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2006 10:56 Uhr Seite 1

Aktualisierte Ausgabe Nr. 06 | Februar 2006

e-f@cts
Innovationspolitik, Informationsgesellschaft, Telekommunikation
Informationen
zum E-Business

Schwerpunkt
Jeder Zweite in Deutschland
nutzt das Internet. E-Marketing-
Komponenten gehören daher
zum Marketing-Mix.
3 ab Seite 1

Fakten & Zahlen


E-Marketing und E-Mail
Jedes Unternehmen muss seine Produkte oder sind. Hier geht es vielmehr für alle Unterneh-
Leistungen auf dem Markt verkaufen. Es muss men um höchst bedeutsame Entwicklungen,
dafür neue Kunden gewinnen und alte weiter- ähnlich der Einführung des Telefons. Wichtiger
hin zufrieden stellen bzw. an das Unternehmen Unterschied: Während das Telefon etwa 50 Jah-
3 ab Seite 2 binden. Aufgabe des Marketings ist es, diese re brauchte, um sich weltweit durchzusetzen,
Ziele zu erreichen. hat sich das Internet im Eiltempo – in weniger
E-Business-ABC als fünf Jahren – etabliert.
Weiterhin traditionelles Marketing
Attachment, AdClick, Banner- Um es vorweg zu nehmen: Kein Unternehmen E-Marketing ergänzt traditionelles Marketing
werbung, Chat, PDF, Provider, wird in Zukunft auf die traditionellen Instru- E-Marketing soll also die klassischen Marke-
Server mente des Marketing-Mix verzichten können, tinginstrumentarien keinesfalls ersetzen, son-
3 ab Seite 4 wenn es darum geht, maßgeschneiderte Pro- dern nur ergänzen. Das bedeutet: Auf die
dukte oder Dienstleistungen für bestimmte richtige Mischung kommt es an. Wie diese
Kundenzielgruppen zu planen, Preise zu kalku- Mischung konkret aussieht, muss jedes Unter-
lieren, den Vertrieb zu organisieren und – vor nehmen für sich erarbeiten, umsetzen sowie
allem – (potenzielle) Kunden durch Nachrich- immer wieder neuen Umständen anpassen.
Praxis & Technik ten, Werbung etc. zu informieren. Allerdings Welchen Raum E-Marketing im Marketingbe-
angereichert durch E-Marketing-Komponen- reich des jeweiligen Unternehmens einneh-
Checkliste: ten: Sie werden in Zukunft dazu gehören müs- men soll, entscheidet die Branche, das Produkt
Kommt E-Mail-Marketing für Ihr sen. Man bedenke: Bereits jeder Zweite nutzt und letztlich die Zielgruppe: Welchen Kom-
Unternehmen in Frage? heute in Deutschland das Internet. Dies macht munikationskanal bevorzugt sie? Welche
3 Seite 6 deutlich, dass weder E-Business insgesamt noch Informationen erwartet sie „im Netz“? Welche
E-Marketing im Besonderen Randphänomene Bedürfnisse hat sie?
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2 Schwerpunkt

