Mikropolitischer Ansatz

Sylvia M. Wilz (2010):

Entscheidungsprozesse in
Organisationen

Bettina Tang · Anastasia Mitronatsiou

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 Agenda

• Einleitung/ Näherung
• Mikropolitik: eine Definition
• Der Text: Hauptaussagen
• Der Text: Beispiel

• Gruppenarbeit und Ergebnisvorstellung

• Diskussion

Mikropolitscher Ansatz
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 Einleitung/ Näherung

Mikropolitscher Ansatz
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 Einleitung/ Näherung

• Definitionen Politik:
• „Politik ist die Summe der Mittel, die nötig sind, um zur Macht zu kommen
und sich an der Macht zu halten und um von der Macht den nützlichsten
Gebrauch zu machen“ (Machiavelli, um 1515)

• „Politik ist der Kampf um die Veränderung oder Bewahrung bestehender

Verhältnisse“ (Christian Graf von Krockow, 1976)

• Mikropolitik = Politik in einer Einheit/ einer Organisation

• Frage: Wer hat schon einmal erlebt, dass Entscheidungen in Organisationen

„politisch“ motiviert waren?

Mikropolitscher Ansatz
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 Mikropolitik: eine Definition

• Mikropolitik ist „das Arsenal jener alltäglichen „kleinen“ Machtmethoden,

mit denen innerhalb von Organisationen Macht aufgebaut und eingesetzt wird
(Oswald Neuberger, 1995)

• Akteure mit unterschiedlichen Interessen stehen einander gegenüber und sind

zur Kooperation verpflichtet

• Da das Verhalten in Organisationen sich nach Regeln, Normen, Kultur und

Traditionen richtet, können mikropolitische Vorgehensweisen auch als
Aneinanderreihung von Spielen betrachtet werden (Crozier & Friedberg, 1979;
Mintzberg, 1983).

• Beispiele für mikropolitische Spiele:

• Sponsor-Protegé-Spiel
• Bündnis-Spiel
• Budget-Spiel
Mikropolitscher Ansatz
• Experten-Spiel
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 Der Text: Hauptaussagen

Entscheiden als mikropolitischer Prozess

• Politik ist eng mit Organisationen verbunden
•Organisationen betreiben Politik, sie sind Akteure in allen denkbaren
politischen Feldern
•Akteure in Organisationen spielen sich politische Prozesse ab
•Meinungen austauschen, Ziele und Interessen verhandeln

Die Organisationsanalysen konzentrieren sich in der Perspektive eines

mikropolitischen Ansatzes auf Zielbildung, Interessenverfoldung,
Aushandlung, Entscheidungsfindung, Konfliktlösung, Konsenbildung

•organisatorische Prozesse: konflikthaft

•Fokus: a) Richtung der Konstellation von Akteure verschoben b) Beziehung

zwischen Akteuren c) wie die Akteure mit- und gegeneinander handeln

Mikropolitscher Ansatz
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 Der Text: Hauptaussagen
Spiele und Aushandlungen
• Rational Choice- + mikropolitische Ansaetze= Akteure Traeger sind
von Entscheidungen, handelnde Akteure verfolgen einen Nutzen
•Kein Akteur ist frei, ist aber autonomes handlungsfaehiges und
handelndes Subjekt: Jeder und jede Handelnde verfuegt ueber ein
gewisses Mass an “Freiheit”, sich auch anders zu verhalten und zu
entscheiden
“Macht ist ein “relationales Phaenomen””
(Crozier/Friedberg 1993:58)

•Organisation Akteure handeln

besteht aus Handlungen

bestehen aus aus den Strukturen

das Handeln begrenzen und ermoeglichen

Mikropolitscher Ansatz
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 Der Text: Hauptaussagen
Metapher des Spiels zur Charakterizierung von Organizationen
•Eine Organisation betrachtet:
• als eine Gesamtheit miteinander verzahnter Spiele
• eine indirekte Integration der konfligierenden Machtstrategien der
Organisationsmitglider bewirken

•Die Organisation stellt also die Spielregeln zur Verfuegung

•Die Akteuren stehen auf der Basis verschirdenen Ressourcen zur Verfungung
(Beispiel: “Umweltbeziehungen”)

•Ressorcen: nicht gleich verteilt, kein Irganisationsmitglied verfuegt ueber gar

keine Ressoursen, immer relativ Verhaeltnis zwischen Akteuren+Ressoursen,
jeder und jede hat Ressourcen

