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Am Ende waren auf der Homepage 135 RTB-Einträge zum nachlesen gespeichert und man konnte sich über 1200
Bilder ansehen!
Bis heute wurde die Seite (Jim nicht mitgezählt) 3118 mal aufgerufen und dabei wurden 28525 Clicks erzeugt!
Die Homepage war das beste Souvenier von Deutschland, daß wir hatten.
Vielen Dank Jim!
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From: Stefan Krüger skrueger@gmx.net
Date: Wednesday, August 23, 2000, 9:26:06 PM
Subject: Auf Wiedersehen
Hallo
Wie Ihr wohl schon wisst, werde ich Anfang nächste Woche mit Stefan Schäfer für lange lange Zeit auf
Reisen gehen.
Desbalb wollen wir uns nochmal mit euch in der Rheinaue treffen. Ich sage extra nicht, daß wi da eine Party
schmeißen, weil wir kein Geld mehr haben.
Alle Ersparnisse sich locker gemacht worden um damit die südliche Hemisphäre zu untersützen. ALSO
BRINGT BITTE ALLE GANZ VIEL ZU ESSEN UND TRINKEN MIT. Wir werden einen Grill besorgen.
Stattfinden soll das ganze am Samstag, den 9.9.2000 in der Rheinaue Bonn: 20:00h, das Ende ist offen.
Stefan Schäfer und ich werden wohl die Nacht über da zelten.
Ihr geht vom Bahnsteig aus rechts neben der Brücke den Hügel runter. Wenn ihr euch ein bisschen rechts
haltet, kommt ihr über eine Brücke. Hinter der Brücke haltet ihr euch noch ein bisschen rechts/gerade aus,
und auf der Wiese sollte ein Rondell erscheinen.
PS: Es sind alle eingeladen, die wir gerde habe und die uns gerne haben.
Frohn, du zählst nicht dazu.
Im Flugzeug
From: skrueger@gmx.net
To: Jim Knopf jim@users.de
Date: Thursday, 14 Sep 2000
Subject: Tag 0, im flugzeug
SK:
wir fliegen gerade über Indien: Flughöhe 11300m, Geschwindigkeit 920 km/h.
Ich bin ziemlich ausgepowert, aber hier im Flugzeug kann ich leider nicht pennen. Wir haben uns schon
Pläne für die Tage in Bali gemacht.
Wenn’s klappt, und wenn wir ‘fit wie ein turnschuh’ sind, dann wollen wir auf den höchsten Berg (3142m)
hier klettern. Der Aufstieg von Besakih dauert wohl nur 3 Stunden. Dann kann man bei Sonnenaufgang auf
ganz Bali runterblicken.
Das hört sich alles ganz super an, aber vorstellen kann ich es mir noch nicht.
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SS:
Wir haben gerade unsere Visa-Formulare für Indonesien ausgefüllt. Stefan hat danach die Korelioliskraft
(kein Plan ob die sich so schreibt) getestet, und dabei seinen Kaffee über den Antrag gegossen. Schade um
den Kaffee... Beim ausfüllen haben wir leider „nicht gesehen“, das man keine Handies einführen darf, also
haben wir auch keines angegeben... wäre jetzt dumm wenn sie es finden... Schätze so etwas gibt 10 Jahre
Zwangsarbeit im Bergwerk... mindestens
SS:
Wir sitzen hier zwar in keiner Never-come-back-Airline, die Filme sind aber Müll...
Viele Grüße an alle die morgen arbeiten müssen...
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Bali
Date:Thursday, 14 Sep 2000
Subject:Tag 1, früh morgens
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Kuta ist ein doofes Touristen -Kaff
Date:Tu,17 Sep
Subject:Tag 4
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Es war einmal der
23.9.2000
Das war unser erster Tag „on
the road“. Wir sind auf die
„Great Ocean Road“ gefahren
und haben irgendwo am Meer
zum Kochen gehalten. Dann
haben wir 3 Stunden am
Strand gekocht und nach
Muscheln (nicht zum Essen)
gesucht. Mir kommt die Fauna & Flora hier viel intakter vor als an unserer Nord- oder Ostsee.
Plötzlich wurde es dunkel und wir mussten uns noch einen Platz zum Campen suchen. Hat aber auch
geklappt. Das war das erste Mal auf der Reise, das ich einen mega Sternenhimmel gesehen habe. Ich muss
mir für den Outback bestimmt noch Steigerungen von mega überlegen.
Im Zelt haben wir noch die neusten Emails gelesen und sind dann mit Meeresrauschen eingepennt.
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Es war einmal der 25.9.2000
Heute morgen sind wir so gegen 10 Uhr aufgebrochen und haben eben die Küste verlassen. Unser nächstes
Ziel sind die Grampians. Ein Nationalpark auf der Höhe von Adelaide. Paul, der uns das Auto verkauft hat,
hat uns die Grampians mehrmals ans Herz gelegt.
<TIME>
Wir haben uns jetzt einen Platz zum Campen in den Grampians gesucht. Ist cool hier. Die Vegetation trifft
sehr stark das, was ich mir unter Australien vorgestellt habe. Unter den krassen Bäumen sind überall kleine
Blümchen. Ihr könnt es ja bald auf den Photos sehen. Die nächste Bilderserie versuchen wir euch von
Adelaide aus auf die
Homepage zu schicken.
Schäfer hat den ganzen Tag
Probleme mit dem Magen und
liegt jetzt pennend auf dem
Poncho. Hoffentlich ist er
morgen wieder fit.
Dummerweise haben wir
heute morgen kein neues
Wasser geholt. Für heute
reichts noch, aber morgen
müssen wir erstmal aus dem
Nationalpark wieder raus um
uns überlebensfit zu machen.
Nur so zur Info: Wir hatten in Australien noch keinen richtigen Sonnentag. Ich bin heute sogar etwas
verschnupft. Ist das „Australia the Sunshine-State“!?
Viele Grüße von Stefan & Stefan on Tour
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Es war einmal der 26.9.2000
Die Nacht über hat es geregnet und erst um 10am heute morgen aufgehört. Toller Nationalpark hier: Alles
nur nass & kalt.
Wir sind jetzt bis zum nächsten Kaff gefahren und schlürfen hier einen Cappuccino im Warmen. Wir setzen
uns gleich ins Auto und mal sehen ob wir morgen schon in Adelaide sind. Dort hat uns Steffen, der Freund
meiner Schwester, eine Adresse von einer deutschen Auswandererin vermittelt. Mal sehen wie es bei
Steffens „Omi“ so ist.
So weit, so nass.
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Er reist seit einer Woche durch das Olympialand und kriegt nur das Allerwenigste mit. Leider kriegt man
hier hauptsächlich nur Infos über australische Spieler.
Weder Doris noch ihre Verwandten haben viel Verständniss für unser Interesse an den Aborigines. Die zwei
Völker dieses Landes scheinen total nebeneinander zu leben (Zitat von Steffen). Ich bin gespannt auf ein
paar eigene Erfahrungen.
Am nächsten Tag sind wir mit der O-Bahn nach Adelaide rein gefahren. Die O-Bahn ist ein Bus der manche
Strecken auf einer Führung fährt. Da rast er dann mit 100 km/h.
In der City haben wir dann Stunden bei Telstra (aust. Telefonanbieter) verbracht. Mit Erfolg: Als neuer
Kunde von Telstra kann ich jetzt für 22 Cent pro Minute ins Netz meine Emails cheken. Vorher mit
D2/Mannesmann habe ich 2,60DM pro Minute gezahlt. In der City haben wir uns auch die Tastatur für den
Palm geholt. Das erleichtert das Schreiben doch erheblich.
Abends war dann wieder jemand bei Doris zu Besuch und Schäfers Herz wurde auch wieder von
Olympiaflimmern und Bierwerbungen erweicht. Nach der zweiten Nacht in einem richtigen Bett sind wir
heute vormittag nach Norden aufgebrochen. Obwohl ich es mir wirklich vorgenommen habe, hab ich es
total vergessen ein Photo von Doris und ihrer Tochter Rita zu machen.
<TIME>
16:00 Uhr. Wir sind die letzten 100km in die falsche Richtung gefahren.
Weil kein Straßenschild kam, ist es uns erst so spät aufgefallen. Aber nicht schlimm. Zurückfahren ist blöd,
und deshalb erkunden wir jetzt diesen Teil von South Austalia genauer: Wie meistens wenn man aus dem
Autofenster schaut, sieht man hier bis zum Horizont kein bisschen Zivilisation. Wir haben unsere Karre 30
Meter ab von der Straße geparkt und sind spazieren gegangen. Der Murray River zieht sich in einer Schlucht
durch die sonst so flache Landschaft. Zum Flussbett geht es 10 Meter steil hinunter. Ich hab viele Photos
von kleinen krassen Pflanzen gemacht.
Die Sonne knallt heute so, wie man es von Australien erwartet. 99% wolkenloser Himmel.
Ich liege hier auf dem Autodach, tippe vor mich hin und warte auf den Abend.
Ciao, Stefan
Wer hier jetzt die neusten Infos von Stefan & Stefan aus Australien erwartet, muss leider enttäuscht werden:
Es gab technische Probleme mit dem Palm/TRG (Organiser), so dass die Berichte von vier Tagen verloren
sind. Außerdem gibt es nur alle 700km Netzempfang, so dass das Mailschreiben sowieso kaum möglich ist,
was durch weitere technische Probleme noch erschwert wird: Sie haben zwar jetzt die Möglichkeit, billiger
ins Internet zu kommen, dann ist jedoch der Mailversand nicht möglich. (*)
Was uns bleibt ist die Vorfreude, das Auto endlich auf den nächsten Bildern bewundern zu dürfen :-) Ach ja:
Wer sich kreativ engagieren will, der möchte sich doch bitte einen neuen Titel-Spruch für diese Homepage
ausdenken und mir zuschicken, es ist auch nicht nötig, meinen geschwollenen Textstil nachzuahmen :-)
Den Web-Counter für diese Homepage habe ich zwar immernoch nicht fertig (ich komme in letzter Zeit zu
garnichts...), aber die Logfiles zeigen, dass seit Erstellen dieser Seite bereits ca. 134 Mal diese Homepage
durchstöbert wurde, wobei bereits 2775 Zugriffe gemacht wurden, mit Bildern sogar 11168 ! Bei diesen
Zahlen sind meine eigenen Zugriffe selbstverständlich NICHT berücksichtigt, und um die Statistik vollständig
zu machen: Wir haben kürzlich die 100 Megabyte Traffic-Marke durchbrochen... das sind Zahlen, die uns
erstmal jemand mit einer privaten Homepage nachmachen soll!!!
Gruss an alle Daheimgebliebenen, Fernwehgeplagten, Freunde, Bekannte und Verwandte, sowie natürlich
auch an Stefan & Stefan selber, die sich ab und an mal von einem Internet-Cafe aus hier umschauen.
(*) Wer ein sog. „offenes Mail-Relay“ im Internet kennt, sollte mir schnellstmöglich Bescheid geben.
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Es waren einmal die Tage vom 30.9. bis 5.10.2000
Heute, am 4.10. ist der Organizerabgestürzt und ich mußte ein Backup vom 30.9. einspielen. Dadurch ist
natürlich auch das Reisetagebuch der letzten 4 Tage weg. :-(
Macht aber nichts, denn ich erzähle es euch einfach nochmal.
Nach dem Stress mit unserem Auto sind wir am 29.9. noch im Flinders Ranges National Park angekommen.
Wir sind abends reingefahren und haben einmal die 6$ Eintritt bezahlt. Der Park ist mit lila Blumen übersät.
Alle Hügel schimmern hier lila! Wir sind wohl in der besten Jahreszeit hier. Wir haben uns eine Stelle zum
Campen gesucht und Burger gemacht. Schäfer hatte Abends noch schlimme Bauchschmerzen. Und ich
hatte einen großen Stein unterm Zelt
Als ich am Samstag morgen zum Schei*n im Wald hockte, leisteten mir zwei Kangoroos Gesellschaft. Wir
sind dann mit dem Auto ein bisschen durch den Park gefahren und haben da angehalten wo es am
schönsten war. Von dort sind wir spazieren gegangen. Unglaublich schön!
Am Nachmittag sind wir weiter mit 15km/h durch den Park getuckert und haben uns dann auf einer
Nebenpiste niedergelassen. Hier gibt es Kängurus und wir können viele Emuherden im Wald spazieren
gehen sehen.
Diese Nacht war die beste die ich bisher im Zelt hatte. Es kommt auch langsam etwas Routine in unser
Camping.
Nach dem Aufstehen haben wir ein bisschen Ordnung im Auto gemacht und wollten eigentlich vor der
großen Mittagshitze noch jonglieren. Da kam plötzlich der Sohn vom Sheriff und fragte uns ob wir eine
Permit zum Campen hätten. Wir hatten natürlich keine Permit, denn wir hatten ja unser tolles Zelt und
Wasserpumpe und alles was wir brauchten. Der ist dann grummelnd weg gefahren und wir auch.
Wir sind gegen Abend in Leight Creek angekommen, Die gute Doris hat dort damals Kängurus gepflegt. Ist
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ein ziemliches Kaff und außer der Tankstelle hatte nichts offen.
Wir haben die Stadt bald wieder verlassen und haben am Leight Creek Stausee gecampt. Das Bächlein das
da rausfloß hat ein tolles Biotop geschaffen. Ich habe wilde Hummer und fette Gelbrandkäfer gesehen. Und
viele riesige Libellen. Aber am Abend hat uns die fliegenden Viehcher dann doch zu sehr genervt und wir
sind ein paar hundert Meter vom Wasser weg gefahren. Schäfer hat an diesem Abend beschlossen, das sein
Magen wieder OK ist und wir haben allen Alkohol leergesoffen.
Nachher war es zu dunkel und wir zu blau um das Zelt aufzubauen. Wir haben uns total knülle noch
Bakedbeans und eine Maggi 2 Minuten Nudelsuppe gemacht und sind in den Autositzen eingepennt.
Am nächsten Tag wollten wir richtig toll und viel und lecker einkaufen aber es war Labour Day und immer
noch alles zu. Also haben wir uns nur Spritt gekauft und sind weiter Richtung CooberPedy gefahren.
Nach Marree fingen die Remote Areas an (vom Schild gibt’s ein Photo): genug Wasser, Essen und Spritt
mitnehmen, 2 Ersatzreifen, Eine Schaufel, Zwei Abschleppseile, usw. Aber wer wird denn gleich alles so
ernst nehmen. :-) Was soll denn da schon passieren? :-)
Weil die viele Fahrerei den Schäfer schlauchte, weil eine Hälfte vom Auto mir gehört und auf den Pisten so
wenig Verkehr ist, bin ich die nächsten 200km gefahren.
Nach einer guten Stunde tauchte auf der rechten Seite der North Lake Eyre auf. Das ist der größte Salzsee in
ganz Australien. Ich bin von der Piste runter um näher ran zu kommen (nicht nachmachen – nur was für
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Profis!). Ich bin näher am Salzsee dran und alles sieht so trocken aus und plötzlich kratzt was am Boden und
plötzlich steckten wir fest.
Festgefahren auf einem Salzsee ab von der Straße in den Remote Areas! Jipee! Jeden Tag ein Abenteuer!
Unser großes Glück war, daß noch ein anderer Australier in Sichtweite war. Es hatte die Straße auch
verlassen um sich mit seiner Familie den See anzusehen, aber er hatte früher halt gemacht und Stand auf
festem Boden. Er schaute unserem Versuch den
Wagen mit den Händen aus dem Schlamm zu
buddeln und mit seltenen Holzstücken zu
unterlegen eine Zeit lang zu und half sogar mal
schieben. Aber alles ohne Erfolg. Wir mußten aus
dem Salz-Schlamm gezogen werden.
Der Aussie wollte mit seinem Mercedes aber nicht
so weit raus fahren, aus Angst selber fest zu
fahren. Er versprach uns aber, dem nächstem
Wagen mit Vierradantrieb Bescheid zu sagen. Und
schon war er weg und wir alleine. Dann warteten
wir erstmal im Auto eine Weile ab und tranken
unser nun so kostbares Wasser.
Das nächste was passierte war, daß wir eine
einzelne Person über den See spazieren sahen. Ein Aborigine der über sein heiliges Land spaziert? Ich bin
mit einer Flasche Wasser zu ihm aufgebrochen. Es war kein Aborigini, es war ein deutscher Backpacker.
Aber leider auch ohne 4WD-Fahrzeug.
Dann kam irgendwann ein weißer Jeep. Er war angeblich zum spazieren hier raus gefahren. Der Typ war
mit Satellitentelefon und allem möglichen Hi-Tech ausgerüstet. Aber auch er wollte nicht so weit an uns ran
und fuhr wieder weg um ein längeres Seil von der „base“ zu holen. - Der Base??
Und wir waren wieder alleine auf dem Salzsee. Oli, so hieß der Deutsche, machte ein Photo von uns und
ging weiter. Vielleicht würden wir uns ja nochmal wiedersehen.
Bald drauf kam dann ein schwarzer Jeep. Der Fahrer ist vom Mercedesfahrer angesprochen worden. Im Jeep
war ein Cowboy-Papa mit seinen drei Kindern. Als ich seinem Tun etwas besorgt zuschaute meinte das
kleine Mädchen zu mir :“Don’t worry. He will get you out.“ And so he did! Er holte uns in 15 Minuten aus der
Siffe. Jippe!! Auf ins nächste Abenteuer!
Das nächste Abenteuer begann sobald wir wieder auf der Straße waren. Am Straßenrand stand ein Schild
:“Lake Eyre Tourist Information! Get a free Cup of Coffee or Tea!“.
Da das Schild so schön selbstgemacht aussah, sind wir wieder ab von der Piste dem Pfad gefolgt. Nach ca.
500m konnte man auf dem Hügel eine Blechhütte erkennen. Über ihr wehte die Fahne der Aborigines und
überall waren Parolen gegen Uranabbau und für die Zukunft der Erde auf das Wellblech gepinselt. In der
Hütte lebte zur Zeit nur Noddy. Noddy war 19 Jahre und wir haben mit ihm den ganzen Nachmittag bei
einer geilen Tasse frischen Kaffee gequatscht. Die Hütte war ein Aktionscamp gegen die Western Mining
Company.
Die WMC ist eine riesige Firma die unmengen Mengen Land im Outback aufkauft und an allen natürlichen
Wasserlöchern Pu
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mpen aufstellt um Wasser für ihre Uran-, Gold- und Kupferminen abzupumpen. Ist das Grundwasser an
einer Stelle leergesaugt wird woanders weitergesaugt. Somit trocknet die WMC den Outback so richtig aus.
Ausserdem werden die Pu
mpen aufgestellt, ohne die Besitzansprüche der Ureinwohner zu beachten. Wer mehr zu den Zielen von
Noddy und seinem Camp wissen will, der kann mal bei http://www.come.to/lakeeyre vorbeischauen.
Im Laufe des Nachmittags haben wir beschlossen die Nacht bei Noddy zu bleiben. Wir haben zusammen
gekocht und dann noch mit den Mäusen Dart gespielt. Von der Isomatte aus konnte ich Nachts die Mäuse
zu hunderten über den Fußboden rennen hören.
Der nächste Tag müßte der 3.10. gewesen sein. Ich bin morgens in der Wüste baden gegangen. Wie das
geht? Das Camp war auf einer verlassenen und jetzt besetzten Wasserpumpe der WMC errichtet. Hier gab
es einen großen Betonbrunnen durch den einmal viele Millionen Qubikmeter Wasser vom Arthesischen
Becken abgesaugt wurden. Jetzt ist der Druck so schwach, dass nur ein kleines Rinnsal austritt. Das Wasser
schmeckte nicht hervorragend, aber Noddy trank es ohne Bedenken. Mit dem Wasser speißte Noddy eine
Badebecken bevor es in seinem Gemüsegarten wieder versickerte. So konnte ich mitten im Outback, noch
bevor jemand wach war, ganz gemütlich baden und dabei auf den riesigen Salzsee am Horizont schauen.
Nachmittags ist Schäfer mit Noddy nach Marree gefahren um ein paar Besorgungen zu machen. Ich bin
dageblieben, da Noddy meinte das Camp wäre schon zweimal gebulldozert worden während keiner da
war. Und er meinte die WMC würde ihn beschatten. Den ganzen Tag würde sich ein weißer 4WD-Jeep in
der Gegend rumtreiben und ihn beobachten. Wir haben ihm dann erzählt, das wir bereits Bekanntschaft
mit dem Spion gemacht haben.
Während ich alleine im Camp war, kamen zweimal Touristen vorbei. Einmal zwei Australier, mit denen ich
eine Tasse Kaffee getrunken habe, und dann ein
Jeep mit 12(!!) Leuten drin. Das war so eine
organisierte Tour von Adelaide nach Darwin. Einer
von ihnen konnte jonglieren und wir haben
spontan ne viertel Stunde ein paar Keulen
gepassed.
Abends haben wir bei Noddy noch eine Flasche
Vodka sozialistisch geteilt und nach dem Essen sind
wir mit dem Auto noch ein bisschen durch den
Outback geheizt. Ganz spät Abends kam dann no
ch Simone. Die gehörte zu Noddys Mitstreitern und
kam vorbei um ein paar Tage im Camp zu wohnen.
Am nächsten Morgen haben wir beschlossen weiter
zu fahren. Nach dem superleckeren Mittagessen
haben wir noch rumgehangen und sind dann
ziemlich spät erst nach CooberPedy aufgebrochen.
Die letzten 70 km Piste mußten wir genau gegen
die Sonne fahren und später sogar im Dunkeln. Die
Straßen sind hier sehr schlecht und wir mussten
sehr vorsichtig fahren um nicht von der Straße
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abzukommen oder ein Kanguru zu treffen. Eine Stunde nach Sonnenuntergang kamen wir in CooberPedy
an. Das ist die Opalhochburg von Australien. Hier sollte man den Outback nicht betreten weil es über
250000 unmarkierte Bohrlöcher gibt wo jemand vorher nach Opalen gesucht hat. Es gibt Schilder die wie
kleine Comicstreifen zeigen, das man z.B. beim Filmen nicht rückwärts laufen darf, da man sonst in ein Loch
fallen könnte.
Am nächsten morgen war der 5.10. Wir haben Abends auf einem Parkplatz im Auto geschlafen. Als wir
morgens losfuhren, haben wir das Auto prompt gegen einen Mülleimer gesetzt. Die Beifahrertür hat jetzt
einen guten Schlag. Aber sonst ist nichts passsiert.
Auf der Suche nach einem Laden wo wir noch Konserven kaufen könnten ist mir noch was Krasses passiert:
Ich lauf da barfuß die ersten 10 Meter durch die OutBack-Stadt und plötzlich schneidet eine Schlange
meinen Weg. Die Schlange schlängelte sich zu zwei Typen und ich dachte mir „mm, ist das hier normal?“ –
aber dann habe ich doch was zu den Typen gesagt und plötzlich schienen alle in Panik auszubrechen:
Kinder wurden auf die Autos gesetzt, die Polizei wurde gerufen und der Laden wo die Schlange dann rein
ist wurde sofort evakuiert. Die Schlange war irgendein braunes Viech (Brown Viper?), und angeblich tödlich.
Ich hab den Ladenbesitzer am nächsten Tag im Supermarkt getroffen und er sagte mir, die Zeitung würde
einen Artikel schreiben. Es ist also auch mitten in einer Outbackstadt nicht normal, dass sich Schlangen auf
dem Bürgersteig schlängeln.
Wir sind dann zum Supermarkt gefahren und haben uns für 90 DM richtig gut mit Lebensmitteln
eingedeckt. Danach haben wir uns noch ein bisschen in der Stadt umgesehen. Die Häuser sind hier wegen
der schlimmen Temperaturen in den hinein Berg gebaut. Man hat also eine Hausfront mit Tür und dann
geht’s es nach hinten in den Berg weiter. Wir haben auch noch einen lustigen Typen Namens Marcel
getroffen.
Aber so toll war Coober Pedy dann doch nicht und wir sind weiter nach Norden aufgebrochen.
Abends haben wir einfach auf einem Rastplatz neben dem Highway Stop gemacht. Hier waren auch schon
3 andere Wohnmobile. Wir schlugen unser Zelt auf und genossen den Outback vom Autodach aus.
Plötzlich bog ein weißer Ford vom Highway ab und kam auf uns zugefahren. Es war Oli! Der Deutsche der
alleine über den Salzsee gelaufen war. Wir haben uns gefreut und er hat erstmal mit uns gecampt.
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Heute ist der 6.10.2000
Wir hatten zusammen mit Oli eine Wagenburg auf dem Rastplatz gebaut und zusammen gecampt.
Morgens habe ich erstmal eine grosse Portion Reis gemacht um Schäfers Riesenhunger zu stillen. Danach
haben wir uns von Oli verabschiedet und uns lose für eine Besteigung des Mt. Conner für den nächsten Tag
verabredet. Oli wollte vorher noch ein paar Opale suchen gehen. War aber quatsch und als wir uns nach
170km wieder getroffen haben sind wir Kolonne zum Mt. Conner gefahren.
Der Mt. Conner liegt „in der Nähe“ vom Ayers Rock. Er ist doppelt so gross, sieht von einer Seite genau so
aus, ist aber touristisch nicht erschlossen. Das wichtigste aber : Er ist den Aborigines wohl nicht so heilig.
Laut Reiseführer konnte man sich eine Erlaubniss zum Besteigen bei einem Roadhouse in der Nähe holen.
Wir suchten uns einen Platz zum Campen ca. 15km vom Berg entfernt und wollten morgens zum
Roadhouse um eine Klettererlaubnis zu erbitten.
Der Abend hatte noch richtig Stil, da wir Zitronen und Oli Tequilla dabei hatte.
Jee-Haa – Tequilla!!
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Nachdem wir die ersten 200 Meter gewandert sind hörten wir ein Auto kommen. Egal. Wir sind mit gutem
Gewissen weitergeklettert. Plötzlich konnte man am Fuss des Berges 4 Leute sehen. Peng! Wir wurden
beschossen. Etwas verdattert sind wir dann wieder runtergeklettert. Unten war ein australischer Cowboy
mit seinem Gewehr und schmiss mit Kraftausdrücken nur so um sich. Wir waren plötzlich Trespassers und er
erzählte uns, das wenn er uns nicht gefunden hätte, dann hätte er unsere Autos verbrannt.
Also die Sache war so: Diesem Cowboy, der da seine 3 Touristen für 300 $ zum Berg karrte, war Besitzer von
44,000 km2 Outback
inkl. dem ganzen Berg
von der doppelten
Grösse des Ayers Rock.
Woher hat so ein
Cowboy soviel Land?
Erst 1870 sind hier im
Landesinneren die
weissen Farmer
gekommen und haben
sich das Land
genommen. Wir
fanden es schon
ziemlich heftig, das wir
nicht auf so einen Berg
steigen konnten, aber
was sollen denn die
Aborigines sagen, nach
deren Verständniss man Land sowieso nicht besitzten kann?
Demnächst kaufe ich mir auch die Zugspitze oder das Mittelmeer! :-)
Wir mussten dem Cowboy dann bis zu einem Gatter folgen und er erkläte uns nochmal, das er bei nächster
Gelegenheit nicht mehr nur über unsere Köpfe schiessen würde usw., usw. ...
Nun, das wars dann. Wir sind weiter nach Westen gefahren und haben die Tankstelle am Curtin Springs
Roudhouse mit Hilfe unserer Reservekanister boykottiert.
„Da fliegt man um die ganze Welt um mal so richtig frei zu sein, und dann wird
man beim Bergsteigen beschossen.“
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Date: Tue, 10 Oct 2000 19:20:00 0900
From: Stefan Krüger <skrüger@gmx.net>_
To: Jim Knopf <jim@users.de>
Subject:RTB 8.10.
