht- Treppenhauswand ist jedoch zu beachten,
brennbar sein. Zwar sind in DIN 4102-4 im Einbauteile in Wänden dass im Treppenhaus angebrachte Vorsatz-
Regelfall Mineralfaserplatten oder -matten Tür- und Fensteröffnungen feuerwider- schalen die Trittschalldämmung der Treppe
als brandschutztechnisch notwendige standsfähiger Wandkonstruktionen müssen nicht verbessern.
Dämmschichten aufgeführt. Es bestehen je- abgestimmte Feuerwiderstandsdauern auf- Die Ursache von Defiziten in der Trittschall-
doch auch Prüfzeugnisse für Dämmstoffe weisen. Sie müssen eine allgemeine bauauf- dämmung sind oft Körperschallbrücken
bzw. Bauteile mit Dämmstoffen aus nach- sichtliche Zulassung oder Prüfzeugnis haben. zwischen der Treppenhauswand und dem
wachsenden Rohstoffen, die hinsichtlich Die Einbausituation muss dem Anwendungs- Treppenpodest und/oder Treppenlauf. Auch
ihrer Brandeigenschaften ebenfalls für den bereich der Zulassungen oder Prüfzeug- ein Überputzen der Einbaufuge zwischen
Einsatz in feuerhemmenden bis feuerbe- nisse entsprechen (Trockenbau, Mauerwerk, Wange und Treppenhauswand stellt bereits
ständigen Bauteilen geeignet sind. Fugen usw.). eine solche Körperschallbrücke dar. Entspre-
Für Einbauteile wie Steckdosen, Schalter- chendes gilt für die Treppenpodeste.
Treppenräume dosen, Verteilerdosen etc. in raumabschlie- Eine Verbesserung kann durch folgende
Bekleidungen von Treppenräumen müssen ßende Wände müssen ggf. besondere Maßnahmen erreicht werden:
nach LBO bei Gebäuden mit mehr als zwei Regeln beachtet werden. Dies betrifft eben- a) weichfedernde Bodenbeläge auf Tritt-
Wohnungen aus nichtbrennbaren Baustof- falls in Wände eindringende Bauteile wie stufen und/oder Podest
fen der Baustoffklasse A bestehen. Sollte in Balken(auflager) oder durchdringende Lei- b) schwimmender Fußbodenbelag auf dem
Altbauten eine Holzverkleidung im Treppen- tungen. Treppenpodest
haus sein, so muss diese, sofern kein Be- c) Trennen der Körperschallbrücken zwi-
standsschutz gilt, bei einer Modernisierung Außenbekleidungen aus Holz schen Treppe und Treppenhauswand
entfernt werden. Sofern eine solche Holz- Im Sanierungsbereich erfreut sich die Ver- d) Einbau einer neuen schalltechnisch rich-
vertäfelung erhaltenswert ist, kann über wendung von Holz als Außenbekleidung tig konstruierten und montierten Treppe.
Kompensationsmöglichkeiten hinsichtlich zunehmender Beliebtheit. Neben vielfältigen
der Brandgefahr nachgedacht werden. Gestaltungsmöglichkeiten und einfacher Zum Punkt a):
Denkbar ist der Anstrich nicht begangener Verarbeitung liegt dies sicherlich auch an Das Verlegen von weichfedernden Boden-
Holzbauteile mit Anstrichen zur Verminde- den mittlerweile dauerhaften Anstrichsyste- belägen (z.B. Teppich) ist relativ kostengün-
rung der Entflammbarkeit, die Installation men. Oftmals werden Außenbekleidungen stig. Es wird im Fall von denkmalgeschütz-
einer Sprinkleranlage oder Rauch- und aus Holz in Verbindung mit nachträglicher ten Treppen jedoch abgelehnt. Die hiermit
Wärmeabzugsanlage (RWA) oder der Ein- Wärmedämmung auf verschiedensten Unter- erzielbaren Verbesserungen in der Tritt-
bau zusätzlicher Flurtüren, die Schutz vor gründen angebracht. schalldämmung sind in der Regel nicht sehr
Verrauchung und einen Mindestschutz vor Die Verwendung von normalentflammbaren hoch, da in öffentlich zugänglichen Trep-
Durchbrand gewährleisten. Zusätzlich sind Baustoffen als Außenbekleidung ist bei penhäusern keine sehr weichfedernden
ggf. zusätzliche ortsfeste Rettungswege mehrgeschossigen Gebäuden oftmals ein- Teppichbeläge eingesetzt werden können.
über Fenster oder Außentreppen erforder- geschränkt, weil die Gefahr einer Brandwei- Bei Einsatz von Teppichböden im Treppen-
lich. terleitung vor allem im Hohlraum hinterlüf- haus ist auch auf die Einhaltung der brand-
teter Fassaden besteht. Durch besondere schutztechnischen Auflagen zu achten.
Detaillierung Maßnahmen kann die Gefahr reduziert bzw.
Von ganz wesentlicher Bedeutung für den ausgeschlossen werden.
Brandschutz ist die sorgfältige Detaillierung Einige Beispiele für Holzfassaden an mehr-
und Umsetzung der Brandschutzplanung. geschossigen Gebäuden mit Hinweisen zu
Trotz Verwendung ausreichend feuerwider- brandschutztechnischen Lösungen enthält
standsfähiger Bauteile in der Fläche kann [hh 3/4/3:2001, Kap. 4].
der Brandschutz durch Vernachlässigung In Bild 4.4 ist die exemplarische Ausführung
der Anschlüsse und Einbauteile gefährdet einer B2-Fassade im Bereich einer Gebäude-
werden. trennwand dargestellt. Den horizontalen
Brandüberschlag verhindert der ein Meter
Anschlüsse und Fugen breite Streifen aus B1-Holzwerkstoffplatten.
Oftmals sind Fugen und Anschlüsse von Der Hinterlüftungshohlraum wird mit raum-
Wänden an Decken, Dächer, Querwände beständigem und wasserabweisendem Bild 4.4 Sicherung gegen Brandüberschlag bei
und Einbauteile (Schornstein) die Schwach- Dämmstoff geschlossen. Gebäudetrennwänden

