deutscher Dichter. Seine Werke gehören zu den wichtigsten
der Weltliteratur. Goethe war ein Genie mit vielen Gesichtern und beschäftigte sich mit Politik, Physik, Botanik, Anatomie und Mineralogie. Von Christian Gellert und Christoph Gottsched beeinflusst, begann Goethe seine ersten Gedichte zu schreiben. 1770 ging er nach Straßburg erlangte die Doktorwürde. Hier traf er seine erste große Liebe Friederike Brion und auch hier machte er die wichtige Bekanntschaft mit dem Theologen Philosophen J.G.Herder.Die Begegnung mit Herder beschrieb er später in seinem Werk „Dichtung und Wahrheit“ als bedeutendes Ereignis. Sein erstes Werk war historische Drama „ Götz von Berlichingen“ Im Mittelpunkt des Werkes steht der Ritter mit der eiserner Hand, der sich für Gerechtigkeit und Freiheit einsetzt, letzendlich aber scheitert und den Tod findet. Das Buch wurde 1773 verüffentlicht.Das war Musterbeispiel für die literaturgeschichtliche „ Sturm und Drang“ Periode. Die Epoche der Sturm und Drang dauerte von 1765 bis 1785. Sie knüpfte an die Empfindsamkeit an, ging später in die Klassik über. Die Leitbegriffe dieser Epoche waren Natur, Freiheit, Genie, Gefühl. Die Epoche erhielt ihren Namen nach Maximilian Klingers Drama „Sturm und Drang“ (1776). Der Sturm und Drang war eine Jugendbewegung. Sprache dieser Literatur war ekstatisch und emotionell. Häufig verwendete Mittel waren: Metaphern, Hyperbel und schlichte volkstümliche Ausdrücke. Die wichtigste Gattungsformen waren: Drama - offene Dramen, Lyrik – Liedform, Balladen; Epik - Briefroman. Der Briefroman „Die Leiden des jungen Werther“ von J.W. Goethe erschien 1774. Dieser Roman kann als der erste moderne deutsche Roman bezeichnet werden.Werther ist ein Ungepasster, der nur aus seinen Gefühlen heraus und mit gesellschaftlichen Konventionen Schwierigkeiten hat. Auf einem Ball verliebt er sich n Lotte, die bereits einem anderen Mann versprochen ist.Solange ihr Verlobter fort ist,besucht Werther Lotte fast täglich.Werthers Liebe wird zum Problem,als ihr zukünftiger Mann Albert zurückkehrt.In einem Streitgespräch mit ihm verteidigt Werther das Recht des Menschen auf Selbstmord.Werther versteht die Unmöglichkeit seiner Liebe und verlässt Lotte, kehrt jedoch bald wieder zu ihr zurück.Schließlich sieht er keinen Ausweg mehr und erschießt sich mit Alberts Pistole. Die Handlung beruht auf Ereignissen, die Goethe selbst erlebt hat. Viele männliche Leser identifizieren sich so stark mit der Figur des Werther, dass sie, dem Beispiel des Romanhelden folgend, aus selbst erlebtem Liebesschmerz in den Freitod gingen. Durch den Werther wurde Goethe mit gerade einmal 25 Jahren zu einem anerkannten und gefragten Schriftsteller. «Faust» Motiv und Entstehung Die Figur des Dr. Johann Faust hat wahrscheinlich Georg Faust zum Vorbild. Georg Faust war ein wandernder Astrologe, Alchemist , Wunderheiler, Wahrsager. Er führte ein umstetes Leben und zog von Stadt zu Stadt. Obwohl eine Berühmtheit bei den Menschen, wurde er immer wieder wegen seiner Zaubereien und seiner sündigem Lebensweise aus vielen Städten ausgewiesen. Seine „geheimnisvollen“ Fähigkeiten sorgten bald für die Entstehung fantastischer Erzählungen. Sein Leben gilt als historische Vorlage des Fauststoffes. Das Wort «Faustus» ist abgeleitet von dem Namen Fausta. «Faustus» stammt aus dem Lateinischen und bedeutet «gesegnet», «beglückend». Den Stoff kannte der Autor schon aus seinen Kindertagen. Als Puppenspiel wurde die Geschichte des historischen Doktor Faustus zur beliebten Jahrmarktattraktion. Auch Christower Marlowes Drama kannte Goethe, ebenso wie einige