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Liderkrankungen Dr.

Chouiter Leila
Das Lid
•Haut - Wimpern - Tarsus
•Drüsen (Hautanhänge)
1.Glandulae ciliares (Moll-Drüsen)
2.Glandulae sebaceae (Zeis-Drüsen)
3.Glandulae tarsales (Meibom Drüsen, Tarsaldrüsen)
•Muskeln:
1.
Musculus levator palpebrae superioris ( N. III)
2.Musculus orbicularis oculi ( N.VII)
3.
Musculus retractor anguli oculi lateralis ( N.VII)
4.
Musculus levator anguli oculi medialis ( N.VII)
5.
Musculus malaris ( N.VII)
6.Musculus frontalis ( N.VII)
7.
Musculus tarsalis ( Sympathikus)
Die Wimpern
• Risikofaktoren: Vernarbung, chronische Blepharitis, Zoster
ophtalmicus ( bei Entropium: Pseudotrichiasis)

Trichiasis • Befunde: Fehlausrichtung der Wimpern , punktförmigen


Epithelerosionen und einer Augenreizung
• Komplikationen: HH Stippung, - Reizung, Ulkus oder Pannus
Trichiasis

• Therapien:

• Epilation Rezidive innerhalb von 4-6 W


• Elektrolyse bei wenigen, isolierten Wimpern
• Kryotherapie bei vielen Wimpern
• Argonlaser-Ablation bei wenigen, verstreut angeordneten Wimpern
• Chir (Keilresektion oder anterioren lamellären Exzision) bei einer umschriebenen
Wimperngruppe oder keinem Erfolg anderer Behandlungsmethoden
Es gibt 2 Entitäten :
• Kongenitale : autosomal-dominant vererbt (gut toleriert bis 5 LB) +/- mit Lymphödem der Beine assoziert = Lymphödem-Trichiasis Syndrom
• Erworbene : metaplastiche Wimpern. Spätstaduim einer vernarbenden Konjunktivitis nach einer Verätzung, das Stevens-Johnson-Syndrom oder ein

Distichiasis vernarbendes Pemphigoid -> Umwandlung der Meibom-Drüsen in Haarfollikel

Befunde: Eine partielle oder komplette zweite Wimpernreihe entspringt an oder etwas hinter den Mündungen der Meibom-Drüsen. Die überzähligen
Wimpern sind häufig dünner, kürzer und pigmentarmer als normale Wimpern und oft nach innen gerichtet.
•Therapien:
• OL: Lamellären Lidteilung und Kryotherapie
• UL: Kryotherapie

A: Trennung der Lamellen

B: Kryotherapie der posterioren


Lamelle
Wimpernptosis

• Risikofaktoren: Floppy-Eyelid-
Syndrom, Dermatochalasis oder
lange bestehenede Fazialisparese
• Befunde: Verlagerung des OL-
Wimpern nach unten
Trichomegalie

Erworben : medikamenteninduziert – lokale


Prostaglandinanaloga, Phenytoin und
Ciclosporin – Mangelernährung – AIDS –
Porphyrie – Hypothyreoidismus – familiär
Kongenital: Trichomegalie-(Oliver-
McFarlane-)Syndrom – Pigmentretinopathie,
Minderwuchs und geistige Behinderung –
Lange-Syndrom – mentale und körperliche
Anomalien – Goldstein-Hutt-Syndrom –
Katarakt und hereditäre Sphärozytose –
Hermansky-Pudlak-Syndrom – Albinismus
und Blutungsneigung
Madarosis

Lokal : chronische Erkrankung des Lidrands –


infiltrierende Lidtumoren –
Verätzung/Verbrennung – Strahlentherapie oder
Kryotherapie von Lidtumoren

Hauterkrankungen: generalisierte Alopezie –


Psoriasis

systemische Erkrankungen: Myxödem –


systemischer Lupus erythematodes – erworbene
Syphilis – Lepra lepromatosa
1. nach Wimpernentfernung: iatrogen bei
Trichiasis – Trichotillomanie – psychiatrische
Erkrankung mit habitueller Haarentfernung
Poliosis

