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Berlin und die Juden: Geschichte einer Wahlverwandtschaft?
Durchblicke: Horizonte jüdischer Kulturgeschichte
Das Gastspiel: Friedrich Lobe und das hebräische Theater 1933–1950
Ebook series10 titles

Jüdische Kulturgeschichte in der Moderne

Rating: 5 out of 5 stars

5/5

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About this series

Lotte Cohn (1893–1983) gehört zu den wenigen Architekturpionierinnen am Beginn des 20. Jahrhunderts, die neben einem umfangreichen baulichen Œuvre auch schriftliche Zeugnisse über ihr Leben und ihre Berufspraxis hinterlassen haben. Seit ihrer Einwanderung 1921 in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina reflektierte sie in Briefen, Artikeln, Vorträgen und Manuskripten über ihre Arbeit und Erfahrungen im neuen Land. Darin spiegeln sich neben ihrer eigenen Lebensgeschichte auch die Schicksale der deutschsprachigen Einwanderer in Palästina und in Israel.
Mit der auf zwei Bände angelegten Publikation, die das Bild der Epoche ihres Wirkens innerhalb der israelischen Baugeschichte und ihre Persönlichkeit als erste Frau ihrer Profession im Land beleuchten, kommt Lotte Cohn als "schreibende Architektin" nun selbst zu Wort.
Der erste Band Ausgewählte Schriften (1934–1982) umfasst Beiträge aus hebräischen und deutschsprachigen Zeitschriften sowie unveröffentlichte Vorträge und Manuskripte. Der zweite Band enthält eine Auswahl ihrer Briefe.
LanguageDeutsch
Release dateMay 15, 2012
Berlin und die Juden: Geschichte einer Wahlverwandtschaft?
Durchblicke: Horizonte jüdischer Kulturgeschichte
Das Gastspiel: Friedrich Lobe und das hebräische Theater 1933–1950

Titles in the series (11)

  • Das Gastspiel: Friedrich Lobe und das hebräische Theater 1933–1950

    1

    Das Gastspiel: Friedrich Lobe und das hebräische Theater 1933–1950
    Das Gastspiel: Friedrich Lobe und das hebräische Theater 1933–1950

    Friedrich Lobe (1889–1958) gehörte zu den wenigen aus Deutschland geflüchteten Theatermachern, die im hebräischen Theater in Palästina Fuß fassen konnten. Nach seiner Einwanderung 1933 für eine erste Inszenierung von Dantons Tod am Tel Aviver Arbeitertheater Ohel engagiert, führte Lobe bis zu seiner Rückkehr nach Europa 1950 bei dreißig Produktionen Regie, veröffentlichte zahlreiche Zeitungsartikel und schrieb nicht zuletzt zwölf eigene dramatische Texte. Auf Grundlage umfangreicher Archivrecherchen untersucht Sebastian Schirrmeister erstmals die besonderen Konstellationen, die sich aus Lobes Emigration nach Palästina ergaben und die sich in seinen Aktivitäten und Texten widerspiegeln: Ein arrivierter deutscher Theaterkünstler traf auf ein im Aufbau befindliches, von russischen Emigranten und zionistischer Ideologie beherrschtes hebräisches Theater. Er musste sich in der neuen Umgebung, die sich im Spannungsfeld von Migration, Kulturtransfer und der Konstruktionsarbeit an einer neuen Nationalkultur konstituierte, behaupten. Ein einst bekannter Schauspieler wurde, der Sprache des Landes nicht mächtig, zum Dramatiker und konnte nur mithilfe von Übersetzung und Maskerade Eingang in das bereits besetzte kulturelle Feld finden. Die Tatsache, dass Lobe bislang weder im deutschen noch im israelischen Forschungskontext Beachtung fand, ist sicherlich der Unmöglichkeit einer eindeutigen nationalen Zuordnung seines Wirkens, seiner ambivalenten Position 'zwischen allen Stühlen' geschuldet.