E-Marketing
und E-Mail

Inhalt Was ist E-Marketing? Wiederkommen animieren. Wichtige Marke-


Schwerpunkt Electronic-Marketing (E-Marketing) ist Marke- ting-Elemente von Webseiten – von den Inhal-
Jeder Zweite in Deutschland ting mittels elektronischer Medien, also in der ten abgesehen – sind:
nutzt das Internet. E-Marketing- Hauptsache E-Mail und Internet. Die besonde- 3 Webformulare, um Kundendaten, -wün-
Komponenten gehören daher ren Stärken liegen – kurz gesagt – in zwei Berei- sche etc. zu erfragen
zum Marketing-Mix. chen: 3 Gästebücher, in die sich ein Besucher mit
3 ab Seite 1 3 Es ergänzt die gängigen Medien der Kun- eigenen Anmerkungen eintragen kann; diese
denansprache, Kundeninformation und bieten oft auch Hinweise zur Optimierung der
Fakten & Zahlen Werbung (Kataloge, Broschüren, Hörfunk, betreffenden Internetseite
Fernsehen etc.). 3 Chat- und Diskussions-Foren, auf denen
3 Es liefert – schneller und genauer – Daten sich Nutzer zu den eigenen Produkten und
über Kundenverhalten: Informationen, die je- Dienstleistungen austauschen können
des Unternehmen benötigt, um Produkte oder 3 Linklisten
Dienstleistungen auf bestimmte Kundenziel- 3 die Möglichkeit, jederzeit Kontakt aufneh-
gruppen zuzuschneiden und akzeptable und men zu können (per E-Mail oder per Telefon,
wettbewerbsfähige Preise dafür zu kalkulieren. z. B. mit einem Call-Center etc.)
3 ab Seite 2 Online-Vermarktung von Web-Angeboten:
Was gehört zum E-Marketing? Was nützt die schönste Webseite, wenn niemand
E-Business-ABC Webseiten: Webseiten sollen das Angebots- davon weiß. Das bedeutet: Eine Internetprä-
Attachment, AdClick, Banner- spektrum eines Unternehmens präsentieren. senz muss bekannt gemacht werden, innerhalb
werbung, Chat, PDF, Provider, Sie sollen die jeweilige Zielgruppe ansprechen, und außerhalb des Internets. Zentrale Frage für
Server neugierig machen, zum Verweilen und zum Unternehmen: Wie findet Ihre Zielgruppe Sie
3 ab Seite 4
Praxis & Technik
Checkliste:
Internetaktivitäten in Deutschland
Kommt E-Mail-Marketing für Ihr in % der Internetnutzer (ab 14 Jahren)
Unternehmen in Frage?
E-Mail
3 Seite 6 76
zielgerichtete Suche nach Angeboten
51
Surfen
45
Homebanking
37
Download von Dateien
19
Online-Auktionen
18
Gesprächsforen/Chats
16
Online-Spiele
11
Audiodateien anhören
11
Online-Einkauf
10
Online-Videos
7
Internet-Radio hören
6
Buch-/CD-Bestellungen
5 Quelle: ARD-/ZDF-Online-Studie 2004
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Aktualisierte Ausgabe
Nr. 06 | Februar 2006 3

einfacher und schneller als jeden Ihrer Mitbe- Chance, Angebote zu testen. Im Unterschied Traditionelles Marketing
werber? Wichtige Elemente der Online-Vermark- dazu ist ein klassischer Warenkatalog mit dem und E-Marketing:
tung sind: Trocknen der Druckerschwärze unwiderruflich Auf die richtige Mischung
3 Suchmaschinen fixiert: Er bleibt für eine ganze Saison unverän- kommt es an.
3 Werbenetzwerke dert. Mittels E-Marketing können Unterneh-
3 Kooperationen und Partnerprogramme men durch schnelle und flexible Anpassungen
3 Headline- und Bannerwerbung (Achtung: ihrer Angebote im Wettbewerb leichter „die
Bannerwerbung ist nur sinnvoll auf Seiten, die Nase vorn“ haben. Voraussetzung ist natürlich,
von der gewünschten Zielgruppe stark besucht dass der Datenbestand, z. B. einer Homepage,
werden) tatsächlich regelmäßig aktualisiert wird. Nach-
E-Mail: Im Folgenden soll genauer auf die Mög- teil: Unternehmerische Entscheidungen unter-
lichkeiten des E-Mail-Marketings eingegangen liegen dadurch einem viel größeren Zeitdruck.
werden (s. S. 5). Grenzenlose Erreichbarkeit: Immerhin, im
Jahr 2005 nutzen 35,2 Millionen Deutsche ab 14
Vorteile des E-Marketings Jahren das Internet. Das entspricht rund 55 Pro-
Dialogfähigkeit: Im Gegensatz zu klassischen zent der deutschen Bevölkerung (TNS Infratest/
Informationsmedien bieten Internet und E-Mail Monitoring Informationswirtschaft 2005). Das
direkte Feedback-Möglichkeiten an: Kunden European Information Technology Observatory
können sofort Bestellungen aufgeben, Kom- (EITO) erwartet bis zum Jahr 2008 noch eine
mentare in Diskussionsforen hinterlassen, Nach- deutliche Zunahme der Internet-Nutzerzahlen
fragen zu E-Mail-Informationen abschicken etc. in Deutschland: auf 75,6 Millionen, also über
Nachprüfbarkeit: Die Resonanz der Ziel- 90 Prozent der Bevölkerung.
gruppe auf bestimmte Informationen im Inter- Dabei nimmt das Senden und Empfangen
net ist quantifizierbar. Welche Webseiten wer- von E-Mails den Spitzenplatz bei der Internet-
den von Kunden geöffnet? Welche Angebote nutzung ein (ARD-/ZDF-Online-Studie 2004).
werden hier angenommen? Welche Slogans Ein Großteil der Internetnutzer und E-Mail-Ver-
oder Werbebanner werden angeklickt? Die wender ist beruflich selbständig. Das bedeutet:
Abrufstatistiken für Webseiten und deren ein- Internet und E-Mail haben sich auch bei Unter-
zelne Inhalte sind unbestechlich. Auf diesem
Weg lassen sich Kunden-Vorlieben und -Abnei-
gungen ermitteln und für die weitere Planung
Welches Kommunikationsmittel nutzen
auswerten.
Zielgenauigkeit: E-Mails sind ein effektives Sie am häufigsten bei der Arbeit? Anworten in %
Medium des Direktmarketings. Sie helfen, Streu-
verluste bei der Kundeninformation zu vermei- Telefon
den. 89
Schnelligkeit: Im Gegensatz zu klassischen E-Mail
83
Informationsmedien kann ein Unternehmen
Besprechung
innerhalb kurzer Zeit Kundeninformationen
55
auf den Weg bringen: z. B. eine Produktmittei-
Fax
lung per E-Mail oder einen neuen Warenkatalog 55
im Internet. Ein Warenkatalog lässt sich dabei Brief
immer wieder schnell (täglich, wöchentlich, 39
monatlich) auf den neuesten Stand bringen. Telefonkonferenz
Tagesaktuelle Statistiken über Markt und Kun- 20
denverhalten machen es zudem möglich, das Instant Message (Online-Echtzeit-Nachrichten am PC)
Internetangebot „noch heute“ an die Bedürf- 7
nisse der Zielgruppe anzupassen. Quelle: KCR-Research/Oracle 2003
Veränderbarkeit: Besonders wichtig ist die
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4 Schwerpunkt

