Sie sind auf Seite 1von 420

Kölner Kolloquium zur Initiatio Christiana

Das Alt-Jerusalemer Euchologion


in georgischer Überlieferung.
Vergleichende Edition, Übersetzung, Kommentare

DFG-Projekt an der Universität zur Köln unter der Leitung von

Claudia Sode und Jürgen Hammerstaedt


unter Mitarbeit von Heinzgerd Brakmann

Kolloquium I
Ulrich Winkler (Hrsg.)

»NEUGEBOREN AUS
WASSER UND HEILIGEM GEIST«

Kölner Kolloquium zur Initiatio Christiana

Herausgegeben von
Heinzgerd Brakmann, Tinatin Chronz, Claudia Sode
Jerusalemer Theologisches Forum (JThF)
in Verbindung mit dem
Forum ehemaliger Studierender
im Theologischen Studienjahr Jerusalem e.V.

herausgegeben von
Laurentius Klein (†),
Michael Bongardt, Heinzgerd Brakmann, Achim Budde,
Christoph Markschies, Joachim Negel, Hermann Michael Niemann
und Oliver Schuegraf

Schriftleitung
Joachim Braun, Christian Boerger und Joel Klenk

Band 37

Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) –


Projektnummer 247453451

© 2020 Aschendorff Verlag GmbH & Co. KG, Münster

Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbeson­dere die der
Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funk­sendung, der Wiedergabe
auf fotomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen
bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des
§ 54 Abs. 1 UrhG werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort wahrgenommen.

Umschlaggestaltung: Gunnar Floss, Köln


Druck von Druckdaten der Herausgeber
­Printed in Germany
Gedruckt auf säurefreiem, alterungsbeständigem Papier ∞

ISSN 1439-4634
ISBN 978-3-402-11057-7
INHALTSVERZEICHNIS

Vorwort …………………………………………………………………………….......…. 7

Marcel METZGER, Riten und Euchologie der Taufe in den


Kirchenordnungen der frühen Kirchen …………………………….........…. 9

Alessandro BAUSI, The Baptismal Ritual in the Earliest Ethiopic


Canonical Liturgical Collection ……………………………......................….. 31
Appendix: Text and Translation of the Baptismal Ritual from
the Aksumite Collection ……………………………………………..............…… 62

Heinzgerd BRAKMANN, ΒΑΠΤΙΣΜΑ ΑΙΝΕΣΕΩΣ. Ordines


und Orationen kirchlicher Eingliederung in Alexandrien und
Ägypten …………………………………………………………………………………….. 85

Sebastian P. BROCK, A New Early West Syriac Baptismal Ordo ......197


Appendix: Baptismal Texts of the Syriac Churches .….……............ 207

Tinatin CHRONZ, Initiatio Christiana nach den georgischen


Quellen der Alt-Jerusalemer Tradition …………………………………......... 221

Charles RENOUX, Une édition remarquable du Մաշտոց


(Maštoc῾), le Rituel arménien par Gēorg Tēr-Vardanean,
Ēǰmiacin 2012 ……………………………………………………………………..........251
Appendix: Traduction française du rituel baptismal des
manuscrits San Lazzaro 320 et Maténadaran 1001 ………………...........263

Gregorios A. IOANNIDES, Christian Initiation in the Cypriot


Liturgical Sources ……………………………………………………………….......... 273

André LOSSKY, Die Taufliturgie in Konstantinopel nach alten


Quellen: Griechische Euchologia und Typika ………………...................333
6 Inhaltsverzeichnis

Michael CHRONZ, Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe


in der Patriarchalliturgie Konstantinopels. Nach liturgischen
Büchern mittelbyzantinischer Zeit aus dem Griechischen
übersetzt ……………………………………………………….................................. 345

Diego R. FITTIPALDI, Das Euchologion Sinaiticus graecus 957:


Analyse und Teiledition. Christliche Initiation in Konstantinopler
Tradition ……………………………………………............................................. 369

Tatiana AFANASYEVA, Baptismal Rites in the Oldest Slavic


Euchologia from the 11th to the 14th centuries …………………….........395

Register
I. Geographische und Personennamen ……………………...………….. 411
II. Handschriften, Ostraka, Papyri …………………………………………..417
VORWORT

Seit dem Frühjahr 2014 läuft am Institut für Altertumskunde der


Universität zu Köln – an der Abteilung für Byzantinistik und Neu-
griechische Philologie sowie der Abteilung für Klassische Philologie
– das DFG-Projekt »Das Alt-Jerusalemer Orationale (Euchologion) in
georgischer Überlieferung. Vergleichende Edition, Übersetzung, Kom-
mentare«.
Mit dem Großen Euchologion wird eines der Hauptdokumente li-
turgischer Gebetsliteratur aus dem kulturellen Erbe des palästini-
schen Christentums wiedergewonnen: die Anthologie sämtlicher Ge-
bete, die der Vorsteher kirchlicher Kultversammlungen, Patriarch,
Bischof oder Priester, bei den Kernsakramenten wie Eucharistie und
Taufe, bei Festen und täglichem Common prayer sowie bei Ritualen
der Zuwendung von Segen und Übelabwehr im Zusammenhang mit
Geburt, Krankheit, Sterben und Tod vorzutragen hatte. Das in der
Spätantike entstandene Orationale wurde seit etwa dem 10. Jahrhun-
dert zunehmend durch das Euchologion des byzantinischen Ritus
verdrängt. In der griechischen Originalsprache blieben von den Alt-
Jerusalemer Priestergebeten nur die Eucharistieformulare (die »Jako-
bus-Liturgie«) sowie einzelne Fragmente erhalten. Andererseits er-
fuhr das Jerusalemer Euchologion, als Ganzes oder in Teilen, schon
früh Übersetzungen aus dem Griechischen in andere Sprachen, be-
grenzt in das lokal gesprochene Christlich-Palästinisch-Aramäische,
in großem Umfang in das Altgeorgische, daneben auch in das Syri-
sche, Armenische, Arabische, Slavische und das Lateinische.
Erarbeitet werden im Projekt eine Edition, Übersetzung und litur-
giewissenschaftliche Kommentierung des Alt-Jerusalemer Orationale
auf der Basis seiner altgeorgischen Übersetzung und, soweit bekannt,
analoger griechischer Bruchstücke. In der ersten Projektphase wur-
den jene sakramentlichen Feiern behandelt, die das Christwerden
und -sein der Gläubigen begleiten und prägen, soweit diese nicht
den Sondergruppen Klerus und Mönchtum angehören: 1. Initiatio
Christiana (Katechumenat, Taufe, Firmung, Ersteucharistie), 2. Re-
konziliation (Umkehr und Buße), 3. Verlobung und Eheschließung,
4. Begräbnis.
In diesem Rahmen veranstaltete das Projekt am 21. und 22.
Januar 2016 in den Räumlichkeiten der Fritz-Thyssen-Stiftung eine
8 Vorwort

internationale Arbeitstagung über die unterschiedlichen Tauftraditi-


onen der altkirchlichen Patriarchate des Ostens – Konstantinopel,
Alexandrien, Antiochien und Jerusalem – sowie deren Tochterkir-
chen – Äthiopien, Armenien, Georgien, Slavia Orthodoxa und Zy-
pern, zu der führende Fachvertreter der ostkirchlichen Liturgiewis-
senschaft beitrugen. Marcel Metzger (Strasbourg) referierte über die
Taufriten der altchristlichen Kirchenordnungen (2. bis 4. Jahrhun-
dert). Tinatin Chronz, Mitarbeiterin des Projektes, stellte die Alt-
Jerusalemer Initiation in altgeorgischer Fassung und deutscher Über-
setzung vor. Über das jüngst nach den ältesten Handschriften edier-
te armenische Große Euchologion mit den Texten auch des Taufgot-
tesdienstes berichtete Charles Athanase Renoux (En Calcat, Frank-
reich). Den verschiedenen Taufordines der Kirchen des antiocheni-
schen und syrischen Raumes war der Vortrag von Sebastian Brock
(Oxford) gewidmet. Das melkitische Patriarchat Alexandrien sowie
die Taufe nach koptischer Tradition waren Gegenstand des Vortra-
ges von Heinzgerd Brakmann (Bonn). Alessandro Bausi (Hamburg)
sprach über ein kürzlich wiederentdecktes Taufbuch spätantiker
Zeit, das sich in äthiopischer Übersetzung erhalten hat. Über Kate-
chumenat und Taufe in der Hagia Sophia zu Konstantinopel nach
den ältesten griechischen Quellen handelte der Vortrag von André
Lossky (Paris). Die Sondertraditionen der seit alters autonomen Kir-
che von Zypern beleuchtete Gregorios Ioannides (Nikosia). Tatiana
Afanasyeva (Sankt Petersburg) stellte die Zeugnisse der byzantinisch-
slavischen Taufriten auf der Basis von Handschriften des 11. bis 14.
Jahrhunderts vor. Wir sind dankbar, dass alle Kolleginnen und Kolle-
gen einer Veröffentlichung ihrer Beiträge zugestimmt haben. Zur
Publikation haben außerdem Michael Chronz (Bonn) und unser Pro-
jektmitarbeiter Diego Fittipaldi beigetragen, wofür wir auch ihnen
sehr verbunden sind.

Köln, Oktober 2019 Claudia Sode


Jürgen Hammerstaedt
RITEN UND EUCHOLOGIE DER TAUFE
IN DEN KIRCHENORDNUNGEN
DER FRÜHEN KIRCHEN

Marcel METZGER, Straßburg

EINLEITUNG. DIE KIRCHENORDNUNGEN DER FRÜHZEIT


Die ältesten Kirchenordnungen sind Sammelwerke, in welchen Rege-
lungen über verschiedene Institutionen (Unterweisung, Gottesdienst,
Ämter, Sittenlehre, usw.) überliefert wurden. Man kann die drei
Pastoralbriefe des Neuen Testamentes als älteste Werke dieser Art
betrachten. Die drei Kirchenordnungen, die uns beschäftigen wer-
den, bilden den Übergang zwischen den Schriften der apostolischen
Zeit und den ersten Kanonessammlungen der Konzilien zur Zeit der
Reichskirche.
Drei Kirchenordnungen sollen hier untersucht werden, die alle
auf dem Boden des frühen christlichen Orients erschienen sind: die
Didache oder Apostellehre, die sogenannte Traditio apostolica und
die Apostolischen Konstitutionen.
1. Die Didache oder Apostellehre1 ist ein kleines Sammelwerk,
welches vier Arten von Regelungen enthält: 1. eine Zwei-Wege-Lehre,
2. Regelungen über Taufe, Fasten, Gebet und Eucharistie, 3. kirchli-
che Ordnung (Ämter, Wanderapostel), 4. eine eschatologische Parän-
ese. Das Sammelwerk wurde am Anfang des 2. Jahrhunderts zusam-
mengestellt, die Traditionen, die es enthält, sind aber zum Teil älter.
2. Die sogenannte Traditio apostolica2. Bis Anfang des 20. Jahr-
hunderts war dieses Sammelwerk unter dem Titel Ägyptische
Kirchenordnung bekannt; um 1910 wurde es fragwürdigerweise in
Beziehung mit dem römischen Theologen Hippolyt und mit dem
Titel eines seiner Werke, Traditio apostolica, gebracht. Eine solche
Sammlung verschiedener Kirchenordnungen kann aber nicht aus

1 Διδαχὴ τῶν δώδεκα Ἀποστόλων (Didache), Ausgabe & Übersetzung: G.


SCHÖLLGEN (Hrg.), Didache. Zwölf-Apostel-Lehre, Freiburg usw. 1991 (Fontes
Christiani 1), 97–139, weiter Did.
2 Traditio apostolica, Ausgabe & Übersetzung: W. GEERLINGS (Hrg.), Traditio apo-
stolica. Apostolische Überlieferung, Freiburg usw. 1991 (Fontes Christiani 1), 211–
313, weiter Trad. ap.
10 Marcel Metzger

der Hand eines einzelnen Schriftstellers stammen. Das Dokument


wurde besonders in Syrien, Palästina und Ägypten verbreitet, dann
auch ins Lateinische übersetzt. Es scheint vom Anfang des 3.
Jahrhunderts zu stammen. Dieses Sammelwerk berichtet hauptsäch-
lich über den Gottesdienst: Weihgebete, Eucharistie, Taufe, tägliches
Gebet.
3. Die Apostolischen Konstitutionen3. Dies ist das vollständigste
Sammelwerk dieser Art; es hat nämlich das Material der Didache,
der sogenannten Traditio apostolica, einer dritten Kirchenordnung,
der Didaskalia, und noch anderer Quellen zusammengestellt. Das
Sammelwerk wurde um 380 in Antiochien in Syrien oder unweit
dieser Stadt hergestellt.
Diese alte Kirchenordnungsliteratur ist durch ihre pseudepigra-
phische Ausgestaltung gekennzeichnet. Je grösser der Abstand zum
apostolischer Zeitalter wird, desto stärker wird der angebliche apo-
stolische und normative Charakter betont. In der Didache werden
die Apostel nur im Titel des Werkes erwähnt: Lehre (= Didache) der
zwölf Apostel. Die Apostolischen Konstitutionen dagegen fingieren
eine Zusammenkunft des gesamten Apostelkreises anlässlich des
sogenannten Jerusalemer ‘Apostelkonzils’ (Act. 15,1–29; Const. ap.
VI, 13,1, und anderswo) mit Paulus und den Presbytern als Quelle
des Sammelwerkes.

1. DIE DIDACHE ODER APOSTELLEHRE


Die Zwei-Wege-Lehre der Did. kann als sittliche Unterweisung der
Katechumenen angesehen werden; so wird sie ausdrücklich in den
Apostolischen Konstitutionen VII, 39,1 vorgestellt. Im Text der Did.
folgt sofort (Kapitel 7), ohne Einleitung, eine Kirchenordnung über
die Taufe.
7,1. Was die Taufe angeht, tauft folgendermaßen:
Nachdem ihr das alles vorher mitgeteilt habt, tauft auf den
Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in
lebendigem Wasser. 2. Wenn du aber kein lebendiges Wasser
hast, taufe in anderem Wasser; wenn du es nicht in kaltem
Wasser kannst, dann in warmem. 3. Wenn du aber beides

3 Διαταγαὶ τῶν ἁγίων ἀποστόλων (Constitutiones Apostolicae), Ausgabe & Über-


setzung: M. METZGER (Hrg.), Les Constitutions Apostoliques. Band I: Livres I et II,
Paris 1985 (Sources Chrétiennes 320); Band II: Livres III–VI, Paris 1986 (Sources
Chrétiennes 329); Band III: Livres VII et VIII, Paris 1987 (Sources Chrétiennes
336). Weiter wird dieses Werk Const. ap. zitiert und nach der Buchnummer, z.B.
Const. ap. I bedeutet nicht den 1. Band der Ausgabe von METZGER, sondern das
erste Buch des Textes. Dazu werden auch die Seitenangaben nach der Edition an-
gegeben.
Taufe in den Kirchenordnungen der frühen Kirchen 11

nicht hast, gieße über den Kopf dreimal Wasser aus auf den
Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. 4.
Vor der Taufe sollen fasten der Täufer, der Täufling und
andere, die es können. Gebiete aber, dass der Täufling vorher
einen oder zwei Tage fastet.
(Did., 119)

Die Vorschriften der Did. treffen Bestimmungen über die Tauf-


formel, über die Qualität des Taufwassers, über den Mangel an
Wasser und über das Tauffasten. Was die Qualität des Taufwassers
betrifft, ist der Sitz im Leben solcher Fragen vielleicht die Auseinan-
dersetzung mit Gläubigen jüdischer Herkunft, denen erklärt wird,
dass die Wirkung der Taufe nicht von der Qualität des Wassers
abhängt.

2. DIE SOGENNANTE TRADITIO APOSTOLICA


Das Taufritual der Trad. ap. ist in den Kapiteln 15–22 beschrieben.
Was die Überlieferung des Textes betrifft, ist dieser Teil des Doku-
ments hauptsächlich in koptischen und äthiopischen Handschriften
erhalten, in der lateinischen Überlieferung nur noch vom Glaubens-
bekenntnis an. Diese Kirchenordnung handelt über das ganze Ver-
fahren der Taufe, von der Anmeldung der Bewerber bis zur Taufeu-
charistie. Die Handlungen im Einzelnen sind die Folgenden: Anmel-
dung zur Taufvorbereitung, Unterweisung, Prüfung, Exorzismen,
Salbungen, Absagungen, Tauffragen, Taufbad, Handauflegung, Eu-
charistie der Täuflinge. Das Dokument überliefert hauptsächlich die
Taufriten und enthält, was die Gebete anbelangt, ein einziges
Formular, das Gebet für die Handauflegung nach dem Taufbad.
Die Handlungen dieses Taufrituals sind so zahlreich, besonders
nach dem Taufbad, dass man sich fragt, ob sie alle in derselben Feier
nacheinander ausgeführt wurden; es werden nämlich zwei Salbungen
nacheinander angegeben, die erste durch den Presbyter, die zweite
durch den Bischof. Darum wurden verschiedene Hypothesen darü-
ber vorgeschlagen, es handle sich um ein Sammelwerk, das verschie-
dene Tauftraditionen zusammengestellt habe4.

4 Sehe J. P. BOUHOT, La confirmation, sacrement de la communion ecclésiale, Lyon


1968, 38–45; R. CABIE, L’ordo de l’initiation chrétienne dans la »Tradition
apostolique« d’Hippolyte de Rome, in: F. G. ANTONELLI (Hrg.), Mens concordet
voci: pour A. G. Martimort à l’occasion de ses quarante années d’enseignement et
des vingt ans de la constitution »Sacrosanctum Concilium«, Paris 1983, 543–558.
12 Marcel Metzger

1. Die Taufvorbereitung
Sie ist einem Lehrer anvertraut (Kap. 19 und 39), der Presbyter oder
Laie sein kann; der Bischof tritt in der letzten Phase und beim
Taufakt auf. Sie fängt mit der Anmeldung der Bewerber an; diese
führt zu einer Prüfung der Motive, der persönlichen familiären
Lebensweise, der Lebensumstände und der beruflichen Situation
nach einer Liste der verbotenen Berufe (Kap. 15 und 16). Die
Bewerber werden von Zeugen vorgestellt, welche Auskünfte über
ihren Lebenswandel geben können (Kap. 15). Es wird kein be-
sonderer Aufnahmeritus zur Taufvorbereitung erwähnt. Die Unter-
weisung soll drei Jahre dauern, aber diese Zeitdauer kann kürzer
sein, gemäß der Lebensführung des Bewerbers (Kap. 17).
In der Gemeindeversammlung bleiben die Katechumenen von
den Getauften getrennt. Sie sollen den Friedenskuss nicht geben
(Kap. 18), weil sie noch nicht heilig sind (Rm. 16,16, etc.). Das
Dokument erwähnt, ohne weitere Angaben, eine Handauflegung im
Laufe der Unterweisung (Kap. 19):
19. Die Handauflegung für die Katechumenen
Nach dem Gebet legt der Lehrer den Katechumenen die
Hand auf, betet und entlässt sie dann. Gleichgültig, ob er Kle-
riker oder Laie ist, der Lehrer soll dies in jedem Fall tun. [...]
(Trad. ap., 253)

2. Direkte Vorbereitung auf die Tauffeier (Kap. 20)


Eine gewisse Zeit vor der Tauffeier – die Dauer wird nicht ange-
geben – werden die Bewerber nochmals hinsichtlich ihrer per-
sönlichen Lebensführung und ihrer Teilnahme am Gemeindeleben
geprüft. Die Zeugen werden darüber gefragt:
20. Die Täuflinge
Bei der Auswahl der Täuflinge prüfe man zuerst ihren Le-
benswandel: ob sie während des Katechumenats ehrbar ge-
lebt, die Witwen unterstützt, Kranke besucht, ob sie alle Arten
von guten Werken getan haben. Wenn diejenigen, die sie her-
beigeführt haben, von ihnen bezeugen, dass dem so sei, dann
sollen sie das Evangelium hören dürfen. Vom Zeitpunkt ihrer
Absonderung an lege man ihnen jeden Tag zum Exorzismus
die Hand auf. Wenn der Tauftag näher rückt, vollziehe der
Bischof selbst den Exorzismus an einem jeden von ihnen, [...]
(Trad. ap., 253–255)

Man fragt sich, ob mit dem Ausdruck »das Evangelium hören dür-
fen« eine bestimmte Unterweisung gemeint ist.
Taufe in den Kirchenordnungen der frühen Kirchen 13

3. Die Tauffeier (Kap. 21)


Als Termine werden drei Tage angegeben: Donnerstag, Freitag und
Sabbat, mit der folgenden Nacht bis »zur Zeit des Hahnenschreis«
(Kap. 20–21, Trad. ap., 252–271); das Osterfest wird aber nicht aus-
drücklich erwähnt.
20. Die Täuflinge [...]
- Donnerstag: Man soll die Täuflinge anweisen, sich am
Donnerstag zu baden und zu waschen. Wenn eine Frau
menstruiert, soll man sie zurückstellen, und sie soll die Taufe
an einem anderen Tag empfangen.
- Freitag: Die Täuflinge sollen am Freitag fasten.
- Sabbat: Am Sabbat sollen sich nach Anweisung des Bischofs
die Täuflinge an einem Ort versammeln.
- Die Nacht von Samstag zu Sonntag: Sie [die Täuflinge] sollen
die ganze Nacht wachend verbringen; man soll ihnen vorlesen
und sie unterweisen… [...]
(Trad. ap., 253. 255–257)

Zur Zeit des Hahnenschreis soll der Taufritus durchgeführt werden.


Folgende Handlungen werden genannt5:
- Das Gebet über das Wasser.
- Die Vorbereitung der Täuflinge durch Ablegen der Kleider. Für
den Zutritt der Täuflinge zu den Taufriten wird eine Reihenfolge an-
gegeben: Zuerst die Kinder, dann die Männer und anschließend die
Frauen. Für die Kinder, die nicht sprechen können, sollen die Eltern
oder andere Familienmitglieder sprechen.
- Weihe der Öle: das Öl der Danksagung und das Öl des
Exorzismus.
- Absagung mit dreigliedriger Abschwörungsformel (an den Satan,
seinen Pomp, seine Werke).
- Erste Salbung: mit dem Öl des Exorzismus.
- Hineinsteigen ins Taufbecken mit einem Diakon.
- Handauflegung, Tauffragen und Taufe, dreimal: Im Namen des
Vaters, des Sohnes und Heiligen Geistes, jedes Mal mit der Antwort
»Ich glaube«. Die Tauffragen sind so entwickelt, dass sie ein Glau-
bensbekenntnis bilden (ähnlich den Taufversprechen der Osternacht
im Missale Romanum).
- Heraussteigen aus dem Taufbecken.
- Zweite Salbung: durch den Presbyter, mit dem Öl der
Danksagung und der Salbungsformel »Ich salbe dich mit heiligem Öl

5 Zu Kapitel 21. Die Spendung der heiligen Taufe, siehe Trad. ap., 257–271.
14 Marcel Metzger

im Namen Jesu Christi«. Es wird nicht angegeben, welche Teile des


Leibes gesalbt wurden.
- Ankleiden
- Gang in die Kirche
- Handauflegung durch den Bischof, mit diesem Gebet:
Herr, Gott, du hast sie gewürdigt, durch das Bad der
Wiedergeburt des Heiligen Geistes die Vergebung der Sünden
zu erlangen, mache sie auch würdig, mit Heiligem Geist
erfüllt zu werden. Sende in sie deine Gnade, damit sie dir
nach deinem Willen dienen. Denn dein ist die Herrlichkeit,
Vater und Sohn mit dem Heiligen Geist in der heiligen
Kirche, jetzt und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.
(Trad. ap., 265)

- Dritte Salbung, durch den Bischof, auf dem Haupt, mit dem Öl
der Danksagung und den Worten: »Ich salbe dich mit heiligem Öl in
Gott, dem allmächtigen Vater, in Christus Jesus und im Heiligen
Geist«.
- Stirnbekreuzigung
- Kuss mit den Grußworten »Der Herr sei mit dir.« - »Und mit
deinem Geist«.
- Gebet und Friedenskuss
- Taufeucharistie: den Neugetauften werden drei Kelche gereicht:
mit Wasser, Milch-Honig-Gemisch, und Wein; der Bischof soll den
Neugetauften den Sinn der Opfergaben entfalten.
Diese Taufordnung nennt als wirkende Ämter die des Bischofs,
der Presbyter und der Diakone; in der Verteilung der Handlungen
zwischen dem Bischof und den Presbytern herrscht eine gewisse
Unklarheit: in der Ritenfolge der Weihe der Öle, der Absagung und
der Salbung mit dem Öl des Exorzismus werden nacheinander der
Bischof und »der« Presbyter als Vorsteher bezeichnet.

3. APOSTOLISCHE KONSTITUTIONEN
Wie schon erwähnt, wurde in dieses Sammelwerk das Material von
drei älteren Kirchenordnungen aufgenommen. Was die Taufriten
anbelangt, handelt es sich um die Did. und die sogenannte Trad. ap.
Die dritte Hauptquelle des Sammelwerks, die Didaskalie, enthält
kein Taufritual, nur eine kurze Anweisung über die Teilnahme der
Diakonissin am Taufbad und an der Salbung der Frauen6.

6 Siehe das Kapitel 16 der Didaskalie in der Übersetzung aus dem Syrischen von F.
NAU, La Didascalie c’est-a-dire l’enseignement catholique des douze apotres et des
saints disciples de notre Sauveur, Paris 1902 (Ancienne Litterature Canonique
Syriaque I), 93–94.
Taufe in den Kirchenordnungen der frühen Kirchen 15

Von dem Material, welches im VIII. Buch der Const. ap. aus der
sogenannten Trad. ap. aufgenommen wurde, findet sich nur die
Kirchenordnung über die Aufnahme der Bewerber und ihre Tauf-
vorbereitung, nicht aber das Material des Taufrituals. Stattdessen hat
das Sammelwerk der Const. ap. im VII. Buch ein Taufritual, dessen
Herkunft unbekannt ist, eingegliedert. Man kann die zwei Taufri-
tuale der Trad. ap. Kap. 21 und des VII. Buchs der Const. ap. kaum
vergleichen, da das Ritual der Trad. ap. hauptsächlich die Handlun-
gen überliefert, das Ritual der Const. ap. hingegen nur die Unterwei-
sung und die Gebete, und zwar scheint es nur eine Auswahl daraus
zu sein. In diesem Taufritual (Const. ap. VII) wird nur ein einziger
Taufbewerber in Betracht gezogen; in der Vorbereitung dagegen
geht es um mehrere Bewerber (Const. ap. VIII).
Da der Verlauf des Taufrituals auf verschiedene Abteilungen der
Const. ap. zerstreut ist, habe ich hier die entsprechenden Texte nach
dem Verlauf der Riten zusammengestellt.

1. Die Taufvorbereitung
Aufnahme der Bewerber und Dauer der Taufvorbereitung
VIII 32. Diese Kirchenordnung entspricht den Kap. 15–16 der Trad.
ap. Sie bestimmt, wie die Bewerber angemeldet werden, welche Vor-
steher der Gemeinde sie empfangen und prüfen sollen, und sie stellt
eine Liste der verbotenen Berufe auf.
Für die Prüfung der Motive, der persönlichen und familiären Le-
bensweise, der beruflichen Situation und der Lebensumstände sind
die Vorschriften der Const. ap. ungefähr dieselben wie in der Trad.
ap. Die Durchführung der Taufvorbereitung ist dem Bischof, den
Presbytern und den Diakonen anvertraut. Zwei weitere Vorschriften
der Const. ap. sind dieselben wie in der Trad. ap.: Der Lehrer kann
auch ein Laie sein (Const. ap. VIII 32,17), und die Unterweisung soll
drei Jahre dauern, aber diese Zeitdauer kann kürzer sein, gemäß der
Lebensführung des Bewerbers (Const. ap. VIII 32,16).
In Kapitel VIII 32 der Const. ap. sind verschiedene Kanones des
Apostels Paulus bezüglich der Täuflinge, welche man zulassen und
welche man abweisen soll, zu finden.
32,1. Und ich, Paulus, der geringste der Apostel (I Tim. 2,3),
ordne für euch, die Bischöfe und Priester, bezüglich der Ka-
nones folgendes an: 2. Diejenigen, welche zum ersten Male
zum Mysterium der Frömmigkeit herantreten, sollen durch
die Diakone zum Bischof oder zu den Priestern gebracht
werden und sollen hinsichtlich der Gründe geprüft werden,
weswegen sie zum Worte des Herrn gekommen sind, und
diejenigen, die sie herbeigebracht haben, sollen Zeugnis für
16 Marcel Metzger

sie ablegen, nachdem sie ihre Lebensverhältnisse genau


kennen gelernt haben. Geprüft werden sollen aber auch ihr
Charakter und ihr Leben und ob sie Sklaven sind oder Freie.
3. Und wenn jemand Sklave ist, soll er gefragt werden,
welches Herrn, und wenn er Sklave eines Gläubigen ist, soll
sein Herr gefragt werden, ob er für ihn [gutes] Zeugnis ablegt;
wenn [der dies] aber nicht [tut], soll er weggeschickt werden,
bis er sich dem Herrn als würdig erweist; wenn der aber
[gutes] Zeugnis für ihn ablegt, soll er angenommen werden.
Wenn er aber Haussklave eines Heiden ist, soll er gelehrt
werden, seinem Herrn zu gefallen (vgl. Tit. 2,9), damit das
Wort nicht gelästert werde (vgl. Tit. 2,5). 4. Wenn er nun eine
Frau hat, oder eine Frau einen Mann, sollen sie gelehrt
werden, sich mit einander zu begnügen; wenn sie aber
unverheiratet sind, sollen sie lernen, keine Unzucht zu
treiben, sondern dem Gesetze gemäß zu heiraten. 5. Wenn
aber sein Herr, obwohl er gläubig ist und weiß, dass er
Unzucht treibt, ihm keine Frau gibt oder der Frau keinen
Mann, soll er [der Herr] ausgeschlossen werden.
6. Wenn aber jemand einen Dämon hat, soll er zwar die
Frömmigkeit gelehrt werden, soll aber nicht in die Gemein-
schaft aufgenommen werden, bevor er gereinigt ist; wenn
aber der Tod drängt, soll er aufgenommen werden. 7. Wenn
jemand ein Hurenwirt ist, soll er entweder aufhören zu kup-
peln oder er soll weggeschickt werden. Wenn eine Hure
kommt, soll sie entweder aufhören oder weggeschickt werden.
8. Wenn ein Anfertiger von Götzenbildern kommt, soll er ent-
weder aufhören oder weggeschickt werden. 9. Wenn jemand
von den Theaterleuten kommt, Mann oder Frau, Wagenlen-
ker oder Gladiator oder Wettläufer oder Spielführer oder
Olympiaden-Teilnehmer oder Flötenspieler oder Kitharaspie-
ler oder Lyraspieler oder Schautänzer oder Schankwirt, so sol-
len sie aufhören oder weggeschickt werden. 10. Wenn ein Sol-
dat kommt, soll er gelehrt werden, kein Unrecht zu tun, nicht
falsch anzuklagen, sich hingegen mit dem gegebenen Sold zu
begnügen (Lc. 3,14); wenn er gehorcht, soll er angenommen
werden, wenn er widerspricht, soll er weggeschickt werden.
11. Wer Unsägliches treibt, ein Zulasser, ein Weichling, ein
Magier, ein Marktschreier, ein Besprecher, ein Sterndeuter,
ein Wahrsager, ein Tierverzauberer, ein Liederlicher, ein
Amulettmacher, ein Reinigungszauberer, ein Vogelschauer,
ein Zeichendeuter, ein Schwingungsdeuter, einer, der bei Be-
gegnungen auf Schäden am Gesicht oder an den Füßen oder
auf Vögel oder Wiesel oder Zurufe oder zeichenhaft Ver-
hörtes achtet – sie sollen eine Zeit lang geprüft werden; denn
die Schlechtigkeit ist schwer abzuwaschen. Wenn sie aufgehört
haben, sollen sie aufgenommen werden, wenn sie aber nicht
gehorchen, sollen sie weggeschickt werden.
Taufe in den Kirchenordnungen der frühen Kirchen 17

12. Die Konkubine eines Ungläubigen, die seine Sklavin ist,


soll, wenn sie sich ihm allein hingibt, aufgenommen werden;
wenn sie jedoch auch mit anderen unzüchtig ist, soll sie weg-
geschickt werden. 13. Wenn ein Gläubiger eine Konkubine
hat, soll er, wenn sie eine Sklavin ist, aufhören und nach dem
Gesetz [eine Freie] heiraten, wenn sie aber eine Freie ist, soll
er sie nach dem Gesetz [mit einem anderen] verheiraten;
wenn aber nicht, soll er weggeschickt werden. 14. Wer griechi-
schen [heidnischen] Bräuchen folgt oder jüdischen Märchen,
soll sich ändern oder weggeschickt werden. 15. Wenn jemand
der Sucht nach Schauspielen ergeben ist oder nach Tierhatzen
oder Pferderennen oder Wettkämpfen, soll er aufhören oder
weggeschickt werden.
16. Wer Katechumene werden darf, soll drei Jahre lang als Ka-
techumene unterwiesen werden; wenn aber jemand eifrig ist
und Neigung zur Sache besitzt, soll er aufgenommen werden,
weil nicht die Zeit, sondern der Charakter beurteilt wird. 17.
Der Lehrende soll, auch wenn er Laie ist, aber erfahren im
Worte und ehrbar im Charakter, lehren. »Denn alle werden
von Gott Belehrte sein« (Ioh. 6,45, dort Zitat von Is. 54,13).
(Const. ap. VIII 32,1–17, 234–2407)

Unterweisung der Katechumenen


Die Kirchenordnung über die Unterweisung der Katechumenen und
den Verlauf der Tauffeier befindet sich am Ende des VII. Buches,
Kapitel 39 bis 45. Der erste Satz des Kapitels 39 ist eine Redak-
tionsformel. Sie verbindet die Gebetsformeln der Kapitel 33–38 mit
der Sektion über die Tauffeier. Sie dient als Einleitung einer kurzen
Übersicht des Unterrichts und kündigt in großen Zügen den Inhalt
der Unterweisung an:
39,1. Wie nun die leben sollen, die die christliche Einweihung
empfangen haben, und welche Danksagungen sie Gott durch
Christus emporsenden sollen, ist im Vorhergehenden gesagt.
[...]
(Const. ap. VII 39,1, 92).

Als Unterweisung über das christliche Leben muss hier die Zwei-
Wege-Lehre gemeint sein, die in Form einer Bearbeitung der Did.
den ersten Teil dieses VII. Buchs der Const. ap. bildet (Kap. 1–19).
In der Gliederung dieses Buches, nach dem Abschnitt, der den Kap.
20–32 der Did. entspricht, wurde eine Serie von 6 Dankgebeten
synagogaler Herkunft eingefügt, ohne Angabe über ihren Gebrauch

7 Sämtliche Zitate aus den Apostolischen Konstitutionen sind im vorliegenden


Beitrag von Michael CHRONZ (Bonn) übersetzt nach dem griechischen Text von
Const. ap. (wie oben in Anm. 3).
18 Marcel Metzger

(Kap. 33–38). In der Einleitungsformel VII 39,1 werden sie aber mit
der Unterweisung der Katechumenen in Beziehung gebracht. Man
kann sich jedoch fragen, ob sie tatsächlich dazu dienten. Der fol-
gende Text gibt dann Hinweise über die Hauptteile der Unterwei-
sung und über den Inhalt eines Gebetsformulars zur Handaufle-
gung.
39,2. Wer also als Katechumene in der Lehre der Frömmig-
keit unterwiesen werden soll, soll vor der Taufe in der Kennt-
nis des ungezeugten Gottes unterrichtet werden, in der Er-
kenntnis des einziggezeugten Sohnes, in der Überzeugung
vom Heiligen Geist; er soll die Ordnung der verschiedenen
Geschöpfe lernen, den Zusammenhang der Vorsehung, die
Straforte der verschiedenen Gesetze. Er soll unterrichtet wer-
den, warum die Welt geworden ist und warum der Mensch als
Weltbürger eingesetzt wurde; er soll seine eigene Natur erken-
nen, wie er beschaffen ist. 3. Er soll unterrichtet werden, wie
Gott die Bösen bestraft hat durch Wasser (vgl. Gen. 7) und
Feuer (vgl. Gen. 19), die Heiligen aber in jeder Generation
verherrlicht hat, ich meine Seth, Enos, Henoch, Noe, Abra-
ham und seine Nachkommen, Melchisedek und Iob und Mo-
ses und Jesus [Josua] und Chaleb und den Priester Phinees
den Eiferer und die Heiligen in jeder Generation, und wie
Gott in seiner Vorsehung sich nicht vom Menschengeschlecht
abgewendet, sondern zu verschiedenen Zeiten aus der Verir-
rung und Nichtigkeit zur Erkenntnis der Wahrheit (I Tim. 2,4)
gerufen hat, indem er sie aus der Sklaverei und Gottlosigkeit
in die Freiheit und Frömmigkeit hinaufgeführt hat, aus der
Ungerechtigkeit in die Gerechtigkeit, aus dem ewigen Tod ins
ewige Leben.
4. Diese Dinge und die, welche darauf folgen, soll derjenige
erfahren, der herbeikommt. […]
(Const. ap. VII 39,2–4, 92–94)

Es folgt dann der Inhalt des Gebetsformulars zur Handauflegung,


bzw. Lob des Vaters, Lob für die Schöpfung und für den Heilsplan
und Lob des Sohnes für die Erlösung, dann Anrufungen für die
Katechumenen, dass sie der Taufe würdig werden. Es handelt sich
hier nicht um ein vollständiges Gebetsformular, sondern um einen
Abriss mit den Themen, die zu entwickeln sind. Dasselbe in VII 42–
43, für die Weihgebete des Öls und des Wassers.
39,4. […] Derjenige aber, der ihm die Hände auflegt, soll Gott,
den Gebieter von allem, verehren und ihm dabei Dank sagen
für das Geschöpf, weil er seinen einziggezeugten Sohn
Christus herabgesandt hat, um den Menschen zu retten, in-
dem er die Gesetzwidrigkeiten auslöscht, und um die Gott-
losigkeiten und Sünden zu erlassen und von jeglicher Be-
Taufe in den Kirchenordnungen der frühen Kirchen 19

fleckung des Fleisches und des Geistes zu reinigen (II Cor.


7,1), den Menschen aber zu heiligen gemäß dem Wohlgefallen
seiner Güte, seinen Willen aber verständig zu machen und die
Augen seines Herzens (Eph. 1,18) zur Wahrnehmung seiner
Wunderwerke zu erleuchten, ihm seine Urteile der Gerechtig-
keit (Ps. 118,7) bekanntzugeben, damit er jeden Weg der Un-
gerechtigkeit hasse, den Weg der Wahrheit (Ps. 118,30) aber
gehe, damit er des Bades der Wiedergeburt (Tit. 3,5) zur An-
nahme an Sohnes statt in Christus (Eph. 1,5) gewürdigt wer-
de; damit er zusammengewachsen im Gleichbilde des Todes
Christi (Rm. 6,5) in der Hoffnung auf die herrliche Gemein-
schaft für die Sünde getötet werde (vgl. Col. 3,5; Rm. 8,10),
für Gott aber lebe (Gal. 2,19) im Denken, im Wort und im
Tun, und damit er im Buche der Lebenden (vgl. Ps. 68,29;
Dan. 12,11; Phil. 4,3; Apoc. 3,5; 13,8; 17,8; 20,12.15) mit
aufgezählt werde.
(Const. ap. VII 39,4, 94)
Die Darstellung der Unterweisung endet mit der Lehre über den
Heiland:
39,5. Und nach dieser Danksagung soll er ihn unterrichten
von den Umständen der Menschwerdung und von den Um-
ständen seines Leidens und seiner Auferstehung von den
Toten und der Himmelfahrt.
(Const. ap. VII 39,5, 94–96)

2. Gebete der Gemeinde für die Katechumenen und die Täuflinge


Nach den Kirchenordnungen des VIII. Buches nehmen die Katechu-
menen an den täglichen Gottesdiensten teil. Sie werden entlassen
nach den Lesungen und der Predigt, vor den Anrufungen der Gläu-
bigen; vor der Entlassung der Katechumenen lädt der Diakon die
Gemeinde zum Gebet für sie ein, und sie werden vom Bischof
gesegnet. Der Text der entsprechenden Gebetsformulare wird im
Rahmen der Eucharistiefeier des VIII. Buches überliefert:
6,1. Und nachdem dieser seine Rede der Belehrung beendet
hat, sage ich, Andreas, der Bruder des Petrus: 2. Nachdem
alle aufgestanden sind, soll der Diakon auf einen hohen Ort
hinaufgehen und verkünden:
»Dass keiner der Hörenden, dass keiner der Ungläubigen
[mehr bleibe]!«
3. Und nachdem Stille eingetreten ist, soll er sagen: »Betet, ihr
Katechumenen!«
4. Auch alle Gläubigen sollen in Gedanken für sie beten,
während sie sprechen: »Herr, erbarme dich!«.
Der Diakon aber soll für sie sprechen:
20 Marcel Metzger

5. »Für die Katechumenen lasset uns alle Gott inständig bit-


ten, dass der Gütige und Menschenfreundliche wohlwollend
ihre Bitten und Anrufungen erhöre (vgl. Ps. 6,10) und dass er,
indem er ihr Flehen erhört, sich ihrer annehme und ihnen die
Bitten ihrer Herzen gebe (Ps. 36,4) zu ihrem Nutzen, ihnen
das Evangelium seines Christus offenbare, sie erleuchte und
verständig mache, sie unterweise in der Gotteserkenntnis, sie
seine Anordnungen und Rechtssatzungen lehre (Ps. 118,12),
ihnen die reine und heilsame Furcht vor ihm einpflanze, die
Ohren ihrer Herzen öffne, damit sie sich Tag und Nacht mit
seinem Gesetz befassen (Ps. 1,2), sie aber in der Frömmigkeit
festige, sie mit seiner heiligen Herde vereinige und ihr hin-
zuzähle, indem er sie des Bades der Wiedergeburt (Tit. 3,5)
würdigt, des Kleides der Unverweslichkeit (vgl. I Cor. 15,53–
54), des wahren Lebens (I Tim. 6,19), sie aber rette aus aller
Gottlosigkeit und dem fremden Feind keinen Raum gebe (vgl.
Eph 4,27; I Tim 5,14) gegen sie, sie vielmehr reinige von jeder
Befleckung des Fleisches und Geistes (II Cor. 7,1) und in
ihnen einwohne und wandele (II Cor. 6,16; Lev 26,12) durch
seinen Christus, ihr Hineingehen und ihr Hinausgehen segne
(Ps. 120,8) und ihnen ihre Vorhaben zu ihrem Nutzen lenke
(vgl. Ps. 89,17). 7. Lasset uns noch inständiger für sie flehen,
dass sie, nachdem sie Nachlass ihrer Vergehen erlangt haben
durch die Einweihung, der heiligen Geheimnisse gewürdigt
werden und des Bleibens beim Heiligen. 8. Erhebet euch, ihr
Katechumenen! Erbittet den Frieden Gottes durch seinen
Christus, einen friedlichen und sündlosen Tag und alle Zeit
eures Lebens, ein christliches Ende für euch, einen versöhnli-
chen und wohlwollenden Gott, Nachlass der Vergehen; gebet
euch selbst dem einzigen ungezeugten Gott durch seinen
Christus anheim. Neiget euch und empfanget den Segen.«
9. Bei jeder einzelnen dieser Ausrufungen des Diakons, die
wir gerade genannt haben, soll das Volk sprechen: »Herr,
erbarme dich!«, und vor allem die Kinder.
10. Während sie aber ihre Häupter neigen, soll sie der geweih-
te Bischof mit folgendem Segen segnen:
11. »Gott, Allherrscher, du Ungezeugter und Unzugänglicher
(vgl. I Tim. 6,16), du einziger ungezeugter Gott (vgl. Ioh.
17,3), du Gott und Vater deines Christus, deines einziggezeug-
ten Sohnes, du Gott des Trösters und Herr von allem, der du
durch Christus über deine Jünger Lehrer zum Erlernen der
Frömmigkeit eingesetzt hast, 12. blicke du auch jetzt auf deine
Knechte, die Katechumenen, die im Evangelium deines
Christus unterrichtet werden, und gib ihnen ein neues Herz
und erneuere in ihrem Inneren einen aufrichtigen Geist (Ps.
50,12), um deinen Willen zu kennen und zu tun aus vollem
Herzen und mit bereitwilliger Seele (vgl. Mac. II 1,3). Würdige
sie der Einweihung in die heiligen Mysterien und vereinige sie
Taufe in den Kirchenordnungen der frühen Kirchen 21

mit deiner heiligen Kirche und mache sie teilhaftig der


heiligen Mysterien durch Jesus Christus, unsere Hoffnung (I
Tim. 1,1) der für sie gestorben ist, durch den dir die Herr-
lichkeit ist und die Verehrung im Heiligen Geiste in Ewigkeit.
Amen.«
14. Und danach soll der Diakon sprechen: »Ihr Katechume-
nen, gehet in Frieden!«.
(Const. ap. VIII 6,1–14, 150–156)

Es folgen dann ähnliche Gebete für die Energumenen (Kap. 7), für
die Täuflinge (Kap. 8) und für die Büßer (Kap. 9). So lautet das Ge-
bet für die Täuflinge (φωτιζόµενοι, βαπτιζόµενοι):
8,1. Und danach soll er ausrufen:
2. »Betet, ihr, die ihr erleuchtet werdet (Täuflinge)!
All ihr Gläubigen, lasset uns inständig für sie bitten, dass der
Herr sie, nachdem sie in den Tod Christi eingeweiht (vgl. Rm.
6,3) sind, würdige, mit ihm aufzuerstehen (vgl. Rm. 6,5) und
teilhaftig zu werden seiner Mysterien, dass er sie mit denen,
die gerettet werden, vereinige und eintrage in seiner heiligen
Kirche. 3. Weiter lasset uns inständig für sie bitten. Rette sie
und richte sie auf in deiner Gnade. 4. Besiegelt für Gott
durch seinen Christus, verneiget euch!«
Sie sollen nun vom Bischofe mit folgendem Segen gesegnet
werden:
5. »Der du durch deine heiligen Propheten denen, die einge-
weiht werden, geboten hast: ‘Lasset euch baden, werdet rein’
(Is. 1,16), und der du durch Christus die geistliche Wiederge-
burt zum Gesetz gemacht hast (vgl. Ioh. 3,5), blicke du auch
jetzt auf sie, die Täuflinge, und segne sie und heilige sie und
bereite sie vor, würdig zu werden deines geistlichen Geschen-
kes und der wahrhaften Annahme durch dich an Sohnes statt,
deiner geistlichen Mysterien, der Sammlung mit denen, die
gerettet werden, durch Christus unseren Retter, durch den dir
Herrlichkeit ist, Ehre und Verehrung im Heiligen Geiste von
Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.«
6. Und der Diakon soll sprechen: »Gehet hinaus, ihr, die ihr
erleuchtet werdet (Täuflinge)!«.
(Const. ap. VIII 8,1–6, 160)

Diese Gebete für die Katechumenen und die Täuflinge werden in


den Abend- und Morgengottesdiensten der Gemeinde wiederholt:
35,2. Wenn es Abend wird, sollst du, o Bischof, die Kirche
versammeln, und nachdem der Psalm zum Lichtanzünden (Ps.
140) gesprochen ist, soll der Diakon für die Katechumenen
und Bedrängten und für die Täuflinge und für die Büßer
ausrufen, wie wir oben gesagt haben.
(Const. ap. VIII 35,2, 246)
22 Marcel Metzger

38,1. Ebenso soll auch beim Morgengrauen der Diakon nach


dem Sprechen des Morgenpsalms (Ps. 62) und nachdem er
die Katechumenen und die [von Dämonen] Bedrängten und
die Täuflinge und die Büßer entlassen und die gebührende
Aufforderung gesprochen hat, um hier nicht wieder dasselbe
zu sagen, nach dem »Rette sie, Gott, und richte sie auf in
deiner Gnade« hinzufügen.
(Const. ap. VIII 38,1, 250)

3. Die Tauffeier
In der letzten Vorbereitung auf die Tauffeier wird der Täufling über
die Lossagung vom Teufel und die Zusage an Christus unterrichtet.
40,1. Und wenn der zuende unterwiesene Katechumene an
der Reihe ist, getauft zu werden, soll er die Riten der Lossa-
gung vom Teufel und die Riten der Zusage an Christus erfah-
ren; denn er muss zuerst ablassen vom Entgegengesetzten und
dann in die Mysterien eingeweiht werden, nachdem er zuvor
sein Herz von jeglichem Schmutz und jeglicher Runzel (vgl.
Eph. 5,27) übler Gesinnung gereinigt hat, und [erst] dann am
Heiligen teilnehmen. 2. Denn wie ein sehr guter Bauer zuerst
den Ackerboden von den ihn überwuchernden Dornen
reinigt und [erst] dann das Weizenkorn sät, so müssen auch
wir zuerst alle Gottlosigkeit aus ihnen ausreißen und [erst
dann] die Frömmigkeit in sie hineinlegen und sie der Taufe
würdigen. 3. Denn auch unser Herr hat uns dazu ermuntert,
als er sagte: »Lehret zuerst alle Nationen«, und danach hinzu-
fügte: »Und taufet sie auf den Namen des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes« (Mt. 28,19).
(Const. ap. VII 40,1–3, 96)

Von der Taufordnung findet man im Text der Const. ap. nur folgen-
de Riten, in dieser Reihenfolge: Lossagung vom Teufel, Zusage an
Christus, Weihe des heiligen Öls, Weihe des Taufwassers, Taufe,
Weihe des Chrisams, Beten des Vaterunsers und Gebet des Neuge-
tauften.

Lossagung vom Teufel


41,1. Bei der Lossagung soll der Täufling nun erklären:
2. »Ich sage mich los vom Satan und von seinen Werken und
von seinem Gepränge und von seinen [Gottes-] Diensten und
von seinen Engeln und von seinen Erfindungen und von
allen, die ihm untertan sind.«
(Const. ap. VII 41,1–2, 96)
Taufe in den Kirchenordnungen der frühen Kirchen 23

Zusage an Christus und Glaubensbekenntnis


41,3. Nach der Lossagung aber soll er, indem er sich an-
schließt, sagen:
»Und ich schließe mich Christus an. 4. Und ich glaube und
lasse mich taufen auf einen einzigen ungezeugten wahren
Gott (vgl. Ioh. 17,3), den Allherrscher, den Vater Christi,
Schöpfer und Verfertiger von allem, von dem alles ist (I Cor.
8,6). 5. Und auf den Herrn Jesus Christus, den Erstgeborenen
der ganzen Schöpfung (Col. 1,15), den vor den Zeiten aus
dem Wohlgefallen des Vaters Gezeugten, durch den alles
geworden ist, was in den Himmeln und was auf Erden ist, das
Sichtbare und das Unsichtbare (vgl. Col. 1,16); 6. der am Ende
der Tage aus den Himmeln herabgestiegen ist, der Fleisch
angenommen hat, der von der heiligen Jungfrau Maria gebo-
ren wurde, der gottgefällig gemäß den Gesetzen seines Gottes
und Vaters gelebt hat und unter Pontius Pilatus gekreuzigt
wurde und für uns gestorben ist und nach dem Leiden am
dritten Tag auferstanden ist von den Toten und aufgestiegen
ist in die Himmel und sich zur Rechten des Vaters gesetzt hat
(Mc. 16,19) und der wiederkommt mit Herrlichkeit (Mt.
24,30; 28,20) zur Vollendung der Welt (vgl. Mt. 13,39–40.49
usw.), um zu richten Lebendige und Tote (II Tim. 4,1), dessen
Herrschaft kein Ende sein wird (Lc. 1,33). 7. Ich lasse mich
taufen auch auf den Heiligen Geist, das ist den Beistand, der
in allen Heiligen seit aller Zeit gewirkt hat, später aber sowohl
den Aposteln (vgl. Ioh. 14,26; Act. 2,1–4) vom Vater gesandt
wurde gemäß der Verheißung (vgl. Ioh. 14,16.26, 15,26) un-
seres Retters und Herrn Jesus Christus, aber nach den Apo-
steln auch allen Gläubigen in der heiligen katholischen und
apostolischen Kirche; 8. auf die Auferstehung des Fleisches
und die Erlassung der Sünden und die Herrschaft der Him-
mel und das Leben der zukünftigen Welt.«
(Const. ap. VII 41,3–8, 98–100)

Weihe des heiligen Öls


Wie in VII 39,4 werden hier als Weihgebete des Öls und des Was-
sers nicht der Text der Formulare angegeben, sondern nur Abrisse
mit den Themen, die zu entwickeln sind.
42,1. Und nach diesem Bekenntnis gelangt man der Reihe
nach auch zur Salbung mit Öl. 2. Dieses aber wird vom
Hohenpriester gesegnet zur Erlassung der Sünden und zur
Vorbereitung der Taufe. 3. Denn er ruft den ungezeugten
Gott an, den Vater Christi, den König jeder sinnlich und
geistig wahrnehmbaren Natur, dass er das Öl im Namen des
Herrn Jesus (Act. 8,16) heilige und geistliche Gnade und
24 Marcel Metzger

wirksame Kraft gebe und Erlassung und Vorbereitung des


Bekenntnisses der Taufe, damit der Gesalbte, von jeglicher
Gottlosigkeit befreit, der Einweihung gemäß dem Gebot des
Einziggezeugten würdig werde.
(Const. ap. VII 42,1–3, 100)

Weihe des Taufwassers


Es handelt sich also hier wieder um einen Abriss; für die letzte
Anrufung aber wird ein kurzes Formular angegeben:
43,1. Dann gelangt man zum Wasser. 2. Danksagend preist
und verherrlicht der Priester den Herrn Gott, den Allherr-
scher, den Vater des einziggezeugten Sohnes, weil er seinen
Sohn um unseretwillen gesandt hat, damit er Mensch werde,
um uns zu retten, weil er zugelassen hat, dass er durch die
Menschwerdung in allem gehorsam werde (Phil. 2,8), verkün-
dige die Herrschaft der Himmel (vgl. Lc. 9,2), die Erlassung
der Sünden, die Auferstehung der Toten. 3. Darum verehrt er
nach ihm und um seinetwillen den einziggezeugten Gott,
indem er ihm dafür danksagt, dass er den Tod durch das
Kreuz für alle auf sich genommen hat, als dessen Typos er die
Taufe der Wiedergeburt (vgl. Tit. 3,5) gegeben hat. 4. Und er
verherrlicht, weil im Namen Christi Gott, der Herr über alles,
im Heiligen Geiste das Menschengeschlecht nicht verworfen
hat, sondern zu verschiedenen Zeiten verschiedene Vorsehun-
gen getroffen hat, sowohl für Adam selbst im Paradiese, zu-
erst indem er ihm das Paradies um der Wonne willen (vgl.
Gen. 2,15.23.24) zum Wohnort gab, später, nachdem er um
der Vorsehung willen ein Gebot gegeben hatte (vgl. Gen.
2,16–17), indem er ihn, nachdem er gesündigt hatte, aus
Gerechtigkeit daraus vertrieb, aus Güte aber nicht ganz und
gar verwarf, als auch für die aus ihm Hervorgegangenen, in-
dem er sie der Reihe nach auf verschiedene Weise unterwies;
um seinetwillen sandte er am Ende der Weltzeit (vgl. Heb.
1,2) seinen Sohn, damit er um der Menschen willen Mensch
werde und alle menschlichen Leiden außer der Sünde an-
nehme (vgl. Heb. 4,15).
5. Ihn ruft nun der Priester auch an bei der Taufspendung
und spricht:
»Blick herab vom Himmel und heilige dieses Wasser; gib
Kraft und Gnade, auf dass der Täufling nach dem Gebote
deines Christus mit diesem gekreuzigt werde (vgl. Rm. 6,6)
und mit ihm sterbe (vgl. II Tim. 2,11) und mit ihm begraben
werde und mit ihm auferstehe (vgl. Rm. 6,4; Col. 2,12) zur
(Gottes-) Kindschaft in ihm, indem er tot wird für die Sünde
und auflebt für die Gerechtigkeit.«
(Const. ap. VII 43,1–5, 102–104)
Taufe in den Kirchenordnungen der frühen Kirchen 25

Taufe
44,1. Und danach, nachdem er ihn getauft hat im Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, soll er ihn
mit Myron salben und dazu sprechen:
2. »Herr, ungezeugter Gott, der niemanden über sich hat,
Herr von allem, der du den Duft der Erkenntnis des Evange-
liums unter allen Nationen duftend gewährt hast, gib du auch
jetzt, dass dieses Myron wirksam werde bei dem, der getauft
wird, auf dass der Wohlgeruch deines Christus sicher und
dauerhaft in ihm bleibe, und er, mit ihm gestorben, mit ihm
auferstehe und mit ihm lebe (vgl. II Cor. 2,14; Rm. 6,8)«.
(Const. ap. VII 44,1–2, 104)

Weihe des Myrons


In der Abteilung, die der Did. entspricht, wird nach den zwei wohl-
bekannten eucharistischen Danksagungen auch ein Weihegebet des
Myrons überliefert, ohne weitere Anweisungen:
27,1. Für das Myron aber sollt ihr folgendermaßen danksagen:
»Wir danken dir auch, Gott, Schöpfer von allem, für den
Wohlgeruch des Myrons und für die unsterbliche Ewigkeit,
die du uns bekannt gemacht hast durch Jesus, deinen Sohn
(παῖς). Denn dein ist die Herrlichkeit und die Kraft von
Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.«
(Const. ap. VII 27,1, 58)

Im Taufritual (VII 39–45) wird nach dem Formular für die Weihe
des Myrons nichts über diese Salbung angegeben, nur eine kurze
Kirchenordnung über die Wirkung der Gebete:
44,3. Dies und ähnliches soll er sagen, denn dies ist die Wir-
kung der Handauflegung jedes einzelnen. Denn wenn nicht
für jeden einzelnen von ihnen durch den frommen Priester
eine solche Anrufung (ein solches Weihegebet) stattfindet,
dann steigt der Täufling nur in Wasser hinab wie die Juden,
und legt nur den Schmutz des Leibes ab, nicht den Schmutz
der Seele.
(Const. ap. VII 44,3, 104)

Gebet des Vaterunsers


Das Taufritual endet mit an den neu Getauften gerichteten Mah-
nungen über das christliche Gebet:
45,1. Danach soll er stehend das Gebet beten, welches uns der
Herr gelehrt hat. Notwendigerweise aber muss der Aufer-
standene stehen und beten, weil der Auferstehende aufge-
richtet ist; auch er, mit Christus gestorben und auferstanden,
26 Marcel Metzger

hat sich aufgerichtet. 2. Er soll aber gen Osten beten, denn


auch das steht im Zweiten Buch der Chronik, dass, nachdem
der Tempel des Herrn von König Salomon vollendet worden
war, bei der Einweihung selbst die Priester und die Leviten
und die Psalmensänger mit Zimbeln und Psalterien sich gen
Osten aufstellten (vgl. Regn. IV 5,11–13), wobei sie lobend
und preisend sagten: »Lobet den Herrn, denn er ist gütig,
denn in Ewigkeit währt sein Erbarmen« (cf. Ps. 134,3; 135,1–
26, jeweils die zweite Vershälfte).
(Const. ap. VII 45,1–2, 106)

Gebet des Neugetauften


45,3. Er soll aber nach dem vorigen Gebet folgendes beten
und sprechen:
»Gott, Allherrscher, Vater deines Christus, deines einzigge-
zeugten Sohnes, gib mir einen unbefleckten Leib, ein reines
Herz, eine wachsame Vernunft, irrtumsfreie Erkenntnis, Kom-
men heiligen Geistes zum Erwerb und zum Vollbesitz der
Wahrheit durch deinen Christus, durch den dir Herrlichkeit
ist im Heiligen Geist von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen.«
(Const. ap. VII 45,3, 106)

Schlusswort
45,4. Wir haben es für recht gehalten, auch diesbezüglich der
Katechumenen anzuordnen.
(Const. ap. VII 45,4, 106)

4. Weitere Angaben über die Taufe und ihre Feier


In anderen Abschnitten des Sammelwerkes werden auch noch Be-
stimmungen über die Taufe überliefert. Sie enthalten Angaben über
die Bedeutung der Handlungen des Taufrituals und über die Ämter,
denen diese Handlungen anvertraut werden. Im III. Buch gibt die
Lehre über das Amt der Diakone Anlass für eine Erklärung der
Tauffeier.
16,1. Deshalb, o Bischof, befördere zu deinen Mitarbeitern
und zu Arbeitern des Lebens und der Gerechtigkeit Gott
wohlgefällige Diakone, die du aus dem ganzen Volk erprobst,
dass sie würdig sind und geschickt bei den Bedürfnissen des
Diakonendienstes. Befördere aber auch eine zuverlässige und
heilige Diakonin zu den Dienstleistungen für die Frauen. Es
kommt nämlich vor, dass du in gewisse Häuser keinen män-
nlichen Diakon zu Frauen schicken kannst um der Ungläu-
bigen willen; du sollst dann einen weiblichen Diakon schicken
um der Denkart der Schlechten willen. 2. Denn auch bei vie-
Taufe in den Kirchenordnungen der frühen Kirchen 27

len Diensten benötigen wir einen weiblichen Diakon. Und als


erstes soll bei der Erleuchtung von Frauen der männliche Dia-
kon nur ihre Stirn mit dem heiligen Öle salben und nach ihm
soll der weibliche Diakon sie salben; denn es ist nicht nötig,
dass die [unbekleideten] Frauen von Männern betrachtet
werden.
3. Aber bei der Handauflegung soll der Bischof nur ihr Haupt
salben, wie früher die Könige und die Priester gesalbt wur-
den; nicht, weil die heutigen Täuflinge zu Priestern geweiht
würden, sondern als Christen [zum Gesalbten Gehörige] von
Christus [dem Gesalbten], eine königliche Priesterschaft und
eine heilige Nation (I Pt. 2,9 nach Ex. 19,6 usw.), Kirche Got-
tes, Pfeiler und Fundament (I Tim. 3,15) des Hochzeitssaales,
die einst kein Volk waren, jetzt aber geliebt und auserwählt
sind (vgl. I Pt. 2,10).
4. Du also, o Bischof, sollst in jener Form, wie früher die Kö-
nige und die Priester gesalbt wurden, das Haupt der Täuf-
linge, ob Männer oder Frauen, mit dem heiligen Öl als Typos
der geistlichen Taufe salben; danach sollst du, der Bischof,
oder der dir unterstellte Presbyter die heilige Anrufung und
Namensnennung des Vaters und des Sohnes und des Heiligen
Geistes über sie sprechend sie im Wasser taufen (Mt. 28,19);
und einen Mann soll der Diakon in Empfang nehmen, eine
Frau aber die Diakonin, damit die Weitergabe des unver-
letzlichen Siegels auf wohlanständige Weise geschehe; und
danach soll der Bischof die Getauften mit dem Myron salben.
17,1. Die Taufe wird demnach auf den Tod des Sohnes erteilt,
das Wasser aber steht für das Begräbnis, das Öl für heiligen
Geist, das Siegel für das Kreuz, das Myron als Bekräftigung
des Bekenntnisses. 2. Des Vaters wird gedacht als der Ursache
und des Senders, der Geist wird hinzugenommen als Zeuge.
3. Das Untertauchen ist das Mitsterben, das Auftauchen das
Mitauferstehen. 4. Vater ist der Gott über alles, Christus der
einziggezeugte Gott, der geliebte Sohn (Mt. 3,17 usw.), der
Herr der Herrlichkeit (vgl. I Cor. 2,8), der Heilige Geist der
Beistand, der von Christus gesandt wird (vgl. Ioh. 15,26) und
von ihm gelehrt wird und der ihn verkündigt.
18.1. Der Täufling aber soll aller Gottlosigkeit fremd sein, in
Bezug auf die Sünde, ein Freund Gottes, ein Feind des
Teufels, ein Erbe des Vaters, Miterbe aber seines Sohnes (vgl.
Rm. 8,17), losgesagt vom Satan und seinen Dämonen und
seinen Täuschungen, keusch, rein, gottgefällig, gottgeliebt, ein
Sohn Gottes, betend wie ein Sohn zum Vater und wie gemein-
sam mit der Versammlung der Gläubigen so sprechend: 2.
»Vater unser, du in den Himmeln, geheiligt werde dein Na-
me, es komme deine Herrschaft, es geschehe dein Wille, wie
im Himmel, so auch auf Erden, unser tägliches Brot gib uns
heute und erlasse uns unsere Schulden, wie auch wir unseren
28 Marcel Metzger

Schuldnern erlassen; und führe uns nicht in Versuchung,


sondern erlöse uns von dem Bösen; denn dein ist die Herr-
schaft und die Kraft und die Herrlichkeit in Zeit und Ewig-
keit. Amen.«
(Const. ap. III 16,1–18,1, 154–160)
Das VII. Buch, die Abteilung, die der Did. entspricht, enthält eine
Überarbeitung ihrer Taufvorschriften (Kap. 7 der Did.). Es gibt An-
weisungen über die Feier der Taufe und das Fasten vor der Taufe.
22,1. Über die Taufe aber, o Bischof oder Presbyter, haben
wir zwar auch schon früher Anordnungen getroffen, sagen
aber auch jetzt, dass du so taufen sollst, wie der Herr es uns
angeordnet hat, indem er sprach: »Geht und macht zu
Jüngern alle Nationen, indem ihr sie tauft auf den Namen des
Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und sie lehrt,
alles zu beobachten, was ich euch geboten habe.« (Mt. 28,19–
20). [Im Namen] Des Vaters, der gesandt hat, Christi, der
gekommen ist, des Beistandes, der Zeugnis abgelegt hat (vgl.
Ioh. 15,26). 2. Du sollst aber zuerst mit heiligem Öle salben,
danach in Wasser taufen, und zuletzt mit Myron besiegeln,
damit die Salbung einerseits Teilhabe am heiligen Geiste sei,
das Wasser andererseits aber ein Symbol des Todes, das
Myron aber ein Siegel der Verpflichtungen (Vereinbarungen).
3. Wenn es aber weder Öl gibt noch Myron, so genügt das
Wasser sowohl als Salbung wie auch als Siegel und als Be-
kenntnis des Gestorbenen oder vielmehr Mitgestorbenen.
4. Vor der Taufe aber soll der Täufling fasten; denn auch der
Herr hat ja, nachdem er zuerst von Johannes getauft worden
war und sich in der Wüste aufgehalten hatte, danach vierzig
Tage und vierzig Nächte gefastet (Mt. 4,1–2). 5. Er ließ sich
aber taufen und fastete nicht [etwa], weil er selbst Befreiung
vom Schmutz nötig gehabt hätte oder Fasten oder Reinigung
– er, der von Natur aus Reine und Heilige –, sondern sowohl
um dem Johannes Wahrhaftigkeit zu bezeugen als auch um
uns ein Vorbild zu geben. 6. Dem zufolge wurde der Herr in
der Tat nicht auf sein eigenes Leiden getauft oder seinen Tod
oder seine Auferstehung – denn noch war ja nichts davon ge-
schehen – sondern hinsichtlich einer anderen Anordnung;
deshalb auch fastet er aus Machtvollkommenheit nach der
Taufe, als Herr des Johannes. Wer aber auf seinen Tod einge-
weiht wird, muss [zuerst] fasten und dann getauft werden,
denn es wäre nicht gerecht, wenn der Mitbegrabene und Mit-
auferstandene trotz dieser Auferstehung niedergeschlagen wä-
re. Denn der Mensch ist nicht Herr über die Anordnung des
Heilandes, weil der eine Gebieter ist, der andere aber Untertan.
(Const. ap. VII 22,1–6, 46–48)
Taufe in den Kirchenordnungen der frühen Kirchen 29

5. Bestimmungen über das Taufbad


Zwei der Apostolischen Kanones, die einen Anhang des Sammel-
werkes bilden (VIII 47), treffen Bestimmungen über die Taufformel
und die Untertauchung des Taufbades, um Irrlehren zu beseitigen.
47,49. Wenn ein Bischof oder Presbyter nicht nach der An-
ordnung des Herrn auf Vater, Sohn und Heiligen Geist (Mt.
28,19) tauft, sondern auf drei Anfanglose oder auf drei Söhne
oder auf drei Beistände, soll er abgesetzt werden.
50. Wenn ein Bischof oder Presbyter nicht drei Tauchungen
der einen Einweihung vollzieht, sondern [nur] eine einzige
Tauchung, die auf den Tod des Herrn (vgl. Rm. 6,3) erteilt
wird, soll er abgesetzt werden; denn der Herr hat uns nicht
gesagt: »Taufet auf meinen Tod«, sondern: »Geht und macht
zu Jüngern alle Nationen, indem ihr sie tauft auf den Namen
des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.« (Mt.
28,19).
(Const. ap. VIII 47,49–50, 290–292)

6. Kurze Bemerkungen
In den Anrufungen des Diakons während des eucharistischen Got-
tesdienstes werden Hörende genannt; dem Sinn nach sollte es sich
um Taufbewerber handeln, die noch nicht als Katechumenen einge-
schrieben sind:
6,1. Und nachdem dieser seine Rede der Belehrung beendet
hat, sage ich, Andreas, der Bruder des Petrus: 2. Nachdem
alle aufgestanden sind, soll der Diakon auf einen hohen Ort
hinaufgehen und verkünden: »Dass keiner der Hörenden,
dass keiner der Ungläubigen [anwesend sei]!« 3. Und wenn
Stille eintritt, soll er sagen: »Betet, ihr Katechumenen!« 4.
Auch alle Gläubigen sollen in Gedanken für sie beten,
während sie sprechen: »Herr, erbarme dich!«.
(Const. ap. VIII 6,1–4, 150– 152)

In einer Warnung vor Verachtung des Bischofs werden kurz die


Handlungen und die Früchte der Taufe erwähnt:
32,3 [...] Durch welchen der Herr bei der Handauflegung den
heiligen Geist in euch gegeben hat, durch welchen ihr heilige
Lehren gelernt habt und Gott erkannt habt und zum Glauben
an Christus gekommen seid, durch den ihr von Gott erkannt
wurdet (vgl. Gal. 4,9), durch den ihr besiegelt wurdet mit Öl
des Jubels (Ps. 44,8) und mit Myron der Einsicht, durch den
ihr zu Söhnen des Lichtes (Ioh. 12,36) geworden seid, durch
den der Herr bei eurer Erleuchtung, indem er für die Hand-
auflegung des Bischofs Zeugnis ablegte, auf jeden von euch
30 Marcel Metzger

das heilige Wort ausgeweitet hat, das lautet: »Mein Sohn bist
du, ich habe dich heute gezeugt« (Ps. 2,7). Durch deinen Bi-
schof hat dich, o Mensch, Gott an Kindes Statt angenommen …
(Const. ap. II 32,3, 252)

In einer Anordnung über das Fasten der Paschatage wird die Oster-
vigil als Termin für die Tauffeier angegeben:
19,3. Beim Anbruch des ersten Tages nach dem Sabbat (vgl.
Mt. 28,1), welcher der Herrentag ist, wachet, indem ihr vom
Abend bis zum Hahnenschrei schlaflos bleibt und in der
Kirche gemeinsam versammelt seid, bei eurer Nachtwache
betend und Gott anflehend, lesend das Gesetz, die Propheten,
die Psalmen (vgl. Lc. 24,44) bis zum Schrei der Hähne; und
nachdem ihr eure Katechumenen getauft habt [...]
(Const. ap. V 19,3, 270–272)
THE BAPTISMAL RITUAL
IN THE EARLIEST ETHIOPIC CANONICAL
LITURGICAL COLLECTION*

Alessandro BAUSI, Hamburg

Among the liturgical texts transmitted in Ethiopic, there is a well


known, yet relatively disregarded piece of the earliest Ethiopic lite-
rary and liturgical heritage. The main aim of my contribution is to
elaborate on it in the light of decisive new elements which have
emerged in recent years. This small contribution is situated within
the framework of a broader investigation of early documents of the
Ethiopic canonical liturgical literature, along with others of a different
character — belonging to the apocryphal, historical, and hagiographi-
cal literature — which appear in several cases to be more or less stric-
tly related to them. These first thoughts on the Baptismal Ritual are
therefore only preliminary to a work that is still in its early stages.1
*

Soon recognised as an interesting and to some extent archaic piece


within the baptismal literature generally understood, the Ethiopic
baptismal ritual published in 1904 by George Horner2 was denied
the status of an early translation of its non-Ethiopic Vorlage that it is
likely to have, relying on some authorities — let’s quote Ignazio
Guidi only or also Ernst Hammerschmidt — who have deeply

*
Abbreviations:
EAe = Siegbert Uhlig, ed., Encyclopaedia Aethiopica, I: A–C, II: D–Ha, III: He–N;
in cooperation with Alessandro Bausi, eds, IV: O-X; Alessandro Bausi in coopera-
tion with Siegbert Uhlig, eds, V: Y-Z, Supplementa, Addenda et Corrigenda, Maps,
Index (Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2003, 2005, 2007, 2010, 2014).
RAC = Theodor Klauser, Ernst Dassmann, and Georg Schöllgen, eds, Reallexikon
für Antike und Christentum, I– (Stuttgart: Hiersemann, 1950–).
1
As a scholar in general Ethiopian studies, working on Ethiopic literature, manu-
scripts, and sources, I unfortunately cannot claim any specific competence for
technical liturgical questions. This condition risks being detrimental to my short
contribution and for this I would like to apologize in advance.
2
Horner 1904.
32 Alessandro Bausi

marked, and with reason, the field of Ethiopian studies and influ-
enced colleagues not familiar with Ethiopic — Guidi with Franz Xa-
ver von Funk, Hammerschmidt with Georg Kretschmar, as we will
see shortly — thus establishing a chain of authorities and influences.
In several respects, the history of the research and of the hypotheses
which were formulated on this baptismal ritual are of exemplary
character for the way in which the Ethiopic evidence is usually con-
sidered, and therefore I will give some details on the history of the
research, not without introducing the present state of the art on
Ethiopic baptismal texts in general. This is again to say that besides
some reflections on the history of research and some apparent fea-
tures which stem from admittedly important new discoveries, a real
and thorough analysis and a new evaluation of this document in
terms of its liturgical contents is still to be done and cannot be given
in my contribution.
*

Let us first take a look at the state of the art concerning the study of
Ethiopic liturgy and baptism in particular. In theory there is a com-
prehensive bibliography published in 2008 by Habtemichael-Kidane.3
This book — although slightly affected by some confessional concerns
— is certainly useful, particularly for the recent history of Ethiopian
and Eritrean liturgy and the extensive publications of rituals which
have recently appeared, and also for the contribution of one of the
best experts of Ethiopian liturgical practice, namely Father Emmanuel
Fritsch.4 Yet, aside from errors that are not unusual also in contribu-
tions of this kind, this is not an annotated bibliography and there is
no detailed description of the single entries.5 The subject index (pp.
113-120) is not arranged clearly, so that subjects are difficult to find.

3
Habtemichael-Kidane 2008.
4
Habtemichael-Kidane 2008 lists 940 entries (pp. 33-95). Most importantly, it also
includes a tentatively full list of all the Ethiopian and Eritrean publications to date,
as well as a list of the authors (pp. 107-112) and of the most important and ancient
manuscripts of liturgical character (pp. 97-103). For the latter, see Fritsch 2016a,
2016b, 2019; see also Fritsch and Habtemichael Kidane 2020.
5
The subject index (pp. 113-120) is not arranged clearly, so that subjects are diffi-
cult to find. Some of the entries related to baptism are beyond the scope of scho-
larly literature or are simply not publications, see for example no. 266, Emmanuel
Fritsch, The Ritual of Baptism of the Ethiopian Church including the Sacraments
of Initiation of Baptism, Chrism, Eucharist, with Synopsis of Sources (Arba-Minch:
n.p., 1997, ‘pro manuscripto’, 35 pp. as appears from an online source: http://
www.liturgia.it/addaicongress/interventi/fritsch.pdf); while others, for example no.
271, Fritsch 2009, only apply to questions of reformation of modern liturgy.
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 33

In our case, there is no entry for ‘baptism’ (‘Battesimo’), for which


only a cross-reference to ‘Ṭemqat (festa del Battesimo del Signore)
(Maṣḥafa –)’ is provided, which is, as is well known, not the ordinary
baptism of the believers, but the Baptism of Christ and the feast in
which it is celebrated:6 although very important for how it contribu-
ted to shape the image of the Ethiopian Church at the moment of
the early encounters with Europeans and eventually with the Jesuits,
raising the question of a supposed (false) anabaptism in the Ethiopi-
an Church,7 this is a very distinctive question from that of the ordi-
nary baptism.
Something concerning the ritual of baptism is found under ‘Ritua-
le’, ‘– del Battesimo’, yet with a cross-reference to ‘Maṣḥafa
Krestennā’: but krǝstǝnnā (literally, ‘Christianization’)8 is actually the
name used to indicate the baptism in more recent times and the one
that appears in modern printed handbooks for the ritual: there is
evidence that the early name used for baptism was also ṭǝmqat, be-
fore its use was restricted to indicate the Baptism of Christ only.9
Yet, some fundamental information on publications on baptism
and some basic issues on the consecration of meron and of the wa-
ters is provided in the introduction:10 we thus read that liturgical
baptismal texts played a certain role in the early development of
Ethiopic studies and print: the Modus baptizandi, preces et benedic-
tiones quibus Ecclesia Ethiopum utitur was first edited, in Latin
translation only, together with other prayers and further liturgical
texts as early as 1549 by Petrus Aethiops (i.e. Tasfā Ṣǝyon),11 as an
appendix to the second volume of his New Testament editio prin-
ceps, with adaptation and Latinisation of some formulae: Modus
baptizandi, preces et benedictiones quibus Ecclesia Ethiopum utitur,
cum sacerdotes benedicunt puerperae, unà cum infante Ecclesiam
ingredienti, post Quadragesimum puerpoerij diem. Item orationes
quibus ijdem utuntur in sacramento Baptismi et confirmationis, item
Missa qua communiter utuntur, quae etiam Canon universalis appel-

6
See ‘Baptism’, EAe, III (2003), 468b–470b (E. Fritsch and U. Zanetti); ‘Ṭǝmqät’,
EAe, IV (2010), 915b–916b (C. Chaillot).
7
See ‘Ṭǝmqät, Mäṣḥafä’, EAe, IV (2010), 917a–918a (A. Bausi).
8
See ‘Krǝstǝnna: Mäṣḥafä krǝstǝnna’, EAe, III (2007), 439a–441a (E. Fritsch et al.).
9
For the likely early occurrence of krǝstǝnnā in the Acts of ʾAzqir, see now Bausi
2017.
10
Habtemichael-Kidane 2008, 16–17, also acknowledging, p. 16, n. 51, the contribu-
tion by Yetbārak Barha, with whom I had the pleasure to work during my years of
field research in Eritrea in 1992–1997.
11
See ‘Täsfa Ṣǝyon’, EAe, V (2014), 525a–528b (A. Bausi and G. Fiaccadori).
34 Alessandro Bausi

latur nunc primum ex Lingua Chaldea sive Aethiopica in Latinam


conversae (Romae: apud Antonium Bladum, 1549).12
The Latin translation of this ritual, later reprinted, was finally edi-
ted in its entirety, also with the ritual of confirmation, by Sylvain
Grébaut.13 Actually, before Grébaut’s contribution, baptismal rituals
had been edited by Ernst Trumpp and Marius Chaîne and transla-
tions were available by further authors (Rodwell, Schodde, etc.).14
The contribution by Grébaut, however, was important since he
established that the ritual translated by Tasfa Ṣǝyon was based upon
the MS Città del Vaticano, Biblioteca Apostolica Vaticana, Etiop. 4
(ff. 123ra–144ra for baptism and ff. 143ra–147vb for the confirma-
tion), an old, undated manuscript hypothetically dating to the four-
teenth century on palaeographic grounds and once preserved in the
convent of Santo Stefano dei Mori. This manuscript is much older
than the manuscripts used respectively by Trumpp (now MS Mün-
chen, Bayerische Staatsbibliothek, Cod. aeth. 33,15 likely dating back
to the nineteenth century) and Chaîne (MS Paris, Bibliothèque na-
tionale de France, d’Abbadie 213 = Conti Rossini 72, dated to 1845,
written by Giusto da Urbino).16
*

This lack of comprehensive critical presentation of Ethiopic liturgy,


and of the questions related to baptism in particular, can be over-
come with the help of a fundamental tool, which appears more and
more indispensabe to anyone interested in approaching Ethiopian
studies and classical Ethiopian studies in particular, that is the Ency-
clopaedia Aethiopica. This five-volume work, mainly edited by Sieg-

12
This, at least, is what can be often read, yet the problem remains as to whether the
Modus was actually printed as an appendix (certainly not in 1548, as given by
Grébaut and Tisserant 1935, 16: 1548 is the year of the letter addressed to Pope
Paul III) or as an independent volume (this is stated in the same catalogue by
Grébaut and Tisserant 1935, contrary to what is given, for example, by the same
Grébaut 1927–1928, 105).
13
Grébaut 1927–1928: the editor provided on pp. 105–107 a short introduction, on
pp. 108–131 the edition of the baptismal ritual (ff. 122ra–143ra), and on pp. 132–
138 that of the ritual of confirmation (ff. 143ra–147vb), with the variant readings
from a preceding edition of a baptismal ritual by Chaîne 1913a, on pp. 139–152
for baptism, and on pp. 152–153 for confirmation; on pp. 155–184 he provided a
revised Latin translation for the baptism and on pp. 184–189 for the confirmation.
14
Trumpp 1878; Chaîne 1913a, 1913b; Rodwell 1863, 1863–1864, 1864, 1865, 1865–
1866, 1867a, 1867b.
15
Not ‘Cod. aeth. 29’ as given by Trumpp, as rightly pointed out by Brakmann 1994,
162; see Six 1989, 54.
16
Cf. Conti Rossini 1914, 112.
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 35

bert Uhlig and accomplished in 2014, provides the present state of


the art on all the more important questions of Ethiopian studies, al-
so including liturgical subjects (books and practices), cf. in particu-
lar, on baptism in general, the article on ‘Baptism’, Maṣḥafa Krǝstǝn-
na, Maṣḥafa Ṭǝmqat, and for other texts which are related to the
baptismal ones, also Maṣḥafa Qǝddase and Mǝʿǝrāf.17
The article on ‘Baptism’ in particular, by Emmanuel Fritsch and
Ugo Zanetti, is a balanced presentation of what we know, although
one may lament that there is practically no information concerning
archaeological evidence on early baptismal practice in Aksumite
Ethiopia, apart from only one picture in the entry, and not even any
detailed presentation of the sources in their emergence and eventual
development. The problem of the archaic feature of the baptism in
‘living water’ in the Ethiopian tradition was posed as early as 1950 by
Ugo Monneret de Villard, who contested a too easy textual emenda-
tion by Enrico Cerulli.18 A remarkable example of an early baptistry,
the dating of which, however, is very controversial, was first evi-
denced by Claude Lepage in 1971:19
Le baptistère a été découverte en dégageant la terre d’un trou
qui s’est révélé être une cuve baptismale creusée dans le ro-
cher, au-dessus de la chapelle funéraire, ou plus précisement,
vers son angle nord-est. La cuve est parfaitement conservée.
Sa double volée de marches, orientée est-ouest, lui donne une
longuer totale de 2,65 m. La piscine proprement dite est pro-
fonde de 1,30 m, ce qui permettait à un homme de taille
moyenne d’être facilement immergé jusqu’aux épaules. Aucun
dispositif d’arrivée ou de départ de l’eau n’a été remarqué.
Il est difficile d’admettre que cette cuve baptismale n’ait pas
eu ses abords abrités par une construction ou une simple clô-
ture de bois. En tous cas, une plate-forme rectangulaire a été
obtenue en taillant le rocher, autour de la piscine.
Celle-ci est d’une forme fréquente aux environs du VIè siécle
dans la plupart des pays chrétiens: Sbeita, Gerasa, Abu Menas,

17
‘Baptism’, EAe, III (2003), 468b–470b (E. Fritsch and U. Zanetti); ‘Krǝstǝnna:
Mäṣḥafä krǝstǝnna’, EAe, III (2007), 439a–441a (E. Fritsch et al.); ‘Ṭǝmqät,
Mäṣḥafä’, EAe, IV (2010), 917a–918a (A. Bausi); ‘Qǝddase’, EAe, IV (2010), 279b–
281b (A. Bausi); ‘Mǝʿǝrāf’, EAe, III (2007), 910a–911a (Getatchew Haile); but see
also the rich index. Also note that the bibliography by Habtemichael-Kidane 2008,
although without having an entry for ‘baptism’, yet lists the articles of liturgical in-
terest from the EAe to date, i.e. including those from the third volume (see for ex-
ample nos 272, ‘Mäṣḥafä Krǝstǝnna’ and 273, ‘Baptism’): and this despite the decla-
red disregarding of encyclopaedias (p. 24).
18
See Cerulli 1950; Monneret de Villard 1950.
19
See Lepage 1971, 69; 1972.
36 Alessandro Bausi

Appolonia (sic) de Cyrénaique, etc. En dehors du fait qu’elle


est taillée dans la rocher, cette cuve n’est plus unique en
Ethiopie: d’autres exemples ont été découverts à Adoulis,
l’antique port, ruiné au VIIè siècle, de l’Empire axoumite, et,
plus récemment, à Yeha.

This shortcoming is partially emended in the article on the Maṣḥafa


Krǝstǝnnā (‘Krǝstǝnna: Mäṣḥafä krǝstǝnna’), where a more historical
perspective is provided and, as expected, more attention to the writ-
ten sources is given.
*

Still, in most recent contributions which are known to me — such as


the thick volume by Everett Ferguson on Baptism in the early
Church20 and the more than 2,000 pages of the three-volume Ablu-
tion, Initiation, and Baptism21 edited by David Hellholm and others,
with several contributions by a team of predominantly Scandinavian,
German and American authors, but with little contribution from
Orientalists — as far as I can see, there is hardly anything on Ethiopic
sources, apart from the consideration of the Ethiopic vulgate text of
the Apostolic Tradition as rendered in standard translations either
by Bernard Botte or Paul Bradshaw.22
*

Synthetically, yet with a completely different kind of approach and


within a broader comparative perspective, baptism, and not only,
among the various subjects of Ethiopic liturgy, has been touched
upon in his contributions by another author, who is an acknow-
ledged authority in the field of Alexandrian-Egyptian liturgy, namely
the colleague Heinzgerd Brakmann.
He dealt with this topic in his most comprehensive article of
1992–1993 on ‘Axomis’, for the Reallexikon für Antike und Chris-
tentum,23 and similarly with more details in the enlarged version of
the article published as a monograph on Aksum in 1994:24
Zumindest vereinzelt läßt sich jedoch die Benutzung älterer
Übersetzungen spätantiken Gebetsguts glaubhaft machen. Das

20
See Ferguson 2009, 2014a, 2014b, 2015.
21
See Hellholm et al. 2011.
22
See Botte 1946, 1963, 1968; Bradshaw et al. 2002. See for example in the latter
three-volume work the contributions by Ekenberger 2011 and Weidemann 2011.
23
‘Axomis’, RAC, Supplement-Band I (1992), 715–810 (H. Brakmann), 789.
24
See Brakmann 1994, 161–162.
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 37

im Cod. Vat. aeth. 4, 14. Jh., überlieferte Taufwasserweihege-


bet ›Domine, o Domine pater bone … factor omnium creatu-
rarum etc.‹ der äthiopischen Initiationsordnung Maṣḥafa Kre-
stennā wird aus dogmengeschichtlichen Gründen in die Zeit
vor 381 datiert, seine Einführung in Aksum ›spätestens um
die Mitte des 4. Jh.‹25

And finally Brakmann 2001, 341-342:


An direkten Quellen besitzen wir in erster Linie das Eucholo-
gion (codex unicus: Atho. Lauras 149/B 29), das sich auf den
Bischof Serapion von Thmuis († nach 370) beruft und Texte
für Eucharistiefeier, christliche Initiation, Ordinationen, Kran-
kensalbung und Totenliturgie enthält; daneben Auszüge eines
m(eines). E(rachtens). stadtalexandrinischen Euchologions des
4./5. Jh. im Sondergut der äthiopischen Traditio Apostolica,
darin ein vollständiges “Taufbuch”, das sich übersetzen, aber
bisher nicht voll entwirren lässt.26

This ‘Taufbuch’ actually also contains and is strictly related to what I


call here the Baptismal Ritual. The ‘Taufbuch’ was published twice:
(1) by George Horner in 1904, together with the so-called 71 Ap-
ostolic canons from the Ethiopic Sinodos (or Sēnodos), of which it

25
With detailed references to Trumpp 1878; Grébaut 1927–1928; Scheidt 1935, etc.,
‘H. Scheidt, Die Taufwasserweihegebete im Sinne vergleichender Liturgiefor-
schung untersucht = LiturgQuellForsch 29 (1935) 52f. 55. Möglicherweise ebenfalls
alt ist das von Scheidt aO. ohne zwingende Gründe als äthiopisches Eigengut be-
trachtete Gebet ›Benedictus sit Deus excelsus‹ (Grebaut aO. 126f bzw. 178f), das er
einer noch früheren ersten Entwicklungsstufe des Taufordos im Reich von Aksum
zurechnen will. Kirchengeschichtlich stehen diese Datierungsversuche am Rande
des Möglichen. Ihr hypothetischer Charakter ist jedoch unübersehbar. Hier auszu-
klammern ist das Sonderproblem des von E. Trumpp, Das Taufbuch der Äthiopi-
schen Kirche: AbhMünchen 14 III (1878) 147/83 bearbeiteten Taufordos der Ri-
tuale-Handschrift Monac. Aeth. 33 (olim 29), der ›in seiner gedrängten Kürze …
auf den ersten Blick einen altertümlichen Eindruck‹ macht (Scheidt aO. 5). Für
dessen Datierung weit vor das 12. Jh. beruft sich Scheidt aO. zu Unrecht auf P. De
Puniet, Art. Baptême: DACL 2, 1, 275f, der nur allgemein urteilt: l’adaptation
éthiopienne du rituel copte est bien antérieure au 12e siècle. Die Handschrift in
München ist jedenfalls recht jung, vermutlich 19. Jh. (V. Six, Äthiopische Hand-
schriften 2 = VOHD 20, 5 [1989] 33f), damit möglicherweise eine sekundäre Ver-
kürzung’.
26
With detailed references to Goltz 1906a; Drews 1907; Scheidt 1935; Duensing
1946; Salles 1958; Botte 1958–1961; Kretschmar 1963; Bradshaw 1988; and John-
son 1995, 7–16. See also the valuable ‘Katechumenat’, RAC, XX (2003), 497–454
(H. Brakmann and M. Metzger); ‘Katechese (Katechismus)’, RAC, XX (2003), 422–
496 (H. Brakmann and O. Pasquato).
38 Alessandro Bausi

occupies a central part inserted into the so-called Traditio apostolica


(canons 21-47, yet canons 22-48 in Horner’s edition);27
(2) by Hugo Duensing in 1946, in a better edition of a portion of
the same text, which still remains the best contribution to access it.
As it appears, the evaluation of the baptismal section is strictly re-
lated to more general hypotheses on the nature of the Ethiopic ver-
sion of the Traditio apostolica. Soon after the fundamental publica-
tion of Horner and also later, there were several reactions, which evi-
denced the contradictory character of the Ethiopic texts. This cano-
nico-liturgical collection of 71 canons was basically considered a
translation from Arabic, probably dating from the thirteenth/four-
teenth, but also fifteenth centuries according to many authors.
Nonetheless, as it was repeatedly observed, numerous passages of
the Ethiopic showed an earlier textual layer and not a few of them
were not present in the Arabic and Coptic versions.
This happened, in particular, with the first essays by Eduard von
der Goltz in 1906 on the basis of both Ethiopic and Arabic versions
of the Synodus Alexandrina published by Horner, followed by the
fundamental contributions by Eduard Schwartz in 1910 and Hugh R.
Connolly in 1916.28
As observed by Brakmann 1994, 153, n. 772,
Ein eigenes Problem stellen die von den uns bekannten kopti-
schen und arabischen Fassungen des Sēnodos nicht begleiteten
Partien, so das Sondergut der Traditio Apostolica Rez. E (sonst
verlorene Teile des Originals sowie ergänzende alexandrinische
Liturgica […]), des Äthiopen dar. Weithin dürften sie auf eine
heute verschollene vollständigere arabische Version zurückge-

27
For all the problems connected to the Ethiopic version of this, see Bausi 2002,
2003, 2006a, 2006b, 2009, 2011, 2015a, the entry ‘Senodos’, EAe, IV (2010), 623a–
625a (A. Bausi), and the relevant section in Bausi 2016, 552–555.
28
Goltz 1906a, 1906b; Schwartz 1910, 1963; Connolly 1916. But cf. similar observa-
tions by the later editors of the Arabic text, Périer and Périer 1912, 572, and of the
Ethiopic portion corresponding to the Traditio apostolica, Duensing 1946, 8–9 (p.
9, ‘Urältestes in später Überlieferung’); also Audet 1958, 45, n. 1; on the right basis
of a Greek Vorlage for the Ethiopic Περὶ χαρισµάτων, Eshetu Abbate 1988 (in a
contribution neglected also by meticulous Steimer 1992) has drawn the erroneous
conclusion that the entirety of the Ethiopic texts published by Horner 1904 (i.e.
the Ethiopic Synodus Alexandrina, cf. below) were direct translations from the
Greek, as well as other untenable implications. A confused hypothesis on the posi-
tion of the Ethiopic version of the ‘“Apostolic Church Order” of Hippolytus’, with
reference to Johann Michael Wansleben (for whose role in this see Bausi 2015b,
214–220) is presented by Isaac 2012, 110–111, who ignores the recent research on
the subject. For the role of Ethiopic texts in past research; cf. Bausi 2003, 22 ff., 29
ff., with further references; also Bausi 2009, 296, n. 11.
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 39

hen, doch sind Interpolationen jüngerer oder älterer Materia-


lien auf äthiopischem Boden nicht auszuschließen […].

Among the reviews of the edition by George Horner of 1904 one


still finds interesting observations; particularly important is the opi-
nion expressed by Ignazio Guidi, who twice denied the hypothesis
that ancient materials could be preserved within the Ethiopic and
that everything had to be explained through the hypothesis of an un-
known and more archaic Arabic Vorlage: Guidi stated this once in
Funk’s review of Horner in the Theologische Revue (while Funk
tended to be more open to the hypothesis of earlier texts), and a se-
cond time in his own review in Bessarione.29 Besides the reviews, as
already stated, fundamental observations, also precisely touching on
the baptismal sections, were made in contributions by Eduard von der
Goltz, who first (before Schwartz and Connolly) proposed a connec-
tion to Hippolytus, followed by Paul Drews; by Donatien de Bruyne,
who opposed the latters’ opinion; and also by Theodor Schermann,
who remarked the archaic character of the Ethiopic version, for
example in the offer of milk and honey, also present in the Baptis-
mal Ritual.30
*

After Duensing’s better re-edition of the section believed to contain


the Apostolic Tradition in 1946, Antoine Salles in 1958 attempted to
reconstruct three distinct baptismal rituals from the material trans-
mitted in Ethiopic, based upon Duensing and Horner, proposing,
again, an early date for all this material. 31 The publication was
strongly criticized by Bernard Botte and Aimé-Georges Martimort;
on the other hand, it found more favour with Cyrille Vogel.32
As evidenced by Brakmann, the most ambitious attempt to evalu-
ate the Ethiopic baptismal section was carried out by Georg
Kretschmar in 1963. Like Salles, he was not able to access the Ethio-
pic texts directly, but he availed himself of Duensing’s translation, of
Ernst Hammerschmidt’s advice,33 and of the reconstruction of the
text as proposed by Salles, although he considered the work of the
latter very critically. Yet Kretschmar refers in his study to the textual

29
Guidi 1904–1905; Funk 1905.
30
Goltz 1906a, 1906b; Drews 1907; Schermann 1912. See already Bausi 2003, 26.
31
Salles 1958.
32
Botte 1958–1961; Martimort 1958–1961; Vogel 1958–1961.
33
Kretschmar 1963, cf. p. 1, n. 1, and through him, again, of the very influential opi-
nion expressed by Guidi, not only in his review of Horner, but also previously, in
his contribution on the Sinodos: see Guidi 1901.
40 Alessandro Bausi

sections as singled out, extracted, and arranged and alphabetically


ordered by Salles in his very hypothetical reconstruction of more
rituals, although he stated (Kretschmar 1963, 16):
Es kann kein Zweifel daran bestehen, daß der Versuch, über
das Euchologium hinaus ein geschlossenes zweites Taufritual
aus dem durch den Redaktor geschaffenen Konglomerat her-
auszulösen, in vielem hypothetisch bleibt. Aber daß diese
Quelle existiert hat, ist sicher und auch einiges von ihrem
Charakter ist deutlich, unabhängig von der Frage der Reihen-
folge der Riten und nach der Zugehörigkeit von Wechselfor-
mularen. Es enthält eine Reihe sehr archaisch anmutender
Stücke, aber in dem Stadium, in dem es von dem Redaktor
vorgefunden wurde, ist es offenbar jünger als das Euchologi-
um. Die Kindertaufe scheint bereits die Regel. Aber daß die
Rubriken von der Vertretung, eines Stummen oder Kranken
durch Eltern oder Verwandte sprechen, kann auch sehr alt
sein; es hat sein Gegenstück schon in der Kirchenordnung
Hippolyts, der Bürge fehlt hier wie dort.

So Kretschmar in his valuable, but also desperate attempt at disen-


tangling the Ethiopic material, distinguished (p. 28) between an Eu-
chologion (in the East sometimes used for ‘collection of prayers’,
which corresponds to the use of ‘Sakramentar’ in the West), which
would attest to an earlier textual phase, and a Ritual, which would be
the work of a redactor; Kretschmar also admitted the strict relation-
ship between the plurality of sources used for the redaction of the
document and the literary form of the ‘apostolic ecclesiastic order’
(as in Syria).34
Moreover, Kretschmar enriched his contribution with a series of
extremely valuable observations, which still represents the best avail-
able commentary on these texts from the liturgical point of view. As
I said, I cannot claim to have examined even a representative por-
tion of the recent literature on baptism, but my impression, judging
for example from the recent comprehensive volume by Ferguson, is
that the state of the art in elaborating on the Ethiopic material has
not progressed in an appreciable measure; Paul F. Bradshaw, for ex-
ample, still relies heavily on Kretschmar.35

34
The reconstruction of the Ritual and of the Euchologion respectively as suggested
by Kretschmar must obviously be clearly distinguished from the Baptismal Ritual
and the Euchologion as they are attested by the Aksumite Collection.
35
Bradshaw 1988, 1995; I could not access Johnson 2010.
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 41

That is why, still in 2004, Brakmann could write about a fourth/


fifth-century Euchologion as follows:36
Ein drittes Euchologion etwa derselben Zeit, genauer Auszüge
eines solchen, wahrscheinlich aus Alexandrien selbst, ist über-
liefert im Sondergut der äthiopischen Übersetzung der Tradi-
tio Apostolica. Darin findet sich ein vollständiges ,Taufbuch‘,
das sich bisher nicht voll entwirren lässt. Dieses Material lädt
dringend zu neuerlicher Untersuchung ein. Was bisher an
Abhandlungen dazu vorliegt, ist veraltet, verfehlt oder zumin-
dest revisionsbedürftig. So nimmt Georg Kretschmar in sei-
nen wertvollen Beiträgen zur Geschichte der Taufliturgie in
Ägypten eine Quellenscheidung vor, die auf Differenzen in
der Titulatur des im ,Taufbuch‘ auftretenden Bischofs beruht.
Freilich besteht dieser Unterschied nur in der deutschen
Übersetzung, nicht im äthiopischen Wortlaut.

I have retold several times the circumstances that led to the discovery
in the church of ʿUrā Masqal, not far from ʿAddigrāt in northern
Tǝgrāy, of a manuscript codex that is probably the most ancient or
one of the most ancient non-biblical Ethiopic manuscripts.37 The term
Aksumite Collection that I proposed to use to indicate it is meant to
refer to a collection whose origin, in its Ethiopic version is presuma-
bly to be placed in the Aksumite period of Ethiopian history.38
This manuscript revealed surprise after surprise right from the
start. The virtual reconstruction of the way the leaves must have
been arranged originally, albeit with some of them missing, showed
that the 36 texts of the multiple-text manuscript were most probably
translated from Christian Greek into Ethiopic no later than the sixth
century and were eventually copied for several centuries. This sug-

36
Brakmann 2004, 581.
37
This manuscript originally from ʿUrā Masqal, now kept in the neighbouring church
of ʿUrā Qirqos, was microfilmed first in 1999 by Jacques Mercier, who assigned it
to me for study. The manuscript was eventually digitised more times and finally re-
stored, on the basis of the detailed description and reconstruction of the original
sequence of the leaves I provided, by the Ethio-SPaRe project in 2012. The same
Ethio-SPaRe project assigned it the shelfmark UM-039. The manuscript was previ-
ously inventoried with the shelfmark C3-IV-73. For any further details, see the refe-
rences in the following footnote.
38
See Bausi 2015c; and an updated list of all related published and unpublished con-
tributions, in Bausi and Camplani 2016, 255–265; see also Bausi 2020. This ‘label’
was proposed according to the series of the Veronese collection, Antiochene Col-
lection, etc. as is commonly done for canonical collections, although these latter
sometimes refer to single manuscripts.
42 Alessandro Bausi

gested the manuscript should be called the Aksumite Collection,


from the name of the historical period of the kingdom of Aksum
(second/third to the seventh century) when the collection originat-
ed. Some of the model Greek texts were found to be lost; the only
surviving parallels were ancient Latin translations in manuscripts
from the venerable Biblioteca Capitolare in Verona, Italy. This li-
brary was founded in the fifth century and is one of the most an-
cient libraries in the world, particularly known for its treasure of Lat-
in manuscripts from Late Antiquity and the Early Middle Ages
(third/fourth to ninth centuries).
The correlations between manuscripts from such distant and dif-
ferent places — the magnificent library in Verona and the small
church collection of ʿUrā Masqal in the African highlands, including
the manuscript presented here — were unexpected and absolutely
striking. In the most ancient and venerated liturgy of the Christian
world, the Apostolic Tradition, for example, the genuine antiquity of
the formula of the benediction prayer for early produce, including
cheese and olives, previously only known from one Latin manuscript
(Verona, Biblioteca Capitolare, Cod. LV (53)), was surprisingly con-
firmed by the newly discovered Ethiopic manuscript.39
There is actually an even more interesting example of correspon-
dence with works kept in the library of Verona. Following a pseudo-
apostolic canon-law text at the beginning, the Ethiopic manuscript
has a History of the Episcopate of Alexandria from its foundation by
St Mark up to the fourth century CE. This History, again, has perfect
correspondences with Latin samples in a manuscript from Verona:
Cod. LX (58). It incorporates some documents from the archives of
the Alexandrian episcopal see in Egypt, including two letters (also
known from a Latin version) and three so far unknown lists of bishops
and their respective dioceses recorded for the episcopates of Bishop
Maximus (264–282), Theonas (282–300) and Peter (300–311). These
lists — from an Ethiopic manuscript — have provided historians fo-
cusing on the history of Christianity with the most complete docu-
mentation on bishops and dioceses of early Christian Egypt to date.
The Ethiopic History is thus also the earliest historiographical text
transmitted in manuscript form that is preserved in Ethiopia.
*

39
For a general evaluation of the new Ethiopic witness to the Traditio Apostolica
that confirms these conclusions and a first attempt at an updated presentation of
the document, see now Meßner 2016–2017; and Mihálykó 2019, 41–44, also for
the Euchologion.
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 43

Here below there follows a synoptic representation of the concord-


ance between the Ethiopic Aksumite Collection, the parallel Latin
witnesses, and the later Ethiopic version in the Sinodos.
Table. 1. – A partial concordance of the Latin and Ethiopic versions of
the Aksumite Collection (Ethiopic I) and the Sinodos (Ethiopic II).40
‘[ ]’ mark corresponding passages transposed in comparison with
the parallel versions; ‘§’ indicate the chapter; ‘=’, ‘÷’ or ‘//’ indicate
textual identity (=), partial textual identity (÷) or simple parallelism
of contents (//) between the two Ethiopic collections, respectively.
Latin Ethiopic I Ethiopic II (Sinodos)
Br. = Bradshaw H. = Horner 1904 D. = Duensing
2002 1946
! Canones ec- Cod. Veron. Text no. 1 // H. 1.1–10.4
clesiastici LV (53) (§§ 1-21)
65.1–67.30
! History of the – Text no. 2 – –
Episcopate of (Cod. Veron.
Alexandria LX (58),
fragments)***
! Epistle 70 by – Text no. 3 = (in some manuscripts only)
Cyprian
! Traditio apostolica Text no. 4
Br. § 1 (= 30B) 67.31–68.13 Introduc- = [H. 29.5-17 (§ [D. 78.12–
tion 40)] 80.6 (§ 39)]
Br. § 2 68.14-25 §1 // H. 10.5-15 (§ 22) D. 16.1-11 (§ 21)
Br. § 3,1-4 68.26–69.13 §1 // H. 10.15–11.3 (§ D. 16.11–18.
22) 12 (§ 21)
Br. § 3,5-6 69.13-24 §1 = H. 11.3-9 (§ 22) D. 18.12–20.1
(§ 21)
Br. § 4 69.25–70.35 – – H. 11.9–12.16 (§ D. 20.1–24.2
22) (§ 21)
Br. § 5 71.1-9 [§ 8] // H. 12.16-23 (§ 22) D. 24.3-9 (§ 21)
Br. § 6 71.10-19 [§ 9] – – –
Br. § 7,1 71.20-25 §2 // H. 14.12-15 (§ 23) D. 30.8-9 (§ 22)

40
Bausi 2009, 293-295 (with updates and corrections).
***
Cf. the new edition by Bausi and Camplani 2016.
44 Alessandro Bausi

Latin Ethiopic I Ethiopic II (Sinodos)


Br. = Bradshaw H. = Horner D. = Duensing
2002 1904 1946
Br. § 7,2-5 71.25–72.5 – – H. 14.15-28 (§ D. 30.10–
23) 32.6 (§ 22)
Br. § 8,1-8 72.6-28 §3 // H. 14.29– D. 32.7–34.7
15.18 (§ 24) (§ 23)
Br. § 8,9-12 72.29-35 (lac.) – – H. 15.19–16.3 D. 34.8-18 (§
(§ 24) 23)
Br. § 9 (lac.) [§ 7] // H. 16.4-18 (§ D. 36.1-17 (§
25) 24)
Br. § 10 (lac.) [§ 6] // H. 16.22–17.3 D. 38.1-10 (§
(§ 26) 25)
Br. § 11 (lac.) [§ 5] // H. 17.4-7 (§ D. 38.11-13 (§
27) 26)
Br. § 12 (lac.) – – H. 17.7-8 (§ D. 38.13-15 (§
27) 26)
Br. § 13 (lac.) §4 // H. 17.8-10 (§ D. 38.15-17 (§
27) 26)
[Br. § 11] [(lac.)] §5 // [H. 17.4-7 (§ [D. 38.11-13
27)] (§ 26)]
[Br. § 10] [(lac.)] §6 // [H. 16.22–17.3 [D. 38.1-10 (§
(§ 26)] 25)]
[Br. § 9] [(lac.)] §7 // [H. 16.4-18 (§ [D. 36.1-17 (§
25)] 24)]
[Br. § 5] [71.1-9] §8 // [H. 12.16-23 (§ [D. 24.3-9 (§
22)] 21)]
[Br. § 6] [71.10-19] §9 – – –
Br. § 14 (lac.) [§ 11] // H. 17.10-13 (§ D. 38.17–40.2
27) (§ 26)
Br. § 15 (lac.) § 10 // H. 17.14–18.1 D. 40.3–42.10
(§ 28) (§ 27)
[Br. § 14] (lac.) § 11 // [H. 17.10-13 (§ [D. 38.17–
27)] 40.2 (§ 26)]
Br. § 16 (lac.) § 12 // H. 18.1–19.8 D. 42.11–46.
(§§ 28-30) 11 (§§ 27-29)
Br. § 17 (lac.) § 13 // H. 19.9-13 (§ D. 46.12-16 (§
31) 30)
Br. § 18 (lac.) § 14 // H. 19.14-25 (§ D. 46.17–48.9
32) (§ 31)
Br. § 19 (lac.) § 15 // H. 19.26–20.6 D. 48.10-17 (§
(§ 33) 32)
Br. § 20 (lac.) § 16 // H. 20.6–21.4 D. 48.18–52.5
(§ 34) (§ 33)
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 45

Latin Ethiopic I Ethiopic II (Sinodos)


Br. = Bradshaw H. = Horner D. = Duensing
2002 1904 1946

Br. § 21,1-18 (lac.) § 17 // H. 21.5–22.25 D. 52.6–58.7 (§


73.1-13 (§ 35) 34)
Br. § 21,19-40 73.13–74.35 § 18 // H. 22.25–24.28 D. 58.7–64.7 (§
(lac.) (§ 35) 34)
Br. § 22 (lac.) § 18 // H. 24.28–25.5 D. 64.7-13 (§ 34)
(§ 35)
Br. § 23,1-3 (lac.) § 19 // H. 25.6-14 (§ D. 66.3-10 (§
36) 35)
Br. § 23,4 (lac.) – – H. 25.14-18 (§ 36) D. 66.10-14 (§ 35)
Br. §§ 24-25 (= (lac.) [§§ 20-22] = [H. 27.2–28.14 [D. 72.6–76.13
29B-C) (§ 37)] (§ 36)]
Br. § 26 (lac.) [§ 23] // H. 25.19-24 (§ D. 66.15–68.3 (§
75.1-4 37) 36)
Br. § 27 75.5-9 [§ 24] // H. 25.24-29 (§ D. 68.4-9 (§ 36)
37)
Br. § 28 75.10–76.3 [§ 25] // H. 25.29–26.23 D. 68.10–70.14
(§ 37) (§ 36)
Br. § 29Aa 76.4-6 [§ 26] // H. 26.23-27 (§ D. 70.14–72.3 (§
37) 36)
Br. § 29Ab – – – H. 26.27–27.2 D. 72.3-5 (§ 36)
(§ 37)
Br. § 29B, 1-2 – § 20 = H. 27.2-6 (§ 37) D. 72.6-11 (§
(= 24) 36)
Br. § 29B, 3-4 – § 21 = H. 27.6-9 (§ 37) D. 72.11-14 (§
(= 24) 36)
Br. § 29C, 1-9 – § 22 = H. 27.9-26 (§ 37) D. 74.1-15 (§ 36)
(= 25)
Br. § 29C,10-15 – – – H. 27.26–28.10 D. 74.15–76.9 (§
(= 25) (§ 37) 36)
Br. § 29C,16 – § 22 = H. 28.11-14 (§ D. 76.10-13 (§
(cp. 23,4) 37) 36)
Br. § 29D – – – H. 28.15-25 (§ D. 76.14–78.5 (§
38) 37)
[Br. § 26] [(lac.) 75.1- § 23 // [H. 25.19-24 (§ [D. 66.15–68.3
4] 37)] (§ 36)]
[Br. § 27] [75.5-9] § 24 // [H. 25.24-29 (§ 37)] [D. 68.4-9 (§ 36)]
[Br. § 28] [75.10– § 25 // [H. 25.29–26.23 [D. 68.10–70.14
76.3] (§ 37)] (§ 36)]
[Br. § 29Aa] [76.4-6] § 26 // [H. 26.23-27 (§ [D. 70.14–72.3
37)] (§ 36)]
46 Alessandro Bausi

Latin Ethiopic I Ethiopic II (Sinodos)


Br. = Bradshaw H. = Horner 1904 D. = Duensing
2002 1946

Br. § 30A 76.7-13 § 27 // H. 28.26–29.4 (§ D. 78.6-11 (§ 38)


39)
Br. § 30B (= 1) [67.31– [Introduc- = H. 29.5-17 (§ 40) D. 78.12–80.6
68.13] tion] (§ 39)
! [Baptismal order; Eucho- [Texts nos ÷ H. 29.5; 29.17– D. 78.12; 80.7–
logion] 9-10] 42.19 (§ 40) 126.2 (§ 39)
Br. § 31 76.14-28 § 28 = H. 42.20–43.2 (§ 40) D. 126.3-11 (§ 39)
Br. § 32 76.29–77.4 § 29 // H. 43.2-9 (§ 40) D. 126.12–128.2
(§ 39)
Br. § 33 77.5-16 § 30 = H. 43.10-19 (§ 41) D. 128.2-14 (§ 40)
Br. § 34 77.17-23 § 31 // H. 43.20-25(§ 42) D. 128.13-18 (§
41)
Br. § 35 77.24-31 – – H. 43.26–44.4 (§ D. 130.1-8 (§
43) 42)
Br. § 36 77.32–78.2 § 32 // H. 44.5-10 (§ 44) D. 132.1-6 (§
43)
Br. § 37 78.3-7 § 33 // H. 44.11-17 (§ 45) D. 132.7-14 (§
44)
Br. § 38A 78.8-14 § 34 // H. 44.17-27 (§ 45) D. 132.14–134.5
(§ 44)
Br. § 38B 78.15-35 – – – –
(cp. 42-43) (lac.)
Br. § 39 (lac.) § 34 // H. 44.28–45.6 (§ D. 134.6-13 (§
46) 45)
Br. § 40 (lac.) [§ 36] // H. 45.7-11(§ 47) D. 134.14–136.2
(§ 46)
Br. § 41 (lac.) 79.1– § 35 // H. 45.12–48.2 (§ D. 136.3–144.3
80.14 48) (§ 47)
Br. § 42 (cp. 80.14-29 § 35 // H. 48.2-15 (§ 48) D. 144.3-16 (§
38B,1-4) 47)
Br. § 43,1-3 80.30-35 § 35 // H. 48.15-26 (§ 48) D. 144.16–146.
(cp. 38B,5-6) (lac.) 10 (§ 47)
Br. § 43,4 (cp. (lac.) [§ 38b] // H. 48.26-29 (§ 48) D. 146.10-12 (§
38B) 47)
! [Περὶ χαρισµάτων [Text no. ÷ H. 49.1–54.18
(Const. apost. VIII 1–2)] 6] (§§ 49-52a)
[Br. § 40] [(lac.)] § 36 // [H. 45.7-11(§ 47)] [D. 134.14–
136.2 (§ 46)]
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 47

Latin Ethiopic I Ethiopic II (Sinodos)


Br. = Bradshaw H. = Horner D. = Duensing 1946
2002 1904

! Decree of the Apostles § 37 = H. 54.18-20 (§ 52b)


(Acts 15,20; Jn 19,36)
! Didache (11,3-5.7-12; § 37 = H. 54.20–55.29 (§ 52c)
12,1-5; 13,1.3-7; 8,1-2)
! Didascalia (12; cp. Const. § 38a = H. 55.29–57.9 (§ 52d)
apost. II 57,2–58,6; II 59)
[Br. § 43,4 (cp. [(lac.)] § 38b = H. 57.9-11 (§ 52e)
38B)]
– – H. 57.11-16 (§ 52f) (Const. apost.
VIII 3,1)
H. 57.16-25 (§ 52g) (Const. apost.
VIII 3,2)
! Parallel section to Const. Text no. 5 // H. 57.26–78.15 (§§ 53-72)
apost. VIII 4–46,17

! Περὶ χαρισµάτων Text no. 6 ÷ [H. 49.1–54.18) (§§ 49-52a)]


(Const. apost. VIII 1–2)

! Apostles and disciples Text no. 7 = (in some manuscripts only)

! Names of the months Text no. 8 = (in some manuscripts only)

! Baptismal order Salles Text no. 9


A (Ra) = [H. 29.5 [D. 78.12
A (Ra) = H. 29.17–30.5 D. 80.7–82.5
C (Rc) = H. 30.21–31.19 D. 84.3–88.4
D (Rc)
E (Rc)
– = H. 38.4-6 D. 110.2-4
R (Rb) = H. 38.11–39.6 D. 110.9–114.2
N (Rb) = H. 35.18–36.12 D. 100.7–102.12
U (Ra) = H. 39.12-21 D. 114.9-17
H (Rb) = H. 32.11–33.25 D. 90.9–94.14
W (Ra) = H. 40.2-13 D. 116.10–118.3
P (Rb) = H. 36.23–37.22 D. 106.1–108.10
W' (Ra) = H. 40.13–42.19 D. 118.3–126.2 (§
X (Rc) (§ 40); cf. incipit 39); cf. incipit D.
Y (Ra) H. 37.22-27] 108.11-16]
Z (Ra)
48 Alessandro Bausi

Latin Ethiopic I Ethiopic II (Sinodos)


H. = Horner 1904 D. = Duensing
1946

! Euchologion Salles Text no. 10


– = [H. 79.1–82.29 [–
– = H. 83.25–84.11 –
O (Rb) = H. 36.13-23* D. 102.14–104.6*
– = H. 83.1-24 –
– – – (no correspon- –
dence)
– // H. 84.12–85.9** –
– = H. 85.10-29 –
– = H. 86.1-16 –
B (Rb) = H. 30.5-21* D. 82.6–84.2*
– = H. 86.17–87.8 –
F (Ra) = H. 31.19–32.3 D. 88.5-16
L (Rc) = H. 34.10-19* D. 96.8-15*
P' (Rb) = H. 37.27–38.11* D. 108.15–110.9*
Q (Ra)
T (Ra) = H. 39.7-12* D. 114.2-8*
V (Ra) = H. 39.20–40.2* D. 114.17–116.9*
V' (Ra)
M (Ra) = H. 34.19–35.18* D. 96.16–100.6*
K (Ra) = H. 33.25–34.10* D. 94.15–96.7*
G (Rc) = H. 32.3-11*] D. 90.1-8*]

**
Cf. Guidi 1911, 20.
*
Considered by Salles 1958 in his reconstructed rituals.
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 49

The new manuscript shows two consecutive, yet clearly distinguished


sections:
(1) a Baptismal Ritual, on ff. 41ra–46rb;
(2) a Euchologion, on ff. 46rb–62vb, containing liturgical
prayers and invocations: prayers at dawn, for the sick, for those who
travel, for the rains, for the fruits of the earth, for the waters of the
rivers, for the poor, for the kings, for the catechumen, for the impo-
sition of hands on the catechumen, for those who offer tithes, for
the dead, for peace, for the community, for those who have given
their names, for the patriarch etc. In the recension published by
Horner (and in part also in that published by Duensing), the prayers
are displaced, partly at the end of the 71 canons and partly inside
the Apostolic Tradition. Several prayers from the Euchologion
(marked above with an asterisk) have been included by Salles in his
reconstructed baptismal orders.
The Baptismal Ritual and the Euchologion are followed by a
recension of the Apostolic Canons (81 canons), conciliar canons,
and other writings.41 The Baptismal Ritual is arranged in numbered
sections (although some uncertainties remain, since some are mis-
sing, and not all of them due to material loss) and provided with tit-
les, rubrics, and ad caput versus. There can hardly be any doubt that
the texts in this recension are the starting point on which the later
recensions (as edited by Horner and Duensing) were elaborated. As
I have shown in several publications, the situation is extremely com-
plicated in the details, but the general arrangement which emerges
from the manuscript tradition is clear. The relationship can be re-
presented in the terms of the stemma below, where the subarchetype
φ represents the textual state common to the ‘Ethiopic I’ (Aksumite
Collection) traditional stage (represented by one witness only) and to
the model α used by the redactor who developed ‘Ethiopic II’; from
α all later standard Sinodos manuscripts derive:

41
See the detailed list in Bausi 2006b.
50 Alessandro Bausi

Table. 2. – A hypothetical stemma codicum


of the relationship between the Aksumite Collection (Ethiopic I) and
the Sinodos (Ethiopic II).

φ
(archetype of the Ethiopic tradition)

Ethiopic I α

Σ
(Aksumite Collection)

Arabic Versions

Ethiopic II

Sinodos MSS
It obviously appears, on comparing the texts in the Sinodos and in
‘Ethiopic II’, that there has been a profound rearrangement, the rea-
soning behind which might have been partly at least a precise inten-
tion of restructuring the text, although mechanical damages in the
textual transmission might have also played a role in causing trans-
positions. A decisive role was also definitely played by the necessity
of considering the new material freshly translated from Arabic.
That there definitely was a common ancestor is undeniable and
can be demonstrated also by minor details: the number ‘20’ surfaces
in the Sinodos manuscripts, without any reason, at the end of a ru-
bric: 42 the Baptismal Ritual in ‘Ethiopic I’ is paired by a second
number, ‘21’, that is also obscure, but that has no parallel in the

42
This was noted also by Botte 1958–1961, 175–176, in his review of Salles 1958,
who had misunderstood it. See Duensing 1946, 90.12 (text), 91.13 (transl.).
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 51

‘Ethiopic II’ manuscripts (at least in Duensing’s edition). The pre-


sence of an additional numbering system still in ‘Ethiopic I’ might
point to a process of rearrangement starting from a previous text in
this phase too: yet the presence of traces of previous numbering sys-
tems still confirms the extremely conservative character of the Ethi-
opic tradition.
We are touching here on questions of textual transmission. Pseu-
do-apostolic literature has often been presented as a clear case-study
for living literature. Yet also this literature is subject to phenomena
of material (physical) transmission, as the case of the transposition of
the Traditio apostolica, shared by all later Ethiopic II Sinodos manu-
scripts, clearly shows. This concept is in any case still different from
that of the liturgical text as a practical text, that as such is subject to
still other kinds of influences and pressures.43 It is, however, difficult
to say what the actual role of texts and manuscripts in the practice
was and to ascertain facts on this point. It is in any case difficult to
deny that the genealogical study of the textual tradition is a heuristic
tool to describe and understand the history of texts also in their re-
arrangement.
There is still one more point: the title of the Baptismal Ritual in
‘Ethiopic I’, namely ‘Ordinance of the gifts of the Apostles: concer-
ning the ordinance of those who are baptised’, is remarkable in two
respects:
(1) it makes the Baptismal Ritual, in a certain way, a text provided
with pseudo-apostolic authority, if not exactly a pseudo-apostolic text;
(2) this text is not unknown in the later Ethiopic tradition, even in
a period when the Sinodos of the ‘Ethiopic II’ recension was already
circulated and quoted: in a passage of his Book of the Mystery
(Maṣḥafa mǝśṭir), Giyorgis of Saglā (d. 1424), discussing the question
of the ‘books of Clement’, also mentions the śǝrʿāta habt baʾǝnta
ʾǝlla yǝṭṭammaqu, the ‘Ordinance concerning those who are bap-
tised’:44 first, he considers it an independent text, as it is in ‘Ethiopic
I’; secondly, the title is much closer to the form it has in ‘Ethiopic I’
(f. 41ra, śǝrʿāta hābt zaḥawāryāt baʾǝnta śǝrʿata ʾǝlla yǝṭṭǝmmaqu),45
with the mention of the gifts, than to ‘Ethiopic II’. In the latter, in

43
See Zanetti and Voicu 2015 on editing liturgical texts; see also Meßner 2007.
44
Yaqob Beyene 1993a, 305 (text), and Yaqob Beyene 1993b, 169 (transl.). See also
Bausi 2006b, 50–52 with further references, and Bausi 2006a, 536. For Giyorgis of
Saglā and his works, see ‘Giyorgis of Sägla’, EAe, II (2005), 812a-b (G. Colin);
‘Mǝśṭir: Mäṣḥafä mǝśṭir’, EAe, III (2007), 941b–944a (A. Bausi).
45
The form yǝṭṭǝmmaqu for yǝṭṭammaqu is regularly attested in the Aksumite Collec-
tion, according to a peculiar pattern of the t–form (yǝt1ǝ22a3), for which see Bausi
2005, 162–163.
52 Alessandro Bausi

fact, after the first part of the title — ‘Ordinance of the gifts of the
Apostles’ — the introduction of the Traditio apostolica was inserted,
which abruptly interrupted the title.
*

The problem of the Vorlage of these texts is considerable, particular-


ly since we do not have any lexicographical or linguistic tool that
might help us to decide on single questions. A case in point might
be the term for ‘balsam’, but also ‘chrisma’. This term, in the Traditio
apostolica as well as in the Baptismal Ritual, is balasān. This word,
according to the most up-to-date Ethiopic comparative and etymolo-
gical lexicon by Wolf Leslau 1987, is ‘from Gk. balsamon ‘balsam
tree’ through Ar. balasān’,46 and Arabic loanwords are usually con-
sidered to be part of the later Ethiopic lexicon: which would defi-
nitely rule out a dating to the Aksumite period of texts where this
word appears. Yet the lexicon by August Dillmann 1865 still pro-
vides, among several others (also including the reference to the
‘Baptismal Order’ in the Sinodos, ‘Const. Ap. 39’), also one refer-
ence to the Book of Ezechiel 27:17, that is confirmed as belonging to
the oldest recension in the recent critical edition by Michael Knibb.47
This word — a borrowing from Arabic or more likely a development
parallel to Arabic — clearly belongs to the earliest layer of Ethiopic
and a text where it occurs is perfectly compatible with an Aksumite
dating.
*

As a very preliminary conclusion: ‘Ethiopic I’ (Aksumite Collection)


certainly provides an earlier witness to a baptismal ritual — as it also
offers the earliest Ethiopic witness to a collection of prayers — which
was long, with good reasons, considered an archaic text. It is time
now to re-edit the text and to try to figure out if the picture that
emerges is consistent, and to resume once more the comparison
with the Egyptian and other known parallels.

46
Leslau 1987, 97b.
47
See Dillmann 1865, 487; Knibb 2015, 132, yǝhudā waʾǝsrāʾel ʾǝmuntu śayaṭki
wayǝssāyyaṭuki śǝrnāya wabalasāna wasaliḫota wamaʿāra qǝdǝwa waqǝbʾa warǝṭina
wahabuki baza yǝddemmaru mǝsleki (Greek LXX Ιουδας καὶ οἱ υἱοὶ τοῦ Ισραηλ
οὗτοι ἔµποροί σου ἐν σίτου πράσει καὶ µύρων καὶ κασίας καὶ πρῶτον µέλι καὶ
ἔλαιον καὶ ῥητίνην ἔδωκαν εἰς τὸν σύµµικτόν σου), where wabalasāna corre-
sponds to LXX µύρων.
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 53

Bibliographical references
Audet, Jean-Paul 1958. La Didachè. Instructions des Apôtres (Paris: Librairie
Lecoffre, J. Gabalda et Cie éditeur, 1958).
Bausi, Alessandro 2002. ‘New Egyptian texts in Ethiopia’, Adamantius, 8
(2002), 146–151.
Bausi, Alessandro 2003. ‘San Clemente e le tradizioni clementine nella lette-
ratura etiopica canonico-liturgica’, in Philippe Luisier, ed., Studi su Cle-
mente romano. Atti degli Incontri di Roma, 29 marzo e 22 novembre
2001, Orientalia Christiana Analecta, 268 (Roma: Pontificio Istituto Bibli-
co, 2003), 13–55.
Bausi, Alessandro 2005. ‘Ancient features of Ancient Ethiopic’, Aethiopica, 8
(2005), 149–169.
Bausi, Alessandro 2006a. ‘The Aksumite background of the Ethiopic “Cor-
pus canonum”’, in Siegbert Uhlig, Maria Bulakh, Denis Nosnitsin, and
Thomas Rave, eds, Proceedings of the XVth International Conference of
Ethiopian Studies, Hamburg, July 20–25, 2003, Aethiopistische For-
schungen, 65 (Wiesbaden: Harrassowitz Verlag, 2006), 532–541.
Bausi, Alessandro 2006b. ‘La Collezione aksumita canonico-liturgica’, Ada-
mantius, 12 (2006), 43–70.
Bausi, Alessandro 2007. ‘Mǝśṭir: Mäṣḥafä mǝśṭir’, in Siegbert Uhlig, ed., En-
cyclopaedia Aethiopica, III (Wiesbaden: Harrassowitz, 2007), 941b–944a.
Bausi, Alessandro 2009. ‘The ›so-called Traditio apostolica‹: preliminary ob-
servations on the new Ethiopic evidence’, in Heike Grieser and Andreas
Merkt, eds, Volksglaube im antiken Christentum. Prof. Dr. Theofried
Baumeister OFM zur Emeritierung (Darmstadt: Wissenschaftliche Buch-
gesellschaft, 2009), 291–321.
Bausi, Alessandro 2010. ‘Ṭǝmqät, Mäṣḥafä’, in Siegbert Uhlig and Alessandro
Bausi, eds, Encyclopaedia Aethiopica, IV (Wiesbaden: Harrassowitz,
2010), 917a–918a.
Bausi, Alessandro 2010. ‘Qǝddase’, in Siegbert Uhlig and Alessandro Bausi,
eds, Encyclopaedia Aethiopica, IV (Wiesbaden: Harrassowitz, 2010),
279b–281b.
Bausi, Alessandro 2010. ‘Senodos’, in Siegbert Uhlig and Alessandro Bausi,
eds, Encyclopaedia Aethiopica, IV (Wiesbaden: Harrassowitz, 2010),
623a–625a.
Bausi, Alessandro 2011. ‘La “nuova” versione etiopica della Traditio apo-
stolica: edizione e traduzione preliminare’, in Paola Buzi and Alberto
Camplani, eds, Christianity in Egypt: Literary Production and Intellectual
Trends in Late Antiquity. Studies in Honor of Tito Orlandi, Studia Eph-
emeridis Augustinianum, 125 (Roma: Institutum Patristicum Augustinia-
num, 2011), 19–69.
Bausi, Alessandro 2015a. ‘The Aksumite Collection. Ethiopic multiple text
manuscripts’, in Alessandro Bausi, Pier Giorgio Borbone, Françoise
Briquel-Chatonnet, Paola Buzi, Jost Gippert, Caroline Macé, Zeses Me-
lissakes, Laura Emilia Parodi, Witold Witakowski, and Eugenia Sokolinski,
eds, Comparative Oriental Manuscript Studies: an Introduction (Ham-
burg: Tredition, 2015), 367–372.
54 Alessandro Bausi

Bausi, Alessandro 2015b. ‘Johann Michael Wansleben’s manuscripts and


texts. An update’, in Alessandro Bausi, Alessandro Gori, Denis Nosnitsin,
and Eugenia Sokolinski, eds, Essays in Ethiopian Manuscript Studies.
Proceedings of the International Conference Manuscripts and Texts,
Languages and Contexts: the Transmission of Knowledge in the Horn of
Africa, Hamburg, 17–19 July 2014, Supplement to Aethiopica, 4 (Wies-
baden: Otto Harrassowitz, 2015), 197–244.
Bausi, Alessandro 2015c. ‘Serendipity in the Tigray Highlands. When a
scholar kneels down to look underneath a church cupboard’, SFB950 -
Manuscript of the Month, 08/2015 (2015), 1–2.
Bausi, Alessandro 2016. ‘Ethiopic Literary Production Related to the Chris-
tian Egyptian Culture’, in Paola Buzi, Alberto Camplani, and Federico
Contardi, eds, Coptic Society, Literature and Religion from Late Antiqui-
ty to Modern Times. Proceedings of the Tenth International Congress of
Coptic Studies, Rome, September 17th-22nd, 2012, and Plenary Reports
of the Ninth International Congress of Coptic Studies, Cairo, September
15th-19th, 2008, I, Orientalia Lovaniensia Analecta, 247 (Leuven: Peeters,
2016), 503–571.
Bausi, Alessandro 2017. ‘Il Gadla ʾAzqir’, Adamantius, 23 (pub. 2018) (2017),
342–380.
Bausi, Alessandro 2020. ‘Ethiopia and the Christian Ecumene: Cultural
Transmission, Translation, and Reception’, in Samantha Kelly, ed., A
Companion to Medieval Ethiopia and Eritrea, Companions to European
History (Leiden–Boston, MA: Brill, 2020), 217–251.
Bausi, Alessandro and Alberto Camplani 2016. ‘The History of the Episco-
pate of Alexandria (HEpA): Editio minor of the fragments preserved in
the Aksumite Collection and in the Codex Veronensis LX (58)’, Adaman-
tius, 22 (pub. 2017) (2016), 249–302.
Bausi, Alessandro and Gianfranco Fiaccadori 2014. ‘Täsfa Ṣǝyon’, in Ales-
sandro Bausi and Siegbert Uhlig, eds, Encyclopaedia Aethiopica, V (Wies-
baden: Harrassowitz, 2014), 525a–528b.
Botte, Bernard 1946. Hippolyte de Rome. La tradition apostolique d’après
les anciennes versions, Sources chrétiennes, 11 (Paris: Les Éditions du
Cerf, 1946).
Botte, Bernard 1958–1961. ‘Review of Antoine Salles, Trois antiques rituels
du baptême, Sources chrétiennes, 59 (Paris: Les Éditions du Cerf, 1958)’,
Bulletin de Théologie ancienne et médiévale, 8 (1958–1961), 174-176 (nr.
503).
Botte, Bernard 1963. La tradition apostolique de saint Hippolyte. Essai de
reconstitution, Liturgiewissenschaftliche Quellen und Forschungen, 39
(Münster Westfalen: Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, 1963).
Botte, Bernard 1968. Hippolyte de Rome. La tradition apostolique d’après
les anciennes versions, Sources chrétiennes, 11bis (2nd edn) (Paris: Les
Éditions du Cerf, 1968).
Bradshaw, Paul F. 1988. ‘Baptismal practice in the Alexandrian tradition,
eastern or western’, in Paul F. Bradshaw, ed., Essays in early eastern initi-
ation (Bramcote: Grove, 1988), 5–17.
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 55

Bradshaw, Paul F. 1995. ‘Baptismal practice in the Alexandrian tradition,


eastern or western’, in Maxwell E. Johnson, ed., Living Water, Sealing
Spirit: Reading on Christian Initiation (Collegeville, Minnesota: Grove,
1995), 82–100.
Bradshaw, Paul F., Maxwell E. Johnson, and L. Edward Phillips 2002. Apos-
tolic Tradition: A Commentary, Hermeneia (Minneapolis, MN: Fortress
Press, 2002).
Brakmann, Heinzgerd 1992. ‘Axomis’, in Ernst Dassmann, ed., Reallexikon
für Antike und Christentum, Supplement-Band I (Stuttgart: Hiersemann,
1992), 715–810.
Brakmann, Heinzgerd 1994. Τὸ παρὰ τοῖς βαρβάροις ἔργον θεῖον. Die Ein-
wurzelung der Kirche im spätantiken Reich von Aksum (Bonn: Boren-
gässer, 1994).
Brakmann, Heinzgerd 2001. ‘Zwischen Pharos und Wüste. Die Erforschung
der alexandrinisch-ägyptischen Liturgie durch und nach Anton Baum-
stark’, in Robert F. Taft and Gabriele Winkler, eds, Acts of the Internatio-
nal Congress Comparative Liturgy. Fifty years after Anton Baumstark
(1872–1948). Rome, 25–29 September 1998, Orientalia Christiana Ana-
lecta, 265 (Roma: Pontificio Istituto Orientale, 2001), 324–376.
Brakmann, Heinzgerd 2004. ‘Neue Funde und Forschungen zur Liturgie der
Kopten, 1996–2000’, in Mat Immerzeel and Jacques van der Vliet, eds,
Coptic Studies on the Threshold of a New Millennium. Proceedings of
the Seventh International Congress of Coptic Studies. Leiden, 27 August
–2 September 2000, I, Orientalia Lovaniensia Analecta, 133 (Leuven and
Dudley, MA: Uitgeverij Peeters en Dep. Oosterse Studies, 2004), 575–606.
Brakmann, Heinzgerd and Marcel Metzger 2003. ‘Katechumenat’, in Ernst
Dassmann, ed., Reallexikon für Antike und Christentum, XX (Stuttgart:
Hiersemann, 2003), 497–454.
Brakmann, Heinzgerd and Ottorino Pasquato 2003. ‘Katechese (Kate-
chismus)’, in Ernst Dassmann, ed., Reallexikon für Antike und Christen-
tum, XX (Stuttgart: Hiersemann, 2003), 422–496.
Cerulli, Enrico 1950. ‘La festa del Battesimo e l’Eucarestia in Etiopia nel se-
colo XV’, Analecta Bollandiana, 68 (1950 = Mélanges P. Peeters, II), 436–
452.
Chaillot, Christine 2010. ‘Ṭǝmqät’, in Encyclopaedia Aethiopica, IV (Wie-
sbaden: Harrassowitz, 2010), 915b–916b.
Chaîne, Marius 1913a. ‘Le rituel éthiopien – Rituel du baptême’, Bessarione,
17 (29)/123 (1913), 38–71.
Chaîne, Marius 1913b. ‘Le rituel éthiopien – Rituel de la confirmation et du
mariage’, Bessarione, 17 (30)/124–125 (1913), 249–283.
Colin, Gérard 2005. ‘Giyorgis Säglawi’, in Siegbert Uhlig, ed., Encyclopaedia
Aethiopica, II (Wiesbaden: Harrassowitz, 2005), 812a-b.
Connolly, R. Hugh 1916. The so-called Egyptian Church Order and derived
documents, Text and Studies: Contributions to Biblical and Patristic Lite-
rature, 8/4 (Cambridge: At the University Press, 1916).
Conti Rossini, Carlo 1914. Notice sur les manuscrits éthiopiens de la Collec-
tion d’Abbadie, Extrait du Journal Asiatique (Paris: Imprimerie nationale,
1914).
56 Alessandro Bausi

Dillmann, Christian Friedrich August 1865. Lexicon linguae aethiopicae,


cum indice latino. Adiectum est vocabularium tigre dialecti septentrio-
nalis compilatum a W. Munziger (Lipsiae: T. O. Weigel, 1865).
Drews, Paul 1907. ‘Über altägyptische Taufgebete’, Zeitschrift für Kirchen-
geschichte, 28 (1907), 129–158, 261–298.
Duensing, Hugo 1946. Der äthiopische Text der Kirchenordnung des Hip-
polyt. Nach 8 Handschriften herausgegeben und übersetzt, Abhandlun-
gen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Philologisch-histori-
sche Klasse, Dritte Folge, Nr. 32 (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht,
1946).
Ekenberger, Anders 2011. ‘Initiation in the Apostolic Tradition’, in David
Hellholm, Tor Vegge, Øyvind Norderval, and Christer Hellholm, eds, Ab-
lution, initiation, and baptism: late antiquity, early Judaism, and early
Christianity = Waschungen, Initiation und Taufe: Spätantike, frühes Ju-
dentum und frühes Christentum, II, Beihefte zur Zeitschrift für die Neu-
testamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche, 176 (Ber-
lin and New York: De Gruyter, 2011), 1011–1050.
Eshetu Abbate 1988. Eshetu Abate: The Apostolic Tradition: a Study of the
Texts and Origins, and its Eucharistic Teachings with a special explora-
tion of the Ethiopic Version, A Dissertation presented to the Faculty of
Concordia Seminary, St. Andrews, Department of Systematic Theology in
partial fulfillment of the requirements for the degree of Doctor of Theo-
logy, University of St. Andrews (1988).
Ferguson, Everett 2009. Baptism in the early Church: history, theology, and
liturgy in the first five centuries (Grand Rapids, Michigan and Cam-
bridge, UK: Eerdmans Publishing Company, 2009).
Ferguson, Everett 2014a. Il battesimo nella Chiesa antica. Storia, teologia e
liturgia nei primi cinque secoli, I: I primi due secoli, Supplementi alla In-
troduzione allo studio della Bibbia (Brescia: Paideia, 2014).
Ferguson, Everett 2014b. Il battesimo nella Chiesa antica. Storia, teologia e
liturgia nei primi cinque secoli, II: Terzo e quarto secolo, Supplementi al-
la Introduzione allo studio della Bibbia (Brescia: Paideia, 2014).
Ferguson, Everett 2015. Il battesimo nella Chiesa antica. Storia, teologia e li-
turgia nei primi cinque secoli, III: Quinto secolo, Supplementi alla Intro-
duzione allo studio della Bibbia (Brescia: Paideia, 2015).
Fritsch, Emmanuel 2009. ‘Mēron et chrismation dans la liturgie éthiopienne
moderne’, in Chrismation et confirmation: questions autour d’un rite
post-baptismal. Conférences Saint-Serge, LIVe semaine d’études litur-
giques: Paris, 25-28 juin 2007, Bibliotheca «Ephemerides liturgicae», Sub-
sidia, 148 (Roma: Centro Liturgico Vincenziano, 2009), 253–263.
Fritsch, Emmanuel 2016a. ‘New Reflections on the Image of Late Antique
and Medieval Ethiopian Liturgy’, in Teresa Berger and Bryan D. Spinks,
eds, Liturgy’s Imagined Past/s. Methodologies and Materials in the Wri-
ting of Liturgical History Today (Collegeville, Minnesota: Order of Saint
Benedict, 2016), 39–92.
Fritsch, Emmanuel 2016b. ‘A Fresh Look at Certain Aspects of the Ge’ez Li-
turgical Edition of the Anaphora of the Testamentum Domini as the
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 57

Anaphora of Our Lord Jesus Christ’, in Daniel Assefa and Hiruy Abdu,
eds, Proceedings of the “First International Conference on Ethiopian
Texts”. May 27-30, 2013, St. Francis Friary, Asko (Addis Ababa: CFRRC
Press, 2016), 21–53.
Fritsch, Emmanuel 2019. ‘The “Order of the Mystery”: an ancient catechesis
preserved in BnF Ethiopic Ms. d’Abbadie 66-66bis (15th century) with a
liturgical commentary’, in Bert Groen, Daniel Galadza, Nina Glibetić, and
Radle Gabriel, eds, Studies in Oriental Liturgy. Proceedings of the Fifth
International Congress of the Society of Oriental Liturgy, 10-15 June
2014, New York, Eastern Christian Studies, 28 (Leuven: Peeters, 2019),
195–263.
Fritsch, Emmanuel, Habtemichael Kidane, and Tedros Abraha 2007.
‘Krǝstǝnna: Mäṣḥafä krǝstǝnna’, in Encyclopaedia Aethiopica, III (Wiesba-
den: Harrassowitz, 2007), 439a–441a.
Fritsch, Emmanuel and Habtemichael Kidane 2020. ‘The Medieval Ethio-
pian Orthodox Church and Its Liturgy’, in Samantha Kelly, ed., A Com-
panion to Medieval Ethiopia and Eritrea, Companions to European Hi-
story (Leiden–Boston, MA: Brill, 2020), 162–193.
Fritsch, Emmanuel and Ugo Zanetti 2003. ‘Baptism’, in Encyclopaedia Ae-
thiopica, III (Wiesbaden: Harrassowitz, 2003), 468b–470b.
Funk, Franz Xavier 1905. ‘Review of George Horner, The Statutes of the
Apostles or Canones Ecclesiastici (London: Williams & Norgate, 1904)’,
Theologische Revue, 4/16 (1905), 475–477.
Getatchew Haile 2007. ‘Mǝʿǝrāf’, in Encyclopaedia Aethiopica, III (Wiesba-
den: Harrassowitz, 2007), 910a–911a.
Goltz, Eduard von der 1906a. ‘Die Taufgebete Hippolyts und andere Tauf-
gebete der alten Kirche. Mitgeteilt nach G. Horners Übersetzung der
äthiopischen Kirchenordnung’, Zeitschrift für Kirchengeschichte, 27
(1906), 1–51.
Goltz, Eduard von der 1906b. ‘Unbekannte Fragmente altchristlicher Ge-
meindeordnungen. Nach G. Horners englischer Ausgabe des äthiopi-
schen Kirchenrechtsbuchs’, Sitzungsberichte der Königlich Preussischen
Akademie der Wissenschaften, 4 (1906), 141–157.
Grébaut, Sylvain 1927–1928. ‘Ordre du baptême et de la confirmation dans
l’Église éthiopienne’, Revue de l’Orient chrétien, 26 (1927–1928), 105–
189.
Grébaut, Sylvain and Eugène Tisserant 1935. Bybliothecae apostolicae Vati-
canae codices manu scripti recensiti iussu Pii XI Pontificis maximi. Codi-
ces Aethiopici Vaticani et Borgiani, Barberinianus orientalis 2, Rossianus
865, I: Enarratio codicum (In Bybliotheca Vaticana, 1935).
Guidi, Ignazio 1901. ‘Der äthiopische “Sēnodos”’, Zeitschrift der Deutschen
Morgenländischen Gesellschaft, 55 (1901), 495–502.
Guidi, Ignazio 1904–1905. ‘Review of George Horner, The Statutes of the
Apostles or Canones Ecclesiastici (London: Williams & Norgate, 1904)’,
Bessarione, 9 (8) (1904–1905), 341–343.
Guidi, Ignazio 1911. ‘Due antiche preghiere nel Rituale abissino dei Defon-
ti’, Oriens Christianus, Neue Serie 11 (1911), 20–25.
58 Alessandro Bausi

Habtemichael-Kidane 2008. Bibliografia della liturgia etiopica, Orientalia


Christiana Analecta, 280 (Roma: Pontificio Istituto Orientale, 2008).
Hellholm, David, Tor Vegge, Øyvind Norderval, and Christer Hellholm, eds,
2011. Ablution, initiation, and baptism: late antiquity, early Judaism, and
early Christianity = Waschungen, Initiation und Taufe: Spätantike, frühes
Judentum und frühes Christentum, I–III, Beihefte zur Zeitschrift für die
Neutestamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche, 176
(Berlin and New York: De Gruyter, 2011).
Horner, George William 1904. The Statutes of the Apostles or Canones Ec-
clesiastici Edited with Translation and Collation from Ethiopic and Ara-
bic MSS.; also a Translation of the Saidic and Collation of the Bohairic
Versions; and Saidic fragments (London: Williams & Norgate, 1904).
Isaac, Ephraim 2012. ‘The Bible in Ethiopic’, in Richard Marsden and E.
Ann Matter, eds, The New Cambridge History of the Bible, II: From 600
to 1450 (Cambridge: Cambridge University Press, 2012), 110–122.
Johnson, Maxwell E. 1995. Liturgy in early Christian Egypt (Cambridge:
Grove Books, 1995).
Johnson, Maxwell E. 2010. Liturgy in Early Christian Egypt, Gorgias Liturgi-
cal Studies, 33 (Gorgias Press, 2010).
Knibb, Michael A. 2015. The Ethiopic Text of the Book of Ezekiel: a Critical
Edition (Oxford: Oxford University Press, 2015).
Kretschmar, Georg 1963. ‘Beiträge zur Geschichte der Liturgie, insbesonde-
re der Taufliturgie, in Ägypten’, Jahrbuch für Liturgik und Hymnologie,
8 (1963), 1–54.
Lepage, Claude 1971. ‘Les monuments rupestres de Degum et les églises de
vallé’, Travaux de la recherche cooperative sur programme 230. Docu-
ments pour servir a l’histoire des civilisations éthiopiennes, 2 (1971), 61–
72.
Lepage, Claude 1972. ‘Les monuments chrétiens rupestres de Degum, en
Ethiopie (rapport préliminaire)’, Cahiers Archéologiques, 22 (1972), 167–
200.
Leslau, Wolf 1987. Comparative dictionary of Geʿez (Classical Ethiopic):
Geʿez-English, English-Geʿez, with an index of the Semitic roots (Wiesba-
den: Otto Harrassowitz, 1987).
Martimort, Aimé Georges 1958–1961. ‘Review of Antoine Salles, Trois anti-
ques rituels du baptême, Sources chrétiennes, 59 (Paris: Les Éditions du
Cerf, 1958)’, Bulletin de littérature ecclésiastique, 60 (1958–1961), 57–62.
Meßner, Reinhard 2007. ‘Probleme und Aufgaben bei der Edition, histo-
rischen Erforschung und theologischen Interpretation orientalischer
Anaphoren’, Bollettino della Badia Greca di Grottaferrata, ser. 3, 4 (=
Acts of the First International Congress of the Society for Oriental Litur-
gies (SOL) held at Collegium Orientale, Eichstätt, Bavaria, Germany 23-
28 July 2006) (2007), 145–175.
Meßner, Reinhard 2016–2017. ‘Die angebliche Traditio Apostolica. Eine
neue Textpräsentation’, Archiv für Liturgiewissenschaft, 58–59 (2016–
2017), 1–58.
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 59

Mihálykó, Ágnes T. 2019. The Christian Liturgical Papyri: An Introduction,


Studien und Texte zu Antike und Christentum, 114 (Tübingen: Mohr
Siebeck, 2019).
Monneret de Villard, Ugo 1950. ‘Sulla festa del Battesimo in Abissinia’, Ac-
cademia nazionale dei Lincei, Rendiconti della classe di scienze morali,
storiche e filologiche, Serie ottava 5 (1950), 513–525.
Périer, Jean and Augustin Périer 1912. Les “127 Canons des Apôtres”. Texte
arabe en partie inédit, publié et traduit en français d’après les manuscrits
de Paris, de Rome et de Londres, Patrologia Orientalis, 8/4 (Paris: Fir-
min Didot et Cie, 1912).
Rodwell, John Medows 1863. ‘Aethiopic liturgies and hymns’, Journal of Sa-
cred Literature and Biblical Record, n.s. 3 (1863), 337–352.
Rodwell, John Medows 1863–1864. ‘Aethiopic liturgies and hymns’, Journal
of Sacred Literature and Biblical Record, n.s. 4 (1863–1864), 108–131,
363–375.
Rodwell, John Medows 1864. ‘Aethiopic liturgies and hymns’, Journal of Sa-
cred Literature and Biblical Record, n.s. 5 (1864), 361–368.
Rodwell, John Medows 1865. ‘Aethiopic liturgies and hymns’, Journal of Sa-
cred Literature and Biblical Record, n.s. 7 (1865), 301–310.
Rodwell, John Medows 1865–1866. ‘Aethiopic liturgies and hymns’, Journal
of Sacred Literature and Biblical Record, n.s. 8 (1865–1866), 321–337.
Rodwell, John Medows 1867a. ‘Aethiopic liturgies and hymns’, Journal of
Sacred Literature and Biblical Record, n.s. 10 (1867), 388–395.
Rodwell, John Medows 1867b. Aethiopic prayers and baptismal offices, and
Selections from the Degua or Hymnal of Jared; including hymns of the
Abyssinian Church, and Prayers, translated from MSS. in the library of
the Bristish Museum and of the British and Foreign Bible Society, and
from the edition printed at Rome in 1548, II (London: Williams and
Norgate, 1867).
Salles, Antoine 1958. Trois antiques rituels du baptême, Sources chré-
tiennes, 59 (Paris: Les Éditions du Cerf, 1958).
Scheidt, Hubert 1935. Die Taufwasserweihegebete im Sinne vergleichender
Liturgieforschung untersucht, Liturgiewissenschaftliche Quellen und For-
schungen, 29 (Münster: Aschendorff Verlag, 1935).
Schermann, Theodor 1912. ‘Die Abendmahlsliturgie der Neophyten nach
ägyptischen Quellen vom 2.-6. Jahrhundert’, Zeitschrift für katholische
Theologie, 36 (1912), 464–488.
Schwartz, Eduard 1910. Über die pseudoapostolischen Kirchenordnungen,
Schriften der wissenschaftlichen Gesellschaft in Strassburg, 6 (Strassburg:
Verlag von Karl J. Trübner, 1910).
Schwartz, Eduard 1963. ‘Über die pseudoapostolischen Kirchenordnungen’,
in Gesammelte Schriften, Fünfter Band: Zum Neuen Testament und zum
frühen Christentum, Mit einem Gesamtregister zu Band I-V (Berlin: Wal-
ter de Gruyter & Co, 1963), 192–273.
Six, Veronika 1989. Äthiopische Handschriften, 2: Die Handschriften der
Bayerischen Staatsbibliothek, Verzeichnis der orientalischen Handschrif-
ten in Deutschland, 20/5 (Wiesbaden: Steiner, 1989).
60 Alessandro Bausi

Steimer, Bruno 1992. Vertex Traditionis. Die Gattung der altchristlichen


Kirchenordnungen, Beihefte zur Zeitschrift fur die neutestamentliche
Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche, 63 (Berlin and New
York: De Gruyter, 1992).
Tasfā Ṣǝyon, ed., 1549. Modus baptizandi, preces et benedictiones quibus
Ecclesia Ethiopum utitur, cum sacerdotes benedicunt puerperae, unà
cum infante Ecclesiam ingredienti, post Quadragesimum puerpoerij
diem. Item orationes quibus ijdem utuntur in sacramento Baptismi et
confirmationis, item Missa qua communiter utuntur, quae etiam Canon
universalis appellatur nunc primum ex Lingua Chaldea sive Aethiopica in
Latinam conversae (Romae: apud Antonium Bladum, 1549).
Trumpp, Ernst 1878. ‘Das Taufbuch der Aethiopischen Kirche’, Abhandlun-
gen der philosophisch-philologischen Classe der Königlichen Bayerischen
Akademie der Wissenschaften, 14 (1878), 147–183.
Vogel, Cyrille 1958–1961. ‘Review of Antoine Salles, Trois antiques rituels
du baptême, Sources chrétiennes, 59 (Paris: Les Éditions du Cerf, 1958)’,
Revue des Sciences Religieuses, 33/3 (1958–1961), 296–297.
Weidemann, Hans Ulrich 2011. ‘Taufe und Taufeucharistie. Die postbaptis-
male Mahlgemeinschaft in Quellen des 2. und 3. Jahrhunderts’, in David
Hellholm, Tor Vegge, Øyvind Norderval, and Christer Hellholm, eds, Ab-
lution, initiation, and baptism: late antiquity, early Judaism, and early
Christianity = Waschungen, Initiation und Taufe: Spätantike, frühes Ju-
dentum und frühes Christentum, II, Beihefte zur Zeitschrift für die Neu-
testamentliche Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche, 176 (Ber-
lin and New York: De Gruyter, 2011), 1483–1530.
Yaqob Beyene 1993a. Giyorgis di Saglā: Il libro del mistero (maṣḥafa mesṭir).
Parte seconda. Textus, Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium,
532, Scriptores Aethiopici, 97 (Lovanii: In aedibus E. Peeters, 1993).
Yaqob Beyene 1993b. Giyorgis di Saglā: Il libro del mistero (maṣḥafa mesṭir).
Parte seconda. Versio, Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium,
533, Scriptores Aethiopici 98 (Lovanii: In aedibus E. Peeters, 1993).
Zanetti, Ugo and Sever J. Voicu 2015. ‘Christian liturgical manuscripts’, in
Alessandro Bausi, Pier Giorgio Borbone, Françoise Briquel-Chatonnet,
Paola Buzi, Jost Gippert, Caroline Macé, Zeses Melissakes, Laura Emilia
Parodi, Witold Witakowski, and Eugenia Sokolinski, eds, Comparative
Oriental Manuscript Studies: an Introduction (Hamburg: Tredition,
2015), 462–465.
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 61

Fig. 1. – MS Tǝgrāy, ʿUrā Masqal, Ethio-SPaRe UM-039 (olim with


shelfmark C3-IV-73), Aksumite Collection, f. 41r, incipit of the
Baptismal Ritual.
62 Alessandro Bausi

APPENDIX:
TEXT AND TRANSLATION OF THE
BAPTISMAL RITUAL FROM THE AKSUMITE COLLECTION
MS Tǝgrāy, ʿUrā Masqal, Ethio-SPaRe UM-039 (olim with shelfmark
C3-IV-73), ff. 41ra–46rb.
This appendix contains a working edition of the Ethiopic text of the
Baptismal Ritual from the Aksumite Collection, along with a Ger-
man translation adapted from Hugo Duensing’s translation of the
Ethiopic baptismal ritual transmitted within the Traditio Apostolica
(Duensing 1946). In the inner margins of the edition, precise corre-
spondence with the editions of George Horner (‘H’ = Horner 1904)
and Hugo Duensing (‘D’ = Duensing 1946) is indicated, whereas re-
ference to the sections singled out and indicated with capital letters
by Antoine Salles (Salles 1958) are marked in the outer margins of
the translation. Further English annotations in the inner margin of
the translation summarise the content. Note that the symbol ‘|’
marks the change of column, recto/verso or leaf; the sign ‘||’ divi-
des sections that are not continuous in the corresponding text of the
Sinodos; the sign ‘|||’ marks the end of a paragraph in the manu-
script and indicates that the following text begins on a new line.
I must confess that it is only due to the heartfelt and insisting en-
couragement of Heinzgerd Brakmann, for reasons that I can well
understand, that I have accepted to provide this sort of pre-edition
of the Baptismal Ritual. The main reason for it is the possibility to
offer the entire structure of the Baptismal Ritual in a readable form
that is also accessible to those who are interested in its content. As I
have noted elsewhere, however, the problem is that the orthography,
palaeography, and most of all the language of the texts contained in
the manuscript of the Aksumite Collection are so peculiar that the
texts contained therein should not be published without providing at
least a good apparatus, where each form is justified and accepted in
its own right since it follows a peculiar language and orthography, or
is rejected since it is considered a scribal error. The good edition of
Hugo Duensing of the Baptismal Order from the Sinodos manu-
scripts has served, to some extent, the scope of contrasting the non-
standard orthography of the Aksumite Collection with a standardi-
zed corresponding text. But, as I say, to some extent: it appears in
fact that the text edited by Duensing, albeit on a limited manuscript
basis, is not exactly the same as the text in the Aksumite Collection,
for the reasons I have explained in this contribution. Therefore
there are passages where the Baptismal Order of the Aksumite Col-
lection has simply a different text from that edited by Duensing. In
The Baptismal Ritual from the Aksumite Collection 63

the present translation, I have tried, albeit to a limited extent and


for major phenomena, to provide an at least approximate German
rendering of the text of the Baptismal Order of the Aksumite Col-
lection in its own right, based upon the wording of Duensing. In the
light of the text of the Aksumite Collection I could better translate a
few passages left without explanation by Duensing; a few others
would deserve more time and reflection in order to formulate a well
assessed hypothesis. The numerous orthographical and grammatical
oddities of the text, however, have been noted and considered in a
few cases only; in particular, normalization of nominative, accusative,
and status constructus oppositions have been almost completely
disergarded. For a more systematic treatment of these, I refer to
several contributions of mine dedicated to the Aksumite Collection,
with editions and contributions published so far listed in Bausi and
Camplani 2016, 255–265.*

*
Acknowledgements
This research has been funded by the European Research Council, European
Union Seventh Framework Programme IDEAS (FP7/2007-2013) / ERC grant
agreement no. 338756 (TraCES), by the Deutsche Forschungsgemeinschaft
through the Sonderforschungsbereich 950 (Manuskriptkulturen in Asien, Afrika
und Europa), and by The Union of the German Academies of Sciences and Hu-
manities through a project of the Academy of Hamburg (Beta Maṣāḥǝft). I would
like to express my deepest and warmest thanks to Claudia Sode and Tinatin
Chronz, organizers of the conference ‘Neugeboren durch das Wasser und den
Heiligen Geist: Taufriten im christlichen Orient’, held on 21-22 January 2016 at
the premises of the Fritz Thyssen Stiftung, Köln, and to Heinzgerd Brakmann for
his indispensable help.
64 64 Alessandro
Alessandro Bausi
Bausi

∑41ra ሥርዓተ፡ ሃብት፡ ዘሐዋርያት፡ || በእንተ፡ ሥርዐተ፡ እለ፡ ይጥመቁ፡ H 29.5 = D 78.12 || H
||| 29.17–30.5 = D 80.7–82.5

ከመዝ፡ ውስተ፡ ጥምቀት፡ ይ<በ>ውኡ፡ የሀቡ፡ አስማተ፡ ወእምዝ፡


ይትሐተት፡ ሕይወቶሙ፡ ለእመ፡ ተድላሆሙ፡ ውእቱ፡ ለጥምቀት፡
ለእመ፡ አን<በ>ቡ፡ መጻሕፍተ፡ ወለእመ፡ መዝሙረኒ፡ ተመሀሩ፡ 5
ወከመዝ፡ ይትሐበይዎሙ፡ ዘኮነ፡ ለዘ፡ ይጥመቅ፡ ወከመዝ፡ እንከ፡
ይትሐበይ፡ እንዘ፡ ያአምር፡ ከመ፡ ቃል፡ ያገብእ፡ በእንቲኣሁ፡ በዕ
ለተ፡ ደይን፡ ይትሉ፡ እንከ፡ ጸሎት፡ እምድኅረ፡ ሐተታ፡ ከመዝ፡ |||
ጸሎት፡ በእንተ፡ ዘወሀቡ፡ አስማቲሆሙ።
{፩} መፍቀሬ፡ ሰብእ፡ መሓሪ፡ ወላዴ፡ በረከተ፡ ልማዱ፡ ለኂሩት፡ 10
በኵሉ፡ በረከት፡ ፈልፈል፡ አንተ፡ ዘኢሀሎ፡ ውስተ፡ ዘሃሎ፡ ገበ
ርከ፡ በበ፡ አሐዱ፡ ዘተገብረ፡ ዕበየ፡ ወሀብከ፡ ወ<በ>መካነ፡ እንተ፡
∑41rb ትክል፡ | አእትቶ፡ ወፈውስ፡ ዛቲ፡ ነፍስ፡ እግዚኦ፡ እምእከይ፡
ውስተ፡ ኂሩት፡ ወጸግዎ፡ ትውልደ፡ ዘሰማያት፡ በረከት፡ ከመ፡
እንከ፡ ግሙራ፡ <ው>ሉደ፡ ኢይኩን፡ ዘሥጋ፡ አ<ላ>፡ ዘአማን፡ በአ 15
ሐዱ፡ ወልድከ፡ ወይእዜኒ፡ ወዘልፈኒ፡ ወለዓለመ፡ ዓለም፡ አሜን።
|||
ጸሎተ፡ ርቄት፡ ዘያመጽኡ፡ ኅብስተ፡ ወማየ፡ ወእማአኮ፡ ቅብአ፡ ለባ H 30.21–31.19 = D
ርኮ፡ በቅድስት፡ አርብዓ፡ እምድኅረ፡ ሕተታ፡ ለእለ፡ ሀለዉ፡ ይጥ 84.3–88.4

መቁ። ||| 20
{፪} እግዚአ፡ ብሔር፡ እግዚእየ፡ መፍቀሬ፡ ሰብእ፡ ኢየሱስ፡ ክርስ
ቶስ፡ ዘባሕቲትከ፡ አባከ፡ ታአምር፡ ወለእለሂ፡ ይክሉ፡ ትነግር፡
ዕበየ፡ ክብሩ፡ ለአብ፡ ወለፍጥረተ፡ ዐራቂ። ሊቀ፡ ካህናት፡ ለነፍስ፡
መፈወስ፡ ለእለ፡ የሐምሙ፡ ዘይቄድስ፡ ዘእምኀበ፡ ቅዱስ፡ ስምከ፡
∑41va ዘይበርህ፡ ስምከ፡ ወኀይልከ፡ ይብራህ፡ ውስተ፡ ቅ| ብእ፡ ወማይ፡ 25
ወኅብስት፡ ዝንቱ፡ ወግበሮሙ፡ ሥራየ፡ {ወ }ፈውስ፡ ወመንጽሔ፡
ለእለ፡ በሀይማኖት፡ አብኡ፡ እስመ፡ ስምከ፡ ትንሣኤ፡ ውእቱ፡ ለነ፡
ወመቤዝወ፡ ወርእየት፡ ወቅድ<ሳ>ት፡ ብከ፡ ስብሐት፡ ለቅዱስ፡
አቡከ፡ ወይእዜኒ፡ ወዘልፈኒ፡ ወለዓለመ፡ ዓለም፡ አሜን። |||

VARIAE LECTIONES EX EDITIONE DUENSING 1946 | 1 ሥርዓተ፡ ሃብት፡ ዘሐዋርያት፡] Σ; ትእዛዝ፡ ፴፱ በእንተ፡
ሥርዐተ፡ ሀብት፡ ዘሐዋርያት፡ DUENS. | እለ፡ ይጥመቁ፡] pro እለ፡ ይጠመቁ፡ Σ; ጥምቀት፡ DUENS.
3 ከመዝ፡] Σ; እለ፡ ይጠመቁ፡ DUENS. | ጥምቀት፡] Σ; ምጥማቃት፡ DUENS. | ይ<በ>ውኡ፡] coni.; ይባ
ውኡ፡Σ; ይበውኡ፡ DUENS. 5 አን<በ>ቡ፡] coni.; አንባቡ፡ Σ; አንበቡ፡ DUENS. | ተመሀሩ፡] Σ; ተምህሩ፡
DUENS. 6 ይትሐበይዎሙ፡] Σ; ይትሐበይዎ፡ DUENS. | ለዘ፡ ይጥመቅ፡] pro ለዘይጠመቅ፡ Σ; ለዘይጠመቅ፡
DUENS. 7 ቃል፡] Σ; ቃለ፡ DUENS. 8 ይትሉ፡] Σ; ይተሉ፡ DUENS. 9 ዘወሀቡ፡] እለ፡ ወሀቡ፡ DUENS.
10 {፩}] in marg. Σ; om. DUENS. | በረከተ፡] Σ; በረከት፡ DUENS. 11 በኵሉ፡] Σ; ለኵሉ፡ DUENS.
12 ወ<በ>መካነ፡] coni.; ወወመካነ፡ Σ; ወመካነ፡ DUENS. 13 ወፈውስ፡] Σ; ወአፍልሶ፡ DUENS. | ዛቲ፡] Σ;
ዘንተ፡ DUENS. | ነፍስ፡] Σ; ነፍሰ፡ DUENS. 14 ትውልደ፡] Σ; ትውልድ፡ DUENS. | በረከት፡] Σ; በረከተ፡
DUENS. 15 <ው>ሉደ፡] coni.; ወሉደ፡ Σ; ውሉደ፡ DUENS. | ኢይኩን፡] ኢትኩን፡ DUENS. | አ<ላ>፡] coni.;
አለ፡ Σ; አላ፡ DUENS. | ዘአማን፡] Σ; በአማን፡ DUENS. 18 ወእማአኮ፡] Σ; ወእመአኮ፡ DUENS. 19 ሕተታ፡]
Σ; ሐተታ፡ DUENS. | ይጥመቁ።] pro ይጠመቁ፡ Σ; ይጠመቁ፡ DUENS. 21 {፪}] in marg. Σ; om. DUENS.
እግዚአ፡ ብሔር፡] Σ; እግዚአብሔር፡ DUENS. 22 አባከ፡] Σ; አባእከ፡ DUENS. 23 ወለፍጥረተ፡] Σ; ለፍጥ
ረት፡ DUENS. 24 መፈወስ፡] Σ; መፈውስ፡ DUENS. | የሐምሙ፡] Σ; የሐሙ፡ DUENS. 25 ወኀይልከ፡] Σ;
ኀያል፡ DUENS. 26 {ወ}ፈውስ፡] {ወ}ፈውስ፡ s.l. Σ; ወፈውሰ፡ DUENS. 28 ወርእየት፡] Σ; ወርእየተ፡
DUENS. | ወቅድ<ሳ>ት፡] coni.; ወቅድስት፡ Σ; ወቅድሳተ፡ DUENS. 29 ወዘልፈኒ፡] ΣDUENS.; ወለዝሉፉ፡
add. DUENS.
TheThe
Baptismal Ritualfrom
Ritual
Baptismal fromthe
the Aksumite
Aksumite Collection
Collection 65 65

[Rubric: Title: Ordnung der Gabe der Apostel. || Über die Ordnung derer, A
pseudoapostolic welche getauft werden. |||
claim] So treten sie in die Taufe. Sie sollen die Namen (an-)geben
[Enrolment of the und darauf soll ihr Leben geprüft werden, ob ihr Gerüstetsein
baptizands: delivery auf die Taufe (da) ist, ob sie die Schriften gelesen haben und
of the names; ob sie die Psalmen gelernt haben. Und also soll, wer immer es
examination of their sei, sich verbürgen für den, der getauft wird, und also soll er
life and education; sich verbürgen, indem er weiß, daß er am Tage des Gerichtes
their sponsor] um seinetwillen Rechenschaft ablegen wird. Es soll dann also
10 das Gebet nach der Prüfung folgendermaßen folgen:
[Rubric: Prayer for Gebet für die, welche Ihre Namen (an-)gegeben haben.
those who have given 1. Liebhaber der Menschen, Barmherziger, Erzeuger des
their names] Segens, dessen Gewohnheit auf Güte geht, mit allem Segen,
[Rubrication 1: Lover Quell, du hast das Nichtseiende zum Seienden gemacht, mit
of man etc.] einem jeden, was gemacht ist, hast du Majestät gegeben. Und
<an> dem Ort, wo du es vermagst, entferne und heile diese
Seele, o Herr, von der Bosheit zur Güte und gewähre ihr den
Segen des Geschlechtes des Himmels, damit es also niemals
nur Kinder des Fleisches, sondern in Wahrheit sei, durch
20 deinen einigen Sohn sowohl jetzt wie auch immer und in die
Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
[Rubric: Prayer of Exorzisationsgebet derer, welche Brot und Wasser oder Öl C
the exorcism of zum Segnen in der heiligen Quadragesima(lzeit) bringen
those who bring nach der Prüfung derer, welche getauft werden sollen. |||
bread, water or oil 2. Gott, mein Herr, Liebhaber der Menschen, Jesus Christus,
for blessing during der du allein den Vater kennst, und denen, welche es (zu
the holy 40 days] fassen) vermögen, sagst du die Größe der Ehre des Vaters und
[Rubrication 2: God des Versöhners der Schöpfung, Hoherpriester der Seele,
My Lord, lover of Heiler derer, die krank sind, der heiligt das von deinem
man] heiligen Namen (Berührte), er leuchtet, dein Name und
deine Stärke mögen aufleuchten auf Öl und Wasser und
diesem Brote und mache (2. Pers. Imper.) sie zu Medizin und
Heilung und zu einem Reiniger für die, welche im Glauben
dargebracht haben. Denn dein Name ist uns Auferstehung
35 und Befreier und Schau und Heiligung. Durch dich ist Preis
deinem heiligen Vater, sowohl jetzt und fürderhin und für
immer und für die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.