  • Berlin und die Juden: Geschichte einer Wahlverwandtschaft?

    9

    Berlin und die Juden: Geschichte einer Wahlverwandtschaft?
    Berlin und die Juden: Geschichte einer Wahlverwandtschaft?

    Die jüdische Geschichte Berlins ist genauso alt (oder so jung?) wie die Geschichte der Stadt selbst: Sie geht auf das 13. Jahrhundert zurück. Der vorliegende Band soll aber nicht nur die Geschichte der Jüdinnen und Juden in Berlin oder den Zusammenhang zwischen jüdischer Kultur und Großstadtkultur beschreiben, sondern nach der tiefen Verbindung fragen, die sich im Laufe der Zeit zwischen der Stadt und ihrer jüdischen Bevölkerung entwickelt hat und die selbst nach der Shoah nicht vollständig abgebrochen ist. Gibt es so etwas wie eine 'Wahlverwandtschaft' zwischen Berlin und den Jüdinnen und Juden, die gleichzeitig im Zeichen einer 'Liebesgeschichte' und einer 'Tragödie' steht? Kann man diese Beziehung unter Theodor Fontanes Formel eines "berlinisch-jüdischen Geistes" subsumieren? Berlin und die Juden konzentriert sich auf das 19. und das frühe 20. Jahrhundert, eine Epoche, die traditionell als 'Goldenes Zeitalter' der deutschen jüdischen Geschichte bezeichnet wird. Die Beiträge beleuchten die Geschichte der Wechselbeziehung zwischen Berlin und 'den Juden' näher. Dabei wird eine neue Perspektive auf jüdische Intellektuelle wie Heinrich Heine, Walter Benjamin und Arnold Schönberg sowie auf Humboldts jüdische Mitstreiter eröffnet. Nach Studentinnen und Akademikerinnen als einer weiblichen Avantgarde der Großstadt wird gefragt und nicht zuletzt nach Berliner 'jüdischen Orten' im weitesten Sinne des Wortes – von Berliner Topographien bis zu Stadttexten und Stadtpresse über Kaufhäuser und jüdische Lehreinrichtungen.

  • Durchblicke: Horizonte jüdischer Kulturgeschichte

    13

    Durchblicke: Horizonte jüdischer Kulturgeschichte
    Durchblicke: Horizonte jüdischer Kulturgeschichte

    Jüdische Kulturgeschichte ist alles andere als ein festgelegtes Forschungsgebiet, sondern setzt sich aus vielen und immer neuen Fragestellungen zusammen: Da geht es um Philosophie, Religion, Geschichte, Literatur, Gesellschaft und Politik – und bei all dem um Würde und Ethik, um Zuschreibungen und Ausgrenzungen, um Machtstrukturen und um Verfolgung. Jüdische Geschichte, Lebensrealitäten und Identitätsbildungen spielen in der europäischen und globalen Geschichte eine wichtige Rolle. Mitunter fanden diese Themen in der Geisteswissenschaft nur wenig Beachtung, doch ist hier inzwischen einiges im Umbruch. Statt bekannten Wegen tun sich neue Horizonte auf! Durchblicke. Horizonte jüdischer Kulturgeschichte enthält die Beiträge des Symposiums zum zehnjährigen Bestehen des Zentrums für Jüdische Kulturgeschichte der Universität Salzburg. Diese setzen Akzente in etlichen Bereichen der Jüdischen Studien: in der kulturwissenschaftlichen Sicht auf Judentum, Christentum und Islam in der Spätantike, der jüdischen Geschichte und Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts, der Sprachlosigkeit und des künstlerischen und literarischen Zeugnisses angesichts des Holocaust und nicht zuletzt der jiddischen Literatur und Kultur.