„Revolution in Yugoslavia“
Heute ist der 10.10.
Wir sind morgens ziemlich
früh aufgewacht. Mit Oli
waren wir zwischen 10
und halb 11 in Yulara
verabredet. Den Morgen
haben wir mit Kochen,
Lesen und Schreiben
verbracht. Wir waren noch
vor halb 11 am Treffpunkt
in Yulara. Aber von Oli
keine Spur. Das war sehr
komisch, denn wir hätten
gedacht, das Oli schnell los
wollte und auf uns warten
würde.
Die Lösung: Meine Uhr
ging einfach ne Stunde
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falsch. Da wir mit dem Auto von einer Zeitzone in die nächste gefahren sind, und SA sogar um eine halbe
Stunde verschiebt, ging die Uhr in meinem Organizer einfach falsch. :-) Im Supermarkt habe ich dann mal
die teuersten Batterien gekauft, und siehe da: Meine Digitalkamera tut es wieder!
Wir haben uns auch eine Zeitung gekauft. Von Hoffnung auf Frieden in Israel stand da nichts. Aber eine
andere Überschrift hat mich bewegt: „Revolution in Yoguslavia“. Ich finde man merkt richtig wie da
Zeitgeschichte passiert wenn man Zeitungsseiten mit solchen Überschriften sieht.
Nachdem Oli dann natürlich doch noch pünktlich auftauchte, sind wir zu den Kuta Tjuta gefahren. Das
heisst wörtlich übersetzt „Viele Köpfe“.
Es handelt sich um eine krasse Felsformation, die unterirdisch sogar mit Uluru (Ayers Rock) verbunden ist.
Das Gestein und die Formation ist aber ganz anders. Wir sind in den Felsen ein bisschen gewandert.
Eigentlich wollten wir abends noch Richtung Kings Canyon fahren, doch die Dunkelheit holte uns zu schnell
ein. Wir sind dann schonwieder auf denselben Campingplatz gefahren.
Viele Grüße von Stefan&Stefan on Tour.
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20.9.2000 -3.12.2000
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Heute ist der 11.10.
Nachdem wir alle langsam und der Reihe nach aufgewacht sind, bekam ich leider eine kleine Migräne. Ist
mir unerklärlich, woher das bei all der Ruhe und Schlaferei kommt.
Wir haben nach einer Portion Nasi mit Sweet Chilli Sauce erstmal die 300 km zum Kings Canyon
runtergerissen.
Dabei kam uns ein Kerl entgegen, von dem uns Noddy erzählt hatte. Der Typ hat aus einem VW-Bus den
Motor und alles Schwere ausgebaut und hat sich 6 Kamele davor gespannt. Was für ein Anblick das war.
Wir wurden Augenzeugen, wie jemand damit durch den Outback zieht.
Im Kings Canyon angekommen, konnten wir erstmal keine Einigung finden, wo wir schlafen sollten. Oli
wollte einen Campingplatz bezahlen, während ich eher dafür war mit dem Zelt auf den Canyon zu steigen
und morgen wieder rauszukommen. Wir konnte uns nicht einigen, sind dann aber erstmal ohne Zelt auf die
4h Wanderroute aufgebrochen.
Der Weg ging oben auf der Kante des Canyon entlang. Weil im Canyon ein Bächlein war, war der Canyon
bis oben hin voll mit Grün. Der Ausblick von hier war super. In der Mitte der Wanderung ging eine Treppe
hinunter in den Canyon und wir haben es geschafft vom Weg abzukommen und dem Bächlein etwas
stromaufwärts zu folgen: Palmen, rote Steilwände, kühles Wasser, viele unbekannte Geräusche und
weissgraue Euykaliptusbäume. Hier war es superschön und wir haben eine längere Pause eingelegt.
Als wir bei der Dämmerung zurück kamen, haben wir uns entschlossen das „no camping“ Schild beim
nächsten Rastplatz zu übersehen. Schäfer und ich haben diese Nacht mal ausprobiert hinten im Auto zu
pennen.
Dafür haben wir im Dunkeln angefangen alles von hinten auf die beiden Vordersitze zu qütschen. Am Ende
hat es funktioniert und hier haben auf der umgeklappten Rückbank und dem Kofferraum gepennt.
SK:
Heute morgen haben Schäfer und ich lange gepennt. Das Wildcampen auf dem Touristenparkplatz war
überhaupt kein Problem weil nicht mal Turisten kamen. Aber so im Kombi pennen ist schon gemütlich. Und
man hat überall Fenster zum rausgucken.
25
Der Morgen fing bei uns so langsam an, das Oli schon vorgefahren ist. Wir haben uns in ca. 350km auf
einem Campingplatz verabredet.
Wir haben alle möglichen Kram gemacht und uns dann ein leckeres Essen mit 50% echten, grünen Pflanzen
gekocht.
Für $2,20 kauften wir uns dann unsere erste Permit. Diese Permit war dazu da um die Dirt Road nach
Norden durch das Aboriginal Land zu benutzen.
Es war eine sehr holprige Piste, aber wir haben schon schlimmere gesehen. Dafür war das Land durch das
wir fuhren sehr schön und manchmal richtig grün. Das letzte Drittel der Piste bin ich gefahren, und das hat
sehr viel Spaß gemacht.
Hinter der Windschutzscheibe zu sitzen und die Straße zu „überfahren“ erinnert mich an ein Computerspiel.
Als wir auf dem Campingplatz angekommen sind, war Oli noch nicht hier. Wir haben gerade noch das Zelt
aufgebaut und schon wieder ist die Sonne untergegangen. Nach Anbruch der Dunkelheit kam Oli auch noch
auf dem Campingplatz an.
Später saß ich gerade auf dem Autodach als mich das Pärchen vom nebnzelt leise fragte, ob wir einen Joint
mit ihnen rauchen wollten....
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Mt. Giles
Es war mal der 13. und 14.10.2000
Ich sitzte alleine auf meinem Bergipfel. Unter dem blauen Himmel kann ich bis zum Horizont diese
wunderschöne Landschaft sehen. Mein Berg liegt in einer grossen Ebene, die von zwei kilometerlangen
Bergwänden eineschlossen ist. Doch wie bin ich in diese Traumlandschaft geraten?
Gestern sind wir auf dem Campingplatz aufgewacht und haben uns bei dem Ranger über den Mount Giles
erkundigt. Wir bekamen eine topographische Karte und gaben Sonntag als als Datum unserer Rückkehr an.
Also los ... Die ersten 3 km konnten wir einem markierten Wanderweg folgen. Danach gab es nur uns, die
Karte ohne Markierungen, den Kompas und NATUR.
Als wir unser Camp aufgeschlagen hatten, fiel uns ein leichter Mangel an Lebensmitteln auf. Wir hatten uns
in letzter Sekunde von zwei auf drei Tage wandern umentschieden und ohen die Rucksäcke neu zu packen.
Jetzt hatten wir nur ein bisschen Reis und ein paar Snacks. Schäfer hat das sehr geschockt, und er fing an
nervös die anderen Rucksäcke nach Essen abzusuchen. Mittlerweile hat er sich mit der Fastenzeit
abgefunden.
Der Abend war sehr schön. Wir haben uns ein Lagerfeuer gemacht. Das war mein erstes Lagerfeuer auf der
ganzen Reise. Wir haben lange schweigend ins Feuer geguckt.
Bei dem ganzen Wildcampen kriegt man den Mond total mit. Gestern war Vollmond und ich konnte mitten
in der Nacht jonglieren.
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Heute morgen bekam jeder ein kleines Schälchen Haferflocken mit Wasser und Milchpulver und dazu eine
Orange. Danach ging es zum Berg. Da es keinen Weg nach oben gab, mussten wir erstmal entscheiden wo
wir überhaupt in den Berg steigen wollten. Wir haben dann bestimmt nicht den besten Weg gewählt. Die
letzte Stunde bis zum Gipfel war nur noch Kraxelei auf allen vieren (zumindest bei mir). Schäfer und Oli
konnten schneller klettern als ich.
Jetzt sitzte ich hier auf dem Gipfel und geniesse unendliche Ruhe und Weite. Die beiden anderen sind mit
diesem Gipfel nicht zufrieden und sind einen noch etwas höheren Gipfel erklimmen gegangen. Wir treffen
uns in einer Stunde für den Abstieg wieder hier. Mittlerweile habe ich sie auch schon als zwei bunte Punkte
auf dem anderen Gipfel gesehen. Auf dem anderen Gipfel gab es auch ein Gipfelkreutz, bestehgend aus
einer Tonne auf einem Stab.
Mensch, wenn ich mich an den bescheuerten Cowboy am Mt. Conner erinnere! Wir kaufen uns jetzt auch
nen Berg. Wenn die hier keine Namen haben ... Wir besetzen einfach einen Gipfel und verjagen alle
anderen Touristen... Hoffentlich kommen wir überhaupt noch im Hellen von diesem Berg runter.
Zitat von Oli: „Ein sinnvoller Vorsatz für den Abstieg: viele Pausen.“
Das Tagesabenteuer war natürlich nicht mit dem Erreichen des Gipfels zuende. Da unsere Aufstiegsroute
nicht so toll war, haben wir auf halben Weg nach unten die Route geändert. Das war nicht unbedingt
schlimmer, aber auf keinen Fall besser. Wir sind nach viel Kraxelei in der steilen Wand irgendwann einem
Geröllfeld nach unten gefolgt. Das wurde immer steiler und endete wie ein Wasserfall in eine tiefe Spalte
im Berg. Wir haben es dann zum Glück geschafft in die Spalte hinab zu steigen. Das Geröllfeld hätten wir
nicht mehr zurück klettern können. Die Sonne konnten wir von hier nicht mehr sehen. Hier unten wuchsen
Palmen und es gab Wasser. Das erinnerte mich sehr an die Oase im Kings Canyon. Als wir der Spalte bis aus
dem Berg gefolgt waren, war die Sonne schon unter gegangen. Das war in letzter Minute. Jetzt war aber
immer noch ein langer Marsch durch den Outback bis zu unserem Lager zu bewältigen. Im Dunkeln war das
eine echte Strapaze. Am schlimmsten waren die Schmerzen die das Steppengrass einem bereitete. Diese
Grasbüsche haben so pieksige Spitzen, daß sie mit Leichtigkeit durch Hose und Socken hindurch die
Unterschenkel maltretieren.
Dank Olis Kompasspeilung
haben wir das Camp dann auf
dem direkten Wege erreicht.
Das war eine Freude!
Wir haben Reis gekocht und
hörten Dingos zum Mond
heulen.
Wir sind in Ruhe augestanden und haben alle Haferflocken aufgegessen. Es war ein sonniger Morgen. Wir
haben alle ein bisschen die Ruhe genossen und sind dann so gegen 11 Uhr aufgebrochen. Die Rucksäcke
schienen kein bisschen leichter geworden zu sein obwohl wir nur noch 2 Liter Wasser und kein Essen mehr
dabei hatten.
Den Heimweg sind wir in einem schnellen Schritt angegangen. Zwischendurch mussten wir aus dem
eingetrockneten Flussbett trinken um wenigstens ein bisschen was zum Schwitzen zu haben. Das war das
erste mal, daß wir unseren Wasserfilter sinnvoll benutzt haben. Aber das Wasser schmeckte überhaupt
nicht gut. Es wanderten stundenlang durch den Creek und die Knie wurden sehr strapaziert, da man
durchgehend über Felsen klettern mußte.
Doch die Wanderung sollte sollte noch einen kleinen Höhepunkt haben: Als wir endlich nur noch 30
Minuten vom Campingplatz entfernt waren, stiessen wir auf ein Wasserloch zwischen zwei hohen
Felswänden. Es wurde vom Campingplatz aus sogar zum Schwimmen genutzt -nur standen wir jetzt auf der
anderen Seite.
Ich bin als erster im kühlen Wasser gewesen. Nach ein bisschen erfrischender Planscherei mussten wir alle
unser ganzes Hab und Gut durchs Wasser tragen. Das war garnicht so einfach.
Nachdem wir mit Olis Werkzeug bei unserem Auto den Reifen wieder aufgepumpt haben, haben wir auf
dem Campingplatz gekocht. Danach ist Oli direkt weggepennt und wir freuten uns schon darauf am
nächsten Tag Lebensmittel in Alice Springs zu kaufen.
viele grüße von stefan&stefan on tour.
30
Ich erzähle vom 18.10.
Wir sind aufgewacht und alles war nass (draussen). Oli ging es wieder halbwegs gut, aber er ist trotzdem
noch nicht gefahren. Schäfer und ich haben den Tag verbummelt: Jonglieren, Mit Peter Kaffee trinken,
Schwimmen, Zelt weiternähen, usw.
Am Abend sind wir dann mit Olis Auto in die Stadt gefahren und haben nochmal eingekauft. Unsere beste
Errungenschaft war ein „Schemel“, so einen wie man sie als Stufe vor den Campingwagen stellt. Den
können wir im Zelt als Stuhl oder Tisch benutzen. Beim Wandern setzen wir den dann bei Schäfer auf den
Rucksack. Damit kann man dann im Vorzelt auch noch angenehm sitzen.
Wir haben uns auch noch mit viel Alufolie eine Kerzenlampe fuers Zelt gebaut.Nach dem Shoppen sind wir
nochmal ins Internetcafe gegangen. Diesmal privat.
Schäfer und ich konnten uns zum ersten mal unsere Backpacking Homepage angesehen. DANKE JIM!!
viele grüße von stefan&stefan on tour.
31
Heute ist der 20.10.
Spätestens heute ist unser Motto „Jeden Tag ein Abenteuer“ gebrochen. Nach Lesen im Zelt bin ich 2
Stunden Richtung Norden gefahren. Es ist ziemlich einfach nach Darwin zu kommen, da man immer nur auf
diesem Steward Highway geradeaus fahren muss. Nach dem Steward heissen hier viele Sachen, weil er als
erster (Weisser) eine Route von Süden nach Norden geschafft hat. Nach seiner Frau Alice wurde dann auch
Alice Springs benannt. Jetzt fährt Schäfer wieder seit 3 Stunden. Die letzte grössere Stadt die wir
durchquert haben hieß Tennant Creek. Dort sind wir in einem Supermarkt gegangen und sind schon wieder
über 20$ losgeworden. Wir müssen aufhören uns frische Sachen zu kaufen und statt dessen morgens
mittags und abends Konserven essen. ;-) Wir arbeiten morgen dran.
Ach ja. Wir haben einen kleinen Stop bei den Devils Marbels gemacht. Schäfer hats hier gut gefallen weil es
ein super Kletterpark war. Mir war aber kalt.
Als es anfing zu regnen, haben wir uns überlegt direkt zu den Edith Falls durchzufahren. Das war unser
erstes Ziel im Norden. Da sollte es eine Free-Campsite und ein paar Wasserfälle geben. Freschies sollte man
mit etwas Glück auch treffen können.
Als wir um halb eins todmüde ankamen, bereuten wir das erste mal einen 6 jahre alten Lonly Planet zu
haben. Die Edith Falls hatten einen grossen Parkplatz, unterteilt für Busse und Cars. Der Campingplaz hatte
richtige Toiletten und eine Telefonzelle und kostete natürlich Geld.
Etwas enttäuscht haben wir dann auf dem Carpark das Auto zum Pennen umgepackt und haben noch was
gegessen.
viele grüße von stefan&stefan on tour.
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und meine Männer nahmen ein lange benötigtes Bad.
Um der englischen Krone zu Ruhm und Macht zu verhelfen, bin ich gegen Mittag mit meiner Frau Alice Fluss
aufwärts aufgebrochen.
Einem langen, tiefen See gaben wir den Namen Deep Water Hole. Hier schlugen wir auch unser Lager auf,
um hinter den nächsten Wasserfällen hoffentlich die Quelle der Ewigen Jugend zu finden. Nur mit Hose,
Gürtel und Messer bekleidet erkletterten wir den Felsen, von wo das Wasser hinabfiel. Obwohl uns das
Wasser bis zum Bauch ging, bahnten wir langsam und vorsichtig unseren Weg durch den tropischen
Flusslauf.
Dabei mussten Ihre königlichen Entdecker sehr aufpassen, nicht von den riesigen Spinnen entdeckt zu
werden, die ihre Beute über dem Wasser suchten.
Als die Sonne sich neigte mussten wir die Expedition leider abbrechen, ohne die Qülle der Ewigen Jugend
gefunden zu haben. Ich werde Ihrer königlichen Hoheit in zwei Monden wieder berichten.
Steward McDowall
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könnte, was er wollte, ging Schäfer später zum Auto zurück um das gute Stück zu holen. Der Deal besagte
natürlich auch, das ich das Teil aufblasen musste.
Als unsere Lustmatratze endlich seetüchtig war, machten wir uns mit zwei Stöcken (ganz wichtig!) und
einer in Plastiktüten verstauten Kamera auf die Fahrt stromabwärts.
Am Ende des Long Deep Holes gab es einen zweiten, sehr kleinen Wasserfall. Hier gingen wir mit dem Boot
an Land. Der Fluss teilte sich hier in viele kleine Arme, die sich durch Palmen und anderes Grünzeug
durchschlängelten. Wir begannen unser Bachwalking. Wir sahen aus wie Wilde, als wir in Unterhose und
nur mit Stöcken ausgerüstet dem Wasserlauf folgten. Jeder Schritt ist schwierig, da die meisten Steine
glitschig sind, und man in manches Grünzeug auch nicht reintreten will. Die Szenerie blieb durchgehend
super, aber die Strömung wurde stärker und das Becken tiefer. Kurz vor unserem Ziel (ein kleiner Felsen der
aus dem Grün herausragte) war das Wasser sogar so tief, das es uns bis zum Hals ging.
Auf dem Rückweg haben wir einen etwas anderen Weg eingeschlagen. Es war auf jedenfall eine
eindrucksvolle Expedition mit anschliessendem Pfefferminztee am Lagerfeuer.
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Abends haben wir noch eine Suzi kennengelernt. Sie erinnerte mich etwas an Frau Jansen. Suzi hat uns zu
einem kalten Bier eingeladen und uns ungeschliffene Opale geschenkt. Ihr letzter Freund war nämlich ein
Miner in CooberPedy.
„Some of them are worth 300$!“. Schön sind sie auf jeden Fall; ungeschliffen vielleicht noch mehr.
Wir sind bei Dämmerung Richtung Kakadu NP aufgebrochen.
Die Nacht war schrecklich schwül und überall gab es Mücken.
loosing contact
Gestern war der 26.10.
Wir sind nach einem langen Frühstück in den Kakado
Nationalpark reingefahren. Während des Vormittags
trat bei uns eine traurige Erkenntniss ein: Die
Technik lässt uns im Stich! Wir haben drei
Fehlerquellen, von denen ich nicht erwarte, das sie
von selber bessern werden. Wir hoffen noch einige
Tage mailen zu können. :-(
Parallel mit der Erkenntniss evt. in neue Technik zu
investieren, haben wir jetzt mit hartem
Jongliertraining angefangen.
Wir haben einen supercoolen Campingplatz
gefunden. Der ist sogar umsonst. Mücken gibts hier
trotzdem. Ich konnte Abends 17 Stiche in meinem Gesicht zählen. Alle drei von „Experten“ empfohlenen
Mückenmittel sind nutzlos. Ich bin fast wahnsinnig geworden. Die Nacht habe ich auf dem Saunahandtuch
verbracht.
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Mit Laura und Simon sind wir dann später noch auf einen Spaziergang durch den Dschungel gegangen. Wir
haben Fliegende Hunde gesehen. Man könnte schon Angst kriegen, wenn da so 30 Blutsauger in den
Bäumen hängen. {mittlerweile weiss ich, das sie sich nur von Nektar ernähren}
Auf dem Rückweg sind wir noch im Pool am
anderen Ende des Campingareals gewesen,
und uns dämmert, das man hier schon was
fuers Campen zahlen könnte.
Simon & Linda haben uns noch eine Flasche
kühle Cola geschenkt.
Mmmnmmmm....
Abends waren wir schnell in der Sauna um
den Mücken zu entgehen. (Immerhin hatte
ich vom Vorabend 17 Stiche im Gesicht! ) Im
Zelt kam raus, das Schäfer alle (ja, alle)
Asterixhefte nacherzählen kann. Das ist für
mich fast wie ein Hörspiel.
Der Fischtag!
Es war mal der 30.10.00
Wir sind morgens an der
Touristeninformation vor Jabiru
aufgewacht.
Was hab ich bloss gemacht? Wo
war ich letzte Nacht? Mit wem
und vor allem wie hab ich sie
verbracht? ...
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Gestern war der 31.10.
Die Nacht in unserer neuen Zeltkonstruktion war auf jeden Fall schon mal besser. Das erste, was ich
gemacht habe, war fischen. Ich hab auch noch einen Fisch rausgeholt. Zum Mittag gab es dann gebratenen
Fisch mit Reis, Möhren und was halt da war. Ab jetzt wird Fisch unsere Speisekarte erweitern.
Wir mussten Sam und Bev dann noch anschleppen, damit ihr Diesel ansprang.
Wir haben beschlossen Kakadu wieder zu verlassen. Die Mücken und die Hitze sind zu krass. Wir sind jetzt
also grob auf dem Weg nach Osten.
Lustig war auch noch... Weil ich dachte, das morgen der 1. Advent sei, und da ein
Schokoladenadventskalender im Auto schmilzt, haben Schäfer und ich uns ein Packet Eis gegönnt. Wir
haben erst viel zu spät gemerkt, das es noch etwas dauert und viel gelacht.
Den Abend haben wir am Katherine Gorge verbracht. Mal wieder auf einem richtigen Campingplatz für
7,5$. Hier haben wir einer australischen 4WD-Reisegruppe was vorjongliert und dafür mit ihrem Punsch
Halloween mitgefeiert. Der ‘Chief’ konnte ein superlanges Gedicht vortragen:
‘The man from snowy river’.
Das hat Schäfer dann an einen Film mit phantastischen Landschaftsaufnahmen erinnert. Wir beeilen uns
jetzt an die Küste (mind. 2000km) zu kommen um am Snowy River in den Blue Mountains zu wandern.
viele grüße von stefan&stefan on tour.
40
viele grüße von stefan&stefan on tour.
2-4.11.2000
Die nächsten Tage haben wir Kilometer
heruntergerissen. Auch an diesen
Tagen schien das outback wieder
endlosgross zu sein. Nur wenige kleine
Orte lagen auf unserem Weg. Es waren
die typischen Einstrassenörtchen mit
Tanke und vielleicht einem kleinen
Supermarkt.
Allerdings konnte man auch alle 3-400
Kilometer die grossartige australische
Geschichte bestaunen wie zum Beispiel
eine 100 Meter lange Zementpiste von
der aus im zweiten Weltkrieg
Flugzeuge gestartet sind. Am 4.11 ist
Krügers Orga völlig kaputtgegangen
und er hat angefangen sich im Auto zu
betrinken. Dann hatten wir noch ein
lustiges Photoshooting mit unserem
treuen Begleiter Uncle Toby, der damit
endgültig Kultstatus erreichte. Uncle Toby ist der auf ein Stück Pappe gedruckte australische Onkel
Dittmayer, der immer einen weisen Spruch auf Lager hat und im Fussraum unseres Beifahrersitzes wohnt.
Wir haben dann
beschlossen nicht mehr bis
zur Küste weiterzufahren
sondern bei einem Fluss zu
campen. Beim letzten Stop
hat Krüger dann noch Bier
und Streichhölzer gekauft.
Von den 8 neuen Päckchen
Streichhölzer hat er dann 3
während der Fahrt zu
Schulkindern auf die
Strasse geworfen und
ihnen zugerufen sie sollten
damit ihre Schulen
abbrennen. Als wir am Fluss ankamen haben wir uns erst mal ins Wasser gesetzt und ein Bierchen
getrunken.
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Es war einmal der 5.11.2000
Im Auto sind Ameisen. Die letzte Nacht haben wir am Burdekin River verbracht. Baden, Essen, Saufen,
Kochen, Essen, sorgenfrei... Abends entpuppten sich die Bäume zwischen Auto und Fluss als Flughundbasis.
Als die Sonne untergegangen war, flogen vielleicht hundert kleine Vampiere über den Fluss und zogen ein
Band in die Dunkelheit. Unser Sitzplatz lag nah genug an den Bäumen, so das wir durchgehend Tiefflüge
beobachten konnten.
Wir kamen am Nachmittag in Airlie Beach an. AB ist eine Touristenstadt an der Küste. Eine Straße mit
McDonnalds, Disco, Internet und Backpackers.
Wir sind einmal durchgefahren und haben am anderen Ende das Nationalparkbüro gefunden. Hier wollten
wir uns informieren, wie man auf den Whitsundayislands campen kann. Die stehen nämlich grossteils unter
Naturschutz. Da Sonntag war, hatten die aber leider nicht auf. Wir haben ein bisschen im Netz gesurft und
suchten dann nach einem Platz zum campen. Da wir auf unseren Isomatten vom Küstenregen überrascht
wurden, haben wir die Nacht unter dem Dach eines Picknicktisches verbracht.
The Whitsundays
Es war einmal eine sehr schoene Zeit auf einer einsamen Insel ...
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Montag Morgens sind wir als erstes zum Nationalparkoffice gefahren um eine Permit zum campen zu
besorgen. Wir standen ein wenig unter Zeitdruck und erreichten unsere Fähre nur in letzter Minute.
Es war eine Überfahret zu einem Hotel auf einer der Inseln, von wo wir unser Wasser fuer 3 Nächte selber
5km tragen mussten. Das ist SEHR anstrengend.
Die ersten zwei Naechte waren wir praktisch alleine. Ein ganzer Sandstrand mit vorgelagertem Riff fuer uns
alleine!! Zum Glueck haben wir noch eine Tauchermaske gekauft und verbrachten so durchschnittlich den
halben Tag im Wasser. Korallen sind das schoenste was wir jeh gesehen haben. Und überall Fische! Wir
haben Rochen, Wasserschlangen, Delphine, Seesterne, Fischschwärme, riesige Muscheln und sogar eine
Seeschildkroete gesehen. Alles in der freien Natur. Manches ist auch auf unserem Teller gelandet. Wir sind
mit Angelschnur und Hacken auf das Riff geschwommen und haben manchmal 2 Stunden lang versucht
einen Fisch zu fangen. Manchmal auch länger.
Doch es gab auch noch alle mögliche Muscheln und Schnecken. Alles sehr lecker mit Knoblauch und
Zwiebeln angebraten – und mit Zitrone verfeinert.
Die Tage auf der Insel waren soo schön, das wir ganz guenstig einfach noch einen Tag länger blieben als
unsere Permit erlaubte.
Daher mussten wir aber auch mehr Wasser besorgen. Wir haben uns zu einem See im Landesinneren
durchgeschlagen und
dann mit dem 15 Kilo
schweren Kanister
über Hügel und durch
brusthohes Unterholz
zum Strand
durchgekämft.
Die Einsamkeit war
am dritten Tag
allerdings vorbei, als
ca. 10 Leute mit
Wasser und
Campingvorräten am
Strand abgesetz
wurden. Das war die
etwas teurere
Alternative um zu
den Campsites zu gelangen. Auch wenn die Einsamkeit futsch war – so konnte man wieder neue Leute
kennen lernen.
Wir haben ziemlich viel mit Jared und Troy aus den Staaten gemacht. Jared moderiert Clips für eine
Wissenschaftssendung im Discovery Channel. Und Troy war sehr gesprächig was seine Internetcompany
anging.
Ausser Jagen&Sammeln und dem dazugehörigen Kochen, Essen, Kaffeetrinken und Schlafen haben wir
nichts gemacht. Das war aber auch genug!