DIFFERENT READINGS FROM THE TRANSLATION OF DUENSING 1946 | Ordnung der Gabe der Apostel.] 1 Σ;
Gebot 39. Über die Ordnung der Gabe der Apostel. DUENS. | Über die Ordnung derer, welche getauft
werden.] Σ; Über die Ordnung der Taufe. DUENS. 12 1.] Σ; om. DUENS. 16 und heile] Σ; und laß
übergehen DUENS. 25 2.] Σ; om. DUENS. 26 der du allein den Vater kennst,] Σ; was du allein heimge-
bracht hast DUENS. 28 des Versöhners der Schöpfung,] Σ; Versöhner der Schöpfung DUENS. 30 dein
Name und deine Stärke mögen] Σ; dein starker Name möge DUENS.
66 66 Alessandro Bausi
Alessandro Bausi

ወይትመሀር፡ እንከ፡ ዘይበውእ፡ ውስተ፡ ጥምቀት፡ ትእዛዝ፡ ይነ


ሥእ፡ እፎ፡ መፍትወ፡ በጥዩቅ፡ ይሕየው፡ ከመ፡ ዘሀሎ፡ ይክፍሎ፡
ዘቅዱስ፡ ቤዛ፡ ሞገስ፡ እንዘ፡ ይበልዕ፡ እንተ፡ ጽበሐት፡ ይትባረክ፡
ኅብስት፡ ወማይ፡ ወይትቀበእ፡ እምቅብእ፡ እስከ፡ ሶበ፡ ይከፍሎ፡
ዘጸጋ፡ ቅዱስ፡ ጥምቀት። ||| 5
እንዘ፡ እንከ፡ ሀሎ፡ ይምጻእ፡ ጥምቀተ፡ ይንሥእ፡ ኪያሁ፡ ዘሀሎ፡
ያጥምቆ፡ ወይመይጦ፡ እንከ፡ መንገለ፡ ዐረብ፡ እዴሁ፡ የማነ፡ ወእማ
∑41vb አኮ፡ ክልኤሆን፡ ስፉሐ፡ ይኩን፡ ወ|ገጹ፡ ዘአንጽሮ፡ ዘእንበለ፡ ፍር
ሀት፡ ወእመስቦ፡ እካለ፡ ለሊሁ፡ ወበእንተሰ፡ ሕፃን፡ ዘኢይክል፡ ተና
ግሮ፡ ወእመሂ፡ ድዉይ፡ አብ፡ ማእምን፡ እም፡ ማእምንት፡ ወእማ 10
አኮ፡ አዝማድ፡ ከማሁመ፡ ማእምን፡ ወማእምንት፡ ወያወግዞ፡ እንከ፡
ዕራቆ፡ እንዘ፡ ይብል፡ ከመዝ።
ወግዘተ፡ ሰይጣን፡ H 38.4-6 = D 110.2-4
አወግዘከ፡ ሰይጣን፡ ወኵሎ፡ መላእክቲከ፡ እኩያን፡ ወኵሎ፡ ምግባ
ሪከ፡ ኵሎ፡ ጣዖተከ፡ ወኵሎ፡ ሰራዊትከ፡ ወከመዝ፡ ሚጦ፡ መን 15
ገለ፡ ጽባሕ፡
ወክልኤሆን፡ እደዊሁ፡ ስፉሕ፡ ወርእሶ፡ እንዘ፡ ያቴሕት፡ በፍርሀት፡ H 38.11–39.6 = D
ይብል፡ ዘይ<ሰ>ምዕ፡ እምኀበ፡ ዘያጠምቆ፡ ከመዝ። ||| 110.9–114.2

ሀይማኖት፡ ውስተ፡ ሥሉስ፡


ወአአምን፡ ብከ፡ አቡሁ፡ ለኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ ወበአሐዱ፡ ወል 20
ድከ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ እግዚእነ፡ ወበቅዱስ፡ መንፈስ፡ ወበትን
∑42ra ሣኤ፡ ሥጋ፡ ወበቅድስት፡ በአሐቲ፡ እንተ፡ ለዕሌ፡ ኵሉ፡ ዘሐዋር
ያት፡ ቤተ፡ ክርስቲያን፡
ወሥልሰ፡ ይስአልዎ፡ ተአምኑ፡ ወሥልስ፡ ይብል፡ አአምን። |||
ወለእመሰቦ፡ እከለ፡ ለሊሁ፡ ወበእንተሰ፡ ሕፃን፡ ወዘአልቦ፡ ቃለ፡ <ወ 25
እመ፡ አኮ፡ በሃም፡> ወእማአኮ፡ ድዉይ፡ ይብል፡ ህየቴ፡ ዝንቱ፡
ሕፃን፡ ወእማአኮ፡ ህየቴ፡ ዝንቱ፡ ዘአልቦ፡ ቃል፡ ወእማአኮ፡ ህየቴ፡

VARIAE LECTIONES EX EDITIONE DUENSING 1946 | 1 ትእዛዝ፡] Σ; ትእዛዘ፡ DUENS. | ይነሥእ፡] Σ; እንዘ፡ ይነ
ሥእ፡ DUENS. 3 ይበልዕ፡] ΣDUENS.; እምዘ፡ add. DUENS. 4 ወይትቀበእ፡] Σ; ወይትቀባእ፡ DUENS.
6 ጥምቀተ፡] Σ; ውስተ፡ ጥምቀት፡ DUENS. 7 የማነ፡] Σ; ዘየማን፡ DUENS. | ወእማአኮ፡] Σ; ወእመ፡ አኮ፡
DUENS. 8 ዘአንጽሮ፡] Σ; ዘአንጻረ፡ DUENS. 9 ወእመስቦ፡] ወለእመሰቦ፡ DUENS. | እካለ፡] Σ; አካለ፡ DUENS.
ለሊሁ፡] ΣDUENS.; ይትናገር፡ add. DUENS. 10 ማእምን፡] Σ; ምእመን፡ DUENS. | እም፡] Σ; ወእም፡
DUENS. | ማእምንት፡] Σ; ምእመንት፡ DUENS. | ወእማአኮ፡] Σ; ወእመ፡ አኮ፡ DUENS. 11 ከማሁመ፡] Σ;
ከማሁ፡ DUENS. | ማእምን፡] Σ; ምእመናን፡ DUENS. | ወማእምንት፡] Σ; ወምእመናት፡ DUENS. | ወያወግዞ፡]
Σ; ወያውግዝ፡ DUENS. 12 ዕራቆ፡] Σ; ዕራቁ፡ ዘእንበለ፡ ፍርሀት፡ DUENS. 13 ወግዘተ፡ ሰይጣን፡] Σ; om.
DUENS. 14 እኩያን፡] Σ; እኩያነ፡ DUENS. | ምግባሪከ፡] Σ; ምግባረከ፡ DUENS. 15 ኵሎ፡] Σ; ወኵሎ፡
DUENS. | ሰራዊትከ፡] Σ; ሥርዐተከ፡ DUENS. | ወከመዝ፡ ሚጦ፡] Σ; ወእምዘ፡ ተመዪጦ፡ DUENS.
17 ወክልኤሆን፡] Σ; om. DUENS. | እደዊሁ፡ ስፉሕ፡] Σ; እንዘ፡ እደዊሁ፡ ስፉሕ፡ DUENS. | ያቴሕት፡] Σ; ያት
ሕት፡ DUENS. 18 ዘይ<ሰ>ምዕ፡] coni.; ዘይሰምዕ፡ Σ; እንዘ፡ ይሰምዕ፡ DUENS. 19 ሥሉስ፡] Σ; ሥላሴ፡
DUENS. 20 ለኢየሱስ፡] Σ; ለእግዚእነ፡ ኢየሱስ፡ DUENS. 22 በአሐቲ፡] Σ; አሐቲ፡ DUENS. | ለዕሌ፡] Σ;
ላዕለ፡ DUENS. 24 ይስአልዎ፡] Σ; ይሰአልዎ፡ DUENS. | ተአምኑ፡] fortasse pro ተአምንኑ፡ Σ; ተአምንኑ፡
DUENS. | ወሥልስ፡] Σ; ወሥልሰ፡ DUENS. | አአምን።] Σ; አአምን። አአምን። አአምን። DUENS.
25 ወለእመሰቦ፡] Σ; ወለእመቦ፡ DUENS. | እከለ፡] Σ; አካለ፡ DUENS. | ለሊሁ፡] ΣDUENS.; † ይትናገር፡ † add.
DUENS. | ወበእንተሰ፡] Σ; ወበእንተ፡ DUENS. | ወዘአልቦ፡] Σ; ዘአልቦ፡ DUENS. | <ወእመ፡ አኮ፡ በሃም፡>] co-
ni.; om. Σ; ወእመ፡ አኮ፡ በሃም፡ add. DUENS. 26 ወእማአኮ፡] Σ; ወእመ፡ አኮ፡ DUENS. | ህየቴ፡] Σ; ህየንተ፡
DUENS. 27 ወእማአኮ፡ ህየቴ፡ ዝንቱ፡1] Σ; [ወእመ፡ አኮ፡ ህየንተ፡ ዝንቱ፡] DUENS. | ቃል፡] Σ; ቃለ፡
DUENS. | ወእማአኮ፡2] Σ; ወእመ፡ አኮ፡ DUENS. | ህየቴ፡2] Σ; ህየንተ፡ DUENS.
TheThe Baptismal
Baptismal Ritualfrom
Ritual fromthe
the Aksumite
Aksumite Collection
Collection 67 67

[Learning concern- Und es soll also, wer in die Taufe eintritt, das Gebot lernen. Er D
ing the baptizand’s nimmt (damit) an, wie es geziemend ist, daß er sorgfältig lebe
life; blessing of wie einer, welchem die Gnade der heiligen Erlösung (den
bread and water; Segen?) zuerteilen soll, während er ißt. Dann, wenn es
anointing with oil] Morgen geworden ist, soll Brot und Wasser gesegnet und er
mit Öl gesalbt werden, bis daß er ihm zuerteilt diese Gnade in
der heiligen Taufe.
[Rubric: Anathemat- Wenn er also im Begriff ist, zur Taufe zu kommen, soll der, E
ization; the baptizer welcher ihn taufen soll, ihn nehmen, und er wendet nun seine
takes the baptizand rechte Hand gen Westen oder beide, sie soll ausgestreckt sein
and turns him to und sein Gesicht ohne Furcht geradeaus; und wenn er groß
west, naked] (genug) ist, (soll) er selbst (reden). Für ein Kind aber, das
nicht reden kann, oder auch für einen Kranken, (soll) der
Vater, (reden) der gläubig ist, die Mutter, die gläubig ist, oder
15 Verwandte, die gleichfalls gläubige (Männer) und gläubige
(Frauen) sind, und er soll also nackt fluchen, indem er also
sagt:
[Rubric: Rejection of Verfluchung des Satans: Q
Satan] Ich verfluche dich, Satan, und alle deine bösen Engel und all
[Anathema] dein Werk und alle deine Götzen und all deine Truppe und so
wende du ihn nach Osten.
[Preparation for the Er sagt also indem er seine Hände ausgestreckt hat und indem R
confession of faith] er sein Haupt in Furcht neigt, sagt er, was er von dem, der ihn
tauft, hört, also: |||
[Rubric: Faith in the Glaube an die Dreieinigkeit:
Trinity] Und ich glaube an dich, Vater Jesu Christi, und an deinen
[Creed] einzigen Sohn Jesus Christus, unsern Herrn, und an den
heiligen Geist und an die Auferstehung des Fleisches und an
die heilige eine katholische apostolische Kirche.
30 Und dreimal soll man ihn fragen: Glaubst du? Und dreimal
sagt er: Ich glaube.
[Confession for Und wenn er groß (genug) ist, er selbst, und für ein Kind, das
adults, children, the noch nicht Rede besitzt, oder <für einen Stummen oder> für
unwell and mute] einen Kranken, für dieses Kind oder für dieses, das noch nicht

DIFFERENT READINGS FROM THE TRANSLATION OF DUENSING 1946 | Ordnung der Gabe der Apostel.] 1 Er
nimmt (damit) an,] Σ; Indem er (damit) annimmt DUENS. 4 Dann,] Σ; Nach dem dann DUENS. 5 soll
Brot und Wasser gesegnet und er mit Öl gesalbt werden,] Σ; Brot und Wasser gesegnet ist, soll er mit Öl
gesalbt werden DUENS. 6 in der heiligen Taufe.] Σ; der heiligen Taufe DUENS. 12 (soll)] Σ; soll DUENS.
selbst (reden).] Σ; selbst reden DUENS. 14 die Mutter,] Σ; und die Mutter DUENS. 16 nackt] Σ; nackt
ohne Furcht DUENS. 18 Verfluchung des Satans:] Σ; om. DUENS. 20 deine Truppe] Σ; deine Ordnung
DUENS. | so wende du ihn nach Osten.] Σ; Und nachdem er darauf nach Osten gewandt ist DUENS.
22 seine Hände] Σ; seine beide Hände DUENS. 23 sagt er, was er von dem, der ihn tauft, hört,] Σ; sagt er,
während er von dem, der ihn tauft, es hört DUENS. 26 Vater] Σ; Vater unseres Herrn DUENS. 30 dreimal
soll man ihn fragen:] Σ; dreimal fragt man ihn DUENS. 31 Ich glaube.] Σ; Ich glaube, ich glaube, ich
glaube. DUENS. 32 er selbst,] Σ; redet er selbst DUENS. 33 <für einen Stummen oder>] om. Σ; für einen
Stummen oder DUENS. 34 oder für dieses,] Σ; [oder für dieses], DUENS.
68 68 Alessandro
AlessandroBausi
Bausi

ዝንቱ፡ በሃም፡ ወእማአኮ፡ ህየቴ፡ ዝንቱ፡ ድዉይ፡ አብ፡ ማእምን፡


እ<ም>፡ መእምንት፡ ወእማአኮ፡ አዝማድ፡ ወማእምር፡ ከማሁመ፡
ማእመናን፡ እንዘ፡ ይብል፡ ለለ፡ አሐዱ፡ አስማቲሆሙ፡ ወእምድ
ኅረ፡ ተአምኖ፡ ሀይመኖት። |||
አንብሮ፡ እደ፡ ከመዝ፡ ||| 5
{፫} እግዚእየ፡ አኃዜ፡ ኵሉ፡ አቡሁ፡ ለእግዚእነ፡ ኢየሱስ፡ ክርስ
∑42rb ቶስ። ለከ፡ <አ>ትሐቱ፡ <አ>ግብር|ቲከ፡ ወአእማቲከ፡ ርእሶሙ፡
ወለከ፡ ቀፈተ፡ ልቦሙ፡ ወዘሥጋ፡ አግረሩ፡ ርኢ፡ እምሰማይ፡ መቅደ
ስከ፡ ስፉሕ፡ እዴከ፡ ዘኢያስተርኢ፡ በለዕሌሆሙ፡ እግዚእ፡ ሰማይ፡
ወምድር፡ ዘአሐዱ፡ ወልድከ፡ አእምሮ፡ ዚኣከ፡ በውስተ፡ ምድር፡ 10
አዐቀ፡ ዘበጽውዓ፡ ዘበሰማያት፡ ሎሙ፡ አስተደለውከ፡ አጽንዖሙ፡
አውግዞቶሙ፡ ወይርከቡ፡ ኀይል፡ ከመ፡ ግሙራ፡ ዘዚኣሆሙ፡ ይል
ከፉ፡ አጽንዕ፡ ሀይማኖቶሙ፡ ከመ<፡> ግሙራ፡ ወኢመንትኒ፡
ሎሙ፡ ይፍልጥ፡ እለ፡ ይደመሩ፡ ለአሐዱ፡ ቃልከ፡ ዘቦቱ፡ ለከ፡ ስብ
ሐት፡ ወእኂዘ፡ ምስለ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡ ወይእዜኒ፡ ወዘልፈኒ፡ 15
ወለዝሉፉ፡ ለዓለም፡ ዓለም፡ አሜን፡ |||
ጸሎተ፡ ቅብእ፡ ዘቅድስት፡ ዘይት፡ ቅብአ፡ ዘሀሎ፡ ይጥመቅ፡ ዘይ H 35.18–36.12 = D
∑42va ትቅበእ፡ | በኀበ፡ ምቅባእ፡ ||| 100.7–102.12

እግዚእየ፡ ኵሎ፡ ዘትእኅዝ፡ ዘለነቢያት፡ አምላኮሙ፡ ወለሐዋርያት፡


እግዚኦሙ፡ አቡሁ፡ ለእግዚእነ፡ ወመድኃኒነ፡ ኢየሱስ፡ ዘእምቅ 20
ድመ፡ በነቢያት፡ ምጽአቶ፡ ለክርስቶስ፡ ሰበከ፡ ዘነቢይ፡ ዮሐንስሃ፡
ቅድመ፡ ምጽአቱ፡ ፈነውከ፡ ሀብ፡ ኀይለ፡ ለዝንቱ፡ ቅብአ፡ ከመ፡
ያይኅእ፡ ለጥምቀት፡ ወአግብርቲከ፡ ወአእማቲከ፡ ይቀድስ፡ ወይቅ
ደም፡ አስተዳልዎ፡ ለከ፡ እንዘ፡ እጼውዐከ፡ እንከ፡ እረቂ፡ ይስዐር፡
ኵሎ፡ ሥራይ፡ ወኵሉ፡ መንፈስ፡ እኩየ፡ ወርኩስ፡ ይስደድ፡ 25
ወኵሉ፡ ፍትውት፡ ርኩስ፡ ይስረር፡ በዝ፡ ቅብእ፡ በስሙ፡ ለአሐዱ፡

VARIAE LECTIONES EX EDITIONE DUENSING 1946 | 1 ወእማአኮ፡] Σ; ወእመ፡ አኮ፡ DUENS. | ህየቴ፡] Σ; ህየንተ፡
DUENS. | ማእምን፡] Σ; ምእመን፡ DUENS. 2 እ<ም>፡] coni.; እመ፡ Σ; ወእም፡ DUENS. | መእምንት፡] Σ;
ምእመንት፡ DUENS. | ወእማአኮ፡] Σ; ወእመ፡ አኮ፡ DUENS. | ወማእምር፡] Σ; ማእምር፡ DUENS.
3 ማእመናን፡] Σ; ምእመናን፡ DUENS. 5 እደ፡] Σ; እድ፡ DUENS. 6 {፫}] in marg. Σ; om. DUENS.
ለእግዚእነ፡] Σ; ወመድኀኒነ፡ DUENS. 7 <አ>ትሐቱ፡] coni.; እትሐቱ፡ Σ; አትሐቱ፡ DUENS.
<አ>ግብርቲከ፡] coni.; እግብር፡ ቲከ፡ Σ; አግብርቲከ፡ DUENS. 8 ወለከ፡] Σ; ለከ፡ DUENS. | ወዘሥጋ፡] Σ;
ወሥጋ፡ DUENS. 9 ስፉሕ፡] Σ; ስፋሕ፡ DUENS. | በለዕሌሆሙ፡] Σ; በላዕሌሆሙ፡ DUENS. | እግዚእ፡] Σ; እግ
ዚአ፡ DUENS. 10 ዘአሐዱ፡] Σ; ዘበአሐዱ፡ DUENS. 11 አዐቀ፡] Σ; አዖቀ፡ DUENS. | ዘበጽውዓ፡] Σ; ዘበጽ
ውዓ፡ DUENS. | አስተደለውከ፡] Σ; አስተዳለውከ፡ DUENS. 12 ኀይል፡] Σ; ኀይለ፡ DUENS. | ዘዚኣሆሙ፡] Σ;
ዘዘዚአሆሙ፡ DUENS. | ይልከፉ፡] Σ; ይልክፍ፡ DUENS. 13 ሀይማኖቶሙ፡] Σ; ሀይማኖቶሙ፡ DUENS.
ወኢመንትኒ፡] Σ; ወኢምንትኒ፡ DUENS. 14 እለ፡] Σ; አላ፡ DUENS. | ለአሐዱ፡] Σ; በአሐዱ፡ DUENS.
15 ወእኂዘ፡] Σ; ወእኂዝ፡ DUENS. 16 ወለዝሉፉ፡] Σ; ወለዝላፉ፡ DUENS. | ለዓለም፡] Σ; ወለዓለመ፡ DUENS.
17 ዘቅድስት፡] Σ; ዘቅድሳት፡ DUENS. | ዘይት፡ ቅብአ፡] Σ; ዘይትቀባእ፡ DUENS. | ይጥመቅ፡] pro ይጠመቅ፡
Σ; ይጠመቅ፡ DUENS. | ዘይትቅበእ፡] pro ዘይትቀበእ፡ Σ; ዘይትቀባእ፡ DUENS. 19 ኵሎ፡ ዘትእኅዝ፡] Σ;
ዘኵሎ፡ ትእኅዝ፡ DUENS. | አምላኮሙ፡] Σ; እግዚአብሔር፡ DUENS. 20 እግዚኦሙ፡] Σ; እግዚእ፡ DUENS.
ኢየሱስ፡] ΣDUENS.; ክርስቶስ፡ add. DUENS. | ዘእምቅድመ፡] Σ; ዘእምቅድም፡ DUENS. 21 ዘነቢይ፡] Σ; ዘነ
ቢየ፡ DUENS. 22 ፈነውከ፡] Σ; ፈኖከ፡ DUENS. | ቅብአ፡] Σ; ቅብእ፡ DUENS. 23 ያይኅእ፡] coni.; ያይኅ፡
እ፡ Σ; ያይኅእ፡ DUENS. | ወአግብርቲከ፡] coni.; ወአእግብርቲከ፡ Σ; ወአግብርቲከ፡ DUENS. | ወይቅደም፡] Σ;
ወይቅድም፡ DUENS. 24 እጼውዐከ፡ እንከ፡ እረቂ፡] Σ; † እጼውዐከ፡ እንከ፡ እረቂ፡ † DUENS. | ይስዐር፡]
pro ይሰዐር፡ Σ; ይሰዐር፡ DUENS. 25 ኵሎ፡] Σ; ኵሉ፡ DUENS. | እኩየ፡] Σ; እኩይ፡ DUENS. | ይስደድ፡]
pro ይሰደድ፡ Σ; ይሰደድ፡ DUENS. 26 ፍትውት፡] fortasse pro ፍትወት፡ Σ; ፍትወት፡ DUENS. | ይስረር፡]
Σ; ይስርር፡ DUENS. | ቅብእ፡] Σ; ቅብአት፡ DUENS.
TheThe Baptismal
Baptismal Ritualfrom
Ritual fromthe
the Aksumite
Aksumite Collection
Collection 69 69

Rede besitzt, oder für diesen Stummen oder für diesen


Kranken (redet) der gläubige Vater und die gläubige Mutter
oder Verwandte und Vertraute, die ebenfalls gläubig sind,
indem er die Namen von jedem einzelnen sagt. Und nach
5 dem Glaubensbekenntnis
[Rubrication 3: Die Handauflegung also: S
Imposition of hands] 3. Mein Herr, Allmächtiger, Vater unseres Herrn Jesu Christi,
[Prayer: My Lord dir haben deine Knechte und deine Mägde ihr Haupt
almighty] gebeugt, dir haben sie die Härtigkeit ihres Herzens und des
10 Fleisches unterworfen. Siehe vom Himmel, deinem Heilig-
tum, mit deiner unsichtbaren über sie ausgestreckten Hand,
Herr des Himmels und der Erde, du, dessen Erkenntnis dein
einer einziger Sohn auf Erden offenbar gemacht hat, der du
(sie) ihnen durch die himmlische Berufung bereitet hast.
15 Mache kräftig ihnen ihr Verfluchen, und sie mögen Kraft
finden, daß ihr einzelnes (Verfluchen) gänzlich treffe (oder:
daß es das jeweils ihre (= das von ihnen jeweils beabsichtigte
Ziel) gänzlich treffe). Stärke den Glauben, daß auch ganz und
garnichts sie trenne, die verbunden sind deinem einzigen
20 Wort, durch das dir (ist) Preis und Macht mit dem heiligen
Geiste sowohl jetzt wie immer und fürderhin und für die
Ewigkeit der Ewigkeit. Amen. |||
[Rubric: Prayer of Gebet des Salböls mit dem heiligen Öl, des Salböls mit dem N
the oil] gesalbt wird, der getauft werden soll am Salbort.
[Rubrication 4: Mein Herr, der du alles beherrschest, Gott der Propheten und
Prayer] Herr der Apostel, Vater unseres Herrn und Heilandes Jesu,
der du vordem durch die Propheten die Ankunft Christi
verkündigt hast, der du den Propheten Johannes vor seiner
Ankunft gesandt hast, gib diesem Salböl Kraft, daß sie herab-
30 steige zur Taufe und deine Knechte und deine Mägde heilige
und dir zuvor bereite. Indem ich also dich anrufe, beschwöre
ich (es), daß alle Zauberei unwirksam werde und jeder böse
und unreine Geist vertrieben werde und jede unreine
Begierde davonfliege durch diese Salbung im Namen deines

DIFFERENT READINGS FROM THE TRANSLATION OF DUENSING 1946 | Ordnung der Gabe der Apostel.]
2 (redet)] Σ; redet DUENS. 3 Verwandte und Vertraute,] Σ; vertraute Verwandte DUENS. 7 3.] Σ; om.
DUENS. | unseres Herrn] Σ; unseres Herrn und unseres Heilandes DUENS. 11 mit deiner unsichtbaren
über sie ausgestreckten Hand,] Σ; strecke deine unsichtbare Hand über sie aus DUENS. 12 du, dessen
Erkenntnis dein einer einziger Sohn auf Erden offenbar gemacht hat,] Σ; der du durch deinen einzigen
Sohn deine Erkenntnis auf Erden offenbar gemacht hast, DUENS. 13 der du (sie) ihnen durch die himm-
lische Berufung bereitet hast.] Σ; der du sie durch die himmlische Berufung bereitet hast DUENS. 19 die
verbunden sind deinem einzigen Wort,] Σ; sondern sie verbunden sind deinem einzigen Wort DUENS.
23 Gebet des Salböls mit dem heiligen Öl, des Salböls mit dem gesalbt wird, der getauft werden soll am
Salbort.] Σ; Gebet des Sa1bö1s der Heiligung, mit dem gesalbt wird, der getauft werden soll am Salbort.
DUENS. 26 Jesu,] Σ; Jesu Christi DUENS.
70 70 Alessandro Bausi
Alessandro Bausi

ወልድከ፡ ይትቀደስ፡ በዘ፡ ዚኣከ፡ ሞገስ፡ ወይኩን፡ ለእለ፡ ይጥ


መቁ፡ ቅብአ፡ ፈውስ፡ ወመድኃኒት፡ ወኀይል፡ ወለትክለት፡
∑42vb ሠ |ናይ፡ ዘይት፡ ወለፍሬ፡ ውስተ፡ መንገሌከ፡ ወለክርስቶስ፡ በቅዱስ፡
መንፈስ፡ በሀይማኖት፡ በስመ፡ ዚኣሁ፡ ለእግዚእ፡ ወመድኃኒነ፡ ኢየ
ሱስ፡ ክርስቶስ፡ ዘቦቱ፡ ለከ፡ ምስሌሁ፡ ወምስለ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡ 5
ስብሐት፡ ወእኂዝ፡ እምቅድመ፡ ዓለም፡ ወይእዜኒ፡ ወዘልፍኒ፡ ወለ
ትውልደ፡ ትውልድ፡ ወለዝሉፉ፡ ወለዓለም፡ ዓለም፡ አሜን። |||
ወንፋኅ፡ ውስተ፡ ቅብእ፡ ሥልስ፡ ወእምቅብኡ፡ ይትቅበእ፡ ዘያ
ሌቡ፡ መንገለ፡ እንግድዓሁ፡ ወኵሉ፡ ነፍሳቶ፡ እንዘ፡ ይብል፡
ቅብአ፡ ቅብአት፡ ቅዱስ፡ ለዕለ፡ ኵሉ፡ ዘይትቃረን፡ ግብር፡ ወለው 10
ስተ፡ ተክለት፡ ለሠናይ፡ ዘይት፡ ዘዚኣከ፡ ቤተ፡ ክርስቲያን፡ ወግ
በር፡ በረከተ፡ ውእቱኒ፡ ያውሥእ፡ አሜን፡
∑43ra ለእመ፡ ብእሲ፡ እምኀበ፡ ዘይትቅነይ፡ ወእመ|ሂ፡ እምኀበ፡ ካህን፡
ወእመሰ፡ ብእሲተ፡ እምኀበ፡ መእምንት፡ እንተ፡ እምዝሉፉ፡ ድን
ግል። ||| 15
ጸሎት፡ ||| H 39.12-21 = D 114.9-17
{፭} አቡሁ፡ ለአሐዱ፡ ወልድከ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ ሥርወ፡ ኢትዘ
ክሮ፡ መግዐዚ፡ ስዩጣን፡ ወኢምንተኒ፡ አሰር፡ ኢይትርፍ፡ ዘትካት፡
ለእለ፡ ይትዌለጡ፡ ወብከ፡ ይአምኑ፡ ትኤዝዝ፡ ዘገብረ፡ ብከ፡ ዘነፍ
ሳት፡ ንጹሓት፡ ደቂቅ፡ ዳግም፡ ልደት፡ ይኩኑ፡ አላ፡ ዘዚኣከ፡ 20
ሞገሥ፡ ክፈሎሙ፡ መልክዐ፡ ሕያው፡ ለ<ክ>ዐ፡ ላዕሌሆሙ፡ በወል
ድከ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ ምስለ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡ ለዝሉፉ፡ ወለዓ
ለም፡ ዓለም፡ አሜን። |||

VARIAE LECTIONES EX EDITIONE DUENSING 1946 | 1 በዘ፡ ዚኣከ፡] Σ; በዘዚአከ፡ DUENS. | ይጥመቁ፡] pro ይጠ
መቁ፡ Σ; ይጠመቁ፡ DUENS. 2 ወለትክለት፡] Σ; ለትክለት፡ DUENS. 3 ሠናይ፡] Σ; ለሠናይ፡ DUENS.
4 ለእግዚእ፡] Σ; ለእግዚእነ፡ DUENS. 6 ወዘልፍኒ፡] Σ; ወዘልፈኒ፡ DUENS. 7 ወለዝሉፉ፡] Σ; ለዝላፉ፡
DUENS. | ወለዓለም፡] Σ; ወለዓለመ፡ DUENS. 8 ቅብእ፡] Σ; ቅብኡ፡ DUENS. | ሥልስ፡] Σ; ሥልሰ፡ DUENS.
ወእምቅብኡ፡] Σ; እምቅብኡ፡ DUENS. | ይትቅበእ፡] pro ይትቀበእ፡ Σ; ይትቀባእ፡ DUENS. 9 እንግድዓሁ፡]
Σ; እንግድዓ፡ DUENS.; ወውስተ፡ መታክፍቲሁ፡ add. DUENS. | ወኵሉ፡] Σ; ወኵሎ፡ DUENS. | ነፍሳቶ፡] Σ;
ነፍስቶ፡ DUENS. 10 ቅብአ፡] Σ; እቀብአከ፡ DUENS. | ቅብአት፡] Σ; ቅብአተ፡ DUENS. | ቅዱስ፡] Σ; ቅዱሰ፡
DUENS. 11 ተክለት፡] Σ; ትክለት፡ DUENS. 12 ውእቱኒ፡] Σ; ወውእቱኒ፡ DUENS. 13 ዘይትቅነይ፡] pro ዘይ
ትቀነይ፡ Σ; ዘይትቀነይ፡ DUENS. | እምኀበ፡2] ΣDUENS.; ዘሀሎ፡ add. DUENS. 14 ብእሲተ፡] Σ; ብእሲት፡
DUENS. | መእምንት፡] Σ; ምእመንት፡ DUENS. 16 ጸሎት፡] Σ; ጸሎት፡ እምድኅረ፡ ቅብአት፡ DUENS.
17 {፭}] in marg. Σ; om. DUENS. | አቡሁ፡ ለአሐዱ፡ ወልድከ፡] አብ፡ አሐዱ፡ ወልድ፡ DUENS. | ሥርወ፡] Σ;
ሥርው፡ DUENS. | ኢትዘክሮ፡] Σ; † ዘኢይዜከር፡ † DUENS. 18 መግዐዚ፡] Σ; መግዕዘ፡ DUENS.
ኢይትርፍ፡] Σ; ኢየሀሉ፡ DUENS. 19 ይትዌለጡ፡] Σ; ተወለጡ፡ DUENS. | ወብከ፡ ይአምኑ፡ ትኤዝዝ፡] Σ;
ወለመንገለ፡ ኀቤከ፡ አማን፡ ዘትኤዝዝ፡ DUENS. | ዘገብረ፡ ብከ፡ ዘነፍሳት፡ ንጹሓት፡] በግብር፡ ብከ፡ ዘንጽ
ሕት፡ ነፍስ፡ DUENS. 20 ደቂቅ፡] Σ; ደቂቀ፡ DUENS. | አላ፡] Σ; እለ፡ DUENS. 21 ሞገሥ፡] Σ; ሞገ† ሰ †፡
DUENS. | ክፈሎሙ፡] Σ; ይትካፈሉ፡ DUENS. | ለ<ክ>ዐ፡] (Imper. I,= cum pronom. suff.) coni.; ለከዐ፡ Σ;
ልካዕ፡ DUENS. | በወልድከ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡] Σ; በአሐዱ፡ ወልድከ፡ ዘቦቱ፡ ለከ፡ ምስሌሁ፡ DUENS.
22 ምስለ፡] Σ; ወምስለ፡ DUENS. | ለዝሉፉ፡] Σ; ወእኂዝ፡ ይእዜኒ፡ ወለዝሉፉ፡ DUENS. | ወለዓለም፡] Σ; ወለዓ
ለመ፡ DUENS.
TheThe Baptismal
Baptismal Ritualfrom
Ritual fromthe
the Aksumite
Aksumite Collection
Collection 71 71

einigen Sohnes. Durch deine Gnade werde sie geheiligt und


werde für die, welche getauft werden, ein Salböl der Arznei
und des Heils und der Kraft und zur Pflanzung eines schönen
Ölbaumes und zur Frucht gegen dich und Christus durch den
5 heiligen Geist im Glauben, im Namen unsres Herrn und
Heilandes Jesu Christi, durch den dir mit ihm und dem
heiligen Geiste ist Preis und Macht vor der Ewigkeit und
sowohl jetzt wie fürderhin und für die Geschlechter der
Geschlechter für immer und für die Ewigkeit der Ewigkeit.
10 Amen.
[Breathing on the Und blase auf das Salböl dreimal. Vom Salböl soll der, welcher N’
oil] | [Anointment] unterweist, gesalbt werden gegen die Brust und seinem
ganzen Leib, indem er sagt:
Salböl der heiliger Salbung, gegen alles Werk, das widerstrebt,
15 und zur Einpflanzung in den schönen Ölbaum deiner Kirche:
und schaffe Segen. Und er soll antworten: Amen.
Wenn (es) ein Mann (ist), (soll er gesalbt werden) von einem,
der dient (= einem Diakonen) oder auch von einem, der
Priester ist; wenn (es) aber ein Weib (ist), von einer Gläubi-
20 gen, welche von jeher Jungfrau war.
[Rubric: Prayer] Gebet |||
[Rubrication 5: 5. Vater deines einzigen Sohnes Jesus Christus, † erinnere ihn U
Father of your only nicht an die Wurzel (oder: Wurzel des nicht sich Erinnerns) †,
Son] Befreier der Verkauften, es möge in keiner Hinsicht eine Spur
25 des ehemaligen (Wesens) derer bleiben, die sich ändern und
dir glauben: du gebietest, was durch dich die Wiedergeburt
machte, damit sie Kinder reiner Seelen seien, aber an deiner
Gnade lass sie Anteil haben. Präge ihnen das Bild des Lebendi-
gen ein durch deinen Sohn Jesus Christus, mit dem heiligen
30 Geiste für die Zukunft und in die Ewigkeit der Ewigkeit.
Amen. |||

DIFFERENT READINGS FROM THE TRANSLATION OF DUENSING 1946 | Ordnung der Gabe der Apostel.] 3 und
zur Pflanzung] Σ; zur Pflanzung DUENS. | eines schönen Ölbaumes] Σ; zu einem schönen Ölbaume
DUENS. 12 gesalbt werden gegen die Brust] Σ; † gesalbt werden † gegen die Brust und an seinen
Schultern DUENS. 14 Salböl der heiliger Salbung,] Σ; Ich salbe dich mit heiliger Salbung DUENS. 15 Kir-
che: und schaffe Segen.] Σ; Kirche. Und schaffe Segen DUENS. 21 Gebet] Σ; Gebet nach der Salbung
DUENS. 22 5.] Σ; om. DUENS. | Vater deines einzigen Sohnes] Σ; Vater, einziger Sohn DUENS. | † erinnere
ihn nicht an die Wurzel (oder: Wurzel des nicht sich Erinnerns) †,] Σ; Wurzel, † der nicht gedacht wird †
DUENS. 25 bleiben,] Σ; sein DUENS. | ändern] Σ; geändert haben DUENS. | und dir glauben: du gebietest,
was durch dich die Wiedergeburt machte, damit sie Kinder reiner Seelen seien, aber an deiner Gnade lass
sie Anteil haben.] Σ; und (zwar) in der Richtung auf dich zu in Wahrheit, der du gebietest, daß sie mit
Notwendigkeit durch dich reiner Seele, Kinder der Wiedergeburt werden, die an deiner † Gnade † Anteil
haben. DUENS. 29 durch deinen Sohn Jesus Christus,] Σ; durch deinen einzigen Sohn, durch den dir mit
ihm und DUENS. 30 Geiste] Σ; Geiste (ist) Preis und Macht jetzt und DUENS.
72 72 Alessandro
AlessandroBausi
Bausi

ወእምዝ፡ ይንሠአ፡ ካህን፡ ወያወርዶ፡ ውስተ፡ ዮርዳኖስ፡ ይጠመቅ፡


ቅድመ፡ ማይ፡ ቅዱስ። |||
∑43rb ጸሎተ፡ ማያት፡ ቅዳሴ፡ ማ| ያት፡ ዘዮርዳኖስ፡ ዘቱሡሕ፡ በመዓዛ። ||| H 32.11–33.25 = D
{፮} ቀዊሞ፡ ካህን፡ መንገሌ፡ ጽባሕ፡ ምስሌ፡ ዘይደሉ፡ አስኬማ፡ ወእ 90.9–94.14

ንዘ፡ ሥዩማን፡ በበ፡ መትሎሆሙ፡ ይቀውሙ፡ እንዘ፡ የስተታሉ፡ 5


ይበል፡ ቅድመ፡ ፈጺሞ፡ ዘልማድ፡ ጸሎተ። ፳፡ |||
ዘሀሎ፡ እግዚአ፡ ብሔር፡ እግዚእየ፡ ዘኵሎ፡ ትእኅዝ፡ አንተ፡ ገበ
ርከ፡ ሰማየ፡ ወምድር፡ ወባሕር፡ ወኵሎ፡ ዘውስቴቶን፡ አንተ፡ ገበ
ርኮ፡ ለሰብእ፡ በአርአያ፡ ዚኣከ፡ ወበአምሳለ፡ ወአንበርኮ፡ ውስቴ፡
ገነት፡ ይሕይው፡ ዘኢይመውት፡ ሕይወት፡ አለዝ፡ ተስሒቶ፡ በኃቤ፡ 10
ጸላኤ፡ ትዝምድነ፡ ሰይጣን፡ ለሞት፡ ኮነ፡ ምክንያት፡ ለዕሌ፡ ኵልነ፡
ኢትትሀየይ፡ እንከ፡ ዘዚኣከ፡ ኂሩት፡ አለ፡ አሐዱ፡ ወልድከ፡ እግዚ
እነ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ ፈኖከ፡ ውስተ፡ ዓለም፡ ወአኮ፡ ከመ፡ ይኰ
∑43va ንን፡ | ዓለም፡ አላ፡ ከመ፡ ይድኀን፡ ዓለም፡ ቦቱ፡ ውእቱ፡ እንከ፡
መጺኦ፡ አፍለሰ፡ ትውልድነ፡ ውስቴ፡ ዘእማይ፡ ወመንፈስ፡ ዳግም፡ 15
ልደት፡ በእንተዝ፡ እጼውዓከ፡ እግዚእየ፡ ገባሪ፡ ኵሉ። ዘቶሠሐ፡
ወደመረ፡ መዋቴ፡ ወዘኢይመውት፡ ዘሕያው፡ ሰብእ፡ እምክልኤ
ሆሙ፡ ገቢርከ፡ ዘተኀውሦ፡ ይሁብ፡ ለዘ፡ ይትገበር፡ ሥጋ፡ ወነፍስ፡
ዘአኅደረ። ሁከ፡ ዘማየ፡ ወምላእ፡ ዘቅዱስ፡ መንፈስ፡ ይኩን፡ ማየ፡
ወመንፈስ፡ ለዳግም፡ ልደት፡ ለእለ፡ ይጥመቁ፡ ቦቱ፡ ግብር፡ እግዚ 20
እየ፡ ደቂቅ፡ ወአዋልደ፡ ይኩኑ፡ ለቅዱስ፡ ስምከ። አንጽሖሙ፡ በስ
ምከ፡ ኅፀቦሙ፡ በማይ፡ አጥብብ፡ በመንፈስ፡ ቅዱስከ፡ በምጽአተ፡
ክርስቶስ፡ ምስሌ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡ ከመ፡ ይኩን፡ ለኵሉ፡ ለእሌ፡
∑43vb ይጥመቁ፡ ቦቱ፡ ኅፅበተ፡ ዳግም፡ ልደት፡ ለአንጽሖ፡ ኵሉ፡ | ኃጢ
አት። ወቅድመ፡ አስተደልዎሙ፡ ለዘ፡ ሀሎ፡ ለዕሌሆሙ፡ ይምጻእ፡ 25
ቅዱስ፡ መንፈስ፡ ከመ፡ በዘ፡ ልብስት፡ ዘኢይማስን፡ ይ<ት>ንሥኡ፡

VARIAE LECTIONES EX EDITIONE DUENSING 1946 | 1 ይንሠአ፡] Σ; ይነሥእ፡ DUENS. | ይጠመቅ፡] Σ; ያጥምቆ፡
DUENS. 2 ቅድመ፡ ማይ፡ ቅዱስ።] Σ; om. DUENS. 3 ጸሎተ፡ ማያት፡ ቅዳሴ፡ ማያት፡] Σ; ጸሎት፡ ዘቅዱስ፡
ማያት፡ DUENS. 4 {፮}] in marg. Σ; om. DUENS. | መንገሌ፡] Σ; መንገለ፡ DUENS. | ምስሌ፡] Σ; ምስለ፡
DUENS. 5 የስተታሉ፡] Σ; ያስተታሉ፡ DUENS. 6 ይበል፡] Σ; ይብል፡ DUENS. | ፳፡] Σ; ዕሥራ፡ DUENS.
7 እግዚአ፡ ብሔር፡] Σ; እግዚአብሔር፡ DUENS. 8 ወምድር፡] Σ; ወምድረ፡ DUENS. | ወባሕር፡] Σ; ወባሕረ፡
DUENS. | ዘውስቴቶን፡] Σ; ዘውስቴቶሙ፡ DUENS. 9 ወበአምሳለ፡] Σ; ወበአምሳሊከ፡ DUENS. | ውስቴ፡] Σ;
ውስተ፡ DUENS. 10 ሕይወት፡] Σ; ሕይወተ፡ DUENS. | አለዝ፡] pro አላዝ፡ Σ; አላዝ፡ DUENS. | በኃቤ፡] Σ;
በኀበ፡ DUENS. 11 ምክንያት፡] Σ; ምክንያተ፡ DUENS. | ለዕሌ፡] Σ; ላዕለ፡ DUENS. 12 ኢትትሀየይ፡] Σ;
ኢተሀየየ፡ DUENS. | እንከ፡] Σ; እንዘ፡ DUENS. | አለ፡] pro አላ፡ Σ; አላ፡ DUENS. 14 ዓለም፡1] Σ; ዓለመ፡
DUENS. | ዓለም፡2] Σ; ዓለመ፡ DUENS. 15 ትውልድነ፡] Σ; ትውልደነ፡ DUENS. | ውስቴ፡] Σ; ውስተ፡ DUENS.
16 በእንተዝ፡] Σ; ወበእንተዝ፡ DUENS. | ገባሪ፡] Σ; ገባሬ፡ DUENS. | ዘቶሠሐ፡] Σ; ዘቶስሐ፡ DUENS.
17 ሰብእ፡] Σ; ሰብአ፡ DUENS. 18 ገቢርከ፡] pro ገቢረከ፡ Σ; ገቢረከ፡ DUENS. | ለዘ፡ ይትገበር፡] Σ; ለዘይትገ
በር፡ DUENS. 19 ዘአኅደረ።] Σ; ዘአኅደርከ፡ DUENS. | ሁከ፡] Σ; ሁክ፡ DUENS. | ዘቅዱስ፡] Σ; ዘእምቅዱስ፡
DUENS. 20 ወመንፈስ፡] Σ; ወመንፈሰ፡ DUENS. | ይጥመቁ፡] pro ይጠመቁ፡ Σ; ይጠመቁ፡ DUENS. | ግብር፡]
Σ; ግበር፡ DUENS. 21 ደቂቅ፡] Σ; ደቂቀ፡ DUENS. | በስምከ፡] Σ; om. DUENS. 22 ኅፀቦሙ፡] Σ; ወኅፀቦሙ፡
DUENS. | አጥብብ፡] Σ; ወአጥብቦሙ፡ DUENS. | ቅዱስከ፡] Σ; ቅዱስ፡ DUENS. 23 ምስሌ፡] Σ; ምስለ፡
DUENS. | ለእሌ፡] Σ; ለእለ፡ DUENS. 24 ይጥመቁ፡] pro ይጠመቁ፡ Σ; ይጠመቁ፡ DUENS.
25 አስተደልዎሙ፡] Σ; አስተዳልዎሙ፡ DUENS. | ለዘ፡ ሀሎ፡] Σ; ለዘኀረየ፡ DUENS. 26 ቅዱስ፡] Σ; ቅዱሰ፡
DUENS. | ከመ፡ በዘ፡ ልብስት፡ ዘኢይማስን፡ ይ<ት>ንሥኡ፡ በትንሣኤ፡ ምዉታን።] ΣDUENS.; (vel: ከመ፡
ዘልብሰተ፡… ይንሥኡ፡…) add. DUENS. | በዘ፡] Σ; በዝ፡ DUENS. | ልብስት፡] Σ; ልብሰት፡ DUENS.
ይ<ት>ንሥኡ፡] fortasse pro ይትነሥኡ፡ coni.; ይንሥኡ፡ Σ; ይትነሥኡ፡ DUENS.
TheThe Baptismal
Baptismal Ritual
Ritual fromthe
from theAksumite
AksumiteCollection
Collection 73 73

[Descent into the Darauf soll der Priester nehmen und führt ihn hinunter zum
Jordan] Jordan, damit er getauft wird, vor dem heiligen Wasser. |||
[Rubric: Prayer of Gebet der Wasser, Heiligung der Wasser des Jordan, die (der) H
the waters] gemischt sind (ist) mit Wohlgeruch.
[Rubrication 6: Priest 6. Indem der Priester nach Osten zu steht mit geziemender
and clergy towards Gewandung und während die Kleriker nach ihrer Reihenfolge
east; usual prayer] dastehen, indem er sie folgen läßt, soll er sprechen, bevor er
das übliche Gebet 20 vollendet: |||
[Prayer] Seiender Gott, mein Herr, der du alles beherrschest, du hast
10 den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in
ihnen ist, gemacht, du hast den Menschen nach deinem Bilde
und deinem Gleichnis gemacht und hast ihn in das Paradies
gesetzt, daß er ein unsterbliches Leben lebe. Aber indem
dieser verführt wurde durch den Hasser unseres Geschlechtes,
15 den Satan, wurde er die Ursache zum Tode gegen uns alle.
Deine Güte hat jedoch ihn nicht vernachlässigt, sondern dein
einziger Sohn, unser Herr Jesus Christus – du hast ihn in die
Welt gesandt, aber nicht daß er die Welt richte, sondern daß
die Welt durch ihn gerettet wird. Indem er also kam, hat er
20 unser Geschlecht übergehen lassen in die zweite Geburt aus
Wasser und Geist. Deshalb rufe ich dich, mein Herr, den
Schöpfer von allem, an, der gemischt und verbunden hat das
Sterbliche und das, was nicht stirbt, indem du den lebenden
Menschen aus beiden machtest, der Bewegung gibt dem, was
25 gemacht ist als Fleisch und Seele, die du (darin) hast wohnen
lassen, bewege dieses Wasser und erfülle es mit dem, was vom
heiligen Geist (her ist), daß es Wasser und Geist für die
Wiedergeburt derer sei, die damit getauft werden. Mache,
mein Herr (oder: Es ist notwendig, mein Herr), daß sie
30 Kinder und Töchter deines heiligen Namens werden. Reinige
sie in deinem Name und wasche sie mit Wasser und mache sie
weise mit dem heiligen Geist durch das Kommen Christi mit
dem heiligen Geist, damit allen, die damit getauft werden, die
Waschung der Wiedergeburt zur Reinigung von aller Sünde
35 (zuteil) werde. Und bereite zuvor die, welche der heilige Geist
erwählt hat, daß er über sie komme, daß sie mit diesem unver-

DIFFERENT READINGS FROM THE TRANSLATION OF DUENSING 1946 | Ordnung der Gabe der Apostel.] 1 soll
der Priester nehmen] Σ; nimmt der Priester DUENS. 2 damit er getauft wird, vor dem heiligen Wasser.] Σ;
um ihn zu taufen DUENS. 3 Gebet der Wasser, Heiligung der Wasser] Σ; Gebet der heiligen Wasser
DUENS. 5 6.] Σ; om. DUENS. 7 soll er sprechen,] Σ; spricht er DUENS. 8 Gebet 20] Σ; Gebet des Esra (?)
DUENS. 18 sondern daß die Welt durch ihn gerettet wird.] Σ; sondern daß er die Welt durch ihn rette
DUENS. 28 Mache, mein Herr (oder: Es ist notwendig, mein Herr),] Σ; Mache, mein Herr, DUENS.
30 Reinige sie in deinem Name] Σ; Reinige sie DUENS.
74 74 Alessandro
AlessandroBausi
Bausi

በትንሣኤ፡ ምዉታን። ተስዒሮ፡ እምኔሆሙ፡ ኵሉ፡ እኩይ፡ መን


ፈስ፡ ወተሰዲዶ፡ በከመ፡ ቅዱስ፡ ዘኢይትሔሰው፡ ተስፋ፡ ለእግዚእ፡
ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ ዘቦቱ፡ ለከ፡ ምስሌሁ፡ ወምስሌ፡ ቅዱስ፡ መን
ፈስ፡ <ው>ዳሴ፡ ወስብሐት፡ ወእኂዝ፡ ወዕበይ፡ እምቅድመ፡ ዓለም፡
ወይእዜኒ፡ ወለትውልደ፡ ትወልድ፡ ወለዝሉፉ፡ ዘኢይትፌጸም፡ ለዓ 5
ለም፡ ዓለም፡ አሜን። |||
ወእምዝ፡ ይረድ፡ ካህን፡ ውስተ፡ ማየ፡ ዮርዳኖስ፡ እንዘ፡ ይኅእዞ፡
ርእሶ፡ ወይበሎ። |||
አ<ጠ>ምቀከ፡ በስመ፡ አብ፡ ወወልድ፡ ወቅዱስ፡ መንፈስ። |||
∑44ra ወበበ፡ አሐዱ፡ አስማ|ቲሆሙ፡ ለቅድስት፡ ሥላሴ፡ ይበል፡ ዘይጥ 10
መቅ፡ አሜን። |||
ወከመዝ፡ ዐሪጎ፡ ይትመጥዎ፡ ዘተሐበዮ፡ ይርክብ፡ እንከ፡ ዘይጥ
መቅ፡ ዐጌ፡ ንጹሕ፡ ከመ፡ በዘ፡ ማየ፡ ይትመዘመዝ፡ ይትዐቀብ፡
ፈድፋደ፡
ወለእመስ፡ ድዉይ፡ ዘይጠመቅ፡ ይቁም፡ ዕራቁ፡ ውስተ፡ ጽባሕ፡ 15
እንዘ፡ ይኔጽር፡ ወከመዘ፡ ይክዐው፡ ማየ፡ ዲበ፡ ርእሱ፡ እንዘ፡
ይብል፡ አ<ጠም>ቀከ፡ በስመ፡ አብ፡ ወወልድ፡ ወመንፈስ፡ ቅዱስ፡
ወበበ፡ አሐዱ፡ ስም፡ ቅዱስ፡ ሥላሴ፡ ምዕረ፡ እንዘ፡ ይክዑ። ወባዕ
ድሰ፡ ከማሁ፡ ለኵሉ፡
ወእምድኅሬ፡ ለብሰ፡ ጸሎተ፡ ይግበር፡ ሊቀ፡ ካህናት፡ ወእማአኮ፡ 20
ካህን፡ ቅድመ፡ እምቅብአተ፡ በለሳን፡ ዘተቀደሰ፡ ከመዝ። |||
፳፩፡ ባርኮ፡ አንብሮ፡ እደ፡ H 40.2-13 = D
∑44rb እምድኅሬ፡ ጥምቀት፡ በእንተ፡ ቅዱስ፡ መንፈ|ስ፡ ኤጲስቆጶስ፡ 116.10–118.3

ይበል፡ ወእማአኮ፡ ሥዩም፡ ቀሲስ።


እግዚአ፡ ብሔር፡ ዘለዝሉፉ፡ ዘኵሎ፡ ትኅእዝ፡ አቡሁ፡ ለእግዚእ፡ 25
ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ ዘዳግም፡ ወ<ለድ>ከ፡ ዘዚአከ፡ አግብርት፡ ወዚ
ኣከ፡ አእማት፡ እማይ፡ ወእመንፈስ፡ ዘኅፅበት፡ ዳግም፡ ልደት፡ ወጸ
ጎከ፡ ስርየተ፡ ኃጢአት። አንተ፡ ፈኑ፡ ላዕሌሆሙ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡

VARIAE LECTIONES EX EDITIONE DUENSING 1946 | 1 ምዉታን።] Σ; ምውታን፡ DUENS. | ተስዒሮ፡] Σ; ተስዕረ፡
DUENS. 2 ለእግዚእ፡] Σ; ዘእግዚእ፡ DUENS. 3 ወምስሌ፡] Σ; ወምስለ፡ DUENS. 4 <ው>ዳሴ፡ ወስብሐት፡]
coni.; ወዳሴ፡ ወስብሐት፡ Σ; ስብሐት፡ DUENS. 6 አሜን።] Σ; om. DUENS. 7 ይኅእዞ፡ ርእሶ፡] Σ; ርእሶ፡
ይእኅዝ፡ DUENS. 8 ወይበሎ።] Σ; ወይብሎ፡ DUENS. 9 አ<ጠ>ምቀከ፡] coni.; አጥምቀከ፡ Σ; ኣጠምቀከ፡
DUENS. | ወቅዱስ፡ መንፈስ።] Σ; ወመንፈስ፡ ቅዱስ፡ DUENS. 10 ይበል፡] Σ; ይብል፡ DUENS. | ዘይጥመቅ፡]
pro ይጠመቅ፡ Σ; ዘይጠመቅ፡ DUENS. 12 ወከመዝ፡] Σ; ወእምዝ፡ DUENS. | ይትመጥዎ፡] Σ; ይትመጠዎ፡
DUENS. | ይርክብ፡] Σ; ይረክብ፡ DUENS. | ዘይጥመቅ፡] pro ዘይጠመቅ፡ Σ; ዘተጠምቀ፡ DUENS. 13 ንጹሕ፡]
Σ; ንጹሐ፡ DUENS. | በዘ፡] Σ; በዝ፡ DUENS. | ማየ፡] Σ; ማይ፡ DUENS. | ይትመዘመዝ፡] Σ; ይትመዝመዝ፡
DUENS. | ይትዐቀብ፡] Σ; ወይትዐቀብ፡ DUENS. 15 ወለእመስ፡] Σ; ወእመሰ፡ DUENS. 16 ወከመዘ፡] Σ; ወከ
መዝ፡ DUENS. 17 አ<ጠም>ቀከ፡] coni.; አጥመቀከ፡ Σ; አጠምቀከ፡ DUENS. 18 ስም፡] Σ; ስመ፡ DUENS.
ወባዕድሰ፡] Σ; ወባዕደሰ፡ DUENS. 20 ወእምድኅሬ፡] Σ; ወእምድኅረ፡ DUENS. | ወእማአኮ፡] Σ; ወእመአኮ፡
DUENS. 21 እምቅብአተ፡] Σ; ቅብአተ፡ DUENS. 22 ፳፩፡] Σ; om. DUENS. | ባርኮ፡] ΣDUENS.; ጸሎተ፡
praem. DUENS. 23 እምድኅሬ፡ ጥምቀት፡ በእንተ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡ ኤጲስቆጶስ፡ ይበል፡ ወእማአኮ፡
ሥዩም፡ ቀሲስ።] Σ; ለእለ፡ ተጠምቁ፡ ቅድመ፡ እምቅብአተ፡ በለሳን፡ ዘተቀደሰ፡ ከመዝ፡ ይብል፡ ኤጲስ፡
ቆጶስ፡ ወእመሂ፡ ቀሲስ፡ ዘአጥመቀ፡ DUENS. 25 እግዚአ፡ ብሔር፡] Σ; እግዚአብሔር፡ DUENS.
ዘለዝሉፉ፡] Σ; ዘለዓለም፡ DUENS. | አቡሁ፡] Σ; አብ፡ DUENS. 26 ወ<ለድ>ከ፡] coni.; ወልድከ፡ Σ; ወለድከ፡
DUENS. | አግብርት፡] Σ; አግብርተ፡ DUENS. | ወዚኣከ፡] Σ; ወዘዚአከ፡ DUENS. 27 አእማት፡] Σ; አእማተ፡
DUENS. | ዘኅፅበት፡] Σ; በኅፅበት፡ DUENS. | ዳግም፡] Σ; ዘዳግም፡ DUENS. | ወጸጎከ፡] Σ; ዘጸገውኮሙ፡ DUENS.
28 አንተ፡] Σ; እምኀቤከ፡ DUENS. | ቅዱስ፡] Σ; ቅዱሰ፡ DUENS. | መንፈስ፡] Σ; መንፈሰ፡ DUENS.
TheThe
Baptismal Ritual
Baptismal from
Ritual fromthe
theAksumite
AksumiteCollection
Collection 75 75

hänglichen Gewande auferstehen in der Auferstehung der


Toten. Es ist von ihnen jeder böse Geist entfernt und (zwar),
indem er vertrieben ist gemäß der heiligen, nicht trügenden
Hoffnung des Herrn Jesu Christi, durch den dir mit ihm und
5 mit dem heiligen Geiste (ist) Lob, Preis, Macht und Größe vor
der Ewigkeit und jetzt und für die Geschlechter der
Geschlechter und für die Zukunft, die nicht vollendet wird in
der Ewigkeit der Ewigkeit. |||
[Descent of the Darauf soll der Priester in das Wasser des Jordan hinabsteigen, J (not
priest with the indem er sein Haupt ergreift und er soll zu ihm sagen: ||| in
baptizand in the Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und des Salles)
Jordan] heiligen Geistes. |||
[Ego te baptizo] Und bei jedem einzelnen der Namen der heiligen Dreieinig-
[Thrice formula] keit soll der sagen, welcher getauft wird: Amen. |||
[Emergence of the Und indem er dann heraufsteigt, soll ihn der, welcher sich für
baptizand] ihn verbürgt hat, in Empfang nehmen. Der, welcher getauft
ist, soll nun ein reines Linnen finden, damit mit diesem das
Wasser abgetrocknet werden soll und er (so) sehr gehütet
wird.
[The weak baptizand] Wenn es aber ein Kranker ist, der getauft wird, so soll er nackt
dastehen, indem er nach Osten blickt, und also soll er Wasser
auf sein Haupt gießen, indem er sagt: Ich taufe dich im
Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes,
und indem er bei jedem einzelnen Namen der heiligen
25 Dreieinigkeit einmal ausgießt und das andere (Mal) ebenso
für jeden.
[Prayer of the chief Und nachdem er nun wieder bekleidet ist, soll der Oberpries- J’
priest or priest ter oder auch der Priester ein Gebet tun vor der Salbung mit
before the anoint- Balsam(öl), das also geweiht ist.
ment with balsam] 21. Segnen der Handauflegung W
[Rubrication 21: Nach der Taufe, über den heiligen Geist sage der Bischof oder
Blessing of the auch der geordnete Presbyter:
imposition of hands] Ewiger Gott, der du alles beherrschest, Vater des Herrn Jesu
[Prayer of the Holy Christi, der du deine Knechte und deine Mägde wiedergebo-
Spirit] ren hast aus Wasser und aus Geist durch das Bad der Wieder-
[Prayer] geburt, der du gnädig gewährt hast Vergebung der Sünde,

DIFFERENT READINGS FROM THE TRANSLATION OF DUENSING 1946 | Ordnung der Gabe der Apostel.] 1 in
der Auferstehung der Toten.] in der Auferstehung der Toten (oder: dieses unvergängliche Gewand
erhalten in der Auferstehung der Toten). DUENS. 5 Lob, Preis, Macht] Σ; Preis und Macht DUENS.
10 und er soll zu ihm sagen:] Σ; und zu ihm sagt DUENS. 14 soll der sagen,] Σ; sagt der, DUENS. 17 soll
nun ein reines Linnen finden,] Σ; findet nun ein reines Linnen DUENS. 30 21.] Σ; om. DUENS. | Segnen]
Σ; Gebet des Segnens DUENS. 31 Nach der Taufe, über den heiligen Geist sage der Bischof oder auch
der geordnete Presbyter:] Σ; für die, welche getauft sind, vor der Salbung mit Balsam, der also geweiht ist.
Es sagt der Bischof oder auch der Presbyter, der getauft hat: DUENS. 36 du] Σ; du ihnen DUENS.
76 76 Alessandro
AlessandroBausi
Bausi

ናዛዜ። ከመ፡ ብከ፡ አሰፈወ፡ አሐዱ፡ ወልድከ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡


ዳግም፡ ተወሊዶሙ፡ እማይ፡ ወእመንፈስ፡ ከመ፡ በዝ፡ ይክፈሎሙ፡
ይባኡ፡ ውስተ፡ ዘሰማያት፡ መንግሥት፡ በከመ፡ ቅዱስ፡ ዘኢይት
ሔሶ፡ ተስፋ፡ በስሙ፡ ወበኀይሉ፡ ለእግዚእ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡
ዘቦቱ፡ ለከ፡ ምስሌሁ፡ ወምስለ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡ <ው>ዳሴ፡ ወስብ 5
∑44va ሐት፡ ወእኂዘ፡ እምቅድመ፡ ዓለም፡ ወይእዜኒ፡ ወለ|ትውልደ፡ ትው
ልድ፡ ወለዝሉፉ፡ ለዓለም፡ ዓለም፡ አሜን። |||
ቅብአተ፡ ዘበለሳን፡ ቅዳሴ፡ ለእለ፡ ይጠመቁ፡ H 36.23–37.22 = D
ያወሥእ፡ ኤጲስቆጶስ፡ ከመዝ፡ ውስተ፡ አኰቴት፡ እምድኅረ፡ አስተ 106.1–108.10

ዳለውዎ፡ ባሕቲቶሙ፡ ኤጲስቆጶሳት፡ ወቀሳውስት፡ ወዝያቆናት፡ 10


እንዘ፡ ሀለዉ፡ ሊቀ፡ ካህናት፡ ይቄድስ፡ እንዘ፡ ይብል።=
እግዚአ፡ ብሔር፡ ምስሌ፡ ኵልክሙ።
ዘሀሎ፡ ይበል፡ ወምስሌ፡ መንፈስከ።
ኤጲስቆጶስ፡ አልዕሉ፡ ልብክሙ።
እሌ፡ ሀለዉ፡ ብነ፡ ኃቤ፡ እግዚአ፡ ብሔር። 15
ናአኵቶ፡ ለእግዚአ፡ ብሔር።
እሌ፡ ሀለዉ፡ ርቱዕ፡ ወጽድቅ። |||
ወእምዝ፡ ነሥኦ፡ ሊቀ፡ ካህናት፡ ዘሎቱ፡ ባሕቲቱ፡ ይከውን፡
ቀድሶ፡ በለሳነ፡ ቅብአተ፡ ቀዊሞ፡ በጽድቅ፡ ያዕርግ፡ ጸሎተ፡ ወይግ
ባር፡ ጽዋዔ፡ ዘምጽአተ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡ ከመዝ። 20
∑44vb ርቱዕ፡ ውእቱ፡ ወጽድቅ፡ | ኪያከ፡ ንሰብሕ፡ ኪያከ፡ ንወድስ፡ ለከ፡
ንትአመን፡ ወናአኵተከ፡ በኵሉ፡ ዘገበርከ፡ ምስሌነ፡ በረከታተ፡
ወኵሎ፡ በቍዔትከ፡ እስመ፡ አንተ፡ ዘይትሕጐለ፡ ዓለም፡ አድኀ
ንከ፡ ፈኒወከ፡ አሐደ፡ ወልድከ፡ እግዚእነ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ አኮ፡
ከመ፡ ይኰንን፡ ዓለም፡ ደእሙ፡ ከመ፡ ይድኀን፡ ዓለም፡ ቦቱ። 25
ወንክሀል፡ ዝርወታቲነ፡ ንትጋባእ፡ ወናአምርከ፡ ዘባሕቲትከ፡ አማን፡
እግዚእ፡ ዘፈኖከ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ እግዚእ፡ ዘቦቱ፡ ለከ፡ ናቀ
ርብ፡ ዘንተ፡ በለሳነ፡ ዘወሀብከነ፡ ለፈውስ፡ ወለውስቴ፡ ባዕድ፡

1946 | 1 ብከ፡ አሰፈወ፡ አሐዱ፡ ወልድከ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡


VARIAE LECTIONES EX EDITIONE DUENSING
ዳግም፡ ተወሊዶሙ፡ እማይ፡ ወእመንፈስ፡ ከመ፡] Σ; om. DUENS. 2 በዝ፡] Σ; በእንተዝ፡ DUENS.
3 ዘኢይትሔሶ፡] Σ; ዘኢይትኄሰው፡ DUENS. 4 በስሙ፡ ወበኀይሉ፡] Σ; om. DUENS. | ለእግዚእ፡] Σ; ለእግዚ
እነ፡ ወመድኀኒነ፡ DUENS. 5 <ው>ዳሴ፡ ወስብሐት፡] ወዳሴ፡ ወስብሐት፡ coni.; ወዳሴ፡ ወስብሐት፡ Σ;
ስብሐት፡ ወክብር፡ DUENS. 6 ወእኂዘ፡] Σ; ወእኂዝ፡ DUENS. | እምቅድመ፡ ዓለም፡ ወይእዜኒ፡
ወለትውልደ፡ ትውልድ፡ ወለዝሉፉ፡] Σ; ለዝሉፉ፡ DUENS. 7 ለዓለም፡] Σ; ለዓለመ፡ DUENS. 8 ዘበለሳን፡] Σ;
በለሳን፡ DUENS. 9 አስተዳለውዎ፡] Σ; አስተዳልዎ፡ DUENS. 10 ኤጲስቆጶሳት፡] Σ; ኤጲስ፡ ቆጶሳት፡
DUENS. | ወዝያቆናት፡] Σ; ወዲያቆናት፡ DUENS. 11 ሀለዉ፡] Σ; ሀለወ፡ DUENS. 12 እግዚአ፡ ብሔር፡] Σ;
እግዚአብሔር፡ DUENS. | ምስሌ፡] Σ; ምስለ፡ DUENS. 13 ይበል፡] Σ; ይብል፡ DUENS. | ወምስሌ፡] Σ; ወም
ስለ፡ DUENS. 14 ኤጲስቆጶስ፡] Σ; ኤጲስ፡ ቆጶስ፡ DUENS. | ልብክሙ።] Σ; አልባቢክሙ፡ DUENS.
15 እሌ፡] Σ; እለ፡ DUENS. | ኃቤ፡] Σ; ኀበ፡ DUENS. | እግዚአ፡ ብሔር።] Σ; እግዚአብሔር፡ DUENS.
16 ናአኵቶ፡] ΣDUENS.; ኤጲስ፡ ቆጶስ፡ praem. DUENS. | ለእግዚአ፡ ብሔር።] Σ; ለእግዚአብሔር፡ DUENS.
17 እሌ፡] Σ; እለ፡ DUENS. 18 ነሥኦ፡] Σ; ነሢኦ፡ DUENS. | ባሕቲቱ፡] Σ; ለባሕቲቱ፡ DUENS. 19 በለሳነ፡] Σ;
በለሳን፡ DUENS. | ወይግባር፡] pro ይግበር፡ Σ; ወይግበር፡ DUENS. 20 ቅዱስ፡ መንፈስ፡] Σ; መንፈስ፡
ቅዱስ፡ DUENS. 23 በቍዔትከ፡] Σ; በቍዔተከ፡ DUENS. | ዘይትሕጐለ፡] Σ; ዘይትሐጐል፡ DUENS. | ዓለም፡]
Σ; ዓለመ፡ DUENS. 24 ወልድከ፡] Σ; ወልደከ፡ DUENS. 25 ዓለም፡1] Σ; ዓለመ፡ DUENS. | ደእሙ፡] Σ;
ዳእሙ፡ DUENS. | ከመ፡2] Σ; om. DUENS. | ይድኀን፡] Σ; ያድኅን፡ DUENS. | ዓለም፡2] Σ; ዓለመ፡ DUENS.
26 ወንክሀል፡] Σ; ወንድኀን፡ DUENS. | ወናአምርከ፡] Σ; ወናእምርከ፡ DUENS. 27 ናቀርብ፡] Σ; ናቄርብ፡
DUENS. 28 ዘንተ፡] Σ; ዘንት፡ DUENS. | ወለውስቴ፡] Σ; ወለውስተ፡ DUENS.
TheThe
Baptismal Ritualfrom
Ritual
Baptismal fromthe
the Aksumite
Aksumite Collection
Collection 77 77

sende von dir her über sie den heiligen Geist, den Tröster, wie
durch dich, dein einzelner Sohn Jesus Christus versprach,
indem sie neu geboren aus Wasser und aus Geist waren, damit
er ihnen dadurch zuerteile, daß sie eingehen in das Reich der
5 Himmel gemäß der heiligen nicht trügenden Hoffnung im
Namen und in der Kraft des Herrn Jesu Christi, durch den dir
mit ihm und mit dem heiligen Geist (ist) Lob und Preis und
Macht vor der Ewigkeit und jetzt und für die Geschlechter der
Geschlechter für die Zukunft für die Ewigkeit der Ewigkeit.
10 Amen.
[Rubric: Anointment Balsamsalbung, Messe für die, welche getauft werden P
of balsam, consecra- Es hebt der Bischof in der Danksagung (Eucharistie) also an
tion of those who are nachdem gesondert Bischöfe und Presbyter und Diakonen sie
baptised] vorbereitet haben. Indem sie da sind, hält ein Hoherpriester
[Action of grace] die Messe, in dem er sagt:
Der Herr (sei) mit euch allen.
Wer anwesend ist, sage er: Mit deinem Geist.
Der Bischof: Erhebt eure Herzen!
Die anwesend sind: Wir haben sie bei Gott.
20 Wir danken Gott.
Die anwesend sind: Recht und gerecht. |||
[Rubric: Consecra- Und nachdem darauf der Hohepriester, dem es allein
tion of the balsam zukommt, den Balsam zu weihen, die Salbung genommen hat,
and invocation] soll er stehend in rechter Weise aufsteigen lassen das Gebet
25 und soll die Anrufung um das Kommen des heiligen Geistes
also bewirken:
[Prayer] Recht ist es und gerecht, daß wir dich preisen, dich loben, dir
bekennen und dir danken für alle Segnungen, die du mit uns
vorgenommen hast, und all deine Wohltat; denn du hast die
30 Welt, welche zugrunde ging, gerettet, indem du deinen
einzigen Sohn, unsern Herrn Jesus Christus, sandtest, nicht
damit er die Welt richte, sondern die Welt durch ihn gerettet
wird und wir, die Zerstreuten, gesammelt werden können und

DIFFERENT READINGS FROM THE TRANSLATION OF DUENSING 1946 | Ordnung der Gabe der Apostel.] 1 wie
durch dich, dein einzelner Sohn Jesus Christus versprach, indem sie neu geboren aus Wasser und aus
Geist waren,] Σ; om. DUENS. 5 im Namen und in der Kraft] Σ; om. DUENS. 6 des Herrn] Σ; unseres
Herrn und Heilandes DUENS. 7 Lob und Preis] Σ; Preis und Ehre DUENS. 8 vor der Ewigkeit und jetzt
und für die Geschlechter der Geschlechter] Σ; om. DUENS. 13 nachdem gesondert Bischöfe und Presby-
ter und Diakonen sie vorbereitet haben. Indem sie da sind, hält ein Hoherpriester die Messe, in dem er
sagt:] Σ; nach der gesonderten Bereitung der Bischöfe und Presbyter und Diakonen. Während ein Hoher-
priester da ist, hält er die Messe, indem er sagt: DUENS. 17 sage er:] Σ; sagt: DUENS. 20 Wir danken
Gott.] Σ; Der Bischof: Wir danken Gott. DUENS. 22 Und nachdem darauf der Hohepriester, dem es allein
zukommt, den Balsam zu weihen, die Salbung genommen hat,] Σ; Und indem darauf der Hohepriester,
dem es allein zukommt, den Balsam zu weihen, die Salbung nimmt, DUENS. 32 sondern die Welt durch
ihn gerettet wird und wir, die Zerstreuten, gesammelt werden können] Σ; sondern die Welt durch ihn (=
durch sich) rette und wir gerettet werden (und) wir, die Zerstreuten, gesammelt werden DUENS.
78 78 Alessandro
AlessandroBausi
Bausi

ጽሁቅ፡ መፍቅደ፡ ከመ፡ ትፍቅድ፡ ትፈኑ፡ ቅዱስከ፡ መንፈስ፡


ዲቤሁ። በእግዚእ፡ ወመድኅንነ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ ወይኩን፡ ቅብ
አተ፡ ቅድ<ሳ>ት፡ ወመዕተብ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡ ለእሌ፡ ይነሥኡ፡
∑45ra ኅፅበተ፡ ዘዳግም፡ ልደት፡ ለዘ፡ ተ|ውሀቦሙ፡ | ቤዛ፡ ሞገስ፡ ጽኑዕ፡
ሎሙ፡ ይትዐቀብ፡ በመዕተብ፡ ቅብአት፡ ወኅፅበተ፡ ከዊኖሙ፡ ለቅ 5
ዱስ፡ መንፈስ፡ መሐፍደ፡ ይሰመዩ፡ ግበር፡ በስሙ፡ ለእግዚእ፡
መድኅንነ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ ዘቦቱ፡ ለከ፡ ወምስሌሁ፡ ወምስሌ፡
ቅዱስ፡ መንፈስ፡ <ው>ዳሴ፡ ወስብሐት፡ ወእኂዘ፡ እምቅድመ፡
ዓለም፡ ወይእዜኒ፡ ወዘልፍኒ፡ ወለዓለም፡ ዓለም፡ አሜን። |||
ንፋኅ፡ ስሉስ፡ ወእምዘ፡ ቀብኦሙ፡ እምቅዱስ፡ በለሳን፡ ውስተ፡ H 40.13–42.19 = D
ፍጽመ፡ ወእንግድዓ፡ እንዘ፡ ትብል፡ ለለ፡ አሐዱ፡ 118.3–126.2 || (cf. incipit
H 37.22-27 = D 108.11-16)
ቅብአተ፡ ቅድሳት፡ ወማዕተብ፡ ጸጋ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡
ወዘይትቀበእ፡ ይበል፡ አሜን፡
ለእመ፡ ቀሲስ፡ ውእቱ፡ ዘያጠምቅ፡ እምኀበ፡ ኤጲስቆጶስ፡ ይንሥእ፡
በለሳነ፡ ወይቅብኦሙ፡ እምድኅረ፡ ለብሱ፡ ወእምዝ፡ መትሎ፡ ጰረስ 15
∑45rb ፍራ። (fin. incipit) ||| |
ቅብአ፡ ዘይገብር፡ ሊቀ፡ ካህናት፡ ለእሌ፡ ይነሥኡ፡ ኅፅበተ፡ ወመ
እመናን፡ ድዉያን። |||
{፱} እግዚአ፡ ብሔር፡ እግዚእየ፡ ዘኵሎ፡ ትእኅዝ፡ አቡሁ፡ ለእግ
ዚእ፡ መድኅንነ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ ስፋሕ፡ እዴከ፡ ዘኢያስተርኢ፡ 20
ውስተ፡ ፍሬ፡ ዘይት፡ ዝንቱ፡ ዘቦቱ፡ ቀበአከ፡ ካህናት፡ ወነቢያት፡
ወአኃየልከ፡ በዘ፡ ዚኣከ፡ እድ፡ ከመ፡ ይኩን፡ ወእለሂ፡ እምውስ
ቴቱ፡ ይቅብኡ፡ ለፈውስ፡ ወበ<ቍ>ዔት፡ ለኵሉ፡ ደዌ፡ ወለኵሉ፡
ሕማም፡ ወስዓር፡ ኵሎ፡ ዘይትቃረን፡ ግብር፡ ቅብአት፡ ዘዚኣከ፡
ሞገስ፡ ለኅድረት፡ ለዘ፡ ተውህበ፡ ሎሙ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ። በስሙ፡ 25
ወበኃይሉ፡ ለእግዚእ፡ ኢየሱስ፡ ክርስቶስ፡ ዘቦቱ፡ ለከ፡ ምስሌሁ፡

VARIAE LECTIONES EX EDITIONE DUENSING 1946 | 1 ጽሁቅ፡] Σ; ጽሁቀ፡ DUENS. | ቅዱስከ፡] Σ; ቅዱሰ፡
DUENS. | መንፈስ፡] Σ; መንፈሰ፡ DUENS. 2 በእግዚእ፡] Σ; በእግዚእነ፡ DUENS. | ወመድኅንነ፡] Σ; ወመድኀ
ኒነ፡ DUENS. 3 ቅድ<ሳ>ት፡] coni.; ቅድስት፡ Σ; ቅድሳት፡ DUENS. | ወመዕተብ፡] Σ; ወማዕተበ፡ DUENS.
ለእሌ፡] Σ; ለእለ፡ DUENS. 4 ለዘ፡ ተውሀቦሙ፡] Σ; ለዘተውህበ፡ DUENS. | ሞገስ፡] Σ; ወሞገስ፡ DUENS.
5 ይትዐቀብ፡] Σ; ይትዐ<ተ>ብ፡ coni; ይትዐተብ፡ DUENS. | በመዕተብ፡] Σ; በማዕተበ፡ DUENS. 6 መሐፍደ፡]
Σ; ማኅፈድ፡ DUENS. | ግበር፡] ΣDUENS.; fortasse ግ<ብ>ር፡ coniciendum | ለእግዚእ፡] Σ; ለእግዚእነ፡
DUENS. 7 መድኅንነ፡] Σ; ወመድኀኒነ፡ DUENS. | ወምስሌሁ፡] Σ; ምስሌሁ፡ DUENS. | ወምስሌ፡] Σ; ወምስለ፡
DUENS. 8 <ው>ዳሴ፡ ወስብሐት፡] coni.; ወዳሴ፡ ወስብሐት፡ Σ; ውዳሴ፡ ስብሐት፡ DUENS. 9 ወዘልፍኒ፡]
Σ; ወዘልፈኒ፡ DUENS. | ወለዓለም፡] Σ; ወለዓለመ፡ DUENS. 10 ስሉስ፡] Σ; ሥልሰ፡ DUENS. | ወእምዘ፡] Σ; ወእ
ምዝ፡ DUENS. | ቀብኦሙ፡] Σ; ቅብኦሙ፡ DUENS. 11 ፍጽመ፡] Σ; ፍጽም፡ DUENS. 12 ወማዕተብ፡] Σ;
ወማዕተበ፡ DUENS. 13 ወዘይትቀበእ፡] Σ; ወይትዐተብ፡ DUENS. | ይበል፡] Σ; ይብል፡ DUENS.
14 ኤጲስቆጶስ፡] Σ; ኤጲስ፡ ቆጶስ፡ DUENS. | ይንሥእ፡] Σ; ይንሣእ፡ DUENS. 15 ጰረስፍራ።] Σ; ጵርስፎራ፡
DUENS. 17 ቅብአ፡] Σ; ቅብእ፡ DUENS. | ለእሌ፡] Σ; ለእለ፡ DUENS. | ወመእመናን፡] Σ; ወለምእመናን፡
DUENS. 19 {፱}] in marg. Σ; om. DUENS. | እግዚአ፡ ብሔር፡] Σ; እግዚአብሔር፡ DUENS. | ለእግዚእ፡] Σ; ለእ
ግዚእነ፡ DUENS. 20 መድኅንነ፡] Σ; ወመድኀኒነ፡ DUENS. 21 ቀበአከ፡] Σ; ቀባእከ፡ DUENS. | ካህናት፡] Σ;
ካህናተ፡ DUENS. | ወነቢያት፡] Σ; ወነቢያተ፡ DUENS. 22 ወአኃየልከ፡] Σ; ወአኀይል፡ DUENS. | በዘ፡ ዚኣከ፡]
Σ; በዘዚአከ፡ DUENS. | ወእለሂ፡] Σ; ለእለሂ፡ DUENS. 23 ይቅብኡ፡] fortasse pro ይትቅብኡ፡ Σ; ይትቀ
ብኡ፡ DUENS. | ወበ<ቍ>ዔት፡] coni.; ወበቅዔት፡ Σ; ወለበቍዔት፡ DUENS. 24 ወስዓር፡] Σ; ወሰዐር፡
DUENS. | ግብር፡] Σ; ግበር፡ DUENS. | ቅብአት፡] Σ; ቅብአተ፡ DUENS. 25 ለኅድረት፡] Σ; ለሕድገት፡
DUENS. | ለዘ፡ ተውህበ፡] Σ; ለዘተውህበ፡ DUENS. 26 ለእግዚእ፡] Σ; ለእግዚእነ፡ DUENS.
TheThe Baptismal
Baptismal Ritual
Ritual fromthe
from theAksumite
AksumiteCollection
Collection 79 79

wir dich erkennen, der du allein wahrer Herr bist, der du


gesandt hast Jesus Christus, den Herrn, durch den wir dir
darbringen diesen Balsam, den du uns gegeben hast zur
Arznei und zu anderm (Zweck) als erwünschtes Bedürfnis,
5 daß du senden wolltest deinen heiligen Geist darauf durch
den Herrn und unsern Heiland Jesus Christus, daß er werde
eine Salbung der Heiligung und ein Siegel des heiligen
Geistes denen, welche das Bad der Wiedergeburt empfangen,
denen es gegeben wird, dass starke Befreiung der Gnade
10 ihnen geschützt wird, nachdem sie, durch das Siegel der
Salbung und des Bades, eine Turm des heiligen Geistes gewor-
den sind. Mache (oder: es ist notwendig), daß sie durch den
Namen des Herrn und unsers Heilandes Jesu Christi genannt
werden, durch den dir mit ihm und mit dem heiligen Geiste
15 Lob, Preis und Macht (ist) vor der Ewigkeit sowohl jetzt und
für immer und für die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen. |||
[Rubric: Breathing Blase dreimal und dann salbe sie (mit etwas) vom heiligen W’
and anointment] Balsam an Stirn und Brust, indem du sagst zu jedem einzel-
nen:
20 Salbung der Heiligung und Siegel der Gnade des heiligen
Geistes.
Und der gesalbt wird, soll er sagen: Amen.
Wenn es ein Presbyter ist, der tauft, soll er den Balsam vom
Bischof nehmen und soll sie salben, nachdem sie (die Gewän-
25 der) angelegt haben. Und darauf die Folge der Prosphora.
[Rubric: Unction for Salböl, das herstellt der Hohepriester für die, welche das Bad
those who receive empfangen, und für kranke Gläubige:
the washing and for 9. Gott, mein Herr, der du alles beherrschest, Vater des Herrn X
the sick und unseres Heilandes Jesu Christi, strecke deine unsichtbare
[Rubrication 9: Hand aus über die Frucht dieses Ölbaumes, womit du gesalbt
Prayer] hast Priester und Propheten, und wirksam durch deine Hand
gemacht hast, daß auch (für) die, welche davon gesalbt
werden, sei zur Heilung und zum Nutzen für jede Krankheit
und für jeden Schmerz und entferne alles, was widerstrebt.

DIFFERENT READINGS FROM THE TRANSLATION OF DUENSING 1946 | Ordnung der Gabe der Apostel.]
5 deinen] Σ; den DUENS. 6 den Herrn] Σ; unsern Herrn DUENS. 9 denen es gegeben wird, dass starke
Befreiung der Gnade ihnen geschützt wird, nachdem sie, durch das Siegel der Salbung und des Bades,
eine Turm des heiligen Geistes geworden sind. Mache (oder: es ist notwendig), daß sie durch den Namen
des Herrn und unsers Heilandes Jesu Christi genannt werden,] Σ; denen es (oder: das ihnen) gegeben
wird, als Befreiung, und starke Gnade möge ihnen versiegelt werden durch das Siegel der Salbung und
das Bad ihres Wesens (?). Mache, daß sie ein Tempel des heiligen Geistes genannt werden durch den
Namen unsers Herrn und Heilandes Jesu Christi DUENS. 22 Und der gesalbt wird, soll er sagen:] Σ; Und
der versiegelt wird, sagt DUENS. 28 9.] Σ; om. DUENS. | des Herrn] Σ; unseres Herrn DUENS. 31 und
wirksam durch deine Hand gemacht hast, daß auch (für) die, welche davon gesalbt werden,] Σ; und
mache (sie) wirksam durch deine Hand, daß sie für die, welche davon gesalbt werden, DUENS.
80 80 Alessandro
AlessandroBausi
Bausi

ወ<ም>ስሌ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡ ስብሓት፡ ወእኂዝ፡ እምቅድሜ፡


∑45va ዓለም፡ ወይእዜኒ፡ ወዘልፍኒ፡ ወለዓለ|ም፡ ዓለም፡ አሜን። |||
ወንፍኆ፡ ፫፡ |||
ቅድመ፡ እንከ፡ እምጰሮስፍራ፡ እምድኅሬ፡ ፃአተ፡ ንኡሰ፡ ክርስቲ
ያን፡ ይኩን፡ ጸሎተ፡ ፫፡ አሐቲ፡ በእንተ፡ ሰላም። ወአሐቲ፡ በእ 5
ንተ፡ ማኅበር፡ ወአሐቲ፡ በእንተ፡ ጳጳስ። |||
ወእምዘ፡ ዝያቆን፡ በዐቢይ፡ ቃል፡
ወኢመኑሂ፡ እምንኡስ፡ ክርስቲያን፡ ዝየ፡ ውስጥ፡
ካዕበ፡ ኀዋኅወ፡ ንፍቀ፡ ዝያቆናት፡ አቅርቡ፡ ዝያቆናተ።
ወ<ካ>ዕበ፡ ይብል፡ እሌ፡ ኢትቀርቡ፡ ፃኡ፡ 10
እምዘ፡ ካዕበ፡ ዝያቆን፡ ለሕዝብ፡ ተአምኁ፡ በበይናቲክሙ፡
ወአሜ፡ ይነሥኡ፡ ዘባሕቲቶ፡ ይብል፡ ሊቀ፡ ዝያቆናት። |||
ኀዋኅወ፡ ንፍቃ፡ ዝያቆናት፡ አቅርቡ፡ ዝያቆናት፡
ዝእንከ፡ በዘ፡ ከብካብ፡ ይትብሀል፡ በጸሎተ፡ መኅበር፡ ወለእመስ፡
ጥምቀተ፡ ይሁብ፡ ኤጲስቆጶስ፡ ወእመሂ፡ ሥዩም፡ አልቦ፡ ዝንቱ፡ 15
∑45vb ዘይትነገ<ር>፡ | ወኢንኡስ፡ ክርስቲያን፡ ይትኃበሩ፡ ወአልቦ፡ ወኢመ
ነሂ፡ ዘኢይቀርብ። |||
በዕለተ፡ እንተ፡ ባሕቲታ፡ አሜ፡ ይነሥኡ፡ እምድኅረ፡ ጰሮስፎራ፡
ይቀርብ፡ ጸዋዐ፡ ሐሊብ፡ ወመዐር፡ ምስለ፡ ኅብስት፡ ወጽዋዐ፡
ወይን፡ ወኅቡረ፡ ይትባረክ፡ ወእሌ፡ ይነሥኡ፡ ባሕቲቶሙ፡ ቅድመ፡ 20
እምውስቴቱ፡ ይንሥኡ፡ ወእምዝ፡ ካልአ። |||
አኵቴተ፡ ሐሊብ፡ ወመዐር፡
ናአኵት፡ እግዚአ፡ ብሔር፡ ዘኵሎ፡ ትእኅዝ፡ አበ፡ መንፈስነ፡ ዘዳ
ግም፡ ኪያነ፡ ወለድከ፡ በማይ፡ ወበመንፈስ፡ በክርስቶስ፡ ኢየሱስ፡
እግዚእነ፡ ዘወሀብከ፡ ያርትዕ፡ ለቅዱስ፡ ኅፅብት፡ ለስርየተ፡ ኀጣ 25
ውእ። |||

VARIAE LECTIONES EX EDITIONE DUENSING 1946 | 1 ወ<ም>ስሌ፡] coni.; ወመስሌ፡ Σ; ወምስለ፡ DUENS.
እምቅድሜ፡] Σ; ወእምቅድመ፡ DUENS. 2 ወዘልፍኒ፡] Σ; ወዘልፈኒ፡ DUENS. | ወለዓለም፡] Σ; ወለዓለመ፡
DUENS. 3 ወንፍኆ፡] Σ; ወንፋሕ፡ DUENS. | ፫፡] Σ; ሥልሰ፡ DUENS. 4 እምጰሮስፍራ፡] Σ; እምጵርስፎራ፡
DUENS. | እምድኅሬ፡] Σ; እምድኅረ፡ DUENS. | ፃአተ፡] Σ; ፀአተ፡ DUENS. 5 ፫፡] Σ; ሠለስቱ፡ በሠለስቱ፡
DUENS. | አሐቲ፡] Σ; om. DUENS. | ወአሐቲ፡] Σ; ፩ DUENS. 6 ወአሐቲ፡] Σ; ፩ DUENS. | ጳጳስ።] ΣDUENS.;
add. ፩፡ DUENS. 7 ወእምዘ፡] Σ; ወእምዝ፡ DUENS.; ይብል፡ add. DUENS. | ዝያቆን፡] Σ; ዲያቆን፡ DUENS.
8 እምንኡስ፡] Σ; እምንኡሰ፡ DUENS. | ውስጥ፡] Σ; ውስጠ፡ DUENS. 9 ዝያቆናት፡] Σ; ዲያቆናት፡ DUENS.
ዝያቆናተ።] Σ; ዲያቆናት፡ DUENS. 10 ወ<ካ>ዕበ፡] coni.; ወዕበ፡ Σ; ወካዕበ፡ DUENS. | እሌ፡] Σ; እለ፡
DUENS. 11 እምዘ፡] Σ; ወእምዝ፡ DUENS. | ካዕበ፡] Σ; ይብል፡ add. DUENS. | ዝያቆን፡] Σ; ዲያቆን፡ DUENS.
12 ወአሜ፡] Σ; ወእመ፡ DUENS. | ዘባሕቲቶ፡] Σ; በባሕቲቶሙ፡ DUENS. | ዝያቆናት።] Σ; ዲያቆናት፡ DUENS.
13 ንፍቃ፡] Σ; ንፍቀ፡ DUENS. | ዝያቆናት፡1] Σ; ዲያቆናት፡ DUENS. | ዝያቆናት፡2] Σ; ዲያቆናት፡ DUENS.
14 በዘ፡ ከብካብ፡] Σ; † ዘበኮከብ፡ † DUENS. | ይትብሀል፡] Σ; ይትበሀል፡ DUENS. | መኅበር፡] Σ; ማኅበር፡
DUENS. | ወለእመስ፡] Σ; ወእመሰ፡ DUENS. 15 ኤጲስቆጶስ፡] Σ; ኤጲስ፡ ቆጶስ፡ DUENS. | ዝንቱ፡] Σ; om.
DUENS. 16 ዘይትነገ<ር>፡] coni.; ዘይትነገረ፡ Σ; ዘይትናገር፡ DUENS. | ወኢንኡስ፡] Σ; ወኢንኡሰ፡ DUENS.
ይትኃበሩ፡] Σ; ዘይትኀበሩ፡ DUENS. | ወአልቦ፡] Σ; አልቦ፡ DUENS. | ወኢመነሂ፡] Σ; ወኢመኑሂ፡ DUENS.
18 በዕለተ፡] Σ; በዕለት፡ DUENS. | ባሕቲታ፡] Σ; ባሕቲቱ፡ DUENS. | አሜ፡] Σ; አመ፡ DUENS. | ጰሮስፎራ፡] Σ;
ጵርስፎራ፡ DUENS. 19 ይቀርብ፡] Σ; ይቄርብ፡ DUENS. | ጸዋዐ፡] Σ; ጽዋዐ፡ DUENS. 20 ወእሌ፡] Σ; ወእለ፡
DUENS. 21 ይንሥኡ፡] Σ; ይንሥኡ፡… DUENS. | ካልአ።] Σ; ካልእ፡ DUENS. 22 አኵቴተ፡] Σ; አኰቴተ፡
DUENS. | ወመዐር፡] Σ; om. DUENS. 23 ናአኵት፡] Σ; ናአኵተከ፡ DUENS. | እግዚአ፡ ብሔር፡] Σ; እግዚአብ
ሔር፡ DUENS. | ዘዳግም፡] Σ; ዘዳግመ፡ DUENS. 25 ዘወሀብከ፡] Σ; ዘወሀብኮ፡ DUENS. | ኅፅብት፡] Σ; ኅፅበት፡
DUENS. | ኀጣውእ።] Σ; ኀጢአት፡ DUENS.
TheThe Baptismal
Baptismal Ritual
Ritual fromthe
from theAksumite
AksumiteCollection
Collection 81 81

Mache die Salbung deiner Gnade zur Vergebung für die,


welchen gegeben ist der heilige Geist, durch den Namen und
durch die Kraft unseres Herrn Jesu Christi, durch den dir mit
ihm und mit dem heiligen Geiste (ist) Preis und Macht sowohl
5 vor der Ewigkeit als jetzt und für immer und für die Ewigkeit
der Ewigkeit. Amen.
[Rubric: Breath Und blase dreimal. ||| Y
thrice] Vor der Prosphora also nach dem Hinausgehen der Katechu-
[Three prayers] menen geschehe ein Gebet von drei (Stücken) zu einem
10 (Mal): eins wegen des Friedens, eins wegen der Gemeinde,
eins wegen des Metropoliten. |||
[Closing of the Darauf (sagt) der Diakon mit lauter Stimme:
doors] Niemand von den Katechumenen (soll) hier drinnen (sein)!
Ferner: Die Türen, ihr Subdiakonen! Bringt herzu, Diakonen!
15 Und wiederum sagt er: Die ihr euch nicht nähert (herzutre-
tet), geht hinaus!
Darauf sagt wiederum der Diakon zum Volke: Küßt euch unter-
einander!
Und wenn sie (den Kuß) einzeln empfangen, sagt der Ober-
20 diakon:
Die Türen, Subdiakonen! Bringt herzu, Diakonen!
[Rule] Dies ist es also, was bei der Hochzeit gesagt wird im Gebet der
Gemeinde. Wenn aber der Bischof oder ein Kleriker die Taufe
gibt, dann soll keiner reden, keine Katechumenen sich
25 zugesellen und keiner sich nähern. |||
[Rubric: Offering of An dem Tag allein, wenn sie (sie) empfangen, bringt er nach
milk and honey] der Prosphora einen Becher (voll) Milch und Honig mit Brot
und einen Becher Wein, und das wird zusammen gesegnet.
Und die, welche allein davon empfangen, empfangen sie
30 zuerst davon, und darauf ein weiterer. |||
[Rubric: Thanksgiv- Dank für die Milch und den Honig: Z
ing of milk and Wir danken Gott, der du alles beherrschest, Vater unseres
honey] Geistes, der du uns zum zweiten Mal geboren hast durch
[Thanksgiving] Wasser und Geist in Christus Jesus, unserm Herrn, den du
35 gegeben hast, daß er das heilige Bad zur Vergebung der Sünde
ordne, |||

DIFFERENT READINGS FROM THE TRANSLATION OF DUENSING 1946 | Ordnung der Gabe der Apostel.] 3 unse-
res Herrn] des Herrn Σ; unseres Herrn DUENS. 9 zu einem (Mal):] Σ; zu drei (Malen) DUENS. 11 Me-
tropoliten.] Σ; Patriarchen DUENS. 12 (sagt)] Σ; sagt DUENS. 22 bei der Hochzeit] Σ; † beim Stern †
DUENS. 29 empfangen sie zuerst davon,] Σ; … bevor sie davon empfangen DUENS. 30 ein weiterer.] Σ;
der zweite DUENS. 31 und den Honig:] Σ; om. DUENS. 32 danken] Σ; danken dir DUENS.
82 82 Alessandro
AlessandroBausi
Bausi

ትዝምደ፡ እንከ፡ እንዘ፡ ንሕነ፡ ዘመርዔተከ፡ ዘበ፡ ነገረ፡ በልደት፡


ንሴሰይ፡ በሐሊብ፡ ሲሲት፡ እሞገስከ፡ ውስቴ፡ ሕፅነ፡ ቅድስት፡
∑46ra እምነ፡ በቃል፡ አንሂዮ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ። | ወአንተ፡ እግዚአ፡
ኵሎ፡ ጊዜ፡ ለነ፡ ለሲሲት፡ ወለሕፅነት፡ <ው>ሉድከ፡ እንዘ፡ ተሐ
ልብ፡ ለነ፡ ሐሊበ፡ ሕይወት፡ በአርአያ፡ ወበአዝጎ፡ ዘፍጥረት። ናቀ 5
ርብ፡ ለከ፡ ዘውእቱ፡ ሐሊብ፡ ወመዐር፡ ዘይውሕዝ፡ እምቅድስት፡
ቤተ፡ ክርስቲያን፡ እምነ፡ አልሀቀተነ። ዘተቀደሰ፡ እምኃቤከ፡ እግ
ዚኦ፡ ባርኮ፡ ባርክ፡ ወቀድሶ፡ ቀድስ፡ ለከዊነ፡ ለእሌ፡ እምውስቴቱ፡
ይነሥኡ፡ ለኅብረት፡ ዘኢይማስን፡ ለሲሲት፡ ወለሕፅነት፡ ለሠናይ
ትከ፡ ትምህርት፡ በፍርሀት፡ ወትዕግሥት፡ ወለመስፈርት፡ እካለ፡ 10
እስመ፡ {እስመ፡} ተሰበሐ፡ ዘበኵሉ፡ ክቡር፡ ስምከ፡ ለዓለም፡
ዓለም፡ አሜን። |||
ወትሁ<ብ>፡ እምሥጋሁ። ወበል፡ ሥጋሁ፡ ለክርስቶስ። ወይበል፡
አሜን። ትሁብ፡ እምጽዋዕ፡ ወበል፡ ደሙ፡ ለክርስቶስ፡ ወይበል፡
∑46rb አሜን። ||| | 15
ወድኅረ፡ ትጼሊ፡ ከመዝ፡ እዴከ፡ አንቢረከ፡ ዲበ፡ ርእሶሙ። |||
{፲ወ፩} እባርከክ፡ እግዚእ፡ እስመ፡ ከፈልኮሙ፡ ለአግብርቲከ፡ ወለአ
እማቲከ፡ ለኅፅበተ፡ ዳግም፡ ልደት፡ ለስርየተ፡ ኃጢአት፡ ዘጸጋ፡ ዘቅ
ዱስ፡ መንፈስ፡ ሥጋሁ፡ ወደሙ፡ ለክርስቶስ፡ ንስእለከ፡ ወናስተበቍ
ዐከ፡ ኅጸር፡ አግብርቲከ፡ ወአእማቲከ፡ በኀይለ፡ መላእክቲከ፡ ዐቃቤ፡ 20
ዘመላእክት፡ ዘሰማያት፡ መሥጢር፡ ይኩን፡ ግብር፡ በእግዚእነ፡ ኢየ
ሱስ፡ ክርስቶስ፡ ዘቦቱ፡ ለከ፡ ምስሌሁ፡ ወምስሌ፡ ቅዱስ፡ መንፈስ፡
ስብሐት፡ ወእኂዝ፡ ወይእዜኒ፡ ወዘልፍኒ፡ ወለዝሉፈ፡ ዓለም፡
ዓለም፡ አሜን። |||
ተፈጸመ፡ ሥርዓተ፡ ጥምቀት፡ ||| 25

VARIAE LECTIONES EX EDITIONE DUENSING 1946 | 1 ትዝምደ፡] Σ; ትዝምድ፡ DUENS. | ዘመርዔተከ፡] Σ; ዘመ


ርዔትከ፡ DUENS. | ዘበ፡ ነገረ፡] Σ; ዘበነገረ፡ DUENS. | በልደት፡] Σ; ልደት፡ DUENS. 2 በሐሊብ፡] Σ; ሐሊበ፡
DUENS. | ውስቴ፡] Σ; ውስተ፡ DUENS. 3 አንሂዮ፡] Σ; አንህዮ፡ DUENS. | እግዚአ፡] Σ; እግዚኦ፡ DUENS.
4 ወለሕፅነት፡] Σ; ወበሕፅነተ፡ DUENS. | <ው>ሉድከ፡] coni.; ወሉድከ፡ Σ; ውሉድከ፡ DUENS. 5 ወበአዝጎ፡]
(Inf. ex አዘገ፡, caus. IV,1 ex zwg, si lectio sana est) Σ; ወበአዝዞ፡ DUENS. | ናቀርብ፡] Σ; ናቄርብ፡ DUENS.
8 ለከዊነ፡] Σ; ለከዊን፡ DUENS. | ለእሌ፡] Σ; ለእለ፡ DUENS. 9 ለኅብረት፡] Σ; በኅብረት፡ DUENS.
ወለሕፅነት፡] Σ; ወለኅፅበት፡ DUENS. 10 በፍርሀት፡] Σ; በፍርሀትከ፡ DUENS. | ወለመስፈርት፡] Σ; ወለመስፈ
ርተ፡ DUENS. | እካለ፡] Σ; አካል፡ DUENS. 11 {እስመ፡}] Σ; expungendum; om. DUENS. | ለዓለም፡] Σ; ለዓ
ለመ፡ DUENS. 13 ወትሁ<ብ>፡ coni.; ወትሁበ፡ Σ; ወትሁብ፡ DUENS. 15 አሜን።] Σ; አሜን፡ አሜን፡
DUENS. 16 ትጼሊ፡ ከመዝ፡] Σ; ከመዝ፡ ትጼሊ፡ DUENS. 17 {፲ወ፩}] in marg. Σ; om. DUENS. | እግዚእ፡]
Σ; እግዚኦ፡ DUENS. 20 ኅጸር፡] Σ; ሕጽር፡ DUENS. 21 ዘመላእክት፡] Σ; ዘመለኮት፡ DUENS. | መሥጢር፡]
Σ; ምስጢር፡ DUENS. | ግብር፡] Σ; ግበር፡ DUENS. 22 ወምስሌ፡] Σ; ወምስለ፡ DUENS. 23 ወዘልፍኒ፡] Σ;
ወዘልፈኒ፡ DUENS. | ወለዝሉፈ፡] Σ; ወለዝሉፉ፡ DUENS. | ዓለም፡] Σ; ወለዓለመ፡ DUENS.
TheThe Baptismal
Baptismal Ritualfrom
Ritual fromthe
the Aksumite
Aksumite Collection
Collection 83 83

indem wir also das Geschlecht deiner Weide sind, die wir
durch das Wort der (Wieder-)Geburt genährt werden mit
Milch der Speise von deiner Gnade am Busen unserer heiligen
Mutter, indem der heilige Geist durchs Wort tröstet. Und du, o
5 Herr, bist uns allezeit zur Nahrung und Ernährung deiner
Kinder, indem du uns stillst mit der Milch des Lebens nach
dem Vorbild und der Gemeinsamkeit der Schöpfung, damit
wir dir, was Milch und Honig ist, das da herfließt von der
heiligen Kirche, darbringen, hat unsere Mutter uns großgezo-
10 gen. Was von dir geheiligt ist, o Herr, segne (es) segnend und
heilige (es) heiligend, damit es für die, welche davon empfan-
gen in unvergänglicher Gemeinschaft, sei zur Nahrung und
zum Ernährung, zu deinem Guten, der Lehre, in Furcht und
in Geduld und zum Maß des (Voll-)Wuchses. Denn dein in
15 allem geehrter Name ist gepriesen in die Ewigkeit der
Ewigkeit. Amen.
[Communion] Und du gibst von seinem Leib und sage: Leib Christi. Und er
soll sagen: Amen. Und du gibst vom Kelch und sage: Blut
Christi. Und er soll sagen: Amen.
[Rubric: Prayer] Und darauf betest du also, indem du deine Hand auf ihr
Haupt legst:
[Rubrication 11: 11. Ich preise dich, Herr, da du deinen Knechten und deinen
Prayer] Mägden zu erteilt hast zum Bad der Wiedergeburt zur Verge-
bung der Sünde diese Gnade des heiligen Geistes, den Leib
25 und das Blut Christi. Wir bitten dich und flehen dich an,
umschirme deine Knechte und deine Mägde durch die Kraft
deiner Engel; es ist notwendig (oder: mache), daß der Hüter
der Engel das Geheimnis der Himmel werde, durch unsern
Herrn Jesus Christus, durch den dir mit ihm und mit dem
30 heiligen Geiste ist Preis und Macht sowohl jetzt wie immer
und für die Zukunft, für die Ewigkeit der Ewigkeit. Amen.
[Rubric: Explicit] Beendigt ist die Ordnung der Taufe.

DIFFERENT READINGS FROM THE TRANSLATION OF DUENSING 1946 | Ordnung der Gabe der Apostel.] 5 zur
Nahrung und Ernährung deiner Kinder, indem du uns stillst] Σ; zur Nahrung, und, indem du uns bei der
Ernährung deiner Kinder DUENS. 7 der Gemeinsamkeit] Σ; dem Gebot DUENS. | damit wir dir, was Milch
und Honig ist, das da herfließt von der heiligen Kirche, darbringen, hat unsere Mutter uns großgezogen.]
Σ; bringen wir dir dar, was Milch und Honig ist, das da herfließt von der heiligen Kirche, unserer Mutter,
die uns großgezogen hat. DUENS. 13 Ernährung,] Σ; Bad DUENS. | in Furcht] Σ; in deiner Furcht DUENS.
19 Amen.] Σ; Amen, Amen. DUENS. 22 da du] Σ; daß du DUENS. 27 Engel] Σ; Gottheit DUENS. | es ist
notwendig (oder: mache), daß der Hüter der Engel das Geheimnis der Himmel werde,] Σ; der Hüterin
der Engel; bewirke, daß das Geheimnis der Himmel (ihnen) werde DUENS. 31 Zukunft, für die Ewigkeit]
Σ; Zukunft und für die Ewigkeit DUENS.
baptisma ainesews
ORDINES UND ORATIONEN KIRCHLICHER
EINGLIEDERUNG IN ALEXANDRIEN UND ÄGYPTEN

Heinzgerd BRAKMANN, Bonn

Alexandria, 332/31 v.C. gegründet durch Alexander den Großen,


gelegen ad Aegyptum (πρ ς A γύπτ ), bei, nicht in Ägypten, zählt
1
ohne Zweifel zu den Hauptkirchen des frühen Christentums . Das
Konzil von Nicaea 325 weist der alexandrinischen Gemeinde den zwei-
ten Rang innerhalb der Weltkirche zu und räumt zugleich seinem
Bischof, bis heute Papst genannt, einen Primat über die Kirchen im
Land am Nil ein, der keinem vergleichbaren der Oberbischöfe der
Reichskirche zukam. Schon diese Sonderstellung belegt: Kirchlich
eignet Alexandrien und Ägypten seit früher Zeit etwas ganz Beson-
deres. Es verändert sich im Laufe der folgenden Jahrhunderte, bleibt
aber bis in die Gegenwart erhalten.
Das Besondere ist zuerst die geographische Lage: Die alex-
andrinisch-ägyptische Kirche ist eingezwängt zwischen einem la-
teinischen Christentum im Westen und im Osten der mächtigen
Kirche von Antiochien und dem Ganzen Oriens. Aus diesem Grund
konnte sie missionarisch – und damit liturgisch bestimmend – allein in
Richtung Süden einflussreich werden, auswärts nach Nubien und
Äthiopien. Die peripheren Einflusszonen, aus denen sich gewöhnlich
früh entstandene, doch in den Mutterkirchen inzwischen un-
gebräuchliche Materialien älterer Gottesdienstgeschichte am ehesten
erhalten konnten, blieben für Alexandrien und Ägypten damit
reichlich bescheiden.

1
Liturgiehistorische Überblicke: Heinzgerd BRAKMANN, Die Kopten – Kirche Jesu
Christi in Ägypten. Ihre Geschichte und Liturgie, in: Albert GERHARDS – H. BRAK-
MANN (Hg.), Die koptische Kirche. Einführung in das ägyptische Christentum (Stutt-
gart 1994) 9–27. 196–221; ders., Le forme cultuali dell'antica Chiesa di Alessandria
e la successiva tradizione rituale della Chiesa copta, in: L. VACCARO (Hg.), Popoli,
Religioni e Chiese lungo il corso del Nilo. Dal Faraone cristiano al Leone di Giuda
= Storia religiosa Euro-Mediterranea 4 (Città del Vaticano 2015) 247--263.
86 Heinzgerd Brakmann

Kirchlich, im Hinblick auf faith and order, scheint in und um Alex-


andrien der reichsweit anerkannten Rechtgläubigkeit eine, sagen wir
vorsichtig, »bunte« Phase voraufgegangen zu sein, bevor um 180 nC.,
mit Bischof Demetrios (189--231/2), die alexandrinische Kirche in das
helle Licht großkirchlicher Geschichtsschreibung trat. Dieser Anschluss
an den Mainstream erfolgte wahrscheinlich nicht ohne auswärtige
Hilfe, und zwar, geographisch gesehen, von der gegenüber liegenden
Seite des Mittelmeeres. Jedenfalls fällt auf, dass das großkirchliche
Alexandrien als ihren apostolischen Gründer den Evangelisten Markus
in Anspruch nimmt, nach altkirchlicher Tradition Dolmetscher und
Sekretär des Apostels Petrus. Dies spiegelt oder schafft eine
bemerkenswerte Verbindung zur Kirche von Rom. Die kaum zu
verbergende Zweitrangigkeit des alexandrinischen Gründerapostels
durfte dadurch als ausgeglichen gelten, dass Markus etwas vom Glanz
und der Schlüsselgewalt des Petrus, des κορυφα ος (Chorführers) der
Apostel, mit sich brachte. Daraus ergibt sich für den Gottesdienst-
historiker die Frage: Lassen sich mit diesem Vorgang der Angleichung
die auch in diesem Bericht deutlich werdenden »westlichen Züge«
alexandrinisch-ägyptischer Liturgie erklären? Falls ja, könnte dies be-
deuten, dass wir damit gewisse Einblicke erhalten in die römische
Liturgie jener Zeit, in der sie noch nicht in Latein, sondern in Grie-
2
chisch gefeiert wurde .
Die nächste liturgiegeschichtlich grundlegende Wende erfolgte mit
der Spaltung des alexandrinischen Patriarchats im Gefolge des Konzils
von Chalkedon 451. Die kirchenrechtliche Trennung der Fraktionen
3
wurde im 6. Jahrhundert vollzogen – gefördert von griechischen Sy-
rern wie dem exilierten Patriarchen Severos von Antiochien († 538 in
Ägypten) – und verfestigte sich endgültig mit der Besetzung Ägyptens
durch die islamischen Araber ab 642. Mit der bis heute andauernden
Teilung der alexandrinisch-ägyptischen Christenheit in zwei Patriarcha-
te, das der chalcedonensischen Melkiten und das der miaphysitischen

2
Alternativ wird erwogen, dass die lateinische Liturgie Roms sich alexandrinischer
Quellen bedient habe (u. a. BAUMSTARK, Mess- und Taufliturgie [wie Anm. 183] 7;
KRETSCHMAR, Geschichte [wie Anm. 6] 134). Dies ist im Einzelfall nicht auszu-
schließen. Doch gegen eine Generalisierung des liturgiegeschichtlichen Gefälles
Alexandrien Rom spricht nicht zuletzt das verräterische Abhängigkeitsverhältnis
der beiden legendären Kirchengründer Petrus und Markus.
3
Phil BOOTH, Towards the Coptic Church: The making of the Severan episcopate, in:
Millennium 14, 1 (2017) 151--190, bes. 188: »The true bifurcation of the Egyptian
church occurred ... with the patriarchates of Peter IV (575–577) and of Damian
(577–c. 606)«; vgl. ders., A circle of Egyptian bishops at the end of Roman rule (c.
600), in: Le Muséon 131 (2018) 21--72; Jacques VAN DER VLIET, Pesynthios of
Coptos/Qift (ca. 568-632) and the rise of the Egyptian miaphysite church, in: Journal
of the Canadian Society for Coptic Studies 3 (2012) 27–42.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 87

Kopten, entstehen am Nil zwei mehr oder minder unterschiedliche


Liturgiegeschichten, beide anfangs vollständig oder doch überwiegend
in griechischer Sprache, im Falle der Gegner des Chalcedonense je-
4
doch bald verstärkt und schließlich fast ganz vom Koptischen abgelöst ,
am Ende reichlich auch vom Arabischen.
Anhänglichkeit der Chalcedonenser (»Melkiten«) gegenüber ihrem
liturgischen Erbe belegen vor allem die bis in die Zeit des abendlän-
dischen Mittelalters andauernde Verwendung der alexandrinischen
Markos-Liturgie als Standardformular der Eucharistiefeier sowie die
noch neuzeitliche Pflege der typisch ägyptischen Weihe des Nilwassers.
Den Gottesdienst des Koptenpatriarchats hingegen kennzeichnen – na-
mentlich bei den sakramentlichen Feiern – Übernahmen ganzer litur-
gischer Ordnungen aus dem antiochenisch-syrischen Raum. Dieser
»cadre syriaque«, syrische Rahmen, trägt wesentlich zur »Endgestalt«
der koptischen Liturgie bei. Als Faustregel darf somit gelten, dass sich
bei den chalcedonensischen Melkiten, den Kaisertreuen, in und um
Alexandrien das dortige »Heimatgut« getreulicher und reichlicher
erhalten hat als bei ihren konfessionellen Konkurrenten, den »national-
ägyptischen« Kopten. Leider sind nach dem Ende der Spätantike
liturgische Quellen aus Melkiten-Kreisen, sieht man von bischöflich
geleiteten Feiern ab, nur begrenzt erhalten – zur Initiationsliturgie, die
uns hier beschäftigt, meines Wissens so gut wie keine Dokumente, falls
nicht das antiochenische Tradition verkörpernde Rotulus-Fragment
Sinait. gr. NE 93 aus den sog. Neuen Funden von 1975 im Sinai-
5
Kloster auch jenen Gottesdienst vertritt, der in dem nach Mitglie-
derzahl wie Siedlungsgebiet schwachen melkitischen Patriarchat Alex-
andrien gefeiert worden sein mag.
Eine auch nur annähernd befriedigende liturgiehistorische Gesamt-
darstellung der Eingliederung in die Kirche durch Katechumenat,
Taufbad, Chrismation und Eucharistie fehlt für Alexandrien und Ägyp-

4
Direkte Zeugen von Gebeten der leitenden Liturgen in sahidischem und sonstigem
Koptisch sind bisher nicht vor Mitte des 6. Jh. nachzuweisen; H. BRAKMANN, Frag-
menta Graeco-Copto-Thebaica. Zu Jutta Henners Veröffentlichung alter und neuer
Dokumente südägyptischer Liturgie, in: Oriens Christianus 88 (2004) 117–172, hier
126. Allgemein vgl. jetzt Jean-Luc FOURNET, The Rise of Coptic. Egyptian versus
Greek in Late Antiquity (Princeton – Oxford 2020), zur Liturgie ebd. 49. Die dort
unterstellte »fossilization of portions of Liturgy in Greek« (Anm. 38) bedürfte
einiger Differenzierung.
5
Edition: Michael ZHELTOV, ( ?) -
Sinait. NE 93, in: 33–34 (2014)
116–126. In seiner syrischen Übersetzung wird dieser Ordo bei den Chalcedonen-
sern des antiochenischen Patriarchats Basileios d. Gr. zugeschrieben. Edition: ASSE-
MANUS, CL 3 (1750) 199–237, Nachdruck der lat. Übers.: DENZINGER, RO 1,
318–327. Eine Neuausgabe des syro-melkitischen Ordos ist dringend erwünscht.
88 Heinzgerd Brakmann

6
ten . Im Hinblick auf das Kölner Euchologion-Vorhaben, im Rahmen
dessen dieser Aufsatz entstand, geht es hier nicht um eine komplette
liturgiewissenschaftliche Rekonstruktion rituellen Christwerdens in der
angesprochenen Region, sondern in erster Linie um die Grundord-
nung der einschlägigen Feiern, die Gebetsliteratur und die Begleitfor-
meln sakramentlicher Vollzüge, während theologie- und frömmigkeits-
geschichtliche Fragen, aber auch solche archäologisch-kunsthistorischer
Art außen vor bleiben dürfen.
In den genannten Grenzen werden im Folgenden Einblicke geboten
in die Zustände
(1) der hochpatristischen Zeit,
(2) der Periode zwischen Ausgang der Spätantike und dem Ende des
1. Jahrtausends,
7
(3) ab Ausbildung des »Endtextes« des koptischen Euchologions .

6
Relativ gut bearbeitet ist weiterhin das Altkirchliche: Georg KRETSCHMAR, Beiträge
zur Geschichte der Liturgie, insbesondere der Taufliturgie, in Ägypten, in: Jahrbuch
für Liturgik and Hymnologie 8 (1963) 1–54; ders., Die Geschichte des Taufgottes-
dienstes in der alten Kirche, in: Leiturgia. Handbuch des evangelischen Gottes-
dienstes 5 (Kassel 1970) 133–135. 210--222; Paul F. BRADSHAW, Baptismal practice in
the Alexandrian tradition: eastern or western? [zuerst 1988], in: Maxwell JOHNSON
(Hg.), Living Water, Sealing Spirit. Readings on Christian Initiation (Collegeville
1995) 82–100; Maxwell E. JOHNSON, Liturgy in Early Christian Egypt = Alcuin/Grow
Joint Liturgical Studies 33 (Cambridge 1995) 7–16 (»Christian Initiation«); Everett
FERGUSON, Baptism in the early Church. History, theology and liturgy in the first
five centuries (Grand Rapids – Cambridge 2009); Hugo LUNDHAUG, Baptism in the
Monasteries of Upper Egypt. The Pachomian Corpus and the Writings of Shenoute,
in: David HELLHOLM u.a. (Hg.), Ablution, Initiation, and Baptism. Late Antiquity,
Early Judaism, and Early Christianity (Berlin 2011) 1347–1381. Eher der Kontro-
verstheologie zuzurechnen ist Waheed HASSAB ALLA, Le baptême des enfants dans
la tradition de l'Église copte d'Alexandrie (Fribourg, Suisse, 1985). Die ältere und
spezielle Literatur ist hier bei den einzelnen Abschnitten angegeben. Zum aus-
gearbeiteten koptischen Euchologion siehe unten bei Anm. 250ff.
7
Die vage Bezeichnung »Euchologion« wird hier im üblichen liturgiewissenschaft-
lichen Sinn für jegliche buchförmige Sammlung gottesdienstlicher Vorstehergebete
verwendet. Die Kopten hingegen reservieren den griechischen Namen vorzugsweise
ihrem »Anaphorenbuch«, das die Texte für die Eucharistiefeier und für den Rauch-
opferdienst am Abend und Morgen enthält; vgl. Louis VILLECOURT, Les observances
liturgiques et la discipline du jeûne dans l'Église copte: in: Le Muséon 36 (1923)
249–292; 37 (1924) 201–280; 38 (1925) 261–320, hier (1923) 260.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 89

1. HOCHPATRISTISCHE ZEIT

1.1. Die Legende vom Taufspiel des Knaben Athanasios

Die älteste Schilderung einer alexandrinischen Tauffeier gilt einem


Kinderspiel, in dessen Zentrum Athanasios d. Gr. (um 300–373) noch
als Knabe gestanden habe. Die Erzählung überliefert Rufinus von
8
Aquileia (um 345–411/2, ab 373/4 für acht Jahre in Ägypten) und
9 10
kennen durch ihn Sokrates Scholastikos sowie Sozomenos (beide 5.
Jh.). Aufgekommen dürfte sie eher um 330, zur Stützung der um-
strittenen Bischofswahl des Athanasios, sein als um 310, wie Wolfram
11
Kinzig vermutete . Erzählt wird, dass Athanasios’ Vorgänger, Alexan-
der (sed. 313--328), nach der Bischofsliturgie am Gedenktag des alex-
andrinischen Martyrerbischofs Petros I. († 311) in einem Haus in
Meernähe auf das anschließende Bankett mit dem Klerus wartete.
Dabei beobachtete er am Strand spielende Knaben, die den Bischof
und liturgische Handlungen nachahmten, darunter, zu seiner Beunru-
higung, sogar »secretiora et mystica« (Z. 3), also solche die, weil sakra-
mental, der Geheimhaltung (»Arkandisziplin«) unterlagen. Er lässt die
Knaben herbeiholen und erfährt bei deren Verhör, dass sie, noch
Katechumenen, im Spiel durch Athanasios in der Rolle des Bischofs
getauft wurden. Daraufhin erfragt Alexander, »quid interrogati fuerint
quidve responderint« (Z. 10f), also die gestellten Tauffragen und das
auf sie folgende Bekenntnis der Täuflinge. Nachdem er feststellen
konnte, dass Fragen und Antworten der kirchlichen Ordnung voll
12
entsprachen , beschlossen Bischof und seine Ratgeber, dass das Tauf-
bad nicht zu wiederholt sei, wohl aber zu ergänzen »ea, quae a sacer-
dotibus mos est« (Z. 15), also die den Priestern vorbehaltenen post-
baptismalen Akte.

8
Rufinus, historiae ecclesiasticae 10, 15 (GCS Eus. 2, 2, 980, 21– 981, 17).
9
Socrates Scholasticus, historia ecclesiastica 1, 15 (PG 67, 116 A).
10
Sozomenus Scholasticus, historia ecclesiastica 3, 17, 6–10 (Fontes Christiani 73, 1,
260–263 HANSEN).
11
Wolfram KINZIG, »... natum et passum etc.«. Zur Geschichte der Tauffragen in der
lateinischen Kirche bis zu Luther, in: ders. [u.a.], Tauffragen und Bekenntnis:
Studien zur sogenannten »Traditio Apostolica«, zu den »Interrogationes de fide«
und zum »Römischen Glaubensbekenntnis« = Arbeiten zur Kirchengeschichte 74
(Berlin 1999) 122.
12
Vgl. Soz. h. e. 2, 17, 9 (262): π σαν τ ν κκλησιαστικ ν τάξιν κριβ ς.
90 Heinzgerd Brakmann

Die Erzählung geht von dem Vorbild einer Initiationsfeier in einem


bischöflich geleiteten Gesamtgottesdienst aus. Neben dem Darsteller
des Bischofs werden ausdrücklich die Rollen von Presbytern und
13
Diakonen erwähnt . Der angegebene Tag des beobachteten Spiels, das
Petros-Fest im November, gibt keinen realen Tauftermin an, sondern
erklärt die Präsenz des Bischofs und seines Rates bei Festgottesdienst
und -bankett in Wassernähe und Sichtweite der Kinder, nämlich nahe
14
der westlich vor Alexandrien gelegenen Petros-Kirche . Gottes-
dienstliche Orationen nennt die Erzählung nicht, von den liturgischen
Formeln nur die praebaptismalen Frag-Antworten. Ihr Wortlaut ist
nicht mitgeteilt, wohl aber, dass sie gemäß der kirchlichen, offenbar
bereits gefestigten Ordnung erfolgten, möglicherweise mit Apotage
15
und Syntage . Der institutionalisierte Katechumenat umfasst hier
ersichtlich auch Bewerber im Kindesalter, damit auch, wenn nicht gar
in erster Linie, Nachkommen christlicher Eltern. Innerhalb der Struk-
tur der Tauffeier lässt sich eine wertende Zweiteilung erkennen:
16
einerseits das Taufbad (Z. 14: »aqua fuerat infusa«) nach vorherigem
Glaubensbekenntnis in Gestalt von Frag-Antworten, doch hier ohne Er-
wähnung einer unmittelbar präbaptismalen Salbung sowie anderseits
postbaptismale amtspriesterliche Akte, die ein Beten einschließen wer-
den und Zeichenhandlungen, bei diesem Anlass zu dieser Zeit gewöhn-
17
lich eine Handauflegung oder eine Salbung .

1.2. Serapion-Euchologion

Einleitungsfragen
Die Gebetssammlung CPG 2495, als Serapion-Euchologion bekannt,
wurde 1894 bzw. 1899 in Russland bzw. Deutschland erstmals publi-
18 19
ziert , sogleich als »ältestes griechisches Euchologium« gefeiert und

13
Plural bei Rufinus Z. 16 und Soz. h. e. 2, 17, 10 (262); Socr. h. e. 1, 15 verwendet
den Singular.
14
Zur Lage vgl. H. BRAKMANN, Σύναξις κα ολική in Alexandreia, in: Jahrbuch für
Antike und Christentum 30 (1987) 78 mit Anm. 33.
15
Vgl. Alistair C. STEWART, The Early Alexandrian Baptismal Creed: Declaratory,
Interragatory ... Or Both?, in: Questions Liturgiques 95 (2014) 237–253.253
16
Laut WHITAKER, The history (wie Anm. 119) 7 zur Entstehungszeit der Erzählung
noch ohne vom Täufer gesprochene trinitarische Taufformel. Doch ist das Fehlen
nicht gesichert.
17
G. Chr. HANSEN im Komm. z.St. (262 Anm. 156): »Wohl die (postbaptismale?) Stirn-
salbung und Versiegelung«; Peter GEMEINHART, in: ders. (Hg.), Athanasius Hand-
buch (Tübingen 2011) 77: »die bischöfliche Myronsalbung«.
18
Aleksej DMITRIEVSKIJ, IV , (Kiev
1894; separat pagninierter Sonderdruck von Trudy Kievskoj Duchovnoj Akademii
35, 1 [1894] 242–274); Georg WOBBERMIN, Altchristliche liturgische Stücke aus der
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 91

20
bis heute häufigst verhandelt . Codex unicus ist eine Miscellanhand-
schrift patristischer und LXX-Texte auf dem Athos: Lauras Β 29 (Eustr.
21
149), jetzt eher in das 12. als in das 11. Jh. datiert , unser Text auf fol.
v v
7 –24 . Die Überlieferung ist folglich nicht eigentlich liturgisch, d. h. in
einer Handschrift, die unmittelbar gottesdienstlichen Zwecken gedient
hätte.
CPG 2495 enthält 30 liturgische Orationen in griechischer Sprache,
sämtlich an Gott-Vater gerichtet und jeweils mit einer knappen Angabe
über ihren gottesdienstlichen Gebrauch versehen. Darunter erwähnen
zwei Überschriften (bei Nr. 1 u. 15) – ohne hagiographisches Epitheton
– den Bischof Serapion (Sarapion) von Thmuis (flor. 339–358), einen
Briefpartner und Parteigänger des Athanasios von Alexandrien († 373).
Eigenständige Handlungsanweisungen (»Rubriken«) fehlen. Auf Gebet
Nr. 30 folgt eine Notiz, die die vorangehenden Orationen, in umstrit-

Kirche Aegyptens nebst einem dogmatischen Brief des Bischofs Serapion von
Thmuis = TU NF 2, 3b (Leipzig 1899) mit erster Nummerierung der Stücke in der
Reihenfolge der Handschrift. Der wegweisende Besprechungsartikel Paul DREWS,
Über Wobbermins »Altchristliche liturgische Stücke aus der Kirche Ägyptens«, in:
Zeitschrift für Kirchengeschichte 20 (1900) 291–328. 415–441 wurde in der weiteren
Forschung über Jahrzehnte weitgehend übersehen. Nachausgaben der Gebets-
sammlung: Frank Edward BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion of Thmuis, in:
Journal of Theological Studies 1 (1899/1900) 88–113. 247–277 (mit gewichtigem
Kommentar), bietet den Text (nach neuen Photographien) in veränderter Anord-
nung und Zählung (unter Kennzeichnung der originalen Reihenfolge) gemäß
eigener Rekonstruktion ebd. 99–108. 263–277. Der Umordnung und Zählung
Brightman’s folgen u.a. Franz Xaver FUNK, Didascalia et Constitutiones apostolorum
2 (Paderbornae 1905) 158--203, Johannes QUASTEN, Monumenta eucharistica et
liturgica vetustissima = Florilegium Patristicum 7 (Bonn 1935) 48--67 und die deut-
sche Übersetzung durch Remigius STORF, in: BKV² 5 (1912) 140–157. Zu
Wobbermins Zählung kehrt die jüngste Ausgabe zurück: Maxwell E. JOHNSON, The
Prayers of Sarapion of Thmuis. A literary, liturgical, and theological analysis =
Orientalia Christiana Analecta 249 (Roma 1995) 45–81 (nach Mikrofilm). Diese
Nummerierung wird auch hier angewandt.
19
WOBBERMIN, Altchristliche liturgische Stücke (wie Anm. 18) 30.
20
Zusammenfassungen der Forschungsgeschichte zuletzt bei FITSCHEN, Serapion (wie
Anm. 23) 84–89 und JOHNSON, The Prayers of Sarapion (wie Anm. 18) 31–81.
Johnsons gewichtiger liturgiewissenschaftlicher Monographie folgte eine kurze, aber
heftige Kontroverse: Bryan D. SPINKS, Sarapion of Thmuis and Baptismal Practice in
Early Christian Egypt: The Need for a Judicious Reassessment, in: Worship 72
(1998) 255--270; ders., The Integrity of the Anaphora of Thmuis and Liturgical Me-
thodology, in: Journal of Theological Studies NS 49 (1998) 136–144; Maxwell E.
JOHNSON, The Baptismal Rite and Anaphora in the Prayers of Sarapion of Thmuis:
An Assessment of a Recent »Judicious Reassessment«, in: Worship 73 (1999)
140–168.
21
Numéro diktyon : 27081; https://pinakes.irht.cnrs.fr/notices/cote/27081/ .
92 Heinzgerd Brakmann

tener Anzahl, vor der Anaphora einordnet: π σαι α ται ε χα πιτε-


22
λο νται πρ τ ς ε χ ς το προσφόρου .
Die namentliche Erwähnung des Serapion bewirkt, dass neben Litur-
giehistorikern, selten genug, sich auch die Patrologie für dieses Gebet-
23
buch interessiert . Wurde anfangs die Echtheit der Zuschreibung bei-
der Gebete kaum bezweifelt und vornehmlich über Umfang und Tief-
gang der persönlichen Beteiligung Serapions (Autor, Redaktor oder
nur Benutzer?) an ihnen und der Sammlung insgesamt diskutiert, so
24
fehlt es seit den 1960er Jahren an grundlegender Übereinstimmung .
Das in CPG 2495 versammelte Material verrät die Herkunft, die
eigene oder wenigstens die der verwerteten Quellen, aus dem alex-
25
andrinisch-ägyptischen Raum . Als seine Entstehungszeit wird gemein-
26
hin die Mitte oder das fortgeschrittene 4. Jahrhundert angenommen ,
27
seltener das folgende . Eine feinere Datierung oder die Bestimmung
anzunehmender Strata des Texts und ihres Alters werden im Kontext
dieser Abhandlung nicht benötigt. Hier ist auch kein Beitrag verlangt
zum Streit über die fehlende oder gegebene (athanasianische) Ortho-
doxie des Gebetbuches, gegensätzlich beurteilt durch Bernard Botte

22
Das Alter dieser Angabe sowie der Umfang des Gemeinten sind fraglich. WOBBER-
MIN, Altchristliche liturgische Stücke (wie Anm. 18) 35f: nicht alle Orationen Nr.
2–30, sondern »sicher« ab Nr. 7. DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 416:
Unterschrift der (Teil-) Sammlung Nr. 19 bis 30. Vielleicht erst Zusatz eines späteren
Abschreibers.
23
Zuletzt: Klaus FITSCHEN, Serapion von Thmuis. Echte und unechte Schriften sowie
die Zeugnisse des Athanasius und anderer = Patristische Texte und Studien 37
(Berlin – New York 1992) mit Einordnung des Euchologions unter »Unechtes«;
Wenrich SLENCZKA, Heilsgeschichte und Liturgie: Studien zum Verhältnis von Heils-
geschichte und Heilsteilhabe anhand liturgischer und katechetischer Quellen des
dritten und vierten Jahrhunderts = Arbeiten zur Kirchengeschichte 78 (Berlin 1996)
34–74.
24
Gespiegelt bei CPG 2495.
25
Als »über allen Zweifeln sicher« schon beurteilt durch DREWS, Wobbermins Stücke
(wie Anm. 18) 293--298, seither nicht bestritten. DMITRIEVSKIJ, (wie
Anm. 18) 12 sprach sich für Alexandrien als Herkunftsort aus, jedoch ist nicht
sicher, ob dezidiert im Unterschied zu Ägypten.
26
WOBBERMIN, Altchristliche liturgische Stücke (wie Anm. 18) 34f; BRIGHTMAN, The
sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 88: »not later than A.D. 350«; ebd. 91f:
»middle of the fourth century«. DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 417–432
sieht sich »vielfach ans 3. Jahrhundert gemahnt«, setzt aber den Hauptbestand an
den Anfang des 4. Jahrhunderts (ebd. 441). Üblich ist heute die Angabe »ca. 350«.
27
BOTTE, Eucologe (wie Anm. 28) 56; KRETSCHMAR, Geschichte (wie Anm. 6) 214f.
Hieronymus ENGBERDING, Ε χαριστήριον in ägyptischen liturgischen Texten, in:
Peter WIRTH (Hg.), Polychordia: Festschrift Franz Dölger 2 = Byzantinische For-
schungen 2 (Amsterdam 1967) 151 hält »die Jahre 400--500« für begründet. Nach
Georg WAGNER, Der Ursprung der Chrysostomusliturgie = LQF 59 (Münster 1973)
19 ist der Text »kaum viel später als um die Mitte des 5. Jh. entstanden«.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 93

und Geoffrey J. Cuming, ausführlicher begründet durch ihre jeweiligen


Nachfolger Dieudonné Dufrasne und Maxwell Johnson. Die Zweifler
28
erkannten eine trinitätstheologisch defizitäre Richtung , wie sie auch
verkörpert scheint in den Apostolischen Konstitutionen, der sog. Lang-
fassung der Ignatios-Briefe und dem Hiob-Kommentar Julians des sog.
Arianers, alle ihrer Entstehung nach etwa um 380 anzusetzen. Gege-
benenfalls wäre damit für die Sammlung, als ganze oder in Teilen, eine
externe Überarbeitung alexandrinisch-ägyptischer Gebetsliteratur zu
erwägen, nicht jedoch die Ursprungsregion und Altersbestimmung des
tradierten Materials insgesamt entscheidend zu verändern. Serapion
lässt sich als Verfasser oder als Bearbeiter selbst nur einzelner der
Orationen nicht mit Gewissheit identifizieren, auch nicht als Sammler
sämtlicher oder einiger Texte, die Eingang in CPG 2495 gefunden
29
haben . Das vermindert jedoch nicht den Wert der Anthologie als
Zeugnis alexandrinisch-ägyptischer Gottesdienststrukturen und alt-
kirchlicher Gebetsliteratur, die sich auch sonst für gewöhnlich anonym
oder pseudonym überliefert findet.
Zur vermutlichen Entstehungszeit, wenige Jahrzehnte vor oder nach
400 n.C., ist das ›Serapion-Euchologion‹ nicht als Sammlung litur-
30
gischer Gebete einmalig , sondern aufgrund ihrer Anzahl und der

28
Bernard BOTTE, L’eucologe de Sérapion est-il authentique?, in: Oriens Christianus
48 (1964) 50–56; M.-Dieudonné DUFRASNE [† 22.10.2017], Les tendances ariennes et
pneumatomaques de l’eucologe du Pseudo-Sérapion, Diss. Louvain-la-Neuve (1981),
ungedruckt; vgl. ders., Art. Sérapion de Thmuis, in: Dictionnaire de Spiritualité 14
(1990) 647–652; ähnlich Enrico MAZZA, L’anafora di Serapione, una ipotesi di
interpretazione, in: Ephemerides Liturgicae 95 (1981) 510–528. FITSCHEN, Serapion
(wie Anm. 23) 84--95 stellt signifikante Unterschiede zwischen dem theologischen
Vokabular Serapions und dem des Euchologions fest. Für die Orthodoxie der
Euchologiontexte sprach sich erneut aus Geoffrey J. CUMING, Thmuis revisited.
Another look at the prayers of Bishop Sarapion, in: Theological Studies 41 (1980)
568–575; DERS., Liturgy of St Mark = Orientalia Christiana Analecta 234 (Roma
1990) XXXVIf. Ihm folgt entschieden JOHNSON, The Prayers of Sarapion (wie Anm.
18) 128. 241.
29
Gegen SPINKS, Sarapion (wie Anm. 20) 270: »the collection of prayers bearing the
name of Sarapion may be regarded as the work of the fourth-century bishop of
Thmuis«. Methodisch unzulässig ist es, bei liturgischen Schriften der Alten Kirche,
statt des Nachweises der Echtheit von Namensangaben den Beweis von deren Un-
echtheit zu verlangen (so auch DREWS, Wobbermins Stücke [wie Anm. 18] 305).
Selbst wenn z.B. Basileios d. Gr. als Redaktor euchologischer Texte, hier der byzan-
tinischen Basileios-Anaphora ( -Bas), wahrscheinlich zu machen ist, kann damit
nicht jedes liturgische Formular, das seinen Namen trägt, etwa die alexandrinisch-
ägyptische »kleine Basileios-Anaphora« ( -Bas), bis zum Beweis des Gegenteils als
echt angesehen werden.
30
Beste Beispiele: das griechische Euchologion-Fragment von Deir el-Bala’izah (dazu
unten Anm. 343) und die Gebetssammlung hinter dem P. Monts. Roca I: Ramon
3
ROCA-PUIG, Anàfora de Barcelona i altres pregàries (Missa del segle IV) (Barcelona
94 Heinzgerd Brakmann

Breite ihrer Brauchbarkeit im Gottesdienst. Geboten werden Texte für


die Messfeier (»Göttliche Liturgie«), die christliche Initiation, die Or-
dinationen, die Krankensalbung und die Totenliturgie. Nicht enthalten
sind solche für die Feier der Stunden, einzelne Feste und speziell mo-
nastische Begehungen.
Frank E. Brightman bestimmte die Ursprungsschrift als »exclusively
31
a celebrant’s libellus« , zu vergleichen mit späteren Sakramentaren
und Euchologien. Für Paul Drews hingegen handelte es sich nicht um
ein Euchologion zu praktischem Gebrauch, sondern wurde »veran-
32
staltet aus gelehrtem Interesse« . Enthalten sind zweifellos Orationen
für Vorsteher der liturgischen Versammlungen, gewöhnlich für den
Bischof, fallweise für einen Presbyter als Konzelebranten oder Vertre-
33
ter . Aliae, d. h. Auswahl- oder Wechselformulare, sowie Diakonika
und Gemeindeakklamationen fehlen, auch übliche Kurztexte wie bei-
spielsweise für Apotage ( ποταγή) und Syntage (συνταγή), die Absage
an den Bösen und das Bekenntnis zu Christus, sowie zur Begleitung
von Salbungen und Taufakt.
Bleibt die Autorschaft des Serapion unsicher, so auch die Frage be-
stehen, ob das Werk, zumindest im Kern, mit Anton Baumstark als
34
»Euchologion von Thmuis« angesehen werden darf. Das Auftreten

1999). Vgl. Ágnes T. MIHÁLYKÓ, The Christian liturgical papyri. An introduction =


Studien und Texte zu Antike und Christentum 114 (Tübingen 2019), bes. 201–210.
31
BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 90. Nicht zuzustimmen ist
DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 415f, der die Gebete auf Bischof, Pres-
byter und Diakone verteilte. Ähnlich wieder SLENCZKA, Heilsgeschichte (wie Anm.
23) 36.
32
DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 417. An einer jemals praktischen Ver-
wendung der Gebete zweifelt auch SCHERMANN, Ägyptische Abendmahlsliturgien
(wie Anm. 41) 107. Allerdings zeigt die Anthologie, im Unterschied zu manchem
jüngeren Euchologion, kein Interesse an Fülle; der Bestand an Orationen ist auf den
nötigen liturgischen Bedarf eingegrenzt. Damit ähnelt CPG 2495 der zeitlich nahe-
stehenden Klementinischen Liturgie (= Const. apost. VIII).
33
Gegen CUMING, Thmuis revisited (wie Anm. 28) 570, der das Buch »for use by a
priest, rather than a bishop« bestimmt glaubte und als Beleg dessen die Fürbitte für
den Bischof (Nr. 25) anführt. Sie kann einerseits in der Pontifikalliturgie problemlos
einem Konzelebranten zugefallen sein. Ihr stehen anderseits die Ordinationsgebete
gegenüber, die sicher einem Bischof gehören.
34
Anton BAUMSTARK, Die Anaphora von Thmuis und ihre Überarbeitung durch den
hl. Serapion, in: Römische Quartalschrift 13 (1904) 123–142. Im Baumstark-Nachlass
findet sich eine 40-seitige, noch unveröffentlichte Untersuchung »Das Euchologion
von Thmuïs in formgeschichtlicher Schau«, abgeschlossen 1940 (R. BAUMSTARK – H.
KAUFHOLD, Anton Baumstarks wissenschaftliches Testament, in: Oriens Christianus
82 [1998] 41 Nr. 3). Denselben Namen der Schrift verwendet SLENCZKA, Heilsge-
schichte (wie Anm. 23) 67. 69f. Hingegen setzt BRIGHTMAN, The sacramentary of
Serapion (wie Anm. 18) 92 hinter Thmuis als Heimat ein Fragezeichen. Dezidiert pro
Thmuis SPINKS, Sarapion (wie Anm. ) 265 u.ö.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 95

amtlicher Dolmetscher (Oration Nr. 25) verweist auf eine mehrspra-


chige Gemeinde, die Bitte um Regen (Nr. 23) ohne Interesse an der
Nilschwemme eher auf das Delta als auf Oberägypten, die Feier des
Sonntags ohne Beachtung des Samstags (Nr. 19) auf Alexandrien und
35
seine Chora . Das vorgelegte Bischofsweihegebet (Nr. 14) passt nicht
zu Thmuis, weil die Episkopalordination in Ostafrika seit alters exklu-
36
siv Alexandrien und dem dortigen Erzbischof zustand . Daraus darf
man schließen: Die Zusammenstellung erfolgte in der Tat aus ge-
lehrtem Interesse oder verfolgte höhere Ambitionen als bei einem ein-
fachen Euchologion für einen Ort wie das unterägyptische Thmuis zu
erwarten steht. Selbst das von Aleksej A. Dmitrievskij erwogene Alex-
37
andrien ist keineswegs von vornherein auszuschließen .
Laut Brightman ist das Euchologion »not arranged in any proper or-
38
der« . Doch erkannte er selbst geschlossene Blöcke aufeinander fol-
39
gender Gebete, wie sie, kaum anders, gleichzeitig Drews gruppierte .
Allerdings befremdet die Abfolge der Orationen durchaus: So stehen
am Anfang unter Nr. 1–6 die Gebete zur »Gläubigenmesse«, die zur
vorangehenden »Katechumenenmesse« hingegen mit Nr. 19–30 am
entgegengesetzten Ende. Anfangs meinte man, solcher Unordnung sei
abzuhelfen, indem man die Materialien nach gelehrtem Gutdünken
unterschiedlichen gottesdienstlichen Feiern oder Feierteilen und sogar
40
verschiedenen Sprechern, darunter Diakonen, zuwies . Heute gilt in
der Liturgiewissenschaft für wahrscheinlicher, dass irgendwann im
langen Lauf der Textüberlieferung ein Unfall geschah, zu belegen auch
durch die oben bei Anm. 22 zitierte Verdeutlichung oder Korrektur
nach Gebet Nr. 30. Den meisten Beifall fand die Annahme, ein Ab-
schreiber habe als Modell eine Buchrolle (Rotulus) benutzt und ver-
41
sehentlich Vorder- und Rückseite vertauscht . Zur Heilung bedürfe es

35
Vgl. Sokrates (h.e. 5, 22, 42–44 [2, 632 HUSSEY]) und Sozomenos (h.e. 7, 19, 8
[Fontes Christiani 73, 3, 908f HANSEN]); H. BRAKMANN, Zur Geschichte der eucha-
ristischen Nüchternheit in Ägypten, in: Le Muséon 84 (1971) 197--211.
36
Ewa WIPSZYCKA, The Alexandrian Church. People and Institutions = Journal of Ju-
ristic Papyrology Suppl. 25 (Varsovie 2015) Kap. 5.
37
Gegen SLENCZKA, Heilsgeschichte (wie Anm. 23) 54; denn auch die Kirche von Alex-
andrien war in dieser Epoche durchaus mehrsprachig, zählte nicht wenige Kopten zu
ihren Mitgliedern.
38
BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 89; vgl. schon WOBBER-
MIN, Altchristliche liturgische Stücke (wie Anm. 18) 30.
39
BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 89; DREWS, Wobbermins
Stücke (wie Anm. 18) 415f.
40
Vgl. oben bei und in Anm. 31.
41
Die vorgeschlagene Lösung des Problems geht zurück auf Theodor SCHERMANN,
Ägyptische Abendmahlsliturgien des ersten Jahrtausends in ihrer Überlieferung dar-
gestellt (Paderborn 1912) 102f; ihm folgen TH. A. VISMANS, Art. Serapion, Eucho-
logion van, in: Liturgisch Woordenboek 2 (1965/68) 2539f; KRETSCHMAR, Ge-
96 Heinzgerd Brakmann

demnach nur der Umkehrung dieses Vorgangs. Schermann zufolge


begann der ursprüngliche Rotulus auf der Vorderseite mit Nr. 15 (Öl-
42
weihegebet) auf der Rückseite mit Nr. 1 (Anaphoragebet) . So würden
beide Mal der Name des Serapion am Anfang der vorgelegten Texte
stehen. Solche Reparatur des angenommenen Kopierfehlers beseitigt
freilich nicht alle Probleme der Textanordnung, gerade nicht, wie sich
zeigen wird, im Hinblick auf die Initationsliturgie. Die Hypothese
bleibt somit letztlich boden- und erfolglos. Stattdessen ist mit G. Cu-
43
ming, M. E. Johnson und W. Slenczka zu erwägen , der angetroffenen
Abfolge liege eine absichtliche und sinnvolle Ordnung zugrunde. Mög-
licherweise gehörten zu den Vorlagen des frühen Sammlers einzelne
44
Textheftchen (Libelli) , die er in einer ihm sinnvoll erscheinenden Rei-
henfolge sowie Vollständigkeit kopierte und vielleicht selbst die einzel-
nen Gebete mit Überschriften versah. Oder ein Redaktor bildete unter
sachlichen Gesichtspunkten verschiedene Textblöcke, ohne die reale
Abfolge der Gebete im gefeierten Gottesdienst zur alleinigen Leitlinie
seiner Anordnung zu machen.
Nach vorherrschender Meinung lassen sich die dreißig Orationen
45
von CPG 2495 in sechs Gruppen zerlegen :
1–6 Gebete für die Eucharistie (»Gläubigenmesse«)
7–11 Taufgebete
12–14 Ordinationsgebete
15–17 Gebete für Salböle

schichte (wie Anm. 6) 214 Anm. 228. Ähnlich, doch weniger wahrscheinlich die Lö-
sung von CUMING, Thmuis (wie Anm. 28), nach dem ein zerfallener Kodex in fal-
scher Lagenfolge kopiert worden sei. Doch später schloss sich CUMING, Liturgy (wie
Anm. 28) XXXVII der Erklärung Schermanns an.
42
SCHERMANN, Ägyptische Abendmahlsliturgien (wie Anm. 41) 103 Anm. 1; nicht an-
ders SLENCZKA, Heilsgeschichte (wie Anm. 23) 38.
43
CUMING, Thmuis revisited (wie Anm. 28) 570; JOHNSON, The Prayers of Sarapion
(wie Anm. 18) 109. 168; SLENCZKA, Heilsgeschichte (wie Anm. 23) 35f.
44
DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 415f charakterisiert CPG 2495 als
»Sammlung von kleineren Sammlungen«, wobei die letzte Zusammenfügung der
spätantiken Gruppen erst mit der mittelalterlichen Laura-Handschrift Β 29 erfolgt
sei.
45
Damit folge ich dem Vorschlag DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 415f;
ähnlich BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 89. Andere Zer-
legungen, sofern sie sich gleichfalls an die Reihenfolge von CPG 2495 halten, unter-
scheiden sich davon nur unwesentlich. SCHERMANN, Ägyptische Abendmahlsliturgie
(wie Anm. 41) 101 vereint Nr. 17 und 18. CUMING, Thmuis revisited (wie Anm. 28)
569 unterteilt Nr. 19–30 in, sämtlich praeanaphorische, »prayers« und »blessings«.
SLENCZKA, Heilsgeschichte (wie Anm. 23) 36 rechnet Nr. 18 der Gruppe Nr. 15--17
zu. Die ganz andersartige Gruppierung bei JOHNSON, The Prayers of Sarapion (wie
Anm. 18) 109 beruht auf dessen computergestützter »analysis of terminology, style,
and perspective« und versucht eine Art Chronostratigraphie.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 97

18 Gebet beim Begräbnis


19–30 Voreucharistische Gebete der Gemeindemesse (»Katechu-
menenmesse«).

Orationen kirchlicher Eingliederung


Der Christlichen Initiation gehören auf die eine oder andere Weise die
über die gesamte Sammlung CPG 2495 verteilten Orationen Nr. 7–11,
46
15–16, 21 und 28 an . In den zugehörigen Gebetsüberschriften finden
sich im Blick auf die Täuflinge drei Gruppen unterschieden :
a) ο κατηχούμενοι (Nr. 21. 28), d. h. die Taufbewerber im Vor-
bereitungsunterricht (lat. auditores),
b) ο βαπτιζόμενοι (Nr. 8), die kurz vor ihrer Taufe stehenden Kan-
didaten (alias: φωτιζόμενοι, lat. competentes, röm. electi), und
c) ο βαπτισ έντες (Nr. 16), die (Neu-) Getauften (alias: νεοφώτισ-
τοι, lat. neobaptizati).
Vorausgesetzt ist mithin die bekannte Zweiteilung der Taufbewerber,
47
von Miguel Arranz Erster und Zweiter Katechumenat genannt , sonst
auch unterschieden als (entfernterer) Katechumenat und ihm fol-
gender Photizomenat (Kompetentenzeit). Zwischen beiden wird auch
in der Gemeinde des Serapion-Euchologions ein rite de passage anzu-
setzen sein, die Einschreibung (nomendatio) oder Erwählung.

Katechumenengebete
Dem Katechumenat ist namentlich die ε χ τ ν κατηχουμένων (Nr.
21) zugeordnet. Sie dankt Gott für Berufung und Gotteserkenntnis der
Katechumenen und wünscht ihnen, »dass sie würdig werden des Bades
der Wiedergeburt und der heiligen Geheimnisse«, des Empfangs von
48
Taufe und Kommunion. Auf Exorzismen ist anscheinend angespielt .
Voraus geht diesem Gebet einerseits jene Oration, die – im Anschluss
an die Homilie und das Aufstehen der Zuhörer – um die Auferbauung
im Glauben für Gottes Volk »auch in dieser Stadt« bittet (Nr. 20: μετ

46
Spezielle Literatur: BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18)
247–253; DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 432–434; JOHNSON, The
Prayers of Sarapion (wie Anm. 18) 124–148; SLENCZKA, Heilsgeschichte (wie Anm.
23) 62–70.
47
Miguel ARRANZ, Évolution des rites d’incorporation et de réadmission dans l’Eglise
selon l’Euchologe byzantin, in: Gestes et paroles dans les diverses familles litur-
giques. Conferences Saint-Serge. Semaine d’Études Liturgiques. Paris, 28 Juin – 1er
Juillet 1977 = Bibliotheca Ephemerides Liturgicae Subsidia 14 (Roma 1978) 31–75,
bes. 37–53; ders., Les Sacrements de l’ancien Euchologe constantinopolitain, in:
Orientalia Christiana Periodica 49 (1983) 44–46. 289 u. ö.
48
BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 249.
98 Heinzgerd Brakmann

49
τ ναστ ναι π τ ς μιλίας ε χή) . Anderseits bildet das »Gebet
für die Katechumenen« (Nr. 21) das erste einer Reihe von Orationen,
die thematisch gleichfalls zu den üblichen Gebeten und Litaneien nach
Evangelium und Predigt gehören: für die Kranken (Nr. 22), um Frucht-
barkeit (Nr. 23), für die Kirche (Nr. 24), für den Bischof, die Presbyter,
Diakone, alle Ämter und Stände der Gemeinde, auffällig darunter die
Dolmetscher (Nr. 25). Geboten werden jeweils die von einem Zelebran-
ten, Bischof oder Presbyter, zu rezitierenden Texte, nicht die voraus-
50
zusetzenden Anweisungen und Gebetseinladungen des Diakons .
Es scheint somit sicher, dass es sich bei Nr. 21 um jenes Gebet han-
delt, das an Sonn- und Festtagen regelmäßig über die in der Versamm-
lung der Gemeinde gegenwärtigen Katechumenen gesprochen wur-
51
de . Erwähnt werden sie abermals bei Nr. 28, hier überschrieben mit
χειροθεσία κατηχουμένων, »Handauflegung über die Katechume-
52
nen« . Der recht kurze Text bildet das erste von drei Gebeten, die
unter Ausstrecken der Hände durch den Sprecher, normalerweise
wohl den Bischof, sowie unter korrespondierender Neigung des Haup-
tes (κεφαλοκλισία) durch die Betroffenen rezitiert wurden, hier ne-
ben den Täuflingen (Nr. 28) die Laien (Nr. 29) und die Kranken (Nr.
53
30) . Die genannten Gesten, traditionell angemahnt durch Diakonika,
sind typisch für Entlassungsgebete, hier laut Unterschrift von Nr. 30
für solche, die vor Beginn der eigentlichen Eucharistiefeier zu spre-
chen waren. Die ε χ τ ς κεφαλοκλισίας Nr. 28 dürfte dann der
Gebetstext sein, mit dem die Bewerber vor Beginn der sog. Messe der
54
Gläubigen entlassen wurden . Auffällig ist freilich, dass der Text des
Gebetes Nr. 28, seiner Überschrift χειρο εσία κατηχουμένων zum

49
Gelegentlich wird erwogen, dass Nr. 20 ursprünglich ein »Gebet für die Katechume-
nen« gewesen sei oder dem Formular ein solches bei seiner Komposition zur Vor-
lage gedient habe; vgl. JOHNSON, The Prayers of Sarapion (wie Anm. 18) 172.
50
Gegen DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 417, 420 u. ö.
51
JOHNSON, The Prayers of Sarapion (wie Anm. 18) 177 räumt ein, dass aufgrund des
Titels das Gebet »is to be interpreted as an intercessory prayer for the catechumens
before their official dismissal«, meint jedoch, es »can be read as the »hand-laying« or
dismissal prayer itself«. Dies gilt jedoch nicht (mehr) für den in der vorliegenden
Sammlung vorgesehenen Gebrauch.
52
Die in rubrizistischen Ausführungen als ›Handauflegung‹ (χειρο εσία) bezeichnete
Geste wird als solche bei einem Einzelnem oder wenigen Einzelnen vollzogen, bei
einer größeren Anzahl von Personen oder Menge einer Sache jedoch in gleicher Be-
deutung durch eine Handausstreckung über jene ersetzt. In diesem Sinne ist hier
künftig ›Handauflegung‹ als Terminus technicus zu verstehen.
53
SCHERMANN, Ägyptische Abendmahlsliturgie (wie Anm. 41) 107 hält Nr. 28–30 für
eine ägyptische »Neuredaktion nach fremdem, syrischem Vorbilde«; Einwände bei
JOHNSON, The Prayers of Sarapion (wie Anm. 18)179.
54
JOHNSON, The Prayers of Sarapion (wie Anm. 18) 178: »presumably the official bles-
sing or dismissal prayer of the catechumens in Sarapion s text«.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 99

55
Trotz, die Katechumenen nicht speziell erwähnt , sondern die allge-
meinere Bitte äußert: »Segne dieses Volk zum Segen der Erkenntnis
und Frömmigkeit und zum Segen Deiner Geheimnisse durch Deinen
Eingeborenen Jesus Christus«. Tatsächlich wirken Nr. 28 und Nr. 29
56
austauschbar .

Taufgebete
Zur ein- oder mehrteiligen Initiationsliturgie unmittelbar gehören die
Nr. 7 bis 11. Für Drews kann es »keinem Zweifel unterliegen, dass die
Reihenfolge« der Stücke »genau dem Verlauf der Handlung ent-
57
spricht« . Fraglich bleibt dann nur, ob sie die Handlung strukturell
vollständig abbilden. Johnson zufolge sind Nr. 7–11 wahrscheinlich ein
58
gesondertes »stratum« innerhalb der Sammlung .
Die Nr. 7 ist in der Überschrift für die »Heiligung der Gewässer«
(΄Αγιασμ ς δάτων) und damit als Taufwasserweihegebet bestimmt.
Es ruft Gott an: »... Siehe nun herab vom Himmel und blicke auf diese
Gewässer und erfülle sie mit heiligem Geist. Dein unaussprechlicher
Logos weile in ihnen, verwandle ihre Kraft und bereite sie zu Zeu-
genden voll Deiner Gnade, damit das jetzt zu vollziehende Geheimnis
nicht inhaltsleer befunden werde in den Wiedergeborenen, sondern
dass es alle, die niedersteigen und getauft werden, mit der göttlichen
59
Gnade erfülle ...« . Ein ausdrücklicher Hinweis auf die vorbildliche
60
Heiligung des Wassers bei der Taufe Jesu im Jordan folgt . Röm 6 ist
nicht aufgegriffen.
Die Nr. 8 wird π ρ βαπτιζομένων gesprochen, also über die in
Bälde oder unmittelbar im Anschluss zu Taufenden. Der Gebetstext
selbst verwendet freilich den Singular. Wegen der Wendung »dass er
von nichts Schiefem und Schlechtem mehr getrieben werde« hat

55
Ebd. 178: »reads simply as a general blessing or dismissal prayer which only because
of its title is thought to be directed towards the catechumens«.
56
Gebet Nr. 29 könnte JOHNSON, The Prayers of Sarapion (wie Anm. 18) 195 zufolge:
»as easily be a prayer for the dismissal of catechumens. And, for that matter, it could
also easily function as a dismissal to any kind of liturgical assembly«, wie eben hier.
57
DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 432.
58
JOHNSON, The Prayers of Sarapion (wie Anm. 18) 89--91.
59
Vgl. SLENCZKA, Heilsgeschichte (wie Anm. 23) 44.
60
Zur Jordantaufe Jesu als Vor- und Sinnbild der christlichen Taufe vgl. Kilian MCDON-
NELL, Jesus’ Baptism in the Jordan, in: Theological Studies 56 (1995) 209–236 mit
Lit.; Hans KVALBEIN, The baptism of Jesus as a model for Christian Baptism: Can
the idea be traced back to new testament times?, in: Studia Theologica 50 (1996)
67–83.
100 Heinzgerd Brakmann

Brightman das Gebet in die Nachbarschaft eines Exorzismus gestellt,


61
damit jedoch Johnson nicht voll überzeugt .
Nr. 9 ist ein Gebet μετ τ ν ποταγήν und bittet um die Besiege-
lung der erfolgten Abrenuntiatio. Es setzt demnach die rituelle Absage
an den Bösen und die zugehörige συγκατά εσις, ein Bekenntnis zu
Christus, voraus.
Die Nr. 10 betet man nach der νάληψις: Der Logos führe den
Täufling zum Bade und nach der Wiedergeburt aus dem Wasser sei
Gottes heiliger Geist mit ihm, jede Versuchung vertreibend und nie-
derwerfend. Wobbermin hat das Wort νάληψις als passives Synonym
62
zu συνταγή zu erklären versucht , die jedoch als συγκατά εσις schon
in Nr. 9 vorausgesetzt ist. Brightman empfahl, νάληψιν durch λει-
63
ψιν (Salbung) zu ersetzen . Drews verstand unter νάληψις die An-
nahme des zum Taufbad kommenden Täuflings durch den Täufer (Bi-
64
schof oder Presbyter) . Dies entspricht Brightmans alternativer Deu-
65
tung, wolle man sein λειψιν nicht akzeptieren . Jedenfalls handelt es
sich offenbar bei Nr. 10 um ein Gebet über die Kandidaten nach Ende
66
der Kompetentenzeit und nahe oder unmittelbar vor dem Taufbad .
Die Oration Nr. 11 wird rezitiert »nach der Taufe (μετ τ βαπτισ-
ναι) und dem Heraufsteigen ( νελ ε ν)«, mithin nach dem – in
welcher genauen Form auch immer vorgenommenen – Tauchbad in
der Piscina, dem Taufbecken. Dem Getauften wird erbeten, dass er
rein erwiesen werde in der Wiedergeburt, damit er nicht mehr Fleisch,
sondern Geistiger genannt werde, weil er am göttlichen und ersprieß-
lichen Geschenk Anteil erhalten hat: Taufe als Zweite Geburt aus Was-
ser und heiligem Geist mit Empfang einer bleibend gedachten Gabe.

Die Taufeucharistie ist hier nicht behandelt, wird jedoch angespro-


chen im Gebet Nr. 21.

