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Semantik
Historienbibel: Erschaffung der Welt; Hs. 1 (Darm-
stadt: Universitäts- und Landesbibliothek), f. 1v
Inhalt:
Auszüge aus: Thürnau, Donatus: Bedeutung. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons
der deutschen Literaturgeschichte. Hg. von Klaus Weimar (u.a.). Bd. I: A–G. Berlin / New York 2007, S. 204–207, hier S. 204.
Titzmann, Michael: Semiotik. In: Reallexikon der deutschen Literaturwissenschaft. Neubearbeitung des Reallexikons der deutschen
Literaturgeschichte. Hg. von Jan-Dirk Müller (u.a.). Bd. III: P–Z. Berlin / New York 2007, S. 418–421, hier S. 418.
(Verweis auf Semantik ebd. S. 417)
Exkurs: Historische Semiotik
Die Frage nach dem Wie (und dem Warum)
Als Grundlage für einen historischen Vergleich:
Moderne Semiotik – das Zeichenmodell Ferdinand de Saussures
Signifikant (hier: Lautbild, möglich Bsp: Signifikat (hier: die Bsp: Signifikat (hier: die
wäre aber auch Graphem) Vorstellung eines Baumes) Vorstellung eines Baumes)
Graphiken aus: De Saussure, Ferdinand: Cours de linguistique générale. Herausgegeben von Charles Bally und Albert Sechehaye. Paris 1968, S. 99.
Historische Semiotik:
Weddige, Hilkert: Einführung in die germanistische Mediävistik. 5. Aufl. München 2003, S. 69.
Historische Semantik
Die Frage nach dem Was
Bisher haben Sie die Geschichte einzelner Wörter vor allem in Hinsicht ihrer lautlichen bzw. morphologischen Entwicklung
betrachtet. Doch auch die Bedeutung eines Wortes kann sich im Laufe der Zeit verändern. In der Folge genügt es nicht
(immer), die lautliche Veränderung nachzuvollziehen, um einen mhd. Begriff zu übersetzen. Ein Beispiel:
Hartmann von Aue: Iwein. In: ders. Gregorius. Der arme Heinrich. Iwein. Herausgegeben und übersetzt von
Volker Mertens. Frankfurt am Main 2008, S. 317–767, V. 31–37.
Wie Sie gelernt haben (Sitzung 4: Vokalismus), wird das <û> in hûs beim Wechsel zum Neuhochdeutschen diphthongiert,
wodurch das vertraute nhd. Wort ‚Haus‘ entsteht. Neben der lautlichen Entwicklung verändert sich jedoch auch bei
vielen Wörtern die Bedeutung, wobei das Spektrum i.d.R. entweder enger oder weiter wird. Manchmal kann sich die
Bedeutung auch komplett verändern. Wäre ‚Haus‘ hier also die richtige Übersetzung? Residiert König Artus in einem
Haus? Eine ähnliche Frage ergibt sich bei hôchzît, woraus Sie rasch das nhd. Pendand ‚Hochzeit‘ ableiten können
(Diphthongierung des <î>), doch feiert Artus Hochzeit? Schauen wir dazu zunächst einmal das Lemma hûs im Online-
Lexer nach…
Während das nhd. Wort ‚Haus‘ eher ein normales Wohn-
haus meint (Mietshaus, Einfamilienhaus…), reicht das
semantische Spektrum von hûs deutlich weiter, d.h. der
Begriff ist viel allgemeiner. Einige Bedeutungen sind im Nhd.
noch vereinzelt erhalten (bspw. wird etwa bei Hotels gerne
von ‚unserem Hause‘ gesprochen, jemand kommt aus
‚gutem Hause‘ oder interessiert sich für ein ‚Königshaus‘),
jedoch begegnet der Begriff vor allem mit der o.g.
Bedeutung.
