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Arthur Schnitzler: Liebe Lust Leiden
Seelenfeuer: Dostojewskis Ausnahmemenschen
Rainer Maria Rilke:: Ich höre die Zeit gehen
Ebook series3 titles

Grenzgänger zwischen Philosophie und Literatur

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About this series

Fjodor Dostojewskis Ausnahmemenschen: Seelenfeuer

Wie Tolstoi ist auch Dostojewski ein Gottessucher. Die Frage, wie das Individuum sich mit der Gesellschaft und Gott versöhnt, führt zu seinem christlichen Sozialismus. Auf der Basis von Schillers Würde und Puschkins Allmenschentum findet er seinen Weg aus der metaphysischen Obdachlosigkeit, permanenten Zweifels, Schuld und Zerrissenheit einzig durch Gnade und Mitgefühl. Niccht die Hybris des Gottmenschen, sondern die Demut des Menschengottes verheißt soziales Glück.

Neben dem unverzichtbaren Vergleich zu seinen wichtigsten Vorbildern Gogol und Puschkin bzw. Schiller und Hoffmann enthält die Arbeit einen Abgleich mit Kierkegaard, Pascal und Nietzsche, sowie Dostojewskis Rivalen Tolstoi, Turgenjew und Gontscharow, sie seine Sonderrolle verdeutlichen.

Die Monografie fokussiert die vier großen Werke des Romanciers nach seiner Rückkehr aus der sibirischen Gefangenschaft. In seinem psychologischen Realismus, der den Menschen in inneren Konflikten und Ausnahmezustand zeigt, bilden Mystik, Solidarität und Menschenliebe die Säule eines neuen Russlands und des christlichen Glaubens, um den Nihilismus der Zeit zu überwinden.

Zu den zentralen Begriffspaaren gehört der zwischen barmherzigen Menschengott und prometheischen Gottmensch, aber auch zwischen Ausnahme- und Dutzendmensch, und das private oder kollektive Glück. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit Fouriers sozialer Utopie und der Rückständigkeit Russlands, das jedoch nicht die Fehler des liberalen Weseuropas wiederholen soll, eine tragende Rolle.

Irrationalismus und Psychologismus des Unbewussten amalgieren. Die Arbeit geht daher methodisch nach Beziehungskonstellationen (Monade, Dyade und Triade) vor, da die inneren Konflikte und Kollisionen wiederkehrende Strukturen beinhalten. Unberücksichtigte Randgebiete wie die Bedeutung des Lachens, die Bergson methodisch analysierte, komplettieren die Studie.

Vor dem Hintergrund der politischen Verfolgung der Petraschewzen widerspiegelt Dostojewskis Engagement keinen Einzelfall russischer Exil-Literatur. Sein Schwerpunkt bildet nach der Phase des politischen Engagements die Differenz von übernommener Religion und selbst erschlossenem Glauben bzw. Vorurteilslosigkeit

Dostojewski ist auch integrierter Bestandteil der Monografien Camus: Revolution und Revolte, Tolstoi: Seelenfänger und Zweig: Der Grenzgänger.
LanguageDeutsch
Release dateMar 15, 2021
Arthur Schnitzler: Liebe Lust Leiden
Seelenfeuer: Dostojewskis Ausnahmemenschen
Rainer Maria Rilke:: Ich höre die Zeit gehen

Titles in the series (3)

  • Rainer Maria Rilke:: Ich höre die Zeit gehen

    1

    Rainer Maria Rilke:: Ich höre die Zeit gehen
    Rainer Maria Rilke:: Ich höre die Zeit gehen

    Rilke. Ich höre die Zeit gehen Schwerpunkt der Monografie bilden die schwer zugänglichen Duineser Elegien und Sonette an Orpheus, die aus Rilkes Primärtext methodisch erschlossen werden. Zum besseren Verständnis werden auch die frühen Gedichte, angefangen mit Worpsweder Natur- und Empfindungslyrik, den Pariser Dinggedichten und der in Spanien entstandenen, zunehmend spirituellen Engelpoetik, herangezogen. Inhaltlich führt Rilke seine Motive zur Entstofflichung und Enigma durch Verdichtung mittels Enjambement, Hypotaxe oder Anakoluth. Mythisch kommt es zum Synkretismus und Ablösung von der Phänomenologie hin zur Ontologie. Die Hermeneutik Heideggers, Gadamers und Arendts komplettiert die Exegese von Rilkes Poetologie, die sich dem Existentialismus zuwendet. Verinnerlichung von Raum und Zeit, die im Topos Weltraum amalgieren, betonen die topografische Bedeutung von Zeit und Ort für den Dichter. Die Magie der Russland- und Spanienreise findet ebenso Berücksichtigung wie Duino und Muzot, jenen Plätzen, in denen Rilke zu seinem unverwechselbaren Stil fand. Analysiert werden auf der Grundlage der Studie Die Magie des Ortes zudem Analogien zu Rilkes wichtigsten philosophischen und dichterischen Vorbildern Hölderlin und Nietzsche und der Einfluss von Rodin und Salomé auf seine poetologische Entwicklung. Bernd Oei, Philosoph, Literaturwissenschaftler, Historiker, analysiert in seiner Reihe Grenzgänger die Schnittstelle zwischen Poesie und Philosophie, die ihren Ausgangspunkt in Nietzsche nimmt. Die über viele Jahre gewachsene Arbeit richtet sich vornehmlich an Rilkekenner, denen trotz der Fülle bisheriger Interpretationen die strukturierte Arbeit am Text zu kurz gekommen ist und die sich dennoch akribische Recherche versprechen. Rein wissenschaftliche Exegesen gehen zu Lasten der Lesefreundlichkeit, daher wurde ein populärwissenschaftlicher Ton gewählt. Das Buch ist ohne Kenntis der anderen Grenzgänger konzipiert, die komplementär, aber nicht komplettierend gehalten sind. So bildet Rilke bildet unter anderem Gesichtspunkt Gegenstand auch in "Nietzsche unter deutschen Literaten" und "Stefan Zweig: Der Grenzgänger" .

