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Bachelorstudiengang Bauingenieurwesen, 3.

Fachsemester
Modul „Kalkulation und AVA“
Prof. Dr.-Ing. Peter Vogt / Dr.-Ing. Dirk Kuhfeld

Fragenkatalog Nr. 4

Bitte beantworten Sie die Fragen 4-1 bis 4-22, die sich inhaltlich auf den Skriptauszug bzw.
der Präsentation
Thema 04: „Angebotsbearbeitung im Bauunternehmen“ beziehen.

Frage 4-1:
Begründen Sie: Bei schlüsselfertigen Projekten liegt der Aufwand für die
Angebotsbearbeitung bei rund 5 % der Netto-Angebotssumme.
Bei schlüsselfertigen Projekten ist der Anteil so „hoch“, weil die Ausschreibung mit Hilfe
eines LP vorgenommen wird. Der Unternehmer erstellt ein eigenes internes LV, welches
er bepreist, der zusätzliche Aufwand durch die Erstellung des LV muss vergütet werden.
Frage 4-2:
Unter welchen Umständen sollte ein Unternehmer davon Abstand nehmen, ein
Angebot für eine Bauleistung auszuarbeiten? Führen Sie zwei Gründe an.
- Bei geringen Aussichten auf Erfolg
- Bringen ein nicht akzeptables Risiko mit sich mit
Frage 4-3:
Für die EKT-Kalkulation muss ein Leistungsverzeichnis (LV) vorliegen. Unterscheiden Sie
zwischen zwei Fällen, wie das LV zustande kommt.
- 1.Fall: LV wird vom AG vorgegeben und ist somit der Teil der
Ausschreibungsunterlagen
- 2.Fall: LV wird intern vom AN anhand eines Leistungsprogramm erstellt
Frage 4-4:
Welche Überlegungen sind wichtig, um eine Baustellenkolonne zusammenzustellen?

- Folgende Überlegungen:
1. Kolonne muss benötigte Fertigkeiten abdecken können und Arbeiter
verfügen somit unterschiedliche Qualifikationen
2. Ist ein Vorarbeiter und/oder Helfer zur Organisation der Arbeitsprozesse
notwendig
3. Ist Polier notwendig, der die Ausführung der Bauleistungen beaufsichtig und
die Prozesse dokumentiert?
Frage 4-5:
Der Aufsichtsanteil für eine Kolonne soll in den Baustellengemeinkosten erfasst
werden. Welche Konsequenz hat diese Entscheidung für die Höhe des Mittellohns?
Es muss ledig sich ein Mittellohn ASL bestimmt werden und nicht ein APSL Mittellohn,
da der Aufsichtsanteil bereits in den Baustellengemeinkosten enthalten ist.
Konsequenz: der ASL Mittellohn ist dann geringer

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Frage 4-6:
Wozu wird die BGL genutzt und wie fließen die Ergebnisse in die EKT-Kalkulation ein?
- Die BGL enthält die nötigen Nutzungsdauer, Leistungen sowie Abschreibungs-
und Zinswerte bestimmter Baugeräte, die für die Berechnung der Reparatur-
und Vorhaltekosten notwendig ist.
- Anschließend können die errechneten Vorhaltungs- und Betriebskosten in der
Kostenart „Geräte“ für die EKT-Kalkulation verwendet werden
Frage 4-7:
Welche Bedeutung hat der in der Baugeräteliste angegebene „monatliche
Abschreibungs- und Verzinsungsbetrag“?
- Der Abschreibungs- und Verzinsungsbetrag muss monatlich durch den Einsatz
des Gerätes erlöst werden
- Anteil der Verzinsung dient zur Deckung der Kosten, die dem Unternehmer
durch Fremdfinanzierung entstehen
Frage 4-8:
Begründen Sie, warum ein Unternehmer Leistungen an Fremdfirmen vergibt.
- Zum einen kann es sein, dass sein eigener Betrieb ausgelastet ist und zum
anderen fügt er ggf. nicht über die Fachkompetenz
Frage 4-9:
Warum ist es plausibel, dass ein Unternehmer mit der Ausführung einer Bauleistung
einen Gewinn erwirtschaften möchte? Nennen Sie drei Aspekte.
- Ausbau der Geschäftsfelder
- Auf ständig ändernde Marktanforderungen reagieren könne durch
entsprechende Investitionen
- Um als attraktiver Arbeitgeber wahrgenommen zu werden
Frage 4-10:
Wann entstehen dem Unternehmer Einzelkosten der Teilleistungen (EKT) und was muss
diesem dafür vorliegen?
- EKT sind die Kosten, die dem Unternehmer entstehen, wenn er die in der
Leistungsbeschreibung aufgeführten Arbeiten ausführt.
- Ein Leistungsverzeichnis muss vorliegen.
Frage 4-11:
Definieren Sie die Vorhaltekosten sowie die Betriebsstoffkosten und wann diese
entstehen.
- Vorhaltekosten: Summe aus Abschreibung, Verzinsung und Reparatur
(entstehen, sobald das Gerät einsatzbereit auf der Baustelle steht)
- Betriebsstoffkosten: Treibstoffkosten sowie die Kosten für Schmier- und
Pflegestoffe (entstehen durch den Einsatz des Gerätes)

