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Oktober 2007

Inhalt

Nachrichten Anleitungen
Deutsche Ubuntu-Suchmaschine veröffentlicht S. 4 Neuer Glanz für alte Kisten, die Zweite – Ubuntox S. 25
WiFix soll WLAN-Treiberprobleme lösen S. 4 Server, Server an der Hand - Wer ist der schnellste im Land? S. 27
Freie ATI-Treiber für alle S. 5
Schriftänderungen für LCDs in Ubuntu 7.10 S. 5 Linux allgemein
Compiz nun doch als Standard in Gutsy Gibbon S. 6 Ein Ausblick auf Ubuntu 7.10 Gutsy Gibbon“ S. 28

Neue iPod-Generation macht Probleme ohne iTunes S. 7 Ein Ausblick auf Kubuntu 7.10 Gutsy Gibbon“ S. 31

Das Ende von OOXML? Sicher nicht! S. 7 OpenExpo 2007 in Zürich S. 33
Fedora 8 Test3 erschienen S. 8 Nächster Halt: Ubuntu!“ S. 33

Re-Spin von Fedora 7 veröffentlicht S. 9 Veranstaltungskalender S. 35
Neues Basisthema für Fedora 8 S. 9
Angepasste Ubuntu-CDs von Dell S. 9 Interna
PC-Hersteller Lenovo denkt über Ubuntu nach S. 10 Editorial S. 2
IBM tritt OpenOffice.org-Community bei S. 10 Konventionen S. 36
Click’n’Run-Paketverwaltung veröffentlicht S. 10 Vorschau S. 36
Impressum S. 37
Software
apt-listbugs: Sag mir, wo noch Fehler sind S. 12
Rechnerüberwachung und mehr mit Munin S. 14
Scribes S. 18
Bezaubernder Geany – Ein Flaschengeist hilft Programmieren S. 22

1
Editorial

Liebe Leserin, lieber Leser!


Letzten Monat haben einige von Ihnen vergeblich versucht, unsere Web- In dieser Ausgabe haben wir der vor der Tür stehenden kommenden
seite zu erreichen. Leider haben wir sowohl die Stärke des Ansturms Ubuntu-Version Gutsy Gibbon“ gleich doppelt Rechnung getragen: Auf

von Lesern als auch die von unserem neuen Content-Management- den Seiten 28 und 31 finden Sie Ausblicke zu Gutsy mit GNOME bzw.
System Drupal verursachte Last unterschätzt. Die Folge war, dass der Gutsy mit KDE. Zusätzlich erfahren die Editoren in dieser Ausgabe eine
uns zur Verfügung stehende RAM einfach nicht ausreichte und der Ser- Hochzeit, denn mit Scribes und Geany haben wir gleich zwei mächtige
ver extrem lang brauchte, um die Anfragen zu verarbeiten. Wir bitten Vertreter dieser Gattung bei uns zu Gast.
dafür um Entschuldigung. Für diesen Monat hat x|encon [1] , die unse-
ren Server sponsoren, den RAM großzügigerweise verfünffacht, sodass Neben vielen weiteren Themen gibt es auch noch eine kleine Änderung
sich die Situation wirklich nicht wiederholen sollte. Vielen Dank auf am Layout: Wir haben alle Pfade, die auf Elemente der grafischen Ober-
diesem Wege dafür! fläche verweisen, kursiv und in Anführungszeichen gesetzt, anstatt wie
bisher teils fett, teils kursiv. Dies erhöht hoffentlich die Verständlichkeit
Kommen wir nun aber zu etwas Erfreulicherem: freiesMagazin ist in und wirkt damit auch einheitlicher. Außerdem möchten wir darauf hin-
der Vergangenheit langsam aber sicher immer mehr gewachsen. Nicht weisen, dass wir das Impressum umgestaltet haben. Es erscheinen nun
nur die Seitenzahl hat zugenommen, auch die Zahl der Mitarbeiter ist die Autoren der jeweiligen Ausgabe mit den Seitenzahlen, auf denen
größer geworden - leider nicht in dem Maße, wie die Aufgaben sich die entsprechenden Artikel zu finden sind.
vermehrt haben. Wir suchen auf diesem Wege Leute, die Lust haben,
sich in diesem Projekt zu engagieren. Konkret suchen wir: Viel Spaß mit dieser neuen Ausgabe! Ihre

ã Unterstützung bei der Betreuung des Veranstaltungskalenders


ã mehrere Personen, die die wichtigsten Nachrichten aus der Welt von
Linux und Freier Software im Allgemeinen sowie über Ubuntu und
Fedora im Besonderen zusammenzutragen
ã weitere Unterstützung bei der Korrektur der Artikel
ã Autoren zu verschiedenen Themen, zur Zeit aber besonders im Be-
reich KDE Links
[1] http://www.xencon.net
Wenn Sie Interesse haben, dann schreiben Sie uns doch bitte einfach
eine E-Mail an redaktion@freiesmagazin.de.

2
Leserbriefe

Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse freiesMagazin: Vielen Dank für diese Anre- zum einfachen Verwalten einer Vielzahl an Fo-
redaktion@freies-magazin.de zur Verfügung – gung. Wir haben sogar schon jemanden gefun- tos benötigt werden.
wir freuen uns über Lob, Kritik und Anregun- den, der sich dieses Themas annehmen will, Matthias Kietzke (Autor)
gen zum Magazin. sodass einem Artikel in einer der nächsten Aus-
gaben eigentlich nichts im Wege steht. Halten In eigener Sache . . .
An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrück- Sie die Augen offen! :-) Durch ein Versehen fehlt im Artikel Interview
lich ermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht ”
mit Alex Antener“ aus freiesMagazin 08/2007
so gut gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was Nachtrag/Leserbrief zum Artikel Bildbe- der Hinweis auf die Fotografin der beiden Bilder.

uns natürlich freut), aber nur durch Kritik können trachter im Vergleich“ 09/2007 Die Fotos stammen von Nathalie Bissig (bis-
wir uns verbessern. Zitat eines unserer Leser: Im Artikel bemängelt sig@bissig.cc) und stehen unter der GNU-Lizenz

der Autor, dass das Programm Digikam keine für freie Dokumentation (FDL) [1]. Die August-
Lizenzen Stapelverarbeitung bietet. Durch den Hinweis Ausgabe wurde entsprechend korrigiert. Wir
Ich bin seit längerem ein freiesMagazin-Leser von Ubunux per Mail stellte sich heraus, dass bitten das Versehen zu entschuldigen.
und hätte da einen Themenvorschlag. Zuerst das Paket kipi-plugins nicht installiert war.“
muss natürlich das Lob kommen, aber das Antwort: Mit diesem Paket bietet Digikam
kennt ihr schon. :) Könntet ihr nicht einmal nun die wichtigsten Aufgaben, wie beispiels- Links
eine Ausgabe machen, wo ihr die beliebtesten weise Konvertierungen, Umbenennen und [1] http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html
freien Lizensen vorstellt? Sowas würde mich Größenänderungen an. Zusätzlich können di-
nämlich sehr interessieren! verse Filter und Effekte verwendet werden. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe gegebe-
Sebastian Szturo Damit werden alle Funktionen geboten, die nenfalls zu kürzen.

© by Randall Munroe, http://xkcd.com

3
Deutsche Ubuntu-Suchmaschine veröffentlicht

Bereits Anfang September wurde die Ubuntu- plen Klick kann man die Suche auf einen kann. Probleme sind aktuell bei Konqueror-
Suchseite vorgestellt und als Beta-Version ge- Bereich einschränken, so dass also auch Browsern bekannt und bei Browsern mit
startet [1]. Zu diesem Zeitpunkt umfasste die die gezielte Suche möglich ist. Per Firefox- Gecko-Engine, die Adblock benutzen [5].
Suche aber nur die englischsprachigen Inhalte Erweiterung lassen sich die Inhalte auch di-
aus Forum, Wiki, Planet oder Mailinglisten. rekt aus dem Browser heraus suchen, ohne die Nichtsdestotrotz ist dies eine praktische
Zwei Wochen später erhielt die Seite dann den Seite extra aufrufen zu müssen [4]. Möglichkeit, die deutschsprachigen Ubuntu-
Namen Uboontu, und es wurde angeboten, lo- und Kubuntu-Inhalte zu durchsuchen. (dwa)
kalisierte Versionen zu erstellen [2]. Uboontu wird durch Googles Custom
Search möglich gemacht, weswegen man Links
ubuntuusers.de und kubuntu-de.org ha- auch zwingend JavaScript für Google und [1] http://ubuntuusers.de/ikhaya/689
ben das Angebot genutzt, so dass unter de.uboontu.com aktivieren muss, wenn man [2] http://ubuntuusers.de/ikhaya/706
de.uboontu.com [3] ab sofort eine Gesamt- die Suche benutzen möchte. [3] http://de.uboontu.com
suche möglich ist, die das Forum, Wiki und [4] http://de.uboontu.com/browser-
Nachrichtenseite Ikhaya von ubuntuusers.de, Achtung: Die Suchseite trägt nicht umsonst -extension.htm
die öffentliche deutsche Mailingliste und das den Titel Beta“. Das bedeutet, dass noch viel [5] http://forum.ubuntuusers.de/topic/

Forum, Nachrichseite, sowie Paketarchiv von getestet werden muss und sich das Aussehen 119296
kubuntu-de.org durchsucht. Mit einem sim- der Seite in naher Zukunft noch öfters ändern [6] http://ubuntuusers.de/ikhaya/720

WiFix soll WLAN-Treiberprobleme lösen

Im englischen Ubuntu-Forum hat man ein neu- Zeile Forum posten [2].
es Projekt vorgestellt: WiFix [1]. Ziel ist es,
die Erkennung von WLAN-Karten zu verbes- sudo lshw -C network | grep y Links
sern und die meist umständliche Installation -e "product:" -e "vendor:" y [1] http://ubuntuforums.org/showthread
der WLAN-Treiber zu vereinfachen. Hierfür -e "configuration:" | sed -ry .php?t=549491
erstellt man aktuell eine Datenbank der ver- "s|ip=[0-9.]* ||g" [2] http://ubuntuforums.org/showthread
schiedenen Chipsätze mitsamt aller relevanten .php?t=547444
Daten. Wer helfen will, kann das Ergebnis der im zugehörigen Sammelthread im Ubuntu-

4
Freie ATI-Treiber für alle

Anfang letzten Monats ließ AMD die Nachricht texture from pixmap“ wird später nachgelie- auch im Desktop-Bereich einnehmen und da-

verlauten, dass sie die ATI-Treiber für Linux fert, was für AIGLX und damit Compiz Fusion mit eine Führungsrolle für andere Unterneh-
in Zukunft verbessern und ausbauen wollen notwendig ist. Nur über diese Treiberoption men darstellen, die Hardware auch auf dem
[1]. Es wurde daraufhin viel spekuliert, was kann der 3-D-Desktop in Ubuntu als Standard Linux-Markt verbreiten wollen. (dwa)
das nun genau bedeuten könnte, bis AMD die dargestellt werden.
Katze aus dem Sack ließ: Alle interessierten Links
Entwickler sollen die ATI-Spezifikationen der Für die neuen Radeon HD-Karten (Chipsatz [1] http://home.businesswire.com/portal/
neuen Chips erhalten, um so neue und besse- R600) steht bereits ein von Novell entwickel- site/google/index.jsp?ndmViewId=
re Treiber programmieren zu können [2]. Die ter Treiber bereit, den man auch manuell in news view&newsId=20070904006432
Spezifikationen sind dabei frei verfügbar und das kommende Ubuntu 7.10 Gutsy Gibbon“ &newsLang=en

unterstehen keinem NDA (Non-Disclosure- integrieren kann [5]. Der Treiber hat dabei [2] http://lwn.net/Articles/248227
Agreement) [3], was die Unterzeichner sonst aber noch Beta-Status und sollte nur von Tes- [3] http://www.phoronix.com/scan.php
verpflichten würde, keine Details über die Spe- tern oder Entwicklern genutzt werden. ?page=news item&px=NjA0Ng
zifikation nach außen zu tragen. [4] http://www.pro-linux.de/news/2007/
Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth begrüßt 11718.html
Weiter wurde angekündigt, bis Ende des Jah- AMDs Schritt, bessere Treiber zu entwickeln [5] http://www.phoronix.com/scan.php
res einen freien 2-D-Treiber auf Basis der neu- und Open Source-Treiberprojekte zu un- ?page=article&item=843&num=1
en Daten zu entwickeln, der alle neueren ATI- terstützen [6]. Die Rolle von Intel im Laptop- [6] http://ubuntuusers.de/ikhaya/687
Karten unterstützt und auch ordentlich an der Bereich habe gezeigt, dass diese Taktik funk-
Performance-Schraube dreht [4]. Das fehlende tioniert und AMD könne diese Stellung nun

Schriftänderungen für LCDs in Ubuntu 7.10

Die Schriftdarstellung in einem System zählt tes Schriftbild auf dem Monitor sehen. Viele Streitpunkt, zu dem der Benutzer mlind aus
zu den strittigsten Themen bei den Benut- Ubuntu-Nutzer sind aber mit der voreinge- dem englischen Ubuntu Forum einen Patch
zern. Neben Hinting“ und Anti-Aliasing“ stellen Schriftdarstellung nicht zufrieden, was erstellt hat. Ubuntu-Entwickler Scott James
” ”
gibt es auch noch das Subpixel-Rendering“ auch der Grund für Wiki-Artikel wie Schrift- Remnant hatte diesen Änderungen dann ei-
” ”
und kein normaler Anwender möchte sich bild verbessern“ ist [1]. Vor allem das The- genständig in das freetype-Paket eingebracht.
damit beschäftigen, sondern einfach ein gu- ma Glättung und Subpixel-Rendering sind ein Nach einer etwas längeren Diskussion [2] auf