  • Hybride jüdische Identitäten: Gemischte Familien und patrilineare Juden

    3

    Hybride jüdische Identitäten: Gemischte Familien und patrilineare Juden
    Hybride jüdische Identitäten: Gemischte Familien und patrilineare Juden

    Viele Jüdinnen und Juden lieben nichtjüdische Partner*innen, leben und haben Kinder mit ihnen. Die Vorstellung von 'Juden' und 'Nichtjuden' als klar unterscheidbaren Gruppen ist überholt. 'Gemischte' Familien und Partnerschaften sind stattdessen Teil der zeitgenössischen Lebensrealität im deutschsprachigen Raum und darüber hinaus. Der nicht unumstrittene Begriff des Hybriden, ursprünglich aus Botanik und Biologie entlehnt und im 19. Jahrhundert in die Rassenlehre übernommen, wo er negativ besetzt wurde, findet seit einigen Jahren in diversen Bereichen der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften wieder Verwendung. Dort richtet sich das Interesse auf Begegnungen, Vermischungen, Übergänge, Übersetzungen und Neuschöpfungen. Daraus entstehen Fragen nach Inklusion und Exklusion, welche Formen 'Vermischungen' oder 'Hybridisierungen' in konkreten Kontexten annehmen und in welchen kulturellen Praktiken und Identitätskonstruktionen sich diese äußern. Solche Fragen stellen sich auch für zeitgenössische jüdische Lebensentwürfe: Versteht man Identitäten als reflexive Prozesse des Selbstverstehens, des Entwickelns von sich immer in Veränderung befindlichen Selbstbildern und als eine Beziehung, zeigt sich, wie bedeutsam der Kontakt mit anderen und das Erfahren von Fremdwahrnehmung durch andere sind. Widersprüchliche Definitionen von Jüdischsein führen hier zu Herausforderungen für gemischte Familien. Die Komplexität resultiert u. a. aus den verschiedenen Ebenen zeitgenössischer jüdischer Identität, wie der kulturellen, der religiösen und nach der Shoah der historischen Ebene der Familien- und Verfolgungsgeschichte. Der Band Hybride jüdische Identitäten versammelt die Vorträge der gleichnamigen internationalen Tagung, die im November 2012 am Erziehungswissenschaftlichen Institut der Universität Zürich stattgefunden hat. Die Autor*innen bringen nicht nur Perspektiven unterschiedlicher wissenschaftlicher Disziplinen, wie der Psychologie, der Soziologie, der Kultur- und Literaturwissenschaft sowie der Psychoanalyse zusammen, sondern untersuchen auch unterschiedliche nationale Zusammenhänge und Spezifika. Der Sammelband bündelt damit erstmalig Forschungen zu gemischt jüdisch-nichtjüdischen Familien und deren Selbstverständnissen und Erfahrungen.

  • Theater ohne Publikum: Literatur im Exil am Beispiel Friedrich Wolfs

    5

    Theater ohne Publikum: Literatur im Exil am Beispiel Friedrich Wolfs
    Theater ohne Publikum: Literatur im Exil am Beispiel Friedrich Wolfs

    Der jüdische Arzt, Kommunist und Autor Friedrich Wolf (1888–1953) wird in den 1920er Jahren mit kritischen Zeitstücken bekannt. Kurz nach Hitlers Machtübernahme muss er Deutschland verlassen. Mit dem Exil in der Sowjetunion verändern sich für Wolf – wie auch für andere Migrant*innen – die Bedingungen der literarischen Arbeit: Die aus Deutschland geflüchteten Autor*innen verlieren ihr Publikum. In dieser Situation entsteht 1933 das Stück Professor Mamlock, das Wolf zum weltweit bekanntesten deutschsprachigen antifaschistischen Theaterautor macht. Durch das tragische Schicksal des Juden Mamlock möchte Wolf die Grundlagen und das Wesen des Faschismus aufzeigen. Aber an wen wendet sich der Dramatiker im Exil? Auf der Suche nach einer Antwort sieht sich Wolf veranlasst, das Drama schon zwischen 1933 und 1935 nach den Wünschen der Ensembles und den Forderungen der KP mehrfach zu verändern. Insbesondere der Parteieinfluss markiert einen wichtigen, bislang unbeachtet gebliebenen Einschnitt im Werk des Autors. Als Folge liegt das Drama in verschiedenen Fassungen vor. Diese Variationen ermöglichen einen Einblick in die literarischen Produktionsbedingungen des Exils, die im Zentrum der vorliegenden Untersuchung stehen.

