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Thema 1

Einleitung
Einführung
Behandelte Fragen
1. Ebenen der Sprache
2. Grammatiken
3. Was ist Syntax?
4. Was ein Satz?
5. Syntaxtheorien
5.1. Valenzgrammatik
5.2. IC-Grammatik und GTG
1. Ebenen der Sprache
• Text → • Textlinguistik
• Satz → • Syntax
• Syntagma → • Syntax
• Wort
• Lexem → • Lexikologie
• Morphem → • Morphologie
• Phonem → • Phonologie
• a.) Laut → • Phonetik
b.) Buchstabe → • Graphematik
SPIEL
• Syntax
• Satz
• Grammatik
• Theorie
• Text
• Syntagma
• Wort
• Lexem
• Morphem
• Laut
• Buchstabe
• die Syntax, -en
• der Satz, -es, Sätze
• die Grammatik, -en
• die Theorie, -i|en
• der Text, -(e)s, -e
• das Syntagma, -s, Syntagmen
• das Wort, -(e)s, Wörter
• das Lexem, -s, -e
• das Morphem, -s, -e
• der Laut, -(e)s, -e
• der Buchstabe, -ns, -n
2. Grammatiken
• Sprache = Wortschatz + Grammatik
• Grammatik = Sprachlehre
• Die Grammatik beschreibt die Sprachstruktur.
• Aber wie?
Grammatikauffassung I
- geht vom Wort aus
- und analysiert:
1. die Wortformen: Morphologie
2. die Verknüpfung der Wörter zu größeren
Einheiten (z.B. zu Sätzen): Syntax
Grammatikauffassung II
• Aufgrund der zweifachen Gliederung der
Sprache:
A. Analyse der Phoneme: Phonologie
B. Analyse der Moneme: Morphologie, Syntax
(Morphosyntax)

Monem (André Martinet, 1963) = Morphem


Neuere Grammatiken
Breitere Auffassung:
• einige Fragen des Textes miteinbezogen
3. Was ist Syntax?
• Syntax = Satzlehre
• kein einheitlicher Teil der Linguistik
• Grundeinheit = Satz (auch Syntagmen)
Gegenstand der Syntax
Sie beschreibt
• die Regeln der Verknüpfung der Wörter
zu größeren, übergeordneten Einheiten
(also zu Syntagmen oder zu Sätzen).
• den Bau, die Struktur der Sätze.
• die Beziehungen der Elemente, ihre
Gesetzmäßigkeiten.
Einige Grundbegriffe der Syntax
• Satz (s. Punkt 4)
• Syntagma: Wortgruppe, Wortverbindung
• Satzglied
– In der traditionellen Grammatik: nach
verschiedenen Gesichtspunkten festgestellt
(logischen, semantischen, morphologischen)
– In modernen Grammatiken: aufgrund der
Satzstruktur festgestellt
• Phrase: eine zusammenhängende Wort-
gruppe, die durch Proben festzustellen ist
4. Was ist ein Satz?
- keine allgemein anerkannte Satzdefinition, nur
orientierende Bestimmungen
- Ein Satz
1) ist eine sprachliche Einheit, die relativ
selbstständig ist.
2) besteht aus sprachlichen Einheiten, die auch
relativ selbstständig sind.
3) ist kleiner als ein Text (Sätze erscheinen in
Texten).
4) ist nach bestimmten Regeln aufgebaut (hat
eine Struktur).
5) ist ein sinnvoller Ausdruck eines
abgeschlossenen Gedankens.
6) hat eine bestimmte Stimmführung/ein
Satzzeichen.
5. Syntaxtheorien
• verhältnismäßig junge Theorien
• Valenzgrammatik
• IC- Grammatik (IC = immediate constituents )
a.) Valenzgrammatik
• = Dependenzgrammatik,
Abhängigkeitsgrammatik
• Lucien Tesnière
(1959: Eléments de syntaxe structurale)
• Seine Theorie wurde durch spätere
Dependenzgrammatiken verfeinert.
• Ziel: die strukturellen Einheiten des Satzes in
verschiedenen Abhängigkeitsrelationen zu
erfassen
• Grundbehauptung:
Hinter der linearen Erscheinungsform der
Sprache gibt es verborgene, strukturelle
Beziehungen.
• Die wichtigste: alle Satzglieder hängen vom
Verb ab.
• Verb = Regens, andere = Dependentien
• Das Finitum: eröffnet um sich herum leere
Stellen, die direkt dem Verb (Finitum)
untergeordnet sind →
• → die VALENZ (s. Chemie)
leere Stellen

Aktanten: Angaben:

obligatorisch frei, immer


o. fakultativ fakultativ
• Aktant: Teilnehmer an der Handlung
• Angabe: Umstände der Handlung = freie Angabe
• Aktant = Mitspieler = Ergänzung
– Nominativsubjekt
– Objekte (A-, D-, G-, Präpositionalobjekt)
• Darstellung des Satzes: mit Abhängigkeitsbäumen
• An der Spitze: Verb
Gruppierung der Verben nach der Zahl
der Aktanten