E-Marketing
und E-Mail

E-Business-ABC nehmern zu einer etablierten und verbreiteten Voraussetzungen für effektives E-Marketing
Attachment Kommunikationsform entwickelt. Beide lassen (Potenzielle) Kunden über das Online-Ange-
Übersetzt = Anhängsel: eine an sich also sowohl für das Geschäft zwischen Unter- bot informieren: Online-Angebote werden in
eine E-Mail angehängte Datei. nehmen und Endkunden (B2C) als auch für das aller Regel offline publik gemacht. Die Internet-
Dabei handelt es sich häufig um Geschäft zwischen Unternehmen (B2B) nutzen. und Mail-Adressen des Unternehmens müssen
Grafik- oder Textdateien. Ständige Verfügbarkeit: Informationen auf der auf alle Geschäftspapiere aufgenommen und zu-
Webseite eines Unternehmens sind tagtäglich dem bekannt gemacht werden. Zu diesem Zweck
AdClick und rund um die Uhr abrufbar: 24 Stunden pro können Geschäftsfahrzeuge, Werbegeschenke
Der Klick eines Websurfers auf Tag, 7 Tage pro Woche, 365 Tage pro Jahr. und Produktverpackungen mit den Adressen
einen verlinkten grafischen Ban- Größere Anschaulichkeit: Per Internet oder in gekennzeichnet werden. Weitere Möglichkei-
ner, wodurch er direkt auf die einer Mail-Anlage können Kundeninformatio- ten: der Eintrag in Branchenbücher und die Gel-
Webseite des Werbetreibenden nen durch multimediale Elemente anschaulicher ben Seiten, die Ergänzung der Frankierstempel
gelangt. und ansprechender als in Printform dargestellt oder der Faxkennung.
werden: z. B. durch Animationen oder Ton. Mitarbeiter schulen: Das größte Problem für
Bannerwerbung Geringere Kosten: Ein erheblicher Teil der den Start ins E-Marketing ist seit Jahren das feh-
Ein Banner ist eine Werbefläche Kosten wird im traditionellen Marketing durch lende Mitarbeiter-Know-how in Unternehmen.
auf einer Webseite. Klickt man den Druck z. B. von Warenkatalogen, Porto für Ursache hierfür sind wiederum meist zu wenige
ein Banner mit der Maus an, so ge- Postversand, Schaltung von Anzeigen oder oder nur halbherzig durchgeführte Mitarbeiter-
langt man meist auf die Home- Spots verursacht. Hinzu kommen Personalkosten schulungen, sowohl in den notwendigen Anwen-
page des Werbetreibenden. für das Konfektionieren und Frankieren von derprogrammen (Netscape Navigator, Outlook
Postsendungen. Diese Kosten entfallen beim Express, Internet Explorer) als auch im E-Marke-
Chat E-Marketing oder werden doch zumindest redu- ting selbst. Allein Erfahrungen im klassischen
Online-Gespräch zwischen zwei ziert. Andererseits entstehen natürlich Kosten: Marketing – und schon hier fehlt es bereits häu-
oder mehreren Benutzern im Online-Texte müssen bearbeitet, eingehende fig an Professionalität – reichen keinesfalls aus.
Internet. Dabei kommunizieren E-Mails beantwortet werden. Insgesamt aber Ausreichende Technik: Auch wenn eine ein-
die Gesprächspartner mittels ergibt sich ein Preisvorteil gegenüber klassi- zelne Mail schnell verschickt ist – Mail-Server
„Briefen“, die in Sekundenschnelle scher Kundeninformation und Werbung. Nach werden durch Massen-Mails ganz erheblich
verschickt, empfangen und Expertenmeinungen können hier unter dem belastet. Bei der Auswahl des Mail-Servers müs-
beantwortet werden können. Strich bis zu 20 Prozent der Kosten eingespart sen Unternehmen darum unbedingt die Zahl
werden. der Mails, die Größe der Dateien in der Anlage
und die Häufigkeit von Mailings berücksichti-
gen. Nicht selten sind Firmen bei Massen-Mails
ganze Tage „von der Außenwelt abgeschnit-
Gründe für das Halten eines Newsletters ten“. Möglicherweise lohnt es sich, die Arbeit
Anworten in % (Mehrfachantworten möglich) hier einem spezialisierten Outsourcing-Unter-
nehmen zu übertragen.
Richtiger Technik-Partner: Manches Mal ver-
interessante Inhalte
ursacht die Auswahl der falschen Internet-
36
Agentur besondere Schwierigkeiten. Häufig
Statusmeldungen (z. B. über Stand der Bonuspunkte)
vergisst diese bei der Programmierung der
35
Webseiten die notwendigen Aktualisierungs-
Gewinnspiele
möglichkeiten. Dadurch entstehen oft hohe
34
Folgekosten für die Pflege der Webseite. Oft
Sonderangebote
haben diese Agenturen zwar Programmierer
29
und Designer als Mitarbeiter, jedoch keine
unterhaltsame Inhalte
E-Marketing-Profis. Zwar entstehen sauber pro-
27
grammierte und optisch interessante Lösungen,
Quelle: Quris 2003
doch das Ziel für eine bestimmte Zielgruppe
attraktiv zu sein, wird zuweilen verfehlt.
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e-f@cts Informationen zum E-Business


