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„Schwarzerde -
Boden des Jahres 2005“
Festvortrag zur Festveranstaltung anlässlich der Proklamation des
„Boden des Jahres“ am 06.12.2004 in Osnabrück
70
58
60
Deutschland Sachsen-Anhalt
50
40
29
30
20
8 11 8
10 4 4
0
Tschernosem Parabraunerde- Tschernosem- Gley-
Tschernosem Pseudogley Tschernosem
Bodenfunktionen
Horizont-
symbol
Tiefe pedogene Merkmale
Nr. Farbe
[cm] Substrat- Substratmerkmale
symbol
eAcxh schwarz bis mittel humos (h3); schwach carbonathaltig (c3.2); stark toniger
2 30-45 braunschwarz Schluff (Ut4); Krümelgefüge; Krotowinen; stark durchwurzelt,
pky-ctu(Lo) 7.5YR2/1-2 Wurzelröhren; Gipsausblühungen
elCc
braun humusfrei (h0); schwach carbonathaltig (c3.2); mittel
6 170-190
pfl- 10YR4/6 schluffiger Sand, schwach grobkiesig (Su3, gG2); Kalkadern
(kk2)us(Mg)
Abb. 11: Typische Schwarz-
erde mit Krotowine in Bad
Lauchstädt, südlich von
Halle/Saale; Foto: UFZ
Tab. 3: Bodenchemische Daten vom Boden-
profil in Bad Lauchstädt (unter Rasen, 15
Jahre ohne Düngung und Bodenbearbeitung)
Schwarzerde 11 68 21
Unterboden (Löss) 11 77 12
Tab. 5: Bodenphysikalische Daten vom Boden-
profil in Bad Lauchstädt (unter Rasen, 15 Jahre
ohne Düngung und Bodenbearbeitung)
90
80
70
60
50
40
30
20
Stalldung + Mineraldüngung Stalldung Mineraldüngung ohne Düngung
10
R2 = 0,95 R2 = 0,96 R2 = 0,99 R2 = 0,97
0
1945-1954 1955-1964 1965-1974 1975-1984 1985-1994 1995-2004
90 87,3
2
R = 0,96
80 73,9
70
60 56,6
52,4
50 46,4
40
30
20
10
0
1945-1954 1955-1964 1965-1974 1975-1984 1985-1994 1995-2004
Winterweizen 12,2
Wintergerste 11,3
Winterroggen 11,2
Sommergerste 10,3
Körnermais 15,1
Samenertrag in t/ha bei 91 % TS
Winterraps 6,5
Sonnenblumen 5,4
Trockenmasseertrag in t/ha
Silomais 26
Futterrübe 29
Kartoffel 17
Zuckerertrag in t/ha
Zuckerrübe 16
In benachbarten Betrieben wurden auf Schlägen von > 100 ha
Winterweizenerträge von bis zu 10,8 t/ha und Zuckererträge von
14,5 t/ha geerntet.
Unter Berücksichtigung von Stroh und Rübenblatt können auf
Schwarzerdestandorten bis zu 20 t/ha Trockenmasse jährlich
erreicht werden. Dies bedeutet eine Entlastung der Atmosphäre
um 8 t Kohlenstoff je ha. Die Biomasseproduktion ist die bisher
einzig praktikable Möglichkeit, Kohlenstoff aus der Atmosphäre zu
binden. Damit kann ein wesentlicher Beitrag zur Erreichung der
Umweltziele der Bundesregierung geleistet werden. Es bleibt
daher zu hoffen, dass eine subventionierte Flächenstilllegung, die
sowohl ökologisch, ökonomisch als auch moralisch unsinnig ist,
bald der Vergangenheit angehört. Unberücksichtigt bei diesen
Betrachtungen sind die Möglichkeiten gentechnischer Verände-
rungen der Pflanzen.
Der Anstieg der potenziellen Evapotranspiration (Abb. 15). zeigt
bereits eine deutliche Veränderung der Wachstumsbedingungen.
Das Wasser könnte in kommenden Jahren noch stärker als bisher
zum ertragsbegrenzenden Faktor werden.
Potenzielle Evapotranspiration in Bad Lauchstädt, 1987-2003
mm
950
900
y = 14,6x + 621,7
R2 = 0,7378
850
800
750
700
650
600
1987 1988 1989 1990 1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003
90,7
80
70,9
60
49,8
40
20
0
0 40 80 120 160
N kg/ha.a
N kg/ha.a
200 189
170
158
150
118
96
100
71
50
50
0
0
-25 -19
-50 -40
-50
N-Input N-Aufnahme Saldo
-100
ohne Stalldung +
Mineraldüngung Stalldung
Mineraldüngung
Abb. 17: N-Bilanzen im Statischen Düngungsversuch Bad Lauchstädt
im Mittel der Fruchtarten Zuckerrüben, Sommergerste, Kartoffeln,
Winterweizen (1991-2000)
Gefährdung unserer Böden
Großen Teilen der Bevölkerung ist die Bedeutung des Bodens und
seiner ökologischen Funktionen, von denen die Produktions-
funktion den Vorrang hat, leider nicht ausreichend bewusst. Auch
die Gefahren für unsere Böden sind nicht genügend bekannt. Im
Schema sind die wesentlichsten Bodengefährdungen dargestellt.
Dabei sind die Gefahren für die Schwarzerdegebiete orange
hervorgehoben.
Asien 7,5 18 59 30
Afrika 4,9 16 46 38
Australien 1,0 11 81 16
Nordamerika 1,0 5 63 36
Mittelamerika 0,6 20 74 7
Südamerika 2,4 13 51 17
Schlussfolgerungen (1)
Böden als unsere Lebensgrundlage – was müssen wir tun?
Wir danken:
der BGR (Prof. W. Eckelmann) für die Bereitstellung der Übersichtskarte der
Schwarzerdeverbreitung in Deutschland,
der LLG Sachsen-Anhalt (Dr. G. Hartmann) für die Überlassung von
Höchstertragsdaten,
dem Institut für Acker- und Pflanzenbau der MLU Halle-Wittenberg (Dr. B.
Hofmann) für die Erhebung der bodenphysikalischen Daten,
der AUA Agrar- und Umweltanalytik Jena für die Durchführung der
Korngrößen- und bodenchemischen Analysen,
Frau Prof. M. Frielinghaus (Müncheberg) und Herrn G. Hartmann (Bad
Lauchstädt) für die Überlassung von Fotos.