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FAKULTAT: AUSBILDUNG

LEHRERIN: HUSEYNOVA GULKHAR


STUDENTIN: NARGIZ RUSTEM
GRUPPE: 413 A
FACH: METHODIK DES DEUTSCHUNTERRICHTS- 2
THEMA: DIE ROLLE DER LEHRWERKE.KRITERIEN ZU EINEM
GUTEN UNTERRICHT. ANALYSE EINES NATIONALEN LEHRWERKES.
Lehrwerke und ihre Bedeutung im Fremdsprachenunterricht
Unterrichtsmittel, die für den Fremdsprachenunterricht zur Verfügung stehen, stellen einen sehr wichtigen
Bestandteil des Lehr- und Lernprozesses dar. Zu diesen Unterrichtsmitteln zählt man nicht nur die traditionelle
Arbeit mit dem Lehrwerk, sondern auch die modernen Techniken und Mittel, die den Unterricht auflockern
können und die unterschiedlich je nach der Stufe der Kentnisse vom Lehrer gewählt werden sollen.
Es werden die Hilfsmittel wie z. B. visuelle Hilfsmittel oder auditive Hilfsmittel betrachtet. Zu den visuellen
Hilfsmitteln gehören dann verschiedene Ausführungen wie z. B. Reproduktion von Kunst und Photographie
usw. Das Bild hat hier einfach die zentrale Stellung und sein Reiz kann sehr förderlich wirken. Eine sehr
wichtige Rolle spielen auch die auditiven Hilfsmittel, die wegen ihren Handlichkeit und Reproduzierbarkeit oft
gewählt werden. Die auditiven Hilfsmittel dienen sehr gut als ein sprachliches Vorbild und haben einen festen
Platz im Unterricht.
Obwohl es viele modernen technischen Möglichkeiten der Medien gibt, stellt das Buch das wichtigste
Lernmittel dar. Vor allem für den Unterstufenunterricht ist eine Kombination von Medium und Buch
praktizierbar. Lehrbücher, die in der Unter- und Mittelstufe verwendet werden, sind systematisch nach dem
Lehrgang eingebaut und berücksichtigen vor allem die Grammatik, die Aussprache, den Wortschatz und das
Sprachkönnen. Als Ergänzung zum Lehrbuch benutzt man je nach der Stufe verschiedene Techniken. Zum
Beispiel für den Anfangsunterricht gibt es Vorkurse für die auditive Schulung, die aber vom Buch unabhängig
sind oder Arbeitsbücher, die für Hausaufgaben und zur Festigung des Gelernten benutzt werden.
Welches Lehrwerk passt für meinen Unterricht? Nach welchen Kriterien kann ich vorgehen? Das ist eine
komplexe Fragestellung. Einen Leitfaden für eine ausführliche Lehrwerksanalyse unter inhaltlichen und
formalen Aspekten finden Sie hier. Für einen ersten Überblick hilft es aber schon, wenn man sich an ein
paar wesentlichen Punkten orientiert:
Das Buch muss zur Zielgruppe passen
Ein Lehrwerk sollte die Lebenswelt der Lernenden widerspiegeln. Schritte international Neu und Starten
wir zum Beispiel richten sich an junge Erwachsene weltweit und greifen Themen auf, die diese
Zielgruppe beschäftigen, wie „Jobmobilität“, oder „neue Kontakte knüpfen“. Aber nicht nur die
Themenwahl sollte zur Zielgruppe passen, sondern auch die Art der Texte und Hörbeispiele.
Authentisches Material für junge Erwachsene sind beispielsweise Kommentare in sozialen Netzwerken,
Kurznachrichten, Blogposts und Videos. Lehrwerke für Kinder und Jugendliche sollten dem Alter und
den Interessen entsprechende Themen beinhalten, die Protagonisten im Buch zur Identifikation einladen.
Grammatik – Progression und zyklisches Lernen
Von einer steilen Progression spricht man zum Beispiel, wenn mehrere grammatikalische Phänomene in
einer Lektion auftauchen. Lernungeübte Teilnehmer können überfordert sein, wenn sie zu viel
Grammatik in zu kurzer Zeit verinnerlichen müssen. Umgekehrt langweilt Lerngeübte eine zu sanfte
Progression. Pauschalwerte gibt es dafür nicht, wovon aber alle profitieren, ist zyklisches Lernen. Das
bedeutet, dass bereits erlernte Grammatik in den kommenden Lektionen in anderen Kontexten
aufgegriffen, vertieft und gefestigt wird. Das sorgt dafür, dass sie wirklich nachhaltig aufgenommen
werden kann.

