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Ford Capri 3 Karosseriearbeiten
Ford Capri 3 Karosseriearbeiten
44B Karosserie/Rohbauarbeiten
Inhalt
◦ Allgemeines
◦ Karosseriewerkzeuge
Arbeitspositionen
Bei der Konstruktion des Capri '78 wurde, um den Wünschen kostenbewusster Autofahrer
entgegenzukommen, besonderer Wert auf Reparaturfreundlichkeit gelegt. Zu dieser
Reparaturfreundlichkeit gehören auch problemlose Karosseriearbeiten, denn die Wirtschaftlichkeit
eines Fahrzeuges wird davon genauso beeinflusst wie vom Wartungsaufwand oder allgemeinen
Reparaturen.
Punktschweißstellen, die nicht mit der Punktschweißzange zugänglich sind, werden durch
Lochschweißung verbunden, d. h., an dem Schweißflansch werden an einer Seite Löcher gebohrt
oder gestanzt und anschließend unter Materialzugabe verschweißt.
Achtung!
Bei Schweiß- oder ähnlichen Arbeiten darf keine Oberbekleidung aus Nylon, Perlon, Dralon usw.
getragen werden. Außerdem müssen Kraftstoffleitung, Kraftstoffbehälter und andere
Feuergefährliche Materialien ausgebaut werden, wenn in ihrer Nähe geschweißt wird. Erhöhte
Brandgefahr!
Abb.1 Sicherheits-Karosserie
Die Capri '78-Sicherheits-Karosserie
Um den Fahrzeug-Insassen sie sogenannte "passive" Sicherheit zu bieten, wurden in die Front-
und Heckpartien der Karosserie Knautschzonen eingearbeitet. Zusammen mit eine optimal
ausgebildeten Bodengruppe entstand eine selbsttragende Sicherheits-Karosserie, Abb.1.
Bei einem Frontalaufprall bei 50 km/h auf eine feste Barriere beträgt die Gesamtverkürzung dieser
Sicherheits-Karosserie ca. 600 mm. Die auftretende mittlere Verzögerung liegt bei nur 20 g, was
eine optimale Überlebenschance für angegurtete Insassen bedeutet. Die Frontpartie muss beim
Aufprall mit 50 km/h eine Kraft von 32 Tonnen aufnehmen.
Die Sicherheits-Fahrgastzelle trägt während dieser Aufprallphase eine maximale Belastung von 18
Tonnen ohne nennenswerte Deformierung.
Es ist daher von entscheidender Bedeutung, dass nach der Reparatur die ursprüngliche
"Festigkeit" sowie "Maßhaltigkeit" nochmals erreicht werden.
Mit Hilfe der Richtbank oder Rahmenlehre sowie durch Erneuern oder Ausrichten von beschädigten
Teilen ist man in der Lage, den ursprünglichen "Zustand" zu erreichen.
Beim Ausrichten der Teile/Träger stets Kaltverformung vorziehen. Ist die Kaltverformung nicht
möglich, kann man die Richtoperation durch Anwärmen, jedoch nicht über 800° C, erleichtern.
Von entscheidender Bedeutung beim Auswechseln der verschweißten Teile sind die Wahl der
Schweißverfahren und eine fachgerechte Ausführung.
Bei den häufigsten Unfallschäden sind in erster Linie die aus folgender Tabelle ersichtlichen Teile
betroffen. Die Möglichkeit zur Reparatur mit den entsprechenden Reparatur-Operationsnumern
sowie die Bedeutung der einzelnen Teile (tragend oder nicht tragend) sind außerdem aufgeführt:
Schweißverbindung
Die Schweißverbindung wird sehr vielseitig in der Automobil-Industrie angewendet. Bei der
heutigen Bauweise, d. h. selbsttragenden Karosserie, ist das Tragwerk zur Aufnahme von
Antriebsaggregaten und Radaufhängungen mittels "Rahmen und Trägern" mit der Karosserie zu
einer Einheit verschweißt. Jeder Rahmen, Träger und sogar das Außenblech wurden so konzipiert,
dass der größtmögliche Schutz beim Unfall geboten wird. Es ist daher von großer Bedeutung, dass
jedes Teil nach der Reparatur die gleichen Bedingungen erfüllt wie beim neuen Fahrzeug.
An die Schweißung im Reparaturfall insbesondere von tragenden bzw. zur Festigkeit beitragenden
Teile werden daher hohe Ansprüche gestellt, damit die erforderliche Qualität gewährleistet wird.
