elementares Gestalten
MDB 08
Methodik/Didaktik
Methoden zur systematischen Entwicklung von Gestaltung sollen auf der Basis
der eigenen Erfahrung durch Experimente und Analyse erlernt werden.
Dokumentation
Die Lehrveranstaltung muss in schriftlicher Form dokumentiert werden. Hierzu
wird ein Raster zur Verfügung gestellt.
Die Arbeiten sind analog zu erstellen der Einsatz von Computern ist nur zur
Erstellung der Typographie der Dokumentation gestattet.
Inhalt:
- Skizzen (Kopie) dienen zur Ergänzung und kommunizieren den Prozess
2 Zeichen aus gerade (Reinzeichnung)
2 Zeichen aus geknickt (Reinzeichnung)
2 Zeichen aus gekrümmt (Reinzeichnung)
2 Zeichen aus der 9-Punkt Matrix (Reinzeichnung)
2 Additionsverbände aus demselben Zeichen (Kopie)
2 Flächenverbände aus demselben Additionsverband (Kopie)
2 Lineare Transformationen (Reinzeichnung)
1 Addition der Flächentransformation (Kopie)
2 Netze (Reinzeichnung)
2 Rastertransformation (Reinzeichnung)
1 Netztransformation (Reinzeichnung)
2 Skalen (radial, linear, Skizzen, Reinzeichnung)
2 Farbverläufe
1 Farbachse (kreuzend)
1 Würfel
3 Würfelschnitte
3 Dreidimensionale Strukturen
3 Körper
1 Dreidimensionale Transformation
Abgabe
Die Arbeit muss spätestens zum Zeitpunkt der Präsentation, gemäß den Abgabe-
modalitäten abgegeben werden.
Eine Bewertung der Arbeit kann nur nach Abgabe erfolgen.
Ausführung
Schwarz/weiß auf DIN A4 Papier/Karton. Spiralisiert oder gebunden.
Leistungsbeurteilung
Am Ende des Semesters findet eine Präsentation der Semesterarbeit statt.
Beurteilt werden der Projektverlauf, das Ergebnis und die Präsentation.
Michael Kneidl 09/08
Zweidimensionales
elementares Gestalten
MDB 08
Termine
Gruppe MDB 1, 1, MDB 1, 2a
01.10.08 1. Vorstellung, Einführung, Diskussion Was ist schön?
02.10.08 2. Gestaltungselemente, Zeichenrepertoir.
09.10.08 3. 9-Punkt Matrix.
16.10.08 1. Würfel.
23.10.08 4. Lineare Transformation.
29.10.08 5. Lineare Transformation, Fotoarbeit.
30.10.08 6. Flächenverbände, Netze
06.11.08 2. Strukturen
13.11.08 7. Flächentransformation, Symmetrie, Kombinatorik,
20.11.08 8. Additionsverbände, Flächenverbände.
26.11.08 3. Körper
27.11.08 9. Raster- netztransformation.
04.12.08 10. Netze, Raster- und Netztransformation.
11.12.08 4. Transformationen
18.12.08 11. Skalen, Störung.
08.01.09 12. Besprechung Dokumentation / Farbe.
15.01.09 13. Farbe.
21.01.09 14. Farbe
22.01.09 15. Präsentation / Abschlussbesprechung.
Literatur:
Interfacedesign:
Götz, Veruschka: Schrift und Farbe am Bildschirm
Lydia Weinmann: WebDesign
Macintosh Human Interface Guidelines, Addison-Wesley
Bonsiepe, Gui: Interface Design neu begreifen
Preim, Bernhard: Entwicklung interaktiver Systeme
Jeff Raskin: Das intelligente Interface. Addison-Wesley 2001
Aaron Marcus: Graphic Design for Electronic Documents and User Interfaces.
Addison-Wesley 1992.
Bruce Tognazzini: TOG on Interface. Addison-Wesley 2001.
Kevin Mullet, Darrell Sano: Designing Visual Interfaces: Communication Oriented
Techniques.
