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Hyper-V Server R2 von Microsoft mit

neuen Virtualisierungsfunktionen
07.08.2009 | Autor: Colin Steele

Spätestens mit Einführung von Windows Server 2008 R2 ist Microsoft ein ernszunehmender
Mitbewerber im hart umkämpften Virtualisierungsmarkt.

Microsoft hat in Hyper V R2 seine Virtualisierungs-Technologie


weiterentwickelt. Neben einer steigenden Akzeptanz von Hyper-V
entfachen die neuen Funktionen und Erweiterungen auch das Interesse für
Windows 7, dem kommenden Betriebssytem aus Redmond.
Ab Mitte August ist Windows Server 2008 R2 und auch der kostenlose Hyper-V Server 2008 R2
erhältlich. Microsoft hat seine Virtualisierungssoftware mit jeder Menge neuer Funktionen und
Erweiterungen ausgestattet. So bietet Hyper-V R2 erstmals die Möglichkeit der Live Migration.

Außerdem werden bis zu 64 logische Prozessoren im Host Prozessor-Pool unterstützt,


dadurch lassen sich nicht nur mehr virtuelle Maschinen pro Host betreiben, auch können
einzelnen VMs mehr CPU-Ressourcen zugeordnet werden.

Nützliche Virtualisierungsfunktionen gibt es auch in in Windows 7, dem kommenden


Betriebssystem vom Microsoft. So lässt sich beispielsweise Med-V, Microsofts Desktop-
Virtualisierungs-Technologie dazu verwenden, inkompatible Programme innerhalb einer
virtuellen Windows-XP-Maschine abzuspielen.

Live Migration mit Hyper-V

Einen ersten Einblick in die neuen Funktionen von Hyper-V R2 gewährte Microsoft auf seiner
Kundenkonferenz, der TechEd 2009, die im Mai in Los Angeles stattfand. Teilnehmer der
Konferenz sagten, dass die neuen Features die Handhabung ihrer virtuellen Infrastruktur
erleichtern. Eine der wohl meist erwarteten Einsatzmöglichkeiten von Hyper-V R2 ist die
Live Migration, welche es Administratoren erleichtert eine Virtuelle Maschine (VM) im
laufenden Betrieb von einem physikalischen Server auf einen anderen zu verschieben - und
das ohne Ausfallzeiten.
„Das ist ein großes Plus“, erklärt Andy Ludden, Systemadministrator des Olean General
Hospital in Olean, N.Y.. Jeff Wollsey, Principal Group Manager für Windows-Server Hyper-
V, erläutert, dass die Live Migration von Hyper-V identisch ist mit VMotion von VMware.
Derzeit wird Hyper-V noch mit der Quick Migration ausgeliefert, was für Ludden eine
typische Ausfallzeit von mindestens 20 Sekunden bedeutet. Im Normalfall sei das zwar kein
Problem, „im Katastrophenfall wäre es allerdings schon gut, wenn eine Migration ohne
Ausfallzeit passieren würde.

Hyper-V Server R2 von Microsoft mit


neuen Virtualisierungsfunktionen
07.08.2009 | Autor: Colin Steele

Momentan unterstützt Hyper-V lediglich 16 logische Prozessoren. Ursprünglich sollte das


kommende Release bis zu 32 Cores unterstützen, in der finalen Version werden jetzt sogar bis
zu 64 CPUs supported. Ein IT-Administrator der öffentlichen Hand von der US-Ostküste
sagte, er wäre angesichts dieser Neuigkeit „sehr aufgeregt“. „Sie können damit viele
verschiedene Applikationen in einer entschiedenen kleineren Umgebung laufen lassen. Das ist
unglaublich“, so der Admin weiter. Ludden stimmt dieser Aussage zu: „Der Einsatz von so
vielen Prozessoren wie verbaubar sind, ist sehr hilfreich.“

Speicherumverteilung im laufendem Betrieb

Eine weitere nützliche Neuerung in Hyper-V R2 ist die Hot Add/remove-Funktion. Sie erlaubt
es dem User Speicherkapazität auf einer laufenden VM je nach Bedarf umzuverteilen, indem
eine SCSI Virtual Hard Disk (VHD) genutzt wird, ohne dass die VM dazu angehalten werden
müsste.

Mit der Unterstützung von VHD können Anwender Applikationen und Daten bündeln und sie
von überall abrufen, erklärt Lindsey Mundy, Corporate Vice President of IT bei der Tectura,
einem auf Microsoft spezialisierten Lösungsanbieter aus Redwood City, California. Die
VHD-Unterstützung von Hyper-V-R2 stand ganz oben auf der Wunschliste von Tectura, und
ebenso auf der ihrer Kunden.

Brian Hicks, Systemadministrator des Cincinnati Kinderkrankenhauses, überlegt, ob er und sein Team
Hyper-V am Backend für eine virtuelle Desktop-Infrastruktur (VDI) einsetzt. Kosten, die vereinfachte
Handhabung und Green-IT sind hierbei seine größten Anliegen. „Indem wir Clients anstelle von voll
ausgestatteten PCs nutzen – und aus der Server-Perspektive uns weg von den großen Boxen
bewegen - ist die Kosteneinsparung groß“, fährt er fort.

Hpyer-V ist nicht das einzige Produkt, das von den neuen Microsoft-
Virtualisierungsfunktionen profitiert. Während der TechEd zeigten Microsoft-Experten,
welche Vorteile Med-V, die Desktop-Virtualisierungs-Technologie von Microsoft im
Zusammenhang mit Windows 7 mit sich bringt.

Mark Russinovich, ein technischer Mitarbeiter von Microsoft, demonstrierte diese


Technologie während einer Keynote: Zu Beginn versuchte er erfolglos eine inkompatible
Applikation mit Windows 7 zu öffnen. Dann spielte er MED-V auf. Die Applikation öffnete
sich daraufhin in einem roten Rahmen. Dieser rote Rand signalisiert, dass das Programm
gerade auf einer virtuellen Maschine läuft, welche Windows XP basiert ist somit dem
kompatiblen Betriebssystem entspricht.

Die Technologie funktioniert ebenfalls bei inkompatiblen Web-Applikationen, die auf älteren
Versionen des Internet Explorers geöffnet werden können. Die Inkompatibilität vieler
Programme war ein großes Problem bei Windows Vista. MED-V geht hier einen langen Weg,
um solchen Sorgen entgegenzutreten, sagt Ludden.

„Ich denke, es ist fantastisch“, findet er. „Deshalb bin ich sicher, dass wir auf das
Betriebssystem Windows 7 wechseln. Noch nutzen wir XP: Vista haben wir ausgelassen, da
dort einige Programme nicht gelaufen wären.“

Kostenlose Testversionen

Ab dem 20. August steht bei Microsoft eine Evaluation-Version von Windows Server 2008
R2 zum kostenlosen Download zur Verfügung. Mit dieser lässt sich das Server-OS und die
neuen Virtualisierungsfunktionen 180 Tage lang testen.

Im Fachhandel offiziell verfügbar ist Windows Server 2008 R2 ab dem 14. September 2009.

Bis zum 20. August 2009 kann man sich außerdem den Release Candidate von Windows 7
aus dem Technet herunterladen.

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