61
BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 249; JOHNSON, The
Prayers of Sarapion (wie Anm. 18) 130f.
62
WOBBERMIN, Altchristliche liturgische Stücke (wie Anm. 18) 36.
63
BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 252.
64
DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 434 Anm 0; KRETSCHMAR, Beiträge (wie
Anm. 87) 33: »Auftakt der Taufe im engsten Sinn des Wortes«; ders., Geschichte
(wie Anm. 6 ) 215; vgl. Theodor SCHERMANN, in: BKV² 5 (1912) 138: »Aufnahme
(unter die zu Taufenden)«.
65
BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 252.
66
Vgl. DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 434 Anm 0. Für SLENCZKA,
Heilsgeschichte (wie Anm. 23) 63 ist »nicht zu ermitteln«, ob damit eine liturgische
Handlung und gegebenenfalls welche gemeint ist.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 101

67
Es fällt auf, dass die Taufliturgie der Nr. 7 bis 11 , wenigstens im
vorliegenden Zustand (und ohne Brightman’s Korrektur), kein Gebet
für ein Salböl enthält und an keiner Stelle einen Akt der Salbung er-
68
wähnt .
Öl- und Salbungsgebete
Erst nach den drei Ordinationsgebeten (Nr. 12–14) erscheinen mit den
Nr. 15 und 16 zu Taufsalbungen passende Texte, anschließend mit Nr.
69 70
17 ein Gebet über Öl, Brot und Wasser für Kranke . Die Gruppe Nr.
15 bis 17 (ohne jegliche Verwendung von Λόγος im Text) geht viel-
71
leicht auf einen anderen – möglicherweise jüngeren – Libellus als die
72
Reihe Nr. 7–11 (mit Λόγος) zurück .
Für die Orationen Nr. 15 und 16 ist jedenfalls die inhaltliche Ver-
bindung mit der Christlichen Initiation nicht zu bezweifeln.
Nr. 15, ausdrücklich Serapion zugeschrieben und textlich mit Nr. 5
73
verwandt , ist für eine Salbung der Kompetenten bestimmt: ε χ ε ς
τ λειμμα τ ν βαπτιζομένων (»Gebet für das Salböl derer, die ge-
tauft werden sollen«). Die Weihe des zu verwendenden Öls erst zu
74
diesem Zeitpunkt ist nicht unbedingt impliziert . Der Beter spricht:
»wir salben mit diesem Salböle ( λειμμα) Männer und Frauen, die zu
dieser göttlichen Wiedergeburt hinzutreten, dass sie durch diese Sal-
bung umgestaltet, durch das Bad gereinigt und durch den Geist er-
neuert, die Kraft erlangen, künftig usw.«. Die Art des Öls ist nicht nä-
her charakterisiert. Die dem Bad, in unbestimmter Nähe, vorausge-
hende Salbung bereitet dieses einerseits vor, bewirkt selbst aber bereits

67
Für JOHNSON, The Baptismal Rite (wie Anm. 20) 147 »a relatively complete baptis-
mal ritual going back possibly to the third century«.
68
DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 304; laut ebd. 417 wurden ursprünglich
vorhandene Salbungsgebete der Taufliturgie der Nr. 7 bis 11 im Zuge redaktioneller
Zusammenstellung der gesammelten Materialien erst weggelassen, nachdem Nr. 15
und 16 zur Verfügung standen.
69
Verwandt mit Nr. 5; DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 302–304.
70
DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 300 : »eine zusammengehörige, selb-
ständige Gruppe, die sich deutlich von den übrigen Gebeten aushebt«. Damit stim-
men überein BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 276 (Nr.
15–18); CUMING, Thmuis revisited (wie Anm. 28) 572; JOHNSON, The Baptismal Rite
(wie Anm. 18) 142.
71
So JOHNSON, The Prayers of Sarapion (wie Anm. 18) 143. 147; ders., The Baptismal
Rite (wie Anm. 20) 148 mit begründendem Hinweis auf die zahlreich eingefügten
direkten biblischen Zitate, die ein relativ junges Entstehen anzeigen; vgl. unten Anm.
383. Anders SPINKS, Sarapion of Thmuis (wie Anm. 20) 264: gleichaltrig.
72
DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 300–302; JOHNSON, The Prayers of
Sarapion (wie Anm. 18) 142 u.ö.
73
DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 302–304.
74
BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 251; LENGELING, Vom
Sinn der präbaptismalen Salbung (wie Anm. 75) 348.
102 Heinzgerd Brakmann

eine Umgestaltung ihrer Empfänger, Männer oder Frauen, nämlich


durch Entfernung »jedes Zeichens von Sünde und Ungesetzlichkeit
oder satanischer Ursache« durch die dem Salböl innewohnende »hei-
lende und starkmachende Kraft« Jesu Christi. Impliziert ist ein Ini-
tiationsprozess in drei Schritten: Umgestaltung durch diese Salbung,
Reinigung durch das Bad und Erneuerung durch den Geist.
Nr. 16 wird unter Handauflegung über das Öl gesprochen, mit wel-
chem die Getauften gesalbt werden sollen: ε χ ε ς τ χρίσμα ν
χρίονται ο βαπτισ έντες (»Gebet für das Chrisma, womit die Ge-
tauften gesalbt werden«). Dem Inhalt nach ist es ein Weihegebet über
ein postbaptismal zu verwendendes Salböl. Gott wird angerufen, dass
er diesem Chrisam (χρίσμα, Salböl) Wirksamkeit einsenke, auf dass
die Empfänger »Teilnehmer der Gnadengabe des heiligen Geistes
werden und durch dieses Siegel gekräftigt ... bis zu ihrem Ende
wandeln«. Die Chrisamweihe erfolgt hier also nach dem »Bad der Wie-
dergeburt«, jedoch in derselben Feier wie dieses. Die Salbung mit dem
geweihten Öl vermittelt die Gabe des heiligen Geistes und ist, mit
einem Kreuzzeichen ( κτύπωμα το σημείου) dem Empfänger über-
tragen, zugleich ein schutz- und kraftverleihendes Siegel für das wei-
tere Erdenleben des Neugetauften.
Nr. 15 und 16 erscheinen inhaltlich wie redaktionell aufeinander ab-
gestimmt. Auf dieser Basis ist mithin für das ›Serapion-Euchologion‹
die Frage nach einem Altersunterschied von prae- und postbaptismaler
Salbung nicht zu beantworten, wie er für den Raum Syria verbreitet
75
angenommen wird . Zu fragen bleibt jedoch, ob für Nr. 15 und 16
überhaupt ein syrisches Modell unterstellt werden sollte, bei dem die
praebaptismale Salbung zeitlich in gleicher nächster Nähe zum Taufakt
steht, wie die anscheinend jüngere Chrismation ihm unmittelbar fol-
gen wird. Kyrill von Alexandrien (sed. 412–444) unterscheidet in der
kirchlichen Eingliederung zwei Salbungen: τ ς κατηχήσεως τ χρίσμα

75
Nach Georg KRETSCHMAR (Beiträge [wie Anm 87] 43–47; Geschichte [wie Anm. 6]
133) wäre wie andernorts auch in Alexandrien die postbaptismale Salbung sekundär.
– Zu Syria vgl. Emil J. LENGELING, Vom Sinn der präbaptismalen Salbung, in: Mé-
langes Liturgiques: Festschr. Bernard Botte (Louvain 1972) 327–357, bes. 344–347
(mit älterer Lit.); Boris BOBRINSKOY, Octions pré- et postbaptismales et chrismation
dans la tradition syro-palestinienne du IVe s., in: C. BRAGA (Hg.), Chrismation et con-
firmation. Questions autour d’un rite post-baptismal = Bibliotheca Ephemerides
Liturgicae Subsidia 148 (Roma 2009) 11–26; Sebastian P. BROCK, The Holy Spirit in
the Syrian Baptismal Tradition [Third edition] = Gorgias Liturgical Studies 4 (2008)
165–174 (Zusammenfassung eigener Abhandlungen); Gabriele WINKLER, Das arme-
nische Initiationsrituale = Orientalia Christiana Analecta 217 (Roma 1982) passim
(inhaltlich häufiger wiederholt).
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 103

76
und τ [χρίσμα] τ ς τελειώσεως π τ γί βαπτίσματι . Bei der
einen wie der anderen kann statt eines Kleinkindes sein Vertreter das
nötige »Amen« sprechen. Diese beiden »Amen« setzen etwas Gespro-
chenes voraus, dem somit Zustimmung erteilt wird, hier wahrschein-
lich eine Begleitformel der Salbungsakte. Die Salbung vor der Taufe
gehört demnach im Alexandrien dieser Epoche noch zum Katechume-
nat, nicht zum eigentlichen Taufgeschehen, das seinerseits mit der
postbaptismalen Ölung, Zeichen der gewährten Teilnahme am heiligen
77
Geist, seine Vollendung erfährt . Da gleichfalls im ›Serapion-Eucholo-
gion‹ die Oration Nr. 15 für eine Salbung der Kompetenten bestimmt
und Nr. 16 postbaptismal zu verwenden ist, wäre ihr Vorbild vielleicht
nicht in Syria zu suchen, sondern im die gleichartige Anordnung befol-
78
genden Westen , mit dem Alexandrien auch seine Taufformel teilt.
Resümee
Hinsichtlich der gesamten Initiationsliturgie wird seit Entdeckung des
Werkes das Problem diskutiert, ob und wie Nr. 7–11 einerseits und Nr.
15–16 anderseits zusammengehören und wie die Orationen dieser zwei
Gruppen gegebenenfalls miteinander zu verschränken sind. Komplette
Rekonstruktionsversuche der Taufordnung haben unabhängig von-
einander bereits Brightman und Drews und zuletzt Kretschmar vor-
79
gelegt . Sämtlich greifen sie auf allgemeines Wissen über die östliche
Initiationsliturgie hochpatristischer Zeit zurück und suchen, in diesem
Bild das Material unserer Sammlung unterzubringen. Im Ergebnis
80
räumt Drews ein: »Eine sichere Entscheidung ist nicht zu treffen« ,
Und Slenczka lehnt es wegen der abweichenden Gruppenzugehörigkeit

76
Cyrill. Alex. in Joh. VII (zu Joh 11, 26) (2, 276 Ph. E. PUSEY [1872]), angeführt bei
STAERK, Der Taufritus (wie Anm. 122) 130; Franz Jos. DÖLGER, Das Sakrament der
Firmung historisch-dogmatisch dargestellt = Theol. Studien der Leo-Gesellschaft 15
(Wien 1906) 19; KRETSCHMAR, Beiträge (wie Anm. 87) 48 u.a. Zur Liturgie und
Theologie der Taufe bei Kyrill von Alexandrien vgl. FERGUSON, Baptism (wie Anm.
6) 687–693; Gregory K. HILLIS, »The Natural Likeness of the Son«; Cyril of Alex-
andria’s Pneumatology, Diss. McMaster University, Hamilton (Canada) 2008,
134–147; Jonathan S. MORGAN, Circumcision of the Spirit in the Soteriology of Caril
of Alexandria, Diss. Marquette University, Milwaukee 2013, 129. 132f. 197
77
Zur Salbung nach der Taufe als Vollendung vgl. Cyrill. Alex. in Jes. 3, 1 zu Jes 25, 6f
(PG 70, 561D): σύμβολον το μεταλαχε ν γίου Πνεματος τ χρίσμα ποιούμενοι;
in Joel 21, 21–24 (PG 71, 373AB): το λαίου χρεία, συντελο σα πρ ς τελείωσιν
το ς δικαιουμένοις ν Χριστ δι το γίου βαπτίσματος: dt. Übers. bei DÖLGER,
Sakrament der Firmung (wie Anm. 76) 18f.
78
Vgl. LENGELING, Vom Sinn der präbaptismalen Salbung (wie Anm. 75) 332–338.
340–344.
79
BRIGHTMAN, The sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 247–253; DREWS, Wob-
bermins Stücke (wie Anm. 18) 433f Anm. 1; KRETSCHMAR, Geschichte (wie Anm. 6)
214f.
80
DREWS, Wobbermins Stücke (wie Anm. 18) 433.
104 Heinzgerd Brakmann

überhaupt ab, Nr. 15–16 »mit den übrigen Taufgebeten zu vermi-


81
schen« . Angesichts dessen darf im hiesigen Kontext ein eigener An-
lauf, einen geschlossenen Ordo baptismalis des Serapion-Euchologions
zu rekonstruieren, unterbleiben. Jedoch ist festzuhalten, dass zumin-
dest Nr. 15–16 einen Initiationsprozess voraussetzen, bei dem vor dem
Taufbad sowie nach ihm eine Ölsalbung vorgesehen ist.
Bemerkenswert: Keine einzige der in CPG 2495 aufgeführten Ora-
tionen ist außerhalb des gegebenen Zusammenhangs überliefert, ihr
Einfluss nirgends nachgewiesen. Daher ist weder ein allenfalls begrenz-
ter Gebrauch des in CPG 2495 enthaltenen euchologischen Materials
auszuschließen noch eine bedachte, theologisch motivierte (Um–) Prä-
gung von Vorlagen und Vorläufern. Auch wenn in neuzeitlicher Litur-
giewissenschaft wichtiger geworden als im Gottesdienst ihrer Zeit
offenbar jemals gewesen, bleibt die mit Serapions Namen verbundene
Gebetssammlung beachtlich, besonders als Zeugnis der zeitgenössi-
schen Liturgiesprache und des theologischen Themenvorrats bei Deu-
tung der Initiatio Christiana.

1.3. Die ›Collezione aksumita canonico-liturgica‹

Einleitungsfragen
Als Nächstes ist die Behandlung eines minder berühmten Dokumentes
fällig. Franz Joseph Dölger hat es einst, nicht ganz glücklich, »altäthio-
82
pisches Ritual« genannt . Gemeint sind liturgische Zusätze, die der
äthiopische Sēnodos, ein einheimisches kirchenrechtliches Sammel-
werk des 13./14. Jahrhunderts, innerhalb seiner Version der ›Traditio
83
apostolica‹ überliefert (= CPG 1737, Rez. »E« ), d. h. jener altchrist-
lichen Kirchenordnung, die man das 20. Jahrhundert hindurch Hip-

81
SLENCZKA, Heilsgeschichte (wie Anm. 23) 62.
82
Franz Joseph DÖLGER, Die Sonne der Gerechtigkeit und der Schwarze. Eine reli-
gionsgeschichtliche Studie zum Taufgelöbnis = Liturgiegeschichtliche Quellen und
Forschungen 14 (Münster 1918) 7.
83
George W. HORNER, The Statutes of the Apostles or Canones Ecclesiastici (London
1904) 29-42. 162--178; Hugo DUENSING, Der aethiopische Text der Kirchenordnung
des Hippolyt = Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Phi-
lologisch-Historische Klasse 3. Folge Nr. 32 (Göttingen 1946).
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 105

84
polyt von Rom († 235) zuzuschreiben pflegte . Näherhin handelt es
sich bei diesen äthiopisch tradierten Einschüben um:
1) die Ausweitung der von CPG 1737 bei den Ausführungen zur Bi-
schofsordination gebotenen Texte der Eucharistiefeier, vor allem des
Hochgebetes, durch priesterliche Formeln und zugehörige Rubriken
des Kommunionteils und der Abschlussriten (äth. Kap. 21) und
2) einen in Überschrift und Schlussformel als »Ordnung der Taufe«
bezeichneten umfänglichen Einschub mit 15 Gebeten, 12 Rubriken so-
wie Kleinen Formeln zwischen Kap. 30 und 31 in B. Bottes verbreiteter
CPG 1737-Rekonstruktion (äth. Kap. 39 [alias 40]), von Botte als nach-
weislich unecht ausgelassen.
Das seit 1904 bekannte ›Taufbuch‹ (= Dölgers »altäthiopisches Ri-
tual«) ist mehrfach – intensiv zu Anfang und nur noch gelegentlich
später – gründlich untersucht worden, namentlich von Paul Gottfried
Drews (1858–1912) unter der treffenden Bezeichnung »altägyptische
85
Taufgebete« . Hinsichtlich deren Herkunft und Alter setzte sich die
Erkenntnis durch, dass hinter den äthiopisch überlieferten Zusätzen als
deren griechische Vor- oder Grundlage ein ägyptisches, höchstwahr-
scheinlich alexandrinisches, priesterliches Euchologion steht (oder:
euchologische Libelli). Als Entstehungszeit glaubte man das 5. oder 6.
86
Jahrhundert annehmen zu dürfen . Jedoch gelang es weder Drews
87
noch anderen , die scheinbare oder tatsächliche Unordnung und Viel

84
Bernard BOTTE, La Tradition apostolique de Saint Hippolyte. Essai de recon-
stitution. 5. verb. Aufl. = Liturgiewissenschaftliche Quellen und Forschungen 39
(Münster i. W. 1989); vgl. Paul F. BRADSHAW – Maxwell E. JOHNSON – L. Edward
PHILLIPS, The Apostolic Tradition. A commentary = Hermenaia (Minneapolis 2002).
Zur jüngeren Debatte um die Urheberschaft des Werkes vgl. Andrea NICOLOTTI,
Che cos’è la Traditio apostolica di Ippolito? In margine ad una recente pubblica-
zione, in: Rivista di Storia del Cristianesimo 2, 1 (2005) 219–237 mit Lit.
85
Eduard VON DER GOLTZ, Die Taufgebete Hippolyts und andere Taufgebete der Alten
Kirche, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 27 (1906) 1–15; Paul DREWS, Über alt-
ägyptische Taufgebete, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte 28 (1907) 129–158.
261–298.
86
Zusammenfassend H. BRAKMANN, New Discoveries and Studies in the Liturgy of the
Copts (2004-2012), in: Paola BUZI u.a. (Hg.), Coptic society, literature and religion
from late antiquity to modern times = Orientalia Lovanensia Analecta 247 (Leuven
2016) 459 im Anschluss an: DREWS, Taufgebete a.O. 143. 278. 281. 284 und
KRETSCHMAR, Beiträge (wie Anm. 87) 10. 25; jedoch beachte die Einschränkung ebd.
22: Einzelnes aus der Zeit nach dem 6. Jahrhundert. Vgl. ferner VON DER GOLTZ,
Taufgebete a.O. 13: 4. Jh. oder jünger; Vgl. Hubert SCHEIDT, Die Taufwasserweihe-
gebete im Sinne vergleichender Liturgieforschung untersucht = Liturgiegeschicht-
liche Quellen und Forschungen 29 (Münster 1935) 5: alt, jedoch »nicht näher
datierbar«.
87
Vor allem Antoine SALLES, Trois antiques rituels du baptême = Sources Chrétiennes
59 (Paris 1958), dazu vgl. B. BOTTE, in: Bulletin de Théologie Ancienne et Méd. 8
(1958/61) 174–176 sowie Georg KRETSCHMAR, Beiträge zur Geschichte der Litur-
106 Heinzgerd Brakmann

schichtigkeit jenes Taufbuchs überzeugend zu ordnen und zu gliedern.


Unentschieden blieb, ob es sich bei dem vorliegenden »Monstrum von
88
Taufritual« um verschiedene Schichten eines mit zunehmendem Alter
erweiterten, vielleicht zusätzlich verwirrten Ordos handelt oder um
eine eher ungeschickte Zusammenstellung mehrerer vollständiger oder
Teil-Ordines mit unbestimmtem Altersunterschied zueinander und zur
Redaktion des Gesamtwerkes.
Mit Anfang des 21. Jahrhunderts hat sich die Forschungslage durch
einen außerordentlichen Handschriftenfund verändert, wenn auch zur
Zeit noch nicht alle seine Früchte zu ernten sind. An der Stelle eines
durch schlechte Überlieferung verpixelten Mosaiks zeichnet sich damit
jetzt ein recht deutliches und detailliertes Bild der spätantiken alexan-
drinisch-ägyptischen Initiationsliturgie ab.
Der heute in Hamburg tätige Äthiopist Alessandro Bausi (*1963)
arbeitet seit 1999 über eine bis dato der Forschung unbekannte mittel-
alterliche äthiopische Handschrift (etwa 13. Jh.), deren Inhalt er auf
den treffenden Namen ›Collezione aksumita canonico-liturgica‹ taufte
und erstmals 2003, sodann im Detail 2006 der wissenschaftlichen Öf-
89
fentlichkeit vorstellte . Dabei gab er bekannt, dass dieser von ihm
identifizierte »Sinodos arcaico« – in besserer Ordnung und größerer
Fülle – auch jenes gottesdienstgeschichtliche Material enthalte, das die
Liturgiewissenschaft unter Namen wie »altäthiopisches Ritual« oder
90
»altägyptische Taufgebete« kannte .

gie,insbesondere der Taufliturgie, in Ägypten, in: Jahrbuch für Liturgik and Hymno-
logie 8 (1963) 1–54. Sowohl Salles wie Kretschmar ignorierten zum Schaden ihrer
Veröffentlichungen Drews’ wertvolle Untersuchungen.
88
DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 144.
89
Alessandro BAUSI, San Clemente e le tradizioni clementine nella letteratura etiopica
canonico-liturgica, in: Philippe LUISIER (Hg.), Studi su Clemente romano. Atti degli
Incontri di Roma, 29 marzo e 22 novembre 2001 = Orientalia Christiana Analecta
268 (Roma 2003) 13–55; ders., La Collezione aksumita canonico-liturgica, in: Ada-
mantius 12 (2006) 43–70. Für weitere Lit. siehe Bausis Beitrag in diesem Band: The
Baptismal Ritual in the Earliest Ethiopic Canonical Liturgical Collection. Einen ge-
rafften Bericht über Anfänge und Fortschritte der Erforschung des Manuskripts und
den jetzigen Kenntnisstand bietet Alessandro BAUSI, Composite and Multiple-Text
Manuscripts: The Ethiopian Evidence, in: Michael FRIEDRICH – Cosima SCHWARKE
(Hg.), One-Volume Libraries – Composite and Multiple Text Manuscripts = Studies
in Manuscript Cultures 9 (Berlin – New York 2016) 111--153, bes. 134–138.
90
Zur Bedeutung der Quelle vgl. jetzt MIHÁLYKÓ, The Christian liturgical papyri (wie
Anm. 30) 44: »... provides the most detailed record of the late antique Alexandrian
liturgy. Its edition and incorporation into the history of the liturgy in Egypt is one of
the most important tasks in the field«,
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 107

91
Das 2012 restaurierte Manuskript T grāy, Urā Masqal, Ethio-SPaRe
UM-039, jetzt verwahrt im Kloster Q fr ya Urā Qirqos, birgt eine 36
Stücke umfassende Sammlung mehrheilich kanonistischer und liturgi-
scher Texte, darunter solche aus kirchlichen Archiven Alexandriens,
92
die äthiopische Erstübersetzung der ›Traditio apostolica‹ sowie unter
Nr. 9 und Nr. 10 zwei liturgische Bücher, ein »Taufrituale« und ein
»Euchologion«, deren Inhalte später großenteils in die Sēnodos-Fas-
93
sung der ›Traditio apostolica‹ (Rez. »E«) Eingang gefunden haben .
Der ›Collezione aksumita‹, einschließlich ihrer liturgischen Teile,
liegen Bausi zufolge griechische Quellen aus dem alexandrinisch-ägyp-
tischen Bereich zugrunde, die ihre direkte Übertragung in das Äthiopi-
sche (Ge ez) noch in aksumitische Zeit erfuhren: Die griechischen
Originale datierten aus dem 4. Jahrhundert oder der 2. Hälfte des 5.
Jahrhunderts; das Arrangement der Sammlung erfolgte wahrscheinlich
94
zwischen 477 und 686/87 n.C.
Für das »Taufbuch« der ›Collezione aksumita‹ legt Alessandro Bausi
95
in diesem Band eine erste ›working edition‹ vor . Der Inhalt des noch
96
nicht edierten »Euchologions« ist bereits weitgehend aufgeschlüsselt .
Aus dessen eucharistischem Material konnte Emmanuel Fritsch schon
97
einiges besprechen und übersetzen . Im Blick auf die mit der ›Colle

91
Bericht: Denis NOSNITSIN, Ethio-SPaRe Manuscript Conservation Programme
(2010-–2015). Public report (Hamburg 2019; e-Veröff.) 5. 8. 41–58 (mit Photogra-
phien).
92
Alessandro BAUSI, The so-called Traditio apostolica: preliminary observations on the
new Ethiopic evidence, in: Heike GRIESER – Andreas MERKT (Hg.), Volksglaube im
antiken Christentum (Darmstadt 2009) 291–321; ders., La “nuova” versione etiopica
della Traditio apostolica: edizione e traduzione preliminare, in: Paola BUZI -- Alberto
CAMPLANI (Hg.), Christianity in Egypt: literary production and intellectual trends.
Studies in Honor of Tito Orlandi = Studia Ephemeridis Augustinianum 125 (Roma
2011)19–69.
93
Nota bene: Bausis Aufteilung des Textbestandes in »Taufrituale« und »Euchologion«
bestätigt keinen der älteren Versuche einer Quellenscheidung und ist auch nicht
identisch mit der Zerlegung bei KRETSCHMAR, Beiträge (wie Anm. 87), der dieselben
beiden Namen benutzt.
94
BAUSI, La Collezione aksumita canonico-liturgica (wie Anm. 89) 45; ders., Composite
and Multiple-Text Manuscripts (wie Anm. 89) 136. Datierung bei MIHÁLYKÓ, The
Christian liturgical papyri (wie Anm. 30) 43: »late 5th c.«.
95
Siehe oben in diesem Band S. 62ff.
96
BAUSI, La Collezione aksumita canonico-liturgica (wie Anm. 89) 60f.
97
Emmanuel FRITSCH, New Reflections on the Image of Late Antique and Medieval
Ethiopian Liturgy, in: Teresa BERGER – Bryan D. SPINKS (Hg.), Liturgy’s imagined
pasts. Methodologies and materials in the writing of liturgical history today (Col-
legeville 2016) 39–91, bes. 41–56; Emmanuel FRITSCH, A fresh look at certain
aspects of the Ge’ez liturgical edition of the Anaphora of the Testamentum domini
as the Anaphora of Our Lord Jesus Christ, in: Daniel ASSEFA – Hiruy ABDU (Hg.),
Proceedings of the First International Conference on Ethiopian Texts, May 27--30,
108 Heinzgerd Brakmann

zione aksumita‹ als liturgiegeschichtlicher Quelle verbundenen Einlei-


tungsfragen ist der Umstand besonders wichtig, dass die Markos-Ana-
98
phora stadtalexandrinischer Herkunft in diesem Gebetbuch das nor-
male Eucharistiegebet des Ordo missae bildet, während die Apostel-
Anaphora (= liturgische Adaption des Hochgebets der ›Traditio apos-
tolica‹), das heutige Normalformular der äthiopischen und eritreischen
Liturgie, quasi als Anhang beigegeben ist. Das »Euchologion« der
›Collezione aksumita‹ umfasst freilich auch eine Reihe von Texten, die
in Bezug zu Initiation und Initianden stehen. Somit bedarf das Ver-
hältnis von »Aksumitischem Taufbuch« und »Aksumitischem Eucholo-
99
gion« noch genauerer Bestimmung .
In dieser Situation von Forschung und Veröffentlichungen scheint
mir das folgende Vorgehen vertretbar:
Betrachtet und in diesem Abschnitt erklärt wird in erster Linie das
in der ›Collezione aksumita‹ enthaltene separate Taufrituale. Dieser
Ordo besteht in der Hauptsache aus Vorstehergebeten und wenigen
Rubriken. Dazwischen sind hier und dort einzelne liturgierechtliche
Regelungen eingefügt. Gegeben ist mit dieser Quelle offensichtlich die
Kopie eines für die Hand der Zelebranten bestimmten liturgischen Bu-
ches, jedoch war sie selbst nicht zu unmittelbar gottesdienstlichem Ge-
brauch gedacht, allenfalls zum üblichen Auswendiglernen der Ge-
100
bete . Allerdings darf man sicher sein, dass dem Redaktor oder den
Redaktoren der Sammlung daran gelegen war, den ins Auge gefassten
Leserkreis darüber zu informieren, wie Gottesdienst richtig und vor-
101
bildlich zu feiern sei .
Hinsichtlich der Orationen wird im weiteren Verlauf dieses Beitrags
das aus dem Bestand der ›Collezione aksumita‹ bekannte Material an
Gebetsformularen (= Drews’ »altägyptische Taufgebete« [mit Angabe
102
ihrer Nr.]) und Kleinen Formeln insgesamt berücksichtigt . Denn

2013. St. Francis Friary, Asko (Addis Ababa 2016) 21–53.


98
Allgemein zur Markos-Liturgie vgl. H. BRAKMANN, Das Alexandrinische Eucharistie-
gebet auf Wiener Papyrusfragmenten, in: Jahrbuch für Antike und Christentum 39
(1996) 149--164 mit Lit.
99
Alessandro Bausi war so freundlich, mir kurz vor Drucklegung dieses Beitrags eine
provisorische Ausgabe und Übersetzung des »Euchologions« zugänglich zu machen.
In nicht allzu ferner Zeit soll die Veröffentlichung erfolgen. Für das Erste ist hier nur
anzuzeigen, dass auch dieses Werk ein vollständiges Initiationsrituale enthält.
100
Zu dieser (noch heute im koptischen Ägypten üblichen) Sitte vgl. MIHÁLYKÓ, The
Christian liturgical papyri (wie Anm. 30) 211 mit Anm. 99.
101
FRITSCH, New Reflections (wie Anm. 97) 54f äußert zum »Euchologion«: »the texts
are incomplete and in apparent disorder«. Ich habe einen anderen Eindruck.
102
Das überschiessende euchologische Material der Sēnodos-Zusätze wird in diesem Bei-
trag nicht berücksichtigt. Seine liturgiewissenschaftliche Untersuchung bleibt ge-
boten.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 109

seine Befragung wird untenstehend dem alleinigen Zweck dienen, fest-


zustellen, für welche Formulare in jüngerem Gebrauch der Ursprung
oder die frühe Beheimatung im hochpatristischen oder noch spät-
antiken Patriarchat Alexandrien angenommen werden darf. Als Faust-
regel soll gelten: Was man bereits in der ›Collezione aksumita‹ antrifft,
ist sicher oder höchstwahrscheinlich »Heimatgut« der Christenheit am
Nil und nicht jüngere Importware – etwa nach dem Chalcedonense aus
Syria -- oder Schöpfung frühislamischer oder gar späterer Zeit. Dabei
darf hier offenbleiben, ob die griechischen Originale von »Taufbuch«
und »Euchologion« gleich anderen Bestandteilen der ›Collezione aksu-
mita‹ noch dem 4. Jh. oder der 2. Hälfte des 5. Jh. entstammen und ob
beide überhaupt gleichen Alters sind. Einstweilen reicht als terminus
ante quem ihre gegebene Präsenz beim Arrangement der Sammlung
(spätestens 686/87), also noch im Jahrhundert der islamisch-arabischen
Eroberung eines kirchlich sowie, zumindest ansatzweise, liturgisch
gespaltenen Ägyptens.
Die Feiern
Das »Taufbuch« der ›Collezione aksumita‹ lässt den Ersten Katechume-
nat aus und beginnt sogleich mit der Einschreibung und Prüfung der
Bewerber um ihre Taufe am bevorstehenden Osterfest. Diese Kom-
petentenaufnahme schließt mit der Oration »Liebhaber der Menschen
...« ab (Drews Nr. 2). Während der vorösterlichen Fastenzeit bringen
die Photizomenoi Brot und Wasser oder Öl zur Kirche. Die Segnung
der Gaben erfolgt mit dem Gebet »Gott, mein Herr, ... dein Name und
deine Stärke mögen aufleuchten ... und mache sie zu Medizin und
Heiligung und einem Reiniger ...« (Drews Nr. 5). Mit dem gesegneten
Öl werden die Täuflinge gesalbt, offenbar wiederholt während des
Photizomenats.
An einem nicht präzisierten Tag erfolgen Apotage und Syntage, d.h.
die Verfluchung des Bösen und das Bekenntnis des dreifaltigen Gottes.
Ein kurzes Symbolon wird zu Gehör gebracht; mit dreimaligem »Ich
glaube« macht es sich der Kandidat zu eigen. Für solche, die selbst
nicht sprechen können, treten Eltern, Verwandte oder Vertraute als
Stellvertreter ein. Die Zeremonie endet mit der unter Handauflegung
(-ausstreckung) vorgetragenen Oration »Mein Herr ... dir haben deine
Knechte und Mägde ihr Haupt gebeugt ... mache kräftig ihr Verflu-
chen ... stärke ihren Glauben ...« (Drews Nr. 29).
Zum Tauftermin wird dort, wo die (präbaptismale) Salbung erfolgen
soll, mit dem Weihegebet »Mein Herr ... Gott der Propheten und Herr
der Apostel ...« (Drews Nr. 39) das Salböl unter Hauchung geheiligt. Es
folgt unmittelbar danach die Salbung der Einzelnen an Brust und Leib
mit der Begleitformel, sie möge wirksam sein » gegen alles Werk, das
110 Heinzgerd Brakmann

widerstrebt, und zur Einpropfung in den schönen Ölbaum deiner Kir-


103
che ...« (Drews Nr. 18) . Männer werden durch Diakone oder Pres-
byter gesalbt, Frauen durch eine Gottgeweihte Jungfrau.
104
Am Taufbecken, dem »Jordan« , rezitiert sodann der zelebrierende
Vorsteher das Gebet zur Heiligung des Taufwassers »Seiender Gott ...
du hast den Himmel und die Erde und das Meer und alles, was in
ihnen ist, gemacht ...« (Drews Nr. 11). Der dabei erwähnte »Wohlge-
ruch« mag die Beimischung von Duftöl verraten. Die Verwandtschaft
dieses Formulars mit der Markos- und der Kleinen Basileios-Anaphora
105
(= -Bas) haben Drews und Kretschmar aufgezeigt . Es ist in der
106
›Baumstark-schen Liturgie‹ nicht benutzt und im koptisch-bohairi-
107
schen Taufordo nicht nachgewiesen, wird aber Eingang finden in
108
das Mashāfa krestennā (Scheidt ägypt. Nr. 2) .
Auf das Weihegebet folgen der Wasserritus im »Jordan« mit der
109
Taufformel , gewöhnlich vollzogen durch Tauchung (Immersion), bei
Kranken durch Übergießen (Infusion). An das Abtrocknen des Getauf-
ten mit einem Leinentuch und sein Ankleiden schließt sich die Chris-
mation an. Dazu wird vom Bischof oder dem Taufpriester unter Hand-
auflegung das Gebet gesprochen: »Ewiger Gott ... der du deine Knech-
te und deine Mägde wiedergeboren hat aus Wasser und aus Geist ...
sende von dir her über sie den heiligen Geist ...« (Drews Nr. 35).
Als nächstes ist im Ordo die Myronweihe beschrieben. Nach dem
vor Hochgebeten üblichen Dialog zwischen Vorsteher und Volk spricht
»der Hohepriester, dem es allein zukommt, den Balsam zu weihen«,
also ein Bischof, das Weihegebet »Recht ist es und gerecht, dass wir

103
Eine eng verwandte Formel ist im griechischen P. Ryl 471 (5. Jh.), vermutlich einem
Amulett, aufgezeichnet; Theodor DE BRUYN, P. Ryl. III.471: A baptismal anointing
formula used as an amulet, in: Journal of Theological Studies NS 57 (2006) 94–109,
hier 97. 99.
104
Zum Terminus vgl. Anm. 146.
105
DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 263f; KRETSCHMAR, Beiträge (wie Anm. 87)
17–19. DREWS a.O. 269 datiert das Formular in das 5. oder 6. Jahrhundert. Zur
Kleinen Basileios-Anaphora vgl. neben der klassischen Monographie Hieronymus
ENGBERDING, Das eucharistische Hochgebet der Basileiosliturgie = Theologie des
christlichen Ostens 1 (Münster i. W. 1931) jetzt Achim BUDDE, Die ägyptische
Basilios-Anaphora = Jerusalemer Theologisches Forum 7 (Münster 2004); Gabriele
WINKLER, Die Basilius-Anaphopra = Anaphorae Orientales 2, 2 (Roma 2005). Das
Verhältnis von Drews Nr. 11 zu -Bas verlangt schon wegen seines hohen Alters
eingehendere Untersuchung.
106
Dazu siehe unten Abschnitt 2.1.3.
107
Ebd. 3.2.
108
Vgl. Hubert SCHEIDT, Die Taufwasserweihegebete im Sinne vergleichender Liturgie-
forschung untersucht = Liturgiegeschichtliche Quellen und Forschungen 29 (Mün-
ster 1935) 34. 37--39; ebd. 52f. 55: Eigengut der Äthiopier.
109
Näheres dazu unten bei Anm. 115.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 111

dich preisen ... eine Salbung der Heiligung und ein Siegel des heiligen
Geistes ...« (Drews Nr. 16). In diesem Formular hat Drews erneut An-
110
klänge an die alexandrinische Markos-Anaphora wahrgenommen . Ist
als Täufer ein Presbyter vorgesehen, soll er den Balsam (= Myron) vom
Bischof nehmen. Damit wird das bischöfliche Reservatrecht der Kon-
111
sekration dieses Duftöls eingeschärft . Die Chrismation, auch dem
Presbyter gestattet, erfolgt unter dreimaliger Hauchung mit dem jedem
Einzelnen zugesprochenen Deutewort »Salbung der Heiligung und
Siegel der Gnade des heiligen Geistes«. Der Empfänger antwortet:
»Amen«. Der Ordo fügt ein Gebet über ein Salböl an, das nicht zuletzt
für kranke Gläubige gedacht war (Drews Nr. 14): »Gott, mein Herr, ...
strecke deine unsichtbare Hand aus über die Frucht des Ölbaumes,
womit du gesalbt hast Priester und Propheten ... zum Nutzen für jede
Krankheit und jeden Schmerz ...« (vgl. Ex 19, 6; 1 Petr 2, 9).
Die Beschreibung der Taufeucharistie beginnt mit der Entlassung
der Katechumenen, die in einem Zusatz eigens eingeschärft wird, und
dem Friedenskuss. Die Neugetauften empfangen vor ihrer Erstkom-
112
munion Milch und Honig , über die zuvor ein Dank gesprochen wird:
»Wir danken dir, Gott, der du alles beherrschest ...« (Drews Nr. 47).
Die Ordnung der Taufe schließt mit einem Gebet unter Auflegung der
Hand auf ihre Häupter ab: »Ich preise dich, Herr, da du ... erteilt hast
zum Bad der Wiedergeburt zur Vergebung der Sünde die Gnade des
heiligen Geistes, den Leib und das Blut Christi ...« (Drews Nr. 50).
Daraus lässt sich eine kirchliche Eingliederung in drei Schritten ab-
lesen: Taufe zu Sündenvergebung und Neuem Leben, Gabe des heili-
gen Geistes und Empfang der Eucharistie.

110
DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 270f.
111
Für den Fall eines presbyteralen Taufgottesdienstes wird im Osten des Reiches
bezüglich der postbaptismalen Salbung die Verwendung vom Bischof geheiligten Öls
seit der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts urgiert und erscheint als durchgesetzte Regel
bei Pseudo-Dionysios Areiopagites (frühes 6. Jh.). Vgl. Johann Wilhelm HÖFLING
[1802–1853], Das Sakrament der Taufe nebst den anderen damit zusammenhän-
genden Akten der Initiation 1 (Erlangen 1846) 512–527; DÖLGER, Sakrament der
Firmung (wie Anm. 76) 124–126. Mit einem höheren Alter des Verpflichtung müsste
man rechnen, wäre der armenisch überlieferte »Brief des Makarios von Jerusalem an
die Armenier« mit Abraham TERIAN, Macarius of Jerusalem. Letter to the Ar-
menians, A.D. 335 (Crestwood 2008) für echt und ein Werk des 4. Jahrhunderts zu
halten. Bisherige Bedenken gegenüber beidem halte ich für nicht widerlegt.
112
Hans-Ulrich WEIDEMANN, Taufe und Mahlgemeinschaft. Studien zur Vorgeschichte
der altkirchlichen Taufeucharistie = Wissenschaftliche Untersuchungen zum NT 338
(Tübingen 2014), bes. 206--214; mehr unten bei Anm. 207f.
112 Heinzgerd Brakmann

Die Taufformel
Während die beschriebenen Salbungen vor und nach dem Taufbad
jeweils von einer Deuteformel begleitet sind, findet sich beim Tauf-
vorgang eine veritable Spendeformel verzeichnet, und zwar mit diesem
Wortlaut: »Ich taufe dich im Namen des Vaters und des Sohnes und
des Heiligen Geistes« (Drews Nr. 31). Eine solche Taufformel im Aktiv
ist in Ägypten anscheinend früh durch die arabisch überlieferten
113
Kanones des Hippolyt bezeugt . Die Datierung deren Grundschrift
114
schwankt allerdings zwischen 336/40 und dem 5./6. Jahrhundert .
Der griechische Originaltext begegnet in etwa zur gleichen Zeit in
115
liturgierechtlichen Responsen , die Timotheos von Alexandrien (sed.
380--384) zu Unrecht zugeschrieben werden, doch vielleicht noch dem
116
5. Jahrhundert entstammen , sowie bei Ammonios, einem alexandri-
117
nischen Presbyter und Exegeten : Βαπτίζω σε ε ς τ νομα το

113
Canones Hippolyti (PO 31, 2, 381 Coquin). Eine analoge Spendeformel bei der
postbaptismalen Salbung (»Ungueo te oleo sancto in nomine Iesu Christi«) ist früher
schon der sog. Traditio Apostolica (CPG 1737) bekannt (50 BOTTE – GERHARDS).
Matthieu Smyth zufolge repräsentiert dies antiochenischen Brauch (Notes sur
quelques éléments distinctifs de l’ordo baptismal d’après les sources gallicanes, in:
Miscel·lània litúrgica catalana 17 [2009] 15--28, hier 22). In diesem Kontext ist auch
daran zu erinnern, dass in lateinischer Übersetzung ein parallel zu Βαπτίζω σε ge-
bildetes »Ungo te ...« den »Graeci« durch Theodulf von Orleans († 821) zuge-
schrieben wird. Tinatin CHRONZ hat darin »eine alte Spendeformel der Salbung von
Kranken aus dem Nahen Osten« erkannt und sie überzeugend mit den alexan-
drinisch-ägyptischen Bräuchen verknüpft (Die Feier des Heiligen Öles nach Jerusale-
mer Ordnung = Jerusalemer Theologisches Forum 18 [Münster 2012] 379).
114
Übersicht der konkurrierenden Datierungen: Christoph MARKSCHIES, Wer schrieb
die sogenannte Traditio Apostolica? Neue Beobachtungen und Hypothesen zu einer
kaum lösbaren Frage aus der altkirchlichen Literaturgeschichte, in: KINZIG u. a.,
Tauffragen und Bekenntnis (wie Anm. 11) 1--79, bes. 11. 63. 69. Markschies selbst
ordnet die Grundschrift in den Kontext »des späten vierten oder frühen fünften
Jahrhunderts« ein (ebd. 69).
115
Tim. Alex. (?) resp. 28 (Ioh. B. PITRA, Juris ecclesiastici graecorum historia et mo-
numenta 1 [Roma 1864] 638). Die Fragantworten sind in unterschiedlicher Anzahl
und auch unter anderen Namen alexandrinischer Bischöfe überliefert; vgl. Ales-
sandro BAUSI, La versione etiopica delle risposte canoniche di Timoteo I attribuite
a Pietro di Alessandria (CPG II, Nr. 2520), in: Scrinium 2 (2006) 41--57; Heinz
OHME, Sources of the Grekk Canon Law to the Quinisext Council (691/2), in: Wil-
fried HARTMANN - Kenneth PENNINGTON (Hg.), The History of Byzantine and
Eastern Canon Law to 1500 (Washington 2012) 107f. Die hier einschlägige Response
28 fehlt in der koptischen und äthiopischen Überlieferung und nicht selten in
griechischen Handschriften.
116
BRIGHTMAN, The Sacramentary of Serapion (wie Anm. 18) 248 Anm. 1.
117
Ammonius Alexandrinus, in Act. 19, 5 (PG 85, 1573B); zum Autor vgl. unten bei
Anm. 131.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 113

118
Πατρ ς κα το Υ ο κα το γίου Πνεύματος . Im Abendland
wird diese Formel nicht überraschen, weil sie dort allgemein üblich
119
geworden ist . Im Blick auf das ostkirchliche Christentum jedoch ist
die Situation eine völlig andere. Mit der Taufformel im Aktiv – »Ich
taufe Dich...« – unterscheidet sich die alexandrinische Tradition von
sämtlichen anderen Ostkirchen (traditionswidrige Bräuche katholischer
Orientalen, so Maroniten und Malabaren, ausgenommen). Überall
sonst im Osten findet eine passive Formel Verwendung: Βαπτίζεται
120
δε να ..., »N.N. wird getauft ...« , was daran erinnern soll, dass
Christus, nicht der agierende Liturge, der eigentliche Täufer ist. Unter-
scheidet sich Alexandrien in diesem Punkt (und nicht nur in diesem)
von den östlichen Schwesterkirchen, so stimmt es stattdessen bemer-
kenswert überein mit der etwa gleichzeitigen abendländischen Tradi-
121
tion , schließlich auch stadtrömischer Übung. Hier heißt die Formel
z.B. im Sacramentarium Gregorianum: Et ego te baptizo in nomine
patris et filii et spiritus sancti (Nr. 982 DESHUSSES), und wird bis in die
Gegenwart so verwendet, auch in den Kirchen der Reformation. Es
liegt nahe und ist ernsthaft kaum rundweg zu bezweifeln, dass diese
122
alexandrinische Eigentümlichkeit einen römischen Einfluss verrät ,

118
Eine Umformulierung dieser Βαπτίζω-Formel für den Fall einer Konditionaltaufe
bietet der Canon II der in den 530er Jahren in Alexandrien versammelten severi-
anischen Bischöfe: François NAU, Littérature canonique syriaque inédite, in: Revue
de l’Orient Chrétien 14 (1909) 39.
119
Vgl. Pierre DE PUNIET, Art. Baptême, in: Dictionnaire d'Archéologie Chrétienne et de
Liturgie 2, 1 (1910) 340–344 mit älteren Spezialliteratur zur Taufformel ebd. 345f;
Alois STENZEL, Die Taufe. Eine genetische Erklärung der Taufliturgie = Forschungen
zur Geschichte der Theologie und des innerkirchlichen Lebens 7–8 (Innsbruck 1958)
111–125; Edward Charles WHITAKER, The history of the baptismal formula, in:
Journal of Ecclesiastical History 16 (1965) 1–12; Pierre-Marie GY, La formule « Je te
baptise » (Et ego te baptizo), in: Communio sanctorum. Mélanges offerts à J.-J. Von
Allmen, (Genève 1982) 65–72; Paul DE CLERCK, Les origines de la formule bap-
tismale, in: Rituels. Mélanges offerts à Pierre-Marie Gy (Paris 1990) 199–213, bes.
205f.
120
Diese passive Formel setzt um 390 in Antiochien Johannes Chrysostomus der von
ihm verworfenen aktiven Fomulierung Βαπτίζω κτλ. entgegen (Joh. Chrys. catech.
III 2, 26 [SC 50bis, 148]). Diskutiert wird, ob er damit einen älteren heimischen
Brauch abzulösen und verdrängen sucht oder sich mit seinen Ausführungen gegen
einen ihm bekannt gewordenen auswärtigen Brauch, im Osten etwa Alexandriens
und Ägyptens, wendet.
121
Das älteste Zeugnis des Baptizo te ... datiert nach DE CLERCK, Les origines (wie Anm.
119) 211 aus dem 5. Jahrhundert
122
So schon Antonius STAERK, Der Taufritus in der griechisch-russischen Kirche. Sein
apostolischer Ursprung und seine Entwicklung (Freiburg i. Br. 1903) 121; anders
KRETSCHMAR, Geschichte (wie Anm. 6) 134: »eigenständiges Gewächs Alexandriens«,
vom Westen dorther übernommen.
114 Heinzgerd Brakmann

und zwar wohl einen zu recht früher Zeit, weil derartige zentrale
Formeln erhöhte Stabilität zu besitzen pflegen.
Das »Taufbuch« der ›Collezione aksumita‹ bildet mithin ein in sich
geschlossenes und wohlgeordnetes Taufritual, eingerichtet zum Ge-
brauch in einer Feier unter bischöflicher oder, modifiziert, unter pres-
123
byteraler Leitung. Ein Einfluss aus Syria ist nicht zu beobachten .

***

In diesem Beitrag werden die Taufliturgie und -texte nicht behandelt,


die in der als »Kanones des Basileios« bekannten Kirchenordnung
(CPG 2973) erhalten sind. Das Werk war zwar relativ früh in Ägypten
bekannt und erfuhr bald eine koptische Übersetzung, stammt jedoch
124
aus dem Ausland und ist damit kein Zeuge in Alexandrien oder
Ägypten heimischer Liturgie.

2. AUSGANG DER SPÄTANTIKE UND FRÜHISLAMISCHE


EPOCHE

Aus dieser Periode liegen für den Taufgottesdienst der Melkiten, d. h.


der chalcedonensisch gesinnten Minderheit des Patriarchats Alexan-
drien, bisher keine euchologischen Materialien vor, es sei denn der Ro-
tulus Sinait. gr. NE 93 (9. Jh.) verträte nicht nur die eindeutige
Heimat seiner gottesdienstlichen Ordnung, den Raum Syria, sondern
dürfte auch als Zeuge einer formularweisen Übernahme aus der dorti-
gen Schwesterkirche in die zeitgenössische melkitisch-alexandrinische
Liturgie betrachtet werden. Dafür könnte sein Fundort sprechen, das
Sinaikloster, wären dort nicht mancherlei handschriftliche Gäste ge-
strandet. Daneben wären Übernahmen der alexandrinischen Melkiten

123
DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 284.
124
René-Georges COQUIN, Art. Canons of Saint Basil, in: Coptic Encyclopaedia 1 (1991)
1632a–1633b: »the text was composed outside Egypt ... probably borrowed from
Syria«. Zum Neufund (2005) eines kompletten Manuskripts (7./8. Jh.) der kopti-
schen Fassung siehe jetzt Alberto CAMPLANI – Federico CONTARDI, The Canons
attributed to Basil of Caesarea in the Context of the Canonical Literature Preserved
in Coptic, in: Adamantius 24 (2018) 150–164; Nathan Carlig, Codicological Remarks
on the Pseudo-Basil Codex from Hermitage MMA 1152 (Cairo, Coptic Museum, inv.
13448), ebd. 165–183.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 115

125
aus Jerusalem zu erwägen . In beiden Fällen handelte es sich um Nut-
zung von Importen, nicht alexandrinisch-ägyptischen Traditionsgutes.
Im alexandrinischen Patriarchat der Gegner des Chalcedonense
wird der »cadre syriaque« zu einem Kennzeichen der sakramentlichen
126
Liturgie . Eine frühe Basis findet er in der Versammlung severia-
nischer Bischöfe der ausgehenden 530er Jahre in Alexandrien, die
kanonistische und liturgierechtliche Anfragen ihrer Konfessionsge-
127
nossen aus dem Oriens beantwortet (CPG 7109). Hinsichtlich der
kirchlichen Eingliederung kennen beide Seiten eine vorgegebene
Sammlung von Orationen (can. XX Rahmani) und einen Taufordo mit
einer prae- und einer postbaptismalen Salbung (ebd. XXV), letztere
ausgeführt mit bischöflich konsekriertem Duftöl (»Myron«), also in
jener Form, die sich im 5. Jahrhundert im Großraum Antiochien
durchgesetzt hatte. Im Falle der Nottaufe durch einen Diakon sind die
postbaptismale Salbung und das zugehörige Gebet, beide ihm ver-
wehrt, durch einen Priester nachzuholen (ebd. III). Auffällig ist, dass
unsere Responsen eine Taufe durch gewisse Presbyter kennen, die in
gleicher Weise, durch nachträglichen Vollzug unter Gebet, der Ver-
vollständigung bedarf (ebd. IV). Die Parallelisierung mit der Diakonen-
taufe lässt annehmen, dass diese Presbyter die postbaptismale Salbung

125
Ein aussagekräftiges Beispiel bildet der Codex Sinait. gr. ΝΕ ΜΓ 56+5: ein Exemplar
des Tropologions der Jerusalemer Anastasis, eingerichtet für den gottesdienstlichen
Gebrauch im melkitischen Arsenios-Kloster in Ägypten, schließlich in den Bücher-
bestand des Sinaiklosters gelangt; vgl. Tinatin CHRONZ – Alexandra NIKIFOROVA,
Beobachtungen zum ältesten bekannten Tropologion-Codex Sinaiticus graecus ΜΓ
56+5 des 8.-9. Jhs. mit Erstedition ausgewählter Abschnitte, in: Diliana ATANASSOVA
– Tinatin CHRONZ (Hg.), Σύναξις κα ολική: Festschr. H. Brakmann = Orientalia –
Patristica – Oecumenica 6,1–2 (Wien – Berlin 2014) 1, 147–174.
126
Siehe S. 87, 147.
127
Ignatius Ephrem II. RAHMANI, Studia Syriaca 3. Vetusta documenta liturgica (in
Seminario Scharfensi de Monte Libano 1908) 30–47; François NAU, Littérature
anonique syriaque inédite, in: Revue de l'Orient Chrétien 14 (1909) 39–48 (Titel:
»Chapitres qui furent écrits de l'Orient. Leurs questions furent présentées aux saints
Pères et elles reçurent la réponse suivante«); mehr bei Hubert KAUFHOLD, Sources
of Canon Law in the Eastern Churches, in: HARTMANN – PENNINGTON (wie Anm.
115) 247 (dort unter dem Titel »Chapters written out of the Orient«); ders., Un-
beachtete Quellen byzantinischen Kirchenrechts aus dem 6. Jahrhundert, in: Kanon
15 (1999) 113–140, bes. 117f. 124 Im Gegensatz zu Nau lokalisiert Anton BAUM-
STARK, Geschichte der syrischen Literatur (Bonn 1922) 176 mit Anm. 1f die Ab-
fassung des Werkes »in Konstantinopel«. Tatsächlich waren die Antwortgeber mit
einem liturgischen Brauch der Kaiserstadt vertraut (can. XLII), doch spiegeln die sa-
kramentlichen Formeln für die Konditionaltaufe und für die Salbung der Altarmensa
gerade nicht konstantinopolitanische, sondern alexandrinische Sitte wider. In der
Datierung der Responsen unterscheiden sich Nau (532–538), Baumstark (535–550)
und Kaufhold (1. H. 6. Jh.) nicht entscheidend. – In der Nummerierung der Respon-
sen folge ich RAHMANI a.O.
116 Heinzgerd Brakmann

entweder nicht ausgeführt hatten oder, falls doch, nicht mit derselben
Auszeichnung, etwa hinsichtlich der Wahl und Konsekration der Sal-
bungsmaterie, wie sie die versammelten severianischen Bischöfe für
verpflichtend ansahen.
Tatsächlich verbindet der Alexandrien beheimatete Ammonios Pres-
byter in seinen Fragmenta in Acta Apostolorum (CPG 5504) die Mit-
teilung des heiligen Geistes bei der Taufe nicht mit einer Salbung, son-
dern mit einer postbaptismalen Handauflegung. Dies gilt nicht nur mit
128
Apg 8, 17 für die neutestamentliche Zeit , vielmehr auch für die
129
kirchliche Initiation , die mit einem institutionalisierten Katechu-
130
menat verbunden ist . Die Lebenszeit des Ammonios wird in die 2.
Hälfte des 5. Jahrhunderts angesetzt, nach Joseph Reuss »wahrschein-
131
lich sogar in die 1. Hälfte des 6. Jh.« .
Auch eine Reihe ägyptischer Wundererzählungen schildert Tauf-
vollzüge, in denen die postbaptismale Salbung keine Erwähnung er-
fährt. Unter ihnen verursacht jenes Wunder Aufsehen, das sich unter
Bischof Petros I. von Alexandrien (sed. 289–295) ereignet haben soll.
Die Erzählung ist innerhalb einer pseudonymen sahidischen Fest-
predigt auf den alexandrinischen Bischof Demetrios († 231/32) erhal-
132
ten sowie, vielleicht auf erstere oder deren Vorlage gestützt, in der
133
arabischen »Alexandrinischen Patriarchengeschichte« : Angesichts
der Gefahren des Lebens und der Zeitumstände begehrt eine antioche-
nische Christin, Martyria genannt, für ihre zwei Söhne dringend die
Taufe. Da Christen in Antiochien Verfolgung droht, soll die Feier im
vergleichsweise sicheren Alexandrien erfolgen. Nach Ablehnung ihres
Wunsches durch den Gatten, einen Apostaten, flieht sie heimlich mit

128
Ammonius Alexandrinus, in Act. 8, 17 (PG 85, 1532A).
129
Ammonius Alexandrinus, in Act. 19, 5 (PG 85, 1573BC): μετ τ ε ς Χριστ ν
βάπτισμα, δι τ ς πι έσεως τ ν χειρ ν το βαπτίζοντος, πι οιτ τ πνε μα τ
γιον το ς βαπτισ ε σι; vgl. ebd. 9, 17 (1534–1536): ασις δι τ ς τ ν χειρ ν
πι έσεως γίνεται, ς κατάγοντος είαν δύναμιν ατικ ν το σχήματος π τ ς
χειροτονίας, κα τ ς π τ ν βαπτισ έντων χειρο εσίας. Zur Ordination durch
Gebet und Handauflegung vgl. ebd. 6, 5 (1529A).
130
Ammonius Alexandrinus, in Act. 16, 14. 32 (PG 85, 1556f. 1561B).
131
Otto BARDENHEWER, Geschichte der altkirchlichen Literatur 4 (Freiburg i. Br. 1924)
83–86; Joseph REUSS, Der Presbyter Ammonius von Alexandrien und sein Kom-
mentar zum Johannes-Evangelium, in: Biblica 44 (1963) 159–170, Zitat ebd. 170;
CPG: »s. V--VI?«
132
Pseudo-Flavian von Ephesus, Enkomion auf Demetrios von Alexandrien: E. A. WAL-
LIS BUDGE, Coptic Martyrdoms etc. in the Dialect of Upper Egypt (London 1914)
137–156. 390–408, hier 148–156. 401-408.
133
Alexandrinische Patriarchengeschichte 1, 6 (Patrologia Orientalis 1, 385–390 Evetts);
DENZINGER, RO 1, 21. Nicht wahrscheinlich ist die Zugehörigkeit der behandelten
Erzählung zur koptischen Bearbeitung des Kirchengeschichte Eusebs, die sonst die
Hauptquelle dieses Abschnitts der »Alexandrinischen Patriarchengeschichte« bildet.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 117

ihren Kindern übers Meer Richtung Alexandrien. Mit dem Schiff in


Seenot geraten, betet sie um Rettung und nottauft ihre beide Söhne.
Pünktlich zum lokal üblichen jährlichen Tauftermin nach Alexandrien
gerettet, ersucht sie Bischof Petros, neben den einheimischen auch
ihre Kinder zu taufen. Dies misslingt Petros gleich drei Mal: Aus-
gerechnet beim Versuch, Martyrias Söhne zu taufen, erstarrt wieder
und wieder das Wasser und macht jede Tauchung unmöglich. Die zwei
Lehren aus dieser wundersamen Geschichte bleiben nicht ungesagt: (1)
die Taufe ist ein einmaliges, unwiederholbares Heilszeichen, Wieder-
taufe nicht statthaft; (2) die Nottaufe, sogar jene durch eine Frau, ist
wirksam; denn in ihrer Person salbt und tauft Jesus Christus selbst.
Die Nottaufe auf See wird gleich mehrfach beschrieben, nämlich (1)
durch den Erzähler dem Leser, (2) durch Martyria dem Bischof und
(3) durch Bischof Petros gegenüber der Gemeinde. Deutlich ist auf
sorgsame Einhaltung der liturgischen Bräuche Wert gelegt: Die
Täuferin spricht ihr Gebet gegen Osten. Die praebaptismale Salbung
der Söhne erfolgt mit Blutstropfen aus der aufgeschnittenen Brust der
Mutter, vollzogen im Zeichen des Kreuzes auf Stirn und Brust der
Täuflinge unter Anrufung der Dreifaltigkeit. Ebenso vorschriftsgemäß
geschieht die Taufe selbst, mit dreimaliger Tauchung, hier im Meer-
wasser, unter Aussprechen der alexandrinischen Taufformel »Ich taufe
Dich ... ». In allen drei Berichten fehlt allerding die postbaptismale
Salbung. Sie ist nicht vergessen oder mit Bedacht als bischöfliches
Reservat ausgelassen; denn auch der durch Wunder belehrte Bischof
Petros begnügt sich nach Anerkennung der Taufe mit einem Gebet
über Mutter und Täuflinge, reicht ihnen danach die Eucharistie und
behält sie über das Osterfest bei sich. Die Nottaufe wird also hier nicht,
wie in den Responsen der severianischen Vätern vorgesehen, vervoll-
kommnet durch eine postbaptismale Salbung mit geheiligtem Myron.
Daraus wird man folgern müssen, dass in Heimatzeit und -region der
Erzählung entweder eine solche Chrismation (noch) nicht üblich war
oder gegebenenfalls unterlassen wurde. Auch in den unter 2.1.1 ange-
führten vier sahidischen Taufgeschichten des 6./7. Jahrhunderts bleibt
die postbaptismale Salbung unbeschrieben. Jedoch wird in einer der
drei einschlägigen Szenen der »Vita Aaronis« ein Gebet über Öl (nex)
für die Taufe erwähnt (§ 51 [92 Dijkstra]) und im sahidischen Diako-
nenbuch »Z 101« (7./8. Jh.) zwei unterschiedene Tauföle, darunter
134
Duftöl (murou) . Zweifelsfrei begegnet die von den severianischen Vä-
tern geforderte postbaptismale Salbung mit Myron als in Ägypten eta-
blierter Brauch in einer Homilie des Bischofs Zacharias (um 714/15)
von Sahā (im Delta) über die Heilige Familie in Ägypten. Unter den

134
Unten bei Anm. 245.
118 Heinzgerd Brakmann

gottesdienstlichen Verwendungszwecken des mit Balsam aus dem


legendären »Muttergottesbaum« von Matarieh (bei Kairo) hergestellten
Myrons nennt Zacharias die Salbung des Neophotistos, sobald dieser
das Wasser verlassen hat, die bewirke, dass der Gottes Geist auf ihm
135
ruht .

2.1. Die pontifikale Initiation in vorösterlichem Gesamtgottesdienst


2.1.1. Wunder im alexandrinischen Baptisterium
Die ältesten Schilderungen der jährlichen Feier der kirchlichen Einglie-
derung durch den Patriarchen von Alexandrien, auf wenige, aber
euchologiegeschichtlich wichtige Ausschnitte begrenzt, finden sich in
zwei ägyptischen Wundergeschichten. Die eine erzählt die »Historia
136 137
Horsiesii« , die andere die »Vita Aaronis« (beide Titel modern). Die
zwei Werke sind durch koptische Handschriften seit dem 6./7. Jahr-
hundert belegt. Beider Wunder Schauplatz ist das Baptisterium der
alexandrinischen Kathedrale, die erzählte Zeit der Pontifikat des Erz-

135
Der koptische Text ist verschollen (Tito ORLANDI, Elementi di lingua e letteratura
copta [Milano 1970] 110f). Benutzt ist die Teilübersetzung der arabischen Version
bei Ugo ZANETTI, Matarieh, La Sainte Famille et les baumiers, in Analecta Bollan-
diana 111 (1993) 21--68, hier 26f. Die Legende referiert DENZINGER, RO 1, 52.
136
CPG 2608–2609; Walter E. CRUM, Der Papyruscodex saec. VI–VII der Phillipps-
bibliothek in Cheltenham. Koptische theologische Schriften = Schriften der Wissen-
schaftlichen Gesellschaft in Straßburg 18 (Straßburg 1915); Tito ORLANDI, Due fogli
papiracei da Medinet Madi [Fayum]: l’ Historia Horsiesi, in: Egitto e Vicino Oriente
13 (1990] 109–126. Bei der Erstveröffentlichung der »Historia« ging A. EHRHARD,
Zur literarhistorischen und theologischen Würdigung der Texte, in: CRUM a.O.
129–145 von einem authentischen Bericht aus. Wilhelm HENGSTENBERG, Pachomia-
na mit einem Anhang über die Liturgie von Alexandrien, in: Beiträge zur Geschichte
des christlichen Altertums und der Byzantinischen Literatur: Festschr. Albert
Ehrhard (Bonn 1922) 228–252 hielt sie für ein »pachomianisches Klosterelaborat«,
im 5. Jahrhundert abgefasst »zum größeren Ruhm des Horsiesius« (ebd. 238. 240.
243). Inzwischen gilt das Werk als unecht (vgl. BARDENHEWER, GAL [wie Anm. 131]
4, 58: »ein Pseudepigraph des 6. Jahrhunderts«; Hans-Joachim CRISTEA, Schenute
von Atripe: Contra Origenistas = Studien und Texte zu Antike und Christentum 60
[Tübingen 2011] 8 mit Anm. 6), Teil einer »literary fiction« (LUNDHAUG, Baptism
[wie Anm. 6] 1354). In einem Nachtrag erwähnte HENGSTENBERG a.O. 252 auch die
Fassung der Aaron-Vita und sprach von »zwei ähnlichen, aber doch verschiedenen
Wundererzählungen«, hinter denen er unterschiedlich zu datierende historische Er-
eignisse der Jahre 386 und 387 vermutete.
137
Jacques VAN DER VLIET – Jitse DIJKSTRA, The Coptic Life of Aaron. Critical edition,
translation and commentary = Vigiliae Christianae Suppl. 155 (Leiden 2019). In der
älteren Literatur wird die Erstausgabe benutzt: E. A. WALLIS BUDGE, Miscellaneous
Coptic Texts (London 1915) 433–495. 948–1011. Die titellos überlieferte Schrift
heißt dort »Histories of the monks in the Egyptian desert by Paphnutius«. Der Name
»Vita Aaronis« ist erst jüngsten Datums.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 119

138
bischofs Theophilos (sed. 385–412) . Die Abfassung der Aaron-Vita
wird jetzt in das 6. oder frühe 7. Jh. datiert und als Inspirationsquelle
für die hier interessierende Episode der somit früher zu datierenden
139
»Historia Horsiesii« angesehen . Der Haupttradent der »Historia«,
der P. Bodmer 58 (olim Cheltenham, Phillipps 18833), wurde Anne
Boud’hors zufolge Anfang des 7. Jahrhunderts im Umfeld des sog. Epi-
140
phanios-Klosters (Theben-West) geschrieben . Die in P. Bodmer 58
vorliegende Fassung des Wunders gehört damit in die Zeit der Festi-
gung eines gesonderten Patriarchats der severianischen Gegner des
141
Chalcedonense unter Patriarch Damian (577–606/7) , dürfte aber
Älteres verarbeiten. Nicht genauer zu bestimmen ist die Zeit, zu der
jene Beobachtungen lebendigen Gottesdienstes in Alexandria erfolg-
ten, die traditionsgeschichtlich im Hintergrund der zwei Erzählungen
stehen werden.
Laut »Historia« widerfuhr es Theophilos bei seiner ersten Tauf-
wasserweihe nach Amtsantritt, dass die seinen Vorgängern beim Gebet
an der Piscina stets zuteilgewordene Vision eines Lichtstrahls unter-
blieb, der die zugehörige Signation (σφραγίζειν) des Wassers vorzu-
nehmen pflegte. Daraufhin habe Theophilos die Weihehandlung abge-
brochen. Eine Audition von Engelsstimmen im Altarraum ließ ihn wis-
sen, das ersehnte Geschehen werde sich nur ereignen, wenn der
Archimandrit der Pachomianer, Horsiese († nach 386), nach Alexan-
drien komme, um »am heiligen Taufbecken (κολυμβή ρα) samt den
Leuten der Stadt« mitzufeiern. Dies wird durch Boten nach dem
Süden Ägyptens und schnelle Fahrt »mit einem kleinen Boot« auf dem
Nil binnen knapp sechs Tagen erreicht, rechtzeitig vor dem Osterfest.
In Horsieses Anwesenheit erscheint die Lichtrute und bekreuzigt das
Taufwasser. Zu doppelter Freude vereinen sich die Auferstehung und
die Taufe. So werde es »bis auf heute getan«.
Der liturgiegeschichtliche Ertrag der Erzählung besteht zum einen
darin, dass sie für Alexandrien die Feier im Rahmen eines städtischen
142
Gesamtgottesdienst von Bischof, Klerus und Volk an einem traditio

138
Zu Person und Wirken Norman RUSSELL, Theophilus of Alexandria = The Early
Church Fathers (London – New York 2007).
139
VAN DER VLIET – DIJKSTRA, Life of Aaron (wie Anm. 137) 55. 58.
140
Anne BOUD’HORS, Le P. Bodmer 58 comme témoin de la vie culturelle et religieuse
dans la région thébaine au début du VIIe siècle, in: Adamantius 24 (2018) 106–117,
bes. 107f.
141
Zur postchalcedonensischen Spaltung des Patriarchats Alexandrien vgl. oben Anm.
3.
142
Die liturgiewissenschaftliche Bezeichnung »Gesamtgottesdienst« für eine die Orts-
kirche um Bischof und Presbyterium versammelnde Feier wurde Ende der 1940er
Jahre geprägt von Josef Andreas JUNGMANN, Missarum Sollemnia. Eine genetische
Erklärung der römischen Messe. 5. Aufl. (Wien – Freiburg – Basel 1962) 1, 257 u. ö.,
120 Heinzgerd Brakmann

143
nell vor Beginn der Heiligen Woche liegenden Termin bestätigt . Die
am Ende erwähnte Kombination von Taufe und Ostern verweist auf
einen alternativen Termin, wie er anscheinend bei den Pachomianern
144
gepflegt wurde . Die Mitwirkung weiterer (Diözesan-) Bischöfe an der
alexandrinischen Feier wird, im Unterschied zur Aarons-Vita, nicht er-
wähnt. Hinsichtlich des Gebetes zur Taufwasserweihe ist vor allem be-
merkenswert, dass Horsiese Erzbischof Theophilos gebietet, es trotz
des bereits beim Zutritt zum Taufbrunnen beobachteten Wunders
nicht zu unterlassen. Vielmehr soll er das Weihegebet (προσευχή) an
exakt jener Stelle wiederaufnehmen, an der er es beim vorangegange-
nen Fehlversuch abgebrochen hatte. »Der Bischof aber wusste es und
fing von dort an«. Der Erzähler unterstellt mithin, dass es in der Erfah-
rungswelt seines Publikums bereits einen stabilen Text dieser Oration
gab, den man auswendig lernen oder vielleicht auch ablesen konnte.
Ein bestimmtes Formular wird nicht beim Namen genannt und ist
auch nicht zu erkennen.
In der koptischen »Vita Aaronis« ist der das Wunder veranlassende
145
Gast des Theophilos der Bischof Psoulousia von Philai . Mit allen
Bischöfen war er nach Alexandrien gekommen, um dem neu bestellten
Erzbischof zu huldigen. Sie trafen ihn an inmitten einer Versammlung
des Klerus und des ganzen Volkes; denn es war die Woche des
Samstags, an dem man zu taufen pflegte (§ 83). Als der Taufbrunnen
mit Wasser gefüllt war, betrat Theophilos mit den übrigen Bischöfen
146
das Taufhaus, um das Gebet über die Piscina, den »Jordan« , zu voll-
ziehen. Psoulousia hingegen blieb aus Demut an der Tür des Bap-
tisteriums stehen. Durch eine Eingebung darauf aufmerksam gemacht,
bewegt Theophilos ihn, einzutreten und gemeinsam mit ihm und den
übrigen Bischöfen zu (kon-) zelebrieren. Als dann auch Psoulousia
seine Hände über das Becken ausstreckt und mit allen Bischöfen um
Heiligung des Wassers betet, beginnt das Becken gleich einem Kessel

in der englischen Übersetzung »Episcopal Collective Service« genannt (ders., The


Mass of the Roman Rite 1 [1950] 195). Davon zu unterscheiden ist die neuere Be-
nennung des evangelischen Sonntagsgottesdienstes mit eingeschlossenem Abend-
mahl als »Gesamtgottesdienst«.
143
Näheres zum alexandrinischen Tauftermin unten bei Anm. 155.
144
LUNDHAUG, Baptism (wie Anm. 6) 1350f mit Anm. 22.
145
Jitse H. F. DIJKSTRA, Art. Philae, in: Reallexikon für Antike und Christentum.27
(2015) 574–591 (Lit.).
146
»Jordan« galt als typisch alexandrinische Bezeichnung der Piscina: Sophron. Hieros.
mir. Cyr. et Joh. 39 (Natalio FERNÁNDEZ MARCOS, Los Thaumata de Sofronio. Con-
tribution al estudio de la incubatio cristiana [Madrid 1975] 337); vgl. Johannes B.
BAUER, Art. Jordan, in: Reallexikon für Antike und Christentum 18 (1998) 708. Der
Name wird auch verwendet bei PsTim. Alex. respons. II 8 (CPG 2520; Ioh. B. PITRA,
Juris ecclesiastici graecorum historia et monumenta 1 [Romae 1864] 640).
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 121

über dem Feuer zu brodeln. Dem Wunder folgt, wie zu erwarten, ein
Lobpreis Gottes und seines Heiligen. Nach der Taufe durch den Erzbi-
schof reicht dieser den Neugetauften die Kommunion; darauf folgt die
Entlassung. Die Bischöfe verbleiben den Tag in Alexandrien, werden
aber tags darauf in ihre Städte zurückgeschickt.
Die Erzählung bestätigt im Ganzen den liturgiegeschichtlichen Ge-
halt der »Historia Horsiesii«. Der Überschuss besteht hauptsächlich
darin, dass die jährliche patriarchale Tauffeier in der Hauptstadt in
Konzelebration mit zahlreich angereisten Diözesanbischöfen stattfin-
den konnte. Zum Ritual gehören dann das gemeinsame Beten der —
folglich bekannten – Weiheoration unter Handausstreckung eines je-
den der bischöflichen Konzelebranten über das zu heiligende Tauf-
147
wasser . Bei zwei weiteren Taufszenen erwähnt die »Vita Aaronis«
ausdrücklich, dass die Orationen über Wasser und Öl gemäß den
Kanones erfolgen, genauer: den »Kanones der heiligen apostolischen
Väter« (§ 42. 51). Es muss mithin im 6./7. Jahrhundert, zumindest hin-
sichtlich der Hauptgebete, eine Ordnung bestanden haben, die für
Autor wie Leser/Hörer der Vita als verbindliche norma patrum galt.

2.1.2. Das Zeugnis des Makarios von Memphis


Einen Schlüsseltext für Entwicklung und zeitgenössischen Zustand der
alexandrinischen Initiationsliturgie im Patriarchat der Kopten bildet
148
ein Brief des Bischofs Makarios von Memphis (Minūf al- Alyā) an ver-
mutlich alexandrinische Archonten, d. h. solche Laien, die in der kop-
tischen Kirche über besonderes Ansehen und beträchtlichen Einfluss
verfügten. Überliefert ist das Schreiben in Verbindung mit einem Dos-
sier, das die Kopten 1189/99 dem syrisch-orthodoxen Maphrian Jakob

147
Die Geste ist nicht ungewöhnlich, sondern aus der Ordinationsliturgie und der
eucharistischen Konzelebration bekannt. Vgl. René-Georges COQUIN, Vestiges de
concélébration eucharistique chez les Melkites égyptiens, les Coptes et les Éthio-
piens, in: Le Muséon 80 (1967) 37--46.
148
Louis VILLECOURT, La lettre de Macaire, évêque de Memphis, sur la liturgie antique
du chrême et du baptême à Alexandrie, in: Le Muséon 36 (1923) 33–46 mit
französischer Übersetzung aus dem Arabischen des »Myronbuches« Paris. arab. 100
ebd. 33–42 (weitere Zeugen: Vat. copt. 44 u. 47; A . VAN LANTSCHOOT, Le manuscrit
Vatican Copte 44 et le Livre du Chême ms Paris arabe 100 in: Le Muséon 45 [1932]
181--234, hier 219 Anm. 3). In erster Linie als Zeugnis des eucharistischen Zere-
moniells behandelt diesen Brief jüngst Ramez MIKHAIL, The Presentation of the
Lamb. The Prothesis and Preparatoy Rites of the Coptic Liturgy = Studies in Eastern
Christian Liturgies 2 (Münster 2020) 96–101 u.ö., mit Hinweis auf einen Druck des
arabischen Brieftextes: ATHANASIUS al-Maqārī, Sirr al-rū al-qudus wa-l-mayrūn
al-muqaddas [The mystery of the Holy Spirit and the holy chrism], in: Tuqūs Asrār wa
Salwāt al-Kanīsa 3.2 (Cairo: Dār Nūbār, 2007) 359–374 (mir unzugänglich).
122 Heinzgerd Brakmann

(Amtsname: Gregor), einem Neffen des antiochenischen Patriarchen


149
und Liturgikers Michael I. d. Gr., zukommen ließen .
Der Autor des Briefes durfte als Fachmann für die verhandelten Fra-
gen gelten. Er führt sich ein als gewesener Sekretär des 58. Patriarchen
150
von Alexandrien der Kopten, Kosmas III. (sed. 921–933) . In gleicher
Eigenschaft grüßte ihn i.J. 969 der syrisch-orthodoxe Patriarch Johan-
nes VII. (965–985) in seinem Schreiben an den 61. Patriarchen, Menas
151
II. (956–974) . Das nämliche Amt hatte Makarios noch unter dem 63.
152
Patriarchen, Philotheos (979--1003) , inne und wohl auch unter des-
153
sen Vorgänger, dem 62. Patriarchen Abraham Ibn Zar’ah (975–978) .
Mit seinem Brief an die Archonten erweist sich Makarios von Memphis
als einer der letzten Beobachter der stadtalexandrinischen Pontifikal-
initiation und zugleich als Zeitzeuge ihrer Auflösung.
Den Anlass des Schreibens bildete die Frage, an welchem Datum
man das heilige Myron weihen solle, ob am Donnerstag der Großen
Woche, wie es damals, angeblich unter Berufung auf Mt 26,12, die
Byzantiner, die ägyptischen Melkiten eingeschlossen, taten oder, ge-
mäß dem »Kanon des Stuhles des Evangelisten Markus«, d. h. entspre-
chend alexandrinisch-koptischer Übung, schon am Freitag der 6.
154
Woche der vorösterlichen Fastenzeit . Makarios beantwortet diese
Frage mit einer liturgiegeschichtlichen Abhandlung, in der er zweierlei
erklärt:
(1) Wie man ursprünglich nach koptischer Tradition verfuhr, nämlich
unter Verbindung der Myronweihe mit der jährlichen hochfeierlichen
Taufe am genannten Termin in der Patriarchalkathedrale zu Alexan-
drien, der Angelion-Kirche, und

149
Für die weiteren Teile des für den Maphrian zusammengestellten Dossiers im Pariser
»Myronbuches« siehe Louis VILLECOURT, Le livre du chrême Ms. Paris arabe 100, in:
Le Muséon 41 (1928) 49–80 (Übersetzung, ohne die Originaltexte). Das von einem
anonymen Kopten gesammelte Material enthält einen beachtlichen Abschnitt über
die vor Ort für authentisch gehaltene Geschichte der Taufe: ebd. 52–59.
150
Henri MUNIER, Recueil des listes épiscopales de l’église copte = Publications de la
Société d’Archéologie Copte, Textes et Documents (Le Caire 1943) 33.
151
Johannes Patriarcha Antiochiae, Epist. ad Menam Alexandrinum, in: Joseph Si-
monius ASSEMANUS, Bibliotheca orientalis Clementino-Vaticana 2 (Romae 1721) 139;
deutsch: Thomas H. BENNER, Die syrisch-jakobitische Kirche unter byzantinischer
Herrschaft im 10. und 11. Jahrhundert, Diss. theol. Marburg (1989) 144.
152
Aziz S. ATIYA – Yassa ABD AL-MAS H – O.H.E. Khs-BURMESTER ( Hg.), History of the
Patriarchs of the Egyptian Church, known as the history of the Holy Church by
Saw rus ibn al-Mukaffa 2, 2 (Le Caire 1948) 151.
153
Im Westen auch fälschlich Ephraem genannt; zu Person und Wirken vgl. Johannes
DEN HEIJER, Les patriarches coptes d’origine syrienne, in: Studies on the Christian
Arabic heritage: Festschrift Samir Khalil Samir = Eastern Christian Studies 5 (Leuven
2004) 45–63, bes. 49–57.
154
VILLECOURT, La lettre (wie Anm. 148) 34.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 123

(2) wie es in jüngerer Zeit zum Verzicht auf die traditionelle alexan-
drinische Tauffeier sowie zur Verselbständigung der Ölweihen und ih-
rer zunächst örtlichen Verlagerung – in das größere Sicherheit bieten-
de sketische Makarioskloster – und anschließend zur auch zeitlichen
Verschiebung -- auf den Gründonnerstag – gekommen sei.

Die Feiern in Alexandrien


Makarios führt aus: Nach der Ordnung des als Gründerapostels ver-
ehrten Markus, mithin gemäß der als ursprünglich und verbindlich
angesehenen alexandrinischen Tradition, versammelten sich vormals
die koptischen Bischöfe und viel Volk beim Patriarchen in Alex-
andrien, um dort jährlich am 6. Tag (Freitag) der 6. Woche der seligen
Fasten Groß und Klein zu taufen und, eben dieser Taufe wegen, das
Myron zu weihen. Solange man noch allein Erwachsene getauft habe,
seien eine dreijährige Vorbereitungszeit mit Unterweisung der »Kate-
chumenen« vorgesehen gewesen, diese in der Messfeier nach dem
Evangelium durch einen Ruf des Diakons aus der Versammlung ent-
lassen und danach die Türen der Kirche durch die Subdiakone ver-
schlossen worden. Somit hätten nur die getauften Gläubigen die Über-
tragung der Gaben zum Altar sehen dürfen und auch ihnen allein sei
155
die Kommunion gereicht worden .
Jeweils am 4. Tag (Mittwoch) der 6. Woche habe man in der alexan-
drinischen Angelion-Kathedrale den Täuflingen das kachkhsis genann-
156
te Buch des Patriarchen vorgelesen – demnach keine Predigt viva
157
voce , sondern, analog zur mittelbyzantinischen Gewohnheit in Kon-
158
stantinopel, ein festliegender, wohl patristischer Text . Diese Mitt-
woch-Feier wird später von Makarios unter dem (koptisch-) arabischen
159
Namen »f š š n« angeführt, den man als Skrutinum zu erklären sucht .
160
Damit könnten Apotage und Syntage gemeint sein .

155
Ebd. 34f.
156
Ebd. 35.
157
So KRETSCHMAR, Geschichte (wie Anm. 6) 212.
158
Vgl. H. BRAKMANN, Art. Katechese (Katechismus), in: Reallexikon für Antike und
Christentum 20 (2004) 485; ders., Art. Katechumenat: ebd. 555. Makarios erwähnt
später (VILLECOURT, La lettre [wie Anm. 148] 40) das Verlesen der Homilie eines zu
dieser Zeit unhistorischen »hl. Philotheos, Patriarch von Konstantinopel«.
159
VILLECOURT, La lettre (wie Anm. 148) 38; VILLECOURT, Le saint chrême (wie Anm.
178) 16 Anm. 2; KRETSCHMAR, Beiträge (wie Anm. 87) 49; MIKHAIL, The presen-
tation (wie Anm. 148) 99 Anm. 32.
160
Schon HENGSTENBERG, Pachomiana (wie Anm. 178) 244 Anm. 4 verglich die alexan-
drinische Mittwochsfeier mit der Karfreitagszeremonie in Konstantinopel, die Ka-
techese, Apotage und Syntage umfasste.
124 Heinzgerd Brakmann

Am nächstfolgenden 6. Tag (Freitag) hätten sich Patriarch, Bischöfe,


161
Klerus und Volk am Ort des Taufbeckens, »Jordan« genannt , ver-
162
sammelt und dort zunächst das Myron sowie das »Öl der Freude« be-
reitet und geweiht. Ersteres wird als wohlriechendes Balsamöl be-
163
schrieben, das zweite als reines Olivenöl aus Palästina . Später habe
man am »Jordan«, dem Ordo entsprechend, das Wasser geweiht, das
Taufbad vorgenommen und die Salbung der Täuflinge mit den ge-
164
nannten Ölen . Nach der Heiligung von Brot und Wein empfingen
die Neugetauften die Kommunion unter beiden Gestalten sowie, aus
besonderem Kelch, eine gesegnete Mischung von Milch und Honig, im
Alltag eine übliche Säuglingsnahrung, hier gedeutet als Zeichen der
165
Zweiten Geburt durch die Taufe .
Diesen Ausführungen schließt Makarios, vermutlich nach schrift-
licher Vorlage, ein zweites, genaueres Referat der Gottesdienstordnung
an:
Am 4. Tag der 6. Woche, dem Mittwoch, Versammlung von Klerus
und Volk in der alexandrinischen Angelion-Kathedrale, Füllung des
166
»Jordans« mit Wasser , Verlesung der Namen derer, die getauft wer-
167
den sollen , durch Diakone, Rezitation von Taufgebeten, Anrufungen
und Fürbitten. Schließlich eine Admonitio, zu fasten bis zum Tages-
168
ende und auch den anschließenden Donnerstag hindurch .
Am Morgen des Freitags begeben sich Bischöfe, Klerus und Volk
zur Cella, der Residenz, des Patriarchen. Dieser wird, geleitet von den
Bischöfen, von Klerus und Volk, in Prozession zur Kathedrale geführt.
Bischöfe und Priester betreten das Sanctuarium, das Volk aber bleibt
außen vor. Der Patriarch spricht das sog. Dankgebet, das am Anfang
eines jeden koptischen Gottesdienstes steht, man vollzieht den
»Kanon«, vermutlich das Morgenlob, nach gewohnter Ordnung, und
verliest das Evangelium. Anschließend gehen Patriarch und Bischöfe
nach einem weiteren Dankgebet in ein Diakonikon, eine Art Sakristei,
169
und setzen sich dort nieder . Man bringt die Mysterien, Brot und
Wein, zu einem (Prothesis-) Altar, stellt ebenso das Myron (Duftöl) auf

161
Zu diese Benennung vgl. oben bei und in Anm. 146.
162
Vgl.. Ps 44 (45), 7.
163
VILLECOURT, La lettre (wie Anm. 148) 36f. 39f.
164
Ebd. 35f.
165
Ebd. 36.
166
Zur Füllung des Beckens mit Wasser laut Vita Aaronis § 83 vgl. oben bei Anm. 146.
167
Zu Namensnennung und -wechsel vor der Taufe vgl. Vita Aaronis § 42. 51 (86f. 92f
VAN DER VLIET – DIJKSTRA).
168
VILLECOURT, La lettre (wie Anm. 148) 36.
169
Vgl. die Jerusalemer Ordnung der Osternacht im alt-georgischen Lektionar § 717f:
H. BRAKMANN – Tinatin CHRONZ, Ein neuer Zeuge des Ordos der Osternacht in
Jerusalemer Tradition, in: Ostkirchliche Studien 66 (2017) 146f. 160f.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 125

einen solchen Tisch und das »Öl der Freude« (Olivenöl) auf einen
170
anderen. Der Patriarch spricht darüber die vorgesehenen Gebete .
Danach gehen die Diakone in die Kirche. Vom Ambon aus werden
die für diesen Anlass traditionellen alttestamentliche Lesungen vor-
getragen. Während dessen kleiden sich Patriarch und Bischöfe im Dia-
konikon um, legen schwarze Gewänder an und ziehen mit den
Büchern der Evangelien und der »Mystagogia« unter Gesang zum
(Haupt-) Altar. Dort angekommen, spricht man das Gebet zum Evan-
gelium; Patriarch und Bischöfe nehmen Platz auf dem Synthronon. Es
folgt der Wortgottesdienst. Nach der Paulus-Lesung wird die »Mysta-
171
gogia« , Teil des Testamentum Domini und der Arabischen Di-
daskalie, vorgelesen, dann durch Bischöfe eine Perikope aus dem Ho-
hen Lied und das Evangelium. Der Patriarch und seine Bischöfe stei-
gen sodann vom Synthronon herab und begeben sich, geleitet von Sän-
gern, erneut in das Diakonikon. Der Patriarch zieht dort die »aposto-
lischen Gewänder« an, offenbar festive Kleidung, vielleicht speziell zum
172
Taufgottesdienst , und trägt persönlich das Myron zum Altar, der
älteste mitwirkende Bischof hingegen das »Öl der Freude«, beide unter
einem Baldachin und umgeben von den übrigen Bischöfen. Vorweg
gehen unter Gesang die Diakone mit Kreuzen, Rauchfässern und Ker-
173
zen. Es folgen die Weihe des Myrons und des »Öls der Freude« .
Danach tauft der Patriarch persönlich drei Täuflinge, männlichen Ge-
schlechts, sowie Presbyter in seinem Auftrag die übrigen Kandidaten
und Kandidatinnen. Anschließend salbt der Patriarch – und zwar allein
174
er – die Neugetauften mit Myron .
Im Anschluss daran kehren Patriarch und Bischöfe in feierlicher
Prozession mit Diakonen und Gesang in das Diakonikon zurück, wo
der Patriarch die »apostolischen Gewänder« gegen schwarze Kleidung
für die Messfeier tauscht. In einer festlichen Prozession mit Gesang,

170
VILLECOURT, La lettre (wie Anm. 148) 36. Vgl. die Gebete des Patriarchen im Dia-
konikon bei der Jerusalemer Myronweihe: Athanasios PAPADOPOULOS-KERAMEUS,
Ανάλεκτα ΄Ιεροσολυμιτικής Σταχυολογίας 2 (Sankt-Petersburg 1894) 99. 102;
Alexandra NIKIFOROVA, The Consecration of Holy Myron in the Near East: A
Reconstruction Attempt of the Greek-Melkite Rite, in: Orientalia Christiana Perio-
dica 85 (2019) 167--216, bes. 190. 197.
171
Vgl. H. BRAKMANN, La »Mystagogia« de la liturgie alexandrine et copte, in: Achille
M. TRIACCA – A. PISTOIOA (Hg.), Mystagogie. Pensée liturgique d’aujourd’hui et li-
turgie ancienne = Bibliotheca Ephemerides Liturgicae Subsidia 70 (Roma 1993) 54--
65.
172
Zur besonderen Kleidung altkirchlicher Bischöfe bei der Taufliturgie vgl. Paul DE-
VOS, Cyrille de Scythopolis: Influences littéraires – Vêtement de l'évêque de Jéru-
salem – Passarion et Pierre l'Ibère, in: Analecta Bollandiana 98 (1980) 25--38, bes. 35.
173
VILLECOURT, La lettre (wie Anm. 148) 37.
174
VILLECOURT, La lettre (wie Anm. 148) 37f.
126 Heinzgerd Brakmann

Kreuzen und Weihrauch werden sodann Brot und Wein zum Altar
gebracht. Der Patriarch spricht das Eucharistische Hochgebet und
kommuniziert die Neugetauften an Leib und Blut Christi. Sie trinken
zusätzlich aus einem Kelch mit Honigmilch, hier verglichen mit Säug-
lingen, denen man die Muttermilch vermischt mit Honig reiche.
Schließlich entlässt man die Neugetauften in Frieden heim in ihre
175
Wohnungen .
Alexandrinische Eigentümlichkeiten
Die Beschreibungen des Makarios evozieren seltenste Bilder von Feiern
einer bald verschwundenen Liturgie in einer seither spurlos unterge-
gangenen Kathedrale der antiken Megalopolis Alexandrien, mit der die
gegenwärtigen Stadt kaum mehr als den Namen gemeinsam hat. Hier
dürfen wir uns auf die drei wichtigsten Besonderheiten der damaligen
Initiationsliturgie konzentrieren:
(a) Eigentümlich ist das Datum: Der kathedrale Tauftermin liegt nicht
wie ansonsten überall, im Osten wie im Westen, auf dem Osterfest,
sondern einige Tage früher, bereits am Ende der Fastenzeit.
(b) Die Weihe der Salböle, das Taufbad und die beiden Salbungen,
eine Katechese sowie die Erstkommunion der Neugetauften finden
gemeinsam in ein und derselben Feier statt, näherhin im Wortgottes-
dienst eines ansonsten in seiner Ausgestaltung nicht ungewöhnlichen
alexandrinischen Pontifikalamtes.
(c) Die Kommunion der Neugetauften umfasst neben dem geheiligten
Brot und Wein ein Gemisch von Milch und Honig (Honigmilch).
176
Die von Makarios, wie schon von der koptischen Vita Aaronis , be-
schriebene Mitwirkung zahlreicher Bischöfe an den Feiern in der
Hauptstadt impliziert ihren Abzug von den eigenen Sitzen. Wie und
wann dort die Pontifikalinitiation gefeiert wurde, bleibt fürs Erste un-
177
klar. Möglicherweise als Sammeltaufe an anderen Festtagen .
Der eigentümliche Tauftermin Alexandriens hat seit dem 17. Jahr-
hundert reichlich Sekundärliteratur hervorgerufen. Das Datum scheint
eindeutig: der sechste Tag der sechsten Fastenwoche. Nicht ausdrück-
lich angegeben ist aber, mit welcher Anzahl vorösterlicher Wochen des
Fastens gerechnet ist und ob in die genannte Zahl die Heilige Woche
mit ihren Fastentagen bis zur österlichen Auferstehungsfeier einge-
rechnet wurde. Daher zögerten einzelne Gelehrte, beginnend mit dem
Ersterforscher koptischer Liturgie, dem Thüringer Johann Michael
Wansleben (1635–1679), nicht, die von Makarios beschriebenen Feiern
auf den Karfreitag zu legen bzw. in die Nacht von Karfreitag auf den

175
VILLECOURT, La lettre (wie Anm. 148) 38.
176
Vgl. oben im Text nach Anm. 146.
177
Vgl. unten bei Anm. 240
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 127

178
Ostersonnabend . Alberto Camplani und Ugo Zanetti ist es zu ver-
179
danken, dass heute keine Unklarheit mehr besteht : In zwei gottes-
dienstlichen Lektionaren (Morgan Library & Museum, New York, M
615 und M 573) trägt der 6. Sonntag der Fastenzeit, der dem Palm-
sonntag, d. h. dem Eröffnungstag der auf Ostern hinführenden Gro-
ßen Woche, vorausgeht, den Beinamen Mnbaptisma par. το βαπτίσ-
ματος (M 615) bzw. Nbaptize (M 573); M 615 bezeugt diese Beifügung
180
auch für den vorangehenden Samstag . Die Bezeichnung ist
unzweifelhaft abgeleitet von den eben diesen Tagen voraufgehenden
Initiationsfeiern, die wir als alte Tradition bei Makarios von Memphis
L L
beschrieben fanden. Der Codex M 573 (= sa 15 Schm./M. = sa 530
Schüssler) ist ein 1910 im Michaelskloster bei Hamuli im Faijum
gefundenes sahidisches Lektionar des 9. Jahrhunderts. Die Handschrift
M 615+Komplementblätter (= 1566 [1602]+1678 Gregory–Aland = sa
L L
14 Schm./M. = sa 570 Schüssler), in der Hauptsache 1911/12 in
Ägypten angekauft, aber wohl nicht aus dem Hamuli-Fund stam-
181
mend , überliefert ein zweisprachiges griechisch-sahidisches Festevan-
geliar, das in das 7./8. Jh. datiert wird. Damit ist der eigentümliche
alexandrinische Tauftermin (= sechster Tag der sechsten Fastenwoche

178
J. M. VANSLEB, Histoire de l’Église d’Alexandrie (Paris 1677) 83. 87f. Ebenso noch
immer KRETSCHMAR, Geschichte (wie Anm. 6) 139. 211f und Gereon SIEBIGS, Kaiser
Leo I. Das oströmische Reich in den ersten drei Jahren seiner Regierung (457 --460
n. Chr.) = Beiträge zur Altertumskunde 276 (Berlin 2010) 290, obschon bereits
korrigiert bei Louis VILLECOURT, Un manuscrit arabe sur le saint chrême dans
l’église copte, in: Revue d’Histoire Ecclésiastique 18 (1922) 13–19; ders., La lettre
(wie Anm. 148) 42–46; BURMESTER, The Baptismal Rite (wie Anm. 251) 82–84.
Wilhelm HENGSTENBERG, Pachomiana mit einem Anhang über die Liturgie von
Alexandrien, in: Beiträge zur Geschichte des christlichen Altertums und der Byzan-
tinischen Literatur: Festschr. Albert Ehrhard (Bonn 1922) 228–252 verpasste knapp
Villecourts Veröffentlichungen und folgt daher noch den Fehlangaben Wanslebens.
179
Alberto CAMPLANI, Sull'origine della Quaresima in Egitto, in: Acts of the Fifth In-
ternational Congress of Coptic Studies 2, 1(Roma 1993) 105–121; Ugo ZANETTI,
Leçons liturgiques au Monastère Blanc. Six Typika, in: Bulletin de la Société d’Ar-
chéologie Copte 46 (2007) 231–304, bes. 291–208. 303f. Noch KRETSCHMAR, Bei-
träge (wie Anm. 87) 52 hielt den von Makarios genannten Tauftermin für »gewiß
irrtümlich«.
180
ZANETTI, Leçons liturgiques (wie Anm. 179) 293. 297. VILLECOURT, La lettre (wie
Anm. 148) 46 Anm. 3 führt analoge arabische Belege solcher Bezeichtung an: »le
dimanche des baptêmes« (Ibn Kabar, Lampa tenebrarum: Paris. arab. 203 fol. 212v),
»le dimanche des catéchumènes« (Vat. arab. 15).
181
Zur Frage der Heimat dieser und ähnlicher Handschriften wird eine Veröffent-
lichung erwartet, der hier nicht weiter vorgegriffen werden darf. Die Zugehörigkeit
zum Hamuli-Fund verneinte schon P. E. KAHLE Jr., The End of St. Mark's Gospel.
The Witness of the Coptic Versions, in: Journal of Theological Studies NS 2 (1951)
50f unter Berufung auf H. Hyvernat; ihm widersprach zuletzt ZANETTI, Leçons litur-
giques (wie Anm. 179) 291 Anm. 157.
128 Heinzgerd Brakmann

gemäß jüngerer Zählung) bereits für die Spätantike gesichert, weil ihn
diese Handschriften als selbst in der Provinz namengebende Größe
schon in frühislamischer Zeit belegen.
Der von der Taufe abgeleitete Sonntagsname το βαπτίσματος
schien bisher freilich nicht im sog. Weißen Kloster bei Sohag bezeugt,
dessen ehedem reiche Bibliothek, selbst in ihren heutigen zertrüm-
merten Resten, das wichtigste Reservoir an liturgischen Zeugnissen aus
dem südlichen Ägypten darstellt. Doch hatte bereits Zanetti darauf
hingewiesen, dass aus diesem Kloster für denselben Sonntag – dort in
Beibehaltung der älteren Zählung Vierter Sonntag der großen Fasten-
zeit genannt – Troparien in griechischer Sprache (!) mit eindeutiger
Taufthematik bekannt sind, verbunden mit Querverweisen zum Epi-
phaniefest, dem gleichfalls nicht selten eine Wasser- und Taufthematik
eignet. Überliefert finden sich die gemeinten Gesänge im Torso einer
zerstückelten Pergamenthandschrift etwa des 10./11. Jahrhunderts
(Corpus dei Manoscritti Copti Letterari: MONB.WL). Bei ihren Vor-
arbeiten für die ersehnte Gesamtausgabe der sog. Typika (= liturgische
Direktorien) des Weißen Klosters konnte Diliana Atanassova inzwi-
schen den mit dem Sonntagsnamen korrespondierenden Terminus
technicus psabbaton Mpbaptisma, »Samstag der Taufe«, in einer
Handschrift gleichen Ortes und Alters nachweisen (MONB.WM: Paris.
20 182
copt. 129 fol. 160r) . Die in diesem Typikon gebotenen Hinweise
auf den Gesang nach Stichwort zusammengestellter koptischer Psalm-
verse – so für die Vortage »Wasser«, »Öl«, »Salbung« sowie für Sams-
tag und Sonntag »Reinigung«, »waschen« und »Geist« – belegen, dass
sich hier nicht nur ein heortologisch passender Name erhalten hat,
sondern das Zeugnis einer umfassenderen Gottesdienstorganisation,
die auch inhaltlich einst auf die Feier der Initiationssakramente abge-
stimmt gewesen ist.
Makarios von Memphis (10. Jh.) bezeugt freilich nicht nur den alt-
alexandrinischen Initiationsordo, sondern auch dessen Untergang zu
seinen Lebzeiten: Die Zeremonien am Mittwoch und die Taufe am
Freitag wurden aufgegeben, die Weihe der liturgischen Öle separiert
und in das Makarios-Kloster im Wādī an-Natrūn verlegt.

182
Für persönliche und briefliche Auskünfte danke ich Frau Dr. Diliana Atanassova
vielmals. Von ihren einschlägigen Publikationen seien hier besonders erwähnt D.
ATANASSOVA, The Primary Sources of Southern Egyptian Liturgy: Retrospect and
Prospect:, in: B. Groen u. a. Rites and Rituals of the Christian East. Proceedings of
the Fourth International Congress of the Society of Oriental Liturgy. Lebanon, 10-15
July 2012 = Eastern Christian Studies 22 (Leuven u.a. 2014) 47--96; dies., Prinzipien
und Kriterien für die Erforschung der koptischen liturgischen Typika des Schenute-
klosters, in: ATANASSOVA –CHRONZ (Hg.), Σύναξις κα ολική (wie Anm. 125) 1,
13–38; ebd. 29 der Beleg für den t.t. »Samstag der Taufe«.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 129

2.1.3. Die ›Baumstark’sche Liturgie‹


Überlieferung
Für die verbundene Feier von Öl- und Wasserweihen, Salbungen und
Taufbad findet sich neben Makarios von Memphis ein weiterer Zeuge
183
mit der ›Baumstark’schen Liturgie‹ . Mit dem von Drews eingeführ-
184
ten Namen sind gottesdienstliche Materialien gemeint, die sich in
einer der arabischen Übersetzungen des Testamentum Domini Nostri
185
Jesu Christi, nämlich Coquins Version »B« (künftig: Test. arab. II.B),
überliefert finden. Im griechischen Original bildete das Testamentum
Domini eine Kirchenordnung wohl des frühen oder fortgeschrittenen
5. Jahrhunderts. In Griechisch haben sich von ihr nur Fragmente er-
halten, dagegen vollständige Übersetzungen in syrischer, äthiopischer
und arabischer Sprache sowie Teile im Koptischen und im Georgi-
186
schen . Die ›Baumstark’sche Liturgie‹ gehört zur jüngst von Andreas
Johannes Ellwardt (freilich ohne die Liturgica) veröffentlichten Borgia-
Redaktion der Oktateuchfassung des arabischen Testamentum Domini,
enthalten im Codex Borg. arab. 22 (olim Museo Borgiano K IV 24;
187
Borg. syr. 60) v.J. 1348 . Hinsichtlich der Angaben zum Gottesdienst
unterscheidet sich die Borgia-Redaktion von den übrigen arabischen
Redaktionen dadurch, dass im Corpus des Werkes die Beschreibung
188
der Messfeier ihrem koptischen Ordo angepasst ist und sich zu-
sätzlich im Anhang der Schrift eine Zusammenstellung überwiegend

183
Ausgaben: Anton BAUMSTARK, Eine aegyptische Mess- und Taufliturgie vermutlich
des 6 Jahrhunderts, in: Oriens Christianus 1 (1901) 1–45; Ignace Ephrem II RAH-
MANI, Les liturgies Orientales & Occidentales, étudiées séparement et comparées
entre elles (Beyrouth 1929) 446–470. 655 (nur Eucharistie). Anmerkungsweise ist die
arabische Version schon berücksichtigt bei Rahmanis Edition der syrischen: ders.,
Testamentum Domini Nostri Jesu Christi (Moguntiæ 1899) 132–148.
184
DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 282 u.ö.
185
René-Georges COQUIN, Le Testamentum Domini: Problèmes de tradition textuelle,
in: Parole de l’Orient 5 (1974) 165–188.
186
Zur Überlieferung des Werkes und zu seinen Ausgaben vgl. Tinatin CHRONZ – H.
BRAKMANN, Fragmente des Testamentum Domini in georgischer Übersetzung, in:
Zeitschrift für Antikes Christentum 13 (2009) 395–402 (mit Lit.), bes. 395–397;
Simon CORCORAN – Benet SALWAY, Newly Identified Greek Fragment of the
»Testamentum Domini«, in: Journal of Theological Studies NS 62 (2011) 118--135.
187
Andreas Johannes ELLWARDT, Die Kirchenordnung aus dem Testamentum Domini
Nostri Jesu Christi nach den Redaktionen der Handschriften Borg. arab. 22 und
Petersburg or. 3, Diss. Tübingen 2013 (Netz-Veröff. 2018), der liturgisch-eucho-
logische Anhang des Werkes fehlt. Ob andere Redaktionen als der Borg. arab. 22
den Anhang gleichfalls enthalten, ist noch unklar; ELLWART a.O. 174 Anm. 604,
doch vgl. COQUIN, Le Testamentum (wie Anm. 185) 170. Die Petersburger Hand-
schrift erscheint bei Coquin als Rezension »L«; ebd. 170f.
188
ELLWART, Die Kirchenordnung (wie Anm. 187) 31 Anm. 80; 111–114.
130 Heinzgerd Brakmann

189
euchologischer Materialien findet . Deren Herkunft aus dem »Be-
190
reiche von Alexandreia« ist nicht zu bezweifeln . Insgesamt geht diese
191
vom Kopten Abū Ishāq ibn al Fadl Allāh 1295 gefertigte arabische
Version »B« mit den angeführten Zusätzen unmittelbar auf eine heute
verschollene koptische Handschrift des Jahres 926/27 zurück, die sich
vormals im persönlichen Besitz des Patriarchen Kosmas III. (sed.
192
921–933) befunden hat . Mithin scheint es nicht ausgeschlossen, dass
dieses Exemplar einst auch Kosmas’ Sekretär Makarios von Memphis
unter die Augen gekommen und von ihm studiert worden ist.
Der genannte Anhang von Test. arab. II.B umfasst die »Mystago-
193
gia« , die Orationen zur Ordination eines Bischofs, eines Presbyters,
194
eines Diakons und einer Witwe sowie zwei Ordines eines bischöfli-
195
chen Euchologions , der eine für die Messfeier (ohne Wortgottes-
196 197
dienst und Ordinarium missae) , der andere für eine Tauffeier . Al-
198
lein diese beiden Ordines wurden bislang publiziert und sind als
›Baumstark’sche Liturgie‹ bekannt. Für sie gilt weiterhin Emmanuel
Lannes Klage, dass sie ihren verdienten Platz »dans les études litur-
199
giques« noch nicht gefunden habe .
Das Eucharistieformular übernimmt, so ergab Rahmanis Ver-
200
gleich , aus dem Original-Testamentum nur Auszüge aus der »Mysta-

189
Ebd. 31–34 u.ö.
190
BAUMSTARK, Mess- und Taufliturgie (wie Anm. 183) 2.
191
Khalil SAMIR, Art. Abu Ishaq Ibn Fadlallah, in: The Coptic Encyclopedia 1 (1991)
19b-20a; nicht zu verwechseln mit seinem bei Georg GRAF, Geschichte der christl-
ichen arabischen Literatur 2 = Studi e Testi 133 (Città del Vat. 1947) 317 behandel-
ten Namensvetter.
192
Kolophon des Testamentum Domini: ELLWART, Die Kirchenordnung (wie Anm.
187) 174; ausführlichere Angaben im Kolophon zur Arabischen Didaskalie desselben
Borg. arab. 22, ediert und übersetzt: Jean PÉRIER – Augustin PÉRIER, Les 127 canons
des Apôtres texte arabe en partie inédit = Patrologia Orientalis 8, 4 (Paris 1912)
565–567, dort noch angeführt als Borg. syr. 60. Vgl. COQUIN, Le Testamentum (wie
Anm. 185) 169. 174.
193
ELLWART, Die Kirchenordnung (wie Anm. 187) 114 Anm. 295; zur »Mystagogia« vgl.
oben Anm. 171.
194
ELLWART Die Kirchenordnung (wie Anm. 187) 103 Anm. 230; 123 Anm. 337; 130
Anm. 383. 446; 174.
195
Der Bischof als Vorsteher ist ausdrücklich im Ordo missae genannt (BAUMSTARK,
Mess- und Taufliturgie [wie Anm. 183] 9. 11), für die Taufliturgie wegen der einge-
schlossenen Myronweihe vorauszusetzen; vgl. oben zum Aksumitischen Taufrituale.
196
ELLWART Die Kirchenordnung (wie Anm. 187) 153; 116 Anm. 309; 174.
197
Ebd. 153. 174.
198
Siehe oben Anm. 183.
199
Emmanuel LANNE, Les Textes de la Liturgie eucharistique en dialecte sahidique, in:
Le Muséon 68 (1955) 5--16, hier 6.
200
RAHMANI, Liturgies (wie Anm. 183) 471f; vgl. Anton BAUMSTARK, Die Anaphora von
Thmuis, in: Römische Quartalschrift 18 (1904) 128 u.ö.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 131

gogia« sowie Diakonika und Dialoge zwischen Priester und Gemeinde.


Alles weitere dagegen ist durch Gebete vornehmlich aus der alexan-
201
drinischen Markos-Liturgie ersetzt . In der Gebetsanordnung wiede-
rum folgt das Formular dem Ordo missae der ägyptischen Basileios-
202
Liturgie . Das gilt sogar für das Eucharistische Hochgebet, das auf
dem Text der koptischen Markos/Kyrillos-Anaphora beruht, dessen
Struktur aber verlässt und für diese und auch in der Formulierung, so
bei der zweiten Epiklese, Anleihen bei der Kleinen Basileios-Anaphora
(= -Bas) macht.

Struktur und Gebetsformulare


Die Baumstark’sche Taufliturgie zeigt folgenden Aufbau und Oratio-
nenbestand:

203
№ Ägypt. Taufgebete in
anderer früher Über-
204
T lieferung

1 Gebet über die Katechumenen: vgl. Anm. 306


»Deus, qui cum intelligentia coelos
creavit ... te rogemus, et animabus istis
coram te adorantibus largire intelligen-
tiam et fidem totius cordis ... ut cum
populo tuo et grege tuo (simul)
numerentur ...«

201
Das Brotbrechungsgebet von Test. arab. II.B begegnet gelegentlich, wenn auch sel-
ten, in der boharischen Liturgie; Ugo ZANETTI, Inventaire des prières de la fraction
de la liturgie copte, in: ATANASSOVA – CHRONZ (Hg.), Σύναξις κα ολική , (wie Anm.
125) 2, 767–800, hier 789.
202
Zu diesem vgl. H. BRAKMANN, Le déroulement de la messe copte: structure et
histoire in: Achille M. TRIACCA -- A. PISTOIA (Hg.), L’Eucharistie: Célébrations, rites,
piétés. 41e Semaine d’études liturgiques de Saint-Serge, Paris 1994 = Bibliotheca
Ephemerides Liturgicae Subsidia 79 (Roma1995) 107--132.
203
In Baumstarks Ausgabe sind die liturgischen Texte nicht gezählt. Meine Num-
merierung folgt dem Vorschlag bei DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 282f (rechte
Spalte).
204
Angeführt ist das von Drews genannte Vergleichsmaterial aus dem Sēnodos-Tauf-
buch ohne Berücksichtig seiner oder einer anderen Quellenscheidung.
132 Heinzgerd Brakmann

2 Ölweihe mit dem Gebet vgl. Drews Nr. 24


»Domine, dominus Deus omnipotens,
... rogamus ...: mitte super hoc oleum
sacram virtutem tuam, et sit oleum,
quod omnes iniustiam destruat, ut
quicunque eo illiti erunt, salutem et
vitam et sanctificationem accipiant ...«

3 Ölsalbung der Sinne (Stirn, Augen, Oh-


ren, Herz und Hände) mit der Begleit-
205
formel: vgl. Drews Nr. 18
»Oleum effugans omnes operationes
adversarii et plantas illos ... in sacra
universali ecclesia«, vgl. Drews Nr. 24
und nachfolgendem Gebet:
»Domine Deus omnipotens ... rogamus
et precamur te ... pro his servis tuis, qui
hoc sacro unguentuo in nomine tuo
uncti sunt. Effuga ab eis omnia opera
erroris ... et praepara eos gratia
Spiritus tui sancti ...«.

4 Abrenuntiatio nach Westen mit der For- vgl. Drews Nr. 24f
mel »Renuntio tibi, satana, ...«, bei einem
Kind durch den Paten gesprochen.

5 Bekenntnis mit erhobenen Händen nach vgl. Drews Nr. 26f


Osten mit der Formel
»Confiteor te, Deus, Pater ..., et Filium
tuum unicum ... et Spiritum tuum
sanctum. Amen. Amen. Amen«.

6 Stillgebet des Priesters pro semetipso, Das verbreitete For-


stehend an der Piscina, mular ε σπλαγχνος
gefüllt mit Wasser und diesem κα λεήμων θεός
beigegebenem Öl. κτλ.; vgl. unten Seite
167.

7 Interzessionsgebete. Fürbittlitanei des


Diakons (ohne die Texte)

205
Vgl. oben bei Anm. 103.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 133

8 Wasserweihe mit Gebet (nicht gestaltet vgl. Scheidt ägypt.


wie ein Eucharistisches Hochgebet): Nr. 5; unten bei
»Domine, Deus omnipotens, ... qui Anm. 398
coelum et terram et omnem ornatum
eorum creavit ...«

9 Taufe mit der Formel vgl. Drews Nr. 32


»Baptizo te in nomine Patris et Filii et
Spiritus Sancti, aequalis trinitatis«.
Täufling: »Amen«

10 Bekleidung mit dem Taufkleid vgl. Drews Nr. 37

11 Gebet über die Getauften: vgl. unten O2 (Anm.


»Amator generis humani, ... qui ... 504)
tunicam incorruptibilitatis eis dedisti,
mittere dignare super eos Spiritum
tuum consolantem ...«

12 Weihegebet über dem Chrisam vgl. Drews Nr. 34


(»unguentum electum«, Myron): und unten O4 (Seite
»Domine omnipotens, qui solus omnia 191)
potes ... Mittere dignare gratiam
Spiritus sancti super hoc unguentum et
mundes illud, ut sit ... »

13 Chrisamsalbung mit den Formeln vgl. Drews Nr. 36


»Chrisma initiationis ad vitam
aeternam ... Perfectio donationis
Spiritus Sancti et lorica innocentiae«

14 Schlussgebet über die Neugetauften: vgl. Drews Nr. 35


»Domine, deus noster, per aquam und unten O3 (Anm.
calidam propter hoc unguentum eos 505)
dignos redde ...«

15 Kommunion (»sacra mysteria«). vgl. Drews Nr. 40ff


Die Neugetauften empfangen die Kommu-
206
nion als erste Gruppe der Gläubigen .

206
Notiert im Ordo missae von Test. arab. II.B : BAUMSTARK, Mess- und Taufliturgie
(wie Anm. 183) 29.
134 Heinzgerd Brakmann

Mit dem Aksumitischen Taufrituale teilt Test. arab. II.B die Kom-
bination von Weihegebet der liturgischen Zeichen, Öle wie Wasser,
und deren unmittelbar anschließende Anwendung am Täufling (№ T
2–3, 8–9, 12–13). Das gilt auch hinsichtlich des Myrons, soweit der
Bischof persönlich an der Feier mitwirkt. In der Abfolge der Elemente
fällt in Test. arab. II.B der Standort von Absage und Bekenntnis auf
(№ T 4–5). Er wäre weniger absonderlich, wenn der Ordo des Test.
arab. II.B nicht für eine einzelne geschlossene Feier gedacht wäre,
sondern Materialien böte für Teilfeiern, teils vor dem Baptisterium zu
vollziehen, teils an der Piscina und danach am Altar. Auch unter dieser
Voraussetzung gehörten nach Test. arab. II.B freilich Wasserweihe und
Taufbad (№ T 8–9) sowie Myronweihe und -Salbung (№ T 12–13) in
ein und dieselbe Feier, wie dies bei Makarios von Memphis zu beo-
bachten war.
Der Baumstark’schen Taufliturgie fehlt die ausdrückliche Erwäh-
207
nung der Kommunion an Honigmilch . Die Reichung von Milch und
Honig an die Neugetauften ist schon früh in der Liturgie des Westens
bezeugt und hat sich dort längerfristig erhalten. Sie findet sich
hingegen nirgendwo in den Liturgien der Ostkirchen – mit der allei-
208
nigen Ausnahme des Patriarchats Alexandrien . Neben der Tauf-
formel im Aktiv (Βαπτίζω σε; Ego te baptizo) schlägt dieser Brauch
eine weitere Brücke von Alexandrien nach Rom, und auch dieses Mal
für eine frühe Epoche der Kirchen- und Liturgiegeschichte. Die Nicht-
erwähnung der Honigmilch in der Baumstark’schen Taufliturgie räumt
ihr gewiss keine Hochrangigkeit ein, belegt jedoch nicht zwingend das
völlige Aussergebrauchkommen der Sitte, zumal sie noch im späteren
bohairischen Taufbuch und in seiner äthiopischen Übersetzung nach-
209
zuweisen ist .

207
Paul DREWS, Rez. zu Rahmani, Testamentum Domini, in: Theologische Studien und
Kritiken 74 (1901) 141–170, hier 156, hält die Kommunion an Milch und Honig für
stillschweigend vorausgesetzt oder dem Verzicht des Redaktors auf »peinliche Voll-
ständigkeit« geschuldet. Letztere Begrenzung ist nur zu offensichtlich.
208
Theodor SCHERMANN, Die Abendmahlsliturgie der Neophyten nach ägyptischen
Quellen vom 2. – 6. Jahrhundert, in: Zeitschrift für Katholische Theologie 36 (1912)
464–488; O. BÖCHER, Art. Honig, in: Reallexikon für Antike und Christentum 16
(1904) 466–468 (Lit. ebd. 471–473).
209
Vgl. unten S. 193. In diesem Zusammenhang ist auch an das Gebet aus Banganarti
(Nubien; 11. Jh. oder später) zu erinnern, das eine Epiklese um Herabkunft des
Heiligen Geistes auf Milch enthält; vgl. H. BRAKMANN, Defunctus adhuc loquitur:
Gottesdienst und Gebetsliteratur der untergegangenen Kirche in Nubien, in: Archiv
für Liturgiewissenschaft 48 (2006) 283–333, bes. 326.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 135

Datierung
Die ›Baumstark’sche Liturgie‹, bekannt in koptischer Version seit
926/27, lässt ihr Editor »vermutlich« im 6. Jahrhundert geboren sein,
210
kaum vor dessen Ende . Spätere Autoren folgten dem namengeben-
211
den Meister nur zu bereitwillig . Wenig beachteten Widerspruch
erhob jedoch Baumstarks Kollege Theodor Schermann (1878--1922).
Ihm zufolge sind beide Baumstark’schen Liturgien, die Eucharistie wie
212
die Taufe, »nicht vor das 8. bis 9. Jh.« zu setzen . Baumstarks eigener
Beweisgang galt vornehmlich dem Eucharistieformular und zieht die
Datierung der Taufliturgie gleich einem Beiboot mit. Sein Hauptargu-
ment, ein wiederholter Wechsel der Stellung der Fürbitten innerhalb
der Anaphoren des alexandrinischen Typs, ist liturgiegeschichtlich
inzwischen widerlegt. Es reichte ohnehin nur bis zu dem Schluss: »Sie
gehören noch dem 6 oder erst dem 9 Jahrhundert an«, um dann mit
eigenem Schwung das Ergebnis zu erzeugen: »Vor dieses Dilemma ge-
stellt, können wir uns aber schlechterdings nur für das höhere Alter
213
entscheiden« . Anderseits hat Baumstark selbst das Eucharistische
Hochgebet von Test. arab. II.B gelegentlich als »un antico rifacimento
della liturgia di S. Marco« bezeichnet, also als eine Bearbeitung des
214
alexandrinischen Traditionsformulars der Eucharistie . Ihr bestim-
mendes Modell bildete unbestritten die (alexandrinisch-ägyptische)
Kleine Basileios-Anaphora ( -Bas), ein Hochgebet antiochenischen
Typs, das erst im Zuge der Reorganisation der Liturgie des Kopten-
215
patriarchats zum landesweiten Normalformular der Messfeier wurde .

210
BAUMSTARK,Mess- und Taufliturgie (wie Anm. 183) bes. 3.
211
DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 283f; DÖLGER, Sakrament der Firmung (wie Anm.
76) 88; KRETSCHMAR, Geschichte (wie Anm. 6) 213; BRADSHAW, Baptismal practice
(wie Anm. 6) 93 u.a. Ohne eigenes Gewicht, weil ersichtlich unzureichend infor-
miert, LENGELING, Vom Sinn der präbaptismalen Salbung (wie Anm. 75) 356 Anm.
166, der von »einem arabischen Ordo des 6. Jh.« spricht, welcher überdies »nicht
alexandrinisch« sei, weil vermeintlich indirekt von der Traditio apostolica abhängig.
212
Theodor SCHERMANN, Ägyptische Abendmahlsliturgien des ersten Jahrtausends in
ihrer Überlieferung dargestellt = Studien zur Geschichte und Kultur des Altertums
6, 1–2 (Paderborn 1912) 190, zurückgewiesen von BAUMSTARK, Le liturgie (wie Anm.
214) 9 ungezählte Anm. Auch J. BAUMGÄRTLER, Die Erstkommunion der Kinder
(München 1929) 57 mit Anm. 1 bezweifelt »die Vermutungen Baumstarks über das
verhältnismäßig frühe Alter« der Taufordnung.
213
BAUMSTARK, Mess- und Taufliturgie (wie Anm. 183) 4.
214
Anton BAUMSTARK, Le liturgie orientali e le preghiere “Supra quae„ e “Supplices„
del canone romano. Nuova edizione con aggiunte = Studi Liturgici 5 (Grottaferrata
1913) 7.
215
Ausgang und Verlauf dieses Prozesses sind noch zu erforschen. Als vollendet tritt er
in zwei Zeugen des im Weißen Kloster gebrauchten Diakonenbuches auf: Borg. copt.
105 20
109 und Paris. copt. 129 fol. 139r–145v (beide noch zu edieren). Anscheinend
136 Heinzgerd Brakmann

Ein »rifacimento della liturgia di S. Marco« solcher Art, ob nun theo-


retisch geblieben oder begrenzt praktiziert, impliziert somit eine Art
stadtalexandrinischer Kapitulation vor den unter den Kopten des
Binnenlandes zur bestimmenden Ordnung gewordenen Consuetu-
dines. Dazu bestand im 6. Jahrhundert noch kein Anlass, wohl aber im
216
8. /9. Jahrhundert .
Der Taufliturgie von Test. arab. II.B hat Baumstark selbst weniger
Aufmerksamkeit zugewandt. Gegen eine mögliche Datierung in das 9.
Jahrhundert spreche, dass »die Taufe Erwachsener mindestens noch
217
ebenso regelmässig ist als die Kindertaufe« . Eine tragfähige Grund-
lage dieser Aussage, und damit der auf ihr beruhenden Frühdatierug,
bietet der Ordo nicht; denn die gebotene Angabe über das Sonder-
verhalten bei einer Kindertaufe ist auch hier dem Umstand geschuldet,
dass alle einschlägigen Ordines ausgebildet wurden für Erwachsene
und die Taufe von Kindern selbst dann noch als Ausnahme behandeln,
als sie dies faktisch schon seit Langem nicht mehr ist.
Früh mit der Taufordnung von Test. arab. II.B beschäftigten sich
Antonius Staerk und Paul Drews, später Baumstarks Schüler Hubert
Scheidt und schließlich Georg Kretschmar. Sie gelangten zu dem Er-
gebnis, dass die Euchologie jenes Taufordos einerseits eine spürbare
Nähe zum Aksumitischen Taufrituale zeigt und anderseits in wesent-
lichen Stücken identisch oder eng verwandt ist mit den Gebeten im
218
ausgestalteten koptisch-bohairischen Taufbuch . Insofern ist die
Baumstark’sche Taufliturgie dessen Quellen zuzurechnen oder beide

vertritt bereits das Fragment »Z 101« (vgl. oben bei Anm. 245) dieselbe Redaktion
jenes Buches. Dann wäre -Bas wenigstens regional bereits im 7./8. Jh. als Normal-
anaphora verwendet worden.
216
Etwa im 9. Jahrhundert wurde das Bischofsweihegebet des Testamentum Domini für
die Ordination des Patriarchen der Kopten übernommen; H. BRAKMANN, New Dis-
coveries and Studies in the Liturgy of the Copts (2004–2012), in: Paola BUZI u.a.,
Coptic Society, Literature and Religion from Late Antiquity to Modern Times.
Proceedings of the Tenth International Congress of Coptic Studies, Rome, Sep-
tember 17th–22nd, 2012 = Orientalia Lovaniensia Analecta 247, 1 (Leuven, 2016)
457--482, hier 463.
217
BAUMSTARK,Mess- und Taufliturgie (wie Anm. 183) 6.
218
Bereits 1903 bemerkt STAERK, Der Taufritus (wie Anm. 122) 20: »Mit vollem Rechte«
kann man die von Baumstark 1901 veröffentlichte ägyptische Taufliturgie »als das
Mittelglied zwischen dem jetzigen koptischen Taufritus und der ägyptischen Kirchen-
ordnung ansehen«, 33f Anm. 1; DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 281–283 u.ö.;
Hubert SCHEIDT, Die Taufwasserweihegebete im Sinne vergleichender Liturgie-
forschung untersucht = Liturgiegeschichtliche Quellen und Forschungen 29 (Mün-
ster 1935) 52; KRETSCHMAR, Beiträge (wie Anm. 87) 33–35 u.ö.. HENGSTENBERG,
Pachomiana (wie Anm. 178) 247 scheidet die Baumstark’sche Tauf-liturgie aus
seinem »Anhang über die Liturgie von Alexandrien« mit der Begründung aus: »In
ihr herrscht eine merkwürdige Konfusion«.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 137

schöpfen aus demselben Gebetsrepertoire. Zwischen der Ordnung, wie


sie Test. arab. II.B überliefert, und ihrem bohairischen Nachfolger
muss jedoch eine gewichtige Veränderung eingetreten sein, nämlich
die Herausnahme der Myronweihe aus der pontifikalen Initiationsli-
turgie und ihre Überführung in eine gesonderte gottesdienstliche Ver-
anstaltung, von der Makarios von Memphis als markantem Ereignis der
alexandrinischen Kirchengeschichte berichtet.

2.1.4. Die Ausgliederung der Myronweihe


und andere Veränderungen
Bis zu welcher Zeit war die bei Makarios von Memphis geschilderte
alexandrinische Form der vom Patriarchen geleitete Initiationsliturgie
in Übung? Wann und wie wurde sie durch eine jüngere verändert und
abgelöst?
Makarios selbst nennt – als Zeitzeuge – den entscheidenden Vor-
gang: In seiner eigenen Epoche wurde die bisherige Einheit der Feier
dadurch zerstört, dass man die Weihe von Myron und »Freudenöl« aus
der traditionellen Gestalt der alexandrinischen Patriarchalinitiation
herausnahm und in die Sketische Wüste (Wādī an-Natrūn) verlagerte.
Dort wurden diese Weihen, zunächst weiterhin jährlich, später erheb-
lich seltener im Makarios-Kloster vollzogen – jetzt aber separat, d. h.
unter Verzicht auf die Zeremonien des Mittwochs und die Taufliturgie
selbst. Anfangs blieb es beim bisher gewohnten Termin, doch bald trat
eine Verschiebung ein: Zur Zeit des Patriarchen Kosmas III. (sed.
921–933) nahm man die Ölweihen noch am herkömmlichen 6. Tag der
6. Woche der Fasten vor, unter seinem Nachfolger Makarios I. (sed.
933–953) erst am Gründonnerstag, um den Archonten die Teilnahme
an der Feier zu erleichtern. Unter Patriarch Menas II. (sed. 956–974)
wechselte man Jahr für Jahr zwischen beiden Terminen, um sich
schließlich unter Patriarch Abraham (sed. 975–978) endgültig für den
219
Gründonnerstag zu entscheiden . Die Verselbständigung der Ölwei-
hen und damit die endgültige Auflösung der Einheit der alt-alexandri-
nischen Initiationsliturgie scheint mithin unter Kosmas III. erfolgt zu
220 221
sein , jedenfalls nicht bereits mehrere Jahrhunderte früher .
Damit steht nicht im Widerspruch, dass der durch Makarios von
Memphis referierte ältere Ordo als alexandrinischen Ort des Gesche-

219
VILLECOURT, La lettre (wie Anm. 148) 38f.
220
Ebenso MIKHAIL, The presentation (wie Anm. 148) 100: »Makarius goes on to men-
tion that he witnessed the rite performed ... during the patriarcate of Cosmas«.
221
So KRETSCHMAR, Beiträge (wie Anm. 87) 48f; ebd. 50: alter Tauftermin »bis ins 7.
Jahrhundert zumindest im ägyptischen Hinterland«.
138 Heinzgerd Brakmann

hens die Angelion-Kathedrale erwähnt; denn diese verlor ihre Bedeu-


222
tung erst gegen Ende des 10. Jahrhunderts . Anderseits setzt derselbe
Ordo bereits den vollendeten Bau des alexandrinisch-koptischen Patri-
223
archeions voraus, der unter Johannes IV. (755–799) errichtet wurde .
Die »Alexandrinische Patriarchengeschichte«, im koptischen Original
für diese Epoche i.J. 1051 von Michael von Tinnīs verfasst, notiert,
dass sich zwischen Khael III. (sed. 880–907) und Makarios I. (sed.
933–953) keiner der koptischen Patriarchen ständig in Alexandrien
224
aufhielt . Dies schließt für diese Spanne die durchgängige Pflege der
Patriarchalliturgien an ihrem historischen Heimatort aus. Auch
Kosmas III. (sed. 920–933) übersiedelte mit den jetzt separierten Öl-
weihen vielleicht nicht auf direktem Wege von Alexandrien in das Ma-
karios-Kloster. Sein Nachfolger, Menas II. (956–974), residierte vor-
zugsweise im Delta-Dorf Mahalat Dānyāl (im heutigen Distrikt Kafr
al-Šayh), baute sich dort eine Kirche unter dem naheliegenden Patro-
nat des Gründerapostels Markus, in der er das Heilige Myron verwahr-
225
te und seine Gottesdienste als Patriarch feierte . Ab Patriarch Abra-
ham (sed. 975–978) ist dann die gesonderte Myronweihe am Grün-
226
donnerstag fest etabliert und damit ein Zustand erreicht, der im an-
tiochenischen, melkitisch-alexandrinischen und konstantinopolitani-
227
schen Bereich längst üblich war .

222
H. BRAKMANN, Σύναξις κα ολική in Alexandreia. Zur Verbreitung des christlichen
Stationsgottesdienstes, in: Jahrbuch für Antike und Christentum 30 (1987) 74--89,
hier Anm. 91. 94. 96. 100.
223
Ebd. Anm. 121.
224
Aziz S. ATIYA – Yassa ABD AL-MAS H – O.H.E. Khs-BURMESTER ( Hg.), History of the
Patriarchs of the Egyptian Church, known as the history of the Holy Church by
Saw rus ibn al-Mukaffa 2, 2 (Le Caire 1948) 101.
225
Subhi Y. LABIN, Art. Mīnā II., in: Coptic Encyclopaedia 5 (1991) 1632a–1633b, bes.
1633a; René Georges COQUIN, Art. Patriarchal Residences, ebd. 6 (1991) 1912a–
1913a, bes. 1912b.
226
Jüngste Ausgabe des koptischen Ordos der Weihe von Myron und Kallielaion:
Yohanna Nessim YOUSSEF – Sameh Farouk SOLIMAN, The Rite of Consecration of
the Myron = Publications de la Société d’Archéologie Copte. Textes et Documents 18
(Le Caire 2017), veröffentlicht auf der Basis der Handschrift Kairo, Kopt. Museum,
Ms. 142/Lit. 253 v.J. 1364 unter Berücksichtigung des Codex Antonios-Kloster, Ms.
1 Lit. v.J. 1334 sowie des von R. Tuki besorgten Drucks Rom 1761 (lat. Übersetzung:
DENZINGER, RO 1, 249–265).
227
Für den Ordo der melkitischen Patriarchate Antiochien – Jerusalem – Alexandrien
siehe Viktoria PANTERI, Ο Κα αγιασμός του Αγιου Μύρου στα πρεσβυγενή
Πατριαρχεία της Ανατολής (Athen 2017) und Alexandra NIKIFOROVA, The Con-
secration of Holy Myron in the Near East: A Reconstruction Attempt of the
Greek-Melkite Rite (with the Edition of Sinai Greek NF/E 55+Fragment E sine
numero, A.D. 1156), in: Orientalia Christiana Periodica 85 (2019) 167--216, für den
Konstantinopler Ordo Miguel ARRANZ, La consécration du saint myron (Les sacre-
ments de l’ancien Euchologe constantinopolitain 10), in: Orientalia Christiana
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 139

Das alles läuft darauf hinaus, dass wir mit Makarios’ Schilderungen
einen Blick tun konnten in den als traditionell geltenden Zustand an
der Grenze zum 10. Jahrhundert und mit der ›Baumstark’schen Litur-
gie‹ wohl in ein alexandrinisches Euchologion nicht genau dieser Zeit,
aber nicht allzu viel früher.
Schon in jener Epoche war solches längst nicht mehr die alleinige
Ordnung. Zusätzlich zur hochfeierlichen Initiationsliturgie, jährlich ge-
feiert in pontifikalem Gesamtgottesdienst mit Bischof, Konzelebranten,
Klerus und versammeltem Volk, gab es schon früher auch im Bereich
Alexandrien und Ägypten weitere Tauftermine und -zeiten sowie Fei-
ern, denen Presbyter statt des Bischofs vorstanden, etwa in Dörfern
und Wallfahrtsorten, aber auch in den Städten. In legendärer kopti-
scher Liturgiegeschichte wird dieser grundlegende Wandel mit Theo-
228
philos von Alexandria (sed. 385–412) in Verbindung gebracht .
Ein Beispiel für die nicht terminlich gebundene Einzeltaufe in Alex-
229
andrien überliefert eine Erzählung bei Johannes Moschos (7. Jh.):
Der Täufling ist eine aus Armut zur Prostitution gezwungene Waise
aus christlicher Familie, die nach ernster Erkrankung die Taufe be-
gehrte, jedoch ihres üblen Leumunds wegen die für die Taufe nötigen
Bürgen nur mittels eines Wunders finden konnte. Damit empfing sie
dann jedoch ohne Weiteres, ohne längere Katechumenatszeit und Ab-
warten auf einen festen Tauftermin, die Taufe und die νεοφωτιστικ
νδύματα, das Taufgewand. Ihre Täufer sind eigens mit dieser Auf-
gabe vom Patriarchen, hier Paulos von Tabennese (537–540), auf
230
Dauer bestellte Kleriker , Presbyter und Diakone. Auch im palästini-
schen Sabas-Kloster gab es damals bereits einen solchen ständigen
231
Taufpriester .
Im Patriarchat der Gegner des Chalcedonense verpflichtete sich um
600 mit dem auf Ostrakon erhaltenen Originaldokument (P. Berol.
12501) der Klerus des koptischen Ortes Djeme (Medînet Hâbu), darun-
ter ein Diakon, gegenüber Bischof Abraham von Hermonthis (Süd-
ägypten), jeweils zu drei Zeiten im Jahr die gewohnten Taufgottes-

Periodica 55 (1989) 167--178. 317–338, für die Ordines der syrisch-orthodoxen und
armenischen Kirche vgl. Baby VARGHESE, Studies in the West Syrian Liturgy of the
Consecration of Holy Myron, in: The Harp 6 (1993) 65--80 und Tinatin CHRONZ –
Daniel KÖLLIGAN – H. BRAKMANN, Die Feier der Myronweihe in der armenischen
Kirche. Mit einer deutschen Übersetzung und liturgiehistorischen Beobachtungen,
in: Oriens Christianus 101 (2018 [2020]) 177--233.
228
Im anonymen De baptismate des Myronbuches; VILLECOURT, Livre du Chrême (wie
Anm. 149) 58.
229
Joh. Mosch. prat. 207 (PG 87, 3, 3097–3100).
230
Ebd. 3100AB: το ς κληρικο ς το ς π τ ν φωτισμάτων τεταγμένους; 3100B: τ υς
π το φωτιστηρίου.
231
Ebd. 3 (2853C).
140 Heinzgerd Brakmann

232
dienste abzuhalten und dafür Brot, Wein und Öl zu besorgen . Milch
und Honig werden nicht genannt, Wasser freilich auch nicht. Nicht an
einen Festtermin gebundene Taufen paganer Erwachsener erwähnt der
unter Patriarch Damian (577–606/7) geweihte Bischof Konstantin von
Assiut. Täufer ist das eine Mal der Bischof selbst, das andere Mal ein
beauftragter Presbyter. Die Täuflinge erhalten eine Katechese vor der
233
Taufe und nach dieser eine siebentägige Unterweisung am Taufort .
Zeremonielle Probleme der Presbytertaufe werden sichtbar in den
wohl noch spätantiken Responsen, die unter dem Namen des alex-
andrinischen Bischofs Timotheos in Umlauf gelangten. Bei der Feier
durch einen einzelnen Presbyter war die Abfolge ihrer wesentlichen
Elemente fraglich geworden, wobei sich als Kernproblem die Frage
herausstellt, wann und wo die Apotage des Katechumenen nebst Ölsal-
bung stattzufinden haben. Pseudo-Timotheos schreibt vor: zunächst die
Apotage, dann Einzug in den Taufraum und dort Wasserweihe und
Taufbad. Bei Mitwirkung eines zweiten Presbyters übernimmt dieser
die Durchführung der Apotage. Auch einem Diakon kann sie übertra-
gen werden. Fehlt ein Diakon, darf ein Subdiakon, notfalls auch ein
Lektor, die Katechumenen zum Taufort führen und die Namen der
234
Täuflinge verkünden .
Mit der zunächst fallweisen, dann verbreiteten Lösung der Initiatio
Christiana vom bischöflichen Gesamtgottesdienst und dem Übergang
der Vorsteherrolle auf Presbyter sind die Voraussetzungen geschaffen
für jene Ordnung der kirchlichen Eingliederung, die wir mit der ausge-

232
Martin KRAUSE, Apa Abraham von Hermonthis. Ein oberägyptischer Bischof um
600, masch. Diss. Berlin (1956) 1, 147f; vgl. Georg SCHMELZ, Kirchliche Amtsträger
im spätantiken Ägypten. Nach den Aussagen der griechischen und koptischen Papyri
und Ostraka = Archiv für Papyrusforschung und verwandte Gebiete, Beiheft 13
(München 2002) 85; MIHÁLKÓ, The Christian liturgical papyri (wie Anm. 30) 148.
Das Öl (ebra, selten) bestimmt M. KRAUSE für die praebaptismale Salbung (a.O.
149). Auch SCHMELZ a.O. 86 Anm. 53 hält es nicht für Myron. Zu Abraham von Her-
monthis († 621) vgl. jetzt auch BOOTH, A circle of Egyptian bishops (wie Anm. 3)
43–47; Maria Chiara GIORDA, Bishops-monks in the Monasteries: Presence and Role,
in: Journal of Juristic Papyrology 39 (2009) 49–82, bes. 67–79. – In Texten aus
zeitlicher wie örtlicher Nachbarschaft berichtet ein Presbyter seinem Bischof über
Schwierigkeiten bei der Taufe von Kindern und beklagt ein Bischof, dass man in Dje-
me ein Taufbecken errichtet habe, ohne es durch ihn weihen zu lassen (SCHMELZ
a.O. 86).
233
Konstantin von Assiut, Enkomion 2 auf St. Claudius von Antiochien (Patrologia
Orientalis 35 [1969] 592–669 GODRON, hier 624–627. 654f). Zu Konstantins Leben
und Schriften vgl. BOOTH, A circle of Egyptian bishops (wie Anm. 3) 30–35.
234
Ioh. B. PITRA, Iuris ecclesiastici Graecorum historia et monumenta 1 (Romae 1864)
640; deutsche Übersetzung: KRETSCHMAR, Beiträge (wie Anm. 87) 37. Zur Namens-
nennung der Kandidaten vgl. oben bei und in Anm. 167.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 141

stalteten koptisch-bohairischen Version des Taufbuchs in den Hand-


schriften späterer Zeit vorfinden werden.

2.1.5. Die Taufen des Neomartyrers Georg (Muzāhim)


Der Generalisierung von Kinder- und Säuglingstaufe wird allgemein,
und nicht ganz zu Unrecht, ein bestimmender Einfluss auf die weitere
235
Gestaltung der kirchlichen Initiationsliturgie zugeschrieben . Darüber
ist freilich nicht zu vergessen, dass sich namentlich im Gottesdienst der
Kathedralen, etwa zu Rom und Konstantinopel, an festen Terminen
die altkirchliche Ordnung der Pontifikalinitiation zumindest in den
236
Grundzügen erhalten konnte . Ferner kamen Taufen Erwachsener
237
faktisch weiterhin vor, etwa bei der Missionierung heidnischer Orte
oder Völker sowie auch, wenigstens gelegentlich, für einzelne Perso-
nen, die sich als Erwachsene zum Christentum bekehrten. Konver-
sionen von Muslimen waren im ganzen islamisch beherrschten Orient
ein lebensgefährlicher Vorgang und endeten nicht selten mit der Er-
238
weiterung des regionalen Hagiologions um einen neuen Martyrer .
Aus Ägypten sind vor einigen Jahren die zeitgenössischen »Acta«
239
des um 978 gestorbenen Neomartyrers Georg (Muzāhim) bekannt
240
geworden . Als liturgiegeschichtliche Quelle wurden sie m.W. bisher
nicht gewürdigt. Sie sind jedoch in unserem Zusammenhang beizu-

235
Tatsächlich entsteht keine neue Form der Taufliturgie, sondern die vorhandene
verändert sich durch die Verknüpfung bis Verschweißung von Katechumenatsriten
und sakramentaler Initiation.
236
Stephan WAHLE, Gestaltung und Deutung der christlichen Initiation im mittelalter-
lichen lateinischen Westen, in: Christian LANGE u.a. (Hg.), Die Taufe. Einführung in
Geschichte und Praxis (Wiesbaden 2008) 29–48, bes. 34–38; Stefanos ALEXOPOULOS,
Gestaltung und Deutung der christlichen Initiation im mittelalterlichen Byzanz, ebd.
49–66, bes. 51–57; vgl. auch die Beiträge von André Lossky, Michael CHRONZ und
Diego FITTIPALDI in diesem Band.
237
Vgl. zum Beispiel die Taufe der Einwohner von Philai durch Bischof Makedonios:
Vita Aaronis § 51f (90–93 VAN DER VLIET – DIJKSTRA).
238
Christian C. SAHNER, Christian Martyrs under Islam. Religious violence and the
making of the Muslim world (Princeton – Oxford 2018).Vgl. auch H. BRAKMANN –
Tinatin CHRONZ – Ugo ZANETTI, Der palästinische Rekonziliationsritus für Aposta-
ten, in: Oriens Christianus 9 (2009) 109–112 (Lit.).
239
A. WADI, Art. Ğirğis (Giorgio) al-Muzāhim, in: Bibliotheca Sanctorum. Enciclopedia dei
santi. Le chiese orientali 2 (Roma 1999) 2f (Lit.); Mark N. SWANSON, The Martyrdom
of Jirjis (Muzāhim). Hagiography and Coptic Orthodox Imagination in Early Fatimid
Egypt, in: Medieval Encounters 21 (2015) 431–451.
240
Äthiopische Version mit italienischer Übersetzung: Osvaldo RAINERI, Gli atti etiopici
del martire egiziano Giorgio il Nuovo († 978) = Studi e Testi 392 (Città del Vaticano
1999). Zur arabischen Überlieferung vgl. Mark N. SWANSON, Maymar jihād al-qiddīs
…, in: David THOMAS – Alexander MALLETT (Hg.), Christian-Muslim Relations. A
Bibliographical History 2. 900–1050 (Leiden 2010) 460–464; SAHNER, Christian
Martyrs (wie Anm. 238) 68–70 u.ö.
142 Heinzgerd Brakmann

ziehen, weil Georg nicht nur drei Mal das Martyrium erlitt, sondern für
seine Taufe auch drei Anläufe benötigte.
Muzāhim (Taufname: Georg) wurde in einem Dorf des Nildeltas als
Sohn eines Muslims und seiner christlichen Ehefrau Maria geboren. Er
beobachtet, dass seine Mutter, festlich gekleidet, Sonntag für Sonntag
die Eucharistiefeier besucht, kommuniziert und mit Freude im Herzen
und Wohlgeruch auf den Lippen heimkehrt. Dies erweckt in ihm den
unbändigen Wunsch nach eigener Taufe und heiliger Kommunion.
Vergeblich bestürmt er seine Mutter, ihm etwas von ihrer Kommunion
aus der Kirche mitzubringen. Eines Tages entdeckt er jedoch in der
Falte ihres Schleiers ein von dort stammendes Brotstückchen, steckt es
in seinen Mund und erlebt eine Süßigkeit wie von Honig. Der Sohn
entscheidet sich zur Taufe, obschon der Vater droht, ihn deswegen zu
töten. Er vertraut sich einer Dame an, die ihn in eine Stadt nahe Da-
mietta bringt, wo man am Michaelsfest die Kinder gesammelt zu tau-
fen pflegt. Dort wird er als Muslim erkannt und muss, um dem Tod zu
entrinnen, fliehen. Eine Lichtgestalt tröstet ihn: Die verpasste Taufe
wäre ohnehin nicht die rechte Taufe gewesen, denn dort seien die
Leute Melkiten, Chalcedonenser, nicht orthodoxe Kopten.
Für seinen nächsten Versuch wählt Georg den koptischen Bischof
von Damietta, einer gemischtreligiösen Stadt, in der man an einem
Marienfest durch Bischof und Konzelebranten eine Sammeltaufe vor-
nahm. Ein weiser Alter rät ihm, dem Bischof, wegen der ihm und
seiner Gemeinde drohenden Gefahr, nicht zu verraten, dass er Muslim
sei, sondern nur zu sagen, er habe Verkehr mit einer nichtchristlichen
Frau gehabt, dann werde er getauft werden. Tatsächlich lehnt der Bi-
schof, den Georg bei der Bereitung des Taufbrunnens antrifft, die, wie
er irrtümlich meint, abermalige Taufe Georgs ab und bietet ihm an,
241
ein Presbyter könne an ihm so etwas wie den »Ritus des Kruges«
vollziehen. Mit dieser Zeremonie wurden bei den Kopten durch Wa-
schung und Gebet große Sünder, so Apostaten und Ehebrecher, re-
konziliiert, so dass sie, wie hier von Georg gewünscht, die Kommunion
empfangen durften. Mit dieser Lösung gibt sich Georg aber nicht zu-
frieden. Er gewinnt die Unterstützung eines verständigen Konzele-

241
G. VIAUD, Le qidra dans la tradition égyptienne, in: Bulletin de la Société d’Archéo-
logie Copte 37 (1998) 117--120; L. S. B. MACCOULL, The Rite of the Jar: Apostasy
and Reconciliation in the Medieval Coptic Orthodox Church, in: Arizona Studies in
the Middle Ages and Renaissance. Peace and Negotiation: Strategies for Coexistence
in the Middle Ages and the Renaissance (Turnhout 2000) 145--162, Übers. 147–150;
Mark N. SWANSON, The Rite of the Jar, in: David THOMAS – Alex MALLETT (Hg.),
Christian-Muslim Relations. A Bibliographical History 5. 1350–1500 (Leiden 2013)
179--181.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 143

branten. Nachdem die Kirche sich geleert hatte, tauft dieser Presbyter
Georg durch dreimalige Immersion im »Jordan« und reicht ihm die
Kommunion.
In der Folge trifft Georg ein wunderhübsches, gebildetes Mädchen,
Tochter eines christlichen Priesters, verliebt sich und heiratet. Ver-
trauensvoll erzählt er ihr von den Umständen seiner Taufe. Die Frau
aber offenbart ihm: Du bist noch nicht vollständig Christ! Sie ver-
gleicht seine Taufe mit jener, die sie bei ihres Vaters Taufen von Kin-
dern christlicher Familien beobachtet habe. An dieser Stelle der Ge-
schichte steht ein kurzer Abriss der zu jener Zeit gewöhnlich gewor-
denen Form der Kindertaufe: Zuerst bringt man die Kinder in die
Kirche und rezitiert über sie das »Gebet der Katechumenen«. Danach
zeichnet der Priester auf ihre Stirn das Kreuzzeichen. Zu späterer Zeit,
wenn die Eltern es wollen, wird das Kind getauft: Man bringt es aber-
mals in die Kirche, stellt es an den »Jordan« und rezitiert das für die
Taufe erforderliche Glaubensbekenntnis. Danach salbt es der Priester
mit Öl und mit heiligem Myron und im Anschluss daran sind die
Getauften zur Kommunion zugelassen. Georg, ihrem Gatten, aber fehlt
all das Erwähnte. Er hat nur das Wasserbad erhalten, das in der Auf-
zählung darum fehlen darf.
Bevor etwas von dem ihm Entgangenen nachgeholt werden kann,
wird Georg als Apostat des Islams entlarvt und erleidet sein erstes
Martyrium. Es ist die Zeit, in der Patriarch Abraham stirbt (978 nC.),
unter dem, wie oben zu lesen war, die separierten Weihen der zur
Initiation verwendeten Öle fest auf den Gründonnerstag gelegt wur-
den. Es folgen einige Wanderjahre Georgs und mancherlei Versu-
chungen, zur Religion der Väter zurückzukehren. Dann drängt ihn
seine Frau, eine vollgültige Taufe zu empfangen, damit beiden auch
ein gemeinsames Leben beschieden sei nach dem stets drohenden leib-
lichen Tod. In einer Stadt der Provinz Samannūd offenbaren sie ihr
Geheimnis einem vertrauenswürdigen Presbyter namens Bamun. Zu-
sammen mit seinem Bruder, dem Archidiakon Johannes, und einem
Subdiakon vollzieht Bamun zu nachtschlafender Zeit Georgs sakra-
mentale Initiation: Der Täufling steht vor dem Altar und der Priester
liest über ihn die Gebete der Katechumenen. Dann bereiten sie den
»Jordan« und taufen Georg im Namen des Vaters und des Sohnes und
des Heiligen Geistes. Anschließend feiern sie die Eucharistie und
reichen ihm die heiligen Mysterien: Leib und Blut Christi. Nach der
liturgischen Entlassung geht man zum Festmahl in ein Christenhaus.
Hier darf ich die erbauliche Geschichte abbrechen. Über den Fort-
bestand der Pontifikalinitiation hinaus enthält sie hinsichtlich der litur-
gischen Vollzüge zweifache Informationen:
144 Heinzgerd Brakmann

(1) Bei der im 10. Jahrhundert üblichen Taufe von Kindern ist noch
mit einer zeitlichen Teilung von Katechumenatsriten und Taufe zu
rechnen. Die Feier der Eingliederungssakramente umfasst Glaubensbe-
kenntnis, Taufbad und zwei Salbungen, mit dem »Öl der Freude« und
mit dem heiligem Myron, sowie den Empfang der Kommunion. Die
Honigmilch wird nicht mehr erwähnt, aber auch noch kein eigener,
selbständiger Wortgottesdienst der Taufe mit biblischen Lesungen.
(2) Erfahren wir etwas über die zeitgenössische Erwachsenentaufe. Sie
erfolgt notgedrungen im Verborgenen, und offenbar in einem Zug,
doch unter Nutzung zweier Orte, des Kirchengebäudes und der Tauf-
stätte: Die Liturgie umfasst weiterhin Katechumenengebete, die Be-
reitung des Taufwassers, das Taufbad und die Kommunion unter bei-
den Gestalten. Die Salbungen dürfen, auch wenn hier nicht genannt,
stillschweigend vorausgesetzt werden. Ob das auch für Milch und Ho-
nig gilt, bleibt fraglich.
Dies ist offenbar der Entwicklungszustand der koptischen Initiations-
liturgie gegen Ende des ersten Jahrtausends, wenigstens so, wie sie an
Klein und Groß in der nordägyptischen Provinz vollzogen wurde.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 145

3. KOPTISCHE TAUFBÜCHER
3.1. Allgemeines
Koptische Euchologien, d. h. Gebetbücher für die Hand der Vorsteher
liturgischer Feiern, sind aus dem ersten Jahrtausend kaum anders denn
242
in Bruchstücken erhalten . Sie und ihre Nachfolger vertreten einen
Gottesdienst mit dauerhaft hohem Bestand an Texten in griechischer
Sprache, namentlich bei Rufen des Diakons, Responsorien der Ge-
meinde und manchen feststehenden Sätzen der zelebrierenden Vor-
243
steher . Volles Verständnis des Inhalts war auf Dauer nicht unbedingt
garantiert. Näher besehen, handelt es sich bei den Sakramentenfeiern
der Kopten um eine von Haus aus griechische Liturgie mit zunehmend
angewachsenen koptischen Anteilen, diese an erster Stelle Über-
setzungen, seltener koptische Originalliteratur. Als Faustregel darf des-
halb gelten, dass jene Texte, die in Euchologien der Kopten ganz (d. h.
nicht nur durch die im Koptischen zahlreichen Lehnwörter) in Grie-
chisch formuliert sind, den alten oder wenigstens älteren Schichten der
244
alexandrinisch-ägyptischen Liturgiegeschichte angehören .
Priesterliche Manuskripte der sahidischen Taufliturgie des ägypti-
schen Südens, selbst Fragmente, sind mir bisher nicht bekannt gewor-
den. In den Resten eines Diakonenbuchs des Weißen Klosters, Borg.
101 245 246
copt. 109 (genannt »Z 101« ; Neudatierung: 7./8. Jh. ), sind –
durch eine koptische Überschrift und Zierinitiale abgesetzte -- rein grie-

242
Übersichten: LANNE, Les Textes de la Liturgie eucharistique (wie Anm. 199); Ágnes
T. MIHÁLKÓ, Writing the Christian Liturgy in Egypt (3rd to 9th cent.). Diss. Oslo
2016; dies., The Christian liturgical papyri (wie Anm. 30).
243
O. H. E. BURMESTER, The Greek Kîrugmata, Versicles & Responses, and Hymns in
the Coptic Liturgy, in: Orientalia Christiana Periodica (1936) 363--394 veranschlagt
für das Griechische »almost fifty per cent of the oral parts of the Coptic Liturgy«
(ebd. 363). Burmesters Zusammenstellung insgesamt ist verdienstvoll und nützlich,
kann jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Unter anderem beachtet
sie nicht den Taufordo, das Epiphaniefest, die Ordinationen sowie die Myron- und
Galieleon-Weihe.
244
Vgl. schon ENGBERDING, Ε χαριστήριον (wie Anm. 187) 152: »wo immer etwas in
der koptischen Liturgie in griechischer Sprache auftritt, hat es die praesumptio für
sich, recht alt zu sein«.
245
Im Corpus dei Manoscritti Copti Letterari: MONB.WB.
246
Damit folge ich einem Hinweis von Diliana Atanassova, die sich ihrerseits stützt auf
Alin SUCIU, The Sahidic Tripartite Isaiah: Origins and Transmission within the Cop-
tic Manuscript Culture (erscheint demnächst in: Archiv für Papyrusforschung).
146 Heinzgerd Brakmann

chische Gebetseinladungen des Diakons für die Tauffeier, wenigstens


247
mit ihren Initia, zu lesen :
für das heilige Duftöl (murou),
für die Salbung mit dem heiligen Öl (elaiou),
für den heiligen Taufbrunnen (kolumbhcras),
(offenbar wechselweise) für den (Sing.) bzw. die (Plur.) Katechu-
menen (katoiyoumenwn),
für die Neugetauften (neovwtistwn).
Mit dem peri der folgenden Intentionsangabe bricht das Fragment ab.
Bemerkenswert ist, dass die Bitten für Salböl und Salbung jener für das
Taufwasser vorangehen und diejenigen für die Personen erst nach
ihnen allen stehen. Das aufgeführte Diakonikon für die Neugetauften
ist in einer Langform auch durch Const. apost. 8, 10, 13 (SC 336, 170
Metzger) bezeugt. Auf der Basis dieser wenigen Daten könnte selbst
eine grobe Rekonstruktion des sahidischen Taufordos nur spekulativ
sein und darf hier deshalb unterbleiben.
Euchologien bohairischer Tradition konnten sich aus dem heimat-
lichen Norden – auch unter dem Druck des von Alexandrien nach
Kairo transferierten Patriarchats -- schließlich über die gesamte ägypti-
sche Kirche verbreiten. Ihre handschriftliche Überlieferung setzt fast
248
ausnahmslos erst im 13. Jahrhundert ein und offenbart dann eine,
wenigstens bei den sakramentlichen Feiern, bereits nachhaltig ge-
festigte liturgische Ordnung, auch bezüglich des Taufgottesdienstes.
Vorauszusetzende ältere Manuskripte desselben liturgiegeschichtlichen
Entwicklungszustandes sind, wohl wesentlich aus klimatischen Grün-
den, untergegangen. Mit dem 15. Jahrhundert setzt, auch hinsichtlich
einer liturgischen Weiterentwicklung, »die dunkelste Epoche in der Ge-
249
schichte der Koptischen Kirche« ein .

247
Augustinus Antonius GIORGI, Fragmentum evangelii S. Iohannis Graeco-Cop-
to-Thebaicum saeculi IV ... (Romae 1789), hier 354; nachgedruckt bei Charles
Edward HAMMOND, The ancient liturgy of Antioch and other liturgical fragments
(Oxford 1879) 34. Vorliegende Studie benutzt daneben Photographien der Hand-
101
schrift, für die der Vaticana ergebenst gedankt sei. Borg. copt. 109 ist das von
KRETSCHMAR, Beiträge (wie Anm. 87) 49 Anm. 115 als frühen Beleg für die ägyp-
tische Verwendung der Bezeichnung »Myron« ohne Kennzeichen angeführte Frag-
ment.
248
Ugo ZANETTI, Bohairic Liturgical Manuscripts, in: Orientalia Christiana Periodica 61
(1995) 5–94; zu »rituals« siehe ebd. 79--82; ders., Esquisse d’une typologie des eucho-
loges coptes bohaïriques, in: Le Muséon 100 (1987) 407--418.
249
Georg GRAF, Geschichte der christlichen arabischen Literatur 2 = Studi e Testi 133
(Città del Vat. 1947) 299f. – Sondergewohnheiten der koptischen Katholiken werden
in vorliegendem Beitrag nicht besprochen.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 147

250
Seit René-Georges Coquin und Emmanuel Lanne hat es sich be-
währt, bei der Untersuchung koptischer liturgischer Ordnungen zu
unterscheiden zwischen dem »Heimatgut« und dem »cadre syriaque«,
näherhin zwischen einer aus Syria importierten Struktur nebst mitge-
führten Texten und solchen Übungen und Gebeten, die aus einhei-
mischer liturgischer Tradition in die bei Etablierung eines gesonderten
Koptenpatriarchats reformierte Liturgie eingefügt wurden. Dieser
Blickwinkel darf auch hier nicht vernachlässigt werden.

3.2. Das koptisch-bohairische Taufbuch

Handschriften und Drucke


Eine umfassende Auflistung der handschriftlich überlieferten bohai-
251
rischen Inititionsordines fehlt, selbst jener, die es in die Bibliotheken

250
Emmanuel LANNE, Les ordinations dans le rite copte. Leurs relations avec les Con-
stitutions Apostoliques et la Tradition de saint Hippolyte, in: L’Orient Syrien 5
(1960) 81–106; René-Georges COQUIN, La Consécration des Églises dans le rite
copte; ses relation avec les rites syrien et byzantin, ebd. 9 (1964) 149–188.
251
Für die ausgeformte Initiationsliturgie der koptischen Kirche fehlt bislang eine
Monographie, wie sie in der römischen MATEOS-Schule für die armenische und die
maronitische Taufliturgie geschrieben wurde (siehe Anm. 75 u. 492) und für die
konstantinopolitanische mit M. ARRANZ' Aufsatzserie immerhin für einen Zeitab-
schnitt vorliegt: Les sacrements de l'ancien Euchologe constantinopolitain (3)–(9), in:
Orientalia Christiana Periodica 49 (1983) 284-302; 50 (1984) 43--64. 372--397; 51
(1985) 60--86; 52 (1986) 145--178; 53 (1987) 59--106; 55 (1989) 33--62. En passant hat
die koptische Initiationsliturgie seit Längerem durchaus Beachtung gefunden, so
schon bei Johann Wilhelm HÖFLING [1802–1853], Das Sakrament der Taufe 1
(Erlangen 1846) 397. 404–409. 425f u. ö., im 20. Jahrhundert vor allem durch
STAERK (wie Anm. 122). DREWS (wie Anm. 85) und KRETSCHMAR (wie Anm. 87),
überraschend sogar bei Wilhelm HEITMÜLLER, »Im Namen Jesu.« Eine sprach- u. reli-
gionsgeschichtliche Untersuchung zum Neuen Testament, speziell zur altchristlichen
Taufe = Forschungen zur Religion und Literatur des Alten und Neuen Testaments
1,2 (Göttingen 1903). Heutigen Ansprüchen genügt noch immer allein Oswald H. E.
BURMESTER [1897–1977], The Baptismal Rite of the Coptic Church, in: Bulletin de
la Société d’Archéologie Copte 11 (1945) 27--86, deutlich schwächer: Ernst HAMMER-
SCHMIDT, Kultsymbolik der koptischen und der äthiopischen Kirche, in ders. u.a.
Symbolik des orthodoxen und orientalischen Christentums = Symbolik der Religio-
nen 10 (Stuttgart 1962) 167–233, bes. 201–204. 229f; Waheed HASSAB ALLA, Évo-
lution historique du rite et de la pratique du baptême dans l’Église Copte orthodoxe
d’Alexandrie, in: Le Monde Copte 13 (1988) 26–33. Die meisten sonstigen Beiträge
zum Thema sind eher kirchen- und konfessionskundlicher Art, so Maurice DE FÉ-
NOYL, Les sacrements de l’initiation chrétienne dans l’Église copte, in: Proche-Orient
Chrétien 7 (1957) 7–25; Anba GREGORIUS [d. i. W. A. Girgis], Baptism and chris-
mation according to the rite of the Coptic Orthodox Church, in: Bulletin de la So-
ciété d’Archéologie Copte 21 (1971/73 [1975]) 19--32. Nicht zuletzt als Augen-
zeugenberichte bedeutsam: Clemens KOPP, Glaube und Sakramente der koptischen
Kirche = Orientalia Christiana 25, 1 (75) (Roma 1932), bes. 74–89; Gérard VIAUD, La
148 Heinzgerd Brakmann

und Sammlungen des Westens verschlagen hat. Immerhin einen An-


252
satz, doch arabistisch focussiert, bietet Georg Graf . Als ältestes be-
kanntes Manuskript mit bohairischer Liturgie der Taufe – +akoloucia
9te piwms ecouab – verzeichnet er den koptisch-arabischen Codex
Borg. copt. 112 v.J.. 1307/08, heute in der Bibliotheca Apostolica
253
Vaticana . Kaum vorhanden sind bisher wissenschaftliche Ausgaben
einzelner Zeugen, sieht man von einem einzigen Manuskript aus der
einstigen Sammlung des französischen Kanzlers Pierre Séguier (†
1672) ab, das sich als der heutige Codex Paris. copt. 72 (Delaporte Nr.
254
109 ) bestimmen lässt. Dessen Taufordo ist in der postum verkürzt
von H. Denzinger publizierten lateinischen Übersetzung durch Eusèbe
Renaudot (1646–1720) zugänglich sowie in der mangelhaften (Teil-)
255
Ausgabe des Textes von Vincent Ermoni , immerhin jetzt als digita-
256
lisierter Mikrofilm auch auf »Gallica« . Der Pariser Ordo dürfte aus
der Umgebung des Kairener Patriarchalgottesdienstes stammen; denn
in den Rubriken ist die mögliche persönliche Mitwirkung des kopti-
257
schen Papstes berücksichtigt . Das Alter der Handschrift wird stark
258
unterschiedlich eingeschätzt: vom 14. bis 17. Jahrhundert . Infolge

Liturgie des Coptes d’Égypte (Paris 1978) 77--80.


252
Georg GRAF, Geschichte der christlichen arabischen Literatur 1. Die Übersetzungen
= Studi e Testi 118 (Città del Vat. 1944) 647–649 (»Ritualien«).
253
Kurze Beschreibung der Handschrift bei A. D. HEBBELYNCK, Inventaire sommaire
des manuscrits coptes de la Bibliothèque Vaticane, in: Miscellanea F. Ehrle = Studi
e Testi 4 (Rom 1924) 69: »Liturgie de l’Église d’Alexandrie, mélange de divers
manuscrits, foll. 3r–195v; des feuillets manquent, d’autres ont été deplacés; fol. 47r:
A. Mart 1025; les foll. 173–195 sont d’une autre main«. Noch in das 13. Jh. datiert
William F. MACOMBER, Final Inventory of the Microfilmed Manuscripts of the Coptic
Museum Old Cairo, Egypt (Provo: Brigham Young University, HaroldB. Lee Library
1995; unpaginiert) CMA--9--14 das Taufrituale Cairo, Coptic Museum, Ms. 156/Lit
33. Näheres dazu ist mir unbekannt.
254
L. DELAPORTE, Catalogue sommaire des manuscrits coptes de la Bibliothèque
Nationale, in: Revue de l’Orient Chrétien 16 (1911) 380; vgl. H. BRAKMANN,
Renaudots »Pontificale Seguierianum«, die »Fourmont«-Manuskripte in Leningrad
und andere Coptica Coisliniana. Zugleich ein quellenkundlicher Beitrag zu Den-
zingers »Ritus Orientalium«, in: Tesserae, Festschr. Josef Engemann = Jahrbuch für
Antike und Christentum ErgBd. 18 (Münster 1991) 406-415, hier 413.
255
H. DENZINGER, Ritus Orientalium Coptorum Syrorum et Armenorum in ad-
ministrandis sacramentis 1 (Wiceburgi 1864) 214–221 (künftig: DENZINGER, RO); zur
Vorlage siehe ebd. 191; Vincent ERMONI [1852-1910], Rituel copte du baptême et du
mariage, in: Revue de l’Orient Chrétien 5 (1900) 445-460; 6 (1901) 453–469; 7
(1902) 303--318; 9 (1904) 526--536 (dann abgebrochen).
256
https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b100879988.
257
DENZINGER, RO 1, 217.
258
Keine Datierung bei Delaporte. Für das 17. Jahrhundert sprachen sich aus: Émile
AMÉLINEAU, Catalogue des Manuscripts Coptes de la Bibliothèque Nationale (hand-
schriftlich) (Paris 1890 [1896]) 53f und J.-B. CHABOT, Inventaire sommaire des
manuscrits coptes de la Bibliothèque Nationale, in: Revue des Bibliothèques 16
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 149

dessen ist besonders zu beklagen, dass die Bekanntmachung des Codex


Borg. copt. 112 (v.J. 1307/08), trotz seiner erkannten Bedeutung,
unter einem unglücklichen Stern stehen geblieben ist. Das einst im
259
Besitz des koptischen Priesters und Liturgikers Ibn Kabar († 1324)
befindliche koptisch-arabische Manuskript ergänzt für die
nichteucharistischen und nichtpontifikalen Feiern das ihm in Schrift,
Aufmachung und Alter nahestehende Pontificale des Codex Vat. copt.
260
44 (zwischen 1305 u. 1320) . Die Bedeutung des Borgianus, auch im
Hinblick auf Ibn Kabars »Lampe«, erkannte bereits Louis Villecourt
261
(1869--1928), konnte jedoch die von ihm angekündigte Spezialstudie
nicht mehr vollenden. Die in Aussicht gestellte Fortführung durch
Eugène Card. Tisserant (1884--1972) unterblieb. Die Publikation der
ambitiösen Katalogisierung der Codices coptici der Bibliotheca
Apostolica Vaticana durch Adulphus Hebbelynck und Arnoldus van
262
Lantschoot wurde knapp vor dem Borg. copt. 112 abgebrochen .
Über die gedruckten Bände ihres Katalogs verstreut finden sich
immerhin einzelne beachtliche Beobachtungen am Borg. copt. 112,
263
auch solche zur Taufliturgie . Für seinen koptischen Text – zu dem in
diesem Exemplar sogar die Rubrizierung noch gehört – war ein
264
Mikrofilm der Vaticana erreichbar .
Der liturgiegeschichtlichen Forschung zur Verfügung stehen ferner
neuzeitliche Drucke zu unmittelbar gottesdienstlichem Gebrauch in
265
bohairischer und arabischer Sprache sowie einige separate westliche

(1906) 360; für das 14. Jahrhundert: HASSAB ALLA, Évolution historique (wie Anm.
251) 30.
259
Zu diesem siehe unten bei Anm. 289.
260
Arnold VAN LANTSCHOOT, Le ms. Vatican copte 44 et le Livre du chrême [ms. Paris
arabe 100], in: Muséon 45 (1932) 184: »grande similitude ... à tous points de vue«;
HEBBELYNCK – VAN LANTSCHOOT, Codices coptici (wie Anm. 262) 1, 85. Der Codex
war Villecourt († 17.04.1928) unbekannt geblieben.
261
Louis VILLECOURT, Les observances liturgiques et la discipline du jeûne dans l’Église
copte, in: Le Muséon 38 (1925) 281 Anm. 1; ders., Livre de la Lampe des Ténèbres
= PO 20, 4 (Paris 1928) 600 Anm. 6 (hier als Borg. copt. 110 angeführt; siehe aber
ebd. 579]).
262
Adulphus HEBBELYNCK – Arnoldus VAN LANTSCHOOT, Codices coptici Vaticani,
Barberiniani, Borgiani, Rossiani 1: Codices coptici Vaticani (Rom 1937); 2,1: Codices
Barberiniani orientales 2 et 17, Borgiani coptici 1--108 (ebd. 1947). Mehr nicht er-
schienen.
263
HEBBELYNCK – VAN LANTSCHOOT, Codices coptici (wie Anm. 262) 1, 314; 2, 1, 30f.
70.
264
Die arabische Übersetzung und die Marginalien des Codex Borg. copt. 112 wurden
für diese Untersuchung nicht ausgewertet.
265
Raphael TUKI (Bearb.), pijwm 9te +metref¥em¥i nimuschrion ecouab
(Rom 1763) I–RLE [10--135] (ULB Bonn: Goussen 8886); ABD AL-MASIH SALIB
AL-MASUDI (Bearb.), Kitāb al-ma mūdīya al-muqaddasa (Cairo 1896) 18–144 (ULB
Bonn: Goussen 1171); KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) benutzt die
150 Heinzgerd Brakmann

266
Übersetzungen . Noch immer unerlässlich ist die Editio princeps von
1749/50 durch Giuseppe Luigi Assemani (Joseph Aloysius Assemanus)
267
(† 1782) in dessen »Codex Liturgicus« . In drei Teilen bietet sie den
koptischen Ordo (nebst arabischen Anteilen) und dazu parallel die
lateinische Übertragung, letztere nachgedruckt in Heinrich Denzingers
268
»Ritus Orientalium« . Assemani erfuhr für das Koptische Unterstüt-
269
zung durch den Ägypter Raphael Tuki († 1787), doch geht seine Edi-
270
tion Tukis eigenem katholisierenden Druck um einiges voraus.