Worte finden
Gerade am Anfang geht es darum, genügend Wortschatz aufzubauen, um überhaupt kommunizieren zu
können. Ein gutes Lehrwerk unterstützt dabei mit Wort-Bild-Kombinationen, assoziativen Elementen,
Vokabelpräsentation nach Themen und der Möglichkeit, auf die L1 (oder eine gut beherrschte L2 wie
Englisch) zurückzugreifen. Was lange verpönt war, findet wieder Eingang in zeitgemäße Lehrwerke.
Lehrwerke wie Schritte international Neu versorgen die Lernenden darüber hinaus Lektion für Lektion
mit ganz konkreten Lerntipps.
Binnendifferenzierung erleichtern
Binnendifferenzierung ist eine Königsdisziplin des Unterrichtens. Es ist sehr entlastend, wenn
Lehrwerke den Lehrenden ein Konzept dafür an die Hand geben. Beispielsweise in Form eines
Leitsystems: verschiedene Symbole kategorisieren Aufgaben in Übungen für alle und solche für
unterschiedliche Lernniveaus. Personalisierte und Transferaufgaben bieten den Lernenden die
Möglichkeit in ihrem eigenen Tempo das Gelernte anzuwenden.

Vielseitiges Material
Ein Lehrwerk ist nicht nur Kursbuch allein, sondern die Gesamtheit aller Materialien, auf die Lehrende
und Lernende Zugriff haben. Bei einem guten Lehrwerk ergänzt sich das gesamte Produktportfolio
sinnvoll und abwechslungsreich. Bei Hueber beispielsweise finden die Lehrenden jede Menge
Zusatzmaterial zum kostenlosen Download im Lehrwerkservice. Den Lernenden steht ein Video- und
Audiotraining zum individuellen Weiterlernen zur Verfügung. Audios, Videos und Slide-Shows sind bei
den meisten Lehrwerken über eine kostenlose App abrufbar.
Zehn Merkmale guten Unterrichts 
Einen guten Unterricht zu halten, dem alle Schülerinnen und Schüler folgen und aus dem sie etwas mitnehmen
können, ist wohl das Ziel jeder Lehrkraft. Dem deutschen Pädagogen Hilbert Meyer zufolge sollten dafür die
folgenden Merkmale erfüllt sein: 
1. Klare Strukturierung des Unterrichts 
Für einen guten Unterricht ist es zwingend erforderlich, dass zwischen Lehrkraft und Schülern klare Regeln,
Rituale und Freiräume vereinbart werden. Unverzichtbar ist es 
•die Ziele des Unterrichts klar zu definieren (Was soll heute gelernt werden?),
•strukturiert vorzugehen (Wie soll der Lernprozess ermöglicht werden?) und 
•dass die Methoden, Erklärungen und Darstellungen klar und zweckorientiert sind.
Erst eine klare Strukturierung des Unterrichts gibt Schülern Sicherheit und genügend Freiraum für das
eigenverantwortliche Lernen. 
2. Hoher Anteil an echter Lernzeit
Kommt eine Lehrkraft nur fünf Minuten zu spät aus der Pause in die Klasse, geht ein Neuntel der
Unterrichtsstunde verloren – das sind immerhin 11 Prozent. Ein gutes Zeitmanagement und Pünktlichkeit sowohl
vonseiten der Lehrkraft als auch der Schülerinnen und Schüler kann den Anteil echter Lernzeit entscheidend
steigern. Wichtig ist zudem, dass
•Organisationsarbeiten aus dem Unterricht ausgelagert werden und
•Disziplin und Ordnung während der Unterrichtsstunde eingehalten werden. Denn Ermahnungen und Korrekturen
von Schülerverhalten kosten viel Zeit. 
3. Lernförderliches Klima  
In der Lernpsychologie werden vier Grundbedingungen für Lernen
unterschieden: Kognition, Motivation, Emotion und soziale Interaktion. Das individuelle Lernen wird demnach
erleichtert, wenn Schülerinnen und Schüler gerne lernen, das Lernen mit positiven Gefühlen verbinden und dies im
Austausch mit anderen tun.  