43
Doch es war richtig anstrengend als wir einen Tag mal alles Essen selber auftreiben wollten. Man war von
Morgens bis Abends beschäftigt.
Doch auch die schönsten Urlaubstage gehen einmal vorbei und wir mussten über die ganze Insel zur Faehre
zurückwandern. Bei der Wanderung hat uns Troy begleitet und wir haben uns überlegt zusammen ein
bisschen nach Sueden zu reisen. Er hatte noch eine Nacht auf der Insel geplant und wir wollten ihn am am
nächsten Morgen vom Hafen abholen.
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Die Tee -Story
Es war mal Monatg der 13.11.
Monatg war ein ziemlich durchwachsener
Tag. Wir sind im Cathu-State-Forest
ziemlich schnell losgekommen und zurück
nach Airlie Beach gefahren. Wir waren
schon um 10h im Internetcafe, und ich
versuchte schon mal Programme für den
Orga auf die Chips meiner Digicam zu
ziehen: Ohne Erfolg. :-(
Um 11h bin ich dann zur Post um den Orga
endlich abzuholen. Aber der war gar nicht
da!! Mmm. Wir sind dann zum Strand gefahren an dem wir auch schon gepennt haben und wollten die
ganzen nächsten Tage mit Troy mal roughly durchplanen.
Wegen der ganzen Organizer-Scheisse habe ich uns erstmal eine Sport-Zigarette gedreht. Doch die sollte
uns auch nicht gegönnt sein, denn irgendwer hat die Polizei angerufen. Die waren nach 2 Minuten auch an
unserem Picknicktisch um uns über die Gesetzeslage in Queensland zu informieren ... und dann wurde
gequatscht ... und dann wurde durchsucht ... und dann war da auf einmal diese Dose in meiner Tasche ...
und darin waren Tabak, Blättchen, Tips und ... TEE!!!
Die 2 Polizisten notierten
sich unsere
Reisepassnummern und
informierten uns über die
rechtlichen Folgen von
Marihuanabesitz: NFO
(Next Flight Out)! Die
Polizistin schnüffelte dann
lange an dem Tee und
steuerte bei, das es
wirklich etwas nach Tee
riechen würde. Wir
wurden dann mit unserem
Tee alleine gelassen.
PUUHH!
Jetzt wollten wir uns endlich auf den Weg machen. Doch irgendwie waren 3 Personen zu viel für das Auto
(oder unser Offroad-Spass im Regenwald?). Wir mussten 3 mal mit Motorproblemen stoppen und am Ende
haben wir 20$ für eine Reifenpumpe und ein vernümftiges Kreuz ausgegeben. Troy hat sich doch
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entschieden am nächsten Montag nach Sydney zu fliegen um dann ein paar Tage in NZ zu verbringen. Vor
der Abfahrt haben wir noch gemeinsam eingekauft und uns mit Getränken eingedeckt.
Abends haben wir es bis zum Lake Elphiston geschafft. Leider konnte man im See wegen einer Algenplage
nicht schwimmen, aber es war trotzdem ziemlich schön hier: Viele Pelikane die bei Vollmond auf dem See
Fische fingen. Troy hat uns Burger im American Style serviert. Die waren sehr lecker und wir haben noch
lange gefeiert.
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Stimmung River Raften.
Dazu pumpte er 2 Autoreifenschläuche auf und sprang mit Schäfer zusammen ca. 500 Meter Fluss aufwärts
ins Wasser. Ich wartete weiter unten um Fotos zu schiessen. Das sah nach soviel Spass aus, das ich danach
auch mitmachte.
Abends haben wir Doreen und Jeff (die 2 Aussies mit dem 4WD) zum Essen eingeladen. Die wollten am
nächsten Morgen eventuell versuchen das Wasser zu durchqueren.
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so kooperativ. Pah! Wir haben das Auto bis zum Wasseranfang gefahren, und ....
50
Bilderabschicken dann erstmal aufgegeben. Aber wenigstens ist so der erste Nachmittag in Roma
rumgegangen.
Als wir wieder beim Zelt waren, sind wir gegen die schlechte Stimmung spazieren gegangen. Da haben wir
Löcher im Boden gefunden, die trotz der ganzen Regenfälle noch vom letzten Buschbrand qualmten.
Nachdem der Baum abgebrannt ist, verglühen da in Seelenruhe die Wurzeln zu Asche und hinterlassen
Höhlen im Boden.
Der Spaziergang hat uns wieder hoch gezogen, und wir sind noch schnell nach Roma gefahren um Wein zu
holen. Diesesmal aber so viel, das wir danach nicht mehr fahren KONNTEN.
Beim Bechern wurden wir plötzlich vom stärksten Gewitter heimgesucht, das ich je erlebt habe. Alles wurde
nass und der Tische vom Wind leergefegt. Wir haben alles (ausser dem Wein) liegen lassen und sind ins Zelt
geflüchtet.
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Ein Tag vor Gericht!
Es war einmal der 22.11.00
Wir sind sehr früh mit einem mulmigen
Gefühl aufgewacht. Ich habe das erste
mal um 5am auf den Wecker geschaut.
Schäfer musste um 9am vor der Gericht
erscheinen. Wir haben in Ruhe geduscht,
das Campingzeug gepackt, Öl, Wasser
und Luft des Fluchtautos überprüft und
in einer Seitenstrasse geparkt. Dann sind
wir zu Fuss zum Gericht aufgebrochen.
Da war eine ganze Menge los, und da
wir zu spät gemerkt haben, das wir uns
bei der Pflichtverteidigerin anmelden
mussten, sind wir in der Warteschlange noch etwas nach hinten gerutscht. Bis der Richter Zeit für Schäfer
hatte, dauerte es 6 Stunden! Ich habe in der Zeit Essen geholt, Traveller Cheques getauscht und eMails
geschrieben.
Als Schäfer endlich dran war, bin ich draussen geblieben, und habe versucht mit Telepathie die Strafe zu
senken. Nach 10 Minuten kam er wieder aus dem Gerichtssaal:
.
.
..
....
.........
............
500 $AUS und 9 Monate Fahrverbot für Australien. Den Deutschen Führerschein konnten Sie ihm nicht
abnehmen. Wir sind zur Bank und haben die Kohle geholt.. Die Frau am Bankschalter wollte lustiger Weise
das TC-Formular mit Stefan Alfons Deutsch ausfüllen. Ich hab ihr dann gezeigt, das auf den EU-Pässen alles
in 10 Sprachen beschriftet ist.
Nachdem wir die Scheinchen losgeworden sind, wollten wir Roma endlich verlassen. Wir waren uns im
klaren, das fast alle Bullen aus Roma unser Auto kannten und wußten, das wir keinen Führerschein mehr
hatten. Die ersten Meter der Flucht waren also die kritischsten.
Ich hab mich an die Kreuzung gestellt und beim vereinbarten Zeichen, einem langen Gähnen, kam Schäfer
auf die Straße gefahren und TSCHÜß ROMA!!! Nach 20 Minuten war auch Schäfer cool wie ein Blues Brother.
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Es waren 350 km bis zur Grenze von NSW! Wir überqürten die Staatsgrenze bei Dunkelheit durch ein Kaff
namens Mungidi.
Wir fuhren durch den Ort und mussten leider feststellen, das die Straße nach Moree wegen
Überschwemmungen gesperrt war. Wir wollten gerade zu einer Laterne fahren, um die Lage auf der Karte
zu realisieren, als plötzlich Blaulicht hinter uns auftauchte!!!!!!!!
Wir hielten und
sprangen mit Karten
bewaffnet auf unsere
Freunde und Helfer zu.
Wir haben die Bullen mit
Fragen zur Straße, zur
schnellsten Route nach
Sydney und zur
Wettervorhersage
bombardiert.
Die Straße nach Moree
würde nächsten Monat
nicht mehr trocken
werden, und wir
mussten wieder 300km
nach Queensland fahren.
:-( Als wir wieder im
Auto waren, flippten wir
beide total aus: WIR SIND
DOCH KEINE
VERBRECHER! WARUM
SIND DIE ERSTEN
MENSCHEN DIE WIR IN
NEW SOUTH WALES
TREFFEN BULLEN?
naja, die haben uns
netterweise gesagt, welche Kneipe um diese Uhrzeit noch Sprit verkaufte, und dabei ganz vergessen nach
unserem Führerschein zu fragen!
Mit einem vollen Tank haben wir an dem Abend nochmal 150km in Queensland runtergerissen und dann
unauffällig im Auto gepennt.
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Zweiter Tag auf der Flucht
Es war einmal der 24.11.
Wir haben gestern Abend auf
einer Landstrasse zwischen
Casino und Warwick die
Staatsgrenze überquert und
zum Glück keine Bullen mehr
getroffen. In Casino konnten
man in der Library umsonst
surfen, und wir haben beide
Rechner für 90 Minuten
belegt. Wir haben eine eMail
von Sam (Sam+Bev haben
wir im Kakadu Nationalpark
getroffen) bekommen. Er
wohnt in Sydney und hat
Sat+Sun+Mo frei. Ob wir bei
ihm schlafen können wissen
wir noch nicht, aber zum
Partymachen sind wir schon verabredet.
In NSW sieht es anders aus. Der Highway #1 führt durch richtig hohe Wälder mit riesigen Bäumen. Zum
Pennen sind wir in einen Forstweg eingebogen, und haben unser Zelt neben dem Weg aufgeschlagen. Seit
ich diese (Ur-)Wälder gesehen habe, werde ich nur noch von der Schule am Pleiser Wäldchen und dem
Siegburger Förstchen reden.
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fotographieren bevor ich mit ihm gekämpft habe.Wir fahren gerade nach Sydney rein. Sam wohnt 10
Busminuten von Sydney City entfernt, und wir können bestimmt eine Nacht bei ihm pennen. Sydney ist
cool. Mit dem Auto über die Habour Bridge, einen kurzen Blick auf das Opera House und dann wieder mit
dem Stadtverkehr kämpfen. Wir haben Sams Wohnung mit Hilfe einer Stadtkarte sofort gefunden. Bei Sam
angekommen haben wir Bier gekauft, Pizza bestellt und gefeiert. Sam teilt sich die Wohnung mit seiner
Freundin Bev(erly), Mark und Carlos+Pia. Sein Nachbar Jeff arbeitet für eine Kreditkartengesellschaft und
hat viel mit Computern am Hut. Ich bin direkt mal ein paar Stunden rüber gesprungen und habe mit dem
Uploaden der Bilder begonnen.
Wir sind (mal in der Garage, mal im Wohnzimmer) in der WG von Sam untergekommen. Die WG teilen sich
5 Leute. Zuerst wären da mal Carlos & Pia, die sich ein Zimmer teilen. Pia kommt eigentlich aus Schweden
und arbeitet nicht weit weg in einer Kneipe. Carlos verdient sich sein Geld als Kameramann mit halber
Stelle. Die beiden sind so der Techno-Disco-Pol in der WG und verbringen ihre Wochenenden mit einer
langen Party und dem Versuch sich wieder zu erholen.
Im kleinsten Zimmer wohnt Marc. Es wohnt nur halb in der WG und muss als einziger regelmässig früh
aufstehen. Als letztes ist da Sams Zimmer, in dem Beverly auf unbestimmte Zeit mitwohnt. Sam ist als
richtiges Hippiekind auf einem Bauernhof aufgewachsen. Er arbeitet als Telefonsupport für eine
Krankenhaussoftware 4 Tage die Woche von früh bis spät. Bev, eigentlich aus England, hat keinen Job und
auch kein Workingvisa. Dafür gehört ihr der Bus mit dem Sie und Sam in Kakadoo waren. Der Motor ist am
Ende ihrer Tour leider völlig kaputt gegangen.
55
Wir sind also Sonntag den 26.11. im Wohnzimmer wach geworden. Ich habe aus den restlichen Konserven
ein Essen für alle gekocht. Als wir Marc bei seiner Frühstückszigarette auf dem Balkon Gesellschaft leisteten,
schlug er uns vor, eine BBQ-Party am Strand zu machen. Das hörte sich doch super an! Wir wollten uns aber
erstmal etwas ums Auto kümmern. Am Freitag war unser Flug nach Auckland, und das ist nicht viel Zeit um
ein Auto zu verkaufen. Die BBQ-Party sollte im Nielson Park steigen und wir haben verabredet am späten
Nachmittag nachzukommen. Dann haben wir angefangen das Auto auf Vorderman zu bringen: Ich sage
euch, so gut sah die Karre noch nie aus! Dann sind wir in die Stadt, und wollten das Auto beim Kings-Cross-
Car-Market abstellen. Das ist die unterste Etage in einem Parkhaus im „schlechtesten“ Teil von Sydney.
(„Schlechtesten“ heisst, daß das sowas wie ein sehr grosses Bonner Loch ist. ;-) ) In dem Parkhaus kann
man sein Auto gegen Gebühren zum Verkaufen hinstellen, und viele Leute kommen und sehen sich die
Karren an. Es ist schon speziell für billige Autos, die meistens von Backpackern vergewaltigt wurden. Die
allgemeinen Geschäftsbedingungen der KingsXCarMarkets beinhalten, das der, der sein Auto verkauft, am
nächsten Tag mit einem Karton (es gibt hier keine Kästen) Bier wiederkommt und allen die noch warten
eins ausgibt. Das Büro erklärte uns aber, das wir uns erstmal einen Report über die Straßentauglichkeit
(sogenannten „white slip“) von einer Werkstatt besorgen mussten. Da es Sonntag nicht ging, haben wir
unsere Bemühungen vertagt und sind zum BBQ gefahren.
Da ich ja eine australische Handykarte hatte, war es sehr leicht die anderen zu finden. Der Nielson Park war
ein supertoller Strand in Sydney mit Blick auf Sydney. Sam, Marc und noch vielleicht 8 andere Aussies waren
fröhlich am grillen und versuchten uns Cricket nahe zu bringen. Das Wasser war auch herrlich. Beim
Einpacken fanden wir zur Krönung noch eine grosse Schüssel mit leckerem Kuskus!
Diese Nacht haben wir wieder auf der Couch im Wohnzimmer geschlafen.
56
Es war einmal die Woche in Sydney
Subject: RTB 27.11. bis 2.12.
Normalerweise schreibe ich jeden Tag einen kleinen Bericht ins Notitzbuch, aber während der Zeit in
Sydney hatten wir Besseres zu tun. Ich versuche trotzdem mal einiges von der Woche zu erzählen:
Am Montag sind wir mit dem Auto in die Innenstadt um uns den „white-slip“ in einer Werkstatt zu holen.
Wir haben dann auch eine gefunden, die es am gleichen Tag erledigte. In der Zeit haben wir 40 Flyers in
allen Backpackers verteilt. Einen von denen habe ich noch und werde ihn als Andenken mitbringen.
Später haben wir die Karre dann im Car-Market abgestellt. Da war aber nachmittags nicht mehr viel los. Wir
müssten wohl oder übel mal um 10am da sein um unser Auto erfolgreich anpreisen zu können. Am Montag
Nachmittag wollten wir aber lieber mal durch die Stadt laufen.
Um Geld zu sparen, sind wir jede Nacht bei Sam untergekommen. Um nicht mehr spät klingeln zu müssen
haben wir oft in der Garage geschafen. Da waren zwar überall Kakalaken, aber man wird ja hart im
Nehmen. :-)
Sydney ist eine tolle Stadt. Sam wohnte im
Stadtteil Glebe. Das ist westlich von der
Innenstadt. Kings-X ist östlich, und so sind
wir jeden Abend einmal durch die ganze
Innenstadt gelaufen. Mal einen Bogen über
das Opernhaus, mal durch den botanischen
Garten, mal zum Fischmarkt. Wirklich eine
sehr krasse, schöne, Stadt!
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Manche armen Kerle standen
aber schon seit über 10 Tagen
mit ihrem Auto da. Denen hat
es natürlich keinen Spass
mehr gemacht „unter Tage“
zu hocken.
Unser Auto war mit 1000$
(gekauft für 1200$) das
billigste im ganzen Car-
Market. Am Donnerstag
Abend (Freitag war der Flug)
mussten wir dann schon fast
für 500$ verkaufen. Doch
Schäfer ist losgelaufen und
hat den Flug auf Sonntag Nachmittag verschoben. Das gab uns dann natürlich mehr Luft um das Teil
loszuwerden. Am Donenrstag Abend haben es dann um 20:00 aber doch noch die zwei 18jährigen
Franzosen für 940$ gekauft. Bei der letzten Testfahrt hat sich der Motor so schlecht wie noch nie angehört.
Viel Glück Jungs!
Durch den flotten Verkauf (nur 2½ Tage „unter Tage“) hatten wir das ganze Wochenende frei.
In Sydney sind Schäfer und ich einmal ins Kino gegangen: High Fidelity ist ein Superfilm!
Der neue Organizer (Garantie über eMail in Anspruch genommen) ist auf den letzten Drücker bei Sam
angekommen. Jetzt musste ich nur noch den alten (kaputten) Organizer zurückschicken und würde das
Geld für den neuen zurückgebucht kriegen. Da es aber auf den letzten Drücker war, habe ich ihn mit zum
Flughafen genommen um ihn am Montag von Auckland aus zu verschicken.
Ich will heute noch die ersten Wochen von NZ ins Reisetagebuch schreiben und schliesse damit, das nach
der Downphase und dem Stress in Queensland Sydney richtig Spass gemacht hat!
Im Flugzeug habe ich einen holländischen Piloten getroffen, der gerade 2 Monate in NZ verbracht hat und
mir mal seine MUST-DO Punkte auf einer Karte eingezeichnet hat. Vom Flughafen ging es mit dem
Shuttlebus zum Backpackers in der City. Eine Minute nachdem wir eingecheckt haben, ist mir aufgefallen,
das der Organizer noch im Shuttlebus lag!!! Ich habe bis Morgens um halb drei versucht das Teil
wiederzubekommen. – Ohne Erfolg. Auch wenn der Orga kaputt ist, ist er wegen der Garantie noch 800 DM
wert. Die kann meine Reisekasse natürlich gut gebrauchen.
Naja – Wahrscheinlich müssen solche Sachen passieren, damit wir uns kein Bein brechen. ;-)
59
Später sind wir dann mal in die Stadt gelaufen. Nach einer Woche in Sydney konnte uns Auckland nicht so
viel bieten. Da NZ genau so wie Australien Angst um seine Natur hat, mussten wir alles Essbare der WG-
Küche spenden.
Nachdem wir uns mit dem nötigsten ausgestattet haben (Ohne Auto, gibt es leider keine Chance mehr für
solche Goodies wie den 4l-Tomatensoucenkanister), bin ich in alle möglichen Computer- und Telefonläden
gegangen und habe die Chancen für eMail-On-The-Road (wie Anfangs in Australien) abgecheckt.
Eine neue Tastatur (die alte hat den Outback auch nicht überlebt) kostet 400$ und vom Telefon her klappt
das auch alles nicht. Schade! Das heisst im Klartext, das wir immer nur in Internetcafes eMails schreiben
können (oder bei netten Gastgebern). In Internetcafes wird meistens pro Minute abgerechnet, was einen
immer etwas unter Zeitdruck setzt.
Das Reisetagebuch schreibe ich wie die Menschen vor 50 Jahren mit einem Stift in ein echtes „notebook“
und tippe es dann bei Gelegenheit Ins Netz. Das kostet alles viel Zeit und so können wir leider weniger
eMails schreiben/beantworten. Das wird sich bis Ende der Reise nicht ändern. Dennoch wird jede email an
skrüger@gmx.de irgendwann gelesen und wir freuen uns auch jedesmal was aus Deutschland zu hören.
Am Abend war ich das erste mal seit wir auf Reise sind bei McDreck. Ich konnte dem Montagsangebot von
80Pfennig für einen Hamburger nicht wiederstehen.
Abends hat Schäfer noch die Kneipe in der Jugendherberge abgecheckt. Ich war viel zu müde und wegen
der Check-Out-Time wollte ich noch möglichst viel Zeit im richtigen Bett verbringen.
60
„Ian und Eric“
Es war einmal der 5.12.2000
Wir wollten heute Auckland verlassen und mit dem
Trampen anfangen. Das erste Happening des
Morgens war, das Schäfer seine Kamera nicht
finden konnte. Brainstorming ergab, das er sie im
Flugzeug vergessen hatte. Er hatte mit seinen
Telefonaten mehr Glück als ich, denn Air NZ konnte
ihm sagen, das sie eine solche Kamera gefunden
hatten. Wir haben also beschlossen, nochmal
einzeln durch die Stadt zu laufen, und dann zurück
zum Flughafen zu fahren.
Ich kaufte erstmal einen Lonely-Planet NZ und
einen kleinen Straßenatlas. Ich schlenderte aus
Interesse in einen Outdoorladen wie Steppenwolf.
Da habe ich die absolut besten Dosenöffner
gefunden wie auch Noddy im Outback einen
benutzte.
Ich fragte das Personal nach allen möglichen Kleinigkeiten, denn schliesslich bin ich jetzt ein Fulltime-
Outdoorer. Ich weiss nicht, ob wir es euch geschrieben haben, aber auf den Whitsunday Islands ist erst
Schäfers und dann meine supergute und superteuere Thermarest-Isomatte wegen Hitze kaputt gegangen.
Die Laminierung hat sich abgelöst, und beim Aufblasen entstand eine grosse unbequeme Blase. Ich hab mal
wegen der Lifetime-Garantie nachgefragt, und da sie 4 Stück von der Sorte auf Lager hatten, konnte ich mit
2 nagelneuen Isomatten im Ettikettenwert von 478 NZ$ aus dem Laden spazieren! Wow, was war das doch
für ein guter Start in den Tag!
Nachdem wir den ersten Airportbus verquatscht haben, haben wir Auckland Richtung Flughafen verlassen.
Während Schäfer seine Kamera abholte, hab ich mich persönlich bei der Flughafenpolizei vorgestellt um
nochmal wegen dem Organizer nachzufragen. Normalerweise findet alles was in den Bussen vergessen
wird wohl den Weg zu ihnen, aber mein Packet hatten sie (noch?!) nicht. Nach 20 Minuten „auf der Wache“
hatte ich wenigstens einen „Lost Property“-Wisch in der Hand. Vielleicht kann ich ja damit was wegen den
800 DM bei TRG erreichen.
Danach sind wir das zweite Mal seit der Reise zu McDreck gegangen. Wir konnten dem Dienstagsangebot
von einem Cheesburger für 90Pf nicht wiederstehen. ;-)
61
Jetzt waren wir aber bereit für die Straße und versuchten Richtung Süden mitgenommen zu werden. Die
ersten 15 Minuten leider ohne Erfolg. Dann fingen wir an zu jonglieren, aber alle Autos die anhielten,
fuhren nach Auckland rein. Nach einer halben Stunde standen wir immernoch vorm Flughafen und hofften
auf Hilfe.
An alle Inhaber eines Kraftfahrzeugs: NEHMT ANHALTER MIT GROSSEN RUCKSÄCKEN IMMER MIT! Nach
einem weiteren Stück Ewigkeit hielt endlich jemand an. Im Auto sass ein Flughafenangestellter in der
Uniform der Quarantänepolizei. Er sagte, er wohnte eigentlich ganz nah, würde uns aber zur Autobahn in
unsere Richtung bringen wenn er schnell seine Uniform zu Hause los werden könnte. Als wir uns darauf
einliessen auf einen Tee oder Kaffee bei ihm mitzukommen, wollte er noch loswerden, das sein Partner ein
Mann war. Das war uns natürlich total egal. Er und Ian wohnten in einem Haus zusammen mit 4 Kindern.
Erics Partner Ian war zu aller Besonderheit auch noch ein Maori (Das Urvolk Neuseelands, aber nicht mit den
Aborigines vergleichbar).
Wir wurden sehr herzlich aufgenommen und zu Kaffee und Ians selbstgebackenen Peanutcookies
eingeladen. Es war so nett, das wir garnicht mehr weg wollten. Und als Eric uns zur Autobahn fahren
wollte, baten wir, im Garten campen zu dürfen. Wir waren willkommen! Wir tranken also weiter mit den
beiden Kaffee und hörten uns ihre interessanten Geschichten an. (und sie sich unsere) Eric arbeitet wie
gesagt bei der Quarantänepolizei am Flughafen und hatte diese Woche eine ganz brutale Frühschicht. Er
muss von 5am bis 3:30pm arbeiten (4 Tage die Woche). Sein Partner Eric hat seit 2 Jahren aufgehört zu
arbeiten um sich fulltime um das Haus, das Kochen und besonders die Kinder zu kümmern. Ihr fragt euch
bestimmt wo die Kinder herkommen. Nun, keiner von den beiden ist der leibliche Vater. Als Maori ist Ian
einer von 12 Geschwistern. Und ich zitiere ihn mal : „Even tough I love all my brothers and sisters deeply,
many of them are shit when it comes to beeing parents.“. Und so wohnen bei ihnen immer zwischen 4 und
8 Kindern. So wie es für uns den Anschein hatte, machten die beiden ihren Job als Eltern gut! Als Hobby war
Ian Sänger. Und da er wohl ziemlich gut war, hatte er jetzt vor Weihnachten und Sylvester viel zu tun. Wir
haben ihn an dem Abend zu seiner Chorprobe begleitet und mussten da natürlich auch unsere
Jonglierkünste zum besten geben.
Als wir wieder „Zuhause“ waren, war Erik längst im Bett. Wir saßen noch lange mit Ian in der Küche, und als
ich erfuhr, das er eine Internet-Flatrate hatte war klar, das Schäfer und ich noch lange nicht schlafen gehen
würden. (Sie haben uns übrigens nicht im Garten campen lassen, sondern auf der Couch im Wohnzimmer
untergebracht) Ich habe alle Bilder von der Kamera hochgeladen und Software zum Chatten installiert.
Dann ging eine „Achtung ich bin jetzt im Chat“ Mail rum, und ich wartete nicht lange bis ich Jims Getippe
auf dem Bildschirm hatte: WAS FüR EIN GEFüHL! Später kamen auch noch Wolf, Markus, Gregor und ganz
am Ende sogar Yvonne in den Chat. (Dank an Jim für das Management!). Wir waren beide noch wach als
Erik zur Arbeit musste, und als wir um 7am endlich Schluss machten, war das halbe Haus schon auf den
Beinen.
62
Es war einmal der 6.12.
Bei Ian und Eric haben wir bis ca. 11h Morgens noch ein bisschen geschlafen. Müde waren wir natürlich
trotzdem noch. Ian hat uns dann ein super-mega-tolles Breakfast aufgebaut. Es gab alles um sich so richtig
den Magen voll zu schlagen. Dann haben wir für die beiden noch ein paar Photos von Kindern, Haus und
Garten gemacht und auf den Rechner gezogen. Wir haben auch die Lonely Planets Indonesia und India bei
ihm gelassen und so garantiert, das wir im Febuar wieder reinschauen würden. So gegen 3pm ist der
Abschied dann gekommen. Wir haben uns noch von ihm beraten lassen was ein gutes Tagesziel wäre, dann
hat er uns netterweise bis zum Ende des Motorways gefahren (Bestimmt 30 Minuten Fahrt!). Dabei hat er
uns erzählt, das Eric am Anfang ihrer Beziehung oft von Wellington zu ihm nach Auckland getrampt ist.
Daher waren sie beide sehr gut zu Anhaltern.Dann kam der Abschied und wir standen an der Straße. Aber
keine 2 Minuten, und schon wurden wir mitgenommen. Das Trampen funktionierte plötzlich super gut und
wir standen irgendwann am Wasser und konnten zur Coromandel-Halbinsel rübersehen. Eine Frau bei der
wir nach Wasser fragten, sagte uns in 20, vielleicht 30 Minuten Fussmarsch würde ein Laden kommen. Wir
sind dann eine Stunde der Straße gefolgt, aber ausser Farmen haben wir nichts gefunden. Als es anfing zu
dämmern, sind wir zu einem der Häuser gelaufen. Noch bevor wir fragen konnten wurde uns angeboten im
Garten zu zelten. Wirklich sehr nett die Kiwis!
