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Oleksandra Shumiatska
Was ist ein guter Unterricht?
10 Merkmale guten Unterrichts:
1. Klare Strukturierung des Unterrichts (Prozess-, Ziel- und Inhaltsklarheit; Rollenklarheit, Absprache von Regeln, Ritualen und
Freiräumen)
2. Hoher Anteil echter Lernzeit (durch gutes Zeitmanagement, Pünktlichkeit; Auslagerung von Organisationskram;
Rhythmisierung des Tagesablaufs)
3. Lernförderliches Klima (durch gegenseitigen Respekt, verlässlich eingehaltene Regeln, Verantwortungsübernahme,
Gerechtigkeit und Fürsorge)
4. Inhaltliche Klarheit (durch Verständlichkeit der Aufgabenstellung, Plausibilität des thematischen Gangs, Klarheit und
Verbindlichkeit der Ergebnissicherung)
5. Sinnstiftendes Kommunizieren (durch Planungsbeteiligung, Gesprächskultur, Sinnkonferenzen, Lerntagebücher und
Schülerfeedback)
6. Methodenvielfalt (Reichtum an Inszenierungstechniken; Vielfalt der Handlungsmuster; Variabilität der Verlaufsformen und
Ausbalancierung der methodischen Großformen)
7. Individuelles Fördern (durch Freiräume, Geduld und Zeit; durch innere Differenzierung und Integration; durch individuelle
Lernstandsanalysen und abgestimmte Förderpläne; besondere Förderung von Schülern aus Risikogruppen)
8. Intelligentes Üben (durch Bewusstmachen von Lernstrategien, passgenaue Übungsaufträge, gezielte Hilfestellungen und
"übefreundliche" Rahmenbedingungen)
9. Transparente Leistungserwartungen (durch ein an den Richtlinien oder Bildungsstandards orientiertes, dem
Leistungsvermögen der Schülerinnen und Schüler entsprechendes Lernangebot und zügige förderorientierte Rückmeldungen
zum Lernfortschritt)
10. Vorbereitete Umgebung (durch gute Ordnung, funktionale Einrichtung und brauchbares Lernwerkzeug)
Unterrichtsplanung?
Die Unterrichtsplanung kann
langfristig (4-5 Semester),
kurzfristig (1 Semester), bezogen
auf eine Unterrichtsreihe (4-5
Wochen),
unterrichtsstundenbezogen (1
Doppelstunde) und/oder
projektbezogen sein.
Phasenmodell als Planungshilfe
● Einführung (Vorbereitungsphase, Einstieg). Ziel dieser Phase ist es, die
Studierenden für das zu motivieren, was sie lernen sollen, ihr Interesse am
Thema, ihre Neugier und gezielte (Lern-)Erwartungen zu wecken. Die
Studierenden sammeln und mobilisieren ihr Vorwissen. Auf diese Weise wird
der Text, der in der nächsten Phase präsentiert werden soll, vorentlastet.
● Präsentationsphase (Darbietung, Stoffvermittlung). Ziel dieser Phase ist
es, einen neuen Text (Lese-, Hör- oder Hör-/Sehtext) vorzustellen, der global
verstanden werden sollte. In der Regel enthält er einige auf das jeweilige
Lernziel bezogene Beispiele neuer sprachlicher Mittel: Wortschatz,
Grammatik, Redemittel, etc., die als Basis für die Semantisierung und
Übungsphase gedacht sind.
● Semantisierung. Ziel dieser Phase ist es, neue Wörter und Strukturen des
präsentierten Textes, deren Bedeutung den Studierenden noch nicht klar ist,
zu behandeln. Semantisieren heißt, die Bedeutung von Unbekanntem zu
ermitteln und Unverstandenes zu verstehen.
Phasenmodell als Planungshilfe
● Übungsphasen. In den Übungsphasen lernen die Studierenden, die neuen
sprachlichen Mittel selbst zu gebrauchen, die vorher eingeführt, präsentiert
und semantisiert wurden. Diese Phasen verlangen die meiste Zeit.
Die Übungsphase 1 umfasst reproduktive Übungen, in denen die Sprache nur
reproduziert wird (automatisierende Übungen, geschlossene Aufgaben).
In der Phase der Bewusstmachung werden die Regeln gefunden und erklärt
(selbstentdeckende Grammatik, S-O-S-System).
Die Übungsphase 2 umfasst produktive Übungen, in denen die Studierenden
selbst die Sprache produzieren: Zuerst im neuen Kontext und in den neuen und
variierenden Kommunikationssituationen, dann frei (nach Bimmel, Kast, Neuner:
2003).