Nachauflage 1921 (Standort: Halle [Ha 1], Signatur: 09 SA 7984). Zu Herausgebern


und Quellen der beiden ägyptischen Drucke s. Gabriele GIAMBERARDINI, La Réité-
ration de Baptême des Coptes qui reviennent à l’Unité Catholique, in: Proche-Orient
Chrétien 3 (1953) 119–144, hier 122.
266
Basil Th. A. EVETTS, The rites of the Coptic Church. The Order of baptism and the
Order of matrimony according to the use of the Coptic Church (London 1888)
17–43 (»prepared from Coptic MSS.«); Reginald Maxwell WOOLLEY, Coptic Offices
= Translations of Christian Literature 3, 2 (London 1930) 1–58 (nach dem Druck
von 1895/6); O. H. E. KHS-BURMESTER, The Egyptian or Coptic Church. A detailed
description of her liturgical services and the rites and ceremonies observed in the
administration of her sacraments (Le Caire 1967) 111–126 (Übersetzung der Ru-
briken); Cyrille SALIB, La liturgie des sacrements du Baptême et de la Confimation
(Le Caire 1968); Gewied Ghaly TAWADROS (Übers.), Die Sakramente. Gebete zur
Spendung der heiligen Sakramente in der Koptisch Orthodoxen Kirche: Taufe, My-
ronsalbung, Eheschliessung, Krankensalbung (Waldsalm-Kröffelbach 1994) 3–47; E.
C. WHITAKER – Maxwell E. JOHNSON, Documents of the Baptismal Liturgy
(Collegeville 2003) 132–139 (nach Woolley); Koptisch-orthodoxes St. Antonius
Kloster Kröffelbach (Hg.), Rituelle Gebete zur Spendung der heiligen sieben Sakra-
mente in der koptisch-orthodoxen Kirche von Alexandrien, e-Veröff. 2015 (© 2017),
hier zitiert als »Kröffelbach-Ausgabe«.
267
Joseph Aloysius ASSEMANUS, Codex Liturgicus Ecclesiæ Universaæ. In XV. Libros
distributus. In quo continentur Libri Rituales, Missales, Pontificales, Officia,
Dypticha &c. Ecclesiarum Occidentis, & Orientis 1 (Romae 1749) 141–167; 2 (1749)
150–183; 3 (1750) 82–109 (künftig: ASSEMANUS, CL). Beigeben ist ein Kurzordo
unbestimmten Alters, vornehmlich in arabischer Sprache (ebd. 2, 184–193; DENZIN-
GER, RO 1, 233--235). Er gehört offensichtlich nicht zu den in der syrischen Tra-
dition gut belegten Ordines für die Nottaufe, die wegen ihrer archaischen Züge litur-
giehistorische Aufmerksamkeit erfahren; vgl. BROCK, Studies (wie Anm. 389).
268
DENZINGER, RO 1, 191–214, die übliche Quelle westlicher liturgiewissenschaftlicher
Untersuchungen, teilweise in das Deutsche übersetzt bei STAERK, Der Taufritus (wie
Anm. 122).
269 3
Achim BUDDE, Art. Tuki, Raphael, in: LThK 10 (2000) 303; C. D. G. MÜLLER, Art.
Tuki, Raphael (Rufā’īl at-Tūhī), in: Hubert KAUFHOLD (Hg.), Kleines Lexikon des
Christlichen Orients (Wiesbaden 2007) 493 (Lit).
270
Vgl. oben Anm. 265. Für die Originallexte des koptisch-bohairischen Taufbuchs wird
in diesem Beitrag durchgehend auf den Codex Borg. copt. 112 und die Ausgabe
ASSEMANIS (wie Anm. 267) verwiesen (parallel auf DENZINGER, RO [wie Anm. 255]),
auf andere Drucke des koptischen Textes nach Tunlichkeit. Zur äthiopischen Ver-
sion des koptischen Taufbuchs siehe unten bei Anm. 276.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 151

Als handschriftliche Vorlage nennt R. Tuki 1749 einen Codex,


271
»quem ex Ægypto mecum Romam asportavi« , auf den auch Asse-
mani verweist, dieser mit dem Zusatz: »cum Vaticanis Codicibus col-
272 273
latum« . Von den vier Codices coptici Vaticani mit Taufordo , sämt-
lich neuzeitlich, entspricht der Codex Vat. copt. 46 v.J. 1719 am
274
ehesten dem Text in Assemanis koptischer Spalte . Der Codex, ehe-
dem im Besitz der Propaganda-Kongregation, R. Tukis damaligen
Auftraggebers, lässt sich als ein Euchologion für den Gebrauch im
Gottesdienst einer Suffragandiözese, den Bischof selbst eingeschlossen,
bestimmen; denn unter seinen Materialien enthält er zwar die Begräb-
nisfeier für einen Patriarchen oder Bischof und den Ordo der epis-
kopalen Kirch- und Altarweihe, den 1411 Patriarch Gabriel V. pub-
275
lizierte , jedoch umfassen die Ordinationen in vorliegendem Eucho-
logion nur die Ämter vom Lektor bis zum Hegumenos, nicht aber die
Bischofsweihe, die in einem Patriarchaleuchologion nicht fehlen wür-
de.
Äthiopische Version
Als Nebenquelle ist schließlich das Mashāfa krestennā (»Liber Christia-
nismi«) zu erwähnen, die äthiopische Übertragung des bohairischen
276
Ordos . Seine Übersetzung erfolgte in Äthiopien oder einer Äthio-
pierkommunität in Ägypten höchstwahrscheinlich im 13./14. Jahr-
277
hundert, d. h. vor oder unter Metropolit Salama II. († 1388) . Die vor-
liegende Studie darf es bei einem Seitenblick auf das Werk bewenden
lassen, muss die inneräthiopische Geschichte nicht beleuchten, auch
nicht Gestaltung und Verständnis der Tauffeiern mit oder neben den

271 r
ASSEMANUS, CL (wie Anm. 267) Bd. 1, Approbationes S. c2 .
272 r
ASSEMANUS, CL (wie Anm. 267) Bd. 1, Benevolo lectori S. f .
273
Vat. copt. 46 (a. 1719), 48 (a. 1640), 50 (saec. XVI/XVII) und 52 (a. 1707).
274
Tukis Abschriften v.J. 1747 aus dem Vat. copt. 46 sind im Codex Borg. 76 erhalten,
also zeitlich wenig vor Assemanis Druck von 1749 entstanden.
275
Zu ihm vgl. unten bei Anm. 290.
276
Vgl. Emmanuel FRITSCH – HABTEMICHAEL KIDANE – Tedros ABRAHA, Art. Kr st nna:
Mäshafä kr st nna, in: Encyclopaedia Aethiopica 3 (2007) 439a-441a; vgl. auch Tecle
Mariam SEMHARAY SELAM, De SS. sacramentis secundum ritum Aethiopicum (Romae
1931) 7–63: Emmanuel FRITSCH – Ugo ZANETTI, Art. Baptism, in: Encyclopaedia
Aethiopica 1 (2003) 468a–470b. Mir unzugänglich: E. FRITSCH, The Ritual of Bap-
tism of the Ethiopian Church (Arba-Minch 1990 EC [1998], pro manuscripto).
277
A. VAN LANTSCHOOT, Abba Salama métropolite d’Éthiopie et son rôle de traducteur,
in: E. CERULLI (Hg.), Atti del Convegno di studi etiopici (Roma 2-4 aprile 1959) =
Accademia Nazionale dei Lincei, Problemi attuali di scienza e di cultura 48 (Roma
1960) 397--401.
152 Heinzgerd Brakmann

278
rezenten einheimischen liturgischen Drucken . An historischen Ver-
tretern wurden bis heute nur drei Exemplare des Mashāfa krestennā
publiziert:
— Codex Vat. Aeth. 4, geschrieben im (wahrscheinlich fortgeschrit-
279
tenen) 14. Jahrhundert , Basis der Editio princeps der Taufordnung
durch Tasfā Seyon (Petrus Aethiops, † 1550) 1549 in Rom, Text
280
kritisch ediert durch Sylvain Grébaut .
— Codex Monac. Aeth. 33 (olim 29), deutlich jünger als der Vaticanus,
vermutlich erst im 19. Jahrhundert entstanden, baldigst nach seinem
281
europäischem Erwerb ediert und übersetzt durch Ernst Trumpp , in
282
seiner Bedeutung erheblich überschätzt von Theodor Schermann
283
und Hubert Scheidt . Der Monacensis vertritt eine nachträglich ver-
kürzte Gestalt der äthiopischen Taufordnung, so unter Amputation des
284
traditionellen Taufwasserweihegebets .

278
Dazu Emmanuel FRITSCH, Mēron et chrismation dans la liturgie éthiopienne mo-
derne, in: C. BRAGA (Hg.), Chrismation et confirmation. Questions autour d’un rite
post-baptismal = Bibliotheca Ephemerides Liturgicae Subsidia 148 (Roma 2009)
253–263; ders. u.a., Art. Kr st nna (wie Anm. 276) 440a: »In the practice of today,
the ministers regularly omit several parts of the lengthy ritual«,
279
Sylvain GRÉBAUT – Eugène TISSERANT, Codices Aethiopici Vaticani et Borgiani. pars
prior (Vatican: Bibliotheca Vaticana, 1935) 13–20; Datierung nach HABTEMICHAEL-
KIDANE, Bibliografia della liturgia etiopica = Orientalia Christiana Analecta 280
(Roma 2008) 102; Massimo VILLA – Alessandro BAUSI, Vatican City, Biblioteca Apos-
tolica Vaticana, Aeth. 4, in: Alessandro BAUSI (Hg.), Die Schriftkultur des christ-
lichen Äthiopiens und Eritreas. Eine multimediale Forschungsumgebung (Last
Modified: 5.10.2016): https://betamasaheft.eu/manuscripts/BAVet4 [Accessed:
2020-04-02+02:00].
280
Sylvain GRÉBAUT, Ordre du baptême et de la confirmation dans l’église éthiopienne,
in: Revue de l’Orient Chrétien 26 (1927/28) 105—189 ; lateinische Übersetzung
durch Pietro Paolo Gualtieri (1501–1572): Modus baptizandi, preces et benedict-
iones quibus Ecclesia Ethiopium utitur ... (Romae 1549), vielfach nachgedruckt,
nicht selten (so PL 138, 929–950) unter Ausklammerung von postbaptismaler
Chrismation und Ersteucharistie. Dadurch verbreitete sich die Meinung, in der
äthiopischen Kirche sei die Chrismation untergegangen (so Friedrich HEILER, Die
Ostkirchen [München–Basel 1971] 366; R. CABIÉ, L’initiation chrétienne, in: Aimé
Georges MARTIMORT, L’Église en Prière. Édition nouvelle 3 [Tournai 1984] 96 und,
mit leichter Reserve, noch Bryan D. SPINKS, Early and medieval rituals and
theologies of baptism [Farnham 2006] 107).
281
Ernst TRUMPP, Das Taufbuch der Aethiopischen Kirche, in: Abhandlungen der
Bayer. Akademie der Wissenschaften, Philos.-philol. Klasse 14 III (1878) 147–183.
Zur Handschrift vgl. Veronika SIX, Äthiopische Handschriften 2 = Verzeichnis der
Orientalischen Handschriften in Deutschland 20, 5 (1989) 33f.
282
SCHERMANN, Die Abendmahlsliturgie der Neophyten (wie Anm. 208) 488: Ȋlter als
die andern äthiopischen Taufbücher (wahrscheinlich deren Vorlage)«.
283
Hubert SCHEIDT, Die Taufwasserweihegebete im Sinne vergleichender Liturgie-
forschung untersucht = Liturgiegeschichtliche Quellen und Forschungen 29
(Münster 1935) 5.
284
So auch heute weithin üblich; vgl. FRITSCH u.a., Art. Kr st nna (wie Anm. 276) 440a.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 153

285
– Codex Paris. aeth. d’Abb. 213 , kopiert 1845 im Kloster Bietlehem
(Äthiopien) durch Giusto da Urbino Curtopassi OFMCap. (1814–
286
1856), Vorlagen unbekannt, veröffentlicht durch Maurice Chaîne .
Alle genannten Handschriften des Ordos aus Ägypten und Äthio-
pien sind:
— arm an Handlungsanweisungen (»Rubriken«) und
— für die Hand des Vorstehers der Feier bestimmt.
Insofern vermitteln sie ein unvollständiges Bild der vor Ort tatsächlich
gefeierten Liturgie, zumal die vorzutragenden Texte der Diakone und
der Gemeinde so gut wie ganz fehlen und allenfalls mit ihren Initien in
287
Erscheinung treten .

Christlich-arabische Handbücher
Der durch handschriftliche Zeugen überlieferte gottesdienstliche Ordo
wird vorteilhaft ergänzt durch die zeitlich genauer einzuordnenden
theologisch-liturgischen Handbücher in arabischer Sprache:
288
— Die »Kostbare Perle« ( awharah al-Nafisah) des Ibn Sabbā (13.
Jh.), eines hohen Klerikers im Patriarchat zu Kairo, vielleicht Archi-
diakon des Patriarchen Johannes VI. (1189–1216).

285
Zur Handschrift vgl. Catalogue rainsonné de manuscrits éthiopiens appartenant à
Antoine d’Abbadie (Paris 1859) 210; Maurice CHAÎNE, Catalogue des manuscrits
éthiopiens de la collection Antoine d’Abbadie (Paris 1912) 125.
286
Maurice CHAÎNE, Le Rituel éthiopien, in: Bessarione 29 (1913) 38–71. 249–283.
420–451; 30 (1914) 11–41, bes. (1913) 42–71. 250–255.
287 2
Vgl. Eusèbe RENAUDOT, Liturgiarum Orientalium collectio 1 (Frankfurt – London
2
1847) 175 (künftig: RENAUDOT, LOC ); ABDALLAH, L’ordinamento (wie Anm. 290)
71 Anm. 58.
288
Ausgabe: Vincentio MISTRÎH (Hg.), Jûhannâ ibn abî Zakarîâ ibn Sibâ , Pretiosa
margarita de scientiis ecclesiasticis = Stud. Orient. Christ. Aegyptiaca 16 (Cairo 1966
[de facto 1968/70]). Zu Autor, Zeit und Werk vgl. SAMIR Khalil, Contribution à l’é-
tude du moyen arabe des Coptes 1, in: Le Muséon 80 (1967) 153--209, bes. 157–165;
3
ders., Art. Ibn Sabbā (Sibā ), in: LThK 5 (1996) 383; Milad Sidky ZAKHARY, De la
Trinité à la Trinité. La christologie liturgique d’Ibn Sabbā , auteur copte du XIIIe
siècle = Bibliotheca Ephemerides Liturgicae Subsidia 140 (Roma 2007) 45–179.
Speziell zur Taufliturgie bei Ibn Sabbā vgl. SAMIR Kussaim [= Khalil SAMIR], Un rite
copte de parrainage du baptême au XIIIe siècle, in: Le sacrement de l’initiation, ori-
gines et perspectives = Patrimoine Syriaques. Actes du colloque 3 (Antelias 1996)
81–101; ZAKHARY, De la Trinité (wie oben) 398–407. – Eine kleinere Schwestern der
»Kostbaren Perle« ist der Tartīb al-kahanūt eines Pseudo-Severos ibn al-Muqqaffa:
Julius ASSFALG, Die Ordnung des Priestertums. Ein altes liturgisches Handbuch der
koptischen Kirche = Publications du Centre d’Études Orientales de la Custodie
Franciscaine de Terre-Sainte, Coptica 1 [= Studia Orientalia Christiana, Aegyptiaca
5] (Le Caire 1955).
154 Heinzgerd Brakmann

— Die »Lampe in der Finsternis« (Mis.bāh. al-Z.ulmah) des Abū al-Ba-


289
rakāt Ibn Kabar (Abulbircatus; † 1324), eines gelehrten Presbyters
an der Kairener Kirche des Patriarchen, und
— Das 1411 promulgierte Ritenbuch (Kitāb al-Tartīb al-taqsī) des oben
290
erwähnten 88. Patriarchen Gabriel V. (1409–1427).

Allgemeine Beobachtungen
Die angeführten arabisch-christlichen Handbücher lassen in ihren
Angaben erkennen, dass schon zur Anfangszeit der handschriftlichen
Bezeugung des bohairischen Ordos (13./14. Jh.) eine verfestigte und
stabil gewordene Ordnung der kirchlichen Initiation verbreitet war, die
sich ebenso in allen untersuchten gottesdienstlichen Büchern kopti-
scher Sprache für die Hand der Priester wiederfindet, dort mit den bei
Quellen dieser Art üblichen Abweichungen – hinsichtlich der ge-
botenen Orationen, wenn überhaupt, weniger in deren Formularen als
in ihrer Anzahl zu ein und demselben Anlass. Die Entstehung des Or-
dos dürfte daher deutlich auf Zeiten vor der allgemeinen Arabisierung
der Kopten zurückgehen. Die Einheitlichkeit der Überlieferung deutet
auf die Mitwirkung oder Förderung durch eine zentrale Instanz, etwa
das Patriarchat, hin. Im liturgischen Vollzug zeigt sich der früher

289
Insgesamt vgl. Samir Khalil SAMIR, L’Encyclopédie liturgique d’Ibn Kabar († 1324) et
son apologie d’usages coptes , in: H.-J. FEULNER – E. VELKOVSKA – Robert F. TAFT
(Hg.), Crossroad of Cultures. Studies in liturgy and patristics in honor of Gabriele
Winkler = Orientalia Christiana Analecta 260 (Rome 2000) 619--655. Jüngste Biblio-
graphien: D. THOMAS u.a., Christian-Muslim Relations. A Bibliographical History 4.
1200–1350 (Leiden 2012) 762–766; Adel SIDARUS, Ab al-Barak t ibn Kabar,
historien copte (m. 1324), et le MS Ambrosiana C 45 Inf., in: Mena LAFKIOUI –
Vermondo BRUGNATELLI (Hg.), Written sources about Africa and their study. Le
fonti scritte sull’Africa e i loro studi = Africana Ambrosiana (Milano 2018) 147--172,
hier 170--172: »Annexe bibliographique«. Unter der dort gebuchten Literatur ist das
Taufe und Baptisterium gewidmete Kap. 15 Ibn Kabars nicht enthalten, insbeson-
dere nicht veröffentlicht bei VILLECOURT, Les observances (wie Anm. 7). Es liegt nur
in einer seltenen arabischen Ausgabe vor (siehe unten Anm 455). Verstreute Hin-
weise und Zitate finden sich bei Renaudot, Denzinger, Villecourt und BURMESTER,
The baptismal rite (wie Anm. 251) 49ff.
290
In der älteren Literatur, z.B. bei DENZINGER, RO 1, 2. 9 und TRUMPP, Das Taufbuch
(wie Anm. 281) 150, wird das Werk fälschlich dem 70. Patriarchen Gabriel II. zuge-
schrieben und auf 1141 datiert. Ausgabe: Alfonso ABDALLAH (Hrsg.), L’ordina-
mento liturgico di Gabriele V, 88 Patriarca copto, 1409-1427 = Stud. Orient. Christ.
Aegyptiaca 14 (Cairo 1962). Da die Ausgabe keine kleinteilige Gliederung besitzt,
sind hier für einzelne Passagen jeweils die Folios angegeben sowie die Seite der
italienischen Übersetzung, für das Koptische die ihrer Edition. Zum Autor vgl. Samir
Khalil SAMIR, Art. Gabriel V, in: Dictionnaire d’histoire et de géographie ecclésias-
tiques 9 (1979) 539--543; zu jüngerer Literatur und Gabriels Quellen siehe Adel SI-
e
DARUS, Littérature copte et copto-arabe au XIV siècle: https://www.academia .edu/
37522245/Literature_copte_et_copto-arabe_tardive _XIV_s._.pdf.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 155

gestufte Prozess von Katechumenat und sakramentaler Eingliederung


bereits abgelöst durch eine weitgehend geschlossene, kombinierte
Feier von Katechumenat plus Initiation (»Kompaktfeier«), die die Ent-
stehung und das Gesicht aller Ordines dieser Art, weit über Ägypten
hinaus, verursacht und prägt. Ferner bildet der altkirchliche kathedrale
oder parochiale Gesamtgottesdienst des Osterfestkreises nicht mehr
den Rahmen der Initiatio Christiana, sondern ist ersetzt durch festive
Sammeltaufen oder terminlich ungebundene Individualtaufen. Die
Kleinkindertaufe findet sich in Rubriken und manchen Gebetsformu-
lierungen durchaus berücksicht, bei den Kopten aber, anders als in der
ostyrischen (mesopotamischen) Liturgie, ohne grundsätzliche Adap-
tierung von Gottesdienstordnung und Inhalten an diese besondere Ge-
gebenheit.
Man kann liturgische Ordines mit unterschiedlichen Zielsetzungen
betrachten, etwa in konfessionskundlicher oder kulturgeschichtlicher
Hinsicht. Ein Liturgiehistoriker wird ihn nicht nur unter dem Aspekt
betrachten »wie man’s macht«, sondern die Frage zu beantworten
suchen, wie sich in ihm Zeremonien und Gebets- sowie sonstige Texte
aus den Anfängen und der Jugendzeit der Kirche erhalten haben. Als
methodische Faustregel darf man davon ausgehen, dass sich im Zuge
der Entwicklung eher die Struktur veränderte als die ererbten eucho-
logischen Texte und kleinen Formeln. Diese gehen in aller Regel auf
die Spätantike zurück, Ausnahmen im Einzelfall oder für Textteile
nicht ausgeschlossen.

3.3. Stufung der Feiern


Das Christwerden in der Kirche der Kopten vollzieht sich in mehreren
Etappen. Mit Gérard Viaud lassen sich für die geläufige Kindertaufe
291
grob fünf Schritte unterscheiden :
292
(1) vor der Taufe: Waschung des Kindes mit Namensgebung und
Segnung der Wöchnerin;
(2) die Feier der Taufe mit Myronsalbung und Erstkommunion,
(3) auf die Taufe folgende Riten: Lösung des Gürtels (8. Tag mit
293
Bad) ,
(4) die Beschneidung,
(5) die Entpflichtung des Paten.

291
VIAUD, La Liturgie (wie Anm. 251) 77 nennt eingangs sechs. In der Darstellung
bespricht er jedoch nur die hier wiedergegeben fünf Stufen.
292
VIAUD, La Liturgie (wie Anm. 251) 77f; zur faktischen Situation in der Moderne vgl.
KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 74f.
293
VIAUD, La Liturgie (wie Anm. 251) 80.
156 Heinzgerd Brakmann

Unser Beitrag wird die Segnung der Wöchnerin und die mit der Na-
mensgebung verbundene präbaptismale Waschung des Neugebore-
294
nen nicht behandeln, ebenso nicht die volksbräuchliche Beschnei-
295
dung und die seit langem außer Gebrauch gekommene rituelle Ent-
296
pflichtung des Paten .

3.4. Verlauf der Feier


Gewöhnliche Tauftermine sind die Sonntage außerhalb der Großen
297 298
Fasten , mit einer gewissen Vorliebe für die Osterzeit . Für die
Feiern sind Gabriel V. zufolge auf einer Anrichte Leuchter, Weih-
rauchdose, Chrisamgefäß und Gefäße mit (Oliven-) Öl bereitzustel-
299
len . Tatsächlich ist -- in christlichen Initiationsliturgien ganz unge-
wöhnlich -- die Verwendung von dreierlei Öl vorgesehen, nämlich
300
zweier Öle schwankenden Namens : 1. Olivenöl ohne Zusatz, 2.
palästinisches Olivenöl mit Zusätzen (ohne Balsam); dazu kommt 3.
jenes aus edelsten Bestandteilen bereitete Duftöl, das man Myron
301
(mhron, im Westen: chrisma, Chrisam) nennt und dessen Bereitung
und Konsekration sich von den Feiern der Initiatio Christiana gelöst
hat. Für Ibn Sabbā verweist das erste Öl auf die Salbung des Jesus-
kindes, das nächste auf eine Salbung Jesu zur Erfüllung seines Diens-
tes, deretwegen er χριστός (»Gesalbter«, Messias) genannt werde, und
schließlich das Myron auf die Salbung des toten Jesus durch Josef von
302
Arimathäa und Nikodemos .
Eine Mehrzahl mitwirkender Diakone und Priester, auch die per-
sönliche Teilnahme des Patriarchen, ist gelegentlich in den Rubriken

294
Dazu vgl. BURMESTER, The baptismal rite (wie Anm. 251) 47; Gérard VIAUD, Les rites
du septième jour après la naissance dans la tradition copte, in: Le Monde Copte 2
(1977) 16--19; KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 74f. 76f.
295
Dazu vgl. Otto F. A. MEINARDUS, Christian Egypt, Faith and Life (Cairo 1970)
318–341; Dioscoros BOLES, Circumcision and the Copts. A History, in: The Glas-
tonbury Review 122 (2012) = http://britishorthodox.org/ glastonburyreview/
issue-122-circumcision -and-the-copts/ .
296
Bezeugt bei Ibn Sabbā ; vgl. Samir Khalil SAMIR, Un rite copte de parrainage du
baptême au XIIIe siècle, in: Le sacrement de l’initiation, origines et perspectives
(Antelias 1996) hier 94–100. Der Brauch ist inzwischen untergegangen: VIAUD, La
Liturgie (wie Anm. 251) 80.
297
Vgl. KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 74f,
298
Gabriel V., Rituale fol. 11v (328 Abd.).
299
Gabriel V., Rituale fol. 2r (320 Abd.).
300
Vgl. unten S. 158, 163 u. 179 zu den verschiedenen Ölen und ihren Namen.
301
DENZINGER, RO 1, 194 Anm. *; vgl. KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251)
82.
302
Ibn Sabb , Pretiosa margarita 30 (431 Mistr.); SAMIR, Un rite copte (wie Anm. 296)
88–90; DENZINGER, RO 1, 194 Anm. *.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 157

303
des Ordos erwähnt . Regelmäßig folgt auf Taufe und Chrismation die
Eucharistiefeier.

3.4.1. Katechumenengebete und -salbung


Nach der gewöhnlichen, daher nicht im Detail verzeichneten Er-
öffnung bietet der bohairische Ordo vor Beginn jenes Abschnitts, der
304
sich als Erbe der altkirchlichen Einschreibung (nomendatio) zu er-
kennen gibt, Orationen über die Katechumenen sowie über das Öl für
die anschließende Salbung der Bewerber an Stirn, Herz und Rücken.
Fast alle diese Gebete richten sich an Gott-Vater. Die Betroffenen sind
305
jeweils im Plural genannt . Aus der Einordnung dieses Materials vor
den Texten und Riten der historischen Nomendatio lässt sich folgern,
dass es sich hier um solche Personen handelt, die von Hause aus in
den Ersten Katechumenat gehören, also die Katechumenen im enge-
ren Sinn, noch nicht die Photizomenoi (φωτιζόμενοι; im Westen:
electi, competentes).
Assemani verzeichnet bei beiden Gelegenheiten zwei Gebetsfor-
306
mulare . Andere Zeugen kennen jeweils nur eines. Die zwei Oratio-
nen können beide Male auch in umgekehrter Reihenfolge auftreten.
Die Verdopplung der Orationsformulare deutet an, dass sich unter-
schiedliche euchologische Traditionen vereinigt haben mögen.
Die zwei Katechumenengebete verweisen im Text ausdrücklich auf
307
beginnenden oder erfolgten Unterricht und bitten um Entfernung
von Resten des Heidentums sowie um rechte Bereitung auf die bei-
zeiten zu empfangende Taufe und Geistmitteilung. Für Paul Drews
gehört eine Oration der gebotenen Art »zum großen Gemeindegebet
308
des eucharistischen Gottesdienstes« und bildet ein Parallelstück zum
Katechumenengebet der Apostolischen Konstitutionen (Const. apost.

303
Gabriel V., Rituale fol. 2r (320 Abd.): Priester und Diakone; ASSEMANI, CL 3, 90;
DENZINGER, RO 1, 217.
304
Diese Einschreibung ist zu unterscheiden von der Erkundigung nach dem Namen
des Täuflings zu Beginn der Feier; ASSEMANI, CL 1, 143; BURMESTER, The baptismal
rite (wie Anm. 251) 51.
305
ASSEMANI, CL 1, 143–148.
306
Die an Christus (»... der die Himmel neigte und auf die Erde herabgekommen ist«;
vgl. Ps 17, 10; 143, 5) gerichtete Oration (DENZINGER, RO 1, 193) leitet STAERK, Der
Taufritus (wie Anm. 122) 20f vom Eröffnungsgebet der Baumstark’schen Tauf-
liturgie ab: BAUMSTARK, Mess- und Taufliturgie (wie Anm. 183) 33. Doch scheint
eine direkte literarische Abhängigkeit nicht gegeben.
307
ASSEMANUS, CL 1, 143f: »qui ad catechesim ingrediuntur«; »catechumenis qui edocti
sunt«
308
DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 274.
158 Heinzgerd Brakmann

309
8, 6, 11 [SC 336, 154–156 Metzger]) , dort im Anschluss an eine
ausführliche Fürbittreihe des Diakons (ebd. 8, 6, 5–8 [152–154]),
während bei Assemani nur die knappen griechischen Diakonika
proseu3asce und tou kuriou dehcwmen, einzeln oder in Kombi-
nation, verzeichnet sind. Ob und wie sie im gottesdienstlichen Vollzug
310
vom Diakon zu erweitern waren, ist derzeit nicht sicher zu erkennen .
Der Segen über das Gefäß mit Öl und seine alia oratio (Austausch-
oder Zweitformular) erbitten Gottes Handeln, näherhin die Sendung
seiner »heiligen Kraft« in das Salböl, auf dass es die Bewerber von
Übeln und Götzendienst befreie und ihren Glauben an Christus stärke.
Drews fand gedankliche Ankläge, aber keine wörtlichen Parallelen in
311
der von ihm untersuchten Gebetsliteratur . Das hier verwendete Öl
wird in einer Rubrik des Ordos ounex nte nikathyoumenos, »Ka-
312
techumenenöl«, genannt , in beiden zugehörigen Vorstehergebeten
313
als pinex nkachkhseos (»Katechesenöl«) bezeichnet und bei der
314
nachfolgenden dreimaligen Salbung in griechischer Sprache als
315
elaion kachkhseos . Dies erinnert kaum von ungefähr an die Be-
zeichnung τ χρίσμα τ ς κατηχήσεως bei Kyrill von Alexandrien (sed.
316
412–444) . Der Begleittext zu den Salbungen an sechs Körper-
317
stellen proklamiert in drei Schritten, dass (1) die Salbung im Namen
der Dreifaltigkeit und (2) mit dem Salböl der einen, heiligen, katho-
lischen und apostolischen Kirche Gottes erfolgt und (3) zum Zweck der
Zerstörung aller Feindlichkeit des Widersachers. Das hier verwendete
Öl ist folglich, unabhängig von seinem Namen, als Exorzismusöl zu

309
Ein besonderes Gebet für die Katechumenen im Gemeindegottesdienst und ihre
Entlassung nach der Homilie erwähnen schon cn. 19 (89 JONKERS) des Konzils v.
Laodikeia (zwischen 343 u. Ende 4. Jh.) und Egeria um 384 für Jerusalem (peregr.
24, 2. 6f; 43, 7f u. ö.).
310
Vgl. BURMESTER, Kîrugmata (wie Anm. 243) 363--394. Die deutschsprachige Kröffel-
bach-Ausgabe (wie Anm. 266) 46 verzeichnet hier die ausführliche Fassung: »Betet
für die Katechumenen unseres Volks, damit Christus, unser Herr, sie der heiligen
Taufe würdig macht, und vergib uns unsere Sünden«. Vgl. dazu das unten ange-
führte Diakonikon bei der Nomendatio.
311
Drews, Taufgebete (wie Anm. 85) 269.
312
ASSEMANUS, CL 1, 146.
313
ASSEMANUS, CL 1, 146–148.
314
ASSEMANUS, CL 1, 148.
315
Borg. copt. 112 fol. 6v: eleon kacekeseos; Vat. copt. 46 (HEBBELYNCK – VAN
LANTSCHOOT, Codices coptici [wie Anm. 262] 1, 259): elewn kachgisos. In un-
serem Kontext erübrigt sich die Anführung aller Varianten in der Schreibweise der
griechischen Wörter, die in den untersuchten koptischen Zeugen zu lesen sind. Sie
ist deshalb künftig weitgehend unterlasssen.
316
Cyrill. Alex. in Joh. VII (zu Joh. 11, 26) (2, 276 Ph. E. Pusey [1872]).
317
Gabriel V., Rituale fol. 1r–13r (319–330 Abd.).
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 159

318 319
charakterisieren . Die zugehörige Formel besteht in ihrer Langform
aus drei Gliedern mit koptischen und griechischen Anteilen. Es fällt
auf, dass der mittlere, zur Gänze griechische Absatz in der ersten
320
Person Plural gesprochen wird: eyrisamen se ... (»Ungimus te ...«) .
Genau dasselbe griechische Initium besitzt der erste Absatz, der jedoch
321
auf Koptisch fortfährt . Mit gleichem Anfang zitieren den Text schon
Bischof Johannes von Samannūd (flor. 1235–1257) und Abū Ishāq ibn
322
al- Assāl (flor. 1237–1260) . Der Text zur Salbung ist mithin nach dem
323
Muster der alexandrinisch-ägyptischen Taufformel ( απτίζω σε ...)
im Aktiv formuliert und besitzt eine alte Parallele in der χρίσαμεν-
Formel zurMyron-Salbung einer Altartafel, die gegen 540 die Alexan-
324
drien versammelten severianischen Bischöfe anführten .
325
Gemäß der Regel »Griechisch vor Koptisch« darf man die griechi-
sche Fassung: χρίσαμέν σε λαίου ( λαιον) κατηχήσεος (-ως) panIm
[= δε να] ν τ γί μόν κα ολικ κα ποστολικ κκλησί το
326
Θεο (»Ungimus te oleo catecheseos N. in unica sancta catholica et
apostolica Dei ecclesia«) als eine Grundform der ältesten alexan-
drinisch-ägyptischen Salbungsformel ansehen. Dabei muss ihr Ge-
brauch zur Zeit des Kyrill von Alexandrien und seiner Vorgänger nicht
327
ausgeschlossen sein. Der verwendete Plural lässt an eine ursprüng-
liche oder bei Redaktion noch übliche Mitwirkung von priesterlichen
Konzelebranten bei den Salbungen denken und unterstützt die ohne-

318
KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 77: »Oel des Exorzismus«.
319
Wiedergegeben ASSEMANUS, CL 1, 148, BURMESTER, The Baptismal Rite (wie Anm.
251) 52 Anm. 4 zufolge im Anschluss an Cod. Vat. copt. 46 fol. 8r–v (HEBBELYNCK
– VAN LANTSCHOOT, Codices coptici [wie Anm. 262] 1, 259)
320
Ohne das Initium eyrisamen se bietet den Text Cod. Borg. copt. 112 fol. 6v:
»eleon kacekeseos paNIM ... ekklhsia tou ceou hmwn. amhn«.
321
Im Druck von 1896 par. 1921 ist – ähnlich wie im Cod. Paris. copt. 72 fol. 9v
(ERMONI, Rituel [wie Anm. 148] 450; lat.: DENZINGER, RO 1, 215) – die Situation
verdunkelt: die beiden ersten Absätze sind zusammengezogen und als erstes Initium
ist secwxs 8mok statt eyrisamen se vor den restlichen griechischen Text gesetzt;
Kitāb al-ma mūdīya (wie Anm. 265) 29f. Diese Fassung übersetzt WOOLLEY (wie
Anm. 266) 13 und kommentiert KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 77.
322
Bischof Johannes in seinem Wörterbuch (BURMESTER, The Baptismal Rite [wie Anm.
251]52 Anm. 4), Abū Ishāq in seiner theologischen Summa (DENZINGER, RO 1, 215
Anm. **). Zu beiden Autoren vgl. Georg GRAF, Geschichte der christlichen ara-
bischen Literatur 2 = Studi e Testi 133 (Città del Vat. 1947) 371–375. 407–414.
323
Vgl. Anm. 115.
324
Can. X Rahmani; NAU, Littérature canonique syriaque (wie Anm. 118) 40; KAUF-
HOLD, Unbeachtete Quellen (wie Anm. 127) 125f.
325
Siehe oben bei Anm. 244.
326
ASSEMANUS, CL 1, 148 mit Varianten des Drucks von 1896.
327
Eine Taufformel im Plural findet sich Acta Xanthippae et Polyxenae 21 (73 JAMES):
απτίζομέν σε ε ς νομα πατρος ... (6. Jh.?).
160 Heinzgerd Brakmann

hin naheliegende Vermutung der Herkunft des Textes aus dem Milieu
328
des Kathedralgottesdienstes .
In welcher Häufigkeit und bei welchen Gelegenheiten die Katechu-
menen mit »Katechesenöl« gesalbt wurden, bleibt eine offene Frage.
Als »die eigenthümlichste und merkwürdigste Erscheinung« der
koptischen Taufliturgie hat bereits J. W. F. Höfling beschrieben, dass
diese vor der Taufe »nicht blos einen doppelten Akt der Salbung mit
Oel« hat, »sondern den ersteren von beiden an einer Stelle auftreten«
329
lässt, »wo wir ihn bisher nicht gefunden haben« . Ein bei den Gottes-
diensten immer wieder zu sprechendes Katechumenengebet ist belegt,
doch nicht eine Salbung der Bewerber in jeder Gemeindemesse. Nicht
auszuschließen ist, dass eine solche Salbung, wie Höfling erwog, bei
der Erstkatechese der Neulinge oder wiederholt im Zuge des uns we-
nig bekannten Unterrichts der Anfänger, d. h. während des Ersten
Katechumenats, erfolgte. Anderseits bleibt zu prüfen, ob es vielleicht
bei Einführung einer zweiten, unmittelbar vor dem Beginn der eigent-
lichen Taufhandlung angesetzten präbaptismalen Salbung (syrischer
330
Art) zu einer Umordnung der Salbung mit dem »Öl der Katechese«
(alexandrinisch-ägyptischer Herkunft) innerhalb der Unterrichtszeiten
der Initianden gekommen ist.

3.4.2. Fortleben von Einschreibung und Photizomenat


331
Im folgenden Abschnitt der Feier lässt sich unschwer die altkirch-
liche Einschreibung (nomendatio) und Kompetentenaufnahme wieder-
332
erkennen .
Er beginnt mit einer Oration, die Gott seines universellen Heilswil-
lens wegen preist und ihn darum bittet, dass er die Namen der durch
Seinen heiligen Namen berufenen Kandidaten in Sein Buch einschrei-
be und Seinem gottesfürchtigen Volk zuzähle. Er lasse ihren Glauben
wachsen und bereite sie, ein Tempel Seines Heiligen Geistes zu sein.
Eingeleitet mit palin (»wiederum, abermals, von neuem«), das eine
Zwischenhandlung oder -pause voraussetzt, folgen zwei Gebete mit

328
Die Vermutung wird durch das Dossier von 1189/99 gestützt, das für einen Gesamt-
gottesdienst des Osterfestkreises unter Theophilos d. Gr. (384--412) die Vornahme
der präbaptismalen Signatio durch eine Mehrzahl von Priestern und des Taufbades
allein durch den Patriarchen beschreibt: VILLECOURT, Livre du chrême (wie Anm.
149) 58.
329
HÖFLING [1802–1853], Das Sakrament der Taufe (wie Anm. 287, 290) 1, 425.
330
Dazu vgl. unten bei Anm. 350.
331
Borg. copt. 112 fol. 6v–9r; ASSEMANUS, CL 1, 148–157; Gabriel V., Rituale fol. 2v.
(320f Abd.).
332
Vgl. DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 149: »aus der Kompetentenaufnahme ent-
wickelt«.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 161

zugehörigen Diakonenaufrufen. Zu ihnen knien die Bewerber nieder.


Beide Orationen weisen die typisch alexandrinisch-ägyptische Form
auf, bei der das thematisch treffende Diakonikon nicht voransteht,
sondern mittig in den Vorstehertext eingeschoben wird. Die voraus-
gesetzte Zwischenhandlung ist offensichtlich die Nomendatio; denn
beide Orationen nehmen ausdrücklich Bezug auf die Angabe der
Namen der Kandidaten, ebenso das im ersten Formular Assemanis
vollständig angeführte Diakonikon, an dieser Stelle in koptischer
Sprache: »Betet für die, deren Namen aufgezeichnet sind, auf dass der
Herr sie würdig mache der heiligen Taufe und der Vergebung der
Sünden«. Das erneut zweimal gegebene Gebetsformular mit gleichem
Inhalt und derselben Geste der Betroffenen lässt auch dieses Mal eher
an eine Anhäufung von Traditionsgut als an eine vormals in der Zeit
gestreckte Wiederholung des Vorgangs denken. Für das bei Assemani
zweite Formular, gekennzeichnet durch die Wendung von der Durch-
suchung Jerusalems mit Lampen (Zefanja 1,12), hat bereits Drews den
Hintergrund in der alexandrinisch-ägyptischer Euchologie fest-
333
gestellt . Dies gilt insbesondere für die anschließende Oration
334
pimairwmi ... , in der Drews sein äthiopisch überliefertes Gebet Nr. 2
aus der ›Collezione aksumita canonico-liturgica‹ wiederfand.
Der Abschnitt schließt mit einem Gebet ab, durch die Anrufung des
heiligen Namens Gottes mögen alle Mächte und bösen Geister ver-
trieben werden, damit die Kandidaten zu ewigem Leben wiedergebo-
ren werden durch Taufe und Sündenvergebung und bereitet, Tempel
des Heiligen Geistes zu werden. Darauf folgt ein förmlicher Exorzis-
335
mus unter Handauflegung .
336 337
Der folgende Abschnitt geht ersichtlich auf Abrenuntiation und
Glaubensbekenntnis, unerlässliche Aktionen der altkirchlichen Tauf-
liturgien, zurück.
338 339
Nach Ablegung der Gewänder , darunter des Gürtels , ist mit er-
hobener Rechten in Richtung Westen die breit entfaltete Apotage-For-

333
DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 148–153: Gebete Nr. 2–4.
334
ASSEMANUS, CL 1, 154f: »Amator hominum ...«. Das Gebetsinitium Φιλάνθρωπε ist
im Serapion-Euchologion anzutreffen, nicht aber im byzantinischen Euchologion
Barb. gr. 336.
335
ASSEMANUS, CL 1, 157.
336
ASSEMANUS, CL 1, 157–163; DENZINGER, RO 1, 199f.
337
Hans KIRSTEN, Die Taufabsage. Eine Untersuchung zu Gestalt und Geschichte der
Taufe nach den altkirchlichen Taufliturgien (Berlin 1960).
338
Gegenwärtig nicht mehr üblich; KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 80.
339
STAERK, Der Taufritus (wie Anm. 122) 18 mit Anm. 3.
162 Heinzgerd Brakmann

340
mel terapota3esce ... zu sprechen, die ähnlich ausführliche Syn-
341
tage tersunta3esce ... in Richtung Osten unter Erhebung beider
342
Hände . Auf letztere Formel folgt ein kurzes Symbolon mit Bekennt-
nis des dreifaltigen Gottes, der Auferstehung des Fleisches sowie der
Kirche. Der Text ist griechisch geradezu wörtlich schon im bekannten
liturgischen Balaizah-Papyrus (Mitte 7. Jh.) aus dem Apa Apollon-
343
Kloster südlich von Lykonpolis (Assiut) überliefert , wo er sich
344
»vermutlich in einem Taufritual« findet .
Dem schließt sich eine Oration zu Gott-Vater an, der alles erschuf
und den Erdenwesen Gotteserkenntnis gibt. Er verleihe den
Bewerbern Kraft, nicht zu den Dingen zurückzukehren, die sie hinter
sich gelassen haben, stelle sie fest auf das Fundament des apostolischen
Glaubens und erneuere ihr Leben. Das hier verwendete Formular,
meist im Plural formuliert, begegnet quer durch die östlichen Tradi-
345
tionen . In Ägypten ist es bereits durch Drews Nr. 29 und die ›Baum-
stark’sche Liturgie‹ (Test. arab. II.B) bekannt sowie in griechischer
Sprache (Προσκάλεσαι το ς δούλους σου κτλ.) durch P. Macquarie
346
inv. 374 (Nubien, 9./10. Jh.?) , im Ausland bezeugt im nahöstlichen

340
Borg. copt. 112 fol. 8v–9r. KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 80: »Ich
widersage dir, Satan, und allen deinen unreinen Werken und allen deinen bösen En-
geln und allen schlechten Dämonen und all deiner Macht und deinem nichtswür-
digen Knechtsdienst und allen deinen schlechten und irreführenden Listen und dei-
nem ganzen Heere und deiner ganzen Macht und all deiner Gottlosigkeit«.
341
Borg. copt. 112 fol. 9r. KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 81: »Ich be-
kenne Dich, Christus, mein Gott, und alle Dein Heil bringenden Gesetze und deinen
ganzen Leben bringenden Dienst und alle Deine Werke, die das Leben verleihen«.
342
Vgl. Ibn Sabbā , Pretiosa margarita 30 (430 Mistr.); Gabriel V., Rituale fol. 2v–3r
(320f Abd.). Das Bekenntnis spricht der Täufling selbst (evtl. durch Nachsprechen
ihm vorgesagter Abschnitte), bei Kleinstkindern statt ihrer die Eltern oder Paten.
343
C. H. ROBERTS – Bernard CAPELLE, An early euchologium. The Dêr-Balizeh Papyrus
enlarged and reedited = Bibliothèque du Muséon 23 (Louvain 1949) 32f. Zum
Euchologion vgl. H. BRAKMANN, Der Berliner Papyrus 13918 und das griechische
Euchologion-Fragment von Deir el-Bala’izah, in: Ostkirchliche Studien 36 (1987)
31–38. Zum Symbolon vgl. Emmanuel LANNE, La confession de foi baptismale à
Alexandrie et à Rome, in: Achille M. TRIACCA – A. PISTOIA (Hg.), La liturgie ex-
pression de la foi = Bibliotheca Ephemerides Liturgicae Subsidia 16 (Rome 1979)
213–228; Markus VINZENT, Der Ursprung des Apostolikums im Urteil der kritischen
Forschung = Forschungen zur Kirchen- und Dogmengeschichte 89 (Göttingen 2006)
190–193.
344
Jürgen HAMMERSTAEDT, Griechische Anaphorenfragmente aus Ägypten und Nubien
= Papyrologica Coloniensia 28 (Opladen 1999) 172.
345
DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 287.
346
G. H. R. HORSLEY, Classical manuscripts in Australia and New Zealand, and the early
history of the Codex, in: Antichthon 72 (1993 [1995]) 64. Maschinenschriftliche
Edition mit Kommentar: Stuart R. PICKERING, An edition of some unpublished
papyri, Diss. Macquarie University Sydney (1985) Bd. 1, 122--191; Text ebd. 123f.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 163

347
Rotulus Sinait. gr. NE ΜΓ 93 (Nr. 4) und mit der Oration über die
348
Bewerber nach der Syntage der byzantinischen Euchologien , dort
mit voraufgehender Aufforderung zur Prostation Προσκυνήσατε /
349
Προσκύνησον α τ . Den Abschluss bildet im bohairischen Ordo
die diakonale Aufforderung zur Verneigung und ein zweites Priester-
gebet: Mit der Gottesprädikation »vor dem jedes Knie sich beugt« und
der Beschreibung »die ihre Knie gebeugt haben« apostrophiert es die
hier einzunehmende Körperhaltung der Taufkandidaten und erbittet
die Vertreibung jeglichen Restes von Götzendienst und Unglauben
sowie die Bereitung zum würdigen Empfang des Bades der Wieder-
geburt und der Vergebung der Sünden. Inhalt und Zeremoniell er-
weisen die zwei Formulare des bohairischen Ordos als Ergebnis einer
Verdoppelung.
Es folgt unvermittelt, ohne vorangehende Oration und weiterhin
350
außerhalb des Baptisteriums, eine Salbung , jetzt mit jenem Öl, das
351
man »Gallielaion« (auch: agallielaion) nennt . Burmester zufolge ist
der Name abgeleitet von καλλιέλαιον, d. h. reinem Öl von einem
edlen Olivenbaum (vgl. Röm 11, 24). In Anspielung auf Ps 44, 8 LXX
( λαιον γαλλιάσεως) ist hier jedoch die Rede von nex ncelhl,
352
»Freudenöl« . Die Salbung wird an Herz, Armen, Brust, Rücken und
Händen des Kandidaten kreuzförmig vorgenommen, bei Gabriel V.
353
(1409–1427) auf 36 Körperstellen gesteigert . Die koptische Begleit-
formel secwxs 8panIM 9ounex 9celhl (wörtlich: »Sie salben N. mit

347
Tinatin CHRONZ, Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen der Alt-Jerusa-
lemer Tradition, in diesem Band S. 213ff.
348
Barb. gr. 336 Nr. 119.11 (124 PARENTI – VELKOVSKA, mit Hinweisen auf weitere by-
zantinische Euchologien), zum Codex Sinait. gr. 957 siehe jetzt Diego FITTIPALDI,
Das Euchologion Sinaiticus graecus 957, in diesem Band S. 370ff. Die Verwandt-
schaft der Texte notierte schon BURMESTER, The Baptismal Rite (wie Anm. 251) 53
mit Anm. 2. Die byzantinische Fassung begegnet sekundär auch im Singular.
349
Barb. gr. 336 Nr. 119.9 (124 PAR. – VELK.); A. A. DMITRIEVSKIJ, -
, 2(
1901) 26: Προσκυνήσατε.
350
ASSEMANUS, CL 1, 163–167.
351
Die rituelle Herstellung des Gallielaions findet sich beschrieben im Pontificale Vat.
copt. 44 (Anfang 14. Jh.): VAN LANTSCHOOT, Le Ms. Vatican copte 44 (wie Anm.
148) 232, nach dem Myronbuch Paris. arab. 100 bei VILLECOURT, Le saint chrême
(wie Anm. 178) 9.
352
BURMESTER, The Baptismal Rite (wie Anm. 251) 69 mit Anm. 1; vgl. Youhanna N.
e
YOUSSEF – Ugo ZANETTI, La consécration du Myron par Gabriel IV, 86 Patriarche
d’Alexandrie en 1374 A.D. = Jerusalemer Theologisches Forum 20 (Münster 2014)
11 Anm. 2.
353
Gabriel V., Rituale fol. 3r–3v (321 Abd.), wohl in Imitation der späteren Salbung mit
Myron nach dem Taufbad.
164 Heinzgerd Brakmann

354
Freudenöl«, meint: Man salbt N. = N. wird gesalbt ... ) adaptiert den
bekannten griechischen Text Χρίεται ( δε να) ... λαιον γαλλιά-
σεως ... und wird in der hier vorliegenden Gestalt aus Syrien über-
355
nommen sein . Mit dem »Freudenöl« wünscht man dem Gesalbten
ein Schutzmittel gegen alle Werke des Widersachers und die Einprop-
fung in den guten Olivenbaum, die heilige, katholische und apostoli-
sche Kirche Gottes.
Dieser Gehalt wird in den beiden folgenden Orationen über den
356
Photizomenos entfaltet . Die erste ist mit einer Handauflegung ver-
bunden und beginnt mit der Anrufung (Epiklese) des Namens Gottes.
Gebetet wird um die Vertreibung aller widerständigen Kräfte. Gott
erforsche das Herz dessen, der zum Bad der heiligen Gnade hinzu-
treten will, auf dass nichts Satanisches in Seele und Leib dessen ver-
bleibt, der Gottes Namen glaubt. Er erneuere sein Leben, auf dass er
rein und ohne Makel das Licht und das Siegel Christi empfange und
die Gabe des Heiligen Geistes. Die zweite Oration beginnt mit der
auffälligen Gottesanrede vhet¥op ( ν) und einer kurzen Anamnese
von Schöpfung und Sündenfall des Menschen sowie der heilbrin-
genden Inkarnation Christi, wie sie ähnlich in Eucharistischen Hoch-
357
gebeten begegnet . Der Text erbittet dem Täufling die Öffnung der
Augen seines Herzen für das Evangelium, die Befreiung von allem
Übel, dem Mittagsdämon, dem Pfeil am Tage, den Trugbildern in der
Nacht, von unreinem und schlechtem Sinn, so Habsucht und Idolo-
latrie. Werden möge er ein erwähltes Glied der Kirche, Erbe der Got-
tesherrschaft und nach untadeligem Leben die Glückseligkeit erlangen.
In griechischer Sprache (΄Ο ν, δέσποτα κύριε, ποιήσας τ ν ν-
ρωπον κτλ.) ist dasselbe Formular in der byzantinischen Initiations-
358
liturgie anzutreffen , dort seit dem Barb. gr. 336 (8. Jh.) belegt als

354
Vat. copt. 46 (HEBBELYNCK – VAN LANTSCHOOT, Codices coptici [wie Anm. 262] 1,
261: »Ungitur N. oleo laetitiae«); Borg. copt. 112 fol. 10r–v: secwxs Mmok ... ; KOPP,
Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 102. Vgl. auch DE BRUYN, P. Ryl. III.471
(wie Anm. 103) 99. 107f.
355
BURMESTER, The Baptismal Rite (wie Anm. 251) 35–37; 69–71 Anm. 2: übernommen
aus dem syrisch-orthodoxen Taufordo. Ein ganz ähnlicher Test ist bezeugt im ägypti-
schen P. Ryl. 471 (5. Jh.); DE BRUYN, P. Ryl. III.471 (wie Anm. 103) 94–109. Zur litur-
gischen Verwendung von Röm 11, 24 vgl. Sebastian BROCK, The Holy Spirit in the
Syrian Baptismal Tradition. Third edition (Piscataway 2008) 74 mit Hinweis auf
bis
Cyrill. Hieros. catech. myst. 2, 3 (SC 126 ,106–109).
356
BURMESTER, The Baptismal Rite (wie Anm. 251) 69 einseitig »two prayers of exor-
cism«, passender: Gebete um Befreiung.
357
Vgl. DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 261–264.
358
Nachgewiesen durch BURMESTER, The Baptismal Rite (wie Anm. 251) 30f mit
Synopse. Griechischer Text des Barb. gr. 336: Stefano PARENTI – Elena VELKOVSKA,
L’Eucologio Barberini gr. 336. Seconda edizione riveduta = Bibliotheca Ephemerides
Liturgicae Subsidia 80 (Roma 2000) Nr. 118, 2–4; zu den Varianten anderer Eucho-
logien siehe Miguel ARRANZ, Les Sacrements de l’ancien Euchologe constantino-
politain 4, in: Orientalia Christiana Periodica 50 (1984) 43–64, hier 61 Anm. 14.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 165

Schlussgebet des Photizomenats über einen alsbald zu Taufenden,


verbunden mit seiner dreimaligen Anhauchung sowie der Bezeichnung
von Stirn, Mund und Brust. Auch im griechischen Zeugen ist der Text
für einen Einzelnen eingerichtet.
An dieser Stelle endet das Material, das entwicklungsgeschichtlich
mit Katechumenat und Photizomenat zu verbinden war, und erfolgt
359
ein Wechsel des liturgischen Schauplatzes .

3.4.3. Am »Jordan«
Für den anschließenden Abschnitt begeben sich die Versammelten zur
Taufstätte, in Ägypten gewöhnlich nicht mehr in einem separaten Ge-
360
bäude untergebracht, sondern in einem Gebäudeteil der Kirche .
Wirkt der Patriarch persönlich an der Feier mit, wird er jetzt zere-
361
moniell eingeholt . Die Zelebranten, auch der Patriarch, legen liturgi-
362
sche Gewänder an . Zu Anfang singt man Hymnen. Unterdessen
363
gießt der Priester dreimal kreuzförmig einfaches Öl (oleum simplex ,
reines Olivenöl) in das Wasser der Piscina und spricht ein kurzes Still-
364
gebet , dessen Wortlaut der oben erwähnten bohairischen Version
365
von Προσκάλεσαι το ς δούλους σου entnommen ist .
Der folgende textlich sehr umfangreiche und zeitlich anspruchsvolle
366
Teil der Feier bis zur Taufwasserweihe entspricht dem ausgereiften
367
bohairischen Messordo , zunächst vom stets den Anfang bildenden
Dankgebet bis zum Katechumenengebet der praeanaphoralen Sieben
368
Großen Bitten des Allgemeinen Gebetes . Dem hiesigen Anlass ange

359
Vgl. die analogen Rubriken an exakt diesem Punkt der Feiern in den byzantinisch-
palästinischen Euchologien Sinait. gr. 957 und 958: DMITRIEVSKIJ, -
(wie Anm. 349) 26. Vgl. ferner den syrischen Ordo in Codex
Brit. Libr. 17128 (BROCK, Timothy [wie Anm. 388] 415).
360
Idealiter im Osten des Kirchengebäudes, rechts (südlich) vom Altar O.H.E. BUR-
MESTER, Two services of the Coptic church attributed to Peter, Bishop od Behnes ,
in: Le Muséon 45 (1932) 235--254, hier 246f.
361
Gabriel V., Rituale fol. 3v–4r (322 Abd.).
362
In den Rubriken ausgedrückt mit der Formulierung »das Haupt entblößen«; YOUS-
SEF – ZANETTI, La consécration du Myron (wie Anm. 352) 32–35.
363
Anders die Kröffelbach-Ausgabe (wie Anm. 266) 64: »Ölivenöl der Freude« =
Gallielaion«. Vgl. den Ordo bapt. Jacobi Sarugensis der Maroniten: oleum simplex,
das dort jedoch anschließend geweiht wird; DENZINGER, RO 1, 341.
364
Borg. copt. 112 fol. 12r; ASSEMANUS, CL 2, 150f; DENZINGER, RO 1, 201.
365
BURMESTER, The Baptismal Rite (wie Anm. 251) 28f. 54 mit Anm. 4.
366
Borg. copt. 112 fol. 12r–16v; ASSEMANUS, CL 2, 151–158; DENZINGER, RO 1, 201f.
367
Dazu vgl. H. BRAKMANN, Le déroulement de la messe copte. Structure et histoire, in:
Achille M. TRIACCA – A. PISTOIA (Hg.), L’eucharistie: célébrations, rites, piétés =
Bibliotheca Ephemerides Liturgicae Subsidia 79 (Roma 1995) 107–132.
368
Die zugehörigen diakonalen Gebetsaufforderungen in griechischer Sprache verzeich-
net BURMESTER, Kîrugmata (wie Anm. 243) 372f, darunter jene für die Taufbewer-
ber: Προσεύξασ ε π ρ τ ν κατηχουμένων. Den zweiten Teil der Oratio praesi-
dialis über die Katechumenen zitiert Patriarch Johannes III. von Samann d
166 Heinzgerd Brakmann

passt sind im Wesentlichen nur die bei den Kopten üblich gewordenen
vier biblischen Perikopen des Wortgottesdienstes nebst ihren Rah-
mentexten: Tit 2,11–3, 7; 1 Joh 5,5–13; Apg 8, 26–39, Joh 3, 1–21.
Der anschließende Abschnitt der Feier umfasst im Kern die Heili-
gung des Taufwassers. Sie besitzt naturgemäß Verwandtschaft mit der
Großen Wasserweihe am Fest der Erscheinung des Herrn (Θεοφανία,
369 370
Epiphanias) . Der zu betrachtende Abschnitt beginnt nicht selten
mit der koptischen Überschrift oueuyh menensa nai ejen
piiordanhs, »Gebet über den Jordan«, d. h. den Taufbrunnen. Er be-
steht aus einer ganzen Reihe einzelner Orationen mit zugehörigen
Gebetsaufforderungen. Die erste Oration, v+ 9te niprovhths, »Gott
der Propheten ...«, über dem Taufbecken gesprochen, hat Hubert
Scheidt treffend charakterisiert als »in Wirklichkeit« ein »Gebet über
den Täufling, auf dass er in rechter Weise für den Empfang der heili-
371
gen Taufe disponiert werde« , Drews zufolge hängt es von seinem
Formular Nr. 17 der äthiopisch überlieferten ägyptischen Taufgebete
372
ab . Der nächstfolgende Text, unter Handausstreckung vollzogen, ist
ein Gebet über das gläubige Volk.
Sodann spricht der Priester, tief gebeugt vor dem Taufbrunnen, ein
373
leises Vorbereitungsgebet für sich selbst: pinaht pi¥anaxchf ... .
Verwendung findet damit ein über Regionen und Konfessionen weit
verbreitetes Formular, im Griechischen beginnend mit der Anrede ΄Ο
ε σπλαγχνος κα λεήμων Θεός, und im Nilland schon innerhalb der
374
Baumstark’schen Liturgie (Test. arab. II.B) bezeugt .
Danach kehrt die bohairische Taufordnung zu Anleihen aus der
Messfeier zurück: Aus dem Ordo missae herübergenommen, folgen

(677–686) in seiner Antwort auf die 2. Frage des Priesters Theodor, nicht erkannt
von Arnold VAN LANTSCHOOT, Les »Questions de Théodore« = Studi e Testi 192
(Città del Vat. 1957) 171.
369
Zuletzt behandelt durch Nicholas E. DENYSENKO, The Blessing of Waters and
Epiphany. The Eastern Liturgical Tradition (Farnham 2012) und Mary FARAG, A
Shared Prayer over Water in the Eastern Christian Traditions, in: Teresa BERGER
(Hg.), Liturgy in Migration: From the Upper Room to Cyberspace (Collegeville
2012) 43--82. – Jakob von Edessa († 708) zufolge kannte man zu seiner Zeit in Alex-
andrien und Ägypten das Wasserweihegebet an Epiphanie noch nicht; BROCK, Letter
to Addai (wie Anm. 385) 125 (§4).
370
Nicht aber im Codex Borg. copt. 112 fol. 16r.
371
Hubert SCHEIDT, Die Taufwasserweihegebete im Sinne vergleichender Liturgiefor-
schung untersucht = Liturgiegeschichtliche Quellen und Forschungen 29 (Münster
1935) 51.
372
DREWS, Taufgebete (wie Anm. 85) 271–273; vgl. auch KRETSCHMAR, Beiträge (wie
Anm. 87) 52 mit Anm. 127.
373
Borg. copt. 112 fol. 17v-18r; ASSEMANUS, CL 2, 160.
374
SCHEIDT, Die Taufwasserweihegebete (wie Anm. 283) 51f; Diego FITTIPALDI, Das
Euchologion Sinaiticus graecus 957, in diesem Band S. 384; Euchol. Hieros. iber. Nr.
I 27.2 CHRONZ.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 167

die Drei Großen Gebete (für Frieden, den alexandrinischen Papst, die
375
Versammlung ) sowie das Große Glaubensbekenntnis.
Während dessen ergreift der zelebrierende Vorsteher, gegebenen-
falls der Patriarch, das Gefäß mit heiligem Öl und gießt aus ihm drei-
mal, unter Lobpreisung jeweils einer Hypostase der Dreifaltigkeit,
kreuzförmig »Gallielaion« (nicht: Myron) in das Becken und stellt da-
376
nach das Gefäß zurück .
Es folgt, mit diakonaler Gebetsaufforderung, das als Formular an-
sonsten, auch in der Baumstark’schen Liturgie, bei Taufen nicht be-
377
kannte Priestergebet vrefswnt 9te nimwou (»Creator aquarum ...«
378
= Scheidt ägypt. Nr. 1), in manchen Zeugen , nicht aber im Borg.
copt. 112, beginnend mit einer stark erweiterten Gottesanrede (v+ 9te
nivhoui; »Deus caelorum ...«). Während der Rezitation vollzieht der
Zelebrant jeweils dreifach im ersten Abschnitt eine Insufflatio sowie im
zweiten eine Signatio von Wasser und Öl. Zweck und Zuordnung die-
ser Oration werfen Fragen auf. Burmester nennt sie »the Prayer of
Exorcism of the Waters«, für das es im byzantinischen Taufordo kein
379
Gegenstück gebe . Scheidt rechnet sie, nicht ohne Übereinstimmung
380
mit koptischer Rubrizistik , zur Taufwasserweihe und wollte darin
»ein uraltes Gebet« erkennen, weil »es noch eine gleichzeitige Weihe
381
von Wasser und (exorzistischem) Öl voraussetzt« . Dem »ursprüng-
lichen ägyptischen Kern« = »dem eigentlichen Weihegebet« (Scheidt
ägypt. Nr. 5) sei es allerdings erst in der vierten und letzten Ent-
382
wicklungsstufe der Taufwasserweihe in Ägypten beigefügt worden .
Aber mir scheint die Genuität der Kombination von Wasser und Öl in
diesem Fall vorschnell beansprucht. Die Nennung des Öls ist vielmehr
vom Kontext, seinem soeben erfolgten Eingießen, gefordert. Dessent-

375
Griechische Diakonika: BURMESTER, Kîrugmata (wie Anm. 243) 373; ENGBERDING,
Ε χαριστήριον (wie Anm. 27) 151f, Priestergebete im Anaphorenbuch: u. a. ASSE-
MANUS, CL 7 (1754) II 32–34.
376
Gabriel V., Rituale fol. 6r (324 Abd.); Borg. copt. 112 fol. 18v; ASSEMANUS, CL 2,
162f; DENZINGER, RO 1, 203;.
377
Text: Borg. copt. 112 fol. 18v-19v; ASSEMANUS, CL 2, 164–167; lateinisch: ebd.; DEN-
ZINGER, RO 1, 204; SCHEIDT, Taufwasserweihegebete (wie Anm. 283) 35--37. Das
Initium Κτίστα τ ν δάτων, δημιουργ τ ν πάντων begegnet auch sonst; siehe
unten Anm. 384. Der hiesige Gebetstext zeigt einzelne Anklänge an die Oration für
die Segnung von Wasser und Öl in Const. apost. 8, 29, 3 (SC 336, 232), doch scheint
allgemeine Abhängigkeit nicht gegeben.
378
Auch im Cod. Vat. aeth. 4 (ed. GRÉBAUT). Das Gebet fehlt hingegen vollständig im
Monac. Aeth. 33 (olim 29) (ed. TRUMPP). Vgl. SCHEIDT, Taufwasserweihegebete (wie
Anm. 283) 35--37.
379
BURMESTER, The Baptismal Rite (wie Anm. 251) 72 mit Anm. 1.
380
Vgl. die Überschrift des Gebetes: Oratio pro consecratione aquae (arabisch): ASSE-
MANUS, CL 2, 163; DENZINGER, RO 1, 204. nicht 218.
381
SCHEIDT, Taufwasserweihegebete (wie Anm. 283) 52f.
382
SCHEIDT, Taufwasserweihegebete (wie Anm. 283) 55. Die Oration begegnet auch im
äthiopischen Taufordo.
168 Heinzgerd Brakmann

wegen wird das Öl zwei Mal ergänzend zum Wasser im Gebet erwähnt,
als Nachrüstung eines, wie Initium und Schlussbitte verraten, ur-
sprünglich allein auf das Wasser blickenden Gebets. Vor Scheidts hoch-
gradiger Frühdatierung des vorliegenden Textes warnt ferner dessen
wörtliche Zitation von Joh 3, 5 und Mt 28, 19, die erst jüngerer Übung
383
der Komposition von Gebetstexten entspricht .
Das Initium dieser Oration ist gut bekannt. Das griechische Original:
Κτίστα τ ν δάτων, δημιουργ τ ν πάντων, leitet einen Wasser-
384
segen für Kranke ein . Die syrische Übersetzung findet bei der
385
Großen Wasserweihe an Epiphanie Verwendung . Selbst eine frühe
386
lateinische Übersetzung existiert . Doch nicht nur im weiteren Wort-
laut, sondern auch im Anliegen unterscheidet sich von jenem Wasser-
segen die bei der koptischen Taufe verwendete Oration. Ihr erster Teil
(mit Insufflatio) zeigt die von Burmester hervorgehobenen exorzisti-
schen Züge und ihr Begleitzeremoniell hebt augenscheinlich die mate-
ria sacramenti hervor. Doch inhaltlich gilt das Gebet in erster Linie
nicht dieser, sondern, je nach Textfassung, dem bzw. den Taufkan-
387
didaten . Angerufen wird die »Kraft« des Schöpfergottes, der Name
über alle Namen, identifiziert mit Jesus Christus, dem Eingeborenen
und Gekreuzigten, mit dem Ziel, »dass durch dieses Wasser und dieses
Öl zerstört wird alle Kraft des Widersachers und aller schändlichen
Geister«. Die sakramentlichen Zeichen sind mithin nicht Ziel der er-
betenen Befreiung vom Bösen, sondern deren Mittel: der Mensch soll
befreit werden von Götzendienst und Dämonen. Im zweiten Teil
schließt sich, verbunden mit dreimaliger Hauchung, die Bitte um Heili-

383
Vgl. Robert F. TAFT, Anton Baumstark’s Comparative Liturgy Revisited, in: Robert
F. TAFT – Gabriele WINKLER (Hg.), Acts of the International Congress of Compara-
tive Liturgy, fifty years after Anton Baumstark (1872–1948) = Orientalia Christiana
Analecta 265 (Roma 2001) 191--232, hier 199: »a literal dependence on Scripture
generally signals more recent liturgical texts«.
384
Belegt ab Barb. gr. 336 (8. Jh.), dazu mit weiteren Nachweisen André JACOB, Note
sur la prière Κτίστα τ ν δάτων de l’euchologe Barberini, in: Byzantion 56 (1986)
139–147.
385
John [Crichton-Stuart, 3rd] MARQUESS OF BUTE – Ernest Alfred WALLIS BUDGE, The
Blessing of the Waters on the Eve of the Epiphany.The Greek, Latin, Syriac, Coptic,
and Russian versions (London 1901) 77f. 100f. Die Verwendung dieses Formulars an
Epiphanie bezeugt schon Jakob von Edessa († 708 ); vgl. Sebastian P. BROCK, Jacob
of Edessa’s Letter to Addai on the Blessing of the Epiphany Water, in: Parole de
l’Orient 45 (2019) 119–132, hier 126 (§ 9d). Je nach Brauch findet sich das Gebet an
unterschiedlichen Stellen des Ordos der Feier eingeordnet; ebd. 129f.
386
Pierre DE PUNIET, Formulaire grec de l’épiphanie dans une traduction latine
ancienne, in: Revue Bénédictine 29 (1912) 26–46; die von JACOB a.O. (wie Anm.
384) 142 angeführte »version bohairique« meint nicht das volle Formular, sondern
eine einzelne im koptischen Epiphanie-Ordo aufgegriffene Wendung aus Κτίστα τ ν
δάτων.
387
Vgl. DENZINGER, RO 1, 204 mit Anm. 13. Die äthiopische Version verwendet durch-
gängig den Plural.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 169

gung an: »Heilige dieses Wasser und dieses Öl, damit sie sind zur
Taufe der Wiedergeburt – zum unzerstörbaren Gewande – zur Gnade
des Sohnschaft – zur Erneuerung des Hl. Geistes«. Das eine wie das
andere, Befreiung und Heiligung, verlieren die heilbringende Wirkung
der sakramentlichen Zeichen auf die Täuflinge zu keinem Augenblick
aus den Augen.
Ein diesem vergleichbares Gebet fehlt nicht nur im byzantinischen
Taufordo, sondern, wie sich jetzt zeigt, auch im palästinisch-georgi-
schen, ebenso im archaischen syro-orthodoxen Timotheos-Ordo (2.
388
Hälfte 6. Jh.) . Eine nicht im Wortlaut, aber im Inhalt verwandte Ora-
tion ist jedoch im Severos-Ordo, der syrisch-orthodoxen Normalord-
389
nung, anzutreffen (Brocks »1st prayer«) , eine Variante desselben For-
mulars auch im syro-melkitischen Basileios-Ordo, nicht hingegen im
griechisch-melkitische Rotulus Sinaiticus ΝΕ ΜΓ 93. Daraus folgt, dass
es sich bei unserer Oration schwerlich um, wie Scheidt meinte, »ein
uraltes Gebet« handelt, eher um einen jüngeren Trabanten des eigent-
390
lichen Taufwasserweihgebetes, eine Art praeludium .

388
Sebastian BROCK, A new Syriac Baptismal Ordo attributed to Timothy of Alexandria,
in: Le Muséon 83 (1970) 367-431.
389
Sebastian BROCK, Studies in the Early History of the Syrian Orthodox Baptismal
Liturgy, in: Journal of Theological Studies N.S. 23 (1972) 16–64, hier 46; ders., The
Consecration of the Water in the Oldest Manuscripts of the Syrian Orthodox
Baptismal Liturgy, in: Orientalia Christiana Periodia 37 (1971) 317–332, bes. 319.
321. 326f. Texte: G. F. BODERIANUS, Severi Alexandrini [sic] ... de ritibus baptismi ...
(Antverpiae 1572); Mar ATHANASIUS YESHUE SAMUEL (Hg.), The Sacrament of Holy
Baptism according to the ancient rite of the Syrian Orthodox Church of Antioch
(Hackensack, N.Y. 1974) 58f; DENZINGER, RO 1, 274f.
390
Eine analoge Abfolge von praeludium und Hochgebet findet sich in der koptischen
Myronweihe: YOUSSEF – SOLIMAN, The Rite of Consecration (wie Anm. 226) 114f.
170 Heinzgerd Brakmann

3.4.4. Das große Taufwasserweihegebet


Wie in der Messfeier findet dem Taufordo zufolge vor dem Hochgebet
der Pax-Ritus mit dem gemeindlichen Gesang eines passenden kop-
391
tischen »Aspasmos« statt , dieser hier, wie auch sonst begegnend, mit
392
einem Sanctus angereichert, das später nachklingen mag .
Dem schließen sich die diakonale Admonitio τ μεν καλ ς κτλ.
nebst Beantwortung durch die Gemeinde sowie der übliche Einlei-
393
tungsdialog einer Prex eucharistica an . Beides kennzeichnet den fol-
genden Text, das Wasser-Weihegebet, als die Hauptoration der Tauf-
feier. Admonitio und Dialog verwenden wie im koptischen Ordo
missae die griechische Sprache394. In der Antwort der Gläubigen auf
395
den Diakonenruf ist das eucharistische θυσίαν α νέσεως durch
396
baptisma ainesews dem hiesigen Zweck angepasst . In den fol-
genden Vorstehertext eingeschoben sind die in Alexandrien und Ägyp-
ten auch beim Eucharistiegebet üblichen Diakonika Ο κα ήμενοι

391
Text zitiert auch bei Gabriel V. (Rituale fol. 7r [120. 325 Abd.]), der seine Benutzung
dem Epiphaniefest reserviert (ebd. 324). Lateinische Übersetzung: DENZINGER, RO
1, 204. Den Namen »Aspasmos« verdankt dieser Hymnus seiner zeitlichen Nähe zum
Austausch des Friedenskusses unter den Gläubigen. Ob dessen Begleitung seinem
ursprünglichen Zweck entspricht, ist ungeklärt, doch eher unwahrscheinlich. Gän-
gige Beispiele enthält die Hymnenliste bei VILLECOURT, Les observances (wie Anm.
7) 36 (1923) 270–281. Eine Reihe von Aspasmos-Texten publizierte A. I. ELENSKAYA,
The Literary Coptic Manuscripts in the A. S. Pushkin State Fine Arts Museum =
Vigiliae Christianae Suppl. 18 (Leiden 1994) 473–486 unter dem irreführenden Titel
»Lectionary for the whole year and the Psalmodia«; dazu Hans QUECKE, Rez., in:
Orientalia NS 64 (1995) 368–373. Heute begleitet der vom Volk vorgetragene
Gesang des Aspasmos vielfach das vom Priester bereits still verrichtete Ante-Sanctus
des Hochgebetes; GRAF, Die Zeremonien (wie Anm. 430) 239.
392
Vgl. unten bei Anm. 415, 418. Beispiele für einen Aspasmos mit Sanctus: Ole SKJER-
BÆK MADSEN, Nadverbønnerne i de ægyptiske liturgier frem til den arabiske periode
(København: Privatdruck 1973) 57; ELENSKAYA a.O. 482.
393
SKJERBÆK MADSEN, Nadverbønnerne (wie Anm. 392) 49–56 (mit Lit.); BURMESTER,
Kîrugmata (wie Anm. 243) 374f.
394
Anders, nur bohairisch, der Taufordo in Borg. copt. 3 vJ. 1739; HEBBELYNCK – VAN
LANTSCHOOT, Codices coptici (wie Anm. 262) 2, 1, 31.
395
Robert F. TAFT, Textual Problems in the Diaconal Admonition before the anaphora
in the Byzantine Tradition, in: Orientalia Christiana Periodica 49 (1983) 340--365;
Jack KHALIL, A Textual-Critical Study and Interpretation of the Liturgical Response
« Ελεον ε ρήνης, θυσίαν α νέσεως», in: Αγία Γραφή και αρχαίος κόσμος. Τιμητικό
αφιέρωμα στον ομότιμο Καθηγητή Ιωάννη Λ. Γαλάνη (Θεσσαλονίκη 2010) 653--
669; Stefano PARENTI, »Misericordia, pace, sacrificio di lode«. Le disavventure
vecchie e nuove di una locuzione liturgica, in: Ecclesia Orans 37/2 (2020), im Druck.
396
Borg. copt. 112 fol. 19v; ASSEMANUS, CL 1, 169; DENZINGER, RO 1, 205. Eine ana-
loge Anpassung findet sich mit muron nesews (μύρον α νέσεως) im koptischen Or-
do für die Weihe des »Gallielaions« [!]: YOUSSEF – SOLIMAN, The Rite of Conse-
cration (wie Anm. 226) 82. 154.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 171

397
νάστητε und Ε ς νατολ ς βλέψατε . Das Modell der hiesigen
Ausgestaltung des Weihegebetes ist damit offensichtlich, ebenso Alex-
andrien-Ägypten als Entstehungsgebiet seiner vorliegenden Redaktion.
Das Hochgebet der Taufe führt im heutigen Römischen Ritus den
treffenden deutschen Namen »Lobpreis und Anrufung Gottes über
dem Wasser«. Darin ist in der Tat zunächst die Rede von Gott und
seinen großen Taten, sodann wird sein Wirken in der gegenwärtigen
Tauffeier und die endzeitliche Vollendung erbeten. Inhaltlich passt der
Name auch auf das baptismale Hauptgebet der Kopten, mit dem Un-
terschied, dass das bohairische Weihegebet über Wasser mit beige-
mischtem Öl rezitiert wird und die Verbindung beider Dinge im Text
eigens doppelt erwähnt.
Der bohairische Ordo verwendet bei Anlass der Taufe ein Hochge-
398
betsformular (= Scheidt ägypt. Nr. 5), das allein ihm und seiner
äthiopischen Version eigen ist. Schon Staerk und Scheidt erkannten,
dass dieses textgeschichtlich in Kern wie Struktur auf das analoge
Gebet (№ T 8) der Baumstark’schen Taufliturgie (Test. arab. II.B) zu-
rückgeht, es aber durch mehrere Änderungen, besonders Erweiterun-
399 400
gen, umgestaltet . Freilich beschränkte Scheidt seine Synopse auf
die ägyptische Gruppe der Taufwasserweihegebete und untersuchte
nicht die Frage nach Herkunft und Vorlagen der im vorliegenden
Ordo zu beobachtenden Textänderungen. Demgegenüber betrachtete
Burmester neben der koptischen auch eine griechische und eine
syrische Fassung, fand »many phrases which are identical or practically
identical in all three versions« und folgerte daraus, »that these are
401
derived from a common ancestor« . Ein möglicher, dennoch voreili-
ger Schluss. Burmesters Aufmerksamkeit entgingen sowohl Scheidts
Monographie wie das Taufformular in Test. arab. II.B. Auch kannte er
noch nicht Engberdings Wiederentdeckung eines alternativen griechi-

397
SKJERBÆK MADSEN, Nadverbønnerne (wie Anm. 392) 60–62. Beide Diakonika treten
auch im bohairischen Wassersegen an Epiphanie auf; John [Crichton-Stuart, 3rd]
MARQUESS OF BUTE – Ernest Alfred WALLIS BUDGE, The Blessing of the Waters on
the Eve of the Epiphany : The Greek, Latin, Syriac, Coptic, and Russian versions
(London 1901) 128. Auch bei den koptischen Weihen von Myron und von »Gal-
lielaion« sind sie anzutreffen (YOUSSEF – SOLIMAN, The Rite of Consecration [wie
Anm. 226] 58. 116; 82–84. 126f). Ihre älteste Bezeugung findet sich in der Markos-
Liturgie der ›Collezione aksumita canonico-liturgica‹: Emmanuel FRITSCH, New Re-
flections on the Image of Late Antique and Medieval Ethiopian Liturgy, in: Teresa
BERGER – Bryan D. SPINKS (Hg.), Liturgy’s imagined pasts. Methodologies and ma-
terials in the writing of liturgical history today (Collegeville 2016) 49. 50.
398
Borg. copt. 112 fol. 19r-22r; ASSEMANUS, CL 2, 170–176; DENZINGER, RO 1,
205–207.
399
STAERK, Der Taufritus (wie Anm. 122) 93f Anm. 1; SCHEIDT, Taufwasserweihegebete
(wie Anm. 283) 52.
400
Ebd. 35–51.
401
BURMESTER, The Baptismal Rite (wie Anm. 251) 36.
172 Heinzgerd Brakmann

402
schen Textes der Taufwasserweihe mit dem Initium: Κύριε Θεός,
παντοκράτωρ, πάσης κτίσεως, und zog nur das diesem eng ver-
wandte, doch – in Sonderheit in seinem Kopfstück – abweichende
403
byzantinische Taufgebet Μέγας ε , Κύριε zu Rate . Das wiederent-
deckte griechische Formular Κ. Θ. παντοκράτωρ begegnet auch in
404
einer äthiopischen Version und in zwei syrischen Übersetzungen ,
ferner, wie unser Kölner Projekt ergab, im palästinisch-georgischen
405
Euchologion . Der Syrer Jakob von Edessa († 708) rechnet es zur re-
406
zipierten Gebetsliteratur seiner Kirche . Das Hauptverbreitungsgebiet
der Oration und die wahrscheinliche Heimatregion des allen Fassun-
gen gemeinsamen Archetyps von Κ. Θ. παντοκράτωρ ist demnach
407
der antiochenisch-palästinische Raum . Die Textgeschichte weist be-
achtliche Varianten der Versionen auf, nicht zuletzt im Bereich des
408
Vorhandenseins und der Formulierung der Epiklesen .
Ein näherer Vergleich ergibt, dass der Redaktor des bohairischen
Weihegebetes (= Scheidt ägypt. Nr. 5) nicht allein auf das in Test. arab.
II.B vorliegende ägyptische Heimatgut zurückgriff, sondern sich auch
409
reichlich des Formelvorrats von Κ. Θ. παντοκράτωρ bediente .

402
Hieronymus ENGBERDING, Ein übersehenes griechisches Taufwasserweihegebet und
seine Bedeutung, in: Ostkirchliche Studien 14 (1965) 281--283; einen neuen griechi-
schen Zeugen des Formulars ediert Michael ZHELTOV, ( -
?) Sinait. NE 93, in:
33–34 (2014) 116–126.
403
Das byzantinische Taufgebet mit dem Initium Μέγας ε , Κύριε ist zu unterscheiden
vom verwandten griechischen Gebet Μέγας ε , Κύριε bei der Weihe des Epiphanie-
wassers. Zur Frage der Priorität beider Fassungen ist jetzt BROCK, Letter to Addai
(wie Anm. 385) 119--132 zu beachten. Jakob von Edessa verbindet das Entstehen
beider Varianten des Gebetes mit Zypern, wobei die Epiphanie- der Tauffassung
voraufgegangen sei.
404
Zum einen im Severos-Ordo der Syrisch-Orthodoxen, zum anderen im Basileios-
Ordo der Melkiten, beides eigenständige Übersetzungen aus dem Griechischen. Vgl.
Sebastian BROCK, The consecration of the water in the oldest manuscripts of the Sy-
rian Orthodox Baptismal Liturgy, in: Orientalia Christiana Periodia 37 (1971)
317–332, hier 184f; ders., Epiklesis (wie Anm. 422) 185.
405
Euchol. Hieros. iber. Nr. I 28 CHRONZ.
406
BROCK, Letter to Addai (wie Anm. 385) 127 (§ 9i).
407
Daher wird hier das Formular Κ. Θ. παντοκράτωρ, anders als noch bei BROCK
(Epiklesis [wie Anm. 422] 186), nicht länger dem »Constatinopolitan rite« zugerech-
net.
408
BROCK, Epiklesis (wie Anm. 422) 186. 213: »the original form ... contained no
reference to the Holy Spirit at all«. Diese Entwicklungsstufe ist handschriftlich allein
durch die ursprüngliche oder doch ursprungsnahe Fassung im palästinisch- georgi-
schen Euchologion repräsentiert. Alle übrigen Vertreter des Formulars sind durch
unterschiedliche Art, Position und Anzahl von Geistepiklesen angereichert; vgl.
BROCK, Studies (wie Anm. 389) 56–50; ders., Epiklesis (wie Anm. 422) 186--188.
409
Synopse des griechischen und der beiden syrische Fassungen bei BROCK, Studies
(wie Anm. 389) 46–49.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 173

410
Für den Nachweis der Details bedarf es einer eigenen Studie . An die-
ser Stelle darf es genügen, die wesentlichen Eigentümlichkeiten des bo-
hairischen Formulars zu besprechen.
Die folgende Synopse zeigt: Das Kopfstück des bohairischen Weihe-
gebetes, das Lob Gottes und seiner Schöpfung, entspricht nicht der
Taufversion des Μέγας ε , Κύριε, sondern so gut wie wörtlich dem
Text von Κ. Θ. παντοκράτωρ, einschließlich des im Griechischen
411
und Georgischen belegten Zitates von Ps 73, 14 zum Ausklang , dem
hier noch Ps 73, 15 und 76, 17f angehängt sind. Dem üblichen Initium
ist ein kurzer Einleitungsatz »Ad te Domine oculos nostros levavimus
...« (vgl. Ps 122, 1) vorgeschaltet, der Eigengut zu sein scheint.

410
Nach dem Muster von Albert GERHARDS, Die griechische Gregoriosanaphora. Ein
Beitrag zur Geschichte des Eucharistischen Hochgebets = Liturgiewissenschaftliche
Quellen und Forschungen 65 (Münster i. W. 1984).
411
Der Psalmvers fehlt in beiden syrischen Fassungen, ein möglicher Hinweis darauf,
dass sich der ägyptische Redaktor einer griechische Fassung von Κ. Θ. παν-
τοκράτωρ bediente.
174 Heinzgerd Brakmann

412 413 414


Melkitisch Syrisch-orthodox Koptisch

Ad te Domine, oculos
nostros levavimus, et
animarum nostrarum
oculos in te, Domine
Κύριε Θεός, Domine Deus Deus noster,
παντοκράτωρ, omnipotens, creator intendentes, rogamus
πάσης κτίσεως omnis creaturae te, omnipotens Deus
ρατ ς τε κα visibilis aeque et Patrum nostrorum,
οράτου δημιουργός, invisibilis;
ποιήσας τ ν qui fecisti qui coelum et terram
ο ραν ν κα τ ν γ ν coelum et terram et universa eorum
κα τ ν θάλασσαν et maria, ornamenta condidisti,
κα πάντα τ ν et omnia quae in ipsis qui aquas, quae super
α το ς, sunt, coelos sunt, creasti,
qui terram super
aquam fundasti,
qui congregasti aquas qui in unum locum
συναγαγ ν τ in locum unum; aquas congregasti, ac
δατα ε ς συνα- qui mare coërcuisti,
γωγ ν μίαν, abyssosque obserasti,
κλείσας τ ν conclusiti abyssum, easque sancto et
βυσσον eamque cohibes; gloriosissimo nomine
κα σφραγισάμενος tuo obsignasti.
α τ ν τ φοβερ κα Tu es, quem omnia
νδόξ νόματί σου timent, et tremunt a
μετεωρίσας τ qui separasti aquas, conspectu virtutis
δατα τ περάνω quae super coelos tuae,
τ ν ο ραν ν sunt.
σ στερεώσας τ ν
γ ν π τ ν δάτων.
σ κραταίωσας ν
τ δυνάμει σου τ ν Tu virtute tua Tu Dominator noster
θάλασσαν, mare confirmasti, virtute tua mare
σ συνέτριψας τ ς Tu contrivisti firmasti,
κεφαλ ς τ ν capita tu confregisti
δρακόντων π το draconum. capita
δατος draconis super

412
ZHELTOV, ( ?) (wie Anm. 402) 125; syro-melkitisch:
DENZINGER, RO 1, 323f; palästinisch-georgisch: Euchol. Hieros. iber. Nr. I 28.2
CHRONZ.
413
DENZINGER, RO 1, 275.
414
Ebd. 205f.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 175

Die in der folgenden sog. Oratio oeconomiae des Hochgebetes an-


geführten alttestamentlichen Heilstaten, sämtlich passend um das
Wasser kreisend, sind im koptischen Ordo gegenüber Test. arab. II.B
(№ 8) um den »unschuldigen Noah« und die Sintflut gekürzt, doch –
unter Beibehaltung des Durchzuges durch das Rote Meer (Ex 14,
17–15,21), als Taufe Israels durch Mose gedeutet (vgl. 1 Kor 10, 2),
und des Jordanüberganges (Jos 3, 15–17) – erweitert um das Wasser
aus dem Felsen (Ex 17,3–7), das bittere Wasser von Mara (Ex 15,22--
27), das mehrmals mit Wasser übergossene Opfer des Elija (1 Kön 18,
31–38) und Elischas Heilung des Syrers Naaman durch Waschungen
im Jordan (2 Kön 5,8–14).
Im koptischen Ordo schließt sich, anders als in seiner äthiopischen
Version, ein auch in Test. arab. II.B (№ T 8) noch fehlendes Sanctus
an. Für dessen Verwendung in Taufwasserweihegebeten finden sich
415
Parallelen sonst nur in syrischen Formularen . Als Eindringling aus
der Eucharistie in das Wassergebet an Epiphanie kennt und verwirft es
416
noch Jakob von Edessa . Doch hat es für dieses Fest, mit einer ausge-
wachsenen Einleitung, auch Aufnahme in die koptisch-bohairische
417
Ordnung gefunden .
Soweit in den Quellen der gesungene griechische Sanctus-Text voll-
418
ständig wiedergegeben ist , wird er, einschließlich einer ungewohnten
419
Einleitung auf Koptisch (»Cherubim et Seraphim proclamant dicen-
tes«), zur Gänze vom Volk vorgetragen und besteht aus der Kopplung
der Akklamationen »Sanctus ...« (christlich-liturgische Adaption von Jes
6, 3 LXX + Hab 3, 3 LXX) und »Benedictus ...« (nach Ez 3, 12 LXX
bzw. nach Mt 21, 9/Ps 117 [118], 26 LXX). Mithin weist er eine Form
auf, die nicht dem einheimisch alexandrinischen Heilig-Ruf in Eucha-
ristiegebeten entspricht (mit reinem Sanctus oder voneinander weit ge-
trenntem Sanctus und Benedictus), sondern seiner Gestaltung in

415
BROCK, Studies (wie Anm. 389) 43; Jean-Marie SAUGET, Bénédiction de l’eau dans la
nuit de l’Épiphanie selon l’ancienne tradition de l’Église Maronite, in: L’Orient
Syrien 4 (1959) 319-378, hier 331.
416
BROCK, Letter to Addai (wie Anm. 385) 127 (§ 14).
417
MARQUESS OF BUTE – WALLIS BUDGE, The Blessing of the Waters (wie Anm. 397)
128f.
418
Borg. copt. 112 fol. 20v und Paris. copt. 72 fol. 50v (ERMONI, Rituel [wie Anm. 148]
308) verzeichnen nur Stichworte.
419
Ebenso, allerdings in griechische Sprache, für die Eucharistiefeier bezeugt: Raphael
TUKI (Bearb.), pijwm 9te pi¥omt 9anavora ... (Rom 1736) 102 = ASSEMANUS, CL
7 (1754) II 51; nach anderem Brauch koptisch vor griechischem Sanctus vgl. IOH. M.
HANSSENS, Institutiones liturgicae de ritibus orientalibus 3 (Roma 1932) 396 § 1258;
Moheb S. Z. F. MEKHAIEL, Das heilige Euchologion der koptischen Kirche (Stuttgart
2006) 121 u. a.
176 Heinzgerd Brakmann

420
Importformularen wie der Gregorios-Liturgie . Damit stimmt ebenso
die Erweiterung des Verbums im Benedictus zu λ ν κα ρχό-
μενος, »der kam und der kommt«, überein, den gleichermassen die
bohairische Gregorios-Liturgie regelmäßig aufweist. Auch die Anknüp-
fung des folgenden Priestertextes an das πλήρης, nicht an das γιος
verweist auf die redaktionelle Einfügung des Sanctus in das Tauf-
wasserweihegebet zu einer Zeit, in der nicht mehr die traditionelle
alexandrinische Markos-Liturgie die Richtschnur der Textgestaltung
bildete.
Sofern der Heilig-Ruf der Gemeinde nicht dem Aspasmos ent-
stammt oder auf eine unbeholfene Imitation der Epiphanieliturgie
421
zurückgeht , mag die Einfügung des Sanctus an dieser Stelle zurück-
zuführen sein auf die Gottesprädikation »sedens super thronos cheru-
bicos« (vgl. 2 Kön 19,15; Ps 79 [80], 2 u. ö.), die in Test. arab. II.B und
im bohairischen Ordo anfangs der hier anschließenden Anrufung
Gottes über dem Wasser, liturgiewissenschaftlich gerne Epiklese ge-
422
nannt , auftritt.
Das Gebet № 8 in Test. arab. II.B kannte eine Epiklese um die Sen-
dung der Gnade des Heiligen Geistes auf Wasser und Salböl, auf dass
423
sie bereitet seien, Gottes Gaben und Kraft in sich aufzunehmen . Dies
424
entspricht Brocks »Type 3« . Im bohairischen Ordo ist dieser Text
gestrichen und ersetzt durch einen des »Type 1«, die Bitte um die
Gnade und den Segen des Jordans, also um die Aktualisierung jener
425
Heiligung, die der Jordan durch den Hinabstieg Christi erlangte . Der
Text ist offensichtlich eine Übernahme aus dem Κ. Θ. παντο-
κράτωρ, doch, wie das zugefügte »durch den Heiligen Geist« anzeigt,
426
bereits aus einer seiner pneumatologisch angereicherten Fassungen .

420
SKJERBÆK MADSEN, Nadverbønnerne (wie Anm. 392) 57–60; H. BRAKMANN, Schwar-
ze Perlen aus Henochs Erbe? Zu »Sanctus« und »Benedictus« der äthiopischen
Apostel-Anaphora, in: Oriens Christianus 91 (2007) 56–86. Zur genannten Anaphora
vgl. Ernst HAMMERSCHMIDT, Die koptische Gregoriosanaphora = Berliner Byzantini-
sche Arbeiten 8 (Berlin 1957) 116--120; GERHARDS, Die griechische Gregorios-
anaphora (wie Anm. 173).
421
Vgl. oben bei Anm. 392.
422
Vgl. Sebastian BROCK, The epiklesis in the Antiochene baptismal ordines, in: Sym-
posium Syriacum 1972 = Orientalia Christiana Analecta 197 (Roma 1974) 183: Die
Bezeichnung eines Textes als Epiklese »should include any invocation of the deity in
the course of the service« ...; »even in the so-called ›consecratory epiklesis‹ the
invocation need not necessarily be addressed to the Father, and ask for the sending
of the Holy Spirit«.
423
BAUMSTARK, Mess- und Taufliturgie (wie Anm. 183) 41.
424
Zu den Epiklese-Typen vgl. BROCK, Epiklesis (wie Anm. 422) 188.
425
BROCK, Epiklesis (wie Anm. 422) 206.
426
Synopse der griechischen und der beiden syrischen Fassungen bei BROCK, Studies
(wie Anm. 389) 46; ders., Epiklesis (wie Anm. 422) 188f.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 177

Melkitisch Syrisch-orthodox Koptisch

πιδε κύριε respice respice ... te ipsum


π τ ν κτίσιν σου in creaturam istam in manifesta, et hanc
ταύτην aquas istas aquam creaturam
tuam intuere,
κα δ ς α τ τ ν et da eis gratiam illique gratiam
χάριν τ ς salutis tuae, Jordanis, virtutemque
πολυτρώσεως, et coeleste robur
tribue, eique per
Spiritum sanctum
illapsum super ipsam,
τ ν ε λογίαν benedictionem Jordanis benedictio-
το Ιορδάνου, iordanis fluminis, nem impertire. ...
sanctitatem spiritus,
ποίησον α τ
φθαρσίας πηγ ν ...
φυγέτωσαν ... fugiant ... fugiant ...

Auch die folgende Aufzählung der von Gott für das Wasser er-
betenen Qualitäten ( φθαρσίας πηγ ν ...), jeweils mit einem »Amen«
bekräftigt, kann ihre Anleihe beim Text des griechischen Modells nicht
verleugnen. Ein Exorzismus folgt (φυγέτωσαν ...): Die in Test. arab.
II.B erflehte Kraft des Wassers, »alle Werke des Widersachers« zu ver-
treiben, ist im Bohairischen ersetzt durch eine lange Namensliste von
Dämonen, die im Wasser weder anwesend sein noch durch den Täuf-
427
ling darein gelangen sollen . Die Beschreibung der sodann den Täuf-
lingen gewünschten Wohltaten ist wiederum dem Κ. Θ. παντο-
κράτωρ verpflichtet. Der Schluss des Gebetsformulars hängt weit-
gehend von Test. arab. II.B № 8 ab, hier ergänzt durch die Bitte um
die Fürsprache Mariens, Johannes des Täufers, der Apostel und aller
Heiligen. Beim letzten Segenswunsch für Wasser und Öl (»Gallielai-
on«) bezeichnet der Priester die Mischung dreimal mit seinem Hand-
428
kreuz .

427
Verborgen etwa in Schmuckstücken und Haarknoten; vgl. Testamentum Domini syr.
2, 8 (127 RAHMANI); W. C. VAN UNNICK, Les cheveux defaits des femmes baptisées,
in: Vigiliae Christianae 1 (1947) 77–100.
428
DENZINGER, RO 1, 206.
178 Heinzgerd Brakmann

3.4.5. Vollendung der Wasserweihe durch Eingießen von Myron


Auf das Taufwasserweihegebet folgt abermals ein Abschnitt mit Ur-
429
sprung in der Messliturgie , genauer: aus der dortigen Kommunion-
430
vorbereitung . Textlich reicht er vom Vaterunser bis knapp hinter das
griechische E ς πατ ρ γιος, ε ς υ ς γιος, ν πνε μα γιον (»Ein
heiliger Vater, ein heiliger Sohn, ein heiliger Geist«). Somit ist zu fra-
gen: Aus welchem Grund, mit welchem Ziel und zu welcher Zeit geriet
dieser Teil aus der Eucharistiefeier in die Taufliturgie?
Laut bohairischem Ordo missae gehören hierher zwei Orationen
des Vorstehers: ein Gebet mit Inklination/Cheirothesie sowie ein
Gebet der Absolution, jeweils mit zugehörigen Diakonika, die den
Gemeindebezug herstellen. Für diese beiden Gebete sind in der bohai-
rischen Taufordnung – in Gestalt ihrer Initien – die gewöhnlichen
431
Formulare der Gregorios-Liturgie eingesetzt , wie in dieser üblich, an
Christus adressiert: »Du, Herr, der du die Himmel neigtest ...«, »Ge-
bieter, Herr Jesus Christus, Eingeborener ...«. Beide sind inhaltlich auf
den hier baptismalen Kontext nicht eigens abgestimmt. Bei Mitwirkung
des Patriarchen an der Taufe werden die Orationen von ihm persön-
432
lich rezitiert, sonst vom Taufpriester .
Eine Dublette des ganzen Abschnitts findet sich an Epiphanie, bei
der Vorbereitung auf den kommunionähnlichen Empfang des in der
433
dortigen Feier geheiligten Wassers , insofern als Übernahme aus der

429
Borg. copt. 112 fol. 22r–22v; Paris. copt. 72 fol. 54r; ASSEMANUS, CL 2, 176–178;
DENZINGER, RO 1, 207.
430
Vgl. Georg GRAF, Die Zeremonien und Gebete bei der Fractio panis und Kom-
munion in der koptischen Messe, in: Der Katholik 96 (1916) 235–251. 327–341, bes.
327–333.
431 2
RENAUDOT, LOC 1, 35 mit 1, 3 (absolutio ad Filium); vgl. HAMMERSCHMIDT, Grego-
riosanaphora (wie Anm. 420) 68f.
432
Gabriel V, Caeremoniale ( ABDALLAH, L’ordinamento [wie Anm. 290] 325).
433
MARQUESS OF BUTE – WALLIS BUDGE, The Blessing of the Waters (wie Anm. 397)
102–137, hier 134f. Die Ausgabe beruht auf dem von R. Tuki besorgten Druck
pimeros mmaxnsau+ nte pieuyolouion ... (Rom 1762) 249–280, indirekt ebenso
Anton BAUMSTARK, Die Wasserweihe an Epiphanie nach dem koptischen Ritus, in:
Die Kirchenmusik. Zugleich Mitteilungen des Diöcesan-Cäcilienvereins Paderborn
10, 1 (1909) 1–5. Die Beschreibung bei BURMESTER, Church (wie Anm. 266)
250–256 mit Lit. ebd. 356 basiert auf dem Kairener Druck von 1921 (siehe unten
Anm. 449) unter Beiziehung der Handschriften Kairo, Kopt. Museum, Cod. 311
und 359, 14. Jh. Zur Feier vgl. VILLECOURT, Les observances [wie Anm. 7] 38 (1925)
312f nach Beobachtungen von Johannes Michael Wansleben 1673 in Kairo. – Außer
bei der Taufe und an Epiphanie kennt die koptische Liturgie weitere Wasserweihen
am Gründonnerstag und am Fest Peter und Paul; vgl. BURMESTER, Church (wie
Anm. 266) 256–263. Sie werden hier nicht eingehender berücksichtigt, ebenso nicht
die Segnung des Nilwassers.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 179

434
Eucharistiefeier verständlich . Der Unterschied ist deutlich: In der
Tauffeier wird an dieser Stelle kein geheiligtes Wasser oder Ähnliches
einem Empfänger ausgeteilt, worauf der eingefügte Abschnitt vor-
bereiten könnte. Hier ergreift an dessen Ende der Zelebrant, gege-
435 436
benenfalls der Patriarch , das Gefäß mit Myron (mhron ) und gießt
daraus dreimal kreuzförmig ein wenig in das Taufbecken
437
(kolumbhdran ). Danach verschließt er das Gefäß wieder sorgfältig
und stellt es zurück. Beim dreifachen Eingießen des Myrons spricht er
auf Koptisch jeweils einen Lobpreis auf eine Person der Trinität, den
438
Vater, den Monogenes und den Parakleten: fsmarwout 9je ... .
Dieselben drei Preisungen begegnen als Segensformeln häufig, so auch
bei der Gabenbereitung im Prothesis-Ritus des bohairischen Ordo
missae439, dort eher in Nachahmung als an ihrem Entstehungsort440. In
der Tauffeier erklingt vor diesen drei koptischen Formeln auf
Griechisch das Bekenntnis E ς πατ ρ γιος κτλ., vorgetragen bald
441
vom Volk, bald, sicher sekundär, vom Vorsteher .
Die Formel E ς πατ ρ γιος κτλ.
Das E ς πατ ρ γιος, ε ς υ ς γιος, ν πνε μα γιον (»Ein heiliger
Vater, ein heiliger Sohn, ein heiliger Geist«) mit abschließendem
Αμήν stammt aus der Eucharistiefeier. Es entstand einst als Antwort
des Volkes auf den traditionellen Ruf des Vorstehers Τ για το ς
γίοις (»Das Heilige den Heiligen«) bei der Erhebung und Zeigung der
434
Die Parallelität von Epiphanie- und Taufordnung stellt erneut die Frage: Welcher
Ordo bildete das Modell für den anderen? Oder liegt einer Zwillingsentwicklung vor?
Sie wird in dieser Studie nicht beantwortet werden können.
435
Gabriel V., Rituale fol. 8v (325 Abd.).
436
Borg. copt. 122 fol. 22r.
437
Ebd.
438
Borg. copt. 112 fol. 22r–22v; Paris. copt. 72 fol. 54r; ASSEMANUS, CL 2, 176–178;
DENZINGER, RO 1, 207; Ibn Kabar, Lampa tenebrarum (VILLECOURT, Les obser-
vances (wie Anm. 7) 38 (1925) 284; Gabriel V, Rituale fol. 8v (325 Abd.).
439
Gabriel V., Rituale fol. 51v (365 Abd.); ASSEMANUS, CL 7 (1754) II 8. Das E ς πατ ρ
γιος κτλ spricht hier anschließend der Diakon beim Eingießen des Weines in den
Kelch, nach dem äthiopischen Anaphorenbuch Florenz, Bibl. Medicea-Laurenziana,
Cod. San Marco 741 (15. Jh.) ohne die vorangehenden drei Segnungen (FRITSCH,
The Moment of Conscration [wie Anm. 466] 60f). Insgesamt vgl. MIKHAIL, The
Presentation (wie Anm. 148 ) 262–290, bes. 268–270. Ebd. 268 der vollständige Text
nach Vat. copt. 25. – In unserem Zusamenhang darf die eigentümliche und
hochrangige Bedeutung unberücksichtigt bleiben, die das E ς πατ ρ γιος (Ahadu
ab Qeddus)in der Liturgie Äthiopiens erlangt hat; dazu vgl. HABTEMICHAEL KIDANE,
Does the Ethiopian Pre-Anaphora maintain the Egyptian Preparatory Service?
Towards a study of the S r ’atä Q ddase, in: Daniel ASSEFA – Hiruy ABDU (Hg.),
Proceedings of the First International Conference on Ethiopian Texts (Addis Ababa
2016) 75–112, hier 79–89.
440
MIKHAIL, The Presentation (wie Anm. 148) 289f.
441
Priester: Borg. copt. 112 fol. 22r; ASSEMANUS, CL 2, 177; Denzinger, RO 1, 207;
BURMESTER, Church (wie Anm. 266) 121; Volk: Paris. copt. 72 (Denzinger, RO 1,
219); Gabriel V. p. 325
180 Heinzgerd Brakmann

heiligen Speise, mit denen man die Gläubigen zum würdigen Empfang
442
der Kommunion einlud . Mit der starken Erweiterung und Verkom-
443
plizierung der kommunionvorbereiteten sog. Actus manuales (Brot-
brechen, Mischung von Brot und Wein u.a.) rückten Ruf und Antwort
spürbar von der Austeilung der Kommunion ab und vermochten ihren
Zweck teilweise zu verändern, so durch Verknüpfung mit den Manual-
444
aktionen . Bei den Kopten, die die Fractio zum Vaterunser vorverlegt
445
haben , leitet der erwähnte Dialog zur Commixtio ( νωσις) über,
dem Einsenken des geheiligten Brotes in den Kelch mit eucha-
446
ristischem Wein . Dies dürfte das Vorbild abgegeben haben für die
Einfügung des hiesigen Abschnittes aus dem Ordo missae in die Tauf-
wasserweihe, nämlich zwecks Vorbereitung und Begleitung des kreuz-
förmigen Eingießens von Heiligem Myron in das Taufwasser.
Gegenüber dem altkirchlichen Vorbild unterscheidet sich das hie-
sige E ς πατ ρ γιος κτλ. nicht nur durch den oben notierten
Sprecherwechsel: Priester statt Volk. Vor allem fehlt in der Tauford-
nung das Τ για το ς γίοις oder ein analoger Text, auf den E ς
πατ ρ γιος κτλ. antworten sollte. Das Bekenntnis, weiterhin grie-
chisch gesprochen, steht hier isoliert, wirkt wie anlass- und zwecklos.
Jedoch zeigt sich, dass ihre Verwendung in den koptischen Eucho-
logion-Handschriften nicht ohne Störung und Beschneidung des For-
melgutes beschrieben ist. Das gilt für alle Vorkommen: die Eucharistie,
das Epiphaniewasser und die Taufordnung. Das Anaphorenbuch Paris.
copt. 26 (15. Jh.) lässt das E ς πατ ρ γιος vom Volk rezitieren, jedoch
zeitlich schon vor, nicht, wie es sich gehörte, nach dem priesterlichen
447
Τ για το ς γίοις . Diesem folgen dann die Vermischung der
eucharistischen Gestalten Brot und Wein und das Einsenken des »Des-
potikons« (= Mittelstück der Prosphore) in den Kelch mit der Begleit-
448
formel Ε λογητ ς Κύριος κτλ. . Der Druck von 1921 der Epiphanie
442
Vgl. insgesamt Ioannes Michael HANSSENS, Institutiones liturgicae de ritibus orien-
talibus 3 (Romae 1932) Nr. 1374–1386; Robert F. TAFT, A History of the Liturgy of
St. John Chrysostom 5. The Precommunion Rites = Orientalia Christiana Analecta
261 (Roma 2000) 199–260, bes. 209–212. 231–233. 240–243.. Früher ägyptischer
Beleg im Test. arab. II.B: BAUMSTARK, Mess- und Taufliturgie (wie Anm. 183) 29.
Eine alternative, wohl ältere Fassung: Ε ς γιος, ε ς Κύριος, Ιησο ς Χριστ ς ε ς
δόξαν Θεο Πατρός. Αμήν (Const. apost. 8, 13, 13 [SC 336, 208]), hat sich im
Byzantinischen Ritus erhalten; HANSSENS a.O. Nr. 1375.
443
HANSSENS, Institutiones (wie Anm. 442) Nr. 1387–1405.
444
Ebd. Nr. 1388.
445
Vgl. oben Anm. 201.
446
HANSSENS, Institutiones (wie Anm. 442) Nr. 1396f.
447 2
RENAUDOT, LOC 1, 1--51, hier 22f; zum Kodex s. L. DELAPORTE, Catalogue som-
maire des manuscrits coptes de la Bibliothèque Nationale:, in: Revue de l’Orient
Chrétien 16 (1911) 88f.
448 2
Bei RENAUDOT, LOC 1, 23 in der Fassung »Benedictus Dominus Jesus Christus Fi-
lius Dei et Spiritus sanctus. Amen«. Das Ε λογητ ς Κύριος zum Einsenken fehlt
häufiger, so im Cod. Ryl. copt. 426, 13. Jh. (John M. RODWELL, The Liturgies of S.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 181

wasserweihe rekonstruiert eine Elevation des (Hand-) Kreuzes mit


priesterlichem Τ για το ς γίοις, Segnung des Wassers mit
Ε λογητ ς Κύριος κτλ. sowie folgendem E ς πατ ρ γιος des
449
Volkes . Dieses Τ για το ς γίοις an Epiphanie fehlt jedoch nicht
450
nur in R. Tukis Druck , sondern auch in den von Burmester ein-
451
gesehenen Kairener Handschriften des 14. Jahrhunderts . Vergleicht
man die bohairischen Taufbücher mit den diesbezüglichen Angaben
im Ritenbuch Patriarch Gabriels V., zeigt sich, dass in jenen Manu-
skripten die Formel Ε λογητ ς Κύριος κτλ. ausgelassen ist, die noch
Gabriel V. zufolge der Zelebrant beim Erheben des Myrongefäßes just
452
vor dem Eingießen des Duftöls in das Taufwasser zu sprechen hatte .
Die Verknüpfung beider Formeln bei solchen Anlässen ist gewöhnlich.
Das Ε λογητ ς Κύριος κτλ. mit antwortendem E ς πατ ρ γιος κτλ.
findet sich auch bei der Myronweihe, wenn der Patriarch etwas vom
noch vorhandenen alten Myron in das von ihm neu bereitete Duftöl
453
hineingibt , ebenso in der Altarweihe bei der Signatio des Weihwas-
454
sers und der Salbung der Mensa mit Myron .
Das E ς πατ ρ γιος κτλ., bei Gabriel V. noch dem Volk, nicht dem
Vorsteher, zugewiesen, bildete mithin in der Taufliturgie einst die Ant-
wort der Gemeinde auf das seither weithin verlorene Ε λογητ ς
Κύριος κτλ., analog zum Gebrauch nach dem Τ για το ς γίοις der
Eucharistiefeier und letztlich ziemlich sicher in dessen Nachahmung.
Mit ihrem jetzt isolierten E ς πατ ρ γιος κτλ. zeigen die Taufbücher,
soweit sie bisher befragt werden konnten, nur noch den verbliebenen
Rest des ehemaligen Dialogs, nicht selten unter Enteignung der ur-
sprünglichen Sprecher zugunsten des Klerus.
455
Wie zuvor bei Ibn Kabar ist das Ε λογητ ς Κύριος κτλ. bei Ga-
briel V. nur in einem groben Griechisch erhalten: eulogitos . kirios .

Basil, S. Gregory and S. Cyril, translated from a Coptic manuscript of the 13th
century = Occasional Papers of the Eastern Churches Association 12 [London 1870]
40), nicht aber bei Ibn Kabar (VILLECOURT, Les observances [wie Anm. 7] 36 (1923)
288) und Gabriel V., Caeremoniale ( ABDALLAH, L’ordinamento [wie Anm. 290]
379). Der in Koptenkreisen entstandene und genutzte Cod. Paris. graec. 325 kennt
die Abfolge Τ για το ς γίοις, E ς πατ ρ γιος und dann, in Kurzform, Ε λογητ ς
2
Κύριος ε ς το ς α νας. Αμήν (RENAUDOT, LOC 1, 79. 112).
449
BAHUM al-Baramusi (Bearb.), pjwm 9te +lakanh ... (Kairo 1921) 50f.
450
Siehe oben Anm. 433.
451
BURMESTER, Church (wie Anm. 266) 255f mit Anm. 4.
452
Gabriel V., Rituale fol. 8v (121. 325 Abd.).
453
YOUSSEF – ZANETTI (wie Anm. 352) 224 (koptisch). 154 (griechisch, korrigiert). Ebd.
Anm. 388 verweist Zanetti auf die Parallele bei der eucharistischen Consignatio und
deutet die Texte zurecht als Dialog zwischen Vorsteher und Volk.
454
Gabriel V., Rituale fol. 140r. 140v (306. 453; 308. 454 Abd.).
455
SAMŪ’IL al-Suryāni (Hg.), Misbāh al-zulma fī īdah al-hidmah li -bn Kabar (Dayr al-
Suryān 1992) [184]: eulogitos . ke . iu . ye US CS . agiasmou tw PNA agiw
amhn.
182 Heinzgerd Brakmann

456
IU . YSU . US . CE . agiasmos . PNAtor agion . amhn . Bei seinem
Verbesserungsversuch des Griechischen tilgt Alfonso Abdallah ohne
457
Begründung das überlieferte agiasmos ersatzlos . J. M. Hanssens
akzeptierte die bei R. Tuki gedruckte Fassung euloghtos kurios
ihsous yristos uios ceou : agiasas en pneumati agiw autou
458
amhn . Die modernen koptischen Liturgiker, an ihrer Spitze der
459
berühmte ’Abd al-Masīh Salīb al-Masū’dī (1848--1935) , bieten einhel-
lig und durchgängig eine Fassung, die sich als Ε λογητ ς Κύριος Ιη-
σο ς Χριστ ς Υ ς Θεο . ΄Αγιασμ ς Πνεύμα[τος] γίου norma-
460
lisieren läßt . Burmester übersetzt sie mit »Blessed be the Lord Jesus
Christ, the Son of God (and) the Sanctification of the Holy Spirit.
461
Amen« . Als deutsche Übersetzung ist »Gepriesen sei der Herr Jesus
Christus, der Sohn Gottes. Heilig ist der Heilige Geist. Amen.« üb-
462
lich .
Die Verknüpfung von griechischen und koptischen Formeln beim
Ritus der Mischung von Wasser und Myron erlaubt die Annahme, dass
der griechische Anteil an dieser Stelle den älteren Bestand wider-
463
spiegelt . Im ursprünglichen Zustand begleitete der rekonstruierte

456
So für die Tauffeier Gabriel V. Rituale fol. 8v (121 Abd.), etwas anders die Parallele
bei der Eucharistiefeier ebd. fol. 68r (195): eulogitos KS . IS . YS . US CU .
agiasmos . PNA agion . amhn. Weitere Vorkommen: ebd. fol. 155v. 154r (269. 271).
Im Anaphorenbuch Bodl. Ind. Inst. copt. 4, 13./14. Jh. gibt es zur Basileios-Liturgie
eine Randnotiz »by a much later hand« mit offenbar derselben Formel, gelesen von
Salomon C. MALAN, The Divine ΕΥΧΟΛΟΓΙΟΝ, and the Divine Liturgy of S. Gregoy
the Theologian = Original documents of the Coptic church 5/6 (London 1875) 37
als ΥΙ ΧΥ ΩΣ ΘΕΟΣ ΑΓΙΟΣΜΟΣ ΠΝΕΥΜΑ.
457
ABDALLAH, L’ordinamento (wie Anm. 290) 121 Anm. 11. Anderseits belässt der
Herausgeber den eucharistischen Paralleltext unverändert.
458
HANSSENS, Institutiones (wie Anm. 442) Nr. 1397, zweifelsfrei im Anschluss an Ra-
phael TUKI (Bearb.), pijwm 9te pi¥omt 9anavora... (Rom 1736) 156 = ASSEMANUS,
CL 7 (1754) II 77. Tukis handschriftliche Vorlage ist nicht ermittelt.
459
Zur Person YOUSSEF – ZANETTI (wie Anm. 352) 61f.
460
’Abd al-Mas h. S.al b (Bearb.), pijwm 9te pieuyologion ecouab ... (Kairo 1902) 403
(Eucharistie); Bahum al-Baramusi (Bearb.), pjwm 9te +lakanh ... (Kairo 1921) 51
(Epiphanie). 114 (Gründonnerstag). 127 (Peter u. Paul); pijwm 9te +lakanh ... (Kai-
ro 1971) 47 u.ö.; +¥om+ nanavora ... (Kairo 1976) 289 (Eucharistie); GRAF, Die
Zeremonien (wie Anm. 430) 331. Hier wiedergegeben in der korrigierten Fassung
von BURMESTER, Kîrugmata (wie Anm. 243) 382 und YOUSSEF – ZANETTI (wie Anm.
352) 154.
461
BURMESTER, Church (wie Anm. 266) 256; nicht anders YOUSSEF – ZANETTI (wie Anm.
352) 154.
462
Karam KHELLA, Die koptische Liturgie (Hamburg 1989) 185; Ortrun u. Samy
HANNA, Die koptische Liturgie des hl. Basilios und des hl. Gregorios mit Abend-
und Morgenweihrauch = Schriftenreihe des Zentrums patristischer Spiritualität Koi-
nonia – Oriens 35 (Köln 1990) 113; Moheb S. Z. F. MEKHAIEL, Das heilige Eucho-
logion der koptischen Kirche (Stuttgart 2006) 163.
463
Vgl. oben bei Anm. 244. Die Beigabe von Myron bei der Segnung des Epiphanie-
wasser wird in den Ostkirchen nicht allgemein vollzogen. Neben den Kopten bilden
die Armenier eine weitere Ausnahme; Tinatin CHRONZ u. a., Die Feier der Myron-
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 183

Dialog von Vorsteher und Volk die Beigabe von Myron zum Taufwas-
ser und schloss damit dessen Weihe ab. Kaum von ungefähr beginnt
Ibn Sabbā hier seine Deutung des Taufgeschehens auf der Basis von
Röm 6 (mit Christus begraben durch die Taufe zu neuem Leben mit
seiner Auferstehung) und verknüpft die hiesige Zugabe des wohlrie-
chenden Myrons mit der Salbung des Leichnams Jesu durch Niko-
464
demus vor dem Begräbnis (Joh 19, 39–42) .
Das E ς πατ ρ γιος κτλ. des Priesters bei der Weihe des Epi-
phaniewassers wird in der koptischen Rubrizistik als Konsekrations-
465
formel gedeutet . Ein solches Verständnis ist in den Ostkirchen nicht
466
ohne Analogie, sogar hinsichtlich der Eucharistie . Im Unterschied zu
gängiger Anschauung im Westen, der Konsekration als das Ereignis
eines Augenblicks zu begreifen pflegt, in dem, wenn ein wirkmächtiges
Wort hinzukommt, aus Gewöhnlichem ein Heiliges wird, galt im Osten
die Heiligung eher als ein Geschehen im Verlauf, das auf seine Voll-
467
endung zustrebt und sie im Zusammenwirken von Wort und Geste
468
erlangt .

weihe in der armenischen Kirche. Mit einer deutschen Übersetzung und liturgie-
historischen Beobachtungen, in: Oriens Christanus 101 (2018) 177–233, hier 218 mit
Anm. 161. Jetzt fand sich der Brauch auch in einem palästinisch- georgischen
Euchologion bezeugt: Euchol. Hieros. iber. Nr. I 29--31 CHRONZ. Beigabe des
Myrons in das Epiphaniewasser ebd. II 1.5 CHRONZ.
464
Ibn Sabbā , Pretiosa margarita 30 (431f M.); SAMIR, Un rite copte (wie Anm. 296)
90f–92.
465
MARQUESS OF BUTE – WALLIS BUDGE 145: »Then shall the priest sanctify the water,
saying: One Father Holy ...«, analog bei der Taufe: FRITSCH u.a., Art. Kr st nna (wie
Anm. 276) 440a, bei der Kirchweihe: G. HORNER, The Service for the Consecration
of a Church and Altar according to the Coptic Rite (London 1902) 11. 385. Der
Vergleich letzterer Stelle mit Gabriel V., Rituale fol. 140r (306. 453) zeigt, dass hier
mit dem isolierten E ς πατ ρ γιος κτλ. ein weiteres Beispiel für die Amputation des
ursprünglichen Dialogs um das Ε λογητ ς Κύριος κτλ. vorliegt. Auf diese Weise
wird das isolierte E ς πατ ρ γιος κτλ. von einer Antwort zu einer eigenständigen
Konsekrationsformel.
466
TAFT, The Precommunion Rites (wie Anm. 442) 226--230; Michael ZHELTOV, The
Moment of Eucharistic Consecration in Byzantine Thought, in: Maxwell E. JOHNSON
(Hg.), Issues in Eucharistic Praying in East and West (Collegeville 2010) 263–306;
Emmanuel FRITSCH, The Moment of Consecration in the Ge ez Church, in: Martin
LÜSTRAETEN u.a. (Hg.), Let us be attentive! Proceedings of the Seventh International
Congress of the Society of Oriental Liturgy = Studies in Eastern Christian Liturgies
1 (Münster 2020) 57–69; MIKHAIL, The Presentation (wie Anm. 148) 371–376.
467
Vgl. Hans-Joachim SCHULZ, ‹Wandlung› im ostkirchlich-liturgischen Verständnis.
Eine Orientierung im Disput um Transsubstantiation und Transsignifikation, in:
Theologisches Jahrbuch (Leipzig) 1988, 164–177. Am Klarsten kommt die Vor-
stellung vom Verlauf der Heilung zur Geltung, wenn im Byzantinischen Ritus der
Diakon seit alters mit der Formel Πλήρωσον, δέσποτα (später verlängert, unter
anderem durch τ για δ ρα τα τα) zur Vornahme der Commixtio auffordert.
468
Symeon von Thessalonike, bereits Teilnehmer der griechisch-lateinischen Debatte
um den Wandlungsmoment, besteht zugunsten der von ihm favorisierten Epiklese
auf ihrer Verbindung mit dem Kreuzzeichen über den Gaben und lehnt die Theorie
184 Heinzgerd Brakmann

Mit der Zugabe von Myron im Zeichen des Kreuzes wird die Hei-
ligung des Taufwassers vollendet. Das im Zuge der Entwicklung iso-
lierte E ς πατ ρ γιος κτλ. ist als Testimonium der Frühgeschichte
dieses Ritus, der Heiligung des Taufwassers durch Zufügung von heili-
gem Salböl, zu verstehen.
Nach dem Eingießen des Myrons fährt der Zelebrant mit der Hand
kreuzförmig durch das Wasser und bewegt es unter dem Gesang aus-
gewählter Psalmverse (Ps 28, 3; 33, 6; 65, 13; 50, 9; 121, 13). Die
Handlung wird in den Quellen mehrfach erwähnt, bleibt jedoch ohne
469
spezielle Deutung . Die Bewegung des Wassers, wohl in Anspielung
auf Joh 5,4–7, findet sich vereinzelt in syrischen Taufwasserweihegebe-
470
ten angesprochen . Doch ist nicht ausgeschlossen, dass der koptische
Ordo in erster Linie eine gründliche Mischung von Wasser und Myron
471
intendierte .

3.4.6. Das Taufbad


Die unterdessen gebeteten Psalmtexte lassen vermuten, dass sie ur-
sprünglich nicht den Rührvorgang begleiten sollten, sondern die
Heranführung der Täuflinge an die Piscina. Sie schließt sich auch
heute unmittelbar an. Während man Ps 150 singt, geleitet der Diakon
die Täuflinge von Westen nach Osten zum Taufbecken und platziert
sie dort auf die linke Seite des Täufers, je nach Umständen des Patri-
archen oder eines Presbyters. Die aufgebotene Genauigkeit wirkt un-
verhältnismäßig, lässt sich aber verstehen als ein Nachhall des geoste-
472
ten Durchschreitens frühchristlicher Piscinen durch die Täuflinge .
Mit der Einführung freistehender Taufkufen wird sodann die Hoch-
schätzung des Ostens und die faktische Ausrichtung des Täufers nach
Westen zum Problem, eigens diskutiert und beantwortet durch Mose
473
bar Kepha († 903) für die syrisch-orthodoxe Ordnung , welcher sich,
in der beschriebenen Form, die koptische anschließt. Zu erinnern ist
überdies daran, dass in aller Regel beim koptischen Gottesdienst der

der Lateiner von der Wandlung beim Einsetzungsbericht unter anderem wegen der
dort fehlenden Signation ab.
469
ASSEMANUS, CL 2, 178; Ibn Sabba , Pretiosa margarita 30 (431f Mistr.); Gabriel V.,
Rituale fol. 8v (325 Abd.).
470
BROCK, Epiclesis (wie Anm. 422) 193, ebenso in der koptischen Myronweihe: YOUS-
SEF – SOLIMAN, The Rite of Consecration (wie Anm. 226) § 73. Vgl. auch DREWS,
Taufgebete (wie Anm. 85) 262.
471
Vgl. den analogen Vorgang bei der Mischung des Myrons: VAN LANTSCHOOT, Le Ms.
Vatican copte 44 (wie Anm. 148) 227. 231f.
472
So etwa in Mailand; vgl. Josef SCHMITZ, Gottesdienst im altchristlichen Mailand. Eine
liturgiewissenschaftliche Untersuchung über Initiation und Messfeier während des
Jahres zur Zeit des Bischofs Ambrosius († 397) = Theophaneia 25 (Bonn 1975) 159f.
473
Mose bar Kepha, Erklärung der Mysterien, die sich auf die Taufe beziehen 16 (Odo
HAGGENMÜLLER, Heilige Gottesgeburt. Ein altsyrischer Traktat über die Taufe =
Wort der Wahrheit 1 [Beuron 1947] 26).
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 185

Vorsteher mit Blick nach Osten amtiert, der Diakon aber ihm gegen-
über mit Blick nach Westen, und dass dieses im Orient ungewöhnliche
Gegenüber beider am Altar von den Kopten als Konfessionsmerkmal
474
begriffen und verteidigt wurde .
475 476
Der Ordo betrachtet die Taufe von Kindern als Normalfall , ge-
wöhnlich veranstaltet für mehrere Täuflinge, dann zunächst an den
Knaben vollzogen, danach an den Mädchen. Die Taufe erfolgt in der
Regel durch dreimaliges Untertauchen, bald kopfüber, an beiden Bei-
nen gehalten, bald liegend, mit Griff an rechtem Fuss und linker Schul-
ter. Eine schwache körperliche Konstitution des Täuflings hat der
Täufer zu berücksichtigen, etwa durch halbes Eintauchen oder durch
Übergießen des an den Beckenrand gesetzten Kindes. Die trinitarische
Taufformel +wms 8mok paNIM 4en vran ... wird auf unterschiedliche
Weise gesprochen: entweder durch dreimalige vollständige Rezitation
oder in drei Teilen: »N., ich taufe dich im Namen des Vaters – im
Namen des Sohnes – im Namen des Heiligen Geistes«. Ersichtlich
handelt es sich dabei um die traditionelle indikative Taufform der alex-
477
andrinischen Tradition in koptischer Übersetzung. Der einzusetzen-
de Personenname wird, sobald Sitte, dem Sprecher unmittelbar zuvor
genannt. Auf jede der drei Tauchungen folgt eine priesterliche
Hauchung ins Gesicht des Täuflings, gelegentlich gedeutet durch die
478
Begleitformel. »Empfange den Heiligen Geist« (qi 9ouPNA efouab) .
Ein neugetauftes Kind wird anschließend dem Paten übergeben, der
mit ihm eine geistliche Verwandtschaft eingeht, für es, einschließlich
479
des Schulbesuchs , Verantwortung übernimmt, bis er diese dem Her-
angewachsenen selbst übereignet, nach Ibn Sabbā einst in einem eige-
480
nen Ritus .

474
So im Kompendium des Patriarchen Kyrill III. (1235--1245) ȟber das, was in den
Kirchen beobachtet werden muß« (Georg GRAF, Liturgische Anweisungen des
koptischen Patriarchen Kyrillos ibn Lak. lak. , in: Jahrbuch für Liturgiewissenschaft 4
[1924] 119–134), vgl. MIKHAIL, The Presentation (wie Anm. 148) 258–261.
475
Borg. copt. 112 fol. 23r; ASSEMANUS, CL 2, 180f, Gabriel V., Rituale fol. 9r (326
Abd.). Unsere gewöhnlichen Quellen ergänzt für diesen Abschnitt GIAMBERARDINI,
La Réitération de Baptême (wie Anm. 265) 119–144, bes. 119–123.
476
Die Taufe Erwachsener ist weiterhin bekannt; vgl. Ibn Sabbā , Pretiosa margarita 31
(434 Mistr.). Zur heutigen Verfahrensweise bei erwachsenen Männern und Frauen
vgl. die Kröffelbach-Ausgabe (wie Anm. 266) 31.
477
Vgl. oben bei Anm. 115.
478
GIAMBERARDINI, La Réitération de Baptême (wie Anm. 265) 120 unter Berufung auf
eine Kairener Handschrift von 1468. Vgl. Ibn Sabbā , Pretiosa margarita 30 (432
Mistr.): »Et cum a sacro lavacro [= pelvis] exierit, descendet in eum gratia Spiritus
sancti«.
479
Ibn Sabbā , Pretiosa margarita 31 (435 Mistr.).
480
Ebd.; vgl. SAMIR, Un rite copte (wie Anm. 296) 94–100.
186 Heinzgerd Brakmann

3.4.7. Schlussteil, Chrismation


Die Abschnitte der Feier nach dem Taufbad zeigen Unterschiede zwi-
schen den uns vorliegenden Zeugen der koptisch-bohairischen Tauf-
ordnung und ihrer äthiopischen Version, und zwar solche struktueller
Art, die nicht auf einen Unfall bei der Übertragung in das Ge ez
hinweisen, sondern auf nachträgliche Veränderungen in Ägypten
selbst. Die folgende Synopse veranschaulicht für den Schlussteil der
Feier Übereinstimmungen wie Differenzen im Gebrauch der Oratio-
nen:

481 482
ÄTHIOPISCH BOHAIRISCH

O1 Oration zur Entheiligung des


Wassers

Rubrik: »... vor der Salbung mit


483
dem Myron«

O2 Oration unter Handauflegung vacat


»Gratias agamus ...«

O3,1 Diakon: »Humiliate«

O3,2 Oration über Neugetaufte = Drews Nr.


»Domine, Pater bone 35
Dominator .. qui famulo tuo
per regenerationis lavacrum
renasci largitus es ...«

O4 Oration über Myron Oration über Myron


»Deus, in quo potestas est ... »Domine, qui solus es
confirma ... fiat« omnipotens ... elargire
Sanctum Spiritum per
sancti chrismatis
unctionem ...«

481
DENZINGER, RO 1, 230–232; äthiopischer Text des Vat. aeth. 4: GRÉBAUT, Ordre du
baptême (wie Anm. 524) 132–138; französische Übersetzung bei Jacques-Noël PÉRÈS,
La liturgie éthiopienne de chrismation de Tasfa Seyon, in: C. BRAGA (Hg.), Chrisma-
tion et confirmation. Questions autour d’un rite post-baptismal = Bibliotheca Ephe-
merides Liturgicae Subsidia 148 (Roma 2009) 239--252, hier 242–248.
482
DENZINGER, RO 1, 209–213; ASSEMANUS, CL 2, 181–183; 3,82–97.
483
GRÉBAUT, Ordre du baptéme (wie Anm. 524)132; TRUMPP, Das Taufbuch (wie Anm.
281) 163. 178. Dort eingefügte Überschriften wie »Sacramenti Confirmationis ora-
tiones« und »Ordre de la confirmation« sowie die Übersetzung »qui confirmandi
sunt« sind Latinismen und irreführend.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 187

SALBUNGEN

O5 Oration unter Handauflegung Segen unter Handauflegung


»Benedicti sitis ... accipite (»Benedicaris ...«) + Anhau-
spiritum sanctum ...« chung mit der Formel »Acci-
pe Spiritum Sanctum ...«

ANKLEIDUNG

O6,1 Diakon: Dominum


precemur

O6,2 (O3) »Dominator .. qui famulo


tuo per regenerationis
lavacrum renasci largitus es
...« = Drews Nr. 35

Antiphonae zu Ehren des


Getauften

O7 Oration über Kronen Oration über Kronen


»Deus, Deus, omnipotens »...qui coronasti Sanctos
... qui coronasti Sanctos tuos tuos ...«
...«

KRÖNUNG

ERSTKOMMUNION

mit Milch und Honig +/-

O8 Gebet unter Handauflegung Gebet unter Handauflegung


»Benedictus sit ... qui fecisti »Benedictus es ... qui
famulos tuos dignos famulum tuum regenera-
regeneratione ... semper tionis lavacro ... ut ipsum
dignos qui sumant corpus et sancti corporis, et ...
sanguinem venerandum et Christi tui sanguinis ...«
sanctum Christi tui ... «

O9 Gebet unter Handauflegung Gebet unter Handauflegung


»Crescant famuli tui ...« »Augeatur famulus tuus
...«

Prozession
188 Heinzgerd Brakmann

Entheiligung des Wassers


Zu den unmittelbaren Nachbereitungshandlungen des Taufbades,
nämlich den Waschungen des Beckens, Beckenrandes, des Handkreu-
zes und der Hände des Täufers, gehört den Ordines zufolge ein Vor-
stehergebet, mit dem das geweihte Wasser entheiligt und in seinen
484
kreatürlichen Zustand zurückversetzt wird . Das Verfahren soll die an-
485
stehende Entsorgung des Wassers erleichtern und seine missbräuch-
liche Verwendung verhindern. Eine förmliche Desekration des Tauf-
486
wassers kenne ansonsten, so meinte Burmester , nur noch die Ägyp-
ten geographisch fernliegende mesopotamische (ostsyrische) Liturgie.
Dort erfolgt sie in der Tat zwar mit einem anderen Gebetsformular,
487
aber im Kontext derselben Waschungen Eine bislang übersehene
Brücke zwischen Nil und Euphrat läßt sich allerdings im westsyrischen
Bereich finden: Schon Bischof Johannes von Tella (sed. 519–521; † 538
in Antiochien) kennt ein Gebet zur Entsorgung des Taufwassers. Er
wertet solches Beten als löblichen Brauch, nicht aber als Rechts-
488
vorschrift . Den benutzten Gebetstext selbst tradiert er nicht. Für Bi-
schof Jakob von Edessa (sed. 684–688; † 708 in Ägypten) wird das
heilige Wasser der Taufe nach Gebrauch nicht kraftlos und auf keine
Weise zu gewöhnlichem Wasser, auch nicht, so führt er aus, durch die
Händewaschung der Priester, durch Hinzufügung weiteren Wassers,
durch Aufbewahrung über Nacht oder das Zerbrechen des Tauf-
beckens. Daher dürfen Priestern restliches Taufwasser nicht etwa Frau-
en zu häuslicher Verwahrung und Besprengung überlassen. Zu Heil-
zwecken oder dergleichen sei vielmehr das Epiphaniewasser zu verwen-
489
den . Eine Entsorgung zumindest eines Teils des Taufwassers setzt

484
Borg. copt. 112 fol. 23r-24r; ASSEMANUS, CL 2, 181–183; Gabriel V., Rituale fol. 9r–v
(326 Abd.).
485
KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 89 beschreibt die moderne Verfah-
rensweise genauer. Unter Berufung auf Raphael Tuki verweist ASSEMANUS, CL 2,
183 Anm. 1 auf Unterschiede zwischen Alexandrien und Kairo, wo man nicht wie
dort alles Wasser beseitige, sondern ein wenig für Nottaufen in einem Gefäß
aufbewahre. Letzteres empfehlen auch Johannes von Tella, Response 31 (F. NAU, Les
canons et les résolutions canonique de Rabboula, Jean de Tella ... [Paris 1906] 16)
und Jakob von Edessa, Response an Addai 33 (Carl KAYSER, Die Canones Jacob’s
von Edessa [Leipzig 1886] 22).
486
BURMESTER, The Baptismal Rite (wie Anm. 251) 58; ders., Church (wie Anm. 266)
122 Anm. 2.
487
DENZINGER, RO 1, 377; G. DIETTRICH, Die nestorianische Taufliturgie (Giessen
1903) 51f. Ebd. 20 genauere Beschreibung, wie man das Wasser würdig zu entsorgen
habe.
488
Gregor bar Hebraeus, Nomocanon cap. 2 sect. 3 (A. MAI, Nova scriptorum veterum
collectio 10 [Roma 1838] II 14); KAUFHOLD, Unbeachtete Quellen (wie Anm. 127)
124,
489
Jakob von Edessa, Response an Addai 18. 33 (KAYSER, Die Canones [wie Anm. 485]
17f. 22; NAU, Les canons [wie Anm. 188] 47. 52f). Zum Epiphaniewasser vgl. oben
Anm. 369.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 189

aber auch Jakob voraus, wie seiner Bemerkung zu entnehmen ist, dass
man in den Städten »etwas davon gleichsam als Sauerteig nimmt und
490
es für die Todesnot aufbewahrt« . Gregor bar Hebraeus († 1286)
führt in seinem Nomokanon dann auch die Entscheide des Johannes
491
und des Jakob nebeneinander als gültig an . Da nach Übung der
Syrer die Entsorgung des Wassers mit oder ohne Gebet erfolgen darf,
ist eine fixe Oration an dieser Stelle in den syrisch-orthodoxen Ordines
nicht nachzuweisen. Mit einem Gebet verbunden wird bis heute die
Händewaschung des Täufers und die Leerung des Taufbeckens in der
492
westsyrischen Liturgie der Maroniten , doch ist sein erklärter Zweck
nicht (mehr?) die Entheiligung des bei der Taufe benutzten Wassers.

Chrismation
Tauft der koptische Patriarch persönlich, bedeckt er jetzt sein Haupt,
segnet das Volk und zieht sich Gabriel V. zufolge zurück, um sich bis
zum Beginn der Messfeier auszuruhen. Die in der laufenden Feier an-
stehende Chrismation der Neugetauften bleibt einem Konzelebranten
493
überlassen und wird, wie auch außerhalb des Pontifikalgottesdienstes
üblich, von einem Presbyter vollzogen.
Bei der nun erfolgenden Rückkehr der Feiernden zum Altarraum
wird das bereits am Taufbecken benutzte Gefäß mit dem Heiligen My-
494
ron mitgetragen. Ein Velum verdeutlicht seine Sakralität. Laien ist
die Berührung unter Androhung von Strafe verboten. Eine historische
495
Quelle droht bei Entweihung sogar das Todesurteil an . Mit genann-
tem Duftöl salbt der Priester vor dem Altar unverzüglich, ohne vorheri-
496
ge Pause, die Neugetauften . Der Druck von 1896 bezeichnet die
497
Chrismation als »Sphragismos« , offenbar im Hinblick auf die hohe
Anzahl der in Kreuzesform vollzogenen Salbungen.
Gesalbt wird der ganze Körper des Neophotistos in seinen einzelnen
Teilen: Kopf, Nasenflügel, Ohren, Augen, Herz, Nabel, Rücken usw.
bis zu den Füßen. Schon Patriarch Gabriel V. rechnet mit genau 36

490
Jakob von Edessa, Response an Addai 33 (a.O. 22).
491
Gregor Bar Hebraeus, Nomocanon cap. 3 sect. 3 (A. MAI, Nova scriptorum veterum
collectio 10 [Roma 1838] II 14).
492
ASSEMANUS, CL 1, 189f; Augustin MOUHANNA, Les rites de l’initiation dans l’église
maronite = Χριστιανισμός 1 (Roma 1978) 117. 139. 152. 161. 174.
493
Gabriel V., Rituale fol. 10v ( 327 Abd.).
494
Erwähnt ASSEMANUS, CL 3, 82 Anm. 2; DENZINGER, RO 1, 209 Anm. *.
495
W. RIEDEL, Die Kirchenrechtsquellen des Patriarchats Alexandrien (Leipzig 1900)
172 nach Ex 30, 33; KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 110.
496
Borg. copt. 112 fol. 24r-24v; ASSEMANUS, CL 3, 82–86; DENZINGER, RO 1, 209. 220;
Ibn Sabbā , Pretiosa margarita 30 (431f Mistr.); Gabriel V., Rituale fol. 10r (326f
Abd.); BURMESTER, Church (wie Anm. 266) 123f; vgl. KOPP, Glaube und Sakramente
(wie Anm. 251) 100–103.
497
Kit b al-ma m d ya (wie Anm. 265) 112.
190 Heinzgerd Brakmann

498
einzelnen Signationen . Gruppenweise werden dabei auf Koptisch
wechselnde Begleit- und Deuteformeln gesprochen: »Salbung der
Gnade des Heiligen Geistes« – »... als Unterpfand des Himmelreiches«
499
– »... der Teilhabe am ewigen und unsterblichen Leben« usw. Die
Hauptformel wird im Arabischen durch »Ich salbe Dich (Name) mit
500
dem heiligen Öl im Namen ... « wiedergegeben . Das koptische
501
Original secwxs mmok ... (Sie salben Dich = Du wirst gesalbt ) lässt
jedoch erkennen, dass dahinter als griechisches Muster kein aktivisches
απτίζω σε ... (+wms mmok ...) alexandrinischer Tradition steht, son-
dern eher ein passivisches Χρίεται δε να ..., das für Antiochien schon
502
Johannes Chrysostomos bezeugt . Ägyptens Übernahme der Formel
könnte zugleich den Import der Zeremonie aus Syria anzeigen. Die
Salbungen werden abgeschlossen durch einen Segen unter Handaufle-
gung auf jeden Einzelnen und die Hauchung mit dem Begleitwort
»Empfange den Heiligen Geist. Sei ein reines Gefäß durch Jesus Chris-
tus ...«.
Den Salbungen mit Myron gehen die Vorstehergebete O2 bis O4
voran. Die obige Synopse lässt erkennen, dass im Koptischen das erste
Gebet (O2) entfallen, das zweite (O3) auf später verschoben ist und
dass nur das dritte (O4) in beiden Fassungen gleichermassen begegnet.
Das äthiopisch überlieferte Gebet O2 ist ein Übergangstext mit dop-
pelter Blickrichtung: Einerseits Dank dafür, dass die soeben Getauften
der Neugeburt und des unvergänglichen Gewandes (vgl. Gal 3,27)
gewürdigt wurden, anderseits Bitte um nunmehrige Herabsendung des
Heiligen Geistes, jenes, den Christus einst den Aposteln gab, indem er
sprach: »Empfanget den Heiligen Geist, den Parakleten« (Joh 20, 22.
26). Formal handelt es sich mithin um eine Epiklese des Brock’schen
503
Typs III , unterlegt mit einer Cheirothesie (die, wie hier, bei meh-
reren Betroffenen die Form einer Handausstreckung annehmen kann).
Das Formular O2 selbst ist die Weiterentwicklung einer Oration im

498
Gabriel V., Rituale fol. 10r (326f Abd.); auch heute vgl. KOPP, Glaube und Sakra-
mente (wie Anm. 251) 100. Die Zahl fehlt noch bei Ibn Sabbā , Pretiosa margarita 30
(431 Mistr.).
499
Dieselben und ähnliche Formeln sind in griechischer Sprache überliefert im byzan-
tinisch-nahöstlichen Euchologion Sinait. gr. 957 (9./10. Jh.): A. A. DMITRIEVSKIJ,
,
2( 1901) 3.
500
So auch ASSEMANUS, CL 3, 84 ; DENZINGER, RO 1, 220.
501
KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 78. 102.
502
Joh. Chrys. catech. III 2, 26 (SC 50, 146); in Act. 1, 5 (PG 60, 21). In der byzantini-
schen Liturgie hat sich eine andere Formel durchgesetzt: φραγ ς δωρε ς πνεύμα-
τος γίου, bezeugt seit dem 4. Jahrhundert, nach dem 2. Vatikanischen Konzil, über-
setzt in vielerlei Sprachen, in die Römische Liturgie übernommen.
503
BROCK, Epiklesis (wie Anm. 422) 188.
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 191

Taufordo von Test. arab. II.B, dort zur Ankleidung mit dem Taufge-
504
wand benutzt (№ 11) .
Das Gebet O3 = O6 steht bei den Kopten heute offensichtlich »an
505
falscher Stelle« , nämlich erst nach den Salbungen und der Überrei-
chung des Taufkleides. Die richtige Einordnung hat sich in der äthio-
pischen Version erhalten. Inhaltlich ähnelt es O2, ist jedoch aus-
führlicher und präziser. Der Beter blickt zunächst zurück auf das, was
das Taufbad bereits bewirkt hat: Neugeburt aus dem Wasser, Ver-
gebung der Sünden, Anziehen Christi (vgl. Gal 3, 27), Gotteskindschaft
aus Gnade. Darauf folgt die Bitte an Gott-Vater, er sende jetzt auf den
Getauften den Heiligen Geist und gewähre ihm ewiges Leben und
Unsterblichkeit, damit der aus Wasser und Geist Neugeborene in das
Himmelreich eingehe durch Namen, Kraft und Gnade Jesu Christ. Das
verwendete Gebetsformular geht auf die Spätantike zurück. Es begeg-
net schon im Taufbuch der ›Collezione aksumita canonico-liturgica‹
(Drews Nr. 35) und bildet in Test. arab. II.B das Schlussgebet des Tauf-
506
ordos .
Trotz seines Titels »Oration über Myron« dient das Gebet O4 –
anders als in Test. arab. II.B – nicht mehr zur Heilung des Duftöls, die
in Ägypten seit Langem dem Patriarchen reserviert war und bis heute
ist. Es bittet um die Wirksamkeit des Salböls für den zu Salbenden,
»damit er werde ein lebendiges Siegel und eine Stärkung deiner Die-
ner durch den Heiligen Geist«.
Die neuzeitlich auch in Kreisen der Kopten übernommene Betrach-
tung und Zählung der postbaptismalen Chrismation als separates Sa-
507
krament fand und findet sich in der Feier selbst nicht abgebildet.
Wassertaufe und Myronsalbung sind rituell untrennbar miteinander
verbunden, weil eine erste Myronsalbung des Täuflings schon bei sei-
508
nem Eintauchen in das mit Myron angereicherte Taufwasser erfolgt .
Für Ibn Sabbā sind damit das Begrabenwerden und das Auferstehen
von Röm 6 erfüllt. Die folgende Salbungen der Körperteile dienen aus
509
seiner Sicht als Stärkung zur Abwehr von Übeln . Diese Vorstellung
lebt bis heute in der koptischen Kirche durchaus fort, wenngleich da-
510
neben Deutungsansätze der Schwesterkirchen aufgegriffen wurden .

504
BAUMSTARK, Mess- und Taufliturgie (wie Anm. 183) 43.
505
KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 103.
506
BAUMSTARK, Mess- und Taufliturgie (wie Anm. 183) 43; STAERK, Der Taufritus (wie
Anm. 122) 135.
507
KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 106–108.
508
Vgl. Ibn Sabbā , Pretiosa margarita 30 (431f Mistr.).
509
Ebd.; vgl. SAMIR, Un rite copte (wie Anm. 296) 92; ZAKHARY, Trinité (wie Anm. 288)
398–707.
510
Koptisch-orthodoxes Kloster des heiligen Antionius in Kröffelbach (Hg.), Theolo-
gische Bedeutung & liturgische Ausführung der sieben Sakramente in der koptisch-
orthodoxen Kirche von Alexandrien (Kröffenbach 2015; e-Veröff.) XV.
192 Heinzgerd Brakmann

Anderseits sind die erwähnte Hauchung und die Formel »Empfange


511
den Heiligen Geist ...« sicher nicht als leerer Ritus zu verstehen .
Richtig wird sein, die Gabe des Heiligen Geistes an den neuen Chris-
ten als einen dynamischen Vorgang innerhalb der sakramentalen Ini-
tiation zu begreifen.
νεοφωτιστικ νδύματα
512
Die altkirchliche Sitte der Überreichung des Taufgewandes ist im
bohairischen Ordo nicht nur erhalten, sondern hat im Zuge der Ent-
513
wicklung eine andernorts unbekannte Erhöhung erfahren und dabei
die alte Oration O3 an sich gezogen (O6). Zur Einkleidung (vestitio)
514
gehören ein Gürtel und eine Kopfbedeckung. Der Gürtel der Neu-
getauften begegnet ebenfalls bei den Syrern verschiedener Traditionen
515
und ist auch den Byzantinern nicht unbekannt . Die damit verbun-
516
dene Kopfbedeckung , wohl aus der Binde zum Schutz des Myrons
517
hervorgegangen , wird allgemein als Krönung gedeutet und dem-
entsprechend durch Gesänge von Chor und Volk zu Ehren der Ge-
tauften umrahmt, in denen nicht nur das a3ios immer wiederkehrt,
sondern auch das »Empfange den Heiligen Geist« (qi 9ou PNA
518
efouab) .

511
KOPP, Glaube und Sakramente 103 meint, es »komme dem Handauflegen und dem
Anhauchen nur die Bedeutung einer abschließenden Zeremonie zu«
512
Vgl. SCHMITZ, Gottesdienst (wie Anm. 472) 179–182 mit Lit.; Ante CRNČEVIĆ, In-
duere Christum. Rito e linguaggio simbolico-teologico della vestizione battesimale =
Bibliotheca Ephemerides Liturgicae Subsidia 108 (Roma 2000)
513
Borg. copt. 112 fol.25r-26r; Assemanus, CL 3, 86–95; DENZINGER, RO 1, 209–211;
Gabriel V., Rituale ( 327f Abd.); vgl. BURMESTER, Church 124f.
514
Vgl. oben bei Anm. 339; STAERK, Der Taufritus (wie Anm. 122) 18.
515
Wolfgang SPEYER, Art. Gürtel, in: Reallexikon für Antike und Christentum 12 (1983)
1232-–1266, hier 1261 mit Berufung auf die rituelle Ablegung des Gürtels eine
Woche nach der Taufe bei Byzantinern, Syro-Melkiten, Syrisch-Orthodoxen und
Maroniten. Nachzutragen sind Belege für das Anlegen des Gürtels im byzantinischen
Taufordo: Panagiotes N. TREMPELAS, T Μικρ ν E χολόγιον 1: A κολου ίαι κα
τάξεις Mνήστρων κα Γάμου, E χελαίου, Xειροτονι ν κα Bαπτίσματος. Κατ το ς
ν A ήναις δί Κώδικας. 2. Aufl. (Athen 1998) 370. 371.
516
Faktisch ist die »Krone« häufig eine Haube aus Stoff, bei den Äthiopiern ein Hals-
band.
517
Zum analogen Gebrauch von Tauf- und Firmbinden im Abendland siehe Franz
Xaver SCHMID, Liturgik der christkatholischen Religion 1 (Passau 1832) 232f; DÖL-
GER, Sakrament der Firmung (wie Anm. 76) 156; zuletzt Florian KLUGNER, Litur-
gische Bildung in der Neuzeit = Studien zur Pastoralliturgie 43 (Regensburg 2019)
95; vgl. auch Sophie OOSTERWIJK, Chrysoms, shrouds and infants on English tomb
monuments: a question of terminology?, in: Church Monuments. Journal of the
Church Monuments Society 15 (2000) 44--64.
518
Gabriel V., Rituale fol. 11r ( 124f. 327 Abd.)
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 193

3.4.8. Taufkommunion
519
Die Erstkommunion der Neugetauften – als erste Empfänger vor
520
allen übrigen Gläubigen -- geschieht innerhalb der anschließenden
Eucharistiefeier, bei Abweichung von der Norm jedenfalls noch am
521
Tauftag . Die Verwendung von Praesanctificata ist nicht vorgesehen,
da die Kopten keine längerfristige eucharistische Aufbewahrung dul-
522
den . Die Kommunion erhalten Täuflingen jeglichen Alters gereicht.
Die Pflicht zur eucharistischen Nüchternheit wird selbst für Säuglinge
523
eingeschärft . Den traditionellen Genuss von Milch und Honig bei
der Taufkommunion erwähnt weiterhin die äthiopischen Version des
524 525
bohairischen Taufordos , selbst in der neuzeitlichen Kurzform . In
den untersuchten handschriftlichen und gedruckten koptischen Eucho-
logien findet sie sich allerdings nicht mehr, doch sah sie Ibn Kabar (†
1324) noch in einem inzwischen verschollenen Exemplar angezeigt:
»Cum sacerdos praebens baptizatis sacramentum dicit. Corpus et
sangis etc. Diaconus dicit. Lac sine dolo, regenerationis. Amen. Lac
526
sine dolo pro infantibus in Christo Jesu. Amen« . Das entspricht dem
527
äthiopischen Brauch .
Das Gebet O8 bereitet auf den Empfang der Kommunion vor und
ist mit der Oration O3/O6 textlich eng verwandt. Sein erster Teil
blickt wie diese auf die Wirkungen der empfangenen Taufe zurück,
jetzt aber unter Ergänzung des mit der Chrismation empfangenen
Heiligen Geistes. Im zweiten Teil wird gebetet um den würdigen
Empfang des Leibes und Blutes Christ, Festigkeit im Kampf des
Lebens, Bewahrung der Gebote und die ewige Glückseligkeit. Das

519
Borg. copt. 112 fol. 26r; ASSEMANUS, CL 3, 95; Gabriel V., Rituale fol. 11v (328
Abd.); BURMESTER, Church (wie Anm. 266) 124.
520
Die den koptischen Gläubigen eigene hohe Kommunionfrequenz, selbst noch in
später Zeit gepflegt, musste gegenüber nachbarkirchlichen Bedenken verteidigt
werden; vgl. Georg GRAF, Ein Reformversuch innerhalb der koptischen Kirche im
zwölften Jahrhundert = Collectanea Hierosolymitana 2 (Paderborn 1923) 71–88.
521
KOPP, Glaube und Sakramente (wie Anm. 251) 104:
522
Noch immer nützlich: Otto NUSSBAUM, Die Aufbewahrung der Eucharistie = Theo-
phaneia 29 (Bonn 1979) 23–26.
523
Gabriel V., Rituale fol. 11r (328 Abd.); doch vgl. KOPP, Glaube und Sakramente (wie
Anm. 251) 104. Solches Gebot eucharistischer Nüchternheit für Säuglinge betont im
Westen das Sakramentar von Gellone (CCL 159) Nr. 2384f.
524
GRÉBAUT, Ordre du baptéme (wie Anm. 524) 135f. 187; DENZINGER, RO 1, 432.
525
TRUMPP, Taufbuch (wie Anm. 281)182. Vgl. SEMHARAY SELAM, De SS. sacramentis
(wie Anm. 276) 36f mit ausführlichem Zitat aus dem von ihm hochgeschätzten Co-
dex Hierosolymitanus (zur Handschrift ebd. 9 mit Anm. 1). Gegenwärtig wird diese
Übung nicht mehr gepflegt; Emmanuel FRITSCH – Ugo Zanetti, Art. Baptism, in: En-
cyclopaedia Aethiopica 1 (2003) 469a.
526
DENZINGER, RO 1, 221 Anm. *.
527
Vgl. GREBAUT a.O.; TRUMPP a.O.; SEMHARAY SELAM a.O.
194 Heinzgerd Brakmann

Schlussgebet O9 ist ganz der Zukunft zugewandt. Es bittet um Errei-


chung hohen Alters, erweiterte Erkenntnis der Wahrheit und eine Le-
bensführung ohne Makel. Dies alles unter Anrufung der Fürsprache
der Heiligen.

4. ZUSAMMENFASSUNG

Eine gottesdienstliche Ordnung der Initiatio christiana ist aus dem


großkirchlichen Christentum des griechischen Ostafrika etwa seit dem
4. Jahrhundert in Schriftform greifbar. Gleich den Nachbarkirchen
dieser Zeit durchläuft in Alexandrien und Ägypten die Eingliederung
der Bekehrten eine Zeit unterrichtlicher und ritueller Vorbereitung
(»Katechumenat«), wird vollzogen mit der Taufe und vollendet mit der
Erstkommunion. Zu ihr gehören, im christlichen Osten nur in Ost-
afrika üblich, der Genuss von Milch und Honig. Daneben treten früh
religiös motivierte Salbungen mit Olivenöl auf, und zwar sowohl im
Verlauf der Vorbereitung wie als Begleiter des Taufgeschehens. Soweit
zu sehen, wird anfangs die sakramentale Initiation, sofern keine
Nottaufe, für Erwachsene wie Kinder im Rahmen eines jährlich ein-
maligen bischöflichen Gesamtgottesdienstes vollzogen, in dem die Seg-
nung von Wasser und Öl, die Taufe und die ihr folgende Salbung
(»Chrismation«) sowie die Eucharistie in ein und derselben Feier statt-
finden. Alexandrinische Spezifika sind die Taufformel im Aktiv ( απ-
τίζω ...; nebst Nachbildung Εχρίσαμεν ...) und der anfängliche
Tauftermin nicht an Ostern, sondern am Ende der vorösterlichen
Bußzeit. Neben den bischöflichen Gesamtgottesdienst und einzelne
Nottaufen treten mit der Zeit, in Stadt wie Land, häufigere Feierter-
mine unter der Leitung von Presbytern auf, organisiert für einzelne
oder mehrere Täuflinge. Für sie bildet sich die Regel aus, dass bei der
postbaptismalen Chrismation ein Öl zu verwenden ist, dessen Heili-
gung vorab der (Ober-) Bischof zu vollziehen hatte, ab dem 9. Jahr-
hundert auch im Patriarchat Alexandrien in einem speziellen, nicht an
die Feier der Taufe gebundenen Gottesdienst. Mit zunehmendem
Überwiegen der Taufe kleiner Kindern nimmt die Bedeutung und
Pflege des katechumenalen Unterrichts ab. Das Kindsein des Täuflings
wird in Fragen der liturgischen Praxis berücksichtigt, jedoch bis heute
keine eigene Ordnung der Kindertaufe ausgebildet. Die rituellen An-
teile des Katechumenats gehen nicht verloren, sondern rücken im
gottesdienstlichen Vollzug näher an die Tauffeier, bis schließlich zu
beider Verschweißung, die sich in der Koptischen Kirche noch in der
Gegenwart beobachten lässt.
Hinsichtlich des Aufbaus des koptisch-bohairischen Taufordos fällt
vor allem auf, dass die Weihe des Taufwassers (mit eingegossenem Öl)
Kirchliche Eingliederung in Alexandrien und Ägypten 195

mit einer Struktur versehen wurde, die man aus der eucharistischen
Liturgie übernahm. Die dabei den baptismalen zugefügten Texte ent-
stammen der gewöhnlichen koptisch-bohairischen Messliturgie. Das
Vorbild für ein solches Rahmenwerk kommt wahrscheinlich aus dem
syrischen Raum, wo es spätestens seit dem 7. Jahrhundert belegt ist. In
Ägypten wurde es anscheinend noch nicht zur Zeit der postchalce-
donensischen Restauration, dem Zeitalter Benjamins I. (sed. 623--662),
üblich, sondern, namentlich mit der Erweiterung um einen kompletten
eigenen Wortgottesdienst, erst deutlich später. Um die Sache, wenig-
stens versuchsweise, mit einem Namen zu verbinden: unter dem aus
Syrien stammenden Patriarchen Abraham (sed. 975–978).
Die im Laufe der Zeit bei den Feiern benutzen Taufgebete gehen
zum größten Teil auf einheimische alexandrinisch-ägyptische Tradition
zurück. Verschriftete Gebete der Vorsteher (»Orationes praesidiales«)
für die Feiern des Katechumenats sowie der Taufe und Chrismation
sind bereits im ›Serapion-Euchologion‹ und in der ›Collezione aksu-
mita‹ zu lesen. Zu einem nicht geringen Teil überdauern sie nicht lang-
fristig. Doch einzelne Formulare begegnen auch noch später, so in der
Baumstark’schen Taufliturgie (Drews Nr. 29, 35), mit dem koptisch-
bohairischen Taufbuch sogar bis in die Gegenwart (Drews Nr. 2, 17,
29, 35; äthiopisch: Nr. 11). Erweitert wird das euchologische Reper-
toire durch jüngere Schöpfungen, zu einem Teil sicher einheimischer
Provenienz, zu einem anderen Übernahmen aus dem Ausland. Wie die
Gebete ΄Ο ν, δέσποτα κύριε, ποιήσας τ ν ν ρωπον κτλ. und ΄Ο
ε σπλαγχνος κα λεήμων εός κτλ. konnten sie direkt in den ge-
feierten Gottesdienst eingehen oder, wie das Formular Κύριε εός,
παντοκράτωρ, πάσης κτίσεως κτλ., als Textmaterial bei der Er-
stellung eigener neuer Gebete Verwendung finden. Nahezu singulär ist
eine Oration zur Entsakralisierung des Taufwasser und dessen Zurück-
führung in den kreatürlichen Zustand, eine Sitte, die zum »cadre
syriaque« der koptischen Liturgie zählen wird. In der Neuzeit lassen
sich Verkürzungen der inzwischen als überlang empfundenen Gottes-
dienstordnung beobachten, denen selbst hochrangige Gebetsliteratur,
528
so das traditionelle Taufwasserweihegebet, zum Opfer fällt .

528
Für wertvolle Unterstützung bei der Abfassung und Drucklegung vorliegenden Bei-
trags dankt der Verfasser Diliana Atanassova (Göttingen), Michael Chronz (Bonn),
Tinatin Chronz (Köln), Diego Fittipaldi (Köln) und Ugo Zanetti (Chevetogne).
196 Heinzgerd Brakmann

Abkürzungen:

ASSEMANUS, CL Joseph Aloysius ASSEMANUS, Codex Liturgicus Ecclesiæ


Universæ. In XV. Libros distributus. In quo continentur
Libri Rituales, Missales, Pontificales, Officia, Dypticha &c.
Ecclesiarum Occidentis, & Orientis (Romae 1749--1766).
CPG Clavis Patrum Graecorum (Turnhout 1974–2003).

DENZINGER, RO Ritus Orientalium, Coptorum, Syrorum et Armenorum,


in administrandis sacramentis (Wirzeburgi 1863–1864).
3
LThK Lexikon für Theologie und Kirche. 3. Auflage, hrsg. von
Walter Kasper (Freiburg i. Br. 1993–2001).
2
RENAUDOT, LOC Eusèbe RENAUDOT, Liturgiarum Orientalium Collectio.
Editio secunda correctior (Francofurti ad Moenum – Lon-
dini 1847).
A NEW EARLY WEST SYRIAC BAPTISMAL ORDO

Sebastian P. BROCK, Oxford

The West Syriac liturgical tradition is remarkably rich in baptismal


ordines (ṭekse):1 in the Syrian Orthodox tradition the standard ser-
vice, found in a number of somewhat different forms, is attributed
to Severus of Antioch,2 but besides this there are two old ṭekse which
fell out of use, one attributed to Timothy of Alexandria (probably
Timothy II or III is meant), and the other anonymous (being ace-
phalous).3 The Maronite ṭekso, again found in several slightly diffe-
rent forms, is attributed to Jacob of Serugh, while the Melkite one,
which is very close to the Byzantine ordo,4 is transmitted under the
name of Basil of Caesarea. All these services are preserved in manu-
scripts dating from the eighth century and later, and they provide
basically the same structure consisting of the following elements:
preliminary rites, anointing of the forehead with oil (rušmo), sancti-
fication of the water, a second anointing (this time of the whole
body; this is sometimes absent), baptism, post-baptismal anointing
(of the organs of sense).5 There is also a considerable amount of
overlap in the anointing and baptismal formulae, and in the prayers;
this is especially the case between the Syrian Orthodox Severus and
the Antiochian Orthodox Basil, and between the Maronite Jacob of
Serugh and the two early Syrian Orthodox ṭekse, Timothy and
Anonymous.

1 For details of all these, see the Appendix.


2 Later manuscripts sometimes mention JACOB OF EDESSA or BARHEBRAEUS as
having revised the text.
3 Palimpsest fragments are to be found in two British Library (BL) manuscripts,
Add. 14,507 and 17,135.
4 This will be due to the Constantinopolitanization of the liturgical rites of the
Orthodox Patriarchate of Antioch that took place primarily during the period of
the Byzantine reconquest of northern Syria (969–1085).
5 The earliest baptismal rite in the Antiochene area had no post-baptismal anointing,
and a post-baptismal anointing is first witnessed in the Apostolic Constitutions
(VII.22.43–44) at the end of the fourth century, and probably only came to be
widely adopted over a considerable period; for the only attestation in a liturgical
manuscript of the original Antiochene pattern, see the next note.
198 Sebastian P. Brock

Besides these full services there are also several short ones, three
Syrian Orthodox, a Maronite and a Melkite one; the last, found in a
single manuscript of the 11th/12th century,6 exhibits an archaic
character in that it lacks a post-baptismal anointing.
The aim of the present contribution7 is to introduce a new and
early witness to the West Syriac baptismal tradition which has recent-
ly come to light among the ‘New Finds’ at the Monastery of St Ca-
therine, Mount Sinai,8 and to study certain of its distinctive features.
The manuscript in question is Sinai Syr. M47N, ff.5v–9v, probably of
the eighth century;9 unfortunately the end of the ṭekso is lost and
there is serious damage on several folios, but the title is present, and
surprisingly the service is attributed to Jacob of Serugh, in common
with the Maronite ṭekso, although the two services turn out to be
completely different. The attribution is also unexpected in a manu-
script which is presumably of Melkite/Chalcedonian Orthodox pro-
venance, seeing that Jacob is known to have disapproved of the
Council of Chalcedon, seeing it as a source of division in the
Church. Apart, however, from his single poem on the Council,10

6 BL Add. 14,497 (for the edition, see the Appendix).


7 The following abbreviations are employed here for the different early West Syriac
tekse (for full details, see the APPENDIX): Anon = Syrian Orthodox, anonymous
(beginning and end lost), in BL Add. 14,518; Bas = Melkite, attributed to BASIL, cf.
G. L. ASSEMANI (ed.), Codex Liturgicus III, 201–237; JacSerMar = Maronite,
attributed to Jacob of Serugh, cf. G. L. ASSEMANI (ed.), Codex Liturgicus II, 309–
50 + III, 184–7 (cf. also A. MOUHANNA, Les rites de l’initiation dans l’Église
maronite, Rome 1980 [Orientalia Christiana Analecta = OCA 212]); JacSerSinai =
Melkite, attributed to JACOB OF SERUGH, in Sinai Syr. NF M47N, discussed here;
SevAss I–VI = Syrian Orthodox, attributed to SEVEROS, cf. G. L. ASSEMANI (ed.),
Codex Liturgicus II–III (six different versions); SevHoms = Syrian Orthodox,
attributed to SEVEROS, cf. I. E. BARSAUM (ed.), Ktobo da-‘modo qadišo, Homs 1950;
SevMss A-K = Syrian Orthodox, attributed to SEVEROS, eleven early manuscripts,
8th–11th cent.; Short Melkite = Service in BL Add. 14,497; Tim = Syrian
Orthodox, attributed to TIMOTHY OF ALEXANDRIA, in BL Add. 17,128. Secondary
literature which features in the bibliography of the APPENDIX is cited here by
author and short title only.
8 For catalogues of the Syriac New Finds see Mother PHILOTHEA OF SINAI, Nou-
veaux manuscrits syriaques du Sinaï, Athens 2008, and S. P. BROCK, Catalogue of
Syriac Fragments (New Finds) in the Library of the Monastery of Saint Catherine,
Mount Sinai, Athens 1995; and for their significance, see especially P. GÉHIN, Frag-
ments patristiques syriaques des Nouvelles découvertes du Sinaï, in: Collectanea
Christiana Orientalia 6 (2009), 67–93, and S. P. BROCK, The Syriac ‘New Finds’ at
St Catherine’s Monastery, Sinai, and their significance, in: The Harp 27 (2011),
39–52.
9 Rather than the sixth, as suggested in Mother PHILOTHEA OF SINAI, Nouveaux
manuscrits syriaques, 483.
10 Published in the extra sixth volume of the Gorgias Press reprint (VI, 331–337) of
P. BEDJAN, Homiliae selectae Mar-Jacobi Sarugensis I–V, Leipzig 1902–1910;
English translation by S. P. BROCK, The Syrian Orthodox reaction to Chalcedon:
A New Early West Syriac Baptismal Ordo 199

Jacob’s poetry deliberately stays entirely aloof from the controversy,


and as a result many of his poems have been transmitted in manu-
scripts belonging to all three traditions, Syrian Orthodox, Maronite
and Melkite; indeed, he has the further distinction of being a saint
of both the Syrian Orthodox Church and the Maronite Church.

OUTLINE OF THE SERVICE IN SINAI SYR. M47N11


In the following outline of the framework and structure of the
service in Sinai Syr. M47N the section numbers are those of the
edition, with translation, which is currently in preparation. Although
the basic structure of the service is very similar to that of all the
other West Syriac ṭekse, as will be seen from the Table A below, it is
only with Tim and Anon that whole prayers are found in common;
accordingly, only the parallels in Tim and Anon to individual ele-
ments are noted, and for these the symbol ‘=’ indicates the presence
of the same prayer, while ‘~’ indicates a loose correspondence.

1. Title: ‘Rite of Baptism of the holy Mar


Jacob, bishop of Batnan of Serugh’
2. Rubric = Tim 1
3. Apotaxis ~ Tim 6
4. Rubric: special renunciations in case of
pagans (‘the Peoples’) or Jews.
5. Signation on forehead without oil. ~Anon 3;
~ Tim 10
6. Rubric.
7. Adjuration: ‘We invoke God against your
rebelliousness, O unclean spirit...’

Jacob of Serugh’s Homily on the Council of Chalcedon, in: Texts and Studies
(Athens) 8/10 (1989/91), 448–459. Likewise, in his Letters, where some of his
more zealous correspondents get him to state openly his dislike of Diodore,
Theodore, Nestorius and Theodoret; for his position on Christology see especially
T. BOU MANSOUR, Die Christologie des Jakob von Sarug, in: A. GRILLMEIER, Th.
HAINTHALER (ed.), Jesus der Christus im Glauben der Kirche, Band 2/3: Die
Kirchen von Jerusalem und Antiochien, Freiburg im Breisgau 2002, 449–499.
11 I express my gratitude to the Holy Monastery of St Catherine, Mount Sinai, for
permission to publish details of this manuscript, and to the Librarian, Father
Justin, for very kindly sending me images of it.
200 Sebastian P. Brock

8–9. Rubrics for syntaxis cf. Anon 6,


Tim 7
10. Syntaxis = Anon 7, Tim 8
(both longer)
11. Rubric for prayer before rušma (‘mark’;
first signation with oil)
12. Prayer: ‘O True Shepherd [ ] gave the
mark to the sheep of his flock [ ]...’
(damaged).
13. Rubric for signation of forehead with cf. Anon 12,
‘holy oil’. Tim 16
14. Formula: ‘N is marked (metršem) with ~ Anon 13;
holy oil in the name of...’. ~ Tim 17
15. Rubric for inclined prayer
16. Prayer: ‘To you [ ] hidden [ ] revealed = Anon 31
in assistance [ ]...' (much lost).
17. Rubric for ekphonesis.
18. Prayer (aloud): ‘For he remained entirely Anon 31(end),
with you, and he came entirely to us...’ 32
(much is lost towards the end).
19. Rubric: Priest blows on the water. cf. Anon 34,
Tim 31
20. Prayer: ‘Turn, O Lord, upon this water opening = Anon
placed in this small pool...’. (the end is 33; rest = Anon
largely lost). 35, 36.
21. Rubric for the Epiclesis. cf. Anon 37, Tim
36
22. Epiclesis: ‘O Lord God, answer me [ ] = Anon 37, Tim
and may your living and [Holy] Spirit 36, JacSerMar,
come...’ Short Melkite
23. Rubric.
A New Early West Syriac Baptismal Ordo 201

24. Prayer: ‘Yea, Lord, [sanctify] this water = Anon 38 (apart


by the coming of your Holy, Life-Giving from opening)
Spirit...’.

