Nachrichten Software
Distributionen aktuell S. 7 GNU Emacs – ein mächtiger Editor S. 25
Nachrichtenschnippsel S. 10 Sawfish – Rückkehr eines GNOME-Urgesteins S. 27
Neues aus der Welt der Mobilgeräte S. 11 Plasma, der neue KDE-Desktop S. 32
Postkarte von Konqi aus Belgien S. 18
Google stellt Internet-Browser Chrome vor S. 20 Linux allgemein
Kernel-Rückblick S. 21 Die neunte Generation von Fedora im Test S. 36
Fedora-Server gehackt S. 21 Die Welt von Chrome erschlagen S. 44
Auf der Suche nach dem ersten Open-Source-Professor S. 22 Veranstaltungen S. 47
Erneuter Protest gegen OOXML S. 23
FOSdoc: Freie Software - freie Dokumentation S. 23 Interna
Editorial S. 3
Anleitungen Leserbriefe S. 4
Kurztipp: Notizen für Tomboy aus Firefox heraus erzeugen S. 24 Konventionen S. 49
Kurztipp: Todo-Listen in LATEX S. 24 Vorschau S. 49
Impressum S. 50
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Commons-Lizenz CC-BY-NC 2.5. Das Copyright liegt bei Randall Munroe.
Für Leserbriefe steht unsere E-Mailadresse redak- wird. Meine Idee: Genau dies zu machen, um via abhängig von Ihnen, könnte aber nicht so leicht
tion@freiesmagazin.de zur Verfügung – wir freuen DynDNS auf meinem PC eine Amateurlösung zu Schadcode auf den Server laden.
uns über Lob, Kritik und Anregungen zum Maga- etablieren. Der Autor des Artikels, Bernd Essl, sagte auch
zin. Was spricht denn jetzt dagegen, dass man mir noch folgendes dazu: „Wenn man ein Projekt
via Git einen PHP-Code (oder anderen) auf mei- im Webroot liegen hat, kann man relativ ein-
An dieser Stelle möchten wir alle Leser ausdrücklich
nen Apache-Server ablegt, der wiederum nichts fach über den Browser in die .git-Ordner schau-
ermuntern, uns auch zu schreiben, was nicht so gut
Gutes im Schilde führt? (Immerhin dürfte er ja en. Das geht bei Subversion genauso. Das kann
gefällt. Wir bekommen sehr viel Lob (was uns natür-
von außen auch ausführbar sein!) Als „Nicht- man aber mit modrewrite [1] oder .htaccess
lich freut), aber nur durch Kritik können wir uns ver-
Profi-User“ kann ich nicht garantieren, dass der [2] ausschalten. Ich habe da mal einen Artikel zu
bessern.
Apache keine Lücken aufweist . . . Funktioniert Subversion und dem Problem geschrieben [3].“
Mobiles Internet auf dem Aspire One ein solches Angriffszenario? Reiner Allzeit Wir hoffen, dass dies Ihre Frage beantwortet.
Bisher konnte mir niemand bei folgendem Pro-
freiesMagazin: Im Normalfall ist ein Repository Editoren
blem helfen: Ob und wie kann ich mobiles Inter-
so eingerichtet, dass nicht jeder Mensch Sachen Beim Lesen der aktuellen Ausgabe 08/2008 ist
net via USB-Stick (bspw. „base“ oder „o2“) auf
hoch- bzw. herunterladen kann. Es gibt einige öf- mir bei den Artikeln zu den Editoren einmal ein
einem Aspire One A150L zum Laufen bringen?
fentlich zugängliche Repositories, wie z. B. beim Fehler und einmal eine Vereinfachung aufgefal-
Carsten Töpfer
Linux-Kernel, aber dieses Verzeichnis ist nur les- len.
freiesMagazin: Wir haben das Gerät leider nicht bar. Sie können dort nichts hochladen. Das be- Der Fehler ist im nano-Artikel: Auf den Seiten 25
vorliegen und können daher keine Auskunft ge- deutet: Prinzipiell ist es natürlich möglich, dass und 26 ist zu lesen, dass man mit Strg + R ei-
ben. Vielleicht befindet sich das genannte Net- Ihnen jemand Schadcode unterschiebt, aber nur, ne Datei „öffnen“ kann. Auf Seite 26 soll man mit
book aber im Besitz eines unserer Leser, der wenn Sie diesem vorher die Berechtigung dazu Strg + R die Suche aktivieren können. Öffnen
sich mit dieser Thematik auskennt. Falls ja, gegeben haben. Ob eine Sicherheitslücke in Git geht tatsächlich mit Strg + R , die Suche startet
schreiben Sie doch bitte eine E-Mail an redak- ausreicht, um dieses Ziel zu erreichen, weiß ich
dagegen mit Alt + R . Eine Vereinfachung ha-
tion@freiesmagazin.de. Wir leiten die Nachricht leider nicht, es wäre aber in meinen Augen mög-
be ich für den Vim-Artikel gefunden: Auf Seite 23
dann an Herrn Töpfer weiter bzw. werden diese lich – wenn auch unwahrscheinlich. Im übrigen
ist zu lesen, dass man mit „:u“ und Enter eine
als Leserbrief nächsten Monat veröffentlichen. wäre hier eine Lücke im Apache selbst unerheb-
Aktion rückgängig machen kann. Dies geht auch
lich, da Git ja die „schwache“ Schnittstelle ist.
einfacher: Es reicht, wenn nur U (nicht im Ein-
Sicherheit mit Git und Apache Sie würden etwas mehr Sicherheit erhalten,
fügemodus) gedrückt wird.
