Akteneinsicht: Auch Steuerakten knnen Informationszugangsgesetz unterliegen (OVG)

Das Finanzamt darf einem Steuerpflichtigen die Einsichtnahme in die Akten zur eigenen steuerlichen Veranlagung nicht mit der Begrndung verweigern, dass dadurch eine Amtshaftungsklage vorbereitet werden soll (OVG Schleswig-Holstein, Urteil v. 6.12.2012 - 4 LB 11/12). Hintergrund: Das Informationsfreiheitsgesetz, auch IFG oder vollstndig Gesetz zur Regelung des Zugangs zu Informationen des Bundes, ist ein deutsches Gesetz zur Informationsfreiheit. Bisher haben zehn Bundeslnder fr ihren Zustndigkeitsbereich jeweils eigene hnliche Gesetze erlassen. In Baden-Wrttemberg, Bayern, Hessen, Niedersachsen und Sachsen existiert hingegen noch kein Landes-Informationsfreiheitsgesetz (Quelle: Wikipedia). Das Gesetz ber den Zugang zu Informationen der ffentlichen Verwaltung fr das Land Schleswig-Holstein (Informationszugangsgesetz-IZG-SH) ist am 27.1.2012 in Kraft getreten. Nach 3 IZG hat jede natrliche oder juristische Person hat ein Recht auf freien Zugang zu den Informationen, ber die eine informationspflichtige Stelle verfgt. Rechte auf Zugang zu Informationen, die andere Gesetze einrumen, bleiben unberhrt. Sachverhalt: Im konkreten Fall hatte ein Brger, der dem Finanzamt vorwirft, ihn durch berhhte Steuerfestsetzungen in die Insolvenz getrieben zu haben, Einsicht in die eigenen Einkommensteuerakten aus abgeschlossenen Veranlagungsverfahren beantragt. Die Behrde und das Finanzministerium des Landes beriefen sich auf eine Verwaltungsvorschrift des Bundesfinanzministeriums, wonach Akteneinsicht in Fllen drohender Schadensersatzforderungen abzulehnen sei. Ein allgemeiner Informationsanspruch sei hier ausgeschlossen, weil die Abgabenordnung bewusst keine Akteneinsicht vorsehe. Dem sind die Richter des Oberverwaltungsgerichts nicht gefolgt. Hierzu fhrte das Gericht weiter aus: Der Klger hat einen Anspruch auf Akteneinsicht aus dem Informationszugangsgesetz Schleswig-Holstein gegenber dem Finanzamt. Die in diesem Gesetz geregelten Ablehnungsgrnde lgen nicht vor. Hinzu komme ein datenschutzrechtlicher Auskunftsanspruch des Klgers. Quelle: OVG Schleswig-Holstein, Pressemitteilung v. 7.12.2012 Hinweis: Das Urteil ist noch nicht rechtskrftig. Gegen die Entscheidung kann beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerde gegen die Nichtzulassung der Revision eingelegt werden.