  • Arthur Schnitzler: Liebe Lust Leiden

    6

    Arthur Schnitzler: Liebe Lust Leiden
    Arthur Schnitzler: Liebe Lust Leiden

    Arthur Schnitzler: Liebe Lust Leiden Schnitzler gehört neben Altenberg Bahr, Hofmannsthal und Beer-Hofmann zu den Vertretern des Jungen Wiens, der Secession, als die Stadt den Mittelpunkt deutschsprachiger Literatur bildete. Eros und Thanatos, Traumanalyse, Gestalt- und Triebtheorie um Mach, Freud und Adler bilden den psychologischen Hintergrund für das vom Krisenbewusstsein erschütterte Fin du Siècle. In Schnitzlers Dramen, von denen vier näher untersucht werden (Professor Bernhardi, Der einsame Weg, Ruf des Lebens, Zwischenspiel) , seiner Prosa, die sich auf zwei detailliert erörterte Romane (Der Weg ins Freie, Therese) und vier Erzählungen (Leutnant Gustl, Fräulein Else, Spiel im Morgengrauen, Traumnovelle) , zeichnen sich Schopenhauers Pessimismus und naturwissenschaftliches Denken des Positivismus ab. Die eingebettete Komparatistik mit Zeitgenossen dokumentiert Schnitzlers stilistische Sonderstellung wie den inneren Monolog, aber auch Gemeinsamkeiten wie die narzisstische Kränkung des substanzlosen Ich und die Sublimationstheorie. Die überarbeitete und verbesserte Monografie auf der Basis der älteren Studie Eros und Thanatos bietet zudem Vergleiche zur Nachfolgegeneration Roth, Zweig, Musil unter der Berücksichtigung des Einflusses von Mach und Nietzsche, sowie einen breiten Verweis auf akademische Sekundärliteratur. Melancholie und Skepsis bilden den Grundton Schnitzlers Caféhausliteratur, der nicht frei ist von frivoler, subtiler und ironischer Färbung, sowie Textreferenzen zu Kollegen impliziert. Schnitzlers tragisch-komische Abrechnung mit der zu Ende gehenden Donaumonarchie, dem taumelnden Kontinent und dem Patriarchat, in dem Österreich kein Land, sondern eine Religion und ein transnationales Reich ist zeitgemäß: noch immer wird der Mensch polarisiert in Eros und Thanatos und scheint seine Rolle auf der Bühne des Lebens zu suchen. Bernd Oei, Philosoph, verbindet literaturwissenschaftliche und historische Besonderheiten zur hermeneutischen Deutung von Schnitzlers Werk im Grenzbereich zwischen Philosophie und Poesie.

  • Seelenfeuer: Dostojewskis Ausnahmemenschen

    7

    Seelenfeuer: Dostojewskis Ausnahmemenschen
    Seelenfeuer: Dostojewskis Ausnahmemenschen

