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MA1 Booklet S4 Differenzialrechnung
MA1 Booklet S4 Differenzialrechnung
Morgen
Differentialrechnung
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Inhaltsverzeichnis
I. Einleitung 5
2. Grundwissen Stetigkeit 9
3. Grundwissen Differentialrechnung 13
5. Spezielle Ableitungen 30
Die meisten Menschen assoziieren mit einem Ingenieur/einer Ingenieurin, dass er oder sie gut
in Mathe ist.
Abbildung 2: Ich bin ein Ingeniör/Ingineur/Inginör!?, Ich bin gut in Mathe!, entnom-
men aus https://www.custombuzz.ca/en/i-m-an-engineer-and-good-in-
math-tshirt/.
4
I. Einleitung
Bei der Mobilität von Morgen geht es sicherlich nicht zunächst um Raumschiffe wie auf
dem Titelblatt. Autos werden auch weiterhin eine große Rolle spielen - allerdings nicht mit
Verbrennungsmotor und weitgehend autonom fahrend.
Damit ein Auto sich sicher autonom fortbewegen kann, sind jede Menge Sensoren nötig, die
permanent die Umgebung des Autos beobachten (s. Abb. 3).
Die Sensoren wandeln die Umgebungsinformationen in elektrische Signale um, die dann von
der Rechnerhardware des Autos analysiert werden.
Bei dieser Analyse kommt es besonders auf Signaländerungen an. Betritt ein Fußgänger vor
dem heranfahrenden Auto die Straße, wird sich beispielsweise das Signal des LIDAR-Sensors
abrupt ändern und das Auto wird daraufhin eine Notbremsung einleiten.
Um diese Signaländerungen zu detektieren, wird das Sensorsignal abgeleitet. Bei der Ableitung
werden konstante Signalanteile Null und es bleiben nur die Signaländerungen - also die wich-
tigen Signalanteile - übrig.
Vor diesem Hintergrund ist die Differenzialrechnung ein wichtiger Baustein für die Mobilität
von Morgen.
5
1. Grundwissen Grenzwerte (Teil II)
Um die Grundkonzepte der Differentialrechnung zu verstehen, müssen wir zunächst den Grenz-
wert einer Funktion an verschiedenen Punkten genauer verstehen.
Backlog
Hinweis:
Mit Hilfe der vorherigen Kapitel sollten Sie bereits Quellen Ihrer Wahl besitzen.
y y
3 3
2 2
1 1
x x
1 1 2 3 4 3 2 1 1 2 3
1 1
2 2
3 3
6
• Sie können den (links- und rechtsseitigen) Grenzwert einer Funktion an einer Stelle
x0 = a bestimmen:
7
Aufgabensammlung
Aufgabe 1 (Links- und rechtsseitiger Grenzwert ??):
Gegeben sind die Funktionen
x
(a) f (x) = und
|x|
1
(b) g(x) = .
(x + 2)2
Bestimmen Sie den rechts- und linksseitigen Limes gegen die Definitionslücke der Funktionen.
Welche Aussagen können Sie bezüglich der Stetigkeit dieser Funktionen treffen?
Aufgabe 2 (Grenzwertsätze?):
Sind die folgenden Aussagen wahr oder falsch. Bitte begründen Sie eine falsche Aussage mit
einem Gegenbeispiel.
f (x) f (x)
(a) lim = lim
x!x0 g(x) x!x0 g(x)
(b) lim (f (x) · g(x)) = lim f (x) · lim g(x), wobei mindestens eine Funktion an der Stelle
x!x0 x!x0 x!x0
x0 definiert ist und der Grenzwert an dieser Stelle existiert.
(c) lim (f (x) + g(x)) = lim f (x) + lim g(x), wobei die beiden Funktionen einen Grenzwert
x!1 x!1 x!1
(im Endlichen) besitzen.
1
(d) Wenn lim f (x) = 1, dann ist lim = 1.
x!1 x!1 f (x)
2x3 3x + 1
lim = 2.
x3 +1
8
2. Grundwissen Stetigkeit
Stetigkeit ist ein zentrales Konzept in der Differenzial- und Integralrechnung. Umgangssprach-
lich bedeutet Stetigkeit, dass eine Funktion keine Sprünge aufweist.
