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BILDUNG
GRUNDKENNTNISSE
ÜBER
AUFBAU UND WESENTLICHE
FUNKTIONEN DES STAATES
Sehr geehrte Frau Kollegin.
Sehr geehrter Herr Kollege!
Die Basis der Politischen Bildung in und außerhalb der Schule ist die Kenntnis des
demokratischen Aufbaus unseres Staatswesens. Jede politische Betätigung des Staatsbürgers,
sei es als Wähler oder Träger einer öffentlichen Funktion, setzt das Wissen und Verständnis
der „Spielregeln“ unseres Gemeinwesens voraus.
Erst auf Basis dieses kognitiven Zieles ist auch das Verständnis und das Eintreten für
affektive Inhalte (Haltungen) möglich. Auch jede Weiterentwicklung des politischen
Systems bedarf des Fundaments gesicherten Wissens um unseren Staat und seine
Funktionen.
Die vorliegenden Arbeitsblätter sind eine Handreichung für den unterrichtenden Lehrer.
Diese Inhalte sollen als Minimalkenntnisse jedem Schulabgänger und Staatsbürger bewusst
sein. Pauschalangriffe auf den Staat und Radikalismen haben ihre Grundlage nahezu immer
in der Unkenntnis und dem Unverständnis unseres Gemeinwesens und der Möglichkeiten
jedes einzelnen Mitglieds.
Jedes Thema kann als Unterrichtssequenz in ca. 10 – 15 Minuten mit den Schülern
abgesprochen werden. In allen Themen ist das gemeinsame Ziel, das Verständnis des
Artikel 1 unserer Bundesverfassung
„Österreich ist eine demokratische Republik.
Ihr Recht geht vom Volk aus“
zu wecken. Der „Souverän“ des Staates ist nicht irgendein Funktionsträger, sondern der
Staatsbürger. Jedes staatliche Organ, ja die Verfassung selbst, ist in der Artikulation des
Staatsbürgers begründet.
Möge es der Schule gelingen, den staatlichen Aufbau unserer Republik und ihre Ideale der
Jugend nahe zubringen und so für eine positive Zukunft zu wirken.
POLITISCHE BILDUNG
GRUNDKENNTNISSE
ÜBER
ALS
DEMOKRATISCHE REPUBLIK
BUNDESSTAAT
RECHTSSTAAT
ZUSÄTZLICH
GRUNDSÄTZE:
– DEMOKRATISCH Österreich ist eine demokratische
Republik, ihr Recht geht vom Volk aus
– BUNDESSTAATLICH Österreich besteht aus 9 selbständigen
Bundesländern (= Föderalismus)
– RECHTSSTAATLICH Die gesamte Vollziehung erfolgt
aufgrund von Gesetzen.
Verfassung
Bundesgesetze
MITTELBARE DEMOKRATIE
Der Wähler entscheidet indirekt (mittelbar) durch Wahl
von Vertrauenspersonen. Diese entscheiden dann im
Auftrag des Wählers.( NATIONALRAT, LANDTAG,
GEMEINDERAT; BUNDESPRÄSIDENT)
UNMITTELBARE DEMOKRATIE
Der Wähler entscheidet direkt:
VOLKSABSTIMMUNG
(z.B.: Beitritt Österreichs zur EU)
VOLKSBEGEHREN
VOLKSBEFRAGUNG
BÜRGERINITIATIVE
Staatsbürger wenden sich mit einem Anliegen
direkt an die öffentlichen Entscheidungsträger
IST DAS
STAATSOBERHAUPT.