5
der Mailingliste zwischen ihm und Ubuntu- Beste Form“ und Bester Kontrast“ vergleicht, lcd-filter.conf entfernen und die An-
” ”
Entwickler Matthew Garrett, der die Änderun- sollten erhebliche Änderungen auffallen. Über wendung neu starten. (dwa)
gen wieder rückgängig machte, hat man sich den Button Details“ sollte man noch sicher-

nun entschieden [3], die Änderungen in der stellen, dass die Option Subpixel (LCDs)“ bei Links

Beta-Phase von Ubuntu 7.10 Gutsy Gibbon“ Kantenglättung“ aktiviert ist und das Hin- [1] http://wiki.ubuntuusers.de/
” ” ”
zu testen. Im englischen Thread [4] sind alle ting“ sollte auf Stark“ gestellt sein. Nun kann Schriftbild verbessern

interessierten Benutzer eingeladen, die neue man mit der Option Gering ’vergleichen, wel- [2] https://lists.ubuntu.com/archives/
” ”
Schriftdarstellung auf ihren LCD-Schirmen zu che besser ist und dies in obigen Thread mit- ubuntu-devel/2007-September/
testen und das Ergebnis zu bewerten. teilen. Falls Geisterbilder auftauchen, sollte 024340.html
man die Reihenfolge der Subpixel“ ändern. [3] https://lists.ubuntu.com/archives/

Wer das neue Schriftbild testen will, braucht Für Monotype der Schriftgröße 12 und kleiner ubuntu-devel/2007-September/
nur eine aktuellen Gutsy-Version. Danach geht wird dieser Effekt nicht benutzt, da viele Be- 024369.html
man zu System  Einstellungen  Erscheinungs- nutzer dies zum Beispiel im gnome-terminal [4] http://ubuntuforums.org/
bild  Reiter Fonts/Schrift“ und wählt die Op- als störend empfanden. Wer es dennoch testen showthread.php?t=555964

tion Glättung mittels Subpixel (LCDs)“, falls will, muss nur die symbolische Verknüpfung [5] http://ubuntuusers.de/ikhaya/705

diese noch nicht aktiviert ist. Wenn man mit /etc/fonts/conf.d/53-monospace-y

Compiz nun doch als Standard in Gutsy Gibbon

Ubuntu-Entwickler Travis Watkins berichtet Watkins später in einem zweiten Blogeintrag Watkins ruft weiter dazu auf, gefundene Feh-
in seinem Blog [1], dass in einer Sitzung ent- noch einmal angab [3]. Zu den unterstütz- ler in Launchpad [4] einzutragen, damit noch
schieden wurde, entgegen früherer Berichte ten Chipsätzen zählen alle neueren (ab 2000) genügend Zeit zum Beheben bleibt. (dwa)
[2] Compiz nun doch als Standard in Ubuntu ATI-, Intel- (außer 965) und nVidia-Chipsätze.
7.10 Gutsy Gibbon“ zu aktivieren. Die meis- Via-Karten können wegen der mangelhaften Links

ten Fehler mit Compiz seien nur kleinerer Treiber nicht unterstützt werden. [1] http://www.realistanew.com/2007/09/
Natur. Der größte auftretende Fehler könn- 12/compiz-by-default-in-ubuntu-710
te sein, dass Compiz bei nicht-unterstützten Kubuntu-Nutzer kommen nicht in den Genuss [2] http://ubuntuusers.de/ikhaya/658
Grafik-Chipsätzen bzw. -Treibern nicht gestar- von Compiz, da die Entwickler sich dazu ent- [3] http://www.realistanew.com/2007/09/
tet werden kann. In diesem Fall wird Compiz schieden haben, mit der Integration bis KDE 4 23/compiz-in-ubuntu-update
aber auch nicht aktiviert und zum Beispiel zu warten, welches aber erst am 11. Dezember [3] https://launchpad.net
unter GNOME das herkömmliche Metacity erscheinen soll. [4] http://ubuntuusers.de/ikhaya/696
für die Fensterverwaltung verwendet, wie [5] http://ubuntuusers.de/ikhaya/707

6
Neue iPod-Generation macht Probleme ohne iTunes

Apple scheint es sich gerne mit ihren Käufern sogar unabsichtlich) einen Riegel vorgescho- potentielle Kunden werden höchstens abge-
zu verscherzen: Nachdem Steve Jobs erst letz- ben, in dem es der Datenbank auf den neuen schreckt, da sie damit rechnen müssen, das
tens die iPhone-Fans verprellte [1], sah es so iPod-Modellen Nano, Classic und Touch einen Gerät irgendwann vielleicht nicht mehr (so
aus, als wolle man bei den Linux-Nutzern Hash-Wert hinzufügte, der jegliche Modifikati- wie sie es wollen) benutzen zu können. (dwa)
weitermachen. Apple war nie begeistert, dass on verbot [2]. Es dauerte aber nicht lange, bis
nicht jeder iPod-Nutzer auch das zugehörige der Code geknackt wurde und eine libgpod- Links
iTunes nutzt. Dies betrifft zum einen Linux- Biblothek bereit gestellt wurde, die auch die [1] http://www.heise.de/newsticker/
Nutzer, da Apple kein iTunes hierfür anbietet, neuen Modelle unterstützt [3]. Es bleibt die meldung/95624
und auch Windows-Nutzer, die die Software Frage, was Apple damit bezwecken wollte. [2] http://ipodminusitunes.blogspot.com/
nicht mögen und lieber Alternativen nutzen. Auf viel Verständnis stoßen sie mit so einem 2007/09/apple-cuts-us-off.html
Dem hatte Apple Mitte des Monats (vielleicht Verhalten bei ihren Käufern sicher nicht und [3] http://www.backdot.com/?p=50

Das Ende von OOXML? Sicher nicht!

Die freudige Nachricht war am Morgen des und deutet den Ausgang der Wahl als klaren ner Stimmabgabe überreicht wurden, ausbes-
4. Septembers zuerst zu lesen: OOXML wurde Gewinn [3]. Auch wenn die Aussage auf ihrer sern und so die Nein-Wähler doch noch über-
von der ISO abgelehnt [1]. Bereits einen Tag Webseite etwas zu optimistisch verfasst ist und zeugen. Es ist also nicht schwer, von 53 % Ak-
vorher hatte Andy Updegrove dieses Ergebnis die ISO darauf korrigierend antwortete [4], hat zeptanz auf 66 % zu kommen, wenn Microsoft
vorausgesagt [2], zumal viele Entscheidungen Microsoft teilweise recht, wie die Stimmabga- sich noch etwas mehr seiner Lobby-Arbeit hin-
der P-Länder bereits vorab veröffentlicht wur- be der P-Länder (Das sind aktive Teilnehmer gibt. Die Zunahme der P-Länder in der letzten
den. Aber ist das das Ende der Geschichte von im ISO-Konsortium, deren Stimme mehr Ge- Woche vor der Wahl hat gezeigt, wie einfach
Microsofts pseudo-offenenem Dateiformat? wicht hat und die abstimmen müssen.) bei der das geht. Die zweite Grenze (maximal 25 %
Leider nein . . . Wahl zeigt: 17 Ja, 15 Nein und 9 Enthaltun- der Gesamtstimmen dürfen Nein sein) wurde
gen. Die Mehrheit (wenn auch keine 2/3) der mit 26 % auch nur gerade so erreicht. Auch
Länder ist also für OpenXML als Standard. hier ist eine kleine Korrektur nach unten in den
Eigentlich wirkt das Abstimmungsverfahren kommenden fünf Monaten sehr gut möglich,
wie eine Farce: Microsoft überzeugt seine Part- zumal fast alle O-Länder (Das sind nur zu-
ner, in die Normierungsgremien einzutreten, Zusätzlich hat dies gezeigt, dass der Weg bis schauende Länder, die eine optionale Stimme
wird dann im Fall Schweden auch noch da- Februar nicht mehr weit ist, denn bis dahin haben.) mit Ja gestimmt hatten [5].
bei erwischt (siehe freiesMagazin 09/2007) kann Microsoft alle Kommentare, die mit ei-

7
Auch wenn sich hochrangige“ Personen wie Links [5] http://www.groklaw.net/

Eric S. Raymond oder auch Organisationen [1] http://www.consortiuminfo article.php?story=
wie die Linux-Foundation offen gegen Micro- .org/standardsblog/article.php 20070904082606181
softs Office OpenXML aussprechen [6] [7], heißt ?story=20070904053108577 [6] http://news.zdnet.co.uk/
das noch nicht, dass das Format am Ende nicht [2] http://www.consortiuminfo software/0,1000000121,
doch noch den gewünschten ISO-Stempel er- .org/standardsblog/article.php 39289040,00.htm
halten wird. Vom 25. bis 29. Februar 2008 tref- ?story=2007090315253367 [7] http://linuxpr.com/releases/
fen sich die nationalen Gremien der P-Länder [3] http://www.microsoft.com/ 10007.html
in Genf und besprechen die Kommentare. Soll- presspass/press/2007/sep07/ [8] http://www.ubuntuusers.de/
ten einige Länder, die für Nein gestimmt ha- 09-04OpenXMLVotePR.mspx ikhaya/684/
ben, danach eines Besseren belehrt worden [4] http://www.iso.org/iso/
sein, gibt es eine neue finale Abstimmung über newsandmedia/pressrelease
OOXML. (dwa) .htm?refid=Ref1070

Fedora 8 Test3 erschienen

Nachdem die Beta-Version von Fedora 8 mit Fedora 8 Test 3 baut auf einem 2.6.23er-Kernel November sollen jetzt nur noch Fehler ausge-
einwöchiger Verspätung veröffentlicht wurde, auf und enthält den Release-Kandidaten von bessert werden, aber keine neuen Funktionen
ist Test 3 pünktlich am 4. Oktober erschienen. GNOME 2.20 bzw. KDE 3.5.7, außerdem ist mehr einfließen. Eine Liste aller Änderungen
Test 3 ist die letzte instabile Version vor dem eine Version des GNOME-Online-Desktops ist in den Release Notes zu finden [3]. (edr)
endgültigen Release von Fedora 8 und steht in auf Wunsch startbar. Wie in Ubuntu 7.04
verschiedenen Varianten zur Verfügung [1]. ist Compiz Fusion standardmäßig installiert, Links
aber noch nicht aktiviert. Die Aktivierung er- [1] http://fedoraproject.org/get-fedora.html
Neben den Zweigen für i386, x86 64 und folgt über System  Einstellungen  Desktop [2] http://fedoraproject.org/wiki/Artwork/

ppc/ppc64 gibt es vier verschiedene Live- Effekte“. Auf lange Sicht soll Compiz stan- F8Themes/Infinity/Round3Final
Imagedateien: Fedora Live mit GNOME oder dardmäßig aktiviert werden, wie dies bei [3] http://docs.fedoraproject.org/
KDE, die beide jeweils auf eine CD passen. Ubuntu 7.10 der Fall ist. Als neues Standard- release-notes
Außerdem erschien noch eine Version für Ent- Theme wurde Infinity“ eingerichtet [2]. [4] http://lwn.net/Articles/249676

wickler und eine für Elektronik-Ingenieure. [5] http://www.pro-linux.de/news/
Die Images können mittels des livecd-iso-to- Als eine der letzten großen Neuerungen hat 2007/11814.html

disk“-Werkzeugs aus dem livecd-tools-Paket Fedora ein Programm zur einfachen Instal- [6] http://www.golem.de/0710/55167.html
auch auf USB-Medien verwendet werden. lation von Multimedia-Codecs erhalten. Bis
zur geplanten Freigabe von Fedora 8 am 8.