Mit Interesse habe ich den Bericht über die Ver- wenn Sie das Git-Repository nicht in das /srv-
Wenn ich mir überlege, dass Ihr das Magazin
sionsverwaltung mit Git gelesen und gleich auch Verzeichnis legen, sondern gesondert behandeln
freiwillig und ohne Entgelt für uns, die Leser und
die ein oder andere Webseite dazu besucht. So und erst auf ein manuelles Anstubsen Ihrerseits
Anwender, bereitstellt, sind die beiden genann-
ist es mit Git ja auch denkbar, dass ein Ver- als Systemadministrator eine Kopie des aktuellen
ten kleinen „Unzulänglichkeiten“ eigentlich nicht
zeichnis innerhalb des Apache Servers genutzt Git-Codes nach /srv kopieren. Man wäre dann
Es gab letzten Monat viele neue Versionen der Zusätzlich konnte das Debian-Team letzten Mo- Monaten draußen und man suchte nach einem
verschiedensten Linux-Distributionen. Der Artikel nat auch groß feiern, denn Debian ist 15 Jah- Codenamen für die nächste Version 10. Mit ein
soll die Neuigkeiten kurz zusammenfassen. re alt geworden und gehört damit schon fast zu paar Stimmen Mehrheit hat „Cambridge“ (auch
den Urgesteinen am Linux-Horizont. Das Linux- eine bekannte Universitätsstadt in Großbritanni-
Debian Magazin fasst den Werdegang der Distribution in en) gewonnen und ist nun der offizielle Codena-
Zum ersten Mal gibt es eine Debian-Version einer Übersicht kurz zusammen [3]. me von Fedora 10 [6].
auf einer Live-CD. Das, was diverse Distribu-
tionen wie Mandriva, openSUSE oder Ubuntu Elive Der neue Name trägt auch gleich Früch-
schon länger praktizieren, scheint nun auch bei Mit den zwei Entwicklerversionen 1.8.2 und 1.8.4 te, denn die erste und einzige Alphaversi-
den Debian-Entwicklern angekommen zu sein, der Distribution Elive hat das Entwicklerteam on ist erschienen. Neu sind unter anderem
die mit der ersten Beta-Version des kommenden wieder einmal neue Funktionen in die auf Debian eine verbesserte Unterstützung für Webcams
Debian 5.0 „Lenny“ eine Live-CD für 32-Bit- und basierende Distribution mit der Desktopumge- und Infrarotfernbedienungen sowie das Security-
64-Bit-Architekturen herausbrachten. Die CDs bung Enlightenment E17 eingebracht. Beson- Audit- und Intrusion-Detection-System Sectool,
gibt es jeweils in drei Ausführungen mit GNOME, ders stolz ist das Team auf den neuen Installer mit dem man den PC auf Sicherheitslöcher
KDE oder Xfce als Desktopumgebung. Nachtei- aus Version 1.8.2, der sich aber noch in der Ent- überprüfen kann. Daneben wurden natürlich et-
lig ist, dass die CD-Images teilweise größer als wicklung befindet. Daneben befinden sich Ice- liche Programme wie der NetworkManager oder
700 MB sind und damit nicht auf einen herkömm- weasel 3 (Firefox), Kernel 2.6.24.7 und neue der Soundserver PulseAudio auf den neues-
lichen CD-Rohling passen. Für die nächste Beta- WLAN-Treiber für Atheros-Chips mit an Bord. Zu- ten Stand gebracht. Die finale Version soll am
Version sind auch Live-CDs für die Sparc- und sätzlich gab es natürlich einige Bugfixes [4]. Ver- 28. Oktober 2008 erscheinen [7].
PowerPC-Architektur geplant sowie eine Live- sion 1.8.4 bringt dagegen nicht eine neue Funk-
DVD, die alle drei oben genannten Desktopum- tion mit, sondern entfernt eine: Fast-Boot wur- Wer die Hintergründe zu den Einbrüchen auf
gebungen enthält [1]. de weggelassen, da es auf allgemeinen Rech- den Fedora- und RedHat-Servern wissen möch-
nern keinerlei Beschleunigung bietet. Neues gibt te, kann diese im eigenen Artikel „Einbruch auf
Ende des Monats soll „Lenny“ dann erschei- es aber dennoch, so wurden neue Ralink-Treiber Fedora-Servern“ auf Seite 21 nachlesen.
nen, die Arbeiten am Nachfolger hat das Debian- für den Asus EeePC 1000 hinzugefügt, dane-
Team aber bereits aufgenommen. Wie bisher er- gNewSense
ben erscheint im Menü ein Wine-Eintrag, wenn
hält die neue Debian-Version einen Codenamen gNewSense ist eine auf Ubuntu basierende Dis-
ein Windows-Programm installiert wurde. Weiter
aus dem Film „Toy Story“. Nach Buzz, Rex, Bo, tribution, die alle nicht-freien Inhalte entfernt hat.
gab es natürlich ein paar Bugfixes gegenüber der
Hamm, Slink, Potato, Woody, Sarge, Etch und Mit Version 2.1 kommt ein Update für die Version
letzten Version [5].
Lenny wird der neue Entwicklungszweig „Squee- DeltaH heraus, die auf Ubuntu 8.04 „Hardy He-
ze“ heißen, benannt nach einem dreiäugigen Fedora ron“ basiert. Gegenüber Version 2.0 wurden die
Alien aus dem Film [2]. Fedora 9 (siehe dazu auch „Die neunte Generati- Ubuntu-Module von nicht-freien Inhalten befreit,
on von Fedora im Test“ auf Seite 36) ist seit zwei ein neues Theme und Artwork hat Einzug gefun-
Nachrichtenschnippsel
Canonical auf Partnersuche Linux-Betriebssystemen Ubuntu, Suse oder Red chen. Es gibt auch keinerlei Beschränkung, auf
Erst kürzlich beschwerte sich jemand (in ei- Hat erhalten [2]. Lenovo überlegt noch, ob sie was sich die Ideen beziehen sollen. Als Anre-
nem privatem Gespräch), dass in den partner - dieser Gruppe beitreten wollen [3]. gung hat Mozilla einige Vorschläge als Video zur
Repositories von Ubuntu bis auf Opera keine An- Und weil dem nicht genug ist, ist Canonical auch Verfügung gestellt [5]. (dwa)
wendungen zu finden sind. Canonical hatte dies noch der Linux Foundation beigetreten, die sich