VOM VOLK FÜR
6 JAHRE GEWÄHLT
SEINE AUFGABEN:
VERTRETUNG DER REPUBLIK NACH AUSSEN
BEGLAUBIGUNG AUSLÄNDISCHER GESANDTER
ABSCHLUSS VON STAATSVERTRÄGEN
ANGELOBUNG:
erfolgt durch die Bundesversammlung(=Nationalrat und Bundesrat)
STAATSVOLK
wählt
183 ABGEORDNETE
AUF 4 JAHRE
AUFGABEN:
BESCHLUSS VON BUNDESGESETZEN
KONTROLLE DER REGIERUNG
Der NATIONALRAT
DERZEITIGE ZUSAMMENSETZUNG Stand:NR-Wahl 1.10.2006
68 Abgeordnete: SPÖ Präsident des Nationalrates:
66 Abgeordnete: ÖVP Mag. Barbara Prammer
21 Abgeordnete: GRÜNE II. Präsident des Nationalrates:
21 Abgeordnete: FPÖ Dr. Michael Spindelegger
7 Abgeordnete: BZÖ III. Präsidentin des Nationalrates:
Dr. Eva Glawischnig-Piesczek
Aufgaben:
Antrag, Beratung und Beschluss von BUNDESGESETZEN,
Kontrolle der Bundesregierung
politisch -Fragerecht, Misstrauensbeschluss
rechtlich -Ministeranklage
finanziell -Budget (=Bundesfinanzgesetz)
Wahlberechtigung:
Aktiv Passiv
(selbst wählen) (gewählt zu werden)
jeder Staatsbürger, der am jeder Staatsbürger, der
1. Jänner des Wahljahres das das 19. Lebensjahr voll-
18. Lebensjahr überschritten hat. endet hat.
WAHLGRUNDSÄTZE:
allgemein - jeder Staatsbürger
gleich - jede Stimme zählt gleich
direkt - direkte Wahl v. Personen lt. Liste
geheim - geheime Stimmabgabe
persönlich - keine Stellvertretung möglich
Verhältniswahl - Mandate werden auf Parteilisten im
Verhältnis der abgegebenen
Stimmen
vergeben
Der Wähler
kann eine Stimme für eine Parteiliste und innerhalb der Parteiliste Vorzugstimmen für
Regionalkandidaten abgeben.
Bei der Nationalratswahl ist Österreich in 9 Landeswahlkreise und
43 Regionalwahlkreise unterteilt.
DER BUNDESRAT
9 Landtage
entsenden
62 M i t g l i e d e r
in den
BUNDESRAT
Aufgaben
Vertretung der Bundesländerinteressen:
Einspruchsrecht gegen Gesetzesbeschlüsse des Nationalrates
Anträge auf Bundesgesetze
Der Bundesrat
wählt
NÖ. LANDTAG
ÖVP SPÖ
FPÖ Grüne
Aufgaben
Beschluss von Landesgesetzen
Wahl der Landesregierung
Wahl der nö. Mitglieder des Bundesrates
Der Landtag
Niederösterreich hat ca. 1.550.000 Einwohner (Stand 2006).
Das Land ist in 21 Bezirke und 4 Städte mit eigenem
Statut unterteilt.
LANDESSYMBOLE:
Wappen: 5 gelbe Adler auf blauem Schild mit Bürgerkrone
Landesfarben: blau - gelb
Landeshymne: „O Heimat, dich zu lieben...“
MANDATSVERTEILUNG: Stand:
Landtagswahl 30.5.2003 Präsident d. nö. Landtags:
ÖVP 31 Mag. Edmund Freibauer
SPÖ 19 II. Präsident d. nö. Landtags:
GRÜNE 4 Ewald Sacher
FPÖ 2 III.Präsident d. nö. Landtags:
Ing. Hans Penz
LANDESGESETZE
gelten im jeweiligen Bundesland
( In der Bundesverfassung sind die Angelegenheiten, die vom Nationalrat
für ganz Österreich durch Bundesgesetze zu regeln sind, genau aufgezählt.
Alle übrigen Angelegenheiten kann jedes Bundesland selbständig durch
Landesgesetze regeln.)
