Entdecken Sie eBooks
Kategorien
Entdecken Sie Hörbücher
Kategorien
Entdecken Sie Zeitschriften
Kategorien
Entdecken Sie Dokumente
Kategorien
Das österreichische Deutsch verfügt, wie die anderen beiden nationalen Standardvarietäten, über einen
spezifischen Wortschatz, spezifische Redensarten (z. B. die Krot schlucken müssen) und Besonderheiten in
Grammatik, Aussprache (sowohl Phonologie als auch Intonation) und Rechtschreibung (soweit dies die Reform von
1996 zulässt) und ist auch statistisch durch das Fehlen oder seltenere Auftreten bestimmter Elemente des außerhalb
Österreichs verwendeten Deutsch charakterisiert. Das österreichische Standarddeutsch ist von der Umgangssprache
und den in Österreich gebräuchlichen bairischen und alemannischen Dialekten abzugrenzen.
Wechsel der Sprachschicht
In der sprachlichen Gegenwart des österreichischen Deutsch kann man sehr häufig einen Wechsel
der Sprachschichten beobachten. So werden in hochsprachlich gesprochene Sätze immer wieder
umgangssprachliche Wörter und Dialektbegriffe eingebaut. Umgekehrt werden zur Betonung
innerhalb der Umgangssprache einzelne, betonte Wörter zur Verstärkung in Hochsprache
ausgedrückt.
Dies geschieht nicht als Anbiederung an die jeweils andere Sprachschicht, sondern dient einer
stilistischen Nuancierung und Erweiterung der Ausdrucksmöglichkeit. Es ist keine Vermischung,
sondern zeigt das Wissen um die jeweilig anderen Sprachschichten und deren Alltagsbedeutung –
vor allem deshalb, weil oftmals die gleichen Wörter in den jeweils anderen Sprachschichten
unterschiedliche Bedeutungen haben können.
Gebrauchsunterschiede bei einzelnen Sprachformen
Untersuchungen haben gezeigt, dass in
Österreich Sprachformen in formellen
Kontexten akzeptiert werden, die in
Deutschland unüblich sind, weil sie zu
informell wirken. Joachim Grzega
bezeichnet dieses Merkmal des
österreichischen Deutsch als
Nonchalance. Selbst in geschriebener
Sprache wie Zeitungen werden eher
Zitate mit umgangssprachlichen
Elementen verwendet, während im
Bundesdeutschen eher indirekte Rede
mit „geglätteter“ Sprache verwendet
wird.
Personennamen und Reihenfolge
Die zweite Person Plural wird, wie auch in Teilen des süddeutschen
Sprachraumes, im Präsens und Perfekt gern mit der Endung -ts
versehen, um gegenüber der 3. Person Singular klarer abzugrenzen, vor
allem wenn das Personalpronomen weggelassen wird (Habts (ihr) das
gesehen?).
Modalverben: Perfekt