Schweißverfahren
I. Gasschmelzverfahren (Autogenschweißen)
Bei diesem Verfahren werden mit einer Stichflamme aus Acetylen und Sauerstoff Bleche
durch Einschmelzen von Schweißdraht verschweißt.
Nachteil der Autogenschweißung ist die hohe Schrumpfspannung sowie die Verwerfung,
welche wiederum einen Mehraufwand an Nacharbeit (Richten) erforderlich macht.
II. Widerstand-Schweißung
Bei der elektrischen Widerstand-Schweißung (Stumpf-, Punkt- und Nahtschweißung) werden
Teile an der Berührungsstelle durch den elektrischen Widerstand auf Schweißtemperatur
gebracht und durch anschließende Anpressung verschweißt. Voraussetzung ist, dass diese
Stellen für die in unterschiedlichen Ausführungen erhältlichen "Arme" (Elektrodenarme)
zugänglich sind.
III. Schutzgasschweißen
Charakteristisch für dieses Verfahren ist, dass ein automatisch zugeführter Schweißdraht
(Elektrode) auf Schmelztemperatur unter Schutzgas verschweißt wird. Das Schweißgefüge
verschmelzt vor dem Zutritt des Sauerstoffes (Luft). Vorteile des Schutzgas-Schweißens
sind geringere Schrumpfspannung und Verwerfung. Durch die geringe Wärmeentwicklung
beim Schweißen brauchen umliegende wärmeempfindliche Teile oftmals nicht ausgebaut zu
werden. In der Automobil-Industrie (werksseitig sowie im Reparaturfall) wird zunehmend
Schutzgas bevorzugt. Dieses Verfahren bietet die Möglichkeit, überlappte Bleche durch
Punktschweißen von einer Seite aus zu verbinden.
Gestaltung
• Grad des "dichten" Anliegens beider (oder mehrerer) Bleche bzw. Flansche.
• Die Bleche sollen nicht mit Rost, Farbe, Fett oder Öl behaftet sein.
• Stets handelsübliche schweißfähige Zinkstaubfarbe vor dem Schweißen durch Streichen (mit
Pinsel) oder Spritzen auftragen.
• Die Schweißstromstärke.
Der Abstand zwischen zwei Schweißpunkten soll 30 ±5 mm betragen (wenn möglich den
werkseitigen Punktabstand einhalten). Die Mittelpunkte der Schweißungen soll bei Kanten
bzw. Flanschen auf der Mitte der Flansche liegen.
• Bei Innenblechen ist "Stumpfschweißen" zulässig, vorausgesetzt die Blechdicke wird nicht
durch nachfolgendes Beschleifen reduziert.
• Beim Capri '78 - Stehblech, Teilersatz (Abschnittreparatur) ist die Stumpfschweißung nicht
zulässig, da das Abschleifen der Schweißnaht die Blechdicke reduziert.
• Bei "Außenblechteilen" ist sowohl die "überlappte" (Abb.2) als auch die "Stumpf"- (Abb.3)
Schweißausführung zulässig.
Prüfung
Die Schweißungen müssen unter Verwendung eines Meißels (oder Schraubendrehers) einem
Scherversuch unterzogen werden, um die Mindestscherfestigkeit (abhängig von der
Blechstärke) in KN zu gewährleisten. Diese Prüfung soll an Fertigteilen nach der Reparatur
durchgeführt werden.
Die Schweißpunkte sind einwandfrei, wenn das Blech infolge des Scherversuchs (Schältest) die
verschweißten Verbindungen nicht abreißt. Der Meißel wird an mehreren Stellen zwischen die
verschweißten Bleche geschoben und leicht hin und her bewegt (von Hand).
Eine Schweißung ist fehlerhaft, wenn irgendwelche Anzeichen von Durchbrand oder Porosität
festgestellt werden. Risse in der Verschweißung sind in keinem Fall zulässig.
Werden die Bleche durch Schältest voneinander getrennt, handelt es sich ebenfalls um fehlerhafte
Schweißpunkte.
In der Tabelle sind die Schweißpunktgrößen in der Abhängigkeit des dünneren Bleches gemäß
FORD-Spezifikation S72 GG 251 AA, enthalten.
Beim Auswechseln der "B"- und "C"-Säulen (Abb.4 und 5) sind diese nach Verschweißung mit dem
Meißel (Schältest) an mehreren Stellen gründlich zu überprüfen, um die einwandfreie Qualität
der Schweißung sicherzustellen (Schweißbutzendurchmesser, Schweißpunktabstand und Festigkeit
gemäß FORD-Spezifikation S 72 GG IK 251 AA).