3. https://eduscrum.me/MathebibelStetigkeitFunktionen
4. https://eduscrum.me/UniPaderbornFunktionenStetigkeitPdf
Backlog
• Sie kennen das Prinzip der Stetigkeit einer Funktion
und können (rechnerisch) angeben, ob eine beliebige Funktion an einem Punkt stetig
ist oder nicht stetig ist:
y y
3 3
2 2
1 1
x x
3 2 1 1 2 3 3 2 1 1 2 3
1 1
2 2
3 3
9
• Ferner kennen Sie die Rechenregel für die Kombination von stetigen Funktionen
• Sie wissen, dass alle elementaren Funktionen (z.B. sin, cos, tan, exp, log,...) stetig in
ihrem Definitionsbereich sind. Insbesondere gilt, dass jedes Polynom auf R stetig ist
und dass jede gebrochen-rationale Funktion stetig in ihrem Definitionsbereich
ist.
10
Aufgabensammlung
Aufgabe 4 (Stetigkeit ?):
Auf welchem Gebiet sind die nachfolgenden Funktionen stetig?
y y
IRI {1 }
3 3
2 2
1 1 ✗
x x
3 2 1 1 2 3 3 2 1 1 2 3
1 1
2
✓ 2 +0=1
3 3
y
y
3 3
2 2
1 ✓ 1
x
3 2 1 1 2 3 3 2 1 1 2 3 x
1 1
2 2
IM {o}
3 3
11
?: Es
= =
×
,
ja nein
¥
Für f (x) = x2 und g(x) = 1
x 1 ist f (x) · g(x) stetig auf ganz R
Für f (x) = x2 und g(x) = sin(x) ist f (x) g(x) nur stetig auf R+
0 ✗
Aufgabe 6 (Stetigkeit prüfen ? ?):
→ xo ←
(a) Überprüfen Sie, ob die Funktion x3
(
4 an der Stelle x0 = 3 stetig ist. [
2x2 , wenn x > 3
(c) Überprüfen Sie, ob die Funktion h(x) =
x 3 1, wenn x 3 ✗
an der Stelle x = 3 stetig ist.
(d) Welche Funktion ist an der Stelle x0 = 0 nicht stetig. Konstruieren Sie mindestens zwei
Funktionen mit dieser Eigenschaft. Konstruieren Sie dabei mindestens eine Funktion wie
in Aufgabenteil (c).
* =
{¥ .
: ex -
12
3. Grundwissen Differentialrechnung
In der Differenzialrechnung spielt die Ableitung einer Funktion eine große Rolle. Die geome-
trische Entsprechung der Ableitung ist die Steigung der Tangente. Bei einer linearen Funktion
kann die Steigung einfach abgelesen werden. Bei quadratischen oder kubischen Funktionen
beispielsweise, muss auf die Differenzialrechnung zurückgegriffen werden.
3. https://eduscrum.me/MathebibelAbleitungsregeln
4. https://eduscrum.me/FrustfreiLernenAbleitungsregel
5. https://eduscrum.me/WeitzHAWHamburgZusammenfassungAbleitungsregeln
Backlog
• Sie kennen den Differenzenquotienten und können diesen geometrisch interpretie-
ren.
y
f (x1 ) f (x0 ) f 5
m= =
x1 x0 x
f (x1 )
4
3
f
2
f (x0 )
1
x
x
2 1 x0 1 2 x1 3 4
1
13
• Sie kennen die Herleitung der Ableitung (Differentialquotient) über den Differenzen-
quotienten und können die Ableitung geometrisch interpretieren.
y
5
f (x0 )
1
x
2 1 x0 1 2 3 4
f (x) f (x0 )
f 0 (x0 ) = lim 1
x!x0 ,x6=x0 x x0
f
= lim Abbildung 9: Differenzialquotient an der
x!0 x Stelle x0 als Tangentenstei-
gung.
df
, f 0 (x0 ).
dx
x=x0
• Sie können mit Hilfe des Differenzenquotienten angeben, wann eine Funktion diffe-
renzierbar an einer Stelle x0 2 D ist:
f (x) f (x0 )
f 0 (x0 ) := lim
x!x0 ,x6=x0 x x0
existiert. Der Grenzwert f 0 (x0 ) heißt Ableitung der Funktion f an der Stelle x0 . Die
Funktion heißt differenzierbar auf D, falls f an jeder Stelle x0 2 D differenzierbar ist.