22
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 23

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Zum Punkt b): mit ein Durchbiegen der Trittstufe zu verhin- weiterleitung möglich ist, also nach wie vor
Auf Treppenpodesten empfiehlt sich der dern. Oberseitig sind die Setzstufen in die ein Risiko besteht. Zudem ist zweifelhaft, ob
Einbau eines schwimmend verlegten Fuß- Trittstufen eingenutet, auf der Unterseite die im Brandfall tragfähige Konstruktion als
bodenaufbaus, z.B. als Dielenboden auf stehen sie auf einem Falz oder sind mit der Flucht- oder Rettungsweg genutzt wird.
Lagerhölzern mit Dämmstreifen oder als Trittstufe verschraubt.
Zementestrich. Schallbrücken zum Baukör- In der Vergangenheit sind die Massivholz- Holztreppen
per (hier der Treppenhauswand) sind – wie stufen durch die geringe Luftfeuchte in Ge- Freiliegende Holztreppen oder brennbare
bei allen schwimmenden Estrichen – zu ver- bäuden nachgetrocknet. Dies hat zur Folge, Treppenraumbekleidungen in Altbauten
meiden. dass die Stufen bei Belastung in der Nute können zu katastrophalen Folgen im Brand-
reiben und dadurch ein Knarrgeräusch ent- fall führen. Handelt es sich um besonders
Zum Punkt c): steht. schützenswerte Konstruktionen mit kunst-
Wenn Körperschallbrücken beseitigt werden Um eine alte Treppe zu entknarren, muss voll ausgeführten Geländern, Holzvertäfe-
sollen, so müssen Podest und die Wangen die Spannung zwischen Tritt- und Setzstufen lungen der Treppenraumwände oder
des Treppenlaufs vollständig von der Trep- wieder hergestellt werden. Dies erfolgt, in- Deckenverzierungen, sollten auch bei gel-
penhauswand getrennt werden. Zur Ent- dem man mit geeignetem Werkzeug die tendem Bestandsschutz zusätzliche Schutz-
kopplung der Treppenläufe sind diese auf Stufe anhebt und einen Keil auf die Setz- maßnahmen ergriffen werden. Sprinkleran-
geeigneten Schwingungsisolatoren zu lagern. stufe legt. Gegebenenfalls muss auf der lagen und Rauch-Wärme-Abzugsanlagen
Empfohlen werden Schwingungsisolatoren Stufenunterseite vor dem Falz eine Öffnung verzögern die Brandausbreitung und verhin-
auf PUR- oder EPDM-Basis. Kork- oder hergestellt werden. Ein 100%iger Erfolg ist dern die Verrauchung des Treppenhauses.
Gummiplättchen sind meist ungeeignet. Die selten zu erwarten. Die Schutzziele des vorbeugenden bau-
Wirksamkeit der Schwingungsisolatoren lichen Brandschutzes können auch durch
hängt von deren elastischen Eigenschaften 4.4.2 Brandschutz zusätzliche Außentreppen, die über Flucht-
und Abmessungen ab, ihre Einfederung Der wichtigste Rettungsweg ist die Treppe. balkone oder entsprechende eingeplante
muss den zu erwartenden Belastungen an- Zu Treppen und Treppenräumen gibt es in Fenster- oder Türöffnungen erreichbar sind,
gepasst werden. den Bauordnungen der Länder genaue Vor- sichergestellt werden.
Die Trennung der Körperschallbrücken bei schriften. An die Treppenkonstruktion von
Treppen in Altbauten ist oftmals sehr auf- Gebäuden geringer Höhe mit nicht mehr 4.5 Balkone
wendig, z.B. bei sehr schmalen Treppen, bei als zwei Wohnungen werden keine Anfor- Bei der Altbauerneuerung wird oftmals der
denen die Wangen des Treppenlaufs pass- derungen gestellt. Für mehrgeschossige Ge- Anbau von Balkonen zur Wohnraumvergrö-
genau in das Treppenloch eingesetzt wer- bäude geringer Höhe differenzieren die For- ßerung und zur Verbesserung der Wohn-
den (und damit ein Absetzen der Wange derungen der Bauordnungen in den Bun- qualität gewünscht. Außerdem kann da-
von der Trennwand nicht bzw. nur mit desländern stark. In einigen Bundesländern durch eine zusätzliche Rettungsmöglichkeit
großem Aufwand möglich ist) oder wenn werden keine Forderungen erhoben, teil- geschaffen werden.
die Treppenauflager nicht zugänglich sind. weise werden nichtbrennbare Konstruktio- Hinsichtlich des Wärmeschutzes ist allein die
Zu berücksichtigen ist jedoch, dass die Per- nen ohne Feuerwiderstand (F 0) akzeptiert, thermische Trennung des Balkons vom Ge-
sonen in den angrenzenden Wohnungen teilweise feuerhemmende aber brennbare bäude von Bedeutung. Während dies bei
täglich, meist auch nachts, unter der man- Konstruktionen zugelassen. Diese Anforde- nachträglich vorgestellten Balkonen sowieso
gelhaften Trittschalldämmung einer Treppe rungen sollten immer kritisch in Frage ge- der Fall ist (abgesehen von den Verbindungs-
zu leiden haben. Bei richtiger Lagerung einer stellt werden. Es ist sinnvoll, individuell zu mitteln zum Gebäude), können vorhandene,
Treppe sind sehr gute Verbesserungen von entscheiden, welche Ausführung die Rich- ohne thermische Trennung auskragende
10 bis 20 dB gegenüber dem Ist-Zustand tige ist. Balkone nur durch das „Einpacken“ der
möglich. Das Schutzziel für notwendige Treppen und Tragkonstruktion mit Dämmung hinsichtlich
Treppenräume in mehrgeschossigen Gebäu- der Wärmeverluste verbessert werden.
Zum Punkt d): den heißt, infolge eines Brandherdes im Beim Anbau von Balkonen ist Holz unter
Wird die alte durch eine neue Treppe er- Treppenhaus die Brandweiterleitung zu ver- Beachtung des konstruktiven Holzschutzes
setzt, so können alle schalltechnisch wichti- hindern. Dies ist mit feuerhemmenden Kon- ein geeigneter Baustoff, der sich im Rahmen
gen Details geplant und realisiert werden. struktionen alleine nicht zu erreichen. Viel- von Altbausanierungen gut in das architek-
Sehr gute Dämmwerte sind möglich. Zur mehr ist es sinnvoll, die Konstruktion so zu tonische Gesamtbild einpassen kann. Brand-
Trittschalldämmung von Holztreppen siehe verbessern, dass die Entflammbarkeit der versuche haben gezeigt, dass eine erhöhte
[Holtz, Buschbacher u.a. 2001]. Werkstoffe verringert wird. Brandweiterleitung von Geschoss zu Ge-
schoss durch Holzbalkone nicht erfolgt. So-
Entknarren einer Holztreppe mit Setzstufen Feuerhemmende Treppen fern ein geschlossener Bodenbelag vorhan-
(nach [Diehl 2001]) Nach DIN 4102-2 werden Treppen als Bau- den ist, haben (Holz-) Balkone im Gegenteil
Das Knarren bei Treppen wird durch Rei- teile wie Stützen und Balken angesehen. Da sogar positive Auswirkungen.
bung der Hölzer verursacht. Besonders bei DIN 4102-4 keine Angaben zur brandschutz- Im Allgemeinen werden seitens der Bauauf-
gestemmten Treppen mit Setzstufen macht technischen Bemessung enthält, muss die sicht an die Feuerwiderstandsdauer von
sich dieses Phänomen bemerkbar und ist Feuerwiderstandsklasse einer Treppe durch Balkonen auch dann keine Anforderungen
auf das Eintrocknen der Hölzer im einge- die Bemessung der Einzelbauteile (Wangen, gestellt, wenn diese „zum Anleitern be-
bauten Zustand zurückzuführen. Stufen und Verbindungsmittel) oder durch stimmte Stellen“ sind.
Die Setzstufe hat die Aufgabe, durch eine Brandprüfung nachgewiesen werden. Zur Sicherstellung ausreichenden Brand-
Überhöhung von ca. 2 mm in der Mitte die Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass selbst schutzes sollten die folgenden Maßnahmen
Trittstufe unter Spannung zu stellen und so- bei einer feuerhemmenden Treppe die Brand- grundsätzlich berücksichtigt werden:

