2.4 Diversität
„Diversität“ bezieht sich im allgemeinen auf
Anzahl der Elemente und deren Verteilung auf
Elementgruppen
-Begriffe
Reichtum
Mannigfaltigkeit
Komplexität
Biodiversität
Vielfalt
Vielzahl
Unterscheiden:
Fachsprachlicher Gebrauch
Allgemeinsprachlicher Gebrauch
Z. B. fachsprachlich:
Reichtum = Artenzahl pro Fläche oder Gesellschaft
Vielfalt (Diversität):
Verbindung von Artenzahl und Verteilung der Individuen
auf die Arten
Allgemeinsprachlich:
Reichtum: auch qualitativ
Vielfalt: qualitativ
Vielzahl: quantitativ
Biodiversität
Welche Gesellschaft hat die größere „Vielfalt“?
Ist dann „Biodiversität“ naturwissenschaftlicher Begriff im
weiteren Sinne?
Beispiel Nische: „Ist Nische von Art A breiter als Nische von Art
B“ nicht zu beantworten.
Begriff Nischenbreite muß erst operationalisiert werden,
z. B.:
„Nischenbreite“ wird definiert als Temperaturtoleranz plus
Salztoleranz, und beide werden in bestimmter Weise gewichtet
Also:
Biodiversität z. B. als Artenzahl definieren
Frage wird entscheidbar:
Gesellschaft aus 30 Vogelarten ist vielfältiger
Aber: stimmt nicht – sie ist nur artenreicher
Begriff so definieren, daß er quantifizierbar wird:
Dazu müßte
(1) noch unendlich viel hinzukommen
(2) wäre bestimmte Qualität („Entfaltung“)
erforderlich
Sondern allenfalls:
jedes von ihnen (und alle zusammen, und
unendlich viel mehr) „drückt“ die
Biodiversität „aus“
„Artenzahl (Zahl der Gene, der Ökosysteme usw.)ist
Ausdruck der Biodiversität“
These: Was „Ausdruck“ heißt, läßt sich
grundsätzlich nicht benutzen,
um zu messen, wie groß das ist,
dessen Ausdruck es ist
Analogie:
Wenn etwas das Maß von etwas sein soll, von dem
es Ausdruck ist,
dann benutzt man Begriff Maß falsch
Begriffe,
mit denen wir etwas bezeichnen,
was sich ausdrücken kann:
Beispiel:
Ausdruck innerer Zustände durch
Wie kann „Biodiversität“
in Naturwissenschaften gebraucht werden?
heuristische Funktion:
Aber:
Shannon: Informationstheoretiker
Wiener: Kybernetiker
Was bedeutet hier „Information“?
Wenn alle Individuen einer einzigen Art angehören:
Diversität am geringsten
= geringster „Informationsgehalt“
d. h. Wahrscheinlichkeit am geringsten, bestimmtes
Individuum zu treffen, wenn man nur die Artzugehörigkeit
kennt und eines herausgreift
Wenn jedes einer anderen Art zugehört und man nur die
Artzugehörigkeit kennt, ist Wahrscheinlichkeit am größten,
bestimmtes Individuum zu treffen: 100 %
In diesem Sinne ist Informationsgehalt bei geringster
Diversität am geringsten
Informationsgehalt mit umgekehrtem Vorzeichen:
Entropie
Entropie zugleich: Maß für Gleichverteilung der
Energie
Keine Energie mehr zur Leistung von Arbeit
D. h. geringste Diversität = geringste verfügbare
Energie
Auch andere informationstheoretische Maße (bit,
byte)
Diversität „ist“
- Maß für Mannigfaltigkeit/Eintönigkeit Ästhetik
- Maß für bestimmte Vielzahl
- Maß für Informationsgehalt
-Informationstheorie ist allgemeine Systemtheorie, d. h.
anwendbar auf
alles: Maschinen, Nervensysteme, Gedichte ....
- Maß für Ordnung
- Physikalisches (thermodynamisches) Maß: Energie
Hoffnung, Diversitäts-Steigerung eines Ökosystems als
Steigerung des Informationsgehaltes, Entfernung von
Unordnung (Entropie ...) interpretieren zu können
Erklärt Karriere der Formel in Ökologie
Hoffnungen scheinen sich nicht erfüllt zu haben
Ursache vielleicht:
Biologische Bedeutung dessen,