Synökologie 1: interspezifische
Beziehungen
-Mutualismus
Synökologie2: Gesellschaften
Wiederholung
Beispiele
jede Seite durch die andere (-/-) Konkurrenz
negativ beeinflußt
eine Seite positiv beeinflußt, (+/0)
Kommensalismus
eine unbeeinflußt
eine Seite positiv beeinflußt, eine negativ (+/-) Prädation
i. w. S.
9. Populationsdynamik in mutualistischen
Beziehungen
Unterschied zu Altruismus
Altruismus:
aktiv bewirkter einseitiger Nutzen für anderen
Mutualismus:
Nutzen für anderen nur, weil dadurch bedingter
Nachteil (Aufwand) kleiner als Vorteil, oder gar kein
Nachteil (weil Überfluß)
Terminologie
Odum:
obligatorische Beziehung wechselseitigen Nutzens:
Mutualismus
Nicht-obligatorische “ “ :
Kooperation
Nach Endosymbiose-Theorie:
alle Lebewesen, die höher entwickelt als Bakterien,
Entstehung von mutualistischen aus
prädatorischen Beziehungen
Bei Windblütigen
Verhältnis Pollenkörner : Samenanlagen etwa 1 Million: 1
Weitere Eigenschaften entwickelt wie
Flugfähigkeit (Luftsäcke)
Auffangeinrichtungen wie klebrige Narben
Meist:
Oder:
Wechselseitige Lieferung von Nahrungskomponenten, die für
den Organismus selbst nicht zugänglich
Andere Möglichkeit der Entstehung von Mutualismus:
Beispiel:
Hohltiere (Coelenteraten) auf Krebsen
Fressen Abfall, wenn Krebs frißt
Anemonenfisch Seeanemone
Putzerfische Kunden
Ameisen Akazien
Ameisen Blattläuse
Käfer in Ameisen- und Termitenstaaten
Beispiele für Mutualismus freilebender Arten
Korallenriffe
folie
Blattschneiderameisen (Atta
colombica)
Atta
Verdauungskanal-Mutualismen
- Wiederkäuer
hohe Diversität – wegen konstanter Umwelt?
Komplizierte Beziehungsnetze:
Pflanzenfresser (meist Bakterien mit Cellulase),
Konsumenten 2. Ordnung (meist Protozoen),
Konsumenten 3. Ordnung (meist Protozoen),
Destruenten
- Bakterien und andere Einzeller im Termitendarm
folie
Beispiel für Über-Mutualismus:
Termiten {Flagellaten Spirochaeten}
Algen in Tieren
Häufig bei Coelenteraten
Beispiel: Süßwasserpolyp (Hydra viridis) Chlorella
folie
Normale freilebende Chlorella-Zellen werden verdaut
Aus Hydra isolierte Chlorella-Zellen werden als Symbionten
eingebaut
„Exaktheit“ bedeutet
in „exakten Naturwissenschaften“ im allgemeinen:
quantitative Genauigkeit
(Haeck
Klassifizieren der Flechten nach Morphologie
Funktion:
Verbesserung der Wasser- und Nährstoffversorgung der Pflanze
(„verlängertes Wurzelhaar“)
Aufschließen von Humus durch Pilz Beschleunigung von
Nährstoffkreisläufen, vor allem N und P Nutzen für Pflanze
Pilze erhalten Kohlenhydrate u. a. organische Verbindungen
von Pflanze
(vor allem im Spätsommer)
Verbreitung von Mykorrhiza:
Meist fakultativ
obligatorisch bei vielen Waldbäumen, Gräsern,
Heidepflanzen, generell auf armen, sauren Böden
Endotrophe Mykorrhiza, z. B. Orchideen
Orchideen – „Ammenpilze“:
einseitiger Nutzen Orchidee
war vorher Mutualismus
(Dryas
octopetala)
Evolution der Luftstickstofffixierung
- Lockmittel
Lockmittel
Ursprüngliches Lockmittel:
Pollen selbst Überschuß nötig
= Beispiel für Präadaption: Funktionswandel
Spezialisierung bringt Vorteil präziser Übertragung
aber
Nachteil: geringere Menge potentieller Überträger,
Risiko, wenn Spezialist ausfällt
àneben Spezialisierung ist auch Generalisierung
„sinnvolle“ „Strategie
Welche Richtung wird eingeschlagen?
Ausschlaggebend: Zusatzfaktoren
z.B. : Möglichkeiten der Spezialisierung müssen bei
Bestäubern überhaupt vorhanden sein
Beispiel: Blüte jahreszeitlich begrenzt
Bestäuber müssen vorhanden sein, die sich ebenso
begrenzen können,
z.B. Schmetterlinge, die (als Adulte) mit sehr kurzer Zeit
auskommen
(adulte) relativ langlebige Arten weniger geeignet für
Spezialisierung
Lockmittel
Müssen auf Sinnesphysiologie der Tiere eingestellt sein
Optische Reize:
- Bienen, Hummeln sehen kein Rot, dafür Teile von UV
(erscheint uns weiß)
- Vögel: Rot für sie sehr auffällig
Fledermäuse: Farbe unwichtig
Komplizierte optische Reize:
„Saftmale“ und andere „Schaueinreichtungen“
oft Wegweiser zum Nektar, oft unsichtbar (UV)
Beispiel Ophrys:
Imitation von Bienen- und Grabwespen-Weibchen
folie
Chemische Reize:
Fliegen: Geruch nach Aas und Exkrementen
Bienen: stimulierende Wirkung des Duftes bestimmter
Ophrys
insectifera
Fliegen-
Ragwurz
Von
Außer Lockmittel:
Mechanische Verbesserungen
ànur bestimmte Tiere können bestäuben,
werden in die Position gebracht, wo genügend
Berührung mit Pollen/Narbe möglich
Hebel, Klemm-Mechanismen
Gleitfallenblumen
Beispiel Aronstab (Arum maculatum)
folie
Bis hier 1. Std. 22. 4. 09
Aronstab Arum maculatum, Bestäubungsvorgang
Gleitfallenblume
Pflanze zwittrig, Blüten getrenntgeschlechtlich,
proterogyn („vorweiblich“)
Programm
Synökologie 1: interspezifische
Beziehungen
-Mutualismus
bei Pflanzen:
Blüten „organisieren sich“ gemäß Lockfunktion und
Bestäuberfunktion
„Blumen“
Blume = bestäubungsökologisch-funktionale Einheit
fällt oft nicht mit Blüte zusammen
Blüte = morphologisch-entwicklungsgeschichtlicher
Einheit
Wiederholung
Was ist Mutualismus – wie ist Mutualismus trotz Selektion auf eigenen
Vorteil möglich?
Unterschied zu Altruismus
Terminologie
(quantitative) Relevanz von Mutualismus
Entstehung von mutualistischen aus prädatorischen und
kommensalischen Beziehungen
Nachtfalterblumen
waagrecht/Hängend, enge Röhren, starker
Geruch, weißlich
Beispiele: Silene-Arten, Oenothera
Vogelblumen
groß, kein Landeplatz, grell rot, blau, gelb
(„Papageienfarben“), geruchlos
Beispiele: Fuchsia, Tropaeolum majus
Fledermausblumen
robust, nachts blühend, Gärungsgeruch (nur
Tropen)
Evolution
Cicerbita
Alpina
Tauben-
schwänzc
hen
Auch Rückkehr zu Windblütigkeit