wohl gehört und veröffentlichte letzten Monat drei die Verbreitung und das Wachstum von Linux
L INKS
Meldungen zu neuen Partnerprogrammen. Dazu zum Ziel gesetzt hat [4]. [1] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/08/08/
gehört das Web-Content-Management-System canonical-auf-partnersuche/
Alfresco, der Kommunikationsserver Unison und Mozilla arbeitet am Browser der Zukunft und [2] http://www.cio.com/article/441702/Ubuntu_
der Yahoo! Zimbra Desktop [1]. lädt ein Goes_Enterprise
Darüber hinaus hat Canonical zusammen mit Nach der Veröffentlichung von Firefox 3 hat Mo- [3] http://www.gulli.com/news/lenovo-der-
Red Hat und IBM angekündigt, IBMs Open- zilla gleich die Arbeiten am Nachfolger aufge- computerhersteller-2008-08-08/
Collaboration-Client-Solution demnächst an nommen. Um die nächste Browsergeneration [4] http://ikhaya.ubuntuusers.de/2008/08/18/
Server- und Desktop-OEMs auszuliefern. Da- noch benutzerfreundlicher zu gestalten, kann je- canonical-ist-mitglied-der-linux-foundation/
mit können Enterprise-Kunden Lotus Notes, Lo- der – egal ob Programmierer oder nicht – Vor- [5] http://www.golem.de/0808/61560.html
tus Symphony und Lotus Sametime neben den schläge in Textform, als Bild oder Video einrei-
Netbooks und Co. rung des Modells A110. Zum anderen setzen die Die Linux-Magazin-Hardwareredaktion hat das
Wie letzten Monat in dieser Rubrik verkündet, Netbooks keinen Atom-Prozessor ein, sondern Netbook One A440 getestet und kommt zu
war der Juli der nachrichtenstärkste Monat, was einen VIA-C7-M-ULV-Prozessor mit integrierter dem Schluss, dass die Ausstattung für heuti-
Netbook-Neuankündigungen angeht. Im Monat Grafik, der vor allem durch seine geringe Leis- ge Verhältnisse ausreichend ist, nur die Akku-
August legten einige Hersteller aber noch einmal tungsaufnahme von 3,5 bzw. 7,5 Watt besticht. Laufzeit ist gegenüber Netbooks mit Intels
nach, sodass es auch die letzten vier Wochen Als Betriebssystem kommt Ubuntu 8.04 zum Ein- Atom-Prozessor niedriger. One hat den Trei-
nicht langweilig wurde. satz. Die Geräte kosten 239 bzw. 399 Euro und ber für den integrierten Grafikchip UniChro-
sind ab Ende August erhältlich [2]. me Pro II angepasst, sodass auch Compiz
Vorletzten Monat pfiffen es die Spatzen schon
von den Dächern, dass Lenovo auch in den
Netbook-Markt eintreten will. Letzten Monat
ließ man Taten folgen und zeigte die ers-
ten Netbooks, die den Namen „Ideapads“
tragen. Das IdeaPad S9 hat ein 8,9-Zoll-
Display, einen Standard-Intel-Atom-Prozessor
mit 1,6 GHz, Webcam, WLAN, Netzwerk, VGA-
Ausgang und 4-GB-Solid-State-Disk. Als Be-
triebssytem kommt Linpus Linux zum Einsatz.
Der große Bruder S10 hat ähnliche Daten, be-
sitzt aber ein 10-Zoll-Display und kommt mit
80 GB oder 160 GB Festplatte daher. Lenovo
setzt beim S10 auch nicht auf Linux, sondern lie-
fert Windows XP mit aus. In Deutschland sollen
beide Geräte ab Oktober erhältlich sein [1].
Mitte letzten Monats fand im belgischen Sint- insbesondere eine größere Benutzerzahl: Am
Katelijne-Waver die KDE-Entwicklerkonferenz Beispiel des Browsers Firefox zeigte Untz, dass
Akademy statt, bei der über 200 KDE-Entwickler man die Anwendungen besser in einen Desktop
von allen Seiten des Globus teilnahmen. Ei- integrieren könne, sodass die Nutzbarkeit und
ne Woche lang wurde der Stand der KDE- auch die Zahl der Anwender steigen würde [4].
Entwicklung diskutiert und neue Features für
KDE 4.2 ins Auge gefasst. Netiquette
Auf der Tagesordnung der Generalversammlung
Social Desktop des KDE e.V. stand unter anderem die Einfüh-
Eröffnet wurde die traditionelle KDE- rung eines Verhaltenskodex für Mitglieder der
Entwicklerkonferenz durch die Keynote von KDE-Community. Kernaspekte der Regeln sind
Frank Karlitschek [1], in der er interessante De- neben der zielorientierten Zusammenarbeit vor
tails zum „Social Desktop“ verlauten ließ. Der allem soziale Grundregeln, wie der rücksichts-
KDE-Entwickler schreckte auch vor einem Ver- volle und hilfsbereite Umgang, sowohl auf Sei-
gleich mit Mac OS und Windows nicht zurück ten der Nutzer als auch bei den Mitwirkenden.
und erklärte, dass man im Bereich der Funktio- Einen ausführlichen Blick auf den sogenannten
nen mittlerweile gleichauf mit den verbreiteten „Code of Conduct“ erhält man bei einem Besuch
Betriebssystemen sei. Als Ausweg aus dem Zu- Konqi zeigt stolz das KDE-Logo. der KDE-Projektseite [5]. Im selben Atemzug
stand, dass der freie Desktop dennoch nur einen © KDE e.V (LGPL) wurde bereits eine Gemeinschaftsarbeitsgruppe
kleinen Marktanteil sein Eigen nennen darf, sieht zusammengestellt, die für einen entspannteren
Karlitschek den Community-Aspekt: Program- Ein gemeinsamer Desktop Austausch von Entwicklern und Anwendern sor-
mierer sollten in den About-Informationen mit Für ein weiteres Highlight des Akademy-Starts gen soll. Als deutschsprachiges Mitglied vertre-
einem Foto vertreten sein, sodass man mehr von sorgte GNOME-Maintainer Vincent Untz, der ten ist die Karlsruherin Lydia Pintscher, die dem
den Machern hinter den Kullissen sehen könne. sich in seinem Vortrag dafür stark machte, an ei- einen oder anderen auch durch ihre Tätigkeit für
Auch Dinge wie ein KDE-Eventkalender oder ei- ner gemeinsamen Desktop-Umgebung zu arbei- Kubuntu und Amarok ein Begriff sein könnte [6].