Donald A. Norman: The Design of Everyday Things. Basic Books 200
Theo Mandel: The Elements of User Interface Design
Louis Rosenfeld: Information Architecture for the World Wide Web
Ellen Isaacs: Designing from Both Sides of the Screen
Visuelle Kommunikation:
Frutiger, Adrian: Der Mensch und seine Zeichen
Visuelle Kommunikation: Ein Design-Handbuch
Aicher, Otl; Krampen, Martin: Zeichensysteme der visuellen Kommunikation
Daldrop, Norbert W.: Kompendium Corporate Identity und Corporate Design
Stetzer, Reichert, Rurik: Gestaltung im Projekt der Moderne
Lindinger, Herbert: Hochschule für Gestaltung Ulm Die Moral der Gegenstände
Müller-Brockmann, Josef: Rastersysteme für die visuelle Gestaltung
Kapitzki, Herbert W.: Programmiertes Gestalten
Kapitzki, Herbert W.: Gestaltung: Methode und Konsequenz
Krampen, M. & Seitz, P.,Hrsg. (1967): Design and Planning 2. New York: Hastings
House
Karl Gerstner: Kompendium für Alphabeten
M. Thomas, H.P. Willberg: Schriften erkennen
György Doczi: Die Kraft der Grenzen 1996
Winfried Nöth: Handbuch der Semiotik 2000
István und Magdolna Hargittai: Symmetrie, Eine neue Art, die Welt zu sehen
Verlag: Rowohlt Taschenbuch Verlag GmbH, Reinbek bei Hamburg, Dez. 1999
Lothar Wolf/Robert Wolff: Symmetrie, Münster 1956
Medien:
Kittler, Friedrich: Draculas Vermächtnis ISBN 3-379-01476-1
Medien verstehen. Der McLuhan-Reader. ISBN 3-927901-83-0
Flusser, Vilem: Kommunikologie. ISBN 3-927-90135-0
Farbe:
Harald Küppers, Das Grundgesetz der Farbenlehre, DuMont Buchverlag, Köln
Norbert Welsch, Claus Chr. Liebmann, Farben, Spektrum Akademischer
Harald Küppers, Farbe: Ursprung, Systematik, Anwendung, Einführung in die
Farbenlehre, Callwey Verlag, München
Moritz Zwimpfer, Farbe: Licht, Sehen, Empfinden, Verlag Paul Haupt, Bern
Mittel
Fotokopierer, Fotoapparate, Bleistift, Fineliner und Filzstifte oder Tuschefüller
schwarz z.B. Rotring Xonox Graphic 0,2/0,5/0,7, Faber Castell Ecco Pig-
ment, Cutter, Geodreieck, Kurvenlineale, Klebstoff (Fixogum), Sprühkleber,
DIN A3-Papier weiß z.B. Schoellershammer GLAMA Microdraft Hochtrans-
parent, Farben: Schmincke Gouache: Küppers’ Grundfarbensatz Nr. 72108
Küppers´Grundfarbensatz, Kartonset auf Basis HKS Designers’ Gouache 8 x 20
ml Tuben, Mischhaarpinsel gute Qualität, z.b. da Vinci Cosmotop Mix b 20mm,
Spritzen ca. 20ml aus der Apotheke und reichlich Kunststoff Filmdöschen, weisses
Kopierpapier, dppelseitige Klebefolie.
Vorstellung, Einführung.
Grafik wird durch die acht Variablen operational definiert, die benutzt werden
Bertin: Gestaltungsmittel können, um auf einer Fläche verschiedenen Ausdruck für verschiedene Inhalte zu
nach Jaques Bertin: Graphische Semiologie - Diagramme, Netze, Karten
Walter de Gryter, Berlin, New York 1974 erzeugen. Es wird zwischen ikonischer und symbolischer Grafik unterschieden.
Ikonizität in der Grafik ist effektiv, weil gewisse Eigenschaften von Objekten
im Prozess der projektiven oder topologischen Transformation auf der zwei-
dimensionalen Fläche invariant bleiben. Diese Invarianz in ikonischen Zeichen
ermöglicht ihren Einsatz in Referenzhandlungen. Aber auch symbolische Grafik
kann in Referenzhandlungen eingesetzt werden, besonders in der Notation von
HW Prozessen, die von Natur aus ephemer sind. Grafik leistet ebenso einen Beitrag
zur konnotativen und metaphorischen Referenz. Die Grenzen der Grafik und des
gesprochenen Wortes sind der Grund für das Bestehen der beiden Kanäle, die
sich in ihrer Wirkung gegenseitig unterstützen.