25. Rubric: Priest ‘casts myron from the cf. Anon 39,
horn’ on the water, with Halleluias. Tim 37
26. Rubric (lost).
27. Prayer: ‘[ ] we to you [ ] the water [ ] beginning
...' (mostly lost). ~ Anon 41
28 Rubric.
29. Declaration: ‘Blessed and sanctified is = Anon 42;
this water, so that in it our Old Man may ~ Tim 38;
be renewed, in the name...’. = JacSerMar
30–31. Rubrics.
32. Prayer: ‘You raised up, O Lord Almighty, ~ Tim 39;
[ ]...’ (much lost). (also some mss
of JacSerMar
and Sev)
33. Rubric: Priest anoints (mashaḥ) the head = Tim 40–41
and deacons the rest of the body (no
formula).
34. Rubric for baptism. cf. Tim 41
35. Baptismal formula: ‘[N] is baptized [in = Tim 42
the name of the Father] for life...’.
36. Rubric (lost).
37. Prayer (mostly lost, including opening).
38. Rubric for ‘imprinting’ (ṭaba‘) with cf. Tim 46
myron (on organs of sense).
39. Prayer (only the opening words pre- = Tim 47
served): ‘The holy Myron of Christ our
God, the sweet fragrance through faith
[......]’.
202 Sebastian P. Brock

OUTLINE STRUCTURES
The structure of JacSerSinai and its relationship to the other West
Syriac ṭekse can be best illustrated in tabular form:

Table A
JacSer JacSer
Anon Tim Bas Sev
Sinai Mar
Initial rites
1–10 1–9 1–14 = = =
(see below)
Signation 1 –
5 3 10 = = =
without oil
Anointing I
11–4 12–13 16–17 = = =
(rušma)
Insertions from
Eucharistic liturgy 15–32 22–30 = (=) (mss)
(< Sharrar)12
Sanctification
= = = =
of water A
Sanctification
of water B
= =
(~ Constantinople
rite)
Anointing II 33 [lacuna] 40 = = =
Baptism 34–35 [lacuna] 41–42 = = =
Anointing III,
38–39 [lacuna] 46–47 = = =
with myron

The Table immediately highlights a basic feature which distinguishes


between two different traditions in the early West Syriac baptismal
rites: there are two separate sets of prayers for the sanctification of
the water: ‘A’, represented by JacSerSinai, Anon, Tim and JacSerMar,
is clearly the more archaic and has its origin in an earlier Syriac
milieu, whereas ‘B’, found in Sev and Bas. has close parallels in the
Constantinople rite, and represents a translation from Greek.13 The

12 For insertions from the Eucharistic liturgy, cf. S. P. BROCK, Studies in the early
history of the Syrian Orthodox Baptismal Liturgy, in: Journal of Theological
Studies NS 23 (1972), 16–64, here 40–44; with J.-M. SAUGET, Bénédiction de l’eau
dans la nuit de l’Épiphanie selon l’ancienne tradition de l’Église maronite,
L’Orient syrien 4 (1959), 319–378.
13 See especially H. SCHEIDT, Die Taufwasserweihegebete im Sinne vergleichender
Liturgieforschung untersucht, Münster 1935 (Literaturgeschichtliche Quellen und
Forschungen 29), with H. ENGBERDING, Ein übersehenes griechisches Taufwasser-
weihegebet und seine Bedeutung, in: Ostkirchliche Studien 14 (1965), 281–291;
A New Early West Syriac Baptismal Ordo 203

archaic character of JacSerSinai is indicated by the absence of any


material interpolated from the Eucharistic liturgy, and by the wor-
ding of the Epiclesis (on which, see below).

STRUCTURE OF THE INITIAL RITES


It is clear that at an early period there must have been a conside-
rable amount of variation between different local rites in the
sequence in which the initial rites took place. In the Apotaxis
JacSerSinai has the candidate address Satan directly, ‘I reject you…’,
in common with Tim, JacSerMar and Bas, whereas in Sev Satan is
not addressed directly, thus ‘I reject Satan’. The list of items rejected
along with Satan in JacSerSinai is very similar to that in Tim (the
Apotaxis is lost in Anon), and contrasts with the lists in JacSerMar
and Sev.
The adjuration (mawmyanuta) in JacSerSinai is not accompanied
by a series of mawme ’na, ‘I adjure’, such as is found in the other
ṭekse (with a very long list in Tim, and a quite extensive one in
JacSerMar). The Syntaxis in JacSerSinai is close to Anon, Tim and
Sev, but considerably different from that in JacSerMar and Bas.
What is remarkable about the initial rites in these early West
Syriac ṭekse is the surprising variation in the sequence of the main
components, suggesting local differences in usage as well as changes
over time; thus, we find:
1. Apotaxis-syntaxis-exorcism-rušma
Anonymous Commentary14
2. Apotaxis-signation 1-adjuration-syntaxis-rušma
JacSerSin, Anon
3. Apotaxis-syntaxis-signation 1-adjuration-rušma
Tim
4. Signation 1-adjuration-apotaxis-syntaxis-rušma
Bas, JacSerMar, SevHoms.
To correlate these patterns with the evidence of the other commen-
tators, such as Theodore and Narsai,15 would be illuminating, but
this is a task which lies beyond the scope of the present contribution.

also, my Studies in the early history of the Syrian Orthodox Baptismal Liturgy, in:
Journal of Theological Studies NS 23 (1972), 16–64, here 44–59.
14 For this, see the APPENDIX, under Commentaries.
15 For these two, see N. WITKAMP, Tradition and Innovation. Baptismal rite and
mystagogy in Theodore of Mopsuestia and Narsai of Nisibis, Diss., Amsterdam
2016, here 162–168.
204 Sebastian P. Brock

THE ANOINTINGS AND THEIR ASSOCIATED VERBS16


A notable feature of the West Syriac baptismal rites is the number of
signations: the first without oil, followed by three with oil; the verb
used in the formula accompanying each signation is different:

Table B
JacSer JacSer
Anon Tim Bas Sev
Sinai Mar
I, without oil; No No No
ḥtm ršm ḥtm
forehead formula formula formula
ršm;
II, with oil;
ršm ršm ršm ršm organs ršm
forehead
of sense
III, with oil; No No No
[lacuna] ršm17 mšḥ18
whole body formula formula formula
IV, with oil;
ṭb‘ [lacuna] ṭb‘ ṭb‘ ršm ṭb‘
organs of sense

It is clear from Table B that from an early date different verbs came
to be associated with the different signations/anointings:19
– ḥtm, ‘to seal’, for the initial signation without oil;
– ršm, ‘to mark’, for the first anointing with oil which precedes the
sanctification of the water; the cognate noun rušma was often used in
early texts to designate the rite as a whole;
– mšḥ, ‘to anoint’, for the anointing (where present) immediately
before the baptism proper; and
– ṭb‘, ‘to imprint’, for the post-baptismal anointing.
In later manuscripts and texts there is a certain amount of interac-
tion between these different terms and their associated prayers; in
part, this was a result of the post-baptismal anointing having taken
over some of the symbolism and themes originally associated with
the rušma.

16 See also my Studies in the early history of the Syrian Orthodox Baptismal Liturgy,
in: Journal of Theological Studies NS 23 (1972), 16–64, here 24–41.
17 Vat. Syr. 313, f.52v, however, has the expected mšḥ (A. MOUHANNA, Les rites de
l’initiation dans l’Église maronite, Rome 1980 (OCA 212), planche XXXIX)
18 Thus SevHoms, but there is no formula in SevAss. One early manuscript, BL Add.
14,493, has no second anointing at all, and this tradition is also followed in the
modern Indian editions.
19 The regular use throughout of ršm in Bas will represent a secondary development.
A New Early West Syriac Baptismal Ordo 205

THE EPICLESIS
Invocations of the Holy Spirit in Syriac liturgical texts fall into one
or other of two distinct patterns, depending on the choice of verb
used to introduce the invocation, either ‘send’ or ‘come’.20 The for-
mer is primarily found in liturgical texts closer in spirit to the Greek-
speaking world, while the latter (which can be traced back to the
early Christian invocation Marana tha, ‘our Lord, come!’) is already
found in early texts such as the Acts of Thomas.21 It is thus not sur-
prising that those baptismal ṭekse which attest type A for the prayer
of sanctification of the water also employ the verb ‘to come’ for the
epiclesis, in contrast to the use of ‘send’ in ṭekse with the type B
prayers. But within the ṭekse using ‘come’ there is considerable varia-
tion in the choice of verbs describing the action of the Holy Spirit
which is requested. The striking inclusion of the verb šgar, ‘to kin-
dle’, in JacSerSinai once again links it more closely with Anon, ra-
ther than with Tim and JacSerMar; the choice of this particular verb
points to the tradition, portrayed in the Rabbula Gospels, that fla-
mes ascended from the Jordan when Christ entered it at his
baptism.22
JacSerSin: (may Your Spirit) come... kindle... sanctify (ni’te...
nešgur... nqaddeš), followed by a reference to John 19:34.
Anon 37: ... come... reside... kindle... sanctify... make (ni’te... nešre...
nešgur... nqaddeš... ne‘bed), followed by a reference to John 19:34.
Tim 36: ... come... reside... rest... sanctify... make (ni’te... nešre...
nettniḥ... nqaddeš... ne‘bed), followed by a reference to John 19:34.
JacSerMar: ... come... reside... sanctify (ni’te... nešre... nqaddeš),
followed by a reference to John 19:34.
Short Melkite 6 (addressed to Christ): be sent... come... reside...
rest... dwell... sanctify... make (tešdaddar!... ni’te... nešre... nettniḥ ...

20 For details, see S. P. BROCK, The Epiklesis in the Antiochene Baptismal Ordines,
in: I. ORTIZ DE URBINA et a. (ed.), [I] Symposium Syriacum, Rome 1972 (OCA
197), 183–218, and Invocations to/for the Holy Spirit in Syriac liturgical texts, in:
R. F. TAFT, G. WINKLER (ed.), Comparative Liturgy fifty years after Anton Baum-
stark, Rome 2001 (OCA 265), 377–406, both reprinted in: S. P. BROCK, Fire from
Heaven: Studies in Syriac Theology and Liturgy, Aldershot et a. 2006, chapters VII
and IX.
21 For these, see S. E. MYERS, Spirit Epicleses in the Acts of Thomas, Tübingen 2010
(Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament, II.281).
22 Illustrated in M. BERNABÒ, Il Tetravangelo di Rabbula, Rome 2008, Tavola VIII;
see also my Baptismal themes in the writings of Jacob of Serugh, in: F. GRAFFIN, A.
GUILLAUMONT (ed.), II Symposium Syriacum, Rome 1978 (OCA 205), 325–347,
here 317, and A new Syriac baptismal ordo attributed to Timothy of Alexandria,
in: Le Muséon 83 (1970), 367–431, here 409, note 64.
206 Sebastian P. Brock

neškan... nqaddeš... ne‘bed), followed by a reference to John 19:34


(‘your cross’).

IN CONCLUSION
It is only from a study of the earliest surviving liturgical manuscripts
that one can acquire a glimpse into the complexity of the early West
Syriac baptismal tradition. Prior to the publication of Anon and Tim,
it had already been evident that there were two main strands in this
tradition whose common element lay in its basic structure; one of
these strands is represented by Bas and Sev, and has its origins in
rather close links with the Greek-speaking world and with Greek
liturgical texts, while the other strand, found in JacSerMar, is essen-
tially a product of the indigenous Syriac-speaking world. The most
obvious feature differentiating these two strands lies in their diffe-
rent sets of prayers for the sanctification of the water; a second dis-
tinctive feature, which is in fact dependent on the first, is to be
found in the Epiclesis, where the more Greek-oriented texts employ
‘send’, while the more Syriac-oriented ones retain the very ancient
‘come’.
The discovery of two early Syrian Orthodox ṭekse, Anon and Tim,
which have closer relationships to JacSerMar than to Sev and the
Melkite Bas, has now provided witnesses to a hitherto lost and more
Syriac-oriented stage in the early history of the Syrian Orthodox bap-
tismal tradition, in contrast to the Greek-oriented Sev, which soon
became the norm. The advent of JacSerSinai indicates that the
Melkite/Chalcedonian Orthodox liturgical tradition, too, had at
some early stage also had a rite whose roots, unlike those of Bas,
belonged to a more Syriac-oriented milieu, thus joining Anon, Tim
and JacSerMar. The interrelationship between these three ṭekse is
evidently an extremely complex one, but even on the basis of the
main parallels to JacSerSinai to be found in Anon and Tim, as noted
in Table A, it is clear that this new ṭekso has closer links to Anon
than to Tim. This has not been the place to go into the details of the
various interrelationships that are to be found, but sufficient has
been said here to indicate the considerable interest and significance
of this newcomer to the early West Syriac baptismal ordines.
Baptismal Texts of the Syriac Churches 207

APPENDIX: BAPTISMAL TEXTS OF THE SYRIAC CHURCHES


This appendix aims to provide a bibliographical guide to the baptis-
mal rites in all the Syriac Churches, and is set out as follows:
1. Early West Syriac baptismal texts
(a) Syrian Orthodox
(b) Maronite
(c) Melkite
2. Main current editions and translations
(a) West Syriac: Syrian Orthodox and Syrian Catholic
(b) West Syriac: Syrian Orthodox in India
(c) West Syriac: Mar Thoma Church, India
(d) West Syriac: Maronite
(e) East Syriac: Church of the East and Chaldean Catholic Church
3. Commentaries and related texts in Syriac
4. Main secondary literature (excluding general studies of Baptism in
the Early Church).

1. EARLY WEST SYRIAC BAPTISMAL TEXTS


(a) Syrian Orthodox
Anon = Syrian Orthodox, anonymous (beginning and end lost), in
BL Add. 14518, 9th/10th cent.; edited, with English
translation, by S. P. BROCK (ed.), The anonymous Syriac
baptismal ordo in Add. 14518, in: Parole de l’Orient 8
(1977/8), 311–346.
Tim = Syrian Orthodox, attributed to Timothy of Alexandria, in BL
Add. 17,128, 10th/11th cent. and Add. 17,129 (end only),
7th/8th cent.; edited, with English translation, by S. P. Brock
(ed.), A new Syriac baptismal ordo attributed to Timothy of
Alexandria, in: Le Muséon 83 (1970), 367–431.
Palimpsest fragments in BL Add. 17,135 and Add. 14,507. At
present these can only very partially be read; they cover the initial
rites and are more closely related to Anon and Tim than to Sev.
SevAss I–VI = Syrian Orthodox, attributed to Severos, ed., with Latin
translation, by J. A. Assemani (ed.), Codex Liturgicus
208 Sebastian P. Brock

Ecclesiae Universae, I–III, Rome 1749–50; reprinted at Farn-


borough 1968 (six different versions):1
I = Assemani, II, 261–300 + III, 168–174.
II = Assemani, II, 261–300 (lower text) + III, 175–184.2
III = Assemani, I, 219–240 + II, 214–226 + III, 146–152.
IV = Assemani, I, 240–258 + II, 226–237 + III, 152–159.
V = Assemani, I, 258–276 + II, 238–243 + III, 159–162.
VI = Assemani, II, 243–261 + III, 162–168.
SevHoms = Syrian Orthodox, attributed to Severos, ed. I. E.
Barsaum (ed.), Ktobo da-‘modo qadišo, Homs 1950. Based
mainly on Damascus, Syrian Orthodox Patriarchate, 5/36, of
c. 10th cent. Barsaum’s text is reproduced in the bilingual
edition by Mar Athanasius Samuel, The Sacrament of Holy
Baptism according to the Ancient Rite of the Syrian Ortho-
dox Church of Antioch, Hackensack 1974 [Syriac and
English; reproduces the text of SevHoms] (see below).
SevMss A-K = Syrian Orthodox, attributed to Severos, eleven early
manuscripts, 8th–11th cent. For these, see S. P. Brock, Studies
in the early history of the Syrian Orthodox Baptismal Litur-
gy, in: Journal of Theological Studies NS 23 (1972), 16–64,
listed on pp. 20–21. An English translation of the blessing of
the water in these Mss is given in S. P. Brock, The consecra-
tion of the water in the oldest manuscripts of the Syrian Or-
thodox Baptismal Liturgy, in: Orientalia Christiana Periodica
= OCP 37 (1971), 317–332. A critical edition, with English
translation, of these early manuscripts is in preparation.
There are also three short services:
1. attributed to Severos: Assemani, II, 300–306.
2. attributed to Philoxenos: Assemani, II, 307–308.3
3. attributed to Yuḥanon bar Shushan (d. 1072): unpublished.4

1 The numbering of the ordines as given in ASSEMANI is confusing, and does not
correspond to the numbering I–VI given here; see especially J.M. SAUGET, Le
‘Codex Liturgicus’ de J.-A. Assemani et ses sources manuscrites pour les ‘ordines’
de l’initiation selon la tradition syro-occidentale, in: Gregorianum 54 (1973), 339–
352.
2 The full text of this ordo is to be found in G. F. BODERIANUS, Severi Alexandrini ...
de ritibus baptismi ... liber, Antwerp 1572.
3 On this, see A. DE HALLEUX, Philoxène de Mabog, Leuven 1963, 303–305.
4 See I. A. BARSOUM (trans. M. MOOSA), Scattered Pearls. A History of Syriac Litera-
ture and Sciences, Piscatawy NJ 20032, 416.
Baptismal Texts of the Syriac Churches 209

Of related interest are the ṭekse for the Blessing of the Water at
Epiphany. Two separate ṭekse were edited, with English translation,
by E. A. W. Budge, in: John, Marquess of Bute, The Blessing of the
Waters on the Eve of the Epiphany, London 1901, 65–78 (Add.
14,495), 79–101 (Add. 14,499).

(b) Maronite
JacSerMar = Maronite, attributed to Jacob of Serugh, ed. Assemani,
II, 309–350 + III, 184–187.
Photographic edition of Vat. Syr. 313, Paris Syr. 116 and 117, with
French translation, by A. Mouhanna, Les rites de l’initiation
dans l’Église maronite, Rome 1980 (Orientalia Christiana
Analecta = OCA 212).
Short service, attributed to Basil: Latin translation in H. Denzinger,
Ritus Orientalium I, Würzburg 1863, 358–359.
For the Maronite Blessing of the Epiphany Waters there is a French
translation by J-M. SAUGET, Bénédiction de l’eau dans la nuit de
l’Épiphanie, selon l’ancienne tradition de l’Église Maronite, in:
L’Orient syrien 4 (1959), 319–378.

(c) Melkite
JacSerSinai = Melkite, attributed to Jacob of Serugh; in Sinai Syr. NF
M47N (end lost, and several folios damaged), c. 8th century;
the edition, with English translation, is in preparation.
Bas = Melkite, attributed to Basil, ed. Assemani, III, 201–237.
Short Melkite service in BL Add. 14,497, 152r–153v, 11th/12th cent.
(without a post-baptismal anointing); edition, with English
translation, by S. P. Brock, A short Melkite baptismal service
in Syriac, in: Parole de l’Orient 3 (1972), 119–130.

2. MAIN CURRENT EDITIONS AND TRANSLATIONS


(a) West Syriac: Syrian Orthodox and Syrian Catholic
I. E. RAHMANI, Ktobo d-tešmešto kohnoyto, Charfet 1921. [Syrian
Catholic]
I. E. BARSAUM (ed.), Ktobo da-‘modo qadišo, Homs 1950.
A. SAMUEL, The Sacrament of Holy Baptism according to the
Ancient Rite of the Syrian Orthodox Church of Antioch,
210 Sebastian P. Brock

Hackensack 1974. [Syriac and English; reproduces the text of


SevHoms].
J. Y. ÇIÇEK (ed.), A. GORGIS (transs.), Die Sakramente der Heiligen
Taufe und der Eheschliessung, das sakramentale Begräbnis der
Toten, nach der Ordnung der Syrisch-Orthodoxen Kirche von
Antiochien, Glane/Losser 1997. [Syriac-German]
German translation: A. HEINZ, Ṭekso da-‘modo. Die Feier der Taufe
nach dem Ritus der Syro-Antiochenischen Kirche, Kottayam 1995.
French translation: G. KHOURI-SARKIS, Prières et cérémonies du
baptême selon le rite de l’Église syrienne d’Antioche, in: L’Orient
syrien 1 (1956), 156–84. [Based on the Syrian Catholic edition by
RAHMANI].

(b) West Syriac: Syrian Orthodox in India


[no title, but containing: Ṭekse da ‘modo, d-zuwogo,d-‘ufoyo, mešḥo da-
krihe, burok bayto, mawdyonuto], Pampakuda 1979. [Syriac-Malayalam]
Ṭekse da ‘modo wad-zuwogo, Kottayam 2001. [Syriac-Malayalam]
English translation: J. HOUGH, The History of Christianity in India
from the Commencement of the Christian Era IV, London 1845,
645–650.

(c) West Syriac: Mar Thoma Church, India


The baptismal rite is essentially the same as the Syrian Orthodox in
India, with only small alterations.
English translation: anon., Mar Thoma Syrian Church. Order of
Services. Baptism, Matrimony, Prayer for Sick, House Dedication
and Funeral, Tiruvalla [1988].

(d) West Syriac: Maronite


Ktobo d-ṭekse l-tešmešto d-roze qadishe, Bkerké 1942.
German translation: A. HEINZ, Taufe und Firmung nach der
Ordnung der Syrisch-Maronitischen Kirche, Der Christliche Osten
49/6 (1994), 340–362.
French translation: see under 1(b).

(e) East Syriac: Church of the East and Chaldean Catholic Church
The following are the main standard editions:
J. A. ASSEMANI, Codex Liturgicus, I, 174–201 + II, 211–213 + III,
136–145.
Baptismal Texts of the Syriac Churches 211

Anon., Liturgia sanctorum apostolorum Adaei et Maris cui accedunt


duae aliae in quibusdam festis et feriis dicendae nec non ordo
baptismi/Ṭaksa d-quddaše d-qurbana wda-‘mada, Urmia 1890, 55–75.
E. Y. DE KELAYTA, The Liturgy of the Church of the East, Mosul
1928, 107–156.
F. ALICHORAN, Ktaba d-tešmešta w-ṭakse ‘idtanaye a(y)k ‘yada d-‘idta
qaddišta d-Kaldaye, Paris 1985. [Chaldean; reprint of Mosul 1907].
English translations: G. P. BADGER (trans.), The Nestorians and their
Rituals II, London 1852, 195–212; ANON., The Liturgy of the Holy
Apostles Adai and Mari, London, 1893 63–82; K. A. PAUL, G.
MOOKEN (trans.), The Liturgy of the Holy Apostles Adai and Mari
together with the Liturgies of Mar Theodorus and Mar Nestorius
and the Order of Baptism, Trichur 1967.
German translations: G. DIETTRICH, Die Nestorianische Taufliturgie
ins Deutsche übersetzt und unter Verwertung der neuesten Funde
historisch-kritisch erforscht, Giessen 1903; J. MADEY, G. VAVANIKU-
NNEL, Taufe, Firmung und Busse in den Kirchen des Ostsyrischen
Ritenkreises, Einsiedeln 1971.
Arabic translation: J. ISHAQ, Le rite du baptême dans la liturgie
chaldéo-assyrienne, Baghdad 2007.
Fragmentary text from Turfan (9th cent.): ed., with English transla-
tion, S. P. BROCK, N. SIMS-WILLIAMS, An early fragment from the
East Syriac baptismal service from Turfan, in: OCP 77 (2011), 81–92.
An English translation of the Blessing of the Water at Epiphany by
A. J. MACLEAN is to be found in: F. C. CONYBEARE, Rituale Arme-
norum, Oxford 1905, 298–388; the Gazza from which the translation
was made has been identified by J-M. SAUGET, Un Gazza chaldéen
disparu et retrouvé: le ms Borgia syriaque 60, Vatican City 1987
(Studi e Testi 326).

3. COMMENTARIES AND RELATED TEXTS IN SYRIAC:5


(1) Anonymous (this does not yet attest any post-baptismal anoin-
ting): known from all three Syriac ecclesial traditions and attested in
four manuscripts and a Sogdian translation; attributed to JOHN
CHRYSOSTOM. Ed. from ms Charfet 4/1, of 1223/4 by I. E. RAHMA-
NI, I fasti della Chiesa Patriarcale Antiochena, Rome 1920, x–xiii; re-
edited by S. P. BROCK, using BL Add. 14496, Codex Syriacus
Secundus (ed. of W. STROTHMANN, Codex Syriacus secundus: Bibel-

5
In approximate historical order; ‘E’ and ‘W’ denote that the source is either East
Syriac (Church of the East) or West Syriac (Syrian Orthodox).
212 Sebastian P. Brock

Palimpsest aus dem 6./7. Jh. (Katalog Hiersemann 500/3), Wies-


baden 1977 [Göttinger Orientforschungen 1/13]), and the Sogdian
translation, in: Early Syriac Baptismal Commentaries, OCP 46
(1980), 26–61 (repr. in: S. P. BROCK Fire from Heaven: Studies in
Syriac Theology and Liturgy, Aldershot et a. 2006, ch. XV).
(2) THEODORE OF MOPSUESTIA (d. 428): Catechetical Homilies: edited
(from Birmingham, Mingana Syr. 561), with English translation, by
A. MINGANA, Commentary of Theodore of Mopsuestia on the Lord’s
Prayer and on the Sacraments of Baptism and Eucharist, Cambridge
1932–3 (Woodbrooke Studies 5–6); photographic edition, with French
translation, R. TONNEAU, R. DEVREESSE, Les homélies cathéchétiques
de Théodore de Mopsueste, Vatican City 1949 (Studi e Testi 145).
French translation by M. DEBIE, G. COUTURIER, T. MATURA, Théodore
de Mopsueste. Homélies catéchétiques, Paris 1996. German trans-
lation by P. BRUNS, Theodor von Mopsuestia katechetische Homilien
I–II, Freiburg im Breisgau, 1994–5 (Fontes Christianae 17).
For secondary studies, see below under T. CURTAIN, C. LASH, J. P.
LONGEAT, E. MAZZA and N. WITKAMP.
(3) NARSAI (d. c. 500), Homilies 21–22: ed. A. MINGANA (ed.), Narsai
Doctoris Syri Homiliae et Carmina I, Mosul 1905, 341–356, 356–368.
English translation by R. H. CONNOLY, The Liturgical Homilies of
Narsai, Cambridge 1909 (Texts and Studies VIII.1). French transla-
tions by Ph. GIGNOUX, Homélies sur le baptême et sur l’eucharistie,
in: A. HAMMAN (ed.), L’initiation chrétienne, Paris 1963 (Lettres chré-
tiennes 7), 195–247; P. BROUWERS, Premier poème de Narsai sur le
baptême (Memra 21), in: Mélanges de l’Université Saint-Joseph 41
(1965), 177–207; and A. GUILLAUMONT, Poème de Narsai sur le
Baptême, in: L’Orient syrien 1 (1956), 189–207 [Memra 22].
For secondary studies, see below under N. WITKAMP.
(4) JACOB OF SERUGH (d. 521; W): Jacob has three verse homilies
(mimre) directly related to baptism: On the baptism of the law, the
baptism of John, and the baptism which Christ gave to the Apostles;
on the Baptism of Christ in the Jordan; and on Holy Baptism (nos.
7, 8 and 9, respectively, in P. BEDJAN (ed.), Homiliae selectae Mar-
Jacobi Sarugensis I, Leipzig, 1902, 153–211. A slightly abbreviated
English translation of no. 7, by S. P. BROCK, is to be found in: T.
FINN, Early Christian Baptism and Catechumenate: West and East
Syria, Collegeville 1992, 188–197; and an English translation of no. 8
is provided in T. KOLLAMPARAMPIL (trans.), Jacob of Serugh: Select
Festal Homilies, Rome/Bangalore 1997, 162–186, as well as in his
bilingual edition, Jacob of Sarug’s Homily on Epiphany, Piscataway
NJ 2008.
Baptismal Texts of the Syriac Churches 213

For a secondary study, see below under S. P. BROCK.


(5) Attributed to SEVEROS, in Charfet 4/1, pp. 678–9: Expansion of (1);
comparative edition in OCP 46 (1980).
(6) ‘From DIONYSIOS’ (sc. THE AREOPAGITE), in BL Add. 14,538:
Comparative edition in OCP 46 (1980).
(7) JOHN OF THE SEDRE (d. 648; W): Discourse on the Myron, ed.
with German translation, by J. MARTIKAINEN, Johannes I. Sedra: Ein-
leitung, syrische Texte, Übersetzung und vollständiges Wörterver-
zeichnis, Wiesbaden 1991 (Göttinger Orientforschungen Reihe 1,
Syriaca, 34), 170–209; English translation by B. VARGHESE, John,
Patriarch of Antioch, Homily on the Consecration of Myron, in: The
Harp 26 (2012), 157–166.
(8) JACOB OF EDESSA (d. 708; W): Only an excerpt is preserved
Barhebraeus Nomocanon, in: P. BEDJAN (ed.), Nomocanon Gregorii
Barhebraei, Paris 1898, 27–28. English translation in E. C. WHITAKER
(trans.), Documents of the Baptismal Liturgy, London 1960, 50.
German translation in C. KAYSER (trans.), Die Canones Jakob’s von
Edessa, Leipzig 1886, 121–122. His Discourse on the Myron is
edited, with English translation, by S. P. BROCK, Jacob of Edessa’s
Discourse on the Myron, in: Oriens Christianus 63 (1979), 20–36.
(9) GEORGE, BISHOP OF THE ARAB TRIBES (d. 724; W): edited, with
English translation, by R. H. CONNOLLY, H. W. CODRINGTON, Two
Commentaries on the Jacobite Liturgy, London 1913, 11–15.
(10) MOSHE BAR KEPHA (d. 903; W): edited, with English translation,
B. VARGHESE, Moses bar Kepha, Commentary on Baptism, in: The
Harp 24 (2009), 55–82. Earlier English translation by R. A. AYTOUN,
reprinted in J. VELLIAN (ed.), Studies on Syrian Baptismal Rites,
Kottayam 1973 (Syrian Churches Series 6), 1–15. Commentary on the
Myron: edited, with English translation, by B. VARGHESE, Moses bar
Kepha. Commentary on the Myron, Piscataway NJ 2014.
(11) PSEUDO-GEORGE OF ARBELA (9th cent.; E): edited, with Latin
translation, by R. H. CONNOLLY (ed.), Anonymi Auctoris Expositio
Officiorum Ecclesiae Georgio Arbelensis vulgo adscripta I–II (textus),
Leuven 1911 & 1912 (Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium
= CSCO 64 & 72 [Scriptores syri 25 & 29], repr. Leuven 1954), &
Anonymi Auctoris Expositio Officiorum Ecclesiae Georgio Arbelensis
vulgo adscripta I–II (versio), Leuven 1913 & 1915 (CSCO 71 & 76
[Scriptores syri 29 & 32], repr. Leuven 1954 & 1953). Book V, On
Baptism: partial English translation by S. P. BROCK, The baptismal
anointings according to the Anonymous Expositio Officiorum, in: G.
214 Sebastian P. Brock

KARUKAPARAMPIL (ed.), Tuvaik: Studies in Honour of Revd. Dr. Jacob


Vellian, Kottayam 1998 (Syrian Churches Series 16), 27–37; reprinted
in: Hugoye 1:1 (1998), 5–17.
For studies, see below under C. LEONHARD.
(12) DIONYSIUS BAR SALIBI (d. 1171; W): Commentary on Baptism,
edited, with English translation, by B. VARGHESE (ed.), Dionysius bar
Salibi: Commentaries on Myron and Baptism, Kottayam 2006 (Moran
Etho 29).
(13) YOḤANNAN BAR ZO‘BI (12th/13th cent.; E): Verse commentary on
Baptism, photographic edition with Arabic translation and French
summary, J. ISHAQ, Le baptême et le levain sacré par Johannan bar
Zo’bi, in: Bayn al-Nahrayn 16 (61–2) (1988), 108–131.
(14) SEVERUS YA‘QUB OF BARTELLE (d. 1241; W): A short commentary
on the baptismal service features in section II.36 of his Book of
Treasures, introd. Mor P. A. AYDIN, Ktobo d-Simoto da-‘bid l-hasyo Mor
Sewerios Ya ‘qub Bartloyo, Monastery of Mor Ephrem NL 2016, 73–77.
English translation in preparation.
(15) BARHEBRAEUS (BAR ‘EBROYO, d. 1286): His commentary on Bap-
tism features as part of Book VI of his Candelabra of the Sanctuary
(Mnorat qudše). Book VI was edited, with a German translation, by R.
KOHLHAAS, Jakobitische Sakramententheologie im 13. Jahrhundert,
Münster 1959 (Literaturgeschichtliche Quellen und Forschungen 36).
(16) TIMOTHY II, Catholicos (d. 1332): Commentary on Baptism: ed.,
with English translation, P. B. KADICHEENI, The Mystery of Baptism in
the Book of ‘The Seven Mysteries of the Church’ by Timothy II,
Nestorian Patriarch 1318–1332, Kottayam 2014 (Moran Etho 33).
Baptismal Texts of the Syriac Churches 215

4. MAIN SECONDARY LITERATURE (EXCLUDING GENERAL


STUDIES OF BAPTISM IN THE EARLY CHURCH)
E. BECK, Le baptême chez saint Ephrem, in: L’Orient syrien 1 (1956),
111–37.
–, Dorea und Charis, die Taufe. Zwei Beiträge zur Theologie
Ephräms des Syrers, Leuven 1984 (CSCO, Subsidia 72).
M. J. BIRNIE, Baptism, Confirmation and Eucharist in the Church of
the East, in: J. MARTE (ed.), Fourth Non-Official Consultation on Dia-
logue within the Syriac Tradition: Vienna, [February 29th to March
2nd, 2000] / [Pro Oriente], Vienna 2001 (Syriac Dialogue 4), 66–77.
B. BOTTE, L’onction postbaptismale dans l’ancien patriarcat
d’Antioche, in: G. BEVILACQUA et a. (ed.), Miscellanea liturgica G.
Lercaro II, Rome 1967, 795–808. English translation in J. VELLIAN
(ed.), Studies on Syrian Baptismal Rites, Kottayam 1973 (Syrian
Churches Series 6), 63–71.
–, Le baptême dans l’Église syrienne, in: L’Orient syrien 1 (1956),
137–155.
S. P. BROCK, The Holy Spirit in the Syrian Baptismal Tradition, Pune
19791; ibidem 19982; Piscataway NJ 20083 (Syrian Churches Series 9).
–, The Consecration of the Water in the oldest manuscripts of the
Syrian Orthodox Baptismal Liturgy, in: OCP 37 (1971), 317–332.
–, The Epiklesis in the Antiochene Baptismal Ordines, in: I. ORTIZ
DE URBINA et a. (ed.), [I] Symposium Syriacum, Rome 1972 (OCA
197), 183–218. et a.
–, Studies in the early history of the Syrian Orthodox Baptismal
Liturgy, in: Journal of Theological Studies NS 23 (1972), 16–64.
–, The Syriac baptismal ordines with special reference to the
anointings, in: Studia Liturgica 12 (1977), 177–183. German transla-
tion in: Liturgisches Jahrbuch 28 (1978), 11–18.
–, Baptismal themes in the writings of Jacob of Serugh, in: F.
GRAFFIN, A. GUILLAUMONT (ed.), II Symposium Syriacum, Rome 1978
(OCA 205), 325–347.
–, The Syrian baptismal rites, in: L. MALDONADO ARENAS, D.
POWER (ed.), Structures of Initiation in Crisis, New York 1989
(Concilium 122), 98–104.
–, The transition to a post-baptismal anointing in the Antiochene rite,
in: B. D. SPINKS (ed.), The Sacrifice of Praise: Studies of the Themes of
Thanksgiving and Redemption in the Central Prayers of the Eucharistic
and Baptismal Liturgies; in honor of A. H. Couratin, Rome 1981 (Ephe-
merides Liturgicae / Bibliotheca / Subsidia 19), 215–25. Reprinted as Ap-
pendix 1 in S. P. BROCK, The Holy Spirit in the Syrian Baptismal Tradition.
216 Sebastian P. Brock

–, Some important baptismal themes in the Syriac tradition, in: The


Harp 4 (1991), 189–214.
–, Les racines du sacrament de l’initiation dans les manuscrits
syriaques, in: A. SALIBA (ed.), Le Sacrement de l’initiation, Antelias
1996 (Patrimoine Syriaque III), 58–65.
–, Invocations to/for the Holy Spirit in Syriac liturgical texts: some
comparative approaches, in: R. F. TAFT, G. WINKLER (ed.), Compara-
tive Liturgy fifty years after Anton Baumstark (1872–1948), Rome
2001 (OCA 265), 377–406 (reprinted in S. P. BROCK Fire from
Heaven: Studies in Syriac Theology and Liturgy, Aldershot et a.
2006, chapter IX).
–, An archaic prayer over baptismal oil, in: Studia Patristica 41
(2006), 3–12.
J. CHALASSERY, The Holy Spirit and Christian Initiation in the East
Syrian Tradition, Rome 1995.
–, The sacraments of initiation in the Syro-Malabar Church, in: J.
MARTE (ed.), Fourth Non-Official Consultation on Dialogue within
the Syriac Tradition: Vienna, [February 29th to March 2nd, 2000] /
[Pro Oriente], Vienna 2001 (Syriac Dialogue 4), 90–106.
F. CHIRIYATH, Taufliturgie des Syro-Malabarischen Ritus, Würzburg
1981 (Das östliche Christentum NF 32).
T. CURTAIN, The Baptismal Liturgy of Theodore of Mopsuestia,
Washington DC 1970.
W. DE VRIES, Zur Liturgie der Erwachsentaufe bei den Nestorianern,
in: OCP 9 (1943), 460–473.
P. DIB, L’initiation chrétienne dans le rite Maronite, in: Revue de
l’Orient chrétien II.5 (1910), 73–84.
E. J. DUNCAN, Baptism in the Demonstrations of Aphraates the
Persian Sage, Washington DC 1945.
C. M. EDSMAN, Le baptême de feu, Uppsala 1940.
M. ELENJIKAL, Baptism in the Malankara Church, Bangalore 1974.
[Includes translation of the Syrian Orthodox ordo as abridged by
Barhebraeus]
H. ENGBERDING, Ein übersehenes griechisches Taufwasserweihegebet
und seine Bedeutung, in: Ostkirchliche Studien 14 (1965), 281–291.
T. M. FINN, Early Christian Baptism and the Catechumenate: West
and East Syria, Collegeville 1992.
A. GRILLMEIER, Die Taufe Christi und die Taufe der Christen. Zur
Tauftheologie des Philoxenus von Mabbug und ihre Bedeutung für
die christliche Spiritualität, in: H. J. AUF DER MAUR (ed.), Fides Sacra-
Baptismal Texts of the Syriac Churches 217

menti, Sacramentum Fidei: Studies in Honour of P. Smulders, Assen


1981, 137–175.
E. HAMBYE, Le baptême dans les églises syriennes de l’Inde, in:
L’Orient syrien 1 (1956), 255–266.
R. JABRE MOUAWAD, Le baptême selon Yahya ibn Garir (XIe s.), in: A.
SALIBA (ed.), Le Sacrement de l’initiation, Antelias 1996 (Patrimoine
Syriaque III), 177–188.
M. KIZHAKEARANJANIYIL, East Syrian Baptismal Theology. A Judaeo-
Christian Synthesis, Kottayam 2001 (Oriental Institute of Religious
Studies India 225).
A. J. F. KLIJN, Baptism in the Acts of Thomas, in J. VELLIAN (ed.),
Studies on Syrian Baptismal Rites, Kottayam 1973 (Syrian Churches
Series 6), 57–62.
–, An ancient Syrian baptismal liturgy in the Syriac Acts of John, in:
Novum Testamentum 6 (1963), 216–228.
J. A. KONAT, The Sacrament of initiation (baptism) in the West Syrian
Tradition, in: J. MARTE (ed.), Fourth Non-Official Consultation on
Dialogue within the Syriac Tradition: Vienna, [February 29th to March
2nd, 2000] / [Pro Oriente], Vienna 2001 (Syriac Dialogue 4), 78–89.
P. KRÜGER, Das Geheimnis der Taufe in den Werken Babais des
Grossen, in: Oriens Christianus 47 (1963), 98–110.
C. LASH, L’onction post-baptismale de la 14e homélie de Théodore de
Mopsueste: une interpolation syriaque? (abstract), in: Y. HERVOUET
(ed.), XXIX Congrès international des Orientalistes: Résumés des
Communications, Paris 1973, 43–44.
C. LEONHARD, Die Initiation nach der Expositio Officiorum Ecclesiae,
in: M. TAMCKE (ed.), Syriaca. Zur Geschichte, Theologie, Liturgie und
Gegenwartslage der syrischen Kirchen, Münster 2002 (Studien zur
orientalischen Kirchengeschichte 17), 321–354.
–, Ṣurat ktab. Bemerkungen zum sogenannten ‘Rituale’ des Theodor
von Mopsuestia am Beginn der katechetischen Homilien 12–16, in:
Vigiliae Christianae 56 (2002), 411–433.
L. LELOIR, Le baptême du roi Gundaphor, in: Le Muséon 100 (1987),
225–233.
A. H. B. LOGAN, Post-baptismal chrismation in Syria: the evidence of
Ignatius, the Didache and the Apostolic Constitutions, in: Journal of
Theological Studies NS 49 (1998), 92–108. [see also Mueller]
J. P. LONGEAT, Les rites du baptême dans les homélies catéchétiques
de Théodore de Mopsueste, in: Questions liturgiques 66 (1985), 2–4.
193–202.
218 Sebastian P. Brock

J. MATEOS, Théologie du baptême dans le formulaire de Sévère


d'Antioche, in: I. ORTIZ DE URBINA et a. (ed.), [I] Symposium Syria-
cum, Rome 1972 (OCA 197), 135–161.
R. A. MAZZA, La formula battesimale nelle omelie catechetiche di Teo-
doro di Mopsuestia, in: Ephemerides Liturgicae 104 (1990), 23–34.
J. MELKI, Le sacrement de l’initiation dans la tradition de l’Église sy-
riaque, in: A. SALIBA (ed.), Le Sacrement de l’initiation, Antelias 1996
(Patrimoine Syriaque III), 109–123.
J. F. MEKKATTUKULAM, L’initiation selon les Actes de Thomas, Lille 2010.
J. MOOLAN, Sacraments of Initiation: Syro-Malabar Church, Kottayam
2013 (Oriental Institute of Religius Studies India 376).
A. MOUHANNA, La consécration de l’eau dans la liturgie baptismale
Maronite, in: Parole de l’Orient 9 (1979/80), 217–233.
–, Le symbolisme dans les rites d’initiation de l’Église Maronite,
in: Studia Anselmiana 87 (1983), 105–121.
–, La célébration baptismale Maronite, structure et particularités,
in: A. SALIBA (ed.), Le Sacrement de l’initiation, Antelias 1996
(Patrimoine Syriaque III), 104–108.
J. G. MUELLER, Post-baptismal chrismation in second-century Syria: a
reconsideration of the evidence, in: Journal of Theological Studies
NS 57 (2006), 76–93. [on LOGAN]
S. E. MYERS, Spirit Epicleses in the Acts of Thomas, Tübingen 2010
(Wissenschaftliche Untersuchungen zum Neuen Testament II.281).
P. PALLATH, Iniziazione Cristiana nella Chiesa siro-malabarese:
liturgia, teologia, storia e riforma, Rome 2011.
P. QUASTEN, The blessing of the baptismal font in the Syrian rite of
the fourth century, in: Theological Studies 7 (1946), 309–313.
A. RAES, Où se trouve la confirmation dans le rite syro-orientale?, in:
L’Orient syrien 1 (1956), 239–254.
E. C. RATCLIFF, The Old Syrian baptismal tradition and its resettle-
ment under the influence of Jerusalem in the fourth century, in:
Studies in Church History 2 (1965), 19–37.
J. O. RYAN, Baptism in Jordan – for Christians and Gnostics. Re-
markable similarities between Old Syrian baptismal liturgies and the
Mandaean masbuta, in: Zeitschrift für Antikes Christentum / Journal
of Ancient Christianity 13 (2009), 282–315.
G. SABER, La théologie baptismale de saint Éphrem, Kaslik 1974.
J. M. SAUGET, Le ‘Codex Liturgicus’ de J.-L. Assemani et ses sources
manuscrites pour les ‘ordines’ de l’initiation selon la tradition syro-
occidentale, in: Gregorianum 54 (1973), 339–352.
Baptismal Texts of the Syriac Churches 219

H. SCHEIDT, Die Taufwasserweihegebete im Sinne vergleichender


Liturgieforschung untersucht, Münster 1935 (Literaturgeschichtliche
Quellen und Forschungen 29).
P. E. SERRA, Syrian pre-baptismal anointing and western post-
baptismal chrismation, in: Worship 79 (2005), 328–341.
B. D. SPINKS, The rise and decline of sin and the devil in the East
Syrian baptismal tradition, Studia Patristica 26 (1993), 67–74.
–, Baptismal patterns in early Syria, in: M. E. JOHNSON, L. E.
PHILLIPS (ed.), Studia Liturgica Diversa. Essays in Honor of P. F.
Bradshaw, Portland 2004, 45–52.
–, The formation and theology of the Eastern Rite of Baptism, in:
B. D. SPINKS (ed.), Early and Medieval Rituals and Theologies of
Baptism, Aldershot et a. 2006.
A. STEWART-SYKES, The pseudo-Hippolytean Homily on the Theopha-
ny (CPG 1917): a neglected witness to early Syrian baptismal rituals,
in: Studia Liturgica 30 (2009), 23–39.
E. M. SYNEK, ‘Und er ist angenommen von Gott…’. Zur Nottaufe in der
westsyrischen Tradition, in: Ostkirchliche Studien 45 (1996), 146–161.
P. TOVEY, Spiritual and Celestial Mysteries. A short biblical and
patristic commentary on Holy Baptism in the West Syrian Tradition,
Kunnamkulam 1993.
B. VARGHESE, Les onctions baptismales dans la tradition syrienne
(CSCO, Subsidia 82), Leuven 1989.
–, Meaning of baptismal anointing according to the West Syriac
liturgical texts, in: The Harp 2 (1989), 21–30.
–, The Acts of Thomas and early Syriac liturgy, in: F. BRIQUEL
CHATONNET, M. DEBIE (ed.), Sur les pas des Araméens chrétiens:
Mélanges offerts à Alain Desreumaux, Paris 2010 (Cahiers d’Études
Syriaques 1), 77–94.
–, West Syriac Liturgy: one hundred years of research, in: The Harp
27 (2011), 53–72 (Baptism: 61–63).
P. K. VARGHESE, An introduction to liturgy of baptism: Assyrian
Church of the East, in: The Harp 24 (2009), 47–54.
J. VELLIAN (ed.), Studies on Syrian Baptismal Rites (Syrian Churches
Series 6), Kottayam 1973.
–, The development of the baptismal font in the Syro-Malabar
Church, in: Studia Liturgica 24 (1994), 145–149.
P. VERGHESE, Relation between Baptism, ‘Confirmation’, and the Eu-
charist in the Syrian Orthodox Church, in: Studia Liturgica 4 (1965),
81–93.
220 Sebastian P. Brock

V. VAN VOSSEL, Le terme et la notion de sceau dans le rituel bap-


tismal des Syriens orientaux, in: L’Orient syrien 10 (1965), 237–260.
D. WEBB, Paroles et gestes dans la liturgie baptismale de l’Église nesto-
rienne, in: C. ANDRONIKOF, Conférences S. Serge: XXIV Semaine
d’Études liturgiques 1977, Rome 1978, 329–352.
–, Le Christ dans la liturgie baptismale de l’Église nestorienne, in:
A. M. TRIACCA, A. PISTOIA (ed.), Le Christ dans la Liturgie, Rome
1981 (Ephemerides Liturgicae Subsidia 20), 305–330.
E. C. WHITAKER, The baptismal formula in the Syrian rite, in:
Church Quarterly Review 161 (1960), 346–352.
–, Unction in the Syrian baptismal rite, in: Church Quarterly
Review 162 (1961), 176–187.
–, The prayer Pater sancte in the Syrian Orthodox baptismal
liturgy, Journal of Theological Studies NS 28 (1977), 176–187.
G. WIDENGREN, Réflexions sur le baptême dans la chrétienté syriaque,
in: A. BENOIT (ed.), Paganisme, Judaïsme, Christianisme: Mélanges
offerts à M. Simon, Paris 1978, 347–357.
G. WILLIS, What was the earliest Syrian baptismal tradition?, in: Studia
Evangelica 6 [Texte und Untersuchungen zur Geschichte der altchrist-
lichen Literatur 112] (1973), 651–654.
G. WINKLER, The history of the Syriac prebaptismal anointing in the
light of the earliest Armenian sources, in: F. GRAFFIN, A. GUILLAU-
MONT (ed.), II Symposium Syriacum, Rome 1978 (OCA 205), 317–24.
–, Zur frühchristlichen Tauftradition in Syrien und Armenien
unter Einbezug der Taufe Christi, in: Ostkirchliche Studien 27
(1978), 281–306.
–, The original meaning of the pre-baptismal anointing and its im-
plications, in: Worship 52 (1978), 24–45.
–, Das armenische Initiationsrituale, Rome 1982 (OCA 217).
–, Die Wasserweihe in den orientalischen Liturgien, in: Concilium
21 (1985), 113–117 (English translation, 53–61).
N. WITKAMP, A critical comparison of the so-called lawsuit in the
baptismal rites of Theodore of Mopsuestia and Narsai of Nisibis, in:
Vigiliae Christianae 65 (2011), 514–542.
–, Tradition and Innovation. Baptismal rite and mystagogy in Theo-
dore of Mopsuestia and Narsai of Nisibis, Diss., Amsterdam 2016.
INITIATIO CHRISTIANA NACH DEN GEORGISCHEN
QUELLEN DER ALT-JERUSALEMER TRADITION

Tinatin CHRONZ, Köln

Die Initiatio Christiana im Jerusalem des ersten Jahrtausends ist in


den Quellen unterschiedlich beleuchtet: während in den Texten der
hochpatristischen Zeit die Handlungen ausführlich beschrieben und
erklärt werden, bieten die Texte der spätantiken bzw. frühislami-
schen Zeit Materialien, die in den gottesdienstlichen Versammlun-
gen um die Feier der Eingliederung in die Kirche gelesen, gesungen
und gehört wurden. Primär um die Letzteren geht es im vorliegen-
den Beitrag1, doch wendet sich unser Blick auch auf die ältesten
Zeugen der Jerusalemer Initiationsfeier2.

I. HOCHPATRISTISCHE ZEIT
a. Quellen
Als Quellen für die hochpatristische Zeit dienen uns die Tauf- und
die Mystagogischen Katechesen des Kyrill von Jerusalem († 386/7)3,

1
Über den immer noch aktuellen Forschungsbedarf auf dem Gebiet des Kirchen-
rechts und der Liturgiegeschichte äußert sich Christoph MARKSCHIEß im Vorwort
des monumentalen dreibändigen Werkes zur Initiatio Christiana der Spätantike in
Ost und West: D. HELLHOLM, T. VEGGE, Ø. NORDERVAL, C. HELLHOLM (Hg.),
Ablution, initiation, and baptism: late antiquity, early Judaism, and early Christia-
nity = Waschungen, Initiation und Taufe: Spätantike, Frühes Judentum und Frühes
Christentum, Berlin - Boston 2011 (Beihefte zur Zeitschrift für die neutestamentli-
che Wissenschaft und die Kunde der älteren Kirche 176), hier LX.
2
Zum Katechumenat in verschiedenen Regionen der spätantiken Oikumene vgl. O.
PASQUATO - H. BRAKMANN, »Katechese (Katechismus)«, in: Reallexikon für Antike
und Christentum 20 (2004), 422–96; M. METZGER - W. DREWS - H. BRAKMANN,
»Katechumenat«, in: ebd., 497–574.
3
Cyr. H., procatech.; catech.; catech. myst.; benutzte Ausgabe: W. K. REISCHL - J.
RUPP (Hg.), S. patris nostri Cyrilli Hierosolymorum archiepiscopi opera quae
supersunt omnia, 2 Bde., München 1848–60. Cyr. H., catech. myst. auch: P. PARIS -
A. PIEDAGNEL, Cyrille de Jérusalem. Catéchèses mystagogiques, Paris 1988 (Sources
Chrétiennes 126bis), 82–174. Die Mystagogischen Katechesen werden heute von
manchen Kyrills Nachfolger Johannes zugeschrieben.
222 Tinatin Chronz

der Pilgerbericht der abendländischen Reisenden Egeria4 (um 381–


384) und die armenische Übersetzung des Jerusalemer Lektionars5
mit Psalmen- und Perikopenordnung. Die Jerusalemer Euchologie
dieser Zeit ist aufgrund der Arkandisziplin so gut wie gar nicht be-
zeugt. Aus der antiochenischen Nachbarschaft Jerusalems stehen uns
einschlägige Quellen zur Verfügung mit den Apostolischen Konsti-
tutionen (ca. 380 nC.)6, den Katechesen des Johannes Chrysostomos7
und des Theodor von Mopsuestia8 sowie den Schriften des Pseudo-
Dionysios Areopagites (um 500 nC.) 9 . Berücksichtigt werden hier
auch die Kanones der Ökumenischen Konzilien, die zwar nicht spe-
ziell Jerusalemer Bräuche widerspiegeln, aber sowohl dort wie im ge-
samten Römischen Imperium Gültigkeit beanspruchten.10

b. Initiationsriten
Die Taufbewerber, allgemein Katechumenen genannt, durchliefen
vor ihrer Taufe zwei Etappen und wurden dabei unterschiedlich be-
zeichnet. Allerdings ist die Terminologie in den Quellen weder ein-
heitlich noch konsequent, so dass wir uns hier um der Klarheit wil-
len auf die Sprache von Miguel Arranz stützen werden11. Er unter-
scheidet:

4
S. G. RÖWEKAMP - D. THÖNNES, Egeria, Itinerarium. Reisebericht. Mit Auszügen
aus: Petrus Diaconus, De locis sanctis. Die heiligen Stätten. Lateinisch-deutsch,
Freiburg i. Br. u.a. 22000; P. MARAVAL, Égérie. Journal de voyage (Itinéraire), Paris
2002 (Sources Chrétiennes 296), im Folgenden: Itinerarium.
5
A. RENOUX, Le codex arménien de Jérusalem 121. Édition comparée du texte et
de deux autres manuscrits, Turnhout 1969/71, 2 Bde. (Patrologia Orientalis 35,1
und 36,2), im Folgenden: LA. Zur Perikopenauswahl siehe auch A. RENOUX, Les
lectures quadragésimales du rite arménien, in: Revue des Études Arméniennes
N.S. 5 (1968), 231–47, bes. 238f.
6
M. METZGER, Les Constitutions Apostoliques, Paris 1985/87, 3 Bde. (Sources
Chrétiennes 320. 326. 336), weiter: AK.
7
R. KACZYNSKI, Johannes Chrysostomus, Catecheses baptismales. Taufkatechesen, 2
Bde., Freiburg u. a. 1992 (Fontes Christiani 6,1–2).
8
P. BRUNS, Theodor von Mopsuestia, Katechetische Homilien, Freiburg u.a. 1994
(Fontes Christiani 17,1–2), im Folgenden: Thdr. Mops., catech.
9
Pseudo-Dionysius Areopagita, De coelesti hierarchia, in: G. HEIL, A. M. RITTER
(Hg.), Corpus Dionysiacum II, Berlin - Boston 22012, im Folgenden: Dion. Ar., e.h.
10
J. WOHLMUTH u. a., Conciliorum Oecumenicorum Decreta, I. Band: Konzilien des
ersten Jahrtausends. Vom Konzil von Nizäa (325) bis zum Vierten Konzil von
Konstantinopel (869/879), Paderborn u. a. 32002, im Folgenden: Conciliorum
Oecumenicorum Decreta.
11
M. ARRANZ, Évolution des rites d’incorporation et de réadmission dans l’Eglise selon
l’Euchologe byzantin, in: C. ANDRONIKOF (Hg.), Gestes et paroles dans les diverses
familles liturgiques. Conferences Saint-Serge. Semaine d’Études Liturgiques. Paris, 28
Juin – 1er Juillet 1977 (Bibliotheca Ephemerides liturgicae. Subsidia 14), Rom 1978,
31–75, bes. 37–53; DERS., Les Sacrements de l’ancien Euchologe constantinopolitain,
in: Orientalia christiana periodica 49 (1983), 42–90. 284–302, bes. 44–46. 289.
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 223

Erster Katechumenat: die Taufbewerber in dieser Phase nennt Ege-


ria »cathecumini«, also Katechumenen; in der Sprache des I. Ökume-
nischen Konzils in Nikaia (325, Kanon XIV) handelt es sich um
Hörer, »ἀκροώµενοι« bzw. »auditores /audientes«12, die das Wort
Gottes (und die anschließenden Predigten) hören durften.
Zweiter Katechumenat: im selben Kanon des genannten Konzils
heissen die Kandidaten Katechumenen, Katechumenoi (κατηχούµε-
νοι, catechumini), bei Egeria (Itinerarium 46.1) »qui baptidiandi
sunt«, Kyrill von Jerusalem (procatech. 1) nennt sie φωτιζόµενοι,
also zu erleuchtende Taufbewerber, die unmittelbar vor der Taufe
standen.

Erster Katechumenat
Über die Aufnahme der Sympathisanten in den Stand der Katechu-
menoi in Jerusalem in der Zeit der Kirchenväter wissen wir so gut
wie nichts. In Antiochien bestand der Brauch darin, dass Christen-
kinder bald nach ihrer Geburt einem Priester vorgestellt wurden,
der sie mit dem Kreuzzeichen auf der Stirn bezeichnete und sie so
zu Katechumenen machte 13 . Die Aufnahme von Neu-Hinzutreten-
den, vornehmlich Heiden, verlief im fernen Nordafrika laut Augusti-
nus mit einer einführenden Unterweisung, Kreuzzeichen, Handauf-
legung, Exorzismus mit Anhauchung unter Darreichung von Salz14.
Der dem II. Ökumenischen Konzil (381 in Konstantinopel) zuge-
schriebene Kanon 7 nennt die Regeln der Aufnahme diverser Häre-
tiker in die Orthodoxie.15 So heißt es über Eunomianer, Montani-
sten, auch Phrygier genannt, über Sabellianer: »alle, die von ihnen
zur Orthodoxie übertreten wollen, nehmen wir wie Heiden auf. Am
ersten Tag machen wir sie zu Christen, am zweiten zu Katechume-
nen (καὶ τὴν πρώτην ἡµέραν ποιοῦµεν αὐτοὺς χριστιανούς, τὴν
δε δευτέραν κατηχουµένους), danach am dritten vollziehen wir den

12
Conciliorum Oecumenicorum Decreta I, 13.
13
Johannes Chrysostomos, In epistulam I ad Corinthios hom. 12,7 (CPG 4428;
Augabe: Patrologia Graeca 61,106).
14
Vgl. »Katechumenat« (wie Anm. 2), Sp. 540 mit Literatur; J. E. LATHAM, The
Religious Symbolism of Salt, Paris 1982 (Théologie historique 64), 96–103. Ein
Gebet zur Segnung von Salz findet sich georgisch im Alt-Jerusalemer Euchologion,
Codex Sinaiticus ibericus 12, fol. 130v-131r. Darin wird Jesus Christus angeredet,
der auf der Hochzeit zu Kana in Galiläa Wasser segnete und es in Wein
verwandelte, und gebeten, wie der Prophet Elisaios (4 Kgt. 2, 19–22), der eine
Wasserquelle anhauchte und die bitteren Wassern versüßte, dieses Salz zu segnen,
damit es allen, die davon nehmen, zur Heilung von Seelen und Leibern werde.
Nach dem Rituale Armenorum (= F. C. CONYBEARE, Rituale Armenorum, Oxford
1905), hier 58, soll das gesegnete Salz zur Heiligung und Vergebung der Sünden
dienen.
15
Conciliorum Oecumenicorum Decreta I, 35.
224 Tinatin Chronz

Exorzismus an ihnen durch dreifaches Anhauchen ins Gesicht und


in die Ohren. Und so unterweisen wir sie, indem wir dafür sorgen,
daß sie in der Kirche verweilen und die Schrift hören, und danach
taufen wir sie.« Diese Regelung wiederholt fast wörtlich der Kanon
95 des Quinisextums (691–692).16
Im Laufe des ersten Katechumenats, das in der Regel rund drei
Jahre dauerte17, nahmen in Jerusalem die Bewerber an verschiede-
nen Gottesdiensten der Gemeinde teil. Nach Angaben Egerias: in
der Woche am Orthros (Itinerarium 24.2) und Hesperinos (ebd. 24.4;
32.2; 33.2 u. a.) in der Anastasis (Grabeskirche). Vor ihrer Entlas-
sung empfingen sie unter Gebet einen speziellen Segen. Ausge-
schlossen waren sie aufgrund der sogenannten Arkandisziplin von
den Sakramentsfeiern und den Mystagogischen Katechesen. Am En-
de des Wortgottesdienstes der Eucharistiefeier fand eine Entlassung
der Katechumenen, Büßer sowie derjenigen, die nicht kommunizie-
ren konnten, statt. Eine entsprechende Formel finden wir in den frü-
hen Zeugnissen der Jakobosliturgie, hier zitiert nach Cod. Vat. gr.
1970 (12. Jh.): Μή τις τῶν κατηχουµένων, µή τις τῶν ἀµυήτων, µή
τις τῶν µὴ δυναµένων ἡµῖν συνδεηθῆναι.18 Die georgischen Jako-
bos-Formulare haben an dieser Stelle den diakonalen Ruf zur Ver-
gewisserung: »Keiner, der krank ist, keiner, der nicht kann, keiner,
der nicht würdig ist, sondern sehet euch an und erhebet euch«.19
Die Katechumenen durften an der allgemeinen Unterweisung für
Christen teilnehmen, die in Form von Predigten im Gemeindegot-
tesdienst an Sonn- und Feiertagen sowie in der Fastenzeit mittwochs
und freitags stattfanden. »Hier besteht allerdings der Brauch, dass
von all den Priestern, die dort (um den Bischof) sitzen, predigt, wer
will. Nach ihnen allen predigt der Bischof. Diese Predigten finden
deshalb immer an den Sonntagen statt, damit das Volk immer in der
Heiligen Schrift und in der Liebe Gottes unterwiesen wird. Während
diese Predigten gehalten werden, verzögert sich die Entlassung aus

16
Zitiert nach H. OHME, Concilium Quinisexstum. Das Konzil Quinisextum,
Turnhout 2006 (Fontes Christiani 82), 282–5, hier 283.
17
Drei Jahre lang sollen z.B. die abgefallenen Katechumenen (hier sind Photizome-
noi gemeint) nur Hörende sein »und danach mit den Katechumenen am Gebet
teilnehmen«, vgl. Kanon 14 des I. Konzils von Nikaia in WOHLMUTH 2002, 13.
18
B.-Ch. MERCIER, La liturgie de Saint Jacques. Édition critique du texte grec avec
traduction latine, Turnhout 1974 (Patrologia Orientalis 26), 176. Derselbe Text
findet sich auch im Diakonenbuch Codex Sin. gr. 1040, 14. Jh., auf Folio 3r.
19
L. KHEVSURIANI - M. SHANIDZE - M. KAVTARIA - T. TSERADZE (Hg.), The Old
Georgian Version of the Liturgy of Saint James, in: Liturgia Ibero-Graeca Sancti
Iacobi: editio - translatio - retroversio - commentarii, Münster 2011 (Jerusalemer
theologisches Forum 17), 9–184, im Folgenden: JAC iber., hier Nr. 40: da dia-
konman: nuvin uZluri, nuvin ver-SemZlebeli, nuvin araRirsi, aramed
ixileniT Tavni TÂsni da aemarTeniT yovelni.
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 225

der Kirche sehr.« (Itinerarium 25.1; siehe auch 26; 27,6). Die Dauer
dieser ersten Phase, in der man als einfacher Katechumene galt, ist
nicht genau definiert, vermutlich, weil sie individuell unterschiedlich
war. Laut den Apostolischen Konstitutionen dauerte die Unterwei-
sung drei Jahre, konnte aber verkürzt werden, gemäß der Lebens-
führung des Bewerbers (vgl. AK VIII, 32,16). Auch Basileios von
Kaisareia und Gregor von Nazianz empfehlen drei Jahre. Getadelt
wurde von den Kirchenvätern die Entscheidung, die Taufe immer
wieder auf die lange Bank zu schieben.

Zweiter Katechumenat: Photizomenat


Am Anfang der Großen vorösterlichen Fastenzeit begann für die
fortgeschrittenen Katechumenen eine zweite Periode: mit der Ein-
schreibung ihrer Namen wurden sie nun Taufkandidaten/Täuflinge,
in der Sprache des Kyrill Photizomenoi, die zu Erleuchtenden.
Ausführlich wird diese Vorbereitungszeit bei Egeria beschrieben:
Vor Beginn der achtwöchigen Fastenzeit schrieb ein Priester die
Namen der Taufkandidaten auf. Zu Beginn der Fastenzeit fand dann
die Prüfung jedes einzelnen Kandidaten durch den Bischof statt.
Hierzu wurden die Angehörigen (Taufpaten) befragt. Wurde einer
ohne Tadel gefunden, so wurde sein Name vom Bischof selbst feier-
lich aufgeschrieben. Hatte jemand einen Einwand erhoben, so wurde
der Kandidat vom Bischof hinausgeschickt mit der Auflage, sich zu
bessern und später wieder zu kommen (Itinerarium 45.1-4).
Die präbaptismale Unterweisung erfolgte im Laufe der ersten sie-
ben Wochen immer vormittags im Martyrion, d. h. in der konstanti-
nischen Basilika. (Itinerarium 46.1) Nach der Entlassung aus dem
Orthros wurden zunächst von einem Kleriker Exorzismen gespro-
chen, begleitet von Anhauchen der Täuflinge und Verhüllung ihrer
Gesichter. Salbungen werden weder von Egeria noch von Kyrill er-
wähnt. Im Anschluß daran folgte täglich im Martyrion zwischen der
1. und der 3. Stunde eine Katechese, zu der als Zuhörer neben den
Taufkandidaten selbst ihre Paten und getaufte Christen zugelassen
wurden, nicht aber die einfachen Katechumenen. Beginnend mit
dem Buch Genesis erklärte der Bischof die ganze Heilige Schrift, das
Alte wie das Neue Testament, zuerst den Wortlaut und dann den
geistlichen Sinn. In der 6. Woche legte der Bischof das Glaubens-
bekenntnis aus, das die Kandidaten zu lernen hatten. Zu Beginn der
Großen Woche fand dann die redditio symboli statt: »Retro in absi-
dia post altarium« wurde für den Bischof eine Kathedra aufgestellt,
und jeder Taufkandidat trat mit seinem Paten einzeln vor und sagte
das Glaubensbekenntnis auf (Itinerarium 46.5). Daraufhin wurden
die Kandidaten vom Bischof zu den sogenannten Mystagogischen
226 Tinatin Chronz

Katechesen eingeladen, die in den acht Tagen nach Ostern (und


dem Taufbad) stattfanden (Itinerarium 45.6–46.2). Über die Tauf-
liturgie selbst erfahren vor Ostern weder die Täuflinge vom Bischof,
noch wir von Egeria.
Die für die Katechumenen bestimmten Lesungen aus dem Alten
Testament und den neutestamentlichen Briefen sind im armenisch
überlieferten Lektionar von Jerusalem verzeichnet (LA 232–237):
1. Is 1,16–20 11. Hebr 1,1–2,1
2. Ez 18,20b–23 oder: 1,1–12
3. Rom 6,3–14 12. Is 7,10–8,10
4. Col 2,8–3,4 13. Is 53,1–54,5
5. Hebr 11,1–31 14. I Cor 15,1–28
6. Is 45,16b–26 15. Dan 7,2–27
7. Eph 3,14–4,13 16. I Cor 12, 1–7
8. Ier 39,19b–44 17. I Cor 12, 8–27
9. Iob 38,2–40,5 18. Ez 37,1–14
10. I Cor 8,5–9,23 19. I Tim 3,14–16

Taufbad und Myronsalbung


Aus den Mystagogischen Katechesen Kyrills läßt sich ein einigerma-
ßen genauer Ablauf des Taufbades in Jerusalem an Ostern rekon-
struieren.
1. In der Vorhalle des Baptisteriums (εἰς τὸν προαύλιον τοῦ βαπ-
τίσµατος οἶκον) fanden die Riten der Apotagé und der Syntagé
statt. Nach Westen gewandt, mit ausgestreckter Hand, widersag-
ten die Täuflinge dem Satan, all seinen Werken, all seinem Pomp
(ποµπή) und seinem Dienst (λατρεία). Dann wandten sie sich
nach Osten und schlossen sich Christus an und sprachen: »Ich
glaube an den Vater, an den Sohn, an den Heiligen Geist und an
die eine Taufe der Umkehr« (catech. myst. I,2–11).
2. Anschließend, jetzt im Inneren, ἐν τῷ ἐσωτέρῳ (des Taufhauses)
wurden den Täuflingen die Kleider ausgezogen, und sie wurden
am ganzen Körper mit Öl gesalbt. Dann wurden sie, wie es heißt,
zum hl. Brunnen der göttlichen Taufe geführt, dort legten sie das
Bekenntnis ab und wurden dreimal im Wasser untergetaucht,
wodurch symbolisch die drei Tage Christi im Grab angedeutet
wurden (catech. myst. II,1-4).
3. Nachdem die Täuflinge in Christus hineingetaucht waren und so-
zusagen Christus angezogen hatten, wurden sie mit duftendem Öl
gesalbt (catech. myst. III,2) an Stirn, Ohren, Nase und Brust. In
der anschließenden eucharistischen Liturgie durften die Getauf-
ten kommunizieren und in den Folgetagen die Mystagogischen
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 227

Katechesen hören, in denen nachträglich die mit der Taufe erfah-


renen Riten erläutert wurden.

II. AUSGANG DER SPÄTANTIKE UND FRÜHISLAMISCHE ZEIT


a. Liturgische Quellen
Wie bereits angedeutet, sind aufgrund der Arkandisziplin sowohl in
den Jerusalemer Katechesen als auch bei Egeria Gebete zwar er-
wähnt, aber nicht im Wortlaut zitiert. Wir wissen nicht, ob schon,
wann und wie das in der Taufliturgie erwähnte Wasser und Öl ge-
weiht wurde. Daher richtet sich unser Augenmerk auf liturgische
Bücher für die Hand der Bischöfe und Priester, also Libelli oder
Euchologia, die in Jerusalem einst in Gebrauch waren.
Was die Euchologie im spätantiken Jerusalem im originalen Grie-
chisch betrifft, so besitzen wir lediglich ein Bruchstück des Initia-
tionsordos in dem Rotulus-Fragment Sinait. gr. NE МΓ 93 des 9.
Jh.20 Reste Jerusalemer Euchologie, darunter Katechumenengebete,
finden sich in dem jüngeren, bereits stark byzantinisierten Anastasis-
Typikon, Codex Hieros. s. Cruc. 43 vom Jahre 1122.21
Dagegen bieten die aus dem Griechischen ins Georgische über-
setzten Texte ein vollständiges Bild der spätantiken Euchologie Jeru-
salems und Palästinas, erhalten vor allem in geogischen Sinai-Manu-
skripten des 9. und 10. Jh. In Georgien selbst sind bislang lediglich
zwei Euchologia Jerusalemer Tradition bekannt: der für den Katholi-
kos von Kartli Symeon III. (1001–1014) kopierte Archieratikon-
Codex Tphilisensis A-86, heute im Georgischen Nationalen Hand-
schriften-Zentrum in Tbilisi, und das Euchologion-Fragment des
Historisch-Ethnographischen Museums in Mestia, Codex Svaneti-
Museum 9 (k-51), 10.-11. Jh.22
Neben dem Euchologion sind wir mit nahezu sämtlichen Büchern
der Alt-Jerusalemer Liturgie ausgestattet mittels ihrer georgischen
Übersetzungen. Diese sind: das Lektionar, alias Kanonarion (geor-

20
M. ZHELTOV (Hg.), Сирийский (или палестинский?) чин Крещения в греческой
рукописи Sinait. ΝΕ ΜΓ 93 [Eine syrische (oder palästinische?) Taufordnung im
griechischen Codex Sinait. ΝΕ ΜΓ 93], in: Вестник церковной истории [Bulletin zur
Kirchengeschichte] 33–34 (2014), 116–26.
21
A. PAPADOPULOS-KERAMEUS (Hg.), Ἀνάλεκτα Ἱεροσολυµιτικῆς Σταχυολογιας,
Sankt Petersburg 1894; A. DMITRIEVSKIJ (Hg.), Богослужение Страстной и
Пасхальной седмиц во св. Иерусалиме IX–X вв. [Der Gottesdienst der Kar- und
Osterwoche im hl. Jerusalem des 9.–19. Jh.], Kasan 1884.
22
Vgl. T. CHRONZ - C. SODE, Ein unbekanntes georgisches Euchologion Jerusalemer
Tradition: Mestia, Svaneti-Museum, 9 (k-51). Beschreibung und liturgiewissen-
schaftliche Analyse, in: Le Muséon 131 (2018), 173–86.
228 Tinatin Chronz

gisch: Kanoni)23, das Hymnar, georgisch Iadgari genannt24, sowie das


Mravaltavi, ein Pendant des griechischen Homiliars25. Zwar bieten
diese Bücher keine speziellen Formulare der Taufliturgie, beinhalten
aber Texte, die für die Gottesdienstfeier der Tage, an denen tradi-
tionell getauft wurde, bestimmt waren und daher im vorliegenden
Beitrag berücksichtigt werden.
Der Ordo der Initiatio Christiana ist überliefert in den Euchologia
des 10. Jh. Sinait. iber. 12 und Sinait. iber. 66 (olim Cagareli 37) des
Altbestandes der Sinai-Bibliothek sowie im genannten Fragment in
Mestia.26 In allen drei Manuskripten handelt es sich um einen und
denselben Ordo, wobei das Mestia-Fragment ein zusätzliches Gebet
am 8. Tag nach der Taufe enthält. Lediglich der Codex Sinait. iber.
12 bietet noch heute einen vollständigen Taufordo. Der Codex
Sinait. iber. 66 weist Lakunen wegen Blattverlustes auf. Stark frag-
mentarisch ist der Text im Mestia-Fund mit nur einem Fragment der
Wasserweihe sowie dem Ritus am 8. Tag nach der Taufe. Aus die-
sem Grund wird im vorliegenden Beitrag die Initiationsfeier behan-
delt, wie sie uns im Codex Sinait. iber. 12 vorliegt. Neben den Be-
griffen »taufen, Täuflinge« verwenden wir alternativ auch »erleuch-
ten, zu Erleuchtende«, da der georgische Begriff naTloba und die
von ihm abgeleiteten Wöter nicht von tauchen βαπτίζω sondern
von erleuchten φωτίζω, φώτισµα abgeleitet werden, dem alterna-
tiven griechischen Begriff, der schon in den ältesten erhaltenen
griechischen Euchologia bezeugt ist.

b. Die Initiation
Im Folgenden wird 1. die Struktur der Initiationsliturgie vorgestellt
und sodann werden 2. die einzelnen Gebetsformulare und rituellen
Handlungen näher besprochen.

23
M. TARCHNISCHVILI (Hg.), Le grand Lectionnaire de l’èglise de Jérusalem (Ve-VIIIe
siècle), 4 Bde., Löwen 1959-1960 (Corpus scriptorum Christianorum orientalium
188–189 u. 204–205/Iber. 9–10. 13–14), im Folgenden: LG.
24
E. METREVELI u.a. (Hg.), uZvelesi iadgari [Das älteste Iadgari], Tbilisi 1980,
im Folgenden: Das älteste Iadgari.
25
M. VAN ESBROECK, Les plus anciens homéliaires géorgiens, Louvain-la-Neuve 1975
(Publications de l’Institut Orientaliste de Louvain 10); Editionen: T. MGALOBLI-
SHVILI (Hg.), klarjuli mravalTavi [Das Klardjeti-Homiliar], Tbilisi 1991
(Zveli qarTuli mwerlobis Zeglebi [Denkmäler des altgeorgischen Schrift-
tums] 12,1); A. SHANIDZE u. a. (Hg.), sinuri mravalTavi 864 wlisa [Das Sinai-
Homiliar vom Jahre 864], Tbilisi 1959; A. ŠANIDZE – Z. CHUMBURIDZE (Hg.),
udabnos mravalTavi [Das Udabno-Homiliar], Tbilisi 1996.
26 Zu den einzelnen Handschriften siehe T. CHRONZ, Das Euchologion der Kirche
von Jerusalem nach altgeorgischen Handschriften. Bd. 1, Münster 2020 (Jerusale-
mer Theologisches Forum), in Vorbereitung, im Folgenden: Das Euchologion der
Kirche von Jerusalem.
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 229

1. Struktur der Feier


Das nachstehende Schema zeigt die Struktur der Initiatio Christiana
nach dem Codex Sinait. iber. 12. Kursiv gesetzt sind wörtliche Zitate
der Gebetsinitia; wörtliche Zitate von Rubriken sind fett hervorgeho-
ben, ihre Zusammenfassung jedoch in Kapitälchen. Die hier benutz-
te Nummerierung und der Wortlaut der hier übersetzten Orationen
bzw. Rubriken sind die der Edition des Jerusalemer Euchologions in
georgischer Übersetzung27:
1. Gebet, um jemanden zum 2. ALTERNATIVES GEBET: Du,
Christen zu machen: Der du Herr Gott der Wahrheit und
selbst hergekommen bist ... Sender unseres Herrn ...
3. Gebet über die zu Erleuchtenden: Großer Gott, der du die
Menschen die Weisheit gelehrt hast ...
4. Gebet über Katechumenen: Herr unser Gott, Hoffnung aller ...
5. Wenn welche zum Empfang der hl. Erleuchtung kommen:
6. NACHKOMMEN VON 7. NACHKOMMEN VON HEIDEN
CHRISTEN
KNIEBEUGE GEN OSTEN,
————————— KREUZZEICHEN SCHWEIGEND
HANDAUFLEGUNG, GEBET:
Gebenedeit bist du, Gott ...
8. AUFSCHREIBUNG DES NAMENS, KNIEBEUGE GEN OSTEN,
KREUZZEICHEN MIT DER FORMEL: Besiegelt wird im Namen des
Vaters, des Sohnes ...
9. NACH DER SIGNATIO FOLGT DAS GEBET: Du Herr, hast das Heil in
die Welt gesandt ...
10. DER KANDIDAT ERHEBT SICH VON DEN KNIEN UND STRECKT DIE
HÄNDE AUS
EIN ODER ZWEI KANDIDATEN: EIN ERWACHSENER UND/ODER
VIELE KINDER

ERSTES ANHAUCHEN INS GESICHT DURCH DEN PRIESTER


GEBET: Wir rufen Dich an, Herr ...
Ich befehle ...
————————— 11. HINZUFÜGUNG DES GEBETES:
Denn wir rufen den Namen des
Herrn an ...

27
Ebd.
230 Tinatin Chronz

12. ZWEITES ANHAUCHEN 12. ZWEITES ANHAUCHEN,

GEBET: Siehe, böser und


unreiner Geist ...

15. DRITTES ANHAUCHEN UND DER REST VON GEBET NR. 10:
Denn nicht im Vertrauen auf meine Gerechtigkeit …

13. An Tagen vor der Taufe sprich diese Beschwörung (Nr. 12),
am Schluß: Denn nicht im Vertrauen auf meine Gerechtigkeit …
14. WENN AN OSTERN GETAUFT WIRD, FOLGT EIN WEITERES GEBET:
Wer in den Wolken kann dem Herrn gleichkommen ...
15. (Siehe oben)
16. WENN WELCHE ZUR ERTEILUNG DER HEILIGEN ERLEUCHTUNG
GEBRACHT WERDEN: LITANEI FÜR DIE ZU ERLEUCHTENDEN

17. GEBET: Du, barmherziger Gott, der du die Menschen dein


Wissen gelehrt hast ...
18. Zweites Gebet der Katechumenen: Herr, reinige die, die du
berufen hast ...
19. APOTAGÉ DES KATECHUMENEN GEN WESTEN MIT AUSGESTRECKTER
RECHTER: Ich widersage dir, Teufel, dir und deinen Werken und
jeglichem Dienst für dich und deinen Engeln, und all deiner List.
20. SYNTAGÉ DES KATECHUMENEN GEN OSTEN MIT GESENKTER
RECHTER: Wir schließen uns Christus an.
21. Und alle gemeinsam sprechen den heiligen Glauben.
22. Litanei, Gebet: Rufe deine Diener zu deiner heiligen
Erleuchtung ...
23. PRIESTER UND DIAKON KOMMEN HERAUS, ANLEGEN DER
PRIESTERLICHEN GEWÄNDER ZUR TAUFE, AUFSTELLEN DES ÖLS AM
TAUFBECKEN
24. LITANEI ÜBER DAS ÖL
25. ÖLWEIHEGEBET: Herr Gott, Allherrscher, gütiger Heiland ...
26. LITANEI ÜBER DAS WASSER
27. GEBET DES PRIESTERS FÜR SICH SELBST: Barmherziger und
erbarmender Gott ...
28. WASSERWEIHEGEBET: Herr Gott, Allherrscher, Schöpfer ...
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 231

29. SEGNUNG DES WASSERS DURCH DAS KREUZZEICHEN IM WASSER


UND DIE FORMEL: Im Namen des Vaters ...

30. Und der Priester nimmt das Öl vom Rande des Beckens und
spricht: Alleluia.
Volk: Die Stimme des Herrn über den Wassern (Ps 28.3)
31. EINGIESSEN DES ÖLES INS WASSER MIT DER FORMEL: Im Namen
des Vaters und des Sohnes ...
32. ENTKLEIDUNG DER KATECHUMENEN, SALBUNG MIT ÖL UND
FORMEL: Gesalbt wird im Namen des Vaters ...
33. TAUFBAD MIT DREIMALIGEM UNTERTAUCHEN UND FORMEL:
Getauft wird im Namen des Vaters ...
34. SIGNATIO, ABTROCKNEN MIT EINEM NEUEN TUCH
35. S ALBUNG MIT HEILIGEM ÖL AN MEHREREN STELLEN MIT DER
FORMEL: Erneuertes Duftöl ist dein Name. (Cant 1,3)
Gesalbt wird im Namen des Vaters und des Sohnes und ...
36. LITANEI, GEBET: Gott, Herrscher des Alls, der du gewährt hast
die ersehente Reinigung ...
37. HAUPTNEIGUNGSGEBET: Herr, Gott deiner Heiligen, segne,
beschütze ...
38. ANZÜNDEN DER KERZEN, EINZUG IN DIE KIRCHE UND BERÜHRUNG
DES ALTARTISCHES: Die ihr in Christus erleuchtet seid ...

39. AM 8. TAG NACH DER KOMMUNION VOR DEM ALTAR: LITANEI,


GEBET: Herr, allheiliger Gott, Allherrscher ...
40. HAUPTNEIGUNGSGEBET: Geneigt sind die Häupter deiner
Knechte und Mägde ...
41. ABNAHME DES KUKULIONS IM ALTAR, VEREHRUNG DES ALTARES,
GRATULATION, ENTLASUNG
232 Tinatin Chronz

Aus dem Schema können wir folgende Änderungen gegenüber der


Taufe im 4.–5. Jh. feststellen:
1. Lösung von den allgemeinen Taufterminen, so Ostern, Theopha-
nie (6. Januar), wobei Taufe an Ostern als ein besonderer Fall
durch Hinzufügung eines zusätzlichen Gebetes (Nr. 14) hervor-
gehoben bleibt.
2. Individualisierung der Taufe, d. h. es werden nicht wie früher aus-
schließlich mehrere Kandidaten gemeinsam getauft, sondern auch
Einzelpersonen für sich. Diese beiden Fälle (wenige bzw. mehrere
Kandidaten) werden unterschiedlich gehandhabt (Nr. 10).
3. Die Erwähnung der Heiden (Nr. 7) läßt darauf schließen, dass in
der Zeit, in der diese Texte geschrieben wurden, die Bekehrung
von Heiden noch aktuell war.
4. Mögliche Vereinigung der Katechumenatsriten: so finden bei
einem Heidenkind die Aufnahme in den Katechumenat und den
Photizomenat unmittelbar hintereinander statt (Nr. 7–8). Auch
die Aufschreibung der Namen und die Exzorzismen scheinen
bereits zu einem Ganzen zusammengewachsen zu sein (Nr. 8–13.
15).
5. Die früher in den Mystagogischen Katechesen Kyrills explizit ge-
nannten unterschiedlichen Orte eines Baptisteriums – erst die
Vorhalle, in der der Ritus der Apotagé und Syntagé stattfindet,
und dann das Innere des Taufhauses, wo die Salbung mit dem Öl,
das Taufbad und die anschließende Myronsalbung vollzogen wer-
den, – und somit eine lokale Trennung der Handlungen ist deut-
lich auch in der vorliegenden Ordnung zu erkennen.
6. Die Apotagé und Syntagé finden nach unserem Codex unmittel-
bar vor der präbaptismalen Salbung und dem Taufbad statt und
nicht an einem der früheren Tage der Großen Woche.
7. Entsprechend Kyrills Katechesen werden im vorliegenden Ordo
zwei Salbungen erwähnt, je eine vor bzw. nach dem Taufbad.
Während die präbaptismale Salbung bei Kyrill ausdrücklich mit
dem exorzisierten Öl (catech. myst. II,3: ἐλαίῳ ἐπορκιστῷ) ge-
schieht, ist dieses Öl im georgischen Ordo nicht näher definiert.
Die postbaptismale Salbung erfolgt im letzteren mit dem
»Heiligen Duftsalböl«, bei Kyrill mit dem heiligen »Myron«, in
dem der Heilige Geist wirksam ist (catech. myst. III,3).
8. Unmittelbar vor dem Taufbad am Taufbecken erwähnt Kyrill das
heilsame Bekenntnis des Täuflings (catech. myst. II,4: ὡµολογεῖτε
σωτήριον ὁµολογίαν). Dies fehlt im vorliegenden Initiationsordo.
Das Taufbad selbst erfolgt in beiden Quellen durch dreimaliges
Untertauchen des Täuflings.
9. Nach dem Taufbad und der anschließenden Salbung folgt erneut
ein Ortswechsel: die Rubrik besagt, dass Kerzen angezündet wer-
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 233

den und die Getauften in die Kirche eintreten, wobei der Psalm-
vers 16,8 zitiert wird. Die Getauften berühren den Altartisch.
Der Wechsel vom Baptisterium in die Kirche, also vom Initiations-
ritus in die Eucharistiefeier, führt auch den Wechsel der liturgischen
Bücher mit sich: Das Jerusalemer Lektionar in georgischer Überset-
zung (= LG) gibt an, dass der Taufritus parallel zu der Ostervigil
vollzogen wurde. Während die Diakone die 12 (oder 11) alttesta-
mentlichen Osternacht-Perikopen jeweils mit Fürbitten und einem
Gebet rezitierten, verließ der Bischof oder ein Priester die Kirche,
um die Kandidaten zu taufen (LG 720-721). Nachdem die Lesungen
beendet und die Täuflinge getauft waren, traten die Neugetauften in
die Kirche ein unter dem Gesang der Hypakoé: »Die ihr in Christus
erleuchtet seid.« Es folgte sodann die Eucharistiefeier, die mit dem
Troparion »Christus ist erstanden von den Toten« eröffnet wurde.28
Anders als zur Zeit Egerias, gibt der georgische Text des Jerusa-
lemer Lektionars an, dass beginnend mit der 5. Fastenwoche Lesun-
gen für die Photizomenoi täglich jeweils von Montag bis Freitag
gelesen wurden. Es wird eigens angemerkt, dass diese vor der (bzw.
zur) 3. Stunde außen vor der Kirchentür, d. h. im Atrium stattfan-
den (LG 47829). Die folgende Übersicht gibt an, welche alt- und neu-
testamentliche Perikopen (Evangelien ausgenommen) für die Tauf-
kandidaten vorgesehen waren:
Is 1,16–20; Rom 11,13–24 (LG 478–480);
Ez 18, 20–30; I Cor 15,1–11 (LG 485–487);
Ez 36,25–36; Rom 6,3–10 (LG 492–494);
Is 7,10–17; Col 2,8–18 (LG 500–502);
Is 53,1–?; Hebr 11,1–31 (LG 507–509);
Is 45,16–22; I Cor 12,1–14 (LG 529–531);
Dan 7,2–28; Eph 3,14–21 (LG 536–538);
Ier 32,19–25; Hebr 1,1–12 (LG 543–545);
Iob 38,2–39,2; I Tim 3,14–16 (LG 550–552);
Ez 37,1–14; I Cor 8,4–13 (LG 557–559).

28
LG 736–7. Eine detaillierte Beschreibung der Osternacht siehe in: H. BRAKMANN - T.
CHRONZ, Ein neuer Zeuge des Ordos der Osternacht in Jerusalemer Tradition.
Edition, Übersetzung und liturgiegeschichtlicher Kommentar mit Anmerkungen
zur Überlieferung der altgeorgischen Version des hagiopolitischen Lektionars, in:
Ostkirchliche Studien 66 (2017), 112–71.
29
Während der jüngste Codex des GL, Paris. iber. 3 (11. Jh.), als Zeit und Ort die
dritte Stunde an der Kirchentür vorschreibt, gibt die ältere Latali-Handschrift an:
»Vor der dritten Stunde werden die Lesungen zur Unterweisung der Katechume-
nen gelesen; sie beginnen mit der 5. Woche, außen vor den Toren der Kirche,
über die Katechumenen.«
234 Tinatin Chronz

Was die Alt-Jerusalemer Hymnographie der Buß- und Fastenzeit be-


trifft, so ist sie entsprechend mit Themen der Buße und Reue geladen.30

2. Gebete und Handlungen der Feier


Dem Katechumenats- und Taufritus geht im Sinait. iber. 12 das Ge-
bet zur Reinigung eines neuen Taufbeckens voraus. In dem Eucho-
logion-Codex Sinait. iber. 66, der mit den Initiationsriten beginnt,
fehlt es ganz. Mit großer Wahrscheinlichkeit steht also dieses Gebet
im Sinait. iber. 12 im Rahmen der Osterfeierlichkeiten. Denn in dem
einzigen Codex, in dem sein georgischer Text überliefert ist, findet
es sich am Ende einer Reihe von Orationen, die in der Großen Wo-
che benutzt wurden, beginnend mit der Segnung der Palmzweige an
Palmsonntag (95v–98v) und endend mit der Segnung einer neuen
Kerze (100v), einem Ritus, der im georgischen Lektionar Jerusalems
in der Beschreibung der Ostervigil wie folgt wiedergegeben ist (LG
716): »... und der Bischof segnet eine neue Kerze und die Kerzen
werden angezündet und die Türen geöffnet, und sie beginnen mit
den Kekragaria: ›Werde licht, werde licht, [Jerusalem]‹ und
beenden.«
Die auf die Kerzensegnung folgende Oration zur Reinigung eines
neuen Taufbeckens kann, wie die zugehörige Rubrik im Sinait. iber.
12 besagt, sowohl von einem Bischof als auch von einem Presbyter
vollzogen werden. Im Gebet wird Gott angerufen, das Taufbecken
geistlich zu machen, damit die darin »im rechten Glauben« Gebade-
ten gereinigt werden und erneuert durch die zweite Geburt. Eine
griechische Parallele zu diesem Taufbecken-Gebet mit der Über-
schrift Εὐχὴ εἰς ἐγκαινισµὸν κολυµβήθρας findet sich im italo-grie-
chischen Euchologion-Codex Γ.β.4 (um 1000 nC.) in Grottaferrata,
der euchologische Beziehungen zum Nahen Osten aufweist, aus dem
ein Teil der süditalienischen Griechen stammte.31

30
So dient zur Händewaschung am Sonntag der Entsagung von den Milchspeisen
und somit am Beginn der vorösterlichen Fastenzeit folgender Gesang: »Lasset uns,
Volk, das makellose (reine) Fasten beginnen, das das Heil der Seelen ist. Lasset
uns uns in Furcht dem Herrn unterwerfen, lasset uns unsere Häupter mit dem Öl
der Freude salben und unseren Mund mit dem Wasser des Heiligen waschen.
Auch sollen wir nicht geschwätzig in unserem Gebet sein, sondern lasset uns, wie
wir belehrt wurden, auf diese Weise rufen: Vater unser, der du bist in den
Himmeln, vergib uns unsere Vergehen, denn menschenfreundlich bist du.« Vgl.
Das älteste Iadgari, 100.
31
Beschreibung bei A. ROCCHI, Codices Cryptenses seu Abbatiae Cryptae Ferratae,
Tusculum 1883, 251-253. Kopiert vermutlich in dem Ende 10. Jh. gegründeten
Elias-Kloster von Carbone. Mehr dazu bei A. PETTA, Codici del Monastero di S.
Elia di Carbone conservati nella biblioteca dell’Abbazia di Grottaferrata, in: Vetera
Christianorum 9 (1972), 151–71.
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 235

Erster Katechumenat
Die Initiatio Christiana selbst beginnt im Sinait. iber. 12 mit zwei Ge-
beten, »um jemanden zum Christen zu machen« (Nr. 1 und 2). Diese
Überschrift, verstanden im Sinne des Kanons zur Aufnahme von
Häretikern, die wie Heiden behandelt werden, in die Orthodoxie –
»Am ersten Tag machen wir sie zu Christen, am zweiten zu Kate-
chumenen (καὶ τὴν πρώτην ἡµέραν ποιοῦµεν αὐτοὺς χριστιανούς,
τὴν δε δευτέραν κατηχουµένους) ...« – deutet auf den Ritus der
Erstaufnahme in den Katechumenat. Das erste der beiden Gebete
lässt sich als Gebet für einen solchen Anlass verstehen, denn darin
wird der gesamte Lebensweg und das Ziel eines jeden Christen
beschrieben. Geboten wird der Gebetstext in deutscher Übersetzung
und Erläuterungen (Kursivierungen: T.Ch.):
Der du selbst hergekommen und selbst Erläuterungen:
gewachsen (bist), Gott, der du, ehe der Anamnese
Mensch wurde, die Macht deiner Werke
kundgetan hast, segne diesen Knaben, Bitte um Segen, damit:
deinen Knecht (N.N.), damit er Verehrer
deines Namens genannt wird, und mache = Kandidat Christ wird,
ihn zu einem gekennzeichneten Schaf = Christ Katechumene wird
deiner Herde und führe ihn zum Maß der durch Sphagís, Signatio,
ganzen Vollkommenheit, lagere ihn am Beginn des Photizomenats
Wasser der Ruhe, deiner makellosen = Taufbad
Erleuchtung, fette ein sein Haupt mit
deinem heiligen Duftöl; bereite vor ihm = Myronsalbung
den Tisch zum Empfang deiner furcht-
erregenden Mysterien und bewahre ihn = Kommunion
sein Leben lang unter deiner Hand, auf = lebenslanger Schutz
dass er gebenedeit sei und zusammen mit = Ziel:
den zu (deiner) Rechten Versammelten, Erlangung der Herrschaft
und deine Herrschaft erlange, die du vor Gottes
der Erschaffung der Welt deinen Freun-
den bereitet hast ...
Eine griechische Vorlage dieses Gebets fehlt bislang.
Das zweite Gebet trägt die Überschrift »Gebet ebenfalls, um je-
manden zum Christen zu machen«, ist also eine Oratio alia und soll
damit demselben Zweck wie die voraufgehende Oration dienen. Es
beinhaltet Themen, die sowohl an einen Katechumenen wie an
einen Photizomenen, also Taufkandidaten im Zweiten Katechume-
nat, denken lassen, der mit einer Aufschreibung der Namen und
einer Prüfung verbunden war:
236 Tinatin Chronz

... erbarme dich dieses deines Knechtes Bitten für:


(N.N.), der gekommen ist und angerufen hat
deinen Namen und sich unter den Schutz = einen Katechumenen
deiner Flügel gestellt hat; vertreibe den frü-
heren Irrtum von ihm und setze deinen = einen Katechumenen +
wahren Glauben in seinem Herzen frei und Photizomenen.
erfülle es mit deiner Hoffnung und deiner
Liebe, und gewähre ihm, nach deinem Ge-
bot zu wandeln und deine Rechtsordnun-
gen zu beachten; denn dies ist das Heil de-
rer, die so handeln, und vereine ihn mit
dem Volk deines Erbteils, schreibe seinen = Aufnahme in den
Namen in das Buch der Lebenden nieder, Photizomenat
lass deine Augen stets erfüllt sein von Er-
barmen mit ihm und leite ihn in deiner Ge-
rechtigkeit und Gnade, und mache ihn zu
einem wahren Christen deiner katholischen = Lebenswandel eines
Kirche, damit er durch den Herrn Jesus wahren Christen
Christus dir alleine die Verehrung dar-
bringt und dich jeden Tag seines Lebens
lobpreist durch das Heil und die Gerech-
tigkeit seiner guten Taten. Herr, gewähre
du ihm gute Hoffnung auf die himmlische
Herrschaft, die alle wahren Christen erwar- = Ziel: Erlangung der
ten, die Ankunft unseres Herrn Jesus Chris- himmlischen Herrschaft,
tus zusammen mit allen Heiligen, die dir Wiederkunt des Herrn
wohlgefielen. Und dir ist die Ehre, dem
Vater und dem Sohn ...

Als ein Gebet zur Aufnahme in den Photizomenat finden wir den
Hauptteil des Formulars in griechischer Sprache im Codex Barb. gr.
336 (8. Jh.) unter der Überschrift Εὐχὴ εἰς τὸ ποιῆσαι κατηχούµε-
νον32 sowie im Ordo der Aufnahme der Manichäer in die Kirche in
den Konstantinopler Euchologia, dem Codex Coisl. 213 (v. J. 1027, f.
131r) und im sogenannten Bessarion-Euchologion Cod. Crypt. Γ.β. I
des 13. Jh. (fol. 234r) ebenfalls als Gebet zur Aufnahme in den
Zweiten Katechumenat, alias Photizomenat.33
Auf die Gebete zur Aufnahme in den Katechumenat folgen im
georgischen Ordo Gebete für die unmittelbaren Taufkandidaten,
hier in der Mehrzahl, d. h. also in den Photizomenat. Das dritte

32
Edition: E. VELKOVSKA - S. PARENTI, Евхологий Барберини гр. 336. Издание текста,
предисловие и примечания [Das Euchologion Barberini gr. 336. Textedition, Einlei-
tung und Anmerkungen], Omsk 32011 (im Folgenden: BARB), Nr. 114.
33
Vgl. M. ARRANZ, L’Eucologio constantinopolitano agli inizi del secolo XI. Hagias-
matarion & Archieraticon (Rituale & Pontificale) con l’aggiunta del Leiturgikon
(Messale), Rom 1996 (im Folgenden: L’Eucologio constantinopolitano), 281f.
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 237

Gebet trägt die Überschrift: »Gebet über die zu Erleuchtenden«, also


die Photizomenoi, und ist durchtränkt mit der Thematik des Lichts,
unter Verarbeitung des 1. Petrusbriefes (2,9)
Großer Gott, der du die Menschen die Weisheit gelehrt und
aus der Finsternis herausgeführt hast ins Licht, und sie er-
leuchtet hast mit diesem Licht der Erkenntnis, in der sie un-
terwiesen werden < – – > aus Gründen der Vorsicht, damit
sie imstande sind, zu empfangen die Gaben des Himmels
durch die Erneuerung im Heiligen Geiste, durch die Gnade
und Menschenfreundlichkeit deines Christus, denn dein ist
die Herrschaft, die Kraft und die Herrlichkeit, des Vaters und
des Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und allzeit und in
Ewigkeit. Amen.

Thematisiert wird hier die Vorbereitung der Photizomenoi auf die


Taufe, ihre Unterweisung zum »Empfang der Gaben des Himmels
durch die Erneuerung im Heiligen Geiste, durch die Gnade und
Menschenfreundlichkeit« Christi (Tit 3,5), und wohl Geheimhaltung
der Taufunterweisung »aus Gründen der Vorsicht«. An dieser Stelle
ist der Text leider beschädigt.
Wie instabil die Bezeichnung der Taufkandidaten als Katechume-
ne bzw. zu Erleuchtende ist, zeigt das folgende Gebet mit der Über-
schrift »Gebet über die Katechumenen« (Nr. 4). ES behandelt The-
men, die auf die unmittelbare Vorbereitung der Photizomenoi auf
die Taufe und die vollkommene Eingliederung in die Kirche Christi
hinweisen:
Herr unser Gott, Hoffnung aller, die deinen heiligen Namen
anrufen, lasse dein Antlitz erscheinen über deinen Knechten,
den Katechumenen, und reinige sie mit deiner Wahrheit,
erleuchte sie und mache sie vollkommen im Namen Jesu
Christi, deines einziggezeugten Sohnes, den du eingesetzt hast
zur Versöhnung aller Heiden; lasse sie wiedergeboren werden
durch den Glauben und die Erneuerung deiner Gnade, auf
dass sie erleuchtet werden durch dein heiliges Mysterium und
durch die Herrlichkeit des Evangeliums deines Christus, da-
mit auch sie mit deiner heiligen Herde vereint sind und zu-
sammen mit uns deinen überaus ehrwürdigen und herrlichen
und heiligen Namen verherrlichen, den des Vaters und des
Sohnes und des Heiligen Geistes, jetzt und allzeit und in
Ewigkeit. Amen.

Die am Anfang der Oration ausgesprochenen Bitten »reinige sie mit


deiner Wahrheit, erleuchte sie und mache sie vollkommen im Na-
men Jesu Christi« könnte hier auf die Handlungen während des
Photizomenats und des Taufbades hindeuten: auf die Reinigung
durch Exorzismen, Erleuchtung durch das Bad und Vollkommenheit
238 Tinatin Chronz

durch die Myronsalbung, denn nach Kyrill besitzen Christen vor


dem Taufbad und der Salbung nicht eigentlich die Würde, den
Christennamen zu tragen.34
Weiter wird im Gebet der Titusbrief (3,5) aufgegriffen: »nicht um
der Werke der Gerechtigkeit, die wir getan hatten, willen, sondern
nach seiner Barmherzigkeit machte er uns selig durch das Bad der
Wiedergeburt und Erneuerung des heiligen Geistes.«
Die Vereinigung mit »deiner heiligen Herde« begegnet in der
georgische Literatur bereits sehr früh. Im Martyrium der hl. Schu-
schanik (5. Jh.), dem ältesten original georgischen Werk, betet die
Heilige für ihre getauften Kinder so35:
»Herr Gott, von Dir sind sie gegeben, schütze du sie auch, die
erleuchtet sind aus dem heiligen Taufbecken durch die Gnade
des Heiligen Geistes, zum Verbleib in einer heiligen Herde
des einen Hirten, unseres Herrn Jesus Christus«.

Zu den beiden besprochenen Gebeten des georgischen Initiations-


ordos fehlen bislang griechische Parallelen.36

Zweiter Katechumenat: Photizomenat


Der nächste Abschnitt (Nr. 5) wird mit einer Rubrik eingeleitet: »Fol-
gendes ist zu tun, wenn welche zum Empfang der heiligen Erleuch-
tung kommen«. In der Sprache Kyrills sind hier die Photizomenoi
gemeint, deren Namen zu Beginn der Großen Fastenzeit aufge-
schrieben wurden, womit ihre intensive Vorbereitung auf die Taufe
an Ostern begann. Der Ordo behandelt zwei verschiedene Gruppen
von Taufkandidaten: Nachkommen christlicher Eltern (Nr. 6) und
Nachkommen heidnischer Eltern (Nr. 7).

34
Cyr. H., catech. myst. III,5: Πρὸ γὰρ τοῦ καταξιωθῆναι ὑµᾶς τοῦ βαπτίσµατος
καὶ τῆς τοῦ ἁγίου Πνεύµατος χάριτος, οὐκ ἦτε κυρίως ἄξιοι, ἀλλ᾽ ὁδεύοντες
προεβαίνετε τὸ εἶναι χριστιανοί.
35
Patriarchate of Georgian Orthodox Church (Hg.), qarTuli hagiografiuli
Zeglebi (engl. Nebentitel: Georgian Hagiographic Literature. Original texts and
translations into modern Georgian), 1. Bd., Tbilisi 2007, 160: ufalo RmerTo,
Senni mocemulni arian da Sen daicven eseni, ganaTlebulni wmidisa-
gan embazisa madliTa sulisa wmidisaÁTa, yofad erT samwyso erTisa
mwyemsisa, uflisa Cuenisa iesu qristÀsa.
36
Die Zeit des Katechumenats bzw. Photizomenats wird im Martyrium des hl. Abo in
Tbilisi, eines aus einer vornehmen Familie stammenden Arabers aus Bagdad, so
berichtet: nachdem Abo nach Kartli gekommen war, lernte er die Sprache und
studierte intensiv die Schriften des AT und NT, er kam in die Kirche und hörte
die Evangelien und die Lesungen aus den Propheten und den Apostelbriefen.
Erwähnt wird auch, dass er die Zeit im Fasten und Gebet verbrachte.
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 239

Vor dem Aufschreiben des Namens, das den beiden Gruppen


gemeinsam ist (Nr. 8), sind bei einem Nachkommen von Heiden
zusätzliche Handlungen zu vollziehen (Nr. 7): dieser wird an der
Kirchentür auf die Knie gestellt, gen Osten blickend, der Priester
macht über ihn schweigend ein Kreuzzeichen, legt ihm seine Hand
auf und spricht das Gebet mit dem Initium »Gebenedeit bist du,
Gott ...«. Da diese Handlungen bei einem Nachkommen von Chri-
sten unterlassen werden, sind sie als ein Ritus der Aufnahme in den
Ersten Katechumenat zu verstehen, der in diesem speziellen Fall mit
der Aufnahme in den Zweiten Katechumenat (Photizomenat) zusam-
mengewachsen zu sein scheint. Wir haben es hier also mit einem
Heiden(kind) zu tun, das erst zum Christen(kind) gemacht wird im
Sinne des bereits zitierten Kanons des 2. Ökumenischen Konzils und
des Quinisextums.
Der Ort, an dem diese Handlung stattfand, war im weiteren Ver-
lauf der Initiatio Christiana auch der Ort der täglichen Katechese
der Photizomenoi, nach LG 478, in der 5. und 6. Woche der Großen
Fastenzeit. Ebenfalls ad portam ecclesiae vollzog der Priestert am
Donnerstag (LG 626) oder, wie das Euchologion Sinait. iber. 66, fol.
16v, es vorschreibt37, am Samstag der Karwoche die Rekonziliation
der Büßer.
Somit liefert uns der Ordo den Beleg dafür, wo und wie die Kan-
didaten in den Stand der Christen aufgenommen wurden, der uns
sonst im 1. Jahrtausend für Palästina zu fehlen scheint.38
In der Folgezeit, in der die Erwachsenentaufe selten wurde, wan-
derte dieser Ritus in die Ordines der Aufnahme diverser Häretiker
in die Kirche.39
Mit unserem Ordo beinahe identisch ist der Ritus zur Aufnahme
von Heiden in die Kirche (Εὐχὴ εἰς τὸ ποιῆσαι ἐθνικὸν κατηχού-
µενον) in den Euchologia Konstantinopler Tradition der 1. Hälfte

37
Vgl. eine detaillierte Inhaltsangabe bei T. Chronz, Das Jerusalemer Euchologion
Sinait. iber. 66/O, in: Oriens Christianus 100 (2017), 137–152.
38
Auch der armenische Initiationsordo beginnt nach den ältesten Maschtoz-Hand-
schriften mit dem Ritus, »um jemanden zum Christen zu machen«. Dieser beinhal-
tet Handauflegung und Psalm 130 und wird Wochen oder noch länger vor dem
Taufbad an der Kirchentür vollzogen. Denn davor erscheine es nicht recht, ihn in
die Kirche zuzulassen, vgl. Ch. RENOUX, Une edition remarquable du մաշտոց
(mastoc῾), le rituel armenien par Georg Ter-Vardanean, Eǰmiacin 2012, im
vorliegenden Band, 263.
39
Vgl. M. ARRANZ, Избранные сочинения по литургике [Ausgewählte Werke in der
Liturgik], I: Таинства Византийского Евхология (Sakramente des Byzantinischen
Euchologions), Rom - Moskau 2003, 233: Da mit der Zeit die Erwachsenentaufe in
Byzanz so gut wie verschwand und wir keine Zeugnisse der Aufnahme Erwach-
sener in den Ersten Katechumenat besitzen, suchen wir ihre Spuren in den Ordi-
nes zur Aufnahme diverser Häretiker und Ungläubiger in die Kirche.
240 Tinatin Chronz

des 11. Jh., den Codices Coisl. 213 (136v) und Crypt. G.b. I (108v)40,
mit dem Unterschied, dass der Priester, nachdem er den Heiden vor
den Türen auf die Knie gestellt hat, ihn dreimal statt einmal bekreu-
zigt. Ebenfalls in den beiden Euchologia wird ausführlich der Ordo
der erneuten Taufe (περὶ τῶν ἀναβαπτιζοµένων) der Eunomianer,
Montanisten, Sabellianer beschrieben, die wie Heiden zu behandeln
sind: nach dem Codex Coisl. 213 (f. 123r) stellt der Priester jeden
einzelnen in den Türen der Kirche hin (τούτων ἕκαστον ἵστησιν
ἔσω τῆς πύλης τῆς ἐκκλησίας), es folgen sodann Handauflegung
und Katechumenengebete. Zum Katechumenen geworden, durch-
läuft der Kandidat den Katechumenat (προελθούσης ἐπ᾽αὐτῷ τῆς
τῶν κατηχουµένων τάξεως) und wird anschließend getauft.41
Die Aufnahme der Taufkandidaten in den Photizomenat (Nr. 6–9)
ist, dem georgischen Euchologion zufolge, anders als im ausgehen-
den 4. Jh., nicht mehr gewöhnlich einem Bischof vorbehalten, denn
es erwähnt lediglich einen Presbyter. Die Namen der zu Erleuchten-
den werden aufgeschrieben, der Presbyter befiehlt ihnen, an der gro-
ßen Tür der Kirche das rechte Knie gen Osten zu beugen, macht ein
Kreuzzeichen, also Signatio/Sphragís, und spricht die trinitarische
Formel: »Besiegelt wird im Namen des Vaters und des Sohnes und
des Heiligen Geistes« (Nr. 8).
Auch nach Pseudo-Dionysios Areopagites findet nach der Aufnah-
me in den Photizomenat eine Sphragís statt: nach der Befragung des
Kandidaten durch den Bischof erfolgt die Handauflegung, Besiege-
lung mit Kreuzzeichen und Einschreibung ins Register durch die
Presbyter (Dion. Ar., e.h. II, 5). Also entsprechen diese Handlungen
denen im georgischen Ordo für die Nachkommen von Christen bzw.
für die zu Christen Gemachten mit dem Unterschied, dass im letzte-
ren nicht der Bischof sondern ein Priester handelt, die Befragung
nicht erwähnt wird und die Aufschreibung des Namens vor der
Sphragís stattfindet.
Theodor von Mopsuestia erwähnt die Signatio nach der Apotagé
und Syntagé (Absage und Zusage), wobei hier der Kandidat mit Öl
gesalbt wird unter Verwendung derselben Salbungsformel, wie im
georgischen Ordo, eine Handlung, die Theodor als »Erstlingsgabe
der Sakramente« bezeichnet (Thdr. Mops., catech. 13,17). Die Besie-
gelung durch den Hierarchen und die Aufschreibung des Namens
durch die Presbyter deutet Pseudo-Dionysios als ein heiliges Zeichen
der Teilhabe an göttlichem Licht, das den Kandidaten zum »Miter-
ben der Gotterfüllten und Mitglied ihres geheiligten Standes«

40
Hier zitiert nach L’Eucologio constantinopolitano, 294.
41
Ebd., 267.
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 241

macht.42 Deshalb erklingt im Gebet über die Aufnahme in den Kate-


chumenat die Bitte, den Taufbewerber »zu einem gekennzeichneten
Schaf« der Herde zu machen (hier Nr. 4), denn nach Gregor von
Nazianz: »ein gekennzeichnetes Schaf wird nicht leichthin entwen-
det«. 43 Dagegen erkärt Kyrill von Jerusalem die Zugehörigkeit zu
Christus erst durch die Signatio mit Myron vollendet (catech. myst.
III,5: ὁδεύοντες προεβαίνετε τὸ εἶναι χριστιανοί).
Die Aufnahmeriten in den Ersten bzw. Zweiten Katechumenat
(Photizomenat) sind somit beendet. Es folgen nun die Exorzismen
(Nrr. 10–15) mit dreifachem Anhauchen und Beschwörungen, wobei
unterschieden wird zwischen wenigen Kandidaten, also einem oder
zweien, einerseits und zwischen mehreren, einem Erwachenen und
vielen Kindern, andererseits. Wörtlich heißt es hier: ein Großer und
viele Junge (mwÂsi da yrmani mravlad), gemeint sind in diesem
Kontext wohl Jugendliche oder Kinder, Säuglinge/Kleinkinder
(CCuilni) (Nr. 9). Denn diese werden später bei der Apotagé geson-
dert erwähnt; für sie soll nämlich der Pate sprechen.
Der Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen besteht darin,
dass für die mehreren Kandidaten nach dem ersten Exorzismus ein
zusätzliches Gebet zu sprechen ist mit dem Initium: »Denn wir rufen
den Namen des Herrn an über dich und befehlen dir …« (Nr. 11).
In der Zeit, in der der georgische Ordo kopiert wurde, scheint
Ostern nicht mehr alleiniger Tauftermin, doch weiterhin aktuell zu
sein. Darauf deutet die Rubrik mit dem Hinweis, einen speziellen
Exorzismus nur dann zu sprechen, wenn an Ostern getauft wird (Nr.
14). An den Tagen unmittelbar vor der Taufe wurde die zweite Be-
schwörung rezitiert (Nr. 13).
Auf die Exorzismen folgt im georgischen Ordo die Rubrik (Nr.
16) »Wenn welche zur Erteilung der heiligen Erleuchtung gebracht
werden«, meint also, dass die Taufkandidaten nicht alleine in die
Kirche kommen, sondern von den Bürgen (Paten und Priester) ge-
bracht werden. Die Fürbitten über die zu Erleuchtenden sind alle im
Plural formuliert, ebenso wie die anschließenden Gebete (Nr. 17–
18). Es ist anzunehmen, dass sie aus einer Zeit stammen, in der die
traditionellen Tauftermine mit mehreren Täuflingen üblich waren.

42
Dion. Ar., e.h. (Θεωρία) II, 4 (p. 75f): Τὸν δ΄ οὗτως ἀναγόµενον ἡ θεία
µακαριότης εἰς τὴν ἑαυτῆς µετουσίαν εἰσδέχεται καὶ τοῦ οἰκείου φωτὸς ὥσπερ
τινὸς αὐτῷ σηµείου µεταδίδωσιν ἔνθεον ἀποτελοῦσα καὶ κοινωνὸν τῆς τῶν
ἐνθέων ἀποκληρώσεως καὶ ἱερᾶς κατατάξεως, ὦν ἐστι σύµβολον ἱερὸν ἡ τοῦ
ἱεράρχου τῷ προσιόντι δωρουµένη σφραγὶς καὶ τῶν ἱερέων ἡ σωτηριώδης
ἀπογραφὴ ….
43
Greg. Naz. or. 40,15, benutzte Ausgabe: C. MORESCHINI, Gregorio di Nazianzo.
Tutte le Orazioni, Mailand 2000, im Folgenden: MORESCHINI 2000, 936.
242 Tinatin Chronz

Die zitierte Rubrik leitet Handlungen ein, die den Mystagogischen


Katechesen zufolge in der Vorhalle des Baptisteriums stattfanden:
Absage (Apotagé) vom Teufel und Zusage (Syntagé) an Christus,
hier mit den Angaben bei Kyrill und Pseudo-Dionysios im Vergleich:
Georgischer Taufordo: Kyrill: catech. myst. Pseudo-Dionysios: Dion.
Nrr. 17-22 I,2–9 Ar., e.h. II,4
Litanei, Gebet über die In der Vorhalle Nach der Eintragung
Katechumenen: »Du προαύλιον τοῦ spricht der Priester ein
erbarmender Gott ...« βαπτίσµατος οἶκον Gebet, das die gesamte
2. Gebet über die Kate- Gemeinde mit ihm zu
chumenen: »Herr, rei- Ende betet.
nige die, die du beru- Schuhe und Kleider
fen hast …« werden ausgezogen
Katechumenen stehen nach Westen mit dem Gesicht gen
nach Westen gewandt gewandt hörend Westen
strecken ihre rechte die Hand soll ausge- mit abgekehrten Händen
Hand aus streckt werden wegstreckend
Formel: »Ich widersage »Ich sage mich los wird Satan angeblasen mit
dir, Satan, dir und dei- von dir, Satan, und Formel.
nen Werken und jegli- von all deinen Wer-
chem Dienst für dich, ken und all deinem
und deinen Engeln Pomp und von Dreimal wird die Absage
und all deiner List.« deinem Dienst.« bezeugt
Der Priester befiehlt, Wendung nach Danach führt der Priester
die Hände zu senken, Osten, Annahme ihn nach Osten hinüber
sich nach Osten zu wen- Christi. Formel: und fordert ihn auf, mit
den und zu sprechen: »Ich glaube an den dem Blick gen Himmel
»Wir schließen uns Vater, an den Sohn, und erhobenen Händen
Christus an«. an den Heiligen sich zu Christus und den
Alle gemeinsam Geist und an die Schriften zu bekennen.
sprechen den heiligen eine Taufe der Dreimal wird die Formel
Glauben, Umkehr.« der Zusage wiederholt.
Litanei, Gebet: »Rufe Gebet, Segen,
deine Diener …« Handauflegung

Aus dem vorstehenden Vergleich geht hervor, dass der Ritus der
Apotagé und Syntagé im georgischen Ordo sehr einfach gestaltet ist
und der Beschreibung bei Kyrill entspricht. Anders als bei Pseudo-
Dionysios werden die beiden Formeln nur einmal rezitiert, das Able-
gen der Kleider ist nicht erwähnt. Der Teufel wird nicht angeblasen,
wie Pseudo-Dionysios es beschreibt. Bei der Absage wird nur eine
Hand erhoben, auch bei Kyrill. Die Haltung der Hände bei der
Zusage an Christus wird von Kyrill nicht beschrieben, ebenso wenig
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 243

im georgischen Ordo. Pseudo-Dionysios beschreibt die Haltung der


Hände bei der Apotagé als abgekehrt wegstreckend, bei der Syntagé
dagegen sind die beiden Hände erhoben und der Kandidat blickt
gen Himmel (Dion. Ar., e.h. II, 4).
Der erwähnte »heilige Glaube« (wmidaÁ sarwmunoebaÁ) ist wohl
nicht das Symbolon/Credo, sondern könnte die in den mystag. cat.
(I,9) zitierte Formel sein: »Ich glaube an den Vater, an den Sohn, an
den Heiligen Geist und an die eine Taufe der Umkehr.« Denn das
Glaubensbekenntnis wird in der georgischen Übersetzung der palä-
stinischen Jakobosliturgie als Credo (mrwamsi) bezeichnet 44 , und
nicht als »heiliger Glaube« (wmidaÁ sarwmunoebaÁ). Auch in der
georgischen Übersetzung eines griechischen Nomokanons, dem
»Kleinen Nomokanon«, heißt es: »Jeder, der sich auf die Taufe
vorbereitet, soll das Credo erlernen und vor den Priestern aufsagen
und so getauft werden«.45
Mit der Lossagung von Satan und der Zusage an Christus endet
die Vorbereitung auf das unmittelbar folgende Taufbad. In der ab-
schließenden Oration (Nr. 22) wird nun Gott gebeten, seine Diener
zur heiligen Erleuchtung zu rufen, von ihnen das Alte abzuwaschen,
sie durch die Erleuchtung zu erneuern und mit der Kraft seines
Geistes zu erfüllen. Dieses Gebet begegnet uns quer durch alle
östlichen Traditionen. Griechisch lautet sein Initium Προσκάλεσαι
τοὺς δούλους σου τοὺς κατηχουµένους (τοὺς δεῖνα), Δέσποτα. Es
ist im Rotulus-Fragment Sin. gr. NE MG 93 (9. Jh.) bezeugt.

Taufbad und Salbung


»Im inneren Haus« ἐν τῷ ἐσωτέρῳ … οἴκῳ (catech. myst. II,1) des
Baptisteriums findet nach Kyrill das eigentliche Taufbad statt. Der
georgische Ordo nennt den Ortswechsel nicht explizit, die Rubrik
besagt lediglich: »Priester und Diakone kommen heraus und legen
sich die Gewänder zur Taufe an, und während sie sich aufstellen,
stellen sie das Duftöl an den Rand des Tauf(beckens)« (Nr. 23). Da
sowohl Priester als auch Diakone schon an den vorausgehenden
Handlungen teilgenommen hatten, wäre ihr Herauskommen nicht

44
JAC iber., 56. 149 Nr. 50.
45 E. GIUNASHVILI (Hg.), mcire sjuliskanoni [Der Kleine Nomokanon], Tbilisi
1972, im Folgenden: Der Kleine Nomokanon, 62 § 66: yoveli, romeli gane-
mzadebodis naTlis-Rebad, mrwamsi daiswavlos da mRdelTa warmo-
uTxras da egreT naTel-iRos. Der sog. Kleine Nomokanon wurde Anfang
des 11. Jh. von dem georgischen Athos-Mönch Ekvtime († 1018) frei aus dem
Griechischen ins Georgische übertragen, so dass keine Vorlage des Textes exi-
stiert, vgl. I. SURGULADZE, qarTuli samarTlis istoriis wyaroebi [Quel-
len zur Geschichte des georgischen Rechts], Tbilisi 2002, 159.
244 Tinatin Chronz

eigens zu erwähnen, wenn nicht eine lokale (möglicherweise auch


zeitliche) Trennung der beiden Abschnitte stattgefunden hätte.
Wir befinden uns also am Taufbrunnen, an dessen Rand das Duft-
öl hingestellt wird. Es folgen sodann die Litanei über das Öl und das
Ölweihegebet (Nr. 24+25), das uns ebenfalls griechisch im Sinait. gr.
MG 93 vorliegt. In der Litanei wird Gott gebeten, das Öl zu heiligen
und es mit Gnade und heiligem Geist zu erfüllen und zum echten
Siegel werden zu lassen. Während in der griechischen Fassung der
Oration über das Öl im Singular (τὸ ἔλαιον) gebetet wird, ist in der
georgischen Übersetzung das Öl nicht eigens erwähnt; Gott wird
gebeten, seinen Heiligen Geist »über diese«, also eine Pluralform, zu
senden. Es wäre denkbar, dass der Plural sich auf das Öl, das in
einem Gefäß am Rand des Taufbeckens steht, und das Wasser be-
zieht, wie dies z. B. in der georgischen Übersetzung des Gebetes aus
dem Testamentum Domini zur Segnung des Wassers und Öls für
Kranke der Fall ist. 46 In der Beschreibung des Pseudo-Dionysios
kommt die Weihe des Öles nicht vor, mit dem »heiligen Salböl« wird
der zu Erleuchtende vor dem Taufbad am ganzen Körper gesalbt,
währenddessen weiht der Hierarch mit dem »allerheiligsten Öl« das
Wasser (Dion. Ar., e.h. II,7). Würde es sich um ein und dasselbe Öl
handeln, das gleichzeitig zur Salbung der Kandidaten und des Was-
sers verwendet wird, benötigte man mindestens zwei Ölbehälter. Da-
mit wäre die Pluralform im Georgischen ebenfalls gut nachvollzieh-
bar.
In Kyrills Mystagogischen Katechesen wird das Öl, mit dem der
Täufling vor dem Bad von Kopf bis Fuß gesalbt wird, als τὸ
ἐπορκιστὸν ἔλαιον, das exorzisierte Öl, bezeichnet. Durch die Sal-
bung mit diesem Öl erhalten die Täuflinge »Anteil am guten Öl-
baum Jesus Christus«, »an der Lebenskraft des wahren Ölbaums«
(catech. myst. II,3).
Die anschließende Wasserweihe wird mit einer Litanei über das
Wasser eingeleitet, es folgt zunächst – anders als bei der Ölweihe –
eine Oration mit dem Initium »Barmherziger und erbarmender
Gott, der du Herz und Nieren prüfest und das Verborgene der Men-
schen kennst …« (Nr. 27). In dieser »für sich selbst« gesprochenen
Oration, wie die Rubrik im Codex Sinait. iber. 66 lautet, wendet sich
der Zelebrant an Gott mit der Bitte, seine Vergehen hinwegzuneh-

46
T. Chronz, H. Brakmann, Fragmente des Testamentum Domini in georgischer
Übersetzung, in: Zeitschrift für Antikes Christentum 13 (2009), 395–402, bes. 400:
während in der syrischen Fassung das Gebet lediglich über Öl für Kranke
gesprochen wird und in der anschließenden Rubrik vermerkt wird, dass dasselbe
Gebet auch über Wasser zu sprechen ist, wird in der georgischen Übersetzung der
»Segnung des Wassers und des Öls« Gott gebeten, »diesem Öl und dem Wasser«
seine Heiligung, seine Gnade und die Kraft des Heiligen Geistes zu geben.
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 245

men, den Schmutz seines Fleisches und den Makel seiner Seele abzu-
waschen, und bereitet sich somit auf die folgende heilige Handlung,
hier die Heiligung des Wassers, vor. Diese vorbereitende Handlung
entspricht in der Eucharistiefeier in etwa der Händewaschung der
Priester, die, wie Georg der Araberbischof († 724) sagt, darauf hin-
weist, »dass sie vor Christus, der Herz und Nieren prüft (Ps 7,10),
stehen, und auf ihn alle ihre Sorgen abwälzen; es belehrt aber auch
das ganze Volk, dass sie ihren Sinn reinigen sollen von allen irdi-
schen Bestrebungen und Gedanken«.47
Dieses Vorbereitungsgebet des Priesters »für sich selbst« war so-
wohl im griechischen (im byz. BARB, Sinait. gr. MG 93) wie im syri-
schen Sprachraum weit verbreitet, fehlt aber im ältesten armeni-
schen Taufordo. Im letzteren wird lediglich eine zusätzliche Fürbitte
für den Zelebranten hinzugefügt in die Litanei über das Wasser, die
sonst mit der georgischen übereinstimmt: »der Herr möge die Wer-
ke der Hände des Priesters leiten, der die Taufe vollzieht«48.
Es folgt sodann das Wasserweihegebet – nicht das berühmte Μέ-
γας εἶ, Κύριε, das in der byzantinischen Tauffeier und bei der Gro-
ßen Wasserweihe an Theophanie (6. Januar) gesprochen wird49, son-
dern ein anderes Gebet mit dem Initium: »Herr Gott, Allherrscher,
Schöpfer alles Geschaffenen ...«. Sein Text ist auch griechisch über-
liefert: Κύριε ὁ Θεὸς ὁ παντοκράτωρ, ὁ πάσης κτίσεως δηµιουργός.
Wie das byzantinische Μέγας εἶ, Κύριε, besteht auch das geor-
gisch-palästinische Wasserweihegebet aus zwei großen Abschnitten,
begleitet von symbolischen Handlungen, hier einem dreifachen An-
hauchen und Kreuzzeichen über das Taufbecken. Das untenstehen-
de Schema zeigt die Struktur des georgischen Wasserweihegebetes
im Vergleich mit dem des byzantinischen. Einfachheithalber sind
hier die georgischen Initia in ihrer griechischen Fassung wiedergege-
ben, ebenso wie die Rubrik:

47
V. RYSSEL, Georgs des Araberbischofs Gedichte und Briefe aus dem Syrischen
übersetzt und erläutert. Leipzig 1891, 42.
48
RENOUX, Une edition … im vorliegenden Band, 267; Rituale Armenorum. Oxford
1905, 94.
49
Dieses Gebet findet sich in den georgischen liturgischen Quellen Alt-Jerusalemer
Tradition ausschließlich zur Wasserweihe an Theophanie und wird Gregor von
Nazianz zugeschrieben. Edition und Übersetzung in: Das Euchologion der Kirche
von Jerusalem Nr. II.1. vgl. Sinait. iber. 12, fol. 90v: »Segnung der Wasser an Theo-
phanien, gesprochen von Gregor, dem Bischof und Gottkünder«; Sinait. iber. 66,
fol. 42v: »Segnung des Wassers an Theophanie, gesprochen von dem hl. Gregor,
Bischof von Nazianz und Gottkünder«; Sinait. iber. 54, fol. 56v: »Segnung der Was-
ser an Theophanie, gesprochen von dem hl. Gregor, Bischof von Nazianz«; Sinait.
iber. NF 53, fol. 93r: »Segnung des Wassers an Theophanie des hl. Gregor, Bischof
von Nazianz und Gottkünder«.
246 Tinatin Chronz

Palästinisch nach Sinait. iber. 12 Byzantinisch nach Barb. gr. 336

Κύριε ὁ Θεὸς ὁ παντοκράτωρ, ὁ Μέγας εἶ, Κύριε, καὶ θαυµαστὰ τὰ


πάσης κτίσεως δηµιουργός ... ἔργα σου ...
Ἐνφυσᾷ εἰς τὸ ὕδωρ γ᾽, σφραγίζει Καὶ ἐνφυσᾷ εἰς τὸ ὕδωρ γ᾽ καὶ
τὴν κολυµβύθραν γ᾽, καὶ λέγει· σφραγίζει τῷ δακτύλῳ αὐτοῦ γ᾽,
καὶ λέγει·
Συντριβήτωσαν ὑπὸ τὴν Συντριβήτωσαν ὑπὸ τὴν
σηµείωσιν τοῦ τύπου τοῦ σταυροῦ σηµείωσιν τοῦ τύπου τοῦ σταυροῦ
τοῦ Χριστοῦ σου ... τοῦ Χριστοῦ σου ...

Während sich die beiden Formulare im zweiten Teil der Oration


einen und denselben Text teilen, verwendet der georgische Ordo im
ersten Teil der Wasserweihe ein im Nahen Osten heimisches Gebet:
wir finden es griechisch im Taufformular des Rotulus Sin. gr. MG
93, aber auch in der syrischen Tradition, sowohl bei den Melkiten als
auch bei den antichalkedonensischen syrischen Christen. In einigen
byzantinischen Euchologion-Handschriften, so im sog. Bessarion-
Euchologion Crypt. Γ.β. I (11. Jh.), ist dieses im Vergleich zu Μέγας
εἶ, Κύριε kürzere Gebet für die Nottaufe bestimmt.50
Die in der Oration gezeichneten paulinischen Bilder: das Ablegen
des alten vergänglichen Menschen und das Anlegen des neuen Men-
schen, der nach dem Bild Jesu erneuert wird, die Taufe als Symbol,
mit Christus zusammen gestorben zu sein, um der Auferstehung
teilhaftig zu werden – sind bei Kyrill (procatech. III,12; catech. myst.
II,4–8) und insbesondere bei Pseudo-Dionysios Areopagites (Dion.
Ar., e.h. Θεωρία II,6) ausgelegt. Eine Geistepiklese gibt es hier nicht.
Sehr ausführlich sind im georgischen Initiationsordo die die Was-
serweihe begleitenden Handlungen beschrieben. Sie stimmen einer-
seits mit denen bei Pseudo-Dionysios überein, unterscheiden sich an-
dererseits von denen in der byzantinischen Tauffeier, wie das folgen-
de Schema zum Vorschein bringt:
Barb. gr. 336, Nr. Sinait. iber. 12, Nrr. 29– Dion. Ar., e.h. II, 5 +
124. 31 Scholion des Johannes von
Skythopolis (Jo. Scyth.)

29. Der Priester gießt Während der Täufling am


sich das Duftöl dreimal ganzen Körper gesalbt
in seine rechte Hand wird, schreitet der
und legt seine Finger zu- Hierarch zum Taufbecken,
sammen und führt seine »Mutter der Kindschaft«
rechte Hand ins Becken, (Joh 3,4ff.) genannt,

50
L’Eucologio constantinopolitano, 192.
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 247

macht ein Kreuzzeichen heiligt das Wasser mit


und spricht: Im Namen Anrufungen
des Vaters und des Soh-
nes und des Hl. Geistes.
Und der Priester 30. Und der Priester und drei Besprengungen
nimmt die Schale nimmt das Öl vom Ran- mit Öl kreuzförmig,
mit dem hl. Öl und de des Beckens und »wobei er zu jeder Be-
macht daraus drei spricht: Alleluia. sprengung das heilige Lied
Kreuze in das Was- Das Volk antwortet und singt, das der heilige Geist
ser, wobei er mit setzt einen Vers ein: Die den von Gott ergriffenen
dem Volk dreimal Stimme des Herrn über Propheten eingegeben
das Alleluia singt. den Wassern (Ps 28,3) hat.«
Und danach stellt Und der Priester spricht Jo. Scyth.: Ps 28,3 und
er die Schale ab das zweite Mal: Ehre. Alleluia.
und singt: »Geprie- 31. Und dann nimmt
sen Gott, der jeden der Priester das Gefäß,
Menschen, der in in dem sich das Öl
die Welt kommt, befindet, und gießt es
erleuchtet und hei- kreuzförmig ins Wasser,
ligt, jetzt und im- wobei er spricht: Im
merdar und in alle Namen des Vaters und
Zeit und Ewigleit. des Sohnes und des
Amen«. Heiligen Geistes.
Die Heiligung des Wassers erfolgte also sowohl in Byzanz wie im
Nahen Osten durch Gebet und dreifache Hinzufügung von Öl, je-
doch unter Verwendung verschiedener Texte: während in Byzanz als
Wasserweihegebet der Taufe das Μέγας εἶ, Κύριε heimisch war,
bediente man sich im Orient eines anderen Formulars mit dem
Initium Κύριε ὁ Θεὸς ὁ παντοκράτωρ. Zum dreifachen Eingeben
des Öls ins Wasser wurde in der Kaiserstadt das Alleluia rezitiert, am
Ende dann der Spruch: »Gepriesen Gott, der erleuchtet …« (Εὐλο-
γητὸς ὁ θεὸς ὁ φωτίζων …). Im georgischen Ordo dagegen erfolgte
die Salbung des Taufwassers unter dem Gesang von Alleluia und
Psalm 28,3, wie auch bei Pseudo-Dionysios beschrieben 51 und in
einem Scholion des Johannes von Skythopolis (6. Jh.) präzisiert:
»Psalm 28,3 und das Alleluia«.
Die bei Pseudo-Dionysios im Anschluß daran erwähnte erneute
Vorstellung des Täuflings unmittelbar vor dem Bad (Dion. Ar., e.h.
II,7), findet im georgischen Ordo nicht statt. Die Bezeichnung des
Taufbeckens als »Mutter der Kindschaft« (Dion. Ar., e.h. II,7:
µητέρα τῆς υἱοθεσίας) kommt auch im georgischen Ordo vor: im

51
Der von Pseudo-Dionysios verwendete Ausdruck »das heilige Lied singt, das der
heilige Geist den von Gott ergriffenen Propheten eingegeben hat« kann freilich
auch als Psalmvers interpretiert werden, ist aber nicht zwingend.
248 Tinatin Chronz

Entlassungsgebet am 8. Tag nach der Taufe wird das Taufbecken als


»Mutterschoß« bezeichnet; im Wasserweihegebet sowie im Gebet zur
Reinigung eines neuen Taufbeckens wird ebenfalls auf Johannes 3,5
angespielt: »der du uns die Geburt durch das Wasser und den Geist
gewährt hast«.
Nach der erfolgten Wasserweihe wird der Täufling entkleidet, am
ganzen Körper mit Öl gesalbt und im Taufbecken, wie die Rubrik
ausdrücklich sagt, durch dreifaches Untertauchen seines Hauptes im
Namen der Dreifaltigkeit erleuchtet (Nr. 32–33).
Anschließend findet die Salbung mit dem heiligen Duftöl statt.
Mit den Worten »Erneuertes Duftöl ist dein Name« und der Formel
»Gesalbt wird im Namen des Vaters und des Sohnes und des
Heiligen Geistes« findet die Salbung des Neuerleuchteten an mehre-
ren Stellen des Leibes statt.
Das eigentliche Zitat aus Canticum 1,3 LXX heißt »ausgeleertes
Duftöl ist dein Name« µύρον ἐκκενωθὲν ὄνοµά σου. In unserem
Text handelt es sich offensichtlich um eine falsche Ableitung von
καινός (neu) statt von κενός (leer), eine itazistische Verwechselung,
die für Canticum 1,3 bereits im Codex Sinaiticus vorliegt: ἐκκαινω-
θὲν statt ἐκκενωθέν. Alle erschlossenen georgischen Redaktionen
des Hohen Liedes bieten die korrekte Übersetzung: »ausgeleertes
Duftöl«. Lediglich der vorliegende georgische Initiationsordo sowie
der Ordo zur Aufnahme diverser Häretiker in die Orthodoxie im
georgischen »Kleinen Nomokanon« geben die Lesart »erneuertes
Duftöl« wieder.52
Die Initiationshandlungen im Baptisterium enden mit einem Ge-
bet für den Neugetauften und einem weiteren Hauptneigungsgebet
(Nr. 36–37).
Kerzen werden angezündet, und die Erleuchteten ziehen in die
Kirche ein unter dem Gesang »Die ihr in Christus erleuchtet seid«
(Gal. 3,27). Ihr Einzug in die Kirche – genauso wie das Hinausgehen
eines Bischofs oder Priesters zu Beginn der alttestamentlichen Le-
sungen aus der Kirche, um die Kandidaten zu taufen (LG 720-721) –
ist in der georgischen Übersetzung des Jerusalemer Lektionars ei-
gens vermerkt: »Und danach werden die Erleuchteten in die Kirche
eingeführt mit der folgenden Hypakoe: ›Die ihr in Christus erleuch-
tet seid‹. Und sodann beginnen sie mit dem Kanon der Eucharistie-
feier …« (LG 736–737).
In den Katechesen beschreibt Kyrill von Jerusalem die anschlies-
sende Kommunion der Neugetauften, die im georgischen Ordo

52
Der Kleine Nomokanon 73 § 80: »nelsacxebel ganaxlebul ars saxeli
wmidaÁ Seni, meufeo qriste, RmerTo Cueno« [»Erneuertes Duftöl ist dein
heiliger Name, Gebieter Christus, unser Gott«].
Initiatio Christiana nach den georgischen Quellen 249

nicht eigens erwähnt wird. Die abschließende Entlassung aus der Eu-
charistischen Liturgie beinhaltet Gebete, die die georgischen Eucho-
logion-Handschriften als gesonderte Gruppe enthalten: so erklingt in
der »Entlassung des Volkes an Ostern« im Sinait. iber. 12 die Bitte,
dass »die Erleuchteten in der Welt angemessen wandeln« mögen.53
Die Initiatio Christiana endet mit dem Ritus der Abnahme der
Kopfbedeckung, im georgischen Ordo Kukulion (kukuli, vom
griechischen κουκούλιον) genannt, der am 8. Tag nach der Kommu-
nion in der Feier der Eucharistie im Altarraum stattfindet (Nr. 38–
41). Das letzte Gebet dieses Ritus, ein Hauptneigungsgebet (Nr. 40)
sei hier näher vorgestellt:
Geneigt sind, Herr, die Häupter deiner Knechte und Mägde,
die wiedergeboren sind aus dem Taufbecken, dem Mutter-
schoß, die aus einem finsteren und kranken Leib Geborenen.
Und erneuere sie durch die zweite, erhabene Geburt mit der
Gnade des dreimal bekränzten allheiligen Geistes; bewahre
sie, wir bitten (dich), makellos und untadelig, indem du sie in
deiner Menschenfreundlichkeit beschützest, Zuflucht im Heil
zu suchen im wahren Glauben und würdigen Wandel, damit
sie gewürdigt werden der Begegnung mit deiner Herrlichkeit
durch die dritte Geburt, (die Geburt) der Unverweslichkeit
(als) eine Blüte der Auferstehung, der Erlangung der lichten
ewigen Welt der Lebenden zusammen mit allen Heiligen.
Denn dir gebührt die Herrlichkeit und die Ehre, dem Vater
und dem Sohn und dem heiligen Geist, jetzt und allezeit und
in Ewigkeit. Amen.

Beachtenswert ist im Gebet die Aufzählung von drei Geburten:


1. die biologische aus dem Mutterschoß,
2. die geistliche durch die Initiatio Christiana (vgl. Joh 3,3),
3. der biologische Tod als Geburt zum ewigen Leben.
Diese Gedanken können durch die Reden des Gregor von Nazianz
inspiriert worden sein, denn in seiner Rede 40.2 Ȇber die (Wohltat
der) Taufe« lesen wir54:
»Eine dreifache Geburt für uns kennt der Logos: diejenige
aufgrund von Leibern, diejenige aufgrund der Taufe, diejeni-
ge durch Auferstehung ... Mein Christus zeigt sich als einer,
der alle diese drei Geburten durch sich (παρ᾿ἑαυτοῦ) geehrt
hat: die eine durch die erste und lebensspendende Anhau-
chung (vgl. Gen 2,7), die andere aber durch die Fleischwer-
dung und durch die Taufe, mit der er selbst getauft wurde;
die andere aber durch die Auferstehung, mit der er selbst den

53
Vgl. Das Euchologion der Kirche von Jerusalem Nr. III.8.
54
Greg. Naz. or. 40,2 (MORESCHINI 2000, 922f).
250 Tinatin Chronz

Anfang gemacht hat: so, wie er der Erstgeborene unter vielen


Geschwistern wurde (Rom 8,29), so auch würdigte er sich der
Erstgeborene von den Toten (Col 1,18) zu werden.«

Es ist nicht auszuschließen, dass diese Zeilen einst auch Pseudo-


Dionysios inspirierten, die Taufe alleine als »geheiligte Geburt aus
Gott« (Dion. Ar., e.h. VII (Θεωρία), 8: κατὰ τὴν ἱερὰν θεογενε-
σίαν), den Tod aber als »den Weg der geheiligter Wiedergeburt«
(Dion. Ar., e.h. VII,3: πρὸς τὴν ὁδὸν ... τῆς ἱερᾶς παλιγγενεσίας)
zu bezeichnen.
Kyill von Jerusalem, der im dreifachen Untertauchen im Taufbad
die drei Tage Christi im Grab symbolisiert sieht (vgl. u. a. Act 10,40;
I Cor 15,4), nennt das heilsame Wasser »Grab und Mutter zugleich«
(catech. myst. II,4).

III. ERGEBNISSE
Das in georgischen Euchologion-Handschriften überlieferte Material
zur Initiatio Christiana repräsentiert insgesamt oder zumindest zum
großen Teil sicher die Euchologie der Spätantike. Dies zeigen die
Übereinstimmungen mit den Beschreibungen und Auslegungen der
Taufe bei Kyrill und vor allem bei Pseudo-Dionysios Areopagites.
Die in den Scholien des Johannes von Skythopolis (6. Jh.) gemachte
Konkretisierung, dass unter dem Zitat aus den Propheten der Psalm-
vers 28,3 (»Die Stimme des Herrn über den Wassern«) zu verstehen
ist, macht deutlich, dass zur Zeit des Johannes die von Pseudo-Diony-
sios beschriebene Initiation in Palästina, wo Johannes tätig war, ihre
Gültigkeit hatte. Auch im armenischen Taufordo wird dieser Vers
bei der Wasserweihe gesungen.55
Die Besiegelung des Taufkandidaten bei der Aufnahme in den
Photizomenat und die Bitte an Christus, ihn zu einem gekennzeich-
neten Schaf seiner Herde zu machen, entspricht ganz der Ausdrucks-
weise Gregors von Nazianz und des Pseudo-Dionysios Areopagites.
Ebenfalls herauszustellen ist das allerletzte Gebet, in dem vor al-
lem die Theologie des Gregors aber auch die Gedanken des Pseudo-
Dionysios über die verschiedenen Geburten so im Vordergrund
steht wie nirgendwo sonst.

55
Vgl. RENOUX, Une edition … im vorliegenden Band, 266; Rituale Armenorum, 94.
203.
UNE EDITION REMARQUABLE DU ՄԱՇՏՈՑ
(MAŠTOC῾), LE RITUEL ARMENIEN
PAR GEORG TER-VARDANEAN, EǰMIACIN 2012

Charles RENOUX, En Calcat

Depuis 1905, les recherches historiques sur la liturgie arménienne et


les études à son sujet ont toujours eu pour point de départ et
comme référence nécessaire le volume publié par F. C. Conybeare,
le Rituale Armenorum 1 , œuvre fondamentale dans laquelle son
auteur aborde l’histoire du rite arménien et de ses textes, et qu’il
enrichit d’une traduction d’un bon nombre de ces derniers. Le
travail du savant arménisant anglais a eu pour sources les manuscrits
existant alors dans les Bibliothèques d’Europe et d’Arménie : celle
de San Lazzaro des Pères Mékhitaristes de Venise, les divers fonds
de la Bibliothèque Vaticane, les manuscrits du British Museum de
Londres et de la Bodleian Library d’Oxford, ceux de la Bibliothèque
Nationale de Paris, des Pères Mékhitaristes de Wien, et enfin ceux
du Saint-Siège du Catholicossat d’Ēǰmiacin. Dans ces divers dépôts
de manuscrits, Conybeare a choisi 19 codex pour son ouvrage, soit
qu’il les ait consultés sur place, soit qu’il les ait étudiés d’après les
descriptions qui lui étaient envoyées. Le travail considérable de
Conybeare à partir de ces documents a toujours constitué, jusqu’à
maintenant, la référence de base pour toute étude des rites et des
textes de la liturgie arménienne, sauf pour ceux de la célébration
baptismale et du lectionnaire qui ont fait l’objet de recherches,
d’éditions et de traductions plus approfondies2. Cependant, comme
beaucoup d’œuvres plus que centenaires, le volume de Conybeare a
pris des rides. Sa présentation et ses traductions concernant ces 19

1 F. C. CONYBEARE, Rituale Armenorum being the administration of the Sacraments


and the Breviary rites of the Armenian Church…, Oxford 1905 (= Conybeare).
2 Cf. G. WINKLER, Das Armenische Initiationsrituale, Rome 1982 (Orientalia Chri-
stiana Periodica 217); Ch. RENOUX, Le Lectionnaire de Jérusalem : 1) Le codex
arménien Jérusalem 121, tome I et II, Turnhout 1969–1971 [Patrologia Orientalis
(PO désormais) 35.1/163 et 36.2/168] ; 2) Le lectionnaire de Jérusalem en
Arménie : le Čašocʿ, tome I-II, Turnhout 1989–1999–2005 [PO 44.4/200, 48.2/214
et 49.5/221].
252 Charles Renoux

manuscrits, et en particulier le San Lazzaro 320 du IXe–Xe siècle,


l’un des deux plus anciens manuscrits connus du rituel arménien, ne
peuvent plus être prises totalement en considération à l’heure
actuelle. La publication en 2012, par Gēorg Tēr-Vardanean (= GTV),
d’un premier volume concernant les textes du rituel arménien,
appelé le Մայր Մաշտոց3 (Mayr Maštoc῾) renouvelle notre connais-
sance de la tradition liturgique arménienne, eucharistie et lection-
naire mis à part.
En effet des rites et des rubriques, qui figurent bien dans le ma-
nuscrit San Lazzaro 320, ont été omis par Conybeare : par exemple,
p. 26 de son ouvrage, l’auteur ne signale pas que la porte d’une
église dédicacée est ointe avec le myron, précision que comporte
bien le manuscrit de San Lazzaro (cf. GVT, p. 135–136) ; De même
la description de la bénédiction du calice et de la patène est
incorrecte (Conybeare, p. 36, et GTV, p. 163). Ce ne sont là que des
détails, et on pourrait en relever beaucoup d’autres. Mais, le plus
dommageable de la description du manuscrit San Lazzaro 320 par
Conybeare, de la présentation de ses textes et de leur traduction
anglaise, réside d’une part dans le mélange des données de ce plus
ancien témoin du Rituel arménien du IXe–Xe siècle avec celles
d’autres manuscrits d’époques plus tardives, et d’autre part dans
l’ajout à l’intérieur des divers rites de ce document d’informations
historiques le concernant. L’ouvrage de Conybeare, qui reste un
instrument important sur le rite arménien jusqu’à ce que GTV ait
achevé le travail entrepris, apparaît comme une compilation de
documents liturgiques et historiques de dates différentes. Cet
assemblage de textes brouille et dénature la physionomie propre du
manuscrit exceptionnel qu’est le San Lazzaro 320. Nous reviendrons
en conclusion sur la question de l’édition de textes liturgiques de
caractères particuliers.

3 G. TER-VARDANEAN, Մայր Մաշտոց [Mayr Maštoc῾], Ēǰmiacin 2012 (= GTV). On


peut traduire de diverses façons le vocable Mayr qui signifie Mère : Maštoc῾-mère,
Maštoc῾-matriciel, Maštoc῾-initial, Maštoc῾-source. Ces désignations ne peuvent
viser, dans le contenu actuel du Rituel arménien, que les fonctions liturgiques
postérieures à l’œuvre de réunion des divers canons entreprise par le Catholicos
Maštoc῾ Ełivardec῾i (898–899). Il est certain que nombre d’entre eux existaient
avant cet assemblage effectué au IXe siècle.
Une édition remarquable du Մաշտոց (Maštoc῾) 253

I. LE RITUEL ARMENIEN EDITE PAR GEORG TER-VARDANEAN


Le premier tome d’une série consacrée à l’édition de l’ensemble des
textes du Rituel arménien, appelé le Մայր Մաշտոց, le Mayr
Maštoc῾4, est paru en 2012 aux éditions du Catholicossat d’Ēǰmiacin.
Son auteur, Monsieur Gēorg Tēr-Vardanean, Conservateur en chef
des manuscrits du Maténadaran de Érévan, a donc eu accès sur place
à la plus importante bibliothèque de manuscrits arméniens dont il
nous fait profiter magnifiquement dans son ouvrage. Voici une
brève présentation de ce volume à laquelle nous ajouterons des
considérations concernant l’histoire du rite arménien, de son Rituel,
et de l’origine probable des textes de plusieurs cérémonies de ce
dernier.

Première partie : l’introduction


Une introduction de 81 pages consacrée à l’histoire du Maštoc῾
ouvre le volume, par une brève allusion (page 11) aux deux ma-
nuscrits les plus anciens qui constituent la base unique de l’édition
de GTV : le San Lazzaro 320 des Pères Mékhitaristes de Venise
(autrefois n° 457) et le 1001 du Maténadaran d’Érévan, document
que n’a pas connu Conybeare, deux codex du IXe–Xe siècle ; leur
description complète est effectuée aux pages 50–67 du livre. C’est
l’histoire du Maštoc῾ dans le monde arménien qui occupe la plus
grande partie de cette introduction de GTV. Les allusions faites par
des écrivains arméniens de toutes catégories, à partir du Ve siècle
jusqu’à une époque tardive, à différentes cérémonies de ce Rituel
apportent de très importantes informations inconnues concernant la
liturgie arménienne en son ensemble. En effet, on constate ainsi
l’existence, à tel ou tel siècle, de fonctions rituelles que l’on ne savait
pas dater. Une vision de la liturgie arménienne concernant les rites
dont elle était constituée à différentes époques nous est ainsi offerte,
de même que celle de son évolution successive. GTV poursuit
jusqu’à nos jours sa recherche historique concernant les cérémonies
du Maštoc῾, en portant son regard sur les éditions imprimées ou les
traductions effectuées au cours des siècles, puis sur les publications
et études récentes le concernant, celles de Conybeare, du Père Sahak
Č῾emč῾emean et de Madame G. Winkler, travaux qui ont porté sur
l’ensemble ou sur l’une ou l’autre des fonctions liturgiques de l’un
ou l’autre des deux codex anciens.
Les allusions à de nombreux rites, mentionnés par des per-
sonnages ecclésiastiques et des historiens d’Arménie, Cilicie

4 Nous utiliserons aussi les termes Maštoc῾ et Rituel.


254 Charles Renoux

arménienne comprise, manifestent en eux-mêmes la richesse


euchologique du rite arménien, déjà au cours des siècles anciens,
avant que n’apparaisse au IXe siècle un livre liturgique, le Maštoc῾, le
Rituel arménien, qui rassemble l’ensemble des fonctions non
eucharistiques existant alors. Cette œuvre d’assemblage fut
entreprise par le Catholicos Maštoc῾ Ełivardec῾i, mort en 899. Il
décida de réunir en un seul livre rites et textes des bénédictions
attestés à son époque, mais dispersés en différents codex ; c’est de
cette initiative du Catholicos Maštoc῾ que le rituel arménien tirera
son nom et qu’il s’appelle désormais le Maštoc῾. Le résultat de son
entreprise nous est connu par ses deux plus anciens manuscrits, tous
deux du IXe–Xe siècle, le San Lazzaro 320 et le Maténadaran 1001.
Ces deux documents distribuent les célébrations rituelles non-
eucharistiques en sections dénommées différemment — canons, ou
bénédictions, ou encore prières —, quarante-sept dans le San Lazzaro
320, et trente-trois dans le Maténadaran 1001 lacunaire. La finale de
l’introduction de GTV (p. 67–81) est consacrée à la présentation
d’ajouts concernant quelques célébrations du Rituel (nous y
reviendrons) provenant de manuscrits plus tardifs, ainsi qu’à un
complément d’informations sur ces derniers.
Notre rapide analyse des pages de GTV concernant l’introduction
au premier volume de son édition du Maštoc῾ est, certes, très in-
complète ; nous en avons bien conscience. En effet, la matière de ces
81 feuillets, de même que les informations ajoutées en finale du livre
(pages 654–737), sont d’une telle richesse sur l’histoire du Rituel
arménien que l’on ne pourra plus étudier désormais l’un
quelconque des textes de ce dernier sans s’y référer.

La deuxième partie du volume : les textes eux-mêmes du Maštoc῾


L’édition méticuleuse par GTV des deux plus anciens manuscrits du
Maštoc῾, le San Lazzaro 320 et le 1001 du Maténadaran du IXe–Xe
siècle, fait apparaître, plus que ne le laissait apercevoir le volume de
Conybeare, plusieurs indications qui concernent, nous semble-t-il,
l’origine même de plusieurs fonctions liturgiques du Maštoc῾.
Remarquons d’abord que 36 des fonctions liturgiques du manuscrit
San Lazzaro 320 et 27 du Maténadaran 1001, sont introduites par le
terme կանոն, canon, décalque arménien exact du grec κανών,
désignation qui, on le sait, introduit, à quelques exceptions près,
toutes les célébrations de l’année liturgique dans la version
arménienne du Lectionnaire de Jérusalem 5 antérieure à 439 ; les

5 Cf. Ch. RENOUX, Le Lectionnaire de Jérusalem, (PO 36/168), 210–369.


Une édition remarquable du Մաշտոց (Maštoc῾) 255

textes des autres cérémonies du Rituel ont pour titre soit աղաւթք
(aławt῾k῾), prière, soit աւրհնութիւն (awrhnut῾iwn), bénédiction. Cette
distinction entre canon d’une part, et de l’autre prière ou béné-
diction, nous semble significative de l’origine d’un certain nombre
de textes du Rituel arménien. Dans ce dernier, le terme canon
introduit en effet à des rites majeurs, comme la Dédicace d’une
église, les ordinations cléricales et monacales, la sépulture d’un
prêtre et d’un évêque, tandis que les appellations — prière ou
bénédiction — annoncent des textes utilisés pour des rites mineurs,
comme la bénédiction du sel, celle du pain en dehors de
l’eucharistie, de la table où celui-ci est déposé avant la célébration de
l’eucharistie, etc. Il y a là, marquée par la terminologie, — prière et
bénédiction —, comme une inflation et une croissance du ritualisme
que ne connaissaient sans doute pas l’Église arménienne en ses
origines, ou peut-être l’Église de Jérusalem d’où proviendraient les
κανών, les textes les plus anciens du Rituel arménien.
Il est symptomatique, en effet, que dans six canons du Maštoc῾
édité par GTV — la cérémonie de la bénédiction de l’eau au jour de
l’Épiphanie, celles du lavement des pieds le Grand jeudi, de la
dédicace d’une église, de la bénédiction de la croix et de la
sépulture6 —, les textes destinés à servir de prières, de chants et de
lectures, sont introduits par la rubrique suivante : այս կանոն
կատարի, ays kanon katari, ce canon est exécuté. La même formule
est employée dans les plus anciens témoins du Lectionnaire de
Jérusalem, et précisément les jours mêmes où l’on célèbre la
solennité de l’Épiphanie, de la Dédicace et de la fête de la Croix
(13–14 septembre)7. Il faut encore constater l’emploi, à la fois dans
le Maštoc῾ et dans le Lectionnaire de Jérusalem du même terme,
Նաւակատիք, Nawakatik῾ 8 , pour annoncer la bénédiction d’une
nouvelle église dans le Rituel arménien et la fête de la Dédicace de
septembre dans le Lectionnaire de Jérusalem. Et dans ces deux
recueils liturgiques, Rituel et Lectionnaire 9 , il est prévu, confor-
mément à l’Itinerarium Egeriae10 et au Lectionnaire de Jérusalem 11,
que les fêtes de la Dédicace et celles de la consécration d’une église
dureront huit jours. On remarquera aussi, mais cela est moins

6 Cf. GTV 97, 168, 204, 275, 342 & 398.


7 Cf. Ch. RENOUX, Le Lectionnaire de Jérusalem (PO 36/168), 212–215, 360–361 &
362–363.
8 GTV 97 ; Ch. RENOUX, ibidem, 360–361.
9 GTV 135 ; Ch. RENOUX, ibidem, 362–363.
10 Cf. EGERIA, Peregrinatio ad loca sancta: P. MARAVAL, Égérie. Journal de voyage
(Itinéraire), Paris 1982 (Sources Chrétiennes 296), 316–319.
11 Cf. Ch. RENOUX, ibidem, 214–215.
256 Charles Renoux

significatif nous semble-t-il, car il n’y avait pas d’autre texte évan-
gélique adapté, que la même lecture de l’évangile de Jean 10, 22, la
dédicace à Jérusalem, est prévue, et dans le Maštoc῾ pour le rite de
la dédicace d’une église, et dans le Lectionnaire de Jérusalem pour
la fête de la Dédicace en septembre12. De même, la péricope Jean
13,1 présente dans le canon du lavement des pieds du Rituel
arménien13, est attestée pour le rite du lavement des pieds du Grand
Jeudi dans le Lectionnaire de Jérusalem en version géorgienne14.
L’hypothèse d’une origine hiérosolymitaine de l’un des canons
du Maštoc῾ arménien, le rite baptismal du manuscrit San Lazzaro
320, avait déjà été avancée en 1971 par Mario Ferreira Lages dans le
périodique Didaskalia15. L’hypothèse de M.F. Lages a reçu, en 2008,
un confirmatur de poids. La Lettre aux Arméniens de Macaire de
Jérusalem, évêque durant les années 314–335/6, œuvre sur laquelle
pesaient des soupçons d’inauthenticité, vient d’être restituée de
manière décisive, par Monsieur Abraham Terian, au hiérarque du
IVe siècle de la Ville Sainte16. Macaire qui constatait des différences
entre la liturgie de son Église et celle de l’Église arménienne quant
aux rites du baptême et de l’eucharistie, envoie au chef de l’Église
arménienne d’alors, Verthanès (327–342), par l’intermédiaire
d’évêques arméniens venus dans la Ville Sainte à l’occasion du
concile de Nicée, une description des rites de son Église. Macaire ne
pouvait évidemment donner à l’Église arménienne comme modèle
rituel que sa propre liturgie hiérosolymitaine. La relation du Maštoc῾
arménien vis-à-vis du rite jérusalémite, dépendance déjà tellement
évidente quant au Lectionnaire de l’année liturgique arménienne, se
vérifierait donc également quant à la cérémonie baptismale du rite
arménien. La précision de l’édition par GTV des deux manuscrits les
plus anciens du Rituel arménien, le San Lazzaro 320 et le Maténa-
daran 1001, édition dégagée, contrairement à celle de Conybeare, de
tout mélange avec d’autres manuscrits et de toute information
historique les concernant, met donc au grand jour et avec netteté un
document ancien concernant les rites du Baptême.

12 Cf. GTV, 99 ; Ch. RENOUX, ibidem, 362–363.


13 Cf. M. TARCHNISCHVILI, Le Grand Lectionnaire de l’Église de Jérusalem (Ve–VIIIe
siècle), Louvain 1959 (Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium 189) (= LG),
641 et GTV 399.
14 Cf. LG, 641.
15 M. F. LAGES, The Hierosolymitain Origin of the Catechetical Rites in the
Armenian Liturgy, Didaskalia I 1971, 233–250.
16 MACARIUS HIEROSOLYMITANUS, Epistula ad Armenios (arm.) : A. TERIAN (éd.),
Macarius of Jerusalem, Letter to the Armenians, AD 335, New York 2008.
Une édition remarquable du Մաշտոց (Maštoc῾) 257

Il faut aussi remarquer la vision ecclésiale qu’offre la succession


des canons du Maštoc῾ de ces deux manuscrits anciens du Rituel
arménien. Ce sont en effet les diverses étapes de la vie d’un chrétien,
telle que la pensait l’Église arménienne en ses origines, ou peut-être
l’Église de Jérusalem, que développe l’ordonnance des canons
successifs des deux manuscrits anciens. La vie chrétienne, dans ses
diverses manifestations liturgiques successives, commence par un
lien originel avec l’Église du Christ. C’est pourquoi le Rituel
arménien, tel que le manifeste clairement l’édition par GTV des
deux manuscrits, s’ouvre avec les rites concernant tout ce qui a trait
au bâtiment appelé « église », et ensuite aux diverses fonctions litur-
giques qui seront accomplies en ce lieu. Par conséquent, c’est la
cérémonie de la pose de la première pierre de l’église qui ouvre le
Rituel. Viennent ensuite, dans l’ordre, les rites de la dédicace d’une
église nouvelle, puis les bénédictions de tous les éléments matériels
nécessaires au culte, à savoir la porte de l’église, les fonts baptis-
maux, l’autel, le calice et la patène, les cloches qui appellent les
fidèles aux offices, et enfin les livres liturgiques dont ils entendront
les prières et les lectures bibliques. Ce n’est qu’après ces béné-
dictions par lesquelles l’église de pierre est sanctifiée dans sa con-
struction matérielle ainsi que pourvue des équipements nécessaires à
la célébration liturgique, qu’apparaissent les rites instituant les états
de vie : le baptême, le mariage, le monachisme, la bénédiction du
myron, l’huile sainte nécessaire aux ordinations cléricales et à la
bénédiction des eaux à l’Épiphanie, et enfin les rites funéraires des
prêtres et des évêques. On le voit, c’est à partir d’une église de
pierre, figure de l’Église du Christ, et lieu de la vie chrétienne qu’est
dépendant l’ordonnancement des canons du Maštoc῾ arménien ;
c’est dans l’Église que naît, vit et meurt un chrétien. Ce significatif
ordonnancement des rites, bien mis en lumière par la netteté de
l’édition de GTV, semble propre au Rituel arménien17. Ni l’Euchologe
grec Barberini 336 du VIIIe siècle, ni l’ancien Rituale Melchitarum
de Matthew BLACK (éd. et trad., Rituale Melchitarum : a Christian
Palestinian euchologion, Stuttgart 1938 [Bonner orientalistische Stu-
dien 22]), ni les rituels byzantins et latins plus récents n’offrent
semblable disposition. Il faudrait, certes, prendre en compte le rite
géorgien ancien, puisque les origines liturgiques des deux Églises,
arménienne et géorgienne, renvoient à la même source hiérosolymi-
taine. Malheureusement, les descriptions incomplètes des Euchologia

17 L’Homélie sur l’Église attribuée à Jean de Jérusalem (cf. M. VAN ESBROECK, Une
Homélie sur l’Église attribuée à Jean de Jérusalem, dans Le Muséon 86 1973, 283–
304), n’a aucune relation avec le plan du Rituel arménien.
258 Charles Renoux

géorgiens dans les catalogues de manuscrits, et aussi les rares études


publiées jusqu’à maintenant sur les euchologes géorgiens ne laissent
rien entrevoir de la physionomie originelle de ce dernier. Mme
Tinatin Chronz qui a entrepris l’étude des textes de ce livre litur-
gique nous éclairera certainement un jour sur cette question. Nous
le souhaitons.

La troisième partie du volume de GTV


La troisième partie du volume de GTV (p. 491–737), appelée
« Յաւելուածներ, yawelowacner, ajouts », accroit sur deux points
notre connaissance des sources anciennes du Rituel arménien. Un
canon des rites funéraires des prêtres et des évêques, très développé,
édité d’après des manuscrits du XIIe et XVIe siècles, fait percevoir le
souci critique de GTV de ne pas mélanger ces textes d’époques plus
tardives avec un canon du même genre qui existe dans le San
Lazzaro 320. Ces textes de sépulture, plus récents, permettent aussi
de prendre connaissance de l’évolution des rites funéraires et d’en
voir la transformation, puisqu’ils sont étalés désormais sur huit jours
et pourvus d’un prolifique accroissement de péricopes bibliques.
Un troisième canon édité par GTV, celui de la bénédiction de
l’huile sainte, le myron nécessaire à la célébration du baptême, des
ordinations cléricales et de plusieurs autres cérémonies liturgiques,
vient enfin combler une lacune dans l’histoire de la liturgie
arménienne. L’existence de cette cérémonie concernant une huile
embaumée par de multiples ingrédients, rite toujours très cher au
peuple arménien à l’heure actuelle, était seulement indiquée par le
copiste du canon 29 du San Lazzaro 320, à l’aide d’une rubrique,
qui souligne bien l’antiquité du rite, sa solennité et sa réservation au
seul Catholicos. En voici la traduction : « Canon du Mystère de
l’huile sainte que l’on appelle myron. Mais nous, nous n’osons pas le
copier, pour que nous n’apparaissions pas comme désobéissant au
Saint-Thrône de l’Illuminateur et à celui de notre Catholicos. » Il
existait donc au IXe–Xe siècle, date du manuscrit San Lazzaro 320,
un texte de la bénédiction du myron que le copiste de ce dernier se
défendait de copier. GTV l’édite dans la troisième partie de son
volume, d’après deux manuscrits du XVe et du XVIIe siècles
conservés au Maténadaran, sans doute les plus anciens connus, en
raison de la loi de l’arcane prohibant avant le XVe siècle la diffusion
de ce texte. Le texte de la bénédiction du myron était donc en
possession uniquement de la plus haute autorité ecclésiale de l’Église
arménienne, le Catholicos, parce que l’huile sainte était employée
dans les ordinations cléricales que lui seul pouvait accomplir.
Conybeare, qui avait étudié le San Lazzaro 320 annonce brièvement
Une édition remarquable du Մաշտոց (Maštoc῾) 259

ce rite, à la page X, n° 29 de son introduction, mais il ne mentionne


pas ni ne la traduit la recommandation rubricale importante
précédente qui renvoie donc à un texte antérieur à la copie du
manuscrit San Lazzaro 320 effectuée au IXe–Xe siècle. L’édition
complète par GTV de ce manuscrit des Pères Mékhitaristes de
Venise apporte donc une information importante concernant
l’histoire du rite arménien.

La quatrième partie du volume


La dernière partie du livre de GTV offre des tables des matières,
impressionnantes, du contenu des manuscrits anciens et plus récents
du Maštoc῾ : l’auteur y donne les incipits de toutes les prières et
litanies, dresse un index scripturaire global des textes bibliques, puis
un index particulier de leur présence dans chacun des canons. Enfin,
en dernier lieu, une liste des Maštoc῾ et de parties isolées de Maštoc῾
qui ont été imprimés de 1512 à 2008 clôt l’ouvrage.
Notre aperçu rapide sur le contenu de ce premier volume du
Mayr Maštoc῾ ne rend que très partiellement compte de l’ampleur
du travail effectué par GTV, non seulement dans l’édition des 47
canons, bénédictions et prières, mais aussi dans la recherche
concernant l’histoire du Rituel arménien, celle de ses manuscrits et
des allusions faites à ses diverses sections par les auteurs arméniens.
Il sera nécessaire désormais d’utiliser ce premier volume pour toute
étude concernant ce livre liturgique de l’Église arménienne.