Wir bauten unser Zelt auf und quatschten ein bisschen mit dem Farmer. Lustiger Weise hatte er einen
deutschen Praktikanten aus Dachau, der in NZ Landwirtschaft studierte. Er hiess Coby und hat sich auch
schon in unser Gästebuch eingetragen. Danke nochmal an deinen Boss! ;-) Wir waren natürlich total müde
von der Internetsession letzte Nacht und sind schnell eingepennt.
Stefan S. am 18.12.2000
67
Dann kamen irgendwann die beiden wieder. Sie holten aber nur schnell eine Lampe, weil sie eine Höhle auf
eigene Faust erkunden wollten. Ich bin mit ein paar Postkarten beim Auto geblieben. Als sie wieder kamen
wurden Nägel mit Köpfen gemacht: Tom wollte bald nach Auckland aufbrechen. Wir wollten weiter in den
Süden. In Otorohanga, einem Städchen auf Highway 3, haben wir unsere Backpacks aus dem Auto geräumt
und zum Abschied nochmal mit Tom in einem Straßencafe gegesen (Das Essen war schlecht, selber Kochen
ist immer besser). Dann ging es mal wieder ganz schnell, und schon wieder ist ein Travelfriend gekommen
und gegangen.
Wir haben im Örtchen noch eingekauft und haben uns dann am Ortsausgang zum Trampen hingestellt. Es
hielt aber auf Teufel komm raus keiner an, und da haben wir einfach ein Zugticket nach Wellington gekauft.
Am nächsten Morgen um 11:30 ging unser Zug. Wir haben also beschlossen die Nacht hier zu verbringen,
und sind beim ersten Haus mit Garten auf die Veranda gelaufen. Die Leute waren ziemlich baff, als ich in
einem Satz sagte, wer wir sind, woher wir sind, und, das wir in ihrem Garten campen wollten. Es wurde uns
gestattet. Als wir anfingen auszupacken kam der Hausherr langsam zu uns über den Rasen geschlendert. Er
hiess Taki und war 57. Seine Heimat waren die Cook-Inseln und er war mit einer weissen NZlerin
verheiratet. Sein Englisch war etwas gebrochen. Beim chatten luden wir ihn zu Kaffe und Keksen in seinem
eigenem Vorgarten ein. Als ich dankend ablehnte im Haus zu schlafen, versuchte er mir mit grösster Mühe
die Intuition seiner Gastfreundschaftlichkeit zu beschreiben. Er meinte wohl sowas wie echte Nächstenliebe
und fragte uns auch, ob wir schonmal was vom Christentum gehört hätten. :-)))
Wir sind mal wieder von der Reiseleitung zu Super-Leuten gebracht worden! Nach unserem Kaffee wollte er
uns das Dorf zeigen. Wir sind mit ihm zu seinem Schwager auf die Farm gefahren und haben beim
Kühemelken zugesehen. Danach ging es zum Haus vom anderen Schwager von wo aus man eine Aussicht
auf das ganze Städtchen hatte. Dann wurden uns noch alle Kirchen der Stadt gezeigt (vom Auto aus) und
das war interessanter als man denkt. Trotz gerade mal 2500 Einwohnern gibt es eine Baptist Church, eine
Anglican Church, eine Presbytian Church, eine Methodist Church und auch eine Catholic Church. Eine Kirche
für je 500 Seelen.
Als Taki uns dann auch noch den Bahnhof zeigte mussten Schäfer und ich schon etwas schmunzeln. Aber
Taki schien wirklich Freude zu haben uns rumzuführen. „Zuhause“ gab es dann ein leckeres Abendessen und
da Taki bis zum 19. Lebensjahr in Polinesien aufgewachsen ist, wurde alles mit den Händen aus den
Schüsseln genommen. Und ich ich krieg zuhause gesagt, mich bei Fremden zu benehmen. ;-) Nach dem
Essen gaben wir eine Jongliershow und wurden so noch ins Familienvideo aufgenommen. Jetzt liege ich auf
der Matratze im Gästezimmer, bin zufrieden und mache die Augen zu.
Da Dienstag war haben wir uns andauernd das McDreck Angebot von einem Cheesburger für 90Pf
reingezogen. Ich will garnicht wirklich drüber nachdenken!
Als ich einen Blinker zum Angeln kaufen wollte, wurde mir meine Hoffnung auf massenhaft Fisch etwas
getrübt: Im Fjordland gibt es wohl nur ein paar Forellen und ohne Rute würde ich es nicht schaffen die
rauszuziehen. Und ohne Angelerlaubnis dürfte man das sowieso nicht. Wahrscheinlich werden wir also
nochmal 100$ los, um nicht an Weihnachten trockenen Reis essen zu müssen.
70
From: Stefan Krüger_
Sent: Monday, December 18, 2000_
To: TRG Support, Brock Hudson_
Subject: Stefan Krueger’s TRGpro_
You might wonder why I didn’t send the old TRGpro back jet. I received the new one via UPS on my last day
in Sydney, a saturday. The UPS telefonenumber I had, told me to try again on monday. As my flight to
Auckland was on Sunday, I decided to send it from Auckland. I packed the old one in the parcel, like the
new one, and took it as my handluggage with me on the plane. And then I had the pitty to leave it in the
shuttlebus to town. Minutes later I started called all shuttlebus companies from the yellowpages, but no
success. There is a new law in NZ, that makes it very easy for everybody with a driving-license to start a taxi
company. I must have jumped in a very small and new companies bus.
I also called the airport police that night, and they said, that they usually get all left luggage from the
taxies. But nothing was given them till monday.
On Tuesday I went back to the airport and filled out a Lost Propery Report at the airport police station. I
called them again yesterday, but nothing like that parcel has been given to them.
Now all I have left is that Lost Porperty Report, and no old TRGpro.
I am aware that the warrenty replacement is only complete when I send you the old (broken) TRGpro.
Or can you take that police report for the broken TRGpro?
Stefan Krueger
Christchurch
PS: I might not be able to check emails for the next two weeks.
71
Es ist der 20.12.
Heute morgen haben sich
Schäfer und ich erstmal
verloren. Das hat aber
keinen in Panik versetzt,
sondern wir haben uns
einfach selber eMails
geschrieben.
Die letzten Besorgungen
für die Floss-Expedition
sind im Gange. 4 Karten
(1:50.000) waren teurer als
das Werkzeug und alle
Seile zusammen. Ich hab
alle kaputte Elektronik
nach Hause geschickt
damit Ingo Miebach und
Jim damit ein bisschen
rumspielen können. Tom hat die Kamera immerhin schon wieder zum Laufen gebracht.
So, dann verabschieden wir uns mal für die Feiertage. Passt auf euch auf!! Nicht, das euch was passiert. ;-)
Wir werden das selbe tun.
74
Irgendwann bin ich dann wirklich raus und Schäfer dann auch. Wir haben den Boden fertig gemacht und
dann alles auf dem Waser zusammengebunden. Der Wind bliess ganz gut, doch umkippen würden die
Wellen uns noch lange nicht. Schäfer hatte plötzlich eine Flasche Bier und so konnten wir das Floss auch
gleich auf den Namen „Doreen“ taufen. Alles funktionierte, nur kamen wir nicht gegen Wind und Wellen an.
Als wir wieder ans Land gingen, waren wir 500 Meter abgetrieben, obwohl wir mit voller Kraft dagegen
paddelten. Für alle weiteren Arbeiten muss man jetzt erstmal 10 Minuten am Strand laufen.
Der Wind kommt im Fjordland meistens von Westen, und so werden wir grob in die Richtige Richtung zur
Stadt Te Anau getrieben. Bei weniger Wind könnten wir uns aber durchaus von der Stelle bewegen.
Was jetzt noch am Floss fehlt ist
hauptsächlich ein Aufbau um die
Rucksäcke & Co trocken
unterzubringen. Dass wir beim
Flossfahren komplett nass würden
haben wir akzeptiert. Nach dem
Abendessen haben wir uns zwei
Löffel aus schönen weissen
Treibholz geschnitzt. (Nach dem
ersten Gebrauch sind die natürlich
kein bisschen mehr „schön
weiss“.)
Als ich noch mehr Treibholz
suchen war, hab ich unser
Bugruder gefunden und trotz
Regen auch noch eingebaut. Damit können wir auf dem Fluss bestimmt viel besser lenken.
Jetzt sitzte ich vorm Zelt. Schäfer liegt drin und friert mit laufender Nase. Das Fjordland ist ziemlich kalt
wenn die Sonne weg ist. Wir werden morgen Abend also auch eine kalte Weihnacht haben. Morgen früh
will ich mir ein Robinsonmüsli machen. Das heisst Rolled Oats mit wilden Gräsern und Farnsprossen.
Also irgendwann bin ich gut angezogen in den Regen raus. Ich habe das Ruder ganz fertig gebaut und
später kam sogar die Sonne mal kurz raus. Wir waren der Meinung, das Weihnachten ein gutes Datum ist
um in See zu stechen. Ohne uns nochwas für den Gepäckaufbau zu überlegen haben wir eingepackt und
alles in die Ponchos und die Zeltunterlage gewickelt. Der See hatte hohe Wellen, und wo unser Floss jetzt
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lag war auch noch mehr Brandung. Um erstmal ein bisschen raus auf den See zu kommen musste uns
Stefan mit Ganzkörpereinsatz (in Regenhose, Schuhen, Jacke) ins Wasser schieben. Draussen konnten wir
uns mit aller Kraft 10 Minuten gegen Wind und Wellen halten. Danach trieben wir wieder an den Strand.
Es regnete. Es war Heilig Abend 2000.
Schäfer hat ein zweites Bier aus dem
Rucksack geholt (schöne .5l Flasche
Heinecken) und wir haben auf
unseren Misserfolg getrunken.
Wir haben beschlossen hier direkt am
Stand zu lagern und ein Feuer zu
machen. Bei der Abfahrt hatten wir
unser Notpaddel liegen lassen, aber
das könnte man ja jetzt bei einem
Spaziergang holen. Wir sind ja nicht
weit gekommen. Als wir unsere
Rucksäcke wieder abluden und
auspackten, war alles etwas nass.
Zum Beispiel ist das 1,5kg Mehl-Packet aufgeweicht und aufgeplatzt und mein Schlafsack hat auch Wasser
abbekommen. Als Schäfer das Zelt aufbaute hab ich ein Feuer mit Benzin (es regnete ja immer noch)
anbekommen. Doch am Feuer war es mehr nass und qualmig als warm.
Jetzt liegen wir im Zelt und wärmen uns im Schlafsack auf. Es hat noch bis spät Abends geregnet. Es war
Heilig Abend 2000.
76
bisschen erweitern könnten, und wollte ein Brot backen. Stepfanies Mutter hat mir ganz flott auf meine
Frage-Mail geantwortet und ein Teigrezept geschickt. Danke!
Ich hab also das durchweichte Mehl aus dem Lebensmittelsack gekratzt und Teig gemacht. Im Lagerfeuer
habe ich möglichst viele Steine heiss gemacht, und dann den Topf mit Teig da verbuddelt, wo das Feuer
vorher seine Glut hatte. Die heissen Steine drauf und mit Sand zuschütten. Dann den Erdofen noch mit den
Poncho (es hat nämlich wieder geregnet) abdecken und die Schuhe zum trocknen drunter. Wir warteten
drei Stunden im Zelt und hatten dann tatsächlich ein warmes, dampfendes Brot vor uns stehen! Jippe!!!
77
Es war einmal der 26.12.
Am 2. Weihnachtsfeiertag hat es
auch nur geregnet. Wir hatten
immernoch viel zu Essen, doch ein
Ende der Vorräte wurde leider
absehbar. Zum Glück hatten wir ja
kein Problem mit Trinkwasser: ;-)
überall am Strand entstanden
kleine Bächlein. Der See stieg auch
immer weiter und was vor zwei
Tagen noch ein Wäldchen am
Strand war, stand jetzt über einen
Meter unter Wasser.
Ich habe es Mittags mal geschafft
noch ein Brot zu backen, (Es war noch leckerer als das erste!) ansonsten lagen wir im Zelt und warteten auf
das Ende des grossen Regens.
79
Es war einmal der 30.12.00
Wir sind beide sehr lange im Schlafsack liegen geblieben. Ich habe es einfach genossen warm zu sein. Dann
haben wir unsere Rucksäcke gepackt und uns vorläufig von Doreen, dem Floß, verabschiedet. Zu Fuss sind
wir jetzt die letzten 4 km bis nach Te Anau gelaufen.
Es ist schon ein krasses Gefühl von Freiheit irgendwo mit dem Floss zu stranden und dann mit allem Hab
und Gut auf dem Rücken loslaufen zu können. In Te Anau hatten wir erstmals kein Geld und da Samstag
war, waren die Banken zu. Wir haben beide keine Geheimnummer für unsere VISA-Karten und müssen uns
das Geld immer am Schalter gegen Vorlage des Reisepasses holen. Das ist zwar schön sicher, aber an einem
Samstag leider unpraktisch.
Im Supermarkt haben wir mit Karte gezahlt und uns so erstmal mit Lebensmitteln für eine Woche
eingedeckt. Und wir haben Mehl und Chocolate-Chips gekauft, um beim nächsten Lagerfeuer
Schokoladenkekse backen zu können.
Nach dem Supermarkt haben wir zum Glück doch noch einen Touristenladen gefunden, der uns einen
Travellercheqü getauscht hat. Es ist immer gut, möglichst viele verschiedene Geldmittel mitzuhaben.
Der nächste Stop war im viel zu teuren Internetcafe. Irgendein schlauer Unsympath hat alle
Internetmöglichkeiten in Te Anau mit Münzautomaten zu 1$/6min ausgestattet. Das ist SEHR teuer, wenn
man bedenkt, das man in NZ schon für 25$ eine Flatline kriegt.
80
Nun, Schäfer und ich haben uns jeweils 3$ gegönnt. Das ist aber nur ein Tropfen auf dem heissen Stein,
wenn 47 neue eMail-Nachrichten da sind.
Die beste Nachricht kam aus Amerika: Der gute Broc Hudson von TRG hat beschlossen mir meine 800 DM für
den Organizer zurückzugeben, obwohl ich das Teil im Shuttlebus verloren habe. DANKE BROCK!
Nachdem wir also zu horrenden Preisen kurz eMails gelesen haben, sind wir in einen Outdoorladen wie
Steppenwolf (nicht wirklich so gut) gegangen und haben über 100 DM da gelassen. Es war eine Art
Weihnachtseinkauf für unsere Ausrüstung. Wir haben uns beide richtige Outdoortassen mit Deckel und
leichtem Thermöffekt geholt. Und für mich gabs noch 2 kleine Karabiener. Und für die Küche ein paar kleine
Dosen und einen dritten Platypussy Wassersack (für Mehl). Für einen der anderen Wassersäcke habe ich
auch Garantie eingefordert, weil da jetzt ein Loch drin war. Ich soll mich in ein paar Tagen nochmal melden.
Dann hätten wir wieder 17 DM gespart.
Das Beste und Teuerste, was wir uns geleistet haben, waren zwei lange, warme Bergsteigerunterhemden.
Und Schäfer hat sich noch warme Socken gekauft. Da waren wir also langsam wieder startklar für das
nächste Adventure.
Und das sollte der Kepler-Track sein. Eine 4/5 Tage Wanderung durch die verschneiten Berggipfel, zu deren
Füßen wir die letzte Woche gepaddelt sind.
Stefan,
I have discussed this with the management and they allowed me to give you the credit despite the loss of
the original unit.
If you do find it let me know so we can get it back. If you have any other questions feel free to contact me.
Thank you,
Brock Hutson
Technical Support
TRG Products, Inc.
2851 104th Street, Suite H
Des Moines, IA 50322
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Das Ende des Jahrtausends!
Es war einmal der 31.12.2000
Wir sind auf einem
Campingplatz aufgewacht und
haben ewig gebraucht unsere
neuen Einkäufe in den
Rucksäcken unterzubringen. Als
wir endlich vor der Department
Of Conservation (DOC) Visitor
Information waren, war es halb
eins. Wir haben unsere Betten
auf den Berghütten bezahlt und
sind los gelaufen.
Die Jongliersachen und die Säge
haben wir am Campingplatz
zurückgelassen. Es waren aber
trotzdem mindestens 20kg auf jedem Rücken.
Der Wald durch den wir die ersten zwei Stunden wanderten sah märchenhaft aus! Farne, Moose und
Bächlein bedeckten den Boden. Viele Meter höher war ein herrlich grünes Laubdach. Und es schien sogar
die Sonne! Der Weg ging am See entlang und wir konnten einen Blick auf den Waiau-River werfen. Wäre
vielleicht möglich diesen Fluss mit unserem Floss bis zum Meer zu fahren. Am Brod Bay haben wir nochmal
eine Stunde Pause gemacht und Kaffee gekocht. Dann ging es rauf zur Luxmore Hütte. d.h. es ging 8km
Weg immer bergauf! Steil bergauf!!
Wir mussten alle 30 Minuten kurze Pausen einlegen, und mir lief der Schweiss in Fäden von der Stirn. Nach
zwei Stunden änderte sich langsam die Vegetation: Flechten wurden mächenhaft dominant. Sie hingen an
allem wie Watte.
Je nachdem wie die Wolken standen, konnte man eine super Aussicht auf den See geniessen, oder wurde
von kaltem Wind und Hagelkörnern gepeitscht. Irgendwann hatten wir endlich die Baumgrenze erreicht.
Von hier waren es noch 45 Minuten bis zur Hütte. Die Pflanzen hier oben hätten dir, Simon, die Schuhe
ausgezogen, so fremdartig sah alles aus. Auf der Hütte waren über 40 Leute. Ich habe beschlossen dieses
Sylvester besonders zu feiern und vor Mitternacht zu schlafen. Schäfer hat sich mir angeschlossen und so
lagen wir um 10pm im Bett.
82
Wir haben uns nicht vom allgemeinen Aufbruchsstress mitreissen lassen und sind als letzte um halb zwölf
die 16 km zur nächsten Hütte angetreten. Es fing bald an zu schneien. Um Punkt 12:00 haben wir unser
erstes Päusschen gemacht und an Sylvester in Deutschland gedacht.
Das erste Drittel unserer Wanderung heute ging von 1200 Meter auf 1400 Meter rauf. Wir waren meistens
in den Wolken und konnten nur manchmal einen schönen Blick auf die Fjorde erhaschen.
Das zweite Drittel ging dann wieder ein bisschen runter, aber wir blieben immernoch deutlich über der
Baumgrenze. Beim letzten Drittel ging es wieder bis auf 400 Meter runter; und auch das ist mit über 20kg
Gepäck anstrengend.
Jetzt campen wir neben der Iris Burn Hütte. Schäfer hat zuwenig gefrühstückt, und die Sandflies hier haben
seiner Laune den Rest gegeben. Er liegt im Zelt.
Ich versuche einen Schokoladenkeks zu backen. Ist aber garnicht so einfach, weil ich hier so eine BBQ-
Vorrichtung benutzen muss, und keinen Erdofen bauen darf. Im Moment habe ich einen unten total
verbrannten Schokokeks. Naja, ich übe ja noch.
Ups! Gerade raschelt es, und ich (zum Glück die Kopflampe auf) hatte 5 Minuten Besuch von einem
katzengrossen Tier. War weniger als einen Meter neben mir. Jetzt ist es wieder weg. Als ich gerade zum Zelt
ging, sah ich an der Felswand einen leuchtenden Fleck. Im Laufe von 5 Minuten ist er langsam ausgefadet.
Ich kann mir das Leuchten nicht erklären, da es bestimmt schon nach Mitternacht ist und die Sterne am
Himmel stehen. Ich werde Morgen mal den Warden von der Hütte Einiges fragen.
83
Es war einmal der 02.01.2001
Der Tag fängt toll an! Aber nur wenn man sich an den 500 Sandflies im Vorzelt vorbeischlägt. Es scheint ein
bisschen die Sonne. Ich hab erstmal der Warden wegen den Ereignissen von gestern Nacht ausgefragt.
Ich hab mir noch einen Eimer bei ihm ausgeliehen und Wasser für ein heisses Fussbad aufgesetzt. Dann bin
ich wie sich das in der Natur gehört nackt im Fluss schwimmen gegangen. Das war mega kalt aber giga
erfrischend! ;-)
Jetzt sitze ich hier in der Sonne, trinke einen Kaffee aus der schönen neuen Tasse (die hat einen Deckel, so
das keine Sandflies reinfliegen) und bade mit den Füssen im warmen Wasser. :-) Schäfer hat sich leider
noch nicht an den Sandflies vorbeigeschlagen. So gegen 1pm sind wir doch endlich losgegangen. Vor uns
lagen wieder 16km Wanderung. Der Weg überquerte viele kleine Bäche, und in allen fand ich das, was ich
für Rosenquarz halte. Ich habe mir mal ein kleies Stück mitgenommen und an den Organizer gegaffataped.
Manche Menschen sind nämlich überzeugt, das dadurch schädliche Strahlungen von Elektrogeräten
absorbiert werden.Viel lieber hätte ich hier in den Bergen ein Stück Jade gefunden und einen kleinen
Anhänger draus gekratzt. Die Maori haben viel mit Jadeschmuck am Hut. Ian hat Erik auch einen
Jadeanhänger geschenkt.
Wir laufen bis die Dämmerung einbricht. Meine Füsse tun mit der Zeit total weh und meine linke Schulter
kriegt einmal die Stunde eine Krampf. Wo der Track auf den Lake Manapouri stösst haben wir uns in den
Wald geschlagen und das Zelt aufgebaut. Es war schon spät, und wir sind bald eingeschlafen.
Vorm Einschlafen überlegen wir, morgen mal nicht weiter zu wandern, und einfach nur in der schönen
Natur zu hängen und mich reizt es ein bisschen Robinson Crusoezu spielen.
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By:Stefan Schäfer
Dies hier ist das schlimmste was auf unserer Reise passiert ist und hoffentlich passieren wird. Es ist vielleicht
nicht einfach zu lesen aber entscheidet selbst...
liegen. Dann hörte ich ein Röcheln von ihm, als würde er um Luft ringen. Ich war sofort da. Es war
erschreckend! Sein ganzer Körper war verkrampft. Er streckte seine Gliedmassen von sich, wie ich es vorher
nur bei Schwerstbehinderten gesehen habe. Seine Augen waren unbeschreiblich. Völlig weggetreten, wie
als hätte ich einen Wahnsinnigen vor mir. Er zuckte und rang wie verzweifelt um Luft. Das alles sah ich in
der Sekunde wo ich mich über ihn beugte. Sein Gesicht wurde schon blau und ich kniete mich über ihn und
hielt seinen Kopf, damit das Wasser aus seinem Rachen herauslaufen konnte. Er zuckte immer weiter
unkontrolliert und würgte, aber die bläuliche Farbe in seinem Gesicht ging langsam zurück. Ich legte ihn in
die stabile Seitenlage und holte die Wasserflaschen die ich als ich ihn gesehen hatte fallengelassen hatte.
Ich gab ihm zu trinken, half ihm in eines meiner T-shirts und deckte ihn mit seinem Schlafsack zu. Er
erbrach sofort wieder alles. über sich selbst, den Schlafsack, die Isomatte usw.. Ich setzte mich neben ihn
und dachte darüber nach was ich tun konnte. Es war so ca. 4 Uhr und die letzten Wanderer waren vor über
einer Stunde über den 2km entfernten Keplertrack. Erst morgen würden weitere kommen. Die nächste
Hütte war ungefähr 4km entfernt. 20 Minuten Spurt, vielleicht länger, da ich den Fluss hätte überqueren
müssen. Ich konnte ihn aber keine Minute mehr alleine lassen. Ein weiterer Anfall wäre fatal gewesen wenn
keiner da gewesen wäre. Die nächste halbe Stunde atmete er schwer und konnte nicht sprechen. Er war
kreidebleich, kam aber danach wieder soweit zu sich das er einige Worte sagen konnte.
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Er erinnerte sich zwar immer noch an nichts, bat mich aber ein Foto von ihm zu machen, damit er nicht
mehr auf die Idee käme Grünzeug zu essen. Es ist das Foto, wo er im Schlafsack liegt und über ihm der
wahrscheinlich giftige Sprössling zu sehen ist. Im Nachhinein finde
ich es schon ziemlich makaber in diesem Moment ein Foto zu machen, aber wir dachten beide wir hätten
das schlimmste übersteanden. Ich machte ihm dann eine Suppe von der er wenigstens probierte, was ich
schon für ein gutes Zeichen hielt. Dann stand er sogar auf zum pinkeln. Ich war wirklich erleichtert und ging
zu unseren Rucksäcken um irgendwas zu holen. Als ich mich wieder zu ihm umdrehte sah ich nur noch wie
er kollabierte und zusammenbrach.
Es war sogar noch schlimmer als beim ersten Mal. Schaum vor seinem Mund. Sein Gesicht war fast sofort
blau. Wieder dieser irrsinnige Blick. Ein gurgelndes Röcheln. Er wand sich am Boden und fing an seinen
Kopf mit aller Gewalt gegen den Boden zu schlagen. Er war am Ende.Ich war wieder über ihm und hielt ihn
und seinen Kopf, aber er bekam die Kotze einfach nicht aus seinem Hals. Ich wusste, das es nicht
funktionieren würde ihn zu beatmen wenn sein ganzer Hals voll mit wässriger Kotze war. Er zuckte und
wand sich und ich hatte Mühe ihn und seinen Kopf zu halten. Aus seinen Augen sprach jetzt die pure Angst.
Wir wußten beide worum es ging!
Ich sprach immerzu auf ihn ein:“Komm, spucks aus...du schaffst das...nicht aufgeben...“ und ähnliches. Nach
vielleicht 5 Minuten, die mir aber wie eine halbe Ewigkeit vorkamen hatten wir es erst mal wieder
geschafft.
Ich konnte nur weiter abwarten. Ich habe in Deutschland den „Tod“ schon zweimal aus der Nähe
mitbekommen. Einmal waren es nur Zehntelsekunden wo er förmlich an mir vorbeigezogen ist. Hier war es
daselbe. Ich weiss nicht ob
das nachvollziehbar ist
ist...Leben oder Tod...es
steht auf der Kippe. Die
Sekunden rinnen wie in
einem Film an einem
vorbei. Fast so etwas wie
ein Treffen mit dem
eigenen Schicksal...Es
geschieht einfach. Nach
einer weiteren Stunde, in
der er wimmernd aber
atmend in seinem
Schlafsack lag, konnte er
wieder erste Worte sagen.
Als es später dunkel wurde
half ich ihm in Zelt wo er dann noch einmal kollabierte. Allerdings nicht mehr so schlimm wie die Male
zuvor. Es ging vorbei. Aber er war noch immer extrem verwirrt. So versuchte er zum Beispiel auf der
falschen Seite aus dem Zelt zu kriechen und wusste immer noch nichts von dem was er in den letzten
Wochen getan hatte, oder wo er gewesen war. Ich liess unsere Laterne noch über 2 Stunden an, da ich erst
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eine möglichst lange Zeitspanne ohne Anfall hinter mich bringen wollte. Die Nacht über hat er noch fast
jede halbe Stunde gekotzt aber es war überstanden. Die Scheisse war vorbei...
Stefan Schäfer
88
Queenstown
Es war einmal der 07.01.2001
Es war ein sonniger Morgen. Da wir nachmittags mit dem Bus weiter nach Christchurch fuhren, mussten wir
die Checkout-Time 10am beachten. Wir haben uns mit allem Gepäck auf der Sonnenterasse ausgebreitet
und im Whirlpool rumgelungert.