Es ist wichtig, dass auch fachorientierte Arbeitsformen wie z. B. Projektarbeit
ausreichenden Raum in der Unterrichtsplanung finden. Der Schwerpunkt der
Lernarbeit der Studierenden liegt hierbei auf der außerunterrichtlichen
Tätigkeit, dagegen müssen die Phasen der Aufgabenstellung, der Besprechung in
der Gruppe und vor allem die Präsentation in den Unterricht eingeplant werden.
Unterrichtsplanung
WAS?
Sach-,
didaktische
Analyse
WEN? WIE?
Unterrichts- Methodik
voraussetzungen a
Die 6
W-Fragen
WANN? WO?
Unterrichtsvoraus WOMIT?
setzungen b Medien
WOZU?
Lernziele
Aufbau und Phasen einer Unterrichtsstunde
Einstieg/Warm-up: Heranführen der Schüler an das Thema der Stunde
Fantasie, Neugierde und Interesse am Thema sollen geweckt werden.
Aktivierung des Vorwissens: Vor der Erarbeitung von Neuem muss
vorhandenes Wissen aktiviert und bereitgestellt werden, z. B. über
Wiederholung der Inhalte der letzten Stunde, Besprechung der
Hausaufgabe etc.
Erarbeitung und Sicherung: Nun erarbeiten sich die Schüler neues Wissen,
neue Kompetenzen. Widmen Sie dieser Phase in der Planung besondere
Aufmerksamkeit, variieren Sie die methodischen Zugänge und
Arbeitsformen (Einzel-, Gruppenarbeit etc.). Wissen und die Kompetenzen,
die selbstständig erarbeitet werden, bleiben langfristig im Gedächtnis
erhalten.
Sicherung der erzielten Ergebnisse in einem klassischen Tafelbild oder auch
Präsentation durch die Schüler. Achten Sie darauf, dass die Arbeitsergebnisse
von allen Schülern festgehalten werden, insbesondere dann, wenn die
Sicherung in Form einer Selbstkontrolle von den Schülern durchgeführt wird.
Aufbau und Phasen einer Unterrichtsstunde
Anwendung des Gelernten und Transfer: Vor allem im
kompetenzorientierten Unterricht kommt es darauf an, dass das
Gelernte, das fachspezifische Wissen in konkreten Situationen
abgerufen und angewandt wird. Nur über den konkreten Einsatz
und einen Transfer wird eine langfristige Kompetenzentwicklung
bei den Schülern erreicht. Lassen Sie diese Phase daher nie aus und
planen Sie hierfür genügend Zeit ein!
Stundenabschluss: Zu einer gelungenen Stunde gehört immer auch
ein runder Abschluss. Lassen Sie die Stunde niemals zerfasern. Dies
erweckt den Eindruck, dass der erarbeitete Inhalt letzten Endes
doch nicht so bedeutend war. Das sollten Sie unbedingt vermeiden.
Sehr häufig enden Stunden mit dem Erteilen der Hausaufgabe. Das
muss nicht zwangsläufig so sein, denken Sie sich „interessantere“
Alternativen für Ihre Schüler aus. Eine Stunde kann z. B. auch mit
einem Blitzlicht enden: Jeder nennt einen Aspekt, der neu für ihn war,
den er sich auf jeden Fall merken wird … Dabei darf jeder Aspekt nur
einmal genannt werden.
Der ausführliche schriftliche Unterrichtsentwurf
1. Allgemeine Angaben. Schule, Klasse, Fach, Thema, Zeit, Name des
Praktikanten, des Ausbildungslehrers oder Mentors und des Betreuers.
2. Sachanalyse. In der Sachanalyse setzt sich der Lehrer mit dem in dieser
Stunde / Einheit zu unterrichtenden Stoff, dem Inhalt, „der Sache“ intensiv
auseinander, wodurch (gerade auch im fachfremden Unterricht) jene
Sachkenntnis erworben bzw. nachgewiesen wird, die für die nachfolgenden
pädagogisch-didaktischen Entscheidungen notwendige Voraussetzung ist. Das
kann, im Falle eines Sachunterrichtsthemas eine (fach-) wissenschaftliche
Abhandlung sein, die die wichtigsten Fakten und Strukturen des
Unterrichtsgegenstandes klar und verständlich enthält; das kann im
Deutschunterricht z. B. eine eigene literaturwissenschaftliche Interpretation des
zu behandelnden literarischen Textes sein (ergänzt um Angaben zum Autor, der
Gattung u. ä.). Die Sachanalyse wird verfasst auf dem (fach-) wissenschaftlichen
Niveau des Lehrers – er vergewissert sich „der Sache“ und fasst seinen
Kenntnisstand für sich und andere (Mitpraktikanten, Lehrer, Betreuer) klar und
nachvollziehbar zusammen.
Der ausführliche schriftliche Unterrichtsentwurf