14
Das Differenzial einer Funktion f an der Stelle x0 ist definiert durch
df |x0 = f 0 (x0 )dx.
Das Differenzial df einer differenzierbaren Funktion f beschreibt
den Zuwachs der y-Achse auf der in x0 an y = f (x0 ) errichteten
Tangente bei Änderung der x-Achse um x = dx.
15
• Sie kennen den Zusammenhang zwischen Differenzierbarkeit und Stetigkeit.
Beispiel: Berechnen Sie die Ableitung folgender Funktion f (x) = x2 · e x2 +2x unter Anwen-
dung der Ketten- und Produktregel.
x2 +2x
f 0 (x) = 2x · + x2 · e ·( + 2)
x2 +2x
=e · ( 2x3 + 2x2 + 2x)
16
Aufgabensammlung
Aufgabe 7 (Differentialquotient ? ? ?):
Weisen Sie mit Hilfe des Differenzialquotienten nach, dass die folgenden Funktionen differen-
zierbar sind.
(a) f (x) = ax + b
p
(b) f (x) = x
(c) f (x) = xn
2 2
1 1
x x
3 2 1 1 2 3 3 2 1 1 2 3
1 1
2 2
3 3
y y
3 3
2 2
1 1
x x
3 2 1 1 2 3 3 2 1 1 2 3
1 1
2 2
3 3
sin(x) · 2x ×
2
x2
0
2x · cos(x) x2
· cos(x) sin G)
(c) = 2
sin(x) sin (x)
2 0
(d) [cos(x )] = sin(x ) 2 f-
'
CH = 2x -
C- sin (x2 ) )
Aufgabe 11 (Differenzierbarkeit ?):
Sind die folgenden Funktionen differenzierbar auf ganz R?
y y
3 3
2 2
1 1
x x
3 2 1 1 2 3 3 2 1 1 2 3
1 1
2
Nein 2 Ja
3 3
y
y
3 3
2 2
1 1
x
3 2 1 1 2 3 3 2 1 1 2 3 x
1 1
Ja Nein
2 2
3 3
18
p
4
(1) f (x) = 4x3 (2) f (x) = 2xb+1 (3) f (x) = x3
p
(4) f (t) = t2 · t (5) f (x) = (a x)(a + x) (6) x2 sin(x)
x3 2x2 + x x+2 10x
(7) f (x) = 2
(8) f (x) = p (9) f (x) =
✓x 1◆ x x x2 +1
1+x n p
(10) f (x) = (11) f (x) = 2x x2 1 (12) f (x) = a tan(bx + c)
x
(13) f (x) = sin(x3 ) (14) f (x) = 5(x3 x2 + 1)5
(a) Die elektrische Leistung P über einen ohmschen Widerstand R in einem Stromkreis mit
Gleichspannung U ist gegeben durch
U2
P = .
R
Fassen Sie nun P als Funktion der Spannung U auf, d.h. P = P (U ). Berechnen Sie nun
das Differential dP . Zeigen Sie weiter, dass
dP dU
=2 .
P U
In der Fehlerrechnung ersetzt man dU durch U (Abweichung der Spannung) und dP
durch P (Abweichung der Leistung):
P U
=2 .
P U
Um wie viele Prozent verändert sich die Leistung am Widerstand, wenn die Spannung um
2% erhöht wird? Funktioniert diese Rechnung auch, wenn die Spannung um 50% erhöht
wird?
(b) Die Periodendauer T eines Fadenpendels mit Fadenlänge ` ist gegeben durch
s
`
T = 2⇡ ,
g
wobei g die Erdbeschleunigung ist. [Bemerkung: Diese Formel werden Sie in Physik 1,
Sprint 6 näher kennenlernen.] Aufgrund der Erdrotation ist die Erdbeschleunigung g nicht
überall gleich. Fassen Sie T als Funktion von g auf und bestimmen Sie das Differential dT .
19
Zeigen Sie nun, dass
dT dg
= ,
T 2g
sodass wir schreiben können:
T g
= ,
T 2g
Um wie viel Prozent schwingt das Fadenpendel auf dem Nordpol schneller als am Äquator?