8
Re-Spin von Fedora 7 veröffentlicht

Am 1. Oktober wurden sogenannte Re-Spins“ alle Updates bis zum 12. September enthalten. Links

von Fedora 7 veröffentlicht. Diese enthalten al- Anders als bisher, setzt die Fedora-Community [1] http://spins.fedoraunity.org/spins
le Updates, die seit Veröffentlichung der Ver- nicht mehr auf BitTorrent, sondern auf Jigdo, [2] http://fedorasolved.org/post-install-
sion bereitgestellt wurden. Dies ist besonders welches sich speziell für große Dateien eig- solutions/jigdo
für Nutzer ohne Breitbandverbindung zum In- net. Der Jigdo-Client muss, sofern noch nicht [3] http://linux-magazin.de/news/re spin
ternet oder ohne Flatrates interessant, da die geschehen, installiert werden [2] und besitzt von fedora 7 mit aktuellen updates
Updates mehrere Hundert Megabyte betragen zur Zeit noch keinen GUI-Downloadmanager.
können. In der bereitgestellten Datei [1] sind (edr)

Neues Basisthema für Fedora 8

Wie in einem Interview [1] (dort sind auch verpassen. Martin Sourada wollte mit diesem ders schnell. Zur Zeit gibt es Pläne, Nodoka in
Screenshots zu finden) mit dem Fedora- Thema den Kritikpunkt, dass Fedoras grafi- Fedora 9 auch für KDE anzubieten. (edr)
Entwickler Martin Sourada zu lesen ist, hat sches Erscheinungsbild in einigen Punkten
Fedora 8 ein neues Basisthema erhalten. Die- inkonsistent ist – in anderen Worten, einige Links
ses trägt den Namen Nodoka“ und wurde mit Dinge stark verbesserungswürdig sind – aus- [1] http://fedoraproject.org/wiki/

dem Ziel entwickelt, Fedora ein unverwech- bessern. Das neue Thema basiert auf einer Interviews/MartinSourada
selbares und modernes Erscheinungsbild zu eigenen Themen-Engine und ist daher beson-

Angepasste Ubuntu-CDs von Dell

Dass Dell nicht einfach nur Ubuntu auf ihre rungen eingebracht hat. Die Medien wurde die angepasste CD bzw. DVD erstellt wurde,
Desktop-PCs und Laptops aufspielt, hat die zum Download freigegeben, damit jeder, der soll demnächst verfügbar gemacht werden.
Firma letzten Monat wieder einmal mehr ge- Probleme mit dem PC hat, den Ursprungszu- (dwa)
zeigt. Auf der Dell-Wikiseite [1] stehen nun stand wieder herstellen kann. Die Images sind
unter dem Punkt Dell Remastered Ubuntu eigentlich nur für die Dell-Modelle Inspiron Links

7.04 ISO“ eine angepasste CD und eine DVD E1505n, 1420 und 530 gedacht, könnten aber [1] http://linux.dell.com/wiki/index.php/
zum Download bereit, bei denen Dell eini- auch bei anderen Geräten helfen. Kubuntu Ubuntu 7.04
ge Treiberveränderungen und Fehlerverbesse- wird nicht angeboten, aber die Anleitung, wie
9
PC-Hersteller Lenovo denkt über Ubuntu nach

Wie DesktopLinux.com berichtet [1], denkt wurde eine Umfrage gestartet, um herauszu- Links
man bei Lenovo [2] darüber nach, neben SUSE finden, welche Linux-Distribution die Kunden [1] http://www.desktoplinux.com/news/
Linux, welches seit einiger Zeit auf den Leno- sich von Lenovo wünschen. Bisher liegt Ubun- NS7908457804.html
vo IBM ThinkPads angeboten wird, eine wei- tu in dieser Umfrage auf Platz 1, dahinter [2] http://www.lenovo.com/de/de
tere Linux-Distribution anzubieten. Matt Ko- folgt mit großem Abstand Debian. Ob und für [3] http://lenovoblogs.com/insidethebox/
hut, der Lenovo-Wettbewerbsanalyst, verfolgt welche weitere Linux-Distribution sich Lenovo ?p=98
nach eigenen Angaben die aktuelle Diskussi- entscheiden wird, ist zur Zeit aber noch offen. [4] http://ubuntuusers.de/ikhaya/692
on über Lenovo und Linux sehr genau [3]. Es (edr)

IBM tritt OpenOffice.org-Community bei

Diesen Monat hat sich IBM dazu entschlos- dabei um Ergänzungen, die mit Lotus Notes Microsoft abzielt. (dwa)
sen, die OpenOffice.org-Community bei der zusammenhängen, was auch zu der Veröffent-
Entwicklung zu unterstützen, die aktuell lichung von IBMs Lotus Symphony diesen Links
hauptsächlich von Sun getragen wird. Bei IBM Monat passt [2]. Symphony basiert auf Suns [1] http://www.heise.de/open/news/
programmiert man schon seit längerem an ei- StarOffice und soll die Akzeptanz von Open- meldung/95725/IBM
genen OpenOffice.org-Komponenten, die man Office.org vorantreiben. Wichtig ist aber vor [2] http://www.silicon.de/enid/
nun auch in den Quellcode zurückfließen las- allem, dass Symphony das offene Dateiformat business software/29731
sen möchte [1]. Hauptsächlich geht es IBM ODF unterstützt, welches gegen OpenXML von

Click’n’Run-Paketverwaltung veröffentlicht

Click’n’Run (CNR) [1] ist ein von Linspire ent- re aus dem CNR-Warenhaus installieren zu Die Programme im CNR-Warenhaus sind ne-
wickelter Paketmanager, der es ermöglicht, können (Click’n’Buy). Eigentlich sollte der ben der von Adept und Synaptic gewohnten
mit wenigen Klicks Software zu installieren. aktuelle Status bereits vor zwei Monaten [2] Beschreibung auch mit einer Bewertung verse-
Ähnlich aufgebaut wie der Adept-Manager erreicht sein, hatte sich aber wegen nicht an- hen, die von den Benutzern abgegeben werden
oder Synaptic, grenzt sich CNR durch die gegebener Umstände verzögert. können. Bis jetzt sind Versionen für Linspire,
Möglichkeit ab, auch kommerzielle Softwa- Freespire und Ubuntu verfügbar, die man auf

10
der Downloadseite [3] herunterladen kann. gramme. Möchte man kommerzielle Software NichtKommerziell-Weitergabe unter gleichen Be-
Weitere Versionen für Debian, Open SuSE und über CNR beziehen, muss man sich registrie- dingungen 2.0 Deutschland“ [5] .
Fedora sollen in Kürze folgen. ren und $ 49,95 jährlich bezahlen. Dafür erhält
man die kommerzielle Software etwas günsti- Links
ger, als wenn man sie im Laden kaufen würde. [1] http://www.cnr.com
Des Weiteren kann man besondere Serviceleis- [2] http://ubuntuusers.de/ikhaya/452
tungen in Anspruch nehmen. [3] http://www.cnr.com/supportPages/
communityDownloadPlugin.seam
CNR befindet sich zur Zeit noch im Alpha- [4] http://ubuntuusers.de/ikhaya/725
Stadium, die Benutzung läuft auf eigene Ge- [5] http://creativecommons.org/licenses/
fahr. (dwa) by-nc-sa/2.0/de/deed.de

Dieser Artikel wurde größtenteils von Ste-


fan Eike verfasst und erschien zuerst in
Die CNR-Website. Ikhaya [4]. Der Beitrag steht unter der
Creative-Commons-Lizenz Namensnennung-

Aktuell bietet CNR den Zugriff auf 35.126 Pro-

© by Randall Munroe, http://xkcd.com

11
apt-listbugs: Sag mir, wo noch Fehler sind von Dominik Wagenführ

D
as Konsolenpaketverwaltungspro- # apt-get install aptitude
gramm apt bringt eine Menge an Paketlisten werden gelesen...
hilfreichen weiteren Ergänzungen Fertig
mit, die man aber meistens separat instal- Abhängigkeitsbaum wird
lieren muss. Eines dieser Helfer ist apt- aufgebaut
listbugs, welches einen vor der Paketin- Reading state information...
stallation beziehungsweise bei einer Pa- Fertig
ketaktualisierung gegebenenfalls warnt, Die folgenden NEUEN Pakete
falls in dem zu installierenden Paket Feh- werden installiert:
ler auftreten können. Da das Programm aptitude
in Ubuntu aber von Debian übernommen 0 aktualisiert, 1 neu
wurde, werden die Buginformationen nicht installiert, 0 zu entfernen
aus der Ubuntu-, sondern aus der Debian- und 0 nicht aktualisiert.
Datenbank [1] abgerufen. Es müssen noch 0B von 1463kB
Archiven geholt werden.
Nach dem Auspacken werden
8761kB Plattenplatz zusätzlich
Für die Nutzung muss man nur das Paket apt- benutzt.
listbugs installieren, danach bindet sich das Reading package fields... Done
Programm automatisch nicht nur in apt-get Abfrage bei Synaptic. Reading package status... Done
ein, sondern auch in die anderen Paketverwal- Retrieving bug reports... Done
tungsprogramme, wie aptitude, Synaptic oder Parsing Found/Fixed
Adept. Genau hier liegt aber ein Problem: In Adept macht in dieser Hinsicht leider Pro-
bleme, da es den Rückmeldecode einer Ver- information... Done
der Konsole erhält man eine nicht zu überse- grave bugs of aptitude
hende Rückmeldung (siehe unten), dass ein neinung nicht akzeptiert und so das Paket
dennoch installiert. apt-listbugs ist für Adept- (0.4.4-1ubuntu3 ->
Paket Fehler enthält. Bei Synaptic und Adept 0.4.4-1ubuntu3) <pending>
passiert es aber (vor allem bei Updates), dass Nutzer also unbrauchbar!
#428890 - aptitude: package
die Paketverwaltung ohne ersichtlichen Grund uninstallable in unstable
nicht mehr weiterläuft. Hier muss man zuerst Wenn man ein Programm, welches noch offene (Fixed: aptitude/0.4.4-4)
über einen Klick auf Details“ beziehungswei- Fehler hat, mit apt-get installieren will, erhält Merged with: 428616

se Show Details“ die Konsolenmeldungen ein- man eine Rückfrage, ob das Paket wirklich in-

blenden und dann dort per Tastatur bestäti- stalliert werden soll (hier am Beispiel des Pa-
gen, wie weiter verfahren werden soll. ketes aptitude):

12
Summary: Retrieving bug reports... Done Wie man an der zweiten Ausgabe oben sieht,
aptitude(1 bug) Parsing Found/Fixed enthält die Auflistung der Fehler mehr Anga-
Are you sure you want to information... Done ben als bei der Installation. Der Grund hierfür
install/upgrade the above grave bugs of aptitude ist leider unklar. So gibt es auch Pakete (wie
packages? [Y/n/?/...] (0.4.4-1ubuntu3 -> ) <done> z. B. cogito), welche schwere Fehler haben,
#431123 - aptitude: bei der Installation aber keiner gemeldet wird.
Initializing package states Ebenso werden die Informationen scheinbar
Bei der Abfrage kann man die Installation mit takes very much longer than nur bei der ersten Installation korrekt wei-
y‘ durchführen oder mit n‘ abbrechen. Über before +b1 (Fixed: 0.4.5-1) tergegeben, denn ein Entfernen von aptitu-
’ ’
?‘ erhält man weitere Optionen, so wird zum Merged with: 431367 431407 de und ein erneutes Installieren ergibt keine

Beispiel die Fehlerliste mit w‘ im Standard- grave bugs of aptitude Fehlermeldung mehr. Eine Überprüfung mit

browser geöffnet. (0.4.4-1ubuntu3 -> ) <pending> apt-listbugs list aptitude zeigt da-
#428890 - aptitude: package gegen plötzlich nur noch drei Fehler im Pa-
u-installable in unstable ket; Fehler #428890, der die Installation am
(Fixed: aptitude/0.4.4-4) Anfang noch verhinderte, ist plötzlich ver-
Merged with: 428616 schwunden. Die Versionssnummer 0.0.69 von
#432323 - aptitude: doesn’t apt-listbugs zeigt also, dass es noch einige
react to keys after viewing Kinderkrankheiten gibt, die man ausmerzen
changelog (Fixed: 0.4.6-1) sollte. Dennoch ist das Programm für einige
Merged with: 431054 431688 sicherheitsbewusste Anwender bestimmt sinn-
#434861 - aptitude: [hppa] voll.
segfault during startup (Fixed:
0.4.6-1) Der Bericht entstand auf Basis der Seite Debi-

Summary: an Package of the Day“ [4], die Anfang August
aptitude(4 bugs) über das Programm berichtet hatten. Man fin-
det dort sehr viele nützliche Programme, die
einen im Alltag helfen können. Es werden für
Browserfenster mit Fehlerinformationen. Über die Manpage (man apt-listbugs) die Seite immer neue Artikel gesucht, die man
erfährt man noch weitere hilfreiche Optio- einsenden kann [5].
Wer nur Interesse an den Fehlern hat, kann nen. So kann man einstellen, welche Bugs alle
sich diese auch einzeln ohne Installation an- angezeigt oder woher die Buginformationen Links
zeigen lassen: bezogen werden sollen. Es gelang aufgrund [1] http://bugs.debian.org
eines fehlenden Zertifikats leider nicht, den [2] http://bugs.ubuntu.com
$ apt-listbugs list aptitude Server auf die Ubuntu-Seite [2] [3] umzustel- [3] https://launchpad.net/ubuntu/+bugs
Reading package fields... Done len. [4] http://debaday.debian.net
Reading package status... Done [5] http://debaday.debian.net/contribute
13
Rechnerüberwachung und mehr mit Munin von Christoph Langner

M
unin [1] ist eine umfassende Rechner bereits eingerichtet sein sollte, da- # /etc/init.d/munin-node y
und sehr einfach zu bedienende mit die Informationen auch abgerufen werden {start|stop|restart|y
Rechner-Überwachungssoftware. können. Informationen hierzu findet man in force-reload|try-restart}
Verschiedene Informationen wie die Pro- den Dokumentationen der genutzten Linux-
zessorauslastung, Festplattenbelegungen Distribution. Für Ubuntu findet man im Wiki ã start – Startet den Dienst.
oder auch Zugriffe auf Serverdienste eines von ubuntuusers.de die benötigten Infos [3]. ã stop – Stoppt den Dienst.
oder mehrerer Rechner werden permanent
ã restart – Startet den Dienst neu, beste-
gesammelt und können über eine Webober- Anschließend kann man Munin sofort über die hende Verbindungen auf den Server wer-
fläche betrachtet werden. URL http://<serverip>/munin/ erreichen. den gekappt.
ã force-reload – Lädt die Konfigurations-
Munin selber ist als Master/Client-Anwendung
dateien neu und beendet laufende Verbin-
aufgebaut. Der Master-Rechner kann den Mu-
” dungen.
nin-Node“ auf weiteren Rechnern im Netzwerk
abfragen und so diese Informationen mit an- ã try-restart – Startet den Dienst nur
zeigen. Munin eignet sich daher für die Über- neu, wenn er vorher nicht beendet wurde.
wachung eines einzigen Rechners wie auch Konfiguration
für die Überwachung eines ganzen Rechner- Munin und Munin-Node können nun getrennt
parks. Ein Beispiel einer Munin-Installation voneinander eingerichtet werden. Die Kon-
zur Überwachung eines ganzen Rechnerfuhr- figuration erfolgt jeweils über eine Textda-
parks findet man hier [2]. tei, die mit einem beliebigen Texteditor sowie
Root-Rechten bearbeitet werden kann. Zuerst
Installation wird die Konfiguration von Munin selber be-
Munin kann bei allen gängigen Linux- schrieben.
Distributionen aus den Paketquellen instal-
liert werden. Dazu müssen je nach Bedarf Munin ruft die Informationen der einzel-
Das Munin-Hauptfenster.
die Pakete munin und munin-node instal- nen Nodes ab und stellt die gewonnen
liert sein. Je nach Einsatz sollte nur eines der Informationen über einen Webserver dar.
beiden Pakete installiert werden. Munin-Node Munin steuern Die Konfiguration erfolgt über die Datei
sammelt nur die Daten, die dann von Munin Wie alle anderen Dienste bringt Munin /etc/munin/munin.conf. In der Standard-
abgerufen und über einen Webserver darge- Start/Stop-Skripte mit. Diese Skripte lassen einstellung wird nur der localhost“, also der

stellt werden. Bei der Installation von Munin sich natürlich auch zum Kontrollieren des eigene Rechner von Munin abgefragt.
ist zu beachten, dass ein Webserver auf dem Dienstes gebrauchen.