II. LA SPECIFICITE DE L’EDITION DE GTV


La brève description précédente de l’édition de GTV serait incom-
plète, si l’on ne mentionnait pas ce que son volume a de spécifique.
Puisque les canons des deux manuscrits les plus anciens qui con-
stituent la base de l’édition, le San Lazzaro 320 et le Maténadaran
1001 du IXe–Xe siècle, sont à peu près toujours identiques, l’auteur
les présente comme s’il n’y avait qu’un seul texte. Cependant GTV a
soin de distinguer les deux manuscrits lorsqu’ils ne diffèrent entre
eux que par quelques textes, peu nombreux (prières et lectures
bibliques), en insérant ces derniers, l’un à la suite de l’autre, à leur
place régulière dans le déroulement de la fonction liturgique en
cours18 . Par conséquent n’apparaissent en notes que les variantes
légères entre les deux manuscrits, ce qui permet de lire rapidement

18 Voir, vg GTV 158. La lecture évangélique, Mt 21,23–32, est propre au 1001 ; le 320
prévoit Lc 19,1–10.
260 Charles Renoux

le texte réel de l’un et l’autre, le San Lazzaro 320 et le Maténadaran


1001, comme s’ils ne faisaient qu’un. Chacun des canons des deux
manuscrits apparaît ainsi avec une grande netteté dans le volume de
GTV, et leur lecteur entrevoit à la fois l’unité et les différences
minimes entre ces deux documents de la même époque. Par là-
même l’édition de GTV ouvre à plusieurs possibilités de recherches
historiques : 1. l’éventualité de liturgies locales, puisque les textes,
tout en étant majoritairement identiques, sont différents quant à plu-
sieurs passages de leur rédaction, comme le manifeste la traduction
ci-après du rite baptismal ; 2. en quels lieux divers, les textes du San
Lazzaro 320 et ceux du Maténadaran 1001, parfois divergents, ont-ils
été utilisés ? Il est impossible, bien entendu, de le préciser. Notons
seulement qu’à une époque antérieure au Xe–Xe siècle, l’uniformité
n’était pas la règle au sein d’un même rite célébré dans la même
Église arménienne.
Un autre intérêt important est apporté par l’édition de GTV des
deux plus anciens manuscrits du Maštoc῾. Vingt-six canons de ce
livre liturgique arménien sont en effet enrichis de lectures tirées de
la Bible, voire même pour nombre d’entre eux, de plusieurs
péricopes. Sans prendre en compte les versets de psaumes qui
précèdent les lectures bibliques, l’édition comprend 198 péricopes
tirées de divers livres de la Bible. Malgré ce nombre imposant de
textes, GTV n’a pas craint de faire grossir dans son ordinateur un
livre volumineux, puisqu’il insère les textes complets de ces 198
passages bibliques à leurs places dans les canons où ils figurent, et
non pas seulement par leur incipit et desinit comme l’a fait
Conybeare. Dans les notes concernant ces péricopes tirées de
l’Ancien et du Nouveau Testament, GTV indique non seulement les
variantes bibliques existant entre les deux manuscrits, mais aussi
celles, très nombreuses, par rapport à l’édition du Père Zōhrapean,
Mekhitariste de l’Isola San Lazzaro à Venise, auteur en l’année 1805
de la première édition critique de la Bible arménienne 19 . En
confrontant le texte biblique des deux manuscrits les plus anciens du
Rituel arménien à celui de cette édition critique, GTV s’est ainsi
astreint à une tâche ardue intéressant les études bibliques, puisque le
texte établi par le Père Mékhitariste de Venise reflète une forme
tardive de la version arménienne et très influencée par la Vulgate
latine et le texte byzantin. Malgré ces réserves, est-ce à une version

19 Vg GTV 88, Ézéchiel 40,3–10 ; 87, note 22 ; 88, note 18 & 24 ; 4 Rois 5,1–6.9–
14.139–141, textes différents de celui de Zohrab ; la prière de Salomon lors de la
dédicace continue au-delà du texte de Zohrab va au-delà de 3 Rois 8,53, cf. GTV,
130 ou 218 etc.
Une édition remarquable du Մաշտոց (Maštoc῾) 261

proche de celle du Père Zōhrapean qu’il faudrait faire remonter


l’origine des textes bibliques du Maštoc῾ arménien ? Long travail à
entreprendre ! La première démarche consisterait peut-être, si ce
n’est pas lubie de ma part de voir partout des traces de la liturgie de
Jérusalem, à comparer ces textes du Rituel arménien à ceux que cite
Cyrille de Jérusalem dans ses Catéchèses, et sans doute aussi à ceux
de la version arménienne du Lectionnaire de Jérusalem. Cette
suggestion dépasse les frontières du présent exposé ! Disons
seulement que le volume de GTV révèle de nouveaux textes
bibliques dont l’étude manifesterait sans doute, encore une fois,
l’intérêt des textes liturgiques anciens pour la critique biblique.
L’édition intégrale des textes bibliques des deux anciens
manuscrits du Maštoc῾ offre enfin un matériau pour l’histoire des
lectionnaires liturgiques. En effet, le choix des péricopes et leur
étendue varient parfois entre le San Lazzaro 320 et le Maténadaran
1001, tous deux pourtant de la même époque, le IXe–Xe siècle ; le
nombre de ces différences est trop important pour que nous les
énumérions ici. Soulignons seulement qu’il n’y avait donc pas alors
de contenu ne varietur des péricopes bibliques proclamées au cours
de la célébration. Et la même constatation d’une diversité concerne
aussi le choix des nombreux psaumes, de même que la rédaction et
l’étendue des prières épiscopales ou sacerdotales. Ces divergences
amènent-t-elles encore une fois à penser à des fonctions rituelles
célébrées en des lieux différents, où les célébrants jouissaient d’une
liberté réelle ? Dans ce seul domaine liturgique, l’édition de GTV
ouvre ainsi de nombreuses pistes de recherches.

CONCLUSION
Il faut saluer et remercier GTV de la publication de ce volume ; elle
constitue un événement scientifique quant à la connaissance du
Maštoc῾ arménien, en même temps qu’elle ouvre un champ de
recherches pour l’histoire du rite arménien et de ses textes. Et ce
qu’il faut souligner en tout premier lieu, c’est qu’elle offre, de
manière assurée désormais, l’édition intégrale des deux plus anciens
manuscrits du Maštoc῾, le San Lazzaro 320 et le Maténadaran 1001
du IXe–Xe siècle. En se limitant, dans la partie principale de son
volume, à une stricte édition de ces deux seuls documents rituels de
même époque, GTV fait apparaître, dans leur pureté, les situations
successives qui rythment le déroulement de la vie d’un chrétien au
IXe-Xe siècle, et vraisemblablement bien auparavant quant à la
cérémonie baptismale arménienne, puisque Macaire, l’évêque de
Jérusalem du IVe siècle, n’est pas étranger à l’origine du rite
262 Charles Renoux

fondateur de l’identité chrétienne tel qu’il est célébré dans l’Église


arménienne.
L’éditeur du Maštoc῾ donne aussi une leçon de méthodologie en
ce qui concerne l’édition de certains documents liturgiques, rituels
et lectionnaires, conservés par des manuscrits anciens. Leurs textes
ne peuvent pas être mélangés, comme l’a trop fait Conybeare, avec
des manuscrits d’époques plus tardives, car c’est à une période bien
déterminée de l’histoire liturgique que renvoient ces manuscrits. Les
différences mentionnées précédemment existant entre le San
Lazzaro 320 et le Maténadaran 1001, manuscrits de la même époque
édités intégralement, laissent entrevoir aussi la liberté qui régnait
alors dans l’exécution des rites, divergences qui semblent manifester
l’existence de liturgies locales. Les très brefs colophons des deux
manuscrits sont muets malheureusement quant à cette hypothèse.
Une dernière question doit être envisagée. Malgré les différences
minimes existant entre les deux manuscrits, faut-il penser pour
plusieurs canons du Maštoc῾, à une même origine : la liturgie de
Jérusalem, si présente par ailleurs dans le lectionnaire de l’Église
arménienne et dans son hymnographie ? Les quelques rencontres
signalées précédemment avec le rite hiérosolymitain ne sont pas
suffisantes, certes, pour envisager pareille dépendance. Une lecture
et une recherche plus attentives que celles que nous avons faites de
l’édition magistrale de GTV apporteraient sans doute d’autres argu-
ments. Nous possèderions alors dans le Maštoc῾ arménien, mais ce
n’est qu’une hypothèse, une source liturgique ancienne qui per-
mettrait peut-être, en raison de ses liens avec la liturgie de la Ville
Sainte qui a tant rayonné dans les Églises anciennes, d’éclairer
l’histoire des Rituels de quelques-unes des Églises d’Orient.
Nous finirons, en remerciant vivement, encore une fois, Monsieur
Gēorg Tēr-Vardanean d’avoir mis dans nos mains un instrument de
travail remarquable.
Une édition remarquable du Մաշտոց (Maštoc῾) 263

APPENDIX :
TRADUCTION FRANÇAISE DU RITUEL BAPTISMAL DES
*
MANUSCRITS SAN LAZZARO 320 ET MATENADARAN 1001
Nous traduisons le texte des deux colonnes de chacune des pages de
l’édition du dix-huitième canon du ms San Lazzaro 320 [désormais
ms 320], le canon baptismal, en insérant dans le texte traduit les
seules variantes qui affectent le sens des textes du ms 320 ou du
Maténadaran 1001 [désormais ms 1001].

Canon du baptême lorsqu’on fait un chrétien. Il ne faut pas


d’emblée le faire entrer à l’église, mais on lui imposera les mains
trois semaines auparavant, ou plus encore, avant le baptême, afin
que, jusqu’au jour du baptême, il puisse être instruit [instruit
suffisamment, ms 320] par un vardapet, de la foi et de
l’enseignement de l’Église : avant tout de la divinité de la Sainte
Trinité, de la création et de la genèse des créatures, puis de la
destinée des hommes justes, et après cela de la naissance du Christ,
et par ordre, de toute l’économie : le grand mystère de la Croix, la
sépulture, la résurrection, l’ascension auprès du Père, le second
avènement, la résurrection de tous les corps et la rétribution selon
chacune des actions. Pendant qu’on lui enseigne cela, on le formera
aussi à prier de manière instante, conformément au commandement
de l’Apôtre [conformément au commandement de l’Apôtre om. ms
320]. Ceci fait partie du canon pour les adultes, les adolescents et les
enfants.
D’abord on imposera les mains au catéchumène, à l’adolescent et
à l’enfant, puis on récite le psaume : Seigneur, mon cœur ne s’est
pas gonflé d’orgueil…20.
Prière sur le catéchumène avant le baptême ; ceci est le début du
baptême [ceci concerne un adulte. Avant le baptême, on dit cette
prière ms 1001] :
46 21 : Seigneur, notre Père, Dieu bienfaisant, Toi qui n’as pas
voulu abandonner ceux qui sont égarés et éloignés de toi, la race
humaine déchue et chassée du jardin de délices, mais Toi qui,
touché de compassion, t’es abaissé de ta hauteur vers notre avilisse-
ment, prenant tout en nous, sauf le péché, et acquérant par la

*
Édition GTV, p. 215–234.
20 Ps 130,1 ; ici, comme pour les autres psaumes du canon baptismal, seul est copié
l’incipit.
21 Quarante-sixième prière du Mayr Maštoc῾. De même que dans les autres canons, les
prières, les litanies diaconales [parfois] et les péricopes bibliques sont numérotées
dans les deux manuscrits, sans doute en vue de les retrouver.
264 Charles Renoux

Passion et la Mort de la croix notre salut et notre conversion, Tu


nous as fait don à nouveau de la vie. Accepte maintenant, bien-
faisant Seigneur, les bonnes dispositions de ta créature qui s’est
empressée d’approcher de ta sainte et unique véritable Divinité en se
faisant appeler chrétien. Maintenant donne-lui force et secours pour
être jugé digne de parvenir à la pureté et à la sainteté de la sainte
piscine par une vie sans tache, et à l’héritage de l’adoption filiale en
ton royaume des cieux, toi notre Seigneur et Sauveur Jésus-Christ à
qui convient ainsi qu’au Père et à l’Esprit Saint gloire, puissance et
honneur.
Et le jour du baptême, à la porte de l’église les prêtres accomplis-
sent ce Mystère sur les enfants et les adultes. On récite le psaume
24 : Vers toi, Seigneur, j’élève… 22; 25 : Rends-moi justice, Seigneur…23;
50 : Aie pitié de moi, Dieu, selon ta grande miséricorde 24.
Et le diacre proclame :
47. Et pour ce catéchumène, prions encore Dieu, l’ami des
hommes, afin qu’il lui fasse miséricorde selon sa grande miséricorde,
qu’il le rende digne du bain de la régénération et du vêtement
d’incorruptibilité, qu’il l’associe à ceux qui croient en son saint nom
et qu’en sa miséricorde il le fasse vivre dans la grâce. Seigneur, notre
Dieu, Tout-Puissant et Créateur, sauve-le et aie pitié. Et il dit trois
fois : Seigneur, aie pitié.
Le prêtre dit sur lui cette prière :
48. Reçois, Seigneur, ami des hommes, ce catéchumène qui s’offre
à toi, et purifie son esprit et ses pensées de toutes les ruses de
l’Adversaire, et rends-le digne d’être lavé, grâce à la sainte piscine,
de la vétusté de ses péchés, et d’être renouvelé par la lumière de la
grâce de ton Christ, afin que par elle nous puissions glorifier nous
aussi le Père, le Fils et l’Esprit.
Et (le diacre) proclame :
49. Pour la rémission et l’absolution des péchés, la descente des
miséricordes du Seigneur Dieu sur ce catéchumène, prions le
Seigneur.
Et (le prêtre) dit cette (prière) :
50. Seigneur Dieu, grand et glorifié par toutes les créatures, ton
serviteur que voici, se confiant à ton Nom redoutable et Tout-
Puissant [et Tout-Puissant om. ms 320], a courbé la tête devant ton

22 Ps 24,1.
23 Ps 25,1.
24 Ps 50,1 ; conformément à l’usage hiérosolymitain du gobala, les trois psaumes
n’en font qu’un ; cf. Ch. RENOUX, Le codex arménien Jérusalem 121 II [PO
36.2/168], 270–271.
Une édition remarquable du Մաշտոց (Maštoc῾) 265

saint nom, devant lequel tout genou fléchit, des êtres du ciel, de
ceux de la terre et de dessous la terre, et (devant lequel) toute
langue professe que Jésus-Christ est Seigneur à la gloire de Dieu le
Père. Puisse-t-il recevoir participation et communion au nom re-
doutable et victorieux [et victorieux om. 320] de celui qui a repoussé
la ruse des démons et l’idolâtrie d’erreurs, et a détruit tous les pièges
de Satan. En ta miséricorde, jette les yeux sur lui, Seigneur, chasse et
éloigne de lui, par ton invocation victorieuse sur lui et par ton saint
nom, les pensées, les paroles, les actes cachés provenant d’esprits
impurs, de même que toutes les fourberies par lesquelles les démons
malins ont l’habitude de tromper et de perdre les hommes, afin
qu’effrayés [par ta souveraineté, par ton nom ms 320] victorieuse ils
soient accablés et tourmentés d’invisibles tourments et que,
s’éloignant de lui grâce à cette adjuration, il ne s’approche plus de
lui [il ne revienne plus à lui ms 320]. Comble-le de ta grâce céleste,
que ton nom très bon fasse sa joie, puisqu’il sera désigné de
l’appellation de chrétien. Qu’il soit digne aussi, en temps con-
venable, du baptême de la régénération. Qu’en recevant ton Esprit
Saint il devienne corps et membre de ta sainte Église et que, menant
en ce monde une vie chrétienne sans tache, il obtienne aussi les
biens à venir avec tous ceux qui aiment ton saint nom, en glorifiant
l’immuable Seigneurie [du Père, du Fils et de l’Esprit Saint,
maintenant et toujours et dans les siècles. Amen om. ms 1001].
Et ensuite il commande au catéchumène de se tourner vers
l’occident, et trois fois il l’adjure, de la façon suivante, de renoncer à
Satan :
51. Nous renonçons à toi, Satan, et à toute ta ruse, à tes
séductions, à ton culte et à tes voies, à tes anges [et à ta puissance
om. ms 320]. Et le prêtre l’interroge encore : Renonces-tu ?
Renonces-tu ? Renonces-tu ? Le prêtre fait une à une cette
interrogation et le catéchumène répond : Je renonce. Je renonce. Je
renonce.
Et ensuite, il se tourne vers l’orient en confessant de cette façon,
par trois fois, l’unique Divinité [de la Sainte Trinité om. ms 1001] :
Crois-tu à la Très Sainte Trinité, au Père et au Fils et à l’Esprit Saint,
crois-tu ? Et le prêtre l’interroge de cette façon : Crois-tu au Père ?
Crois-tu au Fils ? Crois-tu à l’Esprit Saint ? Et à chaque interrogation
le catéchumène répond au prêtre : Je crois. Je crois. Je crois. Et le
prêtre l’interroge encore une autre fois : Crois-tu ? Crois-tu ? Crois-
tu ? Et à chaque fois le catéchumène répond : Je crois. Et on récite
en entier le Credo de Nicée [de Nicée om. ms 1001]. Et ensuite on
266 Charles Renoux

dit le psaume 117 : Confessez le Seigneur, car il est bon 25, … jusqu’à
cette finale : Ouvrez-moi les portes de la justice 26.
[Et l’église ayant été ouverte om. ms 1001], on entre à l’intérieur
de l’église et on vient devant la sainte piscine, l’huile sainte étant
préparée, [à la fin du psaume om. ms 1001] le diacre proclame : Et
encore, pour que descende dans cette huile la grâce de ton Très-
Saint Esprit, prions le Seigneur. Puis trois fois : Seigneur, aie pitié.
Le prêtre dit cette prière :
52. Tu es béni, Seigneur, notre Dieu, toi qui t’es choisi ce peuple
pour sacerdoce et pour royaume, pour nation sainte et peuple
acquis, de même que dans le passé tu as oint, de cette huile très
sainte, prêtres, prophètes et rois. Et maintenant, nous t’en prions,
Seigneur bienfaisant, envoie la grâce de ton Esprit Saint dans cette
huile, afin qu’à ceux qui en seront oints elle leur apporte la sainteté
d’une sagesse spirituelle, la victoire dans le combat contre
l’Adversaire, la force pour observer les préceptes en vue d’actes
vertueux, la perfection totale de la conduite et la pratique de la
piété. Qu’il vive en ce monde avec un esprit éclairé, [une conduite
vertueuse om. ms 320], pour le salut de son âme, l’honneur et la
gloire de la Très Sainte Trinité, et qu’il soit digne d’avoir part à
l’héritage des amis du nom de Jésus-Christ, notre Seigneur, auquel
avec toi, Père [Tout-Puissant, ton Fils Unique et ton vivifiant om. ms
320] Saint Esprit, conviennent la gloire, la puissance, l’honneur,
maintenant. Et ensuite il verse l’eau dans la piscine en traçant une
croix, et on dit le psaume 28 : Voix du Seigneur sur les eaux et le
Dieu de gloire et le Dieu de gloire a tonné27.
69. Lecture du prophète Ézéchiel28.
70. De la lettre aux Galates de l’apôtre Paul29. Alleluia, Psaume30.
71. Évangile selon Jean31
53. Proclamation sur l’eau du baptême :
Pour la paix qui vient d’en haut et le salut de nos âmes, prions le
Seigneur.
Pour la paix de l’univers et l’affermissement de la sainte Église.
Pour la vie, [le salut, om. ms 320] et la foi de notre Patriarche,
prions le Seigneur.

25 Ps 117,1.
26 Ps 117,19.
27 Ps 28,3.
28 Ez 36,25–31.
29 Gal 3,24–29.
30 Ps 22,1.
31 Jn 2,23–3,8, dans le ms 1001 ; Jn 3,1–8, dans le ms 320.
Une édition remarquable du Մաշտոց (Maštoc῾) 267

Pour que le Seigneur dirige [la marche et, om. ms 320] les œuvres
de ses mains et de celles du prêtre qui confère le baptême.
Pour la sanctification de cette eau et qu’elle coopère avec l’Esprit
Saint, prions le Seigneur.
Pour qu’elle reçoive les bénédictions du Jourdain [par la grâce du
Fils Unique, om. ms 320], (prions) le Seigneur.
Pour qu’elle lui soit guérison des âmes et des corps, (prions) le
Seigneur.
Pour ceux qui sont renés, ceux qui sont baptisés, qu’ils soient fils
de la lumière [et fils du jour, et fils de la vérité, ms 320], (prions le
Seigneur).
Faisant mémoire de la Mère de Dieu et toujours vierge, Marie, de
Jean le Baptiste et de tous les saints, avec eux (prions) le Seigneur.
Et encore aie pitié de nous.
Et il fait placer le néophyte auprès de la piscine et il dit cette
prière :
54. Toi, Seigneur, par ta grande puissance, tu as créé la mer, la
terre ferme et toutes les créatures qui s’y trouvent. Et, en les
séparant, tu as placé l’eau qui est au-dessus des cieux comme
demeure des armées de lumière qui s’y trouvent pour ta continuelle
glorification. Et tu as envoyé tes [bienheureux, om. ms 320] saints
apôtres, leur donnant l’ordre de prêcher et de baptiser toutes les
nations au nom du Père et du Fils et de l’Esprit Saint. Et tu as aussi
décrété par ta parole infaillible que ceux qui ne sont pas nés de l’eau
et de l’Esprit [ne verraient pas la vie éternelle, n’entreraient pas dans
le royaume, ms 320]. Effrayé par cette parole, ton serviteur, désireux
de la vie éternelle, est venu volontairement au baptême de l’eau
spirituelle. Et maintenant nous t’en prions, Seigneur bienfaisant,
envoie ton Esprit Saint dans cette eau et sanctifie-la, comme tu as
sanctifié le Jourdain en y descendant, toi, notre Seigneur Jésus-Christ
entièrement pur de péchés, comme modèle du baptême en cette
piscine de la régénération de tous les hommes. Accorde-lui que cette
eau dans laquelle il est baptisé maintenant (soit) pour la rémission
des péchés, la réception de ton Esprit Saint, ton adoption filiale,
Père du ciel, l’héritage du royaume des cieux, de sorte que, [purifié
du péché, om. ms 1001], il vive en ce monde selon ta volonté et que
dans le monde à venir il reçoive les biens inépuisables avec tous tes
saints, et que dans la joie il rende toujours grâce et glorifie le Père et
le Fils et l’Esprit Saint. Amen.
Et ensuite, en traçant une croix, il verse de l’huile sainte dans la
piscine en disant trois fois : Alleluia, alleluia, alleluia. Et ensuite il
demande de dévêtir le catéchumène du vêtement catéchuménal et
de le préparer à la sainte ablution. Et il [le prêtre, ms. 320] dit sur
lui cette prière :
268 Charles Renoux

55. Seigneur, toi qui as appelé ton serviteur que voici [à la


purification et, om. ms 320] à l’illumination du baptême, nous t’en
prions, Seigneur, rend-le digne de ton immense grâce, dépouille-le
de la vétusté de son péché et renouvelle-le dans une vie nouvelle.
Comble-le de la force du Saint Esprit pour la restauration de la
gloire [de ton Esprit Saint pour l’adoption filiale de la vie, add. ms
320] de ton Christ, car c’est à toi que conviennent la gloire, la
puissance et l’honneur, maintenant.
Et ensuite il fait descendre le néophyte dans la piscine, il [le
prêtre, ms. 320] demande son nom et prenant de l’eau sainte il en
verse sur le sommet de la tête par trois fois, et il dit ceci :
56. N…est baptisé, au nom du Père et du Fils et de l’Esprit Saint,
racheté par le sang du Christ de [de l’esclavage de la corruption, de
l’esclavage du péché, ms 320], en recevant la liberté de l’adoption
filiale [l’adoption filiale de la liberté, ms 1001] du Père des cieux,
devenu cohéritier du Christ et temple de l’Esprit Saint, maintenant
et toujours et dans les siècles. En disant cela trois fois, il le plonge
dans l’eau, ensevelissant la vétusté du péché, ce qui symbolise
l’ensevelissement de trois jours du Christ, participation qui purifie
tout le corps. Et il dit ce qui suit : Vous qui avez été baptisés dans le
Christ, vous avez revêtu le Christ32. Alleluia, psaume : Nombreuses
sont les tribulations des justes, de toutes le Seigneur les délivre33.
Vous qui avez été illuminés dans le Père, que le Saint Esprit se
réjouisse en vous. Alleluia. Psaume verset par verset et antienne, la
même chose [même psaume, ms. 320]. Et on dit le Gloria avec la
même antienne et, le retirant (de la piscine), il le remet au parrain
[et il dit : Paix avec toi, toi qui es baptisé, om. ms 320].
Ensuite on lit : Évangile de Matthieu 34. Et après l’évangile, dis
Notre Père qui (es) aux cieux, et ensuite cette prière :
57. Toi qui as illuminé ta créature, [Seigneur, Christ, ms 320], en
faisant lever la lumière [de ta connaissance divine, de ta Divinité, ms
320] dans [les âmes de, om. 320] tes serviteurs, tu l’as délivré et tu
l’as sanctifié et tu lui as [donné l’honneur d’être juste, donné
l’adoption filiale, ms 320], fais-lui aussi le don d’avoir part à la vie,
accorde-lui une [durable gloire, durable incorruptibilité, ms 320] en
le mettant au nombre de tes justes et de tes saints [de tes saints, de
tes bien-aimés, ms 320], par notre Seigneur Jésus-Christ, avec lequel
à toi, Père, Fils et Esprit Saint, convient... Paix. Prosternons-nous
devant Dieu.

32 Ga 3,27.
33 Ps 33,20.
34 Mt 3,13–17.
Une édition remarquable du Մաշտոց (Maštoc῾) 269

58. Dieu, toi qui es grand et éternel et qui connais tout ce qui est
caché, toi qui es saint et [qui reposes, qui habites, ms 320] dans les
saints et, Sauveur de tous les hommes, toi qui fais don de ta
connaissance [des vérités, om. ms 320] à ceux qui croient en toi, et
tu leur donnes le pouvoir de devenir enfants de Dieu par une
régénération spirituelle en cette eau [et de l’Esprit, add. ms 320].
C’est par elle que tu as renouvelé ton serviteur N… par la
[propitiation, purification, ms 320] de ta sainte piscine. Rends-le
saint par ta vérité et comble-le de la grâce de ton Esprit Saint, afin
qu’il devienne le temple et la demeure de ton saint nom et qu’il
puisse marcher [avec patience, om. ms 320] sur tous les chemins de
la justice, et se présenter avec confiance et assurance devant le
redoutable tribunal de ton Fils, notre Seigneur [et Sauveur, om. ms
320] Jésus-Christ à qui, avec toi, [avec toi, Père Tout- Puissant, et ton
Fils Unique et ton bienfaisant Saint Esprit, om. ms 320] conviennent
la gloire, la puissance, maintenant et.
Et après cela, [il l’oint, il le signe, ms 1001] de l’huile sainte,
d’abord le front, et il dit ce qui suit : Au nom du Christ, l’huile
suave est versée sur toi, sceau des dons célestes, [du Père et du Fils
et de l’Esprit Saint, om. ms 320]. Et ensuite, les yeux et il dit : Que
ce sceau au nom de Jésus illumine tes yeux, pour que tu ne
t’endorme jamais dans la mort [au nom du Père et du Fils et de
l’Esprit Saint, om. ms 320]. Et les oreilles en disant ce qui suit : Que
l’onction sainte te soit pour l’audition des commandements divins.
[Au nom du Père, om. ms 320.] Et les narines en disant ce qui suit :
Que ce sceau [du Christ, add. ms 320] te soit une odeur suave de vie
pour la vie éternelle. Et ensuite la bouche et il dit ce qui suit : Que
ce sceau te soit une garde et une porte solide à tes lèvres. Et ensuite
les deux paumes réunies : Que ce sceau du Christ te soit la cause
[d’un bon agir, ms 320 d’œuvres vertueuses et d’une conduite sainte,
au nom du Père et du Fils, d’œuvres et d’une conduite vertueuses].
Et le cœur, en disant ce qui suit : Que ce sceau divin [de la sainteté,
om. ms 1001] affermisse en toi un cœur saint et renouvelle en ton
sein un esprit droit, [au nom du Père et du Fils, om. ms 320]. Et le
dos en disant ce qui suit : Que ce sceau au nom de Jésus-Christ te
soit un bouclier solide, par lequel tu pourras éteindre tous les traits
enflammés du Malin, au nom du Père. [Et ensuite les épaules en
disant : Que ce sceau au nom du Christ te soit un rempart solide
entourant tes épaules de la vérité de l’Esprit, au nom du Père, om.
ms 320]. Et les pieds [en disant ce qui suit, om. ms 320]: Que ce
sceau divin guide ta marche vers la vie éternelle, au nom du Père et
[au nom du Père et, om. ms 320]. Et après cela il dit : La paix de
Dieu [qui sauve, om. ms 1001] (soit) avec toi. Et le baptisé répond :
270 Charles Renoux

Avec ton Esprit. Et ensuite (le prêtre) l’habille [et lui met une
couronne sur la tête, om. ms 320], et il dit cette prière :
59. Béni es-tu [Seigneur, om. ms 320], Dieu plein de sollicitude,
qui as revêtu ton serviteur du vêtement du salut et de la tunique de
joie, et tu as posé le casque du salut et la couronne de grâce sur sa
tête comme armure inébranlable contre l’Adversaire. C’est
pourquoi, nous aussi, en rendant grâce, glorifions le Père et [le Fils
et le Saint Esprit, om. ms 320].
Et après cela, (le prêtre) le conduit au bêma, le fait se prosterner
devant le saint autel et baiser trois fois les trois côtés, et il dit cette
prière : [N…, est venu à l’adoration de la Très Sainte Trinité, du
Père, du Fils et de l’Esprit Saint, om. ms 320].
60. Seigneur, Dieu-Tout Puissant, Père de notre Seigneur Jésus-
Christ, les croyants inclinent leurs têtes devant toi. Étends ta droite
invisible et bénis-les. Fais réussir les œuvres de leurs mains. Ceux qui
vivent dans la virginité, [soutiens leur course, soutiens-les, ms 320]
dans la patience en toute piété. Garde en paix cet enfant, nourris-le
et conduis-le à l‘âge adulte, entoure-les tous d’un rempart chacun
sous son toit, avec une joie entière dans le Christ-Jésus, notre
Seigneur, à qui avec toi, Père, [Fils et Esprit Saint, om. ms 320],
conviennent gloire, puissance et honneur, maintenant.
Et le diacre proclame : Pour le secours d’en haut, le salut et
l’affermissement de notre nouveau baptisé, [N…, om. ms 320 ;
prions le Seigneur, om. ms 1001]. Et on dit trois : Seigneur, aie
pitié. Et (le prêtre) dit cette prière :
61. Gloire à toi, [Christ, om. ms 320], Roi éternel, qui fais croître
ton Église et l’illumines de la sainte lumière de la foi de ceux,
innombrables, qui ont été sauvés par la vraie connaissance divine de
ton Christ, eux que, par une renaissance spirituelle, tu as rendu
dignes de ton adoption filiale, les faisant participer dignement aux
[saints, om. ms 320] Corps et Sang de ton Fils Unique. Et
maintenant, Seigneur, garde-le par la sainteté de ton Esprit Saint,
pour qu’il fasse ta volonté dans la pureté et qu’il parvienne dans
l’innocence à la vie éternelle. Et nous tous, ses proches, bénis-nous
et rends-nous dignes d’avoir part avec lui, et donne-nous de glorifier
avec lui le Père et le Fils et le Saint Esprit [bénis-nous dans la grâce
et l’amour des hommes de notre Seigneur Jésus-Christ à qui
conviennent gloire, puissance et honneur, maintenant et, ms 320].
Et après les salutations de la part de l’assemblée, on la renvoie
chez elle. Et pendant huit jours (le baptisé) demeurera à l’église
portant un vêtement blanc, et il gardera la tête couverte d’un turban
blanc. Il vaquera à la prière dans l’église, et chaque jour il
communiera au Corps et au Sang du Seigneur [du Christ, en étant
accompagné de cierges et d’encensement, et il conservera le
Une édition remarquable du Մաշտոց (Maštoc῾) 271

vêtement neuf jusqu’au septième jour, om. ms 320] et le huitième


jour [après avoir communié, om. ms 320], le prêtre lui enlève la
couronne. [Il revient à l’église, om. ms 320] et (le prêtre) dit la
prière [sur lui, add. ms 320] :
62. À ceux qui ont été baptisés et illuminés, tu as accordé aussi ta
sainteté, Seigneur. Donne-leur [maintenant, om. ms 320] de
demeurer fermes en ta sainteté et fais-les resplendir aussi dans la
lumière de ta Divinité, [Seigneur, add. ms 320] garde-les fermes en la
grâce que tu as donnée. Éloigne-le de la séduction de l’Ennemi, de
ses tromperies et des actions impies, afin que, dans la lumière, dans
la connaissance, il marche selon tes commandements [selon tes
voies, ms 320], et que par une conduite droite il arrive au repos qui
lui a été réservé. Envoie-lui ton ange de paix dont la venue le
protégera. Et rends-nous tous dignes [d’attendre, d’espérer, ms 320]
la manifestation de notre Seigneur et Sauveur, Jésus-Christ, [avec
qui, à toi Père, en même temps qu’au Saint Esprit [libérateur, om.
ms 320], conviennent la gloire, la puissance et l’honneur, maintenant
et toujours et dans les siècles.
CHRISTIAN INITIATION IN THE CYPRIOT
LITURGICAL SOURCES

Gregorios A. IOANNIDES, Nikosia

The Acts of the Apostles record the presence of Cypriots in the first
Apostolic Church of Jerusalem, as well as their participation in the
foundation of Antioch’s Church led by the Apostle Barnabas (Acts
4:36).1 The island of Cyprus, at a geographical crossroads between
East and West, accepted Christianity from the very beginning of
apostolic times and specifically during the persecution of
Archdeacon Stephen around 34 AD (Acts 8:1 and 11:19).2 A few
years later, in 45 AD, the missionary action on the island of the
apostles Barnabas, Paul and Mark within the context of the first
apostolic missionary journey would mark the foundation of the
Church of Cyprus and the establishment of the first organized
Christian community (Acts 13:1–12).3

1 Chr. K. OIKONOMOU, Ἡ συµβολὴ τῶν Κυπρίων στὴν ἀρχέγονη Ἐκκλησία, in: N.


NIKOLAIDES, Τόµος Ἐπιστηµονικὸς 2000 χρόνια Χριστιανισµοῦ. Ἀφιέρωµα στὸν
προκαθήµενο τῆς Ἐκκλησίας Κύπρου, Μακαριώτατο Ἀρχιεπίσκοπο κ.κ.
Χρυσόστοµο, Nicosia 2001, 111–43.
2 Chr. K. OIKONOMOU, Τὰ βιβλικὰ δεδοµένα γιὰ τὴν εἰσαγωγὴ τοῦ Χριστιανισ-
µοῦ στὴν Κύπρο, in: Th. X. GIAGKOU (ed.), Ἐκκλησία Κύπρου: 2000 χρόνια Χρι-
στιανισµοῦ. Πρακτικὰ Ἐπιστηµονικοῦ Συνεδρίου Λευκωσία, 9–11 Ἰουνίου 2000, Ni-
cosia 2002 (henceforth: GIAGKOU 2002) 101–26; ID., Καινὴ Διαθήκη καὶ Παιδεία,
Thessaloniki 2011 (Βιβλικὲς Μελέτες 2), 171–207, 209–28.
3 For the introduction of Christianity to Cyprus, in addition to the bibliography cit-
ed on footnotes 1 and 2 see also: Chr. K. OIKONOMOU, Οἱ ἀπαρχὲς τοῦ
Χριστιανισµοῦ στὴν Κύπρο. Ἱστορική, φιλολογική, θεολογικὴ καὶ
θρησκειοϊστορικὴ ἀνάλυση τῆς διηγήσεως τῶν Πράξεων 13,1–12, Nicosia 1991,
57–106; ID., Ἡ συµβολὴ τοῦ ἀποστόλου Βαρνάβα στὴν ἀρχέγονη Ἐκκλησία καὶ τὴν
Κύπρο, Thessaloniki 1998, 17–52; ID., Ἡ εἰσαγωγὴ τοῦ Χριστιανισµοῦ καὶ ἡ
θεµελίωση τῆς Κυπριακῆς Ἐκκλησίας, in: Th. PAPADOPOULLOS (ed.), Ἱστορία
τῆς Κύπρου, vol. 3: Βυζαντινὴ Κύπρος, Nicosia 2005 (henceforth PAPADOPOULLOS
2005), 23–105; ID., Βιβλικοὶ Ἅγιοι τῆς Κύπρου, in: Th. GIAGKOU - Chr. NASSIS
(ed.), Κυπριακὴ Ἁγιολογία. Πρακτικά Α΄ Διεθνοῦς Συνεδρίου, Hagia Napa - Para-
limni 2015, 337–69 (henceforth: GIAGKOU - NASSIS 2015); N. NIKOLAIDES, Πότε
καὶ πῶς ἐδέξατο ἡ Κύπρος τὸν λόγον τοῦ Θεοῦ, in: K. KOKKINOPHTAS (ed.), Ἱερὰ
Μητρόπολις Ταµασοῦ καὶ Ὀρεινῆς. Ἱστορία, µνηµεία, τέχνη, Nicosia 2012 (hence-
forth: KOKKINOPHTAS 2012) 35–48; Ph. IOAKEIM, Οἱ ἅγιοι µάρτυρες καὶ
274 Gregorios. A. Ioannides

The return of the apostles Barnabas and Mark to Cyprus after the
Apostolic Council of Jerusalem at the beginning of 50 AD (Acts
15:36–39) aided the spread and establishment of Christianity.4
Therefore, in the early 4th century Cyprus had a universal prevalence
of Christianity throughout the island and the presence of three
bishops in the first Ecumenical Council in 325 AD, while a bit later it
claimed the charismatic personality of Saint Epiphanius as its
archbishop.5
Further research into Christian Initiation in Cyprus, from the
post-apostolic times up to the 16th century and the publishing of the
first liturgical books, will focus on three main types of sources:6

ὁµολογητὲς τῆς Ἐκκλησίας τῆς Κύπρου κατὰ τοὺς πρώτους χριστιανικοὺς


αἰῶνες (1ος–5ος αἰ.), Thessaloniki 2017 (Collecta Academica XXVI) [henceforth:
IOAKEIM 2017], here 55–61, 93–141.
4 M. A. SIOTES, Ὁ Ἀπόστολος Βαρνάβας καὶ ὁ Εὐαγγελιστὴς Μᾶρκος ὡς ὑπέρµα-
χοι τῆς ἑνότητος τῆς Ἀποστολικῆς Ἐκκλησίας, in: A. N. MITSIDES (ed.), Τόµος
Ἀναµνηστικὸς ἐπὶ τῇ 50ετηρίδι τοῦ περιοδικοῦ »Ἀπόστολος Βαρνάβας« (1918–
1968), Nicosia 1975, 133–91; S. A. PASCHALIDES, Οἱ παραδόσεις τῆς ἀρχαίας
ἐκκλησίας γιὰ τὸν ἀπόστολο Βαρνάβα καὶ ἡ διαµόρφωση τῆς ἁγιολογικῆς
εἰκόνας του στὸ Βυζάντιο, in: GIAGKOU - NASSIS 2015 371–86; IOAKEIM 2017 57–
8, 93–141.
5 For the whole discussion, see K. SPYRIDAKES, Ἡ ἀνάπτυξις τῆς πνευµατικῆς
ζωῆς τῆς Ἐκκλησίας Κύπρου κατὰ τὸν 4 αἰῶνα, τὰ αἴτια καὶ τὰ ἀποτελέσµατα
αὐτῆς, in: St. KYRIAKIDES - A. XYGGOPOULOS - P. ZEPOS (ed.), Πεπραγµένα τοῦ Θ΄
Διεθνοῦς Βυζαντινολογικοῦ Συνεδρίου (Θεσσαλονίκη, 12 – 19 Ἀπριλίου 1953), vol.
II: Β΄ Δίκαιον, Γ΄ Θεολογία, Δ΄ Ἱστορία, Athens 1956, 258–67; A. PAPAGEORGIOU,
Ἡ Κύπρος κατὰ τοὺς βυζαντινοὺς χρόνους, in: G. TENEKIDES - G. KRANIDIOTES,
Κύπρος: ἱστορία, προβλήµατα καὶ ἀγῶνες τοῦ λαοῦ της, Athens 1981 (Πολιτικὴ
& Ἱστορία 19), 33–42; A. N. MITSIDES, Ἡ Ἐκκλησία τῆς Κύπρου ἀπὸ τὸν δεύτερο
µέχρι τὸν πέµπτο αἰῶνα, in: PAPADOPOULLOS 2005 107–27; B. EGGLEZAKES,
Εἴκοσι µελέται διὰ τὴν Ἐκκλησίαν Κύπρου (4ος ἕως 20ὸς αἰών), Athens 1996, 57–
70; Ch. KYRIAKOU, Ἡ Σαλαµίνα: Χριστιανικὴ Μητρόπολις Κύπρου (3ος – 4ος
αἰῶνας µ.Χ.), in: Κυπριακαὶ Σπουδαί 74 (2010) 39–54.
6 For the rites of Christian Initiation in the Pre-Nicene East and West, see J. DAN-
IÉLOU, Ἁγία Γραφὴ καὶ Λειτουργία. Ἡ βιβλικὴ θεολογία τῶν µυστηρίων καὶ τῶν
ἑορτῶν κατὰ τοὺς Πατέρες τῆς Ἐκκλησίας, Athens 1981 (Βασικὲς Ἁγιογραφικὲς
Μελέτες 3)[original title: Bible et liturgie: la théologie biblique des sacraments et
des fêtes d'après les Pères de l'église, Paris 1951], 23–136; P. F. BRADSHAW, The
Search for the Origins of Christian Worship. Sources and Methods for the Study
of Early Liturgy, New York 20022, 144–70; ID., Early Christian Worship. A Basic
Introduction to Ideas and Practice, London 20102, 3–38; ID., »DIEM BAPTISMO
SOLLEMNIOREM«: Initiation and Easter in Christian Antiquity, in: E. CARR - S.
PARENTI - A. A. THIERMEYER - E. VELKOVSKA (ed.), Εὐλόγηµα. Studies in Honor of
Robert Taft S.J., Rome 1993 (Studia Anselmiana 110 - Analecta Liturgica 17), 41–
51; A. NOCENT, L’iniziazione cristiana nei primi quattro secoli, in: A. CHUPUNGCO
(ed.), Scientia liturgica. Manuale di Liturgia, vol. IV: Sacramenti e Sacramentali,
Casale Monferrato 1998 (henceforth: CHUPUNGCO 1998) 25–49; E. C. WHITAKER -
M. E. JOHNSON (ed.), Documents of the Baptismal Liturgy, London 20033; G. N.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 275

A. Hagiographical texts of Cypriot origin (4th–7th century),


B. Baptisteries in early Christian Churches of Cyprus (4th–7th
century),
C. Cypriot liturgical manuscript sources (11th–16th century).
The above three groups of sources complement, illuminate and con-
firm each other.

A. HAGIOGRAPHICAL TEXTS
OF CYPRIOT ORIGIN (4TH–7TH CENTURY)
We derive important information about the liturgical life of the
island from the ancient hagiographies of Cypriot saints. Briefly, to
include enough information and references about the sacrament of
baptism through the hagiographical texts of the first millennium
(4th–7th century):7

PHILIAS, Λειτουργικὴ Α΄, Athens 2006; M. E. JOHNSON, The Rites of Christian Ini-
tiation. Their Evolution and Interpretation, Collegeville 2007, 1–114; J. DAY, The
Baptismal Liturgy of Jerusalem. Fourth – and Fifth – Century Evidence from Pales-
tine, Syria and Egypt, Aldershot 2007; E. FERGUSON, Baptism in the Early Church.
History, Theology, and Liturgy in the First Five Centuries, Grant Rapids 2009.
7 For an initial general report on Cypriot Saints see H. DELEHAYE, Saints de Chypre,
in: Analecta Bollandiana 26 (1907) 161–301; J. HACKETT, Ἱστορία τῆς Ὀρθοδόξου
Ἐκκλησίας τῆς Κύπρου, vol. II = trans. of Ch. PAPAIOANNOU, Piraeus 1927, 165–
292 (original title: A History of the Orthodox Church of Cyprus, London 1901);
MACARIUS III, arch. of Cyprus, Κύπρος ἡ Ἁγία Νῆσος, Nicosia 19972; D. Ch. KAP-
PAES, Οἱ ἐπονοµαζόµενοι «Ἀλαµάνοι» ἅγιοι τῆς Κύπρου µέσα ἀπὸ τὶς πηγὲς καὶ
τὴν τοπικὴ παράδοση, Limassol 2014.
Moreover, there are three major studies regarding Cypriot hagiographies:
a. Th. E. SCHIZAS (ed.), Κύπρια Μηναῖα, vol. I–XI, Nicosia 1994–2010 (includes
the complete akolouthia, the synaxarion and a rich, valuable bibliography for the
Cypriot saints);
b. The four (to date) International Conferences about the »Cypriot Hagiog-
raphy« that the Holy Metropolis of Konstantia and Famagusta organized in 2012,
2014, 2016 and 2018. The Proceedings of the First Conference have already been
issued and the publication of the other three is being prepared. See GIAGKOU -
NASSIS 2015.
c. IOAKEIM 2017.
For the testimony of Cypriot saints in the liturgical sources, see also: Th. X.
GIAGKOU, Ὁ κύκλος τῶν ἑορταζοµένων ἁγίων καὶ οἱ κύπριοι ἅγιοι. Προσέγγιση
τῆς τάξεως µὲ βάση τοὺς κανόνες καὶ τὰ λεξιονάρια, in: GIAGKOU 2002 207–52;
G. A. IOANNIDES, Κυπριακὰ λειτουργικὰ χειρόγραφα καὶ ἁγιολογία, in: Holy
Metropolis of Konstantia and Ammochostos (ed.), Α΄ Διεθνὲς Συνέδριο
Ἁγιολογίας, 9–12 Φεβρουαρίου 2012, Paralimni (forthcoming).
For a concise presentation and evaluation of Cypriot hagiographical texts of the
first millennium, see K. N. KONSTANTINIDES, Ἡ παιδεία καὶ τὰ γράµµατα στὴ
βυζαντινὴ Κύπρο, in: PAPADOPOULLOS 2005 413–63.
276 Gregorios. A. Ioannides

a. The Life of Saint Heracleidios


(middle of the 5th century – BHG 743):8
A total of eight cases of christenings, including that of St.
Heracleidios, are described in the Life:9
1. Baptism of 400 men and women, including Trophime with her
son and her relative Macedonia.10
2. Baptism of a sailor and of those who had been saved on board
from a certain death in turbulent seas.11
3. Baptism of St. Heracleidios by the Apostles Barnabas and
Mark.12
4. Baptism of 15 pagan men.13

Cypriot hagiographical sources are an invaluable liturgical treasure for the his-
tory of worship on the island. For a first presentation see Ph. IOAKEIM, Ὄψεις τῆς
ὀρθόδοξης λατρείας στὶς πηγὲς τῆς κυπριακῆς ἁγιολογίας, in: Holy Synod of
the Church of Cyprus, Synodical Commission for Worship (ed.), Α΄ Λειτουργικὸ
Συνέδριο: »Ὀρθόδοξη λειτουργικὴ παράδοση στὴν Κύπρο µέσα ἀπὸ τὶς πηγές«,
Limassol 2014, 1–19 (forthcoming). I express my warm thanks to Father Phôtios
IOAKEIM for kindly allowing me to see the text of his announcement prior to the
final version of the Conference Proceedings.
8 F. HALKIN, Les Actes apocryphes de saint Héraclide de Chypre, disciple de l'apôtre
Barnabé, in: Analecta Bollandiana 82 (1964), 133–71, ID., Actes de Barnabé et Vie
de saint Héraclide, idem 408 (henceforth: HALKIN 1964). For the Life of Saint He-
racleidios with all the further bibliography see S. GEORGIOU, Ἱστορία τῆς
Ἐπισκοπῆς Ταµασοῦ, in: KOKKINOPHTAS 2012 49–55; G. KAKKOURAS, Ἅγιοι τῆς
µητροπολιτικῆς περιφέρειας Ταµασοῦ καὶ Ὀρεινῆς, in: KOKKINOPHTAS 2012 75–
7; IOAKEIM 2017 383–91.
9 In order to give an overall picture and an analytical presentation of the liturgical
information in the Life of St. Heracleidios, especially regarding baptism, see G. A.
IOANNIDES, Λειτουργικὲς πληροφορίες στὸν Βίο τοῦ Ἁγίου Ἡρακλειδίου (BHG
743), in: Holy Metropolis of Tamasos and Oreines (ed.), Β΄ Ἡρακλείδια. Α΄
Ἐπιστηµονικὸ Συνέδριο βυζαντινῆς & µεταβυζαντινῆς ἱστορίας καὶ τέχνης
µητροπολιτικῆς περιφέρειας Ταµασοῦ καὶ Ὀρεινῆς, 16–18 Σεπτεµβρίου 2016
(forthcoming).
10 HALKIN 1964 143–4: »Εἰσελθοῦσα δὲ Τροφίµη εἰς τὸν κοιτῶνα αὐτῆς ἔλαβεν
ὀθόνην λαµπρὰν καὶ ἐνέδυσεν ἑαυτήν, ὁµοίως καὶ τὸν υἱὸν αὐτῆς· καὶ ἡ
µηδέποτε ὀφθεῖσά τινι, λαβοµένη τὸν υἱὸν αὐτῆς καὶ Μακεδονίαν τὴν αὐτῆς
συγγενίδα ἐξῆλθεν ἅµα τοῖς ὁσίοις πατράσιν βοῶσα καὶ λέγουσα· »Πιστεύω
εἰς Ἰησοῦν Χριστὸν τὸν ὑφ΄ ὑµῶν κηρυσσόµενον«. Καὶ ἀπελθόντων ἡµῶν ἐν τῷ
ναῷ τοῦ Θεοῦ, ἔδωκεν αὐτοῖς εἰρήνην ὁ ὅσιος πατὴρ ἡµῶν Ἡρακλείδιος· καὶ
ἐβαπτίσθησαν ἄνδρες καὶ γυναῖκες ὡσεὶ τετρακόσιοι· καὶ ἦν πολλὴ χαρὰ ἐν τῇ
Ἐκκλησίᾳ τοῦ Θεοῦ«.
11 Ibid. 144–6. »Ὁ δὲ πατὴρ Ἡρακλείδιος µὴ µελλήσας, λαβόµενος τοῦ θείου
λόγου κατήχησεν αὐτοὺς ... καὶ ταῦτα εἰπὼν ἐκέλευσεν τῆς ἀφέσεως τὸ
λουτρὸν γενέσθαι· καὶ λαβὼν ἐβάπτισεν αὐτοὺς εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρὸς καὶ
τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ ἁγίου Πνεύµατος«, ibid. 145.
12 Ibid. 150–1.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 277

5. Baptism of Timothy »from the village of Lampadistou« (»ἀπὸ


χωρίου Λαµπαδιστοῦ«).14
6. Baptism of catechumens who are preparing for illumination –
»photizomenoi« (»φωτιζόµενοι«) – from the village of Pera.15
7. Baptism of Alexander and Gelasios with his 3 sons.16
8. Baptism of Philotheos’s family, with his wife Nimpha and his
son Hierios.17
Prominent here is group baptism (nrs. 1, 2, 4, 6, 7, 8) which in-
volved up to 400 people at once (nr. 1), without excluding individual
cases like those of St. Heracleidios (nr. 3) and Timothy (nr. 5).
Baptism mainly concerned adults; three cases also refer to family
baptisms (nrs. 1, 7, 8).
Let us now summarize the main stages of the process until
baptism as recorded in the eight cases above:
All cases required a strong desire and persistent request to be
baptised; it was the free decision and will of the candidates.18
Essential indoctrination is a prerequisite for the preparation of
candidates. The catechism was the sole responsibility of the bishop,19

13 Ibid. 151–2: »Πρωΐας δὲ γενοµένης, συνῆλθον οἱ ἄνδρες τοῦ τόπου βοῶντος


οὕτως· ›Οἱ τοῦ Θεοῦ δοῦλοι, ἐλεήσατε ἡµᾶς‹. Εἶπεν δὲ πρὸς Μνάσωνα ὁ πατὴρ
Ἡρακλείδιος· ›Δῶµεν αὐτοῖς τὸ λουτρὸν τῆς ζωῆς‹. Γεναµένης δὲ πάσης τῆς
ἀποκρίσεως, ἐβαπτίσθησαν ἄνδρες τε ὡσεὶ ιε΄«.
14 Ibid. 154–5: »Τιµόθεος ... παρεκάλει τὸν πατέρα Ἡρακλείδην λέγων· ›Πάτερ, οὐ
βούλοµαι ἀπελθεῖν εἰς τὴν ἐµὴν χώραν, ἀλλὰ δέοµαί σου, ποίησόν µε
χριστιανόν.‹ Καὶ λαβὼν κατήχησεν αὐτὸν καὶ ἐβάπτισεν εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ
Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ ἁγίου Πνεύµατος«.
15 Ibid. 156–8. »Πληρωθείσης δὲ τῆς Τεσσαρακοστῆς καὶ φθασάντων τῶν
σωτηρίων ἡµερῶν τοῦ πάθους τοῦ Κυρίου ἡµῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ ... οἱ ἐν τῷ
προαστείῳ Πέραν οἰκοῦντες δοῦλοι Θεοῦ ὅσοι ἦσαν προσελθόντες τῷ
βαπτίσµατι«, ibid. 156.
16 Ibid. 158–60: »Οἱ δὲ προσέπεσαν τοῖς ποσὶν Μνάσωνος τοῦ διδασκάλου
βοῶντες· ›τὸν Ἰησοῦν, ὃν κηρύττεις, ποίησον ἡµᾶς χριστιανούς, οἷος εἶ καὶ σύ‹
... Καὶ ἀνελθὼν ὁ πατὴρ ἡµῶν Μνάσων ἀνήγγειλεν τῷ πατρὶ ἡµῶν Ἡρακλείδῃ
πάντα· καὶ ἐπιτρέπει Μνάσωνι τῷ πατρὶ καὶ Ἀετίῳ τῷ διακόνῳ καὶ τοῖς λοιποῖς
κατελθεῖν καὶ δοῦναι αὐτοῖς τὴν ἐν Κυρίῳ σφραγῖδα. Καὶ ἦν πολλὴ χαρὰ ἐν τῇ
Ἐκκλησίᾳ τοῦ Θεοῦ«, ibid. 159–60.
17 Ibid. 160–3.
18 Ibid. 145, 151, 155. Ibid. 159: »Οἱ δὲ προσέπεσαν τοῖς ποσὶν Μνάσωνος τοῦ
διδασκάλου βοῶντες· ›Τὸν Ἰησοῦν, ὃν κηρύττεις, ποίησον ἡµᾶς χριστιανούς,
οἷος εἶ καὶ σύ‹«. See also ibid. 162: »Ἀκούσαντες δὲ ταῦτα προσέπεσαν τοῖς
ποσὶν τοῦ πατρὸς Ἡρακλείδου λέγοντες· ›Πιστεύοµεν εἰς τὸν ὑπὸ σοῦ
κηρυσσόµενον Θεόν, ὅτι µεγάλα δύναται. Ἀξιοῦµέν σε, πάτερ, ποίησον ἡµᾶς
χριστιανοὺς γενέσθαι.‹ Καὶ ταῦτα ἀκούσαντες οἱ ὅσιοι πατέρες Ἡρακλείδιος
καὶ Μνάσων εἶπαν αὐτοῖς· ›Οἱ διψῶντες τὴν δικαιοσύνην, ἔλθετε ἐν τῷ ναῷ τοῦ
Θεοῦ· καὶ αὐτὸς ὑµῖν δώσει τὴν ἄφεσιν τῶν ἁµαρτιῶν‹«.
278 Gregorios. A. Ioannides

who was assisted by the priests. This was done systematically on the
basis of the interpretation of the Holy Bible and was intended to
lead to the internal transformation of the catechumens.20
The final stage of catechism focused solely on preparation for
baptism through the texts of the prophets of the Old Testament and
the New Testament.21
The essential pre-baptismal rites included final catechesis,
renunciation of Satan, union with Christ through the profession of
faith, the giving of peace, and baptism.22
A major period of preparation for catechumens to receive bap-
tism was during Lent, with baptisms taking place at the vigil of
Easter (nr. 6, above).23
The bishop, accompanied and assisted by priests, deacons and
deaconesses, headed group baptisms at the baptistery.24 If there was
a need, he gave the order to the priests and the deacons to perform
the baptism.25
The deacons offered the candidates for baptism to the priests for
anointing them with oil, before the bishop performed the triple
immersion into the baptismal font in the name of the Holy Trinity.26
The triple baptism in the name of the Holy Trinity took place
with full body immersion in water,27 either in the baptistery of the
cathedral church28 or in a river.29

19 Ibid. 145: »Ὁ δὲ πατὴρ Ἡρακλείδιος µὴ µελλήσας, λαβόµενος τοῦ θείου λόγου


κατήχησεν αὐτοὺς λέγων ...«. Ibid. 155: »καὶ λαβὼν κατήχησεν αὐτόν ...«. Ibid.
162: »κατηχοῦντον ὑπὸ τῶν θείων γραφῶν«.
20 Ibid. 151: »καὶ τούτων ἀκούων τῶν ῥηµάτων κατενυσσόµην τῇ ψυχῇ καὶ οὐκ
ἐδυνόµην ὑποστρέψαι· ἀλλ΄ ἐπὶ πλεῖον κατηχοῦν µε«.
21 Ibid. 145–6, 156–8, 162–3.
22 Ibid. 143–4. See also ibid. 152: »γεναµένης δὲ πάσης τῆς ἀποκρίσεως,
ἐβαπτίσθησαν ἄνδρες τε ὡσεὶ ιε΄«.
23 Ibid. 156: »Πληρωθείσης δὲ τῆς τεσσαρακοστῆς καὶ φθασάντων τῶν σωτηρίων
ἡµερῶν τοῦ πάθους τοῦ Κυρίου ἡµῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ ... οἱ ἐν τῷ προαστείῳ
Πέραν οἰκοῦντες δοῦλοι Θεοῦ ὅσοι ἦσαν προσελθόντες τῷ βαπτίσµατι ...«.
24 Ibid. 162–3.
25 Ibid. 160: »Καὶ ἀνελθὼν ὁ πατὴρ ἡµῶν Μνάσων ἀνήγγειλεν τῷ πατρὶ ἡµῶν
Ἡρακλείδῃ πάντα· καὶ ἐπιτρέπει Μνάσωνι τῷ πατρὶ καὶ Ἀετίῳ τῷ διακόνῳ καὶ
τοῖς λοιποῖς κατελθεῖν καὶ δοῦναι αὐτοῖς τὴν ἐν Κυρίῳ σφραγῖδα«.
26 Ibid. 162–3: »καὶ λαβόντες Ἀέτιος καὶ Κλήσιππος οἱ διάκονοι προσέφερον ἕνα
ἕκαστον αὐτῶν τοῖς πρεσβυτέροις Μνάσωνι καὶ Γρηγορίῳ, οἵτινες τὸ ἔλαιον
τῆς χρίσεως ἤλειφον· καὶ ἐβάπτισεν αὐτοὺς (= ὁ πατὴρ Ἡρακλείδιος) εἰς τὸ
ὄνοµα τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ ἁγίου Πνεύµατος«.
27 Ibid. 145, 151, 155, 163.
28 Ibid. 162–3.
29 Ibid. 151: »Καὶ ἐλθόντες εἰς Σολίου ποταµὸν ἐβάπτισάν µε εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ
Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύµατος«.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 279

Although there was no direct reference to the anointing with holy


chrism, it can be considered self-evident and to have followed right
after the triple baptism in the water. In the case of the sailor’s
baptism (nr. 2), indirect reference was made to the occurrence of
the Holy Spirit after the baptism in the water.30
Dressing with emfotia garments (»ὀθόνην λαµπράν«).31
The neophytes entered the nave of the cathedral church and
participated in the Divine Liturgy for the first time, culminating in
Holy Communion. Thereupon the bishop’s final admonitions and
dismissal followed. In the morning there was a gathering in the
cathedral with the participation of the newly baptized.32
Baptism was a great ecclesiastical event that concerned the entire
local Church, which was actively involved in this event (»καὶ ἦν
πολλὴ χαρὰ ἐν τῇ Ἐκκλησίᾳ τοῦ Θεοῦ«).33
Baptism was called »τῆς ἀφέσεως τὸ λουτρόν«,34 »τὸ λουτρὸν τῆς
ζωῆς«,35 »λουτρὸν τῆς παλλιγγενεσίας«,36 and »ἐν Κυρίῳ
σφραγίς«37 - all classical theological and liturgical terms of the four
first centuries.
In the case nr. 8, a complete description of baptism is given: prea-
ching, the request to become a Christian, arrival at Church, entrance
to the temple (deacons bringing the Gospels), pre-baptismal rites
(final catechesis and profession of faith), offering the candidates by
the deacons, their anointing with oil by the priests, baptism in the
name of the Holy Trinity, and participation in the Divine Liturgy
and Holy Communion.38

30 Ibid. 145: »τῆς τοῦ Χριστοῦ σωτηρίας ἡµᾶς καταξίωσον καὶ δούλους ἡµᾶς
καταξιωθῆναι αὐτοῦ ποίησον (= through Baptism)· καὶ Πνεύµατος ἁγίου ἡµᾶς
ἔµπλησον (= through Chrismation), ἵνα εἴµεθα σὺν σοί· καὶ τὰς ψυχὰς ἡµῶν
διάσωσον εἰς τοὺς αἰῶνας«.
31 Ibid. 143.
32 Ibid. 158. See also 163: »Καὶ πληρωθέντος τοῦ µυστηρίου τοῦ Θεοῦ, µετελάβο-
µεν πάντες τὸ σῶµα καὶ αἷµα τοῦ Κυρίου ἡµῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ«.
33 Ibid. 144, 160.
34 Ibid. 145.
35 Ibid. 152.
36 Ibid. 156.
37 Ibid. 160.
38 Ibid. 162–3.
280 Gregorios. A. Ioannides

b. The Life of Saint Auxibios (middle of 5th century – BHG 204):39


Reference to the baptism of St. Auxibios is made by the apostles
Barnabas and Mark: his desire for Christ is recorded, the catechesis
and baptism in the water in the name of the Holy Trinity, and finally
the transmission of the Holy Spirit by the imposition of the apostles’
hands.40
Three more references are made to the rite of baptism:
1. St. Auxibios is teaching the catechumens, they profess faith and
they receive the holy baptism in the name of the Holy Trinity;41
2. St. Auxibios indoctrinates and gives the baptism to Auxibios
from Solopotamio village;42
3. Baptism of Themistagoras, St. Auxibios’s brother, along with
his wife Timo.43

39 J. NORET, Vita Sancti Avxibii, Turnhout 1993 (Corpus Christianorum Series Grae-
ca 26) (henceforth: NORET 1993); P. LAZAROU (ed.), Ὁ ἅγιος Αὐξίβιος Α΄
ἐπίσκοπος Σόλων, Evrychou - Nicosia 2015.
40 »Ὁ δὲ ἀπόστολος, ἰδὼν ὅτι ἔχει πόθον εἰς τὸν Χριστόν, καὶ ὅτι ἀνὴρ πιστὸς καὶ
λόγιος ἐστίν, κατηχήσας αὐτὸν ἱκανῶς, καὶ διδάξας τὸν περὶ τῆς ἀληθείας
λόγον τοῦ Θεοῦ, κατελθὼν ἐπὶ τὴν πηγήν, ἐβάπτισεν αὐτὸν εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ
Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύµατος. Καὶ µετὰ τὸ βαπτισθῆναι
αὐτὸν ἐπιθεὶς αὐτῷ τὰς χεῖρας, ἔδωκεν αὐτῷ τὸ Πνεῦµα τὸ Ἅγιον«, NORET
1993, 180–1 (8.89–96).
41 »Ἡµέρᾳ δὲ καὶ ἡµέρᾳ προσετίθετο ὁ ὄχλος τῷ Κυρίῳ πιστεύων, καὶ
ἐβαπτίζοντο εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύµατος,
ἐξοµολογούµενοι τὰς ἁµαρτίας αὐτῶν ... ἐθεράπευεν πάντας διὰ τῆς
ἐπικλήσεως τῆς ἀχράντου καὶ ζωοποιοῦ Τριάδος· καὶ πιστεύοντες
ἐβαπτίζοντο«, ibid. 190 (16.295–306).
42 »›Πάτερ δός µοι τὴν ἐν Χριστῷ σφραγίδα‹. Καὶ λαβόµενος ἀπὸ τῶν θείων
γραφῶν, καὶ διδάξας αὐτὸν τὰ περὶ Πατρὸς καὶ Υἱοῦ καὶ Ἁγίου Πνεύµατος,
ἐβάπτισεν αὐτὸν εἰς τὸ ὄνοµα τῆς ἁγίας καὶ ὁµοουσίου Τριάδος«, ibid. 190
(17.312–6).
43 »καὶ ἦσαν λοιπὸν ἐν τῷ ἐπισκοπείῳ διδασκόµενοι ὑπὸ τοῦ µακαρίου Αὐξιβίου.
Καὶ ἐβάπτισεν αὐτοὺς εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου
Πνεύµατος«, ibid. 192 (20.354–7).
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 281

c. The Life of Saint Spyridon, bishop of Trimythus, written by


Theodore, bishop of Paphos (AD 655 – BHG 1647):44
On the name day of St. Spyridon, 14th December 655, Theodore,
bishop of Paphos, delivered in speech the Life of the Saint at the
Saint’s church in Trimythus, where the grave with the Saint’s holy
relics is located. Theodore explains that in writing the Life he looked
back to previous written sources and oral traditions that go back to
the Saint’s era (first half of the 4th century).
References to baptism performed by St. Spyridon:
1. Olympus, the pagan husband of »φιλοχρίστη« Sofronia, (the
woman who stands out for her love of Christ) refuses idolatry, prο-
fessed faith in Christ, received extensive catechesis and indoctri-
nation from the holy bishop and finally consented and received holy
baptism.45
2. The Saint’s arrival in Alexandria provokes the collapse of the
pagan statue, causing the conversion of many pagans to faith in
Christ. They later received baptism in the name of the Holy Trinity
by the patriarch of Alexandria.46

44 P. VAN DEN VEN, La Légende de S. Spyridon évêque de Trimithonte, Louvain 1953


(Bibliothèque du Muséon 33) (henceforth: VAN DEN VEN 1953); G. D. METALLE-
NOS, Κριτικὴ θεώρηση τῶν περὶ ἁγίου Σπυρίδωνος ἱστορικῶν εἰδήσεων, in: Holy
Metropolis of Corfu, Paxoi and Diapontian Islands (ed.), Ἅγιος Σπυρίδων. Ὁ Ναὸς
καὶ ἡ λατρεία του στὴν Κέρκυρα, Corfu 2007, 23–30; G. A. IOANNIDES (ed.), Βίος
τοῦ ἁγίου καὶ θαυµατουργοῦ Σπυρίδωνος ἐπισκόπου Τριµυθοῦντος, Nicosia 2015;
D. D. TRIANTAPHYLLOPOULOS, Ἅγιος Σπυρίδων: Τριµυθοῦς – Βασιλεύουσα –
Κέρκυρα. Οἱ τρεῖς σταθµοὶ τοῦ βίου του καὶ συναφῆ ἀρχαιολογικὰ ζητήµατα,
in: GIAGKOU - NASSIS 2015 457–76.
See the whole discussion around the Life of Saint Spyridon and its sources, C. N.
KONSTANTINIDES, Ο Βίος του Αγίου Σπυρίδωνος Τριµυθούντος: Οι πηγές, in:
Holy Metropolis of Trimythous (ed.), Πρακτικὰ Α´ Ἐπιστηµονικοῦ Συνεδρίου
«Ἱερὰ Μητρόπολις Τριµυθοῦντος: Ἐκκλησιαστικὴ Ἱστορία καὶ Παράδοσις», (19–20
Ἀπριλίου, 2017), (in print) [henceforth: METROPOLIS TRIMYTHOUS].
45 »λοιπὸν δὲ καὶ τοῦ ἁγίου πατρὸς ἡµῶν πολλὰ κατηχήσαντος τὸν ἄνδρα,
ἐπείσθη δέξασθαι τὴν ἐν Χριστῷ σφραγῖδα, ὥστε γενέσθαι χαρὰν µεγάλην ἐν
τῷ τόπῳ ἐκείνῳ διὰ τῆς παρουσίας τοῦ ἁγίου«, VAN DEN VEN 1953, 73.12–16.
46 »πλήθη Ἑλλήνων τε καὶ ἐθνικῶν, ἀνδρῶν τε καὶ γυναικῶν ἐπίστευσαν τῷ
Χριστῷ καὶ προσῆλθον τῇ ἁγίᾳ τοῦ Θεοῦ καθολικῇ ἐκκλησίᾳ. οὕστινας ὁ
πατριάρχης δεξάµενος παρεκάλει τὸν ἅγιον δοῦλον τοῦ Θεοῦ Σπυρίδωνα
δοῦναι αὐτοῖς τὴν ἐν Χριστῷ σφραγῖδα, ὡς δι΄ αὐτοῦ προσελθοῦσιν τῇ τῶν
χριστιανῶν ὀρθοδόξῳ πίστει. ὁ δὲ ἀληθῶς ταπεινόφρων καὶ ἅγιος τοῦ Θεοῦ
ἱεράρχης τοῦτο ποιῆσαι ἀνένευσεν, τῷ δὲ ἁγιωτάτῳ πάπᾳ τοῦτο ποιεῖν
ἐδυσώπει, ὡς τούτου ὑπὸ τοῦ Θεοῦ προχειρισθέντος αὐτόθι. ὁ δὲ ἁγιώτατος
πατριάρχης µετὰ πολλῆς αἰδοῦς τε καὶ εὐλαβείας τὰ ὑπὸ τοῦ δικαίου αὐτῷ
ἐνταλθέντα ὡς ὑπὸ τοῦ Θεοῦ προσταχθέντα ἐποίησεν, καὶ ἐβάπτισεν ἅπαντα
τὸν προσελθόντα λαὸν εἰς τὸ ὄνοµα τῆς τρισυποστάτου µιᾶς οὐσίας Πατρὸς
καὶ Υἱοῦ καὶ Ἁγίου Πνεύµατος«, ibid. 87.8–88.1.
282 Gregorios. A. Ioannides

d. The Life of Saint Epiphanius


(middle of 5th century – BHG 596–597):47
Several references to baptism:
1. In principle, the Life of Saint Epiphanius refers to the baptism
of St. Epiphanius and his sister.48 The basic precondition of baptism
was the declaration of the candidate’s own goodwill.49 Only the
bishop could approve a candidate’s baptism,50 thus St. Epiphanius
and his sister visited the bishop and expressed their desire to be
baptised. The bishop instructed the catechesis of the two to the
monk Lucian. Catechesis occurred on the basis of the Holy Bible. At
the end of the catechesis and on the basis of the catechumens’ free
and true expression of desire for baptism, the catechist presented
them at church before the bishop. Once the bishop arrived, the two
catechumens were lying prostrate and asked him to grant them
baptism.51
The pre-baptismal final catechesis was done by the bishop at the
place of baptism before their baptism in the presence of the god-
parents of every baptized person. What followed was the baptism
and participation in the Holy Communion. The neophytes resided
together with the bishop for seven days after the baptism, and after

47 We refer to the critical edition of the Life (unpublished until today): C. RAPP, The
Vita of Epiphanius of Salamis – an Historical and Literary Study, vol. I–II (Worces-
ter College, D. Phil. Thesis), Oxford 1991 (henceforth: RAPP 1991). See also Patro-
logia Graeca (PG) 41 23–114. For Saint Epiphanius as well as the whole related lit-
erature see: C. RAPP, Epiphanius of Salamis: the Church Father as Saint, in: A. A.
M. BRYER - G. S. GEORGHALLIDES (ed.), »The Sweet Land of Cyprus«. Papers given
at the twenty-fifth Jubilee Spring Symposium of Byzantine Studies, Birmingham,
March 1991, Nicosia 1993 (henceforth BRYER 1993), 169–87; Th. GIAGKOU - Chr.
NASSIS (ed.), Ἅγιος Ἐπιφάνιος Κωνσταντίας, Πατὴρ καὶ Διδάσκαλος τῆς
Ὀρθοδόξου Καθολικῆς Ἐκκλησίας. Πρακτικὰ Συνεδρίου, Παραλίµνι, 8–11 Μαΐου
2008, Hagia Napa - Paralimni 2012 (and especially here, C. N. KONSTANTINIDES, Ὁ
Βίος καὶ τὰ συγγράµµατα τοῦ ἁγίου Ἐπιφανίου Κωνσταντίας, 245–68).
48 For Saint Epiphanius’s baptism and that of his sister, see RAPP 1991 58–62 (chap-
ters 8–11); see also, PG 41 29D–33A.
49 »Ὁ δὲ Ἐπιφάνιος εἶπεν πρὸς Λουκιανόν· Καὶ τί κωλύει καὶ τὸ ἐµὲ γενέσθαι
χριστιανόν; Ἀπεκρίθη Λουκιανὸς καὶ εἶπεν· Τὸ µὴ θέλειν κωλύει· τὸ γὰρ θέλειν
πάρεστιν«, RAPP 1991 58,2–4; see also PG 41 29D.
50 »Εἶπεν δὲ Ἐπιφάνιος πρὸς Λουκιανόν· Πρῶτον, πάτερ, ποίησόν µε χριστιανόν,
εἰθ΄ οὕτως ποιήσω πάντα τὰ προσταχθέντα µοι ὑπὸ σοῦ. Ὁ δὲ Λουκιανὸς εἶπεν
πρὸς Ἐπιφάνιον· οὐκ ἔξεστί µοι παρεκτὸς τοῦ ἐπισκόπου ποιῆσαί σε χριστια-
νόν. Ἀλλὰ γίνου τὰ πρὸς τὸν Θεόν, καὶ ἐγὼ ἀναγγελῶ τῷ ἐπισκόπῳ καὶ ποιή-
σει σε χριστιανόν«, RAPP 1991 59,1–6; see also PG 41 32A.
51 »ἐν τῷ εἰσιέναι τὸν ἐπίσκοπον, ἔπεσον ἐπὶ πρόσωπον καὶ παρεκάλουν ὥστε
φωτίσαι αὐτούς«, RAPP 1991 60,7–8; see also PG 41 32C.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 283

the eighth day they returned to their homes. St. Epiphanius received
baptism at the age of 16.52
2. The baptism of the Saracen:53 He repented, changed his life and
was indoctrinated for a period of six months by Saint Epiphanius.
Once he was ready to receive baptism, they both visited St. Hilarion
who performed the pre-baptismal catechesis and baptism in the
name of the Holy Trinity. They departed from St. Hilarion only until
after the eighth day of the christening.54
3. The baptism of Arcadius, Honorius and Proklianis occurred in
the royal house of Rome:55 Upon request of the candidates to receive
baptism, St. Epiphanius receives permission from the relevant bishop
of Rome to perform the sacrament. The whole celebration took pla-
ce at the baptistery (»φωτιστήριον«), where the Saint, after a miracu-
lous turbulence of water, baptized the three young people in the
baptismal font. Following this, the neophytes attended the mystago-
gical catechesis for seven days, and on the eighth day they removed
the emfotia clothing.56
4. Reference to baptisms also took place in the cases of: the bap-
tism of an anonymous philosopher by St. Hilarion;57 the baptism of
the lord Drakon and his wife in the city of Constantia;58 the baptism
of the wealthy pagan Synesios, his wife and his healed son

52 »Μετὰ οὖν τὴν ἀπόλυσιν τοῦ εὐαγγελίου εἰσῆλθεν ὁ ἐπίσκοπος ἐν τῷ φωτιστη-


ρίῳ· καὶ ἐκέλευσεν εἰσελθεῖν Ἐπιφάνιον καὶ τὴν τούτου ἀδελφὴν καὶ Λουκια-
νὸν µετ΄ αὐτῶν, ὃς καὶ πατὴρ αὐτοῦ ἐγένετο ἐπὶ τοῦ ἁγίου φωτίσµατος. Ὁ δὲ
ἐπίσκοπος διδάξας αὐτοὺς τὴν ἅπασαν ἀκολουθίαν, ἐβάπτισεν αὐτούς. Τῶν δὲ
µεταλαβόντων τῶν θείων καὶ ἀθανάτων µυστηρίων, ἐκέλευσεν αὐτοὺς ὁ ἐπίσ-
κοπος µετ΄ αὐτοῦ τὸ ἄριστον ποιῆσαι, ὁµοίως καὶ µένειν τὰς ἑπτὰ ἡµέρας ἐν τῷ
ἐπισκοπείῳ«, RAPP 1991 61.11–62.2; see also PG 41 32D–33Α.
53 For John’s catechesis and baptism, see RAPP 1991 67.7–68.5; see also PG 41 36Α–
D.
54 »Λαβὼν οὖν ὁ µέγας Ἱλαρίων καὶ διδάξας µε πᾶσαν τὴν ἀκολουθίαν, ἐβάπτι-
σέν µε εἰς ὄνοµα Πατρὸς καὶ Υἱοῦ καὶ Ἁγίου Πνεύµατος«, RAPP 1991 67.14–
68.2; see also PG 41 36D.
55 See the whole narration, RAPP 1991 163.1–165.5; see also PG 41 88C–89Α.
56 »Ὡς δὲ εἰσῆλθον ἐν τῷ φωτιστηρίῳ ἵνα φωτισθῶσιν ὑπὸ Ἐπιφανίου καὶ τῆς
πάσης ἀκολουθίας γεναµένης, ... εἰώθει δὲ Ἐπιφάνιος ἕως ταραχθῇ τὸ ὕδωρ,
µηδένα ἐµβάλλειν ἐν τῇ κολυµβήθρᾳ. Μετὰ δὲ τὸ φωτισθῆναι Ἀρκάδιον ...
µετὰ δὲ τὸ φωτισθῆναι αὐτοὺς ἐποίησεν Ἐπιφάνιος τὰς ἑπτὰ ἡµέρας µετ΄
αὐτῶν, διδάσκων αὐτούς. Καὶ µετὰ τὸ ἀλλάξαι αὐτοὺς τοὺς νεοφωτίστους
ἐσθῆτας, εἶπεν Ἐπιφάνιος τοῖς βασιλεῦσιν· Μένετε, φησίν, τέκνα ἐν καταστά-
σει· λύκος γὰρ οὐκέτι ἐγγιεῖ πρὸς ὑµᾶς ... οἱ γὰρ Χριστῷ πιστεύσαντες Χριστὸν
ἐνεδύσαντο καὶ αὐτὸν βοηθὸν ἔχουσιν«, RAPP 1991 163.1–165.5; see also PG 41
88C–89Α.
57 RAPP 1991 104.10–13; see also PG 41 56Α.
58 RAPP 1991 144.4–6; see also PG 41 77Α–Β.
284 Gregorios. A. Ioannides

Eustorgios;59 the baptism of the Jewish rabbi Isaac60 and of Faustinia-


nos’ widow.61

e. The Life of the Holy Martyr Artemon the elder of Laodicea of


Syria (5th–6th century – BHG 175):62
The Life is contained in the manuscript of the Library of Jerusalem’s
Patriarchate Saint Saba 259 (AD 1089–1090).63 It was written in
Cyprus and incorporates ancient local traditions for the Saint (dating
to the 5th–6th century).64
General references to baptisms:
1. Baptism in water as a »λουτρὸν τῆς ἀφθαρσίας«,65 remission
of sins and divine adoption (»ἵνα ῥυσθῶ τῶν ἁµαρτιῶν µου καὶ
γένωµαι αὐτοῦ ἀληθινὸς παῖς«),66 imposition of hands, enlighten-
ment, use of Psalm 26,1 (»Κύριος φωτισµός µου καὶ Σωτήρ µου,
τίνα φοβηθήσοµαι«), white garments.67 The next morning all newly
baptized participated in Holy Communion.68
2. Reference is made to the baptistery that the Saint built in the
area of Aulona,69 to the baptism that former unbelievers received in
the name of the Holy Trinity, as well as to the baptism of infants.70

59 RAPP 1991 147.1–2; see also PG 41 79–80Α.


60 RAPP 1991 155.3–6; see also PG 41 84B–C.
61 RAPP 1991 184.1–8; see also PG 41 97–98D.
62 R. ABICHT - C. REICHELT, Quellennachweis zum Codex Suprasliensis, Archiv für
Slavische Philologie 20 (1898), 181–97 (henceforth: ABICHT - REICHELT 1898).
63 For the Cypriot manuscript Saint Saba 259, see the whole discussion in: C. N.
KONSTANTINIDES – R. BROWNING (ed.), Dated Greek Manuscripts in Cyprus to the
Year 1570, Nicosia 1993, 63–8.
64 Ph. IOAKEIM (Fr. Chariton STAUROBOUNIOTES) - Ch. CHATZECHRISTODOULOU,
Ἕνας λησµονηµένος θαυµατουργὸς τῆς Βυζαντινῆς Κύπρου: ἱεροµάρτυς Ἀρτέ-
µων «ὁ ἐν Αὐλώνι τῆς Σολιᾶς» (BHG3 175), in: Christian Archeological Society
[Χριστιανικὴ Ἀρχαιολογικὴ Ἐταιρεία] (ed.), Εἰκοστὸ Δεύτερο Συµπόσιο
Βυζαντινῆς καὶ Μεταβυζαντινῆς Ἀρχαιολογίας καὶ Τέχνης. Πρόγραµµα καὶ
Περιλήψεις Εἰσηγήσεων καὶ Ἀνακοινώσεων, Athens 2002, 105–6; IOAKEIM 2017
172–96.
65 ABICHT - REICHELT 1898 193.
66 Loc. cit.
67 Ibid. 193: »Μέλλοντος δὲ φωτίζεσθαι τοῦ Βιταλίου, δύο ἄνδρες λευκοσχηµο-
νοῦντες κατῆλθον ἀπὸ τοῦ ὕδατος καὶ ἐπέθηκαν τὴν χεῖρα ἐπὶ τὴν κορυφὴν
αὐτοῦ καὶ ἐφώτισαν αὐτόν, ὁ δὲ ἅγιος Ἀρτέµων ἵστατο ἐν µέσῳ αὐτῶν. Ἔψαλ-
λε δὲ ὁ Βιτάλιος· ›Κύριος φωτισµός µου καὶ Σωτήρ µου, τίνα φοβηθήσοµαι‹«.
68 Loc. cit.: »πρωΐας δὲ γενοµένης πάντες συνῆλθον οἱ φωτισθέντες, καὶ λαβὼν ὁ
µακάριος Ἀρτέµων ἄρτον κλάσας καὶ ποτήριον κεράσας ἔδωκεν αὐτοῖς«.
69 Ibid. 195–196: »ἐν Αὐλῶνι ... ᾠκοδόµησεν οἶκον εὐκτήριον καὶ ἡγίασεν αὐτὸν
καὶ κατοίκησεν ἐν αὐτῷ. Συνεργίᾳ δὲ τοῦ Ἁγίου Πνεύµατος πηγὴ ὕδατος ζῶν-
τος, ἁγίασµα ψυχῶν τε καὶ σωµάτων λυτήριον«. For all the archaeological evi-
dence of the baptistery in the occupied village of Aulona, see Chr. CHATZECHRIS-
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 285

Finally, there is a reference to the baptism of a Senate child from


Constantinople during the vigil of Holy Saturday. The sacrament was
performed by a priest, who completed all of the arranged prayers
and baptized the child in the baptismal font in the name of the Holy
Trinity.71

f. The Life of Saint Tychon, bishop of Amathous, written by St. John


the Almsgiver, Patriarch of Alexandria (2nd half of 6th – beginning of
7th century – BHG 1859):72
St. Tychon baptized the former priestess of Artemis, Anthousa, with
her »having professed faith to God and Master, Jesus Christ«, giving
her the name of Euanthia.73
After the Saint’s preaching of faith in Christ to the pagans, the
candidates renounced idolatry, professed union with Christ, and re-
ceived holy baptism.74
The indictment against the Saint for the conversion and baptism
of the former priestess of Artemis, Anthousa, gives important infor-
mation about the rite of baptism: the existence and use of special
places for baptism; the baptisteries, where only those who have par-
ticular liturgical service could attend; undressing of garments from
candidates for the baptism at the end of the catechesis; renunciation

TODOULOU, Ἁγιάσµατα νήσου Κύπρου, in: GIAGKOU - NASSIS 2015 517–8;


IOAKEIM 2017 179–80, 191.
70 ABICHT - REICHELT 1898 195–6: »Πολλοὶ δὲ τῶν ἀπίστων, θεωροῦντες τὰ παρά-
δοξα θαυµάσια τοῦ ἁγιάσµατος, προσέτρεχον καὶ ἐβαπτίζοντο ὑπὸ τοῦ ἁγίου
Ἀρτέµονος εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύµατος ...
πᾶν δὲ βρέφος ἀφώτιστον ἐν αὐτῷ τῷ ἁγιάσµατι φωτίζονται εἰς δόξαν τοῦ
φιλανθρώπου Θεοῦ καὶ τοῦ θεράποντος αὐτοῦ θαυµατουργοῦ Ἀρτέµονος«.
71 Ibid. 197: »καὶ τοῦ ἱερέως κατὰ τύπον τὰς εὐχὰς πληρώσαντος καὶ κρατήσας
τὸν παῖδα, ἔβαλεν αὐτὸν ἐν τῷ ὕδατι τοῦ φωτιστηρίου. Καὶ τοῦ ἱερέως φήσαν-
τος· ἐν ὀνόµατι τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύµατος ... καὶ τοῦ
παννυχίου ἐπιτελουµένου«.
72 H. USENER (ed.), Der Heilige Tychon, Leipzig - Berlin 1907. See also the new editi-
on of the Life of Saint Tychon in: Holy Metropolis of Limassol - Holy Monastery
of Simonos Petras (ed.), Βίος καὶ πολιτεία τοῦ ἐν ἁγίοις πατρὸς ἡµῶν Τύχωνος
ἐπισκόπου Ἀµαθοῦντος τῆς Κύπρου τοῦ θαυµατουργοῦ συγγραφεὶς παρὰ τοῦ ἐν
ἁγίοις πατρὸς ἡµῶν Ἰωάννου τοῦ Ἐλεήµονος Ἀρχιεπισκόπου Ἀλεξανδρείας, Li-
massol 2003 101–45 (henceforth: Βίος ἁγ. Τύχωνος 2003)
73 Βίος ἁγ. Τύχωνος 2003 102: »ὡµολόγησε τὸν Θεὸν καὶ δεσπότην ἡµῶν, τὸν Κύ-
ριον Ἰησοῦν Χριστόν. Ὅθεν καὶ ταύτην βαπτίσας Εὐάνθειαν προσηγόρευσεν«.
74 Ibid. 102–3: »Ἕλληνες ... ἄνδρες τε καὶ γυναῖκες ... κατηχήσας τε τούτους τῷ
λόγῳ τοῦ Θεοῦ ἔπεισεν ἀποστάντας τῆς ἀσεβείας προσδραµεῖν τῷ Χριστῷ· οὓς
καὶ βαπτίσας συνηρίθµησε τῇ ποίµνῃ τοῦ Χριστοῦ«.
286 Gregorios. A. Ioannides

of Satan and union with Christ; anointing with oil; baptism in the
baptistery font; change of name.75
The preaching and the miracles of the Saint influenced non-
believers to convert, repent and profess faith in Christ and receive
baptism in the name of the Holy Trinity.76
In the final sermons of the Saint, it is impressed upon the
believers that they carry the image of Christ. Christians are un-
dressed from their old selves and, through baptism, adopt their new
selves in Christ.77

g. The Life of Saint John the Almsgiver, written by Leontius bishop


of Neapolis in Cyprus (BHG 886, 886b, 886c – around the middle of
7th century):78
In this Life, the case of the baptism of a daughter of a Jew is recor-
ded, where she accepted the holy baptism according to her own
wishes.79 Also, in his teaching, Saint John referred to the basic belief
of the descent and power of the Holy Spirit in the sacrament of
baptism, just like in the Divine Liturgy.80

75 Ibid. 103–4: »πάντως ἔν τισι τόποις µυστικοῖς εἰσκαλούµενος ἐκδιδύσκει τὰ


ἱµάτια καὶ χρίσας ἐλαίῳ καὶ λούσας ὕδατι ... ἡ Ἄνθουσα ... καὶ γυµνὴν ἑαυτῷ
τῶν ἐσθηµάτων παρέστησε ... ὡς καὶ τοῦ πατρόθεν αὐτῇ ὀνόµατος κληθέντος
τὴν ἀλλαγὴν εὐθέως ποιήσασθαι· Ἄνθουσαν γὰρ καλουµένην τὸ πρότερον
Εὐανθίαν αὐτὸς προσηγόρευσεν«.
76 Ibid. 112: »πλῆθος ἀνθρώπων ἀµύθητον δι΄ αὐτοῦ τῷ Κυρίῳ πιστεύοντες καὶ
τῶν µαταίων ἀπεχόµενοι, καὶ εἰς Πατέρα καὶ Υἱὸν καὶ Πνεῦµα ἅγιον βαπτιζό-
µενοι τῇ Ἐκκλησίᾳ τοῦ Θεοῦ προσετίθεντο, αὐξήσεως αὐτῇ µεγάλης ἀφορµὴ
καθιστάµενοι«.
77 Ibid. 131: »ἐν ἑαυτοῖς τὸν Χριστὸν εἰκονίζοµεν ... ἅπαξ τοιγαροῦν ἐκδυσάµενοι
αὐτὴν καὶ Χριστὸν αὐτὸν ἐνδυσάµενοι (»ὅσοι γὰρ ὄντως εἰς Χριστὸν
ἐβαπτίσθητε, Χριστὸν ἐνεδύσασθε«) µηκέτι πρὸς τὴν αὐτῆς περιβολὴν
ἀπονεύσητε«.
78 A. J. FESTUGIERE (ed.), Léontios de Néapolis. Vie de Syméon le Fou et Vie de Jean
de Chypre, Paris 1974 (Bibliothèque archéologique et historique 95), 55–104. See
also the new edition of the Life of Saint John the Almsgiver in: K. CHATZEIOAN-
NOU (ed.), Λεοντίου ἐπισκόπου Νεαπόλεως Κύπρου: Βίος τοῦ ἁγίου Ἰωάννου τοῦ
Ἐλεήµονος, Nicosia 1988 22–153 (henceforth: CHATZEIOANNOU 1988).
79 CHATZEIOANNOU 1988 p. 84, 23.63–9: »ἔλεγεν γὰρ ἑαυτὴν Ἑβραίαν εἶναι καὶ
θέλειν γενέσθαι χριστιανήν ... ἐλθόντων οὖν ἡµῶν, δέσποτα, καὶ τὴν εὐχὴν
ἡµῶν πληρωσάντων ἐβάπτισα αὐτὴν εἰς τὸν ἅγιον ἀββᾶ Κῦρον«.
80 Ibid. p. 108, 37.23–4: »Πιστεύετε ὅτι ἐπιφοιτᾷ καὶ κατέρχεται τὸ πανάγιον
Πνεῦµα εἰς τὴν ἁγίαν κολυµβήθραν καὶ εἰς τὴν ἁγίαν ἀναφοράν;«.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 287

h. In Saint Anastasius of Sinai’s »Stories useful to the soul …«


(»Διηγήµατα ψυχωφελῆ καὶ στηρικτικὰ γενόµενα διαφόροις
τόποις«) (CPG 7787, written around the end of the 7th century, 690–
700 AD):81
In the extract of St. Anastasius that is devoted to the Holy Bishop
John of Amathous (second half of the 7th century), important infor-
mation about the liturgical image of the 7th century in Cyprus was
recorded, particularly with regard to Baptism and Divine Liturgy.82
Until the end of the 7th century, baptisms were performed in
groups and they concerned mainly adults, as in the case of the 17
year old Jew Philip.83
The bishop himself attended to the issue of catechesis, defined
who and when someone would register in the catalogue for cate-
chesis, and gave preparation for receiving the grace of holy baptism.
The two great feasts, Epiphany and Easter, are noted as being
exclusively associated with group baptisms. The period between
Epiphany and Easter was a time of intensive indoctrination, and
baptism on Holy Saturday was the finishing touch. Baptism was
performed in the baptistery on the evening of Holy Saturday. The
bishop himself baptized the candidates in the big baptismal font
(»φισκίνας τοῦ ἁγίου Φωτιστηρίου«),84 and then they marched all
together, the bishop with the neophytes in procession, into the nave
of the main church through the central doors, where they were
integrated with the rest of the congregation for the Divine Liturgy
and participation in Holy Communion.
Liturgies were performed daily throughout the period of seven
days after baptism, involving the entire local Church gathered
around the bishop (clergy, people, neophytes). The stational liturgy
among different churches was described. The holy clergy marched

81 B. FLUSIN, Démons et Sarassins. L’auteur et le propos des Diègèmata stèriktika


d’Anastase le Sinaite, in: Travaux et Mémoires 11 (1991), 381–409; A. BINGGELI,
Anastase le Sinaïte. Récits sur le Sinaï et Récits utiles à l’âme. Édition, traduction,
commentaire, 2 vols. (unpublished Ph.D. thesis for the Université Paris IV), Paris
2001; A. BINGGELI, Un nouveau témoin des Narrationes d’Anastase le Sinaïte dans
le membra disjecta d’un manuscrit sinaïtique (Sinaiticus MΓ 6 + ΜΓ 21), in: Revue
des études byzantines 62 (2004), 261–8; S. HEID, Die C-Reihe erbaulicher Erzählun-
gen des Anastasios vom Sinai im Codex Vaticanus Graecus 2592, in: Orientalia
Christiana Periodica 74 (2008), 71–114.
82 Ph. IOAKEIM, Οἱ γνωστοὶ ἐπίσκοποι Ἀµαθοῦντος τῆς Κύπρου κατὰ τὴ βυζαντι-
νὴ περίοδο, in: Κυπριακαὶ Σπουδαί 74 (2010), 73–8.
83 »προσῆλθέ τις παῖς Ἑβραῖος ἐξ Ἀνατολῆς, διασωθεὶς ἀπὸ αἰχµαλωσίας, ἑπτα-
καιδεκαέτης ὑπάρχων, καὶ εἰλικρινῶς παρακαλῶν ἀξιωθῆναι τοῦ ἁγίου Βαπ-
τίσµατος καὶ χριστιανὸς γενέσθαι«, ibid. 74.
84 Ibid. 77.
288 Gregorios. A. Ioannides

with the holy vessels (»ἅγια κειµήλια«)85 and the people followed
them. On the Thursday after Easter the gathering took place »in the
church of Holy Lady Mother of God Mary« (»ἐν τῷ οἴκῳ τῆς
δεσποίνης ἡµῶν τῆς ἁγίας Θεοτόκου«),86 while on the Friday after
Easter the gathering happened in the baptistery (»ἐν τῷ ἁγίῳ
Φωτιστηρίῳ«).87 On the eighth day the neophytes took off the
emfotia clothes.

Conclusion
The hagiographical texts have recorded an important picture of the
rite of baptism from apostolic times to the end of 7th century:
• baptism was mainly addressed to adults, although infants were not
excluded;
• two great feasts, Epiphany and Easter, were noted as exclusively
associated with group baptisms;
• listening to preaching led to repentance, change of life, the desire
to be united with Christ through Baptism;
• the period of catechesis that was based on the Bible culminated in
the profession of faith and declaration of the desire to be
baptized;
• in the place of baptistery, the candidates were all gathered
together with the bishop, along with their godparents and only
those of the holy clergy who performed a particular liturgical
service;
• pre-baptismal rites included final catechesis, renunciation of Sa-
tan, union with Christ through the profession of faith (in the main
area of the baptistery);
• undressing of clothing, anointing with oil (in the »apodytirion«);
• triple immersion in the water of the big baptismal font of the
baptistery in the name of the Holy Trinity (in the »photistirion«,
»the holy of holies« or »photistirion«);
• change of name during baptism – in the presence of godparents;
• anointing with holy chrism (in the »chrismarion«);
• dressing up with white emfotia garments and procession to the
nave of the church of all the neophytes with their lighted candles,
together with the bishop and the clergy, for their participation in
the Divine Liturgy and Holy Communion;

85 Ibid. 76.
86 Loc. cit.
87 Ibid. 77.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 289

• daily Eucharistic gatherings for seven days after baptism –


mystagogical catechesis;
• On the eighth day: rinsing and undressing of the emfotia clothing.

B. THE BAPTISTERIES OF THE EARLY CHRISTIAN


CHURCHES OF CYPRUS (4TH–7TH CENTURY)
About 80 early Christian churches (dating between 4th–7th century)
have been found all around Cyprus until today. A small number of
these have been entirely excavated with publication of the findings
and conclusions. A significant number are located in the Turkish-
occupied Cypriot land and therefore excavation has been impossible
since 1974.88
The studies of early Christian architecture in Cyprus so far have
shown that it was greatly influenced by that of Constantinople (with
several elements being in common with Asia Minor and the Aegean
islands) and to a lesser degree by the architecture of the Holy Land
of Jerusalem and Palestine, as well as Syria.89 At the same time, seve-
ral innovative unique elements have stood out which characterize
Cypriot examples of early Christian churches, such as the type of the
processional baptisteries.90

88 For a first assessment of the early Christian Churches in Cyprus, their relations
with the rest of the Christian world and all the relevant bibliography, see C.
DELVOYE, La place de Chypre dans l’architecture paleochrétienne de la Méditer-
ranée, in: A. PAPAGEORGIOU (ed.), Πρακτικὰ τοῦ Πρώτου Διεθνοῦς Κυπρολογι-
κοῦ Συνεδρίου (Λευκωσία, 14–19 Ἀπριλίου 1969), vol. II: Μεσαιωνικὸν Τµῆµα,
Nicosia 1972, 17–21; ID., L’art paléochrétiene de Chypre, in: Actes du XVe Con-
grès International d’études byzantines, Rapports et co-rapports, Athenes 1976, 3–
52; A. H. S. MEGAW, Byzantine architecture and decoration in Cyprus: metropoli-
tan or provincial?, Dumbarton Oak Papers 28 (1974), 57–88; A. PAPAGEORGIOU,
Foreign Influences on the Early Christian Architecture of Cyprus, in: V. KARA-
GEORGHIS (ed.), Acts of the International Archaeological Symposium »Cyprus be-
tween the Orient and the Occident«. Nicosia, 8–14 September 1985, Nicosia 1986
(henceforth: PAPAGEORGIOU 1986), 490–504.; ID., Cities and Countryside at the
end of Antiquity and the beginning of the Middle Ages in Cyprus, in: BRYER 1993
27–51; ID., Ἡ χριστιανικὴ τέχνη στὴν Κύπρο κατὰ τὴν πρώτη χιλιετία, in:
GIAGKOU 2002 281–362; Ch. CHOTZAKOGLOU, Βυζαντινὴ ἀρχιτεκτονικὴ καὶ
τέχνη στὴν Κύπρο, in: PAPADOPOULLOS 2005 465–758 (henceforth: CHOTZA-
KOGLOU 2005), here 465–97; D. NIKOLAOU, Liturgical Furnishings from Early
Christian Basilicas of Cyprus (4th–7th Century), in: Cahiers du Centre d’Études
Chypriotes 43 (2013), 155–74; EAD., Strutture liturgiche e relativi elementi di arre-
do nelle basiliche di Cipro dal IV al VII secolo, vol. I–II, Rome 2015 (Pontificio
Istituto di Archeologia Cristiana, Dissertatio ad Doctoratum, unpublished).
89 PAPAGEORGIOU 1986 497.
90 PAPAGEORGIOU 1986 497; R. MICHAIL, The Early Christian Baptisteries of the Is-
land of Cyprus, in: Rivista di Archeologia Cristiana 87–8 (2011–2), 249–84 (hence-
290 Gregorios. A. Ioannides

Eight baptisteries are fully confirmed and documented, while just


as many require further excavation and study: Saint Epiphanius in
Salamis – Constantia; the basilica of Kourion; Saint Philon and
Hagia Trias in the peninsula of Karpasia; the Basilica of Panagia
Petounta in Mazotos; Basilica A of Saint George in Pegia; the church
of Panagia in Kophinou, and the church of Panagia in Choiro-
koitia.91
A brief liturgical study of the eight aforementioned baptisteries:

a. Basilica of Saint Epiphanius (Salamis - Constantia) (fig. 1)


This is the most ancient baptistery so far and it is dated back to the
end of the 4th century. Although it has not been completely exca-
vated, it is a complex of halls. The baptismal complex belongs to the
processional type. Distinguished rectangular rooms surrounded the
space of baptistery, which were used for the rites before and after
baptism. These rooms are as follows: the one with an apse in the
south side seems to have been used for the pre-baptismal rite; then
there was the vestiary (»apoditirion«); then the place of baptism itself
(the »holy of holies« or »photistirion«) was in the shape of cross with 3
levels in the western part and 4 levels in the east (the baptistery is
built on a hypocaust to heat the water of the font). On the south wall
of the baptismal font a small semicircular niche is situated as the po-
sition of the celebrant bishop for the triple immersion of the candi-
dates for baptism. To the east of the »photistirion« was the »chrisma-
rion«, as well as an aisle that connected the baptistery with the nave
of the main basilica for the procession of the newly baptized and
their union with the Body of the Church for the Divine Liturgy. The
baptistery was in liturgical use until the end of the 7th century.92

forth: MICHAIL 2011–2), here 250; EAD., The Early Christian Baptisteries of Cyprus
(4th–7th centuries AD). Typological Analysis of the Architecture and of the Baptis-
mal Structure, in: Cahiers du Centre d’Études Chypriotes 43 (2013), 137–53
(henceforth: MICHAIL 2013), here 137–8, 151–2.
91 For a complete presentation and study of baptisteries in the early Christian
churches of Cyprus, see CHOTZAKOGLOU 2005 497–501, and especially the two
studies of MICHAIL 2011–2 & 2013.
92 For a full discussion about the Basilica of Saint Epiphanius in Salamina and the
Baptistery, see A. PAPAGEORGIOU, Ἡ Βασιλικὴ τοῦ ἁγίου Ἐπιφανίου στὴ Σαλα-
µίνα, in: Ἐπετηρίδα Κέντρου Μελετῶν Ἱερᾶς Μονῆς Κύκκου 8 (2008), 35–58;
ID., Ἡ Βασιλικὴ τοῦ ἁγίου Ἐπιφανίου στὴ Σαλαµίνα, in: Th. X. GIAGKOU - Chr.
NASSIS, Ἅγιος Ἐπιφάνιος Κωνσταντίας: Πατὴρ καὶ Διδάσκαλος τῆς Ὀρθοδόξου
Καθολικῆς Ἐκκλησίας. Πρακτικὰ Συνεδρίου, Παραλίµνι, 8–11 Μαΐου 2008, Hagia
Napa - Paralimni 2012, 311–38; MICHAIL 2011–2 251–5; ID. 2013 139–42.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 291

b. Basilica of Kourion (figs. 2–4)


Built in around 430 AD, the baptismal complex belongs to the pro-
cessional type and consists of: the main space for prebaptismal rites,
the vestiary (»apoditirion«), the space of baptism (»holy of holies« or
»photistirion«), and the »chrismarion«.93
The initial architecture of the main place for pre-baptismal rites
and the »chrismarion« without the apse most likely reflect the
Antiochian liturgical order of the bishop anointing the candidates
with holy chrism not after but rather prior to the baptism in the
baptismal font (5th century).94
The change in liturgical action as regards the anointing with holy
chrism brought about the architectural changes in the baptistery.
Thus, already at the beginning of 6th century the modifications on
the floor of the main place for pre-baptismal rites and the con-
struction at the »chrismarion« of a free-standing apse that marks the
position of the bishop who anointed the baptized were in conformity
with Saint Cyril’s Catecheses.95

93 For the whole discussion about the Basilica of Kourion and the Baptistery, see A.
H. S. MEGAW, Kourion. Excavations in the Episcopal Precinct, Washington D. C.
2007 (Dumbarton Oaks Studies 38) (henceforth: MEGAW 2007); especially for the
Baptistery see 107–18, 172–6, 558–9; MICHAIL 2011–2 255–62; MICHAIL 2013 141–
4. See also T. W. DAVIS, A New Window on Byzantine Kourion, in: Cahiers du
Centre d’Études Chypriotes 43 (2013), 103–15.
94 For the Antiochian liturgical act of anointing with holy chrism before the triple
baptism in the water, see M. S. SHEPHERD, The Formation and Influence of the
Antiochene Liturgy, Dumbarton Oaks Papers 15 (1961), 41–4; E. C. RATCLIFF, The
Old Syrian Baptismal Tradition and its Resettlement under the Influence of Jerusa-
lem in the Fourth Century, in: Studies in Church History 2 (1965), 19–37; B.
BOTTE, L’onction postbaptismale dans l’ancien patriarcat d’Antioche, in: L.
BETAZZI - A. POMA (ed.), Miscellanea Liturgica in onore di Sua Eminenza il Gardi-
nale Giacomo Lercaro, vol. II, Roma 1967, 795–808; G. WINKLER, The Original
Meaning of the Prebaptismal Anointing and its Implications, in: Worship 52
(1978), 24–45; S. BROCK, The Syrian Baptismal Ordines (with Special Reference to
the Anointings), in: Studia Liturgica 12 (1977) 177–183; ID., The Holy Spirit in the
Syrian Baptismal Tradition, Kottayam 19982 (The Syrian Churches Series 9) (main-
ly see the pp. 209–20); ID., Anointing in the Syriac Tradition, in: M. DUDLEY - G.
ROWELL (ed.), The Oil of Gladness. Anointing in the Christian Tradition, London
1993, 92–100; ID., La spiritualità nella tradizione siriaca, Rome 2006, here 88–110;
B. VARGHESE, The onctions baptismales dans la tradition syrienne, Leuven 1989
(Corpus Scriptorum Christianorum Orientalium 512. Subsidia 82); J. CHALASSERY,
The Holy Spirit and Christian Initiation in the East Syrian Tradition, Rome 1995;
St. PARENTI, L’iniziazione cristiana in Oriente, in: CHUPUNGCO 1998 50–70
(henceforth: PARENTI 1998), here 50–4; J. DAY, The Baptismal Liturgy of Jerusa-
lem. Fourth – and Fifth – Century Evidence from Palestine, Syria and Egypt, Al-
dershot 2007.
95 MEGAW 2007 172–4, 559; MICHAIL 2011–2 259–60; MICHAIL 2013 142–4.
292 Gregorios. A. Ioannides

The 5th century was characterized by tensions between the Church


of Cyprus and the Church of Antiochia, the latter claiming jurisdic-
tion over the first. Both ecclesiastical and political reasons (in 536
AD the administration of Cyprus was transferred from the comes
Orientis to the quaestor exercitus, nominally at Constantinople)
turned Cyprus towards Constantinople.96
Psalm 33:6 was inscribed in the vestibule of the main space:
»[ΠΡΟΣΕ]ΛΘΑΤΕ [ΠΡΟΣΑ]ΥΤΟΝ Κ[ΑΙ ΦΩΤΙ]ΣΘΗΤΕ Κ[ΑΙ
ΤΑ ΠΡΟ]ΣΩΠΑ [ΥΜΩΝ ΟΥ ΜΗ ΚΑΤ]Ε[ΣΧΥΝΘΗ] ...«.97

The architectural changes in the baptistery and its diminishing im-


portance in the early 7th century seem to have taken place as a result
of the ever greater predominance of infant baptism: access from the
passages from the west and east rooms were closed, the steps leading
to the font were blocked, and part of the marble revetments were
removed and re-used to repair part of the opus sectile floor of the
basilica.98
Finally, the catastrophic earthquakes in 685 AD and the transfer
of the Episcopal position at the nearby site of Sarayia in Episkopi
marked the abandonment of the basilica of Kourion.99

c. Basilica of Saint Philon (Karpasia) (fig. 5)


This dates back to the beginning of 5th cenutry, with Saint Philon,
Bishop of Karpasia and student of Saint Epiphanius, as its first
founder.100 The baptismal complex belongs to the processional type

96 For the whole discussion see PAPAGEORGIOU 1981; K. P. KYRRES, Χαρακτηριστικὰ


τῆς κυπριακῆς ἱστορίας κατὰ τὴν πρώιµη βυζαντινὴ περίοδο, in: K. N. KON-
STANTINIDES, Πρακτικὰ Συµποσίου Κυπριακῆς Ἱστορίας (Λευκωσία 2–3 Μαΐου
1983), Ioannina 1984, 1–40; G. D. PAPATHOMAS, L’Église autocéphale de Chypre
dans l’Europe unie (Approche nomocanonique), Athens 1998 (Νοµοκανονικὴ
Βιβλιοθήκη 2), 31–81; A. N. MITSIDES, Ἡ Ἐκκλησία τῆς Κύπρου ἀπὸ τὸν δεύτερο
µέχρι τὸν πέµπτο αἰῶνα, in: PAPADOPOULLOS 2005 123–7; ID., Tὸ Αὐτοκέφαλον
τῆς Ἐκκλησίας τῆς Κύπρου, in: PAPADOPOULLOS 2005 129–54; J. LOKIN, Ὁ
πολιτικὸς καὶ διοικητικὸς θεσµὸς τῆς Κύπρου ἀπὸ τὸν Μεγάλο Κωνσταντῖνο
ἕως τὸν Ἰουστινιανό, in: PAPADOPOULLOS 2005 189–97.
97 MEGAW 2007 117, 386; MICHAIL 2011–2 261.
98 MEGAW 2007 108, 174, 559; MICHAIL 2011–2 261–2.
99 MEGAW 2007 174–6, 561–2; MICHAIL 2011–2 262.
100 For a full discussion about Basilica and its baptistery see J. DU PLAT TAYLOR - A.
H. S. MEGAW, Excavations at Ayios Philon, the Ancient Carpasia. Part 2: The Early
Christian Buildings, in: Department of Antiquities Cyprus (ed.), Annual Report of
the Department of Antiquities Cyprus for the year 1981, 209–50; MICHAIL 2011–2
262–6; MICHAIL 2013 144–5; Ch. CHOTZAKOGLOU, Ἡ ἀρχιτεκτονικὴ στοὺς
παλαιοχριστιανικοὺς καὶ µεσοβυζαντινοὺς ναοὺς τῆς Καρπασίας, in: P. PA-
PAGEORGIOU (ed.), Καρπασία. Πρακτικὰ Β΄ Ἐπιστηµονικοῦ Συνεδρίου »Ἐς γῆν
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 293

too. To the east, the great main space of the baptistery preserves the
initial central apse with the staging area of the bishop for the pre-
baptismal rites (anointing with holy chrism included), which was clo-
sed in the 6th century. Thereafter, we find the place of the vestiary,
the cross-shaped baptistery »holy of holies« with descent and ascent
stages where one distinguishes the place where the bishop stood for
baptism, and the »chrismarion« immediately after the place of the
font. The basilica and the baptistery were in use until the end of the
7th century, when the city was deserted because of Arab raids and
looting.

d. Basilica of Hagia Trias (Karpasia) (fig. 6)


The basilica of Hagia Trias is dated to the 5th century with a baptis-
mal complex that follows the processional type with special places
around the central space of the complex:101 a main place for pre-
baptismal rites (without any apse: the baptism and anointing now
follow the descriptions of Saint Cyril of Jerusalem), vestiary, cross-
shaped baptistery »holy of holies« with descent and ascent stages and
the place of the bishop for baptisms, the »chrismarion« (with the
apse being originally constructed as an area for the bishop for
anointing with holy chrism), and an aisle that connects with the nave
of the main basilica. Around the mid–7th century the aisle that
connects the area of baptistery to the nave was converted into a
small church and the entrance to the baptistery was closed.

e. Baptistery of Panagia Petounta (Mazotos) (fig. 7)


Ιn 2008, an early Christian baptistery was excavated in the locality of
Panagia Petounta in the area of Mazotos.102 The baptismal complex
follows the processional type and was in use between the 4th and the
7th centuries. To the north of the apsidal main room there is a pa-
rallel room with a three-stepped cross-shaped font in its centre. One
of the last building phases that can be traced is the blockage of the
apse and the font room.
All five currently known early baptisteries in Cyprus share a consi-
derable degree of likeness: all follow a processional type of arrange-

Ἁγίων καὶ τῶν Ἡρώων«. Κυριακή, 19 Ἰουνίου 2011, Ξενοδοχεῖο Navarria –


Λεµεσός, Nicosia 2017, 269–94 (henceforth: CHOTZAKOGLOU 2017).
101 MICHAIL 2011–2 266–70; MICHAIL 2013 145–6; CHOTZAKOGLOU 2017 276–7.
102 For a full discussion about the baptistery and the excavation see G. GEORGIOU, An
Early Christian Baptistery on the South Coast of Cyprus, Cahiers du Centre
d’Études Chypriotes 43 (2013), 117–26.
294 Gregorios. A. Ioannides

ment and the fonts are cruciform, with steps in the opposite arms of
the cross.103

f. Basilica A of Saint George (Pegia) (fig. 8)


The baptistery dates back to the 6th century and presents an unusual
baptismal complex for Cyprus, located to the west side of the atri-
um, opposite the front entrance of the basilica.104 The baptismal
font, a basin of circular form, is placed in the centre of a large four-
sided room, adjoined by what is presumably identified as a spacious
»chrismarion«. The steps in the east and west arms were blocked,
converting the initial cruciform font into a circular basin, which
finds parallels in the area of Constantinople, Asia Minor and the
north Aegean. This new form of baptistery bears witness to the
gradual prevalence of infant baptism.

g–h. The Church of Panagia in Kophinou and in Choirokoitia


In our bishopric of Trimythous we have recently completed the
restoration of two compressed inscribed cruciform dome hall (com-
pressed cross in square) churches of the 11th century dedicated to
the Panagia in Kophinou (figs. 9–11)105 and in Choirokoitia (2010–
2013) (figs. 12–13) (2010–2013).106

103 MICHAIL 2011–2 269–70; MICHAIL 2013 146.


104 For a full discussion about the baptistery and the excavation see Ch. MPAKIRTZES,
Ἀποτελέσµατα ἀνασκαφῶν στὸν ἅγιο Γεώργιο Πέγειας (ἀκρωτήριον
Δρέπανον) 1991–1995, in: A. PAPAGEORGIOU (ed.), Πρακτικὰ τοῦ Τρίτου Διεθ-
νοῦς Κυπρολογικοῦ Συνεδρίου (Λευκωσία, 16–20 Ἀπριλίου 1996), vol. II: Μεσαιω-
νικὸ Τµῆµα, Nicosia 2001, 155–70; MICHAIL 2011–2 276–8; MICHAIL 2013 150–2;
H. R. RUTHERFORD, The Baptisteries of Late Antique Asia Minor (Western Tur-
key): What do they tell us about Christian Initiation?, in: H.-J. FEULNER (ed.), Lit-
urgies in East and West. Ecumenical Relevance of Early Liturgical Development.
Acts of the International Symposium Vindobonense I, Vienna, November 17 – 20,
2007, Münster 2013 (Österreichische Studien zur Liturgiewissenschaft und Sakra-
mententheologie 6) (henceforth: FEULNER 2013), 316.
105 S. GABELIC, The Church of the Virgin near Kophinou, Cyprus, in: Κυπριακαὶ
Σπουδαί 48 (1984), 143–60; E. PROKOPIOU, Ὁ συνεπτυγµένος σταυροειδὴς
ἐγγεγραµµένος ναὸς στὴν Κύπρο (9ος – 12ος αἰῶνας), Nicosia 2007 (Μουσεῖον
Ἱερᾶς Μονῆς Κύκκου. Μελέτες Βυζαντινῆς καὶ Μεταβυζαντινῆς Ἀρχαιολογίας
καὶ Τέχνης 2), 369–83 (with all the relevant bibliography; henceforth: PROKOPIOU
2007); E. PROKOPIOU - N. PYRROU (ed.), Εὐµάθιος Φιλοκάλης. Ἀνάδειξη
βυζαντινῶν µνηµείων Κρήτης καὶ Κύπρου, Rethymno 2014, 220–309 (henceforth:
PROKOPIOU - PYRROU 2014); E. PROKOPIOU, New Evidence for the Early Byzantine
Ecclesiastical Architecture of Cyprus, in: M. HORSTER - D. NICOLAOU - S. ROGGE
(ed.), Church Building in Cyprus (Fourth to Seventh Centuries). A Mirror of Inter-
cultural Contacts in the Eastern Mediterranean, Münster 2018, 73–98 (henceforth:
PROKOPIOU 2018), here 78–81. Finally, see the four forthcoming announcements
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 295

The archaeological excavations we have recently conducted in col-


laboration with the local Department of Antiquities have brought to
the surface the ruins of early Christian churches on which these two
churches are built. Among the new archeological evidence that has
come to light are two baptisteries. Within these baptisteries there are
small baptismal fonts of the 7th century, mostly relating to the bap-
tism of infants and children rather than adults: in Kophinou with
cruciform plans with curved sides (length 1.00 m and depth 0.72
m)107 and in Choirokoitia with an elliptical shape almost rounded
(with greatest diameter 0.94 m and the shortest 0.84 m).108

Key elements of the architecture of Cypriot processional baptisteries


The early Christian architecture of Cyprus was greatly influenced by
that of Constantinople and the Aegean coastland, and to a lesser de-
gree by the architecture of the Holy Land and Syria (mostly before
the middle of the 5th century). In spite of these influences, the early
Christian architecture of Cyprus had some original features of the
processional baptisteries as analysed below:
1. Baptistery complex: liturgical need and requirements with
group baptisms, mainly of adults, pre-baptismal ceremonies (cateche-
sis, renunciation of Satan, union with Christ, profession of faith),
undressing of clothes, anointing with oil, baptism – water immersion,
anointing with holy chrism, dressing up, procession entrance in the
nave.
2. The rites of Christian initiation and the stational liturgy deter-
mines the architectural configuration of baptisteries (until the 7th
century):

in: METROPOLIS TRIMYTHOUS: N. NIKOLAOU, Παλαιοχριστιανικὲς Βασιλικὲς τῆς


κυπριακῆς ὑπαίθρου: Καλαβασός, Μαρώνι, Χοιροκοιτία, Κοφίνου; E. PROKOPI-
OU, Τὰ πορίσµατα τῶν ἀνασκαφικῶν ἐρευνῶν τοῦ Τµήµατος Ἀρχαιοτήτων
στὴν Ἱερὰ Μητρόπολη Τριµυθοῦντος, 2009–2016; R. MICHAIL, Παλαιοχριστια-
νικὰ Βαπτιστήρια Κοφίνου καὶ Χοιροκοιτίας; Ch. CHATZECHRISTODOULOU, Οἱ
βυζαντινὲς καὶ µεταβυζαντινὲς τοιχογραφίες στοὺς Ναοὺς τῆς Ἱερᾶς Μητρο-
πόλεως Τριµυθοῦντος.
106 PROKOPIOU 2007 178–90 (with all the relevant bibliography); PROKOPIOU 2018 80–
1. See also the four forthcoming announcements in: METROPOLIS TRIMYTHOUS
(cited in the previous footnote 105).
107 For the baptistery in particular see E. PROKOPIOU, Ἡ ἀρχιτεκτονικὴ τοῦ ναοῦ τῆς
Παναγίας Κοφίνου, in: PROKOPIOU - PYRROU 2014 221–40; PROKOPIOU 2018 78–
81; R. MICHAIL, Παλαιοχριστιανικὰ Βαπτιστήρια Κοφίνου καὶ Χοιροκοιτίας, in:
METROPOLIS TRIMYTHOUS.
108 For the baptistery in particular see PROKOPIOU 2018 80–1; R. MICHAIL, Παλαιο-
χριστιανικὰ Βαπτιστήρια Κοφίνου καὶ Χοιροκοιτίας, in: METROPOLIS
TRIMYTHOUS.
296 Gregorios. A. Ioannides

Main hall: where the baptismal candidates participated in the pre-


baptismal rites (catechesis, exorcisms, renunciation of Satan, union
with Christ, profession of faith, completion of catechesis).
Vestiary (»apoditirion«): where the baptismal candidates ente-
red, undressed and were anointed with oil.
Baptistery: through a narrow passage the baptismal candidates
entered the »holy of holies« or »photistirion« where we find the
baptismal font, going down a series of steps. After the triple immer-
sion they exited via another series of steps on the opposite side of
the font, walking past the bishop who performed the baptism in the
baptismal font alongside.
»Chrismarion«: through another narrow passage they proceeded
to the »chrismarion« where they received confirmation with the holy
chrism.
Finally, the newly baptized put on white garments and held
lighted candles, proceeding to the nave of the main church for their
first participation in the Divine Liturgy and Holy Communion.
3. Position of the anointing with chrism: In the early period,
the anointing with holy chrism was given prior to baptism following
the example of Antioch (4th century, beginning of the 5th century). In
the 5th century the liturgical change and the common course that
was in line with the description of Saint Cyril’s of Jerusalem
Catecheses brings about the necessary changes in the architecture of
the baptisteries (i.e. Kourion and Saint Philon).
4. Gradual precedence of infant baptism over adult baptism. The
final establishment of infant baptism caused several variations in the
ceremony of baptism (pre-baptismal rites, catechesis, profession of
faith, removal of clothing, anointing with oil, baptism, anointing
with holy chrism, ablution and tonsure), underactivity and super-
sedure of the baptisteries, and the existing baptisteries were modi-
fied to serve new needs (i.e. Kourion and Saint George in Pegia
where the steps were closed and the baptismal font was transformed
into a pool). The new baptisteries (i.e. at Kophinou and
Choirokoitia) were built on the basis of the new requirements.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 297

C. CYPRIOT LITURGICAL MANUSCRIPT SOURCES


(11TH–16TH CENTURY)
The well-known Typicon de la Grande Église is one of the most im-
portant liturgical books of the cathedral rite of Costantinople.109 The
origin of the two manuscript sources of the tenth-century »Typicon
of the Great Church« is from Cyprus:
1. Paris grec 1590, ff. 230 (AD 1062/63), written either in Cyprus
or in Palestine. It is certain that it was found in the monastery of the
Theotokos «τῶν Φορβίων» or Asinou in the early 12th century.110
2. Oxford Bodleian Auctarium E. 5. 10, ff. 318 (AD 1336/37),
written in Cyprus by the reader Dimitrios upon the request of Father
John from Mia Milia village (8–10 km from Nicosia).111
According to the title of the Paris grec 1590, these two Cypriot
sources are two Synaxaria-Kanonaria from September to February (f.

109 For an initial introduction to the »Typicon de la Grande Église« see E. VELKOVSKA,
Libri liturgici bizantini, in: CHUPUNGCO 1998, vol. I 249; R. F. TAFT, I libri liturgi-
ci, in: G. CAVALLO (ed.), Lo spazio letterario del Medioevo. 3. Le culture circostan-
ti. I: La cultura bizantina, Rome 2004, 237–8.
110 H. DELEHAYE, Propylaeum ad Acta Sanctorum Novembris. Synaxarium Ecclesiae
Constantinopolitanae..., Brussels 1902, xxi–xxii; J. MATEOS, Le Typicon de la
Grande Église. Ms. Sainte-Croix no 40, Xe siècle. Introduction, texte critique, tra-
duction et notes, vol. I–II, Rome 1962–3 (Orientalia Christiana Analecta 165–6)
(henceforth: MATEOS, Typicon I), here v; C. N. CONSTANTINIDES - R. BROWNING,
Dated Greek Manuscripts from Cyprus to the Year 1570, Washington D.C./ Nico-
sia 1993 (Dumbarton Oaks Studies 30/Cyprus Research Centre. Texts and Studies
of the History of Cyprus 18) (henceforth: CONSTANTINIDES - BROWNING 1993) here
49–54. The writer of the manuscript remains unknown so far. The code is written
in 1062/63 between Cyprus and Palestine, with several notes on the margins of the
manuscript confirming its presence in the »respectful monastery of the all-holy
Mother of God of Forvion« (»σεβασµία µονὴ τῆς ὑπεραγίας Θεοτόκου τῶν
Φορβίων«), known today as the »church of Panagia of Asinou«. The earliest note is
dated November 16, 1115 and it records the date of death of the monk Nicholas,
founder of the monastery. This manuscript was certainly in the monastery from
the early 12th century until the 15th century, while a relative note that refers to the
Archbishop of Cyprus Nikiforos (1641–74) confirms the presence of the code in
the period until the middle of the 17th century. See also the publication of the
notes, and all the discussion of the history of the manuscript and the relationship
of the monastery of Panagia of Asinou in CONSTANTINIDES - BROWNING 1993 50–4;
Α. WEYL CARR - A. NICOLAÏDÈS, Asinou across Time. Studies in the Architecture
and Murals of the Panagia Phorbiotissa, Cyprus, Washington D. C. 2013 (Dumbar-
ton Oaks Studies 43).
111 MATEOS, Typicon I, v–vii; CONSTANTINIDES - BROWNING 1993 196–8. The manu-
script, according to the colophon of the writer on f. 316v, was written in 1336/37
by the hand of »Δηµητρίου ἀναγνώστου καὶ ῾Ροµανίτου« for the priest John
from Mia Milia village, near Nicosia (»πλησίον τῆς Λευκωσίας«), see the whole
discussion in CONSTANTINIDES - BROWNING 1993 196–7.
298 Gregorios. A. Ioannides

1r): »Κανονάριν ἤγουν συναξάριν τῶν ἑορτῶν καὶ Σαββατοκυ-


ριακῶν τοῦ ἐνιαυτοῦ καὶ µηνολόγην τῶν ἁγίων ἀπὸ µηνὸς
Σεπτεµβρίου µέχρι µηνὸς Μαρτίου καθὼς ὑποτέτακται ὑπὸ τῆς
ἁγίας τοῦ Θεοῦ καθολικῆς καὶ ἀποστολικῆς ἐκκλησίας τῆς Νέας
Ρώµης«.112
The Oxford Bodleian Auct. E. 5. 10 prescribes the performance of
baptism on Christmas day at the end of Orthros as well as before the
Divine Liturgy.113 Both manuscripts extensively prescribe and refer
to the rite of baptism during the holy day of Epiphany, to the bless-
ing of water in a baptistery on the eve of the feast and the order of
baptism in the main feast on the day after the end of Orthros and
before the Divine Liturgy.114
Of the total of 23 known Cypriot euchological manuscripts so far
(spanning from the 15th until the beginning of 18th century), the re-
lated rites with Baptism can be found in just three manuscripts of
the 16th century:115
a. Mount Athos, Great Laura Θ 91, copied by the hieromonk
Luke in 1536 and dedicated to the church of the Holy Virgin Mary
Phanerômenê at Paphos by the owner, the hieromonk Loukianos,
comes from Messine in Sicily and has 388 folios.116
b. Karditsa, Monastery of Korones 8, completed on 26 November
1563 by the priest George Nikephorou, the son of the priest Chari-
ton from a village of the bishopric of Leukara. It has 398 folios.117

112 See also MATEOS, Typicon I, v; CONSTANTINIDES - BROWNING 1993 49. In the colo-
phon to Oxford’s Bodleian Auctarium E. 5. 10 (f. 316v), the scribe describes the
code as a »six months Synaxarion«, see CONSTANTINIDES - BROWNING 1993 196.
113 »Ἕωθεν δὲ γίνονται καὶ φωτίσµατα κατὰ τύπον«, MATEOS, Typicon I, 156.
114 MATEOS, Typicon I, 182–6.
115 For a first brief presentation of Cypriot euchologia, see G. A. IOANNIDES, Il mano-
scritto Barberini greco 390: edizione e commento liturgico, (PIO, Excerpta ex Dis-
sertatione ad Doctoratum) Rome 2000, here 23–5 (henceforth: IOANNIDES 2000).
116 For the whole discussion of the manuscript, see CONSTANTINIDES - BROWNING
1993 287–93.
117 The manuscript has lost 18 folios of text at the beginning and starts today with the
first folio being the 19r. For the whole discussion of the manuscript, see CON-
STANTINIDES - BROWNING 1993 343–50; G. A. IOANNIDES, Χειρόγραφα τῆς ἐπισκο-
πῆς Λευκάρων, in: Μητρόπολις Τριµυθοῦντος (henceforth: IOANNIDES Χειρό-
γραφα). In this euchology, as we have shown in a related article, rites and prayers
coming from the Holy Land of Palestine are transported and survived: see G. A.
IOANNIDES, Osservazioni liturgiche sull’eucologio cipriota Karditsa Korones 8, Bol-
lettino della Badia Greca di Grottaferrata III s. 1 (2004) 115–35 (henceforth: IO-
ANNIDES 2004), here 119–20, 127–33. The very same »Εὐχὴ ἐν τῇ λιτανείᾳ τῶν
βαΐων« of Korones 8 (ff. 221v–222v) is testified in the euchology (Jerusalem, Li-
brary of the Greek Patriachate) Saint Saba 377 (14th c., f. 108r–v), see A. PAPADO-
POULOS-KERAMEUS, Ἱεροσολυµιτικὴ Βιβλιοθήκη ἤτοι κατάλογος τῶν ἐν ταῖς
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 299

c. Athens, Museum Benaki 79, comes from the hand of the hiero-
monk Philotheos, written in the second third of the 16th century. It
contains 203 folios.118
Subsequently, the later chronological origins of euchological Cyp-
riot sources do not allow a thorough historical study of the different
phases of the evolution in the baptism ceremony in the liturgical
practice of Cyprus (genesis, morphology, identification of each indi-
vidual liturgical unit). Instead, they reflect the settling of different
fermentations and effects; the final result of the whole encounter on
the island derives from the large liturgical centres of Constantinople
and the Orthodox Churches of Middle East (Jerusalem, Sinai, Alex-
andria and Antioch).
In this section, we will not embark upon a thorough historical-
liturgical discussion of the various prayers and the liturgical elements
of the rite of baptism.119 Our study will concentrate on two main as-
pects:

βιβλιοθήκαις τοῦ ἁγιωτάτου ἀποστολικοῦ τε καὶ καθολικοῦ ὀρθοδόξου


πατριαρχικοῦ θρόνου τῶν Ἱεροσολύµων καὶ πάσης Παλαιστίνης ἀποκειµένων
κωδίκων, vol. II, Saint Petersburg 1894 (henceforth: PAPADOPOULOS-KERAMEUS
1894), 505–6.
118 For the whole discussion around the manuscript, see E. LAPPA-ZIZEKA - M. RIZOU-
KOUROUPOU, Κατάλογος ἑλληνικῶν χειρογράφων τοῦ Μουσείου Μπενάκη (10ος–
16ος αἰ.), Athens 1991, 148–52. On the basis of liturgical and early written infor-
mation of the code, we have proof of its Cypriot origin. For the whole discussion,
see G. A. IOANNIDES, Ἕνα ἄγνωστο κυπριακὸ εὐχολόγιο, in: Δεύτερο Ἐτήσιο
Συνέδριο Βυζαντινῶν καὶ Μεσαιωνικῶν Σπουδῶν. Πολυδύναµο Δηµοτικὸ Κέντρο
Λευκωσίας, 12–14 Ἰανουαρίου 2018, Nicosia (forthcoming).
119 For the whole discussion around the history and the theology of the rite of bap-
tism with futher bibliography, see P. N. TREMPELAS, Μικρὸν Εὐχολόγιον, Α΄: Αἱ
ἀκολουθίαι καὶ τάξεις Μνήστρων καὶ Γάµου, Εὐχελαίου, Χειροτονιῶν καὶ
Βαπτίσµατος κατὰ τοὺς ἐν Ἀθήναις ἰδίᾳ κώδικας, Athens 19982 (henceforth:
TREMPELAS 1998), 273–405; K. KALLINIKOU, Ὁ χριστιανικὸς ναὸς καὶ τὰ τελούµε-
να ἐν αὐτῷ, Athens 1969, 375–402; I. YAZIGI, Ἡ τελετὴ τοῦ ἁγίου βαπτίσµατος.
Ἱστορική, θεολογικὴ καὶ τελετουργικὴ θεώρησις, Thessaloniki 1983; A. SCHME-
MANN, Ἐξ ὕδατος καὶ Πνεύµατος. Λειτουργικὴ µελέτη τοῦ βαπτίσµατος, Athens
1984 (trans. I. ROELIDES, original title: Of Water and the Spirit: A Liturgical Study
of Baptism, Crestwood NY 1974); M. ARRANZ, L’eucologio costantinopolitano agli
inizi del secolo XI. Hagiasmatarion & Archieratikon (Rituale & Pontificale) con
l’aggiunta del Leiturgikon (Messale), Rome 1996 (henceforth: ARRANZ 1996), 27–
30; ID., Les sacrements de l’ancien Euchologe constantinopolitain (6), in: Orien-
talia Christiana Periodica [OCP] 51 (1985) 60–86 (henceforth: ARRANZ 1985); ID.,
Les sacrements… (7) OCP 52 (1986) 145–78; ID., Les sacrements… (8) IVème partie:
L’»Illumination« de la nuit de Pâques, chap. II–V, OCP 53 (1987) 59–106 (hence-
forth: ARRANZ 1987); ID., Les sacrements… (9) IVème partie: L’»Illumination« de la
nuit de Pâques, chap. VI, OCP 55 (1989) 33–62 (henceforth: ARRANZ 1989); P.
NELLAS, Ζῶον θεούµενον. Προοπτικὲς γιὰ µιὰ ὀρθόδοξη κατανόηση τοῦ
ἀνθρώπου, Athens 19922; hieromon. Gregorios, Τὸ Ἅγιον Βάπτισµα – Σχόλια,
300 Gregorios. A. Ioannides

1. To present a brief synopsis of the totally unknown Cypriot eu-


chological sources to date concerning baptism and the rites preceding
it;
2. To study the liturgical differentiation in Cypriot testimonies in
relation to the major liturgical centres of Constantinople and the
Middle East and to determine the origins of various liturgical infor-
mation, as well as to demonstrate the liturgical euchological wealth
of Cyprus.

a. Mount Athos, Great Laura Θ 91


In the euchology Great Laura Θ 91, eight (8) ecclesiastical ceremo-
nies related to baptism are mentioned:
I. »Ἀκολουθία εἰς γένναν γυναικός« (ff. 36r–39r).
II. »Ἀκολουθία εἰς τὸ λαµβάνειν ὄνοµα τὸ παιδίον τῇ ῃ΄ ἡµέρᾳ
τῆς γεννήσεως αὐτοῦ« (ff. 39r–40r).
III. »Ἀκολουθία εἰς τὸ ἐκκλησιάσαι παιδίον µετὰ τεσσαρά-
κοντα ἡµέρας τῆς γεννήσεως αὐτοῦ« (ff. 40r–43r).
IV. »Ἀκολουθία εἰς τὰ ἀποθνήσκοντα νήπια πρὸς ὥραν βαπτι-
ζόµενα« (ff. 43r–46r).
V. »Ἀκολουθία τοῦ ἁγίου βαπτίσµατος εἰς τὸ ποιῆσαι κατη-
χούµενον« (ff. 46r–51v).
VI. »Ἀκολουθία τοῦ βαπτίσµατος« (ff. 51v–59v).
VII. »Ἐκ τῶν Συνόδων διατάξεις περὶ τὸ βάπτισµα« (ff. 59v–
61v).
VIII. »Ἀκολουθία εἰς τὸ ἀπολοῦσαι τὸν νεοφώτιστον« (ff. 62r–64r).
In subsequent euchological sources from the 15th and 16th centu-
ries, the whole pre-baptismal section occupies a great part, especially
in the manuscripts of the Middle East. On the contrary, the eu-

Mount Athos 1992; I. B. KOGKOULES - Chr. K. OIKONOMOU - P. I. SKALTZES, Τὸ


Βάπτισµα, Thessaloniki 1992; PARENTI 1998 50–70; Th. X. GIAGKOU, Κανόνες καὶ
Λατρεία, Thessaloniki 2001, 363–441; Ch. K. PAPATHANASIOU, Τὸ »κατ΄
ἀκρίβειαν« Βάπτισµα καὶ οἱ ἐξ αὐτοῦ παρεκκλίσεις, Athens 2001; Apostoliki Dia-
konia of the Church of Greece, Τὸ Ἅγιο Βάπτισµα. Ἡ ἔνταξή µας στὴν Ἐκκλησία
τοῦ Χριστοῦ, Athens 2002; I. M. PHOUNTOULES, Τελετουργικὰ Θέµατα, Athens
2002, 165–208, 295–317; B. THERMOS, Τὸ ξεχασµένο µυστήριο: ἐκκλησιολογικὲς
συνέπειες τοῦ Ἁγίου Χρίσµατος, Athens 2004; N. MILOSEVIC, Ἡ Θεία Εὐχαριστία
ὡς κέντρον τῆς Θείας Λατρείας. Ἡ σύνδεσις τῶν µυστηρίων µετὰ τῆς Θείας
Εὐχαριστίας, Thessaloniki 2005, 29–136; M. E. Johnson, The Rites of Christian
Initiation. Their evolution and interpretation, Collegeville 20072; P. I. SKALTZES,
Λειτουργικὲς µελέτες I, Thessaloniki 2007, 37–98; P. MEYENDORFF, Towards a
Baptismal Ecclesiology, in: FEULNER 2013 285–94; bishop of Karpasia Christopho-
ros, Τὸ Σφράγισµα τοῦ Χριστοῦ. Μιὰ πρωτότυπη ἑρµηνεία τοῦ Βαπτίσµατος,
Nicosia 2015.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 301

chological sources in Constantinople [like Coislin 213 (AD 1027),


Grottaferrata Γ.β.I (13th century)] and other districts, even until the
13th century, deliver only one prayer each for the eighth and fortieth
days after birth.120
I. »Rite of a woman who has just given birth« («ἀκολουθία εἰς
γένναν γυναικός», ff. 36r–39r):121
The priest outside the residence (»ἔξωθεν τῆς οἰκίας«) begins
with »Εὐλογητός, τρισάγιον, Παναγία Τριάς, Πάτερ ἡµῶν, Ὅτι
σοῦ ἐστιν, τὸ τροπάριον τῆς ἡµέρας, Δόξα Καὶ νῦν θεοτοκίον Τῆς
εὐσπλαχνίας τὴν πύλην...« (f. 36r). He enters the house
(»εἰσέρχεται ἔσσω«) and recites the following seven prayers:
1. Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ ἐκ τοῦ χοὸς πλάσας τὸν ἄνθρωπον
... (f. 36r–v).
2. Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ ἐν σπηλαίῳ γεννηθεὶς ...
(ff. 36v–37r).
3. Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ καταξιώσας ἡµᾶς τοὺς ταπεινοὺς
καὶ ἀναξίους δούλους σου, εὐλογεῖν καὶ ἁγιάζειν τοὺς
προσερχοµένους ... (f. 37r–v).
4. Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ παντοκράτωρ, ὁ Πατὴρ
τοῦ Κυρίου ἡµῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ, ὁ πᾶσαν φύσιν λογικὴν
τῷ λόγῳ σου δηµιουργήσας ... (ff. 37v–38r).
5. Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ Πατὴρ τοῦ Κυρίου ἡµῶν
Ἰησοῦ Χριστοῦ, ὁ ἐκ τοῦ µὴ ὄντος εἰς τὸ εἶναι παραγαγὼν ...
(f. 38r).
6. An alternative prayer for the women that are close to the
new mother: Εὐχὴ ἑτέρα εἰς τὰς γυναῖκας τὰς ἐν τῇ λεχῷ·
Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ ἀληθινὸς ἄρτος τῆς ζωῆς, ὁ
χαρισάµενος ἡµᾶς τοὺς ἀναξίους δούλους σου ... (f. 38r–v).
7. Prayer for the midwife: Tῆς µαίας. Εὐχὴ τῆς µαµµοῦς122 ·
Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ παραγενόµενος ἐπὶ σωτηρίᾳ τοῦ

120 For the whole discussion around the development and the history of pre-baptismal
rites, see TREMPELAS 1998 261–73; M. ARRANZ, Les sacrements de l’ancien Eu-
chologe constantinopolitain (3). IIème partie: Admission dans l’Église des enfants
des familles chrétiennes (»premier catéchuménat«), OCP 49 (1983) 284–302
(henceforth : ARRANZ 1983); ID., Les sacrements… (4), OCP 50 (1984) 43–64; ID.,
Les sacrements… (5) IIIème partie: Préparation au Baptême, OCP 50 (1984) 372–97;
ARRANZ 1996 26–7; PARENTI 1998 56–70; P. I. SKALTZES, Λοχεία καὶ καθαρότητα
τῆς γυναίκας, in: Σύναξη 77 (2001), 70–86; IOANNIDES 2004 115–9 (see the foot-
note 7 on the page 117 for futher bibliography); Ch. Ch. LAZARIDOU, Ἡ περίοδος
τοῦ σαραντισµοῦ (λοχείας). Ἰατρική, κοινωνιολογικὴ καὶ θεολογικὴ προσέγγιση,
Thessaloniki 2016.
121 See also A. DMITRIEVSKIJ, Описание литургических рукописей, хранящихся в библио-
теках Православного Востока, [Description of the liturgical manuscripts stored in
the libraries of the Orthodox East], II: Εὐχολόγια, Kiev 1901 (henceforth: DMI-
TRIEVSKIJ 1901), 754–5; TREMPELAS 1998 323 (Π9).
302 Gregorios. A. Ioannides

γένους τῶν ἀνθρώπων, ἔπιδε ἐπὶ τὴν δούλην σου ... (ff.
38v–39r).

At the end of the seventh prayer, the priest censes and sprinkles the
house of the woman who has just given birth with the holy water
that was blessed on the feast of Theophany and proceeds with the
dismissal (f. 39r: »καὶ θυµιᾷ τὸν οἶκον ἔνθα κεῖται ἡ λεχὼ καὶ
ῥαντίζει αὐτὸν ὕδωρ τῶν ἁγίων Θεοφανείων καὶ ποιεῖ
ἀπόλυσιν«).
II. »Rite for naming the child on the eighth day after its birth«
(»ἀκολουθία εἰς τὸ λαµβάνειν ὄνοµα τὸ παιδίον τῇ ῃ΄ ἡµέρᾳ τῆς
γεννήσεως αὐτοῦ«, ff. 39r–40r):123
The midwife arrives outside the church door with the newborn
child (»εἰσέρχεται ἡ µαῖα µὲ τὸ παιδίον καὶ ἵσταται ἔξω τῆς πύλης
τῆς ἐκκλησίας«) where the priest blesses the child, begins with
»Εὐλογητός, τρισάγιον, Παναγία Τριάς, Πάτερ ἡµῶν, Ὅτι σοῦ
ἐστιν, τὸ τροπάριον τῆς ἡµέρας, θεοτοκίον οἷον θέλει« and recites
the prayer »Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, σοῦ δεόµεθα καὶ σὲ παρακα-
λοῦµεν καὶ ἱκετεύοµεν, σηµειωθήτω τὸ φῶς ...« (f. 39r–v).
Immediately afterwards he recites the prayer for the mother of
the child »Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ καθαρίσας καὶ ἀνα-
γεννήσας ἡµᾶς διὰ τῆς ἐνσάρκου σου οἰκονοµίας ...« and dismisses
her (ff. 39v–40r). At the end of the rite it is also emphasized that the
infant does not enter the church until the fortieth day after its birth
(f. 40r):
οὐ µέντοι τὸ σύνολον βάλλει τὸ παιδίον εἰς τὴν ἐκκλησίαν·
τουτέστι δὲν µπάζει τὸ παιδίον ἔσσω εἰς τὴν ἐκκλησίαν
οὐδὲ ποσῶς ἕως τεσσαράκοντα ἡµέραις.

III. »Rite for the churching of a child forty days after its birth«
(»ἀκολουθία εἰς τὸ ἐκκλησιάσαι παιδίον µετὰ τεσσαράκοντα
ἡµέρας τῆς γεννήσεως αὐτοῦ«, ff. 40r–43r):124
The priest meets the mother with the infant outside the doors of
the church (»ἔξω πρὸ τῶν πυλῶν τῆς ἐκκλησίας«) and there com-
mences with »Εὐλογητός, τρισάγιον, Παναγία Τριάς, Πάτερ ἡµῶν,
Ὅτι σοῦ ἐστιν, τὸ τροπάριον τῆς ἡµέρας« and reads three prayers:

122 The phrase »Εὐχὴ τῆς µαµµοῦς« responds to the margin of f. 38v.
123 See also DMITRIEVSKIJ 1901 755; TREMPELAS 1998 328 (Π9). For the prayer for the
naming of the child, see also G. Ch. CHRYSOSTOMOU, Ὀνοµατοδοσία (Φιλοσοφικὴ
καὶ Θεολογικὴ Βιβλιοθήκη 21), Thessaloniki 1991.
124 See also DMITRIEVSKIJ 1901 755–6; TREMPELAS 1998 335 (Π ); IOANNIDES 2004
9
118–9.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 303

1. »Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ ἐν τεσσαράκοντα ἡµέραις κατὰ τὸν


νόµον Μωϋσέως ...« (f. 40r–v).
2. »Ὁ διὰ τὴν ἡµετέραν σωτηρίαν ἀτρέπτως ἐνανθρωπήσας,
Χριστὲ ὁ Θεὸς ἡµῶν ...« (ff. 40v–41r).
3. »Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ παραγενόµενος ἐπὶ σωτηρίαν τοῦ
γένους τῶν ἀνθρώπων ...« (f. 41r–v).
Then, the priest takes the child from its mother. If it is a boy he
chants the hymn »Ἀνοιγέσθω ἡ πύλη τοῦ οὐρανοῦ, σήµερον ὁ γὰρ
ἄναρχος«. If it is a girl, he chants the hymn »Μετὰ τὸ τεχθῆναί σε,
Θεόνυµφε Δέσποινα, παρεγένου ἐν ναῷ Κυρίου« (ff. 41v–42r).
He enters »inside the church« (»ἔνδον τοῦ ναοῦ«) chanting the
Psalm 5:1–8, kisses the four corners of the church and enters the
sanctuary with the child where they make a full circle.125 He leaves
the child supine (»ὕπτιον«) in front of the holy doors, the mother
makes forty prostrations, and the priest says the prayer to the child
»Δέσποτα Κύριε παντοκράτωρ, ὁ µόνος δηµιουργὸς καὶ σωτὴρ
τοῦ γένους τῶν ἀνθρώπων ...« (f. 42r–v).
The priest anoints the infant with oil from the candle (oil lamp) in
front of the despotic icon of Panagia, saying126 »Σηµειωθήτω ἐφ΄
ἡµᾶς τὸ φῶς τοῦ προσώπου σου127 εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρὸς καὶ
τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ ἁγίου Πνεύµατος νῦν καὶ ἀεὶ καὶ εἰς τοὺς αἰῶνας
τῶν αἰώνων. Ἀµήν« (f. 42v). We find a similar anointing of the
child with oil from the candle in front of the despotic icon of
Panagia in (Mount Athos) Pantokratoros 149 (15th century),128 as well
as in both rites for the ceremony of the fortieth day of the euchology
Sinai 988 (15th century).129
Thus, the anointing with oil from the candle of the despotic icon
of Panagia in the corresponding rite of the eighth day is already tes-
tified in euchologia from the 13th century (Mount Athos) Great
Laura 189,130 as well as in subsequent sources of the 15th and 16th
century such as Patmou 690 (15th century),131 Metochion of Panagios

125 »καὶ προσκυνεῖ εἰς τὰς δ΄ γωνίας τῆς ἐκκλησίας· εἶτα εἰσέρχεται ὁ ἱερεὺς µετὰ
τοῦ παιδίου εἰς τὸ ἅγιον βῆµα καὶ κυκλοῖ αὐτὸ γύρωθεν τοῦ βήµατος« (f. 42r).
126 »καὶ λαµβάνει ὁ ἱερεὺς ἅγιον ἔλαιον ἐκ τῆς κανδήλας τῆς Θεοτόκου ... τύπον
σταυροῦ καὶ λέγει« (f. 42v).
127 Psalm 4,7.
128 DMITRIEVSKIJ 1901 586 and 587 correspondingly.
129 Ibid. 487.
130 Ibid. 176; TREMPELAS 1998 328 (Π ).
5
131 DMITRIEVSKIJ 1901 653.
304 Gregorios. A. Ioannides

Tafos in Constantinople 8 (182) (15th century)132 and Patmou 689


(15th–16th century).133
The ecclesiastical ceremony is completed with the reading of the
prayer »Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ παραγενόµενος ἐπὶ
σωτηρίᾳ τοῦ γένους τῶν ἀνθρώπων, ἔπιδε ἐπὶ τὴν δούλην σου ...«
(ff. 42v–43r).
IV. »Rite of baptism of a child in the case of an emergency«
(»ἀκολουθία εἰς τὰ ἀποθνήσκοντα νήπια πρὸς ὥραν
βαπτιζόµενα«, ff. 43r–46r). The shortened rite due to the unex-
pected case of an emergency involves:
a. pre-baptismal rites – catechesis:
The priest prepares the water in the baptismal font, makes the sign
of the cross over the candidate for baptism134 and recites the prayer
»Ὁ Ὤν, Δέσποτα Κύριε, ὁ ποιήσας τὸν ἄνθρωπον ...« (f. 43r–v).135
b. Water blessing:
The priest blesses the water three times and recites the prayer of the
blessing of the water »Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ παντοκράτωρ, ὁ πάσης
κτίσεως δηµιουργός ...« (ff. 43v–44r).
c. Oil blessing and anointing:
The priest blesses the oil (»ἐµφυσᾷ εἰς τὸ ἔλαιον γ΄ καὶ σφραγίζει
αὐτὸ γ΄«) in the name of the Holy Trinity, silently reads the prayer
of the blessing of the oil »Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ τοῖς ἐν τῇ
κιβωτῷ τοῦ Νῶε ...«, pours the oil into the baptismal font, and
anoints the child (ff. 44r–45r).
d. Baptism and anointing with holy chrism:
The priest baptizes the child in the baptismal font in the name of the
Holy Trinity, delivers the neophyte to the godparent chanting
»Μακάριοι ὧν ἀφέθησαν αἱ ἀνοµίαι ... στόµατι αὐτοῦ δόλος« (Ps
33,1–2) three times, anoints him with holy chrism and says the tro-
parion »Ὅσοι εἰς Χριστὸν ἐβαπτίσθητε...« (f. 45r–v). At the end of
the rite, it is underlined that it is a complete baptism (»οὕτως
ἀδελφοὶ τὸ πρὸς ὥραν βάπτισµα καὶ ἔστι τέλειον βάπτισµα«, f.

132 Ibid. 456; TREMPELAS 1998 327 (Κ1).


133 DMITRIEVSKIJ 1901 662.
134 »πρῶτον βάλλει ὕδωρ εἰς τὴν κολυµβήθρα καὶ ἀποδύει αὐτῷ· καὶ ἵστησιν αὐτῷ
κατὰ ἀνατολὰς καὶ ἐµφυσᾷ αὐτὸ τρεῖς· καὶ σφραγίζει αὐτῷ τύπον σταυροῦ τὸ
µέτωπον, τὸ στόµα καὶ τὸ στῆθος λέγων· Εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ
καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύµατος νῦν καὶ ἀεὶ ...« (f. 43r).
135 This prayer is the same as the corresponding prayer in the pre-baptismal rite
»µετὰ τὸ ποιῆσαι κατηχούµενον«, with the difference that it is completed with
the triple sign of the cross over the candidate for baptism »ἐξέλασον ἀπ΄ αὐτοῦ
πᾶν πονηρὸν καὶ ἀκάθαρτον πνεῦµα, κεκρυµµένον καὶ ἐµφωλεῦον αὐτοῦ τῇ
καρδίᾳ« (f. 43v).
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 305

45v), and it is performed only in cases where the child is about to


die (»τὸ παιδίον ἕτοιµον τοῦ θανεῖν«, f. 45v).
Similar rites for the same purpose are evident in several eucholo-
gia of the 15th and 16th century, mainly in the Middle East: Sinai 968
(AD 1426),136 Sinai 980 (AD 1475),137 Saint Saba 375 (15th c.),138 Sinai
977 (AD 1516),139 Sinai 979 (16th c.)140 but also of the periphery
(Mount Athos) Great Laura Λ 105 (15th c.),141 Patmou 689 (15th–16th
c.)142, (Mount Athos) Great Laura Ω 129 (AD 1522),143 that involve
the prayer of the consecration of the water »Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ
παντοκράτωρ, ὁ πάσης κτίσεως δηµιουργός ...«, a triple immersion
into the water and the anointing of the holy chrism. The euchologia
ΕΒΕ 664 (15th c.) and ΕΒΕ 348 (16th c.) refer to the prayer »Ὁ Ὤν,
Δέσποτα Κύριε, ὁ ποιήσας τὸν ἄνθρωπον ...«.144
We highlight the presence of the prayer for the blessing of the
water »Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ παντοκράτωρ, ὁ πάσης κτίσεως
δηµιουργός ...«, which is confirmed in the euchology of Saint Pe-
tersburg RNB gr. 226 (10th c.) as »εὐχὴ ἄλλη τῶν ἁγίων βαπτισµά-
των ἔχουσα τὸ προοίµιον πάνυ σύντοµον«,145 as well as in the eu-
chologia Grottaferrata Γ. β. VII (10th c.),146 El Escorial X.IV.13 (12th
c.),147 Grottaferrata Γ. β. I (13th c.),148 ΕΒΕ 662 (13th c.),149 (Mount
Athos) Koutloumousiou 491 (14th c.).150

136 DMITRIEVSKIJ 1901 400–1.


137 Ibid. 432.
138 PAPADOPOULOS-KERAMEUS 1894, 500 (17).
139 DMITRIEVSKIJ 1901 712.
140 Ibid. 867.
141 Ibid. 636.
142 Ibid. 663.
143 Ibid. 747.
144 See correspondingly TREMPELAS 1998 343 and 348.
145 A. JACOB, L’euchologe de Porphyre Uspenski cod. Leningr. gr. 226 (Xe siècle), in:
Le Muséon 78 (1965) (henceforth: JACOB 1965), 194 (No 147).
146 G. PASSARELLI, L’eucologio Cryptense Γ. β. VII (sec. X), (Ἀνάλεκτα Βλατάδων 36),
Thessaloniki 1982 (henceforth: PASSARELLI 1982), 107 (Νο 152).
147 St. PARENTI, Un eucologio poco noto del Salento: El Escorial X.IV.13, Studi
sull’Oriente Cristiano 15 (2011), 157–97 (henceforth: PARENTI 2011), here 181 (No
5.20).
148 ARRANZ 1996 192–3.
149 TREMPELAS 1998 371; ARRANZ 1985 85–6; P. L. KALAÏTZIDES, Τρία χφφ.
»Πατριαρχικὰ« εὐχολόγια: Paris, Coislin 213, Grottaferrata Γ. β. Ι, Ἐθνικῆς
Βιβλιοθήκης τῆς Ἑλλάδος 662. Ἱστορικοκριτικὴ προσέγγιση, in: P. I. SKALTZES,
N. A. SKRETTAS (ed.), Γηθόσυνον Σέβασµα. Ἀντίδωρον τιµῆς καὶ µνήµης εἰς τὸν
µακαριστὸν καθηγητὴν τῆς Λειτουργικῆς Ἰωάννην Μ. Φουντούλην († 2007), vol. I,
Thessaloniki 2013, 827–994, here 880.
150 DMITRIEVSKIJ 1901 357.
306 Gregorios. A. Ioannides

V. »Rite of baptism for the making of a catechumen« (»ἀκολου-


θία τοῦ ἁγίου βαπτίσµατος εἰς τὸ ποιῆσαι κατηχούµενον«, ff. 46r–
51v). This rite involves the following prayers after the priest makes
the sign of the cross over the catechumen (f. 46r):
Prayer »Ἐπὶ τῷ ὀνόµατί σου, Κύριε, ὁ Θεὸς τῆς ἀληθείας ...« (f.
46r–v).
First Exorcism »Ἐπιτιµᾷ σοι Κύριος, διάβολε, ὁ παραγενόµενος
...« (ff. 46v–47v).
Second Exorcism »Ὁ Θεὸς ὁ ἅγιος ὁ φοβερὸς καὶ ἔνδοξος ...« (ff.
48r–49r).
Third Exorcism »Κύριε Σαβαώθ, ὁ Θεὸς τοῦ Ἰσραὴλ ...« (ff. 49r–
v).
Prayer »Εὐχὴ πρὸς ὥραν βαπτίζειν· Ὁ Ὤν, δέσποτα, Κύριε ...«
(ff. 49v–50v).
Prayer »Ὁ Θεὸς ὁ σωτὴρ ἡµῶν, ὁ πάντας θέλων σωθῆναι καὶ
εἰς ἐπίγνωσιν ἀληθείας ...« (f. 50v).
Renunciation of Satan (ff. 50v–51r) – Union with Christ (f. 51r).
Profession of Faith (f. 51r).
Prayer »Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, προσκάλεσαι τὸν δοῦλόν
σου ...« (f. 51v).
VI. »Rite of Baptism« (»ἀκολουθία τοῦ βαπτίσµατος«, ff. 51v–
59v).
Once the priest has poured water into the baptismal font and has
censed it, he begins with »Εὐλογητὸς ὁ Θεὸς ἡµῶν πάντοτε ...« (f.
51v). The following seven petitions of the Great Synapte are deliv-
ered in corresponding rites deriving from Palestine, Sinai, Middle
East and South Italy:
1. Ὑπὲρ τοῦ ἀναδειχθῆναι τοὺς ἐν αὐτῷ βαπτιζοµένους
φωστῆρας τοῦ οὐρανοῦ, µὴ ἔχοντας σπῖλον ἢ ῥυτίδα, τοῦ
Κυρίου δεηθῶµεν (f. 52r).
2. Ὑπὲρ τοῦ θείαν αὐτῷ δύναµιν κατὰ τοῦ ἀντιπάλου
ἐνδύσηται τῷ ἐλαίῳ τῆς χρίσεως, τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν (f.
52r).
3. Ὑπὲρ τοῦ σκεῦος γενέσθαι αὐτὸν ἡγιασµένον πρὸς ὑπο-
δοχὴν τοῦ θεοσδότου µύρου, τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν (f. 52r).
4. Ὑπὲρ τοῦ περιπατῆσαι αὐτὸν τῆς κλήσεως ἧς ἐκλήθη
ὑπὸ τοῦ Θεοῦ, τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν (f. 52v).
5. Ὑπὲρ τοῦ ἀσφαλῆ αὐτὸν καὶ βεβαίαν κατασχεῖν τῆς
ἀποστολικῆς κλήσεως τὴν ἐπίγνωσιν, τοῦ Κυρίου δεηθῶ-
µεν (f. 52v).
6. Ὑπὲρ τοῦ καταπλουτῆσαι αὐτὸν τῆς υἱοθεσίας τοῦ χα-
ρίσµατος, τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν (f. 52v).
7. Ὑπὲρ τοῦ κληρονόµον αὐτὸν ἀναδειχθῆναι τῶν τοῖς
δικαίοις βιοῦσιν, τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν (f. 52v).
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 307

The above seven petitions (1–7) respond to the respective rite of


baptism in the euchologia as follows: the first petition (1) already an-
swers to the »diakonika of Holy Saturday in baptism« of Barb. gr.
336;151 the petitions (2–7) are found in Grottaferrata Γ. β. IV (10th
c.);152 the petitions 1, 2, and 3 are found in Grottaferrata Γ. β. VII
(10th c.);153 the petitions 6 and 7 are found in Ottoboni gr. 434 (AD
1174/75, f. 72r);154 the petitions 2, 3, 4, 5 and 7 are found in El Es-
corial X.IV.13 (12th c.).155
Furthermore, almost all the petitions respond to the rite of baptism
in the euchologia of Middle East – Sinai: 959 (petitions 1–5, 11th
c.),156 961 (petitions 2–7, 11th–12th c.),157 973 (petitions 2–7, AD
1152/53),158 966 (petitions 1–5 and 7, 13th c.),159 982 (all petitions,
13th c.),160 971 (petitions 1–3, 13th–14th c.),161 991 (petitions 1, 4 and
5, 14th c.).162
After the prayer »Ὁ εὔσπλαγχνος καὶ ἐλεήµων Θεὸς ...« (f. 53r–
v), follow the consecration of the water »Μέγας εἶ Κύριε ...« (ff. 53v–
56r), the blessing of oil »Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν καὶ τῶν

151 S. PARENTI - E. VELKOVSKA, L’eucologio Barberini gr. 336. Seconda edizione rive-
duta con traduzione in lingua italiana (Bibliotheca Ephemerides Liturgicae. Subsid-
ia 80) Rome 2000 (the citations follow the internal numbering of the edition;
henceforth: PARENTI - VELKOVSKA 2000), 125 (Νο 120.12): »διακονικὰ τοῦ ἁγίου
Σαββάτου εἰς τὸ βαπτίσαι«.
152 S. PARENTI, L’eucologio manoscritto Γ.β. IV (X sec.) della Biblioteca di Grottafer-
rata. Edizione, (Pontificium Institutum Orientalium Studiorum i.e. PIO, Excerpta
ex Dissertatione ad Doctoratum) Rome 1994 (henceforth: PARENTI 1994), 37 (No
159).
153 PASSARELLI 1982 110 (Νο 155: 37, 35, 36).
154 A.-A. THIERMEYER, Das Euchologion Ottoboni gr. 434 (Palästina 1174/75) (PIO,
Excerpta ex Dissertatione ad Doctoratum) Rome 1992 (henceforth: THIERMEYER
1992), 92 (No 121: 8, 10).
155 PARENTI 2011 179 (No 5.7).
156 DMITRIEVSKIJ 1901 54.
157 Ibid. 78.
158 Ibid. 92.
159 Ibid. 208. This euchology originates from South Italy.
160 Ibid. 235.
161 Ibid. 252.
162 Ibid. 332. See also the diaconal petitions 3 and 4 to the corresponding rite of
Great Laura 189 (13th c.) and the petition 1 to the corresponding diaconal peti-
tions for the rite of the grand sanctification of water of Epiphany in the euchologia
of Sinai 991 (14th c.) and Sinai 974 (AD 1510), see DMITRIEVSKIJ 1901 177, 330 and
678 respectively. The diaconal petitions also respond to several 14th–16th century
euchologia, see TREMPELAS 1998 351–3. See also J. GOAR, Εὐχολόγιον sive Rituale
Graecorum Complectens Ritus et Ordines Divinae Liturgiae, Officiorum, Sacra-
mentorum, Consecrationum, Benedictionum, Funerum, Orationum, etc. Cuilibet
Personae, Statui vel Tempori Congruos, Juxta Usum Orientalis Ecclesiae…, Venice
17302 (reprinted: Graz 1960), 295.
308 Gregorios. A. Ioannides

πατέρων ἡµῶν ὁ τοῖς ἐν τῇ κιβωτῷ τοῦ Νῶε ...« (f. 56r–v) and the
anointing with oil (f. 57r).
Immediately afterwards, the following prayer is delivered (f. 57r):
Ὁ δεσπότης καὶ Κύριος ἡµῶν Ἰησοῦς Χριστός, ὁ ὢν εὐλογη-
τὸς εἰς τοὺς αἰῶνας, εὐλογήσει καὶ σοὶ ἐπὶ τῇ ἀγαθῇ σου
πίστει, δωρήσεται δέ σοι ὑγείαν ψυχῆς καὶ σώµατος καὶ σὲ
καὶ τὰ πνευµατικὰ καὶ σαρκικά σου τέκνα καὶ ἔσει εὐλογη-
µένος παρὰ Πατρός, Υἱοῦ καὶ ἁγίου Πνεύµατος νῦν.
The same prayer is found twice in the euchology Sinai 961 (11th–12th
c.), the first one as a »prayer of the chyton« (»εὐχὴ τοῦ σαβάνου«)
before baptism in the water, and the second as a »prayer when he
takes the child in the house and gives it to his mother« (»εὐχὴ ὅταν
ἀποδώσῃ τὸ παιδίον εἰς τὸν οἶκον καὶ δίδει εἰς τὴν µητέρα
αὐτοῦ«).163
Then follows the baptism in the water (f. 57r–v), the prayer of ho-
ly chrism »Εὐλογητὸς εἶ Κύριε ὁ Θεὸς ὁ Παντοκράτωρ ...« (ff. 57v–
58v) and the anointing with holy chrism in the shape of a cross of
the forehead, nose, eyes, mouth, ears and hands,164 while in the
margin it is stressed that the five senses of the body are anointed
(»αἱ ε΄ αἰσθήσεις τοῦ σώµατος ἃς χρίσεις µύρον· ὅρασις, ὄσφρη-
σις, ἀκοή, γεύσις, ἀφῆ«, f. 58v).
Dressing up the neophyte
The emfotia clothes of the newly baptized, the tunic, the koukoulio
(cover) of the head and the belt that is worn forming the sign of the
cross are blessed. Prayers and phrases accompanied the blessing and
dressing of emfotia garments in euchologia of the Middle East from
the 11th century onwards, while the corresponding texts of Constan-
tinople did not carry any special phrase or prayer.165 A great diversi-
ty of accompanying phrases of the blessing of emfotia clothes is wit-
nessed in euchologia of different local regional traditions in 14th–16th
century.166
The priest dresses the neophyte in front of the doors of the Holy
Sanctuary (»εἰς τὰς πύλας τοῦ ἁγίου βήµατος«) with the tunic
(»ἱµάτιον«) saying »Ἐνδύεται ὁ δοῦλος τοῦ Θεοῦ, ὁ δεῖνα, χιτῶνα
φωτὸς εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρὸς ...« and chanting the troparion
»Χιτῶνά µοι παράσχου φωτεινὸν ...« (f. 57v).

163 DMITRIEVSKIJ 1901 79. See also TREMPELAS 1998 373.


164 »ποιῶν σταυροῦ τύπον ἐπὶ τοῦ µετώπου, ἐπὶ τὰς ὀσφρήσεις, ἐπὶ τῶν ὀφθαλ-
µῶν, ἐπὶ τοῦ στόµατος, ἐπὶ τὰς ἀκοὰς καὶ ἐπὶ τῶν χειρῶν« (f. 58v).
165 ARRANZ 1996 191. See also TREMPELAS 1998 300–1.
166 TREMPELAS 1998 297–301, 368–73.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 309

The priest then dresses the neophyte with the cover of the head
(»τὸ ἔνδυµα τῆς κεφαλῆς«) saying »Ἐνδύεται ὁ δοῦλος τοῦ Θεοῦ, ὁ
δεῖνα, τὸ κουκούλλιον τῆς ἀφθαρσίας εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρὸς ...«
(f. 57v).
Finally, he places the belt on the newly baptized, forming the sign
of the cross:
εἶτα περιζώννει αὐτὸν τὴν ζώνην ἀπὸ τὸν τράχηλον αὐτοῦ
καὶ καταβάζει αὐτὸ ποιῶν σταυροῦ τύπον εἰς τὴν καρδίαν
αὐτοῦ καὶ γυρίζει αὐτὸν ὄπισθεν καὶ δύννει αὐτήν, λέγων
τροπάριον· Σταυρωθέντος σου Χριστέ, ἀνῃρέθη ἡ τυραννίς,
ἐπατήθη ἡ δύναµις τοῦ ἐχθροῦ· οὔτε γὰρ ἄγγελος, οὐκ
ἄνθρωπος, ἀλλ΄ αὐτὸς ὁ Κύριος, ἔσωσεν ἡµᾶς, δόξα σοι.
Ἕτερον· Τὸν σταυρὸν ἐφόρεσε καὶ τὴν πίστιν ἔλαβεν ὁ
δοῦλος τοῦ Θεοῦ· Ἀλληλούϊα. Ἕτερον· Τῷ σταυρῷ ἐν-
δέδυµαι, τῇ πίστει ἐσφράγισµαι τὴν ἀένναον ζωήν· Ἀλλη-
λούϊα. Ἕτερον· Τὸν σταυρὸν ἐφόρεσε καὶ τὴν πίστιν ἔλαβεν
τῷ ἁγίῳ βαπτίσµατι, τῷ Χριστῷ ἠκολούθησεν ὁ δοῦλος τοῦ
Θεοῦ· Ἀλληλούϊα (ff. 58v–59r).167

After dressing the newly baptized, the priest says the prayer:
Εὐδόκησον δή, Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, καὶ ταύτην τὴν συµπλή-
ρωσιν τῆς τοῦ Ἁγίου σου Πνεύµατος οἰκονοµίας τελειώσας
ἐπὶ τὸν δοῦλον σου, ὁ δεῖναν, τὸν κατηχηθέντα καὶ βαπτισ-
θέντα ἐπὶ τῷ ὀνόµατί σου τῷ Ἁγίῳ, ὃν γὰρ διὰ τῆς τοῦ
ἐλαίου χρίσεως προκαθαρίσας καὶ τῆς διαβολικῆς ἐνερ-
γείας ἀπαλλάξας, οὕτως διὰ τῆς σφραγῖδος τοῦ τιµίου καὶ
ἁγίου µύρου βεβαιωθῆναι αὐτὸν καὶ στηριχθῆναι τῇ χάριτι
τοῦ ἁγίου σου Πνεύµατος καὶ διὰ τοῦ µονογενοῦς σου Υἱοῦ
Κυρίου δὲ ἡµῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ. Ὅτι ἐλεήµων καὶ οἰκτίρµων
Θεὸς ὑπάρχεις καὶ ζῶν καὶ διαµένων εἰς τοὺς αἰῶνας. Ἀµήν
(f. 59r).
This prayer is described in the euchology of Saint Petersburg RNB
gr. 226 (10th c.) as a »prayer for chrism ... complementary« (»εὐχὴ
τοῦ µύρου ... συµπληρωµατική«),168 as well as in the euchologia of
Sinai 982 (13th c.),169 971 (13th–14th c.),170 991 (14th c.)171 and of ΕΒΕ
Suppl. 724 (14th–15th c.) and 669 (16th c.).172
In the margin of the same folio 59r, after the dressing two more
prayers are delivered. The first prayer »Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ διὰ

167 Ibid. 371–372.


168 JACOB 1965 194 (No 146). See also ARRANZ 1987 82.
169 DMITRIEVSKIJ 1901 236.
170 Ibid. 253.
171 Ibid. 332; TREMPELAS 1998 367 (σ1).
172 TREMPELAS 1998 367–8.
310 Gregorios. A. Ioannides

τῆς ἐπιθέσεως τῶν χειρῶν τοῦ πρεσβυτερίου καταπέµπων ...« is


witnessed both in the two Cypriot euchologia Korones 8 and Benaki
79, as well as in the ΕΒΕ Suppl. 724 (14th–15th c.).173 The respective
»prayer of the koukoulion« (»εὐχὴ τοῦ κουκουλίου«) in Sinai 961
(11th–12th c.) is identical with the prayer mentioned above in its first
part, differing only in the second part.174
The second prayer is called the »prayer of the priest« (»εὐχὴ τοῦ
ἱερέως«) and consists of a blessing on behalf of the priest to the
newly baptized:
Εὐλογήσῃ σε ὁ Θεός, τέκνον, Κύριος ὁ Θεὸς ἐκ Σιὼν καὶ
ἴδοις υἱοὺς τῶν υἱῶν σου καὶ θυγατέρας τῶν θυγατέρων
σου καὶ ἴδοις τὰ ἀγαθὰ Ἱερουσαλὴµ πάσας τὰς ἡµέρας τῆς
ζωῆς σου. Ὅτι αὐτῷ τῷ Θεῷ πρέπει δόξα τῷ εὐλογοῦντι καὶ
ἁγιάζοντι ἡµᾶς πάντοτε νῦν καὶ ἀεί.
The same prayer is witnessed in the Cypriot euchology Benaki 79 (f.
15r).
The whole ceremony closes with the chanting of »Ὅσοι εἰς
Χριστὸν ἐβαπτίσθητε ...«, while the godparents carry the infant
around the baptismal font. At the end, they march towards the resi-
dence while chanting the following hymn:
Καὶ µετὰ τοῦτο πορεύονται εἰς τὸν οἶκον ψάλλοντες ἐν τῇ
ὁδῷ τὸ προγραφὲν τροπάριον· Ὅσοι εἰς Χριστὸν ἐβαπτίσ-
θητε. Καὶ ποιεῖ ἀπόλυσιν· Ὁ ἐν Ἰορδάνῃ ὑπὸ Ἰωάννου βαπ-
τισθῆναι καταδεξάµενος διὰ τὴν ἡµῶν σωτηρίαν Χριστὸς ὁ
ἀληθινὸς ... Καὶ πολυχρονίζουν τὸν νεοφώτιστον· Πολυχρό-
νιον ποιήσει ὁ Θεὸς τὸν νεοφώτιστον σὺν τοῖς γονοῖς καὶ
τοῖς ἀναδόχοις αὐτοῦ εἰς πολλά ἔτη (f. 59r–v).

