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LEBEN

Keine Angst vor dem Sport


In der Schule wurde Silvana Newiger ausgelacht, weil sie beim
Bockspringen Angst hatte. Doch dann überraschte sie sich selbst –
und alle anderen.

VON GABRIELE MEISTER

event_note 05. MAI 2023

Silvana Newiger erzählt:

„Der Schulsport war das Schlimmste überhaupt für mich. Aufgrund


meines Herzfehlers konnte ich nicht so schnell rennen und hatte weniger
Kraft als die anderen Kinder. Aber die Notentabelle war für alle dieselbe.

Schon bei der Einschulung hatte mich die Lehrerin der Klasse als
‚behindert‘ vorgestellt. Seitdem lachten sie über mich und beschmierten
meine Kleidung mit Kuli. Ich wurde ein ängstliches, stilles Mädchen.

Bei einer Kontrolle erzählte ich meiner Ärztin davon. Sie fragte, ob ich
Interesse an einer Herzsportgruppe habe.
Diese Gruppe war noch im Auf bau, die anderen Kinder waren also auch
neu, und ich durfte meine Schwester mitbringen. So wagte ich mich in die
Halle und wurde freudig begrüßt. Endlich gehörte ich dazu.

Eine Herzsportgruppe war ihre Rettung


In der Schule hatte ich dagegen immer wieder negative Erlebnisse: Als ich
mich nicht traute, über einen Bock zu springen, kriegten sich die anderen
kaum ein.

Ich schlug in der Herzsportgruppe vor, Bockspringen zu üben. Die


Trainerin stellte den Bock niedrig und erklärte genau, wie man die Hände
halten muss, damit man sich nicht wehtut. Alle feuerten mich an. Und ich
sprang! Hinterher fühlte ich mich, als hätte ich bei einem Wettkampf
gesiegt.

Als ich in der nächsten Schulsportstunde plötzlich über einen hohen Bock
springen konnte, waren die anderen sehr überrascht und ich war auf
einmal selbstbewusst.

Das Mobbing hat mich leider trotzdem die gesamte Schulzeit begleitet.
Aber durch die Herzsportgruppe habe ich mir bald allgemein viel mehr
zugetraut. Und gemerkt, wie viel Spaß mir Sport eigentlich macht.“

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