Voraussetzung für einen guten Unterricht ist, dass die Schülerinnen und Schüler Verantwortung auch für das eigene
Lernen übernehmen können und in ihren Interaktionen Gerechtigkeit und Fürsorge vonseiten der Lehrkraft
erfahren. 
Hinweis: Lehrkräfte sollten im Unterricht ein fehlerfreundliches Klima schaffen.
4. Inhaltliche Klarheit  
Um einen guten Unterricht nach Meyer zu gestalten, müssen Lehrkräfte didaktischen Grundprinzipien einhalten.
Dazu gehört
•eine verständliche Aufgabenstellung,
•thematische Stringenz und
•inhaltliche Klarheit.  
Bei der Wahl der Aufgaben sollten die Pädagogen auf einen Wechsel der Aufgabenformen achten. Offene
Aufgabenstellungen lassen Schülerinnen und Schülern mehr Freiraum zum Ausprobieren, Erforschen und Erproben.
Das übt wiederum mehr Anziehungskraft auf die Lernenden aus. 
5. Methodenvielfalt 
Methodenvielfalt ist laut Meyer der Schlüssel zum guten Unterricht. Dabei kommt es auf den Reichtum an
Inszenierungstechniken, die Vielfalt der Handlungsmuster und die Variabilität der Verlaufsformen an.  
6. Sinnstiftendes Kommunizieren  
Lehrkräfte sollten im Rahmen der sozialen Interaktion
•die Klasse an der Planung der Unterrichtsgestaltung beteiligen,
•eine förderliche Gesprächskultur in der Klasse anbahnen,
•die Möglichkeit schaffen, mittels Schülerfeedbacks den Unterricht des Lehrers bewerten zu können und 
•Schülerinnen und Schüler zur Reflexion über das eigene Lernen anregen. 
Als lernförderlich wirken sich verstärkte Mitgestaltungsmöglichkeiten der Klasse aus, z. B. bei der Auswahl der 
•Inhalte,
•Methoden,
•Sozial- und Arbeitsformen,
•Arbeitsmittel,
•Zeitdauer,
•Präsentation der Ergebnisse und
•Bewertung. 
7. Individuelles Fördern
Guter Unterricht berücksichtigt, dass jede Schülerin und jeder Schüler unterschiedliche Lernvoraussetzungen,
Vorerfahrungen und Wissen mitbringt. Dementsprechend muss die Lernumgebung gestaltet und Freiräume
ermöglicht werden. Dafür ist es notwendig, Förderpläne zu erstellen, die möglichst individuell allen Schülerinnen
und Schülern gerecht werden. 
8. Intelligentes Üben 
Für den Lernerfolg ist nicht nur wichtig, dass sich Schülerinnen und Schüler genügend Zeit für die Übungen
nehmen, sondern auch die Art und Weise, wie sie die Übung angehen. In diesem Rahmen sind passgenaue
Übungsaufträge, gezielte Hilfestellungen und das Bewusstmachen von Lernstrategien entscheidend. 
9. Transparente Leistungserwartungen 
Ein guter Unterricht orientiert sich sowohl an den Bildungsstandards als auch an dem Leistungsvermögen der
Lernenden. Den Schülerinnen und Schülern muss bewusst sein, welche Leistungen von ihnen erwartet werden.
Lehrkräfte sollten deshalb zwischen Lern- und Übungssituationen einerseits und Leistungs- und Testsituationen
andererseits unterscheiden. Denn beim Lernen und Üben ist es selbstverständlich, dass Fehler gemacht werden, aus
denen man lernen kann. 
Zur transparenten Leistungserwartung gehört es aber auch, dass Lehrerinnen und Lehrer zügig Rückmeldung geben,
um so den Lernerfolg zu verstärken. 
10. Vorbereitete Umgebung 
Um die wertvolle Unterrichtszeit nicht mit der Suche nach einem Geodreieck oder dem Spitzen von Bleistiften zu
verschwenden, muss am Arbeitsplatz der Schülerin / des Schülers (aber auch der Lehrkräfte!) Ordnung herrschen.
Wenn sich jeder in der Klasse auf den Unterricht vorbereitet und das jeweilige Lernwerkzeug parat hat, wird das
Lernen erleichtert.  

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