The procession from the place of baptism to the house replaces the
ancient procession from the baptistery to the main church. The de-
livery of the newly baptized infant to its mother, the Polychronismos
of the neophyte, his parents and his godparents and the Dismissal
takes place in the house. The delivery of the newly baptized infant to
its mother in the house is already observed in Sinai 961 (11th–12th
c.),175 while even until the 1970s this was observed in several places
in Cyprus and in Greece. Polychronismos is witnessed in the Cypriot
euchologia Korones 8 and Benaki 79 too, as well as in other ma-
nurcripts of 14th–16th century.176

173 Ibid. 370 (Λ).


174 DMITRIEVSKIJ 1901 79.
175 Loc. cit.
176 TREMPELAS 1998: 369 (Q), 370 (Λ).
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 311

VII. »Canons from the Holy Councils concerning the sacrament


of baptism« (»ἐκ τῶν Συνόδων διατάξεις περὶ τὸ βάπτισµα«, ff.
59v–61v):
A series of canons from the Holy Councils concerning the sacrament
of baptism with further additions in the margins are found (ff. 59v–
60v).177 A special reference to the rites of baptism and chrismation is
found in the well-known Cypriot text »περὶ τῶν ἑπτὰ
µυστηρίων«,178 which is found in the Cypriot manuscripts (Oxford)
Lincoln College gr. 19 (AD 1506, ff. 56r–59r),179 (Mount Athos) Dio-
nisiou 489 (16th c., ff. 136r–138v), Barb. gr. 390 (AD 1575–1580, ff.
153v–155v), (British Library) Additional 15422 (17th c., ff. 34r–
35r).180
VIII. »Rite of ablution of the neophyte« («ἀκολουθία εἰς τὸ
ἀπολοῦσαι τὸν νεοφώτιστον», ff. 62r–64r):
The rite is performed within three, and not eight, days after baptism
(»µετὰ γ΄ ἡµέρας τοῦ βαπτίσµατος« f. 62r). The godparents arrive
at the church together with the newly baptized and once they have
lit the candles they walk towards the baptismal font (»ἐν τῷ
βαπτιστηρίῳ«). The priest begins the rite with »Εὐλογητός,
τρισάγιον, Παναγία Τριάς, Πάτερ ἡµῶν, τροπάριον καὶ κοντάκιον
τῆς ἡµέρας« (f. 62r), and then he reads the three prayers of ablu-
tion:
1. Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ διὰ τῆς θείας σου κολυµβήθρας
τὴν οὐράνιον ἔλλαµψιν ... (f. 62r).
2. Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ λύτρωσιν ἁµαρτιῶν διὰ τοῦ ἁγίου
σου βαπτίσµατος ... (f. 62v).

177 See also S. ZERBOS (ed.), Εὐχολόγιον τὸ Μέγα, Venice 18622 (reprinted Athens
19924), 126–9.
178 For all the relevant discussion, see J. DARROUZÈS, Textes synodaux chypriotes, in:
Revue des études byzantines 37 (1979), 37–55, 106–8.
179 C. N. CONSTANTINIDES, A Dated Greek Manuscript from Cyprus of the Sixteenth
Century: Oxford Lincoln College Gr. 19 (with four Plates), in: C. DENDRINOS - J.
HARRIS - E. HARVALIA-CROOK - J. HERRIN (ed.), Porphyrogenita. Essays on the His-
tory and Literature of Byzantium and the Latin East in Honour of Julian Chrysos-
tomides, Aldershot 2003, 493–508, here 495.
180 A. TELLYRIDES, Ἄγνωστα κείµενα διὰ τοὺς µητροπολίτας Κυρηνείας Τιµόθεον
(1625–1647), Πάφου καὶ Τριµυθοῦντος Νεκτάριον (1677–1686) καὶ Ἀµαθοῦντος
Γερµανόν (1572–1600), in: Θεολογία 47 (1976), 379–81; P. I. KIRMITSES, Ἡ
Ὀρθόδοξος Ἐκκλησία τῆς Κύπρου ἐπὶ Φραγκοκρατίας, in: Κυπριακαὶ Σπουδαί
47 (1983), 89–91.
312 Gregorios. A. Ioannides

3. Εἰρήνη πᾶσι. Τὰς κεφαλάς. Οἱ ἐνδυσάµενοι σὲ τὸν


Χριστὸν καὶ Θεὸν ἡµῶν ὑπέκλιναν σὺν ἡµῖν τὰς ἑαυτῶν
κεφαλὰς ... (ff. 62v–63r).181

The priest undresses the newly baptized, puts him in the baptismal
font and washes the face with water, reciting the phrase:182
Ἐβαπτίσθης, ἐφωτίσθης, ἡγιάσθης, ἐδικαιώθης. Ἀπελούσω
τὰς ἁµαρτίας σου ἐπὶ ὀνόµατι τοῦ Πατρὸς ... καὶ λούει
αὐτὸν ὅλον τὸ σῶµα, ὁµοίως καὶ οἱ ἀνάδοχοι (f. 63r).

The priest makes the sign of the cross on the head of the neophyte
and reads the two prayers of tonsure:
1. Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ τῇ εἰκόνι σου τιµήσας τὸν
ἄνθρωπον ἐκ ψυχῆς λογικῆς ... (f. 63r–v).
2. Εἰρήνη πᾶσι. Τὰς κεφαλὰς ἡµῶν ... Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν,
σὲ ἱκετεύοµεν, ὁ διὰ τοῦ πληρώµατος τῆς κολυµβήθρας τῆς
σῆς ἀγαθότητος ἁγιάσας ... (ff. 63v–64r).
Finally, the priest tonsures the head of the neophyte with scissors in
the form of a cross and ends the celebration (f. 64r).183

b. Karditsa, Monastery of Korones 8


The codex, from which the first 18 folios are now missing, begins
with the folio 19r that preserves the final part of the rite »of the
blessing of the child forty days after birth«: it mentions the entrance
to the Sanctuary (f. 19r), proskynesis of the Holy Altar (f. 19r) and
the extended version of the prayer »Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ ἐν
τεσσαράκοντα ἡµέρας τοῦ νόµου ...« (f. 19r–v).184
As is noted in the rite, the priest takes the child and enters the
Sanctuary where, according to the example of the Constantinopoli-
tan euchology ΕΒΕ 662 (end of the 13th c.) and the Cypriot eucholo-
gy Benaki 79, they circle the Holy Altar three times by kissing it at
the four edges; with an exception that women do not pass in front

181 The prayer is in the plural number due to the group baptisms.
182 »Εἶτα λύει τὰ σταυρία του ὁ ἱερεὺς καὶ ἐκδύει αὐτὸν τελείως καὶ καθίζει αὐτὸν
ἐν τῇ κολυµβήθρᾳ· καὶ λαβὼν ὕδωρ µὲ τὰς χεῖρας αὐτοῦ ὁ ἱερεὺς καὶ σφραγίζει
αὐτὸν ἐν τῇ κεφαλῇ ἐκ γ΄ λέγων οὕτως« (f. 63r).
183 »καὶ λαµβάνει ὁ ἱερεὺς τὸ ψαλίδιον καὶ κείρει αὐτοῦ τὰς τρίχας σταυροειδῶς
καὶ λέγων· Κείρεται ὁ δοῦλος τοῦ Θεοῦ, ὁ δεῖνα, τὴν κόµην τῆς κεφαλῆς αὐτοῦ
εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρός· Ἀµήν· καὶ τοῦ Υἱοῦ· Ἀµήν· καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύµατος·
Ἀµήν· νῦν καὶ ἀεὶ καὶ εἰς τοὺς αἰῶνας τῶν αἰώνων. Καὶ ποιεῖ ὁ ἱερεὺς τελείαν
ἀπόλυσιν« (f. 64r).
184 IOANNIDES 2004 116–9 (edition and commentary).
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 313

of it.185 At the proskynesis of the Holy Altar, the priest recites the fol-
lowing »Νῦν ἀπολύεις τὸν δοῦλόν σου ...«. Then he places the in-
fant in front of the holy doors and reads the prayer »Κύριε ὁ Θεὸς
ἡµῶν, ὁ ἐν τεσσαράκοντα ἡµέραις ὡς βρέφος τῷ νοµικῷ ναῷ
προσαχθεὶς ...«.186 The whole rite concludes with the priest making
the sign of the cross over the forehead, the mouth and the chest of
the infant in the name of the Holy Trinity. The godparent takes the
child and comes out of the church.187
The »rite of the holy baptism« (»ἀκολουθία τοῦ ἁγίου βαπτίσµα-
τος«) continues right after and occupies the ff. 19v–38v.188 The first
part refers to the service »for the making of a catechumen« (»εἰς τὸ
ποιῆσαι κατηχούµενον«, ff. 20r–26v), where »the catechumen is of-
fered up to the church gates« (»προσφέρεται ὁ κατηχούµενος
µέχρι καὶ τῶν πυλῶν τοῦ ναοῦ«, f. 20r). There, the priest takes him
for the beginning of the rite:
He makes the sign of the cross over the catechumen (f. 20r).
Prayer »Ἐπὶ τῷ ὀνόµατί σου, Κύριε, ὁ Θεὸς τῆς ἀληθείας ...« (ff.
20r–21r).
First Exorcism »Ἐπιτιµᾷ σοι Κύριος, διάβολε, ὁ παραγενόµενος
...« (ff. 21r–22v).
Second Exorcism »Ὁ Θεὸς ὁ ἅγιος ὁ φοβερὸς καὶ ἔνδοξος ...« (ff.
22v–23v).
Third Exorcism »Κύριε Σαβαώθ, ὁ Θεὸς τοῦ Ἰσραὴλ ...« (ff. 23v–
24r).
Forth Exorcism – Prayer »Ἀφορκισµὸς Δ΄, ἔστι δὲ καὶ εὐχὴ µετὰ
τὸ ποιῆσαι κατηχούµενον εἰς τὸν πρὸς ὥραν βαπτιζόµενον· Ὁ
Ὤν, δέσποτα, Κύριε ...« (ff. 24r–25r).
Renunciation of Satan (ff. 25v–26r) – Union with Christ (f. 26r).
Profession of Faith (f. 26r).
Prayer »Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, προσκάλεσαι τὸν δοῦλόν
σου ...« (f. 26r–v).

185 »Eἰ δὲ θῆλυ, εἰς µὲν τὸ ἔµπροσθεν οὐκ ἄπεισι µέρος, εἰς ἕκαστον δὲ τῶν λοιπῶν
τριῶν, ἐκ τρίτου παραγίνεται καὶ τελεῖ τὴν προσκύνησιν«, (f. 19r). See the
whole discussion in ARRANZ 1983 295–302. See also TREMPELAS 1998 332; ARRANZ
1996 26–7, 171; IOANNIDES 2004 116–9.
186 »Τούτων δὲ γινοµένων λέγει καθ΄ ἑαυτὸν ὁ ἱερεὺς τό· Νῦν ἀπολύεις. Καὶ µετὰ
ταῦτα τίθησι τὸ παιδίον παρὰ τὰς θύρας τοῦ θυσιαστηρίου καὶ λέγει τὴν εὐχὴν
...« (f. 19r).
187 »Καὶ µετὰ τὸ Ἀµήν, σφραγίζει τὸ µέτωπον αὐτοῦ, τὸ στόµα καὶ τὸ στῆθος
ἐπιλέγων τὸ τῆς Ἁγίας Τριάδος ὄνοµα καὶ εὐθὺς ἡ ἀπόλυσις. Καὶ ὁ αὐτὸς ὁ
ἀνάδοχος λαµβάνει αὐτὸ καὶ ἐξέρχεται« (f. 19v).
188 The rite of Baptism in Korones 8 strongly agrees with the corresponding one in
the euchology of ΕΒΕ Suppl. 724 (14th–15th c.), see TREMPELAS 1998 350–84 (Λ).
314 Gregorios. A. Ioannides

Rite of Baptism
After the usual censing of the baptismal font, the holy icons and the
godparents, the priest begins the rite of baptism with »Εὐλογηµένη
ἡ βασιλεία τοῦ Πατρὸς ...« (ff. 26v–27r).
In the petitions of Great Synapte (ff. 27r–28r) beyond the usual
requests, two major differences are worth noting:
1. Ὑπὲρ τοῦ προσδεχθῆναι ἡµῶν τὴν δέησιν ἐνώπιον τῆς
δόξης Χριστοῦ τοῦ Θεοῦ ἡµῶν, τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν (f.
27r).
2. Ὑπὲρ τοῦ καταπεµφθῆναι αὐτῷ ἐξ ἁγίων ὑψωµάτων τὴν
χάριν τῆς ἀπολυτρώσεως, τὴν εὐλογίαν τοῦ Ἰορδάνου, τοῦ
Κυρίου δεηθῶµεν (f. 27v).

The second petition already answers the corresponding settlements


of Sinai 957 (10th c.)189 and (Mount Athos) Panteleimonos 364 (15th
c.),190 while both requests answer the ΕΒΕ Suppl. 724 (14th–15th c.).191
The prayer »Ὁ εὔσπλαγχνος καὶ ἐλεήµων Θεὸς ...« (ff. 28r–29r)
is followed by the consecration of the water »Μέγας εἶ Κύριε ...« (ff.
29r–32r), the blessing of oil »Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς τῶν πατέρων
ἡµῶν,192 ὁ τοῖς ἐν τῇ κιβωτῷ τοῦ Νῶε ...« (f. 32r–v), the anointing
with oil (ff. 32v–33r), the baptism in the water (f. 33r–v), the prayer
of holy chrism »Εὐλογητὸς εἶ Κύριε ὁ Θεὸς ὁ Παντοκράτωρ ...« (ff.
33v–34r) and the anointing of the eyes, nose, ears, mouth and hands
with holy chrism.193
Dressing up the neophyte
The emfotia clothes of the newly baptized - namely, the tunic and
the belt - are blessed. While wearing the tunic (»ἐνδύει αὐτὸν τὸν
ἐπενδύτην«) the »Χιτῶνα µοι παράσχου φωτεινὸν ...« is chanted to
the newly baptized. Then, after putting on the belt by forming the
sign of the cross on the neck (»καὶ µετὰ τὸ ἐνδῦσαι αὐτὸν φορῶν

189 DMITRIEVSKIJ 1901 2; TREMPELAS 1998 352.


190 DMITRIEVSKIJ 1901 571.
191 TREMPELAS 1998 352.
192 τῶν πατέρων ἡµῶν] ἡµῶν τῶν πατέρων cod.
193 »ὅτι ἐπὶ τῶν αἰσθητηρίων µόνον δεῖ χρίειν τὸν βαπτιζόµενον καὶ οὐκ ἐν ἄλλῳ
τόπῳ ποιῶν σταυροῦ τύπον, ἤγουν ἐπὶ τῶν πέντε αἰσθήσεων· ὁράσεως,
ὀσφρήσεως, γεύσεως, ἀκοῆς καὶ ἀφῆς, τοὐτέστιν ὀφθαλµῶν, ῥίνας, τῶν δύο
ὤτων, γλώττης ἤγουν στόµατος καὶ τῶν χειρῶν« (f. 34v). It is noted in the rite
that the consecration of the holy chrism belongs exclusively to the rank of bishop
»χρίει τὸν βαπτιζόµενον τῷ ἁγίῳ µύρῳ, ὅπερ ὁ ἀρχιερεὺς νόµῳ ἀρχιερατικῷ
καὶ ἐκκλησιαστικῷ κατεσκεύασεν« (f. 34v). The consecration rite of holy chrism
is testified in the famous Cypriot euchology Barb. gr. 390 (»τάξη γινοµένη εἰς τὸ
ποιῆσαι καὶ κατασκευάσαι ἅγιον µύρον«, ff. 7r–13r), see Metrop. Sweden P.
MENEBISOGLOU, Μελετήµατα περὶ Ἁγίου Μύρου, Athens 1999, 143–60 (with all
the further relevant bibliography); IOANNIDES Χειρόγραφα.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 315

τὸν σταυρόν, ἤγουν τὴν ζώνην, σταυροειδῶς ἐπὶ τὸν τράχηλον


αὐτοῦ«) the following is said: »τῷ σταυρῷ ἐνδέδυµαι, τὸ βάπτισµα
εἴληφα, τῇ πίστει ἐσφράγισµαι, τῇ πηγῇ τοῦ λουτροῦ τοῦ ἁγίου
Πνεύµατος« (ff. 34v–35r).
The same rite is found in the euchology of ΕΒΕ Suppl. 724 (14th–
15 c.)194 and the accompanying phrases are witnessed in euchologia
th

of the Byzantine periphery of 15th century, Metochion of Panagios


Tafos in Constantinople 8 (182)195 and (Mount Athos) Pantokratoros
149 (15th c.).196
After the dressing up, the priest says the prayer (f. 35r)
Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ διὰ τῆς ἐπιθέσεως τῶν χειρῶν τοῦ
πρεσβυτερίου καταπέµπων τὸ Πνεῦµα τὸ ἅγιον τοῖς βαπτι-
ζοµένοις, αὐτὸς καὶ τὸν δοῦλον σου τοῦτον, <ὃν> εὐδόκη-
σας βαπτισθῆναι ὑπ΄ ἐµοῦ τοῦ ἁµαρτωλοῦ καὶ ἐλαχίστου
δούλου σου, εὐλόγησον εὐλογίαν πνευµατικήν, ἵνα αὐξα-
νόµενος ἐν τριάκοντα καὶ ἐν ἑξήκοντα καὶ ἐν ἑκατόν· ὅτι
ἅγιον ὑπάρχει τὸ ὄνοµά σου τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ
τοῦ ἁγίου Πνεύµατος ...,

as in the example of the Cypriot euchologia Great Laura Θ 91 and


Benaki 79.
The whole ceremony concludes with the chanting of »Ὅσοι εἰς
Χριστὸν ἐβαπτίσθητε ...« three times, the Dismissal and the Poly-
chronismos of the newly baptized and his godparents.197
Ablution and tonsure
Finally, the manuscript delivers the rite which is observed on the
eighth day of baptism and refers to the ablution and the tonsure
»εὐχαὶ εἰς τὸ ἀπολοῦσαι198 τὸν βαπτισθέντα νεοφώτιστον τῇ η΄
ἡµέρᾳ τῆς βαπτίσεως αὐτοῦ« (f. 35v).
The godparents arrive at the church together with the newly bap-
tized and once they light the candles, the priest begins the ceremony
with »Εὐλογητός, τρισάγιον, Παναγία Τριάς, Πάτερ ἡµῶν, Ὅτι
σοῦ ἐστιν, ἀπολυτίκιον καὶ κοντάκιον τῆς ἡµέρας, καὶ ἅπτουσι
κηρία« (f. 35v). Then he wishes them peace »Εἰρήνη πᾶσι« and he
reads the three prayers of ablution:

194 TREMPELAS 1998 370.


195 DMITRIEVSKIJ 1901 458.
196 Ibid. 487.
197 »Καὶ ἄρχεται ὁ ἱερεὺς σὺν τῷ λαῷ τό· Ὅσοι εἰς Χριστὸν ἐβαπτίσθητε, Χριστὸν
ἐνεδύσασθε. Ἀλληλούια· ψάλλων τοῦτο ἐκ τρίτου. Εἶτα γίνεται ἀπόλυσις. Καὶ
πολλυχρονοῦν τὸν νεοφώτιστον καὶ τοὺς ἀναδόχους. Καὶ ἐξέρχονται ἐπὶ τὸ
ἀριστῆσαι« (f. 35r–v).
198 ἀπολοῦσαι] ἀπολῦσαι cod.
316 Gregorios. A. Ioannides

1. Ὁ λύτρωσιν ἁµαρτιῶν διὰ τοῦ ἁγίου βαπτίσµατος ... (ff.


35v–36r).
2. Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ διὰ τῆς κολυµβήθρας ... (f.
36r–v).
3. Ὁ ἐνδυσάµενος σὲ τὸν Χριστὸν καὶ Θεὸν ἡµῶν ... (ff. 36v–
37r).

At the end, the priest washes the head of the newly baptized three
times with water (»εἶτα βάνει ὁ ἱερεὺς ὕδωρ µὲ τὰς χεῖρας αὐτοῦ,
ἐπιχέει ἐπὶ τὴν κεφαλὴν αὐτοῦ ἐκ τρίτου«) uttering the doxological
pronunciation »Εὐλογητὸς ὁ Θεὸς ὁ φωτίζων καὶ ἁγιάζων πάντα
ἄνθρωπον ἐρχόµενον εἰς τὸν κόσµον, πάντοτε νῦν καὶ ἀεὶ καὶ εἰς
τοὺς αἰῶνας τῶν αἰώνων. Ἀµήν« (f. 37r).
The doxological pronunciation »Εὐλογητὸς ὁ Θεὸς ὁ φωτίζων ...«
is found twice in the Cypriot euchology Korones 8. The first men-
tion is after the oil blessing and Hallelujah (f. 33r), as in the Con-
stantinopolitan tradition,199 and the second is a doxological conclu-
sion of the ablution, as in late manuscripts.200
In the euchology (Greek Patriarchate) Alexandrias 207 (16th c.) the
pronunciation of doxological conclusion corresponds to the end of
the baptism,201 something that should be associated with the corre-
sponding known doxological conclusions in liturgical practices of the
Middle East (orders for ordinations and blessing of clergy, consecra-
tion of antimensia, consecration of holy vessels), which Cypriot eu-
chologia preserve.202

199 ARRANZ 1987 65–6; ARRANZ 1996 188–9.


200 The same doxological pronunciation is foreseen in euchologia: Sinai 981 (14th c.),
see DMITRIEVSKIJ 1901 340; ΕΒΕ 664 (15th c.), see TREMPELAS 1998 376; ΕΒΕ Suppl.
724 (14th–15th c.), see ibid. 379; ΕΒΕ 1910 (16th c.), see loc. cit.
201 DMITRIEVSKIJ 1901 910.
202 For the corresponding doxological conclusions in rites:
a. orders for ordinations and blessing of clergy, see G. A. IOANNIDES, »Τάξις ἐπὶ
προχειρίσεως πρωτοπρεσβυτέρου, µεγάλου οἰκονόµου καὶ ἀρχιδιακόνου« στὸ
κυπριακὸ εὐχολόγιο Barberini greco 390, in: Clerical School »Apostle Barnaba«
(ed.), Ὑψίστου κλῆσις. Ἀναµνηστικὸς τόµος ἐπὶ τῇ συµπληρώσει πεντήκοντα
ἐτῶν ἀπὸ τῆς ἱδρύσεως τῆς Ἱερατικῆς Σχολῆς »Ἀπόστολος Βαρνάβας«, Nicosia
2003, 62–5.
b. consecration of antiminsia, see ID., »Τάξις γινοµένη περὶ ἀντιµινσίων« στὸ
κυπριακὸ εὐχολόγιο Barberini greco 390, in: Κυπριακαὶ Σπουδαί 64–5 (2000–1),
325–6; ID., Un esempio di liturgia comparata: il rito per la consacrazione degli an-
timinsia negli eucologi ciprioti, in: Bollettino della Badia Greca di Grottaferrata III
s. 6 (2009), 126–7.
c. consecration of holy vessels, see ID., Ἀκολουθία καθαγιασµοῦ ἁγίου δίσκου
καὶ ποτηρίου στὰ κυπριακὰ εὐχολόγια, D. GALADZA - N. GLIBETIC - G. RADLE
(ed.), Tοξότης. Studies for Stefano Parenti (Ἀνάλεκτα Κρυπτοφέρρης 9), Grotta-
ferrata 2010, 208–10, 214–5.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 317

Two prayers follow for the tonsure (»εἰς τὸ ἀποκουρεῦσαι


παιδίον«) ff. 37r–38r):
1. Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ τῇ εἰκόνι σου τιµήσας ...
(ff. 37r–38r).
2. Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ ἐκ τοῦ πληρώµατος τῆς
κολυµβήθρας ... (f. 38r).

The priest tonsures the newly baptized by cutting a few hairs from
its head in the form of a cross, dismisses the celebration, and then
the Polychronismos of the neophyte and his godparents follows.203
Polychronism at the end of the tonsure is recorded both in the eu-
chologia of ΕΒΕ Suppl.: 724 (14th–15th c.) and 696 (15th c.)204 and in
Sinai 978 (16th c.).205

c. Athens, Museum Benaki 79


The rite of baptism occupies the folios 7r–16v. On folios 20r–22v,
five (5) relevant rites are delivered with the birth of the child:
1. »Prayer of a woman who has just given birth« (»Εὐχὴ ἐπὶ
γυναικὸς γεννησάσης«, f. 20r)
»Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ παντοκράτωρ, ὁ Πατὴρ τοῦ
Κυρίου καὶ Θεοῦ καὶ σωτῆρος ἡµῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ, ὁ πᾶσαν λο-
γικήν τε καὶ ἄλογον φύσιν τῷ λόγῳ σου δηµιουργήσας ...« (f. 20r).
Once the prayer is finished, the priest sprinkles both the mother
and all the other attendees with holy water that was blessed on the
feast of Theophany (»καὶ λαβὼν ὕδωρ τῶν Θεοφανίων ῥαντίζει
αὐτὴν καὶ τοὺς συµπαρόντας καὶ ἀπέρχεται«, f. 20r).
2. »Prayer for the midwife when the priest reaches the house of
the woman that has given birth« (»Εὐχὴ τῆς µάµµης ὅταν
ἀπέρχεται ὁ ἱερεὺς εἰς τὸν οἶκον τῆς τεκούσης«, f. 20r–v)
»Δέσποτα Κύριε Ἰησοῦ Χριστὲ ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ ἀληθινὸς ἄρτος
τῆς ζωῆς ἡµῶν, ὁ καθαρίσας καὶ ἀναγεννήσας ἡµᾶς διὰ τῆς
ἐνσάρκου θείας οἰκονοµίας ...« (f. 20r–v).
3. »Prayer for blessing a child receiving a name on the eighth day
of its birth« (»Εὐχὴ εἰς τὸ κατασφραγίσαι παιδίον λαµβάνον
ὄνοµα τῇ η΄ ἡµέρᾳ τῆς γεννήσεως αὐτοῦ«, ff. 20v–21r)

203 »κείρει ὁ ἱερεὺς τὴν κόµην τῆς κεφαλῆς τοῦ παιδίου σταυροειδῶς λέγων·
Κείρεται ... εἴπωµεν περὶ αὐτοῦ τό· Κύριε ἐλέησον γ΄. Καὶ εὐθὺς ποιεῖ ἀπόλυσιν.
Καὶ πολλυχρονοῦν τὸν νεοφώτιστον καὶ τοὺς ἀναδόχους καὶ ἐξέρχονται» (f.
38v).
204 TREMPELAS 1998 384.
205 DMITRIEVSKIJ 1901 861: »Εἶτα λέγοµεν· Πολυχρόνιον ποιῆσαι ὁ Θεὸς τὸν
νεοφώτιστον σὺν τῷ ἀναδόχῳ, καὶ ἡµᾶς ἐλεῆσαι διὰ τῆς ἑαυτοῦ ἀγαθότητος«.
318 Gregorios. A. Ioannides

The midwife brings the newborn child on the eighth day of its
birth to the temple, before the pillars of the entrace of the church,206
where the priest reads the following prayer »Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν,
σοῦ δεόµεθα καὶ σὲ ἱκετεύοµεν, σηµειωθήτω τὸ φῶς ...« (ff. 20v–
21r).
4. »Prayers for a child forty days after birth« (»Εὐχαὶ τοῦ ἀποσα-
ραντίσµατος τοῦ παιδίου«, ff. 21r–22r)
The first two prayers are read to the mother by the priest before
the entrance of the church (»πρὸ τῶν τοῦ ναοῦ πυλῶν«):
a. »Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ παραγενόµενος ἐπὶ σωτηρίᾳ τοῦ γέ-
νους τῶν ἀνθρώπων ...« (f. 21r)
b. »Δέσποτα Κύριε παντοκράτωρ, ὁ µόνος δηµιουργὸς καὶ σω-
τὴρ τοῦ γένους τῶν ἀνθρώπων ...« (f. 21r–v).
Moreover, the priest takes the baby and enters the Sanctuary
where, according to the example of the Constantinopolitan eucholo-
gy ΕΒΕ 662 (end of the 13th c.) and the Cypriot euchology Korones
8,207 he kisses the holy doors. The priest and the baby do the circle
of the Holy Altar three times, the priest kissing it at the four edges;
with an exception for women that they do not pass in front of it.208
At the proskynisis of the Holy Altar, the priest recites the follow-
ing »Νῦν ἀπολύεις τὸν δοῦλόν σου ...« and when he comes out of
the Holy Altar he chants the troparion »Ἀνοιγέσθω ἡ πύλη τοῦ
οὐρανοῦ σήµερον, ὁ γὰρ ἄναρχος ...« (f. 21v).209
Then the priest places the infant in front of the holy doors and
anoints its forehead and chest with oil from the oil lamp.210 The
godparent makes three prostrations and takes the child in his arms
and then the priest reads the extended version of the prayer »Κύριε

206 »ἰστέον ὅτι µετὰ τὴν γέννησιν τῇ η΄ ἡµέρᾳ προσάγεται τὸ νήπιον τῷ ναῷ παρὰ
τῆς µαίας εἰς τὸ λαβεῖν ὄνοµα« (f. 20v).
207 IOANNIDES 2004 116–9 (edition and commentary).
208 See the whole discussion in ARRANZ 1983 295–302. See also TREMPELAS 1998 332;
ARRANZ 1996 26–7, 171; IOANNIDES 2004 116–9.
209 »καὶ εὐθὺς λαµβάνει τὸ παιδίον ὁ ἱερεὺς ἀπάγει εἰς τὸ ἅγιον θυσιαστήριον καὶ
ἐπιτιθεὶς τῷ στόµατι τούτου παρ΄ ἑκατέρᾳ τῶν ἁγίων θυρῶν ἐν σχήµατι
ἀσπασµοῦ, τὸ αὐτὸ ποιῶν καὶ εἰς τὴν ἁγίαν τράπεζαν, σχηµατίζει αὐτὸ ὡς
προσκυνοῦν. Καὶ εἰ µὲν ἄρρεν ἐστὶ περιέρχεται τὴν ἁγίαν τράπεζαν καὶ κατὰ
τὰ τέσσαρα αὐτῆς µέρη τελεῖ δὲ τὸ σχῆµα τῆς προσκυνήσεως. Εἰ δὲ θῆλυ, εἰς
µὲν τὸ ἔµπροσθεν οὐκ ἄπεισι µέρος, εἰς ἕκαστον δὲ τῶν τριῶν ἐκ τρίτου παρα-
γίνεται καὶ τελεῖ τὴν προσκύνησιν. Τούτων δὲ γενοµένων λέγει ὁ ἱερεὺς τό·
Νῦν ἀπολύεις τὸν δοῦλόν σου. Καὶ κυκλώσας τὴν ἁγίαν τράπεζαν τρίτον,
ἐξέρχεται ψάλλων ἰδιόµελον ἦχος πλ. β΄· Ἀνοιγέσθω ἡ πύλη τοῦ οὐρανοῦ
σήµερον ...« (f. 21v).
210 »εἶθ΄ οὕτως τίθησιν αὐτὸ ἔµπροσθεν τῶν ἁγίων θυρῶν καὶ λαβὼν ἔλαιον ἐκ
τῆς κανδήλας σφραγίζει αὐτοῦ τὸ µέτωπον καὶ τὸ στῆθος. Καὶ βαλὼν µετα-
νοίας τρεῖς ὁ ἀνάδοχος λαµβάνει αὐτὸ εἰς τὰς ἀγκάλας αὐτοῦ« (ff. 21v–22r).
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 319

ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ ἐν τεσσαράκοντα ἡµέραις ὡς βρέφος τῷ νοµικῷ


ναῷ προσαχθεὶς ...» (f. 22r).
The whole rite concludes with the priest making the sign of the
cross over the forehead, the mouth and the chest of the infant and
the godparent coming out of the church carrying the infant (»εἶτα
σφραγίζει αὐτοῦ τὸ µέτωπον καὶ τὸ στόµα καὶ τὸ στῆθος καὶ
οὕτως ὁ ἀνάδοχος λαµβάνει αὐτὸ καὶ ἐξέρχεται«, f. 22r).
5. »Prayer for a woman who is about to give birth« (»Εὐχὴ ὅταν
κοιλιοπονεῖ ἡ γυνὴ καὶ µέλλει γεννῆσαι«, f. 22r–v)
»Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ὁ παντοκράτωρ, ὁ Πατὴρ τοῦ Κυρίου
καὶ Θεοῦ καὶ σωτῆρος ἡµῶν Ἰησοῦ Χριστοῦ, ὁ δηµιουργὸς καὶ
προνοητὴς τοῦ γένους τῶν ἀνθρώπων ...« (f. 22r–v).
Rite of Baptism
The »rite of the holy baptism« (»ἀκολουθία τοῦ ἁγίου βαπτίσµα-
τος«) occupies the ff. 7r–16v. The first part contains the »prayers for
the making of a catechumen« («εὐχαὶ εἰς τὸ ποιῆσαι κατηχούµε-
νον», ff. 7r–10v):
The priest makes the sign of the cross over the catechumen and
reads the prayer »Ἐπὶ τῷ ὀνόµατί σου, Κύριε, ὁ Θεὸς τῆς ἀληθείας
...« (f. 7r–v).
I Exorcism »Ἐπιτιµᾷ σοι Κύριος, διάβολε, ὁ παραγενόµενος ...«
(ff. 7v–8v).
II Exorcism »Ὁ Θεὸς ὁ ἅγιος ὁ φοβερὸς καὶ ἔνδοξος ...« (ff. 8v–
9v).
III Exorcism »Κύριε Σαβαώθ, ὁ Θεὸς τοῦ Ἰσραὴλ ...« (f. 9v).
Prayer »Εὐχὴ εἰς τὸ ποιῆσαι κατηχούµενον εἰς τὸν πρὸς ὥραν
βαπτιζόµενον· Ὁ Ὤν, δέσποτα, Κύριε, ὁ ποιήσας τὸν ἄνθρωπον
...« (ff. 9v–10r).
Renunciation of Satan (f. 10r–v) – Union with Christ (f. 10v).
Profession of Faith (f. 10v).
Prayer »Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, προσκάλεσαι τὸν δοῦλόν
σου ...« (f. 10v).
The priest, after pouring some water into the baptismal font,
begins with the Great Synapte.211 The five diaconal petitions below
are also included in the Great Synapte’s requests (ff. 10v–11r), and
they are derived from corresponding rites from Palestine, Sinai and
the Middle East:
1. Ὑπὲρ τοῦ πᾶσαν τοῦ ψυχοφθόρου διαβόλου τὴν δύναµιν
ἐν αὐτῷ βυθισθῆναι, τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν.

211 »εἶτα εἰσέρχεται ὁ ἱερεὺς καὶ ἵσταται ἄνωθεν τῆς κολυµβήθρας καὶ ἄρχεται τὰ
διακονικά, µόνον νὰ ἔχει ὀλίγον ὕδωρ ἡ κολυµβήθρα« (f. 10v).
320 Gregorios. A. Ioannides

2. Ὑπὲρ τοῦ καταπλουτῆσαι αὐτὸν τὴν υἱοθεσίαν τῆς


χάριτος, τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν.
3. Ὑπὲρ τοῦ θείαν αὐτὸν κατὰ τῶν ἀντιπάλων ἐνδύσασθαι
δύναµιν τῷ ἐλαίῳ τῆς χρίσεως, τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν.
4. Ὑπὲρ τοῦ γενέσθαι αὐτὸν ἡγιασµένον σκεῦος πρὸς
ὑποδοχὴν τοῦ θείου µυστηρίου, τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν.
5. Ὑπὲρ τοῦ περιπατῆσαι αὐτὸν ἀξίως τῆς κλήσεως ἧς
ἐκλήθη, τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν.

The petitions 2, 3, 4 and 5 already answer to the Cypriot euchology


Great Laura Θ 91. The first petition is testified in the »diakonika of
Holy Saturday in baptism« of Barb. gr. 336;212 and in the euchologia
Grottaferrata Γ. β. IV (10th c.),213 Grottaferrata Γ. β. VII (10th c.),214
Ottoboni gr. 434 (AD 1174/75, f. 72r)215 and El Escorial X.IV.13
(12th c.).216 The same request corresponds to the euchologia of Mid-
dle East – Sinai: 959 (11th c.),217 961 (11th–12th c.),218 973 (AD
1152/53),219 966 (13th c.),220 982 (13th c.),221 991 (14th c.).222
After the prayer »Ὁ εὔσπλαγχνος καὶ ἐλεήµων Θεὸς ...« (f. 11r–
v), the sanctification of the water follows »Μέγας εἶ Κύριε ...« (ff.
11v–13r), then the oil blessing »Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν τῶν
πατέρων ἡµῶν ὁ τοῖς ἐν τῇ κιβωτῷ τοῦ Νῶε ...« (f. 13r–v) and the
anointing with oil (ff. 13v–14r).
Then follows the baptism of »the infant« (»τοῦ παιδίου«) in the
water (f. 14r), the prayer of holy chrism »Εὐλογητὸς εἶ Κύριε ὁ Θεὸς
ὁ Παντοκράτωρ ...« (f. 14r–v) and the anointing with holy chrism on
the face, the eyes, the nose, the mouth and the ears (»εἴς τε τὸ
πρόσωπον, τοὺς ὀφθαλµούς, τοὺς µυκτῆρας, τὸ στόµα καὶ τὰ δύο
ὦτα«, f. 14v).
Immediately after the dressing, the priest reads two prayers:

212 PARENTI - VELKOVSKA 2000, 125 (Νο 120.10) »διακονικὰ τοῦ ἁγίου Σαββάτου εἰς
τὸ βαπτίσαι«.
213 PARENTI 1994, 37 (No 159).
214 PASSARELLI 1982 110 (Νο 155.33).
215 THIERMEYER 1992 92 (No 121.7).
216 PARENTI 2011 179 (No 5.7).
217 DMITRIEVSKIJ 1901 54.
218 Ibid. 78.
219 Ibid. 92.
220 Ibid. 208. Euchology from South Italy.
221 Ibid. 235.
222 Ibid. 332. See also the diaconal petitions of the sanctification of water of Epiphany
in Sinai 974 (AD 1510), see ibid. 678 correspondingly. The petition also responds
to several euchologia of the 12th–17th century of ΕΒΕ, see TREMPELAS 1998 351,
353.
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 321

1. Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ διὰ τῆς ἐπιθέσεως τῶν χειρῶν τοῦ


πρεσβυτερίου καταπέµπων τὸ Πνεῦµα σου τὸ ἅγιον τοῖς
βαπτιζοµένοις, αὐτὸς καὶ τὸν δοῦλόν σου, τὸν δεῖνα, ὃν
εὐδόκησας βαπτισθῆναι ὑπ΄ ἐµοῦ τοῦ ἁµαρτωλοῦ καὶ ἐλα-
χίστου δούλου σου, εὐλόγησον εὐλογίαν πνευµατικήν, ἵνα
αὐξανόµενος ἐν πάσῃ ἀγαθοεργίᾳ πληροῖ τὰ σὰ προστά-
γµατα ἐν τριάκοντα καὶ ἐν ἑξήκοντα καὶ ἐν ἑκατόν. Ὅτι
ἀγαθὸς καὶ φιλάνθρωπος Θεὸς ὑπάρχεις καὶ σοὶ τὴν δόξαν
ἀναπέµποµεν» (ff. 14v–15r).

The same prayer is found in the other two Cypriot euchologia Great
Laura Θ 91 and Korones 8 and in ΕΒΕ Suppl. 724 (14th–15th c.).223
The »εὐχὴ τοῦ κουκουλίου« in Sinai 961 (11th–12th c.) aligns with
the prayer mentioned above in its first part, but differs in the se-
cond.224
2. »Prayer of the priest«:
εὐχὴ τοῦ ἱερέως· Εὐλογήσῃ σε ὁ Θεός, τέκνον, Κύριος ὁ
Θεὸς ἐκ Σιὼν καὶ ἴδοις υἱοὺς τῶν υἱῶν σου καὶ θυγατέρας
τῶν θυγατέρων σου καὶ ἴδοις τὰ ἀγαθὰ Ἱερουσαλὴµ πάσας
τὰς ἡµέρας τῆς ζωῆς σου. Ὅτι αὐτῷ τῷ Θεῷ πρέπει δόξα τῷ
εὐλογοῦντι καὶ ἁγιάζοντι ἡµᾶς πάντοτε νῦν καὶ ἀεί (f. 15r).

The same prayer is found in the Cypriot euchology Great Laura Θ 91.
The whole rite concludes with the priest and the believers chant-
ing the hymn «Ὅσοι εἰς Χριστὸν ἐβαπτίσθητε ...» three times, while
going around the baptismal font again three times («κύκλῳ τῆς
ἁγίας κολυµβήθρας τρίτον», f. 15r).
After the final Dismissal, the Polychronismos of the newly bapti-
zed and his godparents is completed.225 Polychronism is found in the
other two Cypriot euchologia Great Laura Θ 91 and Korones 8, as
well as in other euchologia of the 14th–16th century.226
Ablution and tonsure
Finally, the manuscript delivers three prayers for the ablution (»εἰς
τὸ ἀπολύσαι τὰ σταυρία τοῦ παιδίου µετὰ τὸ βάπτισµα«, ff. 15r–
16r):
1. Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ διὰ τῆς κολυµβήθρας ... (f.
15r–v).
2. Ὁ λύτρωσιν ἁµαρτιῶν διὰ τοῦ ἁγίου βαπτίσµατος ... (f. 15v).

223 TREMPELAS 1998 370 (Λ).


224 DMITRIEVSKIJ 1901 79.
225 »Καὶ ποιεῖ ἀπόλυσιν· καὶ πολυχρονεῖ τὸν νεοφώτιστον σὺν τοῖς ἀναδόχοις« (f.
15r).
226 TREMPELAS 1998 369 (Q), 370 (Λ).
322 Gregorios. A. Ioannides

3. Ὁ ἐνδυσάµενός σε τὸν Χριστὸν καὶ Κύριον καὶ Θεὸν


ἡµῶν ... (ff. 15v–16r).

At the end of the prayers, the child is rinsed with water.227


Then follows the prayer for the tonsure of the child (»εἰς τὸ ἀπο-
κουρεῦσαι παιδίον«) »Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ τῇ εἰκόνι σου
...« (f. 16r–v), the hair cut in the form of a cross by the priest saying
»Κείρεται ὁ δοῦλος τοῦ Θεοῦ, ὁ δεῖνα, τὴν κόµην τῆς κεφαλῆς εἰς
τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύµατος« (f.
16v) and the inclination prayer »Σὲ ἱκετεύοµεν, Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν,
ὁ ἐκ τοῦ πληρώµατος τῆς κολυµβήθρας ...« (f. 16v).

Conclusion
Two Cypriot liturgical manuscripts (Paris grec 1590 and Oxford
Bodleian Auctarium E. 5. 10) record and preserve the Constantino-
politan liturgical tradition of the Great Church even at the end of
the 14th century.
The three Cypriot euchologia of the 16th century (Great Laura Θ
91, Korones 8, Benaki 79) follow the corresponding rites for a late
era of euchologia (14th–16th century) where baptism is no longer col-
lective (remnants of the use of collective baptism can be seen in the
use of the plural number in prayers), concerns mostly infants and is
performed independently of the Divine Liturgy without reference to
the Holy Communion of the newly baptized. The ablution rite, as
well as the tonsure rite, are also performed right after baptism
(Benaki 79) and separately from baptism, either in eight days (Koro-
nes 8), or in three days (Great Laura Θ 91) after baptism.
Of particular importance is that in the three Cypriot euchologia
several liturgical elements that refer to the liturgical centres of the
Middle East, Jerusalem and Sinai are identified and recorded:
1. Pre-baptismal rites (first, eighth, fortieth day) – prayers, anoint-
ing with oil from Panagia’s candle in the completion of the forty
days of the infant, baptism in the case of an emergency.
2. Petitions of the Great Synapte for the rite of baptism.
3. Prayers in the rite of baptism »Ὁ δεσπότης καὶ Κύριος ἡµῶν«
(Great Laura Θ 91), »Εὐδόκησον δή, Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν« (Great
Laura Θ 91) and »Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ διὰ τῆς ἐπιθέσεως« (Great
Laura Θ 91, Korones 8, Benaki 79).
4. Accompanying phrases while dressing up with emfotia clothes.

227 »Εἶτα λαβὼν βαµβήκιον καινὸν ἐξ ὕδατος ἀποσπογγίζει τὸ µέτωπον αὐτοῦ καὶ
τὰ ὦτα καὶ τὰ λοιπὰ καὶ λέγει· Ἀπελούσθης, ἐφωτίσθης, ἡγιάσθης, ἐδικαιώθης
εἰς δόξαν Πατρός, Υἱοῦ καὶ Ἁγίου Πνεύµατος« (f. 16r).
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 323

5. Delivery of the newly baptized infant to its mother at home, poly-


chronism, doxological conclusion »Εὐλογητὸς ὁ Θεὸς ὁ φωτίζων ...«.
At the same time, liturgical elements from the ancient liturgical
sources of Constantinople are preserved in the three Cypriot eu-
chologia (such as the entry of the infant to the Holy Sanctuary and
the proskynesis of the Holy Altar), as well as unique peculiarities of
the island, such as the priest’s prayer to the newly baptized infant
«Εὐλογήσῃ σε ὁ Θεὸς τέκνον» (Great Laura Θ 91 and Benaki 79).
We have the sense that the example of the baptism rite in Cypriot
liturgical sources is enough to give a first lucid image of the liturgical
wealth and the great charismatic diversity not only of the important
liturgical centres, but of the periphery itself.228
Cyprus is not just an obligatory commercial refueling station; it al-
so remains diachronically an important place of pilgrimage, a shelter
of temporary stay, and an island of permanent hospitality. Cyprus
accepts, hosts and welcomes as its own children patriarchs, archbi-
shops, bishops, priests, monks and believers from all the major ec-
clesiastical regions.
Its geographical, political, cultural, commercial, spiritual and ec-
clesiastical position renders it an essential crossroad of the great li-
turgical centres of Constantinople, Jerusalem, Sinai, Alexandria and
Antioch. At the same time, the insular way of its existence in the
depths of eastern Mediterranean ensures its creative autonomy. The
liturgical praxis in Cyprus is distinguished by its uniqueness through
which it accepts, assimilates and experiences the functional effects of
the major liturgical centres.229

228 For the great importance of the »Byzantine periphery« in the formation of today’s
known »Byzantine rite«, see R. F. TAFT, A History of the Liturgy of St. John Chry-
sostom. VI: The Communion, Thanksgiving, and Concluding Rites (Orientalia
Christiana Analecta 281) Rome 2008, 787–93; S. PARENTI, L’Eucologio slavo del
Sinai nella storia dell’eucologio bizantino (Seminario del Dipartimento di Studi
Slavi e dell’Europa Centro-orientale Università di Roma »La Sapienza«, Filologia
Slava 2) Rome 1997; ID., Towards a Regional History of the Byzantine Euchology
of the Sacraments, in: Ecclesia Orans 27 (2010), 109–21; ID., The Cathedral Rite of
Constantinople: Evolution of a Local Tradition, in: Orientalia Christiana Periodica
77 (2011), 449–69; ID., L’eredità liturgica di Gerusalemme nelle periferie di Bisan-
zio e tra gli Slavi meridionali, in: C. ALZATI - L. VACCARO (ed.), Gerusalemme: una
Città tra Terra e Cielo. Le Religione – Le Chiese (Storia Religiosa Euro-Mediterra-
nea 3) Varese 2014, 289–304.
229 For a complete discussion and documentation of the liturgical Byzantine periphery
of Cyprus, see G. A. IOANNIDES, Il manoscritto Barberini greco 390: edizione e
commento liturgico (PIO, Excerpta ex Dissertatione ad Doctoratum), Rome 2000
85–6; ID., Κύπρος: σταυροδρόµι λειτουργικῶν κέντρων Κωνσταντινούπολης καὶ
Μέσης Ἀνατολῆς. Ἡ περίπτωση τῶν κυπριακῶν εὐχολογίων, in: Πρακτικὰ Α΄
324 Gregorios. A. Ioannides

PHOTOGRAPHIES

1. Basilica of Saint Epiphanius, the baptismal font (by Dr Andreas Foulias)

Λειτουργικοῦ Συνεδρίου, 30–31 Μαΐου, Λεµεσὸς 2014, Ἱερὰ Σύνοδος τῆς


Ἐκκλησίας τῆς Κύπρου (forthcoming).
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 325

Fig. 2. Basilica of Kourion, plan of the basilica and its annexes including the
baptistery (Megaw 2007 75)
326 Gregorios A. Ioannides

Fig. 3. Basilica of Kourion, the basilica and its annexes including the baptistery
(by Department of Antiquities Cyprus)
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 327

Fig. 4. Basilica of Kourion, the baptismal font (by Thomas Sagory)

Fig. 5. Basilica of Saint Philon, the baptistery (by Thomas Sagory)


328 Gregorios A. Ioannides

Fig. 6. Basilica of Hagia Trias, the baptismal font


(by Dr Eleftherios Charalambous)

Fig. 7. Baptistery of Panagia Petounta in Mazotos, the baptismal font


(by Dr Andreas Foulias)
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 329

Fig. 8. Basilica A of Saint George in Pegia, the basilica and the baptistery
(by Thomas Sagory)

Fig. 9. Church of Panagia in Kophinou, plan of the church (by Dr Eleni Prokopi-
ou)
330 Gregorios A. Ioannides

Fig. 10. Church of Panagia in Kophinou, the church with the baptistery
(by Dr Eleni Prokopiou)

Fig. 11. Church of Panagia in Kophinou, the baptismal font (by Dr Eleni Prokopi-
ou)
Christian Initiation in Cypriot Liturgical Sources 331

Fig. 12. Church of Panagia in Choirokoitia, plan of the church


(by Dr Eleni Prokopiou)
332 Gregorios A. Ioannides

Fig. 13. Church of Panagia in Choirokoitia, the baptismal font


(by Dr Eleni Prokopiou)
DIE TAUFLITURGIE IN KONSTANTINOPEL
NACH ALTEN QUELLEN:
GRIECHISCHE EUCHOLOGIA UND TYPIKA1

André LOSSKY, Paris

Die Tradition des byzantinischen Gottesdienstes in Konstantinopel


hinsichtlich der Taufe ist uns bekannt (a) durch Euchologien, das
heißt Sammlungen priesterlicher Gebete (orationes praesidiales),
und (b) durch das Typikon (alias: Synaxar-Typikon) der Großen
Kirche, also durch Zeugnisse, deren älteste griechische Handschrif-
ten auf das 9. bis 13./14. Jahrhundert zurückgehen.
In den Euchologien finden sich vollständig wiedergegebene Gebe-
te, manche begleitet von, damals noch kurzen, »Rubriken«, d. h.
Handlungsanweisungen2. Letztere gewähren uns Auskünfte über den
praktischen Ablauf (ἀκολουθία) der Aufnahme neuer Mitglieder in
die Kirche, also dessen, was man heute »Initiatio Christiana« oder
»Eingliederung in die Kirche« nennt3.
Die von solchen Rubriken gebotenen Nachrichten lassen sich
vervollständigen durch die Auskünfte einiger Typika, die den ka-
thedralen Ritus der Großen Kirche von Konstantinopel beschrei-
ben4. Diese Typika geben insbesondere die Daten im liturgischen

1 Herzlich danke ich Dr. Heinzgerd Brakmann für seine Übersetzung einer ersten
Version dieses Beitrags. Seine Unvollkommenheiten sind hingegen allein mir
zuzuschreiben.
2 Benutzte Editionen der alten griechischen Euchologien: S. PARENTI - E.
VELKOVSKA (Hg.), L’Eucologio Barberini gr. 336, Rom 1995 (20002) [weiter
PARENTI - VELKOVSKA 1995]; M. ARRANZ (Hg.), L’Eucologio costantinopolitano
agli inizi del secolo XI, Rom 1996 [weiter ARRANZ 1996]; spätere Datierung der
edierten Handschrift: s. unten, Anm. 11.
3 Über diese verschiedenen Termini und Ausdrücke: M. ARRANZ, Évolution des rites
d’incorporation et de réadmission dans l’Église selon l’Euchologe byzantin, in: C.
ANDRONIKOF (Hg.), Gestes et paroles dans les diverses familles liturgiques.
Conférences Saint-Serge. XXIVe Semaine d’études liturgiques. Paris, 28 juin – 1er
juillet 1977, Rom 1978, 31–75 [weiter ARRANZ 1978], hier 36; DERS., Les
sacrements de l’ancien Euchologe constantinopolitain (6), in : Orientalia Christiana
Periodica (OCP) 51 (1985), 60–86 [weiter ARRANZ 1985], hier 60–3.
4 Edition: J. MATEOS, Le Typicon de la Grande Église, Bände I–II, Rom 1962–3
[weiter MATEOS, Le Typicon]; Datierung der Handschriften zwischen dem 9. und
dem 11. Jahrhundert, vgl. ebd., Bd. I, VIII u. X–XIX.
334 André Lossky

Jahreskreis an, zu denen die Taufen vorgenommen wurden. Sie er-


wähnen zusätzlich gewisse Stufen der Vorbereitung auf die Taufe
und bezeugen somit das Vorhandensein eines strukturierten Kate-
chumenats, wie er in der Alten Kirche üblich war5.
Ich beginne meinen Beitrag mit (1) einer kurzen Übersicht der
benutzten Quellen, beschreibe darauf (2) die Rubriken und erwähne
(3) die Hauptthemen der Gebete, welche die Vorbereitung auf die
Taufe kennzeichnen, bis zur eigentlichen »Erleuchtung«6. Diese be-
steht aus der unmittelbaren Bereitung zur Taufe, dem Taufbad
selbst unter dreimaliger Tauchung, der Salbung (chrismatio) mit
Heiligem Myron (bei den Lateinern »Chrisma« bzw. im Deutschen
»Chrisam« genannt) und der erstmaligen Teilnahme der Getauften
an der Eucharistie.
Die Untersuchung der Quellen führt zu einigen Beobachtungen
hinsichtlich
(a) der zeitlichen Gliederung des Katechumenats und
(b) der Termine der Taufe im Kreislauf des Jahres sowie
(c) bezüglich der Angaben von Euchologien und Typika zur
Bestimmung der verschiedenen Orte des Geschehens.
Man wird dabei feststellen, dass die von etwa dem 11. bis zum
13./14. Jahrhundert in Konstantinopel gefeierten Taufriten weiter-
hin der altkirchlichen Tradition nahestehen, insbesondere durch die
Verbindung der Taufe mit einem strukturierten (»gestuften«) Kate-
chumenat und ihre Einbettung in bestimmte gottesdienstliche Zei-
ten, besonders Ostern, sowie Lokalisierung in liturgischen Räumen7.

1. TAUFRITEN IN KONSTANTINOPEL:
DIE BENUTZTEN QUELLEN
Eine breit angelegte Untersuchung, die Miguel Arranz ab 1978 veröf-
fentlichte, stellte schon eine gewisse Anzahl der einschlägigen grie-
chischen Euchologien vor8. Die Geschichte dieser Dokumente zwi-
schen dem 8. Jahrhundert, aus dem das älteste erhaltene griechische
Manuskript, der Codex Barberinus graecus 336, stammt, und den er-

5 Vgl. M. ARRANZ, Les sacrements de l’ancien Euchologe constantinopolitain (2), in:


OCP 49 (1983), 42–90 [weiter ARRANZ 1983a], hier 47.
6 Wie die Kirchenväter und die liturgischen Gebete die Taufe nennen.
7 In denselben alten Euchologien steht auch ein sog. »privater« Taufritus, gleich
nach dem Taufgottesdienst in der Großen Kirche; s. unten Anm. 33.
8 S. ARRANZ 1978, 33–4; detaillierte Vorstellung der Quellen: DERS., Les sacrements
de l’ancien Euchologe constantinopolitain (1). Étude préliminaire des sources, in:
OCP 48 (1982), 284–335 [weiter ARRANZ 1982]; zu den drei hier erwähnte Eucho-
logien vgl. ebd. 289–300, 314–21. Die vorliegende Darstellung ist ARRANZ’ Studien
sehr verpflichtet.
Taufliturgie in Konstantinopel nach alten Quellen 335

sten gedruckten Ausgaben (Venedig ab 1545) charakterisiert Arranz


als sehr beständig. Die Texte der Gebete weisen Arranz zufolge ge-
nerell »keine wesentlichen Unterschiede auf«9. Varianten sind vor-
nehmlich in den Rubriken zu beobachten.
Im Hinblick näherhin auf die gottesdienstliche Praxis in Konstan-
tinopel findet man in der Abhandlung von Arranz eine Beschrei-
bung der Taufliturgie auf der Basis dreier handschriftlicher Eucho-
logien, die der Autor als repräsentativ ansah und die in der Folgezeit
auch ediert wurden. Es sind dies:
(a) der Codex Barb. gr. 336 der Vaticana10,
(b) der Codex Γ.β. I in Grottaferrata (13. Jh.)11 und
(c) der Codex 662 der Nationalbibliothek in Athen (12.–14. Jh.),
dessen Varianten in der Ausgabe von Arranz im Apparat angege-
ben sind12.
In diesen Manuskripten ist jeweils die Anzahl der Gebete für den
Katechumenat und die Feier der Taufe praktisch identisch. Von
wenigen Varianten abgesehen, gilt dies auch für die Texte der
Gebete selbst. Die Verbindung dieser Euchologien mit der konstanti-
nopolitanischen Praxis zeigt Arranz auf.
Das griechische Typikon der Großen Kirche von Konstantinopel –
das heißt, die umfassende Ordnung ihres Gottesdienstes im Jahres-
kreis – hat durch Juan Mateos eine kritische Ausgabe mit französi-
scher Übersetzung erfahren. Sie beruht in der Hauptsache auf dem
Codex Hagiou Stavrou gr. 40 in der Jerusalemer Patriarchalbiblio-
thek; beigegeben sind einige Varianten aus verwandten Handschrif-
ten13. Hinsichtlich der Taufliturgie bietet uns dieses Typikon eine
Reihe von Rubriken und Hinweisen. Sie belegen einen organisierten

9 S. ARRANZ 1978, 35; DERS. 1982, 287.


10 Datierung: 8.–9. Jahrhundert; zitierte Ausgabe, PARENTI - VELKOVSKA 2000, XXIII.
11 Ausgabe bei ARRANZ 1996, bei ihm auf das 11. Jh. datiert; doch wird diese
Handschrift jetzt eher in das 13. Jh. gesetzt: S. PARENTI - E. VELKOVSKA, A Thir-
teenth Century Manuscript of the Constantinopolitan Euchology: Grottaferrata
Γ.β. I, alias of Cardinal Bessarion, in: Bollettino della Badia Greca di Grottaferrata
(Acts of the First International Congress of the Society for Oriental Liturgies
[SOL], Eichstätt, Germany, July 2006), 3. Serie, 4 (2007), 175–96, hier 187–91.
12 Datierung: ARRANZ 1982, 316–7; zu dieser Handschrift s. auch P. KALAÏTZIDIS, La
disposition intérieure rédactionnelle des manuscrits liturgiques Paris, Coislin 213,
Grottaferrata Γ.β.1, Athènes, Ethnike Bibliothèke 662, in: B. GROEN u. a. (Hg.), In-
quiries into Eastern Christian Worship. Selected Papers of the Second Internatio-
nal Congress of the Society for Oriental Liturgies, Rome, September 2008, Löwen
2012, 279–91, hier 279 Anm. 1–2, und 282–3.
13 Ausgabe: s. oben Anm. 4; von diesen Handschriften werden hier drei benutzt: der
erwähnte Cod. Hagiou Stavrou 40, der Cod. 266 von der Bibliothek des Ioannes-
Theologos-Klosters auf Patmos (10.–11. Jh.) und der Cod. A 104 der Sächsischen
Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (10.–11. Jh.).
336 André Lossky

Katechumenat während der Großen Fastenzeit. Er führt zu einer


Taufe, die an Ostern gefeiert wird. Neben diesem Termin sind eini-
ge weitere Festtage im Jahreskreis angeführt, an denen in Konstan-
tinopel gleichfalls Taufen stattfinden konnten14.

2. KATECHUMENAT UND TAUFE IN KONSTANTINOPEL:


DIE BEFOLGTEN BRÄUCHE
Wie in allen christlichen Traditionen verlaufen die Vorbereitung der
Eingliederung in die Kirche und die eigentliche baptismale
Erleuchtung (westlich gesprochen: die Feier der Initiationssakramen-
te) in einer Abfolge von rituellen Handlungen, näherhin15 :
• Gebete zur Namensgebung am achten Tag nach der Geburt
sowie zum Eintritt in die Kirche am vierzigsten Tag,
• Aufnahme in den Katechumenat,
• Exorzismen,
• Absage an den Teufel (»Apotaxis«),
• Zusage an Christus (»Syntaxis»),
• Über- und Wiedergabe des Glaubensbekenntnisses,
• Weihe des Taufwassers,
• Gebet über das Öl und praebaptismale Salbung,
• Taufbad,
• Chrismation, d. h. Salbung mit Myron,
• Erstkommunion.
Mit jeder dieser Etappen korrespondieren ein oder mehrere Gebete
in den Euchologien.
Innerhalb dieser Abfolge des Katechumenats schlägt Arranz eine
wichtige Unterscheidung zwischen zwei Phasen vor: ein Erster
Katechumenat mit den zwei Gebeten über das Kind und ein Zweiter
Katechumenat, der mit dem »Gebet, um einen Katechumenen zu
machen« und mit den Exorzismen beginnt16. In den überlieferten
Typika finden sich Rubriken mit Hinweisen auf gewisse dieser
Etappen, jedoch nur aus der von Arranz als Zweiter Katechumenat
bezeichneten Phase.

14 S. unten Anm. 32; ARRANZ ist der Auffassung, dass der Katechumenat vor den
anderen Taufterminen nicht so lang andauerte wie in der Großen Fastenzeit vor
Ostern, DERS. 1983a, 47.
15 Diese Aufzählung ist M. ARRANZ entnommen, s. DERS. 1983a, 44–7.
16 Dieser Unterschied ist in den Euchologien nicht ausdrücklich genannt, lässt sich
aber an den Rubriken ablesen: Die ersten Gebete können zu beliebiger liturgischer
Zeit stattfinden; sie gehören zum sog. Ersten Katechumenat (auch »pré-catéchu-
ménat« genannt); vgl. ebd., 44; DERS., 1982, 291 Anm. 5.
Taufliturgie in Konstantinopel nach alten Quellen 337

a) Das Zeugnis der Euchologien


Vor dem Katechumenat im engeren Sinne kennt die byzantinische
Liturgie, wie gesagt, zwei Gebete über das künftig zu taufende Kind:
bei der Namensgebung am achten Tag und beim Eintritt in die
Kirche (ἐκκλησιάζειν) am vierzigsten Tag nach der Geburt. Diese
zwei Gebete sind von wenigen Rubriken begleitet. Sie weisen auch
nur wenige Unterschiede gegenüber dem heutigen byzantinischen
Brauch auf, der sie, gleich anderen Gebeten, aus der konstantinopo-
litanischen Praxis übernommen hat17.
Die Euchologien verzeichnen im Anschluss daran den Text eines
oder mehrerer Gebete für die vorhin erwähnten Etappen. In
mehreren Fällen sind die Gebete nicht von Rubriken begleitet; so
fehlen Hinweise darauf, zu welchem Zeitpunkt im Kirchenjahr sie zu
sprechen sind. Das kann die Unabhängigkeit des Ersten Katechu-
menats von einer bestimmten liturgischen Zeit bedeuten.
Am Anfang des sog. Zweiten Katechumenats findet man ein
»Gebet, um einen Katechumenen zu machen«, das heißt: zur Auf-
nahme in den Katechumenat. Dieses Gebet ist von jeweils dreimali-
ger Anhauchung (insufflatio) und Bezeichnung (signatio in Kreuz-
form) begleitet18. Im Gebetstext wird der Kandidat im Singular ge-
nannt. Sodann kommen drei Exorzismusgebete, ohne zugehörige
Rubriken19. Wie im heutigen byzantinischen Brauch sind die zwei
ersten Exorzismusgebete an den Teufel adressiert. Sie sprechen über
das gottgewirkte Heil des Menschen und gebieten dem Teufel nebst
seinen Dienern, sich von den neuen Katechumenen (Plural in den
ältesten Handschriften) zu entfernen. Das dritte Exorzismusgebet ist
an den Herrn Sabaoth adressiert und erbittet die Entfernung jedes
Werkes des Teufels und jedes unreinen Geistes aus dem Täufling.
Es folgt ein feierliches Gebet zum Abschluss des Katechumenats.
In gewissen modernen Ausgaben wird es als »vierter Exozismus«
bezeichnet, vielleicht wegen seines Inhalts20. Seine Überschrift
erwähnt die bald oder unmittelbar bevorstehende Taufe (εὐχὴ εἰς
τὸν πρὸς ὥραν βαπτιζοµένον) und bezeichnet dieses Mal den
Kandidaten im Singular. Dieses Gebet wird gleichfalls begleitet von
einer dreifachen Anhauchung und einer dreifachen Bezeichnung. Es

17 Weitere Details bei M. ARRANZ, Les sacrements de l’ancien Euchologe


constantinopolitain (3), in: OCP 49 (1983), 284–302 [weiter ARRANZ 1983b], hier
289–97, wo dieser erste Katechumenat auch »pré-catéchuménat« genannt wird.
18 Vgl. M. ARRANZ, Les sacrements de l’ancien Euchologe constantinopolitain (4), in:
OCP 50 (1984), 43–64 [weiter ARRANZ 1984a], hier 51–4, mit unbedeutenden
Varianten in den Rubriken: ebd. 52–3 Anm. 9.
19 Ebd. 55–60.
20 Ebd. 60–2.
338 André Lossky

erbittet die Befreiung aus der Sklaverei des Feindes, womit es den
vorausgegangenen Exorzismen nahesteht; es nennt aber auch schon
die wichtigsten Wohltaten der bevorstehenden Erleuchtung durch
die Taufe, zu der der Täufling jetzt aufgerufen ist.
Der Katechumenat wird mit einer wichtigen, vom Patriarchen zu
haltenden Rede (»Katechese«) beendet; dann beginnen die Riten der
Eingliederung in die Kirche im eigentlichen Sinn, nämlich die
Absage an den Teufel (»Apotaxis«) und der Anschluss an Christus
(»Syntaxis«). Diese Dialoge waren etwas einfacher als in der heutigen
Praxis der byzantinischen Liturgie. Nach den handschriftlichen Eucho-
logien wurden diese Riten am Karfreitag gefeiert, entweder mit dem
Patriarchen oder mit dem Erzbischof21.
In der am Karsamstag beginnenden Ostervigil findet die Segnung
des Taufwassers statt22. Die Rubriken der alten Euchologion-Hand-
schriften präzisieren, dass das Gebet vom Patriarchen gesprochen
wird, und zwar nach dem Einzug des Lichtes (lucernarium) und dem
ersten Platznehmen (sessio) auf dem Thron der Hagia Sophia.
Während der Osterfeier selbst, am Anfang der zweiten biblischen
Lesung des Wortgottesdienstes, begibt sich der Patriarch aus der
Hagia Sophia heraus und durch das Skeuophylakion (»Schatzhaus«)
zum Umkleideraum des Großen Baptisteriums23. Nachdem er

21 M. ARRANZ, Les sacrements de l’ancien Euchologe constantinopolitain (5), in: OCP


50 (1984), 372–97 [weiter ARRANZ 1984b], hier 377–87, mit dem Text der
Ansprache; vgl. auch PARENTI - VELKOVSKA 2000, 143–5. Bemerkenswert ist hier
die topographische Erwähnung der Kirche Hagia Eirene, in der diese Katechese
stattfand.
Die Widersagung schließt eine Aufforderung ein, den Teufel anzuspucken
(ἐµφυσήσατε, ARRANZ 1984b, 379. 385), in der späteren Handschrift verbunden
mit der entsprechenden Handlung (ebd. 391–392); der Unterschied zwischen einer
inneren Widersagung und einer konkreten Gebärde wird von E. S. MAINOLDI
anhand eines Vergleichs mit Ps.-Dionysius als spezifisch konstantinopolitanisch
interpretiert: La liturgie du Ps.-Denys l’Aréopagite. Quel est son message et son
arrière-plan?, in: A. LOSSKY - G. SEKULOVSKI (Hg.), Liturgie et communication. 61e
Semaine d’études liturgiques Paris, Institut Saint-Serge, 23-26 juin 2014, Münster
2016 (Semaines d’Études Liturgiques Saint-Serge 61), Münster 2016, 99–116, hier
108.
22 Text: M. ARRANZ, Les sacrements de l’ancien Euchologe constantinopolitain (6),
in: OCP 51 (1985), 60–86 [weiter ARRANZ 1985], hier 74–85; vgl. ARRANZ 1996,
182 f.; Kommentar: DERS., Les sacrements de l’ancien Euchologe constantinopo-
litain (7), in: OCP 52 (1986), 145–78 [weiter ARRANZ 1986], mit Bemerkungen
über den Zustand des Textes ebd. 159–60. Dasselbe Gebet steht im Euchologion
Barb. 336 ebenfalls am Karsamstag, jedoch nicht vom Patriarchen, sondern von
einem Priester gesprochen; vgl. PARENTI - VELKOVSKA 2000, 122.
23 Die Lage dieses Großen Baptisteriums ist umstritten: entweder beim westlichen
Teil der Kirche Hagia Sophia, oder im Osten, nicht weit vom Skeuophylakion;
ARRANZ bevorzugt diese Lösung, auf Grund der Angaben der Euchologien, DERS.,
Les sacrements de l’ancien Euchologe constantinopolitain (8), in: OCP 53 (1987),
Taufliturgie in Konstantinopel nach alten Quellen 339

Gewänder und Schuhe in weißer Farbe angezogen hat, beräuchert er


das Taufbecken, segnet es dreimal mit Kerzen und beginnt das
Gebet zur Weihe des Taufwassers. Zu Anfang des Gebets trägt der
Archidiakon eine συναπτή (collecta) vor, eine Litanei mit speziellen
Fürbitten für die Heiligung des Wassers; ihnen folgen solche um die
Realisierung der Wirkungen der Taufe an den gegenwärtigen
Kandidaten: Erleuchtung, Heil, Wiedergeburt, Nachlass der Sünden,
Unvergänglichkeit.
Das Taufwasserweihegebet gliedert Arranz in mehrere Abschnitte:
auf ein persönliches Gebet des Zelebranten um Nachlass seiner
Sünden folgt ein Teil, der mit der Wassersegnung am Fest der
Erscheinung des Herrn (Theophania) identisch ist. Das Gebet
erinnert an das Schöpfungswerk Gottes, die Menschwerdung des
Gottessohnes unter besonderer Betonung des Sieges Christi über die
Tyrannei des Teufels. Es bittet sodann, dass dieser Sieg auch bei der
gegenwärtigen Feier Wirklichkeit werde und dass das geweihte
Wasser die zahlreich aufgeführten Früchte der Taufe mit sich
bringe.
Darauf folgt das Weihegebet für das Tauföl (»Katechumenenöl«),
in dem, wie heute, zu Beginn der Olivenzweig erwähnt wird, den die
Taube dem Patriarchen Noah brachte (Gen. 8,11)24.
Nach der Salbung jedes Täuflings mit diesem Öl – begonnen von
einem Presbyter und fortgeführt durch die Diakone – tauft der
Patriarch die Täuflinge durch dreimaliges Eintauchen (immersio)
mit der traditionellen Taufformel im Passiv (Βαπτίζεται ..., »Getauft
wird ...«)25.
Man singt sodann den Psalm 31 (32) vom Segen der Sünden-
vergebung, hier – im Unterschied zum heutigen Brauch – noch ohne
die Erwähnung der Bekleidung mit einem weißen Gewand, das man
dem Neugetauften übergibt26.
Das Gebet vor der Salbung mit Heiligem Myron fasst die
Wohltaten zusammen, die den Getauften, »erleuchtet durch das
Wasser und den Geist«, zuteil geworden sind, und bittet darum, dass

59–106 [weiter ARRANZ 1987], hier 74–7.


24 ARRANZ 1985, 84–5 (Text des Gebetes ohne bedeutende Varianten) und ARRANZ
1986, 171–5 mit weiteren Beobachtungen.
25 Nicht aktivisch wie im Westen: »Ich taufe...«, ego baptizo…; vgl. P.-M. GY, La
formule ‘Je te baptise’ (Et ego te baptizo), in: B. BOBRINSKOY (Hg.), Communio
sanctorum. Mélanges offerts à J.-J. Von Allmen, Genf 1982, 65–72; s. dazu meine
Bemerkungen: ‘Remettre les péchés’: quelques aspects liturgiques et doctrinaux de
la confession et de l’absolution, in: J. GETCHA - A. LOSSKY (Hg.), Θυσία αἰνέσεως.
Mélanges liturgiques offerts à la mémoire de l'archevêque Georges Wagner (1930–
1993), Paris 2005, 173–85, hier 180 Anm. 39.
26 Vgl. ARRANZ 1978, 58; ARRANZ 1987, 94.
340 André Lossky

ihnen gewährt werde »das Siegel der Gabe des Heiligen, allmäch-
tigen und anbetungswürdigen Geistes« sowie die Teilnahme an der
Eucharistie und dass sie bewahrt bleiben von allen Widrigkeiten27.
Der Patriarch kehrt dann zum Umkleideraum zurück und legt
wieder seine Gewänder für die Göttliche Liturgie (die Eucharistie-
feier) an. Während der Sänger proklamiert: »Alle, die ihr in Christus
getauft seid, ...« (Gal 3,27), salbt der Patriarch die Getauften mit
Myron, und zwar in Kreuzesform an bestimmten Stellen des Kör-
pers. Dabei spricht er die schon im vorigen Gebet zitierte Formel
»Siegel der Gabe Heiligen Geistes«28. Der Patriarch zieht sodann mit
den Getauften, unter Fortsetzung des Psalms 31 (32), vom Baptiste-
rium zur weiteren Feier der Göttlichen Liturgie in das Kirchen-
gebäude ein29.
Die Euchologion-Handschriften bieten ferner Gebete für die
Waschung der neuen Täuflinge (εἰς … ἀπόλουτρον) am achten Tag
nach der Taufe (im Westen: Weißer Sonntag)30. Einige Manuskripte
beschreiben auch eine Tonsur mit Gebeten; dieser Ritus ist anschei-
nend eher einer für Heranwachsende und war ursprünglich nicht
direkt mit der Taufe verbunden31.
Die alten Euchologien erwähnen in einer kurzen Rubrik die Feier
der Taufe an anderen Tagen als an Ostern (extra Pascham). In
diesem Fall können die Taufen im Kleinen Baptisterium gefeiert
werden32. Auch ein Empfang des Kaisers durch den Patriarchen in
der Kirche wird erwähnt. Die anderen Elemente der Taufe scheinen
denen der Ostertaufe nahe zu stehen. Die ältesten Euchologien
bieten anschließend denselben Taufritus in einer abgekürzten Versi-
on, bei Arranz »privater« Ritus genannt und vielleicht außerhalb von

27 Ebd. 79–80; der heutige Text dieses Gebets ist etwas kürzer und besitzt die hier
kursiv gesetzten Worte nicht.
28 Zu dieser Salbungsformel vgl. J. VAN ROSSUM, La Chrismation avec la formule
‘Sceau du Don du Saint-Esprit’ dans le 7e canon du Deuxième Concile œcuménique
(Constantinople I, 381), in: C. BRAGA (Hg.), Chrismation et confirmation.
Questions autour d’un rite post-baptismal. Conférences Saint-Serge. LIVe Semaine
d’Études Liturgiques Saint-Serge (Paris, 25–28 juin 2007), Rom 2009 (Bibliotheca
Ephemerides Liturgicae. Subsidia 148), 27–38, hier 31–2.
29 ARRANZ 1987, 100, 102–3.
30 PARENTI - VELKOVSKA 2000, 126; ARRANZ 1996, 194–5. Der achte Tag ist im Barb.
336 jedoch nicht erwähnt; mehrere Euchologien begleiten das Gebet mit einer
Katechese am siebten Tag; cf. M. ARRANZ, Les sacrements de l’ancien Euchologe
constantinopolitain (9), in: OCP 55 (1989), 33–62 [weiter ARRANZ 1989a], hier 39–
45.
31 ARRANZ 1996, 196–7; ARRANZ 1989a, 48–54.
32 ARRANZ 1987, 105–6; die Euchologien erwähnen nur »andere Feste«, ohne eine
Liste zu geben. Nach ARRANZ könnte das Kleine Baptisterium hinter der Apsis der
Großen Kirche gelegen haben.
Taufliturgie in Konstantinopel nach alten Quellen 341

Ostern benutzt33. Der Text der Rubriken und der Gebete nennt hier
den Täufling im Singular.
Die von den drei alten Euchologion-Handschriften (Barb. gr. 336,
Crypt. Γ.β. I und Athen. 662) gebotenen Beschreibungen geben nicht
genauer an, wie sich die verschiedenen Etappen der Initiatio Christia-
na, der »kirchlichen Eingliederung«, in den Verlauf des Liturgischen
Jahres einfügen. Die alten Typika von Konstantinopel liefern uns
aber in dieser Hinsicht einige zusätzliche Angaben, welche die Hin-
weise der Euchologien vervollständigen.

b) Das Zeugnis der Typika:


Organisation des Katechumenats und der Taufe
Das liturgische Register am Schluss von Mateos’ Ausgabe des Typi-
kons der Großen Kirche unterrichtet uns über die Tage, an denen
man in Konstantinopel zu taufen pflegte: Am Großen Samstag nach
dem Orthros (»Morgengottesdienst«), dann am Abend bei der Feier
der Osternacht (wie oben beschrieben), am 25. Dezember, am 6.
Januar, am Lazarus-Samstag (vor dem Palmsonntag) und am Pfingst-
sonntag34.
Die Anweisungen der Typika beschreiben für viele einzelne Tage
des Jahres die Besonderheiten der jeweils stattfindenden Feiern, in
der Hauptsache: Vesper, Orthros und die variablen Teile der Göttli-
chen Liturgie (= Proprium der Tagesmesse)35. In diesen Beschrei-
bungen finden sich gelegentlich besondere Hinweise auf Bräuche
des Katechumenats eingeschoben, der zur Taufe am Osterfest
hinführte.
Während der Großen Fastenzeit findet man zunächst einen Auf-
ruf an die Katechumenen (προσφωνητικόν), kurz erwähnt in Ma-
teos’ Hauptmanuskript, das den Text des Aufrufs aber nicht wieder-
gibt. In einem anderen Typikon desselben Jahrhunderts fehlt auch
der Aufruf. Sein Text war zu lesen im etwas jüngeren Typikon in
Dresden36. Das Prosphonetikon erfolge am zweiten Sonntag der

33 Vorstellung und Text: ARRANZ 1984b, 393–7. Dieser verkürzte Ritus ist der einzige,
den später die Euchologien-Drucke enthalten werden.
34 MATEOS, Le Typicon II, 287, 300, 310, 313, 317–8.
35 Es sind insbesondere Psalmverse und neutestamentliche Lesungen; über den
Inhalt eines liturgischen Typikons vgl. A. LOSSKY, Die griechischen sabaitischen
liturgischen Typika – ihre kulturgeschichtliche Bedeutung und Stellung zwischen
Palästina und Konstantinopel, in: A. GERHARDS - T. CHRONZ (Hg.), Orientierung
über das Ganze. Liturgische Vielstimmigkeit der Ökumene und das Zweite
Vatikanische Konzil, Berlin u.a. 2015 (Ästhetik - Theologie - Liturgik 60), 55–70,
hier 56–7.
36 Typikon Hagiou Stavrou 40; nach MATEOS ist im Typikon Patmos 266 dieser
Aufruf nicht erwähnt; vgl. MATEOS, Le Typicon II, 30–1; der vollständige Text des
342 André Lossky

Fastenzeit während der Göttlichen Liturgie, nach der Lesung des


Evangeliums. Sein Inhalt unterstreicht die Wichtigkeit der beim
Katechumenat vorgesehenen Vorbereitung zur Taufe.
Am folgenden Sonntag, dem dritten Sonntag der Fastenzeit,
schreibt das Typikon eine Ankündigung (προκηρυκτικός) vor, mit
der die Taufkandidaten, ihre Paten und ihre Familien eingeladen
werden, sich ab dem nächsten Montag für eine Serie von Katechesen
einzufinden. Diese Katechesen wurden wahrscheinlich täglich ge-
halten, doch erfahren wir keinerlei Details. Die diakonale Ankün-
digung erwähnt den Empfang eines »Siegels Christi« (σφραγίς),
bevor die Kandidaten »abgesondert« werden (φυλάττεσθαι)37. Am
Montag der folgenden Woche selbst erwähnt das Typikon jedoch
nichts mehr von diesen Katechesen. Die in der Ankündigung ge-
nannten Bräuche werden von Mateos als eine Art katechetischer
Exerzitien gedeutet38, die an die Katechesen patristischer Zeit erin-
nern mögen.
Arranz ist der Auffassung, dass zu diesem Zeitpunkt wahrschein-
lich zunächst das Gebet »um einen Katechumenen zu machen«
gesprochen wurde und in der Folge an den Kandidaten Exorzismen
der Art vollzogen wurden, wie sie in den Euchologien enthalten
sind. In diesen aber finden sich allein die Texte, jedoch keine Hin-
weise auf den Zeitpunkt ihres Gebrauchs39.
Am Karfreitag findet die oben schon erwähnte, besonders wich-
tige letzte Katechese statt. Sie wird vom Patriarchen in der neben
der Hagia Sophia gelegenen Kirche Hagia Eirene durchgeführt40. Sie
beginnt mit einer Absage an den Teufel (»Apotaxis«). Es folgt eine
Erklärung über den Anschluss an Christus (»Syntaxis«). Dann wird
den Täuflingen (hier: Plural) das Glaubensbekenntnis übergeben
(traditio symboli). Am Ende spricht der Patriarch eine feierliche Er-
mahnungsrede, um den Reichtum der Taufe aufzuzeigen.
Die Taufe selbst wird vom Patriarchen gefeiert, ein erstes Mal am
Karsamstag nach dem Morgenlob (Orthros) im Kleinen Baptiste-
rium, sodann, wie schon beschrieben, während der Ostervigil nach

Aufrufs wurde von A. A. DMITRIEVSKIJ aus dem (seither unleserlich gewordenen)


Dresdensis A 104 in das Russische übersetzt und danach bei MATEOS in das
Französische wiedergegeben, ebd. 31, 33; vgl. auch ARRANZ 1984a, 46–7 Anm. 4.
Aus einer Teilkopie des Dresdensis A 104 ist der griechische Text veröffentlicht
bei H. BRAKMANN, Der griechische Text des Konstantinopler προσφωνητικὸν τῶν
κατηχουµένων, in: OCP 52 (1986), 211–3.
37 MATEOS, Le Typicon II, 38–9 und Anm. 1; vgl. ARRANZ 1984a, 47–8.
38 MATEOS, Le Typicon II, 39 Anm. 1 : » une espèce de retraite pour se préparer au
Saint Baptême «.
39 ARRANZ 1978, 39–40; ARRANZ 1984a, 51–4.
40 MATEOS, Le Typicon II, 78–9.
Taufliturgie in Konstantinopel nach alten Quellen 343

dem Anfang der Schriftlesungen. Die Zahl dieser Lesungen variiert


je nach der Anzahl der Täuflinge und der für deren Taufe benöti-
gten Zeit. Es folgen die Salbung mit Myron und der Einzug der Ge-
tauften unter den oben zitierten Gesängen41.
Im Anschluss an die Taufe in der Osterfeier erwähnen die kon-
stantinopolitanischen Typika noch, dass der Gesang »Alle, die ihr in
Christus getauft seid, ...« (Gal 3,27) während der ganzen nächsten
Woche gesungen wurde42. Nichts wird jedoch zur Teilnahme der
Getauften an den Gottesdiensten der Osteroktav ausgesagt.

3. ERGEBNISSE
In diesen einander ergänzenden Beschreibungen lassen sich einige
spezifische Eigenheiten Konstantinopels erkennen: Im Gegensatz zur
heutigen Übung in der byzantinischen Liturgie war damals die Taufe
keine Feier, die entsprechend den Wünschen einer Person oder
einer Familie zu einem von ihr gewählten Zeitpunkt organisiert
wurde. Die Rubriken der Euchologien nennen zwar nur einen ein-
zigen Tauftermin, den Großen Samstag bzw. die Osternacht. Aber
die ihnen zur Seite stehenden Typika sind reicher an Angaben
hinsichtlich der Termine: Einschreibung und Katechumenat in
bestimmten Wochen der Fastenzeit, dann Abschluss der Katechese
mit Ablegung des Glaubensbekenntnisses am Karfreitag und Feier
der Taufe zu Ostern. Die in den Typika angegebenen Zeitpunkte
betreffen nur die Gebete und Riten des Zweiten Katechumenats.
Von den Gebeten des Ersten Katechumenats sind in den Eucho-
logien nur die Texte erhaltene, jedoch keine Erwähnung der für sie
vorgesehenen liturgischen Zeit.
Die Taufliturgie in Konstantinopel bedeutete den Abschluss der
Zeit des Katechumenats. Im Falle der Ostertaufe war er mit den
Wochen der voraufgehenden Fastenzeit verbunden. Wenn die
Einschreibung der Täuflinge nicht gemäß dem Aufruf vom zweiten
Fastensonntag erfolgte, war die Taufe im laufenden Jahr – außer im
Notfall – nicht mehr möglich. Diese Einschränkung kontrastiert mit
der heutigen byzantinischen Praxis, in der die Taufe jeweils auf
Nachfrage hin erfolgt, ohne besondere Verbindung mit einem Fest
des Liturgischen Jahres. Der oben vorgestellte »private« Taufritus ist
der einzige, der in der heutigen byzantinischen Praxis befolgt wird,
auf Kosten einer organisierten Vorbereitung und unter Verlust der
Verbindung mit dem Kirchenjahr.
Eine weitere Konstantinopler Eigenheit betrifft die Topographie:

41 MATEOS, Le Typicon II, 84–9.


42 Ebd. 94–5.
344 André Lossky

Die Taufe wird in einem der beiden Baptisterien vorgenommen,


deren Existenz für die Hagia Sophia belegt ist. Vom Baptisterium
aus erfolgt eine Prozession der Neugetauften in die Kirche, jenem
Ort, an dem sich die mit ihnen um neue Mitglieder bereicherte
Versammlung der Gläubigen vereint und an dem man die Eucha-
ristie feiert, an der die Neugetauften zum ersten Mal teilhaben.
Die Hagia Sophia ist jedoch nicht der alleinige Ort des Katechu-
menats: Auch die benachbarte Kirche Hagia Eirene wird im Typikon
erwähnt, ebenso in mehreren Euchologion-Handschriften. Die hier
benutzten Dokumente stimmen aber überein in der topographi-
schen Verwurzelung der Tauffeier.
Diese Charakteristika fügen die Feier der Taufe sowohl in die
liturgische Zeit wie in den gottesdienstlichen Ort ein. Das sind zwei
wichtige Unterschiede gegenüber der heutigen Praxis. Sie bleiben
Zeugnisse für die Strenge der Verpflichtung, die die Eingliederung
in die Kirche bedeutet.
MATERIALIEN ZU KATECHUMENAT UND
OSTERTAUFE IN DER PATRIARCHALLITURGIE
KONSTANTINOPELS
Nach liturgischen Büchern mittelbyzantinischer Zeit
aus dem Griechischen übersetzt
Michael CHRONZ, Bonn*

1. Zweiter Sonntag der Großen Fastenzeit:


Aufforderung zur rechtzeitigen Einschreibung der Photizómenoi1
72 Τῇ Κυριακῇ τῆς β΄ ἑβδοµάδος Am Herrentage der zweiten Woche2
µνήµη ἐπιτελεῖται ἐν τῇ Μεγάλῃ wird in der Großen Kirche das Ge-
Ἐκκλησίᾳ τοῦ ἐν ἁγίοις πατρὸς dächtnis unseres Vaters unter den
ἡµῶν Πολυκάρπου ἐπισκόπου Heiligen, des Bischofs Polykarpos von
τοῦ Σµύρνης. Smyrna gefeiert.
Δεῖ γινώσκειν, ὅτι µετὰ τὴν α΄ στι- Man muß aber wissen, daß nach der
χολογίαν τοῦ Ἀλληλούια δίδοται zweiten Stichologie des Alleluïa dem-
καιρὸς τῷ µέλλοντι ἀναγνώναι τὸ jenigen, der den Aufruf verlesen soll,
προσφωνητικόν, καὶ ἐξέρχεται, Kairós3 gegeben wird, und er hinaus-
προπορευοµένων ἔµπροσθεν geht, wobei sechs Diakone ihm vor-
αὐτοῦ διακόνων ἕξ, τριῶν ἀπὸ δε- ausgehen, drei zur Rechten und drei
ξιᾶς καὶ τριῶν ἀπὸ ἀριστερᾶς. Ἐξ- zur Linken. Wenn sie aber heraus-
ερχόµενοι δὲ ἵστανται εἰς τὸ ἔµ- kommen, stellen sie sich auf der
προσθεν µέρος τοῦ ἄµβωνος καὶ vorderen Seite des Ambons auf, und
µετὰ τὸ τελειωθῆναι τὸ εὐαγγέ- nach Beendigung des Evangeliums
λιον ἀναγινώσκεται τὸ τοιοῦτον wird folgende Aufforderung verkün-

*
Zum Abdruck gelangen vor allem gottesdienstliche Handlungsanweisungen. Lese-
texte werden gewöhnlich auf ihr Initium verkürzt.
1
Griechischer Text nach dem Codex Dresdensis A-104 (11. Jh.), ed. K. K. AKENT’EV,
Типикон Великой Церкви Cod. Dresde A 104. Реконструкция текста по материа-
лам архива А. А. Дмитриевского [Typikon der Großen Kirche Cod. Dresde A 104.
Textrekonstruktion nach den Materialien des A. A. Dmitrievskij-Archivs], e-Veröf-
fentlichung: Sankt Petersburg 2009, 72.
2
Scil. der Großen Fastenzeit.
3
Kairós, wörtllich »Zeitpunkt«, heißt in gottesdienstlichen Texten, hier und im Wei-
teren, in etwa »Erlaubnis, Anweisung, Zeichen«, eine bestimmte liturgische Hand-
lung zu beginnen, bzw. einen Text vorzutragen.
346 Michael Chronz

προσφωνητικόν· Τέκνα µου ἀγα- det: Meine geliebten vollbürtigen


πητὰ κύρια, εἰδότες ὑµῶν τὴν πε- Kinder, da wir erkannt haben, daß
ρισσὴν ἐν Χριστῷ πίστιν γνήσιον Euer übergroßer Glaube an Christus
καὶ ὅσον ἔχετε σέβας περὶ τὸ ἅγιον echt ist, und welche Ehrfurcht ihr
βάπτισµα, ἀναµιµνήσκοντες ὑµᾶς hinsichtlich der heiligen Taufe habt,
καὶ νῦν τῆς συνήθους ἀκολουθίας, erinnern wir euch auch jetzt an die
παρακαλοῦµεν· Ἅπαντες ὅσοι übliche Reihenfolge, und bitten: Alle,
βούλεσθε τινὰς τῶν προσηκόντων die ihr jemanden von den zu euch
ὑµῖν ἐπὶ τὸ σωτήριον τοῦ Χριστοῦ Gehörenden zu der heilbringenden
ἀγαγεῖν βάπτισµα, ἐννευθὲν ἤδη, Taufe Christi führen wollt, die bereits
τούτους ταῖς ἁγιωτάταις genehmigt ist, bringet diese zu den
ἐκκλησίαις προσαγάγετε, ὥστε heiligsten Kirchen, damit die Katechu-
φθάσαι προδιδαχθῆναι τοὺς menen rechtzeitig vor der göttlichen
κατηχουµένους τῆς θείας µνήσεως. Gedenken unterrichtet werden. Denn
Τίνες γὰρ περὶ τὸ ἅγιον προσερ- manche, die zum Heiligen herzu-
χόµενοι, οὐδὲν φθάνουσι τῆς προσ- treten, kommen nicht dazu, voher
αγοµένης αὐτοῖς διδασκαλίας µα- etwas von der ihnen vorgelegten
θεῖν, καὶ συµβαίνει τούτοις τῆς µὲν Lehre zu lernen, und es geschieht
χάριτος ἀξιοῦσθαι, µὴ εἰδέναι δὲ ihnen, daß sie zwar der Gnade gewür-
παντελῶς τὰ τῆς χάριτος. Ἕκαστος digt werden, aber überhaupt nicht
οὖν ὑµῶν τοιοῦτον ἔχων παρ΄ wissen, was es mit der Gnade auf sich
ἑαυτῷ προσαγάγετω τοῦτον πρὸ hat. Jeder von Euch also, der einen
τῆς µέσης τῶν νηστειῶν ἑβδοµάδος solchen bei sich hat, soll ihn vor der
καὶ αὐτῆς· µετὰ γὰρ τὸ ταύτην mittleren Woche der Fasten herbei-
παραδραµεῖν, οὐκ ἀνεξετάστως bringen; denn, nachdem diese vor-
οὐδὲ δίχα ἀνάγκης τινὸς übergegangen ist, werden wir weder
κατεπειγούσης τοὺς προσαγο- ungeprüft noch ohne dringenden
µένους ἐν τῇ ἐπιούςῃ ἀναστασίµῳ Notfall zulassen, daß die am bevor-
ἑορτῇ βαπτισθῆναι (154) stehenden Auferstehungsfest Her-
καταδεξόµεθα. Εἶτα τὸ gebrachten getauft werden. Danach
κιτατώριον, ἡ ἐκτενὴ καὶ ἡ λοιπὴ die Vorladung (citatorium), die
ἀκολουθία. Ektenie und der übrige Gottesdienst.

2. Dritter Sonntag der Großen Fastenzeit4


Τῇ κυριακῇ τῆς γ´ ἑβδοµάδος τῶν Am Sonntag der dritten Fastenwo-
νηστειῶν. che.
Χρὴ δὲ εἰδέναι ὅτι ταύτῃ τῇ Man muß wissen, daß an diesem
κυριακῇ ἀπὸ τοῦ τρισαγίου Sonntage ab dem Triságion eine
ἀνέρχεται προκηρυκτικὸς Ankündigung erfolgt, die folgenden

4
Griechischer Text nach Codex Hieros. s. Crucis 40, ed. J. MATEOS, Le typicon de
la Grande Église. Ms. Sainte-Croix no 40, Xe siècle. Tome II: Le cycle des fêtes
mobiles, Roma 1963 (Orientalia Christiana Analecta 166), 38.
Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe 347

περιέχων οὕτως· Inhalt hat: Ich fordere euer Lieben


Προτρέποµαι τὴν ὑµετέραν auf, christusliebende Brüder, die ihr
ἀγάπην, φιλόχριστοι ἀδελφοὶ ὅσοι jemanden habt, der zur heiligen
ἔχετέ τινας ὀφείλοντας Taufe gebracht werden muß, da ihr
προσενεχθῆναι τῷ ἁγίῳ wisset, daß die Auferstehung Christi
βαπτίσµατι, γινώσκοντες ἐπι- kurz bevorsteht: Bringet diese von
φθάσειν τὴν τοῦ Χριστοῦ morgen an zu unserer allerheiligsten
ἀνάστασιν, τούτους ἀπὸ τῆς αὔριον Kirche, damit die das Siegel in
προσαγάγετε τῇ ἁγιωτάτῃ ἡµῶν Christus empfangen und [dadurch]
ἐκκλησίᾳ ἐπὶ τῷ λαµβάνειν αὐτοὺς behütet werden und unterwiesen
τὴν ἐν Χριστῷ σφραγίδα καὶ werden; wer sich aber nach der
φυλάττεσθαι αὐτοὺς καὶ Woche bemüht, sie herzubringen,
κατηχεῖσθαι· ὅσοι δὲ µετὰ τὴν muß wissen, daß wir nicht dulden
[ἑβδοµάδα] ἐπιτηδεύουσι προσά- werden, daß diese ohne genaue Prü-
γεσθαι, ἔσεσθε γινώσκοντες ὡς fung angenommen werden, wenn
[ἀβασανίστῳ] λογισµῷ, ἐὰν µή nicht ein zwingender Grund vor-
τις ἀνάγκῃ πρόκειται, τούτους liegt. Und sogleich das Prokeíme-
προσδέξασθαι οὐκ ἀνεξόµεθα. non. Der Apostolos an die Hebräer:
Καὶ εὐθέως τὸ προκείµενον. Brüder, da wir einen Hohepriester
Ὁ ἀπόστολος πρὸς Ἑβραίους· haben, ... Ende: nach der Ordnung
Ἀδελφοί, ἔχοντες ἀρχιερέα µέγαν, des Melchisedék. (Hebr. 4, 14-5,6)
τέλος· κατὰ τὴν τάξιν Μελχισεδέκ. Evangelium nach Markos, Kap. 855:
Εὐαγγέλιον κατὰ Μάρκον, κεφ. Der Herr sprach: Wer hinter mir
πε´· Εἶπεν ὁ Κύριος· ὅστις θέλει nachfolgen will, ... Ende: in Kraft
ὀπίσω µου, τέλος· ἐληλυθυῖαν ἐν gekommen. (Mk. 8,34-9,1) Und nach
δυνάµει. dem Evangelium erfolgt die Ankün-
Καὶ µετὰ τὸ εὐαγγέλιον digung, welche die Verehrung des
ἀνέρχεται κηρυκτικὸς δηλῶν τὴν ehrwürdigen Kreuzes bekanntgibt,
προσκύνησιν τοῦ τιµίου Σταυροῦ· bei der üblicherweise am Dienstag
τὴν µὲν τρίτην καὶ τετράδα und Mittwoch die Männer zusam-
συνήθως ἀνδρῶν συνερχοµένων, menkommen, am Donnerstag und
τὴν δὲ ε´ καὶ παρασκευὴν Freitag aber die Frauen.
γυναικῶν συνερχοµένων.

5
Bei den »Kephálaia« handelt es sich um die am häufigsten verwendete Kapitel-
zählung in den griechischen Handschriften des Neuen Testamentes (Novum Testa-
mentum graece, begründet von Eberhard und Erwin Nestle. Herausgegeben von
Barbara und Kurt Aland, Johannes Karavidopoulos, Carlo M. Martini, Bruce M.
Metzger. 28. revidierte Auflage. Herausgegeben vom Institut für Neutestamentli-
che Textforschung Münster in Westfalen unter der Leitung von Holger Strutwolf.
Stuttgart 2012, 42*). Kephálaion 85 umfaßt nach heutiger Zählung: Mk. 8,34–37,
Kephálaion 86: Mk. 8,38, Kephálaion 87: Mk. 9,1–9 (ebd. 137–138, innerer Rand).
Die Perikope umfaßt also die Kephálaia 85 und 86 sowie den Anfang von
Kephálaion 87.
348 Michael Chronz

3. Mittwoch der vierten Fastenwoche6


Καὶ µετὰ τὴν εὐχὴν τῶν κατη- Und nach dem Gebet der Katechume-
χουµένων προστίθεται καὶ ἑτέρα nen wird noch ein weiteres Gebet de-
εὐχὴ τῶν πρὸς τὸ ἅγιον φώτισµα rer, die für die heilige Erleuchtung
εὐτρεπιζοµένων. Καὶ λέγει ὁ vorbereitet werden, hinzugefügt. Und
διάκονος· Εὔξασθε οἱ πρὸς τὸ der Diakon sagt: Betet, ihr zur Er-
φώτισµα κ. τ. λ. Οἱ πρὸς τὸ leuchtung [Bestimmten], usw. Ihr zur
φώτισµα τὰς κεφαλὰς ὑµῶν. Erleuchtung [Bestimmten], [neiget]
Καὶ µετὰ τοῦτο προτίθεται eure Häupter.
ἐπεύχιον ἐν τῷ συνήθει τοῦ β´ Und danach wird ein Gebetstuch8 an
ἀnτιµι(ν)σίου, καὶ ἀπερχόµενος der üblichen Stelle des zweiten Anti-
ὁ πατριάρχης ἄνευ ἐκφωνήσεως, minsions hingelegt, und der Patriarch
ἐπακουµβίζει ἐπάνω αὐτοῦ. Τοῦ geht ohne Ekphónesis weg und stützt
δὲ διακόνου τοῦ ἐν τῷ ἄµβωνι sich darauf. Wenn aber der Diakon
λέγοντος· Ὅσοι πρὸς τὸ φώτισµα auf dem Ambon gesagt hat: Ihr zur
προσέλθετε τῇ χειροτεσίᾳ καὶ Erleuchtung [Bestimmten], tretet vor
εὐλογεῖσθε, προσάγονται τὰ zur Handauflegung und empfanget
µέλλοντα βαπτισθῆναι βρέφη den Segen, werden die Kleinkinder,
παρὰ τῶν ὀνοµατηστῶν7, καὶ die getauft werden sollen, von den Na-
κατασφραγίζει ὁ πατριάρχης mensnennern hingebracht, und der
αὐτὰ καθ᾽ ἓν καὶ ἐµφυσᾷ. Καὶ Patriarch besiegelt sie einzelnen und
µετὰ τὸ πληρῶσαι αὐτὰ καὶ haucht sie an. Und nachdem er dies
ὑποστρέψαι ἐν τῇ ἁγίᾳ τραπέζῃ, vollendet hat und zum heiligen Tisch
ποιούντος αὐτοῦ τὴν ἐκφώνησιν, zurückgekehrt ist und die Ekphónesis
λέγει ὁ διάκονος ὁ ἐν τῷ ἄµβωνι· ausgeführt hat, sagt der Diakon auf
Ὅσοι πρὸς τὸ φώτισµα dem Ambon: Ihr zur Erleuchtung
προσέλθετε. Καὶ οἱ ἱστάµενοι [Bestimmten], tretet herzu!
διάκονοι ἐν τῇ σωλαίᾳ, Und die Diakone, die in der Solaia9
δεχόµενοι λέγουσι κατὰ τύπον stehen, nehmen dies auf und

6
Griechischer Text nach dem Codex Dresdensis A-104 (11. Jh.), ed. A. A. DMITRIEV-
SKIJ, Древнейшие патриаршие типиконы: Святогробский Иерусалимский и Великой
Константинопольской Церкви. Критико-библиографическое исследование [Die älte-
sten Patriarchaltypika: das Jerusalemer Heilig-Grab und das der Großen Konstan-
tinopler Kirche. Eine kritisch-bibliographische Untersuchung], Kiev 1907, 341;
Nachdruck: K. K. AKENT’EV, Типикон Великой Церкви Cod. Dresde A 104. Рекон-
струкция текста по материалам архива А. А. Дмитриевского [Typikon der Großen
Kirche Cod. Dresde A 104. Textrekonstruktion nach den Materialien des A. A.
Dmitrievskij-Archivs], Sankt Petersburg 2009, 74.
7
ὀνοµατητῶν ed., vgl. S. 357 Anm. 25.
8
LBG 560, s.v. »Teppich«. Das ist nicht richtig. Wörtlich bedeutet es »das, worauf man
betet, Unterlage beim Beten«. Worin diese unterlage besteht, sagt das Wort nicht.
Es kann sich um ein Tuch, einen Teppich, eine Matte oder ein Kissen handeln.
9
LAMPE 1244, s.v. »σολαία (σωλεία), ἡ (Lat. soleas) raised part of church bet. nave
and sanctuary ...«. Vgl. auch Martine ROTY, Dictionnaire Russe-Français des termes
Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe 349

τὰ ὅµοια. Καὶ τῆς λοιπῆς sprechen nach der Ordnung dasselbe.


τελουµένης ἀκολουθίας, γίνεται Und wenn der übrige Gottesdienst
ἡ ἀπόλυσις. gefeiert ist, erfolgt die Entlassung.

4. Am Sabbat vor Palmsonntag Τῷ Σάββατι τῶν Βαΐων


Taufe nach dem Orthros im Kleinen Baptisterium
a. Nach dem Prophetologion-Codex Venetus Marcian. gr. 13 (V)10
352 … Μετὰ δὲ τὴν ἀπόλυσιν τοῦ ὄρ- … Nach der Entlassung des Orthros
θρου κατέρχεται ὁ πατριάρχης ἐν aber steigt der Patriarch hinab in das
τῷ µικρῷ βαπτιστηρίῳ φορῶν Kleine Baptisterium, bekleidet mit
λευκὴν στολήν, ἐκεῖνος µόνος καὶ einem weißen Gewand; nur er und der
ὁ ἀρχιδιάκονος. Καὶ λοιπὸν Archidiakon; und nunmehr nimmt der
λαµβάνει τὸν θυµιατὸν ὁ Patriarch das Rauchfass und beräu-
πατριάρχης καὶ θυµιᾷ τὸν chert das Taufbecken an den vier Sei-
βαπτιστῆρα εἰς τὰ δ΄ µέρη, καὶ ten, und sodann gibt er das Rauchfass
εἶθ΄ οὕτως ἀποδίδει τὸν θυµιατόν, ab; und der Diakon beginnt die
καὶ ἄρχεται ὁ διάκονος τῆς Synapté; und der Patriarch spricht das
συναπτῆς. Καὶ ποιεῖ ὁ πατριάρχης Gebet und spricht die Ekphonése bei
τὴν εὐχὴν καὶ ἐκφωνεῖ καθ΄ sich11 und sodann beginnt das Groß
ἑαυτόν, καὶ εἶθ΄ οὕτως ἄρχεται τὸ bist du, Herr, …; und nach dessen Be-
Μέγας εἶ, Κύριε. Καὶ µετὰ τὸ ἐκ- endigung wird das Ölgefäß gebracht,
πλῆρωσαι φέρεται τὸ ἀγγεῖον τοῦ und er [der Patriarch] spricht darüber

en usage dans l' Église russe, Paris 1980, 113f., s.v. солея; vgl. ebd., 49, s.v. клирос.
Das griechische Wort, das auf verschiedene Weise geschrieben wird (ο/ω; -αία(ς)/-
έα(ς) und dabei teils feminini, teils masculini generis ist, stammt aus dem Lateini-
schen und hängt mit »solum«, Boden, zusammen. Formal und semantisch am
nächsten steht mittellateinisch »solia«, »Türschwelle«, auch wenn dieses Wort lexi-
kographisch erst im 13. Jh. in Italien erfaßt ist (J. F. NIERMEYER - C. VAN DE KIEFT,
Mediae Latinitatis lexicon minus, 2., überarbeitete Auflage (édition remaniée par
F. W. J. BURGERS). Darmstadt 2002, 1274, s.v.: »solia (<solum): seuil - threshold -
Türschwelle. S. XIII, Ital«). Der Sache nach handelt es sich um den längs- oder
querrechteckigen bzw. quadratischen, oft durch Markierungen im Fußboden (Ha-
gia Sophia in Konstantinopel) oder durch Erhöhung um eine Stufe, manchmal
durch eine Schranke gegenüber dem Raum der Laien abgehobenen Bereich zwi-
schen Kirchenschiff (κυρίως ναός) und Altarschranken, der gleichsam die Schwel-
le zum den höheren Klerikern vorbehaltenen Altarraum (θυσιαστήρον, ἱερὸν βῆ-
µα, ἱερατεῖον, πρεσβυτέριον) bildet und den niederen Klerikern (Lektoren und
Cantoren) reserviert ist. Z.T. lag in ihm der Ámbon. Vgl. die schola cantorum in
westlichen Kirchenbauten, z.B. San Clemente und S.ta Maria in Cosmedin, Rom,
sowie die beiden Ambonen und Sängertribünen in San Marco, Venedig.
10
Griechischer Text nach Prophetologium, ediderunt C. HØEG et G. ZUNTZ. Vol. I.
Fasc. 4. Lectiones hebdomadae 5ae quadragesimae et hebdomadae in palmis et
maioris, Copenhagen 1960, 352–358.
11
D. h. leise.
350 Michael Chronz

ἐλαίου, καὶ ποιεῖ ἐπ΄ αὐτῷ εὐχὴν das Gebet und haucht dreimal darauf
καὶ ἐµφυσᾷ αὐτῷ γ΄ καὶ und bekreuzigt es dreimal, und einer
σφραγίζει γ΄, καὶ λαµβάνει τὸ der Presbyter nimmt dieses Gefäß mit
αὐτὸ ἀγγεῖον µετὰ τοῦ ἐλαίου εἷς dem Öl, und zwar der Katechet, und er
τῶν πρεσβυτέρων, ἤγουν ὁ besiegelt diejenigen, die getauft werden
κατηχητής, καὶ τοὺς µέλλοντας sollen, an der Stirn, an der Brust und
βαπτισθῆναι σφραγίζει τὸ zwischen den Schultern, wobei er
µέτωπον, τὸ στῆθος καὶ τὰ folgendes spricht: //
µετάφρενα λέγων οὕτως· //
353 Σφραγίζεται ὁ δεῖνα ἔλαιον Besiegelt wird N. mit dem Öle des
ἀγαλλιάσεως, εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ Jubels; im Namen des Vaters und des
Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου Sohnes und des Heiligen Geistes.
Πνεύµατος.
Ὁ δὲ πατριάρχης λαµβάνει τὸ Der Patriarch aber nimmt die Myron-
τρυβλίον τοῦ µύρου καὶ βάλλει Schale und gießt Öl [hinein?] und gießt
ἔλαιον καὶ ἐπιχέει εἰς τὸν βαπτισ- [es] in das Taufbecken, indem er drei
τῆρα ποιῶν σταυροὺς γ΄ ἀρχόµε- Kreuze macht und das Alleluïa be-
νος τὸ Ἀλληλούϊα. ginnt; und die Sänger singen dreimal
Καὶ ψάλλουσιν οἱ ψάλται τὸ das Alleluïa und Ehre dem Vater…; so
Ἀλληλούϊα γ΄ καὶ δοξάζουσιν, καὶ beginnt er zu taufen; und während er
οὕτως ἄρχεται βαπτίζειν. Καὶ χρί- mit heiligen Myron salbt, singt ein in
οντος αὐτοῦ τὸ ἅγιον µῦρον ψάλ- der Nähe stehender Sänger: Glückselig
της ἑστὼς πλησίον λέγει· diejenigen, deren Gesetzlosigkeiten
Μακάριοι ὧν ἀφέθησαν αἱ ἀνοµίαι. vergeben sind. (Ps. 31,1)
Καὶ εἰσερχοµένων τῶν νεοφωτίσ- Und während die Neuerleuchteten in
των ἐν τῷ ναῷ· ὁ ψάλτης ἔµπροσ- die Kirche einziehen, singt der Sänger
θεν ψάλλει τὸν αὐτὸν ψαλµόν· ὅτε vorn denselben Psalm; wenn er aber
δὲ φθάσει ἐν τῷ ἀµβώνι, βάλλει zum Ambon kommt, legt er ein Leinen-
ὀθόνην, καὶ ἀνέρχεται ἐν τῷ ἀµ- tuch hin und steigt hinauf auf den Am-
βώνι, καὶ λέγει περισσὴν τοῦ ψαλ- bon und singt als letzte Wiederholung
µοῦ τὴν ἀρχήν. Καὶ δέχονται τὰ den Anfangsvers des Psalms; und es fah-
ὀρφανὰ ἐν τῇ σολέᾳ, καὶ εὐθὺς ren die Waisen auf der Soléa fort [?];
κατέρχεται ὁ ψάλτης, καὶ ἀνέρχον- und sogleich steigen die Vorleser herab,
ται οἱ ἀναγνώσται καὶ ποιοῦσιν τὰ und die Leser steigen hinauf und halten
ἀντίφωνα. Καὶ εἰς τὸ γ΄ ἀντίφωνον die Antíphona12, und zum 3. Antíphonon
λέγεται τὸ προγεγραµµένον τρο- wird das obenstehende Tropárion gesun-
πάριον· Τὴν κοινὴν ἀνάστασιν … gen: Die allgemeine Auferstehung …

12
Antíphonon. Im konstantinopolitanischen Kathedralritus wurden die 150 Psalmen,
soweit sie nicht einen festen Platz in der Auswahlpsalmodie der täglichen Tagzei-
ten hatten, in 68 ἀντίφωνα eingeteilt, die in der psalmodia currens vorgetragen
wurden. Näheres bei G. M. HANKE, Vesper und Orthros des Kathedralritus der
Hagia Sophia zu Konstantinopel, Münster 2018 (Jerusalemer Theologisches Forum
21), v.a. 255f.; 426-433; 459-493.
Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe 351

Καὶ ἀνέρχονται οἱ ψάλται καὶ Und die Sänger gehen hinauf13 und sin-
λέγουσιν ἀντὶ τοῦ τρισαγίου: Ὅσοι gen anstelle des Triságions: Alle, die ihr
εἰς Χριστὸν ἐβαπτίσθητε ... in Christus getaucht seid … (Gal. 3,27)

b. Nach dem Typikon der Großen Kirche14


62 Τῷ σαββάτῳ τῆς βαϊοφόρου, Am Sabbat [vor dem Sonntag] des
µνήµη τοῦ ὁσίου καὶ δικαίου Zweigetragens: Gedächtnis des got-
Λαζάρου. tesfürchtigen und gerechten Lazaros.
... Ὁ δὲ ὄρθρος γίνεται ἐν τῷ ... Der Orthros aber findet im Nar-
νάρθηκι, ... thex statt, ...
καὶ εἰς τὸν ν΄ λέγεται τροπάριον, und zum 50. Psalm wird das Tropá-
ἦχος α΄· Τὴν κοινὴν ἀνάστασιν πρὸ rion im 1. Tongeschlecht gesungen:
τοῦ σοῦ πάθους πιστοῦµενος ... Die allgemeine Auferstehung vor
Deinem Leiden beglaubigend ...
Μετὰ δὲ τὴν ἀπόλυσιν τοῦ ὄρθρου Nach der Entlassung des Orthros aber:
προανάγνωσις τῶν Πράξεων. Zwischenlesung der Apostelgeschichte.
Καὶ λοιπὸν κατέρχεται ὁ Und hierauf steigt der Patriarch in
πατριάρχης ἐν τῷ µικρῷ das Kleine Baptisterium hinab und
βαπτιστηρίῳ, καὶ βαπτίζει καὶ tauft und salbt mit dem heiligen
χρίει τῷ ἁγίῳ µύρῳ, καὶ ἵσταται ὁ Myron, und der Sänger stellt sich
ψάλτης ἔµπροσθεν ψάλλων vorne auf und singt Psalm 31, schwe-
ψαλµὸν λα΄, ἦχος βαρύς· res Tongeschlecht: Glückselig dieje-
Μακάριοι ὧν ἀφέθησαν αἱ ἀνοµίαι. nigen, deren Gesetzlosigkeiten verge-
Στίχος· Μακάριος ἀνὴρ ᾧ οὐ µὴ ben sind [Ps. 31,1]. Vers: Glückselig
λογίσηται Κύριος ἁµαρτίαν. der Mann, dem der Herr die Sünde
Ὅτε δὲ ἔλθῃ εἰς τοῦς µέσους nicht anrechnet [Ps. 31,2).
πυλῶνας, ὁ ψάλτης ἔµπροσθεν Wenn er aber zu den Mittleren Toren
τῶν νεοφωτίστων πορευόµενος, kommt, rezitiert der Sänger, der vor
λέγει στίχον β΄· Εἶπα· ἐξαγορεύσω den Neuerleuchteten einherschreitet,
κατ΄ ˂ἐµοῦ˃ τὴν ἀνοµίαν, ἕως· τῆς den 2. Vers: Ich sagte: Ich werde
ἁµαρτίας ˂µου˃. gegen ˂mich meine˃ Gesetzlosigkeit,
Καὶ ὅτε φθάσῃ πλησίον τοῦ bis: meiner Sünde (Ps. 31 5cd).
ἄµβωνος, ἀποδύεται τὸ φελώνιον Und wenn er in die Nähe des Ambons
αὐτοῦ καὶ ἀνέρχεται εἰς τὸν kommt, legt er sein [kleines]
ἄµβωνα ψάλλων ἐνορδίνως τὸν Phelónion ab und steigt auf den Am-
ψαλµὸν ἕως οὗ δώσει αὐτῷ ὁ bon, wobei er der Reihe nach den
διάκονος καιρὸν ἀπὸ τοῦ Psalm rezitiert, bis ihm der Diakon
θυσιαστηρίου. aus dem Altarraum den Kairós gibt.
Καὶ λοιπὸν ἀνέρχεται πάλιν und von da an beginnt wieder die Zwi-

13
Auf den Ambon.
14
Griechischer Text nach dem Codex Hieros. s. Crucis 40, ed. J. MATEOS, Le typicon
de la Grande Église. Ms. Sainte-Croix no 40, Xe siècle. Tome II: Le cycle des fêtes
mobiles, Roma 1963 (Orientalia Christiana Analecta 166), 62–65.
352 Michael Chronz

προανάγνωσις τῶν Πράξεων· schenlesung aus der Apostelgeschich-


Ἄγγελος Κυρίου ἐλάλησεν πρὸς te: Ein Engel des Herrn sprach zu
Φίλιππον, καὶ ἀναγινώσκεται ἕως Phílippos (Apg. 8,26), und man liest
τῶν ἀντιφώνων τῆς λειτουργίας.// bis zu den Antíphona der Liturgie. //
64 ... [1.-3. antíphonon, apolytíkion, ]

Καὶ οἱ ψάλται ἀντὶ τοῦ τρισαγίου· Und die Sänger [singen] anstelle des
Ὅσοι εἰς Χριστὸν ἐβαπτίσθητε, ... Triságions: Alle, die ihr in Christus
getaucht seid, ...

5. Der Karfreitag:
a. Ritus der Abschwörung und des Treuegelöbnisses15
143 Ἀπόταξις καὶ σύνταξις γινοµένη Abschwörung und Treuegelöbnis,
ὑπὸ τοῦ ἀρχιεπισκόπου τῇ ἁγίᾳ vollzogen vom Erzbischof am Heiligen
Παρασκευῇ τοῦ Πάσχα. Freitag von [d. h. vor] Ostern.
Συναγοµένων πάντων τῶν κατη- Wenn alle Katechúmenen versammelt
χουµένων ἐν τῇ ἁγιωτάτῃ ἐκκλη- sind in der heiligsten Kirche Eiréne,
σίᾳ Εἰρήνῃ τῇ ἀρχαίᾳ ἔρχεται ὁ der Alten16, kommt der Erzbischof
ἀρχιεπίσκοπος περὶ ὥραν ς΄ καὶ um die sechste Stunde und steigt auf
ἀναβαίνει ἐν τῷ ἀµβώνι, καὶ µετὰ den Ambon, und nachdem der Archi-

15
Griechischer Text nach dem Euchologion-Codex Barberini gr. 336 (8. Jh.), ed. S.
PARENTI - E. VELKOVSKA, Евхологий Барберини гр. 336 [Euchologion Barberini gr.
336], Omsk 32011, Nr. 143–145.
16
Die Hagia Eiréne mit dem Zusatz ἡ παλαιά, »die alte«, ist die älteste Kirche der
Stadt schlechthin. Sie ist die ursprüngliche »Große Kirche« von Konstantinopel
und bestand vielleicht schon vor 330 in Byzántion (Sokrates, h.e. II,16). Geweiht ist
sie Jesus Christus als »unserem Frieden« (Eph. 2,14). Im Epheserbrief ist Christus
als der Friede zwischen Juden und Heiden, die Christen geworden sind, gemeint,
zur Zeit der Namensgebung dieser Kirche aber wohl ganz allgemein als der Friede
schlechthin. Später wird der Neubau der Hagía Sophía ebenfalls Christus als der
»Weisheit Gottes« (1 Kor. 1,18-24; vgl. Prov. 9,1–6) geweiht. Beide Kirchen hatten
die Funktion der »Großen Kirche« ( Bischofskirche) von Konstantinopel (im heuti-
gen Westen würde man von Conkathedralen sprechen). Zur Unterscheidung heißt
die Eirenenkirche »Alte«, die Sophienkirche »Neue« Große Kirche Christi. Noch
laut dem Typikon der Bischofskirche von Konstantinopel im Codex Dresdensis A
104 (11. Jh.) finden in ihr jährlich am Heiligen und Großen Freitag unter Vorsitz
des Patriarchen der Ritus der Abschwörung und des Treuegelöbnisses der Kate-
chumenen und ihre letzte Katechese vor der Taufe am Nachmittage des nächsten
Tages statt). Auch das Zweite Ökumenische Konzil, das Erste von Konstantinopel,
hat in der ἁγία Εἰρήνη getagt (PG 100, 1144D). 532 im Nika-Aufstand abgebrannt,
wurde sie unter Kaiser Justinian wieder hergestellt. Nach erneuter Zerstörung
durch ein Erdbeben im Jahre 740 ließ der Ikonoklast Kaiser Konstantin V. sie
wieder aufbauen (R. JANIN, La géographie ecclésiastique de l’ empire Byzantin.
Première partie. Le siège de Constantinople et le Patriarchat ... Tome III: Les
églises et les monastères. Deuxième édition. Paris 1969, 102–109).
Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe 353

τὸ εἰπεῖν τὸν ἀρχιδιάκονον diakon gerufen hat: Geben wir acht!,


Πρόσχωµεν, λέγει αὐτοῖς· Εἰρήνη sagt er [der Erzbischof] zu ihnen:
πᾶσιν. Καὶ λέγει ὁ ἀρχιερεὺς τοῖς Friede allen!, und der Erzbischof sagt
κατηχουµένοις· Στῆτε µετὰ φόβου zu den Katechúmenen: Stehet mit
καὶ σφραγίσασθε, ἀποδύσασθε καὶ Furcht und besiegelt euch, leget eure
ὑπολύσασθε. Kelider und eure Fußbekleidung ab!
Καὶ τούτου γινοµένου ἀπάρχεται Und wenn das geschehen ist, beginnt
τῆς κατηχήσεως λέγων οὕτως· er mit der Katechese, indem er sagt:
Τοῦτο τὸ πέρας τῆς ὑµετέρας Dies ist die Vollendung eurer Kate-
κατηχήσεως· ἐπέστη τῆς chese; gekommen ist der Zeitpunkt
ἀπολυτρώσεως ὑµῶν ὁ καιρός… eurer Erlösung ...
Καὶ µετὰ τοῦτο λέγει αὐτοῖς· Und danach sagt er zu ihnen:
Στράφητε ἐπὶ τὰς δυσµάς ἄνω τὰς Wendet euch gen Westen, eure
χεῖρας ὑµῶν ἔχοντες· ὃ λέγω, Hände erhoben; was ich sage, das
τοῦτο καὶ ὑµεῖς λέγετε· saget auch ihr:
Ἀποτάσσοµαι τῷ Σατανᾷ, καὶ πᾶσιν Ich schwöre ab dem Satan und al-
τοῖς ἔργοις αὐτοῦ, καὶ πάσῃ τῇ λα- len seinen Werken und all seinem
τρείᾳ αὐτοῦ, καὶ πᾶσιν τοῖς ἀγγέ- Kult und allen seinen Engeln und all
λοις αὐτοῦ, καὶ πάσῃ τῇ ποµπῇ seinem Gepränge.
αὐτοῦ.
Τοῦτο τρίτον λέγει πάντων Dies sagt er dreimal, wobei alle
ἀποκρινοµένων. antworten.
Εἶτα ἐρωτᾷ αὐτοὺς γ΄· Danach fragt er sie dreimal: Habt ihr
Ἀπετάξασθε τῷ Σατανᾷ; dem Satan abgeschworen?
Λέγουσιν αὐτῷ· Ἀπεταξάµεθα. Sie sagen zu ihm: Wir haben
abgeschworen.
Λέγει αὐτοῖς· Ἐµφυσήσατε αὐτῷ. Er sagt zu ihnen: Hauchet ihn an!
Εἶτα πάλιν λέγει αὐτοῖς· Dann wieder sagt er zu ihnen:
Στράφητε ἐπὶ ἀνατολὰς κάτω τὰς Wendet euch gen Osten mit euren
χεῖρας ὑµῶν ἔχοντες, µετὰ φόβου Händen gesenkt, stehet mit Furcht;
στήκετε· ὃ λέγω, τοῦτο καὶ ὑµεῖς das, was ich sage, das saget auch ihr.
λέγετε·
Καὶ συντάσσοµαι τῷ Χριστῷ. Und ich gelobe Christus die Treue.
Καὶ Πιστεύω εἰς ἕνα Θεόν, Πατέρα Und: Ich glaube an den einen Gott,
παντοκράτορα, ποιητὴν οὐρανοῦ den Vater, den Allherrscher, den
καὶ γῆς, ὁρατῶν τε πάντων καὶ Schöpfer des Himmels und der Erde,
ἀοράτων. Kαὶ εἰς ἕνα Κύριον Ἰησοῦν und an den einen Herrn Jesus
Χριστόν, τὸν Υἱὸν τοῦ Θεοῦ τὸν Christus, den Sohn Gottes, den
µονογενῇ, καὶ τὰ ἑξῆς µέχρι einziggezeugten ..., und das folgende
συµπληρώσεως. bis zum Ende.
Τοῦτο τρίτον λέγει, πάντων Dies sagt er dreimal, wobei alle
ἀποκρινοµένων. antworten.
Καὶ ἐρωτᾷ αὐτούς· Συνετάξασθε Und er fragt sie: Habt ihr Christus die
τῷ Χριστῷ; Καὶ λέγουσιν· Treue gelobt? Und sie sagen: Wir
354 Michael Chronz

Συνεταξάµεθα. haben die Treue gelobt.


Τοῦτο γ΄ ἐπερωτᾷ. Καὶ µετὰ τοῦτο Dies fragt er dreimal. Und danach
λέγει αὐτοῖς· Προσκυνήσατε αὐτῷ. sagt er zu ihnen: Werfet euch vor ihm
nieder!
Καὶ πάντων προσκυνούντων, Und wenn alle sich niedergeworfen
ποιεῖ εὐχὴν λέγων· haben, spricht er ein Gebet und sagt:
Εὐλογητὸς ὁ Θεὸς ὁ θέλων πάντας Gepriesen unser Gott, der will, daß
ἀνθρώπους σωθῆναι καὶ εἰς alle Menschen gerettet werden und
ἐπίγνωσιν ἀληθείας ἐλθεῖν, νῦν zur Erkenntnis der Wahrheit gelan-
καὶ ἀεὶ καὶ εἰς τοὺς αἰῶνας. gen17, jetzt und immerfort und in alle
Zeit und Ewigkeit.
Καὶ λέγει αὐτοῖς πάλιν· Und wieder sagt er zu ihnen:
Ἰδοὺ ἀπετάξασθε τῷ διαβόλῳ καὶ Siehe, ihr habt dem Teufel abge-
συνετάξασθε τῷ Χριστῷ… schworen und Christus die Treue
gelobt ...
144 Καὶ µετὰ τὸ Ἀµήν, λέγει αὐτοῖς· Und nach dem Amen sagt er zu
Ἄνω τὰς χεῖρας ὑµῶν. ihnen: Empor eure Hände!
Ὑπὲρ τῆς οἰκουµενικῆς κατα- Für den guten Zustand der bewohn-
στάσεως, εὐσταθείας τῶν ἁγίων ten Erde, den Wohlbestand der heili-
ἐκκλησιῶν καὶ τῆς τῶν πάντων gen Kirchen und die Vereinigung al-
ἑνώσεως, εἴπωµεν· Κύριε, ἐλέησον. ler lasset uns sagen: Herr, erbarme
dich!
Ὑπὲρ τῶν εὐσεβεστάτων ἡµῶν βα- Für unsere frömmsten Kaiser, ihren
σιλέων, παντὸς τοῦ παλατίου καὶ ganzen Palast und ihr Heer und das
τοῦ στρατοπέδου αὐτῶν καὶ τοῦ christusliebende Volk lasset uns
φιλοχρίστου λαοῦ, εἴπωµεν· Κύριε, sagen: Herr, erbarme dich!
ἐλέησον.
Ὑπὲρ τῆς ἀπολυτρώσεως τῶν ψυ- Für die Erlösung unserer Seelen, und
χῶν ἡµῶν καὶ ὑπὲρ τοῦ συντριβῆναι daß der Satan schnell zermalmt werde
τὸν Σατανᾶν ἐν τάχει ὑπὸ τοὺς πό- unter unseren Füßen, und daß unsere
δας ἡµῶν, καὶ ὑπὲρ τοῦ ἀναίµακτον Stadt ohne Blutvergießen bewahrt
διαφυλαχθῆναι τὴν πόλιν ἡµῶν, werde, lasset uns sagen: Herr,
εἴπωµεν· Κύριε, ἐλέησον. erbarme dich!
Καὶ σφραγίζει τὸν λαὸν κατὰ τὸ Und der Erzbischof besiegelt wie üb-
ἔθος ὁ ἀρχιεπίσκοπος καὶ ποιεῖ lich das Volk und hält folgendes
τὴν εὐχὴν ταύτην· Gebet:
Ὅτι ἐλεήµων καὶ φιλάνθρωπος Denn du bist ein erbarmender und
Θεὸς ὑπάρχεις καὶ σοὶ τὴν δόξαν ... menschenliebender Gott, und dir
[senden wir] Herrlichkeit [empor] ...
Καὶ µετὰ τὸ Ἀµήν, λέγει· Und nach dem Amen sagt er: Leget
Ἐνδύσασθε καὶ ὑποδήσασθε. eure Kleider und Fußbekleidung an!
Καὶ κατέρχεται ἐν τῷ ἁγίῳ Und er steigt hinab in die heilige

17
1 Tim. 2,4.
Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe 355

θυσιαστηρίῳ καὶ ποιεῖ εὐχὴν εἰς Opferstätte und hält ein Gebet für die
τοὺς πρὸς τὸ ἅγιον φώτισµα zur heiligen Erleuchtung Vorbereite-
εὐτρεπιζοµένους κατὰ τὸ εἰωθός. ten, gemäß der Gewohnheit.
Ποιοῦντος διακόνου εὐχὴν Wenn ein Diakon Fürbitte gesprochen
ἐπεύχεται ὁ ἱερεὺς τὴν εὐχὴν hat, betet der Priester zusätzlich fol-
ταύτην µὴ λέγων τὴν συνήθη gendes Gebet, ohne am Ende des Ge-
ἐκφώνησιν ἐν τῷ τέλει τῆς εὐχῆς· betes die gewohnte Ekphónesis zu
sprechen:
Δέσποτα Κύριε, ὁ Θεός, Gebieter, Herr Gott, rufe deine
προσκάλεσαι τοὺς δούλους σου Knechte zur heiligen Erleuchtung
πρὸς τὸ ἅγιον σου φώτισµα… herbei ...
Καὶ πληρῶν τὴν εὐχὴν τῶν Und wenn er das Gebet der zu Erleuch
φωτιζοµένων, ὁ διάκονος ἀντὶ τοῦ tenden beendet hat, ruft der Diakon
κλῖναι τὰς κεφαλάς, λέγει· anstelle des Beuget eure Häupter!:
Ὅσοι πρὸς τὸ φώτισµα Die ihr zur Erleuchtung [hier] seid,
προ<σ>έλθατε τῇ χειροθεσίᾳ καὶ tretet vor zur Handauflegung und
εὐλογεῖσθε. empfanget den Segen!
Καὶ πάντας χειροθετῶν ὁ ἱερεύς, Und nachdem der Priester allen die
ἄνδρας τε καὶ γυναῖκας, Hand aufgelegt hat, sowohl Männern
εἰσέρχεται πάλιν ἐγγὺς τῆς ἁγίας als auch Frauen, geht er wieder hin-
τραπέζης καὶ ἐκφωνεῖ· Ὅτι σὺ εἶ ὁ ein, nahe an den heiligen Tisch, und
φωτισµὸς ἡµῶν, καὶ σοὶ τὴν δόξαν. rezitiert die Ekphónesis: Denn du bist
unsere Erleuchtung, und dir [senden
wir] die Herrlichkeit [empor ...]
145 Εἶτα λέγει ὁ ἱερεύς· Εἰρήνη πᾶσιν. Der Priester Folgendes: Friede allen.
Καὶ τοῦ διακόνου λέγοντος Τὰς Und wenn der Diakon gerufen hat:
κεφαλὰς ἡµῶν, πάλιν ἐπεύχεται ὁ [Beugen wir] unsere Häupter, betet
ἱερεύς· der Priester wiederum zusätzlich:
Ὁ Θεός, ὁ σωτῆρ ἡµῶν, ὁ πάντας Gott, unser Heiland, der du willst,
θέλων σωθῆναι καὶ εἰς ἐπίγνωσιν daß alle gerettet werden und zur Er-
ἀληθείας ἐλθεῖν,… kenntnis der Wahrheit gelangen18...

18
1 Tim. 2,4.
356 Michael Chronz

b. Katéchesis nach dem Typikon19


85 Εἶτα τῶν ἀκολούθων Dann, nachdem die Akólythoi20, wel-
εὐτρεπιζόντων τὰ µέλλοντα che die Kinder, die getauft werden
κατηχηθῆναι παιδία, καὶ sollen, vorbereitet haben, eingetrof-
συµφθαζόντων δίδοται πάλιν fen sind, wird denen auf dem Ambon
καιρὸς τοῖς ἐν τῷ ἄµβωνι, καὶ wieder Kairós gegeben, und nachdem
δοξάζοντες κατέρχονται. Ὁ δὲ sie Ehre ... gesungen haben kommen
δοµέστικος τῶν ὑποδιακόνων sie herab. Der Doméstikos21 der
προανερχόµενος ἀπλοῖ ἐπεύχιον, Hypodiakone aber geht voran hinauf
ἐν ᾧ ἀνερχόµενος ὁ πατριάρχης und breitet einen Gebetstuch22
ποιεῖ µετανοίας γ΄ καὶ σφραγίζει (Epeúchion) aus, auf dem der
µετὰ κηρίου, εἶτα, σιγῆς Patriarch, wenn er hinaufgeht, drei
γινοµένης σφραγίζει τὸν λαὸν γ΄ Metánoiai macht und mit einer Kerze
καὶ εἰρηνεύων ἐκβάλλει τὸν das Kreuzzeichen macht. Dann,
ὡµοφόριον αὐτοῦ, ὃ ἐπιδίδωσιν ὁ sobald Schweigen eingetreten ist,
κανστρίσιος τῷ ἀρχιδιακόνῳ, besiegelt er das Volk dreimal und
ὀπίσω αὐτοῦ ἱσταµένου. Εἶτα erteilt den Friedensgruß, legt sein
λέγει ὁ πατριάρχης· Στῆτε µετὰ Omophórion ab, welches der
φόβου καὶ σφραγίσασθε καὶ Kanstrísios23 dem Archidiakon

19
Griechischer Text nach dem Codex Dresdensis A-104 (11. Jh.), ed. K. K. AKENT’EV,
Типикон Великой Церкви Cod. Dresde A 104. Реконструкция текста по материа-
лам архива А. А. Дмитриевского [Typikon der Großen Kirche Cod. Dresde A 104.
Textrekonstruktion nach den Materialien des A. A. Dmitrievskij-Archivs], Sankt
Petersburg 2009, 85–86.
20
LAMPE 63, s.v. »›ἀκόλουθος‹ ... 3. masc. as subst., acolyte (a minor order), Corn.
ap. Eus.h.e.6.43.11 (M.20.621A); Eus.v.C.3.8.(p. 81,4; M.20.1064A); esp. candle
bearer, cf. acolythi Graece, Latine ceroferarii dicuntur, a deportandis cereis, quan-
do legendum est evangelium, Isid.H.etym.7.12.29«; An der ersten Stelle verwendet
den Begriff nicht etwa Eusebios selbst, sondern der Papst Cornelius († 253), also
ein Lateiner, in einem Brief an Fabius von Antiócheia (253–256), an der zweiten
Stelle (EUSEBIUS V. CAESAREA, De vita Constantini/ Über das Leben Konstantins,
Turnhout 2007 (Fontes Christiani 83), 320, Zeile 11, dt. Übers ebd. 321) werden
die zum Ersten Konzil von Nikaia gekommenen Kleriker aufgezählt. M. E. ist frag-
lich, ob an dieser Stelle überhaupt »Akolythen« gemeint sind oder einfach »Gefol-
ge« der Konzilsbischöfe. An der dritten Stelle handelt es sich um die gelehrte Er-
klärung Isidors für das im Westen zur Bezeichnung liturgischer Kerzenträger üb-
liche griechische Fremdwort. Im griechischsprachigen Bereich ist die Verwendung
des Wortes für den Kerzenträger hingegen unüblich, eine Weihestufe dieses Na-
mens im niederen Klerus existiert nicht.
21
LBG 404, s.v. »δοµέστικος, ὁ (lat. domesticus) kirchliches Amt (Chorleiter) … «;
LAMPE 380, s.v. »δοµέστικος, ὁ (Lat. domesticus) … 6. of eccl. leader of a choir …«.
Hier jedoch: der Vorsteher der Subdiakone, erster Subdiakon.
22
Siehe oben S. 348 Anm. 8.
23
G. D. KACHRIMANES, »Κανστρίσιος«, in: Θρησκευτικὴ καὶ Ἠθικὴ Ἐγκυκλοπαι-
δεία Bd. 7 (1965), Sp. 306: U. a. trug er im Gottesdienst den Behälter mit Weih-
rauch (κανστρίον bzw. κάνιστρον) und bekleidete den Bischof mit den liturgi-
schen Gewändern, darunter mit dem Omophorion.
Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe 357

ὑπολύσασθε. Καὶ τούτου ῥηθέντος, überreicht, der hinter ihm steht.


ἄρχεται τῶν κατηχήσεων· Τοῦτο Dann ruft der Patriarch: Stehet mit
δὲ πέρας τῆς ὑµετέρας Furcht und besiegelt euch und leget
κατηχήσεως, …. die Fußbekleidung ab. Und wenn das
gesagt ist, beginnt er mit den Kate-
chésen: Dies aber ist das Ende eurer
Katechése24.
Καὶ πληρώσας τὴν εὐχὴν ἄνευ Und nachdem er das Gebet ohne Ek-
ἐκφωνήσεως, ὑπάγει εἰς τὸ … καὶ phónesis beendet hat, geht er in das
ἀκκουµβίζει ἐπὶ ἐπευχίου καὶ …26 und läßt sich auf einem Gebets-
προσκεφαλαδίου. Ἀνέρχεται ὁ tuch und einem Kopfpolster nieder.
διάκονος εἰς τὸν ἄµβωνα καὶ Der Diakon steigt auf den Ambon und
λέγει· Ὅσοι πρὸς τὸ φώτισµα, ruft: Die ihr zur Taufe [bestimmt]
86 προσέλθετε τῇ // χειροθεσίᾳ καὶ seid, tretet vor zur // Handauflegung
εὐλογεῖσθε. Καὶ εὐθὺς φέρουσιν und empfanget den Segen. Und so-
οἱ διάκονοι, οἱ ὀνοµατησταὶ25 τὰ gleich bringen die Diakone, die die
παιδία καὶ λαµβάνουσιν αὐτὰ ἐκ Kinder mit Namen nennen, die Kin-
τῶν µητρῶν αὐτῶν, καὶ ἐµφυσᾷ der, nachdem sie sie von ihren Müt-
αὐτὰ γ΄ καὶ σφραγίζει τρί δὲ τὸν tern in Empfang genommen haben,
τῇ χειρὶ καθ΄ ἕν, καὶ οὕτως und er haucht sie dreimal an, und be-
ὑποστρέφει εἰς τὴν ἁγίαν siegelt sie dreimal mit der Hand, jedes
τράπεζαν καὶ ἐκφωνεῖ· Ὅτι σὺ ὁ einzeln, und dann kehrt er zum heili-
φωτισµὸς ἡµῶν, ὁ λαός· Ἄµωµος. gen Tische zurück und ruft laut: Denn
Ὁ διάκονος· Τὰς κεφαλὰς ἡµῶν. Ὁ du bist unsere Erleuchtung, ... ; das
ἱερεὺς ἐπεύχεται· Ὁ Θεὸς Σωτὴρ Volk: Untadelig27. Der Diakon: Beu-
ἡµῶν. Σὸν γάρ ἐστι τὸ ἐλεεῖν. get eure Häupter. Der Priester betet
Καὶ µετὰ τὸ Ἄµωµος λέγει ὁ dazu: Gott, unser Heiland, ... . Denn
διάκονος· Ἐν εἰρήνῃ προέλθωµεν. dir eigen ist das Erbarmen .... Und
nach dem Untadelig ruft der Diakon:
Im Frieden lasset uns hinausgehen.

24
Anmerkung des Herausgebers auf Russisch: Und es findet φώτισµα [die Erleuch-
tung] statt.
25
ὀνοµατηταὶ ms.
26
Anmerkung des Herausgebers auf Russisch: ein Wort ist unlesbar.
27
Ps. 118: Glückselig die Untadeligen auf dem Wege, …. Ps. 118 (hebr. 119) wird bis
heute nach dem Wort ἄµωµοι in Vers 1 (Μακάριοι οἱ ἄµωµοι ἐν ὁδῷ, ...) kurz ὁ
ἄµωµος genannt.
358 Michael Chronz

6. Heiliger und Großer Sabbat


a. Am Abend des Heiligen und Großer Sabbat
Τῷ ἁγίῳ καὶ µεγάλῳ Σαββάτῳ ἑσπέρας
Nach den Prophetologion-Codices des 11. Jh.
Venetus Marcian. gr. 13 (V) und Oxon., Laud. gr. 36 (d2)28
433 V: Τὸ Κλίνον Κύριε· τὸ V: Das Neige, Herr29, das letzte und
τελευ(ταῖον). καὶ εἰς τὸ Κύριε zum Herr, ich rufe zu Dir30 wird im
ἐκέκραξα λέγεται· ἦχος γ΄· Τὴν 3. Tongeschlecht gesungen: Deine
σωτήριόν σου ἔγερσιν δοξάζοµεν, heilbringende Auferstehung verherr-
φιλάνθρωπε ... lichen wir, Menschenliebender …
Γίνεται εἴσοδος ἄνευ εὐαγγελίου Es erfolgt der Einzug ohne Evange-
καὶ θυµιατοῦ, καὶ µετὰ τὸ δοξάσαι liar und Rauchfass; und nach dem
ἀνέρχεται ὁ πατριάρχης εἰς τὸ Ehre dem Vater … steigt der
σύνθρονον, καὶ εἰρηνεύει, καὶ Patriarch auf das Sýnthronon und
λέγει ὁ ψάλτης· gibt den Friedensgruß;
Προκείµενον· ἦχος πλ. δ΄·
Πᾶσα ἡ γῆ προσκυνησάτωσαν…
Στιχ.· Ἀλαλάξατε τῷ Θεῷ …
Στίχ. β΄· Εἴπατε τῷ Θεῷ ὡς φοβερὰ
τὰ ἔργα σου…
d 2 : Καὶ εἶθ΄ οὕτως τὰ ἀναγνώσµατα· d 2 : Und dann die Lesungen.
434 α΄: Gen. 1,1–5
V: Καὶ µετὰ τὸ ἄρξασθαι τὸ β΄ V: Und nachdem die zweite Lesung
ἀνάγνωσµα κατέρχεται ὁ begonnen hat, geht der Patriarch
πατριάρχης ἐκ τοῦ συνθρόνου, καὶ vom Synthronon hinab und die
οἱ διάκονοι οἳ ὀφείλονται Diakone, die taufen müssen; die
βαπτίσαι· οἱ δὲ λοιποὶ τῶν ἱερέων übrigen Priester aber bleiben auf
µένουσιν ἐν τῷ συνθρόνῳ· dem Synthronon, die Lesungen aber
ἀναγινώσκονται δὲ ἐνορδίνως αἱ werden der Reihenfolge nach
ἀναγνώσεις· gelesen:
435– β΄: Es. 60,1–16; γ΄: Exod. 12,1–11; δ΄: Ion. 1,1–4,11; ε΄: Ies. 5,10–15; Ϝ΄:
456

28
Griechischer Text nach Prophetologium, ediderunt C. HØEG et G. ZUNTZ. Vol. I.
Fasc. 5. Lectiones Sabbati Sancti, Copenhagen 1962, 433–496.
29
Ps. 85,1 als Kurzname für den gesamten Psalm. Psalm 85 war im konstantinopolita-
nischen Kathedralritus fester Bestandteil der täglichen Vesper, in der er die Fun-
ktion eines Eröffnungspsalms besaß, wobei er zugleich als Gebet zur Reinigung
und Sündenvergebung diente, vgl. G. M. HANKE, Vesper und Orthros 528–529;
524.
30
Ps. 140, der klassische Vesperpsalm schlechthin. Im Kathedralritus Konstantino-
pels wurde er täglich vorgetragen, vgl. G. M. HANKE, Vesper und Orthros 530–
533; 483.
Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe 359

Exod. 13,20–15,21
456 V: Ὠιδὴ τῆς Ἐξόδου V: Gesang des Auszuges
457– Exod. 15,1–19 (Ode des Moses, die 1. der neun Oden des Orthros); hier
461 als Ode seiner Schwester Mariam (vgl. Exod. 15,20–21).

461– Nun folgen die 7. bis 15. Lesung:


488 ζ΄: Soph. 3,8–15; η΄: III Kgt. 17,8–24; θ΄: Es. 61,10–62,5; Prokeímenon; ι΄:
Gen. 22,1–18; ια΄: Es. 61,1–10; ιβ΄: IV Kgt. 4,8–37; Prokeímenon; ιγ΄: Es.
63,11–64,4; ιδ΄: Ier. 38,31–34; ιε΄: Dan. 3,1–56
488 Καὶ µετὰ τοῦτο λέγει ὁ ψάλτης· Und danach rezitiert der Sänger: Pro-
Προκείµενον· ἦχος πλάγιος α΄. keímenon, 1. Nebentongeschlecht.
489– Ὕµνος τῶν τριῶν παίδων· Gesang der drei Jünglinge: Bene-
490 Εὐλογεῖτε, πάντα τὰ ἔργα Κυρίου deiet, alle Werke des Herrn, den
τὸν Κύριον, ὑµνεῖτε καὶ ὑπερψοῦτε Herrn; besinget und erhebet ihn in
αὐτὸν εἰς τοὺς αἰώνας… Zeit und Ewigkeit … (Dan. 3,57–73)
490 … fortlaufend: Dan. 3,74–87. Danach der christlich um die Apostel,
Propheten und Märtyrer erweiterte Vers 88 und weitere, vom Bibeltext –
auch dem im Buch der Oden sowohl in der Edition von Swete als auch in
der von Rahlfs – abweichende Verse:
Εὐλογεῖτε Ἀνανία, Ἀζαρία, Μισαήλ, Benedeiet, Ananias, Azarias, Misael,
ἀπόστολοι, προφῆται καὶ µάρτυρες Apostel, Propheten und Martyrer des
Κυρίου τὸν Κύριον, Herrn den Herrn;
Ὁ λαός· Das Volk:
Ὑµνεῖτε καὶ [ὑπερυψοῦτε αὐτὸν εἰς Besinget und [erhebet ihn in Zeit
τοὺς αἰῶνας.] und Ewigkeit.]
491 Ὑµνοῦµεν καὶ ὑπερυψοῦµεν αὐτὸν Wir besingen und erheben ihn in
εἰς τοὺς αἰῶνας. Zeit und Ewigkeit;
Καὶ νῦν καὶ ἀεὶ καὶ εἰς τοὺς αἰώνας sowohl jetzt und immer als auch in
τῶν αἰώνων ἀµήν. Zeit und Ewigkeit.
d 2 : Ὁ λαός· Das Volk:
Ὑµνοῦµεν καὶ ὑπερυψοῦµεν αὐτὸν Wir besingen und erheben ihn in
εἰς τοὺς αἰῶνας. Zeit und Ewigkeit!
Ὁ ψάλτης· Der Sänger:
Ὑµνοῦµεν Wir besingen
Ὁ λαός· Das Volk:
Καὶ ὑπερυψοῦµεν αὐτὸν εἰς τοὺς und erheben ihn in Zeit und
αἰῶνας. Ewigkeit!
Ὁ ψάλτης· Der Sänger:
Καὶ ὑπερυψοῦµεν αὐτὸν εἰς τ[οὺς und erheben ihn in [Zeit und
αἰῶνας]. Ewigkeit!]
Ἐν δὲ τῷ ψάλλεσθαι τὸ Εὐλογεῖτε Während aber das Benedeiet gesun-
κατέρχονται οἱ ὄντες ἐν τῷ gen wird, steigen die Priester, die auf
συνθρόνῳ ἱερεῖς καὶ ἀλλάσσουσιν dem Sýnthronon sind, herab und le-
360 Michael Chronz

στιχάρια ἄσπρα, ὁµοίως καὶ οἱ gen weiße Stichária an; ebenso auch
διάκονοι. die Diakone;
V: εἰθούτως εἰσοδεύει ὁ ψάλτης V: Darauf zieht der Sänger ein, aus-
ἀρχόµενος ἀπὸ τὸν ἅγιον Πέτρον gehend von Hágios Pétros31, indem
ὀψικεύων τὰ νεοφώτιστα, ψάλλων er die neuerleuchteten
δε· [Kleinkinder]32 geleitet und singt;
492 V: Προκείµενον, ἦχος βαρύς· V: Prokeímenon, schweres
Tongeschlecht33:
V: Μακάριοι ὧν ἀφέθησαν αἱ V: Glückselig diejenigen, deren Ge-
ἀνοµίαι … (Ps. 31,1) setzlosigkeiten vergeben sind (Ps.
31,1)
V: Στίχ. α΄· V: 1. Stichos: Glückselig der Mann,
Μακάριος ἀνήρ, ᾧ οὐ µὴ λογίσηται dessen Sünde der Herr nicht
Κύριος ἁµαρτίαν, οὐδέ ἐστιν ἐν τῷ anrechnet und in dessen
στόµατι αὐτοῦ δόλος· [Ps. 31,2] Munde kein Trug ist [Ps. 31,2]
V: Λέγει εἰς τὰς ἀργυρᾶς πύλας, V: er singt an den Silbernen Toren34
ἦχος γ΄· im 3. Tongeschlecht:
Στίχ. β΄· 2. Stichos: Ich sagte: Ich werde gegen
Εἶπα· Ἐξαγορεύσω κατ᾽ ἐµοῦ τὴν mich meine Gesetzlosigkeit dem
ἀνοµίαν µου τῷ Κυρίῳ· Herrn aussagen [Ps. 31,5c]
V: Λέγει ἐν τῷ ἄµβωνι, ἦχος γ΄· V: Am Ambon singt er im 3.
Tongeschlecht:
Στίχ. γ´ Καὶ σὺ ἀφῆκας τὴν Und Du erließest die Gottlosigkeit
ἀσέβειαν τῆς καρδίας µου· meines Herzens [Ps. 31,5d],
V: Φορῶν ἄσπρον κάµισιν, καὶ V: gekleidet in ein weißes Gewand
διώκων τὸν ψάλλοντα τὸ und dem folgend, der das Benedeiet
Εὐλογεῖτε. singt;
Καὶ ὅτε ἀποφύρει ὁ ψάλτης τὴν und wenn der Sänger die letzte Wie-
περισσήν, εἰσοδεύει ὁ πατριάρχης derholung35 beendet, zieht der

31
Eine nicht sehr große, aber bedeutende Kapelle beim Skeuophylákion der Hagía
Sophía, also außerhalb ihrer Nordostecke. Im Jahreslauf wurde dort fast ein Dut-
zend Feste gefeiert, u. a. am 16. Januar die Verehrung der Kette des Apostels
Petrus, die hier aufbewahrt wurde, und am 29. Juni das Fest der Hauptapostel
Petrus und Paulus, nach: R. JANIN, La Géographie ecclésiastique de l’ Empire
byzantin. Première partie. La siège de Constantinople et le Patriarchat
Œcuménique. Tome III: Les Églises et les Monastères. Deuxième édition, Paris
1969, 398-399: 2° Πέτρος (Ἅγ.) πλησίον τῆς Ἁγίας Σοφίας.
32
τὰ νεοφώτιστα [sc. βρέφη].
33
Es handelt sich um den dritten der vier Plagaltöne (also den siebten der acht by-
zantinischen Kirchentöne). Antiker Name: »hypophrygisch«. Er gilt als besonders
männlich, schwer, gewichtig, heftig, stark, nachdrücklich, gravitätisch; nach: S.
SABBAS, »βαρὺς ἦχος«, in: Θρησκευτικὴ καὶ Ἠθικὴ Ἐγκυκλοπαιδεία Bd. 3
(1963), 657.
34
Narratio de Sancta Sophia 18, ed. Th. PREGER, 96–97.
Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe 361

βουβιστὶ µετὰ τοῦ εὐαγγελίου καὶ Patriarch schweigend ein mit dem
µανουαλίων γ΄ Evangeliar und 3 Trageleuchtern,
V: µετὰ καὶ τῶν βαπτισάντων V: zusammen auch mit den an der
διακόνων καὶ τῶν νεοφωτίστων Taufe beteiligten Diakonen und mit
λευχειµονοῦντων. den Neuerleuchteten in weißen
Gewändern;
Εὐχὴ δὲ οὐ γίνεται, ἀλλ΄ εὐθέως Ein Gebet aber erfolgt nicht, sondern
ἀνέρχονται οἱ ψάλται ἐν τῷ sogleich steigen die Sänger auf den
ἄµβωνι καὶ λέγ(ουσιν) Ambon und sing(en):
ἀντὶ τοῦ τρισαγίου· anstelle des Triságions:
Ὅσοι εἰς Χριστὸν ἐβαπτίσθητε Alle, die ihr in Christus getaucht seid
<κτλ.>: … (Gal. 3,27) <usw.>
493 … (Vers des Prokeímenons)
Προκείµενον δὲ οὐκ ἀνέρχεται, Ein Prokeímenon aber folgt nicht,
ἀλλ΄ εὐθέως µετὰ <τὸ> τρισάγιον sondern sogleich nach <dem>
Triságion
ὁ ἀπόστολος πρὸς Ῥωµαίους· der Apóstolos and die Römer (Röm.
6,3–11)
Ἀντὶ δὲ τοῦ Ἀλληλούϊα λέγει anstelle des Allelúïa rezitiert er den
ψαλµὸν τῷ Δαυΐδ, ἦχος βαρύς· Psalm Davids, im schweren Tonge-
Ἀνάστα, ὁ Θεός, κρῖνον τὴν γῆν schlecht: Steh auf, Gott, richte die
<κτλ>· Erde! (Ps. 81,8) <usw.>.
Ὁ Θεὸς ἔστη ἐν συναγωγῇ θεῶν· ἐν Gott trat in der Versammlung der
µέσῳ δὲ διακρίνει … Götter auf, in (ihrer) Mitte urteilt er
… (Ps. 81,1–7)
Εἶθ΄ οὕτως τὴν περισσήν Sodann die letzte Wiederholung:
Ἀνάστα, ὁ Θεός, κρῖνον τὴν γῆν Steh’ auf, Gott, richte die Erde! (Ps.
81,8)
Εὐαγγέλιον κατὰ Ματθαῖον· Evangelienperikopen nach Matthäus
… … (Matth. 28,1–20)

35
Griechisch: περισσή, wörtlich »die Überzählige, Überschüssige«. Im konstantino-
politanischen Kathedralritus wurden an mehreren Stellen des Gottesdienstes Psal-
men von Vorsängern versweise vorgetragen und nach jedem Vers von der Gemein-
de eine Invokation als Kurzruf oder der Schlußteil eines Troparions interkaliert.
Die Wiederholung des Troparions am Schluß des Psalms, diesmal zunächst durch
die Vorsänger, dann durch alle, heißt περισσή, vgl. HANKE, Vesper und Orthros
414, 419–420.
362 Michael Chronz

b. Einzug der Neugetauften in die Osterliturgie36


90 <Γίνεται δὲ ἡ δευτέρα εἴσοδος Der Zweite Einzug aber geschieht fol-
οὕτως· τοῦ δοµεστίκου τῶν gendermaßen: Wenn der Doméstikos
ὑποδιακόνων ἁπλοῦντος ἐν τῇ der Hypodiakone den Gebetstuch auf
φλιᾷ τῶν βασιλικῶν τὸ ἐπεύχιον, der Schwelle der Kaiserpforten aus-
ποιεῖ γονυκλιτῶν ὁ πατριάρχης gebreitet hat, macht der Patriarch
µετανοίας γ΄, εἶτα σφραγίζει µετὰ kniend drei Metánoiai, besiegelt dann
κηρίου, και, ποιοῦντος αὐτοῦ τὴν mit einer Kerze, und, wenn er das
εὐχήν, γίνεται εἴσοδος µετὰ Gebet gesprochen hat, erfolgt der
εὐαγγελίου καὶ µανουαλίων τῶν Einzug mit einem Evangeliar und
φωτισµάτων. [Συνεισέρχονται τῷ den Trageleuchtern der Erleuchtun-
πατριάρχῃ εἰς τὸ θυσιαστήριον gen. Mit dem Patriarchen ziehen in
καὶ οἱ ἀρχιερεῖς ἠλλαγµένοι ιβ΄, die Opferstätte auch die zwölf Hohe-
οἵτινες συγκαθέζονται αὐτῷ ἐν τῇ priester in Festgewändern ein, die
ἄνω καθέδρᾳ, οἱ δὲ λοιποὶ mit ihm auf der oberen Kathédra
προσκαλοῦνται µετὰ τὴν sitzen, die übrigen aber werden nach
ἀπόλυσιν τοῦ εὐαγγελίου. Ἅµα δὲ der Beendigung des Evangeliums37
τῷ εἰσελθεῖν τὸν πατριάρχην ἐν hinzugerufen. Zugleich mit dem
τῷ θυσιαστηρίῳ δίδοται παρὰ τοῦ Einzug des Patriarchen in die Opfer-
ἀρχιδιακόνου καιρὸς τοῖς stätte wird aber vom Archidiakon
ψάλταις, καὶ ψάλλουσιν ἐν τῷ den Sängern Kairos gegeben, und sie
ἄµβωνι ἀντὶ τοῦ Τρισαγίου Ὅσοι singen auf dem Ambon anstelle des
εἰς Χριστὸν ἐβαπτίσθητε]>. Triságions: Die ihr in Christus
hineingetaucht seid ....

c. Heiliger und Großer Sabbat nach dem Typikon der Großen


Kirche38
82 [Orthros, zum Triságion der Großen Doxologie: Einzug des Pastriarchen
und der Priester mit dem Evangeliar, die Sänger steigen auf den Ambon,
Sessio auf dem Sýnthronon, Prokeímenon, Prophetie aus Iezekiel (37,1–14),
Prokeímenon, Apóstolos (1 Kor. 5,6–8; Gal. 3,13–24), Alleluïárion,
Evangelium (Mt. 27,62–66), Große Ektené und Synapté und die Entlassung]
84 Καὶ εὐθὺς µετὰ τὴν ἀπόλυσιν Und sofort nach der Entlassung ge-
γίνονται εἰς τὸ βαπτιστήριον τὸ schehen im Kleinen Baptisterium die
µικρὸν τὰ φωτίσµατα ὑπὸ τοῦ Erleuchtungen durch den Patriar-
πατριάρχου. chen.

