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Der Euro

Inhalt
Ø Binnenmarkt

Ø Euro Teuro?

Ø Stabilität des Euros

Ø Ist ein „Schwacher“ Euro besser als


ein „Starker“ ?
Binnenmarkt
Merkmale
- keine Grenzen
Kernziel der europäischen Integration seit 1957
- seit 2002 Realität
Was spricht für einen
Binnenmarkt?

- enge wirtschaftliche Verflechtung der


einzelnen Länder
politische Stabilität & Frieden

- freier Austausch und größeres Angebot von Gütern


und Dienstleistungen
(höhere Produktvielfalt, schnellere Verbreitung von
modernen Technologien)
- steigert Wirtschaftswachstum
höhere Beschäftigungschancen und bessere
Einkommenspersspektiven

- unterentwickelte Länder können aufschließen


(durch Technologienaustausch)

FAZIT:
- bessere Konkurrenz für Wirtschaftsblöcke wie
Asien und Nordamerika
Historie
- schlechtere Entwicklung in den 90ern als in
den USA

- hohe Arbeitslosigkeit und niedriges


Wirtschaftswachstum

- Studien: „Ohne Binnenmarkt in Europa wäre


die Lage viel ungünstiger“
Der Weg zum Binnenmarkt der EU
- Aufhebung der Zölle
- technische Spezifikation für Zulassung der
Produkte

„alter“ Harmonisierungsansatz:
- genormte Produkte (negativ: lange
Abstimmunsdauer)
gegenseitige Anerkennung:
- Produkte für den heimischen Markt müssen EU-
weit zugelassen sein
„neuer“ Harmonisierungsansatz:
- Abstimmung durch qualifizierte Mehrheit
- Produkte müssen bestimmte Anforderung erfüllen
Reisefreiheit
- theoretische Maßnahmen -
- Ausgleichsmaßnahmen
allgemeine Anerkennung der VISA, politische
Zusammenarbeit, Behandlung von Asylanträgen und
Rechtsangleichung im Waffen- und
Betäubungsmittelrecht

strengere Personenkontrollen an Außengrenzen


als „Gegengewicht“ zum Wegfall der Kontrollen an
Binnengrenzen
- Tatsächliche Maßnahmen -
- elektronisches Fahndungsbuch
- Schengener Informationssystem (SIS)
Austausch von Daten über gesuchte Personen
und Objekte

- verschärfte Kontrollen an Außengrenzen


- gemeinsame VISA-Politik
Wie Entstand „Euroland“…
Wie "Euroland" entstand

• Schwierigste Aufgabe: EU-Mitgliedstaaten finanz- und


währungspolitisch auf gemeinsamen, stabilitätsorientierten Kurs
zu bringen
• rechtliche, institutionelle und organisatorische
Vorraussetzungen schaffen
• 01.01.1999: Euro tritt in 11 der damals 15 Länder der EU an die
Stelle der natoinalen Währung (Bargeld erst ab 2002)
• Belgien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Irland, Italien,
Luxemburg, Niederlande, Österreich,
• Portugal, Spanien
• Vorher: EU-Rat Umrechnungskurse zwischen Einzelwährungen
und Euro unwiederruflich festgelegt
Die DM war ein "nationales Zeichen"

• Umtausch: nationale Währung - Euro = erhebliche Umstellung,


da Preise, Löhne, Steuern etc. andere Größenordnungen
aufwiesen
Die Zustimmung zum Gemeinschaftsgeld
schwindet

• EU-Umfrage, Herbst 2003: 47% der Bürger glücklich mit Euro

• 43% der Bürger unglücklich über den Euro

• In Deutschland ist Skepsis gegenüber Euro am Größten:

• Herbst 2003: 30% der deutschen Befragten glücklich mit Euro

• 67% der deutschen Befragten unglücklich über Euro

• Gefühl : Euro = Teuro verbreitet sich nur in Deutschland

• 2 Jahre nach Einführung des Euro-Bargelds rechnen noch 32 %


der Deutschen in DM, 37 % der Deutschen rechnen in Euro
Vorteile

1.) Keine Geldwechsel, Kursverluste oder Bankgebühren nötig bei


Reise ins Ausland
- Für Unternehmen werden grenzüberschreitende Investitionen
attraktiver, wenn kostenspielige Aufwendungen für
Geldumtausch entfallen

2.) Wechselrisiko für landesübergreifende Waren-, Dienstleistungs-


und Kapitalverkehr völlig beseitigt
- Unternehmen, das Waren ins Ausland verkauft, muss nicht mehr
mit Abwertung der ausländischen Währung rechnen, was sogar
verlustbringend sein kann, wenn sich der Wert der einzelnen
Einnahmen durch den Rückumtausch stark verringert

3.) Gemeinsame europäische Währung im Verhältnis zum Dollar


und zum Yen größeres Eigengewicht

4.) Kann Zusammengehörigkeitsgefühl in Europa fördern und somit


zur politischen Weiterentwicklung der EU beitragen
Die Messung von Geldwertveränderung und die
Bedeutung des "Warenkorbs"
• - Ziel des europäischen Systems der Zentralbanken:
• -Preisstabilität gewährleisten
• - Auswirkungen: Steigt Preisniveau, sinkt Geldwert bzw.
Kaufkraft des Geldes
• - Steigt der Preis einer bestimmten Ware -> Ware ist relativ zu
den anderen Waren knapper geworden -> Verbraucher
versuchen, mit weniger dieser Ware auszukommen oder
weichen auf andere Produkte aus
• - Messung des Preisniveaus:
• - "repräsentative Auswahl" von Preisen
• - Preisentwicklung ausgewählter Güter und Leistungen erfasst
und anhand einer "Warenkorbs" gewichtet
• - Schwierigkeit: Qualitätsverbesserung einzelner Waren lässt
sich nur schwierig erfassen
• - Eurosystem sieht das Ziel der Preisstabilität als erreicht an,
wenn Verbraucherpreisindex um weniger als 2% steigt
Die Stabilität der gemeinsamen
Währung…
Die Stabilität der gemeinsamen
Währung
- Wird von dem Europäischen System der Zentralbanken überwacht