Aktualisierte Ausgabe
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E-Marketing und Recht: Nicht alles, was tech- wofür sie sich nicht interessieren. Stimmen
E-Business-ABC
nisch möglich ist, ist auch erlaubt. Das Fernab- Sie Ihre Kundeninformationen genau auf die PDF (Portable Document
satzgesetz verlangt z. B., dass ein Anbieter auf besonderen Vorlieben und Abneigungen der Format)
seiner Webseite über seine Identität, wesentliche jeweiligen Kunden ab. Ein Dateiformat, mit dessen Hilfe
Merkmale der Ware, das Recht, Bestellungen zu man per Computer gestaltete
widerrufen, den Preis und zusätzliche Kosten Informationen VON Kunden Dokumente (z. B. Einzelseiten,
aufklärt. Jedem Kunden muss es zudem mög- Über eine Mail an die Kontaktadresse, einen Broschüren, Bücher) so abspei-
lich sein, das so genannte „Kleingedruckte“, die Eintrag in das Gästebuch oder ins Chat-Forum chern kann, dass man sie vollstän-
Allgemeinen Geschäftsbedingungen, „in zu- auf der Homepage oder als Antwort auf eine dig (mit Text, Bildern etc.) visua-
mutbarer Weise“ einsehen zu können. Dazu Kundeninformation per Mail besteht die Mög- lisieren und Seite für Seite durch-
kommt: Herkömmliche Werberegeln gelten lichkeit, wichtige Anregungen zu erhalten und blättern kann.
auch im Internet. Anpreisungen dürfen insbe- diese für die weitere Planung auszuwerten. Sol-
sondere nicht irreführend oder sittenwidrig che Feedbacks könnten betreffen: Erfahrungen, Provider
sein. Werbegestaltungen müssen stets den An- Wünsche, Kritik rund um Produkte oder Dienst- Provider sind technische
forderungen des Wettbewerbsrechts gerecht leistungen; Bitten um Hilfe, Unterstützung bei Dienstleistungsunternehmen.
werden, so etwa dem Gesetz gegen den unlau- Problemen; Verbesserungsvorschläge. Access-Provider bieten Kunden
teren Wettbewerb. Und: Unverlangte Zusen- einen Zugang zum Internet an.
dung von Werbe-E-Mails ist verboten. Besonderer Vorteil: geringere Kosten Service-Provider speichern die
Mit nur einem Mausklick können 100, 200, 500 Webseiten eines Kunden auf
oder mehr E-Mails gleichzeitig versendet wer- ihrem Rechner, stellen sie zum
E-Mail-Marketing den. Sie gehen automatisch an jede Adresse ei- weltweiten Zugriff für beliebig
Informationen FÜR Kunden ner Mail-Liste. Die Kosten richten sich dabei nach viele Benutzer im Internet zur
E-Mail-Marketing ist schnelle und aktuelle Kun- den mit dem Provider ausgehandelten Kondi- Verfügung, liefern Statistiken
deninformation. Als besonderen Service kön- tionen. Für den Versand von 100 E-Mails ohne über die Zahl der „Besucher“,
nen Sie Ihre Kunden z. B. benachrichtigen, wenn Anlage entstehen – grob gerechnet – maximale nehmen ggf. auch „Post“ oder
neue Ware (z. B. die Sommerkollektion) einge- Kosten in Höhe von ca. fünf bis acht Telefonein- Bestellungen von Nutzern ent-
troffen ist. Oder über Sonder- und Last-Minute- heiten. Zum Vergleich: Ein Standardbrief kostet gegen etc. Für Leistungen muss
Angebote, für die sich der Kunde – wie Sie wis- 0,55 Euro, ein Fax durchschnittlich ca. 0,05 Euro der Kunde eine leistungsabhän-
sen – interessiert. Fragen Sie Ihre Kunden darum und eine E-Mail im Schnitt 0,0015 Euro. gige oder pauschale Gebühr
nach ihren speziellen Interessen, auch danach, bezahlen.