Bei den unteren Gurtverankerungen (Bodengruppe) sind angrenzende Bleche innerhalb einer Zone
von 100 mm zu überprüfen.
Lötverbindungen
Die Verbindung durch Löten erfolgt mit Hilfe eines zum Schmelzen gebrachten metallischen
Bindegliedes, des "Lotes", dessen Schmelzpunkt niedriger liegt als derjenige der zu verbindenden
Teile.
Vor dem Löten müssen die Verbindungsflächen sorgfältig gereinigt werden. Die Hartlötung
(Schmelzpunkt des Lotes über 500° C) ist zur Übertragung großer Kräfte geeignet.
Das meistangewendete Lötverfahren (im Reparaturfall) ist die sogenannte Flammenlötung. Sie
wird als Weich- oder Hart-Lötung mit einer Lötlampe oder Sauerstoff-Acetylenflamme ausgeführt
und erfordert ebenfalls Flussmittel.
Abb.6 zeigt die Lötstellen des Capri '78. Besonders hingewiesen wird auf die Verbindung
"Kofferraumbrücke" - Rahmenfalze von Heckscheibe und Kofferraumdeckel. Hier ist die
Lötoperation nur um jeweils 5 mm über die Rahmenfalze von Heckscheibe und Kofferraumdeckel
hinaus (in Richtung Mitte) zulässig. Ein "Durchlöten" würde eine folgende Schleifbehandlung
erfordern. Die daraus resultierende Reduzierung der Blechstärke muss in diesem Bereich aus
Festigkeitsgründen unbedingt vermieden werden.
Abb.6 Lötverbindungen
Nach der Reparatur muss das hohe werksseitige Qualitätsniveau wieder hergestellt werden.
• Korrosionsschutz-Grundierung
FORD-Spezifikation SKM 99 J9588 A
• Zinkstaubfarbe (schweißfähig)
FORD-Spezifikation SKM 6J 9569-A
• Metallkleber
FORD-Spezifikation SM 2G 9506-A
• Metallfugen-Dichtmittel
FORD-Spezifikation SM 4G 4650-A, Bestell-Nummer 5 000 464
• Mehrzweckkleber
FORD-Spezifikation SM 2G 4610-A, Bestell-Nummer 5 000 462
• Windschutz-/Heckscheiben-Dichtmittel
FORD-Spezifikation SM 4G 4631 A, Bestell-Nummer 5 000 467
• Dichtmasse
FORD-Spezifikation SM 4G 4632-AB, Bestell-Nummer 5 000 461
FORD-Spezifikation SM 4G 4632-AA, Bestell-Nummer 5 000 460
• Doppelseitigem Klebeband
FORD-Spezifikation SKM 3G 9503 A, Bestell-Nummer 5 000 510
• Unterboden-Korrosionsschutzmittel
FORD-Spezifikation SKM 7C 9550 AA, Bestell-Nummer 5 000 468
Hohlräume, wie z. B. Längsträger, Türschweller, sind nach der Reparatur, wenn eine Grundierung
von innen unmöglich ist, mit Rostschutzmittel zu versiegeln.
Abb.7 = Metall-Fugendichtmittel
= Unterboden-Korrosionsschutz
Die verschiedenen Materialien können nur dann gut haften und für eine Langzeitwirkung sorgen,
wenn sie auf saubere und trockene Oberfläche aufgetragen werden.
In Abb.7 und 8 sind die wichtigsten Teile und Bereiche gekennzeichnet, die nach der Reparatur mit
einem bestimmten Material behandelt werden müssen.
Zufriedenstellende Ergebnisse hängen von der äußerst sorgfältigen Durchführung der Dicht-,
Klebe- oder Grundieroperation ab.
Abb.8 = Metall-Fugendichtmittel
= Unterboden-Korrosionsschutz
Ausbeularbeiten
Richtarbeiten
Teileinsatz
Schweißfarbe auftragen
Schwemmen ist sehr vielseitig verwendbar, z.B. Abb.20 Verbindungsnaht mit geeignetem
Spachtelholz verschwemmen
zum Ausgleichen von Unebenheiten, Aufsetzen
von Kanten und Konturen.
KAROSSERIEWERKZEUGE
Die Zusammenstellung der gezeigten Karosserie-Werkzeuge ist ein Vorschlag zur Einrichtung eines
Arbeitsplatzes für Karosserie-Reparaturen. Die gezeigten Werkzeuge sind keine Fabrikats- oder
Modellempfehlung. Wichtig ist, dass die Reparaturen durch geeignete Werkzeuge fachgerecht
ausgeführt werden.