14
# a simple host tree bestimmt werden. Die Emailadresse ist hier den, ab wann die Warnung verschickt wer-
[localhost.localdomain] anzupassen. Voraussetzung für den Versand den soll.
address 127.0.0.1 solcher Emails ist, dass ein MTA wie beispiels-
Letztendlich sieht dann ein Eintrag so aus:
use node name yes weise Postfix installiert und konfiguriert ist [4].
Anschließend kann man die kritischen Werte [localhost.localdomain]
Hier kann man jedoch problemlos weitere definieren, bei denen die Warnung abgeschickt address 127.0.0.1
Munin-Nodes hinzufügen. Also beispielsweise werden soll. Dies geschieht bei jedem einzel- use node name yes
einfach Folgendes in die Konfigurationsdatei nen Host in der Art df. dev evms hda2.warning 70
einfügen: df. dev evms hda2.critical 95
[localhost.localdomain]
df. dev mapper hda5.warning 70
[webserver.beispiel] address 127.0.0.1
df. dev mapper hda5.y
address 192.168.0.10 use node name yes
critical 70
[sqlserver.beispiel] <plugin>.<feldname>.y
address 192.168.0.11 {critical,warning} <wert> Der Munin-Node sammelt Daten über
das System. In der Konfigurationsdatei
Munin kann beim Überschreiten festgelegter Hierbei sind für die Platzhalter zu ersetzen: /etc/munin/munin-node.conf gibt es
Werte automatisch Warnungen verschicken. ã <plugin> – Den Namen des Plugins be- wiederum auch nicht allzuviel einzustel-
So wird man als Administrator rechtzeitig ge- kommt man am einfachsten über die URL len. Die wichtigste Option ist sicherlich die
warnt, wenn beispielsweise Festplatten über- des Graphen. Am Ende der URL findet man Möglichkeit, dass der Node von einem ande-
zulaufen drohen. Dazu muss in munin.conf den Namen wie z. B. beim Plugin zur Fest- ren Munin-Client abgefragt wird. Die Stan-
erst einmal der Empfänger mittels der Zeilen plattenbelegung .../localhost.localdomain- dardeinstellung limitiert die Abfrage auf den
df.html. Das df“ wäre in diesem Fall der localhost“, weitere Nodes müssen so
# Drop somejuser@fnord.com and ” ”
Pluginname.
# anotheruser@blibb.comm an # A list of addresses that are
# email ã <feldname> – Die Feldnamen erfährt man # allowed to connect. This must
# everytime something changes wiederum, wenn man sich einen Graphen # be a regular expression, due
# (OK -> WARNING, im Detail ansieht. Auf diesen Seiten sind # to brain damage in
# CRITICAL -> OK, etc) am Ende die Feldnamen unter der Bezeich- # Net::Server,
contacts me nung Internal name“ aufgeführt. # which doesn’t understand

contact.me.command mail -s y ã {critical,warning} – Diese beiden # CIDR-style network notation.
"Munin notification y Optionen sind frei wählbar und bestim- # You may repeat the allow line
${var:host}" email@foo.bar men, ob eine Warnung“ oder eine Kriti- # as many times as you’d like
” ”
contact.me.always send y sche Warnmeldung“ verschickt wird.
warning critical ã <wert> – Dieser Wert ist frei wählbar und allow ˆ127.0.0.1$
sollte entsprechend dem Wert gesetzt wer- allow ˆ192.168.0.5$

15
hinzugefügt werden. es kurz testen. Dazu gibt es das Kommando # ln -s /usr/share/muniny
munin-run. Dieses führt das Plugin aus und /plugins/<modul> y
Von Haus aus sind zahlreiche Plugins ak- zeigt die Ergebnisse in einem Terminal an. /etc/munin/plugins/<modul>y
tiviert. Daneben findet man im Verzeich- <ausgabe>
nis /usr/share/munin/plugins noch $ munin-run <plugin>
weitere Module, die man bei Bedarf hin- dev evms hda2.value 50 Nachdem man ein Plugin aktiviert hat, muss
zufügen kann. Prinzipiell geschieht dies durch varrun var run.value 1 man den Munin-Node neu starten, damit das
das Setzen eines Links in das Verzeichnis varlock var lock.value 1 Plugin auch berücksichtigt wird.
/etc/munin/plugins/. Alle Plugins, die procbususb.value 1
dort verlinkt sind, werden von Munin-Node udev dev.value 1 Beispiele
beachtet. Es gibt zwei spezielle Arten von Plug- devshm dev shm.value 0 1) Munin kann die Daten, die die Program-
ins: Autoconf“ und Wildcard“-Plugins. lrm lib modules 2 6 20 16 y me Lm sensors [5] sowie hddtemp [6] liefern,
” ”
generic volatile.value 11 einbinden. Sind die Programme bei der Instal-
Die meisten Plugins konfigurieren sich selber. dev mapper hda1.value 57 lation von Munin-Node bereits installiert, so
Über den Befehl dev mapper hda5.value 78 wird dies meist erkannt und das Plugin akti-
viert. Möchte man dies nachholen, so müssen
$ ./<plugin> autoconf die entsprechenden Programme installiert und
So kann man frühzeitig erkennen, ob das dann die Plugins mittels
kann man überprüfen, ob das Modul die Funk- Plugin funktioniert und ob Daten ausgege-
tion autoconf“ beherrscht, also nicht konfigu- ben werden. # ln -s /usr/share/muniny

riert werden muss. Ist die Antwort yes“, so /plugins/sensors y

kann man das Modul ohne weitere Probleme Wie schon gesagt müssen die Plugins aus /etc/munin/plugins/sensors fan
aktivieren. Dazu später mehr. /usr/share/munin/plugins nur in # ln -s /usr/share/muniny
/etc/munin/plugins/ verlinkt sein, um /plugins/sensors y
Wildcard Plugins erkennt man daran, dass sie aktiviert zu werden. Dies geschieht bei einem /etc/munin/plugins/sensors volt
einen Unterstrich “ am Ende des Dateinames normalen Plugin in einem Terminal mittels des # ln -s /usr/share/muniny
” /plugins/sensors y
wie if “ oder sensors “ tragen. Diese Plugins Befehls
” ” /etc/munin/plugins/sensors temp
können mehrere Geräte überwachen und be-
nutzen die Angabe nach dem Unterstrich als
# ln -s /usr/share/muniny
Variable. Über die Option suggest bekommt aktiviert werden.
/plugins/<modul> y
man Informationen zu den Möglichkeiten:
/etc/munin/plugins/
2) In den Standardeinstellungen werden nur
$ ./<plugin> suggest die Netzwerkschnittstellen eth0“ und eth1“
” ”
Bei einem Wildcard-Plugin muss man noch die abgefragt. Besitzt der Rechner eine Anbindung
Bevor man ein Plugin aktiviert, sollte man zu übermittelnde Option hinzufügen über WLAN oder nutzt eine Einwahlleitung, so

16
kann man diese über <IfModule mod status.c> # ln -s /usr/share/muniny
# Allow server status reports /plugins/apache accesses y
# ln -s /usr/share/muniny # generated by mod status, /etc/munin/plugins/
/plugins/if /etc/muniny # with the URL of # ln -s /usr/share/muniny
/plugins/if <schnittstelle> # http://servername/ /plugins/apache processes y
# ln -s /usr/share/muniny # server-status /etc/munin/plugins/
/plugins/if err /etc/muniny # Change the ".example.com" # ln -s /usr/share/muniny
/plugins/if err <schnittstelle> # to match your domain to /plugins/apache volume y
# enable. /etc/munin/plugins/
ExtendedStatus On
überwachen lassen [3]. <Location /server-status> und Munin zeigt die Zugriffszahlen des Apa-
SetHandler server-status che Servers an.
3) Auch verschiedene Serverdienste las- Order deny,allow
sen sich abfragen. So z. B. auch der Deny from all Links
Webserver Apache. Dieser muss jedoch Allow from 127.0.01 [1] http://munin.projects.linpro.no
noch so konfiguriert werden, dass er In- </Location> [2] http://munin.ping.uio.no
formationen über seinen Zustand bereit- </IfModule> [3] http://wiki.ubuntuusers.de/
stellt. Dies geschieht in der Konfigura- Serverdienste#Web
tionsdatei /etc/apache/apache2.conf. Damit die Änderung aktiv wird, muss Apache [4] http://wiki.ubuntuusers.de/Postfix
Hier müssen die Kommentare beim Modul neu gestartet werden. Anschließend kann man [5] http://wiki.ubuntuusers.de/Lm sensors
mod status“ entfernt und noch Extended- die Munin-Plugins für Apache mit den folgen- [6] http://wiki.ubuntuusers.de/hddtemp
” ”
Status On“ eingetragen werden, so dass der den Befehlen aktivieren
Abschnitt am Ende so ausieht:

© by Randall Munroe, http://xkcd.com

17
Scribes von Rafael Maguiña

B
eim Editieren von Texten können nen, die besonders für Programmierer inter- Spatial-Scribes
Bedürfnisse recht unterschiedlich essant sein sollten. Scribes ist spatial (räumlich) [2]. Kurz formu-
ausfallen, so dass innerhalb der Li- liert heißt das:
nuxgemeinde nach der Wahl der Desktop- Dies hat zur Folge, dass das Konfigurations-
umgebung die Wahl eines Texteditors ei- fenster recht einfach gehalten ist. Nur weni- 1. Dokumente werden nicht in Reitern bear-
ne der persönlichsten und willkürlichsten ge Funktionen (z. B. die gewünschte Schrift- beitet, stattdessen beherbergt jedes Fens-
Entscheidungen schlechthin ist, die in Be- art und -größe, das Ein- und Ausschalten der ter nur ein einziges Dokument (und umge-
nutzerforen oft für endlose Diskussionen Rechtschreibprüfung, etc.) haben hier Einzug kehrt)
sorgt. Scribes ist ein recht junger Texteditor gehalten. Für die im Folgenden beschriebe- 2. Position und Größe des Fensters, sowie Po-
für die GNOME-Desktopumgebung. Wie er nen Funktionen wird hingegen keine einfache sition des Cursors im Dokument werden
sich zwischen Emacs und Vim, Gedit und Möglichkeit angeboten, sie auszuschalten oder stets im Gedächtnis“ des Editors gespei-

Leafpad positioniert, möchte ich Ihnen in zu modifizieren. Im Blog des Entwicklers sind chert
der folgenden Übersicht vor Augen führen. viele dieser Design-Entscheidungen dokumen-
Um bei einem solchen Verhalten nicht schon
tiert [1] – u. a. auch folgende . . .
ab drei oder fünf geöffneten Dokumenten
Philosophie den Überblick über seinen Desktop zu ver-
Was Scribes von anderen Editoren absetzt, ist lieren, bietet Scribes über die Funktionstaste
seine Designphilosophie. Scribes versucht für F9 einen sogenannten Dokumentenbrowser“

alle möglichen Benutzer nützlich zu sein, ohne (document switcher), der es erlaubt, alle geöff-
dass man das Programm erst groß anpassen neten Scribesdokumente auf einfache Weise
muss. In diesem Sinn orientiert sich der Editor zu erreichen. Dies ähnelt der Wirkung von
etwas an der Philosophie von GNOME: Eine Alt + Tab unter GNOME, jedoch beschränkt
sinnvolle Vorkonfiguration, die dem Benutzer auf Scribes-Fenster.
die Qual der Wahl (und oft nur Verwirrung) er-
sparen soll, ausgenommen an den Stellen, wo Grafische Benutzeroberfläche
Möglichkeiten zur Konfiguration unbedingt Scribes ist zwar ein Editor für GNOME,
notwendig sind bzw. wenig Schaden (in Hin- schreckt dennoch nicht davor zurück, die
sicht auf die Bedienfreundlichkeit) anrichten GNOME-HIG (Human Interface Guidelines –
können. Denn Scribes soll nicht nur ein Edi- die Richtlinien für die Entwicklung von Soft-
tor für Programmierer sein; es sollte vielmehr ware für die GNOME-Desktopumgebung) zu
das Schreiben und Editieren unterstützen, un- Das einfach gehaltene Konfigurationsfenster verlassen, wo es der Nützlichkeit und Einfach-
abhängig davon, welche Texte man verfasst. von Scribes. heit der Bedienung vorteilhaft sein könnte.
Nichtsdestotrotz enthält Scribes viele Funktio- Zwar werden Tastenkombinationen aufgrund

18
ihrer Schnelligkeit als Bedienungschnittstel- Scribes ist vieles automatisiert. All diese Eigen- Eine letzte Neuheit in der Benutzeroberfläche,
le bevorzugt, um Editieroperationen durch- heiten lassen sich wie oben erwähnt weder mitunter mein persönlicher Favorit, sei noch
zuführen, dennoch sind alle Funktionen des ändern noch ausschalten. Als Ausnahme zu erwähnt: Die grafischen Schnittstellen für Su-