  • Hegels Juden: Reformer, Sozialisten, Zionisten

    17

    Hegels Juden: Reformer, Sozialisten, Zionisten
    Hegels Juden: Reformer, Sozialisten, Zionisten

    Heinrich Heine, der Begründer der romantischen Ironie, hatte – das ist wenig bekannt – selbst bei Georg Wilhelm Friedrich Hegel gehört. Doch war er keineswegs der einzige Jude seiner Zeit, der von Hegel entweder persönlich unterrichtet wurde oder doch wenigstens entscheidend von seinem Denken beeinflusst war. Auf die jüdische Rezeption Hegels Mitte des 19. Jahrhunderts gehen – das passt zu Hegel, dem Denker des Widerspruchs – einander entgegengesetzte, ja sogar feindliche Philosophien und Theorien zurück: etwa der Zionismus, wie er schließlich von Karl Marx' langjährigem, aber nicht immerwährenden Kampfgefährten Moses Hess gefordert wurde; nicht zuletzt die revolutionäre Theorie des Klassenkampfs, wie sie Marx postulierte, aber eben auch die historisch letztlich erfolgreichere, reformistische Theorie der Sozialdemokratie, die der von Marx gehasste Ferdinand Lassalle, auch er Jude, begründete. Freilich waren es nicht nur säkulare Denker, die sich der Hegel'schen Philosophie bemächtigten: Noch immer zu wenig bekannt ist der vormalige luxemburgische, später US-amerikanische Rabbiner Samuel Hirsch, der Hegel in dem Gedanken beipflichtete, dass es tatsächlich eine "absolute Religion" gebe, der jedoch gegen Hegel mit Hegel beweisen wollte, dass diese absolute Religion nur das Juden-, nicht aber das Christentum sein könne. Heinrich Heine indes war ein Materialist – ob er gegen die anderen jüdischen Schüler Hegels recht behielt?

  • Nation, Narration und Geschlecht: Eine feministische Literaturanalyse der Werke Yael Dayans

    15

    Nation, Narration und Geschlecht: Eine feministische Literaturanalyse der Werke Yael Dayans
    Nation, Narration und Geschlecht: Eine feministische Literaturanalyse der Werke Yael Dayans

    Yael Dayan wurde am 2. Dezember 1939 in Nahalal im britischen Mandatsgebiet Palästina geboren. Neben ihrer literarischen Tätigkeit ist sie auch Verfasserin zahlreicher journalistischer Texte. Als Politikerin war Dayan von 1992 bis 2013 Abgeordnete der Knesset und setzte sich als politische Aktivistin für Frieden, Frauenrechte, LGBT-Rechte, Kinderrechte, Behindertenrechte und Flüchtlingsrechte ein. Nation, Narration und Geschlecht ist eine feministische Analyse ihrer fünf Romane New Face in the Mirror, Envy the Frightened, Dust, Death Had Two Sons und Three Weeks in October, ihres Kriegsberichts A Soldier's Diary, ihrer Autobiografie My Father. His Daughter und ihrer Memoiren Transitions. Das vorliegende Buch konzentriert sich auf literarische Repräsentationen israelischer Geschichte(n) und Konstruktionen sowohl jüdischer als auch israelischer (nationaler) Identitäten. Es wird hinterfragt, in welchem intersektionalen Verhältnis vergeschlechtlichte Diskurse über Nation, Shoah und Identität stehen und mit welchen historischen Narrativen diese verknüpft werden. Nation, Narration und Geschlecht illustriert, wie eine weibliche literarische Stimme offizielle historische Versionen effektiv bereichern kann, und folgt gleichzeitig der Entwicklung Yael Dayans von "einem Mädchen in Khakiuniform zu einer Frau in Schwarz". Diese (literarische) Reise schließt an Diskurse über Krieg, Shoah, Liebe, Sexualität, Alter(n) und Religion an.