Hinweis:
Link zum Eintrag
In der mhd. Artusepik regiert
Artus i.d.R. von Karidol aus,
Ez het der künec Artûs Es hatte König Artus
nicht von Camelot, wie man es
ze Karidôl in sîn hûs in seiner Burg (/in seinem Schloss) zu Karidôl
aus der englischen Tradition
zeinen pfingesten geleit einmal zu Pfingsten
kennt.
Ganz ähnlich lässt sich auch Problem Nr. 2 lösen:
hôchzît kann zwar durchaus eine nhd. ‚Hochzeit‘
meinen, jedoch ist das Bedeutungssprektrum größer,
denn der mhd. Begriff bezeichnet ebenfalls andere
hohe kirchliche und weltliche Feste wie beispiels-
weise das Pfingstfest, das hier gemeint ist. Man kann
sich also merken:
Iwein heiratet Laudine: Laudine erlaubt Iwein nach der Hochzeit, auf Nach seiner Schande will Iwein im Boden versinken:
Turnierfahrt zu gehen:
dâ wâren pfaffen genuoge: nâch einem dinge jâmert in,
daz er wære etewâ
die tâten in die ê zehant Ir hât also gelebet unz her daz man noch wîp enweste wâ.
sî gâben im vrouwen unde lant. daz ichs an iu niht wandel ger, und niemer gehôrte mære
nâch êren als ein guot kneht. war er komen wære.
Wörtlich:
Wörtlich: Wörtlich:
Da gab es genügend Kleriker,
die erledigten die Eheschließung für sie Ihr habt bis jetzt so gelebt, Nach einer Sache verlangte es ihn schmerzlich:
dass er irgendwo wäre,
sofort, dass ich an euch keine Änderung wünsche, so dass weder Mann noch Frau (= niemand) wüsste wo
sie gaben ihm die Herrin und das Land. auf Ehre hin wie ein guter Geselle/Krieger: und niemals Nachricht hörte,
wohin er gekommen wäre.
Übersetzung der Leseausgabe: Übersetzung der Leseausgabe:
Übersetzung der Leseausgabe:
Es waren viele Priester da, Bis jetzt habt Ihr so gelebt
die trauten sie gleich. wie ich es nicht anders wünschen würde, Nur eines wünschte er sehnsüchtig:
daß er irgendwo wäre,
Sie gaben ihm die Herrin und das Land. auf Ehre bedacht als ein tüchtiger Ritter. daß kein Mensch wüßte, wo,
und auch niemals hörte,
Die Übers. von kneht mit ‚Ritter‘
(Iwein, V. 2418–2420) ist womöglich etwas zu frei.
(Iwein, V. 2902–2904) wohin er geraten sei.
(Iwein, V. 3216–3220)
Hartmann von Aue: Iwein. 4., überarbeitete Auflage. Text der siebenten Ausgabe von G. F. Benecke, K. Lachmann und L.
Wolff. Übersetzung und Nachwort von Thomas Cramer. Berlin / New York 2001.
… und wenn man doch mal gepflegt mhd. schimpfen will?
Aus: Ehrismann, Otfrid: Ehre und Mut, Âventiure und Minne. Höfische
Wortgeschichten aus dem Mittelalter. München 1995, S. 50f.
Übung: Gemischtes Doppel / Falsche Freunde
Welches nhd. Begriffsfeld verbindet sich mit den mhd. Lemmata? Raten Sie (oder noch besser: schlagen
Sie nach)! Start auf der nächsten Folie: Pro Folie wird danach je ein weiterer Begriff aufgedeckt, die
Übung startet oben links (juncvrouwe). Überlegen Sie am besten auch direkt, wie sich die Bedeutung
jeweils zum nhd. Pendant verändert bzw. was jeweils vorliegt: eine Bedeutungsverengung (der nhd.
Begriff bedeutet etwas Spezifischeres), eine Bedeutungserweiterung (das Spektrum des nhd. Begriffs ist
weiter) oder ein Bedeutungswandel (das nhd. Pendant bedeutet etwas ganz anderes)!