• Okular: chronische anteriore Blepharitis – sympathische


Ophthalmie – idiopathische Uveitis
• Systemisch: Vogt-Koyanagi-Harada-Syndrom – Waardenburg-
Syndrom – Vitiligo – Marfan-Syndrom – tuberöse Sklerose
Allergische
Erkrankungen
Allergische Erkrankungen
Akutes allergisches Ödem Kontaktdermatitis Atopische Dermatitis
 
(Ekzem)
Ursache Pollen oder Insektenstich Medikamente, Konservierungsmittel, Idiopathisch ( mit Asthma oder
Kosmetika, Metalle Heuschnupfen assoziert)

Befunde Plötzliches Auftreten eines bilateralen, periorbitalen, Juckreiz, Epiphora, Lidödem, Lid: Verdickung , Verkrustung und
eindrückbaren Lidödems , häufig mit Chemosis Schuppenbildung,Fissuren, Chemosis, vertikale Fissuren in Assoziation mit
Konjunktivitis, HH- Stippung einer Staphylokokken- Blepharitis und
Madarosis

Therapie systemische Antihistaminika Identifikation und Beseitigung der Emollentia zur Hydratierung der Haut ,
Ursache, kalte Kompressen , lokale Hydrocortision 1 %
Steroide , Antihistaminika p.o ,
Vermeidung der erneuten Exposition
Das Lid:
bakterielle
Infektionen
Das Lid: bakterielle
Infektionen

Hordeolum: Gerstenkorn
• Ursache: akuter Staphylokokken-
Abszess des Wimpernfollikels
und seiner assoziierten Zeis-
Drüse
• Befunde: berührungempfindliche
Schwellung am Lidrand
• Therapie : lokale Antibiotika,
heiße Kompressen, Epilation der
Wimper
Das Lid: bakterielle
Infektionen
Impetigo
• Oberflächlich Hautinfektion durch
Staph. aureus oder Strep. pyogenes
• Befunde: erythematöse Makulae –
>Entwicklung zu dünnwandigen
Vesikeln - >Bildung von goldgelben
Krusten.
• Therapie: lokale Antibiotika und
Flucloxacillin oder Erythromycin oral
Das Lid : bakterielle
Infektionen
Erysipel : St-Anthony s Fire
• Ursache: nach einem minimalen
Hauttrauma durch Streptococcus
pyogenes
• Befunde: ausbreitende, scharf begrenzte,
indurierte, erythematöse subkutane
Plaque
• Therapie: Orale ATB
Das Lid: bakterielle Infektionen

Fasciitis necroticans
kann letal sein !
• Ursache: nach einem Trauma oder
Chirurgie. Rasch progressive Nekrose
( subkutane -> Haut) durch
Streptococcus pyogenes ( Stap aureus )
• Befunde: periorbitale Rötung, Ödem –
Gangrän. Verschuss A. ophtalmica,
Lagophthalmus
• Therapie : Benzylpenicillin intravenös,
Debridement des nekrotischen Gewebes
und plastiche Chirurgie
Das Lid :
Virale
Infektionen
Das Lid : Virale Infektionen

Molluscum contagiosum
Ursache: Pockenvirus
Befunde: ein oder mehrere blasse,
wachsartige Knötchen mit einer
Vertiefung.
• Therapie : Fern des Lidrandes =
Therapie überflüssig sein, sonst
Skalpellexzision, Kauterisation,
Kryo/Lasertherapie
Das Lid : Virale Infektionen

Herpes zoster ophthalmicus


Ursache: Varicella-Zoster-Virus
• Befunde: makulopapulöser Ausschlag,
Vesikeln, Pusteln, Verkrustung, periorbitales
Ödem und Schmerzen im Versorgungsgebiet
des ersten Astes des N. trigeminus
• Therapie: systemisch: Aciclovir oral, 800 mg
5-mal/d für 7–10 Tage – lokal: Aciclovir-Salbe
und eine SteroidAntibiotika-Kombination wie
Fucidin H (Hydrocortison 1 %, Fuzidinsäure 2 
%) 3-mal/d
Das Lid : Virale Infektionen
Herpes simplex
Ursache: primäre Infektion oder selten
Reaktivierung von im Trigeminusganglion
angesiedelten Herpes-simplex-Viren
• Befunde: periorbitale, Lid- und
Lidrandvesikel, die innerhalb von 48
Stunden rupturieren – begleitende papilläre
Konjunktivitis mit Sekret und
Lidschwellung – Dendritische
Hornhautulzera können sich entwickeln
• Therapie: lokal antiviral (Aciclovir-Salbe)
5-mal/d für 5 Tage – Aciclovir oral, 400–
800 mg 5-mal/d für 3–5 Tage;
Blepharitis
Blepharitis:
Chronische anteriore Blepharitis
Staph.