  • Der Pass mein Zuhause: Aufgefangen in Wurzellosigkeit

    26

    Der Pass mein Zuhause: Aufgefangen in Wurzellosigkeit
    Der Pass mein Zuhause: Aufgefangen in Wurzellosigkeit

    Andrei S. Markovits legt mit diesem Buch die bewegte Autobiografie eines jüdischen Intellektuellen in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor, geprägt von vielfältigen Orten, Sprachen und Emigrationen. Er analysiert vor allem die Strapazen der doppelten Emigration: aus Rumänien, wo er geboren wurde, nach Wien, wo er zur Schule ging, und von Wien nach New York, wo er an der Columbia University studierte. In Harvard wurde er schließlich zum Sozialwissenschaftler und zu dem Intellektuellen und Professor für Politik und andere Fächer, dessen Leben nicht nur die USA und Europa verbindet, sondern der in den USA lehrend auch in Deutschland über die Jahrzehnte immer wieder in Debatten eingriff und für seinen treffend analysierenden Blick geschätzt wird. Sein Verhältnis zu Deutschland ist, ausgehend von Fragen jüdischer Identität nach der Shoah, eine komplexe emotionale Beziehung, die bis heute anhält. Für Markovits wurde es gerade die Wurzellosigkeit, die ihm Trost, Beistand und Inspiration für sein Lebenswerk spendet. Auf seiner Suche nach einer Heimat begegnen wir seiner Auseinandersetzung mit den wichtigen politischen, gesellschaftlichen und kulturellen Entwicklungen von fünf Jahrzehnten auf zwei Kontinenten. Ihn prägen aber auch seine musikalischen Interessen von Klassik bis Rock, seine Vorliebe für Mannschaftssportarten wie Fußball, Baseball, Basketball und American Football und nicht zuletzt seine Leidenschaft für Hunde und deren Rettung. Markovits nimmt uns mit auf eine Reise durch die Höhen und Tiefen Europas und Amerikas nach 1945. Indem er die kulturellen Gemeinsamkeiten und Unterschiede beider Kontinente beleuchtet, zeigt er, warum Amerika ihn, als Europäer, so faszinierte und ihm eine Heimat bieten konnte, die es in Europa so nicht gab. Auch wenn die Hässlichkeit des Rassismus und eine wachsende ökonomische Ungleichheit die Alltagserfahrungen auch dort immer wieder beeinträchtigen, so war Amerika für ihn doch tatsächlich die weithin ausstrahlende city upon a hill, die sich durch akademische Exzellenz, intellektuelle Offenheit, kulturelle Vielfalt und religiöse Toleranz auszeichnet. Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Robert Zwarg, mit einem Vorwort von Michael Ignatieff und einem Vorwort zur deutschen Ausgabe von Hans Ulrich Gumbrecht.