Editors über ein Kontextmenü erreichbar. dieser Regel gilt nur der Minimalistenmodus, chen“ bzw. Suchen und Ersetzen“ sind an

Darüber hinaus gibt eine knappe Werkzeug- der erst mit der letzten Version (0.3.2.8) ein- die Suche von Firefox angelehnt. Platzsparend
leiste Zugang zu den am häufigsten gebrauch- geführt wurde. Man drückt Strg + Alt + und ohne den Text zu verdecken, erscheint ei-
ten Funktionen. M , um ihn ein- bzw. auszuschalten. Als Re- ne Suchleiste unmittelbar über der Statusleiste
sultat erhält man ein Fenster ohne Werkzeug- am unteren Fensterrand. Alle Suchergebnisse,
Somit ist eine der ersten Sachen, die einem und Statusleiste; sozusagen für Scribes-Kenner, deren Gesamtzahl in der Statusleiste angezeigt
an der Benutzeroberfläche von Scribes auffällt, die auf ein Maximum an Textoberfläche beste- wird, werden farblich hervorgehoben und man
das Fehlen einer Menüleiste. Eine Werkzeu- hen und bereits alle wichtigen Tastenkom- kann zwischen ihnen vor- und zurückspringen.
gleiste ist wie oben erwähnt präsent, jedoch binationen verinnerlicht haben. Für die, die
ohne Untertitel der Icons. Dafür informieren noch nicht soweit sind, bietet die Online-Hilfe Einige wichtige Tastenkombinationen
Tooltips über Funktion und alternative Tasten- über das GNOME-Hilfesystem Yelp, erreichbar Mittels Tastenkombinationen lässt sich die Ar-
kombination der jeweiligen Icons. Ferner sind wie unter GNOME üblich über die Funkti- beit am Text deutlich beschleunigen. Ein Bei-
bei Scribes die Zeilen standardmäßig numme- onstaste F1 oder das Fragezeichen-Icon in spiel: Zur Vereinfachung der Textselektion,
riert, wobei die aktuelle Zeile immer visuell der Werkzeugleiste, eine gute Anlaufstelle mit ohne dass man auf die Maus zurückgreifen
hervorgehoben ist. prägnanter Erklärung aller Funktionen und muss, können in Scribes Wörter direkt mittels
ausführlichen Tabellen mit allen Tastenkombi- Alt + W (word), Sätze mittels Alt + S
nationen. (sentence), Linien mittels Alt + L (line) oder
ganze Absätze mittels Alt + P (paragraph)
selektiert werden. Ein weiteres und sicherlich
oft benutztes Kürzel erlaubt das unmittelbare
Löschen von Zeilen: Alt + D (delete).

Automation
Hier beginnt der Spaß: Scribes arbeitet meist
ohne direkte Interaktion des Benutzers bzw.
im Hintergrund. Automation dürfte somit die
innovativste Eigenschaft dieses Editors sein.
Scribes verzichtet auf eine Menüleiste.
Markantestes Beispiel hierfür ist die automa-
tische Speicherung. Es mag am Anfang etwas
Eine mächtige Statusleiste blendet ständig In- Platzsparendes Suchen“- bzw. Suchen und ungewohnt sein, aber wer mit Scribes arbeitet,
” ”
formationen über Tun und Treiben von Scribes Ersetzen“-Feld. braucht nie wieder ein Dokument zu spei-
ein. Dies ist durchaus notwendig, denn bei chern. Zwar kann man wie sonst üblich über

19
die Tastenkombination Strg + S eine Spei- le Texteditoren bieten eine farbige Hervor- und Kleinschreibung) mit dem dazu entspre-
cherung erzwingen, dennoch erledigt Scribes hebung der korrespondierenden Klammern, chenden Text freiesMagazin“ definieren. Nach

in vordefinierten regelmäßigen Abständen, um etwas Klarheit im Klammer-Dschungel zu Eingabe von fM“ im Textbereich und anschlie-

z. B. nach einer kurzen Tipppause und jedes ermöglichen. Scribes ergänzt die Hervorhe- ßendem Drücken der Leertaste wird sofort
Mal, wenn das veränderte Dokument geschlos- bung durch eine automatische Klammerver- freiesMagazin“ anstelle von fM“ gesetzt.
” ”
sen wird (als ein eingebauter Schritt beim vollständigung. Man braucht also nur einmal
Schließen des Dokuments), die Speicherung die öffnende Klammer zu tippen, prompt wird Tausend Extras
völlig automatisch. Dies führte zu geringfügi- sie durch eine schließende Klammer ergänzt. Scribes unterstützt außerdem eine Vielzahl an-
ge Änderungen in der grafischen Benutzero- Der Cursor verbleibt zwischen den beiden derer Funktionen, die ebenfalls im Angebot
berfläche. So heißt die Tastenkombination für Klammern, so dass man gleich den einzuklam- anderer Texteditors zu finden sind. Nennens-
das aus anderen Programmen bekannte Spei- mernden Inhalt eingeben kann. Eine Varian- wert sind u. a. Lesezeichen, die mittels eines
” te hiervon ist, dass man zuerst den einzu-
chern unter . . .“ ( Strg + Shift + S ) in Lesezeichen-Manager ( Strg + B ) leicht er-
Scribes Aktuelle Datei umbenennen“ (Rename klammernden Inhalt schreibt, diesen selektiert reichbar sind, automatische Einrückung, far-
” (mit der Maus oder einer Tastenkombination)
the current file), tut aber genau dasselbe: die bige Code-Hervorhebung für viele Program-
aktuelle Datei unter einem anderen Namen und anschließend auf die öffnende Klammer miersprachen, sowie Textvorlagen bzw. einen
speichern. drückt. Normalerweise würde jetzt in einem Vorlagen-Editor, der besonders bei Program-
anderen Editor der selektierte Text durch die mierern beliebt sein sollte, und nicht zuletzt
Scribes speichert ferner jedes eingetippte Wort Klammer ersetzt werden, nicht so bei Scribes. eine Rechtschreibprüfung, die (noch) von der
in einer Datenbank, um bei wiederholtem Ein- Der Text wird umklammert und der Cursor Standardsprache des Systems abhängig ist.
tippen desselben eine automatische Wortver- rechts außerhalb der Klammer gesetzt, da-
vollständigung ähnlich der von OpenOffice.org mit man gleich weiterschreiben kann. Nette Geschwindigkeit
anzubieten. Die Vervollständigung ist so in- Ergänzung für Nicht-Programmierer: Die Ver- Software-Geschwindigkeit und Reaktionszeit
telligent, dass bei Wörtern, die sich nur in vollständigung gilt nicht nur für jede Sorte (neudeutsch: Performance) ist schwer mess-
der Endung unterscheiden, das am häufigsten von Klammern (runde, eckige, geschweifte), bar, da sie von vielen Faktoren abhängt. Den-
getippte Wort immer an erster Stelle vorge- sondern auch für Anführungszeichen. noch konnte ich beispielsweise bei meinem
schlagen wird. Schon nach den ersten drei (eher älteren) System folgendes feststellen:
getippten Buchstaben schaltet sich die Ver- Ähnlich der automatischen Wortvervollständi- Scribes startet in etwa so schnell und benötigt
vollständigung ein. Vor allem bei längeren, gung gibt es in Scribes auch die Möglichkeit, ungefähr gleich viel Arbeitsspeicher wie Ge-
komplexen Wörtern ist diese Funktion hilf- eine Art eigene Abkürzungsliste zu erfassen, dit (dem Standardeditor von GNOME), bietet
reich, um Konsistenz im Dokument zu bewah- die die einfache Eingabe von mehrfach ver- aber dafür schon viel mehr Funktionen von
ren und Rechtschreibfehlern vorzubeugen. wendeten Textbausteinen erlaubt. Die Liste Haus aus.
besteht aus einer Tabelle mit zwei Spalten:
Entwickler wissen bestimmt, wie mühsam es links die Abkürzungen und rechts die Text- Verfügbarkeit
ist, beim Programmieren ständig Klammern bausteine. So kann man zum Beispiel die Leider steht Scribes noch nicht in den Ubuntu-
auf- und wieder zumachen zu müssen. Vie- Abkürzung fM“ (man beachte hier die Groß- Paketquellen zur Verfügung, was sich ab Ubun-

20
tu 7.10 ändern wird, wo das Programm dann chenspezifische Erweiterungen bereitzustel- die Gedanken, egal ob man in einer ech-

in Universe-Sektion zu finden ist. Bis dahin len, die das Programmieren mit und für Scri- ten“ Programmiersprache oder in einer Aus-
ist es als deb-Datei über getdeb.net [3] zu bes noch mächtiger und flexibler machen sol- zeichnungssprache wie HTML/CSS schreibt,
beziehen. Unter Fedora 7 sollte eine ältere len. Da Scribes selbst in der Programmierspra- oder auch nur eine schlichte E-Mail verfasst.
Version von Scribes über die Paketverwaltung che Python geschrieben wurde, sollte diese in Bei Problemen und Fragen wird man in der
installierbar sein. Unter Debian findet man die nächster Zeit besonders gute Unterstützung scribes-discussion-Mailingliste [5] von freund-
aktuelle Version im Unstable-Zweig. Weitere erfahren. Im Kommen sind ebenfalls sinnvolle lichen und kundigen Leuten empfangen, und
Bilder, Dokumentation und Informationen, so- Dokumentstatistiken, eine mächtigere Recht- der Entwickler freut sich stets über Feedback.
wie ein Video, das Scribes bei der Arbeit zeigt, schreibprüfung und vieles mehr. Kurz: Es lohnt sich bestimmt, Scribes zu testen,
sind über die Projektwebseite zu erreichen [4]. auch wenn einem auf den ersten Blick manche
Bevor Version 1.0 erreicht wird, kann es je- Design-Entscheidungen vielleicht etwas selt-
Projektstatus und eine kleine Warnung doch immer wieder passieren, dass Scribes in sam vorkommen mögen.
Scribes ist offiziell noch Beta-Software, was seltenen Fällen Daten ins Computerjenseits
aus der niedrigen Versionsnummer (0.3.2.8) verschwinden lässt; hier ist also Vorsicht (im Links
zu erschließen ist. Bis Version 1.0 wird noch Sinne von Backups) geboten. Andererseits ver- [1] http://mystilleef.blogspot.com
einiges an Funktionen und Verbesserungen wende ich selbst seit geraumer Zeit Scribes für [2] http://de.wikipedia.org/wiki/Spatial
hinzu kommen. Der Entwickler hat z. B. vor, alle möglichen Aufgaben, ohne auf Probleme [3] http://getdeb.net
ab Version 0.4 den Code modular zu gestalten, gestoßen zu sein. [4] http://scribes.sf.net
so dass in Zukunft alle Funktionen über Erwei- [5] https://lists.sourceforge.net/lists/
terungen hinzugefügt oder auch nach Wahl Zu guter Letzt listinfo/scribes-discussion
ausgeschaltet werden können. Das Erweite- Vor allem macht es Spaß, mit Scribes zu schrei-
rungssystem sieht auch vor, programmierspra- ben. Man hat fast das Gefühl, der Editor errät

© by Randall Munroe, http://xkcd.com

21
Bezaubernder Geany – Ein Flaschengeist hilft Programmieren von Dominik Wagenführ

K
leine Texteditoren gibt es viele in ã Status- und Terminalfenster – Im unteren Ubuntu 6.10 Edgy Eft“ kann das Programm

der Linux-Welt, IDEs (Integrated De- Bereich werden aktuelle Statusmeldungen aus den Universe-Quellen einfach über das
velopment Environments) zum Pro- oder Compiler-Fehler angezeigt. Ebenfalls Paket geany installiert werden und auch un-
grammieren ein paar weniger, aber immer findet man dort ein integriertes Terminal. ter Fedora ist es über gleichnamiges Paket in
noch genug. Schwer wird es, wenn man ei- den Extras-Quellen erhältlich. Weitere Versio-
ã Kompilieren per Makefile – Durch ein gege-
ne Mischung aus beiden sucht, das heißt nen (auch für andere Distributionen) und den
benes Makefile kann eigentlich jeder Code
eine kleine und schnelle IDE, die man auch Quellcode findet man auf der Downloadseite
kompiliert werden. Das Makefile muss man
als Texteditor nutzen kann. Hier kommt [2].
aber selbst erstellen.
Geany ins Spiel.
Weitere Funktionen sind automatische Co- Wer immer die neueste Version mit allen Er-
Geany [1] ist genau dieser leichtgewichtige Tex- deeinrückung, Veränderung des Einzuges, weiterungen haben möchte oder wem die
teditor mit IDE-Funktionalität, der auf dem Tabulator-Ersetzung, blockweises Kommen- Version in den eigenen Paketquellen zu alt
GTK2-Toolkit basiert und sich damit in alle tieren, Export in HTML oder LaTeX und vieles ist, kann sich Geany sehr leicht selbst kom-
Desktop-Umgebungen wie GNOME, KDE oder mehr. pilieren, da es nur wenige Abhängigkeiten
Xfce einpassen kann. Zu den erwähnenswer- hat. Da man sich den Code aus einem SVN-
ten Funktionen von Geany gehören Repository herunterlädt, muss man zuerst
das Paket subversion installieren (siehe hier-
ã Syntax Highlighting – Unterstützung der zu auch Versionsverwaltung mit Subversi-

meisten Programmier-, Skript- und Mar- on “aus freiesMagazin 09/2007). Wem das
kupsprachen wie C/C++, Java, Perl, PHP, zu umständlich ist, kann auf der Seite mit
Python, HTML, XML, LaTeX, etc. den Geany-Dateien [3] auch direkt das Ar-
chiv geany svn.tar.bz2 herunterladen
ã Quellcodeausblendung – Einzelne, zusam-
und entpacken. In diesem Fall kann der SVN-
mengehörige Codeteile können ausgeblen-
Schritt unten übersprungen werden.
det werden.
ã Codevervollständigung – Häufig benutzte Für die Vorbereitung der Kompilierung sind
Konstrukte wie beispielsweise for-Schleifen noch folgende Pakete notwendig:
werden eigenständig ergänzt. Die Oberfläche von Geany.
ã build-essential (bzw. ein C++-Compiler
ã Seitenleiste – In der Seitenleiste werden al- wie g++ und make)
le wichtigen Klassen, Funktionen und Va- Installation
riablen mitsamt Zeilennummer aufgelistet Geany wird bereits seit 2005 entwickelt und ã checkinstall (empfohlen, siehe unten)
und können direkt angesprungen werden. befindet sich aktuell in der Version 0.12. Seit ã autoconf

22
ã automake geany.spec und ändert die Zeile 12 Deutsch gehalten sind. Die Menüeinträge sind
ã intltool verständlich und auch die Einstellungen un-
Requires: glib2, gtk2, ter Bearbeiten  Einstellungen“ sind größten-
ã libtool ”
pango teils selbsterklärend. Zusätzlich tragen sie al-
ã libglib2.0-dev le einen Tooltip-Hinweis, wenn man mit der
in Maus über einen Eintrag fährt.
Geany selbst benötigt zum Schluss noch
die Bibliothek libgtk2.0-dev, die sehr viele Requires:
Abhängigkeiten hat und die auch alle mitin-
stalliert werden müssen. ab.

