Der Romanautor Herman Hesse war vor alem Erzähler, aber
auch Lyriker. Hesses Werk umfasst fast 40 Bücher, darunter auch Romane, Erzählungen, Gedichte und Betrachtungen. Diese Betrachtungen waren zum Zeitpunkt seines Todes weltweit in über 70 Millionen Exemplaren verbreitet. Seine Schriften wurden in mehr als 40 verschieden Sprachen übersetzt. Dies machte ihn besonders in den 50er (fünfziger) und 60er (sechsziger) Jahren des XX Jahrhunderts zu einem der populärsten deutschsprachigen Autor. Literarisches Hauptthema Hesses war die Entwicklung des Individuums, der Ausgangspunkt das eigene Erleben. Das wohl bekannteste Werk ist der Roman «Das Glasperlenspiel». Die erste Publikationen H.Hesse wurde als Sohn des protestantischen Missionarsin Calw geboren.Er besuchte ab 1891 das theologische Seminar in Maulborn, das er ein Jahr später verließ.Von 1895 bis 1898 absolvierte er eine Buchhändlerlehre in Tübingen.In dieser Zeit kam es zu ersten Publikationen:Gedichte in «Das deutsche Dichterheim», Manuskript des Romans «Schweinigel», «Romantische Lieder», «Eine Stunde hinter Mitternacht» u.a. Ab 1899 arbeitete er in Basel als Buchhändler und Antiquar.Dann lebte er am Bodensee und später in Tessin.1902 schrieb er «Gedichte» für seine Mutter.Sie starb kurz vor dem Erscheinen des Gedichtbandes. Mitarbeit an den Zeitschriften Von 1904 bis 1912 arbeitete der Autor für viele Zeitschriften, darunter «Rheinland» «Neue Rundschau» und «Simplicissimus» 1906 wurde er zum Mitherausgeber der bei Albert Langen erscheinenden Zeitschrift «März» bei der er bis 1912 blieb. Herman Hesse war langjähriger Mitarbeiter auch an der illustrierten Münchner Wochenschrift «Simplicissimus». Diese Zeitschrift wurde durch ihre satirischen Bild - und Wortbeiträge zu einer herausragenden und legendären Stimme der Kritik.Von 1904 bis 1936 veröffentlichte H.Hesse über 150 Beiträge darunter vereinzelt Erzählungen, vor allem jedoch Gedichte.Diese satirisch-politische Zeitschrift richtete gegen den preußischen Militarismus und gegen die Person des Kaisers Wilhelm.Der Beginn der Ersten Weltkrieges führte zu einem radikalen Richtungswechsel der Simplicissimus-Redaktion. Von diesem Zeitpunkt an entwickelte sich eine innere Distanz zwischen der Redaktion und Herman Hesse. H.Hesse drückte seine Überzeugung vor allem in der Neuen Zürcher Zeitungaus.Der bekannteste Artikel gegen den Krieg «O Freunde, nicht diese Töne!» wurde dort bereits am 3. November 1914 publiziert, wenige Monate nach Kriegsausbruch. Die bekannte Werke In den Zwanzigerjahren erschienen Werke wie «Demian», «Märchen», «Gedichte des Malers», «Wanderung», «Siddhartha». 1927 entstanden die Werke «Die Nürnberber Reise» und «Der Steppenwolf» 1930 die Erzählung «Narziß und Goldmund». In den Dreißigerjahren veröffentlichte Hesse Werke wie «Morgenlandfahrt», «Vom Baum des Lebens», «Stunden im Garten», «Der lahme Knabe». In Deutschland während der Nazi-Zeit waren einige von Hesses Werken unerwünscht.«Unterm Rad», «Narziß und Goldmund» und «Der Steppenwolf» durften nicht mehr nachgedruckt werden. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde Hesse eine Vielzahl von Preisen verliehen. 1946 erhielt er den Nobelpreis für Literatur.1947 wurde dem Autor die Ehrendoktorwürde der Universität in Bern verliehen. Der Steppenwolf Der Roman Der Steppenwolf handelt von der Krise der modernene Menschen. Hauptfigur Harry Haller ist ein innerlich zerrissener Mensch. Seinen Tag verbringt Haller mit Lektüre, klassischer Musik und dem Besuch von Kneipen. Als Haller plötzlich verschwindet, hinterlässt er dem Neffen seine Aufzeichnungen. Die Aufzeichnungen Harry Hallers bilden den Großteil des Romans. Sein aktuelles Leben empfindet er als trost - und bedeutungslos. Der Steppenwolf hat eine wölfische und eine menschliche Natur. Beide Naturen stehen in ständigem Konflikt miteinander. Die innere Zerrissenheit macht sowohl den Steppenwolf unglücklich, als auch die Menschen, die ihn lieben. Die Erlösung von seinen Leiden erwartet er nicht im Leben, sondern im Selbstmord. Er lernt die junge Frau Hermine kennen. Er freundet sich mit Hermine an.Hermine abhält ihn vom Selbstmord.Bald darauf wird sie seine Tanzlehrerin und führt ihn in die Welt der Tanzlokale und Jazzbars ein.Dort lernt Harry Jazzmusiker Pablo und die schöne Maria kennen.Bald darauf wird Maria seine Geliebte.Am Ende des Romans Haller meistert einen letzten inneren Prozess, der den Kopf frei macht.In mehreren Visionen durchlebt er eine Welt, wie sie sein sollte. Haller scheint seine Lektion gelernt zu haben: Er müsse lernen das Leben mit Humor zu nehmen. Die Verfilmung des Romans Die Verfilmung des Romans wurde durch den amerikanischen Regisseur Fred Haines 1974 realisiert. Die Hauptrollen übernahmen die Schauspieler Max von Sydow als Harry Haller Dominique Sanda als Hermine. Carla Romanelli als Maria und Pierre Clementi als Pablo. Alle Außenaufnahmen entstanden in Basel und die Szenen, die das magische Theater darstellen,wurden im «Wandsbeker Atelier des Studios Hamburg» gedreht. Die Steppenwolf - Verfilmung wurde 1974 in Edinburgh auf dem 28. Filmfestival uraufgeführt, im gleichen Jahr wurde er auch auf dem 3. Internationalen Filmfestspiel in Teheran gezeigt. In Deutschland wurde der Film erst am 2. Juli 1987 anläslich Hesses 110 Geburtstages uraufgeführt.