  • Lotte Cohn. Eine schreibende Architektin in Israel: Bd. 1: Ausgewählte Schriften (1934–1982)

    Lotte Cohn. Eine schreibende Architektin in Israel: Bd. 1: Ausgewählte Schriften (1934–1982)
    Lotte Cohn. Eine schreibende Architektin in Israel: Bd. 1: Ausgewählte Schriften (1934–1982)

    Lotte Cohn (1893–1983) gehört zu den wenigen Architekturpionierinnen am Beginn des 20. Jahrhunderts, die neben einem umfangreichen baulichen Œuvre auch schriftliche Zeugnisse über ihr Leben und ihre Berufspraxis hinterlassen haben. Seit ihrer Einwanderung 1921 in das damalige britische Mandatsgebiet Palästina reflektierte sie in Briefen, Artikeln, Vorträgen und Manuskripten über ihre Arbeit und Erfahrungen im neuen Land. Darin spiegeln sich neben ihrer eigenen Lebensgeschichte auch die Schicksale der deutschsprachigen Einwanderer in Palästina und in Israel. Mit der auf zwei Bände angelegten Publikation, die das Bild der Epoche ihres Wirkens innerhalb der israelischen Baugeschichte und ihre Persönlichkeit als erste Frau ihrer Profession im Land beleuchten, kommt Lotte Cohn als "schreibende Architektin" nun selbst zu Wort. Der erste Band Ausgewählte Schriften (1934–1982) umfasst Beiträge aus hebräischen und deutschsprachigen Zeitschriften sowie unveröffentlichte Vorträge und Manuskripte. Der zweite Band enthält eine Auswahl ihrer Briefe.

  • Einblendungen: Elemente einer jüdischen Filmgeschichte der Bundesrepublik

    27

    Einblendungen: Elemente einer jüdischen Filmgeschichte der Bundesrepublik
    Einblendungen: Elemente einer jüdischen Filmgeschichte der Bundesrepublik

    Jüdische Filmgeschichte, davon geht dieser Band aus, steht quer zu Erzählungen des Nationalkinos. Sie lässt sich deshalb am besten von den Rändern der Filmgeschichte her schreiben. Im Rahmen des Forschungsnetzwerks "Deutsch-jüdische Filmgeschichte der BRD" ist deshalb eine besondere Form kollaborativen Schreibens erkundet worden: Zu elementaren Stichworten werden kurze Texte unterschiedlicher Autor*innen versammelt, die ihren Fokus jeweils auf einzelne Anekdoten, Details und Irregularitäten legen, die zwar besonders auffällig oder beziehungsreich sind, die aber im wissenschaftlich und methodisch reflektierten Schreiben dennoch oft nur den Status von Fußnoten erlangen. Dabei sind es durchaus methodische Überlegungen, die es geboten erscheinen lassen, eine deutsch-jüdische Filmgeschichte nach 1945 auf einer solchen Basis zu entwickeln: Die Jüdischkeit zahlreicher Filmschaffender in der Bundesrepublik kommt nämlich in der kanonischen Filmhistoriografie in der Regel nur durch vereinzelte Biografismen oder implizit verbleibende Zuschreibungen zur Geltung oder wird als lebensgeschichtliches Datum erwähnt. In jedem Fall gewinnt sie kein eigenes filmgeschichtliches Profil, sondern bleibt bruchstückhaft. Die Kompilation solcher historiografischer Bruchstücke kann es jedoch ermöglichen, so die These, durch Serialität die darin enthaltenen Muster erkennbar zu machen und zugleich ein Mosaik unterschiedlicher Erfahrungen zu gewinnen. Darüber hinaus ermöglicht das kollaborative Schreiben, eine Vielzahl von Autor*innen, die mit ganz unterschiedlichen Perspektiven und mit spezifischen Expertisen zu einer Vielzahl von Archivbeständen, Nachlässen und Filmen arbeiten, zusammenzubringen und zueinander in Beziehung zu setzen. Diese Serie wurde in der Zeitschrift Medaon bereits erprobt und erscheint nun in erweiterter Form auch als Buch. Mit Beiträgen von Tobias Ebbrecht-Hartmann, Imme Klages, Simone Nowicki, Johannes Praetorius-Rhein, Raphael Rauch, Naomi Rolef, Claudia Sandberg, Ulrike Schneider, Lisa Schoß, Julia Schumacher, Tirza Seene und Lea Wohl von Haselberg.

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