• (nullwertig) Es regnet.
• einwertig Er schläft.
• zweiwertig Peter kennt Eva nicht.
• dreiwertig Ich gebe dir ein Buch.
• (vierwertig) Ich übersetze den Text
aus dem Deutschen
ins Ungarische.
Valenz anderer Wortarten
• Substantivvalenz:
Hilfe für, Freude über
• Adjektivvalenz:
zuständig für, arm an
• Präpositionen?
SPIEL
• Verb
• Valenz
• Aktant
• Form
• Finitum
• Prädikat
• Subjekt
• Objekt
• s Verb, -s, -en
• e Valenz, -en
• r Aktant, en, -en
• e Form, -en
• s Finitum, -s, Finita
• s Prädikat, -s, -e
• s Subjekt, -(e)s, -e
• s Objekt, -(e)s, -e
b.) IC-Grammatik
• IC = immediate constituents =
= unmittelbare Konstituenten
= unmittelbare Bauelemente
• Andere Bezeichnung: taxonomische Grammatik
(Taxonomie: (griech.) Ordnung)
• USA
• Amerikanischer Strukturalismus
• Methode: Konstituentenanalyse von Sätzen
• = IC-Analyse
• Methode: streng geregelte Trennungsverfahren
+ Transformationen
• Transformationen = geregelte Prozeduren,
durch die bestimmte Strukturen in andere
überführbar sind:
• so lassen sich komplexere Strukturen auf
einfache zurückführen.
• Ziel: über immer kleinere Einheiten (Phrasen)
zu den Lexemen zu kommen
• Darstellungsmittel: Stammbaumschemas
Stammbaumschema

• = Strukturbaum, Phrasenstrukturdiagramm
• zeigt die Struktur des Satzes

Der Arzt untersucht das kranke Kind.


S

NP VP

ART N V NP

ART ADJ N
S → NP + VP
NP → ART + N; NP → ART + ADJ + N
VP → V + NP
die Beobachtung des Studenten
• Der Student beobachtet etwas.
• Jemand beobachtet den Studenten.
S

NP VP

ART N V NP

ART N

der Student beobachtet ø etwas


S

NP VP

ART N V NP

ART N

Ø jemand beobachtet den Studenten


Der Hund bringt die Zeitung.
Die Zeitung wird vom Hund gebracht.
S

NP VP

ART N V NP

ART N
GTG
GTG = Generative Transformationsgrammatik
• eine Fortsetzung der IC-Grammatik
• völlig neue Sprachbeschreibung
• verhältnismäßig jung
• Noam Chomsky
(1957: Syntactic Structures)
• hat sich mehrfach umgewandelt
(fünf Entwicklungsphasen)
• Generative Transformationsgrammatik
• generativ: erzeugend
• Transformationsgrammatik:
• Transformation: Methode  wie die IC-
Grammatik
• Die Sätze habe eine Oberflächenstruktur und
eineTiefenstruktur .
• Frage :
Wie ist der Mensch (ein Kind) fähig, eine Sprache
in relativ kurzer Zeit zu erlernen?
Worin besteht unsere sprachliche Kompetenz?
• Hypothese:
Bestimmte Regelformate sind genetisch
vorgegeben, also angeboren.
Diese Regelformate = ein gemeinsamer Teil aller
menschlichen Sprachen = Universalgrammatik
Unterschiede zum Strukturalismus (5)
1. der Ausgangspunkt
• Str.: untersucht fertige, gegebene Sätze, ihren
Aufbau
• GTG: Untersucht alle möglichen richtigen Sätze
(wie sie generiert werden)
Grammatik = Computerprogramm (Anweisungen):
d.h.
Ketten von Morphemen (Syntagmen, Sätze) werden
mittels Transformationen erzeugt.
• Neuer wichtiger Aspekt: Sie will den kreativen,
kognitiven Prozess der Erzeugung der Sätze
verstehen und erklären.
2. die Methode
• Str.: Zerlegen + Klassifizieren (Strukturen
ermitteln)
Vergleich mit Minimalpaaren
• GTG: Analyse + Regelformulierung + Synthese
mathematische Mittel
3. die Grundeinheit
• Str.: Morpheme, Phoneme
• GTG: Sätze, Syntagmen

4. die Begriffe
• Str.: Satzglieder/Wörter
• GTG: Phrasen
5. Grundfrage(n)
• Str.: Wie? (Wie sind die Sprachen aufgebaut?)
• GTG: Wie und warum? (… sind sie so.)
z.B.: Warum gibt es so viele Ähnlichkeiten
zwischen den Sprachen? – z.B. in der
Satzgliedstellung: Subjekt + Verb + Objekt
oder:
Erstsprachenerwerb: Woher kommt es,
dass die Kinder die sprachlichen Regeln so
leicht und sicher anwenden?

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