• Pathogenese: die Wimpernbasis durch Staphylokokken oder eine Seborrhö


• Befunde:
• leichte papilläre Konjunktivitis (bei lange Fällen: Madarosis, Narben,
Trichiasis, Poliosis )
• bei Staphylokokken B. : harte Schuppen und Verkrustung,
hauptsächlich um die Wimpernbasis (Collarettes)
• Bei Seborrhoischer B. : weiche Schuppen und können sich
irgendwo am Lidrand und an den Wimpern befinden
Seborrhö
• Therapie:

• Lidhygiene: – warme Kompresse für einige Minuten auf den Lidern und
massieren 1- bis 2-mal täglich mit einer schwachen Natriumbikarbonat-
Lösung.

• Antibiotika: Lokal: Fucidin oder Chloramphenicol werden zur


Behandlung der akuten Follikulitis eingesetzt.
Blepharitis:
Chronische Posteriore Blepharitis
• Pathogenese : durch eine Funktionsstörung der Meibom-Drüsen und
Veränderungen des Drüsensekrets
• Befunde: Öffnungen der Meibom-Drüsen verstopft oder mit kleinen
Ölkügelchen bedeckt. Beim Druck : Expression von Meibom-Sekret wie
Zahnpasta. Tränenfilm ölig und schaumig - > papilläre
Konjunktivitis ,HH-Stippung
• Therapie:
1. Lidhygiene ( Kompressen + Lidmassage)

2. Lokal: ATB, Steroide, TEM

3. Systemische Tetrazykline ( Kontraindikation: Schwanger , Stillstand


oder < 12 LJ-> Zahnverfärbungen oder Hypoplasie : alternativ
Erythromycin). Doxycyclin: 100 mg 2 x tgl 1W ( dann 1x für 6 -12 W).
Erythromycin: 250 mg 1-2x tgl (bei Kindern)
Ektropium/Entropium
Ektropium : Auswärtskehrung des Lids

Altersbedingte Ektropium durch Paralytische Mechanische


Ektropium Narbenbildung Ektropium Ektropium

Tarsokonjunktivalen Exzision des Kanthoplastik Entfernung und


Keilexzision Narbengewebes mit Korrektur
Hauttransplantat.
Entropium : Einwärtskehrung des Lides
Chalazion/Hagelkorn

Ein Chalazion (Meibom-Zyste): eine chronische, sterile,


granulomatöse entzündliche Läsion (durch eine Blockade der
Öffnungen der Meibom-Drüsen/ anderer Talgdrüsen)
Befunde: Knötchen im Tarsus, das berührungsempfindlich ist,
wenn es entzündet ist
Therapie:
- kann überflüssig sein, da sich etwa ein Drittel der Chalazien
spontan oder mit Hilfe der Lidpflege zurückbildet
- Persistierende Läsionen werden chirurgisch oder mit einer
Steroidinjektion (Triam) in die Läsion behandelt
Lidtumoren
Gutartige Lidtomuren
Plattenepithelpapillom Basalzellpapillom Aktinische Melanozytärer
Keratose junktionaler
Nävus