23
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 24

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

• geschlossene Balkonbeläge zur Rauch- Tragwerken angewendet. Die DIN 1052, 5.2 Dachkonstruktionen
ableitung und Reduzierung der Brand- Teil 2 enthält unter dem Begriff Dübel be- Die Dachkonstruktion ist Bestandteil des ge-
angriffsfläche sonderer Bauart für Dübel-Verbindungen samten Baugefüges eines Gebäudes. Schä-
• Verwendung möglichst massiver Brett- System Appel (nach DIN 1052 Dübeltyp A), den an der tragenden Dachkonstruktion
schichtholzquerschnitte Kübler (Dübeltyp B), Bulldog (Dübeltyp C), können zu Folgeschäden im Wand- und
• Verbindungsmittel aus Korrosions- und Geka (Dübeltyp D), Siemens-Bauunion Deckengefüge führen (z.B. Feuchteschäden
Brandschutzgründen abdecken (z.B. Stab- (Dübeltyp E) Grundlagen für den rechneri- mit Überlastung oder Lastumlagerung bei
dübelanschlüsse mit Holzpfropfen). schen Nachweis der Tragfähigkeit und Ge- Fachwerkwänden oder Risse und Schiefstel-
brauchstauglichkeit. Werden andere Dübel lungen bei Mauerwerkswänden). Neben der
4.6 Aufstockungen vorgefunden, so sind u.U. Angaben zum Bewertung der vorhandenen Konstruktion
Relativ preiswert wird neuer Wohnraum Tragverhalten in früheren Veröffentlichun- und den Schäden spielen bei der Erarbei-
durch Aufstocken von Einfamilien-, Reihen- gen aus der Zeit ihrer Anwendung zu fin- tung eines Instandsetzungskonzeptes für
und Mehrfamilienhäusern erreicht. Hierbei den. die Dachkonstruktion auch folgende Punkte
sind prinzipiell alle bauphysikalischen Anfor- eine entscheidende Rolle:
derungen, Richtlinien, Normen und Hinweise b) Bemessung nach EC 5, Teil 1-1 • Erhalt, Reparatur oder Erneuerung der
wie bei einem Neubau zu berücksichtigen. Die Grundlagen für die Berechnung nach Dachhaut
Bei einer Ausführung der Aufstockung in der Methode der Grenzzustände sind in • Eigenlast des Deckungsmaterials,
Holzbauweise ist aus Sicht des Schallschut- [DIN V ENV 1995] dargestellt. Der EC 5 ist Abstimmung des Deckungsmaterials auf
zes bei richtiger Planung und Ausführung in den meisten Bundesländern zur probe- die Dachkonstruktion
eine Komfort-Schalldämmung nach VDI weisen Anwendung bauaufsichtlich einge- • Nutzung des Dachraumes (z.B. Dachge-
4100 [VDI 4100:1994] möglich und das so- führt. Hinsichtlich der Festigkeitssortierung schossausbau, Belastungen aus der Nut-
gar bei relativ geringen Mehrkosten. der verbauten Hölzer gelten nach dem zur zung für die Dachkonstruktion, Wärme-
Norm gültigen Nationalen Anwendungs- schutz-, Brandschutz- und Schallschutz-
dokument vorerst die gleichen Grundlagen maßnahmen, notwendige Eingriffe in das
5. Maßnahmen zur Wiederherstel- wie für die DIN 1052, Teil 1. Zur Berechnung konstruktive Gefüge)
lung der Tragfähigkeit/ Ge- der zimmermannsmäßigen und ingenieur- • notwendige Instandsetzungen und Ver-
brauchstauglichkeit mäßigen Verbindungen nach EC 5 siehe stärkungen der Dachkonstruktion oder
[Werner, Zimmer 1999] und [Mönck, Rug einzelner Bauteile.
5.1 Nachweis der Tragfähigkeit/ Ge-
2000]. Häufig ist die Dachhaut, d.h. die Dachein-
brauchstauglichkeit
deckung, zu erneuern. Dachgeschossaus-
a) Bemessung nach DIN 1052, Teil 1 c) „Heiße“ Bemessung nach DIN 4102, bauten erfordern in vielen Fällen ein Entfer-
Die Bemessung der Holzbauteile erfolgt Teil 4 oder nach EC 5, Teil 1-2 nen der alten Dachhaut, den Einbau von
nach den in DIN 1052 enthaltenen Grund- Eine sogenannte „heiße“ Bemessung von Gauben oder, wenn behördlich zulässig,
lagen. Die Anwendung der mechanischen Holzbauteilen berücksichtigt die geforderte den Einbau von Dachfenstern. Vor dem
Kennwerte nach DIN 1052,Teil 1 für Altholz Feuerwiderstandsdauer im Brandfall bei der Neueindecken des Daches ist die Trag- und
ist nur dann korrekt, wenn das verbaute Bemessung der Bauteile. In Abhängigkeit Funktionsfähigkeit der Lattung, eventueller
Holz unter Beachtung der vorliegenden von der Abbrandgeschwindigkeit des ver- Schalungen und des Dachgebälkes zu unter-
inneren und äußeren Schädigungen in An- wendeten Werkstoffes und der Brandein- suchen und geschädigte Bereiche sind aus-
lehnung an DIN 4074 nach der Festigkeit wirkung wird damit sichergestellt, dass bei zubessern, zu ersetzen oder auch, wenn die
sortiert bzw. klassifiziert wurde. Einhaltung der Feuerwiderstandsdauer ein Tragfähigkeit nicht mehr gegeben ist, zu
Grundlagen für den Nachweis der Trag- statisch tragfähiger Restquerschnitt erhalten verstärken. Eine ausreichend tragfähige und
fähigkeit von zimmermannsmäßigen Ver- bleibt (siehe auch [Kordina, Meyer-Ottens dauerhafte Unterkonstruktion ist wichtig für
bindungen enthält die DIN 1052, Teil 2 nur 1994] und [Scheer, Knauf 1994]). die Dichtigkeit der neuen Dachhaut. Mit der
für rechteckige Dübel, Versätze und Verbin- Zweckmäßig ist die Anwendung des Ver- Erneuerung der Dachhaut werden die Blech-
dungen mit Bauklammern. Zur Nachweis- fahrens nach DIN 4102, Teil 4 bei Holzbau- abdeckung, Blechanschlüsse, Rinnen und
führung von Versätzen und weiteren zim- teilen, die sichtbar bleiben sollen. Vorausset- Fallrohre erneuert. Besondere Sorgfalt bei
mermannsmäßigen Verbindungen wie z.B. zung ist, dass die Holzbauteile in Altbauten der Materialwahl und Konstruktion der Ort-
dem geraden Blatt, geraden oder schrägen einer Holzart und Sortierklasse zweifelsfrei gang- und Traufkonstruktion sichert eine
Hakenblatt, Schwalbenschwanzblatt sei auf zugeordnet werden können (unter Berück- langjährige Funktionsfähigkeit der Dachein-
[Heimeshoff u.a. 1989] verwiesen. Zu Ver- sichtigung von möglichen Schädigungen deckung ebenso, wie die richtige Ausfüh-
sätzen und rechteckigen Dübeln siehe auch und evtl. die Abbrandgeschwindigkeit be- rung der Blechkonstruktion an Anschluss-
[hh 2/2/1]. einflussenden Faktoren). linien zu aus dem Dach herausragenden
Über Jahrhunderte sicherte man zimmer- Bauteilen wie Schornsteinen, Treppengie-
mannsmäßige Holzverbindungen wie z.B. d) Schwingungen von Wohnungsdecken beln oder Brandmauern.
den Zapfen oder das Blatt mit Holznägeln nach EC 5, Teil 1-1, Abschnitt 4.4.3
aus Eichen-, Eschen-, Kiefern- oder Fichten- Prinzipiell kann das Schwingungsverhalten Instandsetzungsmethoden
holz. Einen Bemessungsansatz für ein- und einer Decke nach EC 5 durch Messung oder Abhängig von der Tragwerksart wird bei der
zweischnittig beanspruchte Holznägel aus Berechnung bestimmt werden. Für Decken Instandsetzung von Dachkonstruktionen zwi-
Eichenholz enthält [Görlacher 1996]. in Wohngebäuden gelten die angeführten schen Sparren- bzw. Kehlbalkendach und Pfet-
Anfang des 20. Jahrhunderts wurde eine Nachweise, um sicherzustellen, dass unzu- tendach unterschieden. Entsprechend der Be-
große Zahl ingenieurmäßiger Verbindungen lässige Schwingungen die Funktion der anspruchung werden die Sparren beim Spar-
entwickelt und häufig bei weitgespannten Decke nicht beeinträchtigen (s. [hh 2/1/1]). ren- bzw. Kehlbalkendach auf Biegung und

24
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 25

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Längskraft, die Sparren der Pfettendächer nur ser Stelle führen oft auch zu seitlichen Ver-
auf Biegung beansprucht. Zur Berechnung formungen der Dachkonstruktion im First.
von Dachbauteilen für Hausdächer siehe Mit der Instandsetzung dieser Punkte sind
[hh 2/2/1], [Werner, Zimmer 1999], [Prehl 1999]. neben der Wiederherstellung der Funktions-
Zur Berechnung von historischen Dach- fähigkeit der Knotenverbindung auch wei-
konstruktionen siehe auch [Görlacher 1999]. tere seitliche Verformungen zu verhindern.
Der Firstknoten wird über zusätzliche La-
a) Instandsetzung am Dachfuß schen verstärkt oder wie in Bild 5.1 darge-
Ein wesentlicher Schadensschwerpunkt der stellt instandgesetzt und durch in Längsrich-
Dachkonstruktion ist der Dachfuß (Auflager- tung angeordnete Aussteifungen gegen
bereich von Sparren und Binderteilen sowie seitliches Ausweichen gehalten.
Deckenbalken, s. auch Bild 5.1), der durch
Blockhaus in industrieller Holzbauweise, Baujahr 1904
z.B. unterlassene oder nicht rechtzeitige In- – bei Erhalt der holzsichtigen Fassade ist nur eine d) Herstellen der Funktionsfähigkeit der
standhaltung durch Feuchteeinwirkung zer- wärmetechnische Ertüchtigung von innen möglich, Aussteifung der Dachkonstruktion
stört wurde. Die Folge ist eine verminderte siehe Beispiel 4 in Tabelle 4.4 Wesentlich für die Standsicherheit einer
Tragfähigkeit der gesamten Dachkonstruk- Foto: Prof. Dr.-Ing. W. Rug Dachkonstruktion ist die Funktionsfähigkeit
tion und/oder der Verlust der Standsicherheit der aussteifenden Bauteile (wie z.B. die
der Dachbalkenlage bzw. Dachkonstruktion. verlorengegangenen Querschnittsteile durch quer- und längsaussteifenden Elemente der
Neben der Verlaschung wird auch das lange Laschen. Dabei werden die Laschen beidsei- Dachstühle, bestehend aus Rähmen oder
stehende Blatt verwendet, wenn der hal- tig angeordnet. Soll zwischen den Sparren Pfetten mit den Kopfbändern, Windrispen,
bierte Sparrenquerschnitt für die Schnitt- gedämmt werden, richtet sich die Laschen- Auskreuzungen, Streben, Windböcken
kraftübertragung ausreicht. höhe nach dem bauphysikalischen Aufbau u.a.). Je nach Struktur der Lastaufnahme
Die Anzahl der Verbindungsmittel der zu des Daches (siehe Tabelle 4.1). und Lastableitung ist die Trag- und Funk-
realisierenden biegesteifen Anschlüsse er- Örtliche Bauteilzerstörungen lassen sich tionsfähigkeit wieder herzustellen, wenn
gibt sich aus der Größe der statischen auch mit dem Merk-Lamellen-Verfahren hier einzelne Bauteile fehlen.
Beanspruchung. Sie werden in zwei Grup- analog der Balkenkopfinstandsetzung Zu den speziellen Instandsetzungsmethoden
pen mit dem Abstand a zusammengefasst. (s. Abschnitt 5.4) materialgerecht wieder zählt man die kraftschlüssige Auswechslung
Der Abstand a sollte mit 1/ 5 der freien herstellen. (s. Bild 5.2). oder Verlängerung von gesunden Trag-
Sparrenlänge gewählt werden (s. [Mönck werksteilen durch Verbund mit neuen Holz-
1999]). c) Instandsetzung von Firstknoten materialien oder Kunstharzbeton mit Kunst-
Die Firstpunkte alter Dachkonstruktionen stoff-Armierungsstäben. Sollen diese Me-
b) Instandsetzung am Sparren sind in der Regel über Scherzapfen oder thoden zur Anwendung gelangen, sind die
Eine einfache Instandsetzung der geschä- Blattverbindungen über Holznägel verbun- bauaufsichtlichen Zulassungen der einzel-
digten Sparren besteht im Bebeilen des ge- den. Seitlich sind diese Punkte nur über die nen Verfahren zu beachten (z.B. Beta-Ver-
schädigten Querschnitts und dem Ersatz der Dachlatten gehalten. Zerstörungen an die- fahren Z-10.7.2-41, s. auch [Erler 1997]).