Wer die Installation per SVN bevorzugt, lädt Danach kann man das Programm per
sich nun im Terminal den Quellcode herunter
und wechselt danach in das erstelle Verzeich-
# checkinstall
nis geany:

$ svn co https://geany.svny installieren. Anstelle checkinstall kann


.sourceforge.net/svnroot/y man auch make install benutzen, was das
geany/trunk geany Programm aber an der Paketverwaltung vorbei
$ cd geany installiert und nicht empfohlen wird.
Einstellungen von Geany.
Alternativ besorgt man sich wie oben beschrie- Jetzt steht Geany im Menü unter Programmie-

ben den Quellcode, entpackt diesen manuell rung  Geany“ zur Verfügung.
Wer doch Hilfe braucht, findet auf der Do-
und wechselt in das Verzeichnis geany svn.
Benutzung kumentationsseite [4] eine ausführliches, in
Das Programm lässt sich wie jeder norma- Englisch gehaltenes Handbuch, welches on-
In dem Verzeichnis erstellt man nun die not-
le Texteditor auch benutzen. Entweder weist line und auch als PDF- oder Textdatei zur
wendigen Konfigurationsdateien und kompi-
man im Dateimanager einem Dateityp direkt Verfügung steht. Am leichtesten lernt man
liert das Programm:
Geany zu oder man öffnet die Datei per Kon- den Umgang aber, in dem man regelmäßig mit
$ ./autogen.sh textmenü. Das Vorgehen hängt dabei aber je Geany arbeitet.
$ make nach verwendeter Oberfläche und Dateimana-
ger ab. Natürlich kann man die Dateien auch Projektmanagement
Aufgrund eines kleines Konfigurationsfehlers direkt in Geany über das Datei“-Menü öffnen. Das Projektmanagement ist aktuell nur in rudi-

muss man bei der folgenden Benutzung von mentären Zügen vorhanden. Alle Dateien, die
checkinstall leider manuell Hand an eine Geany kann insgesamt recht intuitiv be- zuletzt in Geany geöffnet waren, werden bei
Datei anlegen. Und zwar öffnet man die Datei dient werden, zumal auch alle Elemente in einem erneuten Start des Programms sowieso

23
wieder aufgerufen (wenn dies gewünscht ist). Klassengenerator für C++ und GTK+. Die- Fazit
Hierzu benötigt man also keine Projektverwal- ser erstellt auf Wunsch eine Quell- und zu- Geany ist vielleicht kein junger Editor mehr,
tung. Projektdateien, die man über Projekt gehörige Header-Datei, in der automatisch aber dennoch stark in der Entwicklung und
 Neu“ erstellen bzw.

Projekt  Öffnen“ öff- alle Definitionen bzw. Deklarationen von Kon- damit auch häufigen Veränderungen unter-

nen kann, sind insoweit hilfreich, als dass die struktor und Destruktor eingetragen werden. worfen. Einem Einsatz steht aber nichts im
Wahl von Erstellen  Make all“ ein Makefile Auch wird der Lizenztext der GPL (aktuell in Wege, da das Programm (zumindest bei mir)

im Projektverzeichnis sucht und nicht dort, wo der Version 2) am Anfang der Dateien automa- bereits seit Längerem absolut stabil läuft.
die aktuell geöffnete Datei gespeichert ist. Das tisch eingefügt. Für Darstellungszwecke dient
bedeutet, man kann das Makefile an einem noch die erwähnenswerte Export“-Funktion, Links

anderen Ort platzieren als die zugehörigen mit der man die aktuelle Datei mitsamt des [1] http://geany.uvena.de
Dateien und so für Ordnung sorgen. Syntax-Highlightings in eine HTML- oder LATEX- [2] http://geany.uvena.de/Download/
Datei schreiben kann. Einziges Problem beim Releases
LATEX-Export: es gibt für das Paket inputenc [3] http://files.uvena.de/geany
Weitere Funktionen
keine Option utf8x, weshalb man dies durch [4] http://geany.uvena.de/Documentation/
Geany hat noch ein paar spezielle Funktio-
utf8 ersetzen muss. Zeile 4 sollte danach wie Manual
nen implementiert, die gegebenenfalls hilf-
folgt aussehen:
reich sein können. Wer Webdesigns erstellt,
dem hilft sicher der Farbwähler“, zu finden
” \usepackage[utf8]{inputenc}
im Menü Werkzeuge“. Im gleichen Menü fin-

det man unter Klassen erstellen“ auch einen

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24
Neuer Glanz für alte Kisten, die Zweite – Ubuntox von Thorsten Schmidt

B
ereits in freiesMagazin Ausgabe IRC augenzwinkernd sagt: Wir wollen quasi Nach erfolgreicher Installation und Neustart

03/2007 berichteten wir über das der Volkswagen der Linux-Distributionen sein – begrüßt einen der grafische Anmeldebild-
inoffizielle Ubuntu-Derivat Fluxbun- massentauglich, verständlich und ’verbrauchs- schirm XDM. Als Fenstermanager hat man
tu. Jetzt gesellt sich mit dem Projekt Ubun- arm’.“ Offengestanden sind das hohe Ziele. Als das leichtgewichtige Openbox eingesetzt. Im
tox eine weitere Abwandlung Ubuntus in Testumgebung“ dient ein IBM T20 (PIII Cop- freundlich warmen Orangeton erscheint die

die Reihe eben jener Derivate, die den An- permine bei 700 Mhz und 256 MB RAM); der Arbeitsfläche aufgeräumt und lädt zu weite-
spruch erheben, auch auf älteren Rechnern Testpilot“ selbst gibt sich als Linux-Anfänger ren Erkundungen ein.

noch flüssig zu laufen. Aber mehr als das: zu erkennen.
Ubuntox will zugleich benutzerfreundlich Gerade als Umsteiger eines anderen bekann-
sein. Zeit für einen prüfenden Blick. Wie zu erwarten, läuft der Installationsprozess ten Betriebssystems wird man sich hier schnell
über den grafischen Installationsassistenten zurechtfinden, erinnert das Fbpanel im Aufbau
der Live-CD unproblematisch ab: Mit einem doch stark an ältere Windowsversionen.
sudo ubiquity im Terminal wird die Instal-
lation angestoßen und der Rest erklärt sich
fast wie von selbst – man kann sich einfach
durchklicken. Schon hier erkennt man die di-
rekte Verwandtschaft zu Dapper Drake, von
der Ubuntox zweifelsohne profitiert.

Das Ubuntox-Panel.

Egal ob Drucker, Internetzugang oder die Kon-


Die Bootsequenz von Ubuntox. figuration anderer Programme – all das ist
schnell über das Fbpanel zu erreichen und
eingerichtet. Dazu setzt Ubuntox auf die, der
Vorab zwei Sätze zum Hintergrund: Ubuntox GNOME-Desktopumgebung entliehenen, be-
liegt zurzeit als Alpha-Version vor, basiert auf kannten Werkzeuge. Dies ist dem geforderten
Ubuntu 6.06 Dapper Drake LTS und ist durch Ziel Bedienungsfreundlichkeit“ geschuldet,

bestimmte Anpassungen (Remastering) auf denn Ubuntox will es vor allem gerade Ein-
die Ziele des Projekts hin optimiert [1]. Wie und Umsteigern leicht machen. Ein weiterer
der Projektgründer Christian Stankowic im Ubuntox nutzt XDM als Loginmanager. Vorteil: Im Zweifelsfall können so noch immer

25
die Anleitungen aus dem ubuntuusers-Wiki liegt mit Ubuntox auch eine Alternative zu steine in den kommenden Monaten erreicht
zu Rate gezogen werden. Bei den verfügba- Fluxbuntu vor. Kurz: Das System ist für al- werden sollen, meint Christian Stankowic:
ren Programmen handelt es sich um die übli- le diejeningen lohnenswert, die ohne einen Nun ja, zunächst mal müssen wir Versionen

chen Verdächtigen, wenn es um leichtgewich- Umweg über den gewöhnungsbedürftigen - für Feisty und Edgy herausbringen, [...] und
tige Anwendungen geht: Sylpheed als Email- wenn auch tollen - Fenstermanager Fluxbox unser Herzstück fehlt noch zum Großteil – die
Client, Abiword als Office-Komponente, Pidgin mit möglichst wenig Aufwand gleich zum Ziel Skripte.“ Beabsichtigt ist hier ein Plus an Be-
als Instant-Messager, und viele andere. kommen wollen. nutzerfreundlichkeit. Helfende Hände“ sind

nach wie vor gesucht, bei Interesse kann man
Fazit Als einziges Manko zeigt sich der grafische sich im Ubuntox-Forum melden [2].
Ubuntox kommt in der vorliegenden Alpha- Installationsassistent ubiquity“. Die Mindest-

Version seinen Zielen schon sehr nahe. anforderung von 256 MB Arbeitsspeicher soll- Links
Natürlich könnte man den Fenstermanager te man beachten, anderenfalls sind Probleme [1] http://ubuntox.ubuntu24.de/
Openbox auch nachträglich über eine beste- während der Installation wahrscheinlich. download.html
hende Ubuntu-Installation integrieren. Nimmt [2] http://tux.wulst.org/board.php?
man aber die geforderten Ziele ernst, wel- Schlussendlich bleibt zu sagen: Man darf auf boardid=2
chem Um- oder Einsteiger mit älterer Hardwa- die weitere Entwicklung des Projektes ge-
re möchte man diesen Weg zumuten? Insofern spannt sein. Auf die Frage, welche Meilen-

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Server, Server an der Hand - Wer ist der schnellste im ganzen Land? von Dominik Wagenführ

W
as viele Nutzer nicht wissen: Server auf Geschwindigkeit (mittels Ping [1]) Dank geht an Mohammad Hafiz bin Ismail, der
Nicht immer nutzt Ubuntu au- getestet und der momentan schnellste auto- diesen Hinweis in seinem Blog veröffentlichte
tomatisch den schnellsten Server, matisch ausgewählt. [2], und an Forlong, der darauf hinwies, dass
um Pakete herunterzuladen. Unter GNOME es sich um keine eigene Synaptic-Funktion
gibt es hierfür ein extra Programm namens handelt [3].
software-properties-gtk.
Links
Man findet das Programm im GNOME- [1] http://de.wikipedia.org/wiki/Ping
Menü unter System  Administrati- (Datenübertragung)

on  Software-Quellen“ und es wurde zusätz- [2] http://blog.mypapit.net/2007/08/
lich auch in Synaptic integriert. Unter Ein- how-to-get-fastest-ubuntu-apt-get-

stellungen  Paketquellen“ gibt es dort ein repository-server-with-synaptic.html
Dropdown-Feld Herunterladen von“. Klickt [3] http://forum.ubuntuusers.de/goto

man auf diese und wählt Andere“ aus, findet ?post=922160

man rechts oben einen Knopf Besten Server

auswählen“. Hierüber werden alle verfügbaren Den besten Server wählen.

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27
Ein Ausblick auf Ubuntu 7.10 Gutsy Gibbon“ von Christoph Langner

D
ie Beta-Version des kommenden Fall startet der X-Server in einem Notfallmodus lesen und schreiben kann. Der dazu nötige
Ubuntu-Releases, welches am 18. und lädt gleich ein Programm zum Einstellen Treiber NTFS-3G [3] wird automatisch instal-
Oktober erscheinen wird [1], steht von Grafikkarte, Grafiktreiber und Auflösung liert. So entfällt ein weiterer Stolperstein beim
seit ein paar Tagen zum Download zur [2]. Diese Funktion ist gerade für Einsteiger Umstieg von Windows auf Linux. Existierende
Verfügung. Es ist daher an der Zeit, einen wichtig, denn ohne X-Server und Webbrow- NTFS-Partitionen werden bei der Installation
Blick auf den aktuellen Stand von Ubuntu ser hat man es schwer, nach Hilfe zu suchen. automatisch erkannt und mit dem NTFS-3G
zu werfen. Den Benutzer erwarten eine Rei- Allerdings wird dies nicht mit allen Grafikkar- Treiber les- und schreibbar eingebunden.
he von Neuerungen, wobei Kubuntu wohl ten funktionieren. Innerhalb einer virtuellen
die wichtigsten Änderungen erfahren durf- Maschine versagte der Mechanismus beispiels- Desktopeffekte
te. Hier gibt es nun einen neuen Dateimana- weise. Nun zu den Dingen, mit denen der Benut-
ger und wichtige Assistenten wie die Ver- zer im Alltag konfrontiert wird. Den größten

waltung eingeschränkter Treiber“ oder die Anteil am Erleben des Linux-Desktops ma-
automatische Installation von Codecs. So chen sicherlich die Desktopumgebungen aus.
ist Kubuntu nun auf dem Stand von Ubuntu Mit ihnen arbeitet der Anwender täglich, sie
angekommen. Siehe hierzu den separaten prägen das Bild von Linux in der öffentlichen
Artikel Ein Ausblick auf Kubuntu 7.10 Gut- Wahrnehmung. Hier erwartet den Benutzer

sy Gibbon“ von Christian Mangold. nun eine spektakuläre Neuerung.