Die Werkzeuge können je nach den betrieblichen Gegebenheiten erweitert oder beschränkt
werden.
Verschiedenartig geformte Ausbeulhämmer
Blechschere, rechts
Blechschere, links
Handlochstanzzange (5 mm Ø)
Säge
Karosserie-Flachmeißel
Dreieck-Löffelschaber
Karosseriefeile
Reißnadel
Abkantzange
Kneifzange
Stahlbürste
Holzhammer
Druckluftsäge
Schleifmaschine
Bohrmaschine
Richtgerät, hydraulisch
Richtgerät, hydraulisch
Punktschweißzange
Schneidbrenner
Spezialwerkzeug
ARBEITSSICHERHEIT
• Sicherheitsschuhe
ARBEITSPOSITIONEN
Ausbauen
Abb.25 Dachtrennlinie
Einbauen
überprüfen, Abb.33.
Ausbauen
Einbauen
Ausbauen
Einbauen
Einbauen
Abb.53 Schnittfläche abkanten
5. Kühlergitterblech und Schürze (Neuteil)
entsprechend der Austrennung ausmessen
und anreißen, Abb.54.
9. Teileinsatz - Kühlergitterblech/Schürze
anpassen und mit Spannzangen
Abb.55 Neuteil anpassen und mit Spann-
befestigen, Abb.55. Zangen befestigen
Ausbauen
Einbauen
9. Kotflügel am Stehblech, am
Lampenbefestigungsblech und
Türschweller punkten und schweißen,
Abb.64. Zur Befestigung an der Ecke
Kühlergitterblech hartlöten, Abb.65.
Ausbauen
Einbauen
Ausbauen
Einbauen
Ausbauen
5. Unterboden-Korrosionsschutzmasse im
Bereich der Schnittkante entfernen.
Ausbauen
Einbauen
Ausbauen
1. Beschädigtes Windlauf-Oberteil
entsprechend der Beschädigung an den
Verbindungen Windlauf-Unterteil,
Fensteröffnung und A-Säule austrennen,
Abb.99.
Einbauen
ERFORDERLICHES SPEZIALWERKZEUG:
Ausbauen
4. Türfensterrahmen ausbauen (5
Schrauben). Dazu Abdichtgummis von der
Tür lösen und Fensterrahmen beim
Herausnehmen verkanten.
Einbauen
Abb.111 Ansicht bei einwandfreiem Konturen
8. Von der neuen Tür die beiden
Scharnierhälften (Sitz an A-Säule)
abbauen und Tür durch Eintreiben der
beiden Federhülsen einsetzen, Abb.110.
Ausbauen
Einbauen
Ausbauen
Einbauen
Einbauen
Einbauen
Ausbauen
2. Wasserablaufblech am
Seitenwandinnenblech, an der
Wasserablaufrinne und Blechlauf, wie
angerissen, einsägen, Abb.172.
Einbauen
Ausbauen
Einbauen
Ausbauen
8. Rückwandblech an den
Seitenwandverbindungen und am
Bodenblech austrennen, Abb.184.
dabei in zwei Arbeitsgängen vorgehen:
a) Austrennen des oberen Teils -
Rückwandblech, Abb.185.
b) Austrennen des unteren Teils -
Rückwandblech, Abb.185.
Einbauen
Ausbauen
Einbauen
10. Punktflansche des Neuteils putzen. Abb.196 Ermitteltes Maß "A" auf das
Neuteil übertragen
Ausbauen
Einbauen
8. Schweißstellen verputzen.
Ausbauen
5. Blechreste entfernen.
Einbauen
Ausbauen
Alle Fahrzeuge mit OHC und Kent- 886,5 ±3,0 183,6 ±2,5 354,6 +4,0
3038E-6K018 B Motoren in Verbindung mit mech. 354,6 -0,0
Getriebe (34,90 in) (7,23 in) (13,96 in)
742,5 ±2,0
Verstärkungsblech FOG-Fahrzeuge mit OHC
(29,23 in) 55,0 ±2,0 146,0 ±3,0
69EGT113K40AA Zwischenlager-
743,5 ±2,0 (2,17 in) (5,75 in)
Gelenkwelle FOE-Fahrzeuge mit deutschen
(29,27 in)
V4/V6-Motoren
FOB-Fahrzeuge mit OHC 821,0 ±2,0
(32,32 in) 49,0 ±2,0 140,0 ±3,0
69EGT113K40BA
FOE-Fahrzeuge mit engl. 822,0 ±2,0 (1,93 in) (5,51 in)
V6-Motor (32,33 in)