Sie sind auf Seite 1von 9

Verhaltenswissenschaftliche

Ansätze

DANIEL RUSU & FABIAN PURTÄTOR


Wichtige Repräsentanten

Auch wenn die verhaltenswissenschaftlichen Ansätze zum Beispiel mit


den deutschen Psychologen Wilhelm Wundt und Hugo Münsterberg oder Wilhelm Wundt

der amerikanischen Soziologin Mary Parker Follett wichtige Vorläufer


hatten, so gelten doch die so genannten Hawthorne-Experimente, die
zwischen 1924 und 1932 in den Hawthorne Werken der Western Electric

Mary Parker Follet Company in Cicero/Illinois durchgeführt wurden, als Geburtsstunde dieser
Forschungsrichtung.

Hugo Münsterberg
Die Hawthorne-Experimente standen zunächst ganz in der Tradition des Scientific

Management. Ihr Ziel bestand nämlich darin, die Wirkung physischer Einflussfaktoren

auf die Arbeitsproduktivität zu untersuchen. Als erstes Experiment wurde der Einfluss

verschiedener Beleuchtigungen auf die Produktivität der Menschen

untersucht.Unabhängig von den Lichtverhältnissen stieg sowohl bei der

Beobachtungsgruppe als auch bei der Kontrollgruppe die Leistung an.


Da die Ergebnisse der Studien nicht erklärt werden konnte, wurden Professor Elton
Mayo und seine Mitarbeiter hinzugezogen. Unter der Leitung von Mayo wurden bis
1932 zahlreiche weitere Experimente durchgeführt. Diese Experimente führten zu ganz
ähnlichen Ergebnissen wie die beschriebenen Voruntersuchungen. Mayo und seine
Mitarbeiter leiteten daraus die Erkenntnis ab, dass Produktivitätssteigerungen sich nicht
nur, über äußere Arbeitsbedingungen oder Lohnsysteme erklären lassen, sondern dass
emotionale Komponenten eine bedeutende Rolle spielen.

Elton Mayo
Auf Basis der Hawthorne-Experimente entwickelte sich in den 30er Jahren die so genannte Human-
Relations-Bewegung.

Leitgedanke war die Vorstellung, dass nur glückliche Arbeiter gute Arbeiter sind.
Dementsprechend lag der wissenschaftliche Fokus auf Fragen der Arbeitszufriedenheit und
Mitarbeitermotivation. Die Bedürfnispyramide von Abraham Maslow, die in Kapitel 5 noch näher
beschrieben wird, ist in diesem Zusammenhang zu nennen. Aber auch Themen wie Führung oder
Abraham Maslow
die Gestaltung von Gruppenprozessen wurden adressiert.
Fragen der Effizienz oder der Gestaltung der formalen Organisation, die vor allem bei den
klassischen Ansätzen im Mittelpunkt standen, wurden jedoch von der Human-Relations-
Bewegung vollkommen vernachlässigt. Verschiedene Forscher entwickelten in diesem
Zusammenhang Lösungsansätze für das Spannungsverhältnis zwischen traditionellen
Organisationsstrukturen einerseits und Entfaltungsbedürfnissen von Menschen andererseits. Das
Konzept der überlappenden Gruppen von Rensis Likert ist ein Beispiel für derartige Konzepte.
Bereits in den 30er Jahren bemühte sich Chester Barnard, ein
früherer Präsident der New Jersey Bell Telephone Company, eine
Verbindung von verhaltenswissenschaftlichen und klassischen
Ansätzen. Ein wichtiger Ausgangspunkt seiner Arbeit „The Functions
of the Executive“, ist die Auffassung, dass Unternehmen kooperative
Systeme sind, deren Entstehen von der Entscheidung einzelner
Menschen zur Zusammenarbeit abhängt (Koalitionstheorie). Um
langfristig zu bestehen, ist es nach Auffassung von Barnard für ein
Unternehmen wichtig. Die Aufgabe des Managements besteht vor
Chester Barnard allem darin, eine angemessene Berücksichtung der Interessen der
beteiligten Individuen sicherzustellen.
Zu diesem Zweck soll sich das Management vor allem um den
Aufbau eines Kommunikationssystems kümmern. Die für
Barnards Werk zentrale Betonung individueller
Entscheidungen kommt auch in seinen Überlegungen zum Herbert Simon James G. March
Thema Autorität zum Ausdruck. Mit diesen Überlegungen war
Barnard grundlegend für eine Forschungsrichtung, die heute
unter dem Titel Verhaltenswissenschafltiche
Entscheidungstheorie bekannt ist und dessen Hauptvertreter
Herbert Simon, James G. March und Richard Michael Cyert
Richard Michael Cyert
sind.
Dainiel Rusu
Fabian Purtator

Das könnte Ihnen auch gefallen