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2.1.5 Arten
Zum Artbegriff; Entstehung, Veränderung und
Aussterben von Arten
2.6 „Populationen als Superorganismen“
2.7 Areale
ARTBEGRIFF
Einleitung
Logischer Artbegriff
Typologisch-essentialistischer Artbegriff
Typologisch-nominalistischer Artbegriff nach Darwin
Biologischer Artbegriff
Zur Logik des Biospeziesbegriffes
Einwände gegen den Biospeziesbegriff
Überlegenheit des Biospeziesbegriffs?
Viele Artbegriffe zulassen?
Biospezies objektiv, typologische Arten subjektiv?
Was wird in Biologie unter „Art“ verstanden?
Terminus auf Gegenstände angewandt,
die völlig verschiedenen logischen Kategorien
angehören
Seit Jahrzehnten Auseinandersetzung,
welcher Artbegriff der "richtige"
bzw. was Arten "wirklich" seien
Oder aber:
Verschiedene Artbegriffe nebeneinander?
Denn jeder von ihnen beleuchtet vielleicht andere Aspekte
eines bestimmten Phänomens:
Daß in Natur nicht ein Kontinuum von Formen zu
finden
sondern:
diese bilden Gruppen,
Artbegriff der klassischen Logik
Art ist
"Bezeichnung für einen durch eine kennzeichnende
Eigenschaft (Differentia specifica) festgelegten
Teilbereich der nächsthöheren Gattung (Genus
proximum)"
(Meyers kleines Lexikon
Philosophie).
Artbegriff der Logik ist relativ:
Jede Stufe ist relativ zur nächst höheren, der
Gattung, eine Art
Abb. 23: Hierarchische Kategorien des taxonomischen Systems
(Beispiel Glockenblumen).
Artbegriff der Logik:
Mit neodarwinistischer Theorie:
Begriff der biologischen Art (Biospezies) setzte sich
Im folgenden nur den biologischen Artbegriff in einer
speziellen Auffassung:
der kladistischen
Dagegen Kladistik:
Einleitung
Logischer Artbegriff
Typologisch-essentialistischer Artbegriff
Typologisch-nominalistischer Artbegriff nach Darwin
Biologischer Artbegriff
Zur Logik des Biospeziesbegriffes
Einwände
Überlegenheit des Biospeziesbegriffs?
Viele Artbegriffe zulassen?
Biospezies ist objektiv, typologische Arten sind subjektiv
Bedeutet der Biospeziesbegriff einen Fortschritt?
Biologischer Artbegriff
- Eine biologische Art ist kein Typus, sondern eine
Population
- Arten sind durch reproduktive Isolation definiert
Damit sind sie im Zeitlängsschnitt durch Entstehung
reproduktiver Isolation definiert
Die reproduktive Isolation muß vollständig sein
Speziation ist Entstehung reproduktiver Isolation
das heißt:
eine Art entsteht durch Aufspaltung einer Stammart
Stammart "überlebt" Aufspaltung nicht
Eine Art existiert nur von Aufspaltung zu Aufspaltung
Folie, folie, (und folie Overhead!)
Abb. 25: Speziation. Aufspaltung einer Stammart A in zwei
Tochterarten B und C. Der reproduktiven Isolation geht eine äußere
(geographische oder ökologisch bedingte) Aufspaltung (Separation)
voraus. Die sich anschließend entwickelnden biologischen
Isolationsmechanismen werden allmählich wirksam, was durch die sich
nach oben verringernde Dichte des Punktrasters angedeutet ist. Solange
die Isolation nicht voll wirksam ist, stehen sich die divergierenden
Populationen als Unterarten (ssp. a1 und a2) gegenüber. t = Zeitachse.
Biospezies entstehen nicht nur durch Teilung
sondern auch durch Hybridisierung
Kreuzung "echter“ Pflanzenarten (Biospezies)
àlebensfähige, aber unfruchtbare Bastarde
Deren Sterilität ist der Isolationsmechanismus
Metapopulationen
Dynamik der Einzelpopulation vollständig erfaßt
durch:
Geburts-, Sterbe-, Immigrations- und Emigrationsrate
Immigranten müssen aber aus anderer Population
kommen
àBegriff Metapopulation
ART
Artbegriff
Einzelne Biospezies ist abgegrenzt,
kann nicht, wie eine Art der Logik, abgegrenzt (definiert)
Merkmalsgleichheit allenfalls (!) Indiz
für die Zugehörigkeit zur gleichen Art,
nicht Kriterium
gleich
Jede („vollständige“) biologische Art ist raumzeitlich
und funktional
(d. h. bzgl. der Reproduktionsmöglichkeiten)
begrenzt
Unerheblich, ob innerhalb dieser Grenzen die Merkmale
sich stark, wenig oder gar nicht ändern
Die Biospezies ist wandelbar, muß sich aber nicht
wandeln
Unerheblich, ob Unterschiede zu anderen Arten und
innerhalb der Art bestehen oder nicht
Haushunde –
Geschwisterarten/Zwillingsarten
Entstehung der biologischen Art ist ein plötzliches
Ereignis
Einwände gegen diesen Biospeziesbegriff
Wenn abgelehnt oder Kompromisse gefordert, dann
meist
-aus Praktikabilitätsgründen
Viele Pflanzenarten kreuzen sich fertil,
selbst über Gattungsgrenzen hinweg
Damit Biospeziesbegriff aber für Pflanzen nicht
unbrauchbar, nur:
Die Zahl der biologischen Pflanzenarten
Einwand: Biospeziesbegriff auf uniparentale
Organismen
nicht anwendbar
Warum richtig?