ne innovative Unterstützung für Hilfesuchende ten [3]. Argumente für eine solche Zusammenar-
würden die K-Desktop-Umgebung noch kom- beit seien vor allem die Interessen der Anwen- Zukunft von KDE
fortabler machen und den Benutzern anderer der, denen es nicht wichtig sei, zu welcher Um- Ebenfalls in Belgien vor Ort waren der letzt-
Betriebsysteme gute Gründe für einen Wechsel gebung ein Programm gehöre, weil die Anwen- jährige Ubucon-Referent Sebastian Kügler und
geben. Es handele sich dabei erstmal nur um dung an sich im Vordergrund stehe. Als weitere Dirk Müller vom Software-Unternehmen Novell,
Ideen, über die man noch im Einzelnen diskutie- Vorteile einer gemeinsamen Entwicklung nann- die sich Gedanken zu der KDE-Entwicklung von
ren müsse, bevor man sich an die technologische te der Open-Source-Enthusiast die bequemere morgen machten [7]. Die KDE-Community befin-
Umsetzung begeben könne [2]. Instandhaltung notwendiger Bibliotheken sowie de sich in einem enormen Wachstum, an das
Bilder sagen oft mehr als tausend Worte, aber ren Ursprung im KDE-Projekt hat und mittlerweile Fenster“ zu öffnen, sodass keine Spuren von den
auf Worte wollte Google dann doch nicht verzich- durch Apples Safari prominent vertreten wird. Internet-Aktivitäten auf dem Computer zurück-
ten, als Anfang September der eigene Webbrow- bleiben sollen.
ser „Chrome“ in Form eines Comics präsentiert Das Stichwort Registerkarte führt zu einer weite-
wurde. Die erste konkrete Nachricht vom neu- ren auffallenden Neuerung, die der Browser mit Zur Freude aller Sympathisanten freier Software
en Browser, in der sich auch der Comicstrip aus sich bringt: Die Tabs sind nicht, wie von ande- ist dem 38-seitigen Comic [6] zu entnehmen,
der Feder von Scott McCloud befand, erschien ren Browsern gewohnt, unter der Adresszeile an- dass Google Chrome ein vollständiges Open-
am 1. September 2008 im Weblog Google Blo- gesiedelt, sondern befinden sich am Kopf des Source-Projekt sein wird. Die erste Beta-Version
goscoped [1]. Unter dem Titel „Google’s Browser Browser-Fensters, wie in den Screenshots [4] im soll in mehr als 100 Ländern angeboten wer-
Project“ und einem Logo, das einige jüngere Le- Blogeintrag von Google Blogoscoped zu sehen den, leider vorerst nur für Windows. Im offiziellen
ser an einen Pokéball erinnern könnte, wird das ist. Google-Blog [7] kommentieren zwei Verantwortli-
Projekt vom Stuttgarter Philipp Lenssen in acht che die Veröffentlichung des neuen Browsers mit
Weiterhin wurde „Omnibox“, so der Name den Worten „Das Internet wird durch Möglichkei-
Punkten vorgestellt und ein Einblick in die wich-
der URL-Zeile, mit einer Autovervollständigen- ten und Innovation besser. Google Chrome ist ei-
tigsten Funktionen gegeben.
Funktion versehen, die schon beim Eintippen ne weitere Möglichkeit und wir hoffen, es trägt
Bereits vor einigen Wochen verdichteten sich Suchvorschläge oder häufig besuchte Webseiten einen Teil dazu bei, das Internet noch besser zu
die Gerüchte um einen Internet-Browser aus anbietet. Insgesamt wirkt das Design des Pro- machen“ [8]. (awe)
dem Hause Google, der neben verbesserten gramms auf den ersten Blick stimmig, die Menü-
JavaScript-Funktionen auch die einstige Offline- leisten am Rande der Adresszeile sind schlicht L INKS
Erweiterung „Gears“ mit im Gepäck haben sollte gehalten und das neue Tab-System macht einen [1] http://blogoscoped.com/archive/2008-09-01-
[2]. Bei der neuen JavaScript-Engine setzen die übersichtlichen Eindruck. n47.html
Google-Entwickler auf „V8“, einer virtuellen Ma- [2] http://www.golem.de/0807/60946.html
Wie bei jeder neuen Version einer Internet- [3] http://de.wikipedia.org/wiki/Gears
schine für JavaScript, die für eine bessere Per-
Anwendung, darf auch hier das Thema Sicher- [4] http://blogoscoped.com/archive/2008-09-02-
formance sorgen und die Auswirkungen von Feh-
heit nicht fehlen. Im Bereich der Sicherheit ver- n72.html
lern auf den betroffenen Tab beschränken soll.
traut das Unternehmen auf ein so genanntes [5] http://de.wikipedia.org/wiki/Sandbox
Wie erwartet ist die Software Gears [3] nun stan- Sandkasten-Konzept [5], das heißt, dass die dar- [6] http://scr3.golem.de/?d=0809/Google-Chrome&
dardmäßig integriert. Mit ihr lassen sich Websei- gestellten Webseiten in den Tabs vom Rest des a=62131
ten offline anzeigen und verwenden, indem die Systems abgeschirmt sind und eine Kommuni- [7] http://googleblog.blogspot.com/2008/09/fresh-
Daten in einem lokalen Cache gespeichert und kation nur zwischen Benutzer und der Sandbox take-on-browser.html
regelmäßig aktualisiert werden. Ebenfalls ist in stattfindet. Darüberhinaus steht dem Browser ei- [8] http://www.golem.de/0809/62131.html
dem Blogeintrag zu lesen, dass Google Chrome ne Liste gefährlicher Internetseiten zur Verfü-
auf der Rendering-Engine Webkit basiert, die ih- gung und es besteht die Möglichkeit, „Incognito-
Seit Beginn der Entwicklung von Version 2.6.27 sel wie „-rc1“ zu eliminieren und stattdessen im ler um das Dateisystem, jedoch ließen diese sich
hat sich einiges getan. Nach der Veröffentlichung Verzeichnisbaum selbst zu hinterlegen. noch nicht dazu verleiten, die von den Kernel-
von 2.6.27-rc2 wurde es wieder etwas ruhiger, Entwicklern kritisierte Plugin-Architektur zu ent-
die großen Neuerungen sind nun aufgenommen All dies könnte den Anwendern, die auf Ubun- fernen. Daneben wies Tso auf btrfs hin, das viele
und es werden in erster Linie noch Fehler und tus kommende Version „Intrepid Ibex“ warten, der Eigenschaften von Reiser3/4 zu bieten habe
Probleme bereinigt. So kündigte Torvalds die drit- schon zugute kommen. Da die meisten der an- [5]. (mme)
te Vorabversion mit den Worten „Die Dinge ha- stehenden Änderungen bereits in 2.6.27 vorhan-
ben sich wirklich beruhigt“ an [1]. Dies galt nicht den sind, wurde die Übernahme dieses Kernels L INKS
für den Unterzweig, der den WLAN-Treiber ath9k in Ubuntu 8.10 beschlossen. Damit übersprin- [1] http://kerneltrap.org/Linux/2.6.27-rc3_Things_
beherbergt; hier wurden fast zwei Drittel aller gen die Ubuntu-Entwickler gleich drei Kernel- Really_Have_Calmed_Down
Änderungen durchgeführt, um den ersten voll- Versionen, können damit dann jedoch beim der [2] https://lists.ubuntu.com/archives/ubuntu-devel/
ständig offenen Treiber für 802.11n-kompatible für Ende Oktober erwarteten Veröffentlichung 2008-August/026142.html
Chips für den kommenden Kernel zur Verfügung von Ubuntu 8.10 mit Aktualität glänzen [2]. [3] http://kerneltrap.org/mailarchive/linux-kernel/
zu stellen. Weiterhin große Änderungen hat der 2008/8/1/2778514
Wieder einmal wurde die Frage nach der Einbin- [4] http://www.golem.de/0804/59352.html
arch-Zweig erfahren, allerdings in erster Linie in
dung von Reiser4 in den aktuellen Kernel laut [5] http://kerneltrap.org/mailarchive/linux-kernel/
der Namensgebung. Torvalds und seine Mitstrei-
[3]. Diese dürfte mit der Verurteilung von Hans 2008/8/1/2780064
ter haben hier die Struktur geändert, um Anhäng-
Reiser wegen Mordes [4] weiter in die Ferne
rücken. Zwar kümmern sich noch einige Entwick-
Fedora-Server gehackt
Die Studie „Paketverwaltungen sind nicht immer se Erkenntnis veranlasste die Administratoren wohl es als unwahrscheinlich gilt, dass die
sicher“ (siehe freiesMagazin 08/2008 [1]) hatte dazu, die betroffenen Systeme neu zu installie- Schlüssel kompromittiert wurden, wurde zwi-
es vorletzten Monat irgendwie angedroht. Mitte ren und Aktualisierungen vorzunehmen, wodurch schenzeitlich deren Austausch beschlossen [5].