(Vgl. Martin Krampen, Zeitschrift für Semiotik, Band 7 Heft 1-2 1985)
2D
RI MU
2D 2 Dimensionen
RI Richtung
GR Größe
HW Helligkeitswert
FA
MU Muster
FA Farbe
FO Form
sehen wollte, sondern auch sagen konnte: Seit dem Vordringen
des die Realität der Ideen leugnenden Nominalismus in der modernen Wis-
senschaft hat die Mathematik diese allgemeine Bedeutung eingebüßt. In dem
Maße, wie sie von zweckfreier Beschäftigung mit Ideenbilden abgezogen und
im Dienst zweckhafter Naturnutzung „entmythologisiert“ wurde, entartete sie
nicht nur zu einer Theorie, d. h. der Anschauung fremder Logistik, sondern wurde
auch, weil periphere Teile im Hinblick auf das Zweckhafte überwucherten, in ihren
tiefsten Gründen bald kaum mehr erkannt. Die Mathematik, die im folgenden die
notwendigen Grundlagen des Schönen entdecken soll, ist demgegenüber die
Mathematik in ihrem ursprünglichen Sinne, in dem das Anschauen ein Denken
und das Denken ein Anschauen ist. In ihrem Verstande ist alles Gestaltete, mit
dem Kunst und Wissenschaft zu tun haben, mathematisch begründet, sei es, dass
Maß, d. h. Symmetrie und Zahl, betont, sei es, dass sie – auch damit anerkannt
– offenbar verleugnet werden. Wo aber in Hinsicht auf Kunst und Wissenschaft
im Urteil der Kritik oder im Geiste der Schaffenden dieses Gegründetsein des
Gestalthaften im Mathematischen nicht mehr gesehen wird, setzt Zuchtlosig-
keit ein. Das soll und darf nicht dahin missverstanden werden als müsste jedem
schaffenden Künstler oder Forscher bei seiner schöpferischen Arbeit dieses
Mathematische stets bewusst gegenwärtig sein. Wohl aber besagt es, dass jeder
produktiv schaffende Künstler oder Wissenschaftler irgendwie mit ihm vertraut
sein muss und sei es nur, damit er sich in Freiheit darüber hinwegsetze und sein
Stil ein Tanz werde „im Spiel der Symmetrien aller Art und ein Überspringen und
Verspotten dieser Symmetrien“. Wo es aber aus Unkenntnis oder Unvermögen
missachtet wird, dort tritt Verwilderung und Geistlosigkeit bei den Schaffenden
und Roheit des Geschmacks und Unvermögen des Urteils bei den Aufnehmenden
ein. Einen solchen Zustand geißelte Franz Marc, als er sagte: „So stumpf sind die
Sinne geworden gegenüber künstlerischer Form, so banal das Auge, dass es den
äußerlichen Naturvergleich als ein brauchbares Kriterium der Kunst ansieht, so
denkbar faul das Hirn, dass es den Nachahmungstrieb von Kunsttrieb nicht mehr
zu unterscheiden versteht. „Die Geometrie ist ein Wissen vom ewig Seienden“
(Platon). Das Mathematische zielt also auf das Prinzip, nicht auf die Materialisa-
tion, meint , nicht . Bei der Materialisation kommen in Natur und Kunst
Sache und Material hinzu. Diese gehören in Ansicht der Wahl des Gegenstandes
und des Materials abermals einem Bereich der Freiheit, in Ansicht der Sach- und
Materialbedingtheiten einem Bereich der Notwendigkeit an. Vom Mathema-
tischen allein ist im folgenden die Rede, vom Mathematischen nicht als der Fülle,
wohl aber als der Grundlage alles Schönen. Die Freiheit als des Schönen anderer
Pol wird ebenso wie Materialgerechtigkeit und Materialbedingtheit nur in gele-
gentlichen Ausblicken gestreift.
(Vgl. K. Lothar Wolf und Robert Wolf, Symmetrie 1956)
Gestaltungselemente, Zeichenrepertoir.
Gerade, geknickt, gekrümmt.
Variation durch.
-Zeichenstärke
-Modulation der Zeichenstärke, linear, progressiv, zunehmend, abnehmend,
alternierend
Hinweis: Zeichen in doppelter Größe zeichnen, anschließend mit Kopierer um
Gerade, geknickt, gekrümmt. 50% verkleinern erhöht die Präzision!
9-Punkt Matrix.
Untersuchung der möglichen Modulelemente in der 9-Punkt-Matrix. Addition und
Kombination ausgewählter Module in der Matrix. Addition und Kombination der
gefundenen Formen in Serien mit sinnvoller Reihung bzw. Zusammenfügen dieser
Matrizen zu einer Netzstruktur.
Überlagerte Zeichen können nur durch Überlagerung von 2 oder mehreren
Zeichen generiert werden.
Aufgabe: 3 einfache und 3 überlagerte Zeichen reinzeichnen.
9-Punkt-Matrix
Lineare Transformation.
Zeichen in nachvollziehbaren Schritten, durch Änderungen der Faktoren, welche
das Zeichen definieren, in ein anderes Zeichen transformieren, dabei die Schritte
auf ihre Notwendigkeit untersuchen.
Aufgabe: 5 Transformationen à 5 Zeichen reinzeichnen.
Lineare Transformation
Bauen Sie einen Würfel aus Karton ausgehend von unterschiedlichen Abwick-
lungen.
h√2 h
(h√2)/2
√(3/2h) h 3
h√3
(h√2)/2
Flächentransformation.
Lineare Transformation in zwei Dimensionen, dabei ensteht eine Matrix, eine
Morphologische Tafel.