Ich hab wieder viel in meinem packenden, neuen Buch gelesen. Die märchenhaften Sagen aus Mittelerde
passen super in die traumhafte Landschaft. Ganz in der Nähe von Te Anau wird auch der neue Film gedreht.
Während des Tages haben wir ein paar interessante und nette Leute kennengelernt. Da waren zum Beispiel
Jerön und Claudy aus Holland. Die beiden kamen gerade aus Indonesien und konnten uns ein paar gute Tips
geben. Ihr nächstes Ziel ist Australien, und so konnten wir ihnen natürlich auch was erzählen und
empfehlen. Und wir haben noch Marc aus Christchurch kennengelernt. Marc ist Straßenjongleur und hat
sich gefreut, das wir einen Haufen guter Keulen mit rumschleppen. Er konnte uns eine Menge erstklassiger
Tricks zeigen. Die Zeit verging also ganz gut bis um zwei unser Bus abfuhr. Die Busfahrt habe ich mit Frodo
und Gangalf auf dem Weg aus dem Shire verbracht.
Spät abends sind wir in Christchurch angekommen. Da wir uns hier schon ganz gut auskennen, sind wir in
einem sehr netten Backpackers direkt am Cathedral Square untergekommen (13$/night).
Christchurch 2
Es war einmal
der 08.01.2001
Hier in Christchurch
bleiben wir im
„Warners At The
Square“. Das ist ein
nettes Backpackers das
total central am
Cathedral Square liegt.
Das Dorm hat uns auch
positiv überrascht,
denn wir haben ein
Zimmer mit nur 5
Betten und einem
eigenen Bad für 13$
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bekommen. Das letzte mal in Christchurch, im Charlie Bies Backpackers, waren wir zu 40 Leuten im Dorm.
Am Square haben wir auch dieses nette Internetcafe gefunden. Wenn man 6 Stunden im voraus bezahlt,
dann kriegt man die für 20$. Zudem haben die ein Lesegerät für meine Speicherkarten und würden mir für
15$ alle meine Bilder auf CD brennen. Ich werde jetzt noch so viele Bilder wie möglich machen und am
letzten Tag in Christchurch werde ich dann die CD brennen. Die schicke ich dann mit Snailmail zu Jim, und
der wird sie dann für uns ins Netz stellen. Ihr müsst euch also noch zwei/drei Wochen auf neue Bilder
gedulden.
Ich habe den ganzen Vormittag damit verbracht das RTB zu updaten, eMails zu schreiben und ein paar
Programme auf den Organizer zu schieben. Abends sind Schäfer und ich ins Kino gegangen: Snatch! Ein
etwas abgedrehten Film. Kommt ein bisschen auf „Bube, Dame, König & Grass“. Als wir so gegen 12pm ins
Backpackerws zurück kamen, trafen wir auf eine lustige Gruppe von Travellern. Ein total betrunkener
Pommy mit echtem Komikertalent, 4 Holländer, ein Schwede und ein Kiwi. Wir haben ein paar Joints
geraucht, den Süssigkeitenautomaten auf den Kopf gestellt und viel gelacht. Am Ende hat es sich ergeben,
das einer der Holländer sein Bike mit Taschen und Helm für 200 $NZ verkaufen will. Wir haben vor es uns
morgen mal anzusehen. Wäre ja schlön einfach, wenn sich das alles so ergeben hätte.
90
Am Freitag Abend haben
wir Abschied gefeiert. Die
beiden Holländer Rob und
Maurice wollten am
nächsten Morgen
aufbrechen. Wir haben
noch lange unseren Spass
gehabt. So gegen 3 Uhr
waren nur noch Stefan,
Stefan und Sam da, als
dann plötzlich Luke in der
Raum kam und sich zu uns
setzte. Und jetzt ratet was
Luke für einer ist? Also Luke
kommt aus Wellington und
ist eigentlich
Schreiner. Vor zwei Jahren
hat er angefangen für den
„Lord Of The Rings“-Film
Bühnenteile zu bauen. Mittlerweile hat er 28 Rollen gespielt und sein Cousin ist Skale-Doubel für Frodo.
Schäfer ist in die Luft gegangen und die beiden konnten direkt über alle möglichen speziellen Szenen
reden. Eigentlich darf Luke nicht vom Set erzählen, aber er war von Schäfers Tolkienkenntnissen so
angetan, das er direkt anfing Szenen vorzuspielen. Luke meinte mit seinen Connections und unseren
fremden Gesichtern würde er uns ziemlich wahrscheinlich auch ohne Arbeitserlaubnis am Set unterbringen
können. Wir haben jetzt seine Addresse in Wellington. Das wäre für 2 Wochen echt cool im Herrn Der Ringe
mitzuspielen. Am Ende stellte sich noch raus, das Luke sogar in unserem Zimmer schlief. Es war also ein
sehr netter Zufall.
Am Samstag Morgen haben wir abgemacht, das Maurice uns wecken kommt. So gegen 11 Uhr haben wir
uns dann von den beiden verabschiedet. „Goddbye Fellas!“.
Am Samstag Nachmittag haben wir uns das erste mal mit den Fahrrädern beschäftigt und uns das erste mal
überlegt wie wir unser Gepäck unterbringen.
Am späten Nachmittag haben wir uns mit Sam den Botanischen Garten angesehen. Der war schöner als der
in Sydney.
Gerade, während ich vorm Rechner sitzte, erkenne ich glaube ich die Stimmen von Jerön und Claudy zwei
Plätze hinter mir. Die zwei Holländer, die so nett in unser Gästebuch geschrieben haben sind eine Woche
später also auch in Christchurch. Das kann dann heute Abend ja doch noch später werden. ...
Oki, soviel in Kürze zu der Woche in Christchurch. Richtig cool war, das der neue Chat auf der Homepage
sich schon gelohnt hat. Sehr cool Jim!
So weit, Stefan und Stefan
91
Christchurch to Kaikoura by bike
Es war einmal der 14.1.2001
Wir haben am gestrigen Abend noch lange in „unserem“ Raum gesessen und uns mit Jerön, Claudy und
Sam unterhalten. Wir hatten noch mal
TimTams geholt (sehr gute NZ Kekse) und
uns langsam von unserer gewohnten
Umgebung verabschiedet.
Heute morgen haben wir unsere Sachen
aus unserem Zimmer gebracht um noch
rechtzeitig auschecken zu können. Dann
haben wir noch mit Sam gefrühstückt, die
Sachen auf die Räder gepackt und sind
losgeradelt. Wir haben Sam dann noch
zwei Mal auf dem Weg getroffen, da er
versuchte zu trampen.
Wir sind ziemlich gut vorwärts gekommen
und haben, obwohl wir erst um eins
gestartet sind noch 70km geschafft. Dann haben wir bei einem Bauernhaus gefragt ob wir in ihrem Garten
campen können. War kein Problem und wir hatten sogar noch ein Klo das wir vom Garten aus erreichen
konnten. Wir haben gut gegessen und sind dann schlafen gegangen.
Als wir uns gerade aufgemacht haben, hatte ich einen Platten! Das war aber kein Problem, denn der
Holländer Robert (von dem ich das Rad gekauft habe) hat mir versichert, das ein Ersatzschlauch ohne Loch
unter dem Sattel ist: DODGY DUTCH!!! Der Schlauch hatte natürlich ein Loch und als es schliesslich
weiterging hatten wir vier Flicken verbraucht.
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Als wir den Ort mit dem Supermarkt endlich erreichten, waren ausser dem Bottelshop alle Geschäfte schon
zu. Wir sind noch durch den Ort durch gefahren und haben unser Zelt zwischen zwei Scheunen bei einer
Schäferin aufgeschlagen. Zum Abendessen haben wir uns lecker Fisch und Chips aus dem Ort geholt.
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Es war einmal der 17.1.2001
Das war meine erste Nacht alleine im Zelt. Schäfer ist bestimmt wieder in dem selben Backpackers in
Christchurch aufgewacht nachdem er bis spät in die Nacht mit Fella Sam im Raucherzimmer gesessen hat.
Mein Radelziel für heute liegt zum Greifen nah: 18km an der Küste entlang bis Kaikoura. Deshalb versuche
ich alles mit möglichst viel Ruhe und Gemütlichkeit zu machen. Das fällt mir sehr leicht, wenn die Sonne
scheint und man 20 Meter vom Strand entfernt aufwacht.
Am späten Nachmittag habe ich dann Schäfer auch schon in Kaikoura mit seinem reparierten Rad
wiedergetroffen.
Man hat sich ja auch schon fast vermisst. ;-)
Kaikoura
Es waren einmal die Tage vom 17.1. – 22.1.
Unser Aufenthalt in Kaikoura war viel länger als erwartet. Die ersten zwei Nächte sind wir auf den
erstbesten Campingplatz gegangen. Unser Zelt stand schön neben einem kleinen Fluss, und wir haben uns
den Picknicktisch rübergetragen. Unsere Zeltnachbarn haben wir auch schnell kennengelernt: Sylvi aus Ulm
und Nick (ein echter Fella) aus Nordengland. Sylvi war die aktivste von uns allen und ist am ersten Morgen
um 6am zum Schwimmen mit den Delphinen aufgestanden. Nick hat die ganze Zeit sein Geld gespart und
keine Touristentouren mitgemacht.
Unser Budget und unsere Aktivität lag in der Mitte. Die Chance
den zweitgrössten Wal der Welt zu sehen wollten wir auch
nutzen, obwohl das für zwei Personen direkt 170$ kostete. Das
Whalewatchingprogramm fing mit einem 30 minütigem Video
über den Spermawal an. Dann ging es mit dem schnellsten Boot,
das ich jeh gefahren bin auf den Pazifik hinaus. Die
Whalewatching-Firma gab sich grosse Mühe uns die Wale zu
zeigen. Es lag auch mehr am Spermawal selbst, das ich
schliesslich doch etwas enttäuscht war. Die Wale, die ich an der Westküste der Staaten vor langer Zeit
gesehen habe, schwammen neben uns her, tauchten, spritzten und interessierten sich ein bisschen wie
Delphine für das Boot.
Der Spermawahl hingegen, schwimmt für 40 bis 50 Minuten in den Tiefen des Meeres und taucht dann für
ca. 6 Minuten auf um sein Blut wieder mit Sauerstoff anzureichern. Dier Schiffe der WW-Firma koordinierten
sich mit GPS-Koordinaten um bei einer Walsichtung so schnell wie möglich vor Ort zu sein bevor der Wal
wieder abtaucht. Vom Wal ist wärend der kurzen Zeit auch nicht sehr viel zu sehen. Etwa 10% ragen aus
dem Wasser und in gleichmässigen Abständen spritzt Wasser aus dem Atemloch. Ansonsten treibt er wie
ein toter Wal vor sich hin. Wenn er wieder verschwindet haben alle Zuschauer nochmal 2 Sekunden Zeit das
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beste aller Photos zu schiessen: Beim Abtauchen ragt die grosse Schwanzflosse zwei Meter aus dem Wasser.
Danach jagte er wieder für eine 3/4 Stunde in den Tiefen.
Die WW-Firma schaffte es uns zweimal denselben Wal zu zeigen. Eine Highspeedjagd zu einer anderen
Walsichtung haben wir leider knapp verloren, und der Wal war schon wieder weg.
Auf der Rückfahrt hielt das Boot noch einmal bei einem Seelöwen an. Und last but not least trafen wir auf
einen Schwarm von Delphinen. Weit über 100 tauchten um unser Boot herum und zeigten sehr viel
Lebensfreude. Das war ein sehr
schöner Abschluss für die Tour.
Nach den zwei Nächten auf
dem Campingplatz haben uns
Sylvi und Nick verlassen und
wir sind in die Dünen auf der
Südseite der Kaikoura-
Halbinsel gefahren um wild zu
campen.
Weil ich ziemlich verschnupft
war, haben wir uns die nächste
Nacht im Central Backpackers
eingecheckt. Schäfer kam für
weitere 100$ auch noch zu
seinem Delphinschwimmen. Aber davon soll er euch selber mal erzählen.
Der Housekeeper des „Planet Backpackers“, Robin, hat mir seine Surfcaster (Keine Ahnung wie das auf
Deutsch heisst) geliehen, und ich hab mich damit ein paar Stunden am Strand versucht. Ich hatte zwar
keinen Erfolg, aber lernte dafür den sehr netten Tschechen ‘Hans’ kennen.
Im Backpackers hatten wir so viel Spass mit einem Engländer Namens Steve (der dritte im Bunde), das wir
direkt noch eine Nacht geblieben sind und es ein kleines Trinkgelage (England vs. TSK) veranstaltet haben.
Am nächsten Morgen bin ich mit Kater, und Schäfer mit Schnupfen aufgebrochen.
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Die Fahrt von Kaikoura nach Picton
Es war einmal der 22.1. bis 24.1.
Die Tour von Kaikoura nach Picton hat am Ende auch drei und nicht zwei Tage gedauert. Es gab einige
schlechte Umstände. Am ersten Tag war ich verkatert und Schäfer verschnupft. Wir haben also schon nach
einer Stunde Radeln eine längere Mittagspause eingelegt.
Am zweiten Tag fing Schäfers Knie an
weh zu tun, und wir hatten einen
Gegenwind, das man sogar bergab
treten musste. Von diesen Umständen
abgesehen, hatten wir viele schöne
Kilometer entlang der Ostküste der
Südinsel. Wir haben Seehunde
gesehen und einen frischen Hummer
verdrückt.
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The Jugglers Rest
Es waren einmal die Tage vom 24.1. bis zum 29.1.2001
Unsere Tage im Jugglers Rest waren spitze. Das JR ist ein ziemlich altes Häuschen mit einem kleinen Pool
und ner Garage in Picton. 3 Jongleure, Garry&Pauline + Craig, haben vor 5 Jahren beschlossen eine
Jonglierjugendherberge zu
eröffnen.
Als wir ankamen sind wir
erstmal in den Pool
gesprungen und haben danach
direkt mit Garry und Graig
Keulen gepasst. Pauline ist im
5. Monat schwanger und
schont sich etwas beim
Jonglieren.
Steve aus Kaikoura kam später
auch von seiner Bootstour
zurück und war froh uns
wiederzusehen; wenn auch
einen Tag später als
verabredet.Am ersten Abend lernten wir auch noch zwei sehr nette Isrälis und die holländische „sister“
kennen. Und nicht zu vergessen lernten wir ein neues Gruppenspiel Namens „Killer“ kennen, das viel besser
ist als es sich anhört. Tagsüber
haben Schäfer und ich immer
jongliert. Von der Stadt Picton
haben wir nur den Supermarkt
und die Internetcafes gesehen.
Wir verstanden uns mit den „3
Chefs“ ziemlich gut, und nach
zwei Tagen war klar, das wir
mindestens nochmal so lange
bleiben würden. Die
Erfahrungen, die zwischen so
vielen Jongleuren
ausgetauscht werden, haben
unsere Jonglierkünste hinter
alle Vorstellungen katapultiert.
Das Backpackers ist mit 16
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Betten klein und gemütlich, aber man konnte dennoch jeden Tag mit sovielen neuen Jongleuren
abjammen! Da war z.B. Stefan aus Münster, mit dem wir viel gepassed haben und der uns nebenbei seine
neuesten Tricks mit zwei Diabolos auf einer Schnur zeigte. Bei Stefan hat Schäfer auch einen ganz anderen
Trick gesehen: Pfannekuchen machen!! Während wir uns bemühten, das jeder, der das JR verlässt,
mindestens 3 Bälle jonglieren konnte, haben Garry und Craig uns jeden Tag bergeweise Passingtricks
gezeigt. Langsam reisten die neuen Travellerfreunde wieder ab, und nur wir blieben weiterhin. Da wir keine
5 Bäle jonglieren konnten, bekamen wir keinen Diskount und mussten die vollen 16$ pp pn zahlen.
Dennoch blieben wir insgesammt 5 Nächte und bereuen keinen Dollar.
Keine professionelle Jongleurin, aber dafür eine gute Kochin und ausgebildete Massagetherapeutin aus
Melbourne, war Vivian. Schäfer hat einen Abend mit ihr 20/30 Pfannekuchen für das Backpackers gemacht,
und einen Kuchen haben die beiden auch mal gezaubert. Ich habe keine Backkünste von ihr gelernt, aber
wenigstens mal 10 Minuten herrliche Massage bekommen.
Viel neues, verrücktes Passingzeug hat uns auch Paul aus WA gezeigt. Er kam für eine Nacht vorbei und
wollte mit mir immer Quick Sex In The Morning werfen (Das ist ein Witz: 6 keulen). Vielleicht sehen wir ihn
in Wellington noch einmal wieder.
Da Luke (der Typ vom Herrn Der Ringe) noch nicht geantwortet hat, haben wir unseren Aufenthalt auf der
Südinsel erstmal
massiv verlängert.
An einem der
letzten Tage haben
wir Paul aus
Auckland
kennengelernt. Der
war ein guter
Jongleur und
erzählte viel Zeug.
z.B., das er ein
psychedelischer
Clown mit
Schwarzlicht für
Raverparties
werden wollte.
über ihn hat Schäfer ein Pärchen in der Nachbarschaft
kennengelernt, die Hackysacks und Jonglierbälle herstellten. Die Muster waren so ausgefallen, das er direkt
sechsmal zugeschlagen hat. Jetzt schleppen wir also 6 Bälle, 2 Hüte und 7 Keulen im Koffer durch die
Gegend.
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Wir waren immernoch im Jugglers Rest.
Es war einmal der 29.1.2001
Am Montag Morgen haben wir beschlossen, das wir Dienstag abreisen wollten. Wir wollten mit dem Rad
noch ein bisschen den Queen Charlotte Drive anschauen und zum Busking Festival am nächsten
Wochenende in Nelson sein.
Um am nächsten Tag zur Checkout-Time startklar zu sein, musste ich erstmal den platten Vorderreifen
flicken, der seit unserer Ankunft hinterm Haus auf mich wartete. Ich habe unsere letzten 3 Flicken und den
ganzen Nachmittag verbraucht, ohne am Ende ein fahrtüchtiges Rad zu haben. Neben einem neuen
Schlauch wollte ich mir auch noch einen neuen Reifen kaufen (Das Gummi war schon an vielen Stellen ab).
Doch in Picton gibt es keinen Fahrradladen, und die Tankstelle mit etwas bike-support war auch keine Hilfe.
Was nun? Wollten wir morgen wirklich aufbrechen? Ja! Also blieb mir nichts anderes übrig als mit dem
kaputten Reifen und Schäfers Bike morgen früh nach Blenheim (each way 26km leichte Berge – NICHT
Richtung Nelson) zu radeln und da die Sachen einzukaufen.
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Es war einmal der 30.1.
Um halb 10 sind wir aus den Betten gefallen. Wir haben gestern Abend noch einen Haufen Leute am Strand
getroffen, die alle auf ihre Fähre um 5am gewartet haben. Aber obwohl wir beide total müde waren sind
wir aufgestanden. Garry nimmt die Checkout-time ziemlich genau, und obwohl, oder gerade weil, wir einen
Stein bei ihm im Brett hatten, wollten wir uns keine Extras herrausnehmen. Ich hab mich von vielen
Backpackern verabschiedet und bin noch vor 10am aufgebrochen. Im Supermarkt hab ich mir erstmal Obst
und Avocados fürs Frühstück gekauft. Und schon war ich unterwegs zum Bikeshop nach Blenheim.
Erst nach einer halben Stunde hab ich mitten in einem Sumpfgebiet angehalten und gefrühstückt. In
Blenheim hab ich alles bekommen was ich wollte, und um halb 3 schob ich Schäfers Bike total KO auf die
Terrasse des JRs. Es hatten noch keine neuen Gäste eingecheckt, und Stefan saß mit Garry, Craig und Mike
auf der Veranda und passten ab und zu ein paar Keulen.
Ich hab den neuen Reifen eingebaut und bin in den Pool gesprungen. Um 4 wollten wir dann endlich
aufbrechen. Um 10 vor 4 kam eine alte Bekannte, Denise aus der Schweiz, vom „Lazy Fish“ zurück. Es war
erstmal großes Gelache, weil wir ihr vor drei Tagen sagten, das wir uns nicht mehr wiedersehen würden.
Genau das Gleiche passierte 5 Minuten später, als „Johnson und Johnson“ (die zwei netten Israelis) mit ihrer
„sister“ wieder ihre Betten bezogen. Alle sagten wir sollten noch eine Nacht bleiben, doch wir waren schon
zu lange da und neue Sachen riefen nach uns. Wir sind dann wirklich losgefahren. – Aber nicht weit
gekommen.
Ich war natürlich etwas ausgepowert vom Morgensport und so kam es, das wir nach 10km bergauf das Zelt
aufschlugen. Der Queen Charlotte Drive ist eine Straße, die sich durch die Marborough Sounds von Picton
nach Westen schlängelt. Schon nach diesen 10km hatten wir wunderschöne Landschaft um uns. Den
Campingplatz (50 Meter Schotterstraße ab vom Drive) teilten wir uns anfangs mit einem 30 Jahre alten
Wohnmobil. Das englische Pärchen (Generation über uns) genoß ihre sechs Monate und schenkte uns eine
Flasche Wein. Die alte Mühle hat Charly mit Schafsknochen an beiden Stossstangen ein bisschen
aufgepeppt. Wartet auf die Bilder!
Quatsch! Wir haben uns für die nächsten zwei Tage Kajaks gemietet (hat uns dann nur noch 60$ gekostet)
und würden morgen für zwei Tage durch die Fjorde paddeln.
Abends, als es schon Dunkel wurde, ist mir dann noch etwas Dummes passiert, an dem ich Tage später
noch kaue: Ich habe versehentlich die angebrochene Reispackung statt der Zuckerpackung in die Müslitüte
gekippt. :-(
Seakajaking
By: Stefan Schäfer
101
Es waren einmal der 2.2. und der 3.2.2001
Wir hatten uns für heute morgen extra den Wecker gestellt. Den haben wir dann aber eine halbe Stunde
lang ignoriert und mußten uns, als wir endlich aus dem Zelt gekrochen sind, ganz schnell beeilen um
unseren Pickup-Bus zum Seakajaking zu erwischen.
Wir und ein älteres amerikanisches Pärchen waren die einzigen, die heute ihre Tour starteten. Wir beluden
unsere zwei Kajaks und liessen uns die Kajaks, Schwimmwesten und Leuchtpistole erklären. Zwischendurch
haben wir uns noch schnell ein Müsli reingepfiffen. Dann ging es schon los und wir schwammen auf dem
Wasser. Wir waren überrascht wie einfach das Kajaken eigentlich war. Wir sind voller Abenteuerlust aus der
Bucht rausgepaddelt.
Die Marlbourough Sounds sind traumhaft. Die Fjorde erstrecken sich über ein riesiges Gebiet; überall gibt es
kleine Buchten, an Land gibt es dichten Wald und das Panorama ist postkartenreif.
Je mehr Wind weht, um so schwieriger ist es, das Gleichgewicht im Kajak zu halten, doch wir hatten auch
noch super Wetter, und die
Wellen machten uns
überhaupt keine Sorgen.
Stefan Schäfer
Unsere 4$ 40 Cent waren aber trotzdem nicht genug um ein Backpackers zu nehmen, und so haben wir
ganz zentral im Travalgar Square Park auf dem Rasen geschlafen. Nur dummerweise gingen mitten in der
103
Nacht zweimal die Sprinkler an. Als wir sie endlich mit unserem Kochgeschirr abgedeckt haben, war
Schäfers Schlafsack schon gut nass. So hatten wir doch keine so schöne Nacht unter freiem Himmel.
Meinung waren, ich hätte heute schon Geburtstag. – Ein Blick auf den Reisepass – Ein kleiner Schrei durch
das Internetcafe – „Ich hab ja HEUTE Geburtstag!“. Als Schäfer dann auch ins Internetcafe kam, hat der sich
erstmal total mit mir über mich kaputt gelacht. Dann ist er losgezogen und hat zwei Stücke
Geburtstagskuchen geholt. Während dessen ist der Typ vom Grafik FX Laden gekommen und hat mir die
zwei CDs in die Hand gedrückt. Dann war er auch schon wieder weg, und als ich mir die Bilder auf den CDs
angucken wollte, hatten sie alle Fehler in der JPEG-Kompression (z.B. schwarze Balken). Das war nicht
genug: Zu alledem hat sein Karten-“lese“-gerät die Orginale auf dem Chip auch kaputt gemacht.
104
Aber sowas kann mich nicht mehr wirklich schocken. Ich hab mir bei Mäckes einen Kaffeerefill geholt und
mich beim Leben für die schönen Sachen bedankt.
Auf der Reise habe ich schon sehr viel erfahren und gesehen. Wenn mir jetzt etwas Schlechtes wiederfährt,
wie 300 kaputte Reisephotos, dann vergesse ich noch lange nicht mit welchen tollen Chancen und
Privilegien ich die Welt bisher erlebt habe.
Als wir mit dem Bus in Picton ankamen, wurden wir im Jugglers Rest mittelmässig begrüsst. Es waren keine
bekannten Gesichter unter den Gästen. Wir haben uns ein bisschen eingelebt und dann habe ich von allen
billigen Biersorten jeweils einen 6-Pk. gekauft: Southern Draught, Rheineck Lager und Cadburry Draught.
Als Schäfer und ich ein paar Bierchen gepichelt haben, fingen wir an gutes Essen zu kochen. Später haben
wir den anderen Backpackern das Killer-Spiel erklärt und eine gute Runde mit ihnen gespielt. Das Spiel ist
echt der Knaller! Ich werde es bestimmt noch mit vielen von euch spielen. Als ich abgewaschen habe (Ja, an
meinem Geburtstag hab ich abgewaschen), kam Pauline neben mich geschlichen und hat uns ins
Hinterzimmer eingeladen. Garry und Pauline hatten über die Tage Besuch von einer holländischen
Künsterin und ihrem Mann: Venus! Ich hab sie später auf vielen Photos im Jugglers Rest wieder erkannt und
ihr wird nachgesagt, das sie 4 (vier!!!!!) Diabolos auf einer Schnur halten kann. Das habe ich aber nicht
selber gesehen. Als ich ihrem Mann Robin erzählte, das ich 22 Jahre alt geworden bin, fing er an etwas von
einem Zufall zu erzählen, und holte eine 22$ Jokebanknote aus seiner Brieftasche. Ich weiss nicht wie er
daran kam, oder was man damit kaufen kann, aber er hat sie mir
geschenkt. : – )
Wir haben da also zu sechst alle Biere ausgetrunken und später gab
es auch noch einige Lieder aus Garrys alten Gitarrenzeiten zu hören.
Ganz am Ende war ich total müde und zufrieden mit dem Ausgang
meines Geburtstags. Bevor ich ins Bett ging, hab ich mir noch die
erste Seite vom ‘War Of The Worlds“ – Tape angehört, das ich in
Garrys Sammlung gefunden habe. Ich hatte vor langer Zeit mal die
CD-Version von Diddel ausgeliehen und viele nächtelang gehört
während ich vorm Rechner sass. Dann habe ich Diddels CDs leider
verschlampt. ;-) Und nach vielen Jahren finde ich das Musical als
Tape in Neuseeland wieder. Ich hoffe ich schaffe es mir davon eine
Kopie zu machen.
105
Stand zu bringen. War echt schön mit meinen Freunden zu chatten, auch wenn es natürlich chaotisch
drunter und drüber ging.