Unter der Haube Der 3-D-Fenstermanager“ Compiz [4] ist aus-


Unter der Haube stecken in Gutsy neue Ver- ”
reichend weit entwickelt, so dass die Ent-
sionen wichtiger Systemkomponenten. Der wickler von Ubuntu beschlossen haben, ihn
Kernel wird in Version 2.6.22 enthalten sein, automatisch zu aktivieren, wenn der Treiber
der X-Server stammt größtenteils aus X.org 7.3 der Grafikkarte dies zulässt. Es sollen Gra-
und das Drucksystem CUPS ist in Version 1.3 fikkarten ab Baujahr 2000 von ATI, Intel (je-
enthalten. Wichtig sind die Neuerungen, die doch nicht Intel 965) und nVidia mit Compiz
aufgrund dieser neuen Komponenten möglich zurecht kommen, wenn entsprechende Trei-
werden. Nie mehr xorg.conf editieren.
ber installiert wurden [5]. Besitzer von Intel-
Grafikkarten werden das Glück haben, dass
So kann der X-Server nun immer starten, Ein weiterer wichtiger Punkt, der wieder be- Compiz sofort und ohne Nacharbeit läuft, da
selbst wenn Fehler in der Konfigurationsdatei sonders Umsteigern aus der Windows-Welt die Treiber unter freien Lizenzen stehen und
/etc/X11/xorg.conf enthalten sind bzw. entgegenkommt, ist, dass Ubuntu nun von schon lange im Kernel enthalten sind. Ist be-
die Datei komplett fehlen würde. In diesem Haus aus auf NTFS-formatierten Partitionen kannt, dass eine Grafikkarte rein gar nicht mit

28
Compiz will, so wird dies über eine Black- pen. Man muss zugeben, dass die Effekte in Dialog zusammengefasst. So wurde das An-
list erkannt und automatisch der altbekannte dieser sparsamen Anwendung den Arbeitsfluss passen der GNOME-Umgebung an die eigenen
Fenstermanager Metacity von GNOME gestar- nicht stören, sondern eher erleichtern, weil Bedürfnisse deutlich erleichtert, das Ergebnis
tet. Fenster einfach greifbarer werden. Wer dies lässt sich nun auch als eigenes Theme abspei-
möchte, kann weitere Effekte aktivieren und chern.
so alle Möglichkeiten von Compiz Fusion aus-
nutzen.

GNOME
Spektakuläre Änderungen an GNOME selber
gab es nicht. Viele Details wurden jedoch ver-
bessert. Evolution kann sich jetzt in die Tray-
bar minimieren und blendet dort auch ein
Mailicon“ ein, wenn neue E-Mails vorliegen.

Des Weiteren warnt es beim Abschicken von E-
Mails, wenn im Text der E-Mail Schlagwörter
wie Attachment“ fallen, aber kein Anhang an

der Mail hängt. Die Fensterliste im GNOME-
Panel ändert nun nicht mehr permanent ihre Gutsy kommt mit GNOME 2.20.
Breite, wenn der Titel eines Fensters wech-
Auswahl der Desktopeffekt- Stärke“. selt. Alle Einträge haben nun die selbe Breite. Alle Änderungen an der GNOME-Desktopum-

Zusätzlich kann man nun Tasks mittels Drag & gebung findet man in den GNOME 2.20 Re-
Dies bedeutet, dass Ubuntu in Punkto Eye- Drop innerhalb der Taskleiste umsortieren. lease Notes [6]. Wie immer sind die GNOME-
” Release Notes nicht mit technischen Details
Candy“ anderen Betriebsystemen in nichts
mehr nachsteht. Die Desktopeffekte werden Der Bildbetrachter Eye of GNOME zeigt nun überfrachtet, sondern präsentieren übersicht-
in den Standardeinstellungen recht behutsam in einer Bildersammlung alle Bilder eines lich und bebildert alle Änderungen.
eingesetzt. Viele der spektakulären Effekte wie Verzeichnisses an. Der Dokumentenbetracher
brennende Fenster, die beim Verschieben wab- Evince kann jetzt auch Formular-PDFs anzei- Desktopsuchmaschinen
beln und beim Schließen explodieren, sind gen und ausfüllen, sowie in PDFs enthaltene Eine weitere gravierende Änderung gab es im
nicht aktiv. Man hat sich darauf geeinigt, nur Bilder direkt abspeichern. Der Medienplayer Bereich der Desktopsuchmaschinen. Anstatt
brauchbare Effekte zu übernehmen. So werfen Totem kann noch besser benötigte Codecs wie bei Ubuntu Feisty Fawn“ Beagle [7] zu

Fenster leichte Schatten auf den Desktop und zum Abspielen vieler Medien identifizieren installieren, wird bei Ubuntu und Xubuntu
gleiten beim Minimieren/Maximieren in bzw. und automatisch installieren. Und schließlich Tracker [8] verwendet. Beagle hat sich wohl in
aus der Taskleiste hervor und Menüs werden wurden alle Dialoge zum Einstellen des Icon-, der Vergangenheit als recht ressourcenhung-
sanft eingeblendet, anstatt einfach aufzupop- GTK- und Fenstermanager-Themes in einem rig herausgestellt. Mit Tracker erhofft man sich

29
eine bessere Performance, gerade im Bereich leichtert. Auch an der Darstellung so genann- kleiner oder größer machen, ohne den Pinsel-
von tragbaren Geräten. ter Donut-Diagramme haben die Entwickler editor zu öffnen. Des Weiteren wurde intensiv
gearbeitet. Die Tabellenkalkulation Calc kann an der Leistung des Programmes gearbeitet,
nun besser mit Bildformaten und grafischen neue Filter eingebaut, ein Werkzeug zum ein-
Elementen umgehen. fachen Ausschneiden von Objekten und vieles
weitere mehr hinzugefügt. Alles in allem kann
Für kreative Internet-Nutzer dürfte besonders man die neue Version von GIMP als sehr ge-
ein Exportfilter interessant sein, der Writer- lungen bezeichnen.
Dokumente in die Media-Wiki-Syntax umwan-
deln kann. Wiki-Inhalte lassen sich so generie- Links
ren, ohne dass man die Wiki-Syntax beherr- [1] https://wiki.ubuntu.com/
schen muss. Weitere Änderungen kann man GutsyReleaseSchedule
unter [9] erfahren. [2] https://wiki.ubuntu.com/BulletProofX
[3] http://www.ntfs-3g.org
GIMP 2.4 [4] http://compiz.org
Tracker hat Beagle bei der Desktopsuche Mit GIMP 2.4 wurden einige wichtige Ände- [5] http://www.realistanew.com/2007/09/
abgelöst. rungen eingeführt. An erster Stelle muss hier 23/compiz-in-ubuntu-update
das neue Auswahlwerkzeug angeführt wer- [6] http://www.gnome.org/start/2.20/
OpenOffice.org 2.3 den. Endlich kann man Bereiche eines Bildes notes/de
Zunächst gibt es einige Änderungen an der auswählen und die Auswahl dann unkompli- [7] http://beagle-project.org
Chart-Funktion von OpenOffice.org. Es wur- ziert über die Ecken der Auswahl verändern. [8] http://www.gnome.org/projects/tracker
de ein neuer Assistent entwickelt, der dem Die Pinselwerkzeuge können nun meist dyna- [9] http://www.golem.de/0709/54804.html
Benutzer das Generieren von Diagrammen er- misch ihre Größe ändern. So kann man Pinsel

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30
Ein Ausblick auf Kubuntu 7.10 Gutsy Gibbon“ von Christian Mangold

D
en Entwicklern von Kubuntu blei- man hoffen kann, dass Gutsys Desktop noch der u. a. einige Änderungen der grafischen
ben nicht einmal mehr vier Wochen stabiler als der von Feisty sein wird. KDE 3.5.8 Oberfläche mit sich bringt. Zudem dürfen sich
bis zum Release der Version 7.10 wird voraussichtlich noch vor dem endgülti- nun auch Nutzer einiger WLAN-Karten, die
am 18. Oktober diesen Jahres [1]. Es kann gen Release von Kubuntu 7.10 erscheinen [4], bisher nicht mit dem network-manager ge-
daher jetzt schon ein Ausblick auf die neu- so dass abzuwarten bleibt, ob es noch in Gutsy nutzt werden konnten, auf die Möglichkeit
en Fähigkeiten und sonstigen Änderungen aufgenommen werden kann. freuen, sich über diese innovative Software
geworfen werden werden. Auch wenn KDE mit dem Internet zu verbinden, auch wenn es
4 noch nicht fertig ist und daher nur in Alle Kubuntu-Entwickler können sich in dieser hier noch einige Probleme zu geben scheint [5].
einer Entwicklungsversion zu bewundern aktuellen Kubuntu-Version über Qt 3.4 freuen,
sein wird, bringt Gutsy Gibbon“ doch so das einige neue Möglichkeiten und eine besse- Sicherheit ist gerade in Deutschland momen-

einiges mit sich, auf das sich der Nutzer re Performance bietet. tan ein aktuelles Thema und zumindest in der
freuen kann. Man kann aber sagen, dass Kommunikation via E-Mail kann man unheim-
sich Kubuntu langsam auf dem Stand von Desktopeffekte lich viel mit der Nutzung von GPG-Verschlüsse-
Ubuntu befindet. Siehe hierzu den separa- Fans der KDE-Desktopumgebung müssen noch lung oder Signierung erreichen. Der KDE-
ten Artikel Ein Ausblick auf Ubuntu 7.10 ein bißchen auf Compiz warten. Anscheinend Mailer kmail ist ab Gutsy nun standardmäßig
Gutsy Gibbon“ von Christoph Langner. gibt es gravierende Probleme, den Fenster- so konfiguriert, dass GPG sofort genutzt wer-

manager KWin gegen Compiz auszutauschen, den kann. Ohnehin wird ab Version 7.10 auf
Unter der Haube so dass Kubuntu Gutsy Gibbon“ noch ohne den Enterprise-Branch der KDE-PIM-Suite ge-
Der Kernel 2.6.22 wird Gutsy mit erweiter- ” setzt, da dieser mehr Fehlerkorrekturen und
einen 3-D-Desktop ausgeliefert wird. Hier er-
ter Hardwarekompatibilität auch für neuesten hofft man sich in Zukunft viel von KDE 4, das eine bessere Integration in eine Enterprise-
Komponenten ausstatten. Details können ker- entsprechende Funktionen bereits enthält, so Umgebung bietet [6]. Zusätzlich ist eine neue
nel.org entnommen werden [2]. dass Compiz nicht benötigt wird. (Dieser Ab- Version von kitchensync verfügbar, das nun
schnitt stammt von Christoph Langner.) auf OpenSync setzt und bald hoffentlich eine
Weiter bietet Kubuntu 7.10 bisher als Stan- reibungslose Synchronisation mit Handys und
darddesktop KDE 3.5.7 und ist damit auf Neueste Software anderen Geräten bieten wird.
dem aktuellen Stand. Die 3.5.7 Version des Die Unterstützung für WLAN-Karten wird im-
K Desktop Environment war nur noch ein mer besser und auch die grafischen Konfi- Schon lange fehlt Kubuntu eine vernünftige
Bugfix-Release, so dass keine neuen KDE- gurationsmöglichkeiten halten diesem Trend Software, die, ohne viel Leistung und Platz
Funktionen zu erwarten sind. Das KDE- stand. Gutsy wird dem Grundsatz gerecht, zu verbrauchen, eine schnelle Durchsuchung
Entwicklerteam hat mit dieser Veröffentli- als Version zwischen den LTS-Releases auch der persönlichen Dateien ermöglicht. Kubun-
chung allerdings einige Fehler, vor allem in auf neueste Software zu setzen und bietet tu Gutsy wird erstmals standardmäßig Strigi
den PIM-Applikationen, bereinigt [3], so dass einen SVN-Snapshot des knetworkmanagers, [7] einsetzen und Jonathan Riddell, Kubuntu-