BUNDESRAT
Der nö. Landtag entsendet 12 Mitglieder in den Bundesrat
( insgesamt 62 Mitglieder)
DIE BUNDESREGIERUNG
REGIERUNGSFORMEN
GROSSE KOALITION 2 Großparteien
KLEINE KOALITION Einer Groß- und einer Kleinpartei
ALLEINREGIERUNG Eine Partei
KONZENTRATIONSREGIERUNG Alle im NR vertretenen Parteien
DIE LANDESREGIERUNG
Aufgaben
Landesverwaltung Übertragene
Bundesverwaltung
DURCH
AMT DER LANDESREGIERUNG
BEZIRKSHAUPTMANNSCHAFT
BÜRGERMEISTER (GEMEINDEAMT)
DIE LANDESREGIERUNG
Niederösterreich
Landeshauptmann: Dr. Erwin PRÖLL (ÖVP)
Landeshauptm.Stv.: Ernst GABMANN (ÖVP)
Heidemaria ONODI (SPÖ)
Landesräte: Mag. Wolfgang Sobotka (ÖVP)
Dipl.-Ing. Josef Plank (ÖVP)
Mag. Johanna Mikl-Leitner (ÖVP)
Dr. Petra Bohuslav (ÖVP)
Karin Kadenbach (SPÖ)
Emil Schabl (SPÖ)
DIE LANDESVERWALTUNG
erfolgt durch das Amt der Landesregierung,
die Bezirksverwaltungsbehörden,
die Bürgermeister (Gemeindeämter)
Aufgabenbereiche:
Allgemeine Verwaltung
Wirtschaft und Umwelt
Sicherheit und Ordnung
Gesundheit, Jugend u.Soziales
Land- u. Forstwirtschaft
DIE GEMEINDE
GEMEINDEBEVÖLKERUNG
wählt
GEMEINDEVORSTAND
BÜRGERMEISTER
AUFSICHT
DURCH
BEZIRKSHAUPTMANNSCHAFT
DIE GEMEINDE
Die Gemeinde ist ein „Selbstverwaltungskörper“, d.h. sie hat eigene
Einnahmen und kann über die Art der Ausgaben selbst
entscheiden = EIGENER WIRKUNGSBEREICH!
Zusätzlich hat die Gemeinde übertragene Aufgaben von Bund und
Land = ÜBERTRAGENER WIRKUNGSBEREICH
A U F G A B E N
d e r
G E M E IN D E
E IG E N E R Ü B E R T R A G E N E R
W IR K U N G S B E R E IC H W IR K U N G S B E R E IC H
K in d e r g a r t e n W ä h le r v e r z e ic h n is
S C H U L E N W a h le n
G e m e in d e s t r a ß e n M e ld e w e s e n
G e m e in d e w e g e M ü ll K a n a l S ta n d e s a m t
ANTRÄGE
GEMEINSAME VORSCHLÄGE
LÖSUNGEN
AN
REGIERUNGEN ÖFFENTLICHKEIT
PARTEIEN ANDERE VERBÄNDE
Paritätische Kommission
ÖGB AK BWK LWR BUNDESREGIERUNG
PREISUNTERAUSSCHUSS
LOHNUNTERAUSSCHUSS
BEIRAT FÜR WIRTSCHAFTS -UND SOZIALFRAGEN
SOZIALPARTNERSCHAFT
Begriffe:
AK Kammer*) für Arbeiter und Angestellte
( Pflichtmitgliedschaft aller
Arbeiter, Angestellten und
Lehrlinge)
BWK Bundeswirtschaftskammer
(Pflichtmitgliedschaft aller Unternehmer)
LWK Landwirtschaftskammer
(Pflichtmitgliedschaft aller Landwirte)
Aufgaben d. Bundesheeres
Schutz der Grenzen
Schutz d. verfassungsmäßigen Einrichtungen
Hilfeleistung bei Elementarereignissen und Katastrophen
Mitwirkung bei Friedenssicherung und Katastrophenhilfe
im Ausland