Gründe für das Abbestellen eines Newsletters


Anworten in % (Mehrfachantworten möglich)

Frequenz zu hoch
68
kein Interesse mehr am Thema
51
zu langweilig
35
kein Nutzen
34
Verdacht der Adressweitergabe
30

Quelle: Quris 2003


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6 Praxis & Technik

Checkliste: Rechtslage bei der


E-Mail-Marketing Werbung per E-Mail

Kommt E-Mail-Marketing für Ihr Unternehmen in Frage? Unverlangte Werbe-Mails unzulässig


Vorsicht bei E-Mail-Werbung: In Deutschland
Wollen Sie die Zufriedenheit Ihrer Kunden erhöhen?.................................................................... ■ Ja ■ Nein gilt nach der bisherigen Rechtsprechung die
Zusendung einer E-Mail ohne vorherige Zustim-
Wollen Sie Ihre Kunden weiter an sich binden?...............................................................................■ Ja ■ Nein
mung des Empfängers als wettbewerbswidrig.
Wollen Sie die Kundenzahl erweitern?............................................................................................. ■ Ja ■ Nein Das bedeutet: Es dürfen hierzulande nur so
Wollen Sie vorhandene Kunden detaillierter informieren?..........................................................■ Ja ■ Nein genannte „Opt-in“-E-Mails zu Marketingzwe-
Wollen Sie das Kaufverhalten Ihrer Kunden besser analysieren können? ................................. ■ Ja ■ Nein cken versendet werden. „Opt-in“-E-Mails sind
Nachrichten an Kunden, die erklärt haben,
Wollen Sie schneller sein als Ihre Konkurrenz?................................................................................■ Ja ■ Nein
diese Marketing- und Service-Meldungen erhal-
Hat Ihr Unternehmen einen hohen Anteil an Stammkunden? .................................................... ■ Ja ■ Nein ten zu wollen. Es wird also eine Einverständnis-
Wissen Sie, wie viele Ihrer Kunden E-Mail bereits nutzen?............................................................ ■ Ja ■ Nein erklärung vom Empfänger verlangt. Durch die
Sammeln Sie in Ihrer Datenbank bereits E-Mail-Adressen Ihrer Kunden?.................................. ■ Ja ■ Nein Zustimmung des Empfängers kann das Unter-
nehmen außerdem sicher gehen, dass der Kunde
Kontaktieren Sie Ihre Kunden regelmäßig?..................................................................................... ■ Ja ■ Nein
die Werbebotschaft aufnimmt und nicht direkt
Ist es für Sie interessant, Ihren Kunden schnell, einfach, zielgenau und durch einen einfachen Mausklick löscht.
kostengünstig Angebote unterbreiten zu können?........................................................................ ■ Ja ■ Nein

Gibt es aktuelle Informationen für Ihre Kunden?............................................................................■ Ja ■ Nein Datenschutz beachten