Aufgabe: Eine Flächentransformation entwerfen und reinzeichnen.
Flächentransformation
Additionsverbände.
Zeichen werden zu Additionsverbänden gruppiert. Variiert werden die Additions-
verbände durch Anzahl der Elemente, Zeichenstärke, lineare bzw. progressive
Zeichenabstände. Die Additionsverbände werden wieder mit denselben Kriterien
zu Additionsverbänden gruppiert.
Aufgabe: 25 Additionsverbände mit 5 Zeichen reinzeichnen.
Additionsverbände
Flächenverbände
Symmetrie.
Hermann Weyl Mit jeder Wiederholung eines Objektes entsteht Symmetrie. Die augenfälligste
Symmetrie
Basel 1955 Anwendung der Symmetrie mit der ihr eigenen Tendenz zur Banalität ist das
Lothar Wolf/Robert Wolff
Ornament. Durch symmetrische Anordnung wird zum Beipiel eine Fläche im
Symmetrie Sinne der Addition aufgebaut.
Münster 1956
Kurd Alsleben
Ästhetische Redundanz
Nach von Engelhardt wird ein Zusammenhang symmetrisch genannt, wenn jedes
Quickborn bei Hamburg 1962 seiner Glieder die gleiche Charakteristik besitzt. Zusammenhänge können
William S.Huff/ Tomas Gonda symmetrisch sein hinsichtlich einer oder mehrerer Dimensionen und hinsichtlich
Symmetry
Heft 2/1975
innerer oder äußerer Relationen.
Nr.3/1977
Nr.4/1976
Nr.5/1971
Nr.6/1970
Die Ähnlichkeitsgrade
3. homöomorph ähnlich
5. katamorph gestaltbezogen
6. heteromorph gestaltverschieden
Symmetrie
Kugelkörper
Spiralkörper
Streckstäbe
Strecknetze
Streckgitter
Netze
Stäbe
Gitter
Dreidimensionale Strukturen
Erstellen Sie dreidimensionale Strukturen aus zweidimensionalen Vorlagen durch
Schneiden, Ritzen, Falten und ggf. Kleben. Die Strukturen können homogen sein,
es sollte aber auch eine Transformation erstellt werden.
Dreidimensionale Körper
Erstellen Sie dreidimensionale Körper, welche einen Bezug zu Ihren zwei-
dimensionalen Arbeiten gewährleisten.
Fotoarbeit
Es sollen Strukturen aus unserer Umwelt, welche ähnliche Gestaltungsfaktoren
aufweisen, fotografiert werden.
Aufgabe: Strukturen, Additionsverbände, Flächenverbände aus unserer Umwelt
fotografieren.
Netze, Netztransformation
Die Ergebnisse der Aufgabe 9-Punkt Matrix werden zu Netzen weiterentwickelt
und die Eigenschaften (Symmetrie...) der Netze bestimmt.
Aufgabe: 2 Netze aus Zeichen der 9 Punkt Matrix, 2 Netze (transformiertes
Raster), 1 Netztransformation (unverändertes Raster)
Rastertransformationen
Netztransformationen
Skalen
Die gewonnenen Erkenntnisse fließen in eine praktische Anwendung ein. Hierbei
werden Skalen mit Zeichen aus dem erarbeiteten Zeichenrepertoire entwickelt.
Z.B.
Radiale Skalen: Uhr, Zeigerinstrumente, Rundthermometer, Winkelmesser,
Tachometer.
Lineare Skalen: Thermometer, Messbecher, Metermaß, Lineal, Federwaage.
Skalen
Dreidimensionale Transformationen
Entwickeln und setzen Sie dreidimensionale Transformationen ausgehend Ihrer
zweidimensionalen Transformationen.
Küppers Farbenlehre
Ungefähr 80% aller Informationen, die ein Mensch erhält,
werden visuell übermittelt. Visuelle Informationen sind
immer Farbinformationen. Formen werden nur dadurch
erkannt, dass im Gesichtsfeld Farbunterschiede vorhanden
sind. Das weist auf die Bedeutung und den Stellenwert der
Farbenlehre für die Kommunikationstechniken hin.
(Vgl.: http://www.ipsi.fraunhofer.de/Kueppersfarbe/de/
CMYK Farbwürfel CMYK Farbwürfel um 180° gedreht themen.html)
90
30
Verlaufes.
70
80
30
70
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0
0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100
60
30
70
100 50
0 30
100 70
90 40
10 30
90 70
80 30
20 30
80 70
70 20
30 30
70 70
60 10
Sich kreuzendeFarbachsen 40 30
60 70
50 0
50 30
50 70
0
100
0
30
70
30
24 20 16 12 8 4 0
76 80 84 88 92 96 100
4 20 36 52 68 84 100
10
90
10
0
100
0