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Frage 4-12:
Worin unterscheiden sich Bauhaupt- und Bauhilfsstoffe voneinander? Nennen Sie
jeweils 2 Beispiele.
- Bauhauptstoffe: Stoffe, die auf der Baustelle weiterverarbeitet und eingebaut
und somit Bestandteil des Bauwerks werden (z.B. Sand, Frischbeton)
- Bauhilfsstoffe: Materialien, die für die Durchführung der Arbeiten unverzichtbar
sind, jedoch nicht dauerhaft mit der fertiggestellten Bauleistung verbunden
bleiben (z.B. Schalung, Stützen, Gerüst)
Frage 4-13:
Worin unterscheiden sich die AGK zu den EKT und BGK? Nennen Sie 3 Beispiele für die
AGK.
- AGK: Die Allgemeinen Geschäftskosten entstehen durch die „Aufrechterhaltung
der Betriebsbereitschaft eines Unternehmens“ und werden häufig auch als
Verwaltungsgemeinkosten bezeichnet ( Miete Büro, Strom, Büromaterialien,
Sekretär kosten )
- EKT: Sind kosten die notwendig sind für die Herstellung der Bauteile
- BGK: Kosten, die auf der Baustelle entstehen aber nicht eindeutig einer Position
zugeordnet werden können.
Frage 4-14:
Welche Faktoren fließen bei der Wahl des Wagniszuschlags ein?

- Marktpolitische Überlegungen, die sich aus der aktuellen Konjunkturlage


- Beobachtungen der Marktkonkurrenz
- Aussicht auf den Erhalt von Anschlussaufträgen durch denselben Auftraggeber
Frage 4-15:
Nennen Sie die Hauptkostenarten in der Einzelkostenträgerrechnung.
Kostenarten: Lohn, Geräte, Stoffe und NU manchmal gibt es aber auch sonstige EKT
Frage 4-16:
Was regelt der BRTV bzgl. der Arbeitszeit?
Arbeitszeit, wobei die durchschnittliche Wochenarbeitszeit 40 Stunden beträgt;
saisonbedingt wird zwischen Winterarbeitszeit und Sommerarbeitszeit unterschieden.
Frage 4-17:
Was wird im BRTV geregelt? Nennen Sie mindestens 6 Punkte.
1. Arbeitszeit
2. Überstunden, Nachtarbeit, Sonn- und Feiertagsarbeit
3. Arbeitsversäumnis und Arbeitsausfall,
4. Lohn und Lohnanspruch,
5. Erschwerniszuschläge,
6. Urlaub
Frage 4-18:
Durch welche Parteien werden BRTV und RV vereinbart?
 BRTV und RTV werden zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmervertretern
verhandelt und abgeschlossen.
 Zentralverband des deutschen Baugewerbes EV., Hauptverband der deutschen
Bauindustrie EV., Industriegewerkschaft Bauen-Agrar Umwelt

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Frage 4-19:
Wofür steht das S in APSL und welche Kosten verbergen sich hierunter nennen Sie die
Kostenbereiche die sich infolge gesetzlicher Bestimmungen ergeben.
Sozialkosten aufgrund gesetzlicher Vorschriften, wie z.B. Arbeitgeberanteile zur
Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung.
Frage 4-20:
Unterscheiden Sie Leistungs- und Vorhaltegerät und erläutern Sie beide Geräte an
einem Beispiel.
- Ein Leistungsgerät befindet sich für genau definierte Aufgaben und somit für
einen begrenzten Zeitraum am Ausführungsort. (Mobilkran)
- Ein Vorhaltegerät der Baustelle über einen längeren Zeitraum zur Verfügung. Es
ist jedoch davon auszugehen, dass ein Vorhaltegerät nicht dauerhaft in den
Bauprozess eingebunden ist. (Radlader)
Frage 4-21:
Warum wird in der Zuschlagskalkulation ein Betrag für das unternehmerische Wagnis
kalkuliert? Woraus setzt sich dieser Anteil zusammen?
- Um diejenigen Risiken abzudecken, die sich aus der Natur des Geschäftsbetriebs
ergeben.
1. Auslastungsrisiken,
2. Investitionsrisiken,
3. Kosten aus Betriebsvorfällen
4. Zahlungsausfallrisiko bei Insolvenz des Auftraggebers
Frage 4-22:
Was kann passieren, wenn ein Unternehmen über einen längeren Zeitraum keine
ausreichenden Gewinne erzielt? Nennen Sie 3 Aspekte.
- Kann Angestellte nicht bezahlen
- Keine Kreditwürdigkeit
- Keine weitere Angebotsbearbeitung

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