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2009
IFAS - Jugendliche im Stadtquartier SEITE 1
Endbericht
Inhalt
1 Das Projekt
1.1 Projektbeschreibung
1.2 Projektbausteine ExWoSt
Anhang
• Detaillierter Projektablaufplan
• Bildmaterial / Fotos / Pläne
• Politische Dokumente (Vorlagen, Beschlüsse, …)
• Ggf. Presseberichte
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1 Das Projekt
1.1 Projektbeschreibung
a) Bitte beschreiben Sie kurz die Ausgangslage und die Zielstellung Ihres Pro-
jekts.
Im Rahmen des ExWoSt Projektaufrufes „Jugendliche im Stadtquartier“ wurden Kon-
zepte gesucht, mit denen Jugendliche in besonders innovativer Art und Weise in die
Entwicklung ihres Stadtquartiers einbezogen werden. Vor allem sollten explorative In-
strumente erprobt werden, bei denen Jugendliche selbst ihre Anforderungen an Stadt-
quartiere formulieren. Die Projekte sollten vor Ort als Impuls für die verbesserte Einbe-
ziehung Jugendlicher in die Stadtentwicklung dienen. Die Stadt Duisburg ist diesem
Projektaufruf des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung gefolgt
und hat sich mit dem Projekt „Jugend-Check – Impulse für Duisburg2027“ als Modell-
vorhaben zur Beteiligung Jugendlicher im Rahmen des Stadtentwicklungsprozesses
Duisburg2027 beworben.
Aufbauend auf den Vorgaben des Modellvorhabens wurde vom Projektteam Duis-
burg2027 eine Konzeption aufgestellt, die eine stadtweite Einbindung von Jugendli-
chen im Alter von 12-20 Jahren in den Stadtentwicklungsprozess Duisburg2027 mit
Hilfe unterschiedlicher Beteiligungsansätze ermöglicht. Zielgruppe war eine möglichst
große Bandbreite Duisburger Jugendlicher mit unterschiedlichem Bildungszugang,
kulturellem Hintergrund und aus unterschiedlichen Sozialräumen, um die vielfältigen
Ansprüche von Jugendlichen an eine lebenswerte Stadt in den laufenden Stadtent-
wicklungsprozess einfließen zu lassen. Aufbauend auf dem Beteiligungsverfahren mit
dem Jugendparlament des Stadtbezirks Mitte wurde eine stadtweite Einbindung von
Jugendlichen auf der Ebene der Stadtbezirke realisiert, um auf die unterschiedlichen
Strukturen und Chancen der Stadträume eingehen zu können.
b) Schildern Sie bitte kurz die Umsetzung und die Ergebnisse, die Sie (bezo-
gen auf Ihre ursprünglichen Ziele) erreicht haben.
Um die Beteiligung einer möglichst großen Bandbreite von Jugendlichen am Stadtent-
wicklungsprozess zu gewährleisten, wurden drei verschiedene Ansätze vorbereitet.
Diese basieren auf der Überlegung, die Jugendlichen frühzeitig und ohne inhaltliche
Vorgaben in den Stadtentwicklungsprozess Duisburg2027 einzubinden. Konkret glie-
derte sich die Beteiligung der Jugendlichen in die folgenden drei Aktionen:
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2. song-contest: als Intention für die eigenständig komponierten Songs sollten sich die
Jugendlichen mit den Chancen und/oder Problemlagen auseinander setzen, und
Zukunftsperspektiven, Visionen und Impulse für ihre Stadt texten und vertonen. Die
besten Songs werden durch eine Jury ausgewählt und sollen bei dem Abschlusse-
vent im März 2010 prämiert und durch die Texter/Musiker vorgetragen werden.
3. Internetabfrage (Voting): Ziel war es, über einen Fragenkatalog ein Stärken-
Schwächen-Profil (Jugend-Check/Online-Voting) für Duisburg zu erstellen, um die
Ergebnisse der Internetbefragung mit denen aus der Workshopreihe abgleichen
und ggf. verifizieren zu können.
Insgesamt konnte das Ziel einer aktiven Beteilung von Jugendlichen am Stadtentwick-
lungsprozess Duisburg2027 erreicht werden, wenngleich die drei Aktionen in unter-
schiedlichem Maße dazu beigetragen haben.
Im Rahmen der Workshopreihe konnten die verfolgten Ziele durchweg erreicht werden.
Die Jugendlichen wurden aktiv in den Stadtentwicklungsprozess eingebunden, indem
für jeden Stadtbezirk ein Stärken-Schwächen-Profil sowie visionäre Leitprojekte erar-
beitet und Handlungsvorschläge in Form von Projektideen entwickelt wurden. Die Be-
trachtung der Teilnehmerstruktur (vgl. Kapitel 2.1) zeigt zudem, dass die Zielgruppe
weitestgehend erreicht wurde.
Hinsichtlich des song-contests ist zum derzeitigen Zeitpunkt keine abschließende Be-
wertung möglich. Während die Aktion in der Öffentlichkeit auf großes Interesse gesto-
ßen ist (u.a. beim WDR-Fernsehen) und so Aufmerksamkeit für das gesamte Projekt
erzeugen konnte, haben bis zum ursprünglichen Ende der Aktion am 22. November
2009 kaum Jugendliche am song-contest teilgenommen. Nach Rücksprache mit dem
Modellträger wurde die Aktion daher bis März 2010 verlängert. Durch eine Modifizie-
rung der Teilnahmebedingungen (Erweiterung der Altersbeschränkung von 12-20 Jah-
ren auf 12-25 Jahre) und das weiter gefasste Zeitfenster soll der Erfolg dieser Aktion
gesteigert werden.
Das Internetvoting hat insofern die gewünschten Ergebnisse geliefert, da es auch den
Jugendlichen eine Beteiligung am Projekt ermöglichte, die nicht an den Workshopver-
anstaltungen teilnehmen konnten oder wollten. Darüber hinaus konnten wichtige In-
formationen zur Einschätzung der bestehenden Situation, als auch in Bezug auf die
zukünftige Entwicklung der Gesamtstadt und der Stadtbezirke gewonnen werden.
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die Gestaltung der Werbekampagne mit der Produktion von Plakaten, Flyern
und die Einrichtung eines neuen jugendgerechten Internetauftritts des Projekts
Duisburg2027, um die Jugendlichen auf die Beteiligungsangebote aufmerksam
zu machen
Weitere Kosten, insbesondere für die Organisation und Durchführung des song-
contest, wurde durch eigene Haushaltsmittel beglichen.