Trotzdem Danke, das ihr mit mir online ein bisschen gefeiert habt. Nachdem ich mich vom Internet
losgelöst habe, bin ich in die Kleiderstube gegangen und hab da für je 50 Cent drei kurze Hosen und ein
Hemd gekauft. Schnäppchen! Auf dem Weg zurück zum Backpackers hab ich die Amerikaner wieder
getroffen, die mit uns eine Nacht beim Seekajaken gecampt haben. Unsere
Schwärmerei hat Sie auch ins Jugglers Rest getrieben. Das JR strahlt für mich aber gerade eine andere
Atmosphäre aus, weil die zwei holländischen Profis da sind. Aber zumindest sind Craig und Pauline jeden
Tag die selben. Als ich auf der Veranda ein bisschen jongliere, verdunkeln plötzlich große braune Wolken
den Himmel. Von der Straße aus kann man dann auch sehen, das
der Wald westlich von Picton an drei Stellen in Flammen steht. Jetzt sind schon zwei Stunden vergangen
und im 2 Minuten Takt fliegen Löschhelikopter über das Haus. Da die Sonne hinter den Rauchwolken steht,
haben wir ein ganz merkwürdiges gelbes Licht. Es besteht wohl keine direkte Gefahr, das das Feuer auf die
Stadt überschlägt, aber einige Häuser am Stadtrand wurden trotzdem evakuiert und Gerry befürchtete, das
Funken auf dem Grundstück landen könnten. Schäfer hat sich ein cooles Hawaihemd gekrallt, das jemand
gestern im Dorm vergessen hat. Das Blau paßt richtig gut zu seinem Hut. Bis zum Abend haben wir im
Garten jongliert und ich habs kurze Zeit geschafft drei Bälle durchgehend hinter dem Rücken zu werfen!!
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Die ganzen „Warmduscher“ haben zugeguckt und nur Schäfer und Andreas sind mir nach gesprungen. Es
war danach etwas kalt aber für die nächsten 5 Tage gut zu wissen, das
Diabolostefan auf solche Scherze steht. Den
heutigen Morgen habe ich damit verbracht alle
Souvenirshops in der Stadt abzuklappern. Ich
habe mich für einen besonders schönen
Anhänger entschieden. Er ist nicht ganz billig,
aber ich habe mir ja noch nichts zum
Geburtstag geschenkt. Dennoch komisch, das
mein Hemd und meine Hose zusammen einen
Dollar gekostet haben, und das Stück Knochen
an meinem Hals fast das Hundertfache.
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Wir haben unser Zelt aufgebaut und
Kaffee gekocht. Danach wurde wild
rumgepassed. Der (für mich schon
berühmte) Jongleur Haggis kam auch
für einen Donnerstag vorbei. Er
machte einen super Workshop für 2
Stunden. Die meiste Zeit brachte er
uns Keulenpassing bei. Haggis
jongliert seit 15 Jahren und arbeitet
als Jonglierlehrer an der Royal British
Circusschool. Bestimmt einer der
allerbesten Keulenjongleure der Welt.
Abends konnten wir im Zelt auch eine
kleine Show von ihm bewundern. Da hat er unglaubliche Sachen gezeigt, die wir als Jongleure alle sehr zu
schätzen wußten.
Am Freitag Morgen sind wir aufgewacht weil Leila, die organisierende Seele der Convention, nach
Steve&Steve gerufen hat. Wir sollten für das Pressephoto mit unseren Hüten im Bild sein.
Danach ist Schäfer mit dem Bike
in die Stadt gefahren um ein
Internetcafe zu finden. Es war
sein Geburtstag und er wollte
chatten. Ich bin auf dem Weg
zum Klo bei einem Workshop
für Contactjuggling hängen
geblieben. Als ich dann gerade
frühstücken wollte, hab ich
mich doch noch für Sugras
Workshop über Interactive
Energy Exchange (I.E.E.)
entschieden. Alles ein riesen
Spass!
Als ich endlich vorm Zelt sass
und einen Kaffee schlürfte, hat sich schon eine „German Mess“ um unser Zelt abgezeichnet.
Extreme-Offroad-Unicycling
Nachmittags bin ich dann total stoned mit 30 anderen Einradfahrern zum Naturpark am Strand gefahren.
Auf den Pfaden durch die Dünen hieß es dann 30 Minuten Extreme-Offroad-Unicycling!! Unglaublich was
manche mit ihren Einrädern machen. Die sind auf Baumstämmen rumgesprungen und danach 45 Grad
Wege runtergefahren. Kurz nachdem es losgegangen ist, hat mich Leila ans Telefon gerufen, und nach
einem kurzen „Hi, who am I talking to?“ war ich ON-AIR. Ich war in dem Moment voll begeistert von dem
Einradfahren und konnte damit bestimmt gut
Werbung machen.
109
Als wir alle total durchgeschwitzt zurück kamen, hab ich mich zur Entspannung ne halbe Stunde auf das
Trampolin geschmissen. Das war das erste mal in meinem Leben, das ich auf einem großen Trampolin
gespielt habe. Klar hat man das in der Schule schon mal gemacht. Aber wenn man alle Zeit der Welt und
etwas THC intus hat, dann macht das erheblich mehr Spaß.
Schäfer war mittlerweile auch wieder zurück. In der Tankstelle hat er eine Surfmöglichkeit gefunden und da
drei Stunden lang einen Super-Geburtstags-Chat gehabt. Freitag Abend war die Renegadeshow. Dafür sind
alle in die Dorfkneipe gefahren (Sugra und ich auf dem Einrad). Die Renegadeshow ist eine Art Testbühne
für Jongleure. Jeder darf etwas vorführen und das Programm erweitert sich während der Show immer
mehr. Johnsen und ich haben auch eine kleine Show gemacht und das Geburtstagskind auf der Bühne
einen Brandy durch ein TimTam™ trinken lassen.
Am Samstag waren die meisten Jongleure da. Und endlich auch viele Kiwis. Am Anfang kam ich mir auf der
Neuseeländischen Jonglierconvention unter all den Backpackern irgendwie komisch vor. Denn außer Craig
waren am Donnerstag die meisten Jongleure Backpacker aus Amiland oder Europa.
Samstag Morgen habe ich angefangen mir von allen netten Leuten etwas aufs Zelt malen zu lassen. Leider
habe ich ein Autogramm von Haggis verpaßt Von dem Extreme-Offroad-Unicycling war ich so begeistert,
das Naoto und ich uns zwei Einräder ausgeliehen haben und nochmal los sind. Dabei hatte ich nicht an den
Muskelkater gedacht der sich in meinen Sitzknochen schwer bemerkbar machte.
Dann war da noch die Juggling Olympiade. 5 Ball Endurance, Long-Distance Passing, Long-Distance-
Diabolo-Passing, Blindjuggling, und und und. Ich hab eine Zahnbürste gewonnen! :-)
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Mit John Krüger aus USA hab ich später einen Akrobatik Workshop gemacht. Nur wir beide. Ich hab seit
langem meinen ersten Kopfstand und meinen ersten Haldstand gemacht. Natürlich mit Hilfe, aber trotzdem
gut. Außerdem schlage ich jetzt wunderschöne (find ich) Räder über die Wiese.
Das Abendessen wurde von Hare Krishna gekocht. Alles war vegetarisch und sehr lecker. Meine erste
Begegnung mit Hare Krishna war sehr interessant. Alle liefen strahlend rum und es wurden bergeweise
Räucherstäbchen verbrannt.
Eine Publik-Show wurde auch noch veranstaltet. Schäfer ist da mit ein bisschen Passing aufgetreten. Jippie!
;-) Aber Diabolo-Stefan hat die Halle dann zum Toben gebracht! Und die Profis gegen Ende waren einfach
nur erstklassig. Danach hab ich die Hare Krishnas noch ein bisschen ausgequetscht.
( Anmerkung der Redaktion: Ich sitze bei Ian und Eric im Keller. Mir fallen die Augen zu. Es ist 3:20am.
Morgen geht der Flug nach Jakarta. Ich machs kurz.)
Sonntag Abend war die Konvention
eigentlich schon zu Ende. Doch der
harte Kern blieb noch eine Nacht
länger. Meine Schätzung mit den 126
Besuchern war genau richtig und ich
hab ein Essen von Leila gewonnen. :-)
Schäfer und ich mußten in der
nächsten Woche unsere Fahrräder
loswerden und nach Auckland
kommen.
Am Montag lernten wir noch viel
besser die ganzen hartgesottenen
Jongleure der Nordinsel kennen. Wir
waren alle zusammen noch ein
letztes mal am Strand schwimmen.
Gegen Nachmittag ergab es sich dann, das Julie&Nick (Jongleure und Facepainter) Naoto, Sugra und uns
beide in ihrem Bus mit nach Wellington nahmen. Die beiden hatten in Wellington ein Haus. Wir haben mit
Sugra noch eine Einradtour zum Supermarkt gemacht. :-)
Nachdem Sugra seine Fähre erwischt hatte, waren Julie&Nick so freundlich uns drei im Garten zelten zu
lassen. Da Naoto auch nach Auckland musste, haben wir beschlossen zusammen zu reisen.
Den Nachmittag über klapperte ich Automietfirmen mit dem Telefon ab. Bei Thrifty hatten wir Glück. Sie
hatten eine Car-Relocation nach Auckland. D.h. wir mußten zu dritt nur Versicherung und Benzin bezahlen
und hatten dann drei Tage Zeit nach Auckland zu fahren.
Die liebe Julie fuhr den Schäfer dann am nächsten Morgen zum Flughafen und bald stand er mit einem
neuen Kombi von Opel vorm Haus.
Zum Dank haben wir eins der Fahrräder bei Nick und Julie gelassen.
111
Indonesien
Es war einmal die
erste Zeit vom 26.2.
– 3.3.2001
Ich sitze in einem
Restaurant im Dieng
Platou. Das erstemal, das
ich mir in Indonesien die
Zeit für das RTB nehme.
Die Tage bis heute waren
hart. Man könnte sagen
wir haben schon eine
DOWN-Phase hinter uns.
Aber ich fange einfach mal
ganz vorne an
aufzuschreiben, was uns
auf Java bisher alles
passiert ist.
Unser Flug war
anstrengend und sehr
lang. Viele Stunden
Aufenthalt auf Bali und
dann im Flugzeug nach
Jakarta haben wir total
gefroren. Da es ein
Inlandsflug war, ist der Standart ziemlich gesunken, und in der Touristenklasse wurden nicht einmal mehr
Decken ausgegeben. Als wir dann endlich im Taxi zur City saßen war meine Laune schon wieder viel besser.
Während der gesamten Fahrt konnte ich Jakarta riechen. Es roch nach einer Mischung aus Marzipan, Nelken
und verbranntem Plastik. Der Taxifahrer fragte uns wo wir herkämen, und zu Deutschland fiel ihm die
„Geschichte vom tollen Helden Hitler“ ein. Ich glaube der dachte echt, den hätte es nicht gegeben. Und was
für tolle starke Soldaten die Deutschen doch wären. Aber an sowas gewöhnt man sich als deutscher Tourist.
Die Herberge entsprach natürlich wieder Indonesischen und nicht mehr Neuseeländischen Massstäben.
Aber wir waren sowieso hundemüde und sind sofort eingeschlafen. Noch bevor ich am nächsten Morgen
richtig aufwachte, ging mir die ganze neue Situation durch den Kopf: Die längste Zeit meiner Reise ist schon
rum. Ich liege im stinkenden Herzen von Indonesien – Jakarta. Eine neue Erfahrung liegt vor uns.
Lange bevor Schäfer einen Schritt vor die Türe machte, ging ich über die Jalan Jaksa spazieren. Es war noch
sehr früh und kaum ein Geschäft war offen. Unser Problem war aber auch, das wir nach Taxi und Unterkunft
112
keine Tausend Rupiah
mehr übrig hatten. Vor
dem Frühstück musste
ich also erstmal einen
Travellercheqü
umtauschen gehen.
Doch es war Sonn- und
auch Feiertag und alle
Banken und
Wechselstuben waren
geschlossen. Mit
Dollarscheinen hätte ich
es etwas leichter gehabt,
aber so musste ich 3
Stunden durch die City
laufen um dann endlich in einem Luxushotel zu einem richtig schlechten Kurs einen Traveller Cheqü zu
wechseln. Mittlerweile war Jakarta auch auf den Beinen (bzw im Auto) und ich konnte richtigen Smog über
dem Ende der Straßen sehen. Mit der neuen Freiheit von Bargeld habe ich als erstes Wasser und Nasi
Lempang gekauft und zu Schäfer aufs Zimmer gebracht („Zimmerservice!“). Unser Bedürfnis war es Jakarta
schnell wieder zu verlassen, und so planten wir den Zug um 4pm nach Cirebon zu nehmen. Den Nachmittag
verbrachten wir im Park beim Nationaldenkmal. Eigentlich wollte ich auf den über 100 Meter hohen Turm
rauf, doch da es Sonntag war, war der Andrang viel zu gross. Es fand auch gleichzeitig eine politische
Kundgebung statt und bald gesellten sich ein paar Englisch sprechende Studenten zu uns. Indonesier
quatschen echt sehr gerne!
Dann passierte etwas, das ich mir so schnell in Deutschland nicht vorstellen könnte. Nachdem wir ein
bisschen jongliert haben, stürzte sich plötzlich eine Traube von Studentinnen auf mich und wollte Photos in
meinen Armen machen. Danach wollten sie auch meine Adresse. haben und sogar wissen, wo ich die
Nacht bleiben würde. Doch schon bald fuhr unser Zug und wir verließen Jakarta und all die hübschen
Mädels. :,-(
Ich werde jetzt einmal versuchen zu beschreiben, wie Javanesen auf uns reagieren, und danach könnt ihr
euch das zu allen Stories dazu denken. Wenn wir über die Straße gehen oder (noch schlimmer) den Zug
verlassen, schreien uns viele Leute „Mister, Mister“ hinterher. Oft wollen sie einfach nur Kontakt mit dir
machen, und fragen dich dann woher du kommst und wie alt du bist. Genauso oft wollen Sie dir dann aber
auch irgendwas andrehen: Du sollst eine Rikscha mieten, oder ein Taxi, vielleicht brauchst du Zigaretten,
Wasser oder sinnlose Souvenirs. Die ersten zehn mal ist man ganz freundlich und sagt ein nettes „No Thank
You“. Aber beim dreißigsten Mal muss man sich schon echt zusammenreißen um nicht unfreundlich zu
werden.
Als wir in Cirebon angekommen sind, haben wir uns also an Duzenden von Taxifahrern und Becaks
vorbeigeschlagen und sind im erstbesten Hotel untergekommen. Hotel Famili hatte Doppelzimmer für
25000 Rh, was ungefähr 6 DM entspricht. An der Decke hing eine mickrige Glühbirne und das Mandi stank!
Wir haben uns auf der Straße noch etwas Nasi gekauft und sind ins Bett gegangen. Der Jetlack hat uns
113
immernoch so müde gemacht, das uns die Kakalake, die plötzlich aus dem Klo kroch, auch nicht mehr
schocken konnte. Wir würden halt morgen das Hotel wechseln oder weiterfahren.
Am nächsten Morgen wollten wir uns den Palast des Sultans, den Kraton Kesepuhan, ansehen. Wir haben
keine Kosten gescheut ;-) und haben uns auf einem Becak durch die Stadt fahren lassen. Hier auf Java sitzt
der Fahrgast vorne auf dem Dreirad und wird so durch das Verkehrschaos manövriert. Das ist nicht nur sehr
viel angenehmer als zu laufen, sondern bringt einem einen richtigen Thrill. (Eine Hauptverkehrsstraße in
Indonesien scheint zwischen 4 und 6 Spuren zu haben!).
Die Führung durch den Kraton war ganz interessant. Danach wanderten wir für eine Stunde durch die Stadt
und schauten uns das Leben auf den Straßen Indonesiens an: Es ist sehr dreckig und stinkig. Überall liegt
Müll und die Flüsse sind alle schwarz und schlammig. Die Wegwerfmentalität ist wirklich schlimm.
Als wir total durchgeschwitzt und fertig wieder im Hotel ankamen war Essen angesagt. Schäfer hatte eine
Art Restaurant (nicht zuviel erwarten) mit einer grossen Auswahl an Gerichten entdeckt. Wir haben uns für
3 DM den Magen mit leckeren Sachen voll geschlagen. Dummerweise haben wir da auch gekochte Eier
gegessen. Als wir drauf gezeigt haben, sahen sie nicht wie solche aus, und als sie dann auf dem Teller
lagen, haben wir sie halt
gegessen. Das ging unserer
Lebensmittelhygiene voll gegen
den Strich und noch vor
Sonnenuntergang lagen wir beide
in unserem stinkigen Zimmer und
jammerten über Bauchschmerzen.
War also nichts mit Abreisen. In
der Nacht musste jeder von uns
bestimmt zwanzig mal aufs
Mandi. Und das Hotel stellte
nachts auch noch das Wasser auf
dem „Klo“ ab!! Wir bekamen beide
Fieber und harrten bis zum
Morgen im Zimmer aus. Der
Morgen war aber nicht besser. (Ausser, das das Wasser wieder lief) Der einzige Schritt vor die Tür war zum
Wasser und Cola kaufen. Ich wollte nach Hause! Ich wollte zu Mama, Salzstangen, Cola und Kartoffelbrei.
Wenn Diddel nicht schon gebucht hätte, wäre ich sofort nach Deutschland geflogen. Das ganze Zimmer
stank, war dreckig, und ich hatte einfach die Schnauze voll!! Wir wollten weiter – aus dem Hotel raus und
aus Cirebon raus. Doch wir konnten nichts anderes machen als den ganzen Tag in unserem Kämmerchen zu
liegen und zu leiden.
Am dritten Morgen im Hotel Famili ging es uns immer noch schlecht, aber wir fühlten uns stark genug ein
paar Stunden im Zug zu sitzen. Wir rafften uns also auf und fuhren 3 Stunden nach Pekalongan. Da
angekommen waren wir sehr froh ein Zimmer mit Mandi aber ohne Gestank zu finden und blieben
erschöpft bis zum nächsten Morgen auf den Betten liegen. Ich habe viel im Herrn der Ringe gelesen. Auch
an diesem Morgen ging es unseren Mägen und unserem Befinden immernoch noch sehr schlecht. Schäfer
traute sich das erste mal wieder etwas zu essen. Ich konnte noch nichts essen, fühlte mich aber fit genug
114
eine kleine Tour durch Pekalongan zu machen. Zuerst liess ich mich mit dem Bacak zum Stadthaus fahren.
Dort wurde ich auf der Suche nach der Touristen Information von Büro zu Büro geführt, bis schliesslich
jemand Englisch sprach. Die Bürokratie scheint hier Uniformen wirklich zu mögen, denn jeder trägt eine.
Ich wurde höflich an einen Schreibtisch gesetzt und kam mir ganz blöd mit meiner kleinen Frage nach der
Busverbindung zum Dieng-Platou vor. Mir wurde aber gut weitergeholfen.
Auf der Fahrt zum Stadthaus hab ich ein Batikmuseum gesehen, und das wollte ich mir noch schnell
ansehen (bevor ich wieder aufs Klo wollte). Doch das Museum war noch geschlossen und der Becakfahrer
fuhr mich direkt zum Kulturbüro von Cirebon um den Schlüssel zu besorgen. Da wurde ich wieder vor einen
Schreibtisch mit Uniformierten gesetzt und in gebrochenem Englisch nach allen möglichen Sachen gefragt.
Kurzum: Nach einer halben Stunde fuhren die vom Büro mit mir zusammen nochmal zum Museum. Aber es
war immer noch geschlossen. Jetzt hatte ich aber keine Zeit mehr zu warten und musste schnell aufs
Mandi. ;-) Ich wurde netter Weise mit dem Jeep vom Kulturbüro wieder zu meinem Hotel gefahren.
Nachdem ich mich nochmal etwas ausgeruht habe sind wir zusammen zum Busterminal aufgebrochen.
Zum Diengplatou mussten wir 4
Minibusse nehmen. Während der
ersten Busfahrt versuchte ich auch
mal einen Bissen zu essen, doch mir
wurde direkt wieder ganz
schrecklich übel. Die Busse fuhren
ins Landesinnere und die
Landschaft änderte sich von
dreckigen Stadtstrassen zu
Urwäldern und Reisterassen. Das
Dieng Platou liegt 2000 Meter hoch
und mit jedem Bus den wir
wechselten wurde die Fahrt
abenteuerlicher. Als letztes war es
nur noch ein offener Pickup auf dem
sich über 20 Leute qütschten. Eine
coole Erfahrung.
Das Dieng Platou liegt hoch in den
grünen Bergen Javas. überall wird
Kohl, Pilze, Knoblauch, Tee und
natürlich Reis angebaut.
Als wir nach vielen Stunden Fahrt
ankamen haben wir uns ein Hotel
gesucht und erstmal wieder
ausgeruht. Uns ging es immer noch
schlecht. Dennoch wollten wir
beide heute Abend etwas essen. In
diesem Bergdorf gingen wir in das
115
teuerste Restaurant,
das aber immernoch
sehr billig für uns war
und haben da eine
Kleinigkeit gegessen.
Auf dem Weg zurück
zum Hotel wurde uns
beiden aber wieder
übel.
Am nächsten Morgen
um 5am weckte uns
der Ruf zum Gebet.
Die Moschee war nur
20 Meter von
unserem Fenster
entfernt. Da sich in
ein paar Tagen ein islamischer Feiertag anbahnte, wurde der Gebetsruf jeden Tag länger und lauter.
Nach einem Kapitel im Herrn der Ringe machten wir uns wieder ins Restaurant auf um da den ganzen Tag
mit Teetrinken und Lesen zu verbringen.
Bisher habe ich aber nicht gelesen sondern nur an diesem RTB geschrieben und Schäfer hängt über meinem
Herrn Der Ringe. Es gibt hier eine schöne 4h Wanderung, doch dafür fühlen wir uns noch zu schwach. Wie
es aussieht bleiben wir hier im Ort noch eine Weile.
116
Yogyakarta
Sheldon und ich haben die Studenten ohne Probleme gefunden und feierten und tanzten bis die Kneipen
zumachten.
Eigentlich wollten wir garnicht so lang in Yogya bleiben, denn unser Livestyle war ziemlich teuer, aber es
hat auch mal gut getan Geld zu verprassen und wie, – ja wie ein Deutscher in Indonesien halt -, zu leben.
Im Vergleich zu NZ oder Australien ist unser Leben hier immernoch günstig. Um euch mal einen Eindruck zu
vermitteln, wie billig man hier leben kann, ein paar Zahlen:
118
10000 Rh Sehr einfaches Doppelzimmer mit Mandi auf dem Flur 20.000 Rh Einfaches Doppelzimmer mit
Mandi auf dem Flur 50.000 Rh Unser super Doppelzimmer mir eigenem Mandi, frischen Handtüchern und
Pool 2.500 Rh Eine 1,5l Flasche Trinkwasser 1.000 Rh 1km in der Rikscha durch die Stadt gefahren werden
3.000 Rh Ein Nasi Goreng auf der Straße mit einer Tasse Tee und Kropok 500 Rh Ein Glas frisch gepresster
Papayasaft auf der Straße 10.000 Rh Eine grosse 0,75l Flasche Bintang Bier
Im Restaurant ist alles zwei, drei oder viermal so teuer und Einheimische kriegen es vielleicht noch billiger.
Der Umrechnungskurs : 1 DM = 4500 Rh!
Wenn man also
auf Bier verzichtet
kann man für
5DM/Tag/Person
leben. Aber wir
haben es uns die
Woche über
richtig gut gehen
lassen.
Schäfer hatte das
grosse Glück
etwas Schönes
gefunden zu
haben, das man
sich mit Geld
kaufen kann. Ihm
waren zwei
gebatikte
Geschirrtücher
200,000 Rh wert.
SS: Anderen Reisenden ist ein Stück Knochen 400000 Rh wert ;-))!
Wenn man so zurückschaut haben wir in Yogya nicht viel gemacht. Es gab sogar Tage an denen ich nur
zwischen Pool, Restaurants und Internet gependelt bin. Ich hab viele neue Gerichte ausprobiert und sogar
einen fritierten Squid probiert. Sheldon hat ein 18jähriger Javanese angeboten, ihn mit den öffentlichen
Verkehrsmitteln nach Borobordur zu bringen. Borobudur ist ein riesiger buddhistischer Tempel mit vier
Stockwerken. Weil sich eine Führung von einem Einheimischen so gut anhörte, sind wir alle mitgekommen.
Die Busfahrten waren plötzlich noch billiger. Der Eintritt nach Borobodur war 3000 Rh für Indoneser und
Touristen mussten übertriebene 5 US$ (=50,000 Rh) zahlen. Borobodur war aber beeindruckend. Es waren
sehr viel mehr Indoneser als „Weisse“ da. Das durchschnittliche indonesische Mädchen interessiert sich viel
mehr für die „Weissen“ als für den Tempel. Wir posierten für mehr als 50 Photos und ich wurde sogar von
einem Lehrer mit seiner Klasse festgenagelt und interviewed. Über meine Antworten sollten seine Schüler
dann einen Aufsatz in Englisch schreiben.
Zurück in Yogya haben wir unseren guten Führer Ali dann noch zum Essen eingeladen.
119
Am Samstag Abend hatten wir genug von Kelly&Jamies Schwärmerei von den Gilis. Diese drei winzigen
Inseln vor Lombok mussten der ideale Ort zum „Klebenbleiben“ sein. Es gibt keine Autos oder Motorräder
auf den Inseln, und ... Naja, ich schreib am besten mehr wenn ich da bin.
Wir haben uns spontan entschieden diesen Ausflug nach Osten zu machen.
Jetzt sitzen wir erstmal zwei Tage im Bus. Schäfer wäre gerade fast neben mir eingeschlafen, als es anfing
in den Bus zu regnen.
Ankunft in Padangbai
Es war einmal der 12.3.01
Mittlerweile fährt unser Bus nach Gili Trawangan durch die Vororte von Denpasar, Bali. Um 5am hatt sich
unser Bus in die Warteschlange für die Java-Bali Fähre eingereiht. Kaum sind die ersten Reisenden auf eine
Zigarette rausgegangen, kamen auch die ersten Gitarrenspieler in den Bus. Um 5am keine wahre Freude!
Es hat noch ganze drei Stunden gedauert bis wir auf der Fähre waren. Während wir noch im Hafen lagen
schwammen ein paar Kinder mit Taucherbrillen im Hafenbecken und hofften, das ihnen Münzen
zugeschmissen
würden.
Auf der Fähre
wurde man
durchgehend
angequatscht eine
Sonnenbrille zu
kaufen. Und die
Toiletten sahen aus
als ob sie noch nie
geputzt wurden.
Wenn wir gleich in
Denpasar
ankommen,
müssen wir uns von
Kelly und Jamie
verabschieden und
unseren
Anschlussbus nach
Padangbai suchen.
120
<Stunden später>
Am Busbahnhof in Denpasar schaute sich der Busfahrer unser Ticket mit Zielort Padangbai an und drückte
uns schliesslich 20,000Rh für die selbstzuorganisierende Weiterfahrt in die Hand. Am Ende mussten wir
noch 10,000Rh drauflegen, weil der Bemofahrer sonst noch Stunden auf
mehr Passagiere warten wollte. Hier in Padangbay ist es schön. Der versteckte Strand den uns Kelly &
Jamie empfohlen haben ist wunderbar. Bei weitem unser schönster Strand in Indonesien bisher. Dort haben
wir Johan aus D-Land kennengelernt und am Ende des Tages waren wir mit einer grossen deutschen Cliqü
essen. Johan und sein Freund Holger haben uns ganz gut vom Tauchen vorgeschwärmt. Aber das Leben ist
ja noch lang und unsere Budgets jetzt fast leer. Morgen um 9am geht unsere Fähre nach Lombok in
Richtung Gili Trawangan.