Gibt es individuelle bzw. individualisierbare Informationen für Ihre Kunden?........................ ■ Ja ■ Nein Achten Sie darauf, dass Ihre E-Mail rechtlich un-
bedenklich Ihr Haus verlässt. Ein häufiger Feh-
Versenden Sie regelmäßig eine Kundenzeitschrift oder einen Rundbrief?................................■ Ja ■ Nein
ler besteht darin, in eine E-Mail, die an mehrere
Versenden Sie regelmäßig Produkt-Kataloge?................................................................................ ■ Ja ■ Nein
Adressaten verschickt wird, alle Empfänger im
Nutzen Sie postalische Mailings, um Ihre Kunden anzusprechen?..............................................■ Ja ■ Nein Kopf der E-Mail im Feld CC (= Kopie) aufzulisten.
Nutzen Sie Anzeigen- und Handzettel, um auf Produkte Dies mag für E-Mails innerhalb des eigenen
und Dienstleistungen hinzuweisen?................................................................................................. ■ Ja ■ Nein Unternehmens kein Problem sein. In der Ge-
schäftskorrespondenz verstößt dies aber zum
Auswertung:
einem gegen den Datenschutz, zum anderen ist
Je öfter Sie mit „Ja“ geantwortet haben, desto eher kommt E-Mail-Marketing für Sie in Frage.
es für die Adressaten unangenehm, da „Jäger
und Sammler“ von E-Mail-Adressen gern solche
Das sollten Sie nun tun: Gelegenheiten nutzen, um auf diese Weise
Prüfen Sie in Ihrer Kundenkartei, ob Ihre Kunden bereits eine E-Mail-Adresse haben. Adressen für den eigenen Verteiler zu bekom-
men oder sie an Dritte zu verkaufen.
Fragen Sie Ihre Kunden, ob sie E-Mail nutzen oder in der Zukunft nutzen werden. Notieren Sie die Adressen.

Fragen Sie Ihre Kunden, ob sie Informationen/aktuelle Angebote per E-Mail zugesandt haben möchten.

Fragen Sie Ihre Kunden, ob (und wie) Ihr bisheriges Angebot individueller gestaltet werden sollte.

Fragen Sie Ihre Kunden, für welche Ihrer Angebote sie sich besonders bzw. gar nicht interessieren.

Nutzen Sie das E-Mail-Marketing zu weiteren Befragungen über Wünsche und Kaufverhalten Ihrer Kunden.
Befragen Sie Ihre Kunden regelmäßig zu Ihren E-Mail-Aktionen, um Ihr Angebot verbessern zu können.

Wenn Sie E-Mails versenden: Fragen Sie Ihre Kunden, ob sie Ihre Mail-Infos auch tatsächlich empfangen
wollen oder nicht. Geben Sie Ihren Kunden die Möglichkeit, die Informationen per E-Mail ggf. abzube-
stellen (Permission Marketing).

Wenn Sie E-Mails als Rundsendung versenden: Achten Sie darauf, dass kein Kunde die E-Mail-Adressen
der anderen Kunden erkennen kann (keine CC-Kopien versenden). Das verstößt gegen das Bundesdaten-
schutzgesetz.
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e-f@cts Informationen zum E-Business