•Spielregeln: verankert in allenStrukturen der Organisation, bestimmte

Spielregeln, Veranderung der Spielregeln moglich
Mikropolitscher Ansatz
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Der Text: Hauptaussagen

“ Das Spiel ist das Instrument, das die Menschen entwickeln haben , um ihre
Zusammenarbeit zu regeln.(…)Es vereint Freiheit und Zwang. (…)Es ist an
die kulturellen Muster einer Gesellschaft und an die spezifischen
Faehigkeiten der Spieler gebunden, bleibt aber kontigent wie jedes
Konstrukt. Die Struktur ist im Grunde nur eine Gesamtheit von Spielen. Die
Strategien jedes der Teilnehmer sind nur Spielweisen (…).“
(Crozier/Fiedberg 1993:68 f.)

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 Der Text: Beispiel (Rahmenbedingungen)

• Wirtschaftliche/ Rechtliche Rahmenbedingungen:

• Diskussionen um „Servicewüste Deutschland“ und Chancengleichheit

• Organisationale Rahmenbedingungen:
• Große private KV in Deutschland Mitte der 90er
• neue Leitlinien: Kunden.-Orientierung, Verschlankung Führungsstruktur,
Controlling-System, Vereinbarkeit von Familie und Beruf

• Entscheidungsrahmen für Zweigstellenleiter Hr. Conrad

• Lokale Anpassung der Unternehmensentscheidungen
• 1. Produktivität der Sachbearbeiter erhöhen (Schnelligkeit)
• 2. Qualität der Kundenbetreuung erhöhen (Fehlerreduktion)

Mikropolitscher Ansatz
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 Der Text: Beispiel (Entscheidung)

• Ziel der Personalentscheidungen

• 4 Arbeitsgruppen  3 Arbeitsgruppen
• 4 Gruppenleiter  3 Gruppenleiter
• 4 Stellvertreter  3 Stellvertreter

• Getroffene Entscheidungen:
• Stellv. (w) in Elternzeit  Arbeitsgruppe, dafür Ersatz durch „Überflieger“
(Hr. Goeke, 29 J.)
•Dienstjüngster GL  Stellv. (Senioritätsprinzip)
• Stellv. Leistung und Stellv. Elternzeit-Ersatz: bestätigt
• 2 Stellv. (Bestand und Vertrag)  Arbeitsgruppe

• Degradierung Elternzeit-Rückkehrerin
• Selektives Senioritätsprinzip (bei GL ja, bei Stellv. nein)
• Beförderung eines „Überfliegers“
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 Der Text: Beispiel (Analyse)

• Sachliche BU, ob dies die beste Lösung ist = nicht möglich

• Zentral sind folgende Fragen:
• wie wird entschieden?
• wie wir die Entscheidung legitimiert, wie wird die Umsetzung sicher-
gestellt?
• welche Faktoren spielen im Entscheidungsprozess eine Rolle?
(org. Bedingungen)

Mikropolitscher Ansatz
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 Der Text: Beispiel (Analyse) Hr. Conrad

Mikropolitscher Ansatz
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 Der Text: Beispiel (Analyse) Hr. Conrad

Mikropolitscher Ansatz
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 Der Text: Beispiel (Analyse) Hr. Goeke

•hoch relevanter mikropolitischer Akteur

•aktiv Teilnehmer im Entscheidungsprozess ueber die Gruppenleitung
•er eine Gelegenheit genutzt hat, sich selbst als mitdenkenden und qualifiziert
urteilenden Mitarbeiter zu praesentieren und in die Shuhe des Chefs zu
schluepfen
•er hat noch einen weiteren Trumpf in der Tasche: er spielt mit dem Gedanken
•er hat Exit- und Voice Optionen genutzt
•er verfuegt ueber Ressourrcen

Der entschiedende Faktor in diesem Analyseschritt ist damit:

Die Akteure ins Spiel bringen und versuchen, Macht auszuueben

Mikropolitscher Ansatz
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 Gruppenarbeit und Diskussion

• Gruppenarbeit: 15 Minuten Vorbereitung, dann Ergebnispräsentation

• Aufgabe Gruppe 1: Was sind die Kennzeichen des mikropolitischen
Ansatzes?

• Aufgabe Gruppe 2: Wodurch unterscheidet sich dieser Ansatz von

den vorherigen?

• Diskussion: Angemessenheit für empirische Entscheidungsprozesse,

Stärken und Schwächen

Mikropolitscher Ansatz
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 Vielen Dank
für eure
Aufmerksamkeit!

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