August rüttelte Fedora-Projektleiter Paul Frields Teile der Serverlandschaft des Fedora-Projekts Diese Aktualisierung wurde jedoch noch unter
die Fedora-Gemeinde mit der Meldung wach, zeitweise nicht erreichbar waren. Verwendung der alten Schlüssel durchgeführt,
dass ein Vorfall in der System-Infrastruktur un- Fedora 10 erhält einen eigenen, neuen Schlüs-
tersucht werde [2]. Die Spekulationen [3] über Eines der betroffenen Systeme wurde für das Si- sel.
Einbrüche in die Fedora-Server mussten nach gnieren von Paketen verwendet, weshalb schon
der Analyse durch Sicherheitsspezialisten und früh eine Aufforderung, keine Paketaktualisie- Ebenso betroffen waren Red Hats kommerziel-
Systembetreuer leider bestätigt werden [4]. Die- rung durchzuführen, herausgegeben wurde. Ob- le Linux-Versionen, für die ebenfalls ein Sicher-
L INKS
[1] http://www.freiesmagazin.de/freiesMagazin- „Frustration“ © by Randall Munroe
2008-08 (CC-BY-NC-2.5), http://xkcd.com/457
Während alle Freunde freier Rechenmaschinen der zukünftige Professor für Open Source ne- Bei der Stellenausschreibung handelt es sich
den Lesefehler entdeckt und die Seite ent- ben Erfahrungen im Forschungsbereich auch die um eine so genannte W2-Professur, das Kür-
täuscht überblättert haben, dürfen sich Stu- Mitarbeit an einem großen Open-Source-Projekt zel steht dabei für eine Besoldungsgruppe, der
denten der Universität Nürnberg-Erlangen dar- nachweisen können. Darüberhinaus umfasst der Hochschullehrer angehören. Seinen oder ihren
auf freuen, demnächst den ersten Professor Job auch die wirtschaftlichen und rechtlichen Dienst wird der Open-Source-Professor bzw. die
für Open-Source auf dem Campus begrüßen Aspekte von freier Software. Professorin am ersten Januar des kommenden
zu können. Ausgeschrieben wird die Professur Jahres antreten, es bleibt gespannt abzuwar-
durch den Fachbereich Informatik der Techni- Prof. Dr. Michael Philippsen, seines Zeichens ten, ob sich an den Universitäten dieses Landes
schen Fakultät unter dem Titel „Professor (W2) Leiter des Lehrstuhls für Programmiersysteme schon bald weitere Lehrkräfte mit diesem Titel
in Open Source Software“, nachzulesen auf an der Uni Erlangen-Nürnberg, äußerte sich ge- schmücken dürfen. (awe)
der Webseite für Stellenangebote der Friedrich- genüber heise open [3], dass sich Open Sour-
Alexander-Universität [1]. ce bei der Entwicklung von Software zu einem L INKS
wichtigen Wirtschaftsfaktor gewandelt habe. Da [1] http://www.uni-erlangen.de/
In der Anzeige [2] heißt es, dass der erfolg- große Unternehmen wie die SUSE Linux AG [2] http://www.uni-erlangen.de/infocenter/jobs/
reiche Bewerber sowohl im Lehr- als auch im oder die Open Source Business Foundation in professoren/Open-Source-Software-en.shtml
Forschungsbereich tätig sein wird, wesentliches Nürnberg beheimatet sind, bestehe dort zudem [3] http://www.heise.de/open/news/meldung/115276
Thema wird dabei die Open-Source-Software in- auch ein regionales Interesse an einer solchen
nerhalb der Informatik sein. Als Referenzen soll Professur.
