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2: Verfassen Sie zur bernchsten Sitzung eine Glosse und einen Kommentar zu jeweils einem bereits fr diese Sitzung ausgewhlten Thema (siehe 3.1).
Glosse:
Wrter: 244
Zur Gebhrenerhhung der Musikschule Leipzig Bei der Erhhung der Musikschulgebhren zeigt sich mal wieder das parteipolitische Gebaren: So fordert die LINKE, weltfremd wie immer, die Aufstockung des Etats der Musikschule - in Zeiten klammer Kassen eine Farce. Die Grnen hingegen, etwas konstruktiver, die Verpflichtung zur Einhaltung des Angebots und nur in Ausnahmefllen die Mglichkeit des Unterrichtsausfalls. Doch keine der Parteien schafft es, eine gerechte Umverteilung der Lasten vorzuschlagen. Schon Bourdieu stellte fest, dass gerade die herrschende Klasse ihren Kindern den Genuss von Kulturerziehung ermgliche und diesen somit einen Vorteil im spteren Leben im Vergleich zur beherrschten Klasse schaffe. Nun gibt es in der Stadt Leipzig den Leipzig-Pass, durch welchen vor allem Kinder aus sozial schwachen Familien in den Genuss von ermigten Kulturangeboten kommen sollen. Diese Ermigung nun durch Gebhrenerhhung wiederum jenen zumindest teilweise zu nehmen, ist eine schiere Frechheit. Im bourdieuschen Sinne bedeutet dies: Wohlhabende Familien werden sich auch weiterhin die Ausstattung ihrer Kinder mit institutionalisiertem Kulturkapital leisten knnen, einkommensschwache Familien werden hingegen berlegen, ob sie bereit sind in diesen in ihren Augen Luxus zu investieren. Da wnscht man sich doch endlich das Bekenntnis der Parteien hin zu einer Verteilung der Lasten entsprechend dem Einkommen der Eltern. Ganz zu schweigen vom Gro der Leipziger, welches zu wohlhabend fr den Leipzig-Pass, jedoch zu arm fr die Frderung ihrer Kinder durch Musikunterricht ist. Diese Mehrheit wird von einer Erhhung im finanziell absolut gleichen Mae betroffen wie die Finanzkrftigeren, relativ jedoch deutlich hrter. Soziale Gerechtigkeit sieht anderes aus! Wrter: 245