    Fjodor Dostojewskis Ausnahmemenschen: Seelenfeuer Wie Tolstoi ist auch Dostojewski ein Gottessucher. Die Frage, wie das Individuum sich mit der Gesellschaft und Gott versöhnt, führt zu seinem christlichen Sozialismus. Auf der Basis von Schillers Würde und Puschkins Allmenschentum findet er seinen Weg aus der metaphysischen Obdachlosigkeit, permanenten Zweifels, Schuld und Zerrissenheit einzig durch Gnade und Mitgefühl. Niccht die Hybris des Gottmenschen, sondern die Demut des Menschengottes verheißt soziales Glück. Neben dem unverzichtbaren Vergleich zu seinen wichtigsten Vorbildern Gogol und Puschkin bzw. Schiller und Hoffmann enthält die Arbeit einen Abgleich mit Kierkegaard, Pascal und Nietzsche, sowie Dostojewskis Rivalen Tolstoi, Turgenjew und Gontscharow, sie seine Sonderrolle verdeutlichen. Die Monografie fokussiert die vier großen Werke des Romanciers nach seiner Rückkehr aus der sibirischen Gefangenschaft. In seinem psychologischen Realismus, der den Menschen in inneren Konflikten und Ausnahmezustand zeigt, bilden Mystik, Solidarität und Menschenliebe die Säule eines neuen Russlands und des christlichen Glaubens, um den Nihilismus der Zeit zu überwinden. Zu den zentralen Begriffspaaren gehört der zwischen barmherzigen Menschengott und prometheischen Gottmensch, aber auch zwischen Ausnahme- und Dutzendmensch, und das private oder kollektive Glück. Dabei spielt die Auseinandersetzung mit Fouriers sozialer Utopie und der Rückständigkeit Russlands, das jedoch nicht die Fehler des liberalen Weseuropas wiederholen soll, eine tragende Rolle. Irrationalismus und Psychologismus des Unbewussten amalgieren. Die Arbeit geht daher methodisch nach Beziehungskonstellationen (Monade, Dyade und Triade) vor, da die inneren Konflikte und Kollisionen wiederkehrende Strukturen beinhalten. Unberücksichtigte Randgebiete wie die Bedeutung des Lachens, die Bergson methodisch analysierte, komplettieren die Studie. Vor dem Hintergrund der politischen Verfolgung der Petraschewzen widerspiegelt Dostojewskis Engagement keinen Einzelfall russischer Exil-Literatur. Sein Schwerpunkt bildet nach der Phase des politischen Engagements die Differenz von übernommener Religion und selbst erschlossenem Glauben bzw. Vorurteilslosigkeit Dostojewski ist auch integrierter Bestandteil der Monografien Camus: Revolution und Revolte, Tolstoi: Seelenfänger und Zweig: Der Grenzgänger.

Author

Bernd Oei

Bernd Oei, Studium der Philosophie, Literaturwissenschaft, Romanistik und Geschichte in Bremen, Hamburg und Bordeaux 1990-1994 Magisterarbeiten: Nietzsche und Hölderlin im Vergleich (Philosophie), Sur le pas de Montaigne (Romanistik) Mythen und Verlauf der Französischen Revoluton (Geschichte) Von Wert und Einfluss der Philosophie für die Poesie (Literaturwissenschaft) Promotion Nietzsche in Frankreich und Deutschland freier Dozent, Gründer des Philosophiesalons Bremen Veröffentlichungen: seit 2008 18 Monografien, davon 13 Grenzgänger Hölderlin, Kleist, Rilke, Tolstoi, Dostojewski, Kafka Schnitzler, J. Roth, S. Zweig, Flaubert, Baudelaire, Zola, Camus vier Nietzsche-Bände ein Band über den Vormärz mit dem Schwerpunkt Heine, Hebbel, Büchner, Grabbe homepage: http://berndoei.de Die ebooks stellen überarbeitete, erweiterte und systematisierte Verbesserungen der bislang erschienenen Printmedien dar. Intention ist die Synopsis des 19. und 20. Jahrhunderts bis zum 2. Weltkrieg, ausgehend von der Bedeutung Nietzsches für die Literatur und den Grenzbereich zwischen Poesie und Philosophie. Schwerpunkt bildet die Komparatistik innerhalb deutsch- und französischsprachiger Werke, die wechselseitige Interdependenz von Autoren und die wissenschaftliche Forschung, die trotz ihres Gehalts auch für Studenten und interessierte Laien nachvollziehbar gestaltet ist. Dabei steht das Verständnis aus dem literarischen Kontext heraus im Mittelpunkt. Eine Kenntnis der Primärliteratur ist keine zwingende, doch eine äußerst hilfreiche Voraussetzung, da die Monografien keine Einführung beinhalten, sondern eine Fülle an Vertiefung und Verweisen. Zu meiner Person: Jahrgang 1966 In all meinen Reisen stand immer der Besuch jener Orte im Vordergrund, an denen Literatur entstand oder Literaten/Philosophen lebten. Bei fremdsprachiger Literatur ist keine Übersetzung ohne Bedeutungsverlust oder Wandel möglich; dies gilt jedoch auch für zeitlich bedingte Veränderungen, für die es ein sensibles Sprachgefühl bedarf, denn in der Grammatologie ist immer auch eine kultur-oder mythenbezogene Wertung inkludiert. So erachtet Baudelaire Prostitution nicht pejorativ, sondern wertschätzend. Ich lade jeden Leser, ein, zu meinen Büchern Stellung zu beziehen und mit mir darüber in Kontakt zu treten. Gerne helfe ich Prüfungen zu bestehen oder meine bibliophile Leidenschaft mit mir zu teilen. Seit meinem 16. Lebensjahr bildet Literatur, Philosophie meinen Lebensmittelpunkt; sie ist nie Theorie.

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