Nachdem Microsofts Dokumentenformat Office Unterstützung hierfür bei den anderen Ländern fragen und nicht mehr alle Standardisierungen
Open XML Ende März mit knapper Mehrheit zum zu finden war. Weiter hat man jeglichen weiteren ohne Bedenken für den Gebrauch im Staatswe-
ISO-Standard erklärt wurde, legten die vier Län- Einspruch im Voraus abgelehnt, sodass OOXML sen und Behörden zu benutzen [2]. Der offene
der Brasilien, Indien, Südafrika und Venezuela nun tatsächlich ein ISO-Standard wird [1]. Brief enthält weitere Details [3]. (dwa)
Einspruch gegen die Entscheidung ein, da es
zu Unregelmäßigkeiten bei der Wahl kam. Zu- Auch wenn die ISO den Ländern offiziell also den L INKS
sätzlich sei die ISO bei der Schnellabstimmung Mund verboten hat, heißt das nicht, dass sich [1] http://www.consortiuminfo.org/standardsblog/
kaum auf die Bemerkungen der Länder bezüg- niemand mehr regt. Die obigen Länder mit Aus- article.php?story=20080815093816875
lich der Fehler im OOXML-Design eingegangen. nahme von Indien sowie Ecuador und Kuba ha- [2] http://www.heise.de/open/news/meldung/115301
Dazu befürchtet man, dass die Standardisierung ben sich in einem offenen Brief erneut über die [3] http://www.stefanoforenza.com/iso-looses-
von OOXML im Gegensatz zum vorher standar- ISO und den Abstimmungsprozess zu OOXML -consensum-in-south-america/
disierten OpenDocument-Format steht. beschwert. Dadurch dass die ISO ihre eigenen
Regeln bei der Abstimmung etwas gedehnt habe,
Die ISO hatte diesen Einspruch letzten Monat mit sehen sich die protestierenden Ländern gezwun-
der Begründung abgelehnt, dass nicht genügend gen, zukünftige ISO-Entscheidungen zu hinter-
Der Fachbuchverlag Open Source Press [1] stellt legen sie aber großen Wert auf die freie Verfüg- In welcher Form das fertige Produkt am Ende er-
auf der FrOSCon [2] sein neues Serviceangebot barkeit ihrer Dokumentation. Wir möchten solche scheint und verbreitet wird, entscheidet der Auf-
vor. Unter dem Label FOSdoc (Free and Open Projekte mit unserer Erfahrung bei den vielfäl- traggeber. Einzige Bedingung: Es muss unter ei-
Source documentation) [3] wird er künftig Do- tigen Publikationsmöglichkeiten beraten und mit ner freien Lizenz stehen.
kumentationen betreuen, die unter freier Lizenz unseren klassischen Verlagsstrukturen und Ver-
veröffentlicht werden und frei verfügbar sind, auf triebswegen unterstützen“, so Dr. Markus Wirtz, Hinweis: Dies ist eine Pressemitteilung der
Wunsch aber auch über den (internationalen) Geschäftsführer von Open Source Press. Open Source Press GmbH.
Buchhandel vertrieben werden können. L INKS
FOSdoc bietet verschiedene Module an, die Pro-
„Immer wieder sind Projektleiter und Software- jekte und Unternehmen frei kombinieren kön- [1] http://www.opensourcepress.de/
entwickler an uns herangetreten, weil sie Bedarf nen, beispielsweise „Lektorat“, „Herstellung“, „In- [2] http://www.froscon.de/
an professioneller Verlagsarbeit haben. Zugleich ternationalisierung“ oder „Marketing & Vertrieb“. [3] http://www.fosdoc.de/
Tomboy [1] ist ein praktisches Werkzeug, um In- weise aus dem Internet gewinnt. Mit der Erwei- ren und dann über das Kontextmenü der rechten
formationen zu sammeln und zu organisieren. terung Tomfox [2] für Firefox kann man sich nun Maustaste in Tomboy als neue Notiz einfügen.
Bei Programmen wie Tomboy spricht man von ei- diese Arbeit etwas erleichtern.
nem Desktop-Wiki, da man einzelne Notizen mit- Leider gibt es Tomfox bislang nur auf Englisch.
einander verlinken kann. Anstatt die Informationen per Copy & Paste in
Tomboy zu übernehmen, kann man einfach die
L INKS
Ein typischer Anwendungsfall für Tomboy ist das interessanten Abschnitte der Webseite selektie- [1] http://www.gnome.org/projects/tomboy/
Sammeln von Informationen, die man beispiels- [2] http://harrycoal.co.uk/tomfox/
Wenn man größere Arbeiten mit LATEX schreibt, \todo{Formel ergänzen!} \usepackage{todonotes}
verliert man irgendwann den Überblick, an wel-
chen Stellen man noch etwas zu erledigen hat. eine Stelle markieren, an der man noch etwas er- kann das Paket dann benutzt werden. Wichtig ist,
Ein ledigen muss. Optisch sieht das ganze aber nicht dass die Einbindung hinter dem Paket hyper-
mehr ganz zeitgemäß aus. ref steht, damit es zu keinen Kompilierfehlern
% TODO: Formel ergänzen! kommt. Die Benutzung geht intuitiv mittels
Das Paket todonotes
hilft zwar meist, aber muss auch erst einmal ge- Etwas peppiger wirkt das LATEX-Paket \todo{Formel ergänzen!}
funden werden. Natürlich kann man sich auch todonotes [2], welches aber bisher in kei-
eine eigene Todo-Umgebung definieren, die das ner LATEX-Distribution zu finden ist. Von der und erzeugt einen schönen bunten Kasten am
ganze etwas markanter hervorhebt, aber wieso Webseite des Autors lädt man sich die Datei Rand des Textes. Leider funktioniert dies nicht
selbst basteln, wenn es das fertig gibt? todonotes.sty herunter und speichert die- bei mehrspaltigem Satz bzw. bei Dokumenten,
se in einem eigenen Ordner todonotes im die die Ränder eigenständig verändert haben.
Das Paket todo TeX-Pfad. Bei TeX-Live ist dies zum Beispiel
In den meisten Distributionen enthalten ist das
L INKS
/usr/share/texmf-texlive/tex/latex. Da-
LATEX-Paket todo [1], dessen Entwicklung aber nach muss man noch mittels
[1] http://www.ctan.org/tex-archive/macros/latex/
anscheinend 2002 stehen geblieben ist. Die Ein- contrib/todo/
bindung per # mktexlsr [2] http://midtiby.blogspot.com/
[3] http://blog.irrepupavel.com/2007/02/installing-
\usepackage{todo} die Pakete neu einlesen [3]. Über latex-style-files-sty-on.html
ach dem Revival der Socken in San- Vor dem Kompilieren sollte man sicherstellen, tritt nicht mit anderen Programmen auf. Cur-
Die Installation ist unter Mandriva, Debian (und Die Zeit, in der Sawfish nicht entwickelt wurde, ã Event-Hooking/Funktionen ersetzen: Mit
Derivaten) sowie Gentoo einfach über die Pa- hat Spuren hinterlassen. Bei einer Standardkon- Hilfe dieser Skripte kann man nicht nur neue
ketverwaltung (urpmi/apt/emerge) und das Pa- figuration läuft alles wie geschmiert, allerdings Funktionen hinzufügen, sondern auch bereits
ket sawfish zu handhaben. Die meisten anderen machen manche der erweiterten Funktionen den vorhandene Funktionen durch eigene erset-
Distributionen bringen Sawfish nicht (nicht mehr Benutzern zu schaffen. zen. Des Weiteren kann man regulieren, wie
bzw. noch nicht) mit. Sawfish auf ein bestimmtes Event reagiert.
