Hermaphrodit
Von Stefan T. Gruner und Stefan Tomas Gruner
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Über diese Serie
Schwindet der Glaube in ihre sakralen Kräfte, die die Hijras schützt und ihnen Respekt verschafft, droht ihnen nur noch Spott und Verfolgung. Was dann noch bleibt, ist die aktuelle Frage, wie es mit der Toleranz der Gesellschaft im profanen Umgang mit Transgendern aussieht.
Titel in dieser Serie (3)
- Hermaphrodit I: Epigenese
Die Reihe "Hermaphrodit" beschäftigt sich mit unterschiedlichen Ebenen von Intersex / Transgender. Ziel ist es, auf entspannte, durchaus auch satirische Art das immer noch vorherrschende dichotome Geschlechter-Verständnis aufzulösen. "Hermaphrodit I , Epigenese" beschreibt die unterschiedlichen medizinischen Erklärungsversuche inkl. der soziokulturellen Komponenten beim Entstehen der Geschlechter "Hermaphrodit II, Mythos" gibt den Mythos der Doppelgeschlechtlichkeit mit Schwerpunkt Hermes und Aphrodite wieder "Hermaphrodit III, Hijras" geht dem Geschlechterwandel im indischen Kulturkreis nach; hier mischt sich besonders hart Sakrales und Profanes, klafft Anspruch und Elend auseinander.
- Hermaphrodit II: Mythos
Mythen sterben nicht, sie bedienen den Zeitgeist. Das Buch geht der Frage nach, welche Ansichten Hermes, welche Aphrodite zu unterschiedlichen Zeiten bedienten. Was sie mit ihren mythischen Vorgängern verband und welche ihrer Eigenschaften schließlich in ihrem Kind, dem Hermaphroditen, zusammen kamen. Was bedient der Doppelgeschlechtliche seitdem? Warum wird er in der Kunst gefeiert, im Leben verfolgt? Der Mythos des Zwitters - weit mehr als sein reales Vorkommen - inspiriert inzwischen die Transgender-Bewegung, die das dichotome Geschlechter-Gefängnis schleift... leider aber auch die Weltflucht- Visionen der Transhumanisten. Im Ton locker-satirisch, wirbt der Text umso ernsthafter für einen diesseitigen Nutzen des Hermaphroditen-Mythos, wehrt sich entschieden gegen jede transzendente Überhöhung und fatale Übermenschen-Utopie.
- Hermaphrodit III: Hijras
Der religiöse Aspekt der Hermaphroditen ist besonders deutlich in der muslimisch- hinduistischen Tradition zu erkennen. In Indien beziehen sich vor allem die Hijras auf diese Tradition. Nach der medizinischen (Hermaphrodit I) und der mythologischen Seite (Hermaphrodit II) beschäftigt sich der Band Hermaphrodit III daher mit den Hijras. Das Besondere - und zugleich exemplarische -- an diesem "dritten Geschlecht" ist die immer größere Kluft zwischen dem religiösen Anspruch, der in speziellen Kulten aufrecht erhalten wird, und dem tatsächlichen, oft sehr demütigenden Leben, das sich in den Straßen der Megametropolen abspielt. Schwindet der Glaube in ihre sakralen Kräfte, die die Hijras schützt und ihnen Respekt verschafft, droht ihnen nur noch Spott und Verfolgung. Was dann noch bleibt, ist die aktuelle Frage, wie es mit der Toleranz der Gesellschaft im profanen Umgang mit Transgendern aussieht.
Stefan T. Gruner
Stefan T. Gruner, geboren in Leipzig, Kindheit in München, Jugend in Bonn. Hotelangestellter und Sprachlehrer in Madrid. Hauptschullehrer in Versmold. Psychologie Abschluss an der Uni Bielefeld. Zusätzliche Ausbildung zum Gesprächstherapeut. Interner Trainer und Schulungsleiter in Pharma-Unternehmen, anschließend freier Trainer mit Schwerpunkt Teamtraining, Konfliktlösung, Mediation. Lebt zur Zeit in Bielefeld, verheiratet, eine Tochter, drei Enkelinnen... Veröffentlicht Romane, Lyrik, Essays, Prosa-Poeme, Szenen, Erzählungen.
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