Göttinger Studien zur Generationsforschung. Veröffentlichungen des DFG-Graduiertenkollegs "Generationengeschichte"
Von Kai Sina
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Über diese Serie
45er, 68er, 89er: Immer waren es vor allem die sogenannten politischen Generationen mit ihren zumeist männlichen Protagonisten, die bislang im Fokus der Forschung standen. Die Kategorie Gender wurde dabei ebenso ausgeblendet wie der enorme Einfluss der Popkultur auf die Lebenswelten junger Menschen in West- wie in Osteuropa seit den 1950er Jahren.
Anhand der Bereiche Mode und Musik fragt der Sammelband nach dem Zusammenhang von Konsumpraxen, popkulturellen Formationen und geschlechtsspezifischen generationellen Deutungen. Dabei werden sowohl mediale Inszenierungen von Mode bzw. Musik, Popstars und Mannequins als auch deren individuelle wie kollektive Aneignungen interdisziplinär in den Blick genommen.
Titel in dieser Serie (3)
- Sühnewerk und Opferleben: Kunstreligion bei Walter Kempowski
Kempowskis kunstreligiöses Konzept in seiner fast vierzigjährigen Entwicklung. Auf ihm laste ein "verordnetes Lebenswerk", schreibt Walter Kempowski in eines seiner Tagebücher. Diese bekenntnishaften Worte beziehen sich auf den ungeheuerlichen Anspruch, der Kempowskis schriftstellerisches Selbstverständnis von Anfang an und grundlegend bestimmt: der Anspruch, mit seinem aus Romanen, Tagebüchern und monumentalen historischen Textcollagen zusammengesetzten Werk die historische Schuld der Deutschen am Zweiten Weltkrieg zu sühnen. Diese vom Debütroman "Im Block" (1969) bis in dem postum erschienenen Gedichtband "Langmut" (2009) erstaunlich beharrlich aufrechterhaltene Grundüberzeugung geht einher mit der umfassenden und anhaltenden Überformung der Autorschaft, der Poetik und nicht zuletzt des literarischen Werks im Modus moderner Kunstreligion: Durch sein "Opferleben" vollbringt der Autor ein "Sühnewerk", und nimmt selbst unweigerlich die Stellung eines christusartigen "Vertreters" ein.
- Generation und Erwartung: Konstruktionen zwischen Vergangenheit und Zukunft
Während die Forschung bisher vor allem die Bedeutung von Generationen als Erinnerungsgemeinschaften betont hat, wird hier der Frage nachgegangen, inwiefern sie sich auch als spezifische "Erwartungsgemeinschaften" analysieren lassen, die durch ein besonderes Verhältnis zu einer imaginierten Zukunft charakterisiert sind. Historiker, Soziologen, Literatur- und Erziehungswissenschaftler gehen dieser besonderen Verschränktheit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft für die Zeit ab dem 19. Jahrhundert nach, die sich sowohl in der Konstruktion von Generationen als auch von Generationsbeziehungen niederschlägt.
- Hot Stuff: Gender, Popkultur und Generationalität in West- und Osteuropa nach 1945
Popkultur und ihre Funktion für gesellschaftspolitische und familiäre Positionierungen - in kapitalistischen und sozialistischen Gesellschaften. 45er, 68er, 89er: Immer waren es vor allem die sogenannten politischen Generationen mit ihren zumeist männlichen Protagonisten, die bislang im Fokus der Forschung standen. Die Kategorie Gender wurde dabei ebenso ausgeblendet wie der enorme Einfluss der Popkultur auf die Lebenswelten junger Menschen in West- wie in Osteuropa seit den 1950er Jahren. Anhand der Bereiche Mode und Musik fragt der Sammelband nach dem Zusammenhang von Konsumpraxen, popkulturellen Formationen und geschlechtsspezifischen generationellen Deutungen. Dabei werden sowohl mediale Inszenierungen von Mode bzw. Musik, Popstars und Mannequins als auch deren individuelle wie kollektive Aneignungen interdisziplinär in den Blick genommen.
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