Achtung: Aus Platzgründen ist jeweils nur eine Auswahl an Übersetzungsmöglichkeiten angegeben!
hôchzît minne
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Erlaubnis zu gehen,
Fest, höchste Freude edel, mächtig, gewaltig Leben, Körper, Person Jungfrau, Mädchen schlecht, gering, unedel
Abschied
Die junge Prinzessin Lavinia ist zum ersten Mal von den Pfeilen der minne
getroffen und bittet ihre Mutter um Rat (sô saget mir denne waz minne is).
Die erklärt ihr:
Aus: Weddige, Hilkert: Mittelhochdeutsch. Eine Einführung. 5. Aufl. München 2003, S. 95.
Auch ein paar wichtige Verben haben im Mhd. eine Warum gibt es im Mhd. so viele Wörter für
andere Bedeutung als ihre nhd. (etymologischen) ‚können‘ und ‚müssen‘?
Entsprechungen:
kunnen bezeichnet die subjektive Möglichkeit: ich
mhd. Wort Bedeutung kann etwas, weil ich dazu in der Lage bin (etwa
aufgrund meiner Fähigkeiten; vgl. frz. savoir),
kunnen können, wissen, verstehen
mugen die objektive Möglichkeit (Können auf-
mugen können, im Stande sein, vermögen grund äußerer Einflüsse; vgl. frz. pouvoir), müezen
müezen können, dürfen schicksalhaft-göttlich bestimmes Vermögen
durfen müssen, brauchen, bedürfen durfen bezieht sich auf einen Mangel bzw. eine
suln/soln schuldig sein, müssen Ursache als Bedingung der Handlung und ist oft
geniezen etwas (vor allem Nutzen, Vorteil) von mit neg. Sätzen verbunden: irn durfet niht mê
etwas haben sorgen (‚Ihr habt keinen Grund mehr euch zu
sorgen‘), suln hingegen bezieht sich auf ein
Maß/eine Norm, eine Verabredung oder eine
Absicht: nu sult ir slâfen (‚nun müsst / sollt ihr
Und dann wäre da noch die Präposition durch: schlafen‘)
So verlockend es scheint, mhd. durch mit nhd. ‚durch‘ gleichzusetzen, ist das doch in einer nicht unerheblichen Anzahl
der Fälle falsch! Mhd. durch kann zwar auch räumliche Bedeutung haben, bedeutet i.d.R. aber ‚wegen‘ bzw. ‚um … willen‘
und steht mit Genitiv: durch vorhte (‚aus Angst‘) oder durch got (‚um Gottes Willen‘) etc.
Zusammenfassung
Arten von Bedeutungsveränderungen (immer in diachroner Perspektive: Mhd. --> nhd.)
mhd. vel > nhd. Fell mhd. ellend < nhd. elend mhd. juncvrouwe <> nhd. Jungfrau
mhd. hôchzît > nhd. Hochzeit mhd. urloup < nhd. Urlaub mhd. witz <> nhd. Witz
Daneben gibt es noch kaum bis gar nicht zu übersetzende Konzeptbegriffe wie minne und âventiure, die man am
besten als termini technici zunächst unübersetzt lässt, da es kein passendes nhd. Äquivalent gibt.
Am besten man schlägt also zunächst auch vertraut scheinende mhd. Wörter beim ersten Kontakt lieber erst
einmal nach, da es sonst leicht zu Missverständnissen kommen kann: So wird die Jungfrau Maria im Passional
(einer mhd. Legendensammlung) einmal wîse dirn genannt (dirn heißt mhd. zumeist etwa ‚Dienerin‘), die
Nibelungen leiden immer wieder an schrecklicher arbeit (‚Not‘) und der Ritter Erec in Hartmanns erstem
Artusroman (Erec) ist nicht nur guot, sondern auch bider(be) (‚rechtschaffen‘ / ‚tüchtig‘). Auch ist nicht jede
hôchzît, die Artus so gerne feiert, eine Hochzeit (meistens feiert er das Pfingstfest), dafür wäre aber wie gesagt
jede nhd. Hochzeit eine hôchzît.