- Die ESZB ist unabhängig von einer Regierung

- 1992 wurde der Maastrichter Vertrag über die Europäische Union


abgeschlossen. Er soll durch die beschlossenen Konvergenzkriterien eine
Stabile Währung sichern

Preisstabilität Die Inflationsrate eines Landes darf nicht mehr als 1,5
Prozentpunkte über der Inflationsrate der drei preisstabilsten Länder liegen

niedrige Zinsen bedeutet, dass die langfristigen Zinssätze für die


Staatsverschuldung nicht mehr als 2 Prozentpunkte über den Zinssätzen
der drei stabilen Ländern liegen dürfen.

stabile Wechselkurse Kriterium der jährlichen Neuverschuldung (3 % des


BIP)

solide Staatsfinanzen bedeutet, dass der gesamte Schuldenstand des


Wie wird auf Dauer für Stabilität
gesorgt?
• Die Europäische Zentralbank darf keine Kredite an staatliche
Stellen vergeben, um Haushaltslöcher zu stopfen

• Wer den Stabilitäts- und Wachstumspakt nicht einhält, dem


drohen Strafen.

• Steuert ein Land ein „übermäßiges Defizit“ an, wird es zunächst


vom Europäischen Rat verwarnt.

• Falls das Defizit nicht nach 2 Jahren abgebaut wird, muss das
Land 0,5% seines Bruttoinlandproduktes an den Europäischen
Rat zahlen und dieser verteilt das Geld darauf an die
zuverlässig wirtschaftenden Länder der EU.
Ist ein „schwacher“ Euro besser
als ein „starker“?
Devisenhandel und Wechselkurs

-Gesetzliches Zahlungsmittel eines Landes wird als Währung


bezeichnet

-Bei grenzüberschreitenden Geschäften werden Zahlender oder


Zahlungsempfänger oftmals mit fremder Währung konfrontiert

-Daraus resultiert oftmals Tausch der Währungen

-Tausch trägt den Namen Devisenkurs/handel oder Wechselkurs


Devisenkurs:
-Ist der Preis in inländischer Währung für eine Einheit der
ausländischen Währung
(z.B. 1US-Doller = 1,0747Euro oder 1britisches Pfund =
1,6023Euro)
-Diesen Preis bezeichnet man auch als Preisnotierung

Wechselkurs:
-Ist der Kehrwert, also der Preis in inländischer Währung für eine
Einheit der
ausländischen Währung
(z.B. 1Euro = 0,9305US-Doller oder 1Euro = 0,9241britische Pfund)
-Diese Kursverhältnisse werden auch als Mengennotierung
bezeichnet

-Beide Begriffe werden oft gleichberechtigt nebeneinander benutzt


-Steigt ein Devisenkurs gegenüber einer anderen Währung spricht
man
von einer Aufwertung

-Sinkt ein Devisenkurs gegenüber einer anderen Währung spricht


man
von einer Abwertung

-Devisen- bzw. Wechselkurse bilden sich in den Ländern, in denen


es keine
Devisenbewirtschaftung gibt, frei nach Angebot und Nachfrage
(reine Marktpreise)
Ist ein „schwacher“ Euro besser als ein
„starker“?
-Ein hoher Wechselkurs gilt als Zeichen Wirtschaftlichen Erfolgs
und schmeichelt das
Selbstbewusstsein der Bürger und der Regierenden

-Hoher Wechselkurs kann auch Schaden anrichten:

Exporte werden erschwert


Gewinne geschmälert
Zur Erhaltung der Wettbewerbsfähigkeit, Senkung der Preise
erforderlich (Exporteure)
Zwingt Unternehmen, die in Länder außerhalb der Währungsunion
exportieren zu Kostensenkungen, daraus resultieren meist
Rationalisierungsmaßnamen oder Stellenabbau
Importgüter ausländischer Konkurrenz werden billiger, was zur Folge hat
das Unternehmen die nur für den Euro-Raum produzieren in Kostendruck
geraten
-Ein schwacher Eurokurs kann aber ebenfalls schädlich sein:

Schwacher Außenkurs fördert zwar kurzfristig den Export und die


inländische Konjunktur, doch er setzt auch falsche Preissignale
Täuscht internationale Wettbewerbsfähigkeit vor, als real existiert
Verführt dazu, Innovationen und Reformen zu unterlassen
Folgt dann ein Kursanstieg sind Marktanteile und Arbeitsplätze bedroht

-Erstrebenswert ist deshalb weder ein zu niedriger noch ein zu hoher


Außenwert,
sondern der Gleichgewichtskurs, der Preisverzerrungen vermeidet.
-In der Theorie ist dies am besten mit einer Kaufkraftparität zu erreichen
-Wechselkurse sind äußert schwer vorauszusagen, da es immer wieder zu
einem „Überschießen“ der Kurse nach unten oder oben kommen kann
-Zitat eines Wissenschaftlers: „Es gibt zwei Dinge bei denen man besser
nicht weiß, wie sie gemacht wurden: Würsten und Währungsprognosen

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