[Hinweis: Am Äquator gilt g = 9,780 m/s2 und am Nordpol 9,832 m/s2 .]
0,266%
20
4. Anwendung der Differentialrechnung
Sie sollten zur Charakterisierung von Kandidaten für eine Extremstelle sowohl die Methode
über die Ableitungen (hinreichende Bedingung) als auch den Vorzeichenwechsel zu beherrschen.
Wir können also mit Hilfe der Ableitungsmethode keine Charakterisierung des Extremums an
der Stelle x = 0 vornehmen.
21
Der Vorzeichenwechsel hingegen liefert uns, dass an der Stelle x = 0 ein Minimum vorliegen
muss.
Dafür wird ein Wert kleiner und größer als der errechnete Wert von x = 0 in die erste
Ableitung eingesetzt (manchmal werden auch mehr als zwei Werte eingesetzt, zwei sind
aber vollkommen ausreichend). Da die erste Ableitung die Steigung einer Funktion an einer
bestimmten Stelle angibt, wird durch das Einsetzen das Vorzeichen geprüft.
An der Stelle x0 = 0 liegt nach dem Vorzeichenwechselkriterium ein Minimum vor. In dem
Funktionsgraphen von f (x) = x4 können Sie erkennen, dass die Steigung bis zum Minimum
erst fallend ist und nach dem Minimum wieder ansteigt. Dieses Verhalten, dass die Funktion
erst fällt und dann steigt, finden Sie bei jedem Minimum.
Merke!
Vorzeichenwechsel von zu : Minimum.
Vorzeichenwechsel von zu : Maximum.
Vorzeichenwechsel von zu : Sattelpunkt.
Vorzeichenwechsel von zu : Sattelpunkt.
Übrigens
Ein Vorzeichenwechsel erspart es Ihnen die zweite Ableitung zu bilden, bei der mitunter leicht
Fehler gemacht werden können.
22
Backlog
Hinweis:
Mit Hilfe der vorherigen Kapitel sollten Sie bereits Quellen Ihrer Wahl besitzen.
globales Max
1
05
lokale Maxima
20 10 10 20 x
05
23
• Sie können das Monotonieverhalten von Funktionen, wie beispielsweise
f (x) = 13 x3 2x2 + 3x, mit Hilfe von Ableitungen bestimmen:
1. Zielfunktion in Abhängigkeit von zwei Variablen aufstellen oder ggfs. aus der Auf-
gabe ablesen. Die Zielfunktion beschreibt das, was zu maximieren oder minimieren
ist.
2. Nebenbedingung formulieren. Diese sind meist in der Aufgabe formuliert oder
müssen anhand von Skizzen gefunden werden.
3. Extremalfunktion bilden. Setzen Sie dazu die Nebenbedingung in die Zielfunktion
ein, um eine Funktion in Abhängigkeit von nur einer Variablen zu erhalten. Was ist
der Definitionsbereich dieser Funktion? Welche Werte sind sinnvoll und möglich?
4. Extremwerte mit Hilfe der Methode über die Ableitungen bestimmen.
5. Randwerte überprüfen. Liegt vielleicht am Rand der Extremalfunktion ein globales
Maximum vor? Ist dieses sinnvoll?
• Sie wissen, wann eine Funktion mit Hilfe von Ableitungen umkehrbar ist.
24
und kennen den Satz über die Ableitung von Umkehrfunktionen (2. Teil)
f (x) f 0 (x)
lim = lim 0 = L,
x!a g(x) x!a g (x)
f 0 (x)
wobei der Grenzwert lim existieren muss und g(x) 6= 0.
x!a g 0 (x)
Beispiel:
x
Berechnen Sie den Grenzwert der Funktion f (x) = . Da für x ! 1 : ex ! und
ex
x ! 1 : x ! 1 gilt, kann die Regel von de l’Hospital angewendet werden.
x l0 Hospital 1
lim = lim =0
x!1 ex x!1 ex
25
• Außerdem können Sie weitere unbestimmte Ausdrücke der Form
0 · 1 (1 · 0), 1 1
0 1
auf die Fälle , mit Hilfe folgender Formeln zurückführen:
0 1
(i) g(x) · h(x) mit lim g(x) · h(x) = 0 · 1 (bzw. 1 · 0) wird zu
x!x0
!
h(x) g(x)
1 bzw. 1
g(x) h(x)
umgeformt.