Detail 3
Detail 3

Detail 1 Pfettendach
Sparrendach mit liegendem Stuhl mit zweifach stehendem Stuhl Detail 2

Rest-
Rest- holz
holz
Neuholz 2 Laschen/
Konstruktionsvollholz Konstruktionsvollholz
Sparren Neuholz
gerader Blattstoß
Sparren Konstruktionsvollholz
gerader Blattstoß

Restholz Schwelle
Restholz
Restholz
Fußpfette

Neuholz Deckenbalken Restholz


Neuholz
Konstruktionsvollholz Konstruktionsvollholz
gerader Blattstoß gerader Blattstoß Deckenbalken

Detail 1 Fußpunkt beim Sparrendach Detail 2 Fußpunkt beim Pfettendach Detail 3 Firstpunkt

Bild 5.1 Instandsetzung von Dachkonstruktionen – Grundprinzipien

25
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 26

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

5.3 Deckenkonstruktionen
Die Balken als Haupttragglieder der Decken
sind biegebeanspruchte Bauteile. Der Holz-
reichtum früherer Jahre führte zur Verwen-
dung von großen Holzquerschnitten. Etwa
ab 1860/70 verwendete man keine hand-
behauenen Balken mehr, sondern Schnitt-
hölzer, die zudem entsprechend dem
Wirkungsgrad des Widerstandsmomentes
nicht mehr flach, sondern mit der Balken-
höhe senkrecht stehend eingebaut wurden
(s. [Mönck 1999]).
Holzbalkendecken übernehmen auch eine
stabilisierende Funktion bei Gebäuden. Bei
Fachwerkbauten sind die Deckenbalken i.a.
mit den Rähmen der Wände verkämmt. Bei
Mauerwerksbauten ist auf die ausreichende
Verankerung bzw. druck- und zugfeste
Verbindung der Balken mit dem Mauer-
werk zu achten (siehe auch DIN 1053-1,
Abschnitt 8.1.4).
Bei Modernisierungsaufgaben werden ge-
rade das Tragsystem, der Kräfteverlauf und
der Deckenaufbau häufig nicht genau er-
mittelt. In den statischen Berechnungen fin-
det man dann die Bemerkung des Statikers,
dass die Decken nicht geöffnet werden
konnten und die getroffenen Annahmen
bei der Baudurchführung zu prüfen sind.
Damit können aber Traglastreserven nicht
rechtzeitig erkannt werden oder es werden
teure und zeitaufwendige Verstärkungs-
maßnahmen nötig.

Instandsetzungsmethoden
Die Instandsetzung der Decken umfasst je
nach Umfang der Schäden entweder den
Ersatz zerstörter Teilbereiche, wie z.B. Bal-
kenköpfe, oder den Austausch ganzer Teile.

Balkenkopfinstandsetzung
Bild 5.2 fasst die bisher in der Praxis erprob-
ten Möglichkeiten der Balkenkopfinstand-
setzung zusammen. Nachfolgend werden
die einzelnen Lösungen kurz erläutert. Die
Baukosten für eine Balkenkopfinstandset-
zung liegen bei 40 ... 65 % des Preises, der
für den kompletten Ersatz des Altbalkens
kalkuliert werden kann. Zu den preiswerte-
sten Lösungen gehört die Instandsetzung
mit Holzlaschen.
Bevor eine Balkenkopfinstandsetzung ins
Auge gefasst wird, sollte geprüft werden,
ob eine Auflagerveränderung z.B. durch
den Einbau eines Unterzuges ausreicht, um
als neues Auflager für den Balken zu fun-
gieren. Dies ist aber nur bei kurzen Schad-
längen möglich und wenn die Nutzung des
Raumes durch den Unterzug nicht einge-
schränkt wird.
Sind nur einzelne Balkenköpfe zerstört,
Bild 5.2 Verschiedene Lösungen für die Instandsetzung von geschädigten Balkenköpfen bei Holzbalkendecken kann bei ausreichender Tragfähigkeit der

26
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 27

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

benachbarten Balken auch das Kürzen des Tabelle 5.1 Erforderliche Laschenquerschnitte und Verbindungsmittel nach DIN 1052, T2 (Ausgabe 1988) für
Balkenkopfinstandsetzungen mit einer Schadlänge bis zu 1,0 m
geschädigten Balkens und der Anschluss
des geschädigten Balkens an einen Wechsel
hilfreich sein.

Instandsetzung mit Blattverbindungen


Eine einfache Reparatur des Balkenkopfes
erfolgt zumeist über senkrecht stehende
gerade oder schräge Blattverbindungen,
wobei die Länge des Blattes durch den
statisch erforderlichen Abstand der Verbin-
dungsmittel bestimmt wird. Diese Methode
wird vor allem aus denkmalpflegerischen
Gründen häufig angewendet. Nachteilig ist
allerdings, dass nur der halbe Balkenquer-
schnitt für die Schnittkraftübertragung zur
Balken- lB Laschen- Anzahl der Verbindungsmittel pro Lasche
Verfügung steht. abstand querschnitt
(mindestens)
Instandsetzung mit Laschen [m] b1 h1 Dübel besonderer Stabdübel, Passbolzen Nägel1) nach
aB [cm] [cm] Bauart nach nach DIN 1052-2, A 5 DIN 1052-2, A 6
Am häufigsten erfolgt eine Kopfinstandset-
DIN 1052-2, A 4.3.3
zung mittels Laschen aus Holz oder Holz- 0,8 5,0 6 22 2 x Typ C 2x 2x
werkstoffen (z.B. Furnierschichtholz). Auch 8 20 ∅ 75 4 x ∅ 16 8 x Ng. 42 x 120
hier muss die Verbindung ausreichend 0,9 5,0 6 22 2 x Typ C 2x 2x
8 20 ∅ 75 4 x ∅ 16 8 x Ng. 42 x 120
biegesteif sein. Tabelle 5.1 enthält am 1,0 5,0 6 24 2 x Typ C 2x 2x
Beispiel für eine normale Deckenbeanspru- 8 22 ∅ 75 4 x ∅ 20 8 x Ng. 46 x 130
chung (Wohnnutzung) Angaben über die Voraussetzungen: 1)nicht vorgebohrt
Anzahl notwendiger Verbindungsmittel Altholzbalken ohne weitere tragfähigkeitsmindernde Schädigung
pro Lasche und den erforderlichen Laschen- Altholz entspricht Festigkeitsklasse S10 nach DIN 4074
querschnitt aus Konstruktionsvollholz Neuholz: Konstruktionsvollholz S10 nach DIN 4074

(S10 nach DIN 4074).