121
gekauft. Die Lage in Indonesien hört sich Scheisse an. Die politische Elite warnt vor dem Zerfall der ganzen
Nation und in Jakarta marschieren wieder Studenten gegen den Präsidenten. In Aceh spitzt sich die Lage
auch immer weiter zu. Graham hatte uns auch erzählt, das nach der neusten amerikanischen Intervention
im Irak, Einheimische in Solo durch die Hotels gerannt sind und allen Amerikanern gesagt hätten, sofort das
Land zu verlassen. Auf Gili Trawangan wird uns aber in der nächsten Woche bestimmt Nichs zustossen.
Wenn wir Diddel in Jakarta treffen checken wir aber besser die ganze Reiseroute nochmal im Internet ab.
<TIME>
122
Our second day on Gili Trawangan
It was the 14th of March 2001
This time in English for Kelly & Jamie !
It was my first morning on the island and I was up before Steve. I had a stroll to the beach, which was not
more than a hundered meters away from our bungalow. It was a nuicance that I still didn’t find any slippers
in my size. Barefoot it was no fun to walk on the coral beach and so I headed for the island-center. There is
one simple road arround the whole island that is only used by horsecarts, bikes and pedestrians. The walk
took me twenty minutes and the sun was allready burning on my head. In the center I had a Mie Goreng for
breakfast and I a quick check on the internet I headed back to the bungalow. There I had a second breakfast
with Steve. The rent included a hot drink and a very nice pencake for breakfast. Additionaly we ordered two
nice fresh coconuts. While the sun was in its cenit we started juggling in the shade next to the beach. After
a short time we got to know Stephanie and Mark, two german tourists. Stephie had a lot of big tatoos. On
her back was painted a big red and black scull. But it looked very nice (on her nice back). While Seve
litharged (dt. lithargieren) on the beach
I had a second walk to the center where
I gathered information on a boat trip
from here to flores (further to the east).
The sailingboat makes a 4 day/4 night
trip with stops on Sumbawa, Komodo
and Rinca. On the other end of the town
I hired snorkeling gear and went
swimming. The corals were lousy
compared to the Whitsuday Islands but I
saw lots of fish and an octopus. In the
evening we both went to the island-
center again and watched two movies
in a restaurant. This island gives a shit
on some laws and many restaurants
violate copyrights and show rented
video CDs to the public.
Den Nachmittag haben wir mit Jonglieren am Strand verbracht und dann hab ich ein Schläfchen gemacht.
Am letzten Abend wollten wir nochmal einen Film sehen. Nach einem Abschiedsabstecher bei Abdul haben
wir super gegessen und „Verrückt nach Merry“ und „Larry Flint vs. the People“ gesehen.
124
Der Anfang unseres Segeltörns
Es war einmal der 17.3.01
Die Jungs aus unserem Hotel haben uns eine ganze Stunde zu spät geweckt. Dadurch war unser Aufbruch
ein bisschen gehetzter und wir haben uns nicht die Zeit genommen mit dem Pferdetaxi einen Preis
auszumachen. An der Anlegestelle angekommen, hat er sich dann 15,000Rh von uns ergaunert.
Dann ging es wieder mit einem kleinen Kahn nach Bangsal, Lombok. Dort konnten wir erstmal eine Stunde
auf unseren Bus zum Schiff warten und wurden herzlich aufgefordert irgendwelchen Scheiss zu kaufen. Als
es endlich weiter ging, quetschten wir uns alle in einen Bus und fuhren nach Materam. Hier konnten wir
alle nochmal einkaufen, zur Bank gehen, usw. Jeder sollte sich jetzt schon entscheiden wieviele Colas,
125
Fantas und Araks er in den nächsten Tage trinken wollte, da das Boot nur abgezählten Proviant mitnahm
und unterwegs keine Städte anlaufen würde.
Ich hab auf der Straße nochmal eine Mie Goreng gegessen und es war fast so gut wie in unserem Hotel
Bagus aus Gili Trawangan. Ich hab dem Koch bei der Zubereitung ein bisschen über die Schulter
fotographiert um dem Rezept zu Hause auf die Schliche zu kommen.
Als wir endlich mit dem Bus am Hafen ankamen war es schon später Nachmittag. Das Schiff war klein aber
sah seetüchtig aus. Die Rucksäcke sollten wir alle unter Deck verstauen. Der Bunkroom unter Deck war der
heisse, stickige Bauch des Schiffes, in dem sich die Abgase des Dieselmotos stauten. Wer sich länger als 5
Minuten unter Deck aufhielt lief Gefahr in Ohnmacht zu fallen. Unsere Crew bestand aus einem Kapitän,
zwei Kindern (die immer die Sachen aus dem Bunkroom holen mussten) und unserem
englischsprechendem Tourguide Ali. Weil wir dachten, das es der beste Platz sei, und weil sowieso nicht
alle 16 Passagiere auf Deck Platz hatten, haben wir es uns mit Petra, Mine, Oliver und Rupert auf dem
spärlich überdachten Oberdeck bequem gemacht. Zufällig waren wir sechs auch die einzigen Singles.
Sobald das Schiff in See gestochen war, rollten wir von Steuerbord nach Backbord über Deck und mussten
uns wirklich festhalten um nicht über Bord zu gehen. Vor Dunkelheit machten wir noch einen Stop zum
Schnorcheln. Nach dem Essen haben wir dann ein paar Tüten gepafft (nicht inhaliert, Herr Clinton) und
unsere erste Flasche Arak leer getrunken. Arak ist ein leichter Schnaps der aus Cocusnüssen gebrannt wird.
Jede Insel macht hier ihre eigene Arakkomposition.
Petra und Mine hatte einen Ghettoblaster dabei und der dudelte den ganzen Abend Santanas Best Of. Als es
ganz Dunkel war entdeckte Oliver im Meer viele kleine fluoreszierende Tierchen. Stefan, Oli und ich sind ins
Wasser gesprungen. Durch die Bewegung fing es überall um einen rum an zu leuchten. Es war so schon ein
tolles Erlebniss, aber wenn man dann mit einer Taucherbrille an sich runter sah, war es ein unwirklicher
Anblick. Es sah aus als ob man mit den Beinen durch eine blinkende Milchstrasse strampeln würde.
Unglaublich und Sagenhaft!
Die erste Nacht auf Deck war schliesslich aber doch nicht so toll. Ich hatte keine Decke, der Motor lief
teilweise und es regnete ein bisschen auf uns runter.
126
Unser erster
Morgen auf
dem Boot
Es war einmal der
18.01.2001
Die Crewkinder brachten
uns Pfannekuchen und Tee.
Dann schipperten wir
weiter nach Osten. Ich
stellte mir vor als einer der
ersten Entdecker, Darwin
oder Wallace vielleicht, durch den Archipel zu schippern. überall um uns rum sah man kleine Inseln.
Die Schaukelei ließ einem nicht viele Möglichkeiten und die längste Zeit lagen alle auf ihren Matten und
versuchten zu lesen. Wir machten an dem Tag noch zwei Schnorchelstops und ich hab viele Muscheln
gesammelt. Wo das Boot länger vor Anker lag hab ich versucht zu fischen. Mit einem Muschelkrebs als
Köder hab ich einen kleinen Fisch erwischt. Mit dem als Köder wollte ich dann den grossen Fischen
nachstellen. Doch leider ohne Erfolg. Während ich die Fische fütterte ist der Rest der Gruppe zu einem See
im Inselinneren gelaufen. Es war ein warmer Kratersee der nach wenigen Metern in unvorstellbare Tiefen
abfiel. Diese
Nacht hab ich
mich besser aufs
Schlafen
vorbereitet. Die
Nacht war aber
trotzdem
schlechter als die
vorherige, denn
das Boot musste
Killometer
machen und dafür
die ganze Zeit
durchfahren.
Zum Schlafen
wurden uns
siffige
Schaumstoffmatte
127
n ausgeteilt. Die ganze Nacht vibrierte der Kopf mit dem Dieselmotor und je nachdem wie der Wind stand
hatten wir auch noch die Abgase in der Nase. Doch alles geht einmal vorbei.
128
rumgemädelt) wieder an Bord waren fuhren wir auf eine Insel mit weissem Sandstrand und veranstalteten
unsere Party.
Schäfer und ich haben ein bisschen jongliert, es wurde ein Feuer gemacht und Rupert erklärte Schäfer und
einem Japaner die Grundideen von Cricket. Die Fische wurden durch einen kleinen Schnitt ausgenommen
und dann einfach durchs Maul auf zwei Holzpflöcke aufgespiesst. Dann ging es ohne Topf und ohne Pfanne
ins Feuer. Alle „Weissen“ haben spätestens dann an den Kochkünsten gezweifelt, als die Schuppen richtig
anfingen zu brennen. Doch der Fisch war innen saftig und lecker und alle waren mit dem Essen zufrieden.
SS:
Ich habe den
Skandinaviern vorm
Essen Jonglieren
beigebracht. Sie waren
verblüffend gut. Als es
zu dunkel wurde
haben wir uns an den
Strand gesetzt und
unsere inzwischen
warmen Biere
getrunken. Krüger ist
dann ziemlich schnell
zum Schlafen aufs Boot
gegangen und wir
haben uns ums Lagerfeuer gesetzt.
Später mussten wir dann versuchen im stockdunkeln in einer kleinen Nussschale zu unserem Boot
überzusetzten.
Die Fahrt von Flores nach Jakarta dauerte viele Tage. Wir sind zweimal Pleite gegangen und musten uns
Geld bei westlichen Touristen leihen oder unsere leeren Filmrollen verkaufen. Während dieser sehr
anstrengenden Tour gab es keine Motivation Reisetagebuch zu schreiben. Es geht weiter als wir endlich in
Jakarta angekommen sind und wieder Geld haben.
Ausnahmsweise hab ich diesmal bis in die Puppen geschlafen, während Schäfer emsig durch Jakarta
gelaufen ist und unsere neuen Flugtickets ergattern wollte. Nachdem meine Eltern gestern noch die gute
Frau vom TUI Reisezenter (Bonn, Bonngasse) kontaktiert haben, wurde unsere Ticketumbuchung jetzt von
130
Garuda in Frankfurt aus ins Rollen gebracht. Schäfer ist zwar noch ohne neue Tickets wiedergekommen,
aber ihm wurde gut zugesprochen morgen mit der anfallenden Gebühr von 200 US$ wiederzukommen.
Mein Tag begann mit zwei Portionen Gado-Gado vom besten Warung der ganzen Jalan Jaksa und viel
Zeitunglesen.
Schäfer wollte später nochmal richtig durch die Stadt touristen, aber mir war echt nicht nach Lärm und
Verkehr zumute und er ist dann alleine los. Ich hab diesen Tag viele Stunden am Rechner verbracht und
lange am RTB getippt. So gegen 7 wollten wir uns dann zum Treffpunkt aufmachen um Diddel rechtzeitig
zu erwarten.
Während wir noch ein Mie Goreng auf der Straße gegessen haben, wurden wir von einer Tunte
angequatscht. Schwule, Lesben und Tunten werden in Indonesien sehr viel mehr toleriert als man bei all
dem religiösen Getue vermuten würde. Obwohl ich zuerst überhaupt nicht begeistert war, nahmen wir ihre
Einladung auf eine Tasse Tee dann doch an. Ade ist eine weitere krasse Bekanntschaft auf unserer Reise, die
sich auf ihre Weise durchs Leben schlägt. Ihr erster Job ist es auf der Straße Alkohol (westlichen Schnaps,
Vodka, usw) zu verkaufen. Nebenbei verschickt sie ab und an indonesische Schnitzereien an einen Händler
in Holland. Über ihren holländischen Boss war sie schon ein paarmal in Europa und ist auch einmal auf dem
Christopher Street Day in Köln mitgelaufen. Aber wir mussten weiter, denn es war schon Viertel vor Diddel.
Wir warteten eine Stunde vorm vereinbarten Internetcafe und sind dann die Jalan Jaksa suchend auf und ab
gegangen. Verdächtig aussehende Taxifahrer wurden mit „Ada Diddel?“ vernommen. Doch es dauerte noch
ein bisschen länger bis Schäfer Diddel schliesslich am anderen Ende der Straße gefunden hat.
Ich hab mich gefreut! Nach der enttäuschten Diddelvorfreude am Vortag konnte ich es garnicht fassen, das
er jetzt echt da war. Wir sind in eine nette Bar gegangen und Diddel hat uns erstmal ein Geschenk von
meiner Mutter überreicht. Das neuste Asterix&Obelix Heft, welches bei Schäfer nach der ersten Seite leider
schon in Ungnade fiel, weil es ihm viel zu Uderzo-neumodisch war. Ich freue mich aber darauf es auf der
nächsten Busfahrt zu lesen. Mit dem Herrn Der Ringe bin ich seit der letzten Zugfahrt fertig. Ich werde
keiner dieser JRR Tolkin Fanatiker werden – aber durchaus eine gute Geschichte. Es war schon nach eins als
wir dann endlich ins Bett gegangen sind.
131
Ich hatte den Schlafsack im Bus dabei und konnte mich so vor der übertriebenen AC schützen. Nach vier
Stunden kamen wir bei der Java-Sumatra Fähre an. Die Überfahrt dauerte 3 Stunden. Als wir auf Deck
rumhingen, kam ein Security-Boy zu uns um sein Englisch an uns zu üben. Er machte einen netten Eindruck.
Erst war es ihm ein Anliegen, uns vor den Taschendieben zu warnen. Dann empfahl er uns für ein
Schläfchen unbedingt in die erste Klasse zu gehen. Da das pro Person nur 3000 Rh extra kostete, waren wir
natürlich einverstanden. Doch der kleine Scheißer konnte es nicht lassen uns 10,000 Rh abzustauben:
Anstatt den normalen Weg in die erste Klasse zu gehen, wo man dann ein Ticket kauft, hat er uns „außen
rum“ geführt, verschlossene Türen mit seinen Schlüsseln geöffnet und dann 10,000 Rh von uns an sich
genommen um für uns die Tickets zu holen. Wir haben nie unser
Wechselgeld oder unsere Tickets zu Gesicht bekommen. Da wir aber unter dem Strich in der ersten Klasse
saßen, war es uns auch egal. Nach einem kurzen Schläfchen waren wir auf der anderen Seite und fuhren auf
dem Trans-Sumatra-Highway Richtung Norden. Unser Busfahrer fuhr wie ein Irrer und musste zweimal
seine Überholmanöver mit einer solchen Vollbremsung beenden, das wir die verbrannten Bremsbeläge
riechen konnten.
Die nächsten 20 Stunden ist nicht viel passiert. Hinter der Scheibe rauschte der Dschungel vorbei; Zwei
Sitzreihen vor uns wurde gekotzt; Das Klo hat gestunken; Mir ging es schlecht; den anderen nicht viel
besser.
Wir sind Nachts um 3am, mit nur 3 Studen Verspätung, endlich in Bukittinggi angekommen und haben auf
Anhieb einen schönen Homestay gefunden.
Culture Vaultscher
135
Anschlußbus warten. Indonesiens Verkehrsmittel sind schon wunderbar chaotisch. Während wir warteten
haben wir zu dritt jongliert. Nach einer Nacht im Bus waren wir alle nicht so fit, aber es war genug um die
Jungs zu beeindrucken.
Endlich in Parapat am
schönen Danau Toba
angekommen, sind wir
direkt mit der Fähre zur
Insel Samosir
übergesetzt. Das Boot
hat uns an einer
Hotelanlage
rausgelassen. Wir
haben erstmal gut
gegessen und dabei
Hans-Söllner Musik
gehört. Die Jungs vom
Hotel haben uns nach
drei
Zigarettenpapierchen angeschnorrt als wir unsere kleinen Rucksäcke gerade mit dem Nötigsten gepackt
haben. Dann ging es noch einmal kurz im See schwimmen um die Müdigkeit wegzuwaschen. Obwohl es
schon später Nachmittag war, wollten wir den Aufstieg auf die Mitte der Insel noch machen.
Kaum sind wir losgegangen fing es an zu regnen. Schäfer und ich hatten zum Glück unsere Padi-Hüte
(große Reisfeldhüte wie in Vietnamfilmen) und Diddel seinen Lederhut. Der Regen wurde immer stärker
und der Himmel immer dunkler! Die Wanderung ging erst ein halbe Stunde die Straße entlang und fing
dann erst richtig an. Es ging geradewegs auf den Vulkan rauf.
Nochmal zum nachvollziehen: Diese Insel ist ein kleiner Vulkan in dem Kratersee des größten Vulkans der
Erde. Von der Insel aus
sieht man rundum am
anderen Ufer die hohen
Berge des Kraterrandes. Es
regnete immer weiter und
der Trampelpfad wurde
zum Bach. Einmal haben
wir für 10 Minuten den
Weg verloren.
Der ganze Aufstieg dauerte
2 Stunden und war sehr
anstrengend. Es war schon
fast dunkel als unser Pfad
auf eine Straße im Urwald
traf. Wo lang es jetzt
136
weiterging wußten wir nicht. Der Lonely Planet konnte uns auch nicht weiterhelfen. (Apropos LP – der ist
Diddel heute vom Boot in den Hafen gefallen. Er ist zum Glück nicht sofort untergegangen und wäre wegen
des Regens jetzt sowieso schon naß.) Zum Glück haben wir das kleine Schild in den Wald zu „Jennys
Guesthouse“ gesehen. Der Weg ging weiter durch matschigen Dschungel und Diddel ist auf der Strecke
beim überqueren eines Bächleins
vom Baumstamm gerutscht und
bis zu den Knien im Modder
eingesunken. Als wir nach vielen
weiteren hundert Metern endlich
in einem winzigen Dorf ankamen
waren wir sehr glücklich. Jennys
Güsthouse war wunderbar. Im
Dunkeln konnten wir nicht viel
erkennen, aber es war eines der
alten, traditionellen Batakhäuser.
In der Küche brannte ein Feuer
und im Wohnzimmer wurde eine
Öllampe angezündet. Wir zogen
unsere nassen Sachen aus und
wurden in Sarongs eingewickelt.
Die Familie hatte ein kleines Kind.
Er war total fasziniert mit Diddels
Handy zu spielen. Ich liess es die
verschiedenen Klingeltöne
durchdrücken und seine Augen
und Ohren wurden immer größer.
Jennys Guesthouse hatte 5 kleine
Zimmer für je 5000 Rh (1,20 DM).
Wir haben uns in drei Betten breit
gemacht und bis spät am nächsten Morgen durchgepennt.
137
Ein Tag auf einem Batak -Bauernhof
Es war einmal der
10.4.2001
Zum Frühstück bestellten wir
uns Pancakes. Auf dem
Holzfeuer dauerte natürlich alles
etwas länger, aber es schneckte
voll ok. Als Diddel als allerletzter
aus dem Bett gekrochen kam,
hatte er schlechte Nachrichten.
Sumatras Rache hatte ihn
eingeholt. Er hat sich nachts ins
eigene Bettlacken übergeben.
(Ihhhh!!).
Das Kind war wieder völlig begeistert, als Schäfer sich die Zähne putzte. Diddel ist nach einem Bissen
Frühstück bald wieder ins Bett gegangen. Die Familie lebte hier so primitiv und naturverbunden, das ich
unbedingt einen Tag hier verbringen wollte. Schäfer und ich haben dem reiselustigen Diddel einen Tag
Bettruhe verschrieben und angefangen den Tag zu vertrödeln.
Wir haben uns vom Vater seine Kaffeeplantage zeigen lassen. Er hatte einen Garten mit ca. 1000 Sträuchern
138
einige hundert Meter im Dschungel. Seinem Schwiegervater gehörte das Haus und auch ein Wasserbüffel,
um den er sich auch kümmerte. Der Mutter habe ich später dabei geholten, aus Reis Mehl zu stampfen. Ich
mußte nach zehn Minuten aufhören weil es mir zu anstrengend war.
Diese zwei Batak
Bauern waren die
am härtesten
arbeitenden
Menschen die ich
je gesehen habe.
Für beide beginnt
der Tag mit dem
ersten
Hahnenschrei
und endet spät in
der Nacht.
Während dieser
Zeit hat sie
vielleicht eine
Stunde Freizeit
und er auch nicht
mehr als zwei. Wir konnten im Laufe des Tages alle
Schritte von Kaffeebohne bis zur Tasse Kaffe
verfolgen. Wir haben beschlossen ihm ein paar
Bohnen abzukaufen und als direkte FairPricePolitik
gegen das Nord-Süd-Gefälle die deutschen
Kaffeepreise gezahlt. Das war das 6-fache seines
örtlichen Marktpreises.
Am Abend haben wir uns ein ganzes Ayam
(Hühnchen) bestellt. Wir haben ihr immer mal über
die Schulter geguckt wie sie in der Küche über dem
Feuer kochte. Am Ende bekamen wir einen Topf mit
Hühnchenstücken in Soße und einen Topf mit Reis.
Es war superlecker. Das leckerste Hühnchen an das
sich mein Spatzenhirn erinnern kann. Spät Abends
fing der Gastvater an, uns seine Batak
Musikinstrumente zu zeigen. Er spielte auf einer
selbst geschnitzten Flöte und einem selbst
gebauten Xylophon. Mit viel Regen vorm Fenster
ging der Tag zu Ende.
139
Schnee auf dem Gunung Sibayak
Es war einmal der 13.4.2001
Gunung Sibayak ist einer der vielen aktiven Vulkane die es in
Indonesien gibt. Dieser ist der am leichtesten zu besteigende
und das wollten wir morgens früh vor der Mittagshitze
versuchen.
Wir haben es aber morgens nicht kollektiv geschafft vor 12am
am Busbahnhof zu sein. Dann haben wir uns zu einem Bemo
Richtung Gunung Sibayak durchgefragt, das uns aber leider
zum falschen Hügel gefahren hat. Von da aus haben wir nach
harten Verhandlungen Pferde gemietet (von denen uns i.M.
noch der Arsch weh tut). Die Rücken unserer Pferde trugen
uns bis zum Ende der Straße auf 2000 Metern zum Gunung
Sibayak. Von Reiten konnte aber nicht die Rede sein, wenn
drei große Deutsche auf drei kleinen Gäulen von drei
140
indonesischen Teenagern über die Straße getrieben werden.
Die letzten 100 Höhenmeter haben wir alleine und zu Fuß zurückgelegt. Auf halber Strecke fiel uns ein, das
Stefan und ich unsere beiden Reishüte leider bei den Pferden vergessen hatten. :-( Wir liefen, bis wir in
allen Richtungen kleine oder größere Dampfwolken aufsteigen sahen. Um die pfeifenden Löcher rum
leuchtete es im selben Schwefelgelb wie Diddels Hemd. Als wir nach einer kurzen Photopause weiter gehen
wollten, hatten wir einen neuen Gefährten, der uns in sicherem Abstand folgte.
Eine schöne, ganz weiße Hündin folgte uns die nächsten 1,5h beim steilen Abstieg. Als wir im Tal bei den
Kairo Hot Pools angekommen waren, war uns klar, das „Schnee“ uns nicht mehr von der Seite weichen
wollte. Wir malten uns Schreckensbilder aus wie unser treuer Hund hinter unserem Bemo nach Berastagi
herrennen würde. Wir müßten erst ein neues Zuhause für ihn finden. War aber kein Problem, denn der erste
Maisverkäufer war direkt an dem schönen Hund interessiert und wollte ihn gerne haben.
Doch „Schnee“ wollte nichts mit ihm zu tun haen und blieb an meiner Seite. Ich bin einfach losgelaufen um
ein Restaurant zu suchen, und sie war immer einen Schritt hinter mir. Während der ganzen Zeit hat sie noch
kein Mal gebellt. Ich hab ein Stück Hühnchen gekauft und es zum Maisverkäufer gebracht. Er hat es Schnee
angeboten, doch sie hielt immer noch nicht von ihrem neuen Herrchen. Ich hab mich mit ihr auf die andere
Straßenseite gesetzt und sie konnte in Ruhe essen.
Dann ging ich Schäfer und Diddel im nächsten Restaurant suchen. (Das Hühnchen hatte ein bisschen länger
gedauert). Schnee legte sich vor meine Füße und versuchte zu schlafen. Auch hier war der Hund begehrt
und ich meinte, das die Köchin ihn haben könnte, wenn er sie mögen würde. Es war nicht ganz leicht, aber
Sie und ihr Mann haben es schließlich geschafft Schnee etwas zu Essen zu geben. Als wir uns sicher waren,
141
das Schnee hier in guten Händen war, und das es nicht möglich wäre, sie durch die Zoll- und
Quarantänebestimmungen von Malaysia, Thailand und Deutschland zu schaffen, brachen wir auf.
Die Köchin mußte Schnee ein bisschen festhalten und ihr Mann machte schnell die Tür hinter uns zu. Auf
dem Weg zum Bemo schaute ich oft über die Schulter, ob sie am Ende der Straße auftauchen würde. Aber
sie kam zum Glück nicht. Jetzt hatten wir den Kopf frei um die Hot Pools anzudenken. Spontan gingen wir
die Straße wieder zurück und gingen in die Badeanstalt, die am weitesten von dem Restaurant entfernt
war. Auf der Straße sprach mich plötzlich eine Mutter in schnellem Indonesisch an. Ich hab nur Hund und
Berg verstanden. Ob sie fragte ob ich der Mann mit dem Hund vom Berg sei, oder mir erzählen wollte, das
der Hund schon abgehauen ist und zurück auf den Berg gelaufen ist – wir werden es nie erfahren.
Die Thermen zu besuchen war eine super Entscheidung denn nach Reiten und Wandern taten die Bäder
sehr gut. Diddels Silberring ist ganz braun geworden. Nach einer halben Stunde mußten wir uns schon
wieder aufmachen. Auf dem Rückweg war die Restauranttür wieder offen und kein Hund war zu sehen.
142
Bukit Lawang
Es war einmal die Zeit vom 14.
bis zum 17.4.2001
Wir sind nachmittags mit dem
öffentlichen Bus in Bukit Lawang
angekommen. Unsere hilfsbereiten Bekanntschaften aus dem Bus wollten uns direkt zu ihren Hotels
schleppen. Doch Schäfer konnte sich durchsetzen und wir haben uns weiter flußaufwärts niedergelassen.
Wir hatten zwei Doppelzimmer mit einem Balkon über den Fluß. Der Bohoron River ist das lange blaue
Zentrum des ganzen Ortes. Zu beiden Seiten des Flusses ragen dschungelbedekte Berge in die Höhe. Bukit
Lawang ist ein easy-going Dorf im Dschungel. Jetzt, am Wochenende, war alles mit Touristen aus Medan
überlaufen. Es war interessant die Familien, Jungen- und Mädchencliquen, die vereinzelten
Teenagerpäarchen und die Gruppen von alten Waschweibern vom Balkon aus zu beobachten.
Da wir erst spät am Nachmittag ankamen, haben wir am ersten Abend nur gegessen und dann im
Hotelzimmer Skat für uns entdeckt. Am ersten Morgen war das Zimmer von Schäfer und mir überflutet. Von
irgendwo her lief stinkiges Wasser in unser Zimmer (wir wollten gar nicht spekulieren woher das kam). Ich
hab mir das Wörterbuch geschnappt und bin mit der Mutter des Hauses streiten gegangen. Es gab ein
Preissenkung von 50 auf 30 Tausend.
Nach dem Frühstück haben
wir uns drei Tubes gemietet.