(ii) g(x) h(x) mit lim g(x) h(x) = 1 1 wird zu
x!x0
1 1
h(x) g(x)
1
h(x)·g(x)
umgeformt.
26
Aufgabensammlung
Aufgabe 16 (Kurvendiskussion Polynom ? ?):
1 7 2 5
Wir betrachten das Polynom f (x) = x3 x 2x + .
5 10 2
(a) Welchen maximalen Definitionsbereich hat die Funktion f ? Wo ist die Funktion stetig
und wo ist sie differenzierbar?
(b) Zeigen Sie, dass x = 1 eine Nullstelle ist und bestimmen Sie alle weiteren Nullstellen.
(c) Berechnen Sie alle Hochpunkte, Tiefpunkte und Wendepunkte der Funktion f .
(d) Ist die Funktion f beschränkt? Welche Monotonieeigenschaften hat die Funktion?
(e) Skizzieren Sie das Schaubild der Funktion f und geben Sie den Wertebereich an.
(d) Bestimmen Sie den Schnittpunkt der Wendetangente t(x) mit der
Asymptote y = c.
27
y
b=80m
x
l=120m
x 1 cos(x)
(1) lim (2) lim
x!1 x + sin(x) x!0 x2
cos(x) 1
(3) lim
x!0 x
Aufgabe 26 (Formalismus ? ?):
In den folgenden Notationen haben sich verschiedene formale Fehler
eingeschlichen. Finden Sie die Fehler und korrigieren diese.
(
x2
(a) Überprüfen Sie, ob die Funktion g(x) =
x3 1
an der Stelle x = 3 stetig ist.
28
(b) Berechnen Sie die ersten drei Ableitungen der Funktion
f (x) = 5x3 + x2
= 15x2 + 2x
= 30x + 2
= 30
29
5. Spezielle Ableitungen
In diesem Kapitel lernen Sie, wie Sie Terme der Form u(x)v(x) differenzieren, wobei es sich
bei u(x) und v(x) um Funktionen in Abhängigkeit von x handelt. Es geht also um Terme wie
1 p 2
beispielsweise xx , 2x x oder ( x)x , die in der Potenz eine Funktion v(x) enthalten.
Das Problem bei den Ausdrücken wie oben ist, dass wir nicht einfach die Regel
[xn ]0 = n · xn 1
anwenden dürfen, da diese Regel nur gilt, wenn die Potenz eine Konstante ist.
Wie solche Terme trotzdem differenziert werden können, sehen Sie am Beispiel von xx :
Umformung Erklärung
x
[xx ]0 = [eln(x ) ]0 Umkehrfunktion eln(x) = x
= [ex·ln(x) ]0 Logarithmusgesetz ln(xb ) = b · ln(x)
= [x · ln(x)]0 · ex·ln(x) Kettenregel [ef (x) ]0 = f 0 (x) · ef (x)
= 1 · ln(x) + x · x1 · ex·ln(x) Produktregel [f (x) · g(x)]0
= f 0 (x) · g(x) + f (x) · g 0 (x)
= (ln(x) + 1) · ex·ln(x) Klammer vereinfachen
x
= (ln(x) + 1) · eln(x ) Logarithmusgesetz b · ln(x) = ln(xb )
= (ln(x) + 1) · xx Umkehrfunktion x = eln(x)
Bestimmen Sie auf die gleiche Art und Weise einmal ausführlich und einmal mit Hilfe der
Formel die Ableitungen von
1 p
x
(a) f (x) = 2x x (d) x
p x2 ln(x )
(b) f (x) = x p
(e) f (x) = x
(c) f (x) = (sin(x)) x
30
Ihr Lernplan
2 Grundwissen Stetigkeit
3 Grundwissen Differentialrechnung
4 Anwendung Differentialrechnung
Burn Down Chart
Anzahl der Fähnchen
14
13
12
11
10
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28
Tage
Funktionen und Grenzwert
Produktregel
0
f (x)
=
g(x)
f (x1 ) f (x0 )
, wobei x1 6= x0
x1 x0
Füllen Sie die Lücken/Überschriften aus.Das ist ein Auszug an Beispielformeln zu dem jeweiligen Thema.Es stellt nicht die vollständige Formelsammlung dar.