Der innere Hebelarm der Verbindungsmittel Hölzer und der Gefache zu unterscheiden. Bauteile eingebaut. Zu Herstellung der his-
für die Instandsetzung mit Blattverbindun- In Abhängigkeit von der Art und dem Um- torischen Verbindungstechnik ist es dann
gen und Laschen wird dabei von der Größe fang der Schäden, der Zielstellung für die erforderlich, mit falschen Zapfen zu arbeiten,
der Momentenbeanspruchung bestimmt Nutzung und Gestaltung des historischen siehe Bild 5.4.
und es ist ebenfalls die Querkraftbeanspru- Erscheinungsbildes gibt es prinzipiell vier
chung (bzw. u.U. eine Längskraftbeanspru- Instandsetzungsvarianten: Fußschwelle/Stielfußerneuerung:
chung) zu berücksichtigen. I.a. ist auch • Reparatur der Gefache, des Holzgefüges Ursache für Feuchteschäden der Fußschwelle
hier wie bei der Sparreninstandsetzung ein und der Fenster ist in fast 100 % aller Schadensfälle ein
Abstand von 1/5 der Spannweite ausreichend. • Teilersatz stark geschädigter Gefache und durchfeuchteter Sockel. Häufig muss der
Holzbauteile der Tragstruktur Sockel repariert bzw. vollständig erneuert
Merk-Lamellen-Verfahren • vollständiges Entfernen der Gefache und werden. Die Fußschwelle und u.U. auch ge-
Von Vorteil ist dieses Reparaturverfahren Instandsetzung des Holztragwerkes schädigte Stielbereiche werden dann erneu-
wegen des materialgerechten Austausches • Abbruch und Wiederherstellen der Ge- ert. Im allgemeinen erfolgt dies unter An-
geschädigter Balkenbereiche besonders bei bäudesubstanz unter Verwendung noch wendung der Blattverbindung (s. Bild 5.5).
sichtbaren Bauteilen (Bild 5.2). Die geschä- tragfähiger Altholzbauteile. Bei stark belasteten Wandstielen sind zur
digten Bereiche werden entfernt und derart Die Tragfähigkeit einer Fachwerkkonstruk- Stoßsicherung verdeckte Rundstahlbolzen
begradigt und oberflächenbehandelt, dass tion wird durch die Sanierung bzw. Instand- oder Holzschrauben anstelle von Holznägeln
die neuen Holzteile den Querschnitt als setzung der Holzbauteile wieder hergestellt einzubauen. Es ist darauf zu achten, dass
Brettmaterial schichtweise verklebt bis zur bzw. verbessert. Die Instandsetzung der Ge- der Sockel entweder bündig oder abge-
vollen ursprünglichen statischen Quer- fache dient hauptsächlich der Wiederher- schrägt hergestellt wird, da sonst ein Was-
schnittsgröße füllen. Das Aufbringen des er- stellung der bauphysikalischen Funktions- serabfluss nicht gewährleistet wird.
forderlichen Pressdrucks erfolgt über Nagel- fähigkeit (s. Abschn. 4 4).
bzw. Schraubpressleimung. Die durchfüh- 6. Maßnahmen zur Erhöhung der
rende Firma verfügt über die erforderliche Lokale Schädigungen/Verbindungen: Tragfähigkeit/
Leimgenehmigung nach DIN 1052-1 und ist Sind nur lokale Schadstellen vorhanden, z.B. Gebrauchstauglichkeit
damit berechtigt, derartige Brettschichtholz- im Bereich von Verbindungen, so erfolgt Bei statischen Untersuchungen ist man oft-
ergänzungen vorzunehmen. eine Reparatur durch Einpassen von trocke- mals mit einer Überbeanspruchung oder
nen Ersatzstücken entsprechend Bild 5.3. Überschreitung der Grenzdurchbiegung,
5.4 Fachwerkwände d.h. mit einer ungenügenden Steifigkeit der
Das Fachwerk ist eine Mischbauweise. Das Stiele: Bauteile, aber auch mit einer ungenügen-
heißt, bei der Instandsetzung dieser Bauten Bei einer vollständigen Schädigung einzelner den Tragfähigkeit durch zu geringe Quer-
ist grundsätzlich zwischen der Sanierung der Bauteile, wie z.B. der Stiele, werden neue schnitte, querschnittsmindernde Holzschädi-

27
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 28

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

erfolgen zum Teil durch Anlaschung (siehe


auch bei Decken). Auch die Pfettenverstär-
kung kann analog den Grundsätzen für
Deckenverstärkungen erfolgen, jedoch ist
hier häufig nur eine einseitige Verstärkung
möglich. Zur Verstärkung von Verbindungen
wird auf entspechende Literatur verwiesen
(s. [Mönck 1999]).

6.2 Deckenkonstruktionen
Zur Verstärkung der Decke stehen verschie-
Bild 5.3 Fachwerk-Instandsetzung von Verbindungen [Lißner, Rug 2000] dene Maßnahmen zur Verfügung, die in
Bild 6.1 dargestellt sind. Welches der darge-
stellten Verfahren praktiziert wird, ist von
den Fragen der Zugänglichkeit der Decken-
balken, dem Grad der Schädigungen, der
Holzart und der Größe der Beanspruchung
und den zu erwartenden Kosten abhängig.
In der Praxis dominiert die seitliche Balken-
verstärkung mit Holz- oder Stahlprofilen,
die aber mit einem erheblichen Eingriff in
die Zwischendecke verbunden ist.

6.2.1 Tragfähigkeitsverbesserungen
durch Entlastung
Wenn die Tragfähigkeit der Decke überschrit-
ten ist, denkt man häufig zunächst über eine
Bild 5.4 Fachwerk-Instandsetzung von Stielen Bild 5.5 Fachwerk-Instandsetzung von Schwellen Entlastung der Decken nach. Schwere Zwi-
[Lißner, Rug 2000] [Mönck 1999] schendecken, z.B. Lehmfüllungen, Sand- oder
Schlackeschüttungen, werden dann entfernt
und durch leichte Dämmstoffe ersetzt. Beden-
gungen oder Tragfähigkeitsüberschreitun- 6.1. Dachkonstruktionen ken sollte man jedoch dabei, dass wertvolle
gen aus nutzungsbedingten Lasterhöhun- Verstärkungen sind bei Dachkonstruktionen Originalsubstanz verloren geht und diese Maß-
gen konfrontiert. Verstärkungsmaßnahmen an Sparren, Pfetten oder Holzverbindungen nahme u.U. den Schallschutz verschlechtert.
sind dann unumgänglich. vorzunehmen. Verstärkungen an Sparren Auch eine Nutzungseinschränkung oder
Nutzungsanpassung (wie eine Rücknahme
zu hoch gesteckter Nutzerforderungen)
sollte bedacht werden, weil sie als einfache
Maßnahme in jedem Fall zum Erhalt der
historischen Substanz beiträgt (z.B. ist die
Frage, ob eine Gaststätte im Obergeschoss
nicht unzuträglich hohe Deckenlasten er-
fordert oder ob das Dachgeschoss wirklich
ausgebaut werden soll).
Eine Veränderung des statischen Systems ist
ebenfalls ein wirksamer Weg zur Tragfähig-
keitserhöhung (z.B. durch Herstellung einer
Durchlaufwirkung).
Lässt die Raumhöhe oder Raumnutzung
unter oder über der Decke es zu, kann auch
ein Unter- oder Überzug die Tragfähigkeit
einer Balkendecke erhöhen. Durch den Ein-
bau zusätzlicher Stützungen (z.B. durch
Unter- oder Überzüge) oder, wenn möglich,
die Verkürzung von Spannweiten (z.B. Ein-
bau von Kopf- oder Fußbändern) lassen sich
Lastumverteilungen erreichen.

6.2.2 Tragfähigkeitsverbesserungen
durch additive Elemente
Ertüchtigung einer Holzbalkendecke im Dachgeschoss durch Anwendung der Holzbetonverbundbauweise Zunächst einmal bietet sich die Möglichkeit,
Foto: Prof. Dr.-Ing. W. Rug die Tragfähigkeit der Decken durch Addition

28
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 29

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

von Bauteilen, wie zusätzliche Balken bei


großen Balkenabständen, oder durch sepa- Verbesserung der Tragfähigkeit und Verstärkung von Balkendecken
rate Abstützung und Lastweiterleitung von
Stielen, z.B. durch zusätzliche Balken unter
Pfettenstielen bei Pfettendächern mit hohem Veränderung des Addition Vergrößerung
Lasteintrag, zu verbessern. Legt man Holz- statischen Systems von Bauteilen des vorhandenen Querschnitts
balken in die Balkenfelder, ist zumeist die
Zwischendecke auszubauen.
Herstellen einer Durch- zusätzliche mehrteilige mehrteilige
laufwirkung Balken Querschnitte mit Querschnitte mit
Tragfähigkeitsverbesserungen durch elastischem Verbund starrem Verbund
Querschnittsvergrößerungen
In der Regel werden die Querschnittsvergrö- Einbau zusätzlicher – Holz-Stahl- – Holz-Kunstharz-
Stützungen Ergänzungen Verbundquerschnitt
ßerungen auf der Oberseite (mit Vollholz (Über- oder Unterzüge) – Holz-Holz- – Armierung und
oder Furnierschichtholz) oder seitlich dop- Ergänzungen Klebstoff
pelsymmetrisch angeordnet. Bei seitlicher – Holz-Beton-
Anordnung der Ergänzungsbauteile sind die Verbundquerschnitt
Zwischendecken auszubauen (s. [Lißner, Rug
Bild 6.1 Möglichkeiten der Verstärkung von Holzbalkendecken
2000]).