Uniparentale paaren sich nicht
àBegriff der Biospezies als reproduktiv isolierte
Fortpflanzungsgemeinschaft gibt hier keinen Sinn
Denn:
Begriff der Artbildung durch reproduktive Isolation setzt
Biospeziesbegriff setzt also Möglichkeit
sexueller Fortpflanzung voraus
Aber:
Artbegriff der Logik ist allgemeines Ordnungsprinzip :
Biospeziesbegriff dagegen ist kein anderes (besseres
oder schlechteres Ordnungsprinzip,
sondern gar kein Ordnungsprinzip
Verbreitete Auffassung:
Aber: ökologische Einnischung ergibt keinerlei
Kriterium für Zugehörigkeit zur gleichen Biospezies
(sondern ergibt z. B. „functional types“)
Merkmalsverschiedenheit für Biospezies kein Kriterium,
darum Biospeziesbegriff auf Sperlingsbeispiel problemlos
anzuwenden
àKein Problem für den (kladistischen) Biospeziesbegriff
Aber
zwingt dazu, gewohnte Formulierungen zu vermeiden:
Man muß formulieren:
"Die Stammart von Inselsperling und heutigem
Haussperling ist in ihren Merkmalen nicht vom
Sätze wie:
Sondern:
Zwar können sich Eltern und Nachkommen paaren
Aber:
nur möglich, weil bzw. wenn sie gleichzeitig leben
Wichtige Konsequenz:
Strikt unterscheiden zwischen
Artveränderung und Artentstehung
Artveränderung geschieht innerhalb einer Art
Abb. 24: Artabwandlung: Transformation der Merkmale in einer Linie
(= Art) in der Zeit (t). Aufgrund der Merkmale ist nur eine willkürliche
Gliederung in verschiedene Chrono-Subspezies (zeitlich folgende
Unterarten) möglich. Artbildung: Zeitliche Begrenzung der Art C von
der Aufspaltung der Art A bis zur Auflösung durch Spaltung in die
Tochterarten D und E, der Art B bis zum nachkommenlosen Aussterben
und der Arten F und G bis zu ihrer Bastardierung (Fusion) und Auflösung
Einwand: Arten sind doch keine Individuen
Einen individuellen Organismus
würden wir als solchen erkennen durch Eigenschaften wie
räumlichen Zusammenhang der Teile untereinander:
Bei Biospezies natürlich nicht gegeben
Mögliche Zurückweisung:
Dies nicht unbedingt nötig,
vielmehr innere Integration entscheidend
(gemeinsamer Genpool) ?
(Alaska gehört zu USA, diese sind Individuum,
nicht Klasse)
Dagegen wiederum:
Innere Integration gibt es bei Arten nicht
Evolution beruhe auf Gegeneinander der
Einzelorganismen
Arten sind keine organischen Einheiten
Aber Missverständnis:
Biospezies dürfen nicht mit biologischen Individuen
(individuellen Organismen) gleichgesetzt werden
Biospezies nur logische Individuen
Das heißt nur :
Biospezies keine Klasse,
sondern "einzelnes Ding“
Von anderen Dingen durch Grenze getrennt,
nicht durch Merkmalsunterschiede
Überlegenheit des Biospeziesbegriffs?
Ist Begriff der biologischen Art Fortschritt?
Andere Gebrauchsweisen von „Art“ durch ihn
ersetzen?
Oder aber:
viele Artbegriffe zulassen?
These:
Biospeziesansatz ist den andern überlegen, denn
Biospezies ist objektiv, (typo-)logische
Arten sind subjektiv
Was heißt hier objektiv?
Für Biparentale ist Biospezies aber auch zum Zwecke der
Klassifikaktion verwendbar!
Antwort:
Was kann Anspruch auf Objektivität bedeuten,
wenn es doch auch Sache der Definition ist,
was als Biospezies zu gelten hat?
Man hat ja Biospezies definiert:
durch Kriterium reproduktive Isolation
Auch wenn Biospezies Individuen sind:
Es ist doch auch von Definition abhängig,
wie viele einzelne Gebirge - logische Individuen - es auf der
Erde gibt:
Man kann Alpen als ein Individuum definieren oder aber das
Karwendelgebirge
Es ist subjektiv, welche Definition ich wähle
XXXXXXXXXXX
Genau festliegende Artenzahl gäbe es aber auch, wenn
sich alle (willkürlich) auf ein System von Merkmalen
einigten
Indem Genfluß zu anderen Populationen unterbrochen,
entsteht
neue Einheit bzgl. der Anpassung an die Umwelt
Deren Genpool nicht immer wieder angeglichen an den
jener Organismen,
mit denen sie bisher eine Fortpflanzungsgemeinschaft
bildeten (Durchmischung)
Diese Einheit kann sich unabhängig in neue Richtung
entwickeln