fleischfarbene gestielte breitbasige ( sessile) Hyperkeratotische Fettige, braune Plaque Hyperkeratotische klein und gleichmäßig
Läsion mit schmaler Läsion mit einer filiforme Läsion mit mit brüchiger Plaque mit scharfen gefärbt
Basis Himbeerartige Cornus cutaneum Oberfläche Rändern und
Oberfläche geschuppter Oberfläche
Gutartige Lidtumoren
Syringom Pilomatrixom Kapilläres Naevus flammeus Xanthelasma
( epithelioma Hämangiom ( kavernöses
calcificans ) ( Erdbeernävus) Hämamgiom, Feuermal)
benigne Proliferatioen der ekkrinen tief in der Dermis gelegenes violettes bei kinder, erhabene hellrote Läsion seltene kongenitale subkutane Läsion mit multiple gelbische subkutane
Schweißdrusen : kleine Papeln ( oft bewegliches Knötchen ( verhärtet bei die auf Druck weiß wird und bei ektatischen Gefäßen , meinstens unliat und Plaque bds ( können mit
multiple und bilat) Verklakung) Weinen anschwellen kann, auf ein Segmebt begrenzt ( Sturge - Weber- erhöhten
Steroideinjektionen Syndrom dazu) Serumcholesterinspiegeln
scharf begrentzer weicher rosafarbener einhergehen -> Exzision oder
Fleck der auf Druck nich weiß wird ( mit Argonlaser
Alter wird dunkler) und die Haut wird
hypertrophien darauf
Bösartige Tumoren
Basaliom Plattentepithelkarzinom Melanom
Risikofaktoren: Alter , weiße Haut, Sonnenexposition 20% Metas. in den Lymphknoten - Das oberflächlich
spreitende Melanom
Keine Metastasen. Risikofaktoren: schwache Immunität oder Nierentransplantation , Alter, blaße Haut - Das noduläre Melanom
und Sonne
Die wichtigsten klinischen Attribute eines malignen epidermalen Tumors : Ulzeration,
fehlende Berührungsempfindlichkeit, Induration, unregelmäßige Ränder und Zerstörung der
Lidrandarchitektur.

Noduläres Basaliom: Noduloulzeratives Sklerosierendes Basaliom: Noduläres Ulzerierendes Cornu cutaneum : mit Plaque mit unregelmäßiger
glänzendes, festes, Basaliom: induzierte Plaque unter der Plattenepithelkarzinom : Plattenepithelkarzino: rote zugrunde liegendem Begrenzung und
perlenartiges Knötchen mit zentrale Ulzeration, Epidemitis seitlich infiltrativ hyperkeratotisches Basis und scharf begrenzte, invasivem unterschiedlicher
einem kleinen, erweiterten erhabene perlmuttartige, und wächst Knötchen ( verkrustete indurierte Ränder ( meistens Plattenepithelkarzinom Pigmentierung
Blutgefäß auf der Teleangiektasien an den Erosionen und Fissuren) nicht perlenartig und keine
Oberfläche. seitlichen Rändern Teleangiektasien ) 
Ptosis: • Zuerst eine Pseudoptosis ausschließen
Herabhägen des Oberlids
Pseudoptosis
Fehlender Lidhalt Kontrolaterale Ipsilaterale Hypotropie Bilaterale Brauenptosis Die Blepharochalasis
Lidretraktion
Augenprothese, Vergleich der Anderes Auge abdecken : Exzessiven Hautüberschuss Erheblichen
Mikrophthalmus, Phthisis Oberlidstellung verschwinden des oder Fazialisparese : Hautüberschuss am Oberlid
bulbi oder Enophthalmus Pseudoptosis manuelle Anheben der
Normalerweise bedeckt
Augenbraue
das OB 2 mm die obere
HH
Ptosis
neurogene myogene aponeurotische mechanische
Fehlerhafte Innervation : Z.b. Myopathie des M. Defekt in der Levatoraponeurose Vernarbung , Dermatochalasis,
Lähmung des dritten (OM) Hirnnervs, levator ( Myasthenia gravis, (Alterbedingt) . Tumoren wie Neurofibrome
Fehlregeneration des N. facialis oder myotonischer Dystrophie, progressive (Abb.), Lidödem
HORNER Syndrom externe Ophthalmoplegie
Befund: bizarre Bewegungen des Der Patient wird gebeten, ohne zu Befunde: meistens bilaterale Ptosis mit  
Oberlids bei verschiedenen blinzeln für 30 Sekunden nach oben einer hohen Deckfalte und guter
Augenbewegungen zu blicken. Das zunehmende Levatorfunktion
Herabsinken eines oder beider Lider Therapie: Levatorresektion, -vorlagerung
Therapie: Levatordesinsertion und und -reinsertion oder Wiederherstellung
oder die Unfähigkeit, den Aufblick zu
Brauensuspension  der anterioren Levatoraponeurose
halten, sprechen für eine Myasthenie
Immer neurologisches Konsil vor
einer Ptosis-OP
Ich bedanke mich
für ihre Aufmerksamkeit

Dr. Chouiter Leila

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