Balkenverstärkungen mit Verbundlösungen Tabelle 6.1 Anzahl der Verbindungsmittel für eine Holz-Beton-Verbund-Konstruktion im Altbau
Zunehmende Verbreitung finden erst seit
kurzem Holz-Beton-Verbundquerschnitte. q=g+p

70 mm
Wegen ihrer Vorteile werden sie vor allem p

dort geschätzt, wo die Decke nicht vollstän- g

dig entkernt werden kann, da die unteren b/h


Räume weiter genutzt werden, und wo
l
hohe zusätzliche Lasten auftreten oder eine aB =1,0 m
völlig unzureichende Tragfähigkeit vorhan-
den ist. Holzquerschnitt Beanspruchung Verbindungsmittelabstand a1 / a2 / a3 über die Balkenlänge
Gleichzeitig erhöht sich der Schall- und [cm/cm] [kN/m2] [cm] 1)
Brandschutzwert solcher Decken. Die Leis- b h g p 4,0 5,0 6,0
18 20 2,0 2,75 25 / 25 / 50 17 / 18 / 50 ---
tungsfähigkeit des Verbundes ist von der
3,5 24 / 24 / 50 15 / 15 / 40 ---
Steifigkeit des Schubverbindungsmittels in 5,0 18 / 18 / 50 --- ---
der Verbindungsfuge Holz-Beton abhängig. 18 24 2,0 2,75 38 / 40 / 70 20 / 22 / 70 15 / 15 / 45
Die Bemessung kann nach dem in der 3,5 33 / 35 / 70 15 / 20 / 50 12 / 13 / 40
5,0 25 / 25 / 70 14 / 15 / 40 ---
DIN 1052 angegebenen Verfahren für zu- 20 20 2,0 2,75 25 / 30 / 60 15 / 18 / 55 12 / 12 / 40
sammengesetzte Biegeträger unter Berück- 3,5 23 / 25 / 50 15 / 15 / 40 ---
sichtigung der verschiedenen E-Moduli er- 5,0 17 / 20 / 50 10 / 13 / 35 ---
22 22 2,0 2,75 35 / 37 / 60 20 / 22 / 60 13 / 15 / 45
folgen. Zur Berechnung nach EC 5, Teil 1-1
3,5 25 / 25 / 65 17 / 27 / 45 12 / 12 / 40
auf der Basis des gleichen Verfahrens siehe 5,0 20 / 20 / 55 12 / 12 / 45 ---
[Cecotti 1995]. Zur Bemessung nach dem 24 24 2,0 2,75 40 / 45 / 70 23 / 25 / 60 15 / 18 / 45
Differenzenverfahren siehe [Timmermann, 3,5 35 / 35 / 50 20 / 22 / 60 12 / 15 / 45
5,0 25 / 25 / 40 15 / 15 / 50 ---
Meierhofer 1994]. In den letzten Jahren
wurden sehr viele Variationen von Verbin- Voraussetzungen: keine tragfähigkeitsmindernde Schädigung der Holzbalken
Altholz entspricht Festigkeitsklasse S10 nach DIN 4074
dungslösungen zur Herstellung einer Ver- Einhaltung der Bedingungen nach Zulassung Z-9.1-342
bundwirkung untersucht und auch ausge- 1) z.B. jeweils 2 Reihen Verbundschrauben pro Balken nach bauaufsichtlicher Zulassung

führt (s. auch [Rug 1995], [Sorg, Rug 1999]). Nr. Z-9.1-342
In Deutschland besitzen bisher nur zwei Ver-
bindungsmittellösungen eine bauaufsicht-
liche Zulassung (Z.9.1-342 und Z.9.1-445).
Tabelle 6.1 zeigt exemplarisch für verschie-
dene Balkenquerschnitte, Beanspruchungen
und Spannweiten die Möglichkeiten der
Holz-Beton-Verbundbauweise. Insbesondere
bei hohen Verkehrslasten können in Abhän-
gigkeit vom Balkenquerschnitt Spannweiten
bis 5,0 m und teilweise bis 6,0 m erreicht
werden. Muss die Decke nicht infolge Schä-
digung instandgesetzt werden, d.h. eine
Öffnung der Decke ist entbehrlich, so ist
diese Verstärkungsmethode besonders wirt-
schaftlich.

29
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 30

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Literaturhinweise [Ehlbeck, Görlacher 1990] Ehlbeck, J.; methode. Schweizer Ingenieur und Architekt
Görlacher, R.: Zur Problematik bei der Beurtei- Nr. 45, 3. Nov. 1994, S. 931–935
lung der Tragfähigkeit von altem Konstruk- [Werner, Zimmer 1999] Werner, G.; Zimmer,
Literatur zu Baurecht, Bauzustands- tionsholz. bauen mit Holz 2 (1990) K.: Holzbau, Teil 1 und Teil 2. – 2. Auflage,
analyse, Tragsicherheit: [Erler 1997] Erler, K.: Alte Holzbauwerke – neubearbeitet von Zimmer, K.; Lißner, K.,
[Becker, Tichelmann 1997] Becker, K.; Tichel- Beurteilen und Sanieren. 2. Auflage, Verlag Springer-Verlag Berlin 1999
mann, C.: Ablaufschema für Sanierungsbau- für Bauwesen, Berlin 1997 [WTA 1991] Grosser, D.; Eichhorn, M.;
ten – erarbeitet vom AA 13 „Erhaltung alter [Görlacher 1996] Görlacher, R.: Hölzerne Grabow, F.: WTA-Merkblatt 1-2-91: Der Echte
Bausubstanz“ der DGfH München, 1997 Tragwerke, Untersuchen und Beurteilen. Hausschwamm – Erkennung, Lebensbedin-
[Cecotti 1995] Cecotti, A.: Holz-Beton-Ver- SFB 315, Universität Karlsruhe 1996 gungen, vorbeugende und bekämpfende
bundkonstruktion; STEP 2 – Bauteile und [Görlacher 1999] Görlacher, R.: Historische Maßnahmen, Leistungsverzeichnis.
Konstruktionen. Fachverlag Holz der Arge Holztragwerke – Untersuchen, Berechnen [WTA 1997] WTA-Merkblatt 8-1-96-D: Bau-
Holz e.V., Düsseldorf 1995 und Instandsetzen. SFB 315, Universität physikalische Anforderungen an Fachwerk-
[DIN 1052] DIN 1052: Holzbauwerke; Karlsruhe 1999 fassaden. Hrsg.: Wissenschaftlich-Technische
Teil 1: Berechnung und Ausführung. [Irmschler 2000] Irmschler, J.-J.: Bauaufsicht- Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung
Ausgabe 04/1988 liche Vorschriften zur Qualitätssicherung im und Denkmalpflege e.V., Baierbrunn 1997
Teil 1/A1: Berechnung und Ausführung; Holzbau. In: 7. Quedlinburger Holzbau- [Wohnungsbaugesetz 1994] II. Wohnungs-
Änderung 1. Ausgabe 10/1996 tagung, 16./17.03.2000, Fachverband für baugesetz vom 05.10.1994
Teil 2: Mechanische Verbindungen. Holzschutz und Holzbau von Sachsen-
Ausgabe 04/1988 Anhalt, Quedlinburg 2000
Schriften des INFORMATIONSDIENST HOLZ:
Teil 2/A1: Mechanische Verbindungen; [Lißner, Rug 2000] Lißner, K.; Rug, W.: Holz-
Änderung 1. Ausgabe 10/1996 bausanierung – Grundlagen und Praxis der holzbau handbuch:
Teil 3: Holzhäuser in Tafelbauart, Berechnung sicheren Ausführung. Springer-Verlag Berlin [hh 1/14/3] Schulze, H.: Nachträglicher
und Ausführung. Ausgabe 04/1988 Heidelberg New York 2000 Dachgeschossausbau. Reihe 1, Teil 14,
Teil 3/A1: Holzhäuser in Tafelbauart, [Meierhofer o.J.] Meierhofer, U. A.: Kunst- Folge 3, Hrsg.: EGH in der DGfH, München
Berechnung und Ausführung; stoffsanierte Holzbauteile unter schwingen- 2000
Änderung 1. Ausgabe 10/1996 der Beanspruchung. Schweizer Ingenieur und [hh 2/1/1] Colling u.a.: Bemessung nach
[DIN 1053-1:1996] DIN 1053-1: Architekt 51/52, S. 1260–1263, ohne Jahr Eurocode 5-1-1. Reihe 2, Teil 1, Folge 1,
Mauerwerk, Berechnung und Ausführung. [Mönck 1993] Mönck, W.: Instandsetzung Hrsg.: EGH in der DGfH, BDZ, Arge Holz e.V.,
Ausgabe 1996 von Balkenköpfen. Mikado 7/8 (1993), 1995
[DIN 4074-1:1989] DIN 4074-1: Sortierung S. 24-28 [hh 2/2/1] Milbrandt, E.: Verbindungsmittel.
von Nadelholz nach der Tragfähigkeit; Nadel- [Mönck 1999] Mönck, W.: Schäden an Reihe 2, Teil 2, Folge 1, Hrsg.: EGH in der
schnittholz. September 1989 Holzkonstruktionen. 3. bearbeitete Auflage, DGfH, München 1997
[DIN 68364] DIN 68364: Kennwerte von Verlag für Bauwesen, Berlin 1999 [hh 2/3/2] Milbrandt, E. u.a.: Dachbauteile –
Holzarten – Festigkeit, Elastizität, Resistenz. [Mönck, Rug 2000] Mönck, W.; Rug, W.: Hausdächer. Reihe 2, Teil 3, Folge 2, Hrsg.:
November 1979 Holzbau. 14. durchgesehene Auflage, Verlag EGH in der DGfH, München 1997
[DIN 68800-2:1996] DIN 68800-2: Holz- für Bauwesen, Berlin 2000 [hh 4/2/1] Petrik, H. u.a.: Konstruktionsvoll-
schutz – Vorbeugende bauliche Maßnahmen [Mühlberg, Rafalski 1996] Mühlberg, Rafalski: holz. Reihe 4, Teil 2, Folge 1, Hrsg.: Arge
im Hochbau. Mai 1996 Resistenzsicherung von Holzunterkonstruk- Holz e.V., Düsseldorf 1997
[DIN 68800-3:1990] DIN 68800-3: Holzschutz tionen für Fassadenbekleidungen. [hh 3/5/1] Lewitzki, W.; Schulze, H.: Holz-
– Vorbeugender chemischer Holzschutz. In: Bautenschutz + Bausanierung 7/1996 schutz – Bauliche Empfehlungen. Reihe 3,
April 1990 [PCP-Richtlinie 1996] Richtlinie für die Be- Teil 5, Folge 1, Hrsg.: EGH in der DGfH,
[DIN 68800-4:1992] DIN 68800-4: Holzschutz wertung und Sanierung Pentachlorphenol München 1999
– Bekämpfungsmaßnahmen gegen holzzer- (PCP)-belasteter Baustoffe und Bauteile in [hh 3/5/2] Schulze, H.: Baulicher Holzschutz.
störende Pilze und Insekten. November 1992 Gebäuden (PCP-Richtlinie). Fassung Oktober Reihe 3, Teil 5, Folge 2, Hrsg.: EGH in der
[DIN EN 350-2:1994] Dauerhaftigkeit von 1996, Mitteilungen Deutsches Institut für DGfH, München 1997
Holz und Holzprodukten – Natürliche Dauer- Bautechnik Nr. 1/1997, S. 6
haftigkeit von Vollholz – Teil 2: Leitfaden für [Prehl 1999] Prehl, H.: Hölzerne Dachkonstruk-
Weitere Schriften des INFORMATIONSDIENST
die natürliche Dauerhaftigkeit und Tränk- tionen. Düsseldorf 1999
HOLZ:
barkeit von ausgewählten Holzarten von be- [Rug 1995] Rug, W.: Holz-Beton-Verbund-
sonderer Bedeutung in Europa. Deutsche Konstruktion. In: Bautechnik, Heft 7 (1995), [Heimeshoff 1988] Heimeshoff, B. u.a.:
Fassung EN 350-2: 1994 S. 454–459 Zimmermannsmäßige Holzverbindungen.
[DIN V ENV 1995] Eurocode 5: Entwurf, [Rug, Seemann 1989] Rug, W.; Seemann, EGH-Bericht, Hrsg.: EGH in der DGfH,
Berechnung und Bemessung von Holzbau- A.: Festigkeit von Altholz. bauen mit holz München 1988
werken. 10/1989, S. 696-699 [Nebel 1978] Nebel., H.: Erneuerung von
Teil 1-1: Allgemeine Bemessungsregeln, [Seehausen 1998] Seehausen, K.-R.: Fach- Fachwerkbauten. EGH-Bericht, Hrsg.:
Bemessungsregeln für den Hochbau. Aus- werk – Bauaufsicht Denkmalschutz – Ein lös- EGH in der DGfH, 2. verbesserte Auflage,
gabe 06/1994 barer Konflikt? Bauordnungs- und Denkmal- München 1978
Teil 1-2: Allgemeine Regeln, Tragwerksbe- schutzrecht bei der Fachwerksanierung.
messung für den Brandfall. Ausgabe 05/1997 Bundesarbeitskreis Altbauerneuerung e.V.,
Literatur zum Wärmeschutz:
[Gerner, Klopfer u.a. 1998] Gerner, Klopfer, Kongress für Altbauerneuerung 26.– 27.10.1998
Kugele, Kuschnik: Anschuhen, Verstärken in Nürnberg [DIN 4108 52x:1952] DIN 4108 52x:
und Auswechseln – Reparaturverbindungen [SenBauWohnen 1990] –: Ausbau von Dach- Wärmeschutz im Hochbau. Juli 1952
der Zimmerleute, Fachwerk- und Dach- räumen zu Wohnzwecken. Bekanntmachung [DIN 4108 52xx:1952] DIN 4108 52xx:
konstruktionen. Deutsches Zentrum für der Senatsverwaltung für Bau- und Woh- Wärmeschutz im Hochbau. Juli 1952
Handwerk und Denkmalpflege e.V., Fulda nungswesen vom 02.12.1990 im Amtsblatt [DIN 4108:1960] DIN 4108: Wärmeschutz
1998 für Berlin, 40. Jahrgang, Nr. 59 vom im Hochbau. Mai 1960
[Ehlbeck, Görlacher 1987] Ehlbeck, J.; 16.11.1990 [DIN 4108:1969] DIN 4108: Wärmeschutz
Görlacher, R.: Erste Ergebnisse von Festig- [Sorg, Rug 1999] Sorg, J.; Rug, W.: Holz- im Hochbau. August 1969
keitsuntersuchungen an altem Konstruk- Beton-Verbund-Konstruktion. In: 15. Holz- [DIN 4108-2:1981] DIN 4108-2: Wärme-
tionsholz. SFB 315, Erhaltung historisch be- bauseminar, Tagungsband, Cottbus 1999 schutz im Hochbau – Teil 2: Wärmedäm-
deutsamer Bauwerke, Universität Karlsruhe, [Timmermann, Meierhofer 1994] Timmer- mung und Wärmespeicherung – Anforde-
Jahrbuch 1987, Verlag Ernst & Sohn, Berlin mann, K.; Meierhofer, U.A.: Berechnung von rungen und Hinweise für Planung und Aus-
1987 Holz-Beton-Verbundbalken mit der Differenz- führung. August 1981