In Bezug auf die Workshopreihe lassen sich folgende Aussagen zur Beschreibung der
Teilnehmerstruktur treffen:
• In zwei Bezirken gab es nur einen Workshoptermin, dort haben sich ins-
gesamt 18 Jugendliche beteiligt.
• Der Altersdurchschnitt lag bei 16,9 Jahren, wobei die Altersgruppe der
16-18-jährigen die größte Gruppe ausmachte (ca. 83 %).
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Quelle: plan-lokal
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• Der Altersdurchschnitt liegt bei 17,5 Jahre; die Altersgruppe der 16- bis
19-jährigen umfasste fast 91 %.
Zu den Teilnehmern des song-contests können zum derzeitigen Zeitpunkt keine Aus-
sagen getroffen werden.
Parallel zur Jugendbeteiligung haben sich engagierte Bürgerinnen und Bürger in „Bür-
gerforen“ ebenfalls mit den Stärken und Schwächen ihrer Stadtbezirke auseinanderge-
setzt und Ziele und Visionen für die zukünftige Stadtentwicklung formuliert. Wenn die
Ergebnisse aus den Bürgerforen vorliegen, kann auf Ebene der Stadtbezirke ein direk-
ter Vergleich zwischen den Interessen der Jugendlichen und denen der Teilnehmer der
Bürgerforen (überwiegend Erwachsene) vorgenommen werden.
a) Welche Formen der Ansprache und Aktivierung haben Sie gewählt, um Ihre
Zielgruppen zu erreichen? Welche Institutionen haben Sie zur Aktivierung
zu Hilfe genommen (Schule, Jugendeinrichtungen…)?
Zur Ansprache und Aktivierung der Jugendlichen wurden verschiedene Ansätze ver-
folgt, um das Ziel, eine möglichst große Bandbreite an Jugendlichen zu beteiligen, er-
folgreich umsetzen zu können.
Abbildung 2: Internetseite und Flyer
Die Ansprache und Aktivierung wurde
mit einer Werbeaktion Mitte September
2009 gestartet, bei der Plakate und
Flyer an Schulen, Jugendzentren und
an weitere Multiplikatoren verteilt
wurden. Für einen einheitlichen
Projektauftritt wurde zuvor ein Slogan
entwickelt („Deine Stadt|Deine Ideen|
Dein Song“) und ein projektspezi-
fisches Layout entworfen.
Des Weiteren wurde in verschiedenen Communities des Web 2.0 für das Projekt ge-
worben. Insgesamt konnten bei Facebook, MySpace und Twitter über 450 Kontakte
hergestellt werden. Neben vielen Jugendlichen wurde auch das Interesse bei ver-
schiedenen Institutionen, Personen und Vereinigungen geweckt, die über das Web 2.0
regelmäßig Informationen zu dem Projekt bekommen haben.
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Hier sind beispielhaft als „Follower“ des Projekts bei Twitter zu nennen:
• DerWesten (Onlineportal der WAZ Mediengruppe)
Darüber hinaus wurde insbesondere für die Workshopreihe im Vorfeld der Veranstal-
tungen Kontakt mit allen weiterführenden Schulen aufgenommen. Mit einer Projektvor-
stellung bei den Schulleiterkonferenzen der verschiedenen Schulformen sowie durch
ein mehrfaches persönliches Vorsprechen des Projektteams wurde intensiv für die Ju-
gendbeteiligung mit allen drei Bausteinen geworben. So konnten die Schulleiter und
Lehrkräften als Multiplikatoren fungieren und in ihren Klassen und Kursen für den Be-
teiligungsprozess werben und die Jugendlichen zur Teilnahme motivieren.
b) Was hat dabei gut geklappt und was war schwierig? Welche Zielgruppen
sind besonders gut, welche besonders schwer zu erreichen? Mit welchen
Instrumenten?
Hinsichtlich der Beurteilung der verfolgten Ansätze zur Ansprache und Aktivierung der
Jugendlichen ist zu differenzieren zwischen der allgemeinen Information über das Pro-
jekt und der Motivation der Jugendlichen, aktiv an den Aktionen teilzunehmen.
Die Werbeaktion hat dazu beigetragen, um allgemein auf das Projekt aufmerksam zu
machen. Inwieweit hierdurch Jugendliche zur aktiven Teilnahme motiviert wurden,
kann nicht konkret bestimmt werden. Jedoch zeigen die Erfahrungen aus der Work-
shopreihe, dass die Jugendlichen in erster Linie durch Lehrkräfte zur Teilnahme moti-
viert wurden. Flyer und Plakate, aber auch das Werben im Lokalradio und -fernsehen
scheinen eher von untergeordneter Bedeutung gewesen zu sein.
Die Internetseite hat die ihr zugedachte Funktion als zentrale Informationsplattform
bestens erfüllt. Dies zeigen die Zugriffszahlen (von September bis November insge-
samt 11.649 Besuche) und Reaktionen, die das Projektteam hierzu erhalten hat. Durch
das regelmäßige Bereitstellen neuer Informationen im Weblog wird die Seite fortlau-
fend aktualisiert. Sie beinhaltet weiterhin die Teilnahmemöglichkeit am Voting und die
Anmeldung zum song-contest sowie die Ergebnisberichte zu den einzelnen
Workshops, hierzu gehören u.a. rund 200 Fotoimpressionen.
Die Nutzung des Web 2.0 zur Ansprache und Kontaktaufnahme mit Jugendlichen war
insgesamt erfolgreich. Es konnten über 450 Jugendliche durch die verschiedenen
Communities kontaktiert und auf das Projekt aufmerksam gemacht werden. An dieser
Stelle ist zu berücksichtigen, dass eine Vernetzung im Web 2.0 eines gewissen zeitli-
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chen Rahmens bedarf. Bei einem größeren Zeitfenster für die Vorbereitung des Pro-
jekts hätte die Vernetzung vermutlich noch erfolgreicher gestaltet werden können.
Die gesammelten Erfahrungen hinsichtlich der Kommunikation im Web 2.0 zeigen aber
auch, dass die „Freundschaften“ in den Communities und die im Internet verbreiteten
Informationen über die geplanten Aktionen nur bedingt zu einer späteren Beteiligung
der Jugendlichen führt. So konnten einerseits zwar viele Kontakte im Web 2.0 geschaf-
fen werden, am Internetvoting haben jedoch lediglich 42 Jugendliche teilgenommen.
Dies führt zu der Einschätzung, dass die Anzahl der Kontakte nur bedingt einen Rück-
schluss auf die tatsächliche Aktivierung von Jugendlichen zulässt.