ã OpenOffice.org und Cursor Warp: Saw-
fish bietet eine Cursor-Warp-Funktion, wel- ã Tastenkürzel: Quasi alles, was Sawfish
Den Tarball sawfish-[version].tar.bz2 kann
che den Zeiger auf eine bestimmte Position kann, kann mit einem Kürzel versehen wer-
man von der offiziellen Homepage [1] herunter-
innerhalb wiederhergestellter Fenster stellt. den.
laden. Außerdem findet man dort noch acht Pat-
ches, von denen der eine Teil in die nächste Ver- Allerdings sorgt diese Funktion dafür, dass ã Fensterbedingungen: Sawfish kann so ein-
sion einfließt, der andere nicht. der Zeiger innerhalb von Einstellungsdialo- gerichtet werden, dass er auf bestimmte
gen von OpenOffice.org gefangen ist. Dieses Fenster besonders reagiert, hierbei kann die
Problem ist spezifisch für OpenOffice.org und Fensterklasse, der Name, die Rolle, der Sym-
bolname, die Sprache, der Rechner oder die
Sawfish hat zwar keinen eingebauten Komposi- Transparenz für nicht-fokussierte Fenster
tor, allerdings kann man hierzu ja den xcompmgr Von der Homepage das Skript native-focus-
lasma, der neue Desktop der KDE, hat Alles ist ein
ie bei Ubuntu kann man auch ergibt sich eine gute Vergleichbarkeit zu Ubuntu schlechte oder verfrühte Veröffentlichung, denn
Seit Google am 1. September 2008 mehr oder orkut (Social Network), Google Docs (Schreib- Zum einen hatte man für Chrome die norma-
weniger versehentlich [1] in einem Comic ih- programm und Tabellenkalkulation), Google le Google-EULA (End User License Agreement)
ren Browser „Chrome“ vorgestellt hat, wurde die Desktop (Suchmaschine für die eigenen Da- [3], die in fast allen Google-Anwendungen ein-
Internetwelt nahezu lawinenartig mit Berichten, ten), Knol (Wissensdatenbank), Google Reader heitlich zur Geltung kommt, benutzt. Dies ist ei-
Blogeinträgen und Tests rund um das Browser- (Online-Newsreader) und so weiter [2]. Einige gentlich nicht tragisch, nur leider liest diese kaum
wunder überschüttet. Der Hype, der um diesen der Programme sind Open Source (wie Google jemand durch. Und so wird es ein paar Google-
neuartigen Internetknecht gemacht wird, über- Android), andere sind proprietär (wie Google Nutzer jetzt vielleicht wundern, wenn ich sage,
trifft alle Erwartungen – selbst das iPhone bekam Earth). Fast alle haben eines gemeinsam: Sie dass sich Google das Recht herausnimmt, alle
wahrscheinlich bei seiner Veröffentlichung nicht sind online verfügbar und verwalten die persönli- von einem Benutzer über einen Dienst erstell-
so viel Aufmerksamkeit. (Eine Linkliste spare ich chen Daten der benutzenden Person. ten Inhalte nutzen und verbreiten zu dürfen. Dies
mir an dieser Stelle, allein für diesen Beitrag ha- steht in Abschnitt 5 „Inhalte von Diensten“ der
be ich aber ca. 45 Nachrichten, Berichte und Blo- Genau hier ist auch der erste Kritikpunkt, der oft EULA (Abschnitt 11 „Content licence from you“ in
geinträge gelesen.) angeführt wird: Google sammelt Daten, viele Da- der englischen Version). Dies war schon ein Kri-
ten – sehr viele Daten. Daraus macht das Un- tikpunkt bei Google Docs, denn Google darf rein
Die Berichte, die man im Netz findet, sind, was ternehmen keinen Hehl und muss es auch nicht, rechtlich über diese EULA mit den eingestellen
das Fazit angeht, stark gemischt. Die einen be- schließlich baut genau darauf das Geschäftsmo- Dokumenten machen, was es will [4]. Seine (ggf.
zeichnen Chrome als Revolution, andere sehen dell von Google auf: zu wissen, was einen Be- patentrelevante) Diplomarbeit sollte man daher
ein paar „kleinere“ Kritikpunkte im Vordergrund, nutzer interessiert – noch bevor der Anwender dort besser nicht schreiben. Eine Anwendung
auf die ich hier auch eingehen möchte. Zuerst es selbst weiß. Dies ist auch der Grund, wie- dieser EULA auf Chrome geht aber noch einen
stellt sich mir die Frage: Braucht die Welt tatsäch- so Google seine Fangarme im gesamten Internet Schritt weiter, da dies ja bedeutet, dass jeder In-
lich noch einen Browser? Und wenn ja, muss die- ausstreckt. halt, der über den Browser ins Internet eingetra-
ser unbedingt von Google kommen? gen wurde, in Googles Hände fällt. Dies war aber
Wieso also kein Browser von Google? Wie oben
glücklicherweise nicht die Intention Googles, so
Fangen wir hinten an. Es gibt heutzutage kaum gesagt, gibt es die meisten Google-Dienste nur
dass sie diesen Paragraphen auf Anfrage aus
noch ein Internetgebiet, in dem Google nicht online. Und wie kommt man an diese ran? Ge-
der Chrome-EULA [5] entfernt haben [6].
seine Finger (manchmal auch „Tentakel“ als nau, mit einem Browser. Wenn nun also Chrome
Anspielung auf die Datenkrake genannt) hat: die Benutzer auf die Google-Seiten leitet, weiß Punkt 2, der problematisch ist, ist die Übertra-
Google (als Suchmaschine), Gmail, Picasa (Bild- dieser natürlich auch, wie lange ein Benutzer gung der eingegebenen URL-Daten an Google.
verwaltung), Google Maps (Karten und Rou- sich wo aufhält und was er so alles anklickt. Die in die sogenannte „Omnibox“ eingetragenen
tenplanung), Google Earth, Google StreetView, Keine Sorge, dies ist die Aufgabe eines Brow- Daten werden unter anderem dazu genutzt, um
Google Blogger (Blog-Community), Google An- sers. Wichtig ist eben, was man mit diesen Daten dem Benutzer Vorschläge bei späteren Suchen
droid (Software für Mobiltelefone), YouTube (Vi- macht. Und hier hat es Google mit Chrome leider zu machen. Zusätzlich will Google damit auch
deoportal), Google SketchUp (3D-Modellierung), etwas zu gut gemeint. tote URLs für sein eigenes Suchportal erken-
Jeden Monat gibt es zahlreiche Anwendertreffen und Messen in Deutschland und viele davon sogar in Ihrer Umgebung. Mit diesem Kalender verpassen
Sie davon keine mehr. Hinweis: Ein Strich (-) als Angabe bedeutet, dass diese Information zur Zeit der Veröffentlichung noch nicht vorhanden war.