36
Griechischer Text nach dem Typikon-Codex Jer. S. Crucis 40, ed. J. MATEOS, Le
typicon de la Grande Église. Ms. Sainte-Croix no 40, Xe siècle. Tome II: Le cycle
des fêtes mobiles, Roma 1963 (Orientalia Christiana Analecta 166) II, 90.
37
LAMPE 201, s.v. »ἀπόλυσις, ἡ, … 5. liturg.; ... b. conclusion of Gospel, ... «.
38
Griechischer Text nach dem Typikon-Codex Jer. S. Crucis 40, ed. J. MATEOS, Le
typicon de la Grande Église. Ms. Sainte-Croix no 40, Xe siècle. Tome II: Le cycle
des fêtes mobiles, Roma 1963 (Orientalia Christiana Analecta 166), 82–91.
Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe 363

Περὶ δὲ ὥραν ϛ΄ εἰσέρχεται ὁ Um die 6. Stunde aber tritt der


βασιλεὺς καὶ ἀλλάσσει τὴν Kaiser ein und wechselt die Endyté
ἐνδυτὴν τῆς ἁγίας τραπέζης, καὶ des Heiligen Tisches, und danach
µετὰ τοῦτο θυµιᾷ ὁ πατριάρχης weihräuchert der Patriarch, und
καὶ εὐθὺς ἀνοίγεται ἡ ἐκκλησία. sogleich wird die Kirche geöffnet.
Ἑσπερας δὲ, προανάγνωσις οὐ Am Abend aber findet keine Zwischen-
γίνεται, ἀλλὰ τρία ἀντίφωνα, τὸ lesung statt, sondern drei Antíphona,
Κλῖνον, Κύριε, καὶ τὸ τελευταῖον das Neige, Herr39, und das letzte und
καὶ τὸ Κύριε, ἐκέκραξα. Καὶ εἰσ- das Herr, ich rufe zu Dir40. Und der
οδεύει ὁ πατριάρχης µετὰ τοῦ µε- Patriarch zieht ein mit dem Evangeliar
γαλείου καὶ τῶν ἱερέων καὶ τοῦ und den Priestern und dem großen
θυµιατοῦ τοῦ µεγάλου καὶ Rauchfaß und 3 Trageleuchtern, und
µανουαλίων γ΄, καὶ ἀνέρχονται ἐν sie steigen auf das Sýnthronon. Und
τῷ συνθρόνῳ. Καὶ εὐθὺς λέγεται sofort wird das Prokeímenon vorgetra-
προκείµενον ἦχος πλ. δ΄· Πᾶσα ἡ gen, 4. Nebentongeschlecht: Alle (Be-
γῆ προσκυνησάτωσαν [σοι]. wohner der) Erde sollen Dich vereh-
Στίχος α΄· Ἀλαλάξατε τῷ Κυρίῳ, ren (Ps. 65,4). 1. Versikel: Jauchzet
πᾶσα [ἡ γῆ], ἕως· Αἰνέσει αὐτοῦ. Gott zu, alle (Bewohner der) [Erde]
Στίχος β΄· Εἴπατε τῷ Θεῷ· ὡς (Ps. 65,1-2). 2. Versikel: Sprechet zu
φοβερά [τὰ ἔργα σου·], ἕως· Οἱ Gott: Wie furchterregend sind [Deine
ἐχθροί σου. Werke;], bis: Deine Feinde heucheln
(Ps. 65,3).
Ἀνάγνωσµα α΄, Γενέσεως· ... 1. Lesung: ... (Gen. 1,1–5).
Καὶ µετὰ τοῦτο κατέρχεται ὁ Und danach steigt der Patriarch vom
πατριάρχης ἐκ τοῦ συνθρόνου, καὶ Sýnthronon hinab und geht in das
ἀπέρχεται εἰς τὸ µέγα βαπτιστήρι- Große Baptisterium und legt das
ον καὶ ἀλλάσσει τὸ στιχάριον τὸ weiße Stichárion an und geht hinein
ἄσπρον καὶ εἰσέρχεται εἰς τὴν κο- zum Taufbecken und beräuchert [es],
λυµβήθραν καὶ κατὰ τὸ σύνηθες wie üblich, indem er das heilige Tauf-
θυµιᾷ τρίτον, γυρεύων τὴν ἁγίαν becken umkreist, wobei die Diakone
κολυµβήθραν, ὀψικευόντων τῶν ihm das Geleit geben, und führt dort
διακόνων, καὶ ποιεῖ κατὰ τὴν τάξιν gemäß der Ordnung die Erleuch-
ἐκεῖ τὰ τῆς βαπτίσεως φωτίσµατα. tungen durch die Taufe durch.
Ἐν τοῦτῳ δὲ λέγονται εἰς τὸν ναὸν Währenddessen werden in der Kir-
τὰ λοιπὰ ἀναγνώσµατα, ἤγουν ... che die übrigen Lesungen gelesen,
nämlich ...
86 [Lesungen 2–7: 2. Es. 60,1–16; 3. Exod. 12,1-11; 4. Ion. 1,1–4,11; 5. Ies. 11,5b–
15a; 6. Exod. 13,20-14,31 mit Ode: Exod. 15,1-19; // 7. Sophon. 3,8–15 …]
Καὶ ἐὰν συµβῇ παρατεῖναι τὸν Und wenn es geschieht, daß der Pat-
πατριάρχην εἰς τὸ βαπτίζειν, ἀνα- riarch länger beim Taufen verweilt

39
Siehe oben S. 358 Anm. 29.
40
Ps. 140.
364 Michael Chronz

γινώσκονται ἐνορδίνως ἀπὸ τοῦ werden die Lesungen ab der 8. der


η΄ ἀναγνώσµατος καθὼς ὑποτέ- Reihe nach gelesen, wie unten steht.
τακται. Εἰ δὲ πρὸς πλήρωµα ἔχει Wenn aber das Taufen sich dem Ende
τὸ βαπτίζειν, ἀπὸ τοῦ ζ΄ ἀναγνώσ- nähert, wird nach der 7. Lesung sofort
µατος εὐθὺς ἀναγινώσκεται ὁ Δα- Daniel (Dan. 3,1-51) gelesen und
νιὴλ καὶ µετὰ τοῦτο τὸ Εὐλογεῖτε. danach das Benedeiet (Dan. 3,57-88).
Εἰ δὲ ὡς προείρηται παρατείνει ὁ Wenn aber, wie oben gesagt, der
πατριάρχης εἰς τὸ βαπτίζειν, λέ- Patriarch länger beim Taufen ver-
γεται ἀνάγνωσµα η΄, ... weilt, wird die 8. Lesung gelesen …
[es werden weitere Lesungen (8-15) vorgetragen: 8: 3 Kgt. 17,8–24; 9. Es.
61,10–62,5; 10. Gen. 22,1–18; 11. Es. 61,1–10; 12. 4 Kgt. 4,8–37; 13. Es.
63,11–64,4; 14. Ier. 38, 31–34; 15. Dan. 3,1-51]
Εἶτα λέγει ὁ ψάλτης προκείµενον Danach trägt der Sänger das Prokeí-
οὕτως, ὕµνος τῶν τριῶν παίδων· menon so vor: Gesang der drei Jüng-
Εὐλογεῖτε πάντα τὰ ἔργα Κυρίου, linge: Benedeiet, all ihr Werke des
τὸν Κύριον, καὶ ὁ λαὸς ἀποκρίνε- Herren, den Herrn, und das Volk
ται· Ὑµνεῖτε καὶ ὑπερυψοῦτε antwortet: Besinget und erhebet [ihn
[αὐτόν εἰς τοῦς αἰῶνας.], καὶ in Zeit und Ewigkeit.], und fortan re-
λοιπὸν στιχολογεῖ κατὰ στίχον zitiert er Vers für Vers bis zum Wir
ἕως τὸ Εὐλογοῦµεν Πατέρα καὶ benedeien den Vater [und den Sohn
Υἱὸν καὶ ἅγιον Πνεῦµα καὶ µόνον und den Heiligen Geist, den Herrn],
ἕως οὐ εἰσῆλθεν ὁ πατριάρχης εἰς und zwar nur, bis der Patriarch mit
τὴν εἴσοδον µετὰ τῶν νεοφω- den Neuerleuchteten zum Eingang
τίστων. Τοῦτο δὲ ψάλλοντες, kommt. Während sie aber dies sin-
κατέρχονται οἱ ἱερεῖς ἐκ τοῦ συν- gen, steigen die Priester vom Sýn-
θρόνου, καὶ ἀλλάσσουσι στιχάρια thronon hinab und legen weiße
ἄσπρα. // Stichária an. //
88 Τοῦ δὲ πατριάρχου χρίοντος τῷ Während aber der Patriarch die Neuer-
µύρῳ τοῦς νεοφωτίστους, ὁ leuchteten mit dem Myron salbt, singt
πρῶτος πριµικήριος τῶν ψαλτῶν der Erste Primikérios der Sänger:
λέγει· Ὅσοι εἰς Χριστὸν Alle, die ihr in Christus getaucht seid,
ἐβαπτίσθητε, Χριστὸν ἐνεδύσασθε, habt Christus angezogen, Alleluïa!
ἀλληλούϊα. Καὶ ὅταν κινήσῃ ὁ Und wenn sich der Patriarch mit den
πατριάρχης µετὰ τῶν νεοφωτίσ- Neuerleuchteten in Bewegung setzt,
των τοῦ εἰσελθεῖν εἰς τὴν β΄ um zum Zweiten Eingang einzuziehen,
εἴσοδον, ὁ β΄ πριµικήριος· [rezitiert] der Zweite Primikérios:
Μακάριος ἀνὴρ ᾧ οὐ µὴ λογίσηται Glückselig der Mann, dem der Herr
Κύριος ἁµαρτίαν, ἕως· δόλος. Ὅτε die Sünde nicht anrechnet, bis: kein
δὲ ἔλθῃ εἰς τοὺς µέσους πυλῶνας, Trug ist [Ps. 31,2]; Wenn er aber zu
ὁ µὲν πατριάρχης γονυκλιτεῖ γ΄ den Mittleren Toren kommt, kniet der
καὶ οὕτως εἰσέρχεται. Patriarch dreimal und zieht dann ein.
Καὶ συνεισέρχονται µετ΄ αὐτοῦ Und mit ihm ziehen 12 Hohepriester
εἰς τὸ θυσιαστήριον ιβ΄ ἀρχιερεῖς in Festgewändern ein, mit ihren
Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe 365

ἠλλαγµένοι, µετὰ τῶν ὠµοφορίων Omophórien, die auch mit ihm zur
αὐτῶν, οἵτινες αὐτῷ καὶ εἰς τὴν κα- Kathedra hinaufsteigen. Die übrigen
θέδραν συνανέρχονται. Οἱ δὲ λοι- aber werden nach der Entlassung des
ποὶ προσκαλοῦνται µετὰ τὴν ἀπό- Evangeliums hinzugebeten. Und der
λυσιν τοῦ εὐαγγελιου. Καὶ ὁ µὲν Patriarch seinerseits zieht durch den
πατριάρχης διὰ τῆς εἰσόδου εἰσέρ- [Mittleren] Eingang ein, die 12
χεται, οἱ δὲ ιβ΄ διὰ τῆς πλαγίας. ihrerseits aber durch den seitlichen.
Ὁ δὲ ψάλτης, εἰσοδεύοντος τοῦ Der Sänger aber rezitiert, während
πατριάρχου λέγει στίχον β΄· Εἶπα· der Patriarch einzieht, den 2. Vers:
ἐξαγορεύσω κατ΄ ἐµοῦ, ἕως· τῆς Ich sagte: Ich werde meine Gesetzlo-
καρδίας µου. sigkeit gegen mich (vor) dem Herrn
Καὶ ὅτε φθάσωσι πλησίον τοῦ bezeugen; Bis: meines Herzens [Ps.
ἄµβωνος, κατέρχεται ὁ ἐν τῷ 31,5cd]. Und wenn sie in die Nähe
ἄµβωνι ψάλτης, καὶ ὁ ψάλλων τὸ des Ambons kommen, steigt der Sän-
Μακάριοι ὧν ἀφέθησαν αἱ ἀνοµίαι ger, der auf dem Ambon ist, herab,
[ψαλµ. λα΄ 1] ἀποδύεται τὸ und der, der singt Glückselig diejeni-
φελώνιον αὐτοῦ καὶ ἀνέρχεται εἰς gen, deren Gesetzlosigkeiten vergeben
τὸν ἄµβωνα καὶ λέγει ἐφεξῆς τὸν sind (Ps. 31, 1), legt sein Phelónion ab
ψαλµόν, καὶ µετὰ τὸ εἰσελθεῖν und steigt auf den Ambon und rezi-
τὸν πατριάρχην εἰς τὸ tiert den restlichen Psalm, und nach-
θυσιαστήριον, δίδωσιν ὁ dem der Patriarch in den Altarraum
ἀρχιδιάκονος εὐλογίαν τῷ ψαλτῇ, eingezogen ist, gibt der Archidiakon
καὶ λέγει τὴν περισσὴν καὶ dem Sänger Segen, und er rezitiert
κατέρχεται. // den letzten Refrain und steigt hinab. //
90 Εὐχὴ δὲ οὐ γίνεται, οὐδὲ λέγονται Ein Gebet aber erfolgt nicht, noch
ἀντίφωνα. Ἀντὶ δὲ τοῦ τρισαγίου, werden Antíphona gesungen. Anstel-
λέγουσιν οἱ ψάλται· Ὅσοι εἰς le des Triságions aber singen die
Χριστὸν ἐβαπτίσθητε. ... Sänger: Alle, die ihr in Christus
getaucht seid. …
... [Prokeímenon, Apóstolos (Röm. 6,3–11), Alleluïárion, Evangelium (Mt.
28,1–20), Cherubikón, Koinonikón: das alte: Lobet ... (Ps. 148,1); das neue
aber: Aufgestanden ist wie ein Schlafender der Herr (Ps. 77.65) und
auferstanden ist er, indem er uns rettet, Alleluïa.]
Χρὴ γινώσκειν ὅτι, ἐὰν οὐκ εἰσὶ Man muß wissen, daß, wenn keine
βαπτίσµατα, µετὰ τὸ Εὐλογεῖτε Taufen stattfinden, nach dem Bene-
λέγεται τὸ Ὅσοι εἰς Χριστὸν deiet das Alle, die ihr in Christus
ἐβαπτίσθητε, καὶ προκείµενον· getaucht seid, ... gesungen wird und
Μακάριοι ὧν ἀφέθησαν αἱ ἀνοµίαι. das Prokeímenon: Glückselig der
Στίχος· Μακάριος ἀνὴρ ᾧ οὐ µὴ Mann, dem der Herr die Sünde nicht
λογίσηται Κύριος ἁµαρτίαν, ἕως· anrechnet, bis: kein Trug ist. Und so-
δόλος. Καὶ οὕτως ὁ ἀπόστολος καὶ dann der Apóstolos und der übrige
ἡ λοιπὴ ἀκολουθία. Gottesdienst.
Δεῖ δὲ εἰδέναι ὅτι τὰ εὐαγγέλια Man muß aber wissen, daß die Evan-
366 Michael Chronz

ἀναγινώσκονται οὕτως· ἀπὸ τοῦ gelien folgendermaßen gelesen wer-


Πάσχα ἕως τῆς ν΄ τὸ κατὰ den: Von Ostern bis Pfingsten: das
Ἰωάννην εὐαγγέλιον, ἀπὸ τῆς ν΄ Evangelium nach Johannes, von
ἕως τοῦ νέου ἔτους τὸ κατὰ Pfingsten bis zum Neuen Jahr41: das
Ματθαῖον, ἀπὸ τοῦ νέου ἔτους nach Matthäus, vom Neuen Jahr bis
µέχρι τῶν νηστειῶν τὸ κατὰ zur Fastenzeit: das nach Lukas, von
Λουκᾶν, ἀπὸ τῶν νηστειῶν µέχρι [Beginn] der Fastenzeit bis zum
τῶν Βαΐων τὸ κατὰ Μάρκον. // Palmsonntag: das nach Markus. //

d. Heiliger und Großer Sabbat Abend nach dem Praxapostolos-


Codex des Staatlichen Historischen Museums (GIM) in Moskau
Vladimir 21/Savva 4 (11. Jh.)42
200 Τῷ ἁγίῳ καὶ µεγάλῳ σαββάτῳ ἑσπέρας
Λέγονται ἀντίφωνα β´· τὸ α´ καὶ Es werden zwei Antíphona vorgetra-
τὸ τελευταῖον. Εἶτα τὸ Κύριε, gen: das 1. und das letzte. Dann das
ἐκέκραξα, µετὰ τοῦ τροπαρίου Herr, ich rufe zu Dir43 mit folgendem
τούτου πλ. β´· Τὴν ζωηφόρον σου Troparion, 2. Nebentongeschlecht:
ἔγερσιν, κύριε, δοξάζοµεν. Ἄλλο, Deine lebensspendende Auferwe-
ἦχος γ´· Τὴν τριήµερόν σου ckung, Herr, verherrlichen wir. Ein
ἔγερσιν δοξάζοµεν, φιλάνθρωπε. anderes, 3. Tongeschlecht: Deine
Auferweckung am dritten Tage
verherrlichen wir, Menschenfreund.
Καὶ εἰσοδεύει µετὰ τοῦ µεγαλείου, Und er zieht ein mit dem Evangelium,
καὶ ἀνέρχονται οἱ ἱερεῖς ἐν τῷ und die Priester steigen auf das Sýn-
201 συνθρόνῳ, καὶ εὐθέως // λέγεται thronon. Und sofort wird das Prokeí-
προκείµενον, ἦχος πλ. δ΄· Πᾶσα ἡ menon vorgetragen, 4. Nebentonge-
γῆ προσκυνησάτωσάν σοι καὶ schlecht: Alle (Bewohner der) Erde
ψαλάτωσαν. Ἀλαλάξατε τῷ sollen Dich verehren und dir singen
Κυρίῳ, πᾶσα ἡ γῆ. Εἴπατε τῷ Θεῷ· (Ps. 65,4). Jauchzet Gott zu, alle
ὡς φοβερά τὰ ἔργα [σου·] (Bewohner) der Erde (Ps. 65,1–2).
Sprechet zu Gott: Wie furchterre-
gend sind Deine Werke. (Ps. 65,3).
Εἶτα τὰ ἀναγνώσµατα· Dann die Lesungen:
εἰς δὲ τὸ β´ ἀνάγνωσµα τὸ, Während der 2. Lesung aber, dem
Φωτίζου φωτίζου, κατέρχεται τοῦ Werde licht, werde licht (Is 60,1),
συνθρόνου ὁ πατριάρχης, καὶ steigt der Patriarch vom Sýnthronon

41
D. h. bis zum 31. August einschließlich, da am 1. September das neue Jahr begann
und mit ihm der Zyklus der unbeweglichen Feste samt ihren Lesungen.
42
Griechischer nach der Edition G. ANDREOU, Il praxapostolos bizantino del secolo
XI Vladimir 21/Savva 4 del Museo Storico di Mosca. Editione e commento.
Pontificio Instituto Orientale, Roma 2008 (Diss. masch.), 200–202, jedoch mit z.T.
geänderter Orthographie und Interpunktion.
43
Siehe oben S. 358 Anm. 30.
Materialien zu Katechumenat und Ostertaufe 367

ἀπέρχεται εἰς τὸ µέγα βαπτιστήρι- hinab und geht in das Große Bapti-
ον· καὶ ποιεῖ ἐκεῖσε τὰ sterium und führt dort die Taufen
βαπτίσµατα, ἐν δὲ τῷ συνθρόνῳ durch, auf dem Sýnthronon aber, auf
εἰς τὴν καθέδραν αὐτοῦ τίθεται τὸ seiner Kathedra, wird das heilige
ἅγιον εὐαγγέλιον ἕως οὖ µέλλει Evangelium hingestellt, bis der zweite
γενέσθαι ἡ β´ εἴσοδος· Einzug stattfinden soll.
ἀπὸ δὲ τοῦ ιε´ ἄναγνώσµατος Nach der 15. Lesung aber rezitiert
λέγει ὁ ψάλτης· ὕµνος τῶν τριῶν der Sänger: Gesang der drei Jüng-
παίδων, καὶ λέγει τό· Εὐλογεῖτε, linge, und rezitiert das: Benedeiet, all
πάντα τὰ ἔργα ..., τὴν ὅλην η´ ihr Werke (Dan 3,57), die gesamte
ᾠδήν· καὶ πρὸς τὸ τέλος ταύτης, achte Ode, und gegen deren Ende
ἔρχεται ἕτερος ψάλτης ἀπὸ τοῦ kommt ein anderer Sänger aus dem
µεγάλου βαπτιστῆρος µετὰ τῶν Großen Baptisterium mit den Neuer-
νεοφωτίστων·προάγων αὐτοὺς leuchteten, wobei er ihnen voraus-
καὶ ψάλλων τὸ εἰς τὰ φωτίσµατα. geht und das [...] zu den Erleuchtun-
gen singt.
Προκείµενον, ἦχος β´· Prokeímenon, 2. Τongeschlecht:
Μακάριοι ὧν ἀφέθησαν αἱ ἀνοµίαι Glückselig diejenigen, deren Gesetz-
καὶ ὧν ἐπεκαλύφθησαν. losigkeiten vergeben, und deren ...
Στίχος β´· Μακάριος ἀνὴρ ᾧ οὐ µὴ bedeckt sind (Ps. 31,1). 2. Versikel:
λογίσηται Κύριος ἁµαρτίαν. Glückselig der Mann, dem der Herr
die Sünde nicht anrechnet (Ps. 31,2).
Λέγεται εἰς τὰς ἀργυρὰς πύλας, An den Silbernen Toren wird rezitiert,
ἦχος γ´· Εἶπα· ἐξαγορεύσω κατ΄ 3. Τongeschlecht: Ich sagte: Ich werde
ἐµοῦ τὴν ἀνοµίαν µου τῷ Κυρίῳ. meine Gesetzlosigkeit gegen mich dem
Herrn offen aussprechen (Ps. 31,5).
Στίχος γ´ λέγεται ἐν τῷ ἄµβωνι· Der 3. Versikel wird am Ambon
Καὶ σὺ ἀφῆκας τὴν ἀσέβειαν τῆς rezitiert: Und du hast die
καρδίας µου. Gottlosigkeit meines Herzens
erlassen (Ps. 31,5bc).
Καὶ ἐλθόντος τοῦ πατριάρχου Und wenn der Patriarch mit den
µετὰ τῶν ἀρχιερέων καὶ ἱερέων Hohepriestern und Priestern kommt,
τῶν βαπτισάντων·λευκὴν στολὴν die getauft haben und mit weißen
ἐνδεδυµένων, γίνεται ἡ βορεία Gewändern bekleidet sind, erfolgt der
εἴσοδος ἡσυχῆ· nördliche Einzug unter Schweigen:
µετὰ δὲ τὴν εἴσοδον εὐθέως ἀντὶ nach dem Einzug aber sogleich an-
τοῦ τρισαγίου· Ὅσοι εἰς Χριστὸν stelle des Trisagions: Alle, die ihr in
ἐβαπτίσθητε. ... Christus getaucht seid … (Gal. 3,27).
συναπτὴ δὲ οὐ λέγεται, οὐδὲ ἡ Die Synapté wird nicht gesprochen,
εὐχή· ἀλλ᾽ εὐθέως ἡ ἄνω auch nicht das Gebet, sogleich aber
368 Michael Chronz

καέδρα·καὶ ὁ ἀπόστολος· die obere Kathédra44 und der


προκείµενον δὲ οὐχί. Apóstolos, aber kein Prokeímenon.
[Apóstolos:Röm. 6,3–11]
Ἀντὶ τοῦ ἀλληλούϊα λέγει ὁ Anstelle des Alleluïárions rezitiert der
ψάλτης, ἦχος βαρύς· Ἀνάστα ὁ Sänger: Steh auf, Gott, richte die
θεὸς, κρῖνον τὴν γῆν. Erde. (Ps. 81,8)
Στίχος α´· Ὁ θεὸς ἔστη ἐν 1. Versikel: Gott tritt in die Versam-
συναγωγῇ θεῶν ἐν µέσῳ δὲ θεοῦς mlung der Götter, in ihrer Mitte aber
διακρινεῖ. wird Er die Götter richten. (Ps 81,1).
Στίχος β´· Ἕως πότε κρίνετε 2. Versikel: Bis wann richtet ihr unge-
ἀδικίαν καἰ πρόσωπα ἁµαρτωλῶν recht und nehmt Partei für die Sün-
λαµβάνετε; Κρίνατε ὁρφανῷ καὶ der? Richtet für die Waise und den
πτωχῷ, ταπεινῷ καὶ πένητα Armen, dem Niedrigen und Bedürf-
δικαιώσατε. tigen schaffet Recht! (Ps 81, 2–3)
Στίχος γ´·Ἐξέλεσθε πένητα καὶ 3. Versikel: Befreit den Bedürftigen
πτωχόν· ἐκ χειρὸς ἁµαρτωλοῦ und Armen, aus der Hand des Sün-
ρύσασθε αὐτόν. ders reisset ihn heraus! (Ps. 81,4).
Οὐκ ἔγνωσαν, οὐδὲ συνῆκαν, ἐν Sie erkannten (es) nicht und verstan-
σκότει διαπορεύονται· den (es) nicht, in Finsternis wandeln
σαλευθήτωσαν πάντα τὰ θεµέλια sie; wanken sollen alle Grundfesten
τῆς γῆς. Ἐγὼ εἶπα· θεοί ἐστε καὶ der Erde! Ich hatte gesprochen: 'Göt-
υἱοὶ ὑψίστου πάντες· Ὑµεῖς δὲ ὡς ter seid ihr und Söhne des Höchsten,
ἄνθρωποι ἀποθνήσκετε καὶ ὡς εἷς (ihr) alle!' Ihr aber sterbt wie Men-
τῶν ἀρχόντων πίπτετε. Ἀνάστα, ὁ schen, und wie einer der Herrscher
Θεός, κρῖνον τὴν γῆν. fallet ihr. Steh auf, Gott, richte die
Erde. (Ps. 81,5–8)
Περισσὴ δὲ οὐ λέγεται. Die letzte Wiederholung aber wird
nicht vorgetragen.
Κοινωνικόν. Τὸ µὲν ἀρχαῖον· Koinonikón, einerseitsn(steht zur
Αἰνεῖτε τὸν κύριον. Verfügung) das alte: Lobet den
Herrn (Ps. 148,1);
Τὸ δὲ νέον, ἦχος δ´· Ἐξηγέρθη ὡς ὁ andererseits aber das neue, 4. Tonge-
ὑπνώσας κύριος· καὶ ἀνέστη schlecht: Und der Herr erwachte wie
σώζων ἡµᾶς, ἁλληλούϊα. der Schlafende (vgl. Ps. 77,65a) und
ist auferstanden, wobei er uns rettet,
Alleluïa.

44
Gemeint ist die Segnung des Sýnthronons durch den Patriarchen, auf die der
Aufstieg des Patriarchen, der konzelebrierenden Bischöfen und Priestern auf das
Sýnthronon folgt.
DAS EUCHOLOGION SINAITICUS GRAECUS 957:
ANALYSE UND TEILEDITION
Christliche Initiation in Konstantinopler Tradition
Diego R. FITTIPALDI, Köln

I. EINFÜHRUNG UND ERLÄUTERUNG


Die kathedrale Liturgie der Kaiserstadt am Bosphoros ist ein span-
nendes Forschungsterrain.1 Daher verwundert es, dass der Eucholo-
gion-Codex Sinaiticus Mon. S. Catharinae gr. 957 (im Folgenden:
SIN 957), in dem einige, sogar patriarchale, Riten der Konstantinop-
ler Liturgie beschrieben sind, bislang wenig Beachtung findet.2 Da-
bei wurde dieses Manuskript bereits in Dmitrievskijs monumentalem
Werk als ältestes Euchologion des Orthodoxen Oriens beschrieben
und wegen seiner Bedeutung teilweise ediert.3 Es handelt sich nicht
um ein Patriarchaleuchologion im engeren Sinne, jedoch enthält das

1 Siehe u. a. die Studien von M. ARRANZ über die Konstantinopler Euchologie:


L' eucologio costantinopolitano agli inizi del secolo XI: Hagiasmatarion & Archie-
ratikon (Rituale & Pontificale); con l’aggiunta del Leiturgikon (Messale), Rom 1996
[im Folgenden: ARR], sowie die Ausgabe des Euchologions Vaticanus B. A. Barbe-
rini gr. 336 von S. PARENTI u. E. VELKOVSKA, L’eucologio Barberini gr. 336 (ff. 1–
263), Rom 19952 [im Folgenden: BAR], zu SIN 957 s. besonders S. XXXIX; s. auch
G. M. HANKE, Vesper und Orthros des Kathedralritus der Hagia Sophia zu Kon-
stantinopel: eine strukturanalytische und entwicklungsgeschichtliche Untersuchung
unter besonderer Berücksichtigung der Psalmodie und der Formulare in den
Euchologien, 2 Bde., Münster i. W. 2018 (Jerusalemer Theologisches Forum 21).
2 Der Codex wurde bei ARRANZ nur punktuell berücksichtigt. Beschreibung des Ma-
nuskriptes bei S. V. GARDTHAUSEN, Catalogus codicum graecorum sinaiticorum,
Oxford 1886 [im Folgenden: GARDTHAUSEN], 204. Weiteres bei G. RADLE, The
Development of Byzantine Marriage Rites as Evidenced by Sinai Gr. 957, in:
Orientalia Christiana Periodica 78 (2012), 133–48 [im Folgenden: RADLE 2012],
hier 133 Anm. 3. Die ebendort Anm. 1 angekündigte Abhandlung zum SIN 957
steht noch aus.
3 A. A. DMITRIEVSKIJ, Описание литургических рукописей, хранящихся в библиотеках
православного востока [Beschreibung der in den Bibliotheken des Orthodoxen
Oriens aufbewahrten liturgischen Handschriften], 2. Bd.: Εὐχολόγια, Kiew 1901,
1–12 [= DMI].
370 Diego R. Fittipaldi

Buch Riten, die die Mitwirkung des Kirchenoberhauptes beschrei-


ben, näherhin Taufe und Wasserweihe an Theophanie.4
Daher erscheint es mir wichtig, im vorliegenden Beitrag dieses
Manuskript vorzustellen, seinen Inhalt zu analysieren sowie die für
unser Thema besonders relevanten Textabschnitte zu edieren, die
Initiatio Chistiana einschließlich der Feier der Taufe und der Trito-
ekte.5

Beschreibung der Handschrift SIN 9576


Der Codex, mm 123 x 87, besteht heute aus 85 Pergamentfolia. Zwei
weitere Blätter werden in der Russischen Nationalbibliothek in Sankt
Petersburg, Petropolitanus F. 536 O.151, aufbewahrt.7 Vom Einband
des Sinai-Manuskriptes ist lediglich der vordere Deckel erhalten. Auf
seiner Innenseite ist nachträglich ein Vorsatzblatt eingeklebt worden
mit einer wohl von späterer Hand geschriebenen8 Notiz, die hier
diplomatisch wiedergegeben wird:
+ Χρη γηνοσκη οτι τα λευπτα καλουντε ασαρια τουτεστην
τα νουµηα ξ΄, ασαρηων υπηρχεν το δηναρηον ρ δηναρηων
υπιρχεν ο αργυρος και πεπρατο ο κυριος εις λ΄ αργρυρια
ατινα γηναντε εν χρουσου νουµηα ρ΄.
+ Γινιτο η τον τουρκο κατασφαγη του ρουσιανου ετους
ϛυµβ ινδικτιων ζ.

Der erste Abschnitt dieser Notiz ist in vielen Handschriften überlie-


fert und wird Maximos dem Bekenner zugeschrieben.9 Der zweite

4 Eingehender zur Wasserweihe an Theophanie im Konstantinopel des 10. Jahrhun-


derts in einem kommenden Beitrag (in Vorbereitung).
5 Ich bedanke mich herzlich bei Heinzgerd Brakmann, Tinatin und Michael Chronz
für ihre Beratung und Unterstützung bei der vorliegenden Arbeit.
6 Das Studium der Handschrift erfolgt ausschließlich auf Grundlage des Mikrofil-
mes, zugänglich auf der Website der Library of Congress: www.loc.gov/item/002
71074888-ms.
7 RUSSISCHE NATIONALBIBLIOTHEK (Hg.), Каталог греческих рукописей Российской
национальной библиотеки [Katalog der griechischen Handschriften der russischen
Nationalbibliothek], Sankt Petersburg 2014, Nr. 916, hier bezeichnet als Geschenk
von N. P. KONDAKOV, mit weiterer Bibliografie. Eingehendere Beschreibung bei E.
E. GRANSTREM, Каталог греческих рукописей ленинградских хранилищ, 1: Рукописи
IV–IX в. [Katalog der griechischen Handschriften in den Leningrader Depots, 1:
Hss. des 4.–9. Jh.], in: Византийский временник 16 (1959), 216–43 [im Folgenden:
GRANSTREM], Nr. 106: Evangelion-Perikope: Lc. 10,38–42 (s. unten II.12.4.),
Apostel-Perikope: I Cor. 4,9–16 (s. unten II.12.5.).
8 Nach GARDTHAUSEN: 13. Jh. (s. oben Anm. 2).
9 Maximos der Bekenner, De triginta argenteis Iudae (s. M. GEERARD [Hg.], Clavis
Patrum Graecorum, 3. Bd., Turnhout 1979, Nr. 7707.7), ediert u. a. von I. HARDT,
Electoralis Bibliothecae Monacensis Codices graeci Msc. (continuatio), in: I. C. V.
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 371

Abschnitt ist außer wegen des darin genannten Datums kaum be-
achtet worden. Dabei enthält der Text den Hinweis auf ein wichtiges
historisches Ereignis: einen türkischen10 Angriff auf die kalabrische
Stadt Rossano (das Ῥουσιάνον der byz. Zeit) im Jahre 933/4 (6442
nach der Erschaffung der Welt).11
Das erste Folio der Handschrift ist bis auf die letzten sechs Zeilen
(beide Recto und Verso) abgeschnitten, so dass der erhaltene Rest
des Verso-Blattes mit der Ordnung der Taufe beginnt (s. unten
II.2.). Die restliche Recto-Seite enthält ein Fragment eines Ambo-
Gebetes der byzantinischen Liturgie der Vorgeweihten Gaben.12 So-
mit ist anzunehmen, dass das ursprüngliche Euchologion mit den
Ordines der Eucharistischen Liturgie bzw. der Praesanctificata be-
gann, auf die die Ordnung der Initiatio Christiana folgte.
Der Schreiber des SIN 957 verwendet zwei Schriftstile: eine leicht
rechtsgeneigte Spitzbogenmajuskel13 für Rubriken und Perikopen-
texte, und eine, ebenfalls rechtsgeneigte Minuskel, die der des
Schreibers Markos in dem im Jahre 953/4 kopierten Cod. Vaticanus
B. A. gr. 2022 ähnelt14. Nach Giovanni Mercati stammt dieser Vatica-
nus aus dem Elias-Kloster in Carbone, Basilikata (gegründet Ende
des 10. Jh.).15 Ein weiteres Beispiel für die Verwendung von Spitz-
bogenmajuskel und Minuskel stammt ebenfalls aus Süditalien,

ARETIN (Hg.), Beyträge zur Geschichte u. Literatur, vorzüglich aus den Schätzen
der pfalzbaierischen Centralbibliothek zu München, 4. Bd., München 1805, 518–
34, hier 526, anhand einer jüngeren Hs., Monacensis B.P. Bavarica gr. 226, Fol. 89.
S. die Beschreibung dieser Hs. von K. HAJDÚ, Katalog der griechischen
Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München, 4. Bd.: Codices graeci
Monacenses 181–265, Wiesbaden 2012, Nr. 226. Theologische Sammelschrift,
1290/1310, 246–58, hier Nr. 5. (251), mit weiterer Bibliographie, s. besonders W.
LACKNER, Ein angebliches Gedicht Maximos des Bekenners, in: Byzantion 44 (1974),
196–7, Anm. 6.
10
Damit ist wahrscheinlich »arabischen« gemeint.
11
Über arabische Angriffe auf Kalabrien am Anfang des 10. Jh. berichten G. A.
LOUD, Southern Italy and the Eastern and Western Empires, c. 900–1050, in:
Journal of Medieval History 38 (2012), 1–19, hier 4, u. V. VON FALKENHAUSEN, I
Bizantini in Italia, in: G. CAVALLO u.a. (Hg.), I Bizantini in Italia, Mailand 1980
(Antica Madre 5), 1–136, hier 56.
12 S. unten Anm. 27.
13 S. G. MERCI - P. ELEUTERI, »Unziale«, in: Der Neue Pauly online: referenceworks.
brillonline.com/browse/der-neue-pauly, besonders: II. Griechisch.
14 S. H. HUNGER (Hg.), Repertorium der gr. Kopisten 800–1600, Wien 1981–97
(Veröffentlichungen der Komission für Byzantinistik 3), 3. Teil: Rom mit dem
Vatikan, Nr. 435.
15 G. MERCATI, Per la storia dei manoscritti greci di Genova di varie badie basiliane
d’Italia e di Patmo, Vatikan 1935 (Studi e testi 68), 205–9. 335, vgl. auch R.
DEVREESSE, Les manuscrits grecs de l’Italie méridionale (histoire, classement,
paléographie), Vatikan 1955 (Studi e testi 183) [im Folgenden: DEVREESSE 1955],
10, Anm. 4.
372 Diego R. Fittipaldi

höchstwahrscheinlich aus Kalabrien. Es handelt sich um den Codex


Vaticanus B. A. gr. 1553, die Sacra Parallela des Ioannes Damaske-
nos (10. Jh.), geschrieben im Stil »en as de pique«.16
Für eine palästinische Herkunft des SIN 957 plädiert André Jacob
aufgrund der darin verwendeten Unzialschrift17. Weiterhin widmet
der Autor seine Aufmerksamkeit einer griechischen Verbform, dem
Partizip Präsens Medium/Passiv χριοµένος18, das in einigen Eucho-
logia, darunter auch in unserem SIN 957, im Wasserweihegebet an
Theophanie, Μέγας εἶ, Κύριε, verwendet wird (s. unten II.11.6.)
sowie in der diakonalen Litanei derselben Ordnung (II.11.2.–3.). Der
Autor spricht von einer semantischen Entwicklung des Verbs χρίειν,
das im syro-palästinischen Milieu die Bedeutung »reinigen« und
»sprengen« erwarb und dann nach Süditalien wanderte, wie andere
Beispiele es belegen, und hält im Ganzen eine weitere Untersuchung
des Codex für seine präzise Lokalisierung für notwendig.19
Die paläographische Nähe des SIN 957 zu den oben angeführten20
Handschriften süditalienischer Herkunft sowie die Verwendung des
Partizips χριοµένος21 schließen Süditalien als Heimat dieses Codex

16 S. DEVREESSE 1955 34 – 5, besonders Tafel II.


17 A. JACOB, Note sur la prière "ΚΤΙΣΤΑ ΤΩΝ ΥΔΑΤΩΝ" de l'Euchologe Barberini,
in: Byzantion 56 (1986), 139–47 [im Folgenden: JACOB 1986], 147: »c´est vers la
Palestine que nous oriente, a notre avis, l´onciale utilisée pour les rubriques, les
parties diaconales et les lectures.«
18 Vom Verb χρίω = mit wohlriechender Salbe, mit Salböl bestreichen u. einreiben,
salben, s. W. PAPE (Hg.), bearbeitet von M. SENGEBUSCH, Handwörterbuch der
griechischen Sprache. Griechisch-deutsches Handwörterbuch, 2. Bde., Braun-
schweig 19143, online verfügbar: www.zeno.org/Pape-1880 [im Folgenden: PAPE].
Nach »Greek Word Study Tool« (s. Perseus Digital Library,
www.perseus.tufts.edu/hopper/) könnte χριοµένος auch als dorisch-ionische
Form des Präsens MP Partizips von χράω (gebrauchen, sich bedienen, benutzen,
genießen, PAPE) sein, André Jacob hat jedoch deutlich in seiner Analyse nachge-
wiesen, dass es sich um eine semantische Entwicklung von χρίω handelt.
19 JACOB 1986 146–7.
20 Vgl. noch das Prophetologion Vaticanus B. A. Regina gr. 75 (10. Jh.), analysiert
von G. RADLE: The Byzantine Marriage Tradition in Calabria Vatican Reginensis
Gr. 75 (a. 982/3), in: Bollettino della Badia Greca di Grottaferrata, 3. Serie, 9
(2012), 221–45, hier besonders 222, Photo 1. Auf den süditalienischen Ursprung
dieses Codex weist auch P. ANTONIOU: Notes sur le colophon du Parisinus gr.
1477, in: Scriptorium 43 (1989), 101–6, hier 104. Vgl. auch den von der Autorin
zitierten Parisinus B. N. Suppl. gr. 911 (1043) u. Vaticanus B. A. gr. 2000 (1102),
beide Codices aus Kalabrien mit Rubriken in Unzialschrift.
21 Weitere sprachliche Übereinstimmungen des SIN 957 mit süditalienischen Eucho-
logia wurden festgestellt: 1. mit BAR (Anm. 28, πρὸς ἐγκράτειαν ἀναστάσεως;
Anm. 64 ἀπορκισµός, ähnliches Phänomen wie bei der Lesart ἐµπυσᾷ, Anm. 65,
vgl. die phonetische Änderung von -φ- zu -π- in süditalienischen griechischen
Dialekten: σφίγγω > σπίνgω, spingo = it. stringo, s. A. KARANASTASES, Γραµµα-
τική των ελληνικών ιδιωµάτων της κάτω Ιταλίας, Athen 1997, in der italieni-
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 373

nicht aus. Hinzu kommt die Notiz auf dem Vorsatzblatt des SIN 957,
die die Handschrift ebenfalls mit Süditalien in Verbindung bringt.

II. INHALTSANALYSE DES CODEX SIN 957


Der Inhalt des Codex SIN 957 lässt sich in zwei große Bereiche un-
terteilen: 1). das Euchologion selbst, Fol. 1v–40v bzw. 69v–79r, und 2).
das Lektionar, Fol. 40v–69v bzw. 79r–85v22. Der Euchologion-Teil ent-
hält auch Materialien, die der Konstantinopler kathedralen Patriar-
challiturgie entsprechen, wie der Vergleich mit anderen Zeugen die-
ser Tradition23 zeigen wird. In den Ordines der Initiatio Christiana
und der Theophaniewasserweihe ist die Präsenz des Patriarchen
(πατριάρχης) vorausgesetzt. Im Taufritus fungiert der Patriarch als
Täufer (Fol. 18r, s. unten III.A.14.1. und 3.); erwähnt wird er auch
bei der Wasserweihe an Theophanie im Palast (Fol. 38v, II.3.4.). Dass

schen online Adaptation von I. PAPAGEORGIADIS: www.grecosuditali a.it, hier der


Abschnitt »Fonetica: Consonanti (altri fenomeni)«); 2. mit POR (Anm. 40,
παραγενάµενος).
22 Die Identifizierung der Perikopen erfolgt mithilfe von C. R. GREGORY, Texkritik
des Neuen Testaments, 1. Bd., Leipzig 1900, Die kirchlichen Lesestücke aus dem
N. T., 343–86 [im Folgenden: GREGORY] sowie der Ausgabe des Typikons der
Großen Kirche von J. MATEOS (Hg.), Le Typicon de la Grande Église : ms. Sainte-
Croix no 40, Xe siècle, 2 Bde., I: Le cycle des douze mois, Rom 1965 (OCA 261);
II: Le cycle des fêtes mobiles, Rom 1963 (OCA 166). Konsultiert wurde ferner die
Perikopen-Datenbank Thesaurus Antiquorum Lectionariorum Ecclesiae Synagogae-
que, online zugänglich: www.lectionary.eu. Die Analyse der Perikopen im Lektionar-
Teil des SIN 957 zeigt, dass es sich hierbei um die Konstantinopler Tradition
handelt. Eingehender dazu im vorangekündigten Beitrag zur Theophanie (s. oben
Anm. 2).
23 Dieser Vergleich erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Hierfür wurden fol-
gende Zeugen der byzantinischen Euchologie ausgewählt:
1. BAR;
2. ARR, der sich auf drei Hauptcodices stützt: a. Cryptoferratensis Mon. S. Mariae
gr. Γ.β.1 (als Euchologium Bessarionis bekannt = BES; s. Inhaltsangaben dieses Cod.
bei M. ARRANZ, Les Sacrements de l´ancien Euchologe constantinopolitain, 1: Étude
preliminaire des sources, in: Orientalia Christiana Periodica 48 (1982), 284–355 [im
Folgenden: ARRANZ 1982], hier 290–5); b. Parisinus B. N. Coislinianus gr. 213 (als
Euchologion des Strategios bekannt = COI; s. die Inhaltsangaben bei ARRANZ 1982
310–4); c. Atheniensis B. N. gr. 662 (= EBE; s. die Inhaltsangaben bei ARRANZ 1982
317–20);
3. Cod. Petropolitanus B. N. F. 906 gr. 226 (GRANSTREM Nr. 112) (als Codex
Porphyrianus bekannt = POR, s. die Ausgabe von P. KOUMARIANOS, A manuscript
Εὐχολόγιον of the 9th century. The Εὐχολόγιον of Porfyrios Unspensky. The
Greek codex of St. Petroupolis’ National Library 226 (»draft« des Autors, im Netz
bei academia.edu veröffentlicht);
4. J. GOAR, Εὐχολόγιον sive Rituale graecorum, Venedig 17302 [im Folgenden:
GOAR], jedoch nur dann, wenn in keiner der hier genannten Zeugen die Texte zu
finden sind.
Die vorhandenen Parallelen werden in der Teiledition (III.) angegeben.
374 Diego R. Fittipaldi

es sich um einen Kathedralritus handelt, zeigt sich in der Präsenz


weiterer Liturgen: eines Erzbischofs, eines Archiereus, eines Archi-
diakons24, mehrerer Priester und Diakone25; hinzu kommt die Erwäh-
nung des Brunnens im Hof der Konstantinopler Kathedrale26.
Es folgt nun eine detaillierte Inhaltsbeschreibung und Analyse des
Codex SIN 957. In der esten Spalte finden sich die Folioangaben der
jeweiligen Abschnitte, die 2. Spalte enthält die von mir erfolgte
Nummerierung der Ordnines bzw. liturgischen Einheiten; in der 3.
Spalte werden die Überschriften und Initia der griechischen Gebete
bzw. Litaneien angegeben. In der letzten, 4. Spalte finden sich neben
der deutschen Übersetzung der griechischen Überschriften Angaben
der griechischen Parallelen in ARR, BAR, DMI wie GOAR.
1r 1. Fragment eines Ambon-
Gebetes der byz. Liturgie der
Vorgeweihten Gaben27
1v–20v 2. Ordnung der Taufe
S. unten III.A.
v
20 –21 3.r
1) Εὐχὴ εἰς ἀδελφοποίησιν·
28 Gebet zur Verbrüderung
2) Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ πάντα πρὸς POR 155,2–15; COI 41
σωτηρίαν ἡµῖν χαρισάµενος… u. BES 128 (ARR 355 I1:1a)

24 ἀρχιερεύς: Fol. 11r, III.A.9.1.; 12v, III.A.10.1.; 16r, III.A.11.1. (zweimal); 17r,
III.A.12.1.; 19r, III.A.15.1. (dieser Terminus wird verwendet, um entweder den
Patriarch oder einen Erzbischof zu bezeichnen); ἀρχιεπίσκοπος: Fol. 10r, III.A.8.1;
ἀρχιδιάκονος: Fol. 12v, III.A.10.1.
25 S. unten III.A.13.1.: ἑνὶ τῶν πρεσβυτέρων, u. 13.2.: ὑπὸ τῶν διακόνων.
26 Die Präsenz eines Brunnens im Atrium der Hagia Sophia seit ihrer Einweihung
563 ist schriftlich bezeugt, s. z.B. die Ἔκφρασις des PAULUS SILENTIARIUS, heraus-
gegeben von P. FRIEDLÄNDER (Hg.), Johannes von Gaza und Paulus Silentiarius.
Kunstbeschreibungen Justinianischer Zeit, Leipzig 1912 (Sammlung wiss. Kom-
mentare zu gr. u. röm. Schriftstellern), 244,595.
27 »[σώµα]τος, πρὸς ἐγκράτειαν ἀναστάσεως, ὁ διὰ τῶν τεσαράκοντα σου ἡµερῶν
πλάκας χειρίσας τὰ θεοχάρακτα γράµµατα Μωυσῇ, παράσχου καὶ ἡµῖν,
Δέσποτα ἀγαθέ, τὸν ἀγώνα τὸν καλὸν ἀγωνίσασθαι {…}«, Initium: Δέσποτα ὁ
Θεὸς ὁ παντοκράτωρ, ὁ πᾶσαν τὴν κτίσιν ἐν σοφίᾳ δηµιουργήσας…, s. BAR 281.
Der kurze Text dieses Fragments zeigt eine Ähnlichkeit mit dem originalen Text
des BAR: Beide haben »πρὸς ἐγκράτειαν ἀναστάσεως«. Auch das Euchologion
des Soteros-Klosters in Messina, Cod. Oxoniensis B. Bodleiana gr. Auct. E.5.13 (12.
Jh.), führt dieses Gebet als letztes in der Liturgie der Vorgeweihten Gaben, s. A.
JACOB, Un euchologe du Saint-Sauveur «in Lingua Phari» de Messine. Le
Bodleianus Auct. E.5.13, in: Bulletin de l´Institut Historique Belge de Rome 50
(1980), 283–364, hier 309, 3.15 (43v–44r).
28 Εὐχή = Gebet, wird oft in den Rubriken als Synonym für liturgische Ordnung
(ἀκολουθία) verwendet.
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 375

4. Ordnung der Verlobung und Trauung


21r–22r 1) Εὐχὴ επὶ µνηστείας· Gebet zur Verlobung
2) Ἐν εἰρήνῃ τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν. Diakonale Litanei
Ὑπὲρ τῆς ἄνωθεν εἰρήνης καὶ… 29 1. Gebet

3) Ὁ Θεὸς ὁ αἰώνιος, ὁ τὰ διῃρηµένα BAR 184.1–2; POR 132,2–830;


COI 101v u. BES 120
συναγαγὼν εἰς ἑνότητα καὶ σύνδεσ-
(ARR 324 G1:1)
µον διαθέσεως τιθεὶς ἄρρηκτον…
4) Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ τὴν ἐξ ἐθνῶν 2. Gebet
µνηστευσάµενος ἑαυτῷ ἐκκλησίαν BAR 185.1–2; POR 132,12–6;
παρθένον ἁγνήν,… COI 101v u. BES 120
(ARR 324–5 G1:2)
22 r–v
5) Εὐχὴ εἰς τὸ στῆσαι παστὸν Gebet zur Vorbereitung
γάµου· ‖ des Brautgemachs
6) Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ θάλαµον Sin. gr. 95831
εὐπρεπείας…
22v–24r 7) Εὐχὴ εἰς γάµους· Gebet zur Trauung
8) Ἐν εἰρήνῃ τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν. Diakonale Litanei
BAR 186.1–8
[DMI 4]
9) Ὁ Θεὸς ὁ ἅγιος, ὁ πλάσας τὸν
32 1. Gebet
ἄνθρωπον… BAR 186.9–10;
POR 133,21–134,10; COI
102v u. BES 120v (ARR 327
G2:1)33
24r–v 10) Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ ἐν τῇ Gebet zur Aufsetzung des
σωτηριώδει σου οἰκονοµίᾳ Brautkranzes + Kommunion
καταξιώσας… BAR 187.1–3;
POR 137,17–138,2; COI 103
u. BES 121 (ARR 328 G2:2)
24v–25r 11) Εὐχὴ τοῦ ποτηρίου· Gebet des Bechers
12) {Ὁ}34 Θεός, ὁ τὰ πάντα ποιήσας τῇ BAR 188.1–2; POR 138,3–9 ;
35

ἰσχύι σου,… COI 103 u. BES 121 (ARR 329


G2:3)

29 4.2. fehlt in allen anderen Codices.


30 Εὐχὴ ἐπὶ µνήστρων.
31 Εὐχὴ εἰς τὸ ἐπάραι στέφανα ἀπὸ τὰς κεφαλὰς τῶν νεονύµφων, vgl. RADLE 2012
144, u. Anm. 64.
32 Ω] Cod. Vgl. BAR 186.10 u. POR 133,23.
33 Εὐχὴ ἐπὶ γάµοις ἤτοι στεφανώµα<τι>.
34 [Ὁ] des.
35 BAR u. POR haben beide als Rubrik: Εὐχὴ τοῦ κοινοῦ ποτηρίου.
376 Diego R. Fittipaldi

25r–26r 13) Εὐχὴ εἰς τὸ36 ἀποστεφανῶσαι· Gebet zur Abnahme


des Brautkranzes
14) Κύριε, ὁ Θεός, ὁ παντοκράτωρ, ὁ
τὸν παράδεισον ἀκαµάτως [DMI 5]
φυτεύσας,…
26r–v 15) Εὐχὴ εἰς λύσιν παστοῦ γάµου· Gebet zur Auflösung
des Brautgemachs
16) Νυµφῶνα καταντήσαντες οἱ
1. Teil
δοῦλοι σου, Κύριε,…
[GOAR 32537; RADLE 2012
144]
17) Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ 2. Teil
παραγενάµενος ἐν Κανᾷ τῆς [≈ GOAR 32038; POR 138,3–
Γαλιλαίας,… 939]
[DMI 5]
Orationes Variae
26v–27r 5. 1) Εὐχὴ ἐπὶ ἀρρώστου· Gebet über einen Kranken
2) Πάτερ ἅγιε, ἰατρὲ τῶν ψυχῶν καὶ BAR 196.1–2; COI 108
τῶν σωµάτων,… u. BES 134 (ARR 377 O2:1a)
[DMI 5]
27r–28r 6. 1) Εὐχὴ ἐπὶ νοσούντων· Gebet über Erkrankte
2) Δέσποτα Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, BAR 198.1–2
ἰατρὲ ψυχῶν καὶ σωµάτων,… [DMI 6]
28r–v 7. 1) Εὐχὴ ἐπὶ θυµάτων· Gebet über Opfer
2) Σύ, Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, οἰκτίρµων [DMI 6]
καὶ ἐλεήµων, µακρόθυµος καὶ
πολυέλεος, ὁ µετανοῶν ἐπὶ ταῖς
κακίαις ἡµῶν καὶ προσδεχόµενος τὰς
τῶν πάντων θυσίας…
28v–29r 8. 1) Εὐχὴ ἐπὶ κολλύβων µνήµης Gebet über die Kollyba
ἁγίων· zum Gedächtnis von Heiligen
2) Ὁ πάντα τελεσφορήσας40 τῷ Λόγῳ BAR 229.1–2; COI 87v
σου, Κύριε,… u. BES 118 (ARR 317 kol:1)41

36 τό] des.
37 Initium mit einem (typographischen) Fehler: Σύµφωνα καταντήσαντες…, es han-
delt sich um den 2. Teil des Gebets zur Aufsetzung des Brautkranzes: Εὐχὴ καὶ
λύσις στεφάνων τῇ ὀγδόῃ ἡµέρᾳ. S. RADLE 2012 145–6.
38 Initium: Ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ παραγενόµενος… Das Gebet ist nicht identisch, enthält
aber ähnliche Elemente.
39 Initium: Κύριε ὁ Θεός, ὁ παραγενόµενος… Der Hg. hat die Lesart παραγε-
νάµενος, Partizip Medium-Passiv Aorist, korrigiert, s. POR 138, Anm. 3. Das
Gebet ist nicht identisch (auch nicht mit dem von GOAR herausgegeben), hat aber
eine sehr ähnliche Struktur und enthält ähnliche Elemente.
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 377

29r–v 9. 1) Εὐχὴ εἰς κανίσκιν κουκίων Gebet über einen Korb


κοιµηθέντων· von Korn zum Ged.42
der Verstorbenen
2) Κύριε, ὁ Θεός, ἡ ἐλπὶς πάντων τῶν
COI 88 u. BES 117v
ἐπικαλουµένων τὸ ἅγιον ὄνοµά (ARR 316 E3:1)43
σου,…
[DMI 5]
29v–30v 10. 1) Εὐχὴ ὀπισθάµβωνος Ambon-Gebet für Sonntage
ἀναστάσιµος· POR 47,2–14; COI 93v u. BES
111 (ARR 526–7 BS:11–4)
2) Δέσποτα Κύριε, Ἰησοῦ Χριστέ, ὁ
Σωτὴρ ἡµῶν, ὁ καταξιώσας ἡµᾶς… [DMI 7]

30v–40v 11. Ordnung der Wasserweihe an Theophanie


v
30 –31 v
1) Εὐχὴ εἰς τὴν εὐλόγησιν τῶν Wasserweihegebet
ὑδάτων εἰς τὰ Ἅγια Θεοφάνια ἔσω an Theophanie
ἐν τῇ ἐκκλησίᾳ ποιοῦντος διακόνου innerhalb der Kirche
εὐχὴν συναπτήν·
2) Ἐν εἰρήνῃ τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν… Diakonale Litanei
BAR 127.1.13.16.18;
3) Ὑπὲρ τοῦ ἁγιασθῆναι τὰ ὕδατα
POR 120,2–121,18; COI 42v u.
ταῦτα…
BES 61v (ARR 198 T:S)
31v–33r 44
4) Κύριε Ἰησοῦ Χριστέ, ὁ µονογενὴς Gebet des Priesters
Υἱός, ὁ ὢν εἰς τὸν κόλπον τοῦ für sich selbst
Πατρός, ὁ ἀληθινὸς Θεός,… BAR 128.1–2; COI 43 u. BES
61v (ARR 199–200 T1)
33r–35v 5) Οἱ τῶν ἀνωτάτων στοιχείων τὴν Prolog zur Wasserweihe
κτίσιν ἀθροίσαντες,… POR 121,23–123,14 [≈ BAR
129.–130.45] [DMI 7–8, bis
Σήµερον ὁ ἥλιος ἄδυτος,…]
35v–38v 6) Μέγας εἶ, Κύριε, καὶ θαυµαστὰ τὰ Hauptwasserweihegebet
ἔργα σου… BES 62v–63v u. COI 43v–44v
(ARR 200–3 T4a:1–3 u. T4b:
4–6); BAR 131.1–2; POR 123,
18–21 (Initium) u. 123, 23–
124,14 (ab ἵνα πάντες…)

40 τελεσφορίσας] Cod.
41 Εὐχὴ ἐπὶ κολλύβοις µνήµην ἁγίου.
42 Ged. = Gedächtnis.
43 Εὐχὴ ἐπὶ κολλύβοις κοιµηθέν<τος>.
44 Γερµανοῦ πατριάρχου] am Rande von derselber Hand geschrieben, Zuschreibung
dieses Gebets an den Konstantinopler Patriarch Germanos I. († 733). R.-J. Lilie u.a.
(Hrg.), Prosopographie der mittelbyzantinischen Zeit Online, Berlin - Boston 2013,
Nr. 2298/corr.
45 Der Text von BAR ist nicht identisch, parallele Stellen findet man nur ab 130.2.a
ff.
378 Diego R. Fittipaldi

39r–v 7) Κλῖνον, Κύριε, τὸ οὖς σου καὶ Gebet nach der Wasserweihe
ἐπάκουσον ἡµῶν, ὁ ἐν Ἰορδάνῃ46 BAR 132.1–4; POR 124,14–27;
βαπτισθῆναι καταδεξά‖µενος,… BES 64 u. COI 45 (ARR 204
T5)
39v–40v 8) Εὐχὴ ἄλλη εἰς τὸ ὕδωρ τῶν Anderes Wasserweihegebet an
ἁγίων Θεοφανίων, λεγοµένη ἐν τῇ Theophanie, am Brunnen im
φιάλῃ τοῦ µεσιαύλου τῆς Innenhof der Kirche
ἐκκλησίας·
9) Ὁ Θεὸς ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ τὸ πικρὸν BAR 133.1–2 u. 134.2; POR
ὕδωρ ἐπὶ Μωσέως… 125,1–21; BES 64v u. COI 45
10) Κλῖνον, Κύριε, τὸ οὖς σου καὶ (ARR 205 T6 u. 5)
ἐπάκουσον ἡµῶν, ὁ ἐν Ἰορδάνῃ47
βαπτισθῆναι καταδεξάµενος.48
12. 1. Lektionar-Teil 49
40 v
1) Εἰς τὴν λειτουργίαν τοῦ Zur Liturgie des Erlösers50
Σωτῆρος· ‖
41r–43r 2) Prok.: Ps. 27,9; Ap.: Hb. 1,1–12; Allel.: [Ged. von Asketen]
Ps. 36,6; Ev.: Mt. 11,25–30
43r–45r 3) Εἰς ἀρχαγγέλους· Ged. der Erzengel
Ap.: Hb. 2,2–10; Ev.: Io. 1,43–51
45r–v 4) Εἰς τὴν παναγίαν Θεοτόκον· Ged. der allheilig.
Gottesgebärerin
Ap.: Phil. 2,5–1151; {Ev.: Lc. 10,38–42}
46r–v 5) {Ap.: I Cor. 4,9–16}; Ev.: Mt. 10,1.5–8 [Ged. von Aposteln]
46v–49v 6) Εἰς τὴν µνήµην τοῦ ἁγίου Ged. des Ap. Petros
ἀποστόλου Πέτρου·
Ap.: II. Cor. 11,21b–12,9; Ev.: Mt. 16,13–9

46 Ἰορδάνι] Cod.
47 Ἰορδάνι] Cod.
48 S. oben II.11.7.
49 Abkürzungen für den Lektionar-Teil: Prok. = Prokeimenon (προκείµενον); Ap. =
Apostel-Perikope (ἀπόστολος); Allel. = Alleluiarion (ἀλληλουιάριον); Ev. =
Evangelion-Perikope (εὐαγγέλιον).
50 Damit ist höchstwahrscheinlich das Fest der Verklärung des Herrn am 6. August
gemeint. DMITRIEVSKIJ las »des Kreuzes« (креста), GARDTHAUSEN dagegen wie
oben. Die Perikopen der Konstantinopler Tradition für das Fest sind: Ap.: II Pt.
1,10–9; Ev.: Mt. 17,1–9 (s. GREGORY 383).
51 Die in geschwungenen Klammern folgenden Perikopenangaben stammen aus dem
Petersburger Fragment und sind von E. E. GRANSTREM identifiziert. M. E. gehört
dieses Fragment zwischen die Folia 45 und 46 der Haupthandschrift, denn die
darin erhaltene Apostolos-Lesung steht zusammen mit der des Evangelions in der
Konstantinopler Tradition für die Commune der Apostel.
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 379

49v–52r 7) Εἰς ἀσκητὰς καὶ πατέρας καὶ εἰς Ged. von Asketen u. Vätern
τὸν ἅγιον Νικόλαον· u. des hl. Nikolaos
Prok.: Ps. 63,11; Ap.: Hb. 13,17–21; Allel.:
Ps. 131,9; Ev.: Mt. 4,25–5,12
52r–53v 8) Ἕτερος εἰς ἱεράρχας· Ged. von Hierarchen
Prok.: Ps. 115,6; Ap.: Hb. 7,26–8,2; Allel.:
Ps. 36,30; Ev.: Io. 10,9–16
53v–55r 9) Εἰς τοὺς ἁγίους ἀναργύρους· Ged. der hl. Unentgeltlichen
Ap.: I Cor. 12,27–13,8; Allel.: Ps. 132,1; Ev.:
Mt. 10,152
55r–57r 10) Εἰς µάρτυρας· Ged. von Martyrer
Ap.: Hb. 11,33–40; Ev.: Mt. 10,16–40
57r–60v 11) Ἕτερος εἰς µάρτυρας, λέγεται Anderes Ged. von Martyrern
καὶ τοῦ ἁγίου Γεωργίου· u. des hl. Georgios
Ap.: Ac. 12,1–11; Allel.: Ps. 36,39; Ev.: Io.
15,17–16,2
60v–62r 12) Εἰς τὸν ἅγιον Ἰωάννην τὸν Ged. Ioannes
Θεολόγον· des Theologen
Ap.: I. Io. 1,1–7; Ev.: Io. 19,25–27 u. 21,24–5
62r–64r 13) Εἰς γυναῖκας µάρτυρας καὶ εἰς Ged. von Martyrinnen
τὴν ἁγίαν πρωτοµάρτυρα u. der Erstmart. Thekla
Θέκλαν·
Ap.: II Tim. 3,10–5; Ev.: Mt. 25,1–13
64r–66r 14) Εἰς τὸν ἅγιον Ἠλίαν τὸν Ged. des Propheten Elias
προφήτην·
Ap.: [recte] Iac. 5,17–2053 ; Ev.: Lc. 4,22–30
r
66 –68 r
15) Ἐπὶ ἐλαίου ἀρρώστου· Für das Krankenöl
Ap.: Iac. 5,10–6; Ev.: Mt. 8,14–23
68r–69v 16) Εἰς κοιµηθέντας· Ged. von Verstorbenen
Ap.: [recte] I. Th. 4,13–7 ; Ev.: Io. 5,25–30
54

52 Cod.: Ζήτει αὐτὸ ὄπισθεν, τῶν ἁγίων ἀποστόλων. S. oben II.12.5.


53 Cod.: Ὁ ἀπόστολος πρὸς Ἑβραίους. Der Text ist aber wie angegeben.
54 Cod.: Ὁ ἀπόστολος πρὸς Κορινθίους. Der Text ist aber wie angegeben.
380 Diego R. Fittipaldi

69v–74v 13. Ordnung der Tritoekte und des Abendgottesdienstes


1. Teil: s. unten III.B.
2. Teil:
74v–75r 1) Εὐχὴ πιστῶν Α΄· 1. Gebet der Gläubigen
2) Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ τῆς BAR 108.1–2; BES 3v
πολυθέου πλάνης διὰ τῆς σῆς (ARR 61–2 tri:7)
παρουσίας… [DMI 11]
75 r–v
3) Εὐχὴ πιστῶν Β΄· 2. Gebet der Gläubigen
4) Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ ἐν ὀλίγῳ BAR 109.1–2; BES 3v
χρόνῳ τὴν πάροδον τῆς ζωῆς,… (ARR 62 tri:8)
[DMI 11]
75v–77r 5) Εὐχὴ πιστῶν Γ΄ ἤγουν 3. Gebet der Gläubigen
ἀπόλυσις· bzw. Entlassung
6) Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ µόνος BAR 110.1–2; BES 4
ἀγαθὸς καὶ φιλάνθρωπος, ὁ µόνος (ARR 62–3 tri:9)55
χρηστὸς καὶ ἐπιεικής… [DMI 11–2]
77 v
7) Εὐχὴ τῆς κεφαλοκλισίας· Gebet der Hauptneigung
8) Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ καθήµενος BAR 111.1–4; BES 4v
ἐπὶ θρόνου δόξης… (ARR 64 tri:10)
[DMI 12]
77v–78r 9) Εὐχὴ ἀντιφώνου Α΄ τοῦ Gebet der 1. Antiphons
λυχνικοῦ· des Abendgottesdiensts
10) Κύριε, οἰκτίρµων καὶ ἐλεήµων, BAR 49.1–256; BES 5 u. COI
µακρόθυµε καὶ πολυέλεε, ἐνώτισαι 55
(ARR 66 yc:1)
τὴν προσευχὴν ἡµῶν…
78r–v 11) Εὐχὴ πρὸ τοῦ Κύριε, ἐκέκραξα· Gebet vor dem Gesang
des Ps. 140
12) Ἑσπέρας καὶ πρωῒ καὶ
µεσηµβρίας ‖ αἰνοῦµεν, εὐλογοῦµεν, BAR 56.1–257; BES 6 u. COI
εὐχαριστοῦµεν,… 55v
(ARR 69–70 lyc:8)58
78v–79r 13) Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ κλίνας 2. Gebet (des
οὐρανοὺς καὶ καταβὰς ἐπὶ σωτηρίᾳ Abendgottesdienst)
τοῦ γένους τῶν ἀνθρώπων,… BAR 64.1–3; BES 10v u. COI
60
(ARR 76 lyc:9)

55 Εὐχὴ τῆς ἀπολύσεως.


56 Cod.: Εὐχὴ τῶν ἑσπερινῶν α΄.
57 Cod.: Εὐχὴ ἑσπερινὴ ἢ εἰς τὸ Κύριε, ἐκέκραξα.
58 Εὐχὴ ἀντιφώνου Η΄· πρὸ τοῦ Κύριε, ἐκέκραξα.
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 381

14. 2. LEKTIONAR-TEIL
79r–80v 1) Ap.: Hb. 12,1–10 (ohne Rubrik)
80v–81v 2) Εὐαγγέλιον κατὰ Λουκᾶν·
Ev.: Lc. 12,2–1259
v
81 –82 v
3) Κυριακὴ Δ΄ κατὰ Ματθαῖον· 4. Sonntag des Mt.-Ev.
Ev.: Mt. 8,5–13
82v–84r 4) Κυριακὴ ΙϚ΄ κατὰ Ματθαῖον· 16. Sonntag des Mt.-Ev.
Ev.: Mt. 25,14–2960
r
84 –85 v
5) Κυριακὴ Ε΄ κατὰ Λουκᾶν· 5. Sonntag des Lc.-Ev.
Ev.: Lc. 16,19–31
85v 6) Εὐαγγέλιον ἑωθινὸν61 κατὰ 8. Ev. der Auferstehung
Ἰωάννην·
Io. 20,11–8 (Fragment)

III. TEILEDITION DER TEXTE

A. Ordnung der Taufe


(Fol. 1v–20v, s. oben II.2.)
1v–3r 1. 1) Εὐχὴ εἰς τὸ ποιῆσαι κατηχούµενον· Gebet zur
Aufnahme in
2) Ἀποδύει αὐτὸν καὶ ὑπολύει καὶ ἵστησι κατὰ
den
ἀνατολὰς καὶ ἐµφυσὼν αὐτῷ τρίτον
Katechumenat
σφραγίζει τὸ µέτωπον62 αὐτοῦ καὶ τὸ ‖ στόµα
BAR 114.1–3;
καὶ τὸ στῆθος καὶ λέγει·
POR 102,3–103,4;
3) Ἐπὶ τῷ ὁνόµατί σου, Κύριε, ὁ Θεὸς τῆς BES 49 u. EBE 81
ἀληθείας, … (ARR 172–3 B2:1)
3r–4v 2. 1) Ἀφορκισµὸς63 Α΄· 1. Exorzismus
2) Ἐπιτιµᾷ σοι Κύριος, διάβολε,… BAR 115.1–2;
POR 103,5–
104,12;
BES 49v u. EBE 82
(ARR 174–5 B2:2)
4v–6v 3. 1) Ἀφορκισµὸς Β΄· 2. Exorzismus

59 Zusammen mit dem vorausgeheneden Apostolos (Hb. 12,1–10) gehört wohl diese
Perikope dem Communeformular für Martyrer.
60 Mit Zusatz am Schluss: Mt. 11,15.
61 αιωθινόν] Cod.
62 µέτοπον] Cod.
63 ἀπορκισµός] Cod. Diese Lesart wurde unten in 3.1 und 4.1 korrigiert.
382 Diego R. Fittipaldi

2) Ὁ Θεὸς ὁ ἅγιος, ὁ φοβερὸς καὶ ἔνδοξος,… BAR 116.1–2;


POR 104,13–
105,23;
BES 50v u. EBE 83
(ARR 175–6 B2:3)
6v–7r 4. 1) Ἀφορκισµὸς Γ΄· 3. Exorzismus
2) Κύριε Σαβαώθ, ὁ Θεὸς τοῦ Ἰσραήλ,… BAR 117.1–2;
POR 105,24–
106,10; BES 51v u.
EBE 84 (ARR 177
B2:4)
7r–8v 5. 1) Εὐχὴ µετὰ τὸ ποιῆσαι κατηχούµενον, Gebet nach der
τὸν πρὸς ὥραν βαπτιζόµενον· Aufnahme in
den
2) Ὁ Ὤν, Δέσποτα Κύριε, ὁ ποιήσας τὸν
Katechumenat
ἄνθρωπον κατ΄ εἰκόνα… für einen in
3) Καὶ ἐµφυσᾷ64 αὐτῷ τρίτον καὶ σφραγίζει τὸ Bälde zu
µέτωπον65 αὐτοῦ καὶ τὸ στόµα καὶ τὸ στῆθος66 Taufenden
καὶ λέγει· + Signatio
4) Έξέλασον ἀπ΄ αὐτοῦ πᾶν πονηρὸν καὶ BAR 118.1–4;
ἀκάθαρτον πνεῦµα… POR 106,11–
107,12; BES 52 u.
EBE 84v (ARR
178–9 B3)
8v–9v 6. 1) Καὶ µετὰ τὸ Ἀµὴν ἀποδυoµένου καὶ Apotage -
ὑπολυοµένου τοῦ βαπτιζοµένου ἀποστρέφει Syntage
αὐτὸν ὁ ἱερεὺς ἐπὶ δυσµὰς ἄνω τὰς χεῖρας BAR 119.1–13;
ἔχοντα καὶ λέγει τρίτον· POR 107,13–
108,19; BES 49v u.
2) Ἀποτάσσοµαι τῷ σατανᾷ67…
EBE 82 (ARR 180
3) Καὶ ἀποκρίνεται ὁ κατηχούµενος πρὸς B4-I)
ἕκαστον τούτων, ἢ ὁ ἀνάδοχος αὐτοῦ, ἐὰν ἦ68
παιδίον ἢ βάρβαρος, καὶ µετὰ τοῦτο πάλιν
λέγει ὁ ἱερεύς·
4) Ἀπετάξω τῷ σατανᾷ;
5) Καὶ ἀποκρίνεται ὁ κατηχούµενος·
6) Ἀπεταξάµην.
7) Καί, ὅτε εἴπῃ τρίτον, λέγει ὁ ἱερεύς·

64 ἐµπυσᾷ] Cod.
65 µέτοπον] Cod.
66 στίθος] Cod.
67 ἀποτάσσωµαι τὸ σατανά] Cod.
68 εἶ] Cod.
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 383

8) Ἐµφύσησον69 αὐτῷ.
9) Καὶ µετὰ τὸ ἐµφυσῆσαι ἱστᾷ αὐτὸν πάλιν
κατὰ ἀνατολάς, κάτω τὰς χεῖρας ἔχοντα, καὶ
λέγει τρίτον·
10) Καὶ συντάσσοµαι70 τῷ Χριστῷ. Καὶ πιστεύω
εἰς ἕνα Θεόν, Πατέρα παντοκράτορα71.
11) Καὶ τὰ ἑξῆς72 µέχρι τέλους,
ἀποκρινοµένου καθ΄ ἕκαστον τοῦ
κατηχουµένου ἢ τοῦ ἀναδόχου αὐτοῦ, ὡς
εἴρηται, καί, ὅτε πληρώσει τὸ τρίτον73, ἐρωτᾷ
ὁ ἱερεὺς τὸν βαπτιζόµενον πάλιν τρίτον·
12) Συνετάξω τῷ Χριστῷ;
13) Καὶ ἀποκρίνεται ὁ κατηχούµενος·
14) Συνεταξάµην.
15) Καί, ὅτε εἴπῃ τρίτον, λέγει ὁ ἱερεύς·
16) Προσκύνησον αὐτῷ.
9v–10r 7. 1) Καὶ µετὰ ταῦτα ἐπεύχεται ὁ ἱερεύς· Gebet nach
Apotage -
2) Δέσποτα ὁ Θεός, προσκάλεσαι τὸν δοῦλον
Syntage
σου τόνδε,…
BAR 119.14–15;
POR 108,20–
109,2; BES 53v u.
EBE 86 (ARR 181
B4-I:1)
10r–11r 8. 1) Καί, µετὰ τὸ θυµιᾶσαι ἐν τῇ κολυµβήθρᾳ74 Diakonale
καὶ ἀποδοῦναι τὸν θυµιατῆρα, γίνεται εὐχὴ Litanei
ὑπὸ τοῦ διακόνου· BES 54 u. EBE 86
Ἐν εἰρήνῃ τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν· (ARR 182–3 B5:S);
BAR 120.; POR
Ὑπὲρ τῆς ἄνωθεν εἰρήνης καὶ τῆς. 109,3–110,8
Ὑπὲρ τοῦ ἀρχιεπισκόπου ἡµῶν τοῦδε. [DMI 1–2]
Ὑπὲρ τοῦ ἁγιασθῆναι τὸ ὕδωρ τοῦτο τῇ
δυνάµει καὶ ἐνεργείᾳ καὶ ἐπιφοιτήσει τοῦ
Ἁγίου Πνεύµατος δεηθῶµεν.
Ὑπὲρ τοῦ καταπεµφθῆναι αὐτῷ ἐξ ἁγίων

69 ἐµφύσισον] Cod.
70 συντάσσωµαι] Cod.
71 παντοκράτωρα] Cod.
72 ἐξείς] Cod.
73 τρήτον] Cod.
74 κολυµβίθρᾳ] Cod.
384 Diego R. Fittipaldi

ὑψωµάτων τὴν χάριν τῆς ἀπολυτρώσεως, τὴν


εὐλογίαν τοῦ Ἰορδάνου τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν.
Ὑπὲρ τῶν βουλοµένων προσελθεῖν πρὸς τὸ
ἅγιον φώτισµα καὶ τῆς σωτηρίας αὐτῶν τοῦ
Κυρίου δεηθῶµεν. ‖
Ὑπὲρ τοῦ γενέσθαι αὐτοῖς τὸ ὕδωρ τοῦτο
λουτρὸν παλιγγενέσιας τῆς ἀφέσεως τῶν
ἁµαρτιῶν καὶ τοῦ ἐνδύµατος τῆς ἀφθαρσίας.
Ὑπὲρ τοῦ γενέσθαι αὐτοῖς τὴν κολυµβήθραν75
ταύτην ἀνεπιβούλευτον καὶ ἐλατήριον πάσης
ἐπιβουλῆς ὁρατῶν καὶ ἀοράτων ἐχθρῶν τοῦ
Κυρίου δεηθῶµεν.
Ὑπὲρ τοῦ γενέσθαι αὐτοὺς συµφύτους καὶ
κοινωνοὺς τοῦ θανάτου καὶ τῆς ἀναστάσεως
Χριστοῦ τοῦ θεοῦ ἡµῶν δεηθῶµεν.
Ὑπὲρ τοῦ διαφυλαχθῆναι αὐτοῖς τὴν στολὴν
τοῦ βαπτίσµατος καὶ τὸν ἀρραβῶνα τὸν ἐν τῇ
ἡµέρᾳ τῇ φοβερᾳ Χριστοῦ τοῦ Θεοῦ ἡµῶν
δεηθῶµεν. ‖
Ὑπὲρ τοῦ ἀναδειχθῆναι αὐτοὺς υἱοὺς φωτὸς
καὶ κληρονόµους τῶν αἰωνίων ἀγαθῶν
δεηθῶµεν.
Ὑπὲρ τοῦ συγκαταριθµηθῆναι αὐτοὺς σὺν τοῖς
ἁγίοις τοῖς πρωτοτόκοις76 τοῖς
ἀπογεγραµµένοις εἰς τὴν τῶν οὐρανῶν
βασιλείαν τοῦ Κυρίου δεηθῶµεν.
Τῆς παναγίας, ἀχράντου, ὑπερευλογηµένης.
11r–12v 9. 1) Καὶ τούτων λεγοµένων ἐπεύχεται ὁ Gebet des
ἀρχιερεὺς καθ΄ ἑαυτοῦ τὴν εὐχὴν ταύτην· Priesters für
sich selbst
2) Ὁ εὔσπλαγχνος καὶ ἐλεήµων Θεός, ὁ
ἐτάζων καρδίας καὶ νεφρούς,… BAR 121.1–4;
POR 110,9–
3) Δεῖ εἰδέναι ὅτι οὐδὲ ταῦτα ἐπὶ τέλους 111,11;
ἐκφωνεῖ, ἀλλὰ καὶ τὸ Ἀµὴν αὐτὸς καθεαυτὸν BES 54 u. EBE 87
λέγει. (ARR 183–4 B5:1)
12v–16r 10. 1) Μετὰ δὲ τὸ πληρῶσαι τὸν ἀρχιδιάκονον Hauptwasser-
τὴν εὐχὴν εὐθέως ἀπάρχεται ὁ ἀρχιερεὺς τῆς weihegebet
τῶν ἁγίων βαπτισµάτων εὐχῆς λέγων οὕτως· (1. Teil)
BAR 122.1–2;

75 κολυµβίθραν] Cod.
76 προτοτόκοις] Cod.
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 385

2. Μέγας εἶ, Κύριε, καὶ θαυµαστὰ τὰ ἔργα σου POR 111,19–


καὶ οὐδεὶς λόγος ἐξαρκέσει πρὸς ὕµνον τῶν 112,29; BES 55–6
θαυµασίων σου. Σῇ γὰρ βουλήσει77 ἐξ οὐκ u.
ὄντων εἰς τὸ εἶναι παραγαγὼν τὰ σύµπαντα, EBE 82–9 (ARR
184–6 B5:2-1–4)
τῷ σῷ κράτει συνέχεις τὴν κτίσιν καὶ τῇ σῇ
προνοίᾳ διοικεῖς τὸν κόσµον. Σὺ ἐκ τεσσάρων
στοιχείων τὴν ‖ κτίσιν συναρµόσας78, τέτρασι
καιροῖς τὸν κύκλον τοῦ ἐνιαυτοῦ
ἐστεφάνωσας. Σὲ τρέµουσιν αἱ νοεραὶ πᾶσαι
δυνάµεις, σὲ ὑµνεῖ ἥλιος, σὲ δοξολογεῖ σελήνη,
σοὶ ἐντυγχάνει τὰ ἄστρα, σοὶ ὑπακούει τὸ φῶς,
σὲ φρίττουσιν ἄβυσσοι, σοὶ δουλεύουσιν αἱ
πηγαί, σὺ ἐξέτεινας τὸν οὐρανὸν ὡσεὶ δέρριν79.
Σὺ ἐστερέωσας τὴν γῆν ἐπὶ τῶν ὑδάτων, σὺ
περιετείχισας τὴν θάλασσαν ψάµµῳ80, σὺ πρὸς
ἀναπνοὰς τὸν ἀέρα ἐξέχεας. Ἀγγελικαὶ
δυνάµεις σοὶ λειτουργοῦσιν, οἱ τῶν
ἀρχαγγέλων χοροὶ81 σὲ προσκυνοῦσιν, τὰ
πολυόµµατα Χερουβὶµ καὶ τὰ ἑξαπτέρυ‖γα
Σεραφίµ, κύκλῳ ἑστῶτα καὶ περιϊπτάµενα,
φόβῳ τῆς ἀπροσίτου σου δόξης
κατακαλύπτεται.
Σὺ γὰρ Θεὸς ὢν82 ἀπερίγραπτος, ἄναρχός τε
καὶ ἀνέκφραστος, ἦλθες ἐπὶ τῆς γῆς µορφὴν
δούλου λαβών, ἐν ὁµοιώµατι ἀνθρώπων
γενόµενος· οὐ γὰρ ἔφερες, Δέσποτα, διὰ
σπλάγχνα ἐλέους σου, θεάσασθαι ὑπὸ τοῦ
διαβόλου τυραννούµενον τὸ γένος τῶν
ἀνθρώπων, ἀλλ΄ ἦλθες καὶ ἔσωσας ἡµᾶς.
Ὁµολογοῦµεν τὴν χάριν, κηρύττοµεν τὸν
ἔλεον, οὐ κρύπτοµεν τὴν εὐεργεσίαν. Τὰς τῆς
φύσεως ἡµῶν γονὰς ἠλευθέρωσας,
παρθενικὴν ἡγί‖ασας µήτραν τῷ τόκῳ σου,
πᾶσα ἡ κτίσις ὕµνησέν σε ἐπιφανέντα. Σὺ γάρ,
ὁ Θεὸς ἡµῶν, ἐπὶ τῆς γῆς ὤφθης καὶ τοῖς
ἀνθρώποις συνανεστράφης, σὺ καὶ τὰ Ἰορδάνια

77 βουλίσει] Cod.
78 συναρµώσας] Cod.
79 δέρρην] Cod.
80 ψάµῳ] Cod.
81 χωροῖ] Cod.
82 ὅν] Cod.
386 Diego R. Fittipaldi

ῥεῖθρα ἡγίασας, οὐρανόθεν83 καταπέµψας τὸ


Ἅγιόν σου Πνεῦµα καὶ τάς κεφαλὰς τῶν ἐκεῖσε
ἐµφωλευόντων84 συνέτριψας δρακόντων.
Αὐτὸς οὖν, φιλάνθρωπε βασιλεῦ, πάρεσο καὶ
νῦν διὰ τῆς ἐπιφοιτήσεως85 τοῦ Ἁγίου σου
Πνεύµατος καὶ ἁγίασον τὸ ὕδωρ τοῦτο. Καὶ δὸς
αὐτῷ τὴν χάριν τῆς ἀπολυτρώσεως, τὴν
εὐλογίαν τοῦ Ἰορδάνου. Ποίησον αὐτὸ
ἀφθαρσίας πηγήν, ἁγιασµοῦ δῶρον,
ἁ‖µαρτηµάτων λουτήριον, νοσηµάτων
ἀλεξιτήριον, δαίµοσιν ὀλέθριον, ταῖς ἐναντίαις
δυνάµεσιν ἀπρόσιτον, ἀγγελικῆς ἰσχύος86 ὡς
πεπληρωµένον.
Φυγέτωσαν ἄπ΄ αυτοῦ οἱ ἐπιβουλεύοντες τῷ
πλάσµατί σου, ὅτι τὸ ὄνοµά σου, Κύριε,
ἐπεκαλεσάµην, τὸ θαυµαστὸν καὶ ἔνδοξον καὶ
φοβερὸν τοῖς ὑπεναντίοις.
3) Καὶ ἐµφυσᾷ εἰς τὸ ὕδωρ τρίτον87 καὶ Anhauchung
σφραγίζει τῷ δακτύλῳ τρίτον καὶ πάλιν und
λέγει: Bezeichnung
des Taufwassers
4) Συντριβήτωσαν ὑπὸ τὴν σηµείωσιν τοῦ + 2. Teil des
τύπου του Σταυροῦ σου88 πᾶσαι αἱ ἐναντίαι Wasserweihe-
δυνάµεις. Ὑποχωρείτωσαν ἡµῖν ‖ πάντα τὰ gebets
ἐναέρια καὶ αφανῆ89 εἴδωλα, καὶ µὴ BAR 122.3–4;
ὑποκρυβεῖτω τῷ ὕδατι τούτῳ δαιµόνιον POR 112,30–
σκοτεινόν, µηδὲ συγκαταβεῖτω90 τῷ 113,24; BES 56r–v
βαπτιζοµένῳ, δεώµεθά σου, Κύριε, πνεῦµα u.
πονηρόν, σκότωσιν λογισµοῖς καὶ ταραχὴν EBE 89r–v (ARR
διανοίας ἐπάγον. 186–7 B5:2-4–5)
Ἀλλα σύ, Δέσποτα τῶν ἁπάντων, ἀνάδειξον τὸ
ὕδωρ τοῦτο ὕδωρ ἀναπαύσεως, ὕδωρ
ἀπολυτρώσεως, ὕδωρ ἁγιασµοῦ, καθαρισµὸν
µολυσµοῦ σαρκὸς καὶ πνεύµατος, ἄνεσιν
δεσµῶν, ἄφεσιν παραπτωµάτων, φωτισµὸν

83 οὐρανώθεν] Cod.
84 ἐµφολευόντων] Cod.
85 ἐπιφοιτίσεως] Cod.
86 ἱσχύως] Cod.
87 τρήτον] Cod.
88 Vgl. BAR 122.4 (113): τοῦ σταυροῦ τοῦ Χριστοῦ.
89 αφανεῖ] Cod.
90 συγκαταβεῖτω] Cod.
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 387

ψυχῶν, λουτρὸν παλλιγγενεσίας, υἱοθεσίας


χάρισµα, ἔνδυµα ἀφθαρσίας, ἀνακαι‖νισµὸν
πνεύµατος, πηγὴν ζωῆς. Σὺ γὰρ εἴπας, Κύριε·
Λούσασθε,91 καθαροὶ γένεσθε92, ἀφέλετε93
τὰς πονηρίας ἀπὸ τῶν ψυχῶν ὑµῶν. Σὺ
ἐχαρίσω ἡµῖν τὴν ἄνωθεν ἀναγέννησιν δι΄
ὕδατος καὶ Πνεύµατος. Ἐπιφάνηθι, Κύριε, τῷ
ὕδατι τούτῳ καὶ δὸς µεταποιηθῆναι τοὺς ἐν
αὐτῷ βαπτιζοµένους εἰς τὸ ἀποθέσθαι µὲν τὸν
παλαιὸν ἄνθρωπον, τὸν φθηρόµενον κατὰ τάς
ἐπιθυµίας τῆς ἀπάτης, ἐνδύσασθαι δὲ τὸν
νέον94, τὸν ἀνακαινούµενον κατ΄ εἰκόνα95 σοῦ
τοῦ κτίσαντος αὐτόν, ἵνα γενόµενοι σύµφυτοι
τῷ ὁµοιώµατι τοῦ θα‖νάτου σου διὰ τοῦ
βαπτίσµατος, κοινωνοὶ καὶ τῆς ἀναστάσεώς
γένωνται96 καὶ φυλάξαντες τὴν
παρακαταθήκην τῆς χάριτος δέξωνται97 τὸ
βραβεῖον τῆς ἄνω κλήσεως98 καὶ
συγκαταριθµιθῶσιν τοῖς πρωτοτόκοις99 τοῖς
ἀπογεγραµµένοις ἐν οὐρανῷ, ἐν σοὶ τῷ Θεῷ
καὶ Κυρίῳ ἡµῶν Ἰησοῦ Χριστῷ ἅµα τῷ ἀνάρχῳ
σου Πατρὶ δόξα, κράτος, σὺν τῷ παναγίῳ καὶ
ἀγαθῷ καὶ ζωοποιῷ Πνεύµατι νῦν καί.

91 λούσασθαι] Cod.
92 γένεσθαι] Cod.
93 ἀφαίλεσθαι] Cod.
94 ναίον] Cod.
95 κατεικόν] Cod.
96 γένωνται] Cod.
97 δέξονται] Cod.
98 κλίσεως] Cod.
99 προτοτόκοις] Cod.
388 Diego R. Fittipaldi

16r–17r 11. 1) Ὁ λαός· Ἀµήν, ὁ ἀρχιερεύς· Εἰρήνη πᾶσιν, ὁ Anhauchung u.


λαός· Καὶ τῷ πνεύµατί σου, καὶ τοῦ διακόνου Bezeichnung
λέγοντος· Τὰς κεφαλὰς ἡµῶν τῷ Κυρίῳ des Öls
κλίνωµεν, κλίνει ὁ ἀρχιερεὺς τὴν κεφαλὴν εἰς + Ölweihegebet
τὸ ἀγγεῖον τοῦ ἐλαίου ‖ βασταζόµενον100 ὑπὸ BAR 123.1–5;
τοῦ διακόνου καὶ ἐµφυσᾷ αὐτῷ τρίτον καὶ POR 113,25–
σφραγίζει τρίτον καὶ λέγει· 114,25; BES 57 u.
EBE 90 (ARR 187–
2) Δέσποτα Κύριε, ὁ Θεὸς τῶν πατέρων ἡµῶν,
8 B5:3)
ὁ τοῖς ἐν τῇ κιβωτῷ τοῦ Νῶε περιστερὰν
ἀποστείλας…
3) Καὶ ἀνιστάµενος ἐκφωνεῖ·
4) Εἰς δόξαν σὴν καὶ τοῦ µονογενοῦς σου Υἱοῦ
καὶ τοῦ παναγίου καὶ ἀγαθοῦ καὶ ζωοποιοῦ σου
Πνεύµατος, νῦν καὶ.
17r–v 12. 1) Καὶ µετὰ τὸ Ἀµήν τοῦ διακόνου λέγοντος Bezeichnung
Πρόσχωµεν λαµβάνει ὁ ἀρχιερεὺς τῷ τρυβλίῳ des Taufwassers
ἐκ τοῦ ἁγίου ἐλαίου τρίτον καὶ ποιεῖ ἐξ αὐτοῦ mit Öl +
εἰς τὸ ‖ ὕδωρ σταυροὺς τρεῖς ψάλλων τὸ Gesang
des Alleluia
Ἀλληλούϊα σὺν τῷ ὄχλῳ τρίτον καὶ µετὰ
+ Lautspruch
τοῦτο ἀποτίθεται τὸ τρυβλίον καὶ ἐκφωνεῖ
λέγων οὕτως· BAR 124.1–4;
POR 115,1–9; BES
2) Εὐλογητὸς ὁ Θεός, ὁ φωτίζων καὶ ἁγιάζων 57v u. EBE 90v
πάντα ἄνθρωπον, ἐρχόµενον εἰς τὸν κόσµον, (ARR 188–9 B5:R-
νῦν καὶ. 2)
3) Ὁ λαός· Ἀµήν.
17v–18r 13. 1) Καὶ προσφέρεται ὁ βαπτιζόµενος ἑνὶ τῶν Salbung der
πρεσβυτέρων καὶ λαµβάνων ὁ πρεσβύτερος Täuflinge
ἐκ τοῦ ἁγίου ἐλαίου τῷ δακτύλῳ αὐτοῦ ποιεῖ durch Priester
σταυροῦ τύπον ἐπὶ τοῦ µετώπου καὶ τοῦ und Diakon
στήθους101 καὶ τῶν µεταφρένων τοῦ BAR 124.5–7;
βαπτιζοµένου καὶ λέγει· POR 115,10–7;
BES 57v u. EBE 90v
2) Χρίεται ὁ δεῖνα102 ἔλαιον ἀγαλλιάσεως εἰς (ARR 189 B5:R-2)
τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρὸς καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ
Ἁγίου Πνεύµατος. Νῦν καὶ.
3) Καὶ τότε χρίεται ὑπὸ τῶν διακόνων ἐκ τοῦ
ἁγίου ἐλαίου ὅλον τὸ σῶµα.
18r 14. 1) Καὶ µετὰ τοῦτο βαπτίζεται ὑπὸ τοῦ Taufe durch
den Patriarchen

100 βασταζοµένου] Cod. Vgl. ARR 188, Anm. 1: βασταζόµενον hat auch EBE.
101 στίθους] Cod.
102 δίνα] Cod.
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 389

πατριάρχου λέγοντος οὕτως· + Gesang des


Verses Ps. 31,1
2) Βαπτίζεται ὁ δεῖνα εἰς τὸ ὄνοµα τοῦ Πατρὸς
καὶ τοῦ Υἱοῦ καὶ τοῦ Ἁγίου Πνεύµατος, νῦν καὶ BAR 124.8–10;
ἀεὶ καὶ εἰς τοὺς αἰώνας των αἰώνων. POR 115,18–
116,2; BES 57v u.
3) Καὶ µετὰ τὸ βαπτισθῆναι πάντας, EBE 90v (ARR 189
ἀπάρχεται ὁ πατριάρχης, καὶ ψάλλων λέγει· B5:R-2);
4) Μακάριοι ὧν ἀφέθησαν αἱ ἀνοµίαι καὶ ὧν
ἐπεκαλύφθησαν αἱ ἁµαρτίαι.
5) Καὶ λέγει σὺν τῷ λαῷ τὸν στίχον τούτον
τρίτον καὶ δοξάζει.
18v–19r 15. 1) Καὶ µετὰ τοῦτο ποιοῦντος διακόνου ‖ Gebet nach
εὐχὴν ἐπεύχεται ὁ ἀρχιερεύς· der Taufe/vor
der
2) Εὐλογητὸς εἶ, Κύριε, ὁ Θεὸς ὁ παντοκράτωρ,
Myronsalbung
ἡ πηγὴ τῶν ἀγαθῶν, ὁ ἥλιος τῆς
BAR 125.1–2;
δικαιοσύνης,…
POR 116,3–25;
BES 58 u. EBE 91v
(ARR 189–90
B5:4)
19r–v 16. 1) Καὶ µετὰ τὴν εὐχὴν ταύτην χρίει τῷ ἁγίῳ Myronsalbung
µύρῳ τοὺς φωτισθέντας ‖ ποιῶν τοῦ Σταυροῦ BAR 125.4–5;
τὸν τύπον ἐπὶ τοῦ µετώπου λέγων· POR 116,26–30
2) Σφραγὶς δωρεᾶς Πνεύµατος Ἁγίου. (nur bis 16.2.);
BES 58v u. EBE 92
3) Εἰς τοὺς ὀφθαλµούς· (ARR 191 B5:R-3)
4) Χάρισµα δωρεᾶς Πνεύµατος Ἁγίου.
5) Εἰς τοὺς µυκτήρας·
Χρῖσµα ἀρραβῶνος βασιλείας οὐρανῶν.
6) Εἰς τὰς ἀκοάς·
7) Χρῖσµα µετοχῆς ζωῆς ἀθανάτου.
8) Εἰς τὰ µετάφρενα µέσον τῶν ὄµων·
9) Πλήρωµα δωρεᾶς Πνεύµατος Ἁγίου καὶ
θώραξ πίστεως καὶ ἀληθείας.
17. 1) Καὶ εἶθ΄ οὕτως103 ἀκολούθως ἡ θεία Euch. Liturgie
λειτουργία. BAR 125.8; POR
117,16–8; BES 58v
u. EBE 92 (ARR
191 B5:R-3)
19v–20r 18. 1) Εὐχὴ εἰς τὸ ἀπολοῦσαι τοὺς Gebet zur

103 ηθοὕτως] Cod.


390 Diego R. Fittipaldi

φωτιζοµένους τῇ ὀγδόῃ ἡµέρᾳ· Abwaschung


der Getauften
2) Ὁ λύτρωσιν ἀµαρτιῶν διὰ τοῦ ἁγίου
am 8. Tage
βαπτίσµατος…
BAR 126.1–2104;
POR 186,1–13;
BES 59v u. EBE 93
(ARR 194 B6:1)
20r–v 19. 1) Εὐχὴ εἰς τὸ κουρεῦσαι παιδίον· Gebet zur
Haarschur
2) Σὲ ἱκετεύοµεν, Κύριε, ὁ Θεὸς τῆς σωτηρίας
eines Kindes
ἡµῶν,…
BAR 208.1–2;
POR 163,1–15

B. Ordnung der Tritoekte


(Fol. 69v–74v, s. oben II.13.)
69v–70r 1. 1) Τάξις γινοµένης τῆς τριτοέκτης ἐν ταῖς
ἁγίαις νηστεῖαις·
2) Μετὰ τὸ τελεσθῆναι τὴν πρώτην ὥραν Gebet der
λέγει ὁ διάκονος· Κλίνοντες τὰ γόνατα105 ἐν 1. Antiphon
εἰρήνῃ, ὁ ἱερεὺς ποιεῖ τὴν εὐχήν· BAR 102.1–2106;
3) Ὁ Θεός, ὁ ἐπὶ τῶν Χερουβὶµ καθεζόµενος POR 86,2–13107;
BES 1 (ARR 57–8
καὶ ὑπὸ τῶν Σε‖ραφὶµ δοξαζόµενος,…
tri:1)108
4) Ἐκφώνησις· Ὅτι σὺ εἶ ὁ Θεὸς ἡµῶν καὶ σοὶ
[DMI 9]
τὴν δόξαν.
70r–v 2. 1) Εὐχὴ ἀντιφώνου Β΄· Gebet der
2. Antiphon
2) Δεόµεθά σου, Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν,
µακροθύµησον ἐφ΄ ἡµῖν ‖ τοῖς ἁµαρτωλοῖς… BAR 103.1–2;
POR 86,14–24;
3) Ἐκφώνησις· Ὅτι δεδόξασταί σου τὸ BES 1 (ARR 58
πανάγιον ὄνοµα. tri:2)
[DMI 9]
70v–71r 3. 1) Εὐχὴ ἀντιφώνου Γ΄· Gebet der
3. Antiphon
2) Κύριε, ὁ Θεὸς ὁ παντοκράτωρ, οὗ ἡ δόξα
ἀκατάληπτος… BAR 104.1–2;
POR 87,1–11; BES
3) Ἐκφώνησις· Ὅτι ἀγαθὸς καὶ φιλάνθρωπος

104 BAR: Εὐχὴ εἰς τὸ ἀπόλουτρον; ARR 194: Εὐχὴ εἰς τὸ ἀπολοῦσαι τοὺς
φωτισθέντας…; POR: Εὐχὴ εἰς τὸ ἀποσκεπᾶσαι παῖδα τῇ η΄ ἡµέρᾳ.
105 γωνατα] Cod.
106 Ἐκφώνησις· Ὅτι σὺ εἶ ὁ Θεὸς ἡµῶν, Θεὸς τοῦ ἐλεεῖν καὶ σῴζειν.
107 Ἐκφώνησις· Ὅτι σὺ εἶ ὁ Θεὸς ἡµῶν, Θεὸς τοῦ ἐλεεῖν καὶ σῴζειν καὶ σοὶ τὴν δόξαν
ἀναπέµποµεν.
108 ARR zitiert hier SIN 957 nach der Ausgabe von DMI 9.
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 391

Θεὸς ὐπάρχεις. 1v (ARR 58–9


tri:3)
[DMI 9]
71r–72v 4. 1) Εὐχὴ µετὰ τὴν εἴσοδον, γινοµένης τῆς Gebet
συναπτῆς ὑπὸ τοῦ διακόνου· nach dem
Eingang
2) Κύριε, ὁ Θεὸς τῶν πατέρων ἡµῶν, ὁ διδοὺς
εὐχὴν τῷ εὐχοµένῳ… BAR 105.1–2;
POR 87,12–4109;
3) Ἐκφώνησις· Ὅτι ἀγαθὸς καὶ φιλάνθρωπος BES 1v (ARR 59–
Θεὸς ὐπάρχεις. 60 tri:4)
[DMI 9–10]
v r
72 –73 5. 1) Εὐθὺς ψάλλει τὸ τροπάριν καὶ µετὰ τοῦτο Gebet
ἀναγινώσκει τὴν προφητείαν καὶ εὐθέως τὸ der Katechu-
Εἴπωµεν πάντες καὶ ποιεῖ τὴν ἐκτενήν, καὶ menen
λέγει ὁ διάκονος· Εὔξασθε, οἱ κατηχούµενοι, BAR 106.1–2;
καὶ ὁ ἱερεὺς ποιεῖ τὴν εὐχὴν τῶν POR 88,15–25;
κατηχουµένων· BES 2v (ARR 60
tri:5)
2) Κύριε, παντοκράτορ καὶ φιλάνθρωπε, ἔπιδε
[DMI 10]
ἐξ ὔψους ἁγίου σου…
3) Ἐκφώνησις· Ἵνα καὶ αὐτοὶ σὺν ἡµῖν
δοξάζωσιν.
73r–v 6. 1) Ὁ διάκονος110· Ὅσοι κατηχούµενοι Aufruf der
προέλθετε, οἱ κατηχούµενοι προέλθετε, ὅσοι Katechumenen
πρὸς τὸ φώτισµα προέλθετε, εὔξασθαι111 οἱ durch den
πρὸς τὸ φώτισµα. Diakon + Gebet
über die
2) Οἱ πιστοὶ ὑπὲρ τῶν πρὸς τὸ ἅγιον φώτισµα Katechumenen
εὐτρεπιζοµένων ἀδελφῶν ἡµῶν καὶ τῆς
BAR 286.31-38;
σωτηρίας αὐτῶν τοῦ Κυρίου δεηθώµεν. BES 3 (ARR 61
Ὅπως Κύριος ὁ Θεὸς ἡµῶν στηρίξῃ112 αὐτοὺς tri:6, nur 6.3.)121
καὶ ἐνδυναµώσῃ113, φωτίσῃ114 αὐτοὺς φωτισµὸν [GOAR 165]
γνώσεως, ἀναγεννήσῃ115 αὐτοὺς δι΄ ὕδατος καὶ
π{νεύµατος}116, χαρίσηται117 αὐτοῖς τὴν

109 Ἐκφώνησις· Ὅτι σὺ εἶ ὁ Θεὸς ἡµῶν, Θεὸς τοῦ ἐλεεῖν.


110 ὁ διάκονος] am Rande von derselber Hand geschrieben.
111
εὔξασθαι] Cod.
112 στηρήξει] Cod.
113 ἐνδυναµώσει] Cod.
114 φωτίσει] Cod.
115 ἀναγενήσει] Cod.
116 καὶ π] Cod. Vgl. GOAR 165.
117 χαρίσεται] Cod.
392 Diego R. Fittipaldi

τελειώτητα τῆς {πίστεως}118, ‖ καταξιώσῃ119


αὐτοὺς ἐν καιρῷ εὐθέτῳ τῆς τοῦ λουτροῦ
παλιγγενεσίας, τῆς ἀφέσεως τῶν ἁµαρτιῶν
καὶ τοῦ ἐνδύµατος τῆς ἀφθαρσίας,
συγκαταριθµίσῃ120 αὐτοὺς τῇ ἁγίᾳ αὐτοῦ καὶ
ἐκλεκτῇ ποίµνῃ.
Οἱ πρὸς τὸ φώτισµα, τὰς κεφαλὰς.
3) Αὕτη ἡ εὐχὴ γίνεται ἀπὸ τῆς Τετράδος τῆς
µέσης ἐβδοµάδος τῶν Ἁγίων Νηστειῶν µέχρι
τῆς Ἁγίας Παρασκευῆς καὶ αὐτῆς.
73v–74v 7. 1) Ποιοῦντος διακόνου µετὰ τὴν εὐχὴν τῶν Anderes Gebet
κατηχουµένων ἑτέραν εὐχὴν ὑπὲρ τῶν πρὸς über die
τὸ ἅγιον φώτισµα εὐτρεπιζοµένων ἐπεύχεται Katechumenen
ὁ ἱερεύς· ‖ BAR 107.1–2; BES
3 (ARR 61 tri:6)
2) Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ἐπίφανον τοὺς
οἰκτιρµούς σου ἐπὶ πάντας ἡµᾶς… [GOAR 165, nur
7.3; DMI 10–1]
3) Ἐκφώνησις· Σῶσον, ἐλέησον, φώτισον καὶ ‖
ἀντιλαβοῦ αὐτοῖς ὁ Θεὸς τῇ σῇ χάριτι.122
4) Ὁ ἱερεύς· Ὅτι σὺ εἶ ὁ φωτισµὸς ἡµῶν, καὶ.123
74 v
8. 1) Ὁ διάκονος124· Ὅσοι πρὸς τὸ φώτισµα, Entlassung der
προέλθετε. Οἱ πρὸς τὸ φώτισµα, προέλθετε. Katechumenen
Ὅσοι κατηχούµενοι προέλθατε, µὴ τίς τῶν [GOAR 165]
κατηχουµένων. Ὅσοι πιστοί, ἔτι καὶ ἔτι ἐν
εἰρήνῃ τοῦ Κυρίου δεηθώµεν.

121 Vgl. ARR 61, Anm. 2: Der Hg. zitiert SIN 957 nach der Ausgabe von DMI 10.
118 τῆς] Cod. Vgl. BAR 286.37.
119 καταξιώσει] Cod.
120 συγκαταριθµίσει] Cod.
122 Diese Ekphonese fehlt sowohl in BAR wie in ARR.
123 GOAR 165: Ὅτι σὺ εἶ ὁ ἁγιασµὸς ἡµῶν…
124 ὁ διάκονος] am Rande von derselber Hand geschrieben.
Sinaiticus Graecus 957: Analyse und Teiledition 393

ANHANG: REGISTER DER GEBETSINITIA


UND DER ERWÄHNTEN HANDSCHRIFTEN
Gebetsinitia
Δεόµεθά σου, Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, µακροθύµησον ἐφ΄ ἡµῖν III.B.2.2.
Δέσποτα Κύριε Ἰησοῦ Χριστέ, ὁ Σωτῆρ ἡµῶν, ὁ καταξιώσας ἡµᾶς II.10.2.
Δέσποτα Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ἰατρὲ ψυχῶν καὶ σωµάτων, II.6.2.
Δέσποτα Κύριε, ὁ Θεὸς τῶν πατέρων ἡµῶν, ὁ τοῖς ἐν τῇ κιβωτῷ III.Α.11.2.
Δέσποτα ὁ Θεός, προσκάλεσαι τὸν δοῦλον σου τόνδε, III.Α.7.2.
Έξέλασον ἀπ΄ αὐτοῦ πᾶν πονηρὸν καὶ ἀκάθαρτον πνεῦµα III.Α.5.4.
Ἐπὶ τῷ ὁνόµατί σου, Κύριε, ὁ Θεὸς τῆς ἀληθείας, III.Α.1.3.
Ἐπιτιµᾷ σοι Κύριος, διάβολε, III.Α.2.2.
Ἑσπέρας καὶ πρωῒ καὶ µεσηµβρίας αἰνοῦµεν, εὐλογοῦµεν, II.13.21.
Εὐλογητὸς εἶ, Κύριε, ὁ Θεὸς ὁ παντοκράτωρ, ἡ πηγὴ τῶν ἀγαθῶν, III.Α.15.2.
Κλῖνον, Κύριε, τὸ οὖς σου καὶ ἐπάκουσον ἡµῶν, ὁ ἐν Ἰορδάνῃ II.11.7. u. 10.
Κύριε Ἰησοῦ Χριστέ, ὁ µονογενὴς Υἱός, ὁ ὢν εἰς τὸν κόλπον II.11.4.
Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ παραγενάµενος ἐν Κανᾷ τῆς Γαλιλαίας, II.4.17.
Κύριε ὁ Θεός, ἡ ἐλπὶς πάντων τῶν ἐπικαλουµένων II.9.2.
Κύριε Σαβαώθ, ὁ Θεὸς τοῦ Ἰσραήλ, III.Α.5.2.
Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ἐπίφανον τοὺς οἰκτιρµούς σου III.B.7.2.
Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ ἐν ὀλίγῳ χρόνῳ τὴν πάροδον τῆς ζωῆς, II.13.5.
Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ ἐν τῇ σωτηριώδει σου οἰκονοµίᾳ II.4.10.
Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ θάλαµον εὐπρεπείας II.4.5.
Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ καθήµενος ἐπὶ θρόνου δόξης II.13.14.
Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ κλίνας οὐρανοὺς καὶ καταβὰς ἐπὶ σωτηρίᾳ… II.13.24.
Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ µόνος ἀγαθὸς καὶ φιλάνθρωπος, ὁ µόνος II.13.8.
χρηστὸς καὶ ἐπιεικής
Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ πάντα πρὸς σωτηρίαν ἡµῖν χαρισάµενος II.3.2.
Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ τὴν ἐξ ἐθνῶν µνηστευσάµενος ἑαυτῷ II.4.4.
Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ τῆς πολυθέου πλάνης διὰ τῆς σῆς παρουσίας II.13.2.
Κύριε, ὁ Θεὸς ὁ παντοκράτωρ, οὗ ἡ δόξα ἀκατάληπτος III.B.3.2.
Κύριε, ὁ Θεὸς τῶν πατέρων ἡµῶν, ὁ διδοὺς εὐχὴν τῷ εὐχοµένῳ III.B.4.2.
Κύριε, ὁ Θεός, ὁ παντοκράτωρ, ὁ τὸν παράδεισον ἀκαµάτως II.4.14.
Κύριε, οἰκτίρµων καὶ ἐλεήµων, µακρόθυµε καὶ πολυέλεε, ἐνώτισαι II.13.18.
τὴν προσευχὴν ἡµῶν
Κύριε, παντοκράτορ καὶ φιλάνθρωπε, ἔπιδε ἐξ ὔψους ἁγίου σου III.B.5.2.
Μέγας εἶ, Κύριε, καὶ θαυµαστὰ τὰ ἔργα σου III.Α.10.2.
(Taufe)
Μέγας εἶ, Κύριε, καὶ θαυµαστὰ τὰ ἔργα σου II.11.6.
(Theophanie)
Νυµφῶνα καταντήσαντες οἱ δοῦλοι σου, Κύριε, II.4.16.
394 Diego R. Fittipaldi

Ὁ εὔσπλαγχνος καὶ ἐλεήµων Θεός, ὁ ἐτάζων καρδίας καὶ νεφρούς, III.Α.9.2.


Ὁ Θεὸς ὁ ἅγιος, ὁ πλάσας τὸν ἄνθρωπον II.4.9.
Ὁ Θεὸς ὁ ἅγιος, ὁ φοβερὸς καὶ ἔνδοξος, III.Α.3.2.
Ὁ Θεὸς ὁ αἰώνιος, ὁ τὰ διῃρηµένα συναγαγὼν εἰς ἑνότητα II.4.3.
Ὁ Θεὸς ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ τὸ πικρὸν ὕδωρ ἐπὶ Μωσέως II.11.9.
Ὁ Θεός, ὁ ἐπὶ τῶν Χερουβὶµ καθεζόµενος καὶ ὑπὸ τῶν Σεραφὶµ III.B.1.3.
Ὁ Θεός, ὁ τὰ πάντα ποιήσας τῇ ἰσχύι σου, II.4.12.
Ὁ λύτρωσιν ἀµαρτιῶν διὰ τοῦ ἁγίου βαπτίσµατος III.Α.18.2.
Ὁ πάντα τελεσφορήσας τῷ Λόγῳ σου, Κύριε, II.8.2.
Πάτερ ἅγιε, ἰατρὲ τῶν ψυχῶν καὶ τῶν σωµάτων, II.5.2.
Σὲ ἱκετεύοµεν, Κύριε, ὁ Θεὸς τῆς σωτηρίας ἡµῶν, III.Α.19.2.
Σύ, Κύριε, ὁ Θεὸς ἡµῶν, οἰκτίρµων καὶ ἐλεήµων, µακρόθυµος καὶ II.7.2.
πολυέλεος, ὁ µετανοῶν ἐπὶ ταῖς κακίαις ἡµῶν

Handschriften
Atheniensis Bibliotheca Nationalis Hellados gr. 662 [= EBE]
Cryptoferratensis Bibliotheca Monasterii S. Mariae gr. Γ.β.1 [= BES]
Monacensis Bibliotheca Publica Bavariae gr. 226 (13.–14. Jh.)
Oxoniensis Bibliotheca Bodleiana gr. Auct. E.5.13 (12. Jh.)
Parisinus Bibliotheca Nationalis Franciae Coislinianus gr. 213 (1027) [= COI]
Parisinus Bibliotheca Nationalis Franciae Suppl. gr. 911 (1043)
Petropolitanus Bibliotheca Nationalis Rossica F. 906 gr. 226 (GRANSTREM Nr. 112)
(10. Jh.) [= POR]
Petropolitanus Bibliotheca Nationalis Rossica F. 536 O.151 (10. Jh.)
Sinaiticus Bibliotheca Monasterii S. Catharinae gr. 957 (10. Jh.) [= SIN 957]
Sinaiticus Bibliotheca Monasterii S. Catharinae gr. 958 (10. Jh.)
Sinaiticus Bibliotheca Monasterii S. Catharinae gr. 974 (16. Jh.)
Vaticanus Bibliotheca Apostolica gr. 1553 (10. Jh.)
Vaticanus Bibliotheca Apostolica gr. 2000 (1102)
Vaticanus Bibliotheca Apostolica gr. 2022 (10. Jh.)
Vaticanus Bibliotheca Apostolica Barberini gr. 336 (8.–9. Jh.) [= BAR]
Vaticanus Bibliotheca Apostolica Reginensis gr. 75 (10. Jh.)
BAPTISMAL RITES IN THE OLDEST SLAVIC
EUCHOLOGIA FROM THE 11TH TO THE 14TH
CENTURIES*
Tatiana AFANASYEVA, Saint Petersburg

The purpose of this paper is to give a general idea about Slavic


sources that contain the rite of Baptism and to establish which types
of the office existed among Orthodox Slavs (Bulgarians, Serbs and
Russians) in Medieval times. The rite of Baptism in Slavic manu-
scripts was studied at the end of the 19th century by Nicholai
Odintsov1, Alexey Dmitrievsky2 and Alexander Almazov3, who used
manuscripts from the 15th–17th centuries for their studies. Miguel
Arranz used two printed Slavic Trebniks (1623 and 1855) for his
study4. However, we now know of even earlier sources, and can
correct certain opinions of previous scholars. Some of the ancient
sources have now been published. For example, Zaikovski Trebnik
(from now on ZT) has become famous due to the work and publi-
cation of Boris Hološnjaj5. Recently, a new edition of this manuscript

* This article was written with financial support from the Russian Foundation for
Basic Research, grant N° 18-512-18006.
1 N. ODINTSOV, Порядок общественного и частного богослужения в древней России
до XVI века: Церковно-историческое исследование [The order of public and private
worship in ancient Russia before the XVI century: Church historical research], St.
Petersburg 1881, 138–154.
2 A. DMITRIEVSKY, Богослужение в Русской Церкви за первые пять веков. Часть III:
Чинопоследования таинствъ [The service in the Russian Church in the first five
centuries. Part III: The Rites of Sacraments], in: Православный собеседник 7/8
(1883), 345–374.
3 A. ALMAZOV, История чинопоследований Крещения и Миропомазания [The history
of the rites of Baptism and Chrismation], Kazan 1884.
4 M. ARRANZ, Избранные сочинения по литургике. Том 1: Таинства Византийского
Евхология [Selected works on liturgics. Volume 1: The Sacraments of the Byzantine
Euchology], Rome-Moscow 2003, here: Крещение и миропомазание [Baptism and
Chrismation], 207–415.
5 B. HOLOŠNJAJ, Zaikovski Trebnik N. 960 der Nationalbibliothek »Hl. Kirill und
Methodij« in Sofia (Bulgarien), Diss., Rome 1995.
396 Tatiana Afanasyeva

has come out, put together by Marijana Cibranska-Kostova and Elka


Mirčeva6.
Other sources, with which I shall concern myself in this paper,
have not been published and are almost unknown among scholars.

METHOD OF DISTINGUISHING REDACTIONS OF THE


BAPTISMAL RITE
Firstly, a few words about the method used to analyse the Slavic bap-
tismal offices in the manuscripts. It should be noted that the rite is
translated from the Greek language. Thus, the language of trans-
lation is an important criterion in dividing the rites of Baptism by re-
dactions. When I compared them, it turned out that some of the
prayers have the same translation, while others have different trans-
lations. The text of the prayers changes only after referring to the
original Greek redaction. Thus, the number of translations indicates
how many times the prayers were edited according to the Greek
text. The newly edited prayers were then copied in Slavic countries
for several hundred years, which means that certain changes could
have been introduced in the course of time. These changes may have
to do with the liturgical directives for priests, and may change in
accordance with canonical literature as it appeared, recommenda-
tions or new rules for Baptism. When such changes are introduced,
the texts of prayers usually do not change but remain stable, poin-
ting to the original type of the office. Thus, the number of redac-
tions of rites (with a totally different office and a completely new
translation of prayers) is determined by a number of corrections
made according to the Greek original.

SOURCES
All the sources about the practice of Baptism among Slavs can be
divided into »direct« and »indirect«. The direct sources are the
Euchologia that contain the rite of Baptism. The indirect sources are
the mentions made by different Old Slavic authors about Baptism;
most often these are canonical texts: canons of local metropolitans
and bishops, their letters to clergy or answers to their questions.
In this paper I will focus on the direct sources, that is, the office
of Baptism in the oldest Slavic Euchologia. Unfortunately, there are
very few ancient Euchologia extant that contain baptismal rites. At
the time of writing this paper, we had six Euchologia with the office

6 M. CIBRANSKA-KOSTOVA, E. MIRČEVA, Зайковски требник от XIV век: изследване и


текст [The Zaykovski Trebnik from the XIV century: Study and text], Sofia 2012.
Baptism in the Oldest Slavic Euchologia 397

before they were corrected at the end of the 14th century. The Slavic
tradition gives information about the Byzantine tradition of a very
late period (approximately from the 12th century), when different
additional prayers were put into the baptismal rite, such as those for
women that had given birth, midwives, new-born babies, for purifica-
tion from impurity, et cetera.
The baptismal rite from the Euchologia I have studied can be di-
vided into four redactions. These redactions have been distinguished
here by comparing the texts of prayers. Each redaction shows that the
Greek original was used and the whole office was edited according
to it. Below, I present a table to show the classification of the manu-
scripts I have studied. Numbering was done according to the chrono-
logy of composition. The first redaction (the oldest) was partially
preserved in one manuscript, the second redaction in five manu-
scripts. Since the third and the fourth redactions were preserved in
many manuscripts, I used only the oldest ones.

1 2 3 4
Old Bulgarian Redaction of the Athonite Cyprian’s
Redaction (?) 13th cent. redaction, redaction,
mid. XIV cent. end of XIV cent.
Russian National 1. Russian National 1. Dečani 69, 1. State Historical
Library, Q.п.I. 24, Library, Hilf. 21, Serbian, end of Museum, Syn. 952,
Serbian, middle of Serbian, end of 14th cent. Russian, beginning
14th cent. (fragment) 13th cent. of 15th cent.
2. Russian National 2. State Historical 2. Russian National
Library, O.п.I. 14, Museum. Syn. 307 Library, Pogod. 75а,
Serbian, end of Serbian, beginning Russian, beginning
13th cent. of 15th cent. of 15th cent.
3. ZT, NBKM 960, 3. State Historical 3. Russian National
th
Serbian, beg. 14 Museum. Syn. 324 Library, Solov.
cent. Serbian, 15th cent. 1085/1194,
Russian, 1504

4. Russian National 4. Russian National


Library, Soph. 526, Library, F.I. 582,
Russian, end of Serbian, 15th cent.
th
14 cent.
5. Russian State
Archive, Syn.typ.
43, Russian, end of
14th cent.
398 Tatiana Afanasyeva

The First Redaction


The oldest Slavic Euchologion – the Sinaitic Glagolitic Euchologion
of the 11th century (the so-called Euchologium Sinaiticum, Ms Sin.
slavicus 37) – does not contain the rite of Baptism. It only includes
prayers for the cutting of hair (baptismal tonsure). Usually, such
prayers follow directly after the baptismal rite, but in this case it was
omitted. The lack of the baptismal rite in this manuscript, perhaps,
has to do with the monastic origin of the copy: it does not include ri-
tes for lay people such as Marriage and Baptism, but only those used
in monasteries: tonsure, confession and burial. Nevertheless, the
baptismal rite was, without any doubt, translated during the Baptism
of Slavs; copies of this ancient rite have simply not been preserved.
In our case, the manuscript Q.п.I. 24 from the National Library of
Russia is of interest. It is a poorly preserved Euchologion from the
mid-14th century. It contains quite ancient rites. After studying the
rite of the Blessing of Waters at Theophany in this Euchologion, I
identified the similarity of the same rite in the Euchologium Sinaiti-
cum7: it also included the same tonsure prayers as this Euchologium,
having the similar translation and being very different from other
South Slavic copies of the 13th century. Thus, its baptismal rite was
probably very similar to the rites from the 11th century.
What does the rite look like? Unfortunately, the copy is incomple-
te, as the beginning is lost, and we have only a portion of the office. It
begins with the prebaptismal prayer Млс҃рдыи ги҃ и млс҃тви г҃и испитаа
ср҃дца и оутроби свѣди помышлениѣ (Ὁ εὔσπλαγχνος καὶ ἐλεήµων
Θεός)8, while the beginning of the rite is absent. The office has very
poor rubrics here, so it is hard to say which special features this
office had.
- The beginning is lost
- prayer before Baptism (Млс҃рдыи и мл҃стивыи г҃и, par.: Ὁ
εὔσπλαγχνος καὶ ἐλεήµων Θεός)
- prayer for blessing waters (Велии еси г҃и, par.: Μέγας εἶ Κύριε)
- prayer over the oil (Вл҃дко г҃и б҃е оц҃ь нашихъ, par.: Δέσποτα
Κύριε ὁ Θεὸς τῶν πατέρων)
- prayer after anointing (Блг҃свенъ еси г҃и б҃е вседержителю источниче
бл҃гыхъ, par.: Εὐλογητὸς εἶ Κύριε ὁ Θεὸς ὁ παντοκράτωρ ἡ πηγὴ
τῶν ἀγαθῶν)

7 T. AFANASYEVA, Чинопоследование Великого освящения воды на Богоявление в сла-


вянских служебниках XI–XV вв. [The Rite of Blessings of the Waters on Epiphany
in Slavonic Euchologies of the 11th–15th centuries], in: Palaeobulgarica 28/3
(2004), 25–45.
8
Standard initia of prayers refer to the same liturgical formulae. This does not
exclude differences in the text of the specific prayer.
Baptism in the Oldest Slavic Euchologia 399

- prayer for communion (Ги҃ б҃е вседержителю съдѣтелю всеи твари,


par.: Κύριε ὁ Θεὸς ὁ παντοκράτωρ ὁ πάσης κτίσεως δηµιουργὸς
ὁρατῆς)
- prayer on the eighth day after baptism (Давыи избавление ѿ
грѣхъ ст҃ымъ кр҃щниемъ твоимь, par.: Ὁ λύτρωσιν ἁµαρτιῶν διὰ τοῦ
ἁγίου σου βαπτίσµατος)
- prayer of kephaloklesia (Облекшисе в те х҃е б҃е нашь, par.: Οἱ
ἐνδυσάµενοι σὲ τὸν Χριστὸν)
One of the interesting characteristics is this: after the blessing of wa-
ters and the Велии еси г҃и (Μέγας εἶ Κύριε) prayer, the priest blows
on the water once, not three times as in the other redactions. Before
the next prayer for the blessing of the oil, it says: и доунеть на водоу
трижды и знаменаѥть елѣемь (and blow on the water thrice and
bless with holy oil). Here the triple blowing is consistent with actions
described in other copies. After the prayer over the oil, the priest
smears the oil on all parts of the body of the baptized, but which
parts are not specified. After this the communion prayer follows, but
there is no mention of the Divine Liturgy. Afterwards, there is a
prayer for the newly-baptized, i.e. on the eighth day after Baptism.
There are no commentary rubrics here.

The Second Redaction


The second redaction of the baptismal rite is in Russian and South
Slavic manuscripts of the 13th and 14th centuries: Hilf. 21, O.п.I. 14,
Soph. 526, Syn. typ. 43. These manuscripts, apart from Soph. 5269,
have never been used for the study of the baptismal rite. The ZT of
the beginning of the 14th century is a known manuscript. This Serbian
prayer book was copied from the Macedonian original10.
The second redaction has elaborate liturgical rubrics, which, in
most cases, are the same in all the manuscripts. The Greek original
from which the translation was made probably had them, but during
the later copying in different parts of the Slavic world, some rubrics
were shortened or somehow changed. What does the rite look like?
1. It begins with the regular prayer, said on the 8th day after the
birth and naming of the baby. This is followed by an elaborate rubric
about the fact that if the child is weak and might die, then it must be
baptized before the 8th day.

9 Ms Soph. 526 has been used by A. ALMAZOV for his study. See A. ALMAZOV,
История чинопоследований Крещения и Миропомазания [The history of the rites of
Baptism and Chrismation], Kazan 1884.
10 A. TURILOV, Зайковский требник (София. НБКМ. № 960) [The Zajkovskij Trebnik
(Sofia NBKM No 960)], in: Православная энциклопедия 19 (2008), 528–9.
400 Tatiana Afanasyeva

2. Then the churching of the woman follows: first, two prayers


over the woman that has given birth, when she can come to church.
They are used for her purification and preparation for Communion.
Both prayers are present in the Euchologion EBE 662 in one of the
later copies of the Euchologion of the Great Church of the end of
13th to the beginning of the 14th centuries11. Its presence in earlier
copies is not known to me. The third prayer is the prayer on the 40th
day, which is present in all Greek Euchologia from the earliest times.
3. Proclamation: This part of the baptismal office is not separated
into a special rite, as was done later. It begins with the prayer over
the catechumens and is preceded by a rubric on how the godfather
takes off the clothes and shoes of the baptized and faces him or her
eastward, while the priest blows on him three times, makes the sign
of the cross on his forehead, mouth and chest, then says the prayer
Во имѧ твоѥ ги҃ б҃е истиньныи (Ἐπὶ τῷ ὀνόµατι σου Κύριε) ten times
and three exorcism prayers (ἀφορκισµοί). After these, the prayer
Сыи вл҃дко г҃и (Ὁ Ὤν Δέσποτα Κύριε) is to be read once. Then the
priest blows on the baptised and makes the sign of the cross over the
latter’s forehead, mouth and chest.
Then the rite of the renunciation of Satan begins. The baptized
faces west, and the priest asks him questions concerning the
renunciation of Satan, which in this redaction is one long question,
to which one must simply answer »I renounce«. Here we also find a
directive for when the foreigner or the baby cannot answer, in which
case his godfather or the deacon must answer for him.
4. The office of Baptism: this begins with the prebaptismal prayer
Мл҃срдый и мл҃стивый г҃и (Ὁ εὔσπλαγχνος καὶ ἐλεήµων Θεός) and
the prayer for the blessing of water Велии еси г҃и (Μέγας εἶ Κύριε).
After the prayer is finished, the priest blows on the water three
times, makes the sign of the cross and continues the prayer Да
съкроушѧтъ сѧ подъ знамениемь крьста твоего (Συντριβήτωσαν ὑπὸ
τὴν σηµείωσιν σου).
This is followed by the blessing of the oil: the rubric tells us that
the priest is to bow his head over the vessel containing the oil and
say the prayer and pour oil crosswise on the water, while singing
Alleluia.
There are significant changes in the ZT and the rubric here is
reworked. Instead of pouring oil into the water, it instructs to »pour
water on the baby«. Then, whereas other copies describe the rite of
immersion, the ZT omits this part and the sprinkling of the baby is
right away, followed by the prayer Бл҃гвень б҃ь просвѣщаѥ и ст҃е

11 M. ARRANZ, Les Sacrements de l’ancien Eucologe constantinopolitain (1). Étude


préliminaire des sources, in: Orientalia Christiana Periodica 48 (1982), 317.
Baptism in the Oldest Slavic Euchologia 401

всакого члвка (Εὐλογητὸς ὁ Θεὸς ὁ φωτίζων καὶ ἁγιάζων). Here we


see a conscious departure from the canonical practice and
substitution of immersion with the sprinkling of the baptized with
water. The ZT is the only source of this kind. That is why Hološnjaj
saw a Bogomil heresy influence here12.
In all the Euchologia of this redaction, the prayer of Baptism is
immediately followed by the description of the taking off of the
swaddling bands and clothes and the anointing of the body of the
baptized: forehead, eyes, nostrils, mouth, and ears with the prayer
Σφραγὶς δωρεᾶς Πνεύµατος Ἁγίου, »The seal of the Holy Spirit…«.
The ZT omits this.
After this, the liturgy starts and the baptized is led to the altar and
back while the Cherubikon is sung. Afterwards, the baptized is given
communion and a special prayer is said over him of which the rubric
says, »the prayer Ги҃ б҃е вседержителю и сдѣтелю всеи твари (Ὁ Θεὸς
ὁ παντοκράτωρ ὁ πάσης κτίσεως δηµιουργός) has the same symbolic
value as and it is put instead of Μέγας εἶ Κύριε«.
5. Prayer for the newly-baptized: This redaction includes two
prayers Давыи избавление ѿ грѣхъ (Ὁ λύτρωσιν ἁµαρτιῶν διὰ τοῦ
ἁγίου σου βαπτίσµατος) and the prayer of kephaloklesia Облекыисѧ
въ тѧ х҃а б҃а нашего (Οἱ ἐνδυσάµενοι σὲ τὸν Χριστόν). This part was
fully preserved only in the ZT, while in other manuscripts the
prayers are missing.
6. Prayers for tonsure are written separate from the office of
Baptism. They would enter the office later but here they are put in a
separate office and have the heading »Prayers for the cutting of
hair«. There are several tonsure prayers.
In the Euchologium Sinaiticum there are five13 and in the Second
redaction there are three such prayers. The first prayer for the baby
is a very ancient one, used also in the famous Euchologion Barberini
gr. 33614. Instead, in the Euchologion Grottaferrata Γ.β. IV (10th
century) it is a prayer for the tonsure of the priest15. In the Eucho-
logion of Porfirij Uspensky of 10th century (Leningr. gr. 226) it is one

12 B. HOLOSNJAJ, Zaikovski Trebnik N. 960 der Nationalbibliothek »Hl. Kirill und


Methodij«« in Sofia (Bulgarien), Diss., Rome 1995, 52–59.
13 Cf. R. NAHTIGAL (ed.), Euchologium Sinaiticum. Starocerkvenoslovanski glagolski
spomenik, vol. 2, Ljubljana 1942, 14–19. There are 3 prayers for the child’s ton-
sure and 2 prayers for trimming a beard like in the Euchologion of Porfirij
USPENSKY. See A. JACOB, L’Euchologe de Porphyre Uspensky. Cod. Leningr. gr.
226 (X siècle), in: Le Muséon 68 (1965), 173–214, here 198 (No 201).
14 S. PARENTI, E. VELKOVSKA, L’Eucologio Barberini gr. 336, Rome 1995, 231 (No
212).
15 S. PARENTI, L’Eucologio manoscritto Γ.β.IV (X sec.) della biblioteca di Grottafer-
rata. Excerpta ex Dissertatione ad Doctoratum, Rome 1994, 51 (No 217).
402 Tatiana Afanasyeva

of the prayers for the cutting of hair16. It has the following rubric:
the godfather comes, holding the baby. Before lifting the hair to cut
it, the prayer Бл҃гвень ѥси г҃и б҃же ѡ҃ць наших пославыи ѡц҃а нашего
Aвраама пострыщи главѫ иерѣеви твоемоу Mелхисидекоу (Εὐλογητὸς
εἶ Κύριε ὁ Θεὸς τῶν πατέρων ἡµῶν ὁ ἀποστείλας τὸν πατέρα ἡµῶν
Ἀβραὰµ κεῖραι τὴν κόµην τῷ σῷ ἱερεῖ Μελχισεδέκ) is read. It has
some stylistic differences in the Euchologium Sinaiticum and in the
second-redaction Euchologia, but is essentially the same prayer.
The second and third prayers were always prayers for the tonsure
of babies. The second prayer, Влд҃ко ги҃ б҃е нашь почьты чл҃ка по
образоу своѥмоу (Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν, ὁ τῇ εἰκόνι σου
τιµήσας), is absent in Barb. gr. 336, but is present in Mss Leningr.
226 and in Grottaferrata Γ.β. IV.17
The third, Тебе мл҃имь ги҃ бж҃е спсения нашего (Σὲ ἱκετεύοµεν
Κύριε ὁ Θεὸς τῆς σωτηρίας ἡµῶν), is a widespread prayer. It was
followed by a rubric that said: и оуиметь власи его кр҃стаѡбразно на
четири чѧсти. кладе подъемлющемоу на платно. и оуимъ власи
събираѥ вьлѣпить вь воскь и сьхранить вь ѡлтари (and proceeds to
cut his hair into four parts in a crosswise fashion, places it on the
cloth, and then, having cut the hair, gathers it, inserts into wax and
keep it in the altar).
After this, a prayer for cutting of hair and beard followed in the
Euchologium Sinaiticum, but is already absent in the second
redaction. This prayer was intended for adults; it was read during a
careful trimming of the beard to give it a beautiful (pleasant) form.
There was also a separate prayer for the cutting of beards; the
Euchologium Sinaiticum had two.
The ban on beard-cutting is known from the Serbian Kormchaia
(Πηδάλιον, i.e. the Rudder), which was created on Mount Athos at the
beginning of the 14th century and brought to Russia from Bulgaria in
the second half of the 13th century18. It had an article called »On
Hair. Why our Lord said: Do not grow hair on your head and do not
cut your beards«. Here the growing of hair and cutting of beards is

16 A. JACOB, L’Euchologe de Porphyre Uspensky. Cod. Leningr. gr. 226 (X siècle), Le


Muséon 68 (1965), 173–214, here 198 (No 201).
17 A. JACOB, L’Euchologe de Porphyre Uspensky. Cod. Leningr. gr. 226 (X siècle), Le
Muséon 68 (1965) 173–214, here 198 (No 202); S. PARENTI, L’Eucologio
manoscritto Γ.β.IV (X sec.) della biblioteca di Grottaferrata. Excerpta ex Disserta-
tione ad Doctoratum, Rome 1994, 50 (No 214).
18 Ya. N. SHCHAPOV, Византийское и южнославянское правовое наследие на Pуси в
XI–XIII вв. [Byzantine and Yugoslavian Legal Heritage in Russia in the XI–XIII c.],
Moscow 1978, 117–155.
Baptism in the Oldest Slavic Euchologia 403

compared with the practice of Greek pagans19. A negative attitude


towards beard-cutting is also present in the »Dispute with Latins« by
George, Metropolitan of Kiev, which has the following prohibition
that implies it was prohibited in Russia to cut beards: »[the Latins]
who cut their beards with a razor, which is contrary to the laws of
Moses and of the Holy Gospel«. Probably the practice of cutting
beards soon stopped among Slavs, which is why these prayers from
the Euchologium Sinaiticum cannot be found later on.
The third and fourth redactions of the baptismal office appear in
the second half of the 14th century as a result of the liturgical
reform and editing of all of the liturgical books according to the
Jerusalem Typicon.

Τhe Third Redaction


Τhe third redaction is the so-called Athonite redaction. The Athonite
redaction exists in every Slavic liturgical book. It can be distin-
guished in the Gospels, the Psalter, Menaion, Triodion, Octoechos
and Euchologion20.
The Athonite redaction of the baptismal office can be found in
Serbian and Russian manuscripts. There is also one Moldavian ma-
nuscript from the second half of the 15th century. At this moment, I
do not know of any Bulgarian copies, but this redaction was, most
probably, present in the Bulgarian manuscript tradition.
This redaction has much in common with the second redaction of
the office. Just like the previous one, it begins with the prayer for the
8th day and prayer for the name-giving. This is followed by an
extensive commentary on what to do in case the baby is weak and
may die, which means that Baptism must be performed soon. Then
the churching is described: on the 40th day the baby is carried by its
mother to a church and the priest recites prayers over the mother.
Afterwards, Proclamation, Baptism and Chrismation occurs. Unlike
the previous redaction, this one contains more details in the rubrics:
for example, we find here the 49th Apostolic rule about Baptism by
immersion.
It is in this redaction where we first find the tradition of spitting
on the Devil. After the renunciation of Satan, the priest tells the
catechumen: »Spit on him«. Dmitrievsky believed that this tradition

19 See the Slavonic Ms Syn. 231 of the State Historical Museum (Moscow), f. 369r–
369v, chapters: ѡ острижении брады; ѡ растѧщих власъ и красѧщихсѧ ими; почто
рече г҃ь не ростити власъ главъ. ни броснете брадъ вашихъ.
20 M. YOVCHEVA, L. TASEVA, Translated Literature in the Bulgarian Middle Ages as a
Social and Cultural Phenomenon, in: Scripta & eScripta 10–11 (2012), 271–323,
here 293–296.
404 Tatiana Afanasyeva

appeared no earlier than the 15th century21. However, the Greek Ms


Athens 662 of the end of 13th century allows us safely to say that it
existed at that time. In other redactions the catechumen blows on
the devil instead of spitting.
The Athonite redaction mentions that the water for Baptism must
be warm, so that the baptized feels more comfortable. The priest
makes the anointment with his finger on the following body parts:
the forehead, chest and the nape. Afterwards, the deacon anoints
the whole body of the person.
The Athonite redaction does not mention the Divine Liturgy and
Communion; the rite of Baptism here is not connected with the
Liturgy. The bringing of the baby to the altar is described here in
the same way as in the second redaction. The priest touches the baby
with both sides of the doors and the baby is inclined downwards by
the priest as they walk around the altar from all four sides. If the
baby was a girl the priest would walk only from three sides, skipping
the front part.
The Athonite redaction does not have a separate office for
tonsure. It has two prayers for tonsure after the prayers for newly
baptized. Its text shares some common elements with the second
and third prayers for tonsure from the second redaction, but they
are nevertheless different prayers that were heavily edited.

The Fourth Redaction


The fourth redaction appeared later than the Athonite one. This is
the redaction made by the Metropolitan Cyprian, contemporary of
the Constantinople Patriarch Philotheos Kokkinos and metropolitan-
reformer in the Muscovite Rus’. These reforms were carried out in
the 1390s.
The redaction of the baptismal office created during Cyprian´s
Metropolitanship is characterized by detailed rubrics. This is not an
accident. Letters from Cyprian to different people have been pre-
served until today. There he describes the rite of Baptism and ex-
plains exactly how it is to be done. The special characteristic of this
redaction is that it is designated only for a child, not an adult. It has
several parts, separated by small headings: prayers for women; the
rite of proclamation; and the rite of churching.

21 A. DMITRIEVSKY, Богослужение в Русской Церкви за первые пять веков. Часть III:


Чинопоследования таинствъ [The service in the Russian Church in the first five
centuries. Part III: The Rituals of Sacraments], in: Православный собеседник 7/8
(1883), 345–374, here 361–361.
Baptism in the Oldest Slavic Euchologia 405

The office begins with the prayer for a woman recently confined
and for her midwives. This redaction has two such prayers. This is
followed by the prayer for the 8th day when the baby is named.
The office of naming the baby can be found in a separate rubric.
The woman brings the baby to church. According to history dictio-
naries,22 this refers to a midwife; it is she who follows the directions
of the priest during the renunciation of Satan. She stands facing East
and answers all the priest’s questions, blows on Satan and recites the
Creed.
The baptismal office: in Cyprian’s letters to Pskov and its clergy,
he insists that the baptized must have only one godparent, depen-
ding of the baby’s sex: a girl should have a godmother and a boy a
godfather.23 The rubrics of this redaction say that the Baptism is to
be performed by either the wife or the godfather.
The renunciation of Satan differs from that found in other redac-
tions. The questions here are not united into one long question but
are separate, each of which is answered by the wife (or midwife).
Here we can clearly see an attempt to return to the older rules for
Baptism, which Cyprian, a literary man, clearly knew and tried to
implement. The addition of oil into the baptismal water is done a
little differently than as described in other redactions. A little stick is
dipped into oil and then used to draw a cross on the water.
The Baptism itself is done in the following manner: the baby is
put into the baptismal font neck-deep, he or she is held with the left
hand, while the right hand pours warm water over his or her head.
This is done (the rubric states) because the baby is weak, and one
must be careful not to choke it with water. The godfather stands
near and holds a towel, which is tied around his neck. The priest
anoints the forehead, eyes, nostrils, mouth, chest, hands, heart, sto-
mach and legs crosswise. Unlike in the case of the other redactions,
here we find more detailed information on the body parts that are to
be anointed. After this an undershirt is put on the baby.
Afterwards, the baby is tonsured, its hair is put into wax and then
put into the church wall. The baptized is then given a cowl. On the
8th day the godfather (godparent) enters the church with the baby,
which is then cleaned with a sponge in those places where he had
been anointed with holy oil. At this time the prayer Влд҃ко б҃же нашь
иже ради купѣли нб҃снаго ѡсианиа (Δέσποτα Κύριε ὁ Θεὸς ἡµῶν ὁ διὰ
τῆς κολυµβήθρας) is read. The special characteristic of this

22 Словарь древнерусского языка XI-XIV в. [Dictionary of the Old Russian Language],


Moscow 1988, vol. 1, 102.
23 Памятники древне-русскаго канонического права. Часть первая (Памятники XI-XV
в.) [Monuments of old Russian canon law, 1st part (Monuments of the XI–XV c.)],
St. Petersburg 1880, 238. 254–255.
406 Tatiana Afanasyeva

redaction is that the office of churching is placed at the end of the


baptismal office - in the second and third redactions, this office
precedes Baptism. The prayer for the 40th day begins the office. It is
specified here that the baby is to be brought by the mother, not the
midwife. The priest puts the mother with the baby in front of the
sanctuary doors and reads a prayer over them. Moreover, it is
specified that if the baby dies before the 40th day, the prayer is to be
read only until a particular point; the rest of the prayer is read only
if the baby is alive. The priest takes the baby, carries it into the altar,
and touches it with the holy doors from both sides to symbolize
kissing. The baby is inclined downwards by the priest and the priest
goes around the altar three times, inclining the baby downwards at
each four sides. It is then noted that a baby girl is not to be carried
around the altar; she is to be inclined downwards before both sides
of the doors.

CONCLUSIONS
Composition of baptismal office in Slavonic Mss

2nd redaction 3rd redaction 4th redaction

2 prayers for the wo-


man recently confined
and for the midwives

Prayer said on the 8th Prayer said on the 8th Prayer said on the 8th
day after the birth day after the birth day after the birth
and naming of the and naming of the and naming of the
baby baby baby

In-churching (2 prayers In-churching (2 prayers


over the woman that over the woman that
gave birth, when the gave birth, when the
she can come to she can come to
church and pr. for church and pr. for
40th day) 40th day)

Proclamation Proclamation (spitting Proclamation


on the Devil)

Baptism Baptism Baptism

Chrismation Chrismation Chrismation


Baptism in the Oldest Slavic Euchologia 407

Communion on the — —
liturgy

Prayers for the newly- Prayers for the newly- Prayers for tonsure (2)
baptized (2) baptized (2)

Prayers for tonsure are Prayers for tonsure (2) Prayers for the newly-
written separately (3 baptized (2)
prayers)

In-churching: (prayer
for mother (2), 40th-
day prayer, dismissal)

1. We can, quite accurately, speak about three main redactions of


the baptismal office in the Slavic tradition. The earliest (first) redac-
tion was only partially preserved and does not allow us to determine
what the baptismal office looked like among Slavs in the time of the
1st Bulgarian Kingdom (from the 9th to 11th centuries). Its rubrics are
very short, and the set of prayers are not different from the Byzan-
tine offices of the oldest period.
2. The second and third redactions were made by South Slavs,
while the last (the fourth) was created in the Rus’ by Metropolitan
Cyprian and is unknown to the South Slavic sources.
3. The South Slavic redactions are very similar and do not have
many differences; the third redaction is a little more detailed than
the second and the baptismal rite here is not connected with the
liturgy. The Athonite redaction includes the tradition of spitting on
the Devil during the proclamation, and in the second redaction the
Devil is blown on. I have found this tradition in the Greek Eucholo-
gion Athens 662. The Athonite redaction does not include the rite of
tonsure; the two prayers for the tonsure are written in the office. (I
saw the same in Athens 662). Both South Slavic redactions can be
used for the Baptism of both adults and children. With the help of
special rubrics, we know in which cases it talks about the baby and in
which it talks about an adult.
4. All the redactions instruct the Baptism to be performed with three
immersions. However, this rule is broken quite consciously in the ZT.
5. The redaction of Metropolitan Cyprian was created at the end
of the 14th century and has several special characteristics. First, the
rite of churching is moved to the end of the baptismal office, which
means that this office can only be performed after Baptism. Further-
408 Tatiana Afanasyeva

more, the office in this redaction is meant only for babies. Adult
Baptism occurs only in cases of the conversion of heretics or re-
negades to Orthodoxy. These offices first appear in Russian liturgical
services during Cyprian´s Metropolitanship, after he completes the
translation of the Patriarchal Euchologion.
6. In Cyprian's redaction, girls (unlike boys) are no longer brought
into the altar, and they are carried around the altar three times.
According to Cyprian’s redaction, the midwife takes part in the
Baptism: she carries the baby into the church, is involved in the rite
of proclamation and in the renunciation of Satan. The Baptism itself
is performed either by the wife (or midwife), or the godfather.
7. In the later manuscript tradition of the 15th to 16th centuries, all
three redactions are re-written. In the Slavic tradition, the substitu-
tion of an earlier redaction for another did not occur. In the South
Slavic Euchologia, we can find the second and third redactions, while
in the Russian Euchologia we find all three. The co-existence of all
three versions makes the baptismal rite colourful - it does not have a
uniform office which was used in only one country. In order to unify
the baptismal office attempts were made to unite several redactions
into one, but it did not have any result. We can see in the manu-
scripts of the 15th – 16th centuries that the prayers belong to one of
the three redactions, while the rubrics are borrowed from another
redaction and the rubrics from the third one are also added. Thus,
in the period of manuscript copying, Slavs did not have a uniform
baptismal office. It was only during the period of the first printed
books that the first attempt at unification of the offices was made –
but this a topic for a different research project.
Baptism in the Oldest Slavic Euchologia 409

LIST OF THE MSS CITED IN THIS ARTICLE


Slavic
Q.п.I. 24 Petropolitanus RNB (Russian National Library) Q.п.I. 24,
Serbian, middle of 14th cent., fragment of an Euchologion
Hilf. 21 Petropolitanus RNB Hilf. 21, Serbian, end of 13th cent.,
Euchologion
O.п.I. 14 Petropolitanus RNB O.п.I. 14, Serbian, end of 13th cent.,
Euchologion
Soph. 526 Petropolitanus RNB Soph. 526, Russian, end of 14th cent.
F.I. 582 Petropolitanus RNB F.I. 582, Serbian, 15th cent., Euchologion
Pogod. 75а Petropolitanus RNB Pogod. 75а, Russian, beginning of 15th
cent., Euchologion
Solov. Petropolitanus RNB Solov. 1085/1194, Russian, AD 1504,
1085/1194 Euchologion
Syn.typ. 43 Mosquensis RGADA (Russian State Archive of Ancient
Acts) Syn.typ. 43, Russian, end of 14th cent., Euchologion
Syn. 231 Mosquensis GIM (State Historical Museum) Syn. 231
Euchologion
Syn. 307 Mosquensis GIM Syn. 307, Serbian, beginning of 15th cent.,
Euchologion
Syn. 324 Mosquensis GIM Syn. 324, Serbian, 15th cent., Euchologion
Syn. 952 Mosquensis GIM Syn. 952, Russian, beginning of 15th cent.,
Euchologion
Dečani 69 Dečani -Monastery, Ms 69, Serbian, end of 14th cent.,
Euchologion
ZT Serdicensis NBKM (SS. Cyril and Methodius National
Library of Bulgaria) slav. 960, Serbian, beg. 14th cent. (the
so-called Zaikovski Trebnik)
Sin. slav. 37 Sinaiticus slav. 37, 11th cent. (the so-called Euchologium
Sinaiticum)

Greek
EBE gr. 662 EBE (National Library of Greece, Athens), Ms gr. 662
Euchologion
Barb. gr. 336 Vaticanus Barberini (Apostolic Library, Vatican), gr. 336
Euchologion, 8th cent.
Γ.β. IV Cryptensis Γ.β. IV (Grottaferrata, Biblioteca Statale del
Monumento Nazionale), 10th cent., Euchologion
olim Leningr. Petropolitanus (olim Leningradensis) RNB gr. 226, 10th
gr. 226 century (the so-called of Porfirij Uspensky-Euchologion)
REGISTER

I. GEOGRAPHISCHE UND PERSONENNAMEN


Aaron — 112, 118–121, 126 Antiochien, antiochenisch — 10,
Abo, hl. — 238 85, 87, 112, 113, 115, 116, 122,
Abraham — 18, 404 129, 135, 138, 172, 188, 190,
Abraham, Bischof von 200, 210, 215, 222, 223, 273,
Hermonthis — 139 292, 296, 299
Abraham Ibn Zar’ah, 62. Patri- Aphraates der Perser — 216
arch von Alexandrien der Apollonia (Kyrenaika) — 36
Kopten — 122, 137, 143. 195 Arcadius — 283
Abū Isḥāq ibn al-'Assāl — 159 Artemon der Ältere, hl. — 284
Abū Isḥāq ibn al Faḍl Allāh — 130 Athanasios der Große — 89, 91
Abu Menas — 35 Athen — 318, 335
Addai, Apostel — 211 Äthiopien, äthiopisch — 32, 33,
Adam — 24 36, 85, 151, 152
‘Addigrāt — 41 Athos — 303, 305, 314, 402–404
Adoulis — 36 Augustinus — 223
Ägäis — 289, 294, 295 Auxibios aus Solopotamio, hl. —
Ägypten 10, 42, 85–196 280
Aksum, aksumitisch — 36, 37, Aulon(a) — 284
106–108, 114, 130, 134, 136, Azarias — 359
161, 191, 195 Babai der Große — 217
Alexander — 277 Bagdad — 238
Alexander, Bischof von Barhebraeus, Bar ‘Ebroyo (†
Alexandrien — 89 1286) — 214
Alexander der Große – 85 Barnabas, Apostel — 273, 274,
Alexandrien, alexandrinisch — 36, 278, 280
41, 42, 42, 85–196, 281, 299, Basileios von Kaisareia — 114,
323 131, 198, 209, 225
Amathous — 285, 287 Basilikata s. Elias-Kloster
Ammonios, Presbyter in Bamun, Presbyter — 143
Alexandrien — 112, 116 Benjamin I., Patriarch von
Ananias — 359 Alexandrien der Kopten — 195
Anastasios Sinaites, hl. — 287 Bessarion — 246
Andreas, Bruder Petri — 19, 29 Bulgarien — 402
Anthousa — 285 Chaleb — 18
Chalkedon — 86
412 Register

Chariton, Priester — 298 Georgien, georgisch — 169, 172,


Chirokitia/Choirokoitia, Zypern 227
— 295, 296 Gerasa — 35
Constantia — 282, 283, 290 Giyorgis von Saglā († 1424) — 51
Damaskus — 208 Gregor bar Hebraeus — 189
Damian, Patriarch {577–606/7) — Gregor von Nazianz — 225, 241,
119, 140 245, 249, 250
Damietta — 142 Gregorios, Presbyter – 278
Demetrios, Bischof von Griechenland — 310
Alexandrien – 86, 116 Grottaferrata — 234
Demetrios, Kopist — 297 Gundaphor, König — 217
Dionysios Areopagites — 213, Henoch — 18
222, 240, 242–244, 246, 247, Herakleidios, hl. — 276, 277
250 Hierios, Sohn des Philotheos —
Dionysios bar Salibi († 1171) — 277
214 Hilarion, hl. — 283
Djeme, Ägypten — 139 Hippolyt von Rom — 9, 39, 104,
Drakon — 283 105, 112
Egeria — 214, 215, 216, 217, 218, Honorius — 283
219, 225 Horsiese, Archimandrit der
Ēǰmiacin — 251–253 Pachomianer — 119, 121
Ekvtime, Athos-Mönch, hl. — 243 Ibn Kabar — 149, 154, 181, 193
Elija — 175 Ibn Sabā' — 153, 156, 183, 185,
Elischa — 175 191
Elissaios, Prophet — 223 Ignatios, Bischof von Antiochien
Enos — 18 — 93
Ephraim der Syrer — 215 Indien — 207, 210
Epiphanios von Salamis, hl. — Iob — 18
274, 282, 283, 292 Isaak, Rabbi — 284
Eustorgios — 284 Jakob, Maphrian — 121
Euanthia — 285 Jakob von Edessa — 172, 175,
Euphrat — 188 188, 189, 197, 213,
Ezechiel — 52, 260, 264 Jakob von Sarug — 197–199, 209,
Faustinianos — 284 212, 215
Gabriel V., Patriarch — 151, 154, Jerevan — 251
156, 163, 181, 189 Jerusalem — 115, 161, 218, 221–
Gelasios — 276 224, 226, 227, 229, 233, 234,
Georg Nikephoros, Priester — 248, 249, 251, 254–257, 273,
298 274, 289, 299, 322, 335
Georg, der Araberbischof — 213, Jesus, Josua — 18
245 Johannes IV., Patriarch — 138
Georg, Metropolit von Kiev — Johannes VI., Patriarch — 153
403 Johannes VII., Patriarch — 122
Georg, Neomartyrer — 141–143 Johannes, Archidiakon — 143
Geographische Namen und Personen 413

Johannes aus Mia Milia — 297 Grabeskirche s. Anastasis


Johannes Chrysostomos — 190, Große Kirche s. Hagia Sophia
211, 222 Hagia Eirene, Konstantinopel
Johannes der Täufer — 28, 29, — 342, 344, 352
177, 267 — Altarraum — 355
Johannes der Almosengeber von — Ambon — 352, 356, 357
Alexandrien — 285, 286 Hagia Sophia, Konstantinopel
Johannes Moschos — 139 — 333, 338, 342, 344, 345,
Johannes von Damaskos — 372 351, 362, 400
Johannes von Sedre — 213 — Altarraum — 351, 365
Johannes von Skythopolis — 247, — Ambon — 350, 351, 360–
250 362, 365, 367, 368
Johannes, Bischof von Amathous — Brunnen — 374, 378
— 279 — Großes Baptisterium —
Johannes, Bischof von Samannūd 338, 340, 344, 363, 367
— 159 — Kaiserpforten — 362
Johannes, Bischof von Tella — — Kathedra — 362, 365, 367
188, 189 — Kirchengebäude — 340
Johannes, Bischof von Jerusalem — Kleines Baptisterium —
— 257 342–344, 349, 351, 362
Johannes, Evangelist (Syr. Akten) — Mittlere Tore — 351, 364
— 217, 257, 266 — Narthex — 351
Josef von Arimathäa — 156 — Skeuophylakion — 338
Jordan — 73, 75, 99, 175, 176, — Solea, Solaia — 348, 350
212, 218, 267 — Synthronon — 358, 359,
Julian, Arianer — 93 362–364, 366, 367
Kalabrien — 372 Hagia Trias, Karpasia — 290,
Karditsa — 298, 312 283, 328
Karpasia, Zypern — 290, 292, 293 Hagios Georgios, Pegia — 290,
Kilikien — 253 294, 296, 329
Kirchen, Klöster: Hagios Petros, Alexandrien —
Anastasis, Jerusalem — 222, 227 90
— Baptisterium — 226, 232, Hagios Petros, Konstantinopel
242, 243 — 360
Angelion-Kathedrale, Alexan- Hagios Philon, Karpasia — 290,
drien — 122, 124, 138 292, 296, 327
Apa Apollon-Kloster — 162 Katharinenkloster, Sinai — 87,
Bietlehem-Kloster, Äthiopien — 114, 115, 198, 199
153 Makarioskloster, Sketis — 123,
Elias-Kloster, Carbone — 371 128 137, 138
Epiphanios-Basilika, Salamis — Martyrion, Jerusalem — 225
290, 292, 324 Metochion des Hl. Grabes,
Epiphanios-Kloster, Theben- Konstantinopel — 304, 315
West —119
414 Register

Michaelskloster bei Hamuli in Kyrill von Jerusalem — 221, 223,


Faijum — 127 225, 226, 232, 238, 241–244,
Panagia Asinou — 297 248, 250, 291, 293, 296
Panagia Choirokoitia — 290, Laodicea, s. Laodikeia
294, 331, 332 Laodikeia — 276
Panagia Kophinou — 294, 329, Leontios, Bischof von Neapolis
330 auf Zypern — 286
Panagia Phaneromene, Paphos Leukara, Zypern — 298
— 298 London — 251
Panagia Phorbiotissa — 297 Lukas, Priestermönch — 298
Panagia Petouna, Mazotos — Lukianos, Mönch, Lehrer des hl.
290, 293, 328 Epiphanios — 282
Qǝfrǝya, ‘Urā Qirqos — 107 Lukianos, Priestermönch — 298
Santo Stefano dei Mori — 34 Maḥalat Dānyāl, Dorf im Nil-Delta
Weißes Kloster bei Sohag — — 138
128, 145 Makarios von Jerusalem — 256,
Kafr al-Šayḫ, Ägypten — 138 261
Kairo — 146, 153, 181 Makarios, Bischof von Memphis —
Khael III., Patriarch von 121–124, 126–130, 134
Alexandrien der Kopten — 138 Makarios I., Patriarch von
Kleinasien — 289, 294 Alexandrien der Kopten —
Klement — 51, 53 137, 138, 139
Köln — 88 Makedonia — 274
Konstantia, s. Constantia Mara — 175
Konstantin, Bischof von Assiut — Mari, Apostel — 211
140 Maria, Gottesgebärerin — 177,
Konstantinopel, konstantinopoli- 267
tanisch — 123, 138, 141, 236, Maria, Mutter des Neomartyrers
239, 247, 285, 289, 293, 295, Georg — 142
296, 299, 300, 308, 316, 323 Markos, Apostel — 42, 86, 111,
— Kaiserpalast — 373 123, 131, 138, 273, 274, 276,
Kophinou, Zypern — 295, 296, 280
329 Markos, Schreiber — 371
Korones — 298, 312 Martyria — 116, 117
Kosmas III., Patriarch von Maštoc῾ Ełivardec῾i, Katholikos (†
Alexandrien der Kopten — 899) — 254
122, 130, 137, 138 Matarieh (bei Kairo) — 118
Kourion, Zypern — 290–292, 296, Maximos der Bekenner — 370
325–327 Maximos, Bischof (264–282) — 42
Kyprian, Metropolit — 404, 405, Mazotos, Zypern — 290, 293, 328
407, 408 Medînet Hâbu, s. Djeme
Kyrill von Alexandrien — 102, Melchisedek — 18, 347
158, 159
Geographische Namen und Personen 415

Menas II., 61. Patriarch von Alex- Paulos, Apostel — 15, 246, 266,
andrien der Kopten — 122, 273
137, 138 Paulos von Tabennese, Patriarch
Mesopotamien, mesopotamisch, von Alexandrien — 139
s. Ostsyrien, ostsyrisch Pegia, Zypern — 290, 294, 296,
Messina, Sizilien — 298 329
Mestia, Georgien — 227, 228 Petros, Apostel — 86
Michael I., der Große, Patriarch Petros I., Bischof von Alexandrien
von Antiochien — 122 — 42, 89, 90, 116, 117
Michael von Tinnīs — 138 Petrus Aethiops — 33, 152
Misael — 359 Philipp, ein Jude aus dem Osten
Mittlerer Osten — 299, 300, 305– — 287
308, 316, 319, 320, 322 Philotheos — 277
Mnason, hl. – 277 Philotheos Kokkinos — 404
Moldavien, moldavisch — 403 Philotheos, Hieromonachos —
Mosche bar Kepha — 184, 213 299
Moses — 18, 403 Philotheos, 63. Patriarch von
Muzāḥim, s. Georg, Neomartyrer Alexandrien der Kopten — 122
Naaman, Syrer — 175 Philoxenos — 200
Naher Osten, nahöstlich — 163 Philoxenos von Mabbug — 208,
Narsai von Nisibis — 203, 212, 216
220 Phinees — 18
Nikephoros, Erzbischof von Polykarpos, Bischof von Smyrna
Zypern – 297 — 345
Nikodemos — 156, 183 Proklianis — 283
Nikolaos, Mönch – 297 Pseudo-Dionysios s. Dionysios
Nikosia — 297 Areopagites
Nil — 85, 87, 95, 109, 119, 142, Pseudo-Georg von Arbela — 213
167, 178, 188 Pskov — 405
Noe — 18, 175, 339 Psoulousia, Bischof von Philai —
Nordafrika — 223 121
Nubien – 85, 134, 163 Rabbulas — 205
Nympha, Nimpha, Frau des Rom, römisch — 113, 141, 151,
Philotheos — 277 171, 283
Olympos — 281 Rotes Meer — 173
Ostafrika — 95, 194 Rufinus von Aquileia — 89, 90
Ostsyrien, ostsyrisch — 155, 188, Rußland — 402
207, 210–212, 215–217, 219 Salamis, s. Constantia
Oxford — 251 Salama II., Metropolit —151
Palästina, palästinisch — 10, 124, Salomon, König — 26, 252
139, 141, 165, 169, 172, 227, Sammanūd — 143
239, 243, 245, 246, 250, 289, San Lazzaro — 251, 252, 260
297, 306, 319, 372 Sarayia in Episkopi, Zypern — 292
Paris — 251 Sbeita — 35
416 Register

Schuschanik, hl. — 238 Thmuis — 94, 95


Serapion, Bischof von Thmuis — Thomas, Apostel (Akten) — 205,
37, 90–94, 96, 101, 103, 104, 207, 210, 217–219
195 Tychon, Bischof von Amathous —
Seth — 18 285
Severos von Antiochien — 86, Timo — 280
197, 198, 207, 208, 213 Timotheos I. von Alexandrien —
Severos Ya‘qub von Bartella 112, 140, 169
(†1241) — 214 Timotheos (II. oder III.) von
Sinai — 198, 199, 202, 204, 227, Alexandrien — 197, 198, 205
228, 248, 297, 299, 306, 319, Timotheos aus Lampadistou —
322, 323, 398, 401–403, 409 277
Sketische Wüste — 137 Timotheos II. — 197, 214
Sokrates Scholastikos — 89 Timotheos III. — 197
Solopotamio s. Auxibios Trimythus — 281, 294
Sozomenos —89, 95 Trophime — 276
Spyridon, hl. — 281 ‘Urā Masqal — 41, 42, 61, 107
Stephanos, Archidiakon — 273 ‘Urā Qirqos — 41, 107
Süditalien — 306, 307, 320, 371– Vatikan — 146, 148, 149, 152,
373 251, 335, 371, 372
Symeon III., Katholikos von Venedig — 251, 253, 259, 260
Kartli — 227 Verona — 42
Synesios — 283 Verthanes, Vrtanes, Katholikos
Syria, Syrien, syrisch — 10, 40, 87, der Armenier — 248
102, 103, 109, 114, 147, 160, Wansleben, Johann Michael —
164, 169, 171, 177, 184, 190, 126
195, 210, 289, 295 Westsyrien, westsyrisch — 188,
Tasfā Ṣǝyon, s. Petrus Aethiops 207, 209–212, 216, 217, 219
Tbilisi — 227, 238 Wien — 251
Tǝgrāy — 41, 107 Yahya ibn Garir — 217
Themistagoras — 280 Yeha — 36
Theodor von Mopsuestia — 203, Yuḥannan bar Zo‘bi († 1075) —
212, 216, 217, 220, 222, 240 214
Theodor, Bischof von Paphos — Yuḥanon bar Shushan — 208
281 Zohrab — 260
Theonas, Bischof (282–300) — 42 Zacharias, Bischof von Saḫā —
Theophilos, Bischof von Alexand- 118
rien — 119, 120, 139 Zypern — 273–332
Handschriften, Ostraka, Papyri 417

II. HANDSCHRIFTEN, OSTRAKA, PAPYRI


Armenien Gr. ΝΕ ΜΓ 56 — 115
Jerevan, Matenadaran Gr. ΝΕ ΜΓ 93 — 163, 169, 227,
Ms. 1001 — 253, 254, 256, 258– 243–246
263 Iber. 12 — 223, 228, 229, 234,
235, 245, 246, 249
Ägypten Iber. 54 — 245
Alexandrien, Griechisch- Iber. 66 (olim Cagareli 37) — 228,
Orthodoxes Patriarchat 234, 239, 244, 245
Ms. 207 — 316 Iber. NF 53 — 245
Slav. 37 [Euchologium Sinaiti-
Antonios-Kloster
cum] — 398, 401–403, 409
Ms. 1 Lit. — 138
Syr. M47N — 198, 199, 209
Kairo, Koptisches Museum
Ms. 142/Lit. 253 — 138 Weisses Kloster (ehemals)
Ms. 156/Lit. 33 — 148 MONB.WB — 145
Ms. 311 — 178 MONB.WL — 128
Ms. 359 — 178 MONB.WM — 128

Sinai, Katharinenkloster Äthiopien


Gr. 957+RNB F. 536 O.151 — Tǝgrāy, ʿUrā Masqal
163, 165, 166, 190, 314, 369– Ethio-SPaRe UM-039 (olim C3-IV-
394 73) [Aksumite Collection] —
Gr. 958 — 165, 375, 394 41, 61, 62, 107
Gr. 959 — 307, 320
Gr. 961 — 307, 308, 310, 320,321 Australien
Gr. 966 — 307, 320 Sidney, Macquarie University
Gr. 968 — 305 Papyrus Inv. 374 — 162
Gr. 971 — 307, 309
Gr. 973 — 307, 320 Bulgarien
Gr. 974 — 307, 320, 394 Sofia, Hl. Kirill und Method Bul-
Gr. 977 — 305 garische Nationalbibliothek
Gr. 978 — 317 Slav. 960 [Zaikovski Trebnik/ZT]
Gr. 979 — 305 — 395, 397, 399, 400, 401, 407,
Gr. 980 — 305 409
Gr. 981 — 316
Gr. 982 — 307, 309, 320 Deutschland
Gr. 991 — 307, 309, 330 Berlin, Staatliche Museen [Preu-
Gr. 1040 — 224 ßischer Kulturbesitz]
Gr. ΝΕ ΜΓ 5 — 115 Papyrus 12501 [Ostrakon] — 139
Gr. ΝΕ ΜΓ 6 — 287
Gr. ΝΕ ΜΓ 21 — 287
418 Register

Dresden, Sächsische Landesbi- Lincoln College


bliothek – Staats- und Univer- Gr. 19 — 311
sitätsbibliothek
A 104 — 335, 342, 345, 348, 352, Frankreich
356 Paris, Bibliothèque nationale de
France (BNF)
München, Bayerische Staatsbi-
d’Abbadie 213 (Conti Rossini 72)
bliothek
— 34, 153
Aeth. 33 (olim 29) — 34, 37, 157,
Arab. 100 — 121, 163
167
Arab. 203 — 127
Gr. 226 — 371, 394
Coislin 213 [COI] — 236, 240,
301, 305, 335, 373–378, 380,
England
394
Birmingham, Cadbury Research
Copt. 12920 fol. 139r–145v — 135
Library
Copt. 12920 fol. 160 [MONB.WM]
Mingana Syr. 561 — 212
— 128
Manchester, John Rylands Uni- Copt. 72 (Delaporte 109) — 148,
versity Library 159, 175, 178
Papyrus III 471 — 110, 164 Gr. 1590 — 297, 322
Copt. 426 — 130 Iber. 3 — 233
Suppl. gr. 911 — 372, 394
London, British Library Syr. 116 — 209
Add. 14.493 — 204 Syr. 117 — 209
Add. 14.495 — 209
Add. 14.496 — 211 Georgien
Add. 14.497 — 198, 209 Mestia, Svaneti-Museum
Add. 14.499 — 209 Ms. 9 (k-51) — 227
Add. 14.507 — 197, 207
Add. 14.518 — 198, 207 Tbilisi, Korneli Kekelidze Georgi-
Add. 14.538 — 214 sches Nationales Handschrif-
Add. 15.422 — 311 ten-Zentrum
Add. 17.128 — 198, 207 A-86 — 227
Add. 17.129 — 207
Add. 17.135 — 197, 207 Griechenland
Athen
Oxford Griechische Nationalbibliothek
Bodleian Library (ΕΒΕ)
Auct. E. 5. 10 — 298, 299, 322 Ms. 348 — 305
Auct. E. 5. 13 — 374, 394 Ms. 662 [EBE] — 305, 312, 318,
Ind. Inst. copt. 4 — 182 335, 341, 373, 381–386, 388–
Laud. gr. 36 — 358 390, 394, 400, 404, 407, 409
Papyrus Gr. lit. d. 2–4 [Balaizah- Ms. 664 — 305, 316
Papyrus] — 162 Ms. 1910 — 316
Handschriften, Ostraka, Papyri 419

Suppl. 669 — 309 Iber. 1 — 166, 175,


Suppl. 724 — 309, 310, 313–317, Privatsammlung
321 Codex Hierosolymitanus (aeth.) —
Suppl. 696 — 317 185
- Sammlung des Jerusalemer
Metochions des Hl. Grabes, Italien
vormals Konstantinopel Florenz, Biblioteca Medicea Lau-
Ms. 8 (182) — 304, 315 renziana
Plut. I, 56 [Rabbula Gospels] —
Benaki-Museum 205
Ms. 79 — 299, 310, 312, 315, 317, San Marco 741 — 179
322, 323
Grottaferrata, Biblioteca del
Athos Monumento Nazionale
Dionysiou 486 — 311 Γ.β.1 [BES] — 236, 240, 246, 301,
Koutloumousiou 491 — 297 305, 335, 341, 373–378, 380,
Lauras 189 — 295, 299 382–386, 388–392, 394
Lauras Β 29 (EUTRATIADES 149) — Γ.β.4 — 234, 307, 320, 401, 402,
37, 91 409
Lauras Θ 91 — 298, 300, 315, 320, Γ.β.7 — 305, 307, 320
321, 322, 323
Lauras Λ 105 — 305 Verona, Biblioteca Capitolare
Lauras Ω 129 — 305 LV (53) — 42, 43
Panteleimonos 364 — 314 LX (58) — 42, 43
Pantokratoros 149 — 303, 315
Vatikanstadt, Biblioteca Apostoli-
Karditsa, Korones-Kloster ca Vaticana (BAV)
Ms. 8 — 298, 310, 312, 313, 316, Barb. gr. 336 [BARB/BAR] —
318, 321, 322 161, 163, 164, 168, 236, 245,
246, 307, 320, 334, 335, 338,
Patmos, Ioannou Theologou- 340, 341, 352, 369, 372–378,
Kloster 380–384, 386, 388–392, 394
Ms. 266 — 335, 341 Barb. gr. 390 — 311, 314
Ms. 689 — 304, 305 Borg. arab. 22 (olim Museo Bor-
Ms. 690 — 303 giano K IV 24; Borg. syr. 60) —
129, 130
Heiliges Land Borg. copt. 3 — 170
Jerusalem, Griechisch-Ortho- Borg. copt. 76 — 151
doxes Patriarchat Borg. copt. 109101 [Z 101;
Hagiou Saba 259 — 284 MONB.WB] — 135, 145, 146
Hagiou Saba 375 — 305 Borg. copt. 112 — 148–150, 158–
Hagiou Saba 377 — 298 160, 162, 164–167, 170, 175,
Timiou Stavrou 40 — 335, 341, 178, 179, 185, 188, 189, 192,
346, 351, 362, 373, 193
Timiou Stavrou 43 — 219
420 Register

Ottob. gr. 434 — 307, 320 St. Petersburg, Russische Natio-


Reg. gr. 75 — 372, 394 nalbibliothek (RNB)
Vat. copt. 25 — 179 F. 906 gr. 226 [POR] — 305, 309,
Vat. copt. 44 — 121, 149, 163 373–378, 381–386, 388–391,
Vat. copt. 46 — 151, 158, 159, 164 394, 401, 402, 409
Vat. copt. 47 — 121 F.I. 582 — 397, 409
Vat. copt. 48 — 151 Hilf. 21 — 397, 399, 409
Vat. copt. 50 — 151 O.п.I. 14 — 397, 399, 409
Vat. copt. 52 — 151 Pogod. 75а — 397, 409
Vat. gr. 325 — 181 Q.п.I. 24 — 397, 398, 409
Vat. gr. 1553 — 372, 394 Solov. 1085/1194 — 397, 409
Vat. gr. 1970 — 224 Soph. 526 — 397, 399, 409
Vat. gr. 2000 — 372, 394
Vat. gr. 2022 — 371, 394 Serbien
Vat. aethiop. 4 — 34, 37, 152, 167, Dečani-Kloster
186 Ms. 69 — 397, 409
Vat. arab. 15 — 127
Vat. syr. 313 — 204, 209 Schweiz
Cologny, Bibliotheca Bodmeriana
Venedig Papyrus 58 (olim Cheltenham,
Biblioteca Marciana Phillipps 18833) — 119
Gr. 13 — 358
Spanien
San Lazzaro degli Armeni,
El Escorial, Real Biblioteca del
Mekhitaristenkloster
Monasterio de San Lorenzo
Ms. 457 (olim 320) — 252–254,
Gr. X.IV.13 — 305, 307, 320
256, 258–271
Montserrat, Monasterio de Santa
Russland Maria
Moskau Papyrus Monts. Roca I — 93
Russisches Staatsarchiv für Alte
Urkunden (RGADA) Syrien
Sin. typ. 43 — 397, 399, 409 Damaskus, Syrisch-Orthodoxes
Staatliches Historisches Museum Patriarchat
(GIM) 5/36 — 208
Vladimir 21/Savva 4 — 366
Syn. 231 — 403, 409 USA
Syn. 307 — 397, 409 New York, Morgan Library &
Syn. 324 — 397, 409 Museum
Syn. 952 — 397, 409 M 573 — 127
M 615 — 127

Das könnte Ihnen auch gefallen