Für die Teilnahme von Jugendlichen an der Workshopreihe waren vor allem der Kon-
takt mit den Schulen sowie das Engagement der Lehrkräfte ausschlaggebend. In allen
Bezirken sind die Jugendlichen durch Lehrkräfte auf die Workshops aufmerksam ge-
macht worden. Zum Teil haben ganze Kurse an den Workshops teilgenommen. Die
Erkenntnisse aus dem Projekt zeigen, dass die Kontaktaufnahme mit den Schulen und
Lehrkräften den erfolgversprechendsten Ansatz zur Aktivierung der Jugendlichen dar-
stellt.
Eine differenzierte Betrachtung der Jugendlichen nach Gruppen, die gut oder weniger
gut zu erreichen sind, ist kaum möglich. Der gewünschte Altersquerschnitt war bei der
Workshopreihe nicht gegeben, da das komplexe Themenfeld der Stadtentwicklung
Bestandteil der Lehrinhalten der Oberstufe ist (nur wenige Teilnehmer waren unter 16
Jahre). Zudem waren nicht alle Schulleiter dem Projekt gegenüber aufgeschlossen, so
dass der Bildungshintergrund weniger heterogen war als erhofft.
Inwieweit die Jugendlichen zukünftig Interesse an einer Beteiligung zeigen, wird nach
den bisherigen Erfahrungen vor allem davon abhängen, ob intensiv und kontinuierlich
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d) Was ist Ihr zusammenfassendes Fazit bezogen auf die Ansprache und Ak-
tivierung Jugendlicher für die Mitwirkung an Stadtplanung / Stadtentwick-
lung? Wie repräsentativ ist Ihr Ergebnis?
Als Fazit muss die Zusammenarbeit mit den Schulen hervorgehoben werden. Den Ju-
gendlichen die Möglichkeiten zur Beteiligung zu bieten, ohne sie durch persönliche
Ansprache dafür zu begeistern, ist für die erfolgreiche Umsetzung eines Beteiligungs-
projekts nicht ausreichend. Damit die Schulen diese wichtige Mittlerfunktion überneh-
men können, bedarf es einer ausreichenden Vorbereitungszeit. Nur so kann gewähr-
leistet werden, dass die Workshops nicht in Klausurphasen oder Projektwochen fallen.
Bei einer längeren Vorbereitungszeit können auch für beide Seiten positive Verknüp-
fungen zwischen Unterricht und dem Thema Stadtentwicklung z.B. in Form einer Pro-
jektwoche zu Duisburg2027 erfolgen.
Hinsichtlich der Mitwirkung von Jugendlichen lässt sich festhalten, dass sie sich durch-
aus mit ihrer Stadt und der Wohnumgebung auseinandersetzen und sehr genau über
Stärken und Schwächen Auskunft geben können. Zum Teil scheint ihnen jedoch nicht
bewusst zu sein, wer Ansprechpartner für Stadtentwicklungsthemen ist, bzw. dass sich
die Stadtverwaltung für ihre Meinung interessiert. Aus diesen Gründen verhielten sich
viele Jugendliche zu Beginn der Workshops eher skeptisch und zurückhaltend. Dies
änderte sich, sobald sie nach ihrer Einschätzung gefragt und ihnen das Gefühl vermit-
telt wurde, dass ihre Meinung von Bedeutung ist.
Die Ergebnisse werden als repräsentativ eingeschätzt. Die in den sieben Stadtbezirken
diskutierten Themen weisen durchaus Gemeinsamkeiten auf. Dies gilt sowohl für die
erarbeiteten Stärken-Schwächen-Profile, als auch für die abgeleiteten Leitprojekte, die
mit einer Ausnahme einen sehr ähnlichen Kontext haben. Diese Erkenntnis wird durch
die Ergebnisse des Internetvotings unterstützt, die eine Priorisierung bestimmter The-
men bestätigen. Unterschiede ergaben sich hinsichtlich der konkreten Ausgestaltung
der Projektideen, die als erste Umsetzungsbausteine der Leitprojekte entwickelt wur-
den.
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Im Bereich der Ansprache und Aktivierung der Jugendlichen wird die Einbeziehung des
Web 2.0 als besonders innovativ gesehen, da der Aufbau und die Pflege von Kontak-
ten und Netzwerken bei Facebook und MySpace einen völlig neuen Ansatz für eine
Stadtverwaltung im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit darstellt. Im Vorfeld wurde die
Einsatzmöglichkeit dieses Instruments abgeschätzt, um es anschließend zielgerichtet
für das Projekt einsetzen zu können. Im Bereich der Erarbeitung von Inhalten stellte
vor allem die Entwicklung von Visionen und Projektideen sowie die Organisation des
song-contests das Projektteam vor neue Herausforderungen, da auch hier keine Erfah-
rungswerte vorlagen.
Der durch das Modellvorhaben vorgegebene, sehr enge zeitliche Rahmen erschwerte
die Kontaktaufnahme und die breite Ansprache und Aktivierung der Jugendlichen. Zwi-
schen dem Projektstart Ende August / Anfang September und dem Start der Internet-
seite bzw. dem Beginn der ersten Workshopstaffel lagen knapp zwei bzw. drei Wo-
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chen. In dieser Zeit mussten viele Arbeitsschritte parallel durchgeführt werden, um das
Projekt realisieren zu können. Das Projektteam2027 wertet es daher als großer Erfolg,
dass es gelungen ist, alle Projektbausteine erfolgreich zu initiieren und damit verschie-
dene Methoden und Instrumente zur Ansprache und Aktivierung der Jugendlichen ge-
nutzt zu haben. Zweifelsohne hätten die angewandten Methoden bei einem größeren
zeitlichen Vorlauf zu einer größeren Teilnahme und damit zu weiteren Ergebnissen
geführt.
Die für die inhaltliche Arbeit eingesetzten Methoden und Instrumente werden durchweg
positiv bewertet. Insbesondere die Workshopreihe hat überzeugen können. Die im Vor-
feld entwickelte Workshopkonzeption (siehe Anlage) hat sich in der praktischen Arbeit
mit den Jugendlichen bewährt und zu den gewünschten Ergebnissen geführt. So konn-
ten für alle sieben Stadtbezirke Stärken-Schwächen-Profile erstellt, Ziele und Visionen
für die zukünftige Entwicklung aufgestellt und Leitprojekte und Projektideen abgeleitet
werden, die erste Umsetzungsempfehlungen enthalten. Zudem ist es gelungen, Ju-
gendliche an das Themenfeld der Stadtentwicklung heranzuführen und zur Auseinan-
dersetzung mit ihrer Stadt bzw. ihrem Umfeld zu bewegen.
Ähnlich verhält es sich beim Internetvoting. Der aus geschlossenen und offenen Fra-
gen bestehende Fragebogen liefert wichtige Einblicke in die Interessen, Vorlieben, Ver-
haltensweisen und Wünsche der Jugendlichen in Bezug auf Duisburg und die Stadtbe-
zirke. Durch die Verlängerung der Aktion wird eine Vertiefung dieser Einblicke erwartet.
Eine abschließende Bewertung des song-contests ist derzeit nicht abschließend mög-
lich, die Aktion läuft noch bis März 2010. Die Tatsache, dass der song-contest sehr viel
Aufmerksamkeit erregt hat und so das gesamte Projekt in seiner Außenwahrnehmung
gestärkt wurde, kann jedoch schon zum heutigen Zeitpunkt als Erfolg gewertet werden.
Ein bezirksübergreifendes Thema stellt der ÖPNV dar. In nahezu allen Stadtbezirken
haben die Jugendlichen Mängel hinsichtlich der Angebotsqualität aufgezeigt, die aus
ihrer Sicht zu einer erheblichen Minderung der Attraktivität des ÖPNV führen. Kritisiert
wurde vor allem der Takt, der an den Wochenenden und den späten Abendstunden
meist als unzureichend empfunden wird. Zudem wurden vielfach die - aus der Sicht der
Jugendlichen - zu hohen Fahrpreise und die zum Teil ungünstigen oder fehlenden
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Verbindungen herausgestellt. Ein konkretes Beispiel lieferte der Bezirk Süd, wo auf die
eingesparte „Rheinlinie“ hingewiesen wurde, die bis vor wenigen Jahren eine gute
Busanbindung zum Rhein bot. Einige Jugendliche nutzen aufgrund des fehlenden oder
nur geringen Sicherheitsempfinden abends den ÖPNV nur ungerne. Wenn nötig fahren
sie mit dem Bus, da der Busfahrer als Ansprechpartner und Aufsichtsperson gesehen
wird, was bei einer Straßenbahn in der Regel nicht der Fall ist. Für die zukünftige
Stadtentwicklung wünschen sich die Jugendlichen insbesondere eine Verbesserung
hinsichtlich des Takts und der Verbindungen. Außerdem wurden höhere Strafgelder für
das Schwarzfahren diskutiert, um die dadurch verursachten wirtschaftlichen Schäden
zu Gunsten niedriger Tarife zu minimieren. Zur Verbesserung des Sicherheitsempfin-
dens wird vorgeschlagen, in den Abendstunden Sicherheitskräfte als Begleitpersonal
einzustellen.
Des Weiteren wurde in allen Stadtbezirken das Freizeitangebot erörtert. Die kritischen
Äußerungen bezogen sich zumeist auf fehlende oder reduzierte Angebote, wobei vor
allem jugendgerechte Treffpunkte hervorgehoben wurden. In diesem Zusammenhang
wurde mehrfach auf fehlende gastronomische Angebote für Jugendliche hingewiesen
bzw. die vorhandenen Angebote nur bedingt für Jugendliche geeignet sind. Hinsichtlich
bestehender Freizeitangebote wurde häufig der mangelnde bauliche Zustand kritisiert
oder bei Sportangeboten der fehlende öffentliche Zugang. So fehlt es beispielsweise
den Jugendlichen in Rheinhausen, Meiderich/Beeck und Walsum an Sport- bzw. Fuß-
ballplätzen, die öffentlich genutzt werden können und nicht - wie derzeit - allein den
Sportvereinen vorbehalten sind. Im Bezirk Süd bestehen zwar Schwimmmöglichkeiten,
diese sind jedoch dem (Leistungs-)Sport vorbehalten. Ein Freizeitbad gibt es nicht.
Neben diesen bezirksübergreifenden Inhalten gab es auch solche, die nur in manchen
Bezirken thematisiert wurden, was vor allem auf die örtlichen Rahmenbedingungen
zurückzuführen ist.
Eines dieser Themenfelder ist das Wohnumfeld, das in Teilbereichen in den Bezirken
Hamborn, Mitte oder Meiderich/Beeck problematisiert wurde. Konkret missfiel den Ju-
gendlichen der zum Teil schlechte bauliche Zustand von Gebäuden, wodurch das
Stadtbild beeinträchtigt wird. Hinzu kommen ungepflegte öffentliche Grünflächen bzw.
ungestaltete öffentliche Plätze und Bereiche, was u.a. für Teilbereiche Hamborns at-
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testiert wurde. Diese unvorteilhaften Aspekte wirken sich negativ auf das Sicherheits-
gefühl der Jugendlichen aus, so dass einige Stadtteile in den Abendstunden gemieden
werden. Es gibt aber auch Stadtbezirke wie z. B. Walsum, in denen das Wohnumfeld
und die Wohnlage positiv bewertet wurden. Als Maßnahmen zur Behebung der ge-
nannten Makel wünschen sich die Jugendlichen eine Aufwertung des Wohnumfeldes
durch die Modernisierung von Gebäuden oder die Aufwertung von Straßenräumen.
Ein weiterer, nur vereinzelt genannter Bereich ist das Soziale Miteinander. Besonders
in Hamborn wurde hierüber kontrovers diskutiertet. Einerseits wurde das vorhandene
multikulturelle Flair positiv bewertet und der familiäre Zusammenhang hervorgehoben.
Andererseits fehlt es den Jugendlichen an gegenseitiger Hilfsbereitschaft und Rück-
sichtnahme, wobei insbesondere der Konflikt mit den älteren Generationen unterstri-
chen wurde. Zudem fehlt es den Jugendlichen an einem interkulturellen Dialog. Viel-
mehr werden Konflikte zwischen den verschiedenen Nationalitäten gesehen. Trotz vie-
ler Kritikpunkte fühlen sich die Hamborner mit ihrem Stadtbezirk verbunden und wün-
schen sich für die Zukunft ein Soziales Miteinander, das sich durch Respekt, Toleranz
und Akzeptanz auszeichnet. Zudem soll es eine stärkere Belebung der öffentlichen
Räume geben, wobei die Jugendlichen an südländisches Flair denken.
Innerhalb der Stadtbezirke wurden noch einige andere Aspekte angesprochen, die
jedoch nur von einzelnen Jugendlichen als relevant angesehen wurden. Dadurch wur-
den diese im weiteren Verlauf der Workshoparbeit meist nicht näher betrachtet. Hier
wurden beispielsweise die Einkaufsmöglichkeiten und Öffnungszeiten, die unzurei-
chende Musikförderung, der Bereich Natur und Umwelt oder der Parkraummangel
thematisiert.
Weitere Anforderungen, Defizite und Wünsche lassen sich aus den Ergebnissen der
Internetbefragung ablesen. Während die Workshopreihe ohne inhaltliche Vorgaben
gestartet wurde, waren im Fragebogen bestimmte Themen und Merkmale vorgegeben.
So wurden die Jugendlichen u.a. zur Bewertung verschiedener Merkmale in Bezug auf
ihren Stadtbezirk aufgefordert (vgl. Abbildung 3).
Sauberkeit 1 14 22 5 1
Einkaufsmöglichkeiten Stadtbezirk 1 14 10 18 0
Einkaufsmöglichkeiten Innenstadt 18 20 4 01
Freizeitmöglichkeiten 0 7 16 20 0
insgesamt 0 25 15 2 1
Neben der Beurteilung verschiedener Merkmale wurde die Jugendlichen gefragt, wel-
che Anforderungen aus ihrer Sicht bei der zukünftigen Entwicklung der Stadt Duisburg
bzw. ihres Stadtteils besonders wichtig sind (vgl. Abbildung 4).
Bedeutung
Abbildung 5: Gewichtung verschiedener Merkmale
Umgebung 16 22 4 10
Stadtbild 16 20 5 11
Aufenthaltsmöglichkeiten 18 18 6 10
Einkaufsmöglichkeiten Wohnumfeld 13 16 10 2 2
Einkaufsmöglichkeiten Innenstadt 13 8 14 7 1
Freizeitmöglichkeiten 26 13 3 10
Sportangebot 10 14 16 3 0
Umweltsituation 12 17 10 4 0
Ausbildungs-/Arbeitsplatzsituation 25 15 3 0
Ein zentrales Thema ist für die Jugendlichen die Freizeitgestaltung. Die insgesamt sehr
schlechten Bewertung dieses Bereichs lässt Handlungsbedarfe erkennen. Als noch
bedeutender schätzen die Jugendlichen jedoch die Ausbildungs- und Arbeitsplatzsitua-
tion ein. Maßgeblich sind auch die Themen „Umgebung“, Stadtbild“ und „Aufenthalts-
möglichkeiten“, woraus ersichtlich wird, dass neben funktionalen Aspekten auch die
Gestaltung eine hohe Bedeutung für die befragten Jugendlichen hat.
Meiderich/Beeck
Die Jugendlichen votieren für ein „Jugendzentrum der besonderen Art“ als Leitprojekt.
Langfristig soll im Stadtbezirk Meiderich/Beeck ein adäquater Treffpunk ohne Zu-
gangsbeschränkungen geschaffen werden nach dem Motto „Jugendliche von der Stra-
ße“ und „jeder ist willkommen“. Die Schülerinnen und Schüler waren der Ansicht, dass
die bestehenden Einrichtungen den Bedarf der 12 bis 20-jährigen nur noch unzurei-
chend decken. Ein vielfältiges und jugendgerechtes Angebot unter den Aspekten der
Ordnung und Sicherheit soll durch eine qualifizierte Betreuung gewährleistet werden.
Zur Gestaltung und Funktionalität wurden konkrete Anforderungen herausgearbeitet.
Die Architektur des Gebäudes sollte modern mit klaren Strukturen sein. Neben Frei-
zeitbeschäftigungen äußerten die Jugendlichen auch den Wunsch nach gastronomi-
schen Angeboten. Über einen architektonischen Wettbewerb sollen die von den Ju-
gendlichen formulierten Anforderungen von Fachleuten konkretisiert werden.
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Um auf das Leitprojekt aufmerksam zu machen, regten die Schüler an, einen Sport-
wettbewerb zu initiieren, um so ggf. auch Sponsoren/Investoren für das Projekt zu ge-
winnen.
Mitte
Im Stadtbezirk Mitte lag den Jugendlichen das Stadtbild insbesondere der Innenstadt
am Herzen, sie setzen sich für das Leitprojekt „jugendgerechtes Stadtbild“ ein. Im Zuge
einer Umgestaltung der Innenstadt wünschen sich die Jugendlichen einen architektoni-
schen Mix, der die prägenden Impressionen der Stadt wiedergibt, z.B. die Einrichtung
von mehr Wasserläufen und Brunnen, einen stärkeren Fokus auf die industrielle Prä-
gung Duisburgs durch die Aufstellung weiterer Skulpturen und Objekte und die Ver-
wendung entsprechender Materialien. Daneben wurden auch konkrete Vorschläge wie
die Entfernung der Überdachungen auf der Königstraße, um die Fassaden besser zu
betonen, geäußert. Ziel ist es, die Straßen mehr zu beleben und die Aufenthaltsqualität
im öffentlichen Raum zu erhöhen. Die Gestaltungselemente Grün und Wasser spielen
dabei eine besondere Rolle.
Um die Realisierung voran zu treiben, entwickelten die Workshopteilnehmer die Pro-
jektidee, einen mit Jugendlichen besetzten Gestaltungsbeirat zu gründen, so dass sie
zukünftig bei stadtbildrelevanten Fragestellungen und Planungen angehört bzw. betei-
ligt werden.
Walsum
In den Kleingruppen wurden zwei Projekte für eine multifunktionale Freizeitfläche dis-
kutiert, die in ihren Ansätzen sehr ähnlich waren. Beide Konzepte vereinten die für den
Bezirk typischen Komponenten Wasser, Industrie und Grün. So entschieden sich die
Jugendlichen „aus zwei Eins zu machen“ (“Bad Walsum”, „Nordhafen“) und fügten die
formulierten Merkmale und Anforderungen zu einem Leitprojekt zusammen: „Prome-
nade Bad Walsum“. Neben öffentlichem Grün und dem Zugang zu Wasser soll es auch
„Raum zum chillen“ sowie für sportliche Aktivitäten geben. Gezielt eingesetzte Gestal-
tungselemente gliedern den Raum. Durch ein Beleuchtungskonzept kann sowohl die
Gestaltung in Szene gesetzt wie auch eine angenehme und sichere Atmosphäre ge-
schaffen werden.
Um einen ersten Akzent zu setzen, haben die Schüler gleich drei Projektideen entwi-
ckelt: ein Pflanzenlabyrinth, ein „grünes“ Himmelbett sowie Skulpturen aus Naturmate-
rialien. Alle drei Projektideen lassen sich im Rahmen von Schulprojektwochen realisie-
ren. Für das Bett mit „Wiesenmatratze“ hat eine kreative Schülerin während des
Workshops bereits eine kleine Skizze entworfen, siehe Anlage.
Rheinhausen
In Rheinhausen liefen die Jugendlichen bei der Entwicklung der Leitprojekte zu kreati-
ven Hochformen auf. Da sich die Gruppe auch hier nicht eindeutig für eines der beiden
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Projekte entscheiden konnte, wurde kurzer Hand aus beiden Leitvisionen gemeinsam
ein neues Leitprojekt entwickelt. Hierzu wurden Elemente beider Konzepte zusam-
mengefügt. Bei dem Leitprojekt „Greenmile“ handelt es sich um eine generationsüber-
greifende Multifunktionsfläche, die synergetisch Freizeit-, Sport- und Eventfläche mit
Gastronomie und Grünanlage verbindet. Tagsüber soll die autofreie Zone in Form ei-
ner Parkanlage mit großzügigen Grün- und Wasserflächen sowie Skulpturen und
Sportanlagen als Erholungsgebiet genutzt werden können, abends hingegen soll die
Anlage mit Gastronomie und Bühnen als Event- und Veranstaltungsfläche nutzbar
sein. Eines ansprechendes Beleuchtungskonzeptes soll das Areal in Szene setzen
werden und ein Gefühl der Sicherheit vermitteln. Durch eine gute ÖPNV-Anbindung
und einen zentralen Parkplatz außerhalb der Fläche soll die gute Erreichbarkeit ge-
währleistet werden. Wichtig war den Jugendlichen, dass bei der Entwicklung und Pla-
nung des Areals die Bürgerinnen und Bürger involviert werden.
Als Projektidee einigten sich die Jugendlichen auf einen Schülerwettbewerb, in dem
ein Modell der „Greenmile“ erbaut werden soll. Darüber hinaus möchten die Schüler
eine umfassende Identitätskampagne und ein eigenes Logo und eine Homepage ent-
wickeln.
Hamborn
Die Hamborner Jugendlichen sprachen sich für ein multikulturelles Freizeitzentrum
aus, das vielfältige Freizeit- und Veranstaltungsmöglichkeiten bietet und somit die ver-
schiedenen Kulturen des Stadtbezirks zusammenführt. Die Schülerinnen und Schüler
fordern einen generationsübergreifenden Austausch und ein Miteinander der unter-
schiedlichen Nationen, die im Bezirk leben. Dabei sollen die Angebote familienfreund-
lich sein.
Als Initialprojekt wollen die Jugendlichen ein Straßenfest mit angeschlossener Moden-
schau veranstalten. Dabei ist es ihnen wichtig, dass die Organisation des Festes von
Anwohnern, Geschäftsleuten und Kultureinrichtungen durchgeführt wird.
Homberg/Ruhrort/Baerl
In Homberg erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler das Leitprojekt „Anwohnerpark
mit Jugendzentrum (Clubhaus)“. Der Wunsch nach mehr Grün im Wohnumfeld und
besseren Freizeitmöglichkeiten war Anlass, dieses generationenübergreifende Projekt
zu entwickeln. Neben Angeboten wie Spiel-Aktionen, Billard, Kicker und einem über-
dachten Platz für Fußball und Basketball war es den Schülerinnen und Schülern ein
Anliegen, eine qualifizierte Betreuung vorzufinden. Es ist den Jugendlichen wichtig, an
der Programmgestaltung mitwirken zu können. Das „Clubhaus“ soll in einem Anwoh-
nerpark liegen, der durch Bepflanzungselemente gestaltet und strukturiert wird.
Über einen Fotowettbewerb unter dem Motto „Unser Park“ sollen Bürgerinnen und
Bürger aller Altersgruppen Elemente fotografieren und zu einer Gestaltungskollage für
die Grünanlage bzw. das Gebäude zusammenführen. Über eine vorgeschaltete Wer-
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beaktion soll auf die Projektidee aufmerksam gemacht und das Interesse möglicher
Sponsoren geweckt werden.
Süd
Der Süden votierte für einen Jugendpark. Zentrale Elemente sind dabei Sportangebote
und eine jugendgerechte Gastronomie. Auf der Wunschliste der Schülerinnen und
Schüler stehen eine Strandbar mit Bezug zum Wasser, ein Beachvolleyball- und
Beachsoccerfeld. Der Jugendpark soll Raum bieten für größere Veranstaltungen von
Konzerten über Public Viewing, Sportveranstaltungen bis hin zu BBQ-Festen.
Ein temporärer Strand mit Bar und Sportmöglichkeiten ist die Projektidee, die als ein
Baustein zur Realisierung des Leitprojekts gesehen wird. Mit einer umfassenden Wer-
beaktion wollen die Jugendlichen Sponsoren finden, die ihre Projektidee unterstützen.
Im Rahmen des Modellvorhabens war es aus zeitlichen Gründen nicht möglich, die
entwickelten Projektideen umzusetzen. Ziel des Projekts war vielmehr eine möglichst
breite Beteiligung von Jugendlichen am Stadtentwicklungsprozess Duisburg2027. Die
Interessen, Bedürfnisse und Wünsche der Jugendlichen sollten in Bezug auf die ge-
samtstädtische Entwicklung und die Entwicklung ihrer Bezirke identifiziert werden. Die
Ergebnisse aus der Workshopreihe und des Internetvotings zeigen, dass die Jugendli-
chen wichtige Impulse und Hinweise für die weitere Entwicklung liefern konnten. Um
den Schülerinnen und Schülern zu verdeutlichen, dass ihre Arbeit ernst genommen
wird, erhalten sie zunächst die Möglichkeit, ihre Leitprojekte und Projektideen dem O-
berbürgermeister der Stadt Duisburg vorzustellen.
Die Stadt Duisburg strebt darüber hinaus aber an, eine der entwickelten Projektideen
im Anschluss an die Jugendbeteiligung zu realisieren. Durch ein Gremium wird eine
der sieben Projektideen ausgewählt, die in absehbarer Zeit umgesetzt werden soll. Die
Realisierung der Projektidee soll innerhalb der Stadt(-verwaltung) über Patenschaften
bzw. Kooperationen begleitet und vorangebracht werden. Somit soll die Beteiligung der
Jugendlichen in ein sichtbares Ergebnis münden und den Stellenwert der Jugendbetei-
ligung verdeutlichen. Darüber hinaus fließen alle Ergebnisse der Jugendbeteiligung in
den Stadtentwicklungsprozess Duisburg2027 ein.
Positives Feedback gab es von den jugendlichen Workshopteilnehmern, die sowohl die
Möglichkeit zur Beteiligung im Allgemeinen lobten als auch erkennbar Spaß an den
Veranstaltungen hatten. Auch aus der Stadtverwaltung und der Öffentlichkeit gab es
positive Reaktionen. Die Internetseite als zentrale Informationsplattform des Projekts
hat intern wie extern Anklang gefunden, was durch folgende Kommentare verdeutlicht
wird.
g) Was ist Ihr zusammenfassendes Fazit bezogen auf die Methoden und In-
strumente in der Umsetzung des Projekts?
Fazit ist, dass unter den vorgegebenen zeitlichen Rahmenbedingungen eine erfolgrei-
che Beteiligung stattgefunden hat und verwertbare Ergebnisse erzielt wurden. Bei ei-
ner konkreten Betrachtung der Methoden und Instrumenten ist zwischen denjenigen zu
unterscheiden, die während der inhaltlichen Arbeit mit den Jugendlichen zum Einsatz
gekommen sind und denjenigen, die zur Ansprache und Aktivierung der Jugendlichen
im Vorfeld der verschiedenen Aktionen angewandt wurden.
Der enge zeitliche Rahmen stellte für das gesamte Projekt eine zentrale Herausforde-
rung dar. So mussten in knapp zwei bis drei Wochen vom Projektstart bis zum Start
der Internetseite und dem Beginn der Workshopreihe, des Voting und des song-
contests die verschiedenen Aktionen inhaltlich und organisatorisch ausgearbeitet wer-
den. Parallel musste das Projekt beworben und der Öffentlichkeit vorgestellt werden
und ein Weg zur Ansprache und Motivierung der Jugendlichen gefunden werden. Auch
hier wurde mit der Einbeziehung des Web 2.0 ein bis dahin für die Verwaltung unbe-
kannter Ansatz verfolgt.
Durch eine unkomplizierte, schnelle und flexible Zusammenarbeit zwischen den Pro-
jektträgern, Kooperationspartnern und extern beauftragten Büros ist es gelungen, die
drei Aktionen (Workshopreihe, Internetvoting, song-contest) inhaltlich und organisato-
risch erfolgreich auszuarbeiten und umzusetzen. So wurden mit den angewandten Me-
thoden und Instrumenten bei den Workshops die gewünschten Ergebnisse erzielt.
Ähnlich verhält es sich mit dem Internetvoting, das wichtige Informationen zu den Be-
dürfnissen, Interessen und Wünsche der Jugendlichen in Bezug auf die Gesamtstadt
und ihren Stadtbezirk geliefert hat.
Neben der inhaltlichen Ausgestaltung kann auch die Aktivierung der Jugendlichen,
bezogen auf das gesamte Projekt, als erfolgreich bezeichnet werden. Das an der
Workshopreihe fast 130 Jugendliche teilgenommen haben, wird als hervorragendes
Ergebnis gewertet. Das Internetvoting hat trotz geringerer Teilnahmezahlen wichtige
Erkenntnisse geliefert. Der song-contest hat vermutlich aufgrund der hohen Anforde-
rungen (eigene Muiskkomposition und eigener Text mit Stadtentwicklungsinhalten)
sowie der Altersbeschränkung auf 12 bis 20 Jahre keine verwertbaren Ergebnisse er-
zielt. Daher wurde nach Rücksprache eine Verlängerung des song-contests bis Ende
Februar und eine Anhebung der Altersobergrenze auf 25 Jahre vereinbart.
a) Wie sehen die Impulse aus, die vom Projekt ausgegangen sind?
Die in den Workshops ermittelten Stärken, Schwächen und Ziele sowie die erarbeiteten
Leitprojekte und Projektideen und die Ergebnisse der Internetbefragung geben wichti-
ge Impulse für die Stadtentwicklung. Über diese Instrumente wurden die Bedürfnisse
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und Wünsche der Jugendlichen deutlich, die wichtige Anregungen für den Stadtent-
wicklungsprozess darstellen.
Darüber hinaus haben die angewandten Methoden wichtige Hinweise gegeben, wie in
Zukunft die Beteiligung von Jugendlichen innerhalb der Stadtentwicklung erfolgen
kann.
b) Wie wirkt das Projekt ins Quartier, bzw. auf die Stadt? Was hat sich im
Quartier/Stadt dadurch verändert?
Die Auswirkung der Jugendbeteiligung auf die Stadtbezirke und die Gesamtstadt wird
sich vor allem langfristig zeigen, in dem die gewonnenen Erkenntnisse in den Stadt-
entwicklungsprozess Duisburg2027 einfließen werden. Die verschiedenen Beteili-
gungsangebote stellen zudem einen neuen Ansatz für die Bürgerbeteiligung in Duis-
burg dar. Wie bei den Bürgerforen waren die Duisburger Jugendlichen im Rahmen des
Projekts frühzeitig – noch bevor die Stadtverwaltung eigene Konzepte erarbeitet hat –
aufgerufen, eigene Ideen und Vorschläge für die zukünftige Stadtentwicklung zu formu-
lieren.
Die angestrebte Realisierung einer Projektidee soll darüber hinaus verdeutlichen, dass
Mitmachen und Beteiligung sich lohnt und Veränderungen vor Ort vorerst bzw. tempo-
rär angestoßen werden können.
c) Wie waren die Reaktionen auf das Projekt? Was hat es bei anderen Akteu-
ren angestoßen? Gibt es bereits Folgeprojekte, die aus dem Projekt heraus
entstanden sind?
Auf die bisherigen Reaktionen zum Projekt wurde in Kapitel 2.3 eingegangen. Inwie-
weit weitere Akteure sich an der Umsetzung der Leitprojekte und Projektideen beteili-
gen werden, wird sich im Anschluss an den Termin beim Oberbürgermeister und die
Verwaltungskonferenz mit den Dezernenten zeigen.
durch die sehr gute Zusammenarbeit aller beteiligten Akteure trotz der kurzen Vorbe-
reitungszeit erfolgreich gestaltet werden konnte, war der Zeitraum für Ansprache und
Aktivierung der Jugendlichen zu kurz. So ist es zwar gelungen, die Internetseite ein-
schließlich der erforderlichen Zugänge zu den sozialen Netzwerken aufzubauen und
die Workshops sowohl inhaltlich als auch organisatorisch vorzubereiten. Um eine grö-
ßere Anzahl an Jugendlichen für eine Teilnahme an der Internetumfrage sowie an den
Workshops zu gewinnen, wäre jedoch eine längere Vorbereitungszeit wünschenswert
gewesen. Insbesondere der Kontaktaufbau über die Schulen hätte bei einer längeren
Planungs- und Vorbereitungszeit verbessert werden können. Zusätzlich zum Kontakt
mit den Schulleitern hätten auch die relevanten Fachlehrer direkt angesprochen wer-
den können und die Workshops evtl. in den Unterricht oder in eine Projektwoche integ-
riert werden können. Auch der Kontaktaufbau in den sozialen Netzwerken im Internet
bedarf einer längeren Zeitphase und einer intensiven Betreuung, um das Projekt be-
kannt zu machen und das Interesse an einer (aktiven) Beteiligung / Begleitung zu we-
cken.
Zudem wird vom Projektteam die Kommunikation im Web 2.0 als besondere Erfahrung
gesehen. So wurde ein weiterer Zugang zu den Jugendlichen gefunden, der sich von
den bisher üblichen Ansprache deutlich abhebt. Auf diesem Weg hat das Projektteam
unmittelbare Reaktionen von Jugendlichen auf die verschiedenen Aktionen erhalten.
Dies hat noch einmal den Eindruck bestärkt, dass die Jugendlichen Spaß an den
Workshops hatten und sich auch in Zukunft für die Stadtentwicklung in ihrem Bezirk
interessieren werden.
„Hallo DSDIDS-Team ;)
Ich weiß nicht wie das bei den anderen aussah da ich sie nicht mehr gesprochen habe,
aber ich persönlich fand den Workshop ziemlich gut. Ich denke, wer sich auch nur ein
wenig dafür interessiert, was mit Duisburg passiert, der ist auch meiner Meinung, denn
der Workshop hat ja auch deutlich gezeigt, wo die Potenziale von Rheinhausen liegen.
Also wie gesagt, von mir auch ein Lob an euch für die Möglichkeit als Jugendlicher mit-
zumachen, ich freu mich auf den zweiten Teil =)“
(Rückmeldung eines Workshop-Teilnehmers über Facebook)
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a) Wann setzen Jugendliche sich mit dem Thema Stadt und der Gestaltung
ihres Lebensumfeldes auseinander? Welche Themen sind für sie interes-
sant?
Die Jugendlichen setzen sich mit dem Thema Stadt und der Gestaltung ihres Lebens-
umfeldes auseinander, wenn sie deutliche Unterschiede zwischen der tatsächlichen
Situation und ihren Ansprüchen und Wünschen wahrnehmen. Um Jugendliche zu mo-
tivieren, ihre Meinung den relevanten Stellen der Stadtverwaltung mitzuteilen, ist eine
direkte Ansprache und – wie sich im Projekt zeigte – die Moderation des Beteiligungs-
prozesses sinnvoll. Geht die Stadtverwaltung auf die Jugendlichen zu und zeigt Inte-
resse für ihre Meinung, beteiligen sich Jugendliche aktiv an der Bewertung der derzei-
tigen Situation und entwickeln eigene Vorstellungen für die zukünftige Stadtentwick-
lung.
Die Jugendlichen befassen sich vor allem mit solchen Themen, von denen sie in ihrem
Alltag unmittelbar betroffen sind. Dies trifft beispielsweise auf den ÖPNV zu, der für die
meisten Jugendlichen die wichtigste Fortbewegungsart darstellt. Ähnlich bedeutsam ist
das Themenfeld Freizeit und die Freizeitmöglichkeiten in ihrem Stadtbezirk. Darüber
hinaus sind für die Jugendlichen auch viele Einzelthemen von Bedeutung, wie z.B. das
Zusammenleben im Stadtbezirk oder die Themen Sauberkeit und Sicherheit, die immer
wieder von den Jugendlichen aus unterschiedlichen Bezirken genannt wurden.
b) Welche Orte sind für die Jugendlichen von Bedeutung? Wie und wann eig-
nen sich Jugendliche einen Ort an?
Für Jugendliche sind vor allem solche Orte von Bedeutung, an denen sie sich mit
Freunden treffen oder zu denen sie mit ihrer Familie gehen. Im Rahmen der Internet-
abfrage gaben die Jugendlichen als die wichtigsten Orte - an denen sie ihre Freizeit
verbringen - „zu Hause / bei Freunden“ sowie „Einkaufszentrum/-straße, Fußgängerzo-
ne“ an. Weitere Orte folgten erst mit deutlichem Abstand. Dies deckt sich mit den Er-
kenntnissen aus der Workshopreihe, bei der vor allem freizeitbezogene Orte themati-
siert wurden.
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Daneben hat die Kommunikation mit Jugendlichen in den Web 2.0 Communities erste
positive Erfahrungen gebracht, auch diese Plattformen für die Beteiligung von Jugend-
lichen zu nutzen bzw. Jugendliche auf diesem Weg über die Stadtentwicklung zu in-
formieren und zu sensibilisieren. Eine Weiterführung der Kommunikation und die Nut-
zung der Internet-Kontakte auch für andere Verwaltungsbereiche im Sinne einer „Duis-
burger Jugendplattform“ (s. 2.2) ist angestrebt, um über jugendrelevante Themen
transparent und weitreichend zu informieren. Für die Weiterführung der Jugendbeteili-
gung und die Koordination der Planung und Umsetzung der im Rahmen der
Workshops entwickelten Projektideen fungiert das Projektteam Duisburg 2027 in Ko-
operation mit den Paten/Dezernaten und denen am Prozess beteiligten Jugendlichen
als Projektsteuerung.
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e) Was ist Deine / Ihre „Botschaft“, wenn es darum geht, dass Jugendliche mehr Möglichkeiten bekom-
men sollen, ihre Stadtteile zu gestalten?
„Dann können die Jugendlichen auch herausfinden, dass sie auch viele gemeinsame
Interesse haben mit den anderen Kulturen. Religion spielt dabei keine Rolle.“
Aylin aus Duisburg-Hamborn
„Am Anfang haben wir gar nicht ernst genommen, dass wirklich was passieren würde.
Aber wenn wir jetzt hier sind, dann ist es schon ein bisschen ernster.“
Jennifer aus Duisburg-Walsum
„Irgendwann sind wir ja auch mal älter und auch für unsere Kinder und so. Ich finde es
auch sehr gut, dass wir auch selber mitentscheiden können. Und es ist auf jeden
Fall gut, weil es auch uns was angeht und was wir auch wollen. Vielleicht wird ja
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auch was gebaut, was wir gar nicht wollen und was wir gar nicht nutzen können.“
Sabrina aus Du-Rheinhausen
„Wenn Jugendliche sich für die Planung der Stadt interessieren, dann können sie auch
besser da mitwirken und auch die ganze Stadt jugendgerechter machen, so dass
ihnen auch die Stadt Spaß macht.“ Georg aus Duisburg-Süd