andere Bearbeitungen des Stoffes.Vermutlich kannte er auch G.E.Lessings Faust-Fragment, das Faust heroische Züge verlieh. Die Stürmer und Dränger sahen in der Faust- Gestalt das Freiheitsstreben eines Universalgenies, während die Figur in der mittelalterliche Sage eher der Abschreckung diente: Dort wird Doktor Faustus am Ende vom Teufel geholt.Der Teufel sollte ihm 24 Jahre dienen.Nachdem Faust diese Jahre durchlebt, kommt der Teufel nach seinem Lohn. Er zerschmettert Fausts Körper an den Wänden des Zimmers so, dass alles ringsum mit Blut und Gehirn bespritzt ist. Goethe verknüpfte den Faust Stoff mit einem weiteren Handlungsfaden: Goethe studierte die Prozessakten der 1772 in Frankfurt hingerichteten Kindsmörderin Susanna Margarete Brandt, die für die Gretchen - Tragödie als Vorbild diente. «Faust» I Teil Goethes Hauptwerk ist „Faust“. An der Tragödie hat der größte Autor fast 60 Jahre lang gearbeitet. Faust ist ein Gelehrter, der mit seinem Leben und Wissen unzufrieden ist und darum einen Pakt mit dem Teufel Mephisto schließt. Mephisto solll Faust zu allen Freuden der Welt verhelfen; dafür verwettet Faust seine Seele.Mephisto bringt ihn in eine Hexenküche und dort der Hexentrank verjüngt ihn. Faust begegnet der jungen Margarete (Gretchen) und verliebt sich in sie.Mit Mephistos Hilfe verführt er das Mädchen und stürzt sie damit ins Unglück. Gretchen wird schwanger und von Faust Stich gelassen. Gretchen ertränkt ihr Kind, wird dafür verhaftet und zum Tode verurteilt.Auch Gretchens Mutter und Bruder Valentin kommen durch Fausts und Mephistos Machenschaften ums Leben. Fausts Versuch Gretchen aus dem Kerker zu befreien, misslingt.Gretchen lehnt Fausts Hilfe ab wendet sich Gott zu, und wird von ihren Sünden erlöst.Faust entflieht mit Mephisto. «Faust» II Teil Der zweite Teil des Fausts setzt im 1.Akt mit einem Heilschlaf des Vergessens von Faust in freier Natur ein. Am Kaiserhof erfindet der als Hofnarr verkleidete Mephistopheles das Papiergeld und hilft dem Kaiser so aus seinen Geldnöten. Faust beschwört in einem allegorischen Maskenzug Paris und Helena herbei, die Urbilder der menschlichen Schönheit. Im Maskenzug umgeben mythologische und allegorische Figuren die Szenerie. Faust steckt in der Maske Plutos. Der 2. Akt führt zurück zu Fausts altem Studierzimmer, wo der Professor Wagner gerade den künstlichen Menschen „Homunculus“ schafft. Faust ruht ohnmächtig auf seinem Lager und träumt das Geheimnis der Menschwerdung. Homunculus führt Faust und Mephisto in die „klassische Walpurgisnacht“ auf den pharsalischen Feldern, von Gestalten der griechischen Mythologie, antiken Philosophen, den Kranichen des Ibykus umgeben. Faust erbittet von Persephone Helenas Wiederkehr aus der Unterwelt. Zu Beginn des 3.Aktes betritt plötzlich Helene griechischen Boden.Helena eilt nach Sparta, wird dort von Mephisto empfangen.Mephisto teilt ihr mit, dass Menelaos sie opfern will. Helena flieht aus Sparta und begiebt sich mit Mephistos Hilfe auf die mittelalterliche Burg Fausts. Faust und Helena entdecken die Poesie für sich und kommen einander näher. 4.und 5.Akt Faust kehrt wieder in die Realität zurück.Faust hilft dem Kaiser, einen Krieg zu gewinnen und erhält einen kahlen Küstenstreifen zum Lehen als Dank.Beim Deichbau gewinnt er neues Land lädt aber neue Schuld auf sich:Bei der Landgewinnung kamen Menschen ums Leben. Faust inzwischen 100 Jahre alt und erblindet. Er stirbt. Der Höllenrachen öffnet sich, schon eilen die Teufel herbei,um Fausts Seele zu holen; doch aus der oberen Welt ersceinen himmlische Heerscharen, die Fausts Seele mit sich führen.