Aktualisierte Ausgabe
Nr. 06 | Februar 2006 7

E-Business-ABC
12 Tipps für das 4. Ordentliche Sprache und äußere Form
Auch Geschäftspost per E-Mail muss in Form Server
E-Mail-Marketing und Sprache sorgfältig verfasst sein. Viele Mails 1. Ein Rechner, auf dem Anwen-
werden allerdings nachlässig auf den Weg ge- dungen und Dokumente plat-
1. Adressen sammeln oder kaufen bracht: lieblos gestaltet, mit Rechtschreibfehlern ziert sind. So kann ein Server als
Jedes Unternehmen sollte die (E-Mail-)Adressen oder in eher „schnoddrigem“ Ton. Bedenken Sie: zentraler Rechner in einem
seiner Kunden sammeln und für Marketingak- Der erste Eindruck schafft beim Empfänger Ver- Unternehmens-Netzwerk als
tionen auf dem neuesten Stand halten. E-Mail- trauen (oder eben nicht). In letzterem Fall liest er gemeinsamer Speicher für
Adressen von List-Brokern zu kaufen ist proble- die Mail möglicherweise gar nicht, sondern löscht Daten und Programme zur Ver-
matisch. Sie haben zwar die E-Mail-Adressen diese, nicht zuletzt deshalb, um kein Sicherheits- fügung stehen.
vieler potenzieller Kunden, damit aber noch risiko (z. B. durch einen Virus) einzugehen. 2. Ein spezielles Programm, das
lange nicht deren Einverständnis, ihnen E-Mails bestimmte Aktionen ausführt. Es
zu Marketingzwecken zuzusenden. Im B2B-Be- 5. Nur eine Nachricht pro Mail kann z. B. für das Empfangen,
reich gibt es bereits einige (wenige) Anbieter Eine Werbe-E-Mail sollte kurz und übersichtlich Versenden und Verteilen von
von „erlaubten“ E-Mail-Adressen. sein. Dabei gelten folgende Grundsätze: E-Mails zuständig sein. Dieses Pro-
3 Empfänger persönlich ansprechen gramm läuft dann auf dem o.g.
2. Den richtigen Ansprechpartner ermitteln 3 Grund der E-Mail nennen zentralen Server-Rechner.
E-Mails an allgemeine Firmenadressen (z. B. 3 nur eine zentrale Information liefern
info@firma-meier.de) gelangen häufig nicht an 3 Text so knapp wie möglich halten
die zuständige Person. Man muss sogar damit 3 unnötige Angaben weglassen
rechnen, dass sie überhaupt nicht wahrgenom- 3 Text übersichtlich und klar strukturieren
men werden. Also: den richtigen Ansprechpart- 3 adressatenbezogener Schreibstil (z. B. lo-
ner oder die richtige Abteilung im Unterneh- cker für junge Reiseinteressenten, förmlich für
men finden. Das gelingt meist nur durch geziel- öffentliche Auftraggeber etc.)
tes Nachfragen im Unternehmen. Ergänzt werden kann die E-Mail noch durch
den Hinweis auf aktuelle Ausstellungen, Mes-
3. E-Mails nur mit Erlaubnis sen oder Veranstaltungstermine.
Personalisierten E-Mails kommt ein hoher Auf-
merksamkeitsgrad zu, vor allem dann, wenn der
Nutzer diese E-Mails vorher explizit bestellt hat Welche Geschäftsprozesse werden durch
(„Opt-in“-Verfahren). Abgesehen davon, dass
unaufgeforderte E-Mails unzulässig sind: Ver- welche EB-Anwendungen erledigt?
meiden Sie es unbedingt, den Adressaten Ihrer in % der befragten Unternehmen ■ zukünftig ■ 2004
E-Mail zu nerven! Unerlaubt zugeschickte Wer-
be-E-Mails, so genanntes Spamming, sind das elektronische Kommunikation/E-Mail
98
genaue Gegenteil eines erfolgreichen E-Marke- 97
tings. Alternativen dazu bieten: elektronische Beschaffung
52
3 das Permission Marketing: Hier wird die 40
Zustimmung des Empfängers zum Erhalt der elektronischer Vetrieb B2B
E-Mail eingeholt. 39
31
3 das Empfehlungsmarketing: Hierbei han- Kundenpflege
delt es sich um E-Mails, die auf Basis von Emp- 41
fehlungen von Geschäftspartnern oder Bekann- 29
ten weitergegeben wurden. elektronischer Vetrieb B2C
33
3 E-Mail-Verteilerlisten, in die sich die Kun- 27
den selbst ein- und austragen können, um mobile Anwendungen
regelmäßig über Neuigkeiten zu Produkten 33
19
und Dienstleistungen informiert zu werden. Quelle: IBM/impulse 2004
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8 Schwerpunkt