Eine umfassende Liste gebräuchlicher Termini im höfischen Kontext findet sich im beigefügten Auszug aus dem
Weddige!
Aufgabe:
Überlegen Sie, welches nhd. Pendant zu dem jeweiligen mhd. Begriff passt und schlagen Sie das mhd. Wort dann im Lexer
oder im Weddige (siehe Material) nach. Wie hat sich die Bedeutung verändert? Die Auflösung finden Sie wieder schrittweise
auf den nächsten Folien, die erste Zeile dient als Beispiel.
gast
Auflösung:
Angegeben ist jeweils das etymologisch verwandte nhd. Pendant sowie eine Auswahl aus dem Bedeutungsspektrum des
mhd. Begriffs. Die letzte Spalte bleibt letztlich Interpretationssache, denn gerade der Unterschied zum Bedeutungswandel ist
oft nur graduell zu bestimmen und nicht absolut. Wenn Sie hier mit guten Argumenten zu einem abweichenden Ergebnis
gekommen sind, ist dieses also nicht unbedingt falsch.
mhd. Wort nhd. Pendant mhd. Bedeutung Änderung der Bedeutung
hôchzît Hochzeit(sfest) Fest (allg.), auch das Bedeutungsverengung: Das nhd. Wort meint nur ein
Hochzeitsfest bestimmtes Fest (Vermählung)
milte Milde Freigiebigkeit (zumeist als Bedeutungswandel: Zumindest ist das Wort im Sinne einer ‚milden Gabe‘ und
Herrschertugend), Freundlichkeit
eines ‚Mildtäters‘ selten, wird eher als Gegenteil zu ‚stark‘ (etwa beim Kaffee) gebraucht
triuwe
zuht
list
gast
Auflösung:
Angegeben ist jeweils das etymologisch verwandte nhd. Pendant sowie eine Auswahl aus dem Bedeutungsspektrum des
mhd. Begriffs. Die letzte Spalte bleibt letztlich Interpretationssache, denn gerade der Unterschied zum Bedeutungswandel ist
oft nur graduell zu bestimmen und nicht absolut. Wenn Sie hier mit guten Argumenten zu einem abweichenden Ergebnis
gekommen sind, ist dieses also nicht unbedingt falsch.
mhd. Wort nhd. Pendant mhd. Bedeutung Änderung der Bedeutung
hôchzît Hochzeit(sfest) Fest (allg.), auch das Bedeutungsverengung: Das nhd. Wort meint nur ein
Hochzeitsfest bestimmtes Fest (Vermählung)
milte Milde Freigiebigkeit (zumeist als Bedeutungswandel: Zumindest ist das Wort im Sinne einer ‚milden Gabe‘ und
Herrschertugend), Freundlichkeit
eines ‚Mildtäters‘ selten, wird eher als Gegenteil zu ‚stark‘ (etwa beim Kaffee) gebraucht
zuht
list
gast
Auflösung:
Angegeben ist jeweils das etymologisch verwandte nhd. Pendant sowie eine Auswahl aus dem Bedeutungsspektrum des
mhd. Begriffs. Die letzte Spalte bleibt letztlich Interpretationssache, denn gerade der Unterschied zum Bedeutungswandel ist
oft nur graduell zu bestimmen und nicht absolut. Wenn Sie hier mit guten Argumenten zu einem abweichenden Ergebnis
gekommen sind, ist dieses also nicht unbedingt falsch.