31
Entwickler bei Canonical, hat auch ein wirk- Eine der größten Erleichterungen stellt sicher kunft hierüber kann in den einzelnen Release-
lich sehenswertes Kicker-Applet entworfen, der Restricted-Manager dar, mit dem pro- Notes zu Tribe 1 bis 5 gefunden werden [1].
dass die Suchfunktion perfekt in den KDE- prietäre Treiber einfach und schnell nachin- Dort sind auch noch viele weiterführende In-
Desktop integriert [8]. stalliert werden können. Viele Kubuntu-Nutzer formationen und Neuigkeiten zu finden, die in
versuchen zwar, so viele freie Komponenten zu diesem Artikel, der nur einen nicht abschlie-
Die womöglich in der Nutzung auffälligste nutzen wie möglich, aber oft besitzen gerade ßenden Ausblick geben kann, keinen Platz
Neuerung ist der Dateimanager Dolphin. Nutzt Laptops diverse Hardware-Komponenten, die mehr bekommen haben.
man Kubuntu Gutsy, kann man sich also schon mit den freien Treibern nicht so funktionieren,
an KDE 4 gewöhnen, denn auch hier soll Dol- wie man das gerne will. Vor allem WLAN- Kubuntu ist übrigens wieder blau und nicht
phin der Standard werden. Zugegeben, ich Karten müssen oft mit ndiswrapper konfigu- mehr lila. Auch wenn es möglicherweise ein
war unheimlich skeptisch, ob man Browser riert werden. Mit Gutsy heisst es weg damit, wenig simpel aussieht, bin ich dennoch froh
und Dateimanager trennen sollte, und konn- denn der Restricted-Manager bringt einen bin- wieder Dapper-Feeling zu haben.
te mir überhaupt nicht vorstellen, Dolphin zu nen Sekunden drahtlos ins Netz. Ein echter
nutzen. Um so überaschter bin ich, dass ich Fortschritt! Links
das Programm, seiner in der KDE 3-Version [1] https://wiki.ubuntu.com/GutsyRelease
bestehenden Unzulänglichkeiten zum Trotz, Schedule
wirklich nutze und auch eine neue Übersicht- [2] http://www.kernel.org
lichkeit und Leichtigkeit in der Verwaltung [3] http://www.kde.org/announcements/
meiner Daten feststelle. announce-3.5.7.php
[4] http://lists.kde.org/?l=kde-release-
team&m=119036180210261&w=2
[5] https://bugs.launchpad.net/ubuntu/
+source/linux-source-2.6.22/+bug/
133251
[6] http://websvn.kde.org/branches/
kdepim/enterprise/kdepim/Release
Notes?view=markup
Auch Kubuntu ermöglicht jetzt das einfache [7] http://www.vandenoever.info/
Nachinstallieren proprietärer Treiber. software/strigi
[8] http://www.kdedevelopers.org/
Natürlich dürfen in Kubuntu 7.10 auch die ak- node/2973
tuellesten Versionen von ktorrent, k3b, Open-
Kubuntu wieder in blau und mit Dolphin, dem Office.org und vielen anderen beliebten KDE-
neuen Dateimanager. Applikationen nicht fehlen. Genauere Aus-

32
OpenExpo 2007 in Zürich von Matthias Kietzke

A
m 19. und 20. September fand in Zusätzlich wurde an beiden Tagen ein inter- zer Open Source-Aktivitäten sind jedoch noch
Zürich (Schweiz) die OpenExpo essantes und abwechslungsreiches Vortrags- nicht so fortgeschritten, wie die deutschen.
statt. Sie versteht sich als Messe und programm geboten. Aktivisten der schweizer Dennoch wurde das Angebot vielfältig ange-
Konferenz rund um Open Source, speziell Open Source-Bewegung referierten über Er- nommen. Die Vorträge waren sehr gut besucht
im schweizer Raum. fahrungsberichte, Entwicklungen in der Bran- und an den Ständen herrschten angeregte Ge-
che, Produktvorstellungen und Best-Practices. spräche. Sponsoren wie Google und HP zei-
Geboten wurden Community-Stände von Die Vorträge waren sehr praxisnah und infor- gen zusätzlich, dass Open Source auch in der
Projekten wie Typo3, Plonegov.org, Joomla, mativ umgesetzt. Sie können als Audiodatei Schweiz ein immer wichtigeres Thema wird.
Ubuntu, Debian, OpenOffice.org und viele oder PDF von openexpo.ch [1] geladen wer- Gerade die Verwaltungen der einzelnen Kan-
mehr, welche über ihre Arbeit und aktuellen den. tone spielen hierbei eine Vorreiterrolle. Ich bin
Vorhaben informierten. Der Kontakt zu An- sicher, die kommende OpenExpo wird noch
wendern und der Erfahrungsaustausch stan- Leider stand die diesjährige OpenExpo etwas größer und bedeutsamer werden.
den im Mittelpunkt. Die Linux-Zertifizierung im Schatten der TopSoft 07, einer Messe für
des LPI e.V. konnte ebenfalls abgelegt werden. kommerzielle Business-Software, welche zeit- Links
gleich in derselben Halle stattfand. Die schwei- [1] http://www.openexpo.ch

Nächster Halt: Ubuntu!“ von Andreas Henrichs


R
aubkopierte Windows Vista-CDs gibt Polizei übergeben, was ihm mehrere Über- Das Ergebnis ist erstaunlich, kann man doch
es in Mexiko-Stadt an jeder Stra- nachtungen in einer Gefängniszelle einbrach- in fast jeder U-Bahn-Station raubkopierte Win-
ßenecke. Freie Software hat es da te. dows XP- oder Windows Vista-CDs für 50
natürlich schwer. Pesos (ca. 3,50 Euro) von fliegenden Händ-
lern erwerben. In der mexikanischen Linux-
Vor einigen Wochen erweiterte Martı́n sein
Gemeinde hat die Aktion für einige Aufregung
Seit 15 Jahren verdient Martı́n Pérez Martı́nez Repertoire und begann den Fahrgästen der
gesorgt. Die Reaktionen reichen von Lob und
seinen Lebensunterhalt in den Metro-Waggons Metro-Linie Nr. 2 selbstgebrannte Kopien der
großer Zustimmung bis zu wüsten Beschimp-
von Mexiko-Stadt. Im Laufe der Jahre rezi- Linux-Distribution Ubuntu 7.04 Feisty Fawn“
” fungen und dem Vorwurf sich auf unethische
tierte er Gedichte und erzählte Geschichten, anzubieten. Innerhalb von 14 Tagen verkaufte
Weise an der Arbeit anderer zu bereichern [1].
handelte mit Büchern und versuchte sich als er 150 CDs à 20 Pesos (ca. 1,40 Euro) und ver-
Clown. Immer wieder wurde er von den pri- teilte gegen eine freiwillige Spende fast 500
vaten Sicherheitskräften aufgegriffen und der Informationsblätter über freie Software. In einem Schwellenland wie Mexiko hat freie

33
Software generell einen schweren Stand. Nach proprietärer Software eine Chance bekom- lierten Anwendungen und Betriebssystemen
Schätzungen der BSA (Business Software Al- men, an der Vernetzung und Computerisie- kontinuierlich; nach einer Untersuchung des
liance) laufen auf sieben von zehn mexika- rung der mexikanischen Schulen, Bibliothe- Marktforschungsinstitutes IDC allein im Jahr
nischen Rechnern raubkopierte Programme ken und Behörden teilzuhaben. Doch spätes- 2006 um 7,6 % [4]. Auch wenn Mexiko da-
und Betriebssysteme. Vor allem kleinere und tens mit der 30 Millionen Dollar Spende der mit im lateinamerikanischen Vergleich hinter
mittlere Unternehmen setzen fast vollständig Bill Gates Stiftung Anfang des Jahres 2002 Brasilien den zweiten Platz belegt, ist wohl
auf die billigen Plagiate, um die – gemessen zur Ausstattung von 200 Bibliotheken mit noch eine Menge Überzeugungsarbeit zu leis-
an den Einkommen – horrend teuren Lizenz- Desktop-Rechnern und dem 5-jährigen Nut- ten und Martı́n Pérez Martı́nez wird bei seinen
gebühren zu vermeiden. zungsrecht auf 50.000 Windows- und Office- Vorträgen [5] über die Vorteile freier Softwa-
Kopien war von der Modernisierung des Lan- re in den rumpelnden Metro-Waggons von
Für José Luis Chiquete, Vizepräsident der Me- des mit Hilfe freier Software keine Rede mehr Mexiko-Stadt wohl noch so manches ungläubi-
xikanischen Vereinigung Freier Software Un- [3]. ges Kopfschütteln ernten.
ternehmer (Amesol) ist neben der Piraterie
die mangelnde Information der Öffentlichkeit Ungeachtet der enormen Folgekosten für die Links
das größte Handicap für die Verbreitung freier mexikanische Regierung nach Ablauf der Li- [1] http://nimrodphoinix.wordpress.com/
Software in seinem Heimatland. Der Zeitung zenzen akzeptierte Fox freudestrahlend das gnulinux
El Universal erklärte er in einem Interview: Geschenk aus Seattle, sagte während einer Vi- [2] http://www.eluniversal.com.mx/
Wir sind sehr daran interessiert, dass man auf deokonferenz mit dem Ehepaar Gates: Danke articulos/34005.html
” ”
Politik- und Unternehmerebene erkennt, dass Bill und Melinda Gates, vielen Dank Micro- [3] http://www.jornada.unam.mx/
wir innerhalb des Marktes eine realistische Al- soft!“ und fügte stolz hinzu, dass seine Re- 2004/05/17/016n1pol.php
ternative darstellen.“ [2] gierung nun mittels der fortschrittlichsten [4] http://www.el-universal.com.mx/

Technik nicht nur die Bürokratie digitalisie- articulos/38509.html
Prinzipell hat sich der mexikanische Staat zu ren, sondern im großen Maßstab eliminieren [5] http://www.archive.org/details/
einer technologischen Neutralität verpflichtet, wolle.“ gnumetro
und als im Jahr 2001 von der Regierung des
Präsidenten Vicente Fox das Projekt é-Mexico Trotz dieser Rückschläge wächst auch in Me-
initiiert wurde, sollten auch Anbieter nicht xiko der Anteil freier Software an den instal-

34
Veranstaltungskalender

Diesen Monat muss aus personellen Gründen der Kalenderteil mit den Anwendertreffen fast ganz ausfallen. Wenn Sie bei der Betreuung des
Veranstaltungskalenders helfen wollen, schreiben Sie uns bitte an redaktion@freiesmagazin.de. Ohne Verstärkung können wir den Veranstal-
tungskalender nicht in der bisherien Ausführlichkeit weiterführen.

Messen
Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link
Workshop Weekend Schwabach 12.-14.10.07 frei http://www.lusc.de/dokuwiki/orga/2007/10-
workshopweekend
Linux-Info-Tag Brandenburg 20.10.07 frei http://www.linuxinfotag-brb.de
Ubucon 2007 Krefeld 20.-21.10.07 frei http://www.ubucon.de
SYSTEMS Perspektive Open München 23.-26.10.07 35 C http://www.systems-world.de

Source“
Practical Linux Gießen 27.10.07 frei http://www.practical-linux.de
Linux-Info-Tag Dresden 03.11.07 frei http://linux-info-tag.de
9. Vorarlberger LinuxDay Dornbirn 04.11.07 frei http://www.linuxday.at
Come2Linux Essen 10.-11.11.07 frei http://www.come2linux.org
Anwendertreffen
Ort Datum und Uhrzeit Treffpunkt fest? Link
Berlin 26.10.07, 19:00 Uhr c-base ja https://wiki.ubuntu.com/UbuntuBerlin
(Alle Angaben ohne Gewähr!)

Ein Strich (-) als Angabe bedeutet, dass diese Information zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht vorhanden war.

Sie kennen eine Linux-Messe oder ein Anwendertreffen, welche/s noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den
Informationen zu Datum und Ort an rfischer@freiesmagazin.de.

Wichtig: Die Anwendertreffen können sich verschieben oder ganz ausfallen. Bitte vorher noch einmal auf der Webseite nachschauen!

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Konventionen

An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst:

$: Shell-Prompt
#: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein sudo“ vor die Befehle setzen.

y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll.
˜: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME

Vorschau

freiesMagazin erscheint immer am ersten Sonntag eines Monats. Die November-Ausgabe wird voraussichtlich am 4. November unter anderem
mit folgenden Themen veröffentlicht:
ã Ubuntu-Geschichte im Blick – Teil 6
ã Zauberei mit PSTricks
ã RSS-Reader für die Konsole: Newsbeuter
Es kann leider vorkommen, dass wir aus internen Gründen angekündigte Artikel verschieben müssen. Wir bitten dafür um Verständnis.

© by Randall Munroe, http://xkcd.com

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Impressum
Erscheinungsweise: als .pdf einmal monatlich Redaktionsschluss für die November-Ausgabe: 24.10.2007

Redaktion Autoren dieser Ausgabe


Eva Drud (edr) ViSdP edrud@freiesmagazin.de Ronny Fischer rfischer@freiesmagazin.de S.35
Marcus Fischer (mfi) mfischer@freiesmagazin.de Andreas Henrichs ahenrichs@freiesmagazin.de S.33
Dominik Wagenführ (dwa) dwagenfuehr@freiesmagazin.de Christoph Langner (cla) clangner@freiesmagazin.de S.14, S.28
Matthias Kietzke mkietzke@freiesmagazin.de S.33
Kontakt Rafael Maguiña rmaguina@freiesmagazin.de S.18
E-Mail redaktion@freiesmagazin.de Christian Mangold cmangold@freiesmagazin.de S.31
Postanschrift freiesMagazin Thorsten Schmidt info@freiesmagazin.de S.25
c/o Eva Drud Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de S.12, S.22, S.27
Rübenkamp 88
22307 Hamburg

Satz und Layout Korrektorat


Eva Drud edrud@freiesmagazin.de Mathias Menzer mmenzer@freiesmagazin.de
Christian Imhorst cimhorst@freiesmagazin.de Dominik Wagenführ dwagenfuehr@freiesmagazin.de

Dieses Magazin wurde mit LATEX erstellt.


Wenn Sie freiesMagazin ausdrucken möchten, dann denken Sie bitte an die Umwelt und drucken Sie nur im Notfall. Die Bäume werden es Ihnen danken. ;-)

Mit vollem Namen gekennzeichnete Beiträge geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.

Soweit nicht anders angegeben, stehen alle Artikel und Beiträge in freiesMagazin unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation (FDL).
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