E-Marketing
und E-Mail

Impressum 6. Absender deutlich machen jeden Tag eine andere Werbe-Mail aus Ihrem
Herausgeber: Oft zum Ärger des Empfängers ist der Absender Unternehmen und wird sich sehr bald belästigt
Bundesministerium für Wirtschaft (genannt „Signatur“) der E-Mail nicht ersicht- fühlen.
und Technologie (BMWi) lich. Daher sollten in jeder geschäftlichen E-Mail
Öffentlichkeitsarbeit
der Name des Absenders, Firmenname ggf. inkl. 10. Erfolgskontrolle
11019 Berlin
info@bmwi.bund.de
Handelsregister-Nummer, Postanschrift, Tele- Die Reaktionen auf eine Werbe-E-Mail können
www.bmwi.de fon- und Faxnummer sowie E-Mail- und Domain- ebenfalls gemessen werden. Immer mehr Wer-
adresse vorhanden sein. In guten E-Mail-Pro- be-E-Mails sind ausgestaltet wie eine Internet-
Redaktion: grammen kann dieser Signaturbereich automa- seite. Durch den Aufruf kann ein Zählvorgang
Bernd Geisen, Regine Hebestreit tisch als Textbaustein hinzugefügt werden. ausgelöst werden, der dann Rückschluss über
PID Arbeiten für Wissenschaft und die Leserzahl liefert.
Öffentlichkeit GbR
7. Betreffzeile
Menzenberg 9, 53604 Bad Honnef
Tel.: 02224 90034-0, Fax: 02224 90034-1
Der Text in der Betreffzeile sollte nicht unter- 11. Eingehende E-Mails schnell beantworten
info@pid-net.de schätzt werden. Er muss bereits die Aufmerksam- Da E-Mails in einem virtuellen „Briefkasten“
keit des Empfängers wecken. Viele Internetbe- eintreffen, muss dafür gesorgt werden, dass die-
Mitarbeiter dieser Ausgabe: nutzer erhalten täglich so viele E-Mail-Werbe- ser mehrmals täglich „geleert“ wird. Dies wird
Karsten Büttner informationen, dass sie diese nicht mehr voll- von „Greenhorns“ nicht selten zu Beginn ver-
Karsten Büttner Verlag, Lübeck ständig lesen können. Sie selektieren bereits gessen. Außerdem muss sicher gestellt sein,
Peer Schmidt-Paulus
allein durch den Text der Betreffzeile. dass eingegangene E-Mails von den jeweiligen
PEIX GmbH, Berlin
Annette Schröter
Empfängern auch sofort beantwortet werden.
Kompetenzzentrum EC-SH, Kiel 8. E-Mail-Anlage (Attachment) Der Kunde erwartet bei einer E-Mail-Anfrage
Der große Vorteil bei der Versendung von Infor- wie bei einer telefonischen Anfrage eine „zeit-
Gestaltung und Produktion: mationen per E-Mail ist die Möglichkeit, der nahe“ Antwort (im Gegensatz zu einer Anfrage
PRpetuum GmbH, München Nachricht Grafiken, Bilder, Dokumente, Tabel- mit der normalen Post). Faustregel: bis 24 Stun-
len oder PDF-Dateien beizufügen. Umfangrei- den später = optimal; bis 48 Stunden = ausrei-
Bildnachweis:
che Informationen über Produkte können auf chend; später als 48 Stunden = schlecht.
MEV, Photodisc
diese Weise anschaulich und attraktiv übermit-
Druck: telt werden. Der Empfänger kann dann die Da- 12. Sonderform: Newsletter per E-Mail
Druckpunkt Offset GmbH, Bergheim tei auf seinem Rechner abspeichern und mit der Als ausgesprochen attraktiv, wenn professionell
geeigneten Software starten. Dabei sind meh- gemanagt, hat sich der elektronische Newslet-
Auflage: 10.000 rere Aspekte zu berücksichtigen: Die Gesamt- ter erwiesen. Unterschätzt werden aber darf hier
größe der angehängten Dateien sollte 100 Kilo- nicht der Aufwand, kontinuierlich wertvolle
Schwerpunkt der nächsten Ausgabe:
byte nicht überschreiten. Größere Dateien ver- Inhalte zu liefern. Simple Werbe-Newsletter will
„E-Business im Tourismus“
ursachen nicht nur beim Absender hohe Online- heute fast niemand mehr lesen. Jedem Abon-
Wenn Sie dazu Fragen oder Anregun- Gebühren, sondern auch beim Empfänger. Mit- nenten sollte es allerdings möglich sein, das
gen haben oder Fragen zu anderen unter kann dies zu einer sehr negativen Wer- Abonnement jederzeit einfach per Mausklick zu
Themen der e-f@cts, wenden Sie sich bung für das Unternehmen führen. Achtung: stornieren.
bitte an: Einige E-Mail-Postfächer sind auf eine bestimm- Der Werbe-Erfolg von Newslettern ist be-
Bernd Geisen, Regine Hebestreit te Datei-Größe beschränkt und weisen E-Mails achtlich. Er liegt z. B. weit höher als der Erfolg
PID Arbeiten für Wissenschaft und
mit „Übergrößen“ ab. klassischer Banner-Werbung. Auch der Preis
Öffentlichkeit GbR
liegt im Vergleich oft darunter. Hier eröffnet
9. Eine zentrale Adressen-Datenbank sich für kleine und mittlere Unternehmen ein
Alle Adressen und Daten für das E-Mail-Marke- günstiger Einstieg in die Online-Werbung.
ting sollten an einer zentralen Stelle gespei-
chert sein. Bei vielen verschiedenen Listen, z. B. Weitere Informationen:
in verschiedenen Abteilungen eines Unterneh- www.ec-net.de
mens, kommt es sonst schnell zu Überschnei- www.marketingverband.de
dungen bei Marketing-Aktionen. Ein Empfän- www.impulse.de
ger erhält so möglicherweise unbeabsichtigt

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