mhd. Wort nhd. Pendant mhd. Bedeutung Änderung der Bedeutung
hôchzît Hochzeit(sfest) Fest (allg.), auch das Bedeutungsverengung: Das nhd. Wort meint nur ein
Hochzeitsfest bestimmtes Fest (Vermählung)
milte Milde Freigiebigkeit (zumeist als Bedeutungswandel: Zumindest ist das Wort im Sinne einer ‚milden Gabe‘ und
Herrschertugend), Freundlichkeit
eines ‚Mildtäters‘ selten, wird eher als Gegenteil zu ‚stark‘ (etwa beim Kaffee) gebraucht
zuht Zucht Erziehung, Bildung, höf. Bedeutungswandel: Primär meint Zucht im Nhd. das
Manieren (Subst. zu Aufziehen von Tieren/Pflanzen, die alte Bedeutung lebt aber in
ziehen = ‚aufziehen‘) Phrasen wie ‚Zucht und Ordnung‘ fort
list
gast
Auflösung:
Angegeben ist jeweils das etymologisch verwandte nhd. Pendant sowie eine Auswahl aus dem Bedeutungsspektrum des
mhd. Begriffs. Die letzte Spalte bleibt letztlich Interpretationssache, denn gerade der Unterschied zum Bedeutungswandel ist
oft nur graduell zu bestimmen und nicht absolut. Wenn Sie hier mit guten Argumenten zu einem abweichenden Ergebnis
gekommen sind, ist dieses also nicht unbedingt falsch.
mhd. Wort nhd. Pendant mhd. Bedeutung Änderung der Bedeutung
hôchzît Hochzeit(sfest) Fest (allg.), auch das Bedeutungsverengung: Das nhd. Wort meint nur ein
Hochzeitsfest bestimmtes Fest (Vermählung)
milte Milde Freigiebigkeit (zumeist als Bedeutungswandel: Zumindest ist das Wort im Sinne einer ‚milden Gabe‘ und
Herrschertugend), Freundlichkeit
eines ‚Mildtäters‘ selten, wird eher als Gegenteil zu ‚stark‘ (etwa beim Kaffee) gebraucht
zuht Zucht Erziehung, Bildung, höf. Bedeutungswandel: Primär meint Zucht im Nhd. das
Manieren (Subst. zu Aufziehen von Tieren/Pflanzen, die alte Bedeutung lebt aber in
ziehen = ‚aufziehen‘) Phrasen wie ‚Zucht und Ordnung‘ fort
Angegeben ist jeweils das etymologisch verwandte nhd. Pendant sowie eine Auswahl aus dem Bedeutungsspektrum des
mhd. Begriffs. Die letzte Spalte bleibt letztlich Interpretationssache, denn gerade der Unterschied zum Bedeutungswandel ist
oft nur graduell zu bestimmen und nicht absolut. Wenn Sie hier mit guten Argumenten zu einem abweichenden Ergebnis
gekommen sind, ist dieses also nicht unbedingt falsch.
mhd. Wort nhd. Pendant mhd. Bedeutung Änderung der Bedeutung
hôchzît Hochzeit(sfest) Fest (allg.), auch das Bedeutungsverengung: Das nhd. Wort meint nur ein
Hochzeitsfest bestimmtes Fest (Vermählung)
milte Milde Freigiebigkeit (zumeist als Bedeutungswandel: Zumindest ist das Wort im Sinne einer ‚milden Gabe‘ und
Herrschertugend), Freundlichkeit
eines ‚Mildtäters‘ selten, wird eher als Gegenteil zu ‚stark‘ (etwa beim Kaffee) gebraucht
zuht Zucht Erziehung, Bildung, höf. Bedeutungswandel: Primär meint Zucht im Nhd. das
Manieren (Subst. zu Aufziehen von Tieren/Pflanzen, die alte Bedeutung lebt aber in
ziehen = ‚aufziehen‘) Phrasen wie ‚Zucht und Ordnung‘ fort
Wenn Sie noch etwas Muße haben (Lektionen aus dem Mainzer Onlinekurs Mittelhochdeutsch aktiv):