Anwendertreffen
Datum und Uhrzeit Ort Treffpunkt Termin steht fest? Link
08.09.08, 20:00 Uhr Paderborn Feuerstein ja http://lug-owl.de/Events
09.09.08, 19:00 Uhr Lüneburg Comodo ja http://luene-lug.org/wp/
10.09.08, 19:00 Uhr Hessigheim Pizzeria Neckartal ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen
10.09.08, 19:00 Uhr Langen Alte Scheune ja http://www.lalug.net
10.09.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events
12.09.08, 18:00 Uhr München Froschkönig ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/München
12.09.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch
13.09.08, 18:00 Uhr Leipzig Conne Island ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Leipzig
15.09.08, 18:00 Uhr Dresden theklus ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Dresden
15.09.08, 19:30 Uhr Bielefeld Unimax ja http://lug-owl.de/Events/
15.09.08, 19:30 Uhr Krefeld Limericks ja http://wiki.lug-kr.de/wiki/LugTreffen
15.09.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de
17.09.08, 19:00 Uhr Ludwigsburg VfB-Gaststätte Tamm ja http://linuxwiki.de/LugLudwigsburg/Treffen
17.09.08, 19:30 Uhr Eisenach Cafe Spiegler ja http://lug-eisenach.de/
17.09.08, 20:00 Uhr Fulda Academica Fulda ja http://lug.rhoen.de
17.09.08, 20:00 Uhr Rheda-Wiedenbrück Jägerheim ja http://lug-owl.de/Events
18.09.08, 20:00 Uhr Marburg Jornal ja http://www.mr-lug.de/
19.09.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch
20.09.08, –:– Uhr Kiel Realschule im BZM – http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Kiel
21.09.08, 10:00 Uhr Passau ZAKK ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Passau
21.09.08, 18:00 Uhr Bonn Restaurant Blaue Kerze ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Bonn
23.09.08, 19:00 Uhr Lüneburg Comodo ja http://luene-lug.org/wp/
24.09.08, 19:30 Uhr Bochum Labor ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Bochum
24.09.08, 20:00 Uhr Herford Recyclingbörse ja http://lug-owl.de/Events
25.09.08, 20:00 Uhr Ottobrunn Weinstube ja http://www.lug-ottobrunn.de
26.09.08, 19:00 Uhr Flensburg Treffpunkt Mürwik ja http://www.lugfl.de
26.09.08, 19:00 Uhr Kreuzlingen InetCenter ja http://www.linuxtreff.ch
27.09.08, 18:00 Uhr Rendsburg Hauptwache ja http://wiki.ubuntuusers.de/Anwendertreffen/Rendsburg
Wichtig: Die Anwendertreffen können sich verschieben oder ganz ausfallen. Bitte vorher noch einmal auf der Webseite nachschauen!
Wenn Sie ein Anwendertreffen bekanntgeben wollen, schreiben Sie eine E-Mail mit den Infos an rfischer@freiesmagazin.de.
Messen
Veranstaltung Ort Datum Eintritt Link
Software Freedom Day Weltweit 20.09.08 frei http://softwarefreedomday.org/teams
Linuxwochenende 2008 Wien 20.09.-21.09.08 frei http://metalab.at/wiki/Linuxwochenende_2008
OpenExpo Zürich 24.09.-25.09.08 frei http://www.openexpo.ch
Bodensee-Linux-Tag Singen 26.09.08 - http://www.linux-bodensee.eu
Linux-Kongress Hamburg 07.10.-10.10.08 - http://www.linux-kongress.org
Kieler Linuxtagen Kiel 10.10.-11.10.08 - http://www.kieler-linuxtage.de
Magdeburger Open-Source-Tag Magdeburg 11.10.08 frei http://www.open-source-tag.de
Ubucon Göttingen 17.10.-19.10.08 frei http://www.ubucon.de/
Linux Infotag Landau 18.10.08 frei http://infotag.lug-ld.de
Brandenburger Linux-Infotag Potsdam 01.11.08 - http://www.blit.org
Linux Infotag Dresden 08.11.08 - http://www.linux-info-tag.de
LinuxWorld Conference & Expo NL Utrecht 12.11.-13.11.08 - http://www.linux-world.nl
come2linux Essen 15.11.-16.11.08 frei http://www.come2linux.org/psp
LinuxDay Dornbirn 29.11.08 frei http://www.lugv.eu
Sie kennen eine Linux-Messe, welche noch nicht auf der Liste zu finden ist? Dann schreiben Sie eine E-Mail mit den Informationen zu Datum und Ort an
rfischer@freiesmagazin.de.
An einigen Stellen benutzen wir Sonderzeichen mit einer bestimmten Bedeutung. Diese sind hier zusammengefasst:
$: Shell-Prompt
#: Prompt einer Root-Shell – Ubuntu-Nutzer können hier auch einfach in einer normalen Shell ein „sudo“ vor die Befehle setzen.
y: Kennzeichnet einen aus satztechnischen Gründen eingefügten Zeilenumbruch, der nicht eingegeben werden soll.
˜: Abkürzung für das eigene Benutzerverzeichnis /home/BENUTZERNAME
: Kennzeichnet einen Link, der auf eine englischsprachige Seite führt.
: Öffnet eine höher aufgelöste Version der Abbildung in einem Browserfenster.
Vorschau
freiesMagazin erscheint immer am ersten Sonntag eines Monats. Die Oktober-Ausgabe wird voraussichtlich am 5. Oktober unter anderem mit folgenden
Themen veröffentlicht:
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Korrektorat
Mathias Menzer mmenzer@freiesmagazin.de
Thorsten Schmidt tschmidt@freiesmagazin.de
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