30
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 31

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

[DIN 4108-2:2001] DIN 4108-2: Wärme- Literatur zum Schallschutz: [VDI 4100:1994] VDI Richtlinie 4100: Schall-
schutz und Energie-Einsparung in Gebäuden [Bobran, Bobran-Wittfoht 1995] Bobran, schutz von Wohnungen – Kriterien für
– Teil 2: Mindestanforderungen an den W., Bobran-Wittfoht, I.: Handbuch der Bau- Planung und Beurteilung; September 1994
Wärmeschutz. März 2001 physik. Verlag Vieweg Braunschweig / Wies- [Verzeichnis o.J.] Verzeichnis der sachver-
[DIN 4108-3:2001] DIN 4108-3: Wärme- baden, 7. Auflage, 1995 ständigen Prüfstellen für die Durchführung
schutz und Energie-Einsparung in Gebäuden [Diehl 2001] Diehl, W., Fa. Diehl Treppenbau von Güteprüfungen nach DIN 4109, VMPA –
– Teil 3: Klimabedingter Feuchteschutz – Frankfurt am Main: persönliche Mitteilung, Verband der Materialprüfungsämter e.V.,
Anforderungen, Berechnungsverfahren und 2001 Müggelseedamm 109 in 12587 Berlin; ohne
Hinweise für Planung und Ausführung. Juli [DIN V 18165-1:2002, DIN 18165-2:2001] Jahr
2001 DIN 18165: Faserdämmstoffe für das Bau-
[DIN 4108-7:2001] DIN 4108-7: Wärme- wesen. Teil 1: Dämmstoffe für die Wärme-
schutz und Energie-Einsparung in Gebäuden dämmung; Vornorm Januar 2002; Teil 2: Schriften des INFORMATIONSDIENST HOLZ:
– Teil 7: Luftdichtheit von Gebäuden, An- Dämmstoffe für die Trittschalldämmung;
forderungen, Planungs- und Ausführungs- holzbau handbuch:
September 2001 [hh 3/3/1] Schulze, H.: Grundlagen des Schall-
empfehlungen sowie Beispiele. August 2001 [DIN 4109/Bbl1:1989] DIN 4109, Beiblatt 1:
[DIN EN 13829:2000] DIN EN 13829: schutzes. Reihe 3, Teil 3, Folge 1, Hrsg.: EGH
Schallschutz im Hochbau – Ausführungsbei-
Wärmetechnisches Verhalten von Gebäuden in der DGfH, München1998
spiele und Rechenverfahren; November 1989
– Bestimmung der Luftdurchlässigkeit von [hh 3/3/3] Holtz, F., Hessinger, J., Rabold, A.,
[DIN 4109:1962] DIN 4109, Teil 1-5: Schall-
Gebäuden – Differenzdruckverfahren. schutz im Hochbau. Teil 1–4 Ausgabe Sep- Buschbacher, H.P.: Schalldämmende Holz-
Deutsche Fassung EN 13829:2000. tember 1962, Teil 5 April 1963 balken- und Brettstapeldecken. Reihe 3, Teil 3,
[EnEG 1976] Gesetz zur Einsparung von [DIN 4109:1989] DIN 4109: Schallschutz im Folge 3, Hrsg.: EGH in der DGfH, München
Energie in Gebäuden. Bundesgesetzblatt Hochbau; November 1989 1999 (siehe auch: Holtz, F., Rabold, A.,
Teil 1, 28. Juli 1976, S. 1873 –1875 [DIN 68755] DIN 68755: Holzfaserdämm- Buschbacher, H.P., Hessinger, J.: Optimierung
[EnEV 2002] Verordnung über energiespa- stoffe im Bauwesen. Teil 1: Dämmstoffe für der Trittschalleigenschaften von Holzbalken-
renden Wärmeschutz und energiesparende die Wärmedämmung; Juni 2000; Teil 2: decken zum Einsatz im mehrgeschossigen
Anlagentechnik bei Gebäuden (Energieein- Dämmstoffe für die Trittschalldämmung; Holzhausbau. DGfH-Forschungsbericht des
sparverordnung – EnEV) vom 16. November Juni 2000 Labor für Schall- und Wärmemesstechnik,
2001. Bundesgesetzblatt Jahrgang 2001 [DIN EN ISO 140:1998] DIN EN ISO 140: 1999)
Teil I Nr. 59, Bonn, 21. November 2001, Messung der Schalldämmung in Gebäuden [hh 4/5/1] Schulze, H.: Dämmstoffe aus
S. 3085–3102 und von Bauteilen. Teil 4: Messung der Luft-
[Hauser, Maas 1992] Hauser, G. und Maas, nachwachsenden Rohstoffen. Reihe 4, Teil 5,
schalldämmung zwischen Räumen in Gebäu- Folge 1, Hrsg.: EGH in der DGfH, München
A.: Auswirkungen von Fugen und Fehlstellen den, August 1998; Teil 5: Messung der Luft-
in Dampfsperren und Wärmedämmschichten. 1999
schalldämmung von Fassadenelementen und
DBZ 24 (1992) H. 1, S. 97–100 Fassaden an Gebäuden, August 1998; Teil 7:
[Hauser, Stiegel 1992] Hauser, G., Stiegel, Messung der Trittschalldämmung von Decken
H.: Wärmebrücken-Atlas für den Holzbau. in Gebäuden, August 1998 Literatur zum Brandschutz:
Bauverlag Wiesbaden 1992 [E DIN 4109-10:2000] E DIN 4109, Teil 10:
[Hauser, Stiegel 1996] Hauser, G., Stiegel, Schallschutz im Hochbau – Vorschläge für [BSA 2000] Mayr, Battran: Brandschutzatlas,
H.: Wärmebrücken-Atlas für den Mauer- einen erhöhten Schallschutz von Wohnungen; Grundwerk August 1995, FeuerTRUTZ
werksbau. Bauverlag Wiesbaden, 1990, Juni 2000 GmbH, Verlag für Brandschutzpublikationen,
2. durchgesehene Auflage 1993, 3. durch- [Froelich 2000 und Neumann 1997 und Holtz 2000
gesehene Auflage 1996 u.a. 1974-2001] Froelich, H.: Gebraucht ist [BST 2001] Tagungsband zur 9. Brand-
[Hauser, Stiegel, Haupt 2002] Hauser, G., nicht immer verbraucht – Modernisierung schutztagung in Würzburg, DGfH, München
Stiegel, H., Haupt, W.: Wärmebrücken- alter Fenster. Ifz info Ausgabe 1/00, Rosen- 2001
katalog auf CD-ROM. Ingenieurbüro Hauser, heim 2000 und Neumann, H.R.: Fenster – [DIN 4102-4:1994] DIN 4102, Teil 4: Brand-
Baunatal 2002 Sanierung und Modernisierung. Baufor- verhalten von Baustoffen und Bauteilen;
[WSVO 1982] Verordnung über einen energie- schung für die Praxis Bd. 30, IRB Verlag Bauteile; Begriffe, Anforderungen und Prü-
sparenden Wärmeschutz bei Gebäuden Stuttgart, 1997 und Holtz, F. und Mitarbei- fungen. März 1994
(Wärmeschutzverordnung). BGBI. Teil 1 (1982), ter: Unveröffentlichte Forschungsergebnisse [Hass u.a. 1993] Hass, Meyer-Ottens, Rich-
S. 209 – 219 zur Schalldämmung von Fensterelementen,
[WSVO 1995] Verordnung über einen energie- ter: Stahlbau Brandschutz Handbuch, Verlag
Rosenheim, 1974–2001
sparenden Wärmeschutz bei Gebäuden Ernst & Sohn, Berlin 1993
[Gösele 1989] Gösele, K.: Verbesserung des
(Wärmeschutzverordnung) vom 16. August Schallschutzes von Holzbalkendecken bei der [Kordina, Meyer-Ottens 1994] Kordina,
1994. Bundesgesetzblatt Teil 1, Bonn, Modernisierung von Gebäuden. DGfH-For- Meyer-Ottens: Holz Brandschutz Handbuch,
24. August 1994, S. 2121-2132 schungsbericht, 1989 2. Auflage, DGfH, München 1994
[Holtz u.a. 1991 und Leschnik u.a. 1995] [Scheer, Knauf 1994] Scheer, C.; Knauf, Th.:
Holtz, F., Brübach, M., Benkiser, H.: unver- Brandschutz unbekleideter Holzbauteile.
Schriften des INFORMATIONSDIENST HOLZ:
öffentlichte Forschungsergebnisse, Rosen- Bautechnik 71 (1994) 4, S. 190 –195
holzbau handbuch: heim, 1991 und Leschnik, W., Leimer, H.P.,
[hh 1/3/2] Hauser, G.; Otto, F.: Niedrigenergie- Harting, A.: Schalldämmung von Fachwerk-
häuser – bauphysikalische Entwurfsgrund- Schriften des INFORMATIONSDIENST HOLZ:
außenwänden – Theorie und Praxis. Fort-
lagen. Reihe 1, Teil 3, Folge 2, Hrsg.: EGH in schritte der Akustik – DAGA, 1995 holzbau handbuch:
der DGfH, München 1998 [Holtz, Buschbacher u.a. 2001] Holtz, F., [hh 3/4/1] Winter, S.: Grundlagen des
[hh 1/3/3] Hauser, G.; Otto, F.: Niedrigenergie- Buschbacher, H.P., Hessinger, J., Rabold, A.: Brandschutzes. Reihe 3, Teil 4, Folge 1,
häuser – Planungs- und Ausführungsempfeh- Trittschalldämmung von Treppen im Holzbau Hrsg.: EGH in der DGfH, München 1996
lungen. Reihe 1, Teil 3, Folge 3, Hrsg.: EGH – Analyse, Optimierung, Sanierung. DGfH- [hh 3/4/2] Meyer-Ottens, C.: Feuerhem-
in der DGfH, München 1995 Forschungsbericht des Labor für Schall- und
mende Holzbauteile (F 30-B). Reihe 3, Teil 4,
[hh 3/2/2] Hauser, G.; Otto, F. u.a.: Holzbau Wärmemesstechnik, 2001
Folge 2, Hrsg.: EGH in der DGfH, München
und die Energieeinsparverordnung. Reihe 3, [Holtz, Rabold u.a. 2001] Holtz, F., Rabold,
Teil 2, Folge 2, Hrsg.: EGH in der DGfH, A., Hessinger, J., Buschbacher, H.P.: Schall- 1994
München 2000 Längsleitung von Steildächern – Analyse, [hh 3/4/3] Winter, S.; Löwe, P.: Brandschutz
[hh 3/2/6] Hauser, G.; Stiegel, H.: Wärme- Optimierung, Sanierung. DGfH-Forschungs- im Holzbau – gebaute Beispiele. Reihe 3
brücken. Reihe 2, Teil 2, Folge 6, Hrsg.: EGH bericht des Labor für Schall- und Wärme- Teil 4 Folge 3, Hrsg.: EGH in der DGfH,
in der DGfH, München 1992 messtechnik, 2001 München 2001

31
ModAltbauten.4qxd 23.04.2002 14:47 Uhr Seite 32

Modernisierung von Altbauten holzbau handbuch Reihe 1, Teil 14, Folge 1

Ursprünglich gemauertes Haus, Baujahr 1964, wird vollständig renoviert. Neu- Umbau einer altem Remise zu einer Stadtbibliothek
errichtung von Obergeschoss (in 2-schaliger Holzblockkonstruktion mit zwischen- a) Sanierung der Fachwerkwände und Einbau einer sichtbaren Brettstapeldecke
liegender Wärmedämmung) und Dach, außenseitiger Vollwärmeschutz am Außen- b) Einblick in das ausgebaute Dachgeschoss
mauerwerk EG. Einbau von Glaselementen mit Wärmeschutzglas 1,1 W/m2.K, c) Außenansicht nach Abschluss der Baumaßnahmen
alle Elemente mit Spaltlüftung Fotos: Prof. Dr.-Ing. W. Rug
a) Ursprünglicher Zustand
b) Umbauphase
c) Zustand 2002 (zehn Jahre nach der Renovierung
Fotos: Dipl.-Ing. Josef Egle
®

EGH
Entwicklungsgemeinschaft Holzbau
in der Und Deine Welt
Deutschen Gesellschaft für Holzforschung
hat wieder ein Gesicht.

32

Das könnte Ihnen auch gefallen