Damit haben wir uns in die
reissenden Fluten des Flusses
geschmissen. Mit einem
Tube (wie im Carnavon
Gorge und unterm Lake
TeAnau-Raft) den Fluß
hinabzufahren war nicht
unsere Idee, sondern eine
der populärsten Attraktionen
hier. Der Fluß war nicht ganz
leicht zu reiten. Der Fluß
hatte sehr viel speed und
nach wenigen Minuten waren wir aus dem Ort rausgetrieben. Wenn man in den Stromstellen vom Reifen
fiel, wurde man ganz ordentlich auf den Steinen weichgeklopft. An einer Stelle wäre Diddel fast ertrunken,
aber wie das so Diddels Art ist, hatte er es zum Glück ganz knapp noch geschafft.
Nachdem wir drei lange Stunden durch den Dschungel geraftet sind, sind wir bei einer Brücke wieder ans
Ufer gegangen und mit dem Minibus zurückgefahren. Genau wie auf Gili Trawangan zeigen die Kneipen
143
hier jeden Abend VCDs. Wir haben im Laufe der drei Tage „The Whole Nine Yards“, „Saving Private Ryan“
und „American Beauty“ gesehen. Alle drei Filme waren ihre Zeit wert.
Der Hauptgrund für uns nach Bukit Lawang zu kommen war trotz des tollen Riverraftens das Orang Utan
Rehabilitation Center, in dem ich gerade sitze und den besten Fruchtpunsch !ever! trinke. Gestern Morgen
um 8 waren wir alle zusammen
zur Orang Utan Fütterung hier und
heute morgen bin ich noch mal
alleine so früh aufgestanden.
Begleitet von ein paar Rangern
spaziert man zehn Minuten in den
Dschungel. Dort werden die Halb-
Wilden Orang Utans zweimal
täglich gefüttert. Die Station
versucht Orang Utans wieder zu
verwildern. Manche Orang Utans
kommen aus Zoos, doch die
meisten Orang Utans werden von
Privatpersonen abgegeben. Durch
die große Ähnlichkeit mit dem
Menschen sind die Tiere sehr
anfällig für viele unserer
Krankheiten und die allererste
Stufe der Verwilderung ist
meistens eine lange medizinische
Behandlung im Käfig. Seit ‘91 ist
der WWF nicht mehr an dem
Projekt beteiligt,
und die finanzielle Unterstützung
kommt jetzt leider vom
indonesischem Staat alleine.
Bei der ersten Fütterung waren
zwei Orang Utans gekommen. Heute Morgen waren es drei und auch noch ein paar andere Äffchen.
Manches Tier kam bis auf weniger als einen Meter an uns ran! Dieser Dschungel ist natürlicher Lebensraum
der Orang Utans und es leben im Leuser National Park noch zwischen 3000 und 6000 wilde Orang Utans.
Die restliche Zeit in Bukit Lawang haben wir relaxt, geschwommen, jongliert, gegessen und (besonders ich)
viele Souvenirs gekauft. Mir hat Bukit Lawang sehr gut gefallen. Ich werde den Ausblick auf den Fluß mit
den ganzen Bambushütten bald vermissen.
Heute Nachmittag geht es nach Medan und morgen sind wir dann schon in Malaysia.
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Ein Tag in Georgetown, Penang, Malaysia
Es war einmal der 19.04.2001
Penang ist eine Insel vor Malaysia. Die eine große Stadt hier heißt Georgetown und hat einigen Einfluß von
der englischen Kolonialzeit mitbekommen. Wir sind nach dem Aufwachen als fröhliches Dreiergrüppchen
essen und dann Fussballergebnisse gucken gegangen. Danach wollten wir ein bisschen durch die Stadt
spazieren. Als wir bei einem Barbier vorbeikamen konnten wir Schäfer spontan von der Notwendigkeit einer
Rasur überzeugen. Nach kurzer Zeit sind wir mit „Weissbäckchen-Goldlöckchen“ weiter spaziert. Nach
einem langen und anstrengendem Marsch durch die Stadt (Ich hab z.Z. keine Schlappen und verbrannte mir
die Füße) kamen wir bei einem großen buddhistischem Tempel an. In dem einen Gebäude hingen 24
gesponserte Bilder, die den Lebensweg des Prinzen Siddhartas zeigen. Es gab sehr viele Buddha Statuen in
allen Größen und etliche Spendendosen. Es gab auch ein paar Mönche die auf Bambusmatten Gespräche
mit interessierten Besuchern hielten. Im zweiten Teil des Tempels gab es einen riesigen liegenden Buddha
von 33 Metern Länge.
Auf dem Rückweg wollten wir nicht wieder neben der Straße herlaufen und haben uns einen Weg zum
Meer gesucht. Die Idee sich am Strand entlang mehrere Kilometer in Georgetown fortzubewegen ist nicht
zu empfehlen. Erst verschwand der Stand und wir wurden bis zum Bauch nass, dann ging es auf
Betonschutt weiter und meine Füße taten noch mehr weh. Als wir schließlich wieder auf einer Straße in der
City standen, haben wir uns gegenseitig verführt mit unserem Plastikgeld Kaffeetrinken zu gehen. Wir
kehrten in einem edlen Kaffeehaus ein, machten uns auf den Sesseln und Sofas breit und schlürften teuren
Kaffee. Als wir lang genug unter der Klimaanlage saßen, sind wir wieder zum Sightseeing aufgebrochen.
Nachdem wir uns noch ein paar Sehenswürdigkeiten von Diddel haben zeigen lassen , setzten wir uns auf
der Strandpromenade in den Schatten. Mein indonesisches Kauderwelsch wurde von den Malaien
verstanden, denn Malaiisch und Indonesisch sind fast dieselbe Sprache. Weil es in den Essensständen um
uns so viel frischen Seafood gab, haben wir uns für 3 DM Muscheln mit Chilli-Erdnuß-Sauce. bestellt. Wir
bekamen so viele, das wir sie zu dritt nicht alle aufessen konnten.
Auf dem Rückweg zu unserem Backpackers, es war schon nach sechs, wollten wir noch eine Flasche
malaiisches Tiger Bier testen. Die Idee überkam uns gerade als wir vor einem Restaurant mit VISA-
Schildchen standen. Wir setzten uns und bestellten Bier. Das Restaurant war von der Preisklasse, bei der
sich Diplomaten und Drogendealer gerne eine Zigarre gönnen. Wir tranken, tranken, spielten Karten,
redeten über die Heimkunft, ich rauchte, wir tranken mehr und irgendwann assen wir auch eine Kleinigkeit.
Der Abend war sehr schön, auch wenn die Rechnung langsam außer Kontrolle geriet. Dann kam plötzlich
der Besitzer zu uns an den Tisch, stellte sich mit Karl aus Österreich vor und quatschte ein bisschen mit uns.
Sich mit einem reichen Businessmann zu unterhalten ist einmal ganz interessant, erst recht wenn er die
halbe Welt bereist hat. Aber Karl wurde immer besoffener, bestellte sich ein zweites und drittes Weinglas
obwohl er die anderen noch nicht angefangen hatte und zog die gesamte Konversation an sich. Bald lallte
er nur noch unverständliches Zeug vor sich hin. Sein Lieblingsthema war Jörg „Adolf“ Haider, den ganz
Europa bloß nicht unterschätzen sollte. Wir drei amüsierten uns immer mehr über als mit Karl und
145
überlegten wie wir ihn dazu bringen könnten unsere Rechnung zu löschen. Er bestellte zwar ab und an Bier
und Jägermeister auf die Rechnung des Hauses, aber unsere Rechnung wurde trotzdem langsam aber sicher
größer.
Bald waren wir die letzten im Lokal. Die Kellner kamen unseren Finanzierungsplänen in die Quere und
brachten einfach irgendwann unsere Rechnung. Als Höhepunkt der Blamage hat sich der besoffene Gruftie
noch in die Hose gepisst!, was er aber gar nicht mehr zu merken schien. Der Abend war für uns zu Ende als
seine Frau, die sich um 11:30 verabschiedet hatte, um 1:30 wiederkam um ihren Mann zu holen. Ich habe
mich noch mit dem Kommentar „THE BOSS WAS DRUNK AND PISSED HIS PANTS“ ins piekfeine Gästebuch
eingetragen während die anderen beiden am Eingang zwei Nostalgie-Bierwerbungen demontiert und
mitgenommen haben. Seit diesem Abend kämpfe ich mit leichten Vorurteilen gegen Österreicher. Wer auch
was gegen Österreicher hat oder einfach nur ein Herz für Backpacker hat, der beteilige sich bitte mit einer
Spende an den teuren Spesen dieses Abends.
Der Abend ging damit zu Ende, das ich in unserem Backpackers noch eine halbe Stunde mit einem Mönch
aus Thailand gequatscht habe und bin dann in ein Alkoholkoma gefallen.
146
Gästebuch
Als Anhang sind hier alle Einträge unseres Gästebuchs aufgelistet.
Gruss
Markus
PS: an S&S, schreibt weiter viele Berichte und schickt mal wieder Bilder,
ich brauch das!!! ;)
Thomas 17.10.2000
Hi... viele Grüße aus dem kalten Deutschland!
ciao,t.
Apoc 18.10.2000
Nett nett!
Ob die beiden schon ein Känguruh (danke Duden), oder Koala zum
Abendessen erlegt haben? Mit dem Auto ist die Chance ja eindeutig
gestiegen!
Markus Idee mit den Werbebanner finde ich nicht so toll!
Apoc
Markus 18.10.2000
Apoc Du Dumpfbacke, das war ein Gag! ;-)
Bis die Tage Krusty
147
Ingo 24.10.2000
Da Braucht man sich kein Buch mehr zu kaufen, eure Mails sind
spannender als jedes Abenteuerbuch!
Nur weiter so, Stefan & Stefan.
Grüße von der MEDU
Gregor 26.10.2000
Bitte hier den Text eingeben welchen text? wozu ist das gut?
egal:
die weltrevolution findet statt!
Adam 30.10.2000
Mensch Gregor, jetzt warte ich schon 4 Tage, und die Revolution,
kommt einfach nicht! Da muss doch was schief gelaufen sein. Nun ja auf
das S&S Probleme nachlassen und noch einen schönen Urlaub!
Apoc
148
Yvonne Metzger 07.11.2000
Hi Ihr beiden Lieben!
Es ist ein sehr komisches Gefühl, sich in dieses Guestbook einer Reise
einzutragen, die man selbst fast gemacht hätte(...).
Ich vermisse Euch sehr und hoffe, dass es Euch, egal was passiert, gut
geht. Habe oft das Bedürfnis, einfach in den nächsten Flieger zu steigen
und zu Euch zu kommen.
Genießt alles, was Ihr erlebt und lebt Euren Traum!
Riesenküßchen, Yvonne
Viele Schutzengel sollen euch segnen wünscht die Tante Karin aus
Bonn!!
Patrick Bauer 22.11.2000
149
So, da trag ich mich dann auch mal ein um Euch zu zeigen das ich das
mit der Homepage gut finde. Viel Spass noch in der Welt...
" Kann man das alles lesen ??, irgendwie springen die Zeilen nicht um ??
Jim ??"
Naja, ich wende mich jetzt wieder unserem kommerziellen Wahn zu und
weine erst mal 18 Minuten über den nächsten Scheiss Nemax Crash den
wir heute hatten ;-((((
Ist ein Link hierhin auf der AEG Seite und auf der Seite von unserer
Stufe ?? Wenn nicht sollte einer hin, überhaupt sollten wir alle
Homepages von Ehemaligen die es so gibt mal da auflisten, Krügies
normale ist ja auch sehr erfrischend !
Tschaui !
mattes 23.11.2000
also ich schreib mich jetzt auch mal hier rein. verfolge die page seit
anfang und iss fast so was wie nen "echtzeit" buch, das sich staendig
erwietert. macht total spass. fotos sind auch richtig geil. viel spass auf
der reise weiterhin, wuenscht euch,
150
Lars M. 23.11.2000
NE,NE,NE was nicht so alles passiert!!
Ein halbes Jahr nicht gesehen und schon ist der Krügi weg.
Habe heute "WOLF"getroffen und der hat mir davon erzählt.
Stefan & Stefan alle Achtung was Ihr zwei da treibt verdient
wirklich Respekt und Anerkennung.Werde euch ab heute 23.11.00 jeden
Tag begleiten!!!!
Hoffe Ihr erreicht das, wovon Ihr träumt.
Ich drücke Euch die Daumen und wünsche Euch viel Glück aber vor
allen Dingen viel Spaß!!!!
P:S
Krügi meld Dich bevor Du wieder kommst ich stelle dann ein TUBORG
kalt.!!!!!!!!!
Grüße Lars
Mike Schäfer 05.12.2000
Hallo Leute, schon klasse, was Stefan & Stefan so alles auf die Beine
stellen, oder? Ihr könnt Ihnen allerdings vielleicht auch mal
freundschaftlich ein bißchen auf die Finger klopfen, wenn Ihr meint, daß
das ein oder andere Abenteuer vielleicht doch ein wenig übertrieben sei.
Gehört glaub' ich auch dazu, wenn einem was an jemandem liegt.
151
Uschi 14.12.2000
Hi!
Ich fass es kaum! Hab gerade erst diese Adresse vom Bienchen
bekommen. Das Du auf Tour gehst, dass wusste ich ja, aber wo Ihr so
hinkommt hätte ich nie gedacht. Find ich grandios, was ihr da macht,
hätte ich nie den Mut zu. Ne, Krügi, Du kennst mich ja.
Ok, alle die Daumen drücken, dass die zwei überhaupt nochmal
wiederkommen, nicht, dass denen das Weltenbummlerleben zu gut gefällt
(oder auf Jahre in den Knast wandern ;-)).
Grüße an alle die mich kennen, oder auch nicht!
die Uschi
Daniel Philippsen 24.12.2000
Gruss an meine Helden Stefan & Stefan .
Papa Metzger 26.12.2000
Hallo Ihr Stefans,
Ihr seid inzwischen ja weitgereiste Leute. Neuseeland würde mich auch
mal reizen. Es soll dort ja tätige Vulkane und mehr als einsame
Landstriche geben. Soweit ich bislang hörte, sollen die Leute sehr
naturverbunden und umweltbewusst leben. Könnt Ihr da was zu sagen?
Falls möglich, würde ich mich freuen, wenn auf der Seite "bis der Arzt
kommt" mal Fotos von den Kegelvulkanen auftauchen. Weiterhin viel
Spaß.
Apoc 26.12.2000
Hi ihr SS-Reisetrup!
Ich bin gerade in Tychy (PL) und hier sind heute 10 cm Schnee geafllen,
also dass krasse Gegenteil zu dem Klima bei Euch. Ohh gerade wird mir
nachgeschenkt, also fass ich mich kurz.
Ciao und noch viel Spass auf der Reise wuenscht Euch
Apoc
152
WebAholiC 30.12.2000
Wo Apoc es gerade erwähnt, in Peterslahr lagen am 26sten auch 10cm
Schnee. Leider können wir dieses Jahr keine Peterslahr-Silvester-Party
schmeissen, aber wir sind alle bei Reuther, und werden zumindest im
Gedanken gut mit Euch ins Neue rutschen. Machts gut und haltet die
Ohren steif, oder so! ;)
Greez
Markus
Apoc 30.12.2000
Hi gerade hab ich mir die Bilder angeschaut. Mir viel auf, dass Stefan K.
mit dem Bart etwas Ähnlichkeit zu Frankie B. hat. :o)
Gruss Apoc
Uwe ohne Hut 06.02.2000
Hi Stefan,
egal wo Du Dich jetzt auch auf dieser Welt verstecken magst, hauptsache
Du vergisst nicht: Bringe viel Sonne und vor allem Dich wieder mit in
das komische Europa.
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Jeroen en Claudy 08.01.2001
Geweldige website! Moet veel werk inzitten om dat bij te houden maar
het resultaat is dan ook fantastisch. We kijken erg uit naar onze reis in
Australie en zullen jullie site zeker als informatiebron gebruiken. Goed
om ons Duits een beetje op te halen:)
Wij zitten nu op 1197 Visits en wij zijn ook begin september vertrokken.
Dus jullie moeten je website nog wat beter promoten om ons te kunnen
verslaan:)
Veel reisplezier!
Groetjes, Jeroen&Claudy
Mike Schäfer 15.01.2001
Wie war das: Katzen haben drei Leben.
Die wünsche ich Euch auch.
Gruß, Mike
Nick Fellowes 21.01.2001
Excuse me, Do you mind if we sleep in your back garden?
No bloody way hippies!!
Hope everything is going well, will e'mail soon.
Cheers Fellowes
Uschi 25.01.2001
Der Krügi wollte, daß ich meine e-mailadresse hier reinschreibe, gut, hier
ist sie: mollnuschi@gmx.de
Wünsche allen alles gute etc,
bis demnächst,
die Uschi
154
Steve Yarranton 27.01.2001
Hi Fella(s),
Wenn Ihr schon die "Good Guys 'n' Bad Guys" ernennt, dann gehört ja
wohl an erste Stelle Mr. Homepage (a.k.a. Jim). Na, und was macht
Ihr..... ......dankt dem Typ von "Steppenwolf" und dem Mädel aus'm
Reisebüro das Euch auch noch Geld fürs Ticket nimmt!! *neeneenee* ;)
Greez
WebAholiC
155
Woodruffe 29.01.2001
Muss mich meinem Bruder anschliessen und Jim auf die Good-Guy liste
ganz nach oben plazieren. Ausserdem vermisse ich Ian und Eric. Und
SChäfer vermisse ich auch, der dir Stefan K. immerhin ein halbes Leben
geschenkt hat.
So jetzt zählie ich halt mal die Tage bis ihr wiederkommt und hoffe das
mir dabei nich langweilig wird. Grüsse auch von Katta.
P.S.: Ich bin auf der Suche nach meinem Fleece Hemd und meiner
Sonnenbrille (war oben in der Tasche) ist irgendwie im JR
weggekommen :-(
Ich habe schon Garry angerufen, liegen gelassen habe ich es nicht.
Sachdienliche Hinweise werden unter andreas@voellmar.de
entgegengenommen.
John Krueger 23.02.2001
Interesting website. I wish that I could read German. Did you sell your
bikes yet? I am slowly realizing that I am in Melbourne, and no longer in
NZ. Hope all is well! Where is my mueslie????
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Diabolostefan 26.02.2001
eh stiefs! macht spass eure page.... sehr viel spass. hab leider keine
photos vom juggelcon finden koennen. chip im arsch? oder hat dich (äh
stefan) irgendein vollidiot mit der digicam inner tasche in nen pool
geschmissen? werde sicher noch die ein oder andere stunde mit euch
verschwenden und die reise eurer weissen aersche mitverfolgen. ein
verschissenes hoch auf backpacking. bis der arzt kommt und den coolen
typen der die arbeit damit hat.
greetz to jr-people
Apoc 28.02.2001
Hey Schäfer!
Schicker Bart. Erinnert ein wenig an Rheinhold M., also Augen auf
wenn mal das südliche Gegenstück zum Yeti auftaucht; dann kann Dir
auch kein Zeh abfrieren. ;o)
Vile Spass noch auf der Reise Euch beiden
Gruss Apoc
Ingrid 01.03.2001
hey ihr zwei!
...schade, die fotos kommen schwarz-weiss nicht so klasse... dabei ist
mailen und internet hier so schoen umsonst und gemuetlich und
ueberhaupt - falls mal wer noch nach dunedin kommt - lasst euch THE
ARC (high street nummer sowieso, fast ganz unten... dunedin ist
huegelig!) ans herz gelegt sein!!! dienstags special $2 das pint und lecker
musik, lecker essen (vegi)...
tja, so ein jammer aber auch! die geburtstagsfeier liegt "a weng"
unguenstig, aber ich bin vermutlich nah dran (wellington) und im geiste
bei euch...
lasst's euch gutgehen! + schoenes fest (ohne feuchte klamotten, hihihi...)
so, und jetzt noch das stichwort zur erinnerung> bardentreffen,
nuernberg. - vielleicht bis dann (spaetestens),
ingrid.
157
Sylvi 02.03.2001
Hi ihr 2
Wie gehts Euch denn?Wie war Lord of the ring drehen?
Hab mir grad Eure Bilder angeschaut.Kommen ganz gut raus. Bin
inzwischen wieder zurück in Deutschland und es liegt Schnee (das wird
Stefan S sicher ärgern)
Ein Gruß von Stephan-ie-.sie sitzt hier gerade neben mir.
Ich wünsch Euch noch ne ganz geniale Reise wo immer Ihr auch gerade
seid.Hoffe bald mal was von Euch zu hören.
Alles Gute
Sylvin Eumann (ha ha ha)
Ingrid 18.03.2001
haaallo.
back in d'land... hab noch etwas wiedereingliederungsschwierigkeiten
(v.a. ist an so einem tag einfach mehr dran, wenn man nicht lohn-arbeitet
- also, jungs, ueberlegt euch das nochmal gut und lasst euch zeit)... aber
so langsam geht's.
dafuer bin ich seit vorgestern stolze besitzerin von (pinkfarbenen) keulen
und einem diabolo (lila, wen's interessiert) - yo. teil des selbstverordneten
resozialisierungsprogramms...
leider taugt das wetter gerade nicht dazu, sie auszuprobieren :-(
aber ich bin zuversichtlich. zumindest an meinem fenster hat der fruehling
schon einzug gehalten (nach einer riesen-umtopf-und-einpflanz-sauerei in
der wg-kueche... - ebenfalls resozialisierungsmassnahme). wird schon.
euere armen, geschundenen gedaerme haben sich hoffentlich inzwischen
wieder regeneriert + ihr koennt's euch wieder hemmungslos gutgehen
lassen...?
noch viele schoene abenteuer wuenscht euch
ingrid,
- gruesse!!! + ich hoffe wir sehen uns (wenn ihr denn jemals wieder
kommt...)
158
Jamie & Kelly 21.03.2001
Like the website boys,keep it real jay&kel
Stefan und Stefan und Diddel aus Sumatra 02.04.2001
Hallo Deutschland
anscheinend lebt Ihr noch und seid bei bester Gesundheit. Das ist bei dem
Verkehr in Neuseeland ja gar nicht so angesagt. Sicher fragt Ihr Euch,
wer da schreibt? Unser meeting war in Christchurch bei Warners und
Heidrun ist aus Bonn, alles klar?
Unser VAN hat uns zwischenzeitlich gut durch NZ gebracht und wir sind
kurz vor dem Abflug nach Aussie, wo wir Eure Spuren nachverfolgen
werden und den Flurschaden begutachten, der geblieben ist.
Ihr gluecklichen oder auch nicht landet ja bald in der Heimat im
Fruehjahr. Viel Spass dort und baldiges neues Durchstarten in die Welt
wuenschen
Heidrun und Georg
159
Cousinchen Elke 09.04.2001
Hallo Christian!
Vielen Dank für deine SMS zu unserer Hochzeit. Es war wirklich ein
schöner Tag. Von Anna habe ich diese Adresse und bin völlig
beeindruckt und begeistert von eurer Reise. Ralph und ich wünschen
euch noch viel viel Spaß. Kommt gesund zurück!
Elke & Ralph
Matthias 15.04.2001
Jo mann, jetzt kann man schon die Tage zählen bis ihr endlich wieder da
seit. Juhhu ich feu mich schon total. Ok, wollte euch nur frohe Feiertage
wünschen, und sollte der Osterhase noch nicht im Müll erstickt sein,
hoffe ich, das ihr auch noch ein paar Eier abkriegt.
Greetz Mattes, einer eurer treuesten Fans(schleim)
Chris Hübl 17.04.2001
Hallo Stefan's,
auch von mir viele Grüße aus Deutschland. Wir haben zusammen in
Waitomo auf dem campground mächtig gesoffen. Wie ihr euch sicher
erinnern werdet war's für mich zu viel, und ich habe drei Tage lang
gekotzt. Der Rest vom NZ Urlaub war super, aber die 6 Wochen sind
viel zu schnell vorbei gewesen. Da habt ihr's viel besser (Neid). Viel Spaß
noch für den Rest eurer Tour und viele grüße auch von Steffi.
Bis denn Chris
Anna und Reinhard 18.04.2001
Hallo Ihr drei Hübschen (ich kenne ja nur zwei),es ist sehr schön immer
was von euch zu hören! Die Homepage ist euch gut gelungen-ein paar
aktuelle Bilder wären nicht schlecht!Passt gut auf Euch auf in der doch
so bösen, bösen Welt!!!
WebAholiC 01.05.2001
Ihr Pappnasen!
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Pernilla 09.05.2001
Hi boys!
Just wanted to tell you that we´ve got the money from your father, and
that this means that we won´t walk around spreading evil rumours about
germans anymore...
We´ve also started to drink very sweet ginger coffee. Thanks for
bringing that into our lives!
Pernilla & Henrik, Sweden
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Wörterbuch
$A Australischer Dollar
$NZ Neuseeländischer Dollar
<TIME> In einigen RTBs benutze ich <TIME> um anzuzeigen, das
einiges an Zeit vergangen ist seitdem der Stift abgesetzt
worden ist.
Arthesische Das Arthesische Becken ist ein großes Süßwasserreservoir
Becken das sich unter dem Outback erstreckt. Die WMC hat mit
ihrem riesigen Bedart an Wasser für den Abbau von Uran,
Silber und Kupfer schon einen beachtlichen Teil des Sees
trcokengelegt und das Wasser verdunsten lassen.
Aussie Kann auch OZZY, OZY, oder einfach OZ geschrieben
werden.
1. Das Land Australien
2. Die Sprache Australisch
3. Alles andere worauf ein Australier stolz ist
Baht Die Thailändische Währung
1 DM ≈ 20 Baht
Britz Britz Campervan Rentals. Bei dieser Mietwagenfirma
mieten 98% aller deutschen Touristen in Australien ihr
Wohnmobil.
Emu Ein großer Vogel der ähnlich wie der Strauß nicht fliegen
kann.
Freschies In Australien gibt es zwei Arten von Krokodilen. Die
kleineren und angeblich harmlosen Süßwasserkrokodile
heißen in Aussie Freschies.
Mie (goreng) Nudeln (gebraten)
Mossies Der Aussie Ausdruck für Mücken
Nasi (goreng) Reis (gebraten)
Permit engl. = Erlaubnis; Um für gewisse Straßen, Wanderwege
oder Nationalparks Gebühren zu kassieren werden in
Australien Permits verkauft.
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Rhupia, Rh Indonesisches Geld
1 DM ≈ 4500 Rh
Ringit Malaiische Währung
1 DM ≈ 200 Rgt
Salties In Aussie sind zwei Krokodilarten heimisch. Die um die
drei Meter großen und sehr gefährlichen
Salzwasserkrokodile werden Salties genannt. Diese
Krokodile stellen eine Lebensgefahr für alle Gewässer an
der Nordküste dar, so daß schwimmen im Meer oder
Flüssen dort das ganze Jahr tabu ist.
Sandflies Das Neuseeländische Pendant (??) zur Stechmücke.
Sandflies sind kleiner als eine Ameise und überall in NZ
anzutreffen. Genauer gesagt suchen und finden und stechen
sie dich.
Spa Eigentlich ein Whirlpool aber im Outback bei Noddy glich
es eher einem Wasserloch.
Steward Mc Steward, in Begleitung seiner Frau Alice, hat als erster
Dowall erster Weisser Australien von Süden nach Norden durch
den Outback durchquert. Ungefähr seiner Route folgt
heute der Steward Highway.
Telstra Telstra ist eine australische Telefongesellschaft ähnlich wie
die Telekom/D1.
TRG Die Firma die meinen Organizer, den TRGpro, baut. Die
Firma und der Nachfolger vom TRGpro heißen jetzt
HandEra. Toller Support.
Tucker Der Aussieausdruck für die Lebensmittel, die die
Eingeborenen im Outback auftreiben können. Z.b.
Wurzeln, Knollen, Pflanzen oder Maden.
WMC Die Western Minig Company ist die größte
Yogya Die Stadt Yogjakarta